Jahrbuch 2006
Transcrição
Jahrbuch 2006
ÖSTERREICHISCHE UNESCO-KOMMISSION 0 JAHRBUCH 6 0 2 www.unesco.at GLOSSAR AHS (BG, BRG) ASP ASPnet BBS BKA BM BMaA BMBWK BMGF BMLFUW BMWA EFA EURED GS GK HAK HS IBC IFAP IGCP IHP IIEP IKT IOC LDL MAB MOST ÖAW ÖUK PI PrepCom TU Graz TU Wien ÜHS UNESCO UNESCO-Arge UNITWIN VBS WSIS Allgemeinbildende höhere Schule / Academic Secondary School UNESCO-Schul-Projekt / Associated Schools Project UNESCO-Schul-Netzwerk / Associated Schools Project Network Berufsbildende Schulen / Vocational Schools Bundeskanzleramt / Federal Chancellery BundesministerIn / Federal Minister Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten / Federal Ministry for Foreign Affairs Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur / Federal Ministry for Education, Science and Culture Bundesministerium für Gesundheit und Frauen / Federal Ministry of Health and Women Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft / Federal Ministry for Agriculture, Forestry, Environment and Water Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit / Federal Ministry for Economy and Labour Bildung für Alle / Education for All Europäische Bildung als Friedensbildung / European Education as Peace Education Generalsekretärin / Secretary-General Generalkonferenz / General Conference Handelsakademie / Business Grammar School / Business High School Hauptschule / General Secondary School International Business College Information für Alle Programm / Information for All Programme Internationales Geologisches Korrelationsprogramm / International Geological Correlation Programme Internationales Hydrologisches Programm / International Hydrological Programme Internationales Institut für Bildungsplanung / International Institute for Educational Planning Informations- und Kommunikationstechnologien / Information and Communication Technologies Zwischenstaatliche Ozeanographische Kommission / Intergovernmental Oceanic Commission Linguistic Diversity and Literacy in a Global Perspective Der Mensch und die Biosphäre / Man and the Biosphere Programm zur Gestaltung des sozialen Wandels / Management of Social Transformations Programme Österreichische Akademie der Wissenschaften / Austrian Academy of Sciences Österreichische UNESCO-Kommission / Austrian Commission for UNESCO Pädagogisches Institut / In-Service Teacher Training College Preparatory Committee / Vorbereitungskomitee Technische Universität Graz / Graz University of Technology Technische Universität Wien / Vienna University of Technology Übungshauptschule / General Secondary School linked to a teacher training college Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur / United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation UNESCO-Arbeitsgemeinschaft / UNESCO-Association Universitäts-Partnerschaftsprogramm / University Twin (Partnership Programme) Vienna Business School World Summit on the Information Society / Weltgipfel über die Informationsgesellschaft INHALTSVERZEICHNIS 4 VORWORT 6 AKTIVITÄTEN 2006 6 6 7 9 10 10 I. BILDUNG 1. Follow-up des UNESCO-Weltbildungsforums 2. Follow-up der UNO Weltkonferenz gegen Rassismus 3. Kulturelle Bildung 4. Bildung für nachhaltige Entwicklung 5. UNESCO-Schulen 12 12 15 II. WISSENSCHAFT 1. Naturwissenschaften 2. Sozialwissenschaften 16 16 18 20 III. KULTUR 1. Kulturelle Vielfalt 2. Weltkultur- und Naturerbe 3. Das immaterielle Kulturerbe 23 23 24 24 25 IV. KOMMUNIKATION UND INFORMATION 1. Information for All Programm- IFAP 2. Pressefreiheit 3. Digitales Erbe 4. Gedächtnis der Menschheit/Memory of the World 26 V. JUGEND 26 NATIONALAGENTUR FÜR DAS IMMATERIELLE KULTURERBE 29 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 30 60 JAHRE UNESCO 31 INTERNATIONALE KONFERENZEN 34 KOOPERATIONEN 35 SCHIRMHERRSCHAFTEN 38 38 40 44 44 45 ANHANG Daten und Fakten Fachbeiräte und Arbeitsgemeinschaften Österreichische UNESCO Welterbe-Stätten Österreichische Biosphärenparks Österreichische Einträge in das Memory of the World Register Österreichische Mitgliedschaft bei zwischenstaatlichen Komitees Österreichische UNESCO Lehrstühle UNESCO assoziierte Anniversarien 2006 45 45 45 VORWORT Festveranstaltung 60 Jahre UNESCO, Eröffnung durch Präsident Hans Marte Das Jahr 2006 hat eine weitere Ausweitung der Tätigkeit der Österreichischen UNESCO-Kommission mit sich gebracht, und das in zweifacher Hinsicht: Zum einen wurde die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe verwirklicht und damit erstmals in Österreich mit der gründlichen und systematischen Sondierung und Koordination der Verpflichtungen vor der Ratifizierung einer UNESCO-Konvention begonnen. Zum anderen konstituierte sich am 26. April 2006 der neue Jugendfachbeirat der ÖUK, womit Jugendliche in Österreich nun in UNESCO Angelegenheiten mitbestimmen können. Zum Vorsitzenden des Fachbeirats, dem VertreterInnen österreichischer Jugendorganisationen und Initiativen angehören, wurde der 14-jährige Igor Mitschka gewählt, der entsprechend den Statuten nun auch die Jugendlichen im Vorstand der ÖUK vertritt. Wir freuen uns auf die Impulse und Anregungen, die diese Verjüngung der ÖUK mit sich bringt! Neben der strukturellen und personellen Erweiterung der ÖUK konnten 2006 deutlich mehr Veranstaltungen mit neuen Partnern verwirklicht werden. Die im Oktober 2006 in Wien, 4 Goldegg und Hall in Tirol gezeigte Gèlèdè Performance wurde in Verbindung mit einer internationalen Konferenz durchgeführt, die die vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung zum Stellenwert immateriellen Kulturerbes im Zeitalter der Globalisierung ermöglichte. Öffentliche Einführungen und Diskussionen zum Ritual schufen auch für ein breiteres Publikum einen Zugang in die Materie. Mit dieser komplexen Veranstaltungsform konnte das Thema immaterielles Kulturerbe an unterschiedlichste Zielgruppen aus dem Bereich Entwikklungszusammenarbeit, Volks- und Völkerkunde, Denkmalschutz und Tanzszene herangetragen werden, wobei sich zahlreiche neue interdisziplinäre Ansätze ergaben. Mit insgesamt über 1200 BesucherInnen war dies sicher die größte Veranstaltung, die die ÖUK jemals durchgeführt hat. An dieser Stelle möchten wir allen Kooperationspartnern, dem Tanzquartier Wien, Ö1, dem Wiener Institut für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit sowie den Subventionsgebern UNESCO, Österreichische Entwicklungszusammenarbeit und Kulturabteilung der Stadt Wien herzlich für die gute Zusammenarbeit danken. Als weiterer Höhepunkt kann sicher auch die Festveranstaltung zu 60 Jahre UNESCO am 16. November 2006 im Parlament gezählt werden. Die neu bestellte Parlamentpräsidentin Mag. Barbara Prammer bereitete den Mitgliedern und Freunden der ÖUK einen überaus herzlichen Empfang, Staatssekretär Dr. Hans Winkler bestärkte das Engagement der ÖUK durch seine Ausführungen zur Rolle Österreichs im UNBereich. Heribert Steinbauer erinnerte an die Gründungsideen der UNESCO, die heute von uneingeschränkter Relevanz sind, und Marlene Streeruwitz hielt ein eindrucksvolles Plädoyer für die Förderung von Kunst und künstlerischen Ausdrucksformen und die wichtige Rolle der Kulturschaffenden für jegliche Weiterentwicklung der Gesellschaft. Die Jugendlichen der UNESCO Schulen formulierten schließlich ihre Wünsche an die UNESCO und die Mitglieder des Jugendfachbeirates mahnten die Rechte der Kinder in Österreich, vor allem das Recht auf Partizipation, vor den zahlreich erschienenen PolitikerInnen und ParlamentarierInnen ein. Aber nicht nur in Österreich konnte die Präsenz der UNESCO und ihrer Anliegen gestärkt werden. Mit Hilfe der Österreichischen UNESCO-Kommission konnten ÖsterreicherInnen wichtige Positionen in der UNESCO Paris einnehmen: Generaldirektor Matsuura bestellte Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner in die mit 18 führenden WissenschafterInnen besetzte Weltkommission für Ethik in Wissenschaft und Technologie, Dr. Christoph Bazil wurde als Mitglied und Vorsitzender in das Zwischenstaatliche Komitee der Haager Konvention gewählt, Dr. Werner Janoschek wurde in das Ehrenkomitee des Globalen Netzwerkes der Geoparks der UNESCO aufgenommen. Mag. Irene Maier schließlich wurde als eine von 15 jungen Wissenschafterinnen weltweit mit dem UNESCO-L’Oréal Co-Sponsored Fellowship for Young Women in Life Sciences 2006 ausgezeichnet. Wesentlich zur Präsenz Österreichs in der UNESCO hat im vergangenen Jahr auch Botschafter DDr. Harald Wiesner beigetragen, der 2006 den Vorsitz der EU-Gruppe zu führen hatte und zahlreiche inhaltliche Akzente im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft setzen konnte. Wir haben uns sehr dafür eingesetzt und freuen uns, dass seine Amtszeit nun über die Präsidentschaft hinaus verlängert wurde. Wir möchten ihm an dieser Stelle für die stets ausgezeichnete Kooperation danken und freuen uns auf deren Fortsetzung im Jahre 2007. dieser Tätigkeit bedeutet. Wir danken Herrn Sektionschef Dr. Anton Dobart sehr herzlich dafür. Eine weiteren Zuwachs erhielt das Sekretariat durch Mag. Armin Mahr, der von 1. September bis 31. Dezember 2006 mit den Vorbereitungen für das Europäische Jahre des interkulturellen Dialoges in der ÖUK betraut war. Auch ihm möchten wir für seine Unterstützung und engagierte Mitarbeit herzlich danken. Im Bereich des Sekretariats der ÖUK haben 2006 einige Veränderungen stattgefunden: Mona Mairitsch hat nach ihrer Rückkehr ins Sekretariat der ÖUK am 1. September 2006 zu den Agenden Kultur und Kommunikation auch die Funktion der Stellvertretenden Generalsekretärin übernommen. Susanne Puchberger hat ihre Tätigkeit mit 31. August wie vertraglich vereinbart beendet. Wir danken ihr für ihr Engagement und wünschen ihr weiterhin alles Gute. Für das Schuljahr 2006/07 wurden uns vom BMBWK zehn Werteinheiten (20 Wochenstunden) für Frau Mag. Friederike Koppensteiner für die Koordination der Österreichischen UNESCO-Schulen zuerkannt, was eine große Anerkennung und Aufwertung Die Österreichische UNESCO-Kommission, die österreichische UNESCO Gemeinde und auch viele Freunde aus dem Ausland beklagen den Verlust zweier Persönlichkeiten, die im Jahr 2006 von uns gegangen sind: Am 19. Juni verstarb der frühere langjährige Generalsekretär, Dr. Harald Gardos, völlig unerwartet im Alter von 61 Jahren; am 13. Oktober verschied der langjährige Vorsitzende des Fachausschusses für Naturwissenschaften, Univ.-Prof. Heinz Löffler, im 80. Lebensjahr. Beide haben sich viele Jahre mit großem Einsatz und mit ganzem Herzen für die Ziele der UNESCO eingesetzt. Wir tragen ihr Engagement weiter und werden ihnen ein ehrenvolles Andenken bewahren. Dr. Johann Marte, Präsident Festveranstaltung 60 Jahre UNESCO, Keba Cissokho Univ.-Prof. Dr. Marianne Popp, Vizepräsidentin Mag. Gabriele Eschig, Generalsekretärin 5 AKTIVITÄTEN 2006 I. BILDUNG Angesichts von über 700 Millionen AnalphabetInnen weltweit und 100 Millionen Kindern, die keine oder nur eine unzureichende Schulbildung erhalten – bleiben die Prioritäten der UNESCO weiterhin Grundbildung für alle und die Förderung des lebensbegleitenden Lernens. In Verbindung mit der UN-Dekade zur Alphabetisierung (2003 - 2012) soll der Auftrag der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005 - 2014) im Sinne eines Generationenvertrages in ökonomischer, ökologischer und soziokultureller Hinsicht umgesetzt werden. Seit Herbst 2005 gehört Österreich dem Zwischenstaatlichen Rat des UNESCO-Bildungsbüros (IBE) in Genf an; der Rat tagte von 25. - 27. Januar und trat auch am 15. September, aufgrund der anstehenden Neubesetzung der Direktion, zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Die ÖUK setzte ihre Schwerpunkte 2006 in den folgenden Bereichen: - Follow-up des UNESCO-Weltbildungsforums, Dakar 2000 - Follow-up der UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus, Durban 2001 – interkulturelle Friedenserziehung - Kulturelle Bildung - Bildung für nachhaltige Entwicklung – UN-Dekade 2005 - 2014 - UNESCO-Schulen (ASPnet) 1. FOLLOW-UP DES UNESCO-WELTBILDUNGSFORUMS „BILDUNG FÜR ALLE“ (DAKAR 2000) / UMSETZUNG DER UN–DEKADE ZUR ALPHABETISIERUNG (2003 – 2012) SPRACHLICHE VIELFALT Im Rahmen des vom BMBWK in Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission 2004 gestarteten Sprachenprojektes „Linguistic diversity and literacy in a global perspective“ fand von 18. bis 20. Oktober 2006 an der Universität Wien das Symposium „Afrika – Kontinent der sprachlichen Vielfalt“ statt. Die Veranstaltung, die vom Institut für Afrikanistik der Universität Wien und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission durchgeführt wurde, widmete sich vor allem der Frage der Regelung der afrikanischen Vielsprachigkeit mit Hinblick auf Alphabetisierung und stand in Zusammenhang mit dem von der Afrikanischen Union für 2006 ausgerufenen „Jahr der afrikanischen Sprachen“. Nach der auf Initiative Österreichs im Rahmen der 33. UNESCO-Generalkonferenz beschlossenen Resolution, bei 6 den Vereinten Nationen die Ausrufung eines Internationalen Jahres der Sprachen 2008 einzubringen, leistete die ÖUK auch 2006 ihren Beitrag zur Umsetzung dieses Vorhabens. Eine gemeinsam mit dem BMBWK eingerichtete Arbeitsgruppe mit ExpertInnen der Universitäten Wien und Klagenfurt sowie von Infoterm überarbeitete den von der UNESCO vorgelegten Entwurf für den Aktionsplan der UNESCO für das Internationale Jahr, der als Teil der Overall Strategy for Languages der UNESCO angesehen werden kann. Auch das Lobbying zur Einbringung des österreichischen Antrages bei der UN Generalversammlung wurde 2006 verstärkt fortgeführt. ALPHABETISIERUNG UND BASISBILDUNG PRÄSENTATION DES WELTBILDUNGSBERICHTES „LITERACY FOR LIFE“, WIEN, 30. MÄRZ 2006 Mit dem Ziel, den seit 2002 jährlich erscheinenden UNESCO Weltbildungsbericht (Education for All Global Monitoring Report) in Österreich bekannt zu machen, luden die ÖUK und die Österreichische Forschungsstiftung für Entwicklungshilfe am 30. März zur Informationsveranstaltung „Bildung für alle: AKTIVITÄTEN 2006 v.l.n.r.: Präsident Hans Marte, Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gruber, SC Mag. Heidrun Strohmeyer, GS Gabriele Eschig, Dipl.Päd. Werner Mauch Eine Herausforderung – auch für Österreich?“ in den Lesesaal der ÖFSE. Gleichzeitig sollte die nationale Diskussion über nötige Grundkompetenzen in einer Zeit steigender Anforderungen an Bildung durch wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen weitergeführt werden. Im Anschluss an die Begrüßung durch ÖUK-Präsident Hans Marte präsentierte Dipl.Päd. Werner Mauch, Bildungsexperte am UNESCO Institut für Pädagogik (UIP) in Hamburg den Weltbildungsbericht 2006, der dem Schwerpunktthema „Alphabetisierung“ gewidmet war. Dabei ging er besonders auf den – noch weitgehend tabuisierten - Analphabetismus in Europa ein. Mag. Margarita Langthaler (ÖFSE) referierte über Education for All (EFA) als globale Partnerschaft, die Bedeutung der EFA-Initiative für die Entwicklungsländer und die Verpflichtung Österreichs in der Entwicklungszusammenarbeit. Univ.Prof. Dr. Karl-Heinz Gruber (Universität Wien und Oxford) sprach über die Rolle des Weltbildungsberichts für Österreich. In der anschließenden Pressekonferenz stellte Sektionschefin Mag. Heidrun Strohmeyer (BMBWK; Sektion V) die Strategien des BMBWK vor und stand JournalistInnen und Publikum für Fragen zur Verfügung. ALFA-GIPFELGESPRÄCHE, SANKT JOHANN IM PONGAU, 22. JUNI 2006 Ein Jahr nach Start der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „In.Bewegung“ präsentierten die Institutionen des Netzwerks „Basisbildung und Alphabetisierung in Österreich“ im Kongresshaus „Am Dom“ der interessierten Öffentlichkeit die Zwischenergebnisse des Projekts. Die seit langem geforderte zentrale Beratungsstelle mit einer Hotline (Alfa-Telefon) konnte nun endlich eingerichtet werden. Ein Internet-Portal informiert, z.T. mit Audio-Vorleseunterstützung, über Beratungsund Kursangebote, Ausbildungskurse für TrainerInnen und das Projekt EQUAL selbst (Ziel, Module, Strukturen, Partner). Im Rahmen des Kongresses, an dem VertreterInnen von Erwachsenenbildungseinrichtungen, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, AMS und Landesschulrat Salzburg teilnahmen, stellte die Vertreterin des BMBWK, Mag. Gabriela Khannoussi-Gangoly, die BMBWK-Strategie des Lebenslangen Lernens vor. Bettina Rossbacher präsentierte die Position der ÖUK und wies auf die Dringlichkeit hin, einem hohen Basisbildungsgrad, der ein wesentlicher Faktor für wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Zusammenhalt ist, größere politische Priorität einzuräumen. Durch eine koordinierte Vorgangsweise aller involvierten Ressorts – Bildung, Wirtschaft, Soziales, Gesundheit - könnten wesentliche Fortschritte erzielt werden, wie etwa die Beteiligung an der nächsten OECD-Studie zur Erwachsenenbildung (PIACC-Programme for the International Assessment of Adult Competencies), die 2007 entschieden werden muss. Am 15. September lud das BMBWK auf Anregung der ÖUK VertreterInnen weiterer Ministerien und anderer Bildungsorganisationen zu einem „Runden Tisch“, bei dem erstmals das Konzept der PIACC-Studie präsentiert wurde. Aus der Schweiz berichtete Heinz Gilomen, ehemaliger Vizedirektor und Abteilungsleiter im Schweizerischen Bundesamt für Statistik, über die Erfahrungen der Schweiz mit der Teilnahme an der internationalen Studie ALL (Adult Literacy and Life Skills), die ein starkes Bewusstsein für die Thematik im Land schuf. Bestätigt durch die Schweizer Erfahrungen sprachen sich viele der Anwesenden für die österreichische Teilnahme an PIACC aus. 2. FOLLOW-UP DER UNO-WELTKONFERENZ GEGEN RASSISMUS (DURBAN 2001) – INTERKULTURELLE FRIEDENSERZIEHUNG ABSCHLUSS DES UNESCO/EURED HOCHSCHULLEHRGANGS „HUMAN RIGHTS AND PEACE EDUCATION IN EUROPE“ 2004 -2006 Mit einer Abschlusskonferenz am Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung in Schlaining (18. - 22. Juli 2006), an der 18 LehrerInnen und BildungsexpertInnen aus elf Ländern teilnahmen, ging der zweijährige UNESCO/EURED HochschulLehrgang „Human Rights and Peace Education in Europe“ zu Ende. Der als Lehrgang der Universität Klagenfurt anerkannte Hochschulkurs wurde 2000 -2002 von ExpertInnen aus acht europäischen Ländern entwickelt und stand unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der ÖUK. Träger des Hochschulkurses war das Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Universität Klagenfurt, die PartnerInstitutionen waren das Interkulturelle Zentrum in Wien, 7 AKTIVITÄTEN 2006 Gogoratuz Peace Centre in Gernika, das Friedenszentrum in Siegen und die Universität Magdeburg, die Foundation for Human Rights and Peace Education in Budapest, die Freie Universität Brixen und das Friedenszentrum Schlaining. Die ÖUK finanzierte die Teilnahme von zwei Lehrerinnen aus Österreichischen UNESCO-Schulen. Warm-up beim UNESCO/EURED Hochschullehrgang Ziel des Kurses war es, fundiertes Wissen und eine praxisnahe Ausbildung im Bereich der Menschenrechts- und Friedenserziehung zu vermitteln und die TeilnehmerInnen zu MultiplikatorInnen auf diesem Gebiet auszubilden. Durch eine Verbindung von Gruppenarbeiten, Action und Field Research mit Vorträgen internationaler ExpertInnen konnte eine große Bandbreite von Themen behandelt werden. Die unterschiedlichen Kursorte boten die Möglichkeit, jeweils konkrete Beispiele von Friedensarbeit vor Ort (Roma-Projekte im Burgenland, Konfliktlösung im Baskenland, etc.) kennen zu lernen. Für die Zeit zwischen den Modulen erhielten die TeilnehmerInnen konkrete Arbeitsaufträge, u.a. die Durchführung von Frieden- und Menschenrechtsprojekten an ihren Schulen. Bei der Abschlusskonferenz in Stadtschlaining, an der für die ÖUK Generalsekretärin Gabriele Eschig teilnahm, wurden alle Projekte präsentiert, die die TeilnehmerInnen im Laufe des Kurses entwickelt hatten. Unter den durchwegs bemerkenswerten Ergebnissen sind etwa die Einrichtung eines Friedensinstitutes an der Universität Udine, die Schaffung von Friedenszentren an acht armenischen Schulen sowie die Gründung einer Friedensschule in Köln zu nennen. Aber auch außergewöhnliche Schulprojekte wurden durchgeführt: Am International Business College (ibc) Hetzendorf (Wien) bearbeiteten SchülerInnen anhand des seit 1. Juli 2005 in Österreich gültigen Antidiskiminierungsgesetzes den konkreten Diskriminierungsfall eines Afrikaners in Österreich. Weitere Kurse nach dem Modell von EURED sollen mit Unterstützung des Bildungsministeriums ab 2007 in Südosteuropa durchgeführt werden. 8 ANNA LINDH – PRÄSENTATION DES ÖSTERREICHISCHEN NETZWERKS UND LANCIERUNG EINES EUROMEDITERRANEN SCHULFORUMS Im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft veranstaltete das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten von 3. - 4. April an der Diplomatischen Akademie eine Präsentation des österreichischen Anna Lindh-Netzwerks, das sich gemäß den Vorgaben der Anna Lindh-Stiftung 2006 konstituiert hatte. Ziel der Veranstaltung war, die österreichischen Institutionen des Netzwerks den Repräsentanten der MEDA Staaten bekanntzumachen und eine breitere Öffentlichkeit über die Anna Lindh Stiftung zu informieren. In weiterer Folge sollen die Institutionen durch die Zusammenarbeit an interkulturellen Projekten zu Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum beitragen. Für die öffentliche Präsentation veranstaltete die ÖUK gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedsinstitutionen – dem Interkulturellen Zentrum (IZ), dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte (BIM) und dem Friedenszentrum Burg Schlaining (ÖSFK) – drei Workshops für SchülerInnen aus Österreichischen UNESCOSchulen zu den Themen „Menschenrechte“ (Leitung Univ.Prof. Dr. Manfred Nowak, BIM), „Friedenserziehung“ (Leitung Hanna Orthofer, ÖSFK) und „Interkultureller Dialog“ (Leitung Dr. Rüdiger Teutsch, IZ). Als Follow-up der Präsentation und mit Hinblick auf das Internationale Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008 lancierte das Bildungsministerium im Herbst 2006 ein internationales Schulprojekt, das vom Interkulturellen Zentrum in Wien koordiniert und von der Österreichischen UNESCO-Kommission unterstützt wird. Über einen Zeitrahmen von zwei Jahren – 2007/2008 – sollen Partnerschaften zwischen UNESCOSchulen in EU-Ländern und MEDA-Ländern gebildet werden, wobei die Teams aus VertreterInnen von zwei EU Staaten und zwei MEDA Staaten bestehen müssen. Aus Österreich werden sich voraussichtlich sechs UNESCO-Schulen mit je zwei LehrerInnen aus Oberösterreich, Tirol, Wien, Steiermark, SchülerInnen der VS Darwingasse präsentieren ihre Workshop-Ergebnisse AKTIVITÄTEN 2006 Burgenland und Niederösterreich beteiligen, bislang haben der Libanon, Israel, Jordanien, Ungarn, Dänemark und die Niederlande ihre Teilnahme mit je zwei bis drei Schulen zugesagt. Am 20. Oktober fand dazu im Wels für interessierte österreichische UNESCO-Schulen das erste Informationstreffen statt, ein erstes internationales Treffen zur Festlegung der Themen wird im Mai 2007 in Wien stattfinden. festgehalten: 1. Befähigung zur Teilnahme am kulturellen Leben durch kulturelle Bildung, 2. Förderung der kulturellen Vielfalt, 3. Entfaltung individueller Fähigkeiten, 4. Erhöhung der Bildungsqualität. Sozial benachteiligte Menschen sollen besonders berücksichtigt werden. ÖUK/BÖKWE-WORKSHOP, GRAZ, 30. APRIL – 6. MAI ZENTRALEUROPÄISCHES SCHULNETZWERK ACES Auf Grund ihrer Erfahrung in der Koordination des Netzwerks der Österreichischen UNESCO-Schulen wurde die ÖUK (Bettina Rossbacher) eingeladen, am ersten Konsultationstreffen zur Gründung eines zentraleuropäischen Schulnetzwerks – der Academy of Central European Schools (ACES), einer Initiative der ERSTE Stiftung koordiniert vom Interkulturellen Zentrum, teilzunehmen. Der Workshop fand von 26. bis 27. Juni im Europahaus Wien statt. Die TeilnehmerInnen waren Bildungsbeauftragte, LehrerInnen und SchülerInnen aus Österreich, Kroatien, Rumänien, Serbien, Slovenien, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn. TeilnehmerInnen bei den Workshops 3. KULTURELLE BILDUNG WELTKONFERENZ „ARTS EDUCATION – BUILDING CREATIVE CAPACITIES FOR THE 21ST CENTURY“, LISSABON, 6. - 9. MÄRZ Ziel des UNESCO-Schwerpunktes „Arts Education“ ist es, kulturelle Bildung und Kreativitätsförderung in den Bildungssystemen der 191 Mitgliedsstaaten stärker zu verankern. Dieser Gedanke stand auch im Mittelpunkt der UNESCOWeltkonferenz, die 1200 TeilnehmerInnen aus 97 Staaten – Regierungs- und NGO-VertreterInnen, WissenschafterInnen, PädagogInnen und KünstlerInnen – zusammenbrachte. Aus Österreich nahmen Dr. Alfred Fischl (BMBWK), Mag. Ulrike Gießner-Bogner (KulturKontakt Austria), Univ.-Prof. Dr. Angelika Plank (Kunstuniversität Linz) und Dr. Michael Wimmer (Educult) teil. In den Schlussdokumenten einigten sich die TeilnehmerInnen darauf, Kreativität als wichtigsten Faktor für Innovation und die Lösung zukünftiger Herausforderungen zu betrachten. Zentrales Ergebnis der Weltkonferenz war der Entwurf einer sogenannten „Road Map“ – ein theoretischer und praktischer Rahmenplan für die Umsetzung der Kulturellen Bildung in den Mitgliedsstaaten, wobei jeder Staat aufgerufen ist, diesen Rahmen an seine nationalen Bedürfnisse und Gegebenheiten anzupassen und eigene Richtlinien zu entwickeln. In der Road Map sind die Hauptziele der Kulturellen Bildung In Zusammenhang mit dem UNESCO-Schwerpunkt „Arts Education“ veranstalteten der Bundesverband der Österreichischen Kunst- und WerkerzieherInnen (BÖKWE) und die ÖUK in Kooperation mit dem Landesmuseum Joanneum/Kunsthaus Graz im Rahmen des 50-Jahr Jubiläumskongresses des BÖKWE (Graz, 3. - 6. Mai) einen internationalen Workshop für SchülerInnen und LehrerInnen aus zehn europäischen Ländern zum Thema Kunstproduktion und kunsttheoretischer Diskurs. LehrerInnen und SchülerInnen aus Deutschland, Finnland, Kroatien, Lettland, Litauen, Russland, Slowakei, Tschechien, Ungarn waren der Einladung gefolgt. In Gesprächsrunden, Referaten, Exkursionen (u.a. in den Skulpturenpark Graz) und künstlerisch-praktischen Arbeitseinheiten erarbeiteten die rund 30 TeilnehmerInnen Inhalte zur Relevanz zeitgenössischer Kunst für den Unterricht. Kunstexperten wie Werner Fenz/OFFSITE_Graz und Wolfgang Zinggl/WochenKlausur konnte für Vorträge und Führungen gewonnen werden und standen den TeilnehmerInnen für Diskussionen zur Verfügung. Die Ergebnisse des Workshops wurden im Rahmen des BÖKWE-Kongresses in einer eigenen Abschlussveranstaltung am Abend des 5. Mai präsentiert. Die ÖUK war durch GS Gabriele Eschig und Bettina Rossbacher vertreten. Auf Basis des von der UNESCO-Schule HTL Ortweinschule erstellten Filmmaterials entstand mit Unterstützung des BMBWK eine 45minütige Fernsehdokumentation über den Workshop, die am 17. Oktober auf Bayern Alpha ausgestrahlt wurde, sowie eine DVD Dokumentation des Projekts. 9 AKTIVITÄTEN 2006 SCHULAKTION „KULTURELLES ERBE. TRADITION MIT ZUKUNFT“ Aufgrund des großen Erfolges wurde das österreichweite Schulprojekt „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“ im Schuljahr 2005/06 fortgesetzt. Veranstalter waren wie im vergangenen Jahr das BMBWK, das Bundesdenkmalamt und die ÖUK, mit der Durchführung war KulturKontakt Austria betraut. 54 Projekte von Schulen aus ganz Österreich wurden für eine finanzielle Förderung ausgewählt, darunter vier UNESCO-Schulen. Wieder war die Palette der Themen breit gestreut, neben herkömmlichen Denkmälern wurden auch kulturelle Traditionen und Lebensweisen untersucht und erstmals auch Gender Aspekte berücksichtigt. Die Abschlussveranstaltung 2006 fand am 13. Juni im Audienzsaal des BMBWK statt, für die ÖUK nahm Maria Takacs daran teil. Das Projekt wird im Schuljahr 2006/2007 fortgesetzt. 4. BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG – UMSETZUNG DER UN-DEKADE 2005 - 2014 trittsländern und den EWR/EFTA-Ländern sowie auch ExpertInnen aus Albanien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Kasachstan, der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien, Moldawien, Russland, Serbien und Montenegro sowie der Ukraine. Der Vorsitzende des ÖUK Fachbeirats, Mag. Helmuth Hartmeyer, leitete den Workshop „The contribution of Global Education to Education for Sustainable Development“, für die ÖUK nahmen GS Gabriele Eschig und Bettina Rossbacher an der Tagung teil. Auf Initiative der ÖUK konnten auch UNESCO-Nationalkommissionen (Deutschland, Spanien, Ungarn) ihre ExpertInnen entsenden. Die Ergebnisse der Konferenz wurden den EU-BildungsministerInnen vorgelegt und in der Diskussion zur Rolle von Bildung für die erneuerte EU-Nachhaltigkeitsstrategie beim Rat am 19. Mai 2006 berücksichtigt. Es kann als Erfolg der österreichischen Präsidentschaft gewertet werden, dass das Thema Bildung nun auch in der EU entsprechend verankert wurde und einen gebührenden Platz im Kapitel „Crosscutting issues“ der erneuerten EU-Nachhaltigkeitsstrategie gefunden hat. Die Initiative Österreichs wird von Finnland und Slowenien fortgesetzt werden. ÖUK – FACHBEIRAT FÜR DIE UN-DEKADE Auf Initiative des Vereins „Bildung bringt Frieden“ und mit Unterstützung der Bücherei der Stadt Lienz sowie der Österreichischen UNESCO-Kommission fand von 30. bis 31. Jänner in Lienz/Osttirol eine Dialogveranstaltung zum Thema der Dekade statt. Ausgangspunkt für das Treffen war der Gedanke der Initiatorin, Elisabeth Ziegler-Duregger, dass „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ viele PartnerInnen zur Umsetzung benötigt und gerade Bibliotheken und Öffentliche Büchereien ideale Orte der Vermittlung darstellen. Weiters wollten die VeranstalterInnen vermitteln, dass das Bewusstsein der globalen Verantwortung jedes Einzelnen sowie das Vertrauen in die Sinnhaftigkeit von Engagement ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung der Dekade sind. Die teilnehmenden Institutionen, darunter die Initiative Global Marshall Plan, der Büchereiverband Österreichs, das Amt der Südtiroler Landesregierung, die Südwind Agentur in Tirol etc. waren sich einig, dass ein Paradigmenwechsel in der Ressourcenverteilung weltweit vonnöten ist. Um die Bereitschaft zur verstärkten Zusammenarbeit zu untermauern, unterzeichneten Dr. Hans Lettner für den Büchereiverband Österreichs und GS Gabriele Eschig für die Österreichische UNESCO-Kommission ein Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Rahmen der Dekade. Im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft veranstaltete das BMBWK von 13. -15. März in Wien die internationale Konferenz „Education for Sustainable Development towards responsible global citizenship“. Eingeladen waren sowohl VertreterInnen aus den EU-Mitgliedsstaaten, den Bei- 10 Die Arbeit des Fachbeirats konzentrierte sich 2006 vor allem auf die Schärfung des Begriffes „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und die Vernetzung der unterschiedlichen Initiativen der Beiratsmitglieder. Im Rahmen der ersten ordentlichen Sitzung des Fachbeirats am 5. April hatten die ExpertInnen Gelegenheit, die von BMBWK und Lebensministerium gemeinsam in Auftrag gegebene österreichische Bildungsstrategie für die UN-Dekade zu diskutieren. Weiters beschloss der Fachbeirat die Sammlung und Auszeichnung von österreichischen Dekaden-Projekten. Die Ausschreibung, die mit Hilfe der vom Lebensministerium gegründeten und vom Forum Umweltbildung betreuten „Bildungslandkarte“ (www.bildungslandkarte.at) durchgeführt wurde, brachte bis 31. Dezember 17 Einreichungen. Eine Jury, bestehend aus Mitgliedern des ÖUK-Fachbeirats, wird im Frühjahr 2007 die besten Projekte auswählen und als „Dekadenprojekte“ auszeichnen. 5. UNESCO-SCHULEN UNESCO-SCHULEN IN ÖSTERREICH Die Jahrestagung 2006 (Wels, 18. - 20. Oktober) stand aus Anlass der UN-Dekade 2005 - 2014 unter dem Motto „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. In einem eintägigen Workshop AKTIVITÄTEN 2006 unter der Leitung von Dr. Rüdiger Teutsch, Interkulturelles Zentrum Wien, wurde der Begriff der Nachhaltigkeit anhand konkreter, bereits durchgeführter Schulprojekte beleuchtet. Die UNESCO Schulen beschlossen, am 26. April 2007 einen gemeinsamen österreichweiten Aktionstag via Internet „Netday“ abzuhalten, bei dem LehrerInnen und SchülerInnen ihre Erfahrungen aus Nachhaltigkeitsprojekten (Überwindung von Armut, Gleichstellung von Mann und Frau…) austauschen können. Die Idee so genannter „Zivilcourageurkunden“ für SchülerInnen für besonderes Engagement im Sinne des sozialen Lernens, eine Anregung der Jahrestagung 2005, wurde von einigen Schulen aufgegriffen, die Entwürfe ausgestellt und die Urkunde der ÜHS Salzburg als Modell für alle UNESCO-Schulen ausgewählt. Am 8. Februar wurden vier Grazer Schulen - die Lehranstalt für Sozialberufe der Caritas in Graz, die Hauptschule Dr. Renner in Graz, das BG/BRG Pestalozzi in Graz und die Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Caritas – im Rahmen eines Festakts im Grazer Rathaus, an dem für die ÖUK Generalsekretärin Gabriele Eschig teilnahm, in das internationale Schul-Netzwerk aufgenommen. Die TeilnehmerInnen der Jahrestagung Am 15. März überreichte UNESCO-Schul-Koordinatorin Mag. Friederike Koppensteiner der Rudolf Steiner Schule Salzburg das UNESCO-Schul-Dekret, am 5. Juli folgte das Privatgymnasium der Ursulinen Salzburg. Als dritte Volksschule in Österreich wurde die Volksschule Hollersbach (Salzburg) in das Netzwerk aufgenommen. Somit ist das österreichische Netzwerk auf 53 Schulen angewachsen. POSTKARTEN-WETTBEWERB „100 JAHRE FRIEDENSNOBELPREIS AN BERTHA VON SUTTNER“ 20 UNESCO-Schulen und UNESCO-Anwärterschulen beteiligten sich im Sommersemester an einem Postkartenwettbewerb der Österreichischen UNESCO-Kommission zum Thema „100 Jahre Friedensnobelpreis an Bertha von Suttner“. Anlass war das 100jährige Jubiläum der Überreichung des Preises an Bertha von Suttner (Christiana, 1906), das von der UNESCO in ihre weltweiten Anniversarien 2006 - 2007 aufgenommen wurde. SchülerInnen aller Altersstufen waren eingeladen, auf der Basis von Zitaten von Bertha von Suttner die Vorderseite einer Postkarte zu gestalten. Insgesamt trafen über 400 vielfältige und kreative Entwürfe ein. Daraus wurden fünf von einer Jury ausgewählt, von denen die ÖUK Freecards herstellen ließ. Die GewinnerInnen des Wettbewerbs waren Marlene Freudenthaler (BORG Honauerstraße, Linz), Max Madzak (BG 1 Stubenbastei, Wien), Julian Pichler (BG 1 Stubenbastei, Wien), Martin Rauhofer (BG/BRG Schulschiff „Bertha von Suttner“, Wien) und Katharina Seybold (Volksschule Stadtschlaining). 11 AKTIVITÄTEN 2006 II. WISSENSCHAFTEN Im Zentrum aller wissenschaftlichen Programme der UNESCO steht die Förderung einer dauerhaften umweltgerechten Entwicklung. Ziel ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen, die Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und die Bewahrung regionaler kultureller Werte. Bei den Natur- und Sozialwissenschaften bedarf es in diesem Sinne einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit, einer gesteigerten Vermittlung von Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit, sowie der vermehrten Einbeziehung wissenschaftlicher Ergebnisse in politische Entscheidungen. Um die Kluft zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern im Hinblick auf Forschung und Wissenszugang zu verringern, konzentriert sich die UNESCO auf den Auf- und Ausbau internationaler wissenschaftlicher Netzwerke. 1. NATURWISSENSCHAFTEN MAB (MAN AND THE BIOSPHERE) Das Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) ist auf die internationale Zusammenarbeit in der Umweltforschung ausgerichtet. Das MAB-Programm entwikkelt wissenschaftliche und anwendungsorientierte Grundlagen im Bereich der Natur- und Sozialwissenschaften, die der langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Artenvielfalt dienen. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung in der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt – die Schaffung eines Gleichgewichts zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt, der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und der Bewahrung der jeweiligen kulturellen Werte. In den UNESCO-Biosphärenparks (BSP) werden die verschiedenen Modelle einer solchen Entwicklung erprobt. In Österreich wurden bisher sechs Regionen mit dieser Auszeichnung zertifiziert (siehe Anhang). Österreich (vertreten durch den Koordinator der internationalen wissenschaftlichen Programme der ÖAW, Dr. Günter Köck) wurde 2005 für weitere 4 Jahre in den Internationalen MAB-Koordinierungsrat (ICC) gewählt und ist damit maßgeblich an der Weiterentwicklung und Koordinierung des Programms auf internationaler Ebene beteiligt. In seiner Eigenschaft als Vize-Vorsitzender des Komitees hat Dr. Köck das MAB-Programm auch gegenüber dem ExpertInnenkomitee zum Overall Review of Major Research Programmes vertreten. 12 MAB IN ÖSTERREICH Das MAB-Nationalkomitee koordiniert die von Österreich durchgeführten wissenschaftlichen Projekte des MAB-Programms. Seit 2003 liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf den österreichischen Biosphärenparks (siehe auch http://www. biosphaerenparks.at). Die ÖUK definiert ihre Hauptaufgaben komplementär dazu vor allem in den Bereichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Das MAB Nationalkomitee hielt 2006 drei Sitzungen ab. Der weiterhin anhaltende Boom an österreichischen Biosphärenparkinitiativen (March/Thaya-Moravia, Dürrenstein/ Ötscherland, Nockberge, Koralm, Tennengebirge, Karwendel, Wachau, Donau-Drau-Mur) und die damit verbundenen gesteigerten Anfragen haben eine Erweiterung des Aufgabenbereiches des Nationalkomitees mit sich gebracht. Das Nationalkomitee nimmt deshalb neben der Begutachtung und Weiterleitung der Anträge nach Paris auch zunehmend Aufgaben bei der Projektplanung und später bei der Begleitung und Prüfung der Parks wahr. Um diese Aufgaben besser bewältigen zu können, wurde 2006 ein nationaler Kriterienkatalog für österreichische Biosphärenparks erstellt, der in der 16-seitigen Broschüre „Leben in Vielfalt“ unter http://epub. oeaw.ac.at/mab abrufbar ist. Zurzeit werden aus den Mitteln des Nationalkomitees 15 Projekte finanziert, als neues Projekt wurde 2006 „Redesigning the Biosphere-Reserve Neusiedlersee“ genehmigt. Die Bandbreite der Themen spiegelt die Verschiedenheit der 6 österreichischen Biosphärenparks (siehe Anhang) wider. Als Beispiele seien hier nur einige Projekte genannt: „Ökologische und soziale Tragfähigkeiten als Herausforderungen für das Management stadtnaher Biosphärenparks am Beispiel der Unteren Lobau“, „Footprints: Integrative Forschung im Ötztal. Vergleich von Vergangenheit und Gegenwart – Optionen für AKTIVITÄTEN 2006 die Zukunft“, „Dauerbeobachtungsflächen in Gipfelzonen von UNESCO-MAB-Biosphärenreservaten“, „Zukünftige Entwikklungsstrategien für den Biosphärenpark Großes Walsertal Eine regionalwirtschaftliche und wahrnehmungsgeographische Analyse“, „Introducing Social Science into Biosphere Reserve Integrated Assessment (BRIA) am Beispiel Großes Walsertal und Wienerwald“. Genauere Informationen unter http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/ programme.html 5-JAHRESFEIER BIOSPHÄRENPARK GROSSES WALSERTAL Am 11. Juli fand unter reger Anteilnahme der Bevölkerung und in Anwesenheit von Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber, VertreterInnen der Vorarlberger Landesregierung und Bürgermeistern der Region die 5-Jahresfeier des Biosphärenparks statt. Details unter http://www.grosseswalsertal.at MICHEL BATISSE-PREIS FÜR BIRGIT REUTZ-HORNSTEINER war 5 Jahre lang die Managerin des Biosphärenparks Großes Walsertal und hat mit ihren MitarbeiterInnen in dieser Zeit den Biosphärenpark zu einem Vorzeigeprojekt innerhalb des UNESCO-Biosphärenparknetzwerkes gemacht. Das nördlich von Bludenz liegende wunderschöne, jedoch strukturschwache Tal, aus dem seit den 1950er Jahren immer mehr Einwohner abwanderten, hat durch das UNESCO-Biosphärenparkprädikat einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Impulsprojekte wie die Käsemarke „Walserstolz“, die Abenteuer Biosphärenpark Bildungsangebote für Schulen, die Kooperation in der Holzvermarktung unter der Marke „Bergholz“ oder der Aufbau eines regionalen Umweltmanagementsystems und die Zertifizierung nach EMAS brachten dem Großen Walsertal starkes internationales Interesse und Auszeichnungen wie beispielsweise den Europäische Dorferneuerungspreis 2002 oder den Hauptpreis des Gemeindenetzwerks Allianz in den Alpen 2003. FEIERLICHE ÜBERREICHUNG DER UNESCO-URKUNDE AN DEN BIOSPHÄRENPARK WIENERWALD Auf der 19. Sitzung des Internationalen MAB-Koordinierungsrates am 23. - 27. Oktober wurde Birgit Reutz-Hornsteiner für ihr hervorragendes Management des UNESCO Biosphärenparks Großes Walsertal mit dem „Michel Batisse-Preis 2006“ ausgezeichnet. Dieser Preis wurde zum Gedenken an Michel Batisse, den im Jahr 2004 verstorbenen herausragenden Architekten der UNESCO-Umweltprogramme und Gründer des „Man and Biosphere (MAB)“-Programms, eingerichtet, um außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet des modernen Biosphärenparkmanagements auszuzeichnen. Reutz-Hornsteiner, die von der Österreichischen UNESCOKommission gemeinsam mit dem österreichischen MABNationalkomitee für die Nominierung vorgeschlagen wurde, v.l.n.r.: LH Michael Häupl, LH Erwin Pröll, ADG Walter Erdelen v.l.n.r.: Thomas Elmquist, Mag. Birgit Reutz-Hornsteiner, Botschafter DDr. Harald Wiesner, Dr. Günter Köck Der Festakt anlässlich der Aufnahme des Wienerwalds in die Liste der UNESCO-Biosphärenparks, von der UNESCO bereits 2005 beschlossen, fand am 28. November 2006 in der Kartause Mauerbach statt. Der Stellvertretende UNESCOGeneraldirektor für Naturwissenschaften, Dr. Walter Erdelen überreichte den Landeshauptleuten der Bundesländer Wien und Niederösterreich, Dr. Michael Häupl und Dr. Erwin Pröll die Anerkennungsurkunde. Die 51 niederösterreichischen Gemeinden und die 7 Wiener Bezirke des Wienerwaldes erhielten Holztafeln mit der Aufschrift BiosphärenparkGemeinde bzw. Biosphärenpark-Bezirk. Für die ÖUK nahmen Präsident Hans Marte und Generalsekretärin Gabriele Eschig am Festakt teil. 13 AKTIVITÄTEN 2006 Das Nationalkomitee hielt im Jahr 2006 zwei Sitzungen ab. Derzeit werden im Rahmen des Programms Hydrologie Österreichs (HÖ) folgende Projekte durchgeführt: „Multi-data precipitation analysis and prediction“, „SNOWTRANS – Transformation of observed and computed ice- and snowmelt data to ungauged basins“, „GeoPUB – Aerogeophysics for spatial distribution of soil moisture“ und „Dynamik der Bodenfeuchte in unbeobachteten Einzugsgebieten“. Noch 2006 wurden unter dem Haupttitel „Datenassimilation und Modellierung unter veränderten Umweltbedingungen“ die Schwerpunktthemen Datenassimilation, Hochwasser/ Niedrigwasser, Nährstoffeintrag in Gewässer und Permafrost für den nächsten HÖ-Projektcall 2007 festgelegt. Genauere Informationen unter http://www.oeaw.ac.at/ deutsch/forschung/programme/programme.html IGCP (INTERNATIONAL GEOSCIENCE PROGRAMME) Das Schulprojekt, das von der ÖUK und dem Biosphärenpark Wienerwald Management begleitend zur Einreichung des Wienerwalds als Biosphärenpark im Schuljahr 2004/2005 ins Leben gerufen wurde, fand 2006 seinen vorläufigen Abschluss. In zwei Impulsseminaren (am 26. und 27. April in Liesing und Gablitz), an denen rund 30 LehrerInnen teilnahmen, wurde die Unterrichtsmappe „Leben im Biosphärenpark Wienerwald“ präsentiert. Um die Inhalte des Biosphärenparks bei jungen Menschen weiter bekannt machen und diese zur aktiven Mitgestaltung des Biosphärenparks zu gewinnen, ist die Ausweitung des Projekts für alle Schulen in Niederösterreich und Wien sowie die Erweiterung der Unterrichtsmappe um den Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung geplant. IHP (INTERNATIONAL HYDROLOGICAL PROGRAMME) Das Programm „Hydrologie Österreichs“ ist der Beitrag Österreichs zum „International Hydrological Programme (IHP)“ der UNESCO. Schwerpunkte der aktuellen Forschungsaufgaben bilden derzeit u. a. die Bereiche Bodenfeuchte, Modellierung und Vorhersage von Niederschlägen sowie Abflussentstehung in alpinen Einzugsgebieten. 14 Im Rahmen dieses 1973 gegründeten Programms werden geowissenschaftliche Kooperationsprojekte zu von der UNESCO genau definierten Forschungsschwerpunkten gefördert. Diese umfassen unter anderem Quartärgeologie, Umwelt- und Ingenieurgeologie, Sedimentologie, Mineralische Lagerstätten, Geochemie, Geophysik und Strukturgeologie. Das Nationalkomitee hielt 2006 zwei Sitzungen ab. Derzeit werden im Rahmen von IGCP folgende Projekte durchgeführt: „Triassic Time“, „Drilling at the Bosumtwi impact crater, Ghana“, „Upper Cretaceous Oceanic Red Beds in the Eastern Alps“, „Dysoxic to Oxic Change in the Middle Cretaceous“, „DIMS - Depth Images of the Earth’s Crust Supported by Magnetotelluric Soundings“. Genauere Informationen unter http://www.oeaw.ac.at/deutsch/forschung/programme/ programme.html. Zur Vorbereitung des Internationalen Jahres des Planeten Erde 2008 hat das Nationalkomitee dem BMBWK bereits ein Positionspapier übermittelt. Das Jahr soll auch genützt werden, um heimische Forschungsleistungen zu dokumentieren sowie gemeinsame Aktivitäten mehrer Forschungsprogramme, wie IGCP, Geophysik der Erdkruste, Alpenforschung etc. zu organisieren. Seit wenigen Monaten bietet die ÖAW allen aus den nationalen und internationalen Forschungsprogrammen finanzierten Projekten (z.B. Man & Biosphere, IHP, IGCP, Alpenforschung) die Möglichkeit zur Online-Publikation der Projektberichte. Diese werden durch ISBN-Nr. und DOI-Code aus der Masse der „grauen Literatur“ herausgehoben und stellen „echte“ zitierbare, im Internet per Volltextsuche zugängliche Publikationen dar. Die Publikationen sind online unter http://epub. oeaw.ac.at/mab verfügbar. AKTIVITÄTEN 2006 2. SOZIALWISSENSCHAFTEN INTERNATIONALER KONGRESS „DIALOG - KULTUR – PHILOSOPHIE. PHILOSOPHIEREN MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN IN TRANSKULTURELLEN UMGEBUNGEN“ PHILOSOPHIE Die UNESCO definiert Philosophie als eine Schule der Freiheit und als zentrale Grundlage für ihre Tätigkeit. Bereits 1946 wurde die Organisation ersucht, ein eigenes Philosophieprogramm ins Leben zu rufen. Ziel war es, im öffentlichen Bewusstsein bestimmte philosophische und moralische Grundkenntnisse zu verankern, gleichsam als „Mindestausstattung“ („minimum equipment“), um den Respekt für Andere und die Liebe zu Frieden und Solidarität zu fördern und die Ablehnung engstirniger Nationalismen and roher Gewalt zu stärken. Philosophie wird als Beschäftigung mit universellen Problemen des menschlichen Lebens verstanden. Philosophie hilft, die intellektuellen „Werkzeuge“ zu entwickeln, um zentrale Schlüsselbegriffe wie Gerechtigkeit, Würde und Freiheit zu analysieren und zu verstehen. Sie befähigt Menschen dazu, unabhängig zu denken und zu urteilen, Fragen zu stellen und über Werte und Prinzipien zu reflektieren. Um ihren Hauptthemen wie Bildung für alle, kulturelle Vielfalt und Wissenschaftsethik eine solide philosophische Grundlage zu geben, hat die UNESCO eine intersektorielle Strategie für Philosophie ausgearbeitet. Sie nennt darin 3 „Aktionspfeiler“: Philosophische Auseinandersetzung mit Weltproblemen, Unterricht und Lehre der Philosophie weltweit, Förderung von philosophischem Gedankengut und Forschung. Unter anderem wurden bislang weltweit elf UNESCO-Lehrstühle für Philosophie errichtet. Im Mittelpunkt des Kongresses, den die Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie von 19.- 22. Oktober unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission in Graz veranstaltete, standen die Themen Sprache und Kultur, die Frage nach dem „Neuen“ der gegenwärtigen kulturellen Verflechtung und des globalen Lernens und der Stellenwert der Philosophie in der Vorbereitung junger Menschen auf das Leben in einer sich rasch verändernden Gesellschaft. Die Rolle des Philosophierens, des kritischen, vernetzten Denkens und die Relevanz für aktuelle Probleme der heutigen Zeit standen im Vordergrund. Ziel des Kongresses war es, einen aktuellen Überblick über den Stand der Forschung zu geben. Im Rahmen der Eröffnung am 20. Oktober verlas Univ.-Prof. Dr. Friedrich Zimmermann, Mitglied des Fachbeirates „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen“ der Österreichischen UNESCO-Kommission, ein Grußwort der ÖUK. LANGE NACHT DER PHILOSOPHIE Seit 2002 wird jedes Jahr im November der Welttag der Philosophie begangen. Aus diesem Anlass veranstaltete der Verein „Treffpunkt Philosophie Neue Akropolis“ am 24. November eine „Lange Nacht der Philosophie“, die unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission in Innsbruck, Salzburg, Graz, Klagenfurt, St. Pölten und Wien begangen wurde. Geboten wurden Vorträge, Präsentationen und philosophischer Austausch zur Bedeutung der Philosophie in Gesellschaft, Wissenschaft, Religion und interreligiösem Dialog, Kunst, Politik und im persönlichen Leben. Eine vom Verein durchgeführte deutschsprachige Arbeitsübersetzung der UNESCO-Strategie zur Philosophie wurde aufgelegt. 15 AKTIVITÄTEN 2006 III. KULTUR Der Schutz und die Förderung der kulturellen Vielfalt, die Bewahrung und Erhaltung des materiellen wie immateriellen Kulturerbes sowie die Förderung des interkulturellen Dialogs sind nach dem UNESCO Programm und Budget für das Biennium 2006 - 2007 die Hauptaufgaben des Kultursektors. Dementsprechend hat auch die Österreichische UNESCO-Kommission ihre Arbeitsschwerpunkte festgelegt und die Begleitung des Ratifizierungsprozesses der „Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“, die Umsetzung des Welterbeprogramms, die Förderung der 2003 verabschiedeten UNESCO-Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes und die Unterstützung der österreichischen Anstrengungen im Rahmen der Haager-Konvention als ihre Schwerpunkte definiert. 1. KULTURELLE VIELFALT Mit der Verabschiedung des „Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ am 20. Oktober 2005 durch die Mitgliedsstaaten der UNESCO, war das Jahr 2006 dem Ratifizierungsprozess gewidmet. Als erster Staat unterzeichnete Kanada die Konvention; ihm folgten im Laufe des Jahres 35 weitere Regierungen sowie die Europäische Gemeinschaft. Mit der Konvention schufen sich die Vertragsstaaten eine völkerrechtliche Grundlage für ihr Recht auf eine eigenständige Kulturpolitik. Öffentliche Kulturförderungen erhalten damit gegenüber drohenden wettbewerbsrechtlichen Einschränkungen neue Legitimität und staatliche Kulturpolitik kann mit internationalen Handelsabkommen wie dem Allgemeinen Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen (GATS) in Einklang gebracht werden. Österreich maß der Konvention von Anfang an große Bedeutung bei und nicht zuletzt dank der Vorarbeit und Tätigkeit der Österreichischen UNESCO-Kommission konnte es als einer der ersten EU-Mitgliedsstaaten den innerstaatlichen Ratifizierungsprozess bereits Mitte des Jahres abschließen. 16 NATIONALE EBENE Gemäß Art.50 Abs.1 B-VG brachte der Außenpolitische Ausschuss den Antrag zur Annahme des „Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ in den Nationalrat ein. Der Antrag wurde am 12. Juli von der 158. Sitzung einstimmig angenommen. Am 7. August erfolgte die Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten und am 8. August die Gegenzeichnung durch den Bundeskanzler. Damit konnte Österreich in kürzester Zeit den innerstaatlichen Ratifikationsprozess abschließen. DIE ÖUK-ARBEITSGRUPPE „KULTURELLE VIELFALT“ Zur Begleitung der Konvention errichtete die Österreichische UNESCO-Kommission bereits 2004 eine Arbeitsgruppe von ExpertInnen, Kunst- und Kulturschaffenden und ihrer Interessensvertretungen sowie VertreterInnen des Bundes und der Länder (siehe Anhang). Mit der Verabschiedung der Konvention, widmete sich die ARGE im Jahr 2006 vor allem ihrer Neuorientierung in Richtung Implementierung der Konvention. Das Kernteam der ARGE kam mehrmals im Jahr zusammen, um die neue Ausrichtung der ARGE, ihre Aufgaben und Ziele zu definieren. Allgemein wird die ARGE als wichtiges Dialogforum zwischen allen AkteurInnen und Ebenen – Regierung, NGOs, Kunst- und Kulturschaffende sowie ExpertInnen bewertet, das im Sinne der Transparenz und Kooperation, wie in der Konvention festgeschrieben, arbeitet. Bei ihrer 8. Sitzung am 7. Juni beschloss die ARGE weiters, dem weltweiten Netzwerk der „Koalitionen für Kulturelle Vielfalt“ beizutreten und damit ihre Position und Rolle auf nationaler wie internationaler Ebene zu festigen. AKTIVITÄTEN 2006 SYMPOSIEN UND TAGUNGEN Auch in diesem Jahr fanden mehrere Symposien und Tagungen zum Thema kulturelle Vielfalt statt. Mitglieder der ARGE sowie Vertreterinnen der ÖUK traten dabei immer wieder als ReferentInnen auf. So organisierte beispielsweise das Französische Kulturinstitut von 29. - 30. November ein internationales Symposium zum Thema, das Gelegenheit zur Bestandsaufnahme bot. VertreterInnen der finnischen, kanadischen, rumänischen und armenischen Botschaft legten ihre nationalen Bemühungen zur Ratifizierung und Implementierung der UNESCO-Konvention dar; Pascal Rogard, als Präsident der französischen Koalition für Kulturelle Vielfalt, und Gabriele Eschig, für die ARGE, referierten über das Engagement und die Tätigkeiten der Kunst- und Kulturschaffenden in den jeweiligen Ländern. Gabriele Eschig nahm ebenfalls an einer Podiumsdiskussion zur UNESCO-Konvention am 24. November im Rahmen des vom Österreichischen Musikrat veranstalteten Symposions „Musik und Gesellschaft“, an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien teil, in der sie gemäß dem Motto der Tagung „Was leistet die Musik für die Gesellschaft? Was leistet die Gesellschaft für die Musik? Perspektiven der österreichischen Musikpolitik“ alle im Musikbereich Tätigen aufforderte, ihre Forderungen klar, deutlich und umfassend vorzulegen, damit entsprechende Maßnahmen im Sinne der UNESCO-Konvention bald ergriffen werden können. v.l.n.r.: Staatssekretär Franz Morak, EU-Abgeordnete Christa Prets, GS Gabriele Eschig, Peter Paul Skrepek INTERNATIONALE UND EU-EBENE 36 Staaten sowie die Europäische Gemeinschaft haben 2006 die Konvention zur kulturellen Vielfalt ratifiziert. Damit sind die für das Inkrafttreten nötigen 30 Ratifizierungen erreicht und das Übereinkommen wird mit 18. März 2007 rechtskräftig. Auf EU-Ebene schlossen 2006 neben Österreich noch Frankreich, Finnland, Spanien, Schweden, Luxemburg, Slowakei, Slowenien, Malta, Estland, Litauen, Dänemark und Bulgarien das innerstaatliche Ratifikationsverfahren ab. Nachdem es sich beim Übereinkommen um ein gemischtes Abkommen zwischen EU-Mitgliedsstaaten und Europäischer Gemeinschaft/Europäischer Kommission handelt, beschloss die EUStaatengemeinschaft, die Ratifizierungsurkunden geschlossen bei der UNESCO zu hinterlegen. Dies erfolgte am 18. Dezember. Die Europäische Kommission organisierte am 19. Dezember in Brüssel eine feierliche Ratifizierungszeremonie, an der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura, die EU-KulturministerInnen und herausragende Persönlichkeiten der Kulturwelt teilnahmen. Österreich war durch Kunststaatssekretär Franz Morak vertreten, sowie auf seine Einladung hin auch durch Gabriele Eschig und Peter Paul Skrepek, den Vorsitzen- Ratifizierungszeremonie in Brüssel den der Kulturgewerkschaft und Mitglied der ÖUK-ARGE. „Die Ratifizierung der UNESCO Konvention durch die EU und ihre Mitgliedstaaten ist ein deutliches rückhaltloses Bekenntnis zur Kultur. Ich bin froh, dass auch in Österreich der Ratifizierungsprozess zügig abgeschlossen werden konnte. Die Künstlerinnen und Künstler waren in den Entscheidungsprozess eingebunden. Das ist ein Erfolg für die Kultur und für die Kulturschaffenden“, so Franz Morak anlässlich der feierlichen Zeremonie. NETZWERK DER KOALITIONEN FÜR KULTURELLE VIELFALT Im Juni trat die ARGE dem aus derzeit 36 Koalitionen bestehenden weltweiten Netzwerk der „Koalitionen für Kulturelle Vielfalt“ bei. Von 13. -14. November fand das Vernetzungstreffen der europäischen Koalitionen in Brüssel statt, bei dem Mona Mairitsch für die ARGE teilnahm. Das Treffen 17 AKTIVITÄTEN 2006 diente dem Austausch von Informationen über den Stand der Ratifizierungen, es wurden EU-kulturpolitische Agenden diskutiert und aktuelle Aktivitäten der einzelnen Koalitionen besprochen sowie über die engere Zusammenarbeit beraten. SYMPOSIEN, TAGUNGEN, KONFERENZEN Auf Einladung der Slowakischen UNESCO-Kommission fand in Bratislava am 26. August ein europäisches Seminar zum Thema „Implementierung des UNESCO Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ statt. Über 100 ExpertInnen diskutierten zusammen mit VertreterInnen der UNESCO, der EU-Kommission, der Kulturministerien und der Koalitionen über die Umsetzung und Anwendung der Konvention. Susanne Puchberger nahm für die ÖUK am Treffen teil. ÖSTERREICHISCHE WELTERBESTÄTTEN KONFERENZ 2004 initiierte die ÖUK die Vernetzung der österreichischen Welterbestätten. Heuer fand auf Einladung der ÖUK und der Welterbestätte Semmeringbahn die „2. Österreichische Welterbestätten Konferenz“ von 10. - 11. September am Semmering statt. Die VertreterInnen der österreichischen Welterbestätten, das BMBWK, das Bundesdenkmalamt, ICOMOSÖsterreich und die ÖUK (Gabriele Eschig, Mona Mairitsch und Armin Mahr) sowie die Bürgermeister der Gemeinden und Städte entlang der Bahn als auch VertreterInnen der zwei Bundesländer trafen zum Meinungsaustausch und zur Vernetzung zusammen. 2. WELTKULTUR- UND NATURERBE Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 30. Sitzung von 8. -16. Juli in Vilnius/Litauen weitere 18 Kultur- und Naturstätten aus 18 Ländern in die Welterbeliste aufgenommen. Darunter befinden sich das AflajBewässerungssystem im Sultanat Oman, ein weit verzweigtes und teilweise unterirdisch verlaufendes Kanalsystem, das seit 2500 Jahren die Wasserversorgung regelt; die Schwebefähre „Portugalete“ in Spanien, die als technisches Meisterwerk die Entwicklung von Stahlseilkonstruktionen prägte, und das Panda-Naturreservat in der chinesischen Provinz Sichuan, das fast ein Drittel der weltweiten Population des Großen Pandas beheimatet. Damit verzeichnet die „Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit“ 830 Stätten in 138 Ländern, davon 644 Kultur-, 162 Natur- und 24 gemischte Stätten. Österreich kann acht Stätten (siehe Anhang) auf der Liste vorweisen. Als erfolgreichstes UNESCO-Programm rücken die konsequente Umsetzung der Welterbekonvention und die darin festgelegten Verpflichtungen immer stärker in den Mittelpunkt der Aktivitäten der UNESCO und ihrer Mitgliedsstaaten. Die Österreichische UNESCO-Kommission war daher auch 2006 weiterhin bemüht, die verstärkte Zusammenarbeit der zuständigen Stellen in Österreich mit den österreichischen Welterbestätten zu fördern. 18 TeilnehmerInnen der 2. Österreichischen Welterbestättenkonferenz „Welterbe als Wirtschaftsfaktor“ war das Hauptthema der diesjährigen Jahreskonferenz. Dass die Welterbe-Auszeichnung positive Wirtschaftsauswirkungen auch durch Umwegrentabilität hat, darüber waren sich die TeilnehmerInnen nicht nur einig, sondern dies wurde auch bei der Führung durch das Welterbegebiet sichtbar. Über Theorie und Praxis des Managements eines Welterbegebiets referierte dann DI Wolfgang Jakubec (Leader+ und NÖ Alpin) anhand des Managementplans der Semmeringbahn. Ein Vertreter der Österreichischen Bundesbahnen stellte das umstrittene Projekt Semmering Basistunnel ausführlich vor. DI Franz Neuwirth vom BMBWK beendete schließlich die Vortragsreihe mit einer kritischen Bilanz über das UNESCO-Welterbe in Österreich. Neben dem allgemeinen Meinungs- und Ideenaustausch wurden unter den TeilnehmerInnen auch Problemfelder bei der Umsetzung der Welterbekonvention diskutiert und Maßnahmen und Lösungsansätze erarbeitet. Diese Konferenz war bereits die zweite ihrer Art, 2007 wird die „3. Österreichische Welterbestätten Konferenz“ in der Welterbestadt Graz stattfinden. AKTIVITÄTEN 2006 EINREICHUNG DES BREGENZERWALDES Am 31. Januar 2006 reichte Österreich das Antragsdossier zur Aufnahme des Bregenzerwaldes als Kulturlandschaft in die „Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit“ ein. Nachdem alle formalen Kriterien erfüllt waren, erfolgte von 29. - 31. Oktober die Vor-Ort-Besichtigung durch den ICOMOS Experten Klaus van Krosigk. Über die endgültige Aufnahme entscheidet das Welterbekomitee bei seiner 31. Sitzung im Juli 2007 in Christchurch, Neuseeland. Die Österreichische UNESCO-Kommission unterstützte die potentielle neue Welterbestätte speziell bei ihren bewusstseinsbildenden Maßnahmen und ihren Bemühungen, eine breite öffentliche Diskussion zum Thema Welterbe zu führen und stellte Materialien und Informationsunterlagen zur Verfügung. Monitoring Mission, Kometgründe Wien PRÄSENTATION DES MANAGEMENTPLANS FÜR DAS WELTERBE WIEN Zahlreiche Gäste, unter ihnen Generalsekretärin Gabriele Eschig und Welterbereferentin Mona Mairitsch, fanden sich am 5. Dezember im Wien Museum zur Präsentation des Managementplans für das Historisch Stadtzentrum Wien ein. Planungsstadtrat DI Rudi Schicker stellte zusammen mit Planungsdirektor und Wiens Welterbebeauftragter DI Dr. Arnold Klotz, Architekt DI Dr. Manfred Wehdorn und DI Franz Neuwirth vom BMBWK die Publikation „Wien, Weltkulturerbe. Der Stand der Dinge“ vor. Wien kam damit der Verpflichtung der Erstellung eines Managementplans für das Welterbegebiet nach und legte der UNESCO ebenfalls einen Bericht über die in Planung befindenden Bauvorhaben vor. MONITORING MISSIONS Im Laufe des Jahres kam es in drei österreichischen Welterbestätten zu Konflikten zwischen projektierten Bauvorhaben und dem Welterbestatus: In Schönbrunn mit dem Hochhausprojekt auf den außerhalb der Pufferzone gelegenen Kometgründen, im Historischen Zentrum von Graz mit der geplanten Aufstockung des in der Kernzone gelegenen Kaufhauses „Kastner & Öhler“ und im Welterbegebiet Fertö/Neusiedler See mit einem bei Pandorf knapp außerhalb der Pufferzone projektierten Hochhaus. Zur Vor-Ort-Begutachtung fanden in Graz am 26. Juli und 20. Oktober und in Wien/Schönbrunn von 15. -17. März Monitoring Missions statt. Derart konnte das Ergebnis eines nicht mit der UNESCO abgestimmten internationalen Wettbewerbs zum Dachausbau von „Kastner & Öhler“ mit den ICOMOS-Empfehlungen modifiziert werden, auch bei dem Hochhausprojekt auf den Kometgründen in Wien ergab die Abstimmung mit ICOMOS eine deutliche Reduktion der Bauhöhe von ursprünglich 120 auf 60 Meter, was bereits vom Welterbekomitee zur Kenntnis genommen wurde. Die ÖUK nahm auf Einladung der Stadt Wien an der Schönbrunn Monitoring Mission durch die ICOMOS ExpertInnen Irene Wiese von Ofen und Jaroslav Kilián teil. Die Konsultationen, an denen neben den VertreterInnen der Stadt Wien (u.a. Stadtrat DI Rudi Schicker, Planungsdirektor DI Dr. Arnold Klotz und Welterbezuständiger Mag. Rudolf Zunke) und den Geschäftsführern von Schönbrunn (Dr. Franz Sattlecker und Dr. Wolfgang Kippes), auch die Vertreter des geplanten Bauvorhabens (Dr. Anton Würzl, Geschäftsführer HPD Holding GmbH&Co KG und DI Peter Podsedensek, Architekt), das BMBWK (DI Franz Neuwirth), ICOMOS-Österreich (Univ.-Prof. Dr. Wilfried Lipp) und die ÖUK (Gabriele Eschig) teilnahmen, verliefen, wie auch das Ergebnis verdeutlicht, in einem ausgesprochen konstruktiven Klima, obwohl der Gegenstand der Debatte kein einfacher war, lag doch das Bauvorhaben außerhalb der Welterbezone. KONFERENZEN, SYMPOSIEN, TAGUNGEN „The Heritage of Iron“ war das Thema der von 18. - 21. Mai abgehaltenen Fachtagung in Steyr. Das hochkarätige ExpertInnentreffen stand unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission. Ziel der Tagung war es, Möglichkeit und Sinnhaftigkeit einer gemeinsamen Eintragung als „Österreichische Eisenstraße“ in die Welterbeliste zu diskutieren. Die ExpertInnen – unter ihnen ICOMOS-Vizepräsident Tamas Fejerdy, Präsident des Internationalen Wissenschaftskomitees für historische Städte und Dörfer Ray Bondin, BMBWK-Sektionschefin Dr. Brigitte Böck, ICOMOS-Österreich Präsident Wilfried Lipp und ÖUK-Generalsekretärin Gabriele Eschig – kamen letztlich überein, dass eine Zusammenfassung ausgewählter Objekte, Orte, Städte und 19 AKTIVITÄTEN 2006 Gebiete rund um das Zentrum Erzberg zielführend wäre und die Chancen zur Anerkennung als UNESCO-Welterbe deutlich erhöhe. Erste Schritt werden die Selektion und Abgrenzung der Objekte und des Gebiets sein, wobei die ExpertInnengruppe die Einreicher dabei unterstützen wird. Von 4. - 6. Oktober fand auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpflege im Wien Museum ein Symposium zum Thema Denkmalschutzgesetzgebung statt. Unter dem Titel „Kulturerbe ohne Schutz?“ kamen DenkmalpflegerInnen, StädteplanerInnen, WissenschafterInnen, ArchitektInnen und Investoren zusammen, um über die bestehenden gesetzlichen Regelungen, deren Mängel und Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. Diskussionsstoff lieferten die Problemfelder Denkmalpflege in Stadt und Land, der bestehende wirtschaftliche Erfolgsdruck von Investoren und PolitikerInnen und die Frage, ob Denkmalschutz wirtschaftliche Interessen ausschließlich hemmt oder nicht auch durch Umwegrentabilität positive Auswirkungen hat. Inhaltlicher Schwerpunkt bildete auch das UNESCOWelterbe, dem mehrere Vorträge und Diskussionsrunden gewidmet waren. Mona Mairitsch nahm im Namen der ÖUK an der Tagung teil. Im Rahmen des Seminars „Transkulturelle Kommunikation: Weltkulturerbe und Tourismus“ des Instituts für Transkulturelle Kommunikation der Universität Salzburg referierte am 26. Juni die Kulturreferentin der ÖUK, Susanne Puchberger, über die Welterbekonvention und UNESCOs Ansatz von nachhaltigem Tourismus für Welterbestätten. Das Seminar setzte sich mit grundlegenden Fragen zu Welterbe und Identität, zu Kulturtourismus und Fragen der Vermarktung kulturellen Erbes auseinander. 3. DAS IMMATERIELLE KULTURERBE Die UNESCO „Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes“ von 2003 trat mit der Hinterlegung der 30. Ratifizierungsurkunde durch Rumänien am 20. April 2006 in Kraft. Mit Ende des Jahres zählte das Übereinkommen bereits 68 Vertragsstaaten. Österreich befand sich 2006 im Ratifizierungsprozess. NATIONALE EBENE Mit 1. Januar wurde innerhalb der Österreichischen UNESCOKommission die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe etabliert (siehe Kapitel Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe). Das Jahr 2006 war neben der Identifizierung des immateriellen Reichtums in Österreich und dem Vereinen und Vernetzen der AkteurInnen auch der Bewusst- 20 seinsbildung und Informationsarbeit sowie dem Ratifizierungsprozess der Konvention gewidmet. Das Jahr war geprägt durch die Teilnahme an einer Vielzahl an Tagungen und sowohl Maria Walcher und Maria Takacs als auch ÖUK-Generalsekretärin Gabriele Eschig referierten bei zahlreichen Gelegenheiten über die Konvention, ihre Bedeutung und ihre Auswirkungen. Von 3. - 4. April organisierte die ÖUK eine Informationsveranstaltung für die Bundesländer und am 21. September gab die Leiterin der Nationalagentur Maria Walcher bei der Landeskulturreferentenkonferenz eine Einführung in das Thema und die Konvention. Damit konnten bedeutende Schritte in Richtung Ratifizierung gesetzt werden und die Länder bekundeten mit Schreiben vom 25. September ihr großes Interesse an der Konvention und artikulierten ihren Wunsch, bei der inhaltlichen Umsetzung aktiv mitzuwirken (Siehe auch Kapitel Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe). Mit dem Abhalten einer internationalen Konferenz in Wien leistete die ÖUK ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zur nationalen und internationalen Debatte. Die Fachkonferenz zum Stellenwert des immateriellen Kulturerbes im Zeitalter der Globalisierung fand von 13. - 14. Oktober statt und bildete ein Modul einer dreiteilig angelegten Veranstaltung. Das Konzept, die Präsentation des Gèlèdè-Rituals, eines der „Meisterwerke des Mündlichen und Immateriellen Erbes der Menschheit“, mit einer im Rahmen einer Konferenz stattfindenden vertieften inhaltlichen Auseinandersetzung von ExpertInnen, sowie mehreren öffentlichen Diskussionsveranstaltungen zum Stellenwert von immateriellem Kulturerbe zu verbinden, ist erfolgreich aufgegangen und hat breites Interesse geweckt. INTERNATIONALE KONFERENZ „GRASPING THE INTANGIBLE“ UND PRÄSENTATION DES GÈLÈDÈ-RITUALS AUS DEM BENIN In Kooperation mit dem Tanzquartier Wien, dem Österreichischen Radiosender Ö1 und dem Wiener Institut für Entwikklungsfragen und Zusammenarbeit (VIDC) sowie mit der finanziellen Unterstützung durch die UNESCO, die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA) und die Kulturabteilung der Stadt Wien veranstaltete die Österreichische UNESCO-Kommission von 13. - 14 Oktober im Tanzquartier Wien eine Internationale Konferenz mit dem Titel „Grasping the Intangible. Zur Bedeutung des immateriellen Kulturerbes im Zeitalter der Globalisierung“. Rund 60 internationale und nationale ExpertInnnen diskutierten im Rahmen dieser Fachtagung über die derzeitigen internationalen und nationalen Entwicklungen im Bereich des immateriellen Kulturerbes, berieten über die konkrete Umsetzung der Konvention und tauschten ihre Erfahrungen aus. Nach Eröffnung und Begrüßung durch ÖUK-Präsident Hans Marte, hielt Dr. Marc Jacobs (Direktor des Vlaams Centrum voor Volkscultuur und AKTIVITÄTEN 2006 Beispiel präsentiert und die Tagung sinnlich stimuliert werden, sondern auch eine breite Öffentlichkeit durch die Präsentation auf einer der größten Bühnen Wiens für das Thema sensibilisiert werden. Gèlèdè ist ein in Benin, Nigeria und Togo weit verbreitetes Maskenritual aus der Tradition der Yoruba; Koffi Koko, selbst Yoruba und international bekannter Choreograf, übernahm die schwierige Aufgabe, ein üblicherweise Stunden lang dauerndes Ritual entsprechend zu kürzen und „bühnentauglich“ einzurichten. Nach einer Einführungsvorlesung in das Gèlèdè-Ritual durch die Sozialanthropologin Dr. Ulrike Davis-Sulikowski, einen Vertreter der Tanzgruppe und durch die Journalistin Dr. Nora Aschacher, waren die über 15 TänzerInnen und MusikerInnen aus dem Benin in der ausgebuchten Halle E im Museumsquartier zu sehen. In den folgenden zwei Wochen tourte die Gruppe durch Österreich und führte das Maskenritual in Goldegg/Salzburg und in Hall/Tirol auf und kam mit österreichischen Kulturgruppen zusammen. Im Vorfeld dieses fast einmonatigen Veranstaltungsreigens fanden mehrere Pressekonferenzen und -gespräche statt und auch die Übergabe des Gastgeschenks, eine lebensgroße Gèlèdè-Maske, an das Völkerkundemuseum fand großen medialen Anklang. Am Vortag der Konferenz und Aufführung übergab Pierre Akpona im Namen der Gèlèdè-Gruppe in Anwesenheit bedeutender Persönlichkeiten – unter ihnen Nigerias Botschafter Exzellenz Biodun Owoseni, BMaASektionsleiter Dr. Emil Brix, ÖUK-Präsident Hans Marte und GS Gabriele Eschig – die Maske an den Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Dr. Wilfried Seipel. Vertreter Belgiens im Zwischenstaatlichen Komitee) ein Grundsatzreferat, das den weiteren Verlauf der Diskussion in kleinen Arbeitsgruppen stimulierte. In drei Workshop-Gruppen zu den Themen „UNESCO-Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes“, „Kultur und Entwicklung“, „Performance zwischen Tanz, Theater und Ritual“ konnten die ExpertInnen ihre Diskussion vertiefen und ihre Ergebnisse im Plenum präsentieren. Die Tagung brachte einen Konferenzbericht hervor, der die wichtigsten Punkte nochmals zusammenfasste und eine gute Grundlage für weitere Diskussionen bietet. Ein öffentlicher Runder Tisch am Abend des 13. Oktobers trug darüber hinaus dazu bei, weitere Dialoggruppen in die Diskussion miteinzubeziehen. Unter der Podiumsleitung von Gabriele Eschig diskutierten Dr. Ursula Hemetek (Universität Wien), Dr. Marc Jacobs (Vlaams Centrum voor Volkscultuur/ Belgien), Prinz Kum’aNdumbe III (AfricAvenir/Kamerun), Dr. Tomke Lask (Universität Liège) und Maria Walcher (Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe der ÖUK). Eingebettet waren die Fachtagung und der öffentliche Runde Tisch in die Bühnenpräsentation des Gèlèdè-Rituals, ein UNESCO „Meisterwerk des Mündlichen und Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“, als lebendes und gelebtes Beispiel für immaterielles Kulturgut. Damit sollte nicht nur ein Überreichung der Gèlèdè-Maske an GD Wilfried Seipel Die Anstrengungen der beteiligten Partner-Organisationen (Kunst, Wissenschaft, staatliche Institutionen, NGOs, Rundfunk und andere Medien) haben eine Konstellation geschaffen, die sich sowohl für die öffentliche Breitenwirkung als auch für den Diskurs zu den aufgeworfenen Fragen sehr 21 AKTIVITÄTEN 2006 positiv und belebend ausgewirkt hat. Der Austausch über unterschiedliche Perspektiven und konkrete Handlungsansätze hat den Wunsch nach Weiterführung der Diskussion und der Vernetzung von Initiativen verstärkt. Stätten, Plünderung von Kulturstätten sowie Diebstahl von Kunstgegenständen aus Kirchen und Museen in aller Welt bedrohen die wissenschaftliche Erschließung, die Erhaltung und den allgemeinen Zugang zu unserem gemeinsamen kulturellen Erbe. INTERNATIONALE EBENE HAAGER KONVENTION Mit dem Inkrafttreten der Konvention im April fanden auch die ersten Vollversammlungen der Vertragsstaaten (Paris, 27. - 29. Juni sowie 9. November) statt. Dabei wurde u.a. das aus 24 Ländern bestehende Zwischenstaatliche Komitee zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes gewählt. Koreanische Meisterwerke des Mündlichen und Immateriellen Kulturerbes Das Zwischenstaatliche Komitee, das von 18. - 19. November in Algier, Algerien tagte, hatte bei seiner konstituierenden Sitzung eine Reihe an richtungweisenden Aufgaben zu erfüllen. Nach der Tagesordnung gab es sich eine Geschäftsordnung, wählte das Büro, gab die Richtung der Operativen Direktiven zur Implementierung der Konvention vor und legte die Kriterien zur Aufnahme von immateriellem Kulturerbe in die Repräsentative Liste fest und entschied über die Etablierung eines Beratungsorgans von NGOs nach dem Vorbild des Welterbekomitees. Für Österreich - als noch nicht Vertragsstaat zur Konvention und somit in Beobachterstatus - nahm Mona Mairitsch teil. 4. KULTURGÜTERSCHUTZ Als Kulturgüter werden Baulichkeiten, Orte oder Güter bezeichnet, die für das kulturelle Erbe aller Völker von großer Bedeutung sind. Gezielte Zerstörung von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten, Raubgrabungen an archäologischen 22 Das „Haager Abkommen für den Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten“ von 1954 mit seinen zwei Zusatzprotokollen ist eines der wichtigsten Rechtsinstrumente auf diesem Gebiet. Österreich misst dem Schutz von Kulturgut und somit der Konvention und seinen zwei Zusatzprotokollen große Bedeutung bei. Mit der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz und ihren nationalen und internationalen Aktivitäten und Ausbildungsseminaren hat sich Österreich auch weltweit einen Namen auf diesem Gebiet gemacht. Seit nunmehr zehn Jahren veranstaltet das Österreichische Bundesheer – ursprünglich auf Ersuchen der UNESCO – Symposien und Seminare zum militärischen Kulturgüterschutz. Dieses Jahr fand von 19. - 23. Juni in Bregenz ein internationaler Workshop zum Thema Schutz von Kulturgut bei internationalen Einsätzen statt und von 8. -10. November organisierte die Landesverteidigungsakademie ein internationales Seminar über „Strategic Cultures“ als mögliche Parameter kultureller Interoperabilität innerhalb der transatlantischen Beziehungen, bei dem auch Jan Hladik von der UNESCO einen Vortrag hielt. Österreich wurde 2005 für eine vierjährige Funktionsperiode in das gemäß dem 2. Protokoll neu etablierte Zwischenstaatliche Komitee gewählt. Die erste Sitzung des aus 12 Staaten bestehenden Komitees fand von 26. - 28. Oktober in Paris statt; der österreichische Vertreter im Komitee, Dr. Christoph Bazil vom BMBWK, wurde zum Vorsitzenden gewählt. Als konstituierende Sitzung gab sich das Komitee eine Geschäftsordnung und begann mit der Ausarbeitung von Richtlinien zur Implementierung des 2. Protokolls, die im Laufe des nächsten Jahres fertig gestellt und von der Vollversammlung der Vertragsstaaten approbiert werden sollen. Die ÖUK unterstützt das BMBWK und ihren Vertreter im Komitee und ist ständiger Kooperationspartner der Österreichischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz. AKTIVITÄTEN 2006 IV. KOMMUNIKATION UND INFORMATION Angesichts der revolutionären Veränderungen durch die neuen Kommunikations- und Informationstechnologien versteht sich die UNESCO als das internationale Dialogforum über die gesellschaftlichen, kulturellen, ethischen und rechtlichen Herausforderungen im Zeitalter der „Informationsgesellschaft“. UNESCOs Ziel ist der Aufbau von Wissensgesellschaften und in diesem Sinne fördert sie den freien Fluss von Informationen, Wissen und Daten, den allgemeinen Zugang zu Informationen und zu den Mitteln für den Wissenstransfer, die sprachliche wie kulturelle Vielfalt durch lokale Inhalte, sowie den Aufbau institutioneller Kapazitäten. Analog zum UNESCO-Programm 2006 - 2007 bildeten die Themen Information for All, Pressefreiheit, Erhalt des digitalen Erbes und Memory of the World die Prioritäten der Österreichischen UNESCO-Kommission im Jahr 2006. 1. INFORMATION FOR ALL PROGRAMM – IFAP Das UNESCO-Programm „Information for All“ (IFAP) zielt auf die Förderung des internationalen Diskurses über ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte des Informationszeitalters. Die Prinzipien der Meinungsfreiheit, des Grundrechts auf Zugang zu Information und Wissen und des Respekts gegenüber kultureller und sprachlicher Vielfalt sollen damit gefördert werden. Das Programm inkludiert die Erweiterung des Zugangs zu Information einschließlich Fragen der Bewahrung und Digitalisierung, einschlägige Fortbildung, insbesondere im Rahmen des lebenslangen Lernens. Wesentlich für die UNESCO ist, die Mitgliedsstaaten bei der Entwicklung von Strategien und Methoden zur Verwirklichung dieser Ziele zu unterstützen sowie internationale Kooperationen und Projektpartnerschaften anzuregen. IFAP UND ÖSTERREICH Österreich wurde 2003 für eine Vierjahresperiode in den aus 26 Staaten zusammengesetzten Zwischenstaatlichen Rat des IFAP gewählt und wird von Dr. Dietrich Schüller, Direktor des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der ÖUK, vertreten. 2006 wurde Dietrich Schüller im Rahmen der vierten Ratssitzung (20. - 22. März) zum zweiten Mal zum Vize-Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion nahm Dietrich Schüller auch an den Bürositzungen des Rats am 23. März und am 21. - 22. September in Paris teil. Unterstützt wird der österreichische Vertreter durch das innerhalb der ÖUK etablierte Österreichische IFAPNationalkomitee. IFAP IN ÖSTERREICH Um auch die österreichischen Interessen und Expertisen besser in das Information for All-Programm einbringen zu können, wurde 2004 im Rahmen der ÖUK das Österreichische IFAP-Nationalkomitee gegründet. Das Nationalkomitee hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Umsetzung des Programms in Österreich zu gewährleisten, vorbildliche Beispiele aus der österreichischen Praxis weltweit zu vermitteln, aber auch Defizite in Österreich aufzuzeigen. Das Komitee, das gleichzeitig die Funktion eines Fachbeirats innehat, setzt sich aus VertreterInnen der zuständigen Ministerien und des Bundeskanzleramts, der Universitäten, des Archiv- und Bibliothekswesens, der Museen und Kultureinrichtungen und ExpertInnen für Audiovisuelle Medien und des Cyberrechts zusammen (siehe Anhang). 2006 trat es drei Mal zusammen. Mit dem Konzept, sowohl den Zugang zu Information als auch den Gebrauch von/Umgang mit Information zu sichern, hat sich das IFAP „Living Information“ zu seinem Motto gemacht. Dieser Leitspruch diente auch den Zielen und Inhalten des Österreichischen IFAP-Nationalkomitees als Vorbild. Um die Tätigkeiten des Nationalkomitees öffentlich sichtbar zu machen, wurde 2006 ein Visibility Plan für Österreich erarbeitet. UNESCO-bezogene und IFAP-relevante Themen wurden im Rahmen des Visibility Plans aufgegriffen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu wurde von der ÖUK zusammen mit der Österreichischen Computer Gesellschaft eine Datenbank eingerichtet, in der die Mitglieder ihre Veranstaltungen, Projekte und Publikationen eintragen und damit der Öffentlichkeit gebündelt präsentieren können. 23 AKTIVITÄTEN 2006 2. PRESSEFREIHEIT Seit ihrer Gründung 1946 setzt sich die UNESCO in vielfältiger Weise für die Umsetzung des Artikels 19 der Allgemeinen Erklärung der Menscherechte ein. Die UNESCO fordert Medienpluralismus und unabhängige Medien in allen Staaten der Welt sowie unabhängigen Journalismus ohne Einschränkungen etwa durch Repressionen und Zensur. Um die Weltöffentlichkeit immer wieder an Verstöße gegen die Pressefreiheit zu erinnern, begeht die UNESCO jedes Jahr den 3. Mai als Internationalen Tag der Pressefreiheit und erinnert damit an Verletzungen von Informations- und Freiheitsrechten und gedenkt JournalistInnen, die im Kampf um die Pressefreiheit zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt sind oder sogar ihr Leben verloren haben. 2006 wurde der mit 25.000 US-Dollar dotierte UNESCO/Guillermo CanoPreis für Pressefreiheit an die libanesische Journalistin May Chidiac, die 2005 Opfer eines Bombenanschlages wurde, verliehen. Ihr Name steht für politisches Engagement und Einsatz für die Verteidigung der Meinungsfreiheit in einem durch viele Jahre des Bürgerkriegs traumatisierten Land. „Medien, Entwicklung und Armutsbekämpfung“ war das Thema der diesjährigen Konferenz, die die UNESCO zum Tag der Pressefreiheit in Colombo, Sri Lanka veranstaltete. INTERNATIONALER TAG DER PRESSEFREIHEIT UND PRESS FREEDOM AWARD Tag der Pressefreiheit am 3. Mai stattfindende Pressekonferenzen und Veranstaltungen, die gemeinsam mit „Reporter ohne Grenzen Österreich“ durchgeführt werden, soll auch in Österreich auf die vielfältigen Bedrohungen der Pressefreiheit aufmerksam gemacht werden. Bei der Pressekonferenz am 3. Mai, die vom ORF ausgestrahlt wurde, konnte Gabriele Eschig auch dieses Jahr wieder einer breiten Öffentlichkeit die Initiativen und Aktivitäten der UNESCO näher bringen. Die ÖUK übernimmt auch die Schirmherrschaft über den von „Reporter ohne Grenzen Österreich“ verliehenen und mit €15.000 dotierten „Press Freedom Award – Signal für Europa“ für Journalistinnen und Journalisten aus Ost- und Südosteuropa. Am 20. März nahm Gabriele Eschig an der Verleihungszeremonie des „Press Freedom Award 2005“, der an JournalistInnen aus Griechenland, der Türkei und Zypern ging, teil. Die Ausschreibung für 2006 richtet sich an JournalistInnen aus Albanien, Montenegro und Serbien einschließlich Kosovo. 3. DIGITALES ERBE Die Erhaltung des digitalen Erbes, die Digitalisierung von Dokumenten und die Langzeitarchivierung von digitalen Inhalten stellt weiterhin sowohl für die UNESCO, als auch für die ÖUK eine Priorität dar. Mit der Charta zum Erhalt des Digitalen Kulturerbes setzte die UNESCO einen Meilenstein in ihren Bemühungen. Die Charta zusammen mit den entwickelten Richtlinien schlagen fachliche und kulturpolitische Maßnahmen zur Frage der Langzeitarchivierung digitalisierter Dokumente und Kulturgüter sowie von ausschließlich digital vorhandenen Materialien vor. Pressefreiheit ist auch ein Schwerpunkt der Österreichischen UNESCO-Kommission. Durch alljährlich zum Internationalen LANGZEITARCHIVIERUNG IN ÖSTERREICH Pressekonferenz zum Internationalen Tag der Pressefreiheit 24 Aufbauend auf die zusammen mit der Österreichischen Nationalbibliothek abgehaltenen Fachtagung „Langzeitarchivierung im digitalen Zeitalter. Die UNESCO-Charta zur Bewahrung des digitalen Kulturerbes und österreichische Strategien“, die 2005 in Wien stattfand und über 100 ExpertInnen aus dem In- und Ausland zusammenbrachte, setzte die ÖUK ihre Bemühungen zu diesem Thema weiter fort. Mittlerweile wurde sich die Politik und Öffentlichkeit der Problematik der digitalen Langzeitarchivierung bewusster, zahlreiche Studien erschienen und Arbeitsgruppen zu einzelnen Aspekten wurden etabliert. So zum Beispiel ist innerhalb des Bundeskanzleramts eine Arbeitsgruppe zur digitalen Langzeitarchivierung von Verwaltungsinformationen erreichtet worden und auf Initiative der Österreichischen Computer Gesellschaft, der AKTIVITÄTEN 2006 Technischen Universität Wien, der Österreichischen Nationalbibliothek und der ÖUK befindet sich ein Arbeitskreis zu „Digital Preservation“ im Gründungsstadium. Der Arbeitskreis, der innerhalb der Österreichischen Computer Gesellschaft errichtet werden soll, verfolgt die Ziele der Bewusstseinsförderung für Problemstellungen im Bereich der Digitalen Langzeitarchivierung, der Bündelung von Informationen, des Wissenstransfers, des Aufbaus von Kooperationsmöglichkeiten auf nationaler und internationaler Ebene, der Entwicklung von BestPractice-Modellen sowie der Unterstützung von Ausbildungsmöglichkeiten. 2006 fanden auch mehrere Tagungen zum Thema statt. Im Rahmen der Österreichischen EU-Präsidentschaft organisierte beispielsweise das BMBWK von 21. - 22. Juni in Salzburg eine internationale Konferenz unter dem Titel „An Expedition to European Digital Cultural Heritage. Collecting, Connecting, – and Conserving?“, die sich den praktischen Herausforderungen bei der Sammlung, Vermittlung und langfristigen digitalen Erhaltung von Kulturschätzen sowie wissenschaftlichen Quellen widmete. Das Thema steht im Zusammenhang mit den aktuellen Bemühungen der EU, durch Digitalisierung die Vielfalt des europäischen Kulturerbes für die BürgerInnen zugänglich zu machen und für künftige Generationen zu bewahren. FachexpertInnen aus Kulturerbeinstitutionen, der Wirtschaft, aus nationalen Verwaltungen und europäischen Institutionen referierten und diskutieren zu fünf Themenblöcken. Auch Mitglieder des IFAP-Nationalkomitees der ÖUK waren aktiv an der Konferenz beteiligt; für die ÖUK nahm Susanne Puchberger teil. 4. GEDÄCHTNIS DER MENSCHHEIT/ MEMORY OF THE WORLD Mit dem erfolgreichen Programm „Memory of the World“, „Gedächtnis der Menschheit“, hat es sich die UNESCO zur Aufgabe gemacht, das dokumentarische Erbe – Bücher, Manuskripte, audiovisuelle Medien in Bibliotheken und Archiven – weltweit zu sichern. In diesem Zusammenhang will die UNESCO die Rolle von Bibliotheken, Archiven, Informationszentren und –netzwerken stärken, Richtlinien für Digitalisierungsprogramme entwickeln, sowie die Digitalisierung von Sammlungen fördern. Um das dokumentarische Erbe der Menschheit zu erhalten, führt die UNESCO ein „Weltregister“, für das die Mitgliedsstaaten Dokumente oder Sammlungen von internationaler Bedeutung zur Nominierung vorschlagen können. Über die endgültige Aufnahme in das Weltregister entscheidet ein Internationales Beratungskomitee, dem Rainer Hubert, Leiter der Österreichischen Mediathek und Mitglied der ÖUK, noch bis Ende 2006 angehörte. Derzeit umfasst das Register 120 Eintragungen, unter ihnen die Schlussakte des Wiener Kongresses, die Kolonialarchive Benins, Senegals und Tansanias, die AztekenCodices aus Mexiko, die Annalen der Choson-Dynastie in Korea und die Archive des Warschauer Ghettos. Mit der Aufnahme der Sammlung gotischer Baurisse und der BrahmsSammlung bei der Komiteesitzung in Lijang/China kann Österreich nun insgesamt acht Einträge herausragender Werke verzeichnen (siehe Anhang). FEIERLICHE URKUNDENÜBERREICHUNG Die spektakuläre Sammlung von 525 gotischen Baurissen aus der Zeit zwischen 1150 bis 1550, die 85 Prozent des Weltbestandes ausmacht und die älteste Sammlung an Architekturzeichnungen der Welt ist, sowie die Brahms-Sammlung, die rund um den Nachlass von Johannes Brahms (1833 -1897) angelegt wurde und Briefe, Partituren und Erinnerungsstücke des weltbekannten Komponisten umfasst, wurden am 21. Februar bei einem von der ÖUK organisierten Festakt gewürdigt. Im Brahmssaal des Wiener Musikvereins fand die feierliche Urkundenüberreichung für ihre Aufnahme in das renommierte UNESCO-Weltregister statt. Dr. Joie Springer von der UNESCO-Information Society Division überreichte die Urkunden an Prof. Dr. Otto Biber, Archivdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde, und an Dr. Monika Knofler, Direktorin des Kupferstichkabinetts der Akademie der Bildenden Künste. Neben den Hausherrn und Intendanten der Gesellschaft der Musikfreunde, Dr. Thomas Angyan, der den Festakt eröffnete, sprachen Generalsekretärin Gabriele Eschig, ÖUK-Mitglied Dr. Dietrich Schüller sowie die zwei „Bewahrer“ der Sammlungen, Dr. Otto Biba und Dr. Monika Knofler. Musikalisch wurde der Festakt mit ausgewählten Brahms-Stücken untermalt. v.l.n.r.: Prof. Dr. Otto Biber, Dr. Dietrich Karner, Dr. Joie Springer, Dr. Monika Knofler, Dr. Dietrich Schüller, Dr. Thomas Angyan 25 AKTIVITÄTEN 2006 V. JUGEND Laut UNESCO-Mittelfriststrategie 2002 - 2007 sollen „…die Bedürfnisse, Vorstellungen und Beiträge junger Menschen zwischen 15 und 25 Jahren (…) im gesamten Programm der UNESCO berücksichtigt werden. Hauptziel ist, die jungen Menschen zu eigenverantwortlichem Handeln zu befähigen, damit sie besser in der Lage sind, gleichberechtigt und als vollwertige Partner am Leben der Gemeinschaft zu partizipieren und am Aufbau der Wissensgesellschaft teilzuhaben“. Die Arbeit der UNESCO gründet sich auf das Weltaktionsprogramm für die Jugend bis zum Jahr 2000 und danach, das von der Generalversammlung der Vereinten Nationen 1995 beschlossen wurde. Darüber hinaus stützt sie sich auf Empfehlungen, Erklärungen und Aktionspläne, die von den regionalen und internationalen Jugendtreffen und Jugendforen der letzten Jahre verabschiedet wurden. Seit 1999 findet unmittelbar vor der UNESCO-Generalkonferenz ein UNESCO-Jugendforum statt. GRÜNDUNG DES JUGENDFACHBEIRATS 2006 Vor diesem Hintergrund errichtete die ÖUK einen eigenen Jugendfachbeirat, der sich am 26. April konstituierte. Mit den VertreterInnen zahlreicher Jugendorganisationen und Institutionen sollen die Anliegen der Jugendlichen in der ÖUK stärker berücksichtigt werden. Zum Vorsitzenden des Fachbeirats wurde der 14-jährige Igor Mitschka, Schüler und Obmann des Vereins „Coole Schule“, gewählt (siehe Anhang). Insgesamt trat der Fachbeirat 2006 dreimal zusammen (13. Juni, 28. September, 30. November). Der Fachbeirat versteht sich als unabhängiges Gremium von Jugendlichen, JugendvertreterInnen und JugendexpertInnen, das sich mit Belangen und Anliegen der Jugend im Zusammenhang mit der UNESCO beschäftigt und diese vertritt. Der Jugendfachbeirat prüft die Programme und Konzepte der ÖUK in Hinblick auf die Anliegen von Jugendlichen. Der Fachbeirat ist außerdem an der Erarbeitung der Positionen der ÖUK innerhalb der UNESCO beteiligt. Weiters ist er zum Setzen von Impulsen und zur Schaffung bewusstseinsbildender Maßnahmen im Bereich der Jugendarbeit zuständig. Als inhaltliche Schwerpunkte wurden gesellschaftspolitische Jugendanliegen, vor allem Schuldemokratie, Mehrsprachigkeit an Schulen, musische und kreative Bildung sowie die Gleichstellung von Männern und Frauen formuliert. Das Mission-Statement lautet: „Als Jugendfachbeirat wollen wir Kindern und Jugendlichen innerhalb der Österreichischen UNESCO-Kommission eine Stimme geben und ihren Anliegen Gehör verschaffen. Unser Ziel ist, dass Kinder und Jugendliche als gleichberechtigte PartnerInnen die Tätigkeit der ÖUK aktiv mitgestalten und ihre Anliegen, Visionen und Forderungen in unserer gesamten Gesellschaft ernst genommen werden. Wir halten es für wichtig, Kindern und 26 Anette Freiberger und Igor Mitschka Jugendlichen Mitbestimmungsrechte und Verantwortung zu übertragen.“ Im Rahmen des Festakts „60 Jahre UNESCO“ am 16. November im Parlament hatten Anette Freiberger (UNESCO-Schule GRG 21 Franklinstraße 26, Wien) und Igor Mitschka zum ersten Mal Gelegenheit, den Jugendfachbeirat in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Marek Staszczyk (Bundesjugendvertretung) nahm für Österreich am Jugendforum der Koreanischen UNESCO-Kommission in Seoul (3. -13. August) sowie am Euromediterranen Jugendforum der UNESCO in Zypern (16. -19. November) teil. Als inhaltlichen Schwerpunkt 2007 hat sich der Jugendfachbeirat interkulturelle Aktivitäten vorgenommen, angedacht ist u.a. die Zusammenarbeit mit in Österreich lebenden Jugendlichen anderer kultureller Herkunft. NATIONALAGENTUR FÜR DAS IMMATERIELLE KULTURERBE EINE ERSTE BILANZ Mit 1. Jänner 2006 wurde bei der Österreichischen UNESCO-Kommission die Nationalagentur für das Immaterielles Kulturerbe eingerichtet. Grundlage für diese Entscheidung war eine Studie, die Maria Walcher im Jahre 2005 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum immateriellen Kulturerbe in Österreich durchführte. Die Ergebnisse – vorgelegt in einem Bestands- und Maßnahmenkatalog – veranlasste das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, das Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen gemeinsam diese neue Informations- und Kommunikationsplattform zu fördern, die entsprechend den jüngsten Intentionen der UNESCO die Förderung der Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Relevanz immateriellen Kulturerbes zur Aufgabe hat. AUFGABEN DER NATIONALAGENTUR FÜR DAS IMMATERIELLE KULTURERBE Die Hauptaufgaben der Nationalagentur sind die Erfassung der bestehenden Forschungs- und Dokumentationseinrichtungen, die Vermittlung und Vernetzung von Forschungsprojekten an den Schnittstellen zwischen aktuellen gesellschaftlichen Problemlagen und traditionellem kulturellen Wissen und die Sammlung aktueller Informationen über Veranstaltungen, Initiativen und Projekte zur Vermittlung und Erfassung lebendigen Kulturerbes in Österreich. Weiters die Information der Öffentlichkeit, die Koordination und Kommunikation von lokalen, regionalen und internationalen Sensibilisierungsmaßnahmen , sowie die Berichterstattung über die Ergebnisse von internationalen und nationalen UNESCOWorkshops betreffend die Konvention, ihre Umsetzung und Anwendung, sowie bi- und multilateraler Programme für die Erstellung nationaler Inventare. Die Umsetzung dieser Aufgaben brachte bislang vielfältige Fragen an den Tag: Welche überlieferten Kulturformen „leben“ in Österreich? Von welchen kulturellen Traditionen lebt Österreich? Was kann jede/r Einzelne von uns in seinem Alltag an Bewusstseinsbildung und/aber auch an „Schutz“ leisten? Worauf können wir unter Bedachtnahme auf internationale menschenrechtliche Grundsätze nicht verzichten? Welche Praktiken der Identitätsentwicklung sind uns dermaßen selbstverständlich, dass wir sie langfristig sogar vernachlässigen und erst im Moment eines drohenden Verlustes wieder als wesentliche gesellschaftliche Stabilisatoren erkennen? Hier sind alle kultur– und gesellschaftspolitisch relevanten Einrichtungen gefragt, ihren Diskussionsbeitrag einzubringen. Dieser neue Prozess im Umgang mit Kulturerbe soll gleichermaßen als Anregung und Chance verstanden werden, aus teilweise festgefahrenen Denkmustern über ‚Kultur’auszubrechen. So mag die Beteiligung des Lebens- und des Gesundheitsministeriums an einer Kulturkonvention zuerst überraschend erscheinen, bei näherem Hinsehen wird jedoch die Komplexität des Themas begreifbar. Durch die Kooperationen haben sich – neben den etablierten musischen Kulturbereichen – im vergangenen Jahr zwei Schwerpunkte unserer Tätigkeit herauskristallisiert, die auf großes Interesse stießen und wo wir bereits auf erste Erfolge in der Bewusstseinbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit verweisen können. Auf der einen Seite ist dies die „Traditionelle Medizin in Österreich“ – ein in Österreich bis heute tabuisierter bis teilweise kriminalisierter Bereich unserer eigenen, an die lokalen Ressourcen gebundenen Naturheilkunde, der neben den derzeit in Westeuropa boomenden asiatischen Methoden gerne marginalisiert wird. Aufgrund des im vergangenen Jahr mit Gesundheitsministerium, Schulmedizinern und praktizierenden Heilenden veranstalteten Symposiums wurden in der Nationalagentur Arbeitskreise zu drei Themenbereichen eingerichtet: 1. Ausbildung, Fortbildung, Qualitätssicherung in der traditionellen Medizin 2. Maßnahmen zur Sicherung traditioneller Heilmittel 3. Wissen und Praktiken im Umgang mit Natur und Universum. Das Zukunftspotenzial des traditionellen Heilens mit dem Fokus auf die kulturellen bzw. kulturpolitischen Aspekte traditioneller Heilmethoden in Österreich. Als erstes Ergebnis der äußerst fruchtbaren Diskussionsrunden soll nun im kommenden Jahr eine Forschungs- und Dokumentationsstelle für Traditionelle Medizin in Österreich am Institut für Medizingeschichte an der Universität Wien eingerichtet werden. Das Gesundheitsministerium hat bereits die Finanzierung einer Mitarbeiterin zugesagt. Dies ist ein erster Schritt in Richtung Wahrnehmung und Evaluierung von altem Wissen mit dem Ziel der Prävention und Gesundheitsförde- 27 NATIONALAGENTUR FÜR DAS IMMATERIELLE KULTURERBE rung. Darüber hinaus soll die heimische Naturheilkunde – die in den vergangenen Jahrzehnten aus der medizinischen Ausbildung verschwunden ist – dort wieder verstärkt Beachtung finden. Weiters ist es Ende Oktober 2006 auf einer ExpertInnenTagung, die von der Nationalagentur im Universitätszentrum Obergurgl/Tirol mitveranstaltet wurde, im Bereich der Naturkatastrophenforschung zu einer bemerkenswerten Begegnung von Natur- und Geisteswissenschaften gekommen. Die Zunahme von unvorhersehbaren Naturereignissen und ihre Auswirkung auf die Bevölkerung haben gezeigt, dass technische Maßnahmen und Vorsorgen keinen 100-prozentigen Schutz gewährleisten können. Lokal überliefertes Wissen um Naturgefahren und die kulturellen Strategien zur Bewältigung von solchen Ereignissen sollen nun speziell in Tirol erhoben werden, um hier bewusstseinsbildende Maßnahmen für eigenverantwortliches Handeln ausarbeiten zu können. Österreich hat mit der Einrichtung der auf verschiedenen Ebenen und in verschiedene Richtungen kommunizierenden und übersetzenden Nationalagentur einen wichtigen Implementierungsschritt der Konvention gesetzt, da aufgrund der föderalistischen Struktur den Kulturverantwortlichen der österreichischen Bundesländer besondere Verantwortung bei der Umsetzung zukommen wird. Der Ratifizierungsprozess der 28 Konvention ist bereits im Gange und es wird von der zukünftigen Regierung abhängen, wie rasch dieser erfolgreich abgeschlossen werden kann. Die Bereitschaft der Bundesländer, die durch ein Schreiben seitens der Landeskulturreferenten bereits signalisiert wurde, ist darüber hinaus ein wesentlicher Faktor für eine gedeihliche Zusammenarbeit bei der Implementierung der Konvention (siehe auch Kapitel Kultur). Nicht zuletzt aber ist die kontinuierliche Einbindung der Zivilgesellschaft als Trägerin des kulturellen Erbes ebenfalls ein wichtiges Anliegen der Nationalagentur. Das reichhaltige lebendige Erbe Österreichs ist ein großer Auftrag und auch eine Chance für die nächsten Generationen. Es bedarf sicher noch vieler Begegnungen und Diskussionen auf den verschiedensten gesellschaftlichen Ebenen – Wissenschaft, Gedächtnisinstitute, Praxis, Politik, regional, national und international – um gemeinsam Strategien und Schwerpunkte festzulegen. Das vergangene Jahr hat allerdings gezeigt, dass das allgemeine Interesse hoch und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, groß sind. Österreich hat aus internationaler Sicht in Hinblick auf die Vielfalt der bestehenden Einrichtungen zur Pflege und Dokumentation vitaler Kultur umfassende Erfahrung. Ein Blick auf das kulturelle Schaffen in den österreichischen Städten und Regionen bezeugt und belegt die Vielfalt möglicher Maßnahmen, die für die Erhaltung von kulturellen Traditionen bedeutsam sein können. Der kritische Blick darf dabei nie verloren gehen. Die verschiedenen Modelle der Dokumentation, Forschung und Tradierung sollen in Zukunft durch die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe nicht nur der österreichischen Öffentlichkeit, sondern vor allem auch den interessierten Mitgliedsstaaten der UNESCO zugänglich gemacht werden. Eine erste informative Übersicht findet sich auf der Kulturplattform des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur www.kulturleben.at, Informationen zu den Aktivitäten der Nationalagentur unter www.kulturleben.at/ ike. Weiters gibt die Nationalagentur einen elektronischen Newsletter „IKE – Aktuell“ heraus. Mag. Maria Walcher, Leiterin der Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe ÖFFENTLICHKEITSARBEIT SOLIDE UND NACHHALTIG 2006 sandte die PR-Agentur bettertogether für die Österreichische UNESCO-Kommission regelmäßig Presseaussendungen an Nachrichtenagenturen, regionale und überregionale Printmedien sowie Hörfunk- und Fernsehsender. Der kontinuierliche Anstieg der Medienresonanz zeigt, dass die Arbeit der Österreichische UNESCO-Kommission nicht nur verstärkt wahrgenommen, sondern auch vermehrt geschätzt wird. Die Berichterstattung ist durchgängig positiv. THEMENSCHWERPUNKTE DAS JAHRBUCH Am 1. Februar 2006 fand ein gemeinsamer Workshop statt, in dem die ÖUK und bettertogether die Themenschwerpunkte und Ziele festlegten und die Jahresplanung konzipierten. Verstärkt mitberücksichtigt sollte bei der Öffentlichkeitsarbeit werden, dass es seit 1. Jänner 2006 eine bei der ÖUK angesiedelte Nationalagentur für Immaterielles Kulturerbe gibt. Als erste Schwerpunkte im Bereich des Immateriellen Kulturerbes wurden Presseaussendungen zu den Themen Volksgesundheit, Gèlèdè und kulturelle Katastrophenbewältigung versandt. Medial stark wahrgenommen wurde im Februar die Aufnahme der Brahms-Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in die „Memory of the World“-Liste der UNESCO. Die ÖUK lud zum Festakt „60 Jahre UNESCO“ am 16. November zusätzlich zu den geplanten Festgästen JournalistInnen und potentielle SponsorInnen ins Parlament, um Kontakte zu pflegen. Seit 2002 verfasst die ÖUK ein Jahrbuch. Es dient dazu, die interessierte Öffentlichkeit, die Mitglieder der Kommission, SponsorInnen und PartnerInnen über die Erfolge, Projekte und Aufgaben des Jahres zu informieren. ZIELE 2007 MEDIENPRÄSENZ GESTEIGERT Mit 1.532 Beiträgen in den österreichischen Printmedien lag die Medienresonanz der UNESCO deutlich über der Berichterstattung 2005. Als Höhepunkte der Berichterstattung sind der siebenseitige „profil“-Artikel über den Analphabetismus in Österreich sowie der Abdruck der Rede zum 60-Jahre-Jubiläum der UNESCO von Marlene Streeruwitz zu nennen. Die Beauftragung des Clipping-Dienstes „Observer“ bewährte sich bei der Evaluierung der Medienarbeit sehr. Die Aufbauarbeit und das regelmäßige Pflegen von Medienkontakten in den vergangenen beiden Jahren haben sich gelohnt. Ziel für 2007 ist, diese Kontakte noch effizienter zu nützen, um die wichtigsten Fortschritte im Bereich Bildung, Kulturerbe, kulturelle Vielfalt, Nachhaltigkeit und Informationsgesellschaft einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Aus der Sondierung von Sponsoren soll sich im ersten Quartal 2007 ein konkretes Angebot ergeben. ANZAHL DER ARTIKEL AUF BASIS DES APA-ONLINE-MANAGERS 160 150 153 140 130 120 135 128 110 2004 2005 2006 29 60 JAHRE UNESCO DIE FESTVERANSTALTUNG Die UNESCO feierte von November 2005 bis November 2006 ihr 60-jähriges Bestehen. Die Österreichische UNESCO-Kommission beging die 60-Jahrfeier am 16. November 2006 im Parlament. Über 100 Festgäste nahmen an den Feierlichkeiten teil. Der würdige Rahmen des Parlaments bot den idealen Veranstaltungsort. In ihrer Eröffnungsrede betonte die Präsidentin des Nationalrates Mag. Barbara Prammer die Bedeutung der UNESCO seit 60 Jahren im Dienste von Bildung, Wissenschaft und Kultur. Von Anfang an hat diese UN-Organisation auch die Zivilgesellschaft in ihre Tätigkeit einbezogen, worin die UNESCO eine absolute Vorreiterrolle innehat. Was Österreich betrifft, so erinnerte die Nationalratspräsidentin daran, dass die UNESCO-Konvention gegen Diskriminierung im Unterrichtswesen von1960 noch immer nicht ratifiziert worden ist und sie forderte, dass dies so rasch als möglich erfolgen solle, vor allem nachdem das Hindernis dafür – ein Passus im Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten – seit dem EU-Beitritt Sloweniens nicht mehr besteht. Mag. Barbara Prammer Dr. Hans Winkler Der Präsident der Österreichischen UNESCO-Kommission Dr. Johann Marte verwies in seiner Ansprache auf den breiten Aufgabenbereich der UNESCO und ging insbesondere auf aktuelle Themen, wie den ‚Interkulturellen Dialog’ und die ‚Bildung zur Nachhaltigkeit’, die Gefahren der Entstehung einer Zweiklassengesellschaft durch die ‚Digitale Kluft’ ein. Staatssekretär im Außenministerium Dr. Hans Winkler unterstrich die Notwendigkeit des andauernden Dialogs zwischen den Völkern und Kulturen und wies dabei der UNESCO eine entscheidende Rolle zu. Dieser Dialog müsse gerade heute erweitert und vertieft werden, denn ohne gegenseitige Wertschätzung kann auch der Kampf gegen Rassismus und Menschenrechtsverletzungen nicht erfolgreich verlaufen. Die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz betonte die grundsätzliche Bedeutung kultureller Vielfalt und illustrierte diesen Gedanken anhand der österreichischen Ball-Tradition. In ihrer Ansprache entwarf sie ein skurril-bedrohliches Szenario der Unterwerfung des österreichischen Ballwesens unter kommerzielle Verwertungsregelungen und zeigte damit, was ge- 30 Marlene Streeruwitz Heribert Steinbauer schieht, wenn Kultur und kulturelle Leistungen ausschließlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gesehen und gehandelt werden. Die Autorin betonte die wichtige Rolle der Kulturschaffenden für jegliche Weiterentwicklung der Gesellschaften; ihrer Arbeit müssen sie ohne ökonomischen Druck nachgehen können, denn nur durch eine adäquate Unterstützung wäre es möglich, künstlerische Fähigkeiten voll zu entfalten. Der Verleger und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit, Heribert Steinbauer, zollte insbesondere den Gründern der UNESCO hohen Respekt, die in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts den verheerenden Vorgängen des 2. Weltkrieges mit ihrer Initiative eine Institution gegen Krieg und Rassismus etablierten. Die UNESCO habe in diesen 60 Jahren einen Weg der Vielfalt gegen eine globale Einheitskultur aufgezeigt. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern Österreichischer UNESCO-Schulen richtete konkrete Wünsche an die UNESCO; dazu gehören vor allem Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen in Schule, Ausbildung und Beruf; bessere Bildungschancen in den armen Ländern der Welt; und konkret für Österreich die Einrichtung eines Diskussionsforums für alle Schülerinnen und Schüler der UNESCO-Schulen, um verstärkt interkulturellen Austausch betreiben zu können. Eine Vertreterin und ein Vertreter des Jugendfachbeirats schlossen den Reigen dieser vielfältigen Beiträge ganz im Sinne einer Zukunftsperspektive für die UNESCO: ‚Zu sagen gibt es viel: Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen’. Mit Bezug auf die Kinderrechtskonvention artikulierten die Jugendlichen ihre Forderung, dass Kinder und Jugendliche und ihre Anliegen, Visionen und Forderungen in unserer Gesellschaft ernst genommen werden. Die Festveranstaltung wurde musikalisch begleitet von Ruzsa Nikolic Lakatos, The Gipsy Family, sowie vom senegalesischen Musiker Keba Cissokho. INTERNATIONALE KONFERENZEN TREFFEN DER NATIONALKOMMISSIONEN DER REGION SÜDOSTEUROPA 18. - 23. Januar, Thessalonikí Ziel des Treffens war die Stärkung der Kooperation zwischen den Nationalkommissionen der südosteuropäischen Region und dem UNESCO-Institut BRESCE in Venedig. Auf Einladung der Griechischen UNESCO-Kommission trafen sich PräsidentInnen und GeneralsekretärInnen der UNESCO-Kommissionen Serbiens, Kroatiens, Sloweniens, Bulgariens, Mazedoniens, Bosnien-Herzegowina, um über Aktivitäten und Schwerpunkte im Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturbereich zu diskutieren. Die UNESCO war vertreten durch James Michael Kulikowski, Leiter der Abteilung „Relations with Member States and National Commissions“, Katerina Stenou, Leiterin der Abteilung „Cultural Policies and Intercultural Dialogue“, Mary Joy Pigozzi, Leiterin der Abteilung „Promotion of Quality Education“ sowie Howard Moore, Direktor des ROSTE-Instituts. VertreterInnen der UNESCOKommissionen Deutschlands, Österreichs und Rumäniens nahmen als „ressource persons“ teil, Bettina Rossbacher referierte zum Thema „Challenges for managing small scale Commissions“ und wurde eingeladen, den gleichnamigen Workshop zu moderieren. 6. TREFFEN DER CENTRAL EUROPEAN GROUP (CEG) 24. - 26. März, Budapest Das sechste Treffen der UNESCO-Nationalkommissionen Zentral- und Osteuropas (Central European Group, CEG) fand 2006 in Budapest/Ungarn statt. Diese subregionale Gruppe umfasst die Nationalkommissionen von Österreich, Polen, Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn sowie der drei Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Ziel der regelmäßigen Treffen ist in erster Linie, sich konkret und praxisorientiert über Erfahrungen aus dem Alltag der Nationalkommissionen auszutauschen. Die ÖUK war durch ihre Generalsekretärin Gabriele Eschig vertreten. Neben dem allgemeinen Informations- und Erfahrungsaustausch diente dieses Treffen zur Vorbereitung der 174. Sitzung des Exekutivrates sowie einen ersten Meinungsaustausch zur Mittelfriststrategie der UNESCO 2007 - 2013. Weiters wurden aktuelle UNESCO-Themen wie Reform und Dezentralisierung der UNESCO diskutiert. 18. GENERALKONFERENZ DES „SUPREME COUNCIL OF ISLAMIC AFFAIRS“ 6. - 9. April, Kairo Auf persönliche Einladung des ägyptischen Religionsministers und Vorsitzenden des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten nahm ÖUK-Präsident Hans Marte zum zweiten Mal an der Generalkonferenz des Obersten Rates für Islamische Angelegenheiten in Kairo teil. Unter dem Titel „Probleme der muslimischen Welt und ihre Behandlung im Kontext der Globalisierung“ wurden die ökonomischen, kulturellen und religiösen Probleme der islamischen Welt (ummah), die durch die Globalisierung mit ihren negativen und positiven Einflüssen noch verstärkt werden, diskutiert. Die Konferenz und die verabschiedete Empfehlung sind ein Versuch, die „ummah“ und die sie umgebenden Bedrohungen bewusst zu machen, die Umstände zu verändern und die Probleme zu bewältigen. 24. UND 25. SITZUNG DES RATES FÜR DEUTSCHSPRACHIGE TERMINOLOGIE (RADT) 6. Mai, Weimar und 18. November, Brüssel Der Rat, eine Initiative der deutschsprachigen Nationalkommissionen, verfolgt das Ziel, die Bedeutung der Terminologie im deutschsprachigen Raum bewusst zu machen, die Zusammenarbeit zu fördern, terminologische Aktivitäten zu koordinieren und zu unterstützen. Weiters erarbeiten die Partner terminologiepolitische und strategische Leitlinien, sorgen für deren Verbreitung und wirken an deren Umsetzung mit. Der Rat tritt zwei Mal jährlich zusammen. Die ÖUK war bei den diesjährigen Sitzungen im Mai in Weimar und im November in Brüssel durch Dr. Christian Galinski (Infoterm) und durch Dr. Annelies Glander (Österreichische Terminologieplattform) vertreten. EUGEN WÜSTER-PREISVERLEIHUNG 6. Juni, Wien 6. CEG-Treffen in Budapest Der vom Esperantomuseum, der Sammlung für Plansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek und vom Eugen- 31 INTERNATIONALE KONFERENZEN v.l.n.r.: Li Zhonghai, Präsident Hans Marte, Dr. Christian Galinski Wüster-Archiv der Universität Wien getragene und von der Stadt Wien sowie der Österreichischen UNESCO-Kommission unterstützte Eugen Wüster-Preis ehrt Persönlichkeiten, die sich um die Terminologie verdient gemacht haben. Der diesjährige Preis erging an Li Zhonghai, ehemaliger Generaldirektor der chinesischen Aufsichtsbehörde für Normung. In einem Festakt am 6. Juni im Blauen Salon des BMBWK übergab ÖUK-Präsident Hans Marte in Anwesenheit herausragender Persönlichkeiten Li Zhonghai den Eugen-WüsterPreis. KONSULTATION DES GENERALDIREKTORS MIT DEN NATIONALKOMMISSIONEN EUROPAS UND NORDAMERIKAS ZUR VORBEREITUNG DER MITTELFRISTSTRATEGIE FÜR 2008-2013 (34C/4) UND DES PROGRAMM UND BUDGETS FÜR 2008 - 2009 (34C/5) 25. - 28. Juni, Athen Konsulationstreffen der Nationalkommissionen Europas und Nordamerikas 32 Auf Einladung der Griechischen UNESCO-Kommission trafen einander VertreterInnen von 48 der 49 europäischen Nationalkommissionen, um erste Debatten über die nächste Mittelfriststrategie sowie das kommende Programm und Budget der UNESCO vor dem Hintergrund der UN Reform sowie der Ergebnisse des UN Weltgipfels 2005 zu führen. Österreich war durch Präsident Johann Marte und GS Gabriele Eschig vertreten. Als wichtigste Rolle der UNESCO wurde ihre „Policy Function“ genannt, wobei dem Monitoring und der Überprüfung der Umsetzung der Beschlüsse großes Gewicht beigemessen wurde. Dies gelte für den EFA Prozess ebenso wie für den Bereich Cultural Diversity oder die Realisierung der WSIS Beschlüsse. In zahlreichen Statements wurde auch mehr Interdisziplinarität eingefordert, was besonders für die Verwirklichung von Zielen wie Nachhaltigkeit aber auch Vielfalt nötig wäre. Zum Tagesordnungspunkt „Durchführung der Programme, Zusammenarbeit mit Nationalkommissionen“ brachte die Österreichische UNESCO-Kommission gemeinsam mit den CEG Staaten einen Vorschlag für ein neues Schema ein, das UNESCO-Kommissionen erlaubt, sich um die Umsetzung bestimmter Module des Programms zu bewerben. Nach einem Auswahlverfahren durch das Sekretariat sollten die Kommissionen mit Mitteln aus dem regulären Budget an der Programmimplementierung mitarbeiten. Der Vorschlag wurde von zahlreichen Nationalkommissionen unterstützt und soll nun bei der nächsten Generalkonferenz eingebracht werden. 56. SITZUNG DES GEMEINSAMEN AUSSCHUSSES DER DEUTSCHSPRACHIGEN UNESCO-KOMMISSIONEN (4ER AUSSCHUSS) 15. - 17. September, St. Gallen Das seit 1949 stattfindende und 2004 erweiterte Netzwerktreffen der deutschsprachigen Nationalkommissionen fand von 15.-17. September auf Einladung der Schweizerischen UNESCO-Kommission in St. Gallen statt. Das Treffen der UNESCO-Kommissionen von Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz dient dem Austausch von Informationen und Erfahrungen, dem Festlegen von gemeinsamen Strategien und Unterstützungen sowie der Beschlussfassung über gemeinsame Übersetzungen und Publikationen. Auf der Tagesordnung des diesjährigen Treffens standen u.a. die Themen UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt, Bildung zur Nachhaltigkeit, die Konvention zum Immateriellen Kulturerbe, das UNESCO-Welterbe und die Logo-Vergabe sowie die aktuellen Schwerpunkte und Aktivitäten der einzelnen Nationalkommissionen. Aufgrund des GK Beschlusses zur Neuregelungen der Verwendung von Name und Logo der UNESCO wurde beschlossen, im Frühjahr 2007 in Lugano ein europäisches Treffen der Nationalkommissionen zu diesem Thema zu organisieren. KOOPERATIONEN Die UNESCO-Nationalkommissionen, nach ihrem Mandat Drehscheibe zwischen Politik und Zivilgesellschaft, streben strategische Kooperationen mit EntscheidungsträgerInnen aus Wissenschaft, Politik, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaft und Medien an. Damit sind sie im multilateralen System ein einzigartiges und erfolgreiches Modell der systematischen und strukturierten Einbindung der Zivilgesellschaft in die Arbeit der UNESCO und der Vereinten Nationen. Die Österreichische UNESCO-Kommission hat im Jahr 2006 ihre Kooperationen mit unterschiedlichsten Institutionen, die im Sinne der UNESCO tätig sind, verstärkt und konnte damit maßgeblich zur Verwirklichung der UNESCO-Ziele in Österreich beitragen. REPORTER OHNE GRENZEN ÖSTERREICH Reporter ohne Grenzen Österreich, eine Menschenrechtsorganisation mit Beobachterstatus beim Europarat und der UNESCO, ist langjähriger Partner der Österreichischen UNESCO-Kommission. Alljährliche gemeinsame Aktivitäten sind Veranstaltungen zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai sowie zum Thema Pressefreiheit. Die ÖUK übernimmt regelmäßig den Ehrenschutz des jährlich von Reporter ohne Grenzen Österreich vergebenen „Press Freedom Award“. der Bevölkerung mittels Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen, aber auch durch die Förderung von Eigeninitiativen, im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu verankern. Das Spektrum der Risken und der Bedrohungen für Kulturgüter wird gerade in unserer modernen Gesellschaft immer breiter, so dass heute privat- und völkerrechtliche, kunsthistorische, kulturpolitische und/oder wirtschaftliche Aspekte in der Kulturgüterschutzproblematik zusammenfließen. Durch die Zusammenarbeit zwischen ÖGKGS und ÖUK sollen die Gedanken des Kulturgüterschutzes national wie international auf breiter Ebene gefördert werden. INFOTERM IMMATERIELLES KULTURERBE – GÈLÈDÈ Bereits 1949 hat die UNESCO auf die Bedeutung der Fachterminologie zur fachsprachlichen Kommunikation hingewiesen, 1963 die Etablierung eines „Internationalen Komitees zur Koordinierung der terminologischen Tätigkeiten“ angeregt, 1967 die Errichtung eines Terminologie-Clearinghaus empfohlen und schließlich 1971 die Gründung eines Internationalen Informationszentrums für Terminologie (Infoterm) beschlossen. Mit Unterstützung der ÖUK wurde 1971 der Vertrag zwischen der UNESCO und dem Österreichischen Normungsinstitut (ON) zur Implementierung von Infoterm geschlossen. Seither hat die ÖUK Infoterms weiteren Werdegang mit großem Wohlwollen begleitet und auf UNESCO-Ebene nach Kräften unterstützt. So wurde auch das von Infoterm betreute Sekretariat des Internationalen Technischen Komitees ISO/TC 37 „Terminology (principles and co-ordination)“ von der UNESCO in verschiedener Weise unterstützt. Mitte Oktober führte die Österreichische UNESCO-Kommission, das Wiener Institut für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit (VIDC), das Tanzquartier Wien und der Radiosender Ö1 mit Unterstützung der UNESCO, der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) und der Kulturabteilung der Stadt Wien eine dreiteilig angelegte Veranstaltung in Wien, Goldegg und Hall/Tirol durch. Das Konzept, die Präsentation der Gèlèdè-Performance, einem der „Meisterwerke des Mündlichen und Immateriellen Erbes der ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR KULTURGÜTERSCHUTZ Die 1980 auf Basis der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten gegründete Österreichische Gesellschaft für Kulturgüterschutz (ÖGKGS) verfolgt das Ziel, die Anliegen des Kulturgüterschutzes durch Aufklärung Pressegespräch, v.l.n.r.: Mag. Franz Schmidjell, Dr. Nora Aschacher, Mag. Sigrid Gareis, GS Gabriele Eschig, Mag. Maria Walcher, Dr. Ulrike Davis-Sulikowski 33 KOOPERATIONEN Menschheit“, mit einer im Rahmen einer Konferenz stattfindenden vertieften inhaltlichen Auseinandersetzung von ExpertInnen, sowie mehreren öffentlichen Diskussionsveranstaltungen zum Stellenwert von immateriellem Kulturerbe zu verbinden, ist erfolgreich aufgegangen und hat breites Interesse geweckt. Die Zusammenarbeit und die komplementären Anstrengungen der beteiligten Partner-Organisationen (Kunst, Wissenschaft, staatliche Institutionen, NGOs, Rundfunk und andere Medien) haben eine Konstellation geschaffen, die sich sowohl für die öffentliche Breitenwirkung als auch für den Diskurs zu den aufgeworfenen Fragen sehr positiv und belebend ausgewirkt hat. Der Austausch über unterschiedliche Perspektiven und konkrete Handlungsansätze hat den Wunsch nach Weiterführung der Diskussion und der Vernetzung von Initiativen verstärkt. SYMPOSIUM „TRADITIONELLE MEDIZIN UND HEILMETHODEN IN ÖSTERREICH“ Die Österreichische UNESCO-Kommission/Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe und das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen verstärkten mit der gemeinsam veranstalteten Tagung zu „Traditionelle Medizin und Heilmethoden in Österreich – Positionen und Anregungen zu einer verantwortungsbewussten und wirkungsvollen Erhaltung immateriellen Kulturerbes“ am 5. Mai den Dialog zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin. Die enge Kooperation mit dem Gesundheitsministerium ist hier als entscheidender Faktor für die positive Vermittlung der Inhalte in den verschiedenen Interessensgruppen zu sehen und soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. EXPERTINNENTAGUNG: KULTURELLE STRATEGIEN ZUR BEWÄLTIGUNG VON NATURGEFAHREN In Zusammenarbeit mit dem Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung, dem Uni-Zentrum Obergurgl, dem Naturpark Ötztal, mit Pro Vita Alpina und der Tourismusstation Obergurgl-Hochgurgl führte die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe von 28. - 30. Oktober in Obergurgl bereits zum 2. Mal eine Tagung zum Themenbereich „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum“ durch. Diese erfolgreiche Kooperation – betreffend speziell den alpinen Raum - soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. INTERKULTURELLE DIALOG Unter dem Titel „Europäisches Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008, ein Dialog zwischen Kulturen in einem neuen 34 Europa: Herausforderungen – Ziele – Instrumente“ lud von 14. - 15. Dezember das ÖUK Mitglied KulturKontakt Austria zu einem Symposium, bei dem über Ziele und Instrumente dieses Europäischen Jahres mit speziellem Augenmerk auf das neue, sich erweiternde Europa und die Rolle, die Kunst und Kultur ebenso wie Bildung bei der Unterstützung des interkulturellen Dialogs einnehmen können, diskutiert wurde. Die UNESCO hat in ihrem Programm und Budget die Förderung des interkulturellen Dialogs als eines ihrer Hauptaktionsfelder definiert und besitzt mit ihren zahlreichen Programmen und Projekten – wie mit den „Routen des Dialogs“ (Sklavenroute, Eisenstrasse, Seidenstrasse oder Quartierkultur) viel Wissen und langjährige Erfahrung. Um die UNESCO Expertise und Erfahrung in den EU Diskurs einzubringen, nahmen sowohl Gabriele Eschig als auch Maria Walcher, die auch am Podium des Panels zu „Interkulturelle Dialog via Kunst und Kultur – Chancen und Grenzen/Ziele und Realität“ saß, an dem internationalen Symposium teil. ARS ELECTRONICA UND PRIX ARS ELECTRONICA Seit 2004 schreibt der Prix Ars Electronica, der weltweit führende Preis für digitale Kunst, die Kategorie „Digital Communities“ aus. Diese Kategorie, die unter der Schirmherrschaft der UNESCO steht, berücksichtigt die weit reichenden gesellschaftlichen Wirkungen des Internets ebenso wie die aktuellsten Entwicklungen im Bereich der ‚Social Software’, mobiler Kommunikation und drahtloser Netzwerke. Bei „Digital Communities“ geht es um die Innovation im menschlichen Zusammenleben, um die Überbrückung des geographisch, aber auch Gender-bedingten „Digital Divide“ sowie um herausragende soziale Software und die Verbesserung der Zugänglichkeit technologisch-sozialer Infrastruktur. Neben der Übernahme der Schirmherrschaft durch die UNESCO wird die Ausschreibung über das UNESCO-Netzwerk und das Programm DigiArts verbreitet. Die Kooperation zwischen der Ars Electronica mit der UNESCO bzw. ÖUK reicht jedoch weiter. So werden UNESCO DigiArts-Projekte beim Ars Electronica Festival ausgestellt, DigiArts-Treffen bei der Ars Electronica abgehalten, Inhalte dem UNESCO Portal zur Verfügung gestellt und gemeinsame Auftritte und Präsentationen organisiert. SCHIRMHERRSCHAFTEN Durch die Übernahme von Schirmherrschaften bekunden UNESCO und ÖUK öffentlich ihre Unterstützung für Institutionen oder Einzelpersonen, die Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation im Sinne der UNESCO fördern. Verbunden damit ist das Recht, das UNESCO- oder ÖUK-Logo in Zusammenhang mit der Veranstaltung zu verwenden. 2006 wurde folgenden Veranstaltungen die Schirmherrschaft gewährt: AFRIKA! AFRIKA! WORKSHOP ARCHÄOLOGIE UND COMPUTER Unter der Schirmherrschaft der UNESCO brachte André Heller über hundert ArtistInnen, KünstlerInnen, TänzerInnen, SängerInnen und MusikerInnen aus verschiedenen Regionen Afrikas nach Europa. Zur erklärten Absicht von „Afrika! Afrika!“ gehörte das Engagement für die Kunstschaffenden des Kontinents; ein Euro jeder verkauften Eintrittskarte floss in die zusammen mit der Deutschen UNESCO-Kommission gegründete Stiftung „Art in Africa“. In einem spektakulären Showereignis wurde einer Vielzahl an BesucherInnen der Kontinent mit seinem unerschöpflichen Potential künstlerischer Kreativität näher gebracht. Von 16. November bis 13. Januar war das magische Zirkusereignis „Afrika! Afrika!“ in Wien zu sehen. Zum elften Mal fand auch heuer wieder von 18.-20. Oktober im Wiener Rathaus die internationale Fachtagung „Archäologie und Computer“ mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Finanzierung des kulturellen Erbes“ statt. Sie stand, wie bereits in den Vorjahren, unter der Schirmherrschaft der UNESCO. Die Konferenz richtet sich an ArchäologInnen, ComputerexpertInnen, VertreterInnen kommunaler Einrichtungen und der Privatwirtschaft und zielt darauf ab, den Einsatz von computergeschützten Systemen zur Bestandsaufnahme und Sicherung von archäologischen Fundstätten zu fördern. DISKUSSIONREIHE SUSTAINABLE MOZART Von Februar bis Juni fand unter der Schirmherrschaft der UNESCO eine Diskussionsreihe statt, die Antworten zu Fragen wie „Wie können Kunst und Kultur zu einer nachhaltigen Entewicklung beizutragen, ohne deren Freiheit einzuengen?“, „Wie könnte ein Dialog zwischen Kunst und Ökologie, Kultur und Wirtschaft im Sinne der Nachhaltigkeit angeregt werden?“ oder „Wie könnte eine Kulturgesellschaft aussehen, die sich abhebt von der Event- und Konsumfixierung, also per se Nachhaltigkeit verkörpert?“ suchte. UNITED WORLD GAMES. ONE WORLD – A THOUSAND FRIENDS Unter der Schirmherrschaft der UNESCO veranstaltete die Stadt Klagenfurt von 15. -18. Juni die „United World Games“, an denen 2500 junge SportlerInnen aus 17 Nationen teilnahmen. Im Mittelpunkt standen zum einen die sportlichen Wettkämpfe in den verschiedensten Disziplinen, zum anderen der kulturelle Austausch. INTERNATIONALES KÜNSTLERINNENFESTIVAL: HER POSITION IN TRANSITION Die Beschäftigung von Künstlerinnen mit Geschlechterverhältnissen, Konstruktionen, Identitäten und der eigenen künstlerischen Rolle in den globalen Transformationen stand im Mittelpunkt des Festivals, das unter dem Ehrenschutz von Elfriede Jelinek, Valie Export, Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer sowie unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission von 4. -18. März in Wien in zahlreichen Institutionen des 7. Bezirkes (Amerlinghaus, Volkstheater, Depot, Dschungel, Tanzquartier Wien, Lux, Büchereien Wien, mica etc.) durchgeführt wurde. Neben bekannten Größen wie der Portugiesin Patricia Portela oder der aus dem jungen isländischen Film und der New Yorker Theaterszene bekannten Isländerin Pálína Jónsdóttir und der international akklamierten gebürtigen Argentinierin Cristina Castrillo vom Teatro delle Radici, Lugano konnten auch unbekanntere experimentierfreudige Künstlerinnen wie 35 SCHIRMHERRSCHAFTEN etwa Anne Kathrin Brocks & Co aus München mit einer vergnüglichen „Textil-Sound-Performance“ oder etwa Laura Garbstiene aus Litauen gesehen werden. Die Auswahl erfolgte durch eine hochkarätig besetzte Jury. Insgesamt wurden 25 Projekte ausgewählt und an den verschiedenen Spielorten gezeigt. Spannende Fragestellungen wurden im Rahmen der Diskursschiene während des Festival diskutiert: Werden bestehende kulturelle, geographische, ökonomische und politische Unterschiede den gemeinsamen Fragestellungen und individuellen Erkenntnissen entgegenstehen oder diese gar erst ermöglichen? Kann Transdisziplinarität betreffend Kunst und Wissenschaft ein Mittel zur Förderung dialogischer Prozesse sein? Welche Rolle spielen die Künste im Kontext der Geschlechterpolitiken, beispielsweise als Erkundung des „Spielraums“ von (De-)konstruktionen? Diese und weitere Themenkomplexe, die zur Initiierung des Festivals geführt hatten, stießen bei den Künstlerinnen aber auch beim Publikum auf breites Echo und große Zustimmung. Das Festival soll 2008 seine Fortsetzung finden. PRESS FREEDOM AWARD Auch 2006 übernahm die ÖUK wieder die Schirmherrschaft über den von Reporter ohne Grenzen Österreich vergebenen und mit € 15.000 dotierten „Press Freedom Award“. Der Preis wurde 2006 zum vierten Mail ausgeschrieben, diesmal für Albanien, Montenegro und Serbien einschließlich Kosovo. Bewerben können sich JournalistInnen bis zum 40. Lebensjahr, gleich ob sie in Printmedien, elektronischen Medien und im Internet publizieren. Demokratiepolitische Aufklärung, Menschenrechte und Verteidigung der Pressefreiheit sind die Selektionskriterien, nach denen eine internationale Jury den Preis vergibt. Die feierliche Verleihung findet im Frühjahr 2007 statt. KONGRESS „VERGESSENES WISSEN“ Von 3. - 5. November fand ebenfalls unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO-Kommission der Kongress „Vergessenes Wissen – Rituale und Heilkunst unserer heidnischen Vorfahren“ statt. Hier waren vor allem der europäische Zugang und die Entdeckung der eigenen Wurzeln im Zentrum des Interesses. Maria Walcher stellte in einem Referat den Bezug zum Themenbereich „Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum“ der UNESCO-Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes her. 36 KONGRESS „GESUNDHEIT UND SPIRITUALITÄT“ In Erkenntnis der Bedeutung der traditionellen Gesundheitssysteme für das immaterielle Kulturerbe übernahm die Österreichische UNESCO-Kommission die Schirmherrschaft für den internationalen Kongress „Gesundheit und Spiritualität. Heil – Kunst - Ritual“, der vom Verein Pacha Mama bereits zum 2. Mal von 14. –17. September in Wien veranstaltet wurde. Schamanen und HeilerInnen aus den verschiedensten Kulturen präsentierten sowohl theoretisch wie praktisch ihren Zugang zu Gesundheit und Krankheit. Maria Walcher konnte im Rahmen der Eröffnung die UNESCO-Konvention zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes vorstellen. FEST DER VERSÖHNUNG 2006 Im Rahmen der UNODekade 2001 - 2010 für eine Kultur des Friedens lud auch dieses Jahr wieder das AfroAsiatische Institut am 19. Mai in Wien zum Fest der Versöhnung. 2006 war die Veranstaltung, die unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten und unter der Schirmherrschaft der ÖUK stand, dem Thema Migration – Integration gewidmet und stand unter dem Motto „Keine Mauer ist zu hoch, kein Meer zu tief“. Das AAI nimmt eine wichtige Stellung bei der Förderung von MigrantInnen-Initiativen sowie dem interkulturellen und interreligiösen Dialog für Völkerverständigung ein. Das Fest will zu einem „Wandel von einem Kult des Krieges zu einer Kultur der gewaltfreien Konfliktlösung“ beitragen. PROJEKT „KATALOGISATE ONLINE“ Mit dem Projekt des Österreichisches Bibliothekswerks „Katalogisate Online“ wurde ein österreichweites Kompetenznetz in Fragen Katalogisierung geschaffen. Damit wurde das Ziel verfolgt, allen interessierten BibliothekarInnen den freien, SCHIRMHERRSCHAFTEN unbeschränkten, einfachen und kostenlosen Zugriff auf einen breiten Katalogisate-Pool zu sichern (siehe http://www. biblio.at/katalogisate/). Die Österreichische UNESCO-Kommission übernahm die Schirmherrschaft über das Projekt und unterstützte damit die Weiterentwicklung des freien und uneingeschränkten Zugangs zu den Lerninhalten und Katalogisaten. JUGENDWETTBEWERB „SPRICHCODE3: DÍLNA SLOV“ Die Österreichische UNESCO-Kommission übernahm den Ehrenschutz über den Internationalen Jugend-, Literatur- und Fotowettbewerb SPRICHCODE3:dílna slov. durch alle SchülerInnen, 2. Einführung von Klassenräten in allen Schulklassen, 3. Einführung von Schulparlamenten in allen Schulen. VIENNA LIT FESTIVAL Unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCOKommission fand von 12. -16. Oktober in Wien das Literaturfestival „Vienna Lit“ statt. Veranstalter war der Kulturverein Vienna Lit. Auf dem Programm standen Lesungen und Schreibwerkstätten, wie ein Poetry-Workshop für zweisprachig aufwachsende Kinder, die im Zeichen der Kreativitätsförderung und der Kulturellen Bildung standen. INTERNATIONALER KONGRESS „DIALOG-KULTUR-PHILOSOPHIE“ Unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCOKommission veranstaltete die Österreichische Gesellschaft für Kinderphilosophie von 19. - 22. Oktober in Graz den Kongress „Dialog-Kultur-Philosophie. Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen in transkulturellen Umgebungen“ (siehe Kapitel Sozialwissenschaften). LANGE NACHT DER PHILOSOPHIE Preisverleihung In den Kategorien Fotographie, Literatur und SMS konnten Jugendliche aus Oberösterreich, Südböhmen und Niederbayern im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ihre Kurzgeschichten, Gedichte, Dramolette, Szenen, Drehbücher, aber auch Fotographien und Handyfotographien einreichen. Die Gewinner aus den 3700 Einreichungen wurden im Frühjahr 2006 bei Abschlussveranstaltungen in Budweis, Passau und Leonding geehrt. LANDESKINDERKONGRESSE 2006 Zwischen 13. und 22. September veranstaltete der überparteiliche SchülerInnenverein „Coole Schule“ in sechs Bundesländern Österreichs Landeskinderkongresse. Mehr als 600 SchülerInnen - quer durch alle Altersgruppen und Schularten nahmen an den Kongressen teil, diskutierten über Schule und brachten ihre bildungspolitischen Änderungsvorschläge bei PolitikerInnen aller Parteien ein. Die Ergebnisse der Kongresse mündeten in drei konkrete Forderungen an die Bundesregierung: 1. Wahl von VertreterInnen in allen Schulen und Am 24. November veranstaltete der Verein Treffpunkt Philosophie Neue Akropolis die Lange Nacht der Philosophie, die unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCOKommission in Innsbruck, Salzburg, Graz, Klagenfurt, St. Pölten und Wien begangen wurde (siehe Kapitel Sozialwissenschaften). FESTKONZERT FÜR DEN FRIEDEN Das 1. Frauenkammerorchester von Österreich veranstaltete am 27. November aus Anlass des 100. Jubiläums der Überreichung des Friedensnobelpreises an Bertha von Suttner im Wiener Konzerthaus ein Konzert für den Frieden. Gespielt wurden u.a. das „Lament for Kosovo“ von Betty Beath und die Kammersymphonie „Im Gedenken an die Opfer des Faschismus und des Krieges“ von Dimitri Schostakovitsch. Die Schauspielerin Mercedes Echerer las Texte von und über Bertha von Suttner und ihre Friedensarbeit. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der ÖUK. 37 ANHANG DATEN UND FAKTEN – Internationales Informationszentrum für Terminologie (Infoterm) 2002 AUFGABEN FOLGENDE MITGLIEDER WURDEN AUFGRUND IHRER FUNKTIONEN BEI DER UNESCO PARIS AUFGENOMMEN Gemäß § 2 der Statuten des Vereins „Österreichische UNESCOKommission“ erfüllt der Verein die Aufgaben einer Nationalkommission nach Artikel VII der Verfassung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), BGBl. Nr. 49/1949. Seine Tätigkeit ist gemeinnütziger Natur und nicht auf Gewinn ausgerichtet. Gemäß § 3 soll der Vereinszweck erreicht werden durch: – die Beratung der Bundesregierung, der Landesregierungen und anderer staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen hinsichtlich der Verwirklichung der Ziele der UNESCO – die Herstellung und Pflege von Kontakten zwischen der UNESCO und interessierten Institutionen und Personen in Österreich – die Zusammenarbeit mit UNESCO-relevanten regionalen Initiativen – die Mitwirkung bei der Behandlung von Anfragen der UNESCO – die Mitwirkung bei organisatorischen Vorkehrungen im Zusammenhang mit der UNESCO (z.B. bei der Vorbereitung der Generalkonferenz der UNESCO) – die Information der Öffentlichkeit über die Ziele der UNESCO und deren Verwirklichung sowie die Erteilung von Auskünften über die UNESCO – die Zusammenarbeit mit den UNESCO-Kommissionen anderer Staaten MITGLIEDER STATUTARISCHE MITGLIEDER - Der Bund (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten, Bundeskanzleramt/Kunstsektion, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft seit 2006) – KulturKontakt Austria – Die Bundesländer (Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol, Vorarlberg) FOLGENDE MITGLIEDER WURDEN BISHER AUFGRUND IHRER ANTRÄGE UM MITGLIEDSCHAFT AUFGENOMMEN: – European University Center for Peace Studies (EPU) 2002 – Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) 2002 – Umweltdachverband 2002 38 – Hofrat Dr. Rainer HUBERT, 2003 Mitglied des Internationalen Beratungskomitees des Memory of the World Programms – Dr. Günter KÖCK, 2006 Österreichischer Vertreter im MAB, Vizevorsitzender - Hofrat Dr. Dietrich SCHÜLLER, 2003 Österreichischer Vertreter im IFAP, Vizevorsitzender – Univ.-Prof. Dr. Helga TRENKWALDER, 2003 Mitglied der Task Force des Generaldirektors für den Irak – Univ.-Prof. Dr. Ulrich H.J. KÖRTNER, 2006 Österreichischer Vertreter im COMEST – Univ.-Prof. Dr. Karl Heinz GRUBER, 2006 Wahl in den IBE Beirat – Dr. Werner JANOSCHEK, 2006 Mitglied des Honorary Committee des Global Network of National Geoparks der UNESCO – Dr. Christoph BAZIL, 2006 Österreichischer Vertreter im Zwischenstaatlichen Komitees zur Haager Konvention, Vorsitzender VORSTAND – Dr. Johann MARTE Präsident, Gen.Dir. i.R. – Univ.-Prof. Dr. Marianne POPP Vizepräsidentin, Universität Wien – MR Mag. Norbert RIEDL BKA (Kunstsektion) – Mag. Katharina STOURZH BKA (Bundespressedienst) – MR Dr. Christine STROMBERGER BMBWK (für den Bereich Bildung) – MR Dr. Christina ZIMMERMANN BMBWK (für den Bereich Wissenschaft) – OR Dr. Anna STEINER BMBWK (für den Bereich kulturelles Erbe) – MR Dr. Frieda LUGGAUER-GOLLNER/ Ges. Mag. Ilona HOYOS BMaA (Kulturpolitische Sektion) – Franz SCHULLER Amt der Wiener Landesregierung (für die Bundesländer) – Dr. Kurt WAGNER KulturKontakt Austria – HR Dr. Dietrich SCHÜLLER Phonogrammarchiv der ÖAW, Vorsitzender des IFAP- Nationalkomitees/Fachbeirats ANHANG – Mag. Helmuth HARTMEYER (seit 31. Mai 2006) Austrian Development Agency, Vorsitzender des Fachbeirats Bildung für Nachhaltigkeit – Igor MITSCHKA (seit 13. Juni 2006) Schüler, Vorsitzender des Jugendfachbeirats MITGLIEDERVERSAMMLUNG UND VORSTANDSSITZUNGEN Die 5. ordentliche Mitgliederversammlung fand am 16. November 2006 im Bundeskanzleramt/Dachfoyer statt. Die Kommission nahm den Geschäftbericht 2005 zur Kenntnis und beschloss das Arbeitsprogramm für 2007. Karin Pollak wurde für weitere 3 Jahre (2006 - 2009) zur Rechnungsprüferin bestellt. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner, von UNESCOGD Matsuura für die Periode 2006 - 2009 ad personam ernanntes Mitglied der UNESCO World Commission on the Ethics of Scientific Knowledge and Technology (COMEST,) hielt einen Vortrag über die Aktivitäten der UNESCO im Bereich Wissenschaftsethik. Der Vorstand der ÖUK trat 2006 zwischen Januar und Dezember vier Mal zusammen. 5. ordentliche Mitgliederversammlung Dr. Johann MARTE Präsident Univ.-Prof. Dr. Marianne POPP Vizepräsidentin Mag. Gabriele ESCHIG Generalsekretärin Mag. Dr. Mona MAIRITSCH Stellv. GS und Referentin für Kultur und Kommunikation Mag. Bettina ROSSBACHER Referentin für Bildung und Wissenschaft Mag. Susanne PUCHBERGER Referentin für Kultur und Kommunikation/Information Martina MERTL Sekretariat Mag. Friederike KOPPENSTEINER Koordinatorin für die Österreichischen UNESCO-Schulen Mag. Maria WALCHER Leiterin, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe Maria TAKACS, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe BUDGET Das BMBWK leistet einen jährlichen Mitgliedsbeitrag, aus dem Infrastruktur und Personal sowie Aktivitäten im Bildungsbereich finanziert werden. Die ÖUK erhielt 2006 aus Mitteln des BMBWK € 187.084 für Sach- und Personalaufwand sowie € 58.000 für Projekte im Bildungsbereich und € 16.981,81 zur Vorbereitung des EU-Jahres zum Interkulturellen Dialog 2008. Für Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erarbeitung der Konvention zur kulturellen Vielfalt erhielt die 39 ANHANG ÖUK vom BKA/Kunstsektion einen Reiskostenzuschuss in der Höhe von € 333,80. Die Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe innerhalb der ÖUK wurde mit insgesamt €100.684,98 von BMBWK, BMLFUW, BMGF und UNESCO ARGE Wien subventioniert. Aus dem UNESCO Partizipationsprogramm 2006/2007 standen der Kommission 38.000 USDollar zur Verfügung. Für das international Symposium zum IKE sowie die Gèlèdè Aufführung erhielt die ÖUK Zuschüsse der ADA, der Stadt Wien, sowie der UNESCO ARGE Wien in der Höhe von € 19.993 (gesamt). FACHBEIRÄTE UND ARBEITSGEMEINSCHAFTEN JUGENDFACHBEIRAT Der Jugendfachbeirat konstituierte sich am 26. April 2006 und tagte dreimal, am 13. Juni, am 28. September und am 30. November. Zum Vorsitzenden wurde Igor Mitschka gewählt. ARBEITSPROGRAMM UND ARBEITSSTRUKTUR SEKRETARIAT – Mag. Gabriele ESCHIG Generalsekretärin – Dr. Mona MAIRITSCH (ab 1. September 2006) Stellvertretende Generalsekretärin sowie Bereich Kultur und Kommunikation/Information – Mag. Susanne PUCHBERGER (bis 31. August 2006) Bereich Kultur und Kommunikation/Information – Mag. Bettina ROSSBACHER Bereich Bildung und Wissenschaft – Martina MERTL Sekretariat – Mag. Friederike KOPPENSTEINER Koordinatorin für die Österreichischen UNESCO-Schulen (für das Schuljahr 2006/2007) – Mag. Armin MAHR (1. September – 31. Dezember 2006) Vorbereitung des EU-Jahres zum Interkulturellen Dialog 2008 – Maximilian HÖRANTNER (4. bis 8. September 2006) Volontär – Mag. Maria WALCHER (seit 1. Jänner 2006, Sitz in der ÖUK) Leiterin, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe – Maria TAKACS (seit 1. Feruar 2006, Sitz in der ÖUK) Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Nationalagentur für das Immaterielle Kulturerbe – Ulrike GAMSJÄGER, BA (1. Februar bis 31. Mai) Volontärin WEITERE BESCHÄFTIGTE (MITTELS FREIEM DIENSTVERTRAG) – Eva KUMAR, Katalogisierung der Bibliothek 40 Die Aufgaben des Jugend-Fachbeirats umfassen: – Analyse aller UNESCO-Programme im Hinblick auf für Jugendliche relevante Themen – Entwicklung eigener Schwerpunkte – Regelmäßiger Informations- und Meinungsaustausch innerhalb des Fachbeirats – Kooperation mit den übrigen Fachbeiräten und Arbeitsgemeinschaften innerhalb der ÖUK – Mitarbeit bei der Erarbeitung der österreichischen Position in den jeweiligen Themenbereichen – Auslösen eines breiteren innerösterreichischen Diskurses, Setzen von Impulsen und Schaffung von öffentlicher Resonanz, sowie bewusstseinsbildender Maßnahmen (mittels Podiumsdiskussionen, Seminaren, Konferenzen, Publikationen in Kooperation mit der ÖUK, etc…) ZUSAMMENSETZUNG Mitglieder des Jugend-Fachbeirats sind – SchülerInnen und StudentInnen, Schüler- und Studenten vertreterInnen, VertreterInnen von Organisationen wie Bundesjugendvertretung, etc. ARBEITSSTRUKTUR Der Jugend-Fachbeirat ist eine ExpertInnengruppe in Form einer Arbeitsplattform. Sie wird initiiert und koordiniert durch die Österreichische UNESCO-Kommission, die auch die Ergebnisprotokolle der Sitzungen erstellt. Der Fachbeirat wählt unter seinen Mitgliedern eine/n Vorsitzende/n und eine/n Vize- Vorsitzende/n. Die/der Vorsitzende wird für die Dauer ihres/seines Mandats als Mitglied des Vorstands der Österreichischen UNESCO-Kommission vorgeschlagen. Der Fachbeirat tritt 2mal jährlich zu strategischen Beratungen und Positionsbestimmung sowie zur Jahresplanung seiner Aktivitäten zusammen. Hauptsächlicher Arbeitsmodus ist die Kommunikation per e-Mail, bei Bedarf ergänzt durch spezifische (Gruppen) Arbeitstreffen/Fachgespräche zu einzelnen Fragestellungen. ANHANG DAUER Der Fachbeirat ist für 3 Jahre anberaumt. MITGLIEDER DES JUGENDFACHBEIRATS – Anette FREIBERGER BG/BRG/WKRG 21, Franklinstraße 26 – Mag. Birgit KLAUSSER Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, Abt. V/8 – Gabriele LANGER Verein Wiener Jugendzentren, Geschäftsführerin Stv. Mag. Richard KRISCH, Referent für pädagogische Grundlagenarbeit – Igor MITSCHKA, Vorsitzender Verein „Coole Schule“, Vereinsobmann – Peter SCHWEINBERGER BundesschülerInnenvertreter – Lina Anna SPIELBAUER Österreichische HochschülerInnenschaft – Marek STASZCZYK Bundesjugendvertretung – Dr. Christine STROMBERGER Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Abt. I/6 – Mag. Birgit Veigel ARGE Jugend gegen Gewalt (Graz) – Dr. Reinhard ZUBA Österreichisches Institut für Jugendforschung, Geschäftsführer Stv. Mag. Barbara RIEPL FACHBEIRAT „BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG UND GLOBALES LERNEN“ - Auslösen eines breiteren innerösterreichischen Diskurses, Setzen von Impulsen und Schaffung von öffentlicher Resonanz, sowie - bewusstseinsbildender Maßnahmen (mittels Podiumsdiskussionen, Seminaren, Konferenzen, Publikationen in Kooperation mit der ÖUK, etc…) ZUSAMMENSETZUNG Mitglieder des Fachbeirats sind - VertreterInnen der zuständigen Ministerien - ExpertInnen von NGOs mit einem Bildungsspektrum aus den Themenbereichen der Dekade - VertreterInnen aus dem Bildungs- und Forschungsbereich (Universitäten und Bildungseinrichtungen) - VertreterInnen der Bundesländer - VertreterInnen der Medien, der Wirtschaft und der Sozialpartner etc. ARBEITSSTRUKTUR Der Fachbeirat „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen“ ist eine ExpertInnengruppe in Form einer Arbeitsplattform. Sie wird initiiert und koordiniert durch die Österreichische UNESCO-Kommission, die auch die Ergebnisprotokolle der Sitzungen erstellt. Der Fachbeirat wählt unter seinen Mitgliedern eine/n Vorsitzende/n und eine/n Vize- Vorsitzende/n. Die/der Vorsitzende wird für die Dauer ihres/seines Mandats der Generalversammlung als Mitglied des Vorstands der Österreichischen UNESCO-Kommission vorgeschlagen. Der Fachbeirat tritt 1–2mal jährlich zu strategischen Beratungen und Positionsbestimmung sowie zur Jahresplanung seiner Aktivitäten zusammen. Hauptsächlicher Arbeitsmodus ist die Kommunikation per e-Mail, bei Bedarf ergänzt durch spezifische (Gruppen)Arbeitstreffen/Fachgespräche zu einzelnen Fragestellungen. Der Fachbeirat „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen“ konstituierte sich am 14. September 2005 und tagte 2006 zwei Mal, am 5. April und am 4. Oktober. Vorsitzender ist Mag. Helmuth Hartmeyer. DAUER ARBEITSPROGRAMM UND ARBEITSSTRUKTUR MITGLIEDER DES FACHBEIRATS „BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG UND GLOBALES LERNEN“: Die Aufgaben des Fachbeirats umfassen: - Analyse aller für die Dekade relevanten Dokumente - Informations- und Meinungsaustausch zu allen Fragen, die im Zusammenhang mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für Österreich und international als relevant eingestuft werden - Kooperation mit der Steuerungsgruppe der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie Der Fachbeirat soll beginnend mit der Dekade 2005 bis 2014 bestehen. – Mag. Helmuth HARTMEYER Vorsitzender, Austrian Development Agency – MR Dr. Günther PFAFFENWIMMER BMBWK – MR Mag. Josef NEUMÜLLER / MR Dr. Christine STROMBERGER BMBWK 41 ANHANG – Dr. Wolfram TERTSCHNIG Vertreter: Dr. Peter IWANIEWICZ Lebensministerium – Univ.-Prof. Dr. Marianne POPP Universität Wien – Univ.-Prof. Dr. Friedrich ZIMMERMANN Universität Graz – Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz RAUCH Universität Klagenfurt – Univ.-Prof. Dr. Lutz-Günther SCHEIDT Technische Universität Wien – Univ.-Prof. Dr. Jürg MINSCH Universität für Bodenkultur – Dr. Franz HALBARTSCHLAGER Südwind Agentur – Monica LIESCHKE Forum Umweltbildung – Christian GUMMERER Leitstelle der lokalen Agenda 21 OÖ – Mag. Friederike KOPPENSTEINER Koordinatorin für die Österreichischen UNESCO-Schulen ÖSTERREICHISCHES IFAP-NATIONALKOMITEE/ FACHBEIRAT ZUSAMMENSETZUNG Mitglieder des IFAP-Nationalkomitees/Fachbeirats sind - VertreterInnen aus den Bereichen Bibliotheken, Archive, Museen und Dokumentationsstellen, Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie, ContentEntwicklung, Medienerziehung sowie Kommunikationsrecht - VertreterInnen des Bundes und der Länder ARBEITSSTRUKTUR Das IFAP-Nationalkomitee/Fachbeirat ist eine ExpertInnengruppe. Sie wird initiiert und koordiniert durch die Österreichische UNESCO-Kommission, die auch die Ergebnisprotokolle der Sitzungen erstellt. Das IFAP-Nationalkomitee/Fachbeirat wählt unter seinen Mitgliedern eine/einen Vorsitzende/ Vorsitzenden und eine/einen Vize-Vorsitzende/Vize-Vorsitzenden. Hauptsächlicher Arbeitsmodus ist die Kommunikation per e-Mail, ergänzt durch periodische Arbeitstreffen/ Fachgespräche zur Positionsbestimmung, insbesondere in Zusammenhang mit IFAP–Rat und -Bureau Sitzungen, Stellungnahmen zu den Papieren der UNESCO sowie zu den Zweijahres-Programmen und -Bugdets. DAUER Der Fachbeirat für Kommunikation und Information/IFAPNationalkomitee konstituierte sich am 27. Mai 2004 und tagte 2006 drei Mal – am 16. Jänner, am 13. März und am 19. Juni. Vorsitzender ist HR Dr. Dietrich Schüller und Vizevorsitzende ist HR Dr. Sigrid Reinitzer. Das Österreichische IFAP-Nationalkomitee/ Fachbeirat ist auf die Dauer von IFAP eingerichtet. Die Funktionsperiode seiner Mitglieder und Vorsitzenden beträgt, parallel zur Zusammensetzung des IFAP-Rates, zwei Jahre, Wiederbestellungen/ Wiederwahl sind/ist möglich. ARBEITSPROGRAMM UND ARBEITSSTRUKTUR Die Aufgaben des IFAP-Nationalkomitees/Fachbeirats umfassen: - Einbringung österreichischer Interessen in die weitere Entwicklung des Programms - Förderung des Programms durch die aktive Mitarbeit in Feldern mit österreichischer Kompetenz - Erarbeitung von Vorschlägen für die Stellungnahme der ÖUK für den IFAP-Rat - Förderung von IFAP bei der Umsetzung seiner Ziele in Österreich und Umsetzung der IFAP-Ratsbeschlüsse - Informations- und Meinungsaustausch zu allen Fragen, die in Zusammenhang mit IFAP stehen - Förderung eines breiteren innerösterreichischen Diskurses, Setzen von Impulsen und Schaffung von öffentlicher Resonanz, sowie bewusstseinsbildende Maßnahmen, mittels Podiumsdiskussionen, Seminaren, Konferenzen, Publikationen, etc, als Beitrag zur Arbeit der ÖUK. 42 MITGLIEDER DES FACHBEIRATS FÜR KOMMUNIKATION UND INFORMATION: – HR Dr. Dietrich SCHÜLLER Vorsitzender, Phonogrammarchiv – HR Dr. Sigrid REINITZER Vizevorsitzende, Universitätsbibliothek Graz – Univ.-Prof. Dr. Gerhard BUDIN Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung – Dr. Christian GALINSKI / Dr. Gabriele SAUBERER Internationales Informationszentrum für Terminologie – MMag. Dr. Albrecht HALLER Rechtsanwalt – Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Edeltraud HANAPPI-EGGER Wirtschaftsuniversität Wien – Dr. Reinhold HOHENGARTNER BMBWK – HR Dr. Rainer HUBERT Österreichische Mediathek ANHANG – Dr. Hermann HUEMER Österr. Gesellschaft für Dokumentation und Information – Mag. Gerald LEITNER Büchereiverband Österreichs – Hon.-Prof. Dr. Lorenz MIKOLETZKY Österreichisches Staatsarchiv – Dr. Alfred SCHMIDT Österreichische Nationalbibliothek – Mag. Rupert LEMMEL-SEEDORF Österreichische Computer Gesellschaft – MR Mag. Helmut STEMMER BMBWK – Mag. Johann STOCKINGER Österreichische Computer Gesellschaft – Dr. Matthias TRAIMER Bundeskanzleramt – Univ.-Prof. Dr. A Min TJOA Technische Universität Wien ExpertInnen auf dem Gebiet - VertreterInnen des Bundes und der Länder ARBEITSSTRUKTUR Die Arbeitsgemeinschaft Kulturelle Vielfalt ist eine ExpertInnengruppe in Form einer Arbeitsplattform. Sie wird initiiert und koordiniert durch die Österreichische UNESCO-Kommission, die auch die Ergebnisprotokolle der Sitzungen erstellt. Die ARGE wählt unter ihren Mitgliedern eine/einen Vorsitzende/Vorsitzenden und eine/einen Vize-Vorsitzende/Vize-Vorsitzenden. Die Ausarbeitung der schriftlichen Stellungnahmen zu den von der UNESCO vorgelegten Textentwürfen und allfälligen Dokumenten erfolgt durch ein durch die ARGE gebildetes Redaktionsteam. Hauptsächlicher Arbeitsmodus ist die Kommunikation per e-Mail, ergänzt durch periodische Arbeitstreffen/Fachgespräche zur Positionsbestimmung, bzw. zum Austausch von fachpolitischen und gesellschaftlichen Bewertungen. DAUER ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURELLE VIELFALT Die Arbeitsgemeinschaft Kulturelle Vielfalt konstituierte sich am 26. August 2004 und trat 2006 einmal Mal, am 7. Juni, zusammen. Zu Strategiebesprechungen kam das Kernteam der ARGE mehrmals im Jahr zusammen. Bei ihrer 8. Sitzung am 7. Juni beschloss die ARGE einstimmig dem internationalen Netzwerk der „Koalitionen für Kulturelle Vielfalt“ beizutreten; die Aufnahme in das aus 36 Koalitionen bestehenden weltweiten Netzwerks „International Liaision Committee of Coalitions for Cultural Diversity (IlC-CCD)“ fand im Juli statt. Die ARGE Kulturelle Vielfalt war ursprünglich mit der Erarbeitung (Sommer 2004) und Verabschiedung (Herbst 2005) der Konvention bis zur Ratifizierung durch Österreich betraut. Da die Mitglieder der ARGE aber ihre Arbeit mit der Annahme der Konvention nicht als abgeschlossen betrachten, wurde die ARGE bis auf unbestimmte Zeit für die Unterstützung und Förderung der innerstaatlichen Implementierung der Konvention nach der Ratifizierung durch Österreich verlängert. MITGLIEDER DER ARBEITSGEMEINSCHAFT KULTURELLE VIELFALT: ARBEITSPROGRAMM UND ARBEITSSTRUKTUR Die Aufgaben der ARGE Kulturelle Vielfalt umfassen: - Analyse der von der UNESCO vorgelegten Textentwürfe - Informations- und Meinungsaustausch zu allen Fragen, die im Zusammenhang mit der UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt für Österreich und international als relevant eingestuft werden - Erarbeitung von Vorschlägen für die Stellungnahme der ÖUK - Förderung eines breiteren innerösterreichischen Diskurses, Setzen von Impulsen und Schaffung von öffentlicher Resonanz, sowie bewusstseinsbildende Maßnahmen, mittels Podiumsdiskussionen, Seminaren, Konferenzen, Publikationen, etc. als Beitrag zur Arbeit der ÖUK. ZUSAMMENSETZUNG Mitglieder der ARGE Kulturelle Vielfalt sind - Nationale kulturelle AkteurInnen: KünstlerInnen und ihre Verbände, KulturproduzentInnen, Kulturwirtschaft und - Dr. Bernhard PERCHINIG Vorsitzender, Österreichische Akademie der Wissenschaften - Mag. Veronika RATZENBÖCK Vizevorsitzende, Österreichische Kulturdokumentation - MR Mag. Norbert RIEDL Bundeskanzleramt - Mag. Johannes HÖRHAN Bundeskanzleramt - Mag. Kathrin KNEISSEL Bundeskanzleramt - Dr. Günther AUER Bundesministerium für Justiz - Dr. Reinhold HOHENGARTNER / Mag. Armin MAHR Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur - Franz SCHULLER Amt der Wiener Landesregierung - Mag. Martin GRÜNEIS Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 43 ANHANG - Dr. Josef TIEFENBACH / Dr. Jakob PERSCHY Amt der Burgenländischen Landesregierung - HR Dr. Reinhard MATTES / Dr. Reinhard DYK Amt der Oberösterreichischen Landesregierung - HR Dr. Monika KALISTA Amt der Salzburger Landesregierung - DI Barbara BINDER / Mag. Christa EISNER Amt der Steiermärkischen Landesregierung - Mag. Erika NAPETSCHNIG Amt der Kärntner Landesregierung - Dr. Christoph MADER / Dr. Nikolaus DUREGGER Amt der Tiroler Landesregierung - Dr. Werner GRABHER Amt der Vorarlberger Landesregierung - Dr. Gernot GRANINGER Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) - Gabriele GERBASITS IG Kultur - Peter RANTASA Musikinformationszentrum mica - Mag. Stephan NISTLER Kompetenzzentrum Kunst- und Kulturrecht - Dr. Franz PATAY IMZ-Internationales Musikzentrum - Gerti SPIELBÜCHLER Verband Freier Radios Österreich - Dr. Ludwig LAHER Vorstandsmitglied der IG Autorinnen Autoren sowie des International Network for Cultural Diversity (INCD) - Dr. Maria Anna KOLLMANN Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden - Mercedes ECHERER Schauspielerin - Peter Paul SKREPEK Gewerkschaft Kunst, Medien, Sport, freie Berufe. Musikergilde - Sabine KOCK Interessengemeinschaft Freie Theaterarbeit - Andreas KÖVARY Kulturrat Österreich - Mag. Andrea ELLMEIER Kulturforschung/cultural research ÖSTERREICHISCHE UNESCO WELTERBESTÄTTEN 1996 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2001 ÖSTERREICHISCHE BIOSPHÄRENPARKS 1977 1977 1977 1977 2000 2005 44 Altstadt von Salzburg http://www.salzburg.info Schloss und Schlossgärten von Schönbrunn http://www.schoenbrunn.at Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein/ Salzkammergut http://www.salzkammergut.at http://www.interaktive.com/Regionen/Hallstatt Semmeringbahn http://www.noe.co.at/partner/trsued/ whsemmeringbahn/home.htm Historisches Zentrum Graz http://www.graz.at Kulturlandschaft Wachau http://www.bda.at/bda/pressereferat/unesco/ wachau/wachau.htm Wien - Historisches Stadtzentrum http://www.vienna.info Kulturlandschaft Fertö/Neusiedlersee (gemeinsam mit Ungarn) http://www.welterbe.org http://www.fertotaj.hu Gossenköllesee, Tirol http://www.biosphaerenparks.at/biosphaerenparks/ bsr/deutsch/gossenkoellesee/gossenkoellesee.html Gurgler Kamm, Tirol http://www.biosphaerenparks.at/biosphaerenparks/ bsr/deutsch/gurglerkamm/gurglerkamm.html Lobau, Wien http://www.biosphaerenparks.at/biosphaerenparks/ bsr/deutsch/lobau/lobau.html Neusiedler See, Burgenland http://www.biosphaerenparks.at/biosphaerenparks/ bsr/deutsch/neusiedler/neusiedlersee.html Grosses Walsertal, Vorarlberg http://www.grosseswalsertal.at Wienerwald, Wien/Niederösterreich http://www.biosphaerenpark-wienerwald.org ANHANG ÖSTERREICHISCHE EINTRÄGE IN DAS MEMORY OF THE WORLD REGISTER 1997 1997 1999 2001 2001 2003 2005 2005 Wiener Dioscurides Manuskript, Österreichische Nationalbibliothek http://www.onb.ac.at Schlussakte des Wiener Kongresses 1815, Österreichisches Staatsarchiv http://www.oesta.gv.at Historische Sammlung (1899-1950), Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften http://www.pha.oeaw.ac.at Papyrussammlung (Kollektion Erzherzog Rainer), Österreichische Nationalbibliothek http://www.onb.ac.at Schubertsammlung, Wiener Stadt- und Landesbibliothek http://www.stadtbibliothek.wien.at Atlas Blaeu-Van der Hem, Österreichische Nationalbibliothek http://www.onb.ac.at Brahms Sammlung, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien http://www.musikverein.at Gotische Baurisse, Kupferstichkabinett der Akademie der Bildenden Künste http://www.akbild.ac.at/kuka ÖSTERREICHISCHE UNESCO-LEHRSTÜHLE - UNESCO Chair on Peace, Human Rights and Democracy (gegründet 1996), Europäische Friedensuniversität (European University Center for Peace Studies, EPU), Stadtschlaining, Burgenland UNESCO ASSOZIIERTE ANNIVERSARIEN 2006 - 250. Geburtsjahr von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) www.mozart2006.at - 150. Geburtsjahr von Sigmund Freud (1856-1939) http://www.freud-museum.at - 100. Jubiläum der Verleihung des Friedensnobelpreises an Bertha von Suttner (1843-1914) in 1905/1906 www.berthavonsuttner2005.info ÖSTERREICHISCHE MITGLIEDSCHAFT BEI ZWISCHENSTAATLICHEN KOMITEES/ RÄTEN BEI DER UNESCO - Zwischenstaatlicher Koordinierungsrat des Man and the Biosphere (MAB)-Programms (2005 - 2009) Vertreter: Dr. Günther Köck, Österreichische Akademie der Wissenschaften - Zwischenstaatlicher Rat des Information for All-Programms (2003 - 2007) Vertreter: HR Dr. Dietrich Schüller, Phonogramm Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften - Zwischenstaatlicher Rat des Internationalen Bildungsbüros (IBE) in Genf (2005 - 2009) Vertreter: Univ-Prof. Dr. Karlheinz Gruber, Universität Wien - Zwischenstaatliches Komitee zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten/Haager Konvention, 2. Protokoll (2005 - 2009) Vertreter: Dr. Christoph Bazil, BMBWK 45 IMPRESSUM Jahrbuch 2006 – Österreichische UNESCO-Kommission Herausgeber: Österreichische UNESCO-Kommission, Universitätsstraße 5, A-1010 Wien, Österreich; www.unesco.at Redaktion: Mag. Gabriele Eschig, Mag. Dr. Mona Mairitsch, Mag. Susanne Puchberger, Mag. Bettina Rossbacher, Mag. Maria Walcher; Übersetzung: Mag. Linda Robinson; Grafik: Ursula Meyer; Druck: Agens & Ketterl GmbH, Mauerbach/Wien