Das Magazin Der MMe MOVieMenT gruppe

Transcrição

Das Magazin Der MMe MOVieMenT gruppe
perspektiven
jubiläumsausgabe
Das Magazin der MME MOVIEMENT Gruppe – 2014
Jahre
Inhalt
40 jahre
filmpool
Unser
Titelthema:
• Rückblick
• Augenblick
• Ausblick
statements
Grußworte aus der
Branche:
• Nicolas Paalzow
• Tom Sänger
• Tabea van Hoefer
• Prof. Joachim von
Gottberg
menschen mit
format
• W
as macht eigentlich…
… Barbara Salesch
• Drei Fragen an …
… Niedrig und Kuhnt
… Frank Engeland
• filmpool bei Kallwass
filmpool
alumni
• Z
ufällig
ausgewählt:
Welche
Bedeutung hat
filmpool für
neun Ehemalige ?
news |
Produktionen
• f iction und
entertainment:
Was den geneigten TV-Zuschauer demnächst
erwartet
88875 00063 2
.
© 2014. Sony Music
Entertainment
Germany GmbH
page 8
inteam
spezial
• filmpooler
und Freunde
im Fokus
IMPRESSUM
perspektiven
Das Magazin der
MME MOVIEMENT AG
Sonderausgabe
der Gruppenunternehmen
filmpool entertainment GmbH &
filmpool fiction GmbH
www.filmpool.de
zahlen, daten &
fun facts
• …
zu unseren
Mitarbeitern und
Produktionen
her aus geber
MME MOVIEMENT AG
Gotzkowskystraße 20-21
10555 Berlin
büro münchen
Residenzstraße 18
80333 München
Tel. 089 242073-0
Fax 089 242073-25
www.mmemoviement.de
inteam
• B
eispielhafte
Karrieren,
die uns stolz
machen
interview
• p
erspektiven im
Gespräch mit
Gisela Marx, der
filmpool Gründerin
reda k t ion
Felix Wesseler
Telefon 0221 66952-412
[email protected]
t e x t e fic t ion - ne w s
Anne-Karen Glöckner [filmpool fiction]
t e x t e „ mens chen mi t f orm at “
Matthias Kröger [filmpool entertainment]
recherche
Sean Badem, Vanessa La Tragna,
Martin Müller [filmpool entertainment]
address
• J ane Turton,
Managing
Director,
all3media
| l o go s
filmpool bzw. ARD/Degeto, DMAX,
FSF, NDR, ProSieben, RTL, RTLII, SAT.1,
Super RTL, VOX, WDR, ZDF
fotos
ge s ta lt ung
Ugo Furlani – Kommunikations-Design
Tel. 089 18953541, www.ugo-design.de
reda k t ionss chl uss
31. Oktober 2014
aufl age
2.500 Stück
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
liebe Geschäftsfreunde,
Wenn wir Ihnen heute die vor Ihnen liegende Sonderausgabe der „perspektiven“ anlässlich des Jubiläums der filmpool
präsentieren dürfen, so ist das nur möglich, weil die Mitarbeiter der filmpool etwas verbindet. Eine enorme Passion,
für das, was wir tun. Einsatz. Kreativität. Identifikation.
Innovativität. Ja, sogar Mut. „Wir sind sehr aufgeregt“,
schrieb vor 61 Jahren ein junger Forscher namens Crick an
seinen kleinen Sohn, denn er und sein Forscherkollege
Watson hatten „wahrscheinlich eine sehr wichtige Entdeckung gemacht“. Crick und Watson hatten die Struktur
des Erbmaterials entschlüsselt – die DNA. Wenn ein Unternehmen eine DNA haben kann, dann besteht deren
Struktur aus den vielen Kolleginnen und Kollegen bzw.
dem, was sie in vielen Jahren hinterlassen. Sie prägen das
Unternehmen, sie machen es unverwechselbar. Und dafür
danken wir jedem Einzelnen filmpooler: Nur durch Sie ist
Dr. Markus Schäfer
Geschäftsführung FILMPOOL ENTERTAINMENT &
FILMPOOL FICTION, COO/CFO MME MOVIEMENT AG
Freunde zu Wort kommen lassen; vier Dekaden kreativer
Arbeit in unserer Branche machen aber deutlich, wie hoffnungslos das Unterfangen gewesen wäre, hier einen angemessenen Querschnitt zu Wort kommen zu lassen. Umso
mehr freuen wir uns, dass sich ganz unterschiedliche, sehr
geschätzte Wegbegleiter der vergangenen Jahre gleichsam als Stichprobe prompt bereit erklärt haben, ein paar
Sätze zu filmpool und unserem Jubiläum zu verfassen. Sie
finden diese Beiträge ab Seite 8 sowie auf Seite 27.
iris Kiefer
Geschäftsführung
FILMPOOL FICTION
Vittorio Valente
Geschäftsführung
FILMPOOL ENTERTAINMENT
es möglich, dass wir gemeinsam das erreicht haben, was
wir heute sind! Unser Titelthema vertieft die Suche nach
dem filmpool-Spirit ab Seite 4.
Wir alle freuen uns auf die kommenden Jahre, auf die Produktion relevanten Contents mit und für Menschen, die wir
schätzen!
Neben unseren Mitarbeitern gilt unser aufrichtiger Dank
jenen, ohne die es die filmpool heute ebenfalls nicht geben
würde: Den Sendern und allen dortigen Kollegen: Ohne Ihr
Vertrauen, Ihren Glauben an uns – und auch hier: immer
wieder Ihren Mut – hätte es viele aufregende, spannende,
unterhaltsame Produktionen nie gegeben. Hätten wir sie
nicht produzieren können. Danke!
Viel Spaß beim Lesen wünschen
Wir haben uns recht kurzfristig entschlossen, nach drei Jahren perspektiven-Abstinenz das vor Ihnen liegende Magazin
herauszubringen und hätten gern sehr viele liebgewonnene
aktuelle oder ehemalige Kollegen, Partner, Auftraggeber,
3
Mitarbeiter
Derzeit beschäftigt filmpool etwa 800 Mitarbeiter in Köln, Hürth und Berlin, die nach wie vor besondere Typen mögen
und es lieben, mit ihnen authentische Geschichten zu erzählen.
Es ist Donnerstag, der 31. Oktober 1974.
n Köln ist es gerade bei Bewölkung mit drei Grad
relativ ungemütlich; auf dem Brocken sind 80 cm
Neuschnee gefallen, so viel wie nie. Der 1. FC
Köln wird die Saison auf Platz 5 abschließen.
Eine Zigarette kostet umgerechnet nur knapp
6 Cent, doch dieses Jahr wird das letzte sein, in
dem der Marlboro-Mann über die Mattscheiben
reitet. Im Fernsehen laufen seit diesem Jahr
„Derrick“, „Ehen vor Gericht“ und „Wie würden
Sie entscheiden?“, für Kids gibt es neuerdings „Wicki und
die starken Männer“, und die ganze Familie schaut abends
jetzt „Der große Preis“. Aus den USA kommen zwei neue
Serien, „Die Straßen von San Francisco“ und „Kojak“. All
das läuft auf drei Kanälen. Von 100 Arbeiterhaushalten
besitzen aktuell 92 einen Fernseher, allerdings sind noch
75 % Schwarz/Weiß-Geräte. Grundig ist derzeit der größte
Hersteller von TV-Geräten. Ein Spitzenfarbfernseher kostet 1.800 DM, was dem durchschnittlichen monatlichen
Bruttoeinkommen entspricht. Die TV-Kommode ist aus
Massivholz, Ikea hat erst vor zwei Wochen seine erste
Deutschland-Filiale eröffnet. Helmut Schmidt ist vor ein
paar Monaten Bundeskanzler geworden. In 19 Tagen wird
eine neue Talkshow on air gehen, „3 nach 9“, sie wird wie
die anderen genannten Sendungen erfolgreich sein. Ach ja,
und Deutschland ist Fußball-Weltmeister, zum Dank hat
jeder Spieler 60.000 Mark und ein Käfer-Cabrio bekommen.
Heute wird die filmpool Film- und Fernsehproduktion GmbH
mit einem Gründungskapital von 50.000 DM ins Handelsregister eingetragen (Sternzeichen Skorpion bzw. im
chinesischen Tierkreiszeichen Holz-Tiger). Weil zwei
Leute, Gisela Marx und Hans-Jürgen Paul, authentische,
gute Geschichten erzählen wollen, weil sie Interesse und
perspektiven
In Köln-Ehrenfeld werden Parfums von 4711 hergestellt. In Hürth
pflügen Bauern ihre Äcker. In Ostberlin patrouillieren Grenzsoldaten der
DDR in der Stralauer Allee am Todesstreifen und in der Westberliner
Ringbahnstraße werden Branntweine abgefüllt.
40 jahre filmpool
Wir sind die
5
Gespür für besondere Typen haben. Die eine will eigentlich
Dokumentationen machen, der andere Industriefilme. Ihre
unterschiedlichen Kompetenzen verbinden sich in der
filmpool und so werden die zwei mehr als die Summe ihrer
Teile – sie werden zu filmpool.
freitag, der 31. oktober 2014
Die 80 cm Neuschnee aus dem Jahr 1974 bleiben Rekord.
Der 1. FC Köln wird die Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht im oberen Mittelfeld beschließen, spielt aber
immerhin mal wieder in der ersten Liga. Eine Zigarette
kostet heute das Fünffache wie 1974. Überhaupt ist vieles teurer geworden, nur die Technik ist günstiger: Neun
von zehn 18-19 Jährigen besitzen bereits ein eigenes
Smartphone. Was im TV läuft, lässt sich nicht mehr zusammenfassen, zumal nicht nur die Zahl der Sender explodiert ist, sondern mittlerweile auch das Web professionellen Content hergibt, und zwar ohne Ende – wodurch
das TV kein alleiniger Gradmesser mehr ist. Grundig ist
5.9.1980 – Deutsche Erstausstrahlung ARD, WWF Club:
400 Ausgaben in 10 Staffeln
1993 – Deutsche Erstausstrahlung Motzki [ARD]: 13-teilige
Fernsehserie von Wolfgang Menge
1989 – Unterhaltungsshow
Easy mit Marijke Amado, WDR
1992 – Fernsehspiel Schuld
war nur der Bossanova, ZDF
Erster Kinospielfilm Inge, April
und Mai
1994 – Fernsehfilm Angst
von Bernd Schadewald,
der auf einem Kriminalfall
aus dem Herbst 1990 basiert.
ZDF/ORF
1995 – Anpassung des Logos:
Statt Silber nun rot
perspektiven
40
XXXXXXXXXXXX
jahre filmpool
31.10.1974 – Eintragung
der filmpool Film- und
Fernsehproduktion GmbH
ins Handelsregister
2013 in die Insolvenz gegangen. Der IKEA-Gründer zählt
zu den reichsten Menschen der Welt. „3 nach 9“ läuft
nach wie vor. Deutschland hat die erste weibliche Kanzlerin. Und Deutschland ist natürlich wieder Fußball-Weltmeister, jeder Spieler bekam diesmal 300.000 € Siegprämie. Heute wird die filmpool 40 Jahre alt. Weil ein paar
Leute, momentan etwa 800 in Köln, Hürth und Berlin,
nach wie vor besondere Typen mögen und es lieben, mit
ihnen authentische Geschichten erzählen, wie es sonst
keiner tut. Ob nun in Filmen, Serien, Formaten. Ob im TV
oder im Web. Nur so ist es möglich, dass ein filmpool-Tatort über 13 Millionen Menschen begeistert. Oder 3,3 Millionen junge Facebooknutzer zu einer Community zusammenfinden, in der sie sich mit und über eine verrückte WG
in Berlin austauschen können. Dass wir Trends erkennen
und daran glauben. Dass wir 40 Jahre in einer sich stark
verändernden Welt am Markt bestehen. Weil aus uns,
diesen 800 Menschen und ihren vielfältigen Kompetenzen mehr entsteht als die Summe ihrer Teile. Nämlich
filmpool.
6
1977 – Aktions-Dokufilm
Crash mit HA Schult
6.2.1991 – Deutsche
Erstausstrahlung
Weiber von Sinnen
mit Hella von Sinnen
auf RTLplus
1984 – Werbespots u. a. für
• Maoam
• Warsteiner
• Salamander
• ITT etc.
ES IST SAMSTAG, der 31. oktober 2054
1997–Sendestart des Verbrauchermagazins Jetzt reicht‘s, Sat.1
Heute wird filmpool 80 Jahre alt. Egal, wie wir schauen, und selbst wenn
es uns direkt auf die Netzhaut projiziert wird: Wir lieben es immer noch …
Familienmagazin Nachwux,
Super RTL
2001 – Sendestart:
Das Jugendgericht [RTL, 2002
auch Das Familiengericht]
21.2.2008 – Erstausstrahlung
Alles was recht ist [drei weitere
Filme folgten], ARD
31.8.2009 – Sendestart
Verdachtsfälle & Familien im
Brennpunkt, RTL
September 2009 –
Gisela Marx scheidet aus der
Geschäftsführung aus
Deutsche Erstausstrahlung:
fiction-Serie Die Sitte – 25
Episoden in 3 Staffeln, RTL
Sendestart Zwei bei Kallwass,
SAT.1, über 2000 Folgen
2007 – Event-Movie Prager
Botschaft [RTL], Produktion
diverser Factual P rogramme
für RTL und ProSieben
1999 – Eine der ersten
Docu-Soaps im deutschen TV:
Die Fahrschule [Sat.1].
Den 6 Episoden folgen die
Docu-Soaps Die Skischule und
Eine neue Liebe ist wie ein
neues Leben
Anschluss der MME
MOVIEMENT AG an all3media
12.9.2011 – Sendestart
unserer ersten Soap:
Berlin Tag & Nacht, RTLII
2011 – Verklag mich doch!,
VOX, Spin-off folgt 2012
2011 – Privatdetektive im
Einsatz, RTLII
Übernahme der filmpool durch
die moviement-Gruppe
Deutsche Erstausstrahlung
Richterin Barbara Salesch als
Schiedsgericht mit echten
Klägern und Beklagten, SAT.1
3.10.2005 –
Ausstrahlungsbeginn Doku-Serie
Tierarzt Dr. Dreesen,
Animal Planet
perspektiven
40 jahre filmpool
12.5.2003 – Sendestart
Niedrig und Kuhnt - Kommissare
ermitteln, SAT.1
2013 – TV-Sendestarts
Köln 50667, RTLII,
Auf Streife, SAT.1,
Anwälte im Einsatz, SAT.1
fiction
7
2002 – Richterin Barbara
Salesch gewinnt den Deutschen
Fernsehpreis in der Kategorie
Beste tägliche Sendung ;
Sendestart Show Kinder bei
Sinnen, RTL; Holländische
Kino-Koproduktion Pietje Bell
2010 – Erstausstrahlung
Krimi-Serie Countdown –
Die Jagd beginnt , 24 Episoden
gesamt
1998 – Produktion
Kino-Film Gierig
Erstausstrahlung ZDF-Zweiteiler Eine ungehorsame Frau:
Drama mit Veronica Ferres
Erstausstrahlung
unseres ersten Polizeiruf 110
aus Rostock
Sendestart X- Diaries [RTLII]
Erste Auslandslizensierung
[Polen] von Verdachtsfälle/
Dlacego Ja!
2000 – Film: Schande für den
WDR erhält den renommierten
Prix Italia, den 30 Jahre lang
keine deutsche Produktion mehr
erhalten hatte.
2004 – Ausstrahlung unseres ersten Tatort aus Münster
Grimmepreis für Die Sitte
12.8.2004 – Übernahme der filmpool [moviement] durch
MME AG, MME MOVIEMENT AG entsteht
Herbst 2012 – Aufteilung in
filmpool fiction und filmpool
entertainment
2012 – filmpool produziert
pro Jahr erstmals mehr als
1500 Stunden Programm
November 2012 – Erster Start
eines TV-Formats auf Facebook:
Köln 50667
2014 – Erstausstrahlung .
ARD Degeto
Sendestart Berlin Models, RTL
und Let‘s talk about , RTLII
RT
Grußworte
aus der Branche
RTL
perspektiven
XXXXXXXXXXXX
statements
Nicolas Paalzow
8
Tom Sänger
G e s c h ä f t s f ü h r e r S AT.1
B e r e i c h s l e i t e r U n t e r h alt u n g S h o w &
D ay t i m e RT L T e l e v i s i o n
filmpool ist seit nun 40 Jahren ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der deutschen Fernsehproduktionslandschaft. Auch wenn meine Erfahrungen
eher die letzten zehn Jahre betreffen, so hat mich die
Innovationskraft dieser Firma stets beeindruckt. Ihr
habt Euch gerade in der jüngsten Vergangenheit im
Bereich des Geschichtenerzählens im Tagesprogramm
immer wieder neu erfunden und mit neuen, spannenden Wegen das Storytelling im TV revolutioniert.
Höchste Anerkennung verdient dabei Euer besonderer Mut, sich über Genregrenzen hinwegzusetzen,
gescriptetes und nicht-gescriptetes Erzählen zu vermischen. Ob in unserem erfolgreichen NachmittagsFormat Auf Streife oder dem vielgerühmten und teils
kontrovers diskutierten Berlin Tag & Nacht – filmpool
hat stets neue Wege eingeschlagen. Ich wünsche
Euch, dass Ihr Euch diese Spielfreude, diese Lust an
Erzählexperimenten erhaltet und nicht müde werdet, Fernsehgeschichten nicht als etwas Statisches,
sondern als etwas Lebendiges zu begreifen. Ganz viel
Erfolg für die nächsten 40 Jahre!
filmpool ist ein Haus mit Persönlichkeit, das allein hat
schon Gisela Marx eindrucksvoll und klug geprägt.
Auch in den letzten Jahren nehme ich filmpool immer
als Firma gleichsam auch als „Produzentenpersönlichkeit“ wahr. Diese Eigenschaft und Wahrnehmung,
Charisma und Kreativität sind entscheidend für Erfolg.
Weil unser business ein people´s business ist, weil Persönlichkeiten gutes Programm prägen, weil wir immer
persönlich begeistern, kreieren und produzieren müssen. Deshalb trifft filmpool auch so oft den Publikumsgeschmack. Innovativ war die filmpool vor allem durch
eine Sache: antizyklisch zu denken, also nicht jedem
Trend einfach folgen, sondern schon den nächsten setzen, aber auch wagen. Auch deshalb ist filmpool 40
Jahre marktprägend über fiktionale und non-fiktionale
Genres und für viele Sender ein verlässlicher Partner.
SAT.1
TL II
RTLII
Tabea Van hoefer
L e i t e r i n E n t e r ta i n m e n t & D e v e lo p m e n t RT L II
Als Vittorio Valente vor einigen Jahren einen Termin bei
uns haben wollte, dachte ich es handelt sich um einen
Darsteller, der sich auf einen Moderationsjob bewirbt.
Vittorio Valente war für mich ganz klar ein Künstlername.
Nachdem Vito nicht aufgeben wollte, vereinbarten wir am
Ende doch einen gemeinsamen Termin bei uns im beschaulichen Grünwald. Als er schließlich anfing Formate zu
pitchen, war ich nicht nur irritiert, sondern, dass er echte
Geschichten selbst schreiben und inszenieren wollte, war
nahezu verstörend. Trotz der aufkeimenden Faszination
konnten wir uns dennoch nicht auf ein Format einigen. Um
aber nicht mit leeren Händen aus dem Termin zu gehen,
startete Vito noch einen letzten Versuch, indem er vorsichtig fragte „Was haltet Ihr von Ibiza?“. Das war die
Geburtsstunde von „X-Diaries“.
fsf
Und wer die erste Staffel Partywütiger am Strand verfolgt
hat, hat sich später bei unserem neuen Baby „Berlin –
Tag & Nacht“ über bekannte Gesichter aus dem Cast der
1. Staffel X-Diaries gefreut – the rest is history.
Echte Fernsehgeschichte, die filmpool geschrieben hat!
Ich möchte allen Verantwortlichen von Herzen für den
Ideenreichtum, die gelebte Verrücktheit, das Vertrauen
und auch den Mut zu Neuem danken – ich liebe Euch und die
Formate, welche mit Euch entstehen.
Es macht unglaublich viel Spaß mit filmpool und ich fühle
mich ganz geehrt, ein Teil davon sein zu dürfen.
fsf
Prof. Joachim von Gottberg
G e s c h ä f t s f ü h r e r F r e i w i ll i g e S e lb s t ko n t r o ll e
Fernsehen
Alkoholisierte Jugendliche, die in ihrem Urlaub vor allem
an Sex und Partys interessiert waren, machten mich im
Oktober 2010 mit filmpool bekannt. „X-Diaries“ hieß das
Format und gehörte zu den ersten Fernsehformaten, die
wie Realität wirkten, tatsächlich aber komplett von mehr
oder weniger begabten Laien nach einer Art Drehbuch gespielt wurden. Einige besonders eifrige Vertreter des öffentlich-rechtlichen Fernsehens verbündeten sich mit Dokumentarfilmern und warfen filmpool vor, mit dieser Art
von „Pseudo-Doku“ und „Lügenfernsehen“ die Zuschauer
zu täuschen. Damit würde Jugendlichen ein falsches Nor-
perspektiven
malitätskonzept vermittelt. Hier war unsere medien-wissenschaftliche Kompetenz gefordert, um herauszubekommen, ob diese Vorwürfe zutreffen. Ergebnis: den meisten
Jugendlichen Zuschauern ist diese Frage ziemlich egal,
wenn man sie allerdings gezielt befragt, kommen sie
schnell darauf, dass die Inhalte nicht real sind. Auf jeden
Fall erkennen sie, dass es sich um Unterhaltungssendungen handelt. Unser zweites Problem: X-Diaries stand in
der Hitliste der wegen Verstoßes gegen gesetzliche Jugendschutzbestimmungen beanstandeten Sendungen schnell
auf Platz eins. Dies war der Grund für filmpool, Kontakt
mit uns aufzunehmen. Am Anfang war ich da nicht so wild
drauf, weil ich befürchtete, man würde den Jugendschutz
für verrückt erklären und mir weismachen wollen, die Sendungen seien alle komplett harmlos. Das erwies sich allerdings als Irrtum. Tatsächlich waren unsere Gespräche
von konstruktivem Verständnis getragen. Es ging filmpool
ganz pragmatisch darum, die Kriterien des Jugendschutzes zu verstehen und das Format so zu verändern, dass es
möglichst seine Attraktivität behielt und trotzdem nicht
mehr mit Jugendschutzkriterien in Konflikt kam. Nach einigen Fortbildungsseminaren zum Beispiel mit den Autoren ist das auch weitgehend gelungen. Dass Medien sich
immer neu erfinden und manche Ideen etwas über die
Stränge schlagen, gehört zum Mediengeschäft dazu. Dass
man solche Konflikte auch auf dem Wege des Diskurses
beinahe freundschaftlich lösen kann, hat die Zusammenarbeit mit filmpool gezeigt. Daher von mir die herzlichsten Glückwünsche zum 40. Geburtstag, verbunden mit der
Hoffnung, dass wir trotz unserer komplett unterschiedlichen Interessen weiterhin so effektiv und angenehm wie
bisher kommunizieren.
statements
KEEP ON ROCKING!
Happy 40!
Tabea
9
Was macht
eigentlich…
Ausschnitt aus:
„Wilder Reiter
GmbH“ 2011.
Öl auf Leinwand.
2-teilig, jeweils
120x110x4,5cm.
Barbara Salesch?
perspektiven
menschen mit format
Sie ist die bekannteste Richterin Deutschlands
und prägte fast 13 Jahre den TV-Nachmittag
bei Sat.1. Unvergessen bleibt der Maschendrahtzaun – aber nicht nur deshalb fanden die
Zuschauer: Barbara Salesch – „Leider geil“.
10
Frau Salesch, vor rund zweieinhalb Jahren hieß es für Sie zum
letzten Mal „Und damit ist die Verhandlung geschlossen.“. Seitdem
haben Sie sich aus der deutschen Fernsehlandschaft weitestgehend zurückgezogen. Vermissen Sie die Arbeit im Studio?
b s Nein, ich lebe jetzt mein drittes Leben: das einer Künstlerin.
Aber ich habe die Arbeit und die Atmosphäre im Studio immer
sehr gemocht – das Überarbeiten der Drehbücher allerdings weniger (lacht).
Gisela Marx musste Sie erst davon überzeugen, vor die Kamera
zu gehen. Haben Sie die Entscheidung bereut?
b s Klares Nein. Das Risiko war für mich überschaubar, da ich nur
beurlaubt war und jederzeit wieder in den Staatsdienst hätte
zurückgehen können. Ich habe Gisela Marx, filmpool und Sat.1
viel zu verdanken. Es war ein sehr interessanter Teil meines Lebens und ich habe verdammt viel dazu gelernt. Dass dieser
Fernsehausflug so lange dauerte und dann auch so großen Erfolg hatte, konnte zu Beginn keiner ahnen. Und nicht zuletzt verdanke ich der ordentlichen Bezahlung vor der Kamera, dass ich
mir danach einen großen Bauernhof mit wunderbaren Ateliers
kaufen konnte und seitdem frei und ungebunden endlich nur
noch das machen kann, was ich will, ohne Rücksicht auf Gesetze
und Quoten. Ich bin also filmpool auch dadurch täglich in sehr
dankbarer Erinnerung verbunden.
Haben Sie nach der Fernsehkarriere denn darüber nachgedacht,
wieder als Richterin zu arbeiten?
b s Auch hier: Nein. Das lustvolle Zersägen und Zerschlagen
meines Richterpults und anderer Gerichtsteile nach der letzten
Aufzeichnung stand für mich nicht nur für das Ende meiner
Fernsehkarriere sondern beendete generell meinen Beruf als
Richterin und Juristin. Jeder konnte sich noch ein
Stück aus unserem Saal mitnehmen und das war es
dann.
Unvergesslich sind vor allem ihre verbalen Scharmützel
mit Staatsanwalt Bernd Römer. Haben Sie heute noch
Kontakt zu ihm oder den anderen Anwälten der Serie?
b s Ja klar. Bei Geburtstagen, Ausstellungen oder auch
mal so. Letztlich waren wir Juristen, aber auch die
Mitarbeiter von Redaktion und Produktion, wie eine
große Familie. Man kann/muss sich nicht jeden Tag
sehen, aber wenn, dann freuen wir uns und es ist irgendwie wie früher.
Der Maschendrahtzaun hat nicht nur Regina Zindler,
sondern auch Sie dank Stefan Raab zu Beginn ihrer Fernsehkarriere deutschlandweit bekannt gemacht. War das
Fluch oder Segen?
b s Weder noch. Auf die Quoten hat es sich ja nicht
sonderlich ausgewirkt, aber natürlich hat es den Bekanntheitsgrad des Formats gesteigert. Stefan Raab
hat mich damals zu sich in die Sendung eingeladen
und ich wollte erst gar nicht hingehen, nachdem ich
mir eine Sendung von ihm angeschaut habe. Ich
hatte einfach Schiss. Unser Redaktionsleiter musste
mich regelrecht beknien. Aber es lief dann alles gut
ab. Raab war mir gegenüber höflich und ich bin später ganz gerne zu ihm. Beim ersten Mal hab ich noch
»
den Raab der Woche bekommen, was bedeutete, man musste
die Woche drauf wieder antanzen. Da habe ich gegen ein Hängebauchschwein verloren. Erfahrung: Gegen Tiere und Kinder hast
du keine Chance. Für die Zindler und deren Nachbarschaft hat es
mich dann gefreut, als der Hype um den „Maschendrahtzaun“
wieder abgeflaut ist.
Gibt es ein Erlebnis, das Ihnen während der Dreharbeiten besonders
in Erinnerung geblieben ist?
b s Nein. Ich habe die Drehtage generell gemocht. Wir Straf-Juristen lieben alle Verhandlungen. Ob mit oder ohne Theater. Was
ich aber immer noch im Ohr habe ist dieses: „Wir häääängen!!“,
wenn wir wieder zu viel gelacht und gequatscht haben.
Wie verbringen Sie jetzt Ihre Freizeit?
b s Na ja, mit „Freizeit“ hab ich es nicht so. Ich habe in den letzten
zwei Jahren vor allem meinen Hof saniert. Das war nicht vorgesehen, aber mir ist es genau so gegangen wie allen Blinden, die
sich in ein altes Haus verlieben. Kaum macht man die Wände auf,
ist die Bescherung da. Wir sind aber im Wesentlichen jetzt damit
durch. Dazu habe ich ein Buch geschrieben („Ich liebe die Anfänge! Von der Lust auf Veränderung“, Anm. d. R.) und bin damit
noch viel auf Lesereise unterwegs. Der direkte Kontakt mit dem
Publikum ist übrigens auch wieder etwas Neues. Ich verstehe
jetzt die Theaterschauspieler viel besser, die sagen, sie brauchen
die Bühne. Es ist wirklich etwas anderes. Dazu hab ich weiter
Kunst studiert usw. usf.
Sie sind in ein kleines Dorf mit etwa 800 Einwohnern in der Nähe von
Minden gezogen. Wie hat die Dorfgemeinschaft Sie aufgenommen?
b s Echt gut. Natürlich hat es sofort die Runde gemacht, dass ich
den Hof gekauft habe und man hat sich skeptisch gefragt, wie
das wohl „mit der Promitante“ wird. Aber als die Leute gemerkt haben, dass ich ganz normal bin, war es
leicht. Es ist übrigens recht angenehm, schon deshalb
toll gefunden zu werden, nur weil man normal ist. Ich
bringe mich aber auch viel in die Dorfgemeinschaft
ein, fahre z. B. auf dem Schützenfest alle mit meinem
alten Feuerwehrauto durch die Gegend und gebe einen Tag in der Woche für die Kinder Kunstunterricht.
Dann malen oder drucken wir oder bauen gemeinsam
etwas zusammen. Das kostet pro Kind 10 Cent vom
Taschengeld, damit es für die Kinder einen eigenen
Wert hat.
Können Sie denn sonst von der Malerei leben?
b s Nein. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass
man sich um meine Arbeiten einmal reißen wird.
Wobei es mir recht wäre, wenn ich dazu nicht erst
sterben müsste. Die Verkäufe tragen aber immerhin
schon meine teuren Material- und Druckkosten. Wer
sehen will, was ich so mache, kann es sich unter
www.galerie-barbara-salesch.de anschauen und gerne
zu den Ausstellungen kommen, denn Fotos können
ein Original nie ersetzen.
Werden Sie immer noch auf der Straße erkannt?
b s Klar, nach der langen Zeit auf Sendung und bei den
ständigen Wiederholungen ist das auch kein Wunder.
Es gehört für mich also weiterhin zu meinem Alltag
… Wir häääängen!!,
wenn wir
wieder zu
viel gelacht
und gequatscht
haben.
«
dazu. Einmal hieß es auch: „Hallo Frau Kallwass, wie schön, Sie zu
sehen. Ich bin ihr größter Fan. Ich sehe jeden Tag Ihre Sendung
auf RTL.“
Wenn am Vormittag „Richterin Barbara Salesch“ im Fernsehen
wiederholt wird. Gucken Sie es sich an oder schalten Sie weg?
b s Ich habe weiterhin keinen Fernseher, weiß aber, dass zum
Beispiel mein Nachbar Helmut die Wiederholung jeden Vormittag schaut. Wenn ich da zum Zweitfrühstück rübergehen würde
hätten wir beide unseren Spaß.
Sie haben in ihrem Leben viel erreicht. Gibt es etwas, das Sie unbedingt
noch machen möchten?
b s Ja. filmpool zum 40sten Geburtstag gratulieren. Ansonsten
eher nein. So etwas wie durch die Wüste Gobi reiten oder so
brauche ich nicht mehr. Ich lebe jetzt mein Leben als freischaffende bildende Künstlerin. Das ist mein Beruf, den ich seit Jahrzehnten wollte und vorbereitet habe und ich bin damit sehr zufrieden. Kunst ist eine Großbaustelle ohne Altersbegrenzung und
wird mich wahrscheinlich bis zu meinem Lebensende fordern.
Drei Fragen an
Conny Niedrig und Bernie Kuhnt
Conny, Bernie, vor etwas mehr als einem Jahr
wurde die letzte Folge von Niedrig & Kuhnt aufgezeichnet. Auf der Hochzeit von Nina und Mischa
wurde Bernie dort während der Zeremonie erschossen. Ein medialer Schlussstrich unter zehn Jahren
Fernsehpräsenz.
Mit einer Top-Quote startete am 12. Mai 2003 die SAT.1-Serie „Niedrig und Kuhnt –
Kommissare ermitteln“.
Sehe ich genauso. Erkannt werde ich oft, allerdings hatte ich
auch nie negative Erlebnisse. Wenn unser Sicherheitssystem
marktreif ist, kann mein Bekanntheitsgrad sicherlich auch ein
Vorteil sein. Das, und natürlich der Umstand, dass ich immer
noch Kriminaloberkommissar bin.
Habt ihr das Thema Fernsehen oder Medien im Allgemeinen denn für
euch komplett abgeschlossen?
c n Vor der Kamera würde ich wahrscheinlich nicht mehr arbeiten, momentan ginge das wegen meines Arbeitgebers auch gar
nicht, aber ich habe ja meine Sprecherausbildung bei der Sprecherakademie in Köln erfolgreich abgeschlossen. Und wenn da
jemand auf mich zukommen würde und mir einen Job als Sprecherin oder Synchronsprecherin anbieten würde, würde ich bestimmt nicht nein sagen.
b k Na ja, so arrogant zu sagen, ich würde nicht mehr vor die Kamera gehen, bin ich mit Sicherheit nicht. Momentan habe ich
zwar auch so genug spannende Sachen zu tun, aber man soll ja
niemals nie sagen.
bk
Frank Engeland
Vor 7 Jahren endete „Das Familiengericht“
bei RTL – was machen Sie heute?
f e Ich bin wieder glücklich als Richter am Amtsgericht in Köln tätig.
Vermissen Sie die TV-Welt, werden Sie heute
noch erkannt?
Das richtige Leben ist viel spannender als die
Fernsehwelt, so dass ich diese nicht vermisse –
fe
erkannt werde ich noch immer, glücklicherweise
mit stark abnehmender Tendenz.
Reisen Sie immer noch so gern und haben Sie
einen Tipp für den Winterurlaub?
Natürlich ist Reisen nach wie vor meine Passion – und Kapstadt und Südafrika rund um
Weihnachten sind ein einziger Traum, in Kürze
wieder.
fe
menschen mit format
Zehn Jahre ermittelten die echten Kriminaloberkommissare erfolgreich in SAT.1.
perspektiven
Wie geht es euch heute?
c n Mir geht es sehr gut. Ich bin dem Polizeidienst treu geblieben,
allerdings nicht mehr vor der Kamera, sondern wieder im echten
Leben. Momentan arbeite ich bei der Vermisstenstelle, die für
den Raum Köln und Leverkusen zuständig ist. Eine verantwortungsvolle Arbeit, bei der man oft auch in psychologischer Sicht
sehr gefordert wird. Die Entscheidung, wieder in meinen alten
Beruf zurück zu gehen, habe ich auf jeden Fall nicht bereut. Mir
macht die Ermittlungsarbeit nach wie vor sehr viel Spaß.
b k Spaß hat es mir auch immer gemacht, allerdings habe ich
mich trotzdem dazu entschieden, den Polizeidienst zu kündigen.
Das heißt aber nicht, dass ich jetzt nichts zu tun habe – eher im
Gegenteil: ich habe eine Firma gegründet, die Sicherheitsprodukte entwickelt und Sicherheitspakete insbesondere für den privaten Haushalt vertreibt. Der Markt dafür ist riesig, weil beispielsweise Wohnungseinbrüche in Deutschland in den letzten Jahren
immer mehr zugenommen haben. Und neben der Firma muss
ich jetzt auch wieder mit der Vorbereitung für den Weihnachtsmarkt in Duisburg beginnen. Da betreibe ich ja wie schon in den
letzten Jahren einen eigenen Glühweinstand.
Werdet ihr denn noch auf der Straße erkannt und hat das einen positiven oder negativen Einfluss auf eure momentanen Tätigkeiten?
c n Erkannt werde ich schon noch häufig, manchmal sogar nur
anhand der Stimme am Telefon, allerdings habe ich bei meiner
Arbeit natürlich oft mit Menschen zu tun, die mit ganz anderen
Sachen beschäftigt sind. Es ist dann schon grotesk, wenn die
sich danach bei mir dafür entschuldigen, mich nicht direkt auf
„Niedrig & Kuhnt“ angesprochen zu haben. Negative Erlebnisse
hatte ich diesbezüglich aber noch nicht. Nur die Kollegen frotzeln schon mal. So in dem Sinne: Mit der kann man ja nirgendwo
hinfahren…
11
filmpool bei
Kallwass
zurück: Abwesende Väter führen zu einer stärkeren Mutterbindung. Deine Mutter war sicher und stark, und Du konntest Dich
tatsächlich erst spät von Deiner Mutter trennen. Daraus ergibt
sich eine prolongierte, d. h. verlängerte, Adoleszenz.
filmpool
Ich soll also noch in der Pubertät sein? Mit 40?
Ich sprach von Adoleszenz, die Pubertät endet eigentlich mit
17, aber die Adoleszenz endete bei Dir nicht mit 25, sondern mit
Mitte 30, eben vielleicht auch im Zusammenhang mit einer Helikopter-Mama.
ak
filmpool
Also bin ich jetzt erwachsen oder nicht?
Du hast Dich entschlossen, erwachsen zu werden, weil Du
einfach erwachsen werden musstest. Deine Mutter hatte einen
Wunsch: Dass Du überlebst, auch wenn sie geht, sie wollte Dich
loslassen und eine Generativität einführen. Unterstützung bekam sie früh von der sister of the mother, so würde man das in
Amerika nennen. Es gab dann später auch einen neuen Vater,
der aber schwer beschäftigt war. Deshalb hat sie Brüder für Dich
adoptiert, die Dich fördern, begleiten sollten, das waren letztlich
ihre Auserwählten. Im Grunde hat sie die so ausgesucht, dass
sie unterschiedliche Eigenschaften besaßen, die sie auch besaß.
Und alle waren sie kreativ, im positiven Sinne chaotisch irritiert,
um aber dann letztlich den Weg in eine strukturierte Kreativität zu finden. Und das macht Euren Erfolg aus. Einer der Brüder
merkte irgendwann, dass er woanders glücklicher werden würde
und verließ Dich…
ak
Die filmpool beim Beratungsgespräch
mit Psychologin Angelika Kallwass
Guten Tag Frau Kallwass, anlässlich meines 40 Jährigen
lasse ich mich mal komplett durchchecken. Vielleicht können
Sie mir aus psychologischer Sicht mal sagen, wie ich mich noch
mehr selbst optimieren kann.
perspektiven
menschen mit format
filmpool
12
filmpool Hört sich langsam wie ein Märchen an. Die Rede ist
aber schon von Menschen?
(lacht) Ist das noch möglich? Umsatz stimmt, Du bist Teil einer
Riesenfamilie, Deine Bestandteile sind toll. Aber interessante
Idee. Ich kenne Dich allerdings ja nun schon seit Kindesbeinen
an. Eigentlich müsste ich eine Analyse wegen unseres Bezugs
ablehnen, aber in Deinem Fall machen wir mal eine Ausnahme.
ak
filmpool
Danke. Ich habe allerdings wenig Zeit.
So kenne ich Dich, immer in Action. Nun denn: Du musst
ein Resümee ziehen: „Was habe ich geschafft“ und „Was will
ich noch schaffen“. Du weißt, wir Psychologen bringen ja vieles mit der Kindheit in Beziehung. Also, Du
wurdest in ganz kleinen Verhältnissen geboren. Und
warst nicht Ergebnis einer Zeugung, sondern eine
Kopfgeburt…
ak
filmpool
Bitte?!
filmpool
Hört sich irgendwie schlimm an.
Schlimm wäre es, wenn Du keine Konsequenzen daraus gezogen hättest, hast Du aber – und jetzt bist Du gut. Noch ein Blick
ak
»
Du bist 40
und nicht
mehr jung.
Auch nicht
alt, aber
definitiv
erwachsen.
…aber nicht im herkömmlichen Sinne, sondern wie
Zeus‘ Tochter Athena. Deine Mutter musste sehr stark
sein, weil zur Zeit Deiner Geburt Mütter nicht solche
Kinder wie Dich bekamen. Außerdem war Dein Vater
oft abwesend. Das musste Deine Mutter alles ausgleichen. Irgendwann war er dann weg, und Deine
Mutter suchte nach neuen Vätern für Dich. Sie fand
auch welche, aber teils waren sie dann mit anderen
Dingen beschäftigt, teils zu schwach, oder einfach
überfordert mit Dir oder Deiner Mutter. Kinder, die
mit abwesenden Vätern groß geworden sind, brauchen eine längere Zeit der Reife, weil ihnen die Identifikationsfigur fehlt. Deine Mutter und Du, Ihr habt wunderbare
Situationen erlebt, aus denen Kreativität erwachsen kann, Ihr
habt Exzesse erlebt, die Euch einen großen Erfahrungsschatz
gegeben haben, Ihr habt auch Traumata erlebt und überlebt
und daraus Konsequenzen gezogen. Du bist ein Survivor.
ak
Schon, aber wenn es ein Märchen wäre, wüssten wir noch
nicht, wie gut es ausgeht. Gehen wir nochmal in den Status
quo: Du hast es geschafft, erwachsen zu werden. Deine Mutter
konnte darauf vertrauen, dass Du es gut schaffst, auch ohne sie.
Du bist irgendwann Teil einer viel größeren Familie geworden,
hast Deine Identität aber nie verloren. Zur Unterstützung kam
nochmal der Vetter aus England. Er zeigte Dir Dinge, die Du gar
nicht kanntest, er war so anders. Das hat Dir sicher gut getan,
Deine Brüder waren ein bisschen eifersüchtig, aber
auch denen hat‘s nicht geschadet. Die waren damals
ohnehin stark mit der Ablösung von der Mutter beschäftigt. Nur lagen wirklich Welten zwischen Euch
und dem Vetter, und deshalb war er irgendwann wieder weg.
ak
«
filmpool
Und jetzt?
Du bist 40 und nicht mehr jung. Auch nicht alt,
aber definitiv erwachsen. Und jetzt musst Du Dir die
Frage stellen, was will ich noch erreichen? Sagen wir
mal so: Dein letzter, langjähriger Vater ist auch gegangen. Die Brüder sind jetzt eigentlich selbst die
Generation der Väter. Viele Leute vertrauen Euch und
dem, was Ihr so leistet. Wenn Ihr gefallen seid, seid
Ihr immer wieder aufgestanden, Ihr habt also eine
große Vitalität und Kraft. Ihr habt das Vertrauen, das
Eure Mutter in Euch gesetzt hat, bestätigt.
ak
filmpool Gut, danke. Aber wie kann ich nun beruflich erfolgreich
bleiben, wie kann ich mich weiter entwickeln?
Indem Du bzw. Ihr Eure Kräfte bündelt und nach vorne auf
Eure Ziele richtet. Und das ist, gutes Fernsehen zu machen. Indem Ihr wisst, auch dieser Weg wird mit Krisen gepflastert sein,
das gehört dazu. Dass Ihr diese Krisen im Schulterschluss bewältigt. Dann schafft Ihr das!
ak
Ach, und übrigens: Herzlichen Glückwunsch zum 40.!
filmpool Alumni
S t e fa n v
St
vo
on A
Am
meln
Produktionsleitung DFL Sportcast GmbH; früher Produktionsleiter „Das Jugendgericht“
Menschenkenntnis, Verständnis für Zahlen, generelle Übersicht bei Großproduktionen und die damit verbundenen
organisatorischen Aufgaben bewältigen. Das alles habe ich
bei filmpool gelernt. Dem damaligen Redaktionsleiter Vittorio
Valente auch mal ein: „NEIN, diesmal überfallen nicht alle
Indianer das Dorf, sondern maximal Winnetou und Old
Shatterhand!“ entgegen zu bringen. Der filmpool zum 40
Jährigen: Alles Gute natürlich, dass die Ideen nicht ausgehen
und im Zeitalter des Quotendrucks, der menschliche Aspekt
und die Lebensqualität jedes Einzelnen, nicht zu kurz kommt.
B e r n d K u c k e l ko
korn
Herstellungsleitung Fandango Film TV Internet Produktion
GmbH; früher Azubi Kaufmann f. audiovisuelle Medien und
danach Assistent der Herstellungsleitung non-fiction bei
filmpool
Bei der filmpool habe ich gelernt, komplexe Produktionen
und Situationen sinnvoll zu strukturieren und somit planbar
und kalkulierbar zu gestalten. filmpool hat mein TV-Fundament geschaffen. Vermisst habe ich nach meinem Weggang die breite Vielfalt an Formaten, Genres und Projekten.
Eine unglaubliche „Farbenvielfalt“ die da über die Jahre geschaffen wurde. Schön, ein Teil dieser Schaffenszeit bzw.
dieses Schaffensprozesses gewesen zu sein. Ich wünsche
zum Jubiläum, dass es immer so weitergeht und dem Erfolg
die „böse Quote“ nie im Wege steht.
Nina Schulz
Leiterin Kommunikation Wirtschaftsinitiative BadenWürttemberg: Connected e.V. - Technologie und Innovation für Baden-Württemberg; früher Praktikantin in der
filmpool fiction
„Von der filmpool fürs Leben gewappnet“ steht in meiner
Karte zum Abschied. Stimmt! Liebe filmpool, ich wünsche
Dir nur das Allerbeste. Immer ein gutes Script für den nächsten Münster-Tatort, eine Torte, die so groß ist, dass jeder ein
Stück davon abbekommt und eine Fete, die so gebührend
gefeiert wird, dass sie nur vom 50. getoppt werden kann.
P.S.: Falls Ihr jemals ein Büro in Stuttgart aufmachen solltet,
sagt Bescheid, ich fang gerne wieder bei Euch an.
K o n s ta n t i n P i c k
Producer ITV, früher Producer „Richterin Barbara Salesch“
„Eins hatten wir in meiner Salesch-Zeit immer: Ein gutes
Team mit einem guten Spirit. Natürlich habe ich in den 8
S t e fa n O e l z e
St
Geschäftsführer Seapoint Productions, früher Geschäftsführer bei filmpool
„Ich hatte bislang in meinem Leben zweimal das Glück, Firmen zu führen, in denen ganz besondere Menschen arbeiten – die mit viel Herzblut, Kreativität und Leidenschaft an
Inhalten arbeiten und erfolgreich on air bringen, wo aber
auch mit genauso viel Einsatz hinter den Kulissen gearbeitet wird. Ich denke da an Kolleginnen und Kollegen, die
immer als selbstverständlich wahrgenommen werden, wie
Buchhaltung, Empfang, Assistenzen, die Fahrer usw. Ich
habe nach meinem Ausscheiden viele dieser tollen Menschen vermisst (und bin froh, mit einigen heute weiter arbeiten zu können). Dass wir damals die Theorie in die Praxis
umsetzen konnten und die filmpool nun eine der wenigen
deutschen Produzenten ist, die mit ihren Ideen auch international in einem größeren Rahmen erfolgreich sind, hat
mich sehr gefreut. Aus dieser praktischen Erfahrung habe
ich viel gelernt und es hat mich sehr bestärkt, dass wir Produzenten gewisse Rechte einfach besser auswerten können als die Sender. Ich wünsche zum Jubiläum weiterhin
das Herzblut, die Kreativität und die Leidenschaft, tolles,
unterhaltsames Fernsehen zu machen!“
Susanna Succo
Producer Entertainment & Development RTLII, früher
Redakteurin/Realisatorin bei filmpool
„filmpool ist seit 10 Jahren in meinem Leben und in meinem
Herzen. Tolle Menschen, toller Spirit, toller Teamgeist: Das
ist für mich filmpool! Bleibt, wie ihr seid – auch die nächsten
40 Jahre!“
K at j a G e i s t
Redaktion/Koordination RTL Spendenmarathon, früher
Castingredakteurin bei filmpool
„40 Jahre. Mein Gott ist die Zeit vergangen, viele Erfolge
habt Ihr eingefangen. So viel haben wir von Euch schon gesehen, wünsche weiter Mut und gute Ideen. Happy Birthday
filmpool!“
T i mo
m o Pa e t zo l d
Program Manager Reality Prime Time SAT.1,
früher erster Azubi sowie später Junior Producer
bei filmpool
„Das in allen Bereichen des fiktionalen Produzierens erlernte Wissen hat bei mir früh das Verständnis für die Notwendigkeit einer Symbiose aus kreativem Arbeiten und finanziellen Notwendigkeiten geschärft. Damals war es noch eine
sehr kleine Familie. Und Familie vermisst man immer ein
bisschen… filmpool hat sich über die Jahrzehnte immer wieder neu erfunden, neue inhaltliche Schwerpunkte gesetzt,
z. T. sogar als erste Firma in Deutschland Programmfarben
etabliert. Vor diesem Hintergrund bin ich mir sicher, dass
filmpool auch in Zukunft erfolgreich sein wird.“
filmpool alumni
Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass man
trotz viel Arbeit nicht den Spaß vergessen sollte. Egal, in
welcher Abteilung ich war, da waren immer tolle Menschen,
die mir eine vielseitige Ausbildung ermöglicht haben. Egal
ob es die eher „trockene“ Thematik der Buchhaltung war
oder ich während meiner Zeit in der Fiction Abteilung „Puppengräber“ Pferde auf einer Weide zurückgetrieben habe,
da das Team den Strom abgeschaltet hatte und der Zaun
der Pferde vergessen wurde. Was ich nach meiner Zeit bei
filmpool sehr vermisst habe, war die lockere und sehr familiäre Atmosphäre und die Stimmung bei den Weihnachtsfeiern. Ich wünsche der filmpool mindestens weitere 40 Jahre
erfolgreiches Filmgeschäft!
Jahren bei der filmpool ne Menge über „scripted“ reality gelernt, besonders in der Ausrichtung Crime. Es gibt wohl keinen Krimi mehr, der mich inhaltlich, in Sachen Wendungen,
Tatmotiven und Erzählverlauf überraschen kann. Geschichten erzählen können, mit einer funktionierenden Dramaturgie, das habe ich in hunderten Salesch-Fällen perfektionieren können. Das hilft mir heute noch. Denn Geschichten
erzählen muss man beim Fernsehen immer, ob scripted
oder nicht. Ich wünsche weitere 100 Jahre im TV- Geschäft,
viele neue gute Ideen, die satte Quoten bringen.“
perspektiven
Y vo
vonne Sim
mo
on
Head of Legal bei der Host Europe GmbH; früher Auszubildende zur Kauffrau für audiovisuelle Medien bei filmpool
13
Forever Sauerland
( AT )
Besser als Du
( AT )
F e r n s e h f i l m f ü r d i e A RD D e g e t o
F e r n s e h f i l m f ü r d i e A RD D e g e t o
Ein ganz besonderes Road-Movie mit Heiner Lauterbach
und Friedrich von Thun
Eine Zwillingskomödie mit Christoph Maria Herbst
in einer Doppelrolle
Logopäde Matthias steckt tief in einer Midlife-Crisis, sein Eheund Familienleben steht kurz vor dem Aus. Da taucht plötzlich
sein eineiiger Zwillingsbruder Tom auf, ein arbeitsloser Schauspieler, von dessen Existenz Matthias bislang nichts wusste. Die
beiden fassen einen ungewöhnlichen Plan: Tom soll eine Zeit
lang Matthias‘ Arbeit als Logopäde übernehmen, damit der in
Ruhe sein Privat- und Familienleben klären kann. Doch eine Verwechslung sorgt dafür, dass ausgerechnet Tom in Matthias`
Familie landet. Und zu Matthias`Entsetzen löst Tom mit seiner
lockeren Art die eingefahrenen Ehe- und Familienprobleme sehr
viel besser als er …
Die Dreharbeiten liefen vom 9.9.–9.10.2014 in Frankfurt, am Möhnesee, in Elversberg, Arnsberg und weiteren Schauplätzen im Sauerland.
Regie führte Nikolai Müllerschön. Das Drehbuch stammt von Mathias
Lösel und Markus B. Altmeyer. Produzent: Mathias Lösel.
Der Film wurde vom 19.8.-19.9.2014 in Köln und Umgebung gedreht,
das Buch stammt von Stefan Rogall, Regie führte Isabel Kleefeld. Neben
Christoph Maria Herbst spielen Ulrike Tscharre, Sophie von Kessel u.v.a.
Produzentin: Iris Kiefer, Producerin: Katrin Kuhn.
perspektiven
| produktionen
XXXXXXXXXXXX
News
Aus der rauen Idylle seines Bootsverleiherdaseins reißt den sperrigen Sauerländer Horst ein Nichtereignis: Seine Tochter Lisa, die
in Frankfurt lebt, hat ausgerechnet zu seinem 66. Geburtstag
keine Glückwünsche geschickt. Der mürrische Eigenbrötler macht
sich Sorgen und fährt nach Frankfurt. Doch Horst ist in eine Falle
getappt. Lisa sorgt sich um ihren hustenden Vater und will ihn
untersuchen lassen. Die niederschmetternde Diagnose will Horst
nicht akzeptieren. Demnach bleibt ihm nämlich nicht mehr viel
Zeit. Er ruft seinen Freund Johann zu Hilfe, der gleich mit seinem
alten Moped loskachelt. Plötzlich sind Opa, Enkel und Johann auf
der Flucht vor der Polizei von Frankfurt zurück ins Sauerland …
14
Anderst schön
( AT )
Fernsehfilm für NDR / ARD Dege to
Ein bewegender Fernsehfilm mit Polizeiruf-Star Charly Hübner
in der Rolle eines schüchternen Hausmeisters.
Roger arbeitet als Hausmeister in einer Schweriner Platte kurz
vor dem Abriss. Übrig gebliebene DDR-Anhänger, gescheiterte
Genies, künstlerische Neonazis, schlitzohrige Döner-Verkäufer
und eine dem Alkohol nicht abgeneigte Mutter bevölkern sein
skurriles kleines Universum. Roger ist ein Träumer, aber er hat
einen wachen Blick und einen großen Wunsch: Er möchte sich
verlieben. Als eines Tages die Berlinerin Ellen mit ihrer Tochter Jill
in das Haus einziehen, hat er seine Traumfrau gefunden. Mit kleinen Dingen versucht er, Ellen zu bezaubern; doch mutig zu seiner
Fantasie zu stehen, ist seine Sache nicht – vor allem nicht, wenn
Mutti auch noch ein Wort mitsprechen möchte …
Gedreht wurde vom 23.09.14–23.10.14 in Schwerin und Hamburg,
Regie führte Bartosz Werner, das Buch schrieb Wolfgang Große. Neben
Charly Hübner spielten Christina Große, Emilie Neumeister und Renate
Krößner. Produzentin: Iris Kiefer, Producerin: Ilka Förster.
Polizeiruf 110 – Im Schat ten
( AT )
F e r n s e h fi l m/r e i h e f ü r d e n n d r
Unseren zwölften Polizeiruf 110 „Im Schatten“ (AT) rund um das beliebte Rostocker Ermittlerteam Sascha Bukow und Katrin König
drehten wir vom 27.10.-25.11.14 in Hamburg und Rostock.
Regie von Philipp Leinemann und das Buch stammt von Florian Öller.
Produzentin: Iris Kiefer, Producerin: Ilka Förster.
Bretonisches Gold
F e r n s e h f i l m f ü r d i e A RD D e g e t o
Eine Tragikomödie über vier Menschen im Seniorenalter,
die sich in ihrem Leben neu positionieren und am Ende
erfahren, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist.
Verfilmung des dritten Teils der gleichnamigen
Bestseller-Romanreihe von Jean-Luc Bannalec.
Seit dem Tod seiner Frau Betty lebt Rentner Georg zurückgezogen in seinem Haus. Als seine Tochter Judith in die USA umziehen will und überzeugt ist, ihr Vater könne nicht mehr allein
leben, droht ihm der Umzug in ein Seniorenheim – bis er und sein
bester Freund Heinrich überraschend im Lotto gewinnen. Doch
die Lotto-Quittung verschwindet und damit die Aussicht auf
Selbstbestimmung und Freiheit. Mithilfe der quirligen Schauspielerin Sylva und des Tanzlehrers Edward, die bei Heinrich im
Seniorenheim wohnen, versuchen die beiden Männer, den Anschein des Gewinns aufrecht zu erhalten …
Die Bestseller-Listen haben Jean-Luc Bannalecs Krimi-Romane
rund um den französischen Ermittler „Dupin“ bereits erobert.
Jetzt verfilmen wir die spannenden Bücher in der Bretagne.
Gedreht wurde vom 20.8.-17.9.2014 in Berlin unter der Regie von
Patrick Winczewski, das Drehbuch schrieb Edda Leesch. Die Hauptrollen
spielen Matthias Habich und Angela Winkler. Produzentin: Iris Kiefer,
Producerin: Anne Glöckner.
Die Dreharbeiten liefen vom 15.9.-14.10.2014, Regie führte Thomas Roth,
Drehbuchautor: Gernot Gricksch, die Hauptrollen spielen Pasquale Aleardi,
Jan Georg Schütte, Ludwig Blochberger u. a. Produzenten: Iris Kiefer,
Mathias Lösel.
Im dritten Teil „Bretonisches Gold“ ermittelt Kommissar Dupin
auf Bitten einer befreundeten Journalistin außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs in den Salinen von Guérande. Wenig später
wird die Journalistin tot aufgefunden...
Ab 17.11. 2014 werktäglich um 17 Uhr
on air: Unsere neue RTL-Fashion Soap
„Berlin Models – Unser Leben, unser
Traum“. Jede halbstündige Episode zeigt
Designer, Darsteller, Stylisten, Schauspieler und natürlich echte Models in
einem völlig neuen, authentischen Mix.
Glamour und Schattenseiten des
Modebusiness hautnah in der pulsierenden Metropole. Die erste Staffel
umfasst 100 Folgen.
Fo t o : R T L/Bernd Jaworek
kurzne ws + + + kurzne ws + + + kurzne ws + +
Let´s talk about …
Im Winter geht es nochmal heiß her bei RTLII:
Am Nachmittag gehen dann zunächst 15
Folgen unseres neuen Formats „Let´s talk
about…“ on air, bei denen Promis in der Greenbox kein Blatt vor den Mund nehmen,
wenn wir ihnen authentische Spielszenen
zu einem bestimmten Thema zeigen, etwa
„Let´s talk about … Das erste Mal!“
1. filmpool fiction ist auf dem Filmfest in Hamburg mit dem mit 25.000 € dotierten TV-Produzentenpreis 2014 für den Polizeiruf 110: Familiensache ausgezeichnet worden. Der im Auftrag des
NDR entstandene Film mit Anneke Kim Sarnau
und Charly Hübner konnte sich gegen elf starke
Konkurrenten durchsetzen.
2. Rekordquote für das beliebteste TATORTErmittler Team aus Münster: 13,13 Millionen Zuschauer sahen die Erstausstrahlung von „Mord
ist die beste Medizin“ mit Jan Josef Liefers und
Axel Prahl, das waren 36,7 Prozent des Gesamtpublikums.
3. Jetzt überall erhältlich: Ole ohne Kohle´s erste
CD „Mein Mixtape für Malle“. Mit freundlicher Unterstützung von Sony Music verlosen wir anlässlich des Jubiläums 40 CDs! Beantwortet uns
folgende Frage: Wie heißt der erste Song auf
der CD? Mail mit Songtitel im Betreff und Adresse
im Text an [email protected] Die ersten 40 Mails
gewinnen!
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
88875 00063 2
.
© 2014. Sony Music
Entertainment
Germany GmbH
1
2
3
page 8
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News | produktionen
( AT )
perspektiven
Das Gewinnerlos
Fernsehfilm für S WR / ARD Dege to
15
16
19
Mitarbeiter
der
führungskräfte
aktuell
in Prozent
führungskräfte im
vergleich
zur deutschen
wirtschaft
in Prozent
Kinder, deren Eltern beide bei
filmpool arbeitend merkten,
dass sie füreinander bestimmt
sind und die Folgen: 14 : )
Davon aktuell in Produktion: 3 ; )
perspektiven
zahlen, daten & fun facts
filmpool-babies
20
mitarbeiter
gesamt 2014:
in Prozent
durchschnit tsalter des
filmpool-mitarbeiters
L a n g j ä h r i g s t e u n u n t e r b r o c h e n b e s c h ä f t i g t e f i l m p o o l- M i t a r b e i t e r :
marlies
lausen
ingrid von
pochhammer
stefan
cordes
katrin
kuhn
L o h n b u c h h a lt u n g
postproduc tion
management
v e r w a lt u n g & f i n a n z e n
geschäf tsführer
filmpool
entertainment
producerin
fic tion
perspektiven
zahlen, daten & fun facts
Stephanie
linsi-kLeu
bestes
ergebnis
beim mediacup: platz 2
21
im ruhestand
… s
owie allerdings
w e i t e r h i n tä g l i c h
im Büro: Ingrid von
Pochhammer
limonenverbrauch
am abend der
weihnachtsfeier =
Monatsverbrauch
einer stark frequentierten kölner diskothek
kostüm: bügelzeit pro
woche je soap
in Stunden
ÜBER 1000 PÄCKCHEN
FÜR PÄNZ
verbrauch
tränenstifte
pro jahr, je
produktion:
formate
entwickelt /
produziert:
perspektiven
zahlen,
XXXXXXXXXXXX
daten & fun facts
Angabe der
Stückzahl
22
gECASTETE
DARSTElLER
IN unserer
DaTENBANK
AKTUELL:
industrie- & werbefilme
KNAPP 3 JAHRE/24H UNUNTERBROCHEN
FILMPOOL-CONTENT (OHNE
WIEDERHOLUNGEN =
GESAMT MEHR ALS
GRÖSSTE
FACEBBOOKFANPAGE:
PROduzierte programmminuten
REICHWEITE:
ZUSCHAUER
MÜNSTERTATORT
Mord ist die
beste Medizin
perspektiven
Foto: Wolfgang Ennenbach/WDR
TOP
zahlen, daten & fun facts
AM LÄNGSTEN
PRODUZIERTE
SENDUNG: Richterin
Barbara
Salesch
23
international
Formatausstrahlungen
Dreharbeiten
Formatausstrahlungen
und Dreharbeiten
Land, das die meisten filmpool-Formate adaptiert hat: Polen (aktuell 4)
produzierte
fernsehspiele
chartsrekord:
erste von
filmpool
music
produzierte
single von
0 auf platz 1
bei itunes
Karrieren bei filmpool
perspektiven
XXXXXXXXXXXX
inteam
christopher blank – vom Praktikanten zum Produktionsleiter
24
Nach Höherer Handelsschule und Zivildienst
2003 mit einem Praktikum im Casting bei
filmpool eingestiegen, ist Christophers Karriere
ein Abbild der Entwicklung der Firma in den vergangenen Jahren. Bei Niedrig & Kuhnt war er
Kameraassistent, arbeitete in der Requisite.
Um mehr Erfahrung zu sammeln, arbeitete er
4 Monate am Set unserer fiction-Serie „Die Sitte“
(RTL). Zurück im damaligen non-fiction Bereich
beim Jugendgericht, betreute er die Außendrehs
als 1.AL, später auch die Salesch-Außendrehs.
Für „Staatsanwalt Posch ermittelt“ entwickelte er einen fortschrittlichen Drehplan. Nach der
Einstellung des Formats ging es in die Löwengasse, wo filmpool Dokus wie „Mitten im Leben“ produzierte. Im Anschluss heuerte Christopher bei anderen TV-Produktionen an, merkte aber, was
die filmpool für ihn von anderen Produzenten unterscheidet: „Man kann viel machen, egal ob als AL, Produktions­
assi oder PL, ist nicht einfach nur Verwalter. Bei filmpool
malst Du mit vielen anderen ein Bild, bei anderen großen
Produzenten ist es eher Malen nach Zahlen.“ Den „Verdachtsfälle“-Piloten betreute Christopher dann auch schon
wieder als 1. AL, dann kam die Beauftragung von RTL.
„Das Team dort mitaufbauen zu können, von 0 direkt nach
oben zu schießen, war toll.“ Die nächste Herausforderung:
Als 1. AL zu den neuen X-Diaries. „Vier Monate Tag und
Nacht im Ausland das auszurollen, was wir sonst im heimischen Hürth gemacht haben, war extrem lehrreich.“
»
Gefragt, wo seine Motivation liege, antwortet
Christopher mit „Leistung“. Unterstützt durch
filmpool, durchlief er folgerichtig intern eine
15-monatige Ausbildung zum Junior-PL und
absolvierte parallel die IHK-Ausbildung am
Kölner Filmhaus. Beinahe wäre es schief gegangen: „In der mündlichen Prüfung bin ich
fast durchgerasselt. Die Kalku war mit einer
2+ bewertet worden, aber die Form der Präsentation habe ich in der lockeren filmpoolManier gehalten. Das kam bei den Prüfern
nicht gut an. Aber sie haben mich mit einem
blauen Auge davon kommen lassen.“ Damit
war Christopher der erste Aufnahmeleiter bei
filmpool, der zum Produktionsleiter ausgebildet wurde. Was folgte, war der erste PL-Job
bei Staffel 1 von „Verklag mich doch“, dann nochmal eine
Staffel „XD“ nun ebenfalls als PL, und schließlich die
zweite Soap der filmpool, „Köln 50667“. Im Gespräch mit
perspektiven zählt Christopher unzählige Namen von
Kollegen auf, mit denen er gearbeitet, von denen er gelernt hat, ohne die es heute nicht funktionieren würde.
Trotzdem: „20% sind auch Glück“. Gefragt danach, wo er
sich in 10 Jahren sieht, wird klar, was für ein Kraftakt die
Arbeit für ihn wie für viele andere filmpooler darstellt: „Im
Rahmen der Familienplanung und auch meines Alters
muss die Arbeit dann auf einem normalen Level laufen.
Wobei ich auch nochmal Lust auf ein wirklich großes Projekt hätte!“
Bei
filmpool
malst du mit
vielen
anderen
ein Bild.
«
Lisa Kretschmer – Volontärin
Ich nehme am E!Volo der Produzentenallianz teil, da ich es als eine große Chance sehe, mich persönlich und beruflich
weiter zu entwickeln. Mir wird dadurch
bei filmpool die Möglichkeit gegeben,
viele neue Bereiche der Medienwelt kennen zu lernen, mit denen ich sonst viel-
leicht nie in Berührung gekommen wäre.
Die Seminare zum Thema Formatentwicklung, sowie die Praxiswoche, in der
wir Kameratechniken und Avid-Schnitt
gelernt haben, waren bereits wertvolle
Erfahrungen für mich, die ich nicht missen möchte.
Köln 50667
»
den Formaten, was ihr teilweise sicherlich einiges an Geduld abverlangte. Im Team begaben wir uns auf die Suche
nach den „großen Emotionen“ der Protagonisten und ihren Geschichten. Mit der Kö50 Redaktion verbinde ich jede
Menge Leidenschaft für die Geschichten, die begeistern
und unterhalten sollen, und so manche Diskussion über
die hypothetischen Entwicklungen der Figuren. Eher unfreiwillig suchten mich diese Figuren sogar nachts im
Traum heim. Während des Projektes wurde ich zum Story
Editor befördert und wechselte kurz darauf zu Wien Tag &
Nacht, einer Soap für den österreichischen Markt, die trotz
eines genialen Teams und vieler grandioser Storys leider
nicht auf die erhoffte Resonanz stieß. Nachdem ich durch
X-Diaries und Köln 50667 gewissermaßen erfolgsverwöhnt war, lernte ich durch Wien Tag & Nacht auch Rückschläge einzustecken und zu verarbeiten. Besonders positiv verbleibt mir die anschließende Reaktion meiner
direkten Vorgesetzten und der Geschäftsführung in Erinnerung. Jeder Mitarbeiter des Teams wurde innerhalb kürzester Zeit intern an bestehende Projekte weitervermittelt. Diese nachhaltige Mitarbeiterpolitik ist fest in der
Firmenphilosophie verankert und in anderen
Medienbetrieben alles andere als selbstverständlich. Rückblickend betrachte ich auch die
relativ flachen Hierarchien innerhalb der Firma
als äußerst positiv. Von Beginn an hatte ich
das Gefühl ein vollwertiges Mitglied jeder Redaktion zu sein und meinen Teil zu den Formaten beizutragen. Da mir von Seiten meiner
Vorgesetzten so viel Vertrauen und Verantwortung entgegengebracht worden ist, war ich
stets motiviert, mich zügig weiterzuentwickeln. So gelang mir der Karrieresprung vom
Trainee zum Story Editor. In den letzten Jahren
hatte ich das Glück, mit vielen inspirierenden
Kollegen zusammenarbeiten. Von ihnen habe
ich viel gelernt. Ich freue mich auf die vielen innovativen Formate, die in dieser Firma mit Sicherheit in Zukunft entwickelt werden, damit
ich mich weiterhin auf die Suche nach emotionalen, spannenden und lustigen Geschichten
begeben kann, die die Zuschauer unterhalten.
Von
Beginn
an das
Gefühl,
ein vollwertiges
Mitglied
zu
sein.
«
perspektiven
Praktische Abwechslung benötigte ich dringend, nachdem
ich etliche Jahre im Rahmen meines medienwissenschaftlichen Studiums über Theorien gebrütet hatte. Mein großes Interesse galt immer Menschen und ihren Geschichten. So kam ich 2012 zu filmpool und saß schließlich Felix
Wesseler gegenüber, der mir mit leuchtenden Augen von
der filmpool-Academy erzählte: Ein internes Weiterbildungsprogramm mit dem der steigende Bedarf an Nachwuchsautoren gedeckt werden sollte. Nach der erfolgreichen Teilnahme an einem Auswahlprozess nahm ich an
dem allerersten Academykurs teil. Innerhalb von zwei intensiven und lehrreichen Monaten lernte ich die Strukturen vieler Formate kennen. Producer und CvDs stellten
uns Academy-Teilnehmern ihre Formate vor und boten
uns Einblicke in ihren spannenden Arbeitsalltag rund um
Treatments, Storylines und Figurenmotivationen. Mich
beeindruckte, mit welcher Leidenschaft diese Menschen
von ihren Geschichten erzählten. Meine Kollegen und ich
erarbeiteten anschließend, unter der Obhut der Academy-Producerin Claudia Rehli, Fallvorschläge für die jeweiligen Formate. Es stellte sich als Balanceakt heraus,
die Geschichten und die Protagonisten möglichst spannend und authentisch zu gestalten.
Im Schutzmantel der Academy tasteten wir
uns langsam an die Tätigkeit eines Storyliners
heran. Nach den zwei Monaten war es so weit
und die ersten Teilnehmer wurden aus unserem Mikrokosmos in den „harten“ Redaktionsalltag entlassen. Die Schonzeit war vorüber,
wir waren Junior Storyliner und mit meiner
Academy-Urkunde, die im Übrigen aussieht
wie ein Fleischer-Diplom, ging es gedanklich
ab auf die Insel Ibiza zu dem saisonalen Projekt X-Diaries. Nach der ersten Findungsphase
und Neuausrichtung des Formates folgte der
Startschuss. Die Plots handelten vornehmlich
von Liebe, Freundschaft und kleineren Intrigen. Nach Ibiza folgte Köln. Als ich den Piloten
zu der Soap Köln 50667 sah, war es direkt um
mich geschehen. Von der Soap erfahrenen
Chefautorin Susanne Diekwisch erlernten wir
zunächst die Grundstrukturen von fortlaufen-
inteam
benjamin kuschnik ist aktuell zum junior-head autor bei köln 50667 befördert worden
25
Interview mit Gisela Marx,
Gründerin der
Die leidenschaftliche Journalistin und
streitbare Produzentenpersönlichkeit
beeinflusste über Dekaden die deutsche
Medienlandschaft, insbesondere mit
filmpool.
perspektiven
XXXXXXXXXXXX
interview
sen und jeder Gründer hat auf den großen Erfolg gehofft.
Und arbeitet daran jeden Tag mit neuer Hoffnung. Es muss
vieles zusammenkommen und stimmen, damit eine Firma
erfolgreich ist, und sich erfolgreich am Markt halten kann.
Es gehören in erster Linie die kreativen Köpfe dazu, Glaubwürdigkeit, vor allem gegenüber den Auftraggebern, Seriosität nach außen und nach innen, Führungsqualität und
eine gewachsene und gelebte Firmenkultur.
26
2009 haben Sie die Geschäftsführung der filmpool
abgegeben, nachdem Sie 35 Jahre für die Firma gelebt hatten.
Tat das nicht furchtbar weh?
g m Sagen wir mal so: obwohl ich natürlich darauf vorbereitet war und mir ein Leben ohne Arbeit mühelos vorstellen
konnte, war es schließlich weniger ein Leben ohne Arbeit
als ein Leben ohne filmpool. Und das machte dann doch
einen entscheidenden Unterschied. Und insofern hat es
auch weh getan: nicht mehr jeden Morgen „runter“ ins
Büro zu gehen, Marie am Empfang zu grüßen,
auf Stefan und Vito zu warten, mit Felix zu
sprechen... Gegen 11 h darauf zu warten, dass
Ingrid kommt (und bis 21 h bleiben wird). Marlies, Herrn Drueke, alle einfach… Das habe ich
wirklich vermisst und ich habe auch eine Zeit
gebraucht, bis ich akzeptieren konnte, dass
neue Zeiten angebrochen sind und das bedeutet: filmpool ohne mich.
Mit Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Können
haben Sie eine Firma aufgebaut, die heute rund
800 Mitarbeiter beschäftigt. Verraten Sie uns
Ihr Erfolgsgeheimnis? Was würden Sie heutigen
Gründern raten?
g m Es gibt, glaube ich, keine Erfolgsgeheimnisse.
Film und Fernsehproduktionen sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschos-
Vor 40 Jahren haben Sie die filmpool aus der Taufe gehoben.
Wann ist Ihnen eigentlich bewusst geworden, dass Sie mehr
geschaffen hatten als lediglich ein Vehikel, um weiterhin für
den WDR tätig sein zu können – war das bewusste Planung?
g m Gegründet habe ich filmpool eigentlich, um mir eine Arbeitsstruktur zu verschaffen mit Büro, Sekretärin, einem
geregelten Tagesablauf, um damit meine freie Tätigkeit als
Journalistin für verschiedene Sender von einem soliden
Fundament aus machen zu können. Ich wollte auf gar
keinen Fall festangestellt werden und habe im Laufe meiner journalistischen öffentlich rechtlichen Tätigkeit alle
entsprechenden Angebote vom Posten einer Hauptabteilungsleiterin bis zur Programmdirektorin entschieden
abgelehnt.
»
Erfolg
macht
glücklich,
Misserfolg
bringt
einen
weiter.
«
Wann haben Sie das letzte Mal eine filmpoolProduktion geschaut – und was haben Sie dabei
gedacht?
g m Ich schaue nicht mehr so viel fern… Schon
gar keine Tagesprogramme… Sehr gerne sehe
ich die von filmpool fiction produzierten Tatortund Polizeiruf-Folgen.
Mit welchem Gefühl blicken Sie heute auf die Firma?
Wenn ich an die filmpool denke, dann natürlich immer mit einem besonderen Gefühl von
Sympathie und Vertrautheit. Ich freue mich über
Erfolge. Und bin ein bisschen besorgt, wenn es
mal nicht so rund läuft. Aber ich habe niemals
das Gefühl, mich einmischen zu wollen.
gm
Sie waren Journalistin, Moderatorin, Produzentin,
Unternehmerin, Chefin von hunderten Menschen.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht –
Fernsehen zu bringen… Der Beginn einer lanund was am wenigsten?
ganhaltenden, sehr erfolgreichen filmpoolg m Spaß gemacht hat alles. Und sowohl im
Periode.
journalistischen Teil meines Lebens wie auch Marx zu Hause in der Kölner
Poststraße. Viele Pitches fanden
in dem als Produzentin gab es jede Menge Hö- hier statt.
Und gibt es möglicherweise eine Produktion,
hen und Tiefen. Die Kunst ist, Enttäuschung,
die Sie bedauern, nie umgesetzt zu haben?
g m Ich weiß nicht, wie oft in 35 Jahren ich mich
Frustration und Ängste integrieren zu lernen
darüber aufgeregt habe, etwas von anderen Kollegen zu
und sie als wichtige Ratgeber für die Zukunft zu verstehen.
sehen, das wir als filmpool verpasst haben. Sehr oft!
Erfolg macht glücklich, Misserfolg bringt einen weiter.
Welche filmpool-Produktion ist im Nachhinein für Sie
die Wichtigste?
g m 1974 haben wir angefangen mit Dokumentationen,
dann folgten die Fernsehspiele und Unterhaltung (WWF
Club). Diese Sendungen waren die Grundlage unseres Erfolges. Später dann war es die Idee, Judge Judy ins deutsche
Wenn man so sehr für etwas brennt, wie Sie es so lange
für die filmpool taten: Was kann danach kommen? Was tun
Sie heute, wofür brennen Sie?
g m Irgendwann ändern sich die Prioritäten im Leben der
meisten Menschen… Was mich betrifft: ich lebe sehr glücklich und genieße das Leben.
address
Many Happy Returns
to
on its
40th birthday.
perspektiven
filmpool’s unique approach to storytelling and consistently high quality programme making has created some
of Germany’s most loved television shows. filmpool has
made over 8,000 hours of constructed reality in Germany
and now has a growing business in changed formats
overseas, with titles such as Familien im Brennpunkt and
Verdachtsfälle produced in markets as far away as Russia
and Spain. In scripted too, the popularity and quality of
filmpool’s shows speak for itself, with renowned programme
brands such as Tatort and Polizeiruf 110 as long standing
staples in the German public broadcast schedules.
27
The first 40 years have been busy and successful! We now
look to the future and wish you, the whole filmpool-team,
all the best for many more successful years.
It takes a very special production company to make it to
40 years – congratulations again on all that you have
achieved.
Jane Turton
jane turton
managing direc tor , all 3media
1974
2014

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