Das Feuer brennt noch. Und wie. Spielte AFROB

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Das Feuer brennt noch. Und wie. Spielte AFROB
Afrob ist Deutschrap
1999: Der gerade 22 Jahre alte Stuttgarter Robert Zemichiel alias AFROB dominiert
mit „Reimemonster“ die Radio Airplays, wie kein anderer deutscher Rapper vor ihm.
Er schreibt im selben Jahr, mit seinem Debüt „Rolle mit Hip Hop“, mehr als 150
Liveshows und Plattenverkäufen im sechsstelligen Bereich, eine der
Erfolgsgeschichten des damals noch jungen deutschen Rapbiz. Ein Traumstart mit
Folgen: „Ich werde nie vergessen, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich war ein
Kind, kam gerade von der Schule und hatte die Aufmerksamkeit des ganzen
Landes.“
2001: Noch nie hat ein Deutschrap-Album so polarisiert, wie AFROB ´s zweite
Veröffentlichung „Made in Germany“, dem vermutlich wortgewaltigsten Pro-Black
Manifest Deutschlands. Die Reaktionen des Publikums und der Presse auf die
Thematik des Albums sind sehr unterschiedlich. „Mich haben zu Zeiten von ‚Made in
Germany’ viele mißverstanden. Alles was ich gesagt habe, wurde gegen mich
verwendet.“
2003: Unbeeindruckt vom ersten Deutschrap-Burn-Out-Syndrom, gründet AFROB
zusammen mit SAMY DELUXE das Super-Duo ASD. Das Ergebnis ist ein
Überalbum mit vielen Clubbangern, wie es Deutschland bis dato noch nicht gehört
hat. Gleichzeitig sorgt ASD für eine erste Akzeptanzwelle deutscher Rapmusik in den
USA.
2005: Mit „Hammer“ liefert AFROB sein vorerst letztes Album auf dem Label Four
Music ab. Seine Single „Zähl mein Geld“ wird zur Straßen-Hymne. Nach dem dritten
Album, Dreharbeiten zu zwei deutschen Kinofilmen (Leroy, Kopf oder Zahl), der Co
Produktion am Debut-Album „Eine wie Keine“ der Berlinerin LISI, konzentriert sich
AFROB auf das in seinem Leben Wesentliche, nämlich seine Familie und sich
selbst.
Der Letzte seiner Art
2009: Dies ist kein Comeback. „Ich habe festgestellt, daß mich immer noch
unfaßbar viele Menschen kennen. Wenn man mich sieht, dann denkt man an
deutschen HipHop. Und das lasse ich mir nicht mehr nehmen. Es ist super ins
Studio zu gehen, es macht mir Spaß zu rappen und 45 Minuten an der Hihat zu
schrauben. Ich will das, und ich bin immer noch einer der Besten. Und ich habe was
zu sagen. “ AFROB gründet sein eigenes Label G-Lette Music und arbeitet mit dem
Vertrieb Intergroove zusammen.
„Der Letzte seiner Art“ ist das notwendige Ergebnis des Schaffens eines Musikers,
der nicht anders kann und nicht anders will. Alles kann, nichts muß. „Das Konzept
bei diesem Album war, keines zu haben. Ich habe lose angefangen zu schreiben,
und mal geschaut, was noch geht. Außerdem bin ich allein schon Konzept genug.“
Das Feuer brennt noch. Und wie. Spielte AFROB zwischenzeitlich mit dem
Gedanken ein Crossover-Album zu machen, ist „Der letzte seiner Art“ nichts anderes
geworden als der größte Befreiungsschlag eines Mannes, der seinen Frieden mit sich
und der Szene gemacht hat.
Unterstützung bekommt „Der Letzte seiner Art“ von Gästen wie CASSANDRA
STEEN, DEAN DAWSON, LISI, BRIXX, SAMY DELUXE uvm. auf 15
maßgeschneiderten Beats u.a. von DJ ROCKY, BAZEE, BOCK AUF´N BEAT und
RAFIK. File under: Vielseitigkeit. File under: Schon lange nicht mehr gehört. File
under: Endlich.
„Der Letzte seiner Art“ besticht mit emotionaler Ehrlichkeit, persönlicher Reflektion
und gekonnten politischen Punchlines, die mehr Aussagekraft besitzen, als die allsonntägliche Tafelrunde bei Anne Will. Seine Meinung zu Politik und dem
gegenwärtigen Geschehen in der Republik, besteht nicht bloß aus realitätsferner
Zeitungslektüre, sondern basiert auf eigenen Erfahrungen. Denen als junger Vater,
als umjubelter Rap-Star oder auch als Ex-Sträfling. All dies hat ihn zu einem
gelassenen Mann reifen lassen, der jetzt weit über den Dingen steht. Nicht aus
Imagegründen, sondern weil er es kann.
AFROB ist Deutschrap. AFROB zählt noch immer zu den charismatischsten Figuren
im deutschen Rapspiel. AFROB ist ein Denkmal des Deutschraps ohne
Denkmalschutz. Das mußte noch einmal gesagt werden. „Ich werde mich nicht neu
erfinden. Ich bleibe Afrob.“ Danke dafür.