Innerstädtisches Contracting

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Innerstädtisches Contracting
nung. Die Wärmeversorgung erfolgt durch Fernwärme. In
einem Einsparkonzept für Heizwärme wurden Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahmen von einem externen
Gutachter erstellt. Ziel war die deutliche Reduzierung von
Strom und Wärme bei Gewährleistung des Komforts und
eines hygienisch notwendigen Luftwechsels. Durch diese
Sanierungsmaßnahmen werden die Anforderungen der
Energieeinsparverordnung (EnEV) 2007 nach Neubaustandard erreicht. Damit wird mindestens eine Halbierung des
Heizwärmeverbrauches vor Sanierung erwartet.
Die Maßnahme wurde anteilig mit 60.000 Euro aus Intractingmitteln finanziert. Es werden rund 100 MWh/a Wärmeenergie
eingespart und 25,5 t Kohlendioxid pro Jahr weniger emittiert.
Innerstädtisches
Contracting
Modell zur Finanzierung Kieler
Energie- und Wassersparinvestitionen
Herausgeber
Landeshauptstadt Kiel
Umweltschutzamt
Holstenstraße 106-108
24103 Kiel
www.kiel.de
Ansprechpartner
Maarit Bebensee, Jens Kummerow, Umweltschutzamt
Telefon: 0431/901-3756/-3786
E-Mail: [email protected], [email protected]
Redaktion
Amt für Kommunikation, Standortmarketing
und Wirtschaftsfragen
Layout
MAGENT Agentur für visuelle Kommunikation
Druck
Rathausdruckerei
Auflage
1.000 Stück, Oktober 2010
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
www.kiel.de/umwelt
Innerstädtisches Contracting
Innerstädtisches Contracting, auch Intracting genannt, ist
ein Modell zur Finanzierung von Energie- und Wassersparinvestitionen in öffentlichen Gebäuden.
Im Dezember 1995 beschloss die Ratsversammlung, Bau- und
Unterhaltungsmaßnahmen, die der Verbesserung der Energiestandards städtischer Gebäude dienen, durch Intracting
zu fördern. Die „Philosophie“ des Intractings beinhaltet,
dass die Maßnahmen sich nach spätestens zehn Jahren
amortisiert haben und die eingesparten Energiekosten
wieder dem Intracting bis zur Höhe der Anschubfinanzierung
zufließen. Das geförderte Amt erstattet die Einsparungen an
den „Intracting-Topf“ bis zur Höhe der Investitionskosten.
Die Einsparungen der Folgezeit kommen dem Budget des
Amtes zu Gute.
Das Förderprogramm wurde bis 2003 mit 256.000 Euro
jährlich finanziert. Seit 2004 trägt sich das Intracting durch
die Rückerstattungen der Kosteneinsparungen bei Energie
und Wasser selbst. Intracting ist damit ein Modell, dass
sowohl zur Entlastung des Haushalts als auch zur Erreichung
gesetzter Klimaschutzziele beiträgt.
Bauvorhaben, die im Rahmen von Programmen zur Energieeinsparung gefördert werden, haben Vorrang.
Im Jahr 2009 lag der Schwerpunkt in Schulen beim Wärmeschutz für Geschossdecken- und Fassadendämmungen
sowie der energetischen Optimierung von Lüftungsanlagen.
Beispielhaft sind hier zwei Baumaßnahmen, die mit Hilfe
des Innerstädtischen Contractings durchgeführt wurden:
Matthias-Claudius-Schule: Geschossdeckendämmung
Die Matthias-Claudius-Schule ist eine mehrflügelige
Grundschule in Elmschenhagen, die mit Gas beheizt wird.
Durch Aufbringung von Wärmedämmung (Mineralwolle)
auf bisher ungedämmte Geschossdecken (in der Regel
zum unbeheizten Dachboden) wird der Wärmedurchgang
und damit der Energieverbrauch der beheizten Schulräume
deutlich verringert. Die Maßnahme wurde mit 11.100 Euro
aus Intractingmitteln finanziert.
Durch die Geschossdeckendämmung werden rechnerisch
rund 18,5 MWh pro Jahr Wärmeenergie eingespart und
rund 3,7 t CO2 pro Jahr weniger emittiert.
500.000
400.000
300.000
Sporthalle der Toni-Jensen-Schule
Wärmedämmmaßnahmen
200.000
Foto: Holger Schmidt
100.000
0
1996
1997
1998
Investitionen
1999
2000
Rückflüsse
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Die 3-Feld-Sporthalle der Toni-Jensen-Schule, erbaut
1973 in Kiel-Dietrichsdorf, wurde 2008 im Rahmen der Innovativen Bauausstellung InBA saniert. Der wärmetechnische
Standard der Außenhülle entsprach vor der Sanierung dem
Niveau vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverord-