Chronator 62
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Chronator 62
CHRONATOR 1 Impressum Feste & Kontaktadressen des Chronators http://www.chronator.ch/ Schwarzackerstr. 30, 8304 Wallisellen Telephon / Fax: 01/831 31 61 Redaktion / Herausgeber Roman Meng Schwarzackerstr. 30, 8304 Wallisellen Tel. 01/831 31 61 Email: [email protected] Thomas Golser Talackerstr. 35, 8152 Glattbrugg Tel. 01/810 51 67 Email: [email protected] Freie Mitarbeiter: Cristo Fe Crespo Email: [email protected] Inhalt / Konzept Der Chronator ist eine Zeitschrift für Spieler. Wir haben aber weniger die traditionellen Spiele zum Thema, als Post-, E-Mailund Rollenspiele. Der Chronator befasst sich einerseits mit Berichten, Spieletests, Rezensionen, Messen und Geschichten. Neben der redaktionellen Seite werden im Chronator E-Mail Spiele gespielt und er ist das Hauszine der Rollenspielorganisation "The Secret Guild of Adventurer". Der Chronator ist eine Non - Profit - Organisation, d.h.sämtlicher Gewinn wird wieder in die Weiterentwicklung des Chronators gesteckt, die Redaktoren sind ehrenamtlich am Werk und der Preis deckt nur die Materialkosten. Abonnement / Kontosystem Sodele, endlich wieder mal ein Chronator, mögen manche denken. Recht haben se! Es ist nicht leicht, so ein Magazin regelmässig rauszugeben und diesesmal ist und wieder mal besonders viel dazwischen gekommen. Als erstes wurde es endlich Zeit auf ein neues LayOut - Programm umzusteigen, denn das alte hat doch mehr als ein paar Macken gehabt. Regelmässige Abstürze alle 15 Minuten waren die Regel und haben die Herausgabe des Chronators jeweils auch nicht grad beschleunigt. So blieb mir halt nichts anderes übrig, als den kompletten Chronator mit allen Vorlagen auf ein neues Programm zu übertragen. Dies mag sich der Laie ziemlich einfach vorstellen („Ich kann doch auch einfach eine Word-Perfect-Datei in meinem Word öffnen, wieso könnt ihrs nicht?“), aber bei einer komplexen Lay-Out Vorlage und dem entsprechenden Programm liegt das schlicht nicht mehr drin... Zusätzlich und zusammen mit dieser Ausgabe erscheint ja ebenfalls zu ersten Mal der neue SGA Ausweis, den alle Mitglieder, die sich ordnungsgemäss angemeldet haben, erhalten (im Der Chronator erscheint alle 3 Monate. Um ein Abonnement einzurichten muss ein Mindestbetrag von 20 Sfr. (bzw. 30 DM) an die Redaktion einbezahlt werden. (siehe PCK und Zahlungsbedingungen). SGA - Mitglieder müssen sich darum nicht kümmern, ihr Abo wird durch den Halbjahresbeitrag geregelt. Mit diesem Betrag wird ein Konto eingerichtet, von dem regelmässig die ausstehende Summe abgebucht wird. Die Kosten von eventuellen Mitgliedschaften oder Bestellungen werden ebenfalls direkt diesem Konto verrechnet. Der Kontoinhaber erhält eine detailierte Abrechnung nach Wunsch. Sollte der Kontostand auf einen Stand sinken, der für den nächsten Chronator nicht mehr ausreicht, so wird der Inhaber mit einer Notiz gemahnt. Wird der Kontostand nicht per Einzahlung gehoben, so werden keine weiteren Exemplare des Chronators zugestellt! 2 Anzeigen & Werbung Anzeigen und Werbung (keine Flyer) im Chronator sind gratis! Das Format kann von A6 - A4 varieren (auch mehrere Seiten bei informativer Werbung). Die Anzeige muss schwarz - weiss sein und einen Rand von min. 5 mm aufweisen. Über den Zeitpunkt des Abdrucks, sowie das Format und eventuelle Änderungen behält sich die Redaktion aber das letzte Wort vor. Sie behält sich auch vor, eine Werbung gar nicht abzudrucken. Grundsätzlich verboten sind Anzeigen mit folgende Inhalten: politische oder, nach schweizerischem oder internationalem Recht illegale Werbung. Preis pro Ausgabe (inkl. Versand) Schweiz (A-Post) Chronator 5.Europäische Union (B-Post) Chronator 6.PCK & Zahlungsbedingungen Geldüberweisungen werden grundsätzlich nur übers Postscheckkonto oder Auslandskonto gehandhabt. Pro PCK - Einzahlungsschein wird eine Gebühr von 1.50 Sfr verrechnet. Bei Giro-Überweisungen fällt keine Gebühr an. CHRONATOR Fotos gleichen Couvert wie der Chronator). Wer keinen hat, obwohl er sich angemeldet hat, sollte sich mal fragen, ob er denn auch ordnungsgemäss sein Photo eingereicht hat. Bei den meisten ists nämlich daran gescheitert. Seit ihr so photoscheu??? Die Fragebögen sind brav eingetrudelt, nur die Photos mussten regelrecht aus den Leuten rausgeprügelt werden... Tja, aber ohne Photo gibts nun mal keinen Ausweis und faktisch ist damit die Mitgliedschaft noch nicht gültig. Wer also Wert darauf legt, endlich seine Anmeldung zu vervollständigen, sollte möglichst bald ein Farb(!)-Photo an die SGA - Zentrale schicken. Trotz allen Photos kamen wir nicht ums Feiern rum und so könnt ihr in dieser Ausgabe besonders viel über verschiedenste Feste, Cons oder Treffen nachlesen. Denn Spielen ist ja definitiv ein soziales Hobby und das will gepflegt sein! Ich wünsch euch auf jeden Fall viel Spass bei der Lektüre.... Die Beiträge sind bitte auf 3 ½ Zoll - Diskette, IOmega ZIP - Disk oder CD-ROM in den Formaten Text, RTF oder Word für Windows 95-97 einzusenden. Sie können auch per E-Mail an den zuständigen Redaktor gesandt werden. Mit der Einsendung des Artikels erklärt sich der Autor mit der unentgeltlichen Veröffentlichung einverstanden. Artikel sollten im Normalfall nicht mehr als 6 Seiten umfassen, ansonsten sind sie als Serie zu plazieren. Rechte In dieser Zeitschrift werden grundsätzlich alle Namen, Symbole und spieltypische Begriffe ohne besondere Hinweise auf etwelche bestehende Urheberoder Wettbewerbsrechte genutzt. Der Nachdruck sämtlicher Artikel ist ohne Einverständnis des Autors und der Redaktion verboten. Die Redaktion übernimmt für unverlangt eingesandte Manuskripte, Disketten, Photos, Dias etc. keine Haftung. Zugesandte Manuskripte müssen frei von Rechten Dritter sein. Druck René Faigle AG http://www.faigle.ch/ Office Technology Thurgauerstr. 76 8050 Zürich E - Mail - Spiele Wer an einem E-Mail - Spiel im Chronator teilnehmen möchte, kann sich über die Homepage oder Werbungen im Chronator informieren. E-Mail - Spieler im Chronator können jederzeit von der Homepage den Chronator Spiel downloaden, der weitere Informationen über die Anmeldung und den weiteren Verlauf enthält. Secret Guild of Adventurers Der Chronator ist das unter anderem das Hauszine des Secret Guild of Adventurers (SGA). Sämtliche Veröffentlichungen der SGA werden mindestens im Chronator gedruckt. Das Redaktionskonto Beiträge PCK 80-232897-5 (Roman Meng) Beiträge aller Art (Texte, Zeichnungen, Bilder) sind ausdrücklich erwünscht und werden nach Möglichkeit im nächsten Chronator gedruckt. Honorare werden keine bezahlt (siehe Non - Profit). Wünsche über das Lay - Out werden respektiert und nach Möglichkeit (!) vollzogen. Bei Überweisungen, die nicht übers PCK laufen, werden grundsätzlich sämtliche, anfallende Gebühren der einzahlenden Person direkt verrechnet. Auslandverbindung: Postgiro - Konto Postbank Karlsruhe Konto-Nr. 347471751 (Thomas Golser) CHRONATOR Denken sie daran, das Dokument rechtzeitig vor dem Redaktionsschlus einzureichen, ansonsten haben sie keine Chance mehr, dass ihr Beitrag noch im aktuellen Chronator erscheint!! Die SGA hat sich die Verbreitung des Rollenspiels als Ziel gesetzt. Erreichen will sie dies mit einem guten Informationsfluss und Öffentlichkeitsarbeit (Bsp. Zeitungsartikel, Messen, etc.) Weitere Informationen über die Secret Guild of Adventurers können über die Redaktion angefordert werden. Kontaktperson: Roman Meng Redaktionsschluss Freitag, 18. November 1999 3 Eintopf DIE Rubrik, wo ich Thomas das Maul nicht verbieten kann... Die Rubrik für Vermischtes, Gerüchte, Spinnereien und andere kurze Informationen. VON VON THOMAS THOMAS GOLSERGOLSER Vorschau Ich versuche mal ein paar Prognosen oder besser gesagt eine Vorschau für die nächste Ausgabe des Chronators zu machen und was sich in ihr finden wird. Da wäre der eigentlich für diese Ausgabe geplante DAS-Baronien Artikel, der jetzt auf die beiden nächsten Ausgaben verteilt wird. Dafür habe ich eine schriftliche Zusage, dass das klappen wird. Dann habe ich vor etwas rund ums Thema Traveller (GURPS) zu schreiben, ggf. auch wieder etwas aus der AD&D-Kampagne "Im Reich des Drachens" und ein paar anderen Kampagnen. Weiter geplant ist auch wieder ein Messeplaner für die Spiel '99 welche dieses Jahr vom 21.10. bis 24.10.1999 stattfindet. Schauen wir mal, wieviel davon heisse Luft sein wird und was in die Tat umgesetzt wurde. rpg.ch Diese nette Domain ist noch immer zu haben [Anm. d. anderen Red. Leider nicht mehr, das RaumgPlanungsGesetz hat Spuren hinterlassen...], aber mir geht es hier gar nicht ums Internet. Es tut sich wieder mal etwas regen in den vielen Hinterkämmerchen der schweizerischen Rollenspielszene. Anlass zu dieser Annahme sind die diversen Begegnungen von Rollenspielern aus der Schweiz am ersten Fantasy-Spiel-Fest in Rothenburg ob der Tauber, welches letzthin stattfand und grossen Erfolg hatte. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe 4 Zinesterben Jawohl, es ist wieder an der Zeit für ein ordentliches Begräbnis, ein weiteres renommiertes und man darf ruhig sagen, professionelles Zine geht den Weg alles irdischen (bzw. des völligen Kommerzgedankens) und stellt per sofort sein Erscheinen in der bisherigen Form ein. Allerdings soll es noch ein gewisses Restpotential ins Netz retten, sozusagen in der elektronischen Form weiterleben, wie gut das funktioniert, wird die Zukunft weisen müssen. Wir bleiben dran, wie eine Tageszeitung doch immer so schön meint. Näheres hierzu weiter hinten unter Zineastisches. Im Jahre des WC's Das Jahr des Klosetts, oder mit einer Zahl ausgedrückt 2000, rückt langsam aber sicher näher. Was hat jetzt das nächste Jahr mit dem WC zu tun, wird sich manch einer fragen. Die Lösung ist simpel, auch im nächsten Jahr werden wir, wie gewohnt, nur die beiden letzten Jahreszahlen verwenden und die sind nun mal: 00. Diese Doppelnull steht bekannter weise auch für das stille Örtchen, wir werden uns also tagtäglich mit dem WC befassen, es wird uns überall begrüssen, sobald auch nur ein zweistelliges Datum auftaucht. Das WC, ein interessantes Symbol, eigentlich sehr passend für einen Jahreswechsel, mit welchem man ein ganzes Jahrhundert, ja gar Jahrtausend hinter sich lässt. Einmal kräftig spülen und alles ist wieder sauber. Bloss ganz so einfach wird's doch nicht, diverse Altlasten werden wie die lästigen Urin- und Kalkspuren uns täglich daran erinnern, dass es nicht so einfach ist. Um besagte Spuren brauchbar und für längere Zeit zu entfernen benötigt man radikale Mittel; auf die Rollenspielszene umgemünzt heisst dies nichts viel anderes. Auch hier muss man mit ganz anderen Ideen zu Werke gehen, will man denn endlich was bewegen und auch die grosse Masse über unser Hobby aufklären zu können. Schauen wir mal, wer den besten WCReiniger bzw. Klobürste im Programm hat und das Rennen macht. Swiss-Con Ein vorläufiger Arbeitstitel für eine grössere rollenspielerische Veranstaltung, welche es im nächsten Frühjahr in der Schweiz geben soll. Wo und wann steht noch nicht ganz fest, fest steht nur, dass die Finanzierung zu mehr als fünfzig Prozent gesichert sein soll. Unter anderem durch gewisse Kulturprojekte, welche Jugendliche und das "friedliche" Thema spielen unterstützen. Sobald ein Konzept und weitere Dinge bekannt sind, werden wir es Euch melden. Kolumnen gesucht Besser gesagt passende Schreiberlinge für eine Kolumne, egal über oder von was. Hauptsache es passt halbwegs in den Chronator und es sollte mindestens eine Seite sein. Womit sich die Kolumne befasst/befassen soll ist Euch überlassen. Ihr könnt dort über Eure Erfahrungen mit AD&D (z.B. was unterscheidet einen DSASpieler von einem AD&D-Geschädigten), wie ihr oder eure Kollegen ins Rollenspiel kamen und seither mit diesem Hobby erlebten (ähnlich wie "Stylos Hassecke" (c) by Envoyer). Also schreibt, denn es ist schliesslich ein Zine für Euch und nicht bloss für uns paar Schreiberlinge aus der Redaktion. CHRONATOR Anzeige Willkommen in der Secret Guild of Adventurers! Sei gegrüsst, mächtiger Abenteurer! Auf Dich warten dunkle Geheimnisse und Gefahren jenseits Deiner Vorstellungskraft! Die Gilde wird für Dich sorgen. Die Gilde ist eine Club von Rollenspieler. Bevorzugt werden gespielt: AD & D, GURPS, Traveller, DSA, Mechwarrior und Paranoia. Die SGA sammelt Informationen über Rollenspiel - Kampagnen und Abenteuer und stellt diese den Mitgliedern zur Verfügung. So findest Du immer eine laufende Kampagne, wo Du mitmachen kannst. Wenn auch DU als Spieler und/oder Spielleiter dabei sein willst, dann melde Dich … Es warten noch viele Abenteuer auf Dich... SGA - Zentrale Schwarzackerstr. 30 8304 Wallisellen Tel. / Fax 01/831 26 06 Email: [email protected] http://www.chronator.ch/sga/ CHRONATOR 5 Wir schreiben das Jahr 1999, am Hofe des Burkhard von Opphinkon venimmt man die Kunde, von einem grossen Treffen der Gaukler, Alchemisten und anderer gelehrter Leut zu Rothenburg ob der Tauber. Ritter Burkhards Neugier ist geweckt und er schickt seine Schergen aus um mehr über dieses seltsame Treffen zu erfahren, er wirft sozusagen die Netze aus um die Informationen wie die Fische in der Glatt fangen zu können. VON T THOMAS HOMAS VON G GOLSER OLSER E iner seiner Fischer findet her aus, dass das ganze von einem grossen und sehr alten Wyrm aufgezogen werden soll. Da brat mir doch einer den Storch in der Pfanne, denkt Ritter Burkhard bei sich. Doch von dieser Fabel will er sich nicht abschrecken lassen und schickt den armen Mann wieder zurück an den Informationsfang. Ein paar Tage später stellt sich heraus, dass es tatsächlich so ist, dass sich ein alter Wyrm offenbar den Spass erlaubt, eine Zusammenkunft 6 von Gauklern, Schaustellern, Junkern und anderen sonderbaren Gesellen zu veranstalten und dies alles in einem Städtchen namens Rothenburg ob der Tauber. Doch wo liegt dieses Städtchen, er hörte noch nie diesen Namen. In seiner Not wendet er sich an Bruder Brennwald, dem geistigen Seelsorger seines Hofes. Dieser weiss zu berichten, dass dieses Städtchen im Norden liege und angeblich von den grossen Städten Würzburg und Nürnberg in gleicher Zeit zu erreichen sei. Von Nürnberg habe er schon gehört, komme von dort nicht ein würzig-süsses Gebäck? Soweit er sich entsinne, seien dort doch die Hohenzoller die Herren und wenn er sich richtig erinnere, stehen die Beziehungen zwischen der Kyburg und ihnen derzeit nicht so schlecht, dass man eine Reise dort hin ausschlagen könnte. Doch wer soll uns dort vertreten? Wir selbst uns vertreten, das wäre schön, doch unsere Bauern sind derzeit etwas aufmüpfig. Damit werden wir uns später befassen, doch ihr lieber Bruder Brennwald, könnt dem Wyrm zu Ro- thenburg eine Nachricht zukommen lassen, dass wir ihm einen Vertreter an sein Fest schicken werden. Tage später beginnt man mit der Reiseplanung, noch immer hat sich Ritter Burkhard nicht entschieden, wen er nach Rothenburg senden will. Bruder Brennwald sucht in seinen Karten herum und schreibt eine grobe Reiseroute auf mit den Ortschaften, die man auf dem Wege passieren „...und dies alles in einem Städtchen namens Rothenburg ob der Tauber.“ werde und zu seiner Hilfe holte er sich einen der Knappen des Burkhards, der nun damit beschäftigt ist, eine grobe Reisekarte anzufertigen. Damit man nicht vom rechten Wege abkomme, wie Bruder Brennwald meint. Ein paar Tage später trifft eine Nachricht des Wyrms ein, dass man sich freue, auch aus so fernen Landen Be- CHRONATOR sucher am Fest anzutreffen und er herzlich eingeladen sei, auch etwas daran mitzuwirken, in dem er sich für ein oder mehrere Spiele als Herold oder gar Teilnehmer anmelde. Solch edle Tätigkeit würde auch entsprechend gewürdigt und entgolten wer- den. Zu seinem Bedauern habe er allerdings erfahren müssen, dass praktisch alle Wirte während dieser Tage bereits keine freie Schlafstatt mehr aufweisen und er habe sich rumgehört, ob es nicht in der Nähe noch Möglichkeiten gäbe. Er würde sich Fantasy Spiel Fest „So machte sich denn unser junger Knappe am Vorabend daran, seine Habseligkeiten zu packen, welche auf dieser Reise wohl gebraucht würden.“ melden, wenn er denn genaueres wisse. Schillingsfürst, Sitz des Fürstengeschlechts, welches den zweiten Nachfolger von Bismark stellte und ein kleines Städtchen, knappe achtzehn Kilometer von Rothenburg entfernt. In diesem kleinen Städtchen fand man dann in der Herberge zur Post noch die Möglichkeit für mehrere Tage bzw. Nächte zu bleiben. Ein kleines Städtchen, dass auch so seine Besonderheiten aufzuweisen hat, wie die Ochsentretpumpe, welches Wasser aus über hundert Meter Tiefe ans Tageslicht befördert und von dort in den Wasserturm. Welcher auch heute noch das Schloss und die oberen Häuser der Stadt mit Wasser versorgt. Endlich ist es soweit, Ritter Burkhard hat sich entschieden, wen er schicken würde und was dieser mitzunehmen habe, bzw. aus Rothenburg denn mitbringen sollte. Seine Wahl fiel auf den Knappen, der Bruder Brennwald bei der Reiseplanung geholfen hatte. Doch als Knappe hat man weder die Börse noch die notwendigen Mittel eine solche Reise zu bestreiten und so wurde ihm durch den Ritter höchstselbst eine Börse mit schwerwiegenden Inhalt und ein mittleres Streitross mit dem seltsamen Namen Xanthipe Victoria zur Verfügung gestellt. Natürlich unter der Bedingung, den Inhalt des Beutels zu schonen und auch das Streitross wieder unbeschadet zurück zu bringen. So machte sich denn unser junger Knappe am Vorabend daran, seine Hab- CHRONATOR 7 Fantasy Spiel Fest seligkeiten zu pakken, welche auf dieser Reise wohl gebraucht würden. Doch trotz all dieser Vorbereitungen wurde es später Vormittag, bis sich unser Knappe mit Xanthipe auf den weiten Weg machte. Welcher sie führte über das Städtchen Bülach zu Eglisau hin, dort den Rhein überquerte und auf dem Gebiete der Hohenthenger weiter in Richtung Schaffhausen. Dort wurde die erste Rast für Xanthipe eingelegt, doch sie sollte nicht von langer Dauer sein. Kurz darauf ging es weiter, Richtung Norden und in Donaueschingen überquerte unser junger Reisende das erste mal die Donau weiter auf die freie Reichsstadt Rottweil zu. Dort geniesst er den Anblick des gotischen Münsters und weiter geht die Reise über das weite hügelige, dennoch fruchtbare Land nach Balingen, ihres Zeichens an der Eyach gelegen und eine weitere Besitzung der Hohenzollern. Die Reise führt weiter in die alte Universitätstadt Tübingen, die unserer Reisender beinahe wörtlich links liegen lässt. Die nächste Zwischenstation heisst Nürtingen am schönen Neckar gelegen und kurz darauf findet er sich in Kirchheim/Teck wieder. Die Reise verläuft ohne nennenswerte Zwischenfälle, passiert werden Göppingen, Lorch, Schwäbisch-Gmünd, Aa- 8 len, Ellwangen am Fluss Jagst, Dinkelsbühl. Kurz vor Feuchtwangen gibt Xanthipe ein dringendes Bedürfnis nach Wasser kund und es wird nach einer passenden Stelle gesucht, derweil die Reise mit reduziertem Tempo weitergeht. Endlich ist eine gefunden und nach Das Wirtepaar ist sehr nett zu unserem Reisenden und stellt für Xanthipe kostenlos ein überdachtes Lager, welches unser Knappe dankbar für sie annimmt. Nachdem die schweren Satteltaschen auf das Zimmer gebracht wurden und er sich in eine leichtere Gewandung gekleidet hat unternimmt er noch einen kleinen Spaziergang durch Städtchen. Erklimmt dabei auch den Schlosshügel und geniest die Aussicht von dort. Doch schwarze Wolken ziehen heran und ehe er es sich versieht, wird er vom Regen getauft und kommt triefend im Gasthof an. Dort macht er sich erneut frisch und begibt sich anschliessend in den Schankraum und nimmt ein Nachtmahl zu sich, da er auf seinem Kämmerlein noch ein paar Vorbereitungen für den morgigen eigentlich übermorgigen Tag zu treffen hat. „Die Nacht verläuft ruhig, abgesehen von ein paar verblendeten Reitern, welche mitten in der Nacht und der Stadt ihren armen Pferden die Sporen geben und so für einen unnötigen Radau sorgen.“ dieser Rast macht sie sich mit ihrem Reiter forschen Schrittes wieder auf den Weg. Bei Wörnitz wenden wir uns nach rechts und erreichen gegen die Vesperzeit das kleine Städtchen Schillingsfürst und das vorläufige Reiseziel. CHRONATOR Die Nacht verläuft ruhig, abgesehen von ein paar verblendeten Reitern, welche mitten in der Nacht und der Stadt ihren armen Pferden die Sporen geben und so für einen unnötigen Radau sorgen. Doch all dies stört den Schlaf unseres Knappen nicht gross. Am nächsten Morgen, die Sonne steht etwas höher als gedacht, wird unser junger Reisender munter und begibt sich zum Frühstück in den Schankraum hinunter. Welch prächtiger Anblick! Der Ausblick aus den grossen Fenstern wie auch der aufs Buffet lassen das Herz höher schlagen (und den Magen freuen). Der Himmel ist zwar noch mit wenigen Federn überzogen, doch der Rest ist blau und es verspricht ein heisser Tag zu werden. posanten Städtchen, die mächtigen Türme und Tore zeigen dem Reisenden gleich, wer hier das Sagen hat. Doch die Stadtwachen scheinen sich für unseren Knappen nicht zu interessieren und so kann er ungehindert in die Stadt gelangen. Ein erster Blick auf den zukünftigen Ort des Geschehens zeigt, dass der Wyrm offenbar schon da war und einige seiner Leut sind eifrig damit be- Fantasy Spiel Fest te? Heute ist es ein ganz normaler, gepflasterter Platz und nichts erinnert mehr an seine Vergangenheit. Schon etwas eigenartig, doch unser Knappe will mehr sehen und begibt sich hierzu auf den Wehrgang und läuft auf ihm um etwa die halbe Stadt herum, bevor er sich entschliesst, wieder hinunter zu gehen um zu schauen, wie weit die Leute des Wyrms sind. Der Wyrm ist tatsächlich da und eine riesige Menge an anderen Besuchern, Junker, Gaukler und Helferlein. Unser Knappe findet auch ein höhergestelltes Helferlein, dass er von einer früheren Reise her kennt und fragt ihn nach seinem Einsatze doch die Antwort ist völlig unbefriedigent. Nun, vielleicht hat er auch nur den falschen Zeitpunkt erwischt und so beschliesst er, später nochmals zu kommen, wenn sich der grösste Ansturm gelegt haben dürfte und macht sich auf die Stiefel, für weitere Erkundungen in der Stadt. „Rothenburg ob der Tauber ist ein imposanten Städtchen, die mächtigen Türme und Tore zeigen dem Reisenden gleich, wer hier das Sagen hat.“ Etwas später, unser Knappe hat sich für die verbleibenden knappen zwanzig Kilometer die leichte Reisemontur übergestreift und nur leichtes Gepäck in den Satteltaschen, macht er sich auf den Weg nach Rothenburg selbst. Die Reise dorthin gestaltet sich als angenehm Kurzweilig, wenig Verkehr doch gut erhaltene Strassen und eine brauchbare Beschilderung machen sie zum Vergnügen. Rothenburg ob der Tauber ist ein im- CHRONATOR schäftigt die Vorbereitungen zum Abschluss zu bringen, damit es auch pünktlich losgehen kann. Wir wollen die eifrigen Helferlein des Wyrms nicht stören und kümmern uns um die Stadt selbst, die auch so manches zu bieten hat. Als erstes versuchen wir den Schrannenplatz zu finden, von dem wir schon einiges gehört haben. War dieser Platz bis vor gar nicht so langer Zeit noch ein Friedhof und heu- Dabei kommt ihm in den Sinn, dass er an einem Gebäude vorbeikam, dass sich Reichsstadtmuseum nannte. Obschon es doch ein Dominikanerinnenkloster sein sollte, verkehrte Welt. Doch tatsächlich finden sich in ihm noch Spuren der fleissigen Dominikanerinnen wieder, so ist zum Beispiel die Küche noch komplett erhalten geblieben und nach dem Geschwätz eines Führers, oft der einzige halbwegs warme Raum in den Wintermonaten. Nun denn, für irgendwas wird der riesige offene Kamin schon gut gewesen sein. Davon abgesehen findet sich in diesen Baulichkeiten der 9 Fantasy Spiel Fest Konventsaal wieder, in welchem die berühmte Rothenburger Passion zu bewundern ist wie auch einige Bilder des englischen Malers Arthur Wasse. Der Geschwätzige meint, dass die Schwerpunkte der Ausstellung Gemälde, Skulpturen, Möbel, Vor- und Frühgeschichte, Waffen (wirklich sehr eindrücklich), Hausrat und Judaika seien. So findet sich auch ein gläserner Kurfürstenhumpen wieder, um den sich die Legende des "Meistertrunks" von Altbürgermeister Nusch rankt und im Dormitorium (Schlafbereich der Nonnen) sieht man einen Schrank, welcher aus neun verschiedenen Holzarten zusammen gesetzt ist und zum grössten Teil aus heimischen Hölzern... Was mich in diesem Gemäuer fasziniert hat, war der Bereich Judaika. Ein Kapitel der Geschichte, welches Rothenburg wie einige andere Orte auch, lieber verdrängt als denn wirklich verarbeitet hat. Selbst der Geschwätzige schweigt sich in der Sache aus, als dass er auf die Fragen über dieses seltsame Kapitel antwortet. Auf dem Wege zurück zum Schauplatz des Wyrms, geraten wir auch an ein Gebäude, das uns Ritter Burkhard wärmsten empfohlen hat, zu besuchen und darüber zu berichten. Es handelt sich hierbei um das "Mittelalterliche Kriminalmuseum". "Erlassen aber sind die Gesetze, damit aus Furcht vor ihnen die menschliche Bosheit im Zaume gehalten und die Unschuld unter den Ehrbaren gesichert, dagegen unter den Böswilligen durch die Furcht vor der Strafe die Gelegenheit Schaden zu stiften, 10 eingedämmt werden." (Lex Baiuvariorum um 740 nach Christi) Diese Baulichkeit hat es in sich, wie Bruder Brennwald sagen würde und man müsste jeden einmal durch dieses Gebäude führen, welcher sich mit bewaffneter Auseinandersetzung und der Rechtsprechung befassen möchte oder tun muss. Er würde nachher entschieden anders denken und vielleicht vernünftiger werden, statt dem Schwerte lieber mit dem Geiste richten und somit mehr für sich und seine Untertanen tun, als mit dem Schwerte möglich wäre. In diesem Gebäude traf ich auch die Jungfrau von Nürnberg, eine imponierende Dame, mit welcher ich persönlich lieber nicht engere Bekanntschaft machen möchte. Ach, ihr wisst nicht, von wem ich hier spreche? Nun denn, besagte Dame ist auch besser bekannt unter dem Namen "Eiserne Jungfrau" und sie stammt ursprünglich aus Nürnberg, doch deren Geschlecht war so fruchtbar, dass sie bald überall zu finden ward und bekannt wurde wie kaum eine andere Dame. Eine weitere Gruppe von Damen war eine Sonderausstellung gewidmet, genauer gesagt der Hexerei und deren Verhältnis zur Gesetzgebung und der Kirche. Wahrlich interessant, kam da doch auch zum Ausdruck, dass der Alchemie wesentlich mehr Freiheit zugehalten wurde, als der "Hexerei" (welche sich hauptsächlich mit der Krankheitsbekämpfung befasste). Doch nicht bloss Geräte zur Wahrheitsfindung sind in diesem Gebäude ausgestellt, nein auch die rechtlichen Grundlagen. D.h. Gesetzesbücher, wer hat welches Strafrecht bzw. Strafhoheit, wer darf welche Gesetze ändern, bzw. durchsetzen oder Vertreten, wer ist für die Besoldung der Richter und deren Schergen verantwortlich, etc. All das findet sich ebenfalls in diesem Gebäude wieder, wie auch eine umfangreiche Waffensammlung, die sich anzuschauen lohnt, insbesondere in Kombination mit einem Besuch des Reichsstadtmuseums. Nur dann werden CHRONATOR einem einige Tatsachen und Anwendungen erst voll bewusst. Etwas später am Abend, der Wyrm ist noch immer da und unser grosses Helferlein anscheinend immer noch gross beschäftigt, so wollen wir es heute nicht mehr stören. Doch unsere Neugier ist geweckt und so begeben wir uns in die grosse Scheune bzw. Reichsstadthalle wie es die Bürger hier nennen und schauen uns um. auch die Helferlein Amigo's, welche hier den Wyrm bei seinem Fest stark unterstützen. Am Stande von Fanpro kann ich mich etwas mit Don Schauen unterhalten und finde sogar ein paar Hinweise zu einer Angelegenheit, die mich gerade Bei den "Fanzines" fand ich nichts Aufsehenerregendes oder anders gesagt, es waren knapp fünf verschiedene Zines vertreten und alle waren, sorry für die bösen Worte, stark DSAlastig. Wäre eigentlich die Chance für den Chronator gewesen und ich bin auch zwei Ausgaben losgeworden... Fantasy Spiel Fest Hand bestätigt, dass es die WuWe in ihrer bisheriger Form nicht mehr geben wird, wenn sie es überhaupt weiterhin geben soll (die Tendenz sieht ganz danach aus: Nummer 50 ist und bleibt die letzte Ausgabe dieses Hefes). Für mich interessant war auch der Stand der Klee-Leute, d.h. der Herausgeber von Midgard und habe mich dort mit ihnen etwas unterhalten und auch eingekauft. Ein erster Blick auf das deutsche CthuluRegelwerk (von Pegasus) war mir auch vergönnt, sah gut aus. Doch im Moment nicht so mein Stil und darüber soll jemand schreiben, welcher sich mit der Materie auskennt. Midgard jedoch fasziniert mich und ich könnte mir vorstellen, dass man in einem der nächsten Ausgaben des Chronators eine Rezension über dieses System finden wird. „Auch über die Wunderwelten unterhalten wir uns kurz und es wird mir sozusagen aus erster Hand bestätigt, dass es die WuWe in ihrer bisheriger Form nicht mehr geben wird.“ Da sind vertreten so berühmte Persönlichkeiten aus dem Lande Aventurien und dem etwas dunklerem Land, das so komisch klingt wie Schattenlauf; diverse Händler aus Nah und Fern, die Meister der Feder&Schwertes sind ebenfalls hier wie auch die Leute des Truant, bzw. Games-In. Aber auch die Weltenbummler von Trangard II, Twilight und Midgard sind anwesend. Nicht zu vergessen CHRONATOR etwas beschäftigt. Es wird mir und meinen Mitreisenden sicherlich helfen können. Auch über die Wunderwelten unterhalten wir uns kurz und es wird mir sozusagen aus erster Etwas später machte sich der Knappe wieder auf den Weg nach Schillingsfürst und auf der Fahrt stellte er sich die Frage, wo bringe er die ganzen Sachen unter, die er mit grosser Wahrscheinlichkeit in den noch verbleibenden Tagen erstehen 11 Fantasy Spiel Fest würde, ohne dass man zusätzliche Satteltaschen für Xanthipe bräuchte... Der Spaziergang an diesem Abend blieb von Regen verschont und so konnte man es sich gönnen, auswärts zu essen. Zu diesem Zwecke schaute man bei den "Italienern" vorbei und kam sich dort etwas verloren vor: unser Knappe war der einzige Gast! Dafür war die Bedienung um so schneller... Später, wieder zurück in seiner Kammer, macht er noch die letzten Vorbereitungen für den morgigen Tag, sollte er sich doch mit einer kleinen Gesellschaft in einen Raum zum Spiele verziehen. Doch noch war es ungewiss, ob diese Spielrunde überhaupt zustande käme, bzw. wo sich betreffender Raum den befinde. zu besorgen, darunter fallen so Dinge wie Getränke und etwas zu Beissen... Wieder zurück, erblickt man auch jenes fleissige Helferlein des Wyrms und es scheint, dass es diesmal nicht ganz so arg von der Arbeit bedrängt wird und so kommt unser Knappe an die Information, die er eigentlich schon gestern Abend gerne gehabt hätte. Ein Blick auf das Anschlagebrett verrät, dass noch keinerlei Interesse für das Spiel vorhanden ist. Was soll's schauen wir mal, wo wir den etwas Geld aus der schweren Börse von Ritter Burkhard auszugeben. Immer wieder mal einen kleinen Blick auf die Tafel geworfen und, er glaubt es kaum, es sind mehrere Zettel weg. Freude kommt auf, sie kommt also allen Widrigkeiten zum Trotze zu stande. Unser Knappe macht sich also auf zu Xanthipe um ihr die schwere Satteltasche abzunehmen und macht sich auf den Weg in besagten Raum, in welchen schon etwas mehr los ist, als auch schon. Der Lärmpegel hält sich noch in Grenzen und kurze Zeit später, man hat sich gerade eingerichtet sind die ersten drei Spieler schon da. Doch halt, es bleibt nicht bei dreien es kommt noch ein vierter und dabei bleibt's dann auch. Die Geschichte beginnt, wie sie schon einmal begonnen hat und doch ist es irgendwie anders. Denn ab einem gewissen Punkt beginnen sie sich definitiv zu unterscheiden und die Wege der beiden Gruppen gehen auseinander. Nach etwa sieben Stunden beenden wir das Spiel vorzeitig, da Spieler wie auch Spielleiter starke Ermüdungserscheinungen zeigen. Doch es hat Spass gemacht und diese Gruppe kam „Ein erster Blick auf das deutsche Cthulhu-Regelwerk (von Pegasus) war mir auch vergönnt, sah gut aus.“ Samstagmorgen, beinahe wie bestellt schreit der Hahn in der Nähe der Kammer und unser Knappe stellt sich wagemutig unter den Strahl kalten Wassers um endgültig wach zu werden. So erfrischt begibt er sich in den Schankraum und nimmt gleich noch eine der beiden Satteltaschen mit und deponiert sie bei Xanthipe. Nach einem mundendem Frühstück geht's los und nach kurzer Reise ist Rothenburg erreicht, wie auch das Gelände des Festes. Da es jedoch noch etwas früh ist, wird die Zeit genutzt um ein paar kleine Sächelchen für den täglichen Bedarf 12 untergebracht sind. Der Raum ist noch leer und so nutzen wir die Gunst der Stunde und öffnen diverse Fenster, damit es später noch genügend atembare Luft im Raume hat. Bis es endlich soweit ist, bleibt noch genügend Zeit sich weiterhin an den verschiedenen Ständen umzutun und CHRONATOR uns in Schillingsfürst nach den Zeiten für die Flugvorführungen der Falkner. Die Messeglocke ruft zur Andacht und unser Knappe erwacht von ihrem Geläut und besinnt sich darauf, dass es auch mal wieder an der Zeit wäre, che Frühstücksbuffet zu stürzen. Etwas später macht man sich mit Xanthipe Victoria gemütlich auf den Weg nach Rothenburg, hat man heute doch nur ein Ziel: Dem Herrn und Meister der Drachen und Verliese die Hand zu schütteln und seinen heren Worten zu lauschen. Noch immer meint es das Wetter gut mit uns und beglückt uns mit einem blauen wolkenlosen Himmel und entsprechend hohen Temperaturen. Gemütlich im Schatten sitzend kann unser Knappe der ersten Vorführung einer Waffengauklertruppe zu sehen, deren Aktivitäten er bislang noch nicht zu Gesicht bekam. Spannend und spassig war's, doch nicht nur das, es zeigte auch, wo und wie man sich zu verhalten hatte, wenn der Gegner mit gewissen Waffen in der Hand auftauchte. Erneut etwas durch die Stände der Händler flaniert hie un da ein Wörtchen gewechselt um dann der zweiten Gauklertruppe bei ihrem Stück zuzusehen. Die gebotene Schau war einfach grandios, vor allem der Herr in der schwarzen Rüstung tat mir leid, bei dem Wetter wurde er gar fürchterlich gar gekocht, welches man ihm auch ansah. Et- „Die gebotene Schau war einfach grandios, vor allem der Herr in der schwarzen Rüstung tat mir leid, bei dem Wetter wurde er gar fürchterlich gar gekocht, welches man ihm auch ansah...“ CHRONATOR dieses Haus zu besuchen. Doch heute hat er entschieden anderes vor, nebst dem, dass er heute Geburtstag hat. Genüsslich geht es unter den Wasserstrahl und danach in den Schankraum um sich in aller Ruhe auf das köstli- Fantasy Spiel Fest der Sache doch wesentlich näher als die erste. Das abschliessende Gespräch mit ihnen zeigt einige Schwächen aber auch Stärken auf und so verabschiedeten wir uns freundlich von einander. Vielleicht sehen wir uns ja auf einem anderen Treffen wieder... Um doch noch etwas vom Tage zu haben, machten wir nochmals die Runde durch die Scheune und stiessen dabei auf einen alten Bekannten: Meister Habakuk aus dem schönen Teufen. Wir verabredeten uns auf wenige Augenblicke später um gemeinsam Essen zu gehen. Irgendwie wollte es aber nicht klappen, als ich besagte Sandkörner später am Ort des Zusammenfindens eintraf ward kein Habakuk zu sehen und ein rasches Durcheilen der Stände brachte ihn auch nicht mehr zum Vorschein. Was soll's, gehen wir halt etwas früher zurück und erkunden 13 Fantasy Spiel Fest was durch das Zelt dieser auch als Händler tätigen Gruppe, liess mich ein paar kleine Bücher erstehen, die sich mit diesem Brauchtum befassen. Auch der Magen meldete sich und ein Blick auf die nahe Turmuhr verriet, dass es bald Mittag sei und es vielleicht von Vorteil wäre, würde man vor der grossen Menge des gemeinen Pöbels zu Tische sitzen. Gesagt, getan, nicht weit entfernt und doch im kühlen Schatten eines Gartens fand des Magens Bedürfnis seine Befriedigung. Nachdem Mahle war es dann soweit, gesehen hatte ich den Meister der Drachen und Verliese in den vergangenen Tage schon des öftern, doch diesmal sollte es etwas länger dauern und auch in Gesprächen mit ihm selbst enden. Die Stunde mit ihm und einigen anderen Zuhörern verlief wie im Fluge und es gab manche Lacher über die Geschichten und Fähigkeiten andrer Leut. Das wichtigste für mich war jedoch die Signierung des Meisters durch ihn selbst, mein Ge- 14 burtstagsgeschenk für mich, sozusagen. Nach diesem, für mich denkwürdigen Ereignis sah ich mich noch etwas um, bedankte mich bei meinem bekannten fleissigen Helferlein des Wyrms für all seine Mühen und machte mich auf den Weg zurück nach Schillingsfürst, denn die Flugvorführung der Falkner wollte ich auf keinen Falle verpassen. Die Vorführung der Falkner war einfach phantastisch! Zeigte mir jedoch auch, dass die Falknerei nicht ganz billig und vor allem auch sehr zeitauf- ren). Alles in allem machte sich unser Knappe an diesem Sonntage einen gemütlichen Tag und genoss das Nichtstun. Am nächsten Morgen ging es jedoch bei Zeiten aus den Federn, die schweren Satteltaschen runter zu Xanthipe gebracht, anschliessend gefrühstückt und dann abgereist. Allerdings erst mal wieder nach Rothenburg um dort noch ein paar kleine heimische Spezialitäten zu besorgen, die man Herrn Burkhard mitbringen konnte. Auf der Rückreise verfranzten wir uns einmal gar und mussten zweimal umkehren um wieder auf den richtigen Wege zu finden, doch trotz dieser Widrigkeiten erreichten wir am späteren Nachmittag den heimatlichen Hofe von Burkhard von Opphinkon. „Die Vorführung der Falkner war einfach phantastisch!“ wendig ist. Dafür wird man aber auch entschädigt, denn der Flug eines Falken, Adlers oder anderen grossen Greifvogels ist einfach herrlich und mit nichts zu vergleichen. Im Anschluss an die Vorführung konnte man auch einige Räume des Schlosses besichtigen, dabei kam raus, dass es nur von aussen nach einer massiven Konstruktion aussieht, dabei ist es in Wahrheit ein verkleideter Fachwerkbau und dieser hier hat gleich ein paar unangenehme Probleme. Doch es wird wohl noch mehrere Jahrzehnte überdauern, ausser es schlüge der Blitz mit ungeheurer Gewalt ein (worüber einige nicht ganz unglücklich wä- Eine Reise, die der Knappe gerne wieder machen würde, sollte ihn der Ritter dafür ziehen lassen und der Wyrm das Fest am gleichen oder ähnlichem Orte im nächsten Jahr wieder feiern würde. CHRONATOR Wettbewerb Wir verlosen an alle unsere treuen Kunden eine von Gary Gygax signierte Ausgabe des Abenteuers „Tödliche Berührung“ für AD&D! Um daran teilzunehmen müsst ihr folgende Fragen beantworten und an die Redaktion schicken. Teilnehmen können alle Abonnenten oder Neuabonnenten des Chronators. Frage 1: Wann erschien der Chronator Nr. 1 (Monat / Jahr)? Frage 2: Wie heisst der geistige Vater von Dungeons & Dragons Frage 3: Welcher deutsche Spieleverlag hat das Fantasy-Spielfest in Rothenburg organisiert? Frage 4: Wie hiessen die beien Vorgängerzines, aus denen der Chronator entstand? Der Gewinner werden unter den Antworten mit den meisten richtigen ausgelost. Ihr könnt eure Antworten an folgende Adresse schicken: Chronator, Schwarzackestr. 30, 8304 Wallisellen oder [email protected] Eintreffschluss ist der 18. November 1999 CHRONATOR 15 Anzeige Nimm teil an einem Spiel im dunklen Zeitalter. Tücke und List, Betrug und Verrat werden dich in diesem grossen Intrigen Spiel begleiten! Über 40 Spieler schlagen sich um Ruhm und Reichtum! Nichts für schwache Nerven! Infos und Anmeldung unter http://www.chronator.ch/ spiele/boe2/ 16 CHRONATOR Anno Domini Der Bluff mit der Geschichte Wann war das grosse Erdbeben in Basel, das 300 Menschenleben forderte? Keine Angst, so genau müssen Sie das in «Anno Domini» nicht wissen. Ob allerdings zu der Zeit die Italiener schon Spaghetti mit Tomatensauce assen - diese Kenntnis könnte nützlich sein. Es geht nämlich darum, historische Ereignisse, die auf Kärtchen gedruckt sind, in die richtige Reihenfolge zu bringen. VON C CHRISTIAN HRISTIAN E VON EGG GG D as tönt trockener, als es ist. Denn in der immer länger werdenden Ereigniskette tummeln sich bald der erste nachgewiesene Biergenuss der Menschheit vor dem ersten Fitnesscenter für Hunde, Martina Hingis nach dem Zürcher Captain Henry Wirz, der in Amerika als Kriegsverbrecher hingerichtet wurde. Neun solcher Kärtchen erhalten alle Mitspieler am Anfang, der Reihe nach können sie eines in die gemeinsame Kette einfügen, und wer zuerst alle gelegt hat, ist Sieger. Wer jedoch an der Reihe ist und denkt, dass sich in der Kette ein Fehler befindet, kann zweifeln: Er dreht alle liegenden Kärtchen um, und auf deren Rückseite kommen Jahreszahlen zum Vorschein. Stimmt die Chronologie, muss der Zweifler zwei Kärtchen vom Stapel nehmen, andernfalls erhält der Spieler vor ihm deren drei. Es lohnt sich also, die Reihe genau anzuschauen, bevor man eine Karte legt: Zweifelt man selber nicht, tut es vielleicht der folgende Spieler, und wenn die Reihe einen Makel hat, hängt man - auch wenn man den Fehler nicht selber produziert hat. Nach dem Aufdecken wird mit einer neuen Kette begonnen. CHRONATOR Es ist unmöglich, die Daten aller Ereignisse zu wissen, und darum ist häufig gesunder Menschenverstand gefragt. Wenn auch der nicht mehr weiterhilft, dann gibt es nur eines: selbstsicher eine Karte legen, von der man keine Ahnung hat, wo sie hingehört. Denn Bluffen ist in «Anno Domini» mindestens so wichtig wie Wissen. Die verschiedenen Ereignisse bieten immer wieder Anlass für Gespräche und Erinnerungen - man staunt auch, wer was weiss, und was nicht! Darum ist es auch nicht so schlimm, dass das Spielgeschehen nur derjenige direkt beeinflussen kann, der am Zug ist. Auch bei acht oder neun Spielern wird es selten langweilig. Es empfiehlt sich aber, nach jeder Runde die Spielrichtung zu wechseln: Ein überkritischer Nachbar kann einem mit seiner Zweiflerei gehörig die Suppe versalzen - solange er recht hat vier bis fünf Partien der Fall - ändert sich der Charakter des Spiels: Nun geht es darum, wer das bessere Gedächtnis hat. Dies kann durchaus reizvoll sein, wird aber problematisch, wenn erfahrene Spieler mit Neulingen spielen. Der Berner Verlag Fata Morgana hat dieser Gefahr entgegengewirkt, indem er gleich fünf verschiedene Serien von «Anno Domini» anbietet. Sie umfassen je 336 Karten und tragen die Titel «Kirche & Staat», «Lifestyle», «Natur», «Schweiz» sowie «Sex & Crime». Am reizvollsten ist der Mix aus verschiedenen Serien - immer noch weit günstiger als ein Kinoeintritt für alle Mitspieler. Weitere Serien sind geplant - im Herbst sollen «Erfindungen» und «Frauen» folgen. „Denn Bluffen ist in «Anno Domini» mindestens so wichtig wie Wissen.“ Die einfachen Regeln haben nicht nur den Vorteil, dass «Anno Domini» in zwei Minuten erklärt ist, sie regen auch dazu an, eigene Varianten zu erfinden - etwa dass man, statt eine Karte selber zu legen, sie dem Nachbar gibt, der sie dann legen muss. Oder eine Sich-gegenseitig-kennenlernen-Version, in der jeder Spieler eigene Karten schreibt. « A n n o Domini» von Urs Hostettler, für 2 bis 10 Personen ab 10 Jahren, Spieldauer etwa 60 bis 90 Minuten, Preis rund 19 Franken pro Serie. Verlags-adresse: Fata Morgana, Güterstrasse 32, 3008 Bern. Dieser Artikel ist am 28. April 1999 in der Zürichsee-Zeitung erschienen: http://www.zsz.ch/spielend/. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors. Der grösste Nachteil an «Anno Domini» ist zweifellos der Wiedererkennungseffekt: Sobald alle Karten gespielt sind - und das ist nach 17 NORDCON Der NordCon ist die wohl inzwischen größte Zusammenkunft der Freunde des phantastischen Spiels in Deutschland. Organisiert von den drei Vereinen AKF Kiel, Störtebekers Erben e.V., Hamburg und der Loge e.V., Hamburg, findet dieser alljährlich im Mai im Hamburg-Haus in HamburgEimsbüttel statt. Spielleiter, die die sogenannten "Exoten-Systeme" angeboten haben: So hoben sich Systeme wie "Hong Kong Action Theatre" (Ein Rollenspiel gewordener Jackie Chan-Film), "Over the Edge", "TRI" sowie die diversen Eigenentwicklungen immer wieder aus der Masse von DSA, AD&D, Shadowrun oder den World-ofDarkness-Spielen heraus! Ebenso kann ich wohl mit Fug und Recht behaupten, daß mehr als 90% VONC CHRISTIAN HRISTIAN B VON BUGGEDEI UGGEDEI D er ersten Zählung zufolge waren es rund 2.800 Besu cher. Der einzige Grund, warum das Hamburg-Haus nicht überquoll, war die große Wiese, die dieses Jahr zum ersten Mal konsequent mit einbezogen wurde. Selbst wenn man nicht wußte, daß wieder einmal NordCon ist - das kleine Zeltdorf mit den vielen Gewandeten, die sich dort tummelten, war einfach nicht zu übersehen. Wer neugierig genug war, der konnte in den Zelten Polsterwaffenbauer, Rollenspieler, Live- und Tischrollenspielworkshops und nicht zuletzt jede Menge Leute bestaunen. Nun Organisatorisches: Die Leute scheinen ja ganz wild darauf zu sein, Spielleiter auf einem Con zu sein: Ursprünglich waren etwas mehr als 40 Tische für gleichzeitige Rollenspielrunden eingeplant. Hätten wir nicht noch Platz für weitere 15 Tische gefunden, hätte ich schon zwei Monate vor dem NordCon keine Spielleiteranmeldungen mehr annehmen können! Und selbst so mußte ich mehrere Spielleiter mit einer Warteliste vertrösten. (Die das übrigens mit Fassung aufgenommen haben. Ihr seid toll, Leute!) Besonders gefreut haben uns die 18 CHRONATOR NORDCON lenspiel "Feuer über Esgaroth" von Uli Timm. Uli tauchte plötzlich beim Infostand auf, und requirierte mich als Mitspieler. Zur Handlung: Die Spieler sind Bewohner der berühmten Stadt aus dem "Kleinen Hobbit", die sich im einzigen Haus verschanzt haben, daß vom Drachen Smaug beim Überfall auf die Stadt Esgaroth nicht niedergebrannt wurde. Mit in diesem Haus waren diverse Spione, Abenteurer und andere zwielichtige Gestalten. Jeder versuchte jedem irgendetwas abzujagen, ohne daß er es merkt. Für mich war es wieder einmal eine Gelegenheit, festzustellen, daß längst nicht alle Rollenspieler J.R.R. Tolkien (englischer Autor, meist als Begründer der klassischen Fantasy bezeichnet) mit der Muttermilch aufgesogen haben: Nicht jeder wußte etwas mit diesen Begriffen anzufangen. Zum Glück nahm das niemand krumm, und die Betroffenen wurden schnell in die wichtigsten Hintergründe eingeweiht. Liverollenspiele im allgemeinen werden offensichtlich immer beliebter. Man sah überall Gewandete, und zu meinem Erstaunen waren heuer deutlich weniger als im letzten Jahr als bleicher Vampir ganz in schwarzen Rüschen gekleidet. Auch waren die Workshops und Veranstaltungen mit Live-Charakter sehr zahlreich. Besonders hervorzuheben sind hier die Aktionen der DSABaronien-Szene. Das sind sehr aktive Spieler, die Einwohner Aventuriens verkörpern. Deren Handlungen wirken sich, soweit ich das verstanden habe, mehr oder weniger direkt auf das "offizielle Aventurien" aus. Ich konnte immerhin eine pompöse Hochzeit zweier solcher Baronien erleben, die am Sonntag stattfand. Was fehlt noch? Es gab der Spielleiter ihre Aufgabe recht ernst genommen und auch tatsächlich geleitet haben. Und alle wurden ausreichend mit Spielern versorgt. Alles in allem sind um die 150 Rollenspielrunden durch den Infostand vermittelt worden. Zu den Workshops: Leider war es mir als MitOrganisator nicht vergönnt, auch nur bei einem einzigen mitzumachen. Aber zumindest beim Pyrotechnik- und beim Polsterwaffenbau-Workshop konnte ich kurz vorbeisehen. Beide fanden draußen bei den Zelten statt, und zogen ein großes Publikum an. Al- les in allem waren die Themen der Workshops breit gefächert. Es reichte von einer Anleitung, wie man ein „Alles in allem sind um die 150 Rollenspielrunden durch den Infostand vermittelt worden.“ CHRONATOR Liverollenspielplot erstellt, bis zu spaßig-interessanten Themen wie "Der Dieb im Rollenspiel". Teilnehmen konnte ich beim Live-Rol- 19 NORDCON endlich einmal Juggern (Endzeit-Football mit einem Latex-Hundeschädel. - Erinnert sich noch jemand an den gleichnamigen Film mit Rutger Hauer?), wieder einmal LiveBlood Bowl (im Prinzip das gleiche, nur im Fantasy-Genre und ohne Polsterwaffen), sowie MiniaturenSchnellmalen (eine PlastikMiniatur, 6 Farbtöpfe (schwarz, weiß, blau, rot, grün, gelb), und eine Stunde Zeit - Durchaus bemerkenswert, was manche mit diesem Handicap so hinkriegen! - Wettwürfeln, eine Reihe prominenter Gäste, eine Versteigerung, den Gewandungswettbewerb, und im Rahmen des Sammelkartenspiele-Cons "Hamburg Untapped" als "Con im Con" veranstaltet von der "Kartefakt" das Preview-Turnier zur neuen Urzas-Destiny-Serie und einen Battletech-Triathlon, wo man in den Disziplinen Computerspiel, Brettspiel und Kartenspiel um die Meisterschaft kämpfte, und, und, und.... Ich kann mich einfach nicht mehr an alles erinnern. Fest steht: Mir hat es wieder verflixt viel Spaß gemacht, und ich glaube, den meisten anderen auch! Teil 2: Rauhes Land im hohen Norden VON D [email protected] ie Kamera zeigt eine einfache Bauernhütte im BayrischThüringischen Grenzland. Ein blasses Männchen in schäbiger Kleidung öffnet einen abgegriffenen Briefumschlag, aus dem eine farbenfrohe Einladung flattert. Der NordCon. Legendenumwobenes Ereignis, vielfach besungen, doch in weiter Ferne liegend für einen armen Franken. Schnitt. Nach zwölf Stunden Zugfahrt stolpern drei Landeier und -ratten in das weltmännische Flair der 20 Stadt Hamburg. Ein Epos sondersgleichen, eine Geschichte voller Abenteuer, Wildheit und Exotik liegt vor uns, um genau zu sein vor Alex (Meister der Ars Magica und des Cthulhu), Schorsch (Meister des Shadowrun) Dies wird keineswegs wie die gewohnten ländlichen Scharmützel, die ich kenne, das wird eine alles umfassende Schlacht! Durch modernste Kommunikationstechniken vernetzt stehen die omniscienten Organisatoren und mir (Schreiberling und Kofferträger). "Willkommen, edler Reisender. Interessiert Ihr Euch für diesen handgefertigten Bogen? Für nur 160 Silberlinge soll er Euer sein", stürzt sich der mittelalterliche Händler in der Zeltstadt auf die naiv aussehenden Reisenden. Im Hintergrund ertönt fürchterliches Kampfgeschrei, als ein gewaltiger Troll und ein edler Ritter mit imposanten Polsterwaffen aufeinander einprügeln. Alle Mühen der Anreise sind vergessen, die bunte Zeltstadt wird kaum eines Blikkes gewürdigt, auf geht's in das Gebäude des Hamburg-Hauses selbst, denn ich will jetzt erst einmal spielen, spielen, spielen! Natürlich bin ich nicht der einzige der diese Idee hat, aber daß solche Besucherkolonnen den Eingang belagern, erstaunt mich. am Infostand, unter Streßhöchstbelastung fertigen sie die anstürmenden Massen und sind dank unvorhergesehener Programmänderungen dem Herzinfarkt näher als sonst irgendein menschliches Wesen. Und doch sehen sie unglaublich lässig aus mit diesen Headphones. Was für eine Allmacht! Ein ganzes Rudel von Ehrengäste wagt sich in das Getümmel gieriger Fans. Sowohl bekannte Gesichter von Veteranen wie Thomas Römer (DSA) und Volker H i r s c h (AD&D) als auch junge Heißsporne, die noch von sich reden machen wollen, wie die Entwickler des neuen TRI-Rollenspiels stehen Rede und Antwort. So findet sich für jeden Geschmack etwas, sei es für den hochgradig Trading-Card-Süchtigen beim Hamburg Untapped Magic Turnier, oder beim DSA-Autoren begaffen im Zelt! So zum Anfassen und Fragen stellen! „Ein ganzes Rudel von Ehrengäste wagt sich in das Getümmel gieriger Fans.“ CHRONATOR nis besonders in meine Gehirnwindungen einbrennen wird, so ist es die Vorführung über pyrotechnische Effekte im Liverollenspiel. Sehr beeindruckend, und auch ...ähem... unter- „Bei über fünfzig Spielrunden bietet sich dem Rollenspieler eine gute Auswahl von Shadowrun über Cthulhu bis Paranoia...“ CHRONATOR haltsam. Lobenswert auch der Verpflegungsstand, der nicht nur relativ zentral aufgebaut ist, sondern auch günstig den nimmermüden Spieler mit Koffein, konzentrierten Zuk- ker-Riegeln, Brötchen und zur Mittagszeit auch mit einem Curryreis versorgt. Um ehrlich zu sein, probiert habe ich das Zeug nicht, so gut es auch geriecht, aber der richtige Profi lebt während der Spielphase sowieso nur von Chips und Gummibärchen, die er völlig Fremden abschnorrt. Bei über fünfzig Spielrunden bietet sich dem Rollenspieler eine gute Auswahl von Shadowrun über Cthulhu bis Paranoia, auch wenn die exotischeren Angebote leider große Probleme hatten, eine komplette Spielrunde zusammenzutreiben und NORDCON Woah! Beim großen W20.....! Eine hübsche Einrichtung sind natürlich die zahlreichen Workshops, in denen nach dem Muster einer Selbsthilfegruppe Leidensgenossen getroffen und Erfahrungen ausgetauscht werden können. Entgegen anderer Seminare ("Stressbewältigung im Alltag", "Gesunde Ernährung") habe ich hier bei Themen wie " Horror im Rollenspiel " und "Gute Charakterhintergründe " das Gefühl, endlich nützliche Dinge zu lernen. Und -jedenfalls bei den von mir besuchten Veranstaltungen- können die als erfahren angekündigten Rollenspieler auch mit jeder Menge Tips und Tricks aufwarten. Doch wenn sich ein Ereig- 21 NORDCON deshalb oft ins Wasser fielen. So wird gespielt, bis die Würfel krachen und der letzte Spieler umgefallen ist. Naja, nicht ganz. Wie wir es alle wahrscheinlich aus jenen fürchterlichen TeenieZeiten noch kennen, ist um 22.00 Uhr MEZ Zapfenstreich, Sense, Schluß für heute. Bloß wohin mit all den tatendurstigen, nimmermüden Würfelsüchtigen, die partout noch nicht ins Bettchen wollen bzw. solchen wie uns, deren liebgewonnener Schlafplatz abertausende Kilometer entfernt lag? Gar kein Problem, denn wer rechtzeitig eine Übernachtungsgelegenheit beim Veranstalter gebucht und diese bis 18 Uhr auch bestätigt und bezahlt hat, der hat ja schon im Voraus erfahren, wo und wann und wie die verdiente Bettruhe zu erhalten sei. Bloß bei uns und schätzungsweise hundert anderen haben die überanstrengten Verteiler diese lebenswichtige Information vergessen. Bevor wir jedoch verzweifelt beschließen, die hiesige Volkswirtschaft mit einer Nacht auf der Reeperbahn in St. Pauli zu stärken, fängt uns eine schlagkräftige Eingreiftruppe ab und führt uns in die seligen Räume der Christuskirche. Dort werden die Zimmer ohne große Streitigkeiten verteilt, und je nach Veranlagung entweder munter weitergespielt, gefachsimpelt oder auch oh wunder- selig geschlafen. Wer wird wohl zu den Tapferen gehören, die mich am Sonntag morgen um fünf Uhr auf den legendären Fischmarkt begleiten zwecks Frühstücksbeschaffung? Trotz exzessiven Schlafmißbrauchs geht es am zweiten und letzten Tag des NordCON genauso munter weiter wie am Samstag - Nicht einmal die Händler kümmern sich groß um die Sonntagsruhe, auf die man doch bei uns im Fränkischen so sehr Wert legt. Nur unter den Sammelkartenspielern werden Klagen über die schlechte Belüftung im großen Saal laut - Mal ehrlich: Wer hat Mitleid mit denen? Hauptsache, die Karten bleiben unbeschädigt und damit verkäuflich... Zwei Tage, etli- che Spielrunden und Workshops später und meterweise Regelwerke schwerer torkle ich Richtung Hauptbahnhof. Wahrscheinlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis ich mich wieder an die Alltags-Realität gewöhnt habe, aber jetzt, wenn mein Zug durch aufregende Stationen wie Uelzen, Eschede und Bebra rattert, stelle ich mir die ultimative und entscheidende Frage: Hat sich dieser Aufwand gelohnt? Ist der NordCon all den Wirbel wert oder bestenfalls für einen Besuch gut, wenn man "eh' noch was in der Stadt besorgen muß"? Mit gutem Gewissen kann ich hier sagen: Ja, es hat sich gelohnt - auch wenn die zwei Tage eigentlich vieeel zu kurz waren. [email protected] Beide Artikel stammen von Redaktoren des Rollenspielmagazines Envoyer. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Envoyers. Das Magazin ist europaweit erhältlich und kann für wenige Mark pro Ausgabe auf der Homepage abonniert werden: http://www.envoyer.de/ 22 CHRONATOR Anzeige WAR Die Häuser Dunkle, unheilschwangere Wolken zogen über den düsteren Himmel, leichter Regen nieselte in die zerstörte Vegetation. Schatten huschten durch Ruinen, die von Sümpfen und Drecklöchern übersät waren, so dass Schwärme von mutierten Insekten sich in ihnen herumtollten. Bleiche Knochen ragten aus den Narben des Erdbodens dem weissen, mächtigen Mond entgegen. Das Reich der Dunkelheit und Verdammnis hatte gesiegt, die Unvernunft triumphiert. Wir schreiben das Jahr 763. Bis zum heutigen Tage wurden mehre Planeten entdeckt, die das Leben garantieren. Doch um sie sind heftige, hasserfüllte Kriege ausgebrochen. Verschiedene Häuser versuchen ihren Einfluss auf sie auszuüben und sie zu annektieren. Die Technik der Häuser entwickelte sich im Laufe der Wirren kaum und besteht bis zum heutigen Tage, teils auch aus Rohstoffmangel, aus dem Erbe der Ahnen. Keiner kann jedoch voraussagen, ob die Häuser nicht bald mit eigenen neuen Waffen in den Krieg ziehen. Im restlichen Weltenraum hat sich ein friedlicher Handel entwickelt, der jedoch von den Häusern beherrscht und korrumpiert wird. Sie stellen die Macht im Raum dar und sie werden sie bleiben, die Kinder der verfluchten Erde. Tritt ein und werd ein Söldner der Macht! Weitere Informationen und das Regelheft sind erhältlich auf der WAR - Homepage (http://www.chronator.ch/spiele/war/) CHRONATOR 23 Games Day 3 Kopfreisen Am Sonntag dem 6.Juni war`s wieder mal so weit. Die Tore der BOA Kulturhalle in Luzern öffneten sich für die Fantasy- und Spielbegeisterten nun zum dritten Mal. Ein Erlebnisbericht. VON DAN BURRI Ich fuhr also mit der Bahn voller Vorfreude hin um alte Bekannte zu treffen und einige interessante Diskussionen zu führen. Und um natürlich an einigen Spielrunden teilzunehmen. Dort versuchte ich einige Nichtrollenspieler in die Welt des Schwarzen 24 Auges einzuführen und sie ihnen schmackhaft zu machen. Interessant waren auch die Präsentationen des DSA Professionell, dem Schwarzen Auge für alte Hasen welches in der Welt Tharun spielt, einer Hohlwelt (?). Wo nun die aus Aventurien gelandeten Heroen sich bewehren können und den Glauben an das Zwölfgötterphanteon verbreiten dürfen. „Interessant waren auch die Präsentationen des DSA Professionell, dem Schwarzen Auge für alte Hasen“ Nachdem ich mich bei den Rollenspieler umgesehen habe, ging ich nun in den Hauptraum. Dort spielte man CHRONATOR verschiedenste Spiele, wie Magic, Dreidimensionales Schach und vieles anderes. Auch konnte man sich hier günstig mit verschiedensten Sandwiches und AfriCola eindekken um den ärgsten Hunger / Durst zu stillen. Ja, da in der Bar traf man auch die fanatischen Magicspieler die über Ihre Deck`s debattieren und das dafür oder dawider einzelner Karten in Ihren Deck`s darlegten. liebevollen Details der Bemalung der Ritter, Mech - Infanteristen und Untoten. Leider war der Miniaturen „Bemerkenswert waren auch die liebevollen Details der Bemalung der Ritter.“ Dann versuchte ich mich in einigen der hier angebotenen Spiele und spielte so einige Partien "EL Grande". Auch die Table Top Spieler durfte ich natürlich nicht vergessen. Dort herrschte eine angespannte Ruhe, man konnte es zu sehen, wie sie mit Bedacht Ihre Züge durchgingen, die Erfolgschancen abwägten und dann mit ihren Würfel die Trefferpunkte haargenau auswürfelten. Workshop, der den Neueinsteigern Tricks und Kniffe zum Gestalten und Bemalen von Figuren und Um- game’s Day 3 gebungslandschaften vermittelten, nicht mehr aufzufinden. Schade! Auch lies ich mich als nicht "Table - Toper" durch die fachkundige Beratung von Leute des Gnonom, in die geheimnisvolle und farbenprächtige Welt des Warhammers und des Battletech einführen. Mit der Zeit lichteten sich die Hallen. Nur noch einige angefressene Rollenspieler und Magic Fanatiker harten noch einige Zeit aus. Bis nachfolgenden Konzertbesucher fragten, ob das Rollenspiel zum Anfassen sei und die Spieler verängstigt das Weite suchten. Man kann gespannt sein, was sich aus dem Games Day sich entwickeln wird. Ich denke es ist eine guter Impuls für den Fantasy- und Rollenspielbereich in der Scweiz. Weiter so !!! In Vorfreude euer rasende Rollenspielreporter Dan Burri Die Leute des Gnonom spielten einige Neuigkeiten im Table - Top, wie Battlefleet Gothic, das in der fernen Zukunft der intergalaktischen Kriegsinfernen spielt. Bemerkenswert waren auch die CHRONATOR 25 Anzeige ARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANT N ach dem Seebeben hatte man sich mit Mühe und Not auf diese Insel retten können und mit dem Wiederaufbau begonnen. Als die ersten Schafe nicht mehr mutierten und es wieder ausreichend Nahrung und Kleidung gab merkte man jedoch, daß diese Insel nicht die einzige auf ANTARRA war. Mit Schrecken dachte man an die Worte des Propheten Mauvre: "Die Völker ANTARRA's werden sich dem mächtigsten Herrscher anschließen - vorher wird kein Frieden sein." Man begann mit dem Aufbau von Pulverfabriken zur Herstellung von Waffen und baute Schiffe und Kasernen zur Verteidigung der Insel. H eintje, der stolze Besitzer der "Isle of Love", kommt vom Deich herunter und betritt seine Farm. Er hat heute wieder den ganzen Tag Schafe geclont und freut sich auf einen gemütlichen Abend. Als er gerade seine gelben Gummistiefel ausziehen will hört er ein merkwürdiges Geräusch. Er ist sofort alarmiert und rennt zurück ins Freie. Gerade noch rechtzeitig bevor ein Geschoß seine Farm dem Erdboden gleichmacht. E r eilt ins Dorf. Seine Gefolgsleute sind schon in heller Aufregung auf dem Marktplatz versammelt. Schnell ist man sich einig. So kann es nicht weitergehen! Heintje erinnert sich an den Rat des Weisen Momos, bei dem er gestern noch zur Mathe-Nachhilfe war. "Better watch out!". Heintje verabschiedet sich von seinen Schafen, bestimmt einige Freiwillige und schickt seine Flotte hinaus auf die hohe See um das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Du bist auf ANTARRA! · Antarra ist ein PBEM-Strategie-Spiel für bis zu 25 Personen! · Jede Partie stellt eine in sich geschlossene Geschichte dar, welche auf dem Inselplaneten ANTARRA spielt! · Es gibt 8 Gebäudetypen auf den Inseln, 4 Schiffsarten sogar Torpedos. · ANTARRA ist torusförmig, so daß es keine Randlagen gibt und jeder Spieler sich mitten im Geschehen befindet! · Bei Antarra gibt es am Ende Punkte für alle Spieler! · Bei Antarra wird die Email direkt vom Auswertungsprogramm gelesen, so daß es (fast) nicht mehr zu Spielleiter-Eingabefehlern kommen kann. · Bei Antarra sind die Kosten optional! · Antarra ist von Email-Postspielern für EmailPostspieler! · Es gibt eine "Hall of Fame" mit den Ergebnissen aller Partien im Internet! · Bei Antarra spielt sogar ein echter Australier mit! · Die Adresse von Antarra im WWW ist http:// www.antarra.de ! · Bei Antarra kann man auch ohne Kampf gewinnen. · Bei Antarra gibt es regelmäßige Spielleiterbesprechungen, wo Rühreier und Brötchen gegessen werden. · Bei Antarra trifft man sich mit alten und neuen Bekannten mittwochs um 21:00h im Chat. ARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANTARRA // ANT 26 CHRONATOR Zineastisches Zineastisches - Hier werden die Zines der Gegenwart auseinandergenommen und auf Qualität geprüft. VON THOMAS GOLSER Wunderwelten 50 A4, 122 Seiten, DM 9.80 D as Wichtigste vorneweg: Mit der Nummer 50 ist die Wunderwelten gestorben. spielt in einer arabisch angehauchten Atmosphäre von 1001 und einer Nacht. In der Brettspielerubrik kommen diesmal zum Zuge: Samurai, Verlag: Hans im Glück, Verräter, Verlag: Adlung Spiele, Rheinländer, Verlag: Hasbro, Kontor, Verlag: Goldsieber, Tikal, Verlag: Ravensburger und zu guter Letzt: Ra, Verlag: Ravensburger/Alea Auch im BattleTech Bereich tat und tut sich einiges, so erschien ein neues Battletech-Regelwerk und wir ma- chen einen kleinen Zeitsprung: "Eine kurze Rundreise durch die Innere Sphäre des Jahres 3060", welche bislang noch nicht in Taschenbuchform veröffentlicht wurden. Es gibt auch wieder etwas aus dem grundsätzlichen Bereich: etwas Theorie gefällig oder "Drehbuch & Rollenspiel - Der Aufbau eines Abenteuers". Nun ja, sollte ich mir vielleicht auch mal ansehen. Man hat ja da so seine "Rückmeldungen" bekommen. Nur keine Panik meine lieben Spieler, Euer Weg nach Bowman ist lang und Das ist ein Fakt, wie er mir auch auf dem FSF in Rothenburg bestätigt wurde. Wieder ein Zine hinüber, jetzt haben wir nur noch den Envoyer und ein paar kleinere Produktionen und kein vernünftiger Kronprinz in Sicht. Scheibenkleister! Was sich die Leute bei der WuWe wohl gedacht haben? Die Antwort auf diese und ähnliche Fragen findet sich auf Seite zwölf wieder. Nach diesem Trauerspiel etwas fröhlicheres: Feierlichkeiten zum 15. Geburtstag von "Das Schwarze Auge" und das hat so seine Auswirkungen auf den Rest dieser Ausgabe. Etwas mehr als dreizehn Seiten sind mit Informationen rund um und über Aventurien gefüllt und danach ein etwas heftiger Szenenwechsel: Willkommen bei Shadowrun. Auf rund zehn Seiten wird eines der grössten Geheimnisse der letzten Jahre in der ADL gelüftet: Wer oder was Proteus ist, bzw. sein könnte/sollte... Auf weiteren fünf Seiten "normale" Infos zu den schattigen Welten unserer Zukunft. In den Abenteuerwelten kommt der zweite Teil vom Shadowrunabenteuer rund um den Sandmann und es geht genauso weiter wie im ersten Teil, nur für Profis (Charaktere) geeignet... J Wurde übrigens auch am FSF als Multi-User-Run verwendet, zumindest wäre es sehr dafür geeignet gewesen. Ich hätt ja gerne daran teilgenommen, doch dummerweise kam mir da Traveller dazwischen... Das nächste Abenteuer gehört wieder zu DSA und nennt sich "30 Tage in Boron" und CHRONATOR 27 Zineastisches lange Reisen bieten viele Möglichkeiten (hämisches Grinsen überzieht ein gnomisches Gesicht). In der Abteilung Bücher-Rezensionen finden sich diesmal dreiundzwanzig Produkte aus Zellulose wieder, von denen anscheinend einige sehr empfehlenswert sind, andere man besser gleich zum Recycling gibt. In den Spielewelten findet sich auch nicht mehr viel Spannendes. Fazit: Von einer Jubiläumsausgabe habe ich entschieden mehr erwartet. Sie besticht weder durch eine höhere Seitenzahl, noch sonst ein nettes Gimmick. Irgendwie gingen die Jubelfeiern unter, nun, die Titanic ging auch unter, doch die tat es wenigstens mit Stil! P.S. Die WuWe ist also tot. Da müssten doch jede Menge Autoren freigeworden sein? He Leute, wir haben Platz für Eure Zeilen... „Der Kartefakt befasst sich, wie man unter dem Titel lesen kann, hauptsächlich mit Trading Cards.“ befasst sich, wie man unter dem Titel lesen kann, hauptsächlich mit Trading Cards. Der Zusatz lautet da: "Das Trading Card Game Magazin". Das Cover ist ansprechend aufgemacht, mir gefällt es. Vor allem das Kartefakt Juli/August 1997 A4, 96 Seiten, CHF 7.80 Was man so alles in Promostofftaschen finden kann, dazu gehört auch diese alte Ausgabe der Kartefakt (früher hiess es mal Nautilus, doch die gibts schon länger nicht mehr. Obschon Gerüchte behaupten, sie könnt nun wieder auferstehen). Der Kartefakt (ist das pronomisch gesehen überhaupt korrektes deutsch?) 28 CHRONATOR Zineastisches Predator, Modern Graphics gewährt einen Vorausblick; Perry Rhodan: Vorstoss nach Arkon; Star Wars: Dagobah, weiter im Text mit X-Files, Dune, etc. Ein etwas längerer Artikel, Namens "Fressen und Gefressen werden Eine Studie in angewandter Atogologie" und weiter gehts mit vielen Listen, Artikeln und Kolumnen rund ums Thema Trading Card, egal welcher Hintergrund (obschon noch Magic die Oberhand hält). Für absolute Trading Card Freaks das absolute Muss im deutschen Sprachraum, für andere eher nicht zu empfehlen. Envoyer 32 A5, 80 Seiten, 1.02 Euro Titelbild dieser Ausgabe hat eine angenehme Dynamik. Vor rötlichem Hintergrund, aus dessen Tiefen sich die Tentakel einen Weg ins freie Suchen schiesst ein Cadillac aus dem Chicago der 30'er Jahre ins Dunkle der Nacht... Doch versuchen wir etwas übersichtlicher über diese Zine zu berichten, als erstes wäre hier die Station: Battletech goes Trading Cards zu nennen. Vorgestellt wird hier vor allem die erste Erweiterung für BattleTech und auch der verwendete Hintergrund. Dann sozusagen als Zückerle ein Interview mit dem BattleTech-TC Designer Charlie Kantino rund ums Thema Der Envoyer, wieder etwas dicker, diesmal kommt er auf rund 80 Seiten daher. Eigentlich sind es ja noch etwas mehr, wenn man die vier leeren Seiten berücksichtigen würde... Was findet sich diesmal wieder auf seinen Seiten? News verteilen sich auf drei, Vorstellung: Clanbuch der Kappodozianer eine, Vorstellung: The Accursed Tower eine, Vorstellung: Scarlet Brotherhood eine und dann kommt der grössere Artikel: Auf Cthulhus Spuren verteilt auf vier Seiten. Weitergeführt wird in dieser Ausgabe die Kolumne rund um die Phantastischen Kleinverlage, heute: Blitz Verlag. In ihm sind so Sachen erschienen wie: Blitz-Phantastische Romane, Murphy, Larry Bent, Macabros, T.N.T. Smith, Raumschiff „Vorgestellt wird hier vor allem die erste Erweiterung für BattleTech und auch der verwendete Hintergrund.“ CHRONATOR Counterstrike. Weiter vorgestellt werden: Alien 29 Zineastisches Promet.... More infos: http://www.blitz-verlag.de Dann kommt ein Erlebnisbericht von einem "ersten" Live-Rollenspiel, verteilt auf zwei Seiten von knix und anschliessend eine etwas grössere Buchrezension: James Morrow: Das Gottesmahl. Im weiteren finden sich die üblichen Ausgaben von KnittersKwestion, Stylos Hassecke: Die Jugend von heute, eine Systemübersicht: Call of Cthulhu und natürlich, das bei weitem interessanteste: Die Weltretter. Auf weiteren 28 Seiten wird das "Kurzabenteuer" die Ratte präsentiert. Fazit: Envoyer wieder etwas mehr und wenn jetzt die leeren Seiten auch noch voll gewesen wären... „Man darf ruhig sagen, dass DLH zu den professionelleren Magazinen gezählt werden darf.“ genommen. Das wird wohl weiterhin noch eine ganze Weile so bleiben. Man darf ruhig sagen, dass DLH zu den professionelleren Magazinen gezählt werden darf (obwohl ich auch keine Auflagenzahl finden konnte) und so sieht er auch aus. Es hat noch geraume Menge Luft auf Der letzte Held 40 A4, 48 Seiten, 3.50 Euro Gesehen habe ich diese Zine schon des öftern auf verschiedenen Veranstaltungen, doch in Rothenburg ist es passiert, ich habe mir die aktuelle Ausgabe erstanden um mal zu sehen, was sich dahinter verbirgt. Nach Aussage eines der Macher am Stand, war es ganz zu Beginn (welcher bereits vor fünfzehn Jahren war) total auf DSA fixiert, heute kommen auch andere Systeme zum Zuge, doch noch immer wird der grössere Teil von DSA ein- 30 CHRONATOR CHRONATOR kein einziges Gebäude der Neuzeit findet sich in ihren Mauern. Rothenburg beherbergt aber auch interessante Museen, darunter auch das bekannte "Kriminalmuseum". Diese "Sammlung zur Rechtspflege" beinhaltet vor allem eine Vielzahl an Folterwerkzeugen und Dokumenten. Wer sich in die Kunst der "Wahrheitsfindung" vertiefen möchte, dem sei eine Führung empfohlen. Nicht vergessen darf man dabei, die zur Zeit gastierende Ausstellung zum Thema Hexerei im Mittelalter, welche auch nicht ohne ist. Es folgt ein grösserer Kampagnenvorschlag, namens "Abenteuer in Neruch'dhar" und ein Spielertagebuch: "Als Held im Weltenraum" Teil 1. Gefolgt von zwei Rezensionen, zum einen das "neue" Monsterkompendium von AD&D (Amigo) und "Borgars Blut" (DSA-Abenteuer). Weiter geht es mit DSA-Gefälligkeiten wie Kräuterladen & Bücher, Talismane; Rondras Ehre - die havenische Kriegerakademie; Familien in Rommily - Mit Szenariovorschlägen. Einige Seiten später stösst man auf "normale" Bücherrezis sowie eine Vorstellung des Systems "Magus". Fazit: Alles in allem gut. Vor allem die fünfzehn Jahre Erfahrung machen sich bemerkbar... „Vor allem die fünfzehn Jahre Erfahrung machen sich bemerkbar...“ FSF erwarten kann. In einem eigenen Artikel wird dann der Veranstaltungsort unter die Lupe genommen: Rothenburg ob der Tauber hat eine reich bewegte Vergan- genheit und der Stadtkern ist recht gut erhalten, bzw. Zineastisches der Seite, doch ist das ganze gut gefüllt und hinter lässt keinen schalen Geschmack, wie so manch anderes Zine, dass mehr aus Luft als denn Zeichen auf dem Papiere besteht. Bei der Vorliegenden Nummer 40 handelt es sich um die Ausgabe für den Monat Juni, das heisst: Rothenburg und das FSF stehen vor der Tür und werden vorgestellt. Sprich etwas aus dem Programm geplaudert und was man sonst noch so am 31 Anzeige Die Network Gaming Group ist eine Gemeinschaft von Spielern aus dem Grossraum Zürich, die übers lokale Netzwerk Multiplayer-Spiele spielen. Das heisst, wir organisieren immer wieder mal eine Netzwerkparty und treffen uns mit unseren Maschinen zum gemeinsamen Netzspiel. Gespielt wird, was wir zwischen die Finger kriegen, dass beinhaltet ältere Titel wie zum Beispiel Diablo Hellfire, Duke Nukem, Quake II, Longbow Apache 2 oder Forsaken, aber genauso spielen wir neuere Spiele wie z.B. Tiberian Sun (Command & Conquer 3), Hidden & Dangerous, Need for Speed III, Turok 2, Mechwarrior 3, Alien vs Predator, Falcon 4 oder andere. Wir beschränken uns nicht auf eine Genre (z.B. Simulation oder 3D-Shooter), dass einzige was gemeinsam ist, ist, dass es über ein LAN gespielt wird (Lokales Netzwerk). Wenn Du bei uns teilnehmen willst, ist es von Vorteil, wenn Du bereits einen Computer hast, der eine Netzwerkkarte eingebaut hat. Du kannst Dich natürlich auch bei uns eintragen, wenn Du gar keinen Computer hast. Je nach Party stehen we- nige (meist ältere) Computer bereit, die benutzt werden können. Das LAN (Local Area Network) wird normalerweise vom Organisator gestellt, so dass Du dich darum nicht kümmern musst. Wenn Du Dich auf unserer Mailliste eintragen möchtest, um informiert zu bleiben, wann eine LAN - Party steigt, dann schreib an: [email protected] Bitte schreib dort auf, was für ein Computersystem du hast und wo Du wohnst. Komm und mach mit! 32 CHRONATOR Anzeige CHRONATOR 33 Spieleläden Hier könnt ihr den Chronator kaufen! 34 CHRONATOR Falls Du: - mit der SGA Kontakt aufnehmen willst - einer Kampagne beitreten willst - einen Charakter für die Open-Kampagne Damonia der SGA erschaffen möchtest (natürlich um an einem der Mini - Kampagnen teilnehmen zu können...) - oder einfach nur ein paar mehr Informationen erhalten möchtest Gilt folgende Adresse (SGA -Zentrale): Der Rollenspielclub "Das Reich des Drachens” "Was ist Zeit?” AD&D 2nd Edition - Kampagne in Greyhawk & Ravenloft Traveller / GURPS - Kampagne Spielleiter: Roman Meng Düstere Wolken ziehen auf, über der sonst so friedlichen Metropole Greyhawk. Die Armeen des Bösen aus dem Reich des Iuz und der gehörnten Gesellschaft marschieren von Sieg zu Sieg in Richtung Greyhawk. Furcht erfüllt die ganze bekannte Welt, Furcht vor einer neuen Welt der Dunkelheit. Ein geheimnisvolles Artefakt des Bösen scheint das Unmögliche wahr werden zu lassen: Derjenige Der Niemals Erwacht, Tharizdun, beginnt sich aus seinem jahrhundertealten Gefängnis zu befreien. Sollten auch die letzten zwei Teile des Artefaktes in die Hände des Bösen zu fallen, so gibt es keine Rettung mehr und die Dunkelheit wird die Welt beherrschen. Doch noch kämpfen die neutralen und die guten Mächte von Greyhawk gegen diese ewige Verdammnis. Mordkainen, Bigby und andere des Zirkels der Acht kämpfen mit ihren Armeen gegen das Ungleichgewicht, dass die Welt erfasst. In diesen Kriegswirren suchen fünf Helden die fehlenden Teile des Artefaktes: Die Menschenfrau Aurora Moonshine, eine Zigeunerin, die mit ihrer bezaubernden Art der Welt noch Hoffnung verleiht und ihre Mitstreiter durch die Welt führt. Elf Ramirez Hedvige, ein mächtiger Krieger, der die Abgeschiedenheit der Natur liebt und die Kameraden stets auf die richtige Fährte führt. Halbelfin Resa Margovila, eine erfahrene Zaubererin und Priesterin von Boccob, dem Gott der Magie. Talasek, Paladin von St. Cuthbert und mächtiger Streiter im Kampf um das Gute. Und nicht zu übersehen, der bullige Gnom Seryn Zurico, der hinter seiner brummelnden Art, doch einen geschickten und warmherzigen Spitzbuben versteckt. Sie alle kämpfen für das Gleichgewicht und die Welt. CHRONATOR Roman Meng Schwarzackerstr. 30 8304 Wallisellen Tel. 01/831 31 61 Fax. 01/831 31 61 E-Mail: [email protected] gepanzerten Ritter eines vergangenen Zeitalters sind MechKrieger Volks- helden und ihre Abenteuer liefern Stoff fuer Legenden... Spielleiter: Thomas Golser Die Aufgaben des RZS sind sehr vielschichtig, hier müssen sie einen Regenten unter allen umständen an die Macht bringen, ein anderes Mal unbedingt verhindern. Gewisse Erfindungen verhindern, bzw. anderen Leuten zuschanzen, bei anderen Dingen die Sache forcieren. Das alles möglichst so, damit die Geschichte nicht komplett aus den Fugen gerät, ein Zeiparadoxon könnte ungeahnte Auswirkungen haben. Doch ihr Einsatz beschränkt sich hierbei nicht nur auf einen Planeten, nein man reist genauso schnell durchs All um den "normalen" Geschäften nachzukommen... In letzter Zeit häuften sich jedoch kleinere Pannen und es verschwanden einige Mitglieder der sogenannten Exekutivabteilung und man hörte nie wieder was von ihnen. Aus diesem Grunde versucht man jetzt mit Hilfe einiger kleinere Teams dem Verschwinden auf die Spur zu kommen und das erst noch neben den üblichen Arbeiten. Ob dies zu schaffen ist, oder rennt ihnen die Zeit weg? "3045 A.D.” Mechkrieger - Kampagne Spielleiter: Max Wynistorf Im 31. Jahrhundert hat sich die Menschheit über Tausende von Welten ausgebreitet, und eine Handvoll mächtiger Sternenreiche ringt um die Vorherrschaft ueber die un- zaehligen Welten. Die wichtigste Waffe in diesem Kampf ist der BattleMech, diese bis ueber zehn Meter grossen humanoiden Kampfmaschinen sind gespickt mit den verschiedensten Waffensystemen. Gelenkt werden diese von MechKriegern, den am besten ausgebildesten Maennern und Frauen im von Menschen besiedelten Raum. Wie die 35 Falls Du: - mit der SGA Kontakt aufnehmen willst - einer Kampagne beitreten willst - einen Charakter für die Open-Kampagne Damonia der SGA erschaffen möchtest (natürlich um an einem der Mini - Kampagnen teilnehmen zu können...) - oder einfach nur ein paar mehr Informationen erhalten möchtest Gilt folgende Adresse (SGA -Zentrale): Roman Meng Schwarzackerstr. 30 8304 Wallisellen Der Rollenspielclub Tel. 01/831 31 61 Fax. 01/831 31 61 E-Mail: [email protected] Kampagnen AD&D System Beginn Wo Einstieg max. Spieler Spielleiter Baldur’s Gate Auf Tymoras Spuren Sigil Das Reich des Drachens Worldpassages Unbekannt Forgotten Realms / Computer Forgotten Realms Planescape Greyhawk / Ravenloft Forgotten Realms / teils DSA Greyhawk / Forgotten Realms Februar 99 Sommer 97 Sommer 97 Januar 97 Winter 99 Frühling 99 Wallisellen ZH Oerlikon ZH Oerlikon ZH Wallisellen ZH Buchs ZH Baden ZH voll voll voll voll sofort sofort 3-4 4 6 5 4-6 3-6 Roman Meng Max Wynistorf Daniel Honegger Roman Meng Danek Stefaniak (Boris Studer) GURPS System Beginn Wo Einstieg max. Spieler Spielleiter S.W.A.T. Was ist Zeit? Die Greifeninsel Standard / Cyberpunk GURPS Traveller Standard März 98 Oktober 98 September 99 Wallisellen ZH Glattbrugg ZH Zug SZ sofort voll sofort 4-6 5 5-10 Roman Meng Thomas Golser Peter Waldheim DSA System Beginn Wo Einstieg max. Spieler Spielleiter Unbekannt Unbekannt Standard Standard April 99 Mai 99 Zürich ZH Zürich ZH sofort sofort 4-6 4-6 David Hayoz Cristo Fe Crispo Shadowrun System Beginn Wo Einstieg max. Spieler Spielleiter Shadowland Schattenspiele Standard 3.01D Standard 3.01D Frühling 99 Dezember 98 Winterthur ZH Buchs ZH sofort voll 4-5 5 Cristo Fe Crespo Florian Berner Andere System Beginn Wo Einstieg max. Spieler Spielleiter Unbekannt Star Wars Oktober 98 Zürich ZH voll 6 May Erne Damonia ist eine offene Kampagne, die von mehreren Spielleiter geleitet wird. Innerhalb Damonia finden mehrere “Mini - Kampagnen” statt, die mehrere Abende (nicht weniger als drei) dauern. Charaktere, die in einer Mini Kampagne involviert sind, können nicht gleich- zeitig in einer anderen mitmachen. Wer mitmachen will und einen Charakter für Damonia erschaffen möchte, kann sich bei der SGA - Zentrale melden, wo man das Regelset bestellen kann. Neue Spielleiter sind ebenfalls herzlich willkommen. Damonia (AD&D) Beginn Wo Abende Spieler Stufe Spielleiter Zeitrechnung Auf den Strassen Damonias 21. November ‘98 Glattbrugg / ZH 3 5 2-5 Thomas Golser 1. Praefest 4099 Æ 36 CHRONATOR