Druide

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Druide
Druide
Die Druiden waren eine Art kultischer und geistiger 2 Funktion
Elite in der keltischen Gesellschaft und Mythologie. Sie
gelten als wichtigste Personen des Kultpersonals der
keltischen Religion. Die heutzutage vorliegenden Er- Nach Gaius Iulius Caesar waren die Druiden Angehörige
kenntnisse stammen weitestgehend aus römischen und der Adelsschicht, die sich dem Studium der Philosophie
und Religion widmeten und in der keltischen Gesellschaft
mittelalterlichen christlichen Quellen.
die Rolle des Priesterstandes innehatten. Neben den VaVon den Druiden unterschieden werden die keltischen
tes waren sie für den Opferdienst zuständig und wie diese
Vates, die ebenfalls mantische Bräuche und Opfer vollübten sie mantisches Brauchtum aus. Zusätzlich waren sie
zogen sowie die Filid, die Barden, Dichter, Sänger und
aber auch Intellektuelle und galten als Philosophen, AsUnterhalter der keltischen Fürsten waren. Innerhalb vertrologen, Rechtsgelehrte und Magier.
schiedener neuheidnischer Bewegungen bezeichnen sich
heutzutage einige Gruppen ebenfalls als Druiden, siehe Unklar ist ihre Kategorisierung als Ärzte (keltisch: „Liaigis“), die wohl nicht ohne Weiteres auf alle Angehörigen
Neuzeitliche Druiden.
der Druidenklasse ausgedehnt werden kann (ebenso wie
nicht jeder Heiler Angehöriger der Druiden war).
1
Neben ihren religiösen und kultischen Pflichten waren
die Druiden auch politisch tätig und agierten als Ratgeber der Fürsten und als Unterhändler. Es stand ihnen zu,
Frieden zu stiften sowie die höchsten Beamten wie den
Vergobretus zu wählen oder ins Amt zu heben.
Etymologie
Die Herkunft des Wortes „Druid“ ist umstritten. Plinius
vermutete, der Name gehe auf die altgriechische Vokabel δρυς (drys) für Eiche zurück, da diese Bäume
und die auf ihnen wachsenden Misteln beim Kult und in
der Heilkunst der Druiden von herausgehobener Bedeutung gewesen seien.[1] In der festlandskeltischen Tradition kommt das Wort nicht vor, nur bei griechischen und
römischen Autoren wird es als Pluralform druídae bzw.
druides genannt. Ein rekonstruiertes keltisches Wort wäre *druwids (Singular), ältere Form *do-are-wid-s („Voraussehender“, „Wahrsager“). Der erste Teil dru kann
sowohl „Eiche“ bezeichnen als auch Eigenschaften wie
„dicht, kräftig, viel“, also ein Verstärkungswort. Der
zweite Teil geht auf die indogermanische Wurzel *weidzurück und steht so mit dem griechischen eidon („ich erblickte/erkannte“), dem lateinischen video („ich sehe“)
und letztlich auch dem deutschen wissen in einer Reihe. Ein Druide wäre demnach ein „besonders weit Sehender“ oder „besonders viel Wissender“.[2] Eine weniger esoterische und wissenschaftlichere Deutung ist
„Eichenkundiger“.[3] Nach Maximos von Tyros, einem
griechischen Philosophen, sahen die Kelten in der Eiche
ein Symbol des Himmelsgottes.[4]
3 Lehren
Laut Cäsar hingen die Druiden einer Lehre der Wiedergeburt an und waren der Meinung, dass die Kelten Nachfahren des Totengottes Dis Pater (welche gallische Gottheit Cäsar meint, ist bis heute umstritten) seien. Hippolyt
von Rom und Clemens von Alexandria brachten die druidischen Lehren mit der Lehre des Pythagoras in Verbindung, wobei Hippolytus der Ansicht war, die Druiden seien von Pythagoras beeinflusst, während Clemens
von Alexandria der Meinung war, vielmehr habe Pythagoras Lehren der Kelten übernommen.[5] Generell wird
eine Entwicklung der keltischen Religion aus wahrscheinlich animistischen Vorstellungen der Bronzezeit angenommen, wobei jedoch Lukian von Samosata auch einen
keltischen Philosophen (wahrscheinlich einen Druiden)
erwähnt, der fundierte Kenntnisse in griechischer und römischer Mythologie und Philosophie besaß, sodass mediterrane Einflüsse nicht auszuschließen sind. Laut Cäsar
wurde die druidische Lehre in Britannien erfunden, was
in der Vergangenheit häufig Spekulationen über mögliche
Einflüsse vorindoeuropäischer Vorstellungen auf die keltische Religion auslöste. Laut Cäsar und Lucan brachten
die Druiden ihren Göttern auch Menschenopfer dar.
Das neuirische draoi führt über das altirische druí direkt
zu dru-wid-s. Die kymrische Bezeichnung derwydd wird
auf die genannte ältere Form *do-are-wid-s zurückgeführt. Hierher gehören auch noch die altirischen Parallelbildungen druí („Druide”), suí („Gelehrter”) und duí
(„Ignorant”).[4]
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Archäologischer Befund
Archäologisch ist das Druidentum schwer nachzuweisen.
Gräber von Druiden konnten nicht überzeugend festgestellt werden, obwohl hin und wieder besondere Grabbeigaben (zum Beispiel bei der „Prinzessin von Vix“ oder
bestimmten britannischen Gräbern mit „Zeremonialkronen“) Spekulationen über Personen mit „priesterlicher
Funktion“ auslösten. Der archäologische Befund scheint
den klassischen Autoren auch teilweise zu widersprechen,
wenn diese beispielsweise angeben, die keltische Religion sei ausschließlich in Heiligen Hainen ausgeübt worden
und habe nur grob behauene Holzstelen als Pfahlgötzen
gekannt, denn bereits aus vorrömischer Zeit konnten feste tempelartige Gebäude und Heiligtümer mit äußerst
kunstvollen anthropomorphen Götterfiguren nachgewiesen werden. Ebenfalls Schwierigkeiten bereitet der Nachweis von Menschenopfern. Einzig der keltische Kopfkult konnte bisher einwandfrei nachgewiesen werden. Allerdings könnten Nage- und Messerspuren bei einigen
Sonderbestattungen auf kultische Tötungen und eventuell sogar auf kultische Anthropophagie hindeuten (obgleich dies umstritten bleibt, da auch postmortale Manipulationen bei Sonderbestattungen vorliegen könnten).
Allerdings fand man keltisches Kultinventar wie Zeremonienstäbe oder Zepter, Klapperbleche und Masken,
die vielleicht bei religiösen Festen oder Mysterienspielen
Verwendung fanden, so dass man sicher eine priesterliche Schicht annehmen kann, auch wenn sich diese in den
Grabbeigaben kaum vom normalen Adel unterscheiden
lässt [6] .
5
DRUIDEN IN DER KELTISCHEN FRÜHGESCHICHTE
Druiden in der keltischen Frühgeschichte
Von den Druiden selbst ist uns mit Ausnahme von wenigen Weiheschriften und Steintafeln mit religiösem Inhalt
sowie dem Kalender von Coligny nichts überliefert. Der
Grund hierfür wird zumeist in dem von Cäsar berichteten
Schriftverbot für die Inhalte ihres Glaubens gesehen.
Von Plinius überliefert ist die Tradition des weiß gekleideten Druiden, der mit der goldenen Sichel Mistelzweige
von der Eiche schneidet; daneben berichtet Plinius vom
Stieropfer, das unter Anleitung eines Druiden erfolgte.
Die Mistel wurde von den Druiden als heilige Pflanze
geschätzt. Auch wenn als Grund dafür immer wieder
ihre Wirkung als Heilpflanze angeführt wird, erscheint
dies aus heutiger Sicht als alleiniger Grund eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlich war ein weiterer Grund die
Beobachtung, dass die Mistel im Winter, wenn alles andere pflanzliche Leben erstorben zu sein scheint, noch grün
auf den Bäumen wächst.
Zwei Druiden aus einer Veröffentlichung von 1845. Nach einem
Relief, das in Autun gefunden wurde
lenistisch idealisiertes Bild der Druiden als Philosophen
malt. Andererseits berichten antike Autoren davon, dass
Druiden Opferzeremonien ausrichten[8] , in denen Menschen durch einen Dolchstich oberhalb des Zwerchfells
getötet wurden, um aus ihren Todeszuckungen die Zukunft vorherzusagen (Diodor: Bibliotheca historica, 5, 31;
Strabon: Geographika, 4, 4, 5), und Menschen in Weidegeflechten, die Abbilder von Göttern darstellten, als
Brandopfer dargebracht wurden. Teilweise wurden diese
Berichte als antikeltische „Kriegspropaganda“ gewertet.
Inzwischen konnten Archäologen Überreste gewaltiger
Opferfeuer, verbrannter Menschenknochen und auch Artefakte zur Opferschau nachweisen, so dass diese Berichte wohl zumindest teilweise bestätigt sind. Allerdings bereitet der eindeutige archäologische Nachweis von Menschenopfern immer noch große Schwierigkeiten; immerhin könnte es sich auch um Brandbestattungen und um
Instrumente zur Leberschau bei Opfertieren handeln.
Eine nähere Untersuchung der Quellen legt nahe, dass sowohl Julius Caesar als auch Cicero sich der Darstellungen
von Poseidonios bedienten. Betrachtet man die Umstände
bzw. Absichten, die Cäsar mit seinen Berichten verfolgte, nämlich unter Anderem die Rechtfertigung des Gallischen Krieges, so ist es nicht verwunderlich, dass seine
Schilderungen teilweise recht einseitig sind. Darüber hinaus schildert Cäsar in seinen Berichten Details der gallischen Gesellschaft, die er als Feldherr gar nicht beobachtet haben kann. Diese Einzelheiten und die teilweise frapSchon zuvor hatte Caesar im Gallischen Krieg Druiden pierende inhaltliche Übereinstimmung zu den Texten des
erwähnt[7] ; dieser Bezug weist Parallelen zu einer Dar- Poseidonios in manchen Passagen lassen den Schluss zu,
stellung des Poseidonios (135–51 v. Chr.) auf, der ein hel- dass fast alle der von Cäsar wiedergegebenen Informa-
3
tionen eine Zusammenfassung entsprechender Passagen
aus dem 23. Band des Geschichtswerks des Poseidonios stammen, das dieser als Fortsetzung des Werkes von
Polybios erstellt hatte. Leider ist von diesem Werk wenig
erhalten, somit existiert keine vollständige direkte Quelle, die von der Blütezeit der Druiden in Gallien (2.–3. Jh.
v. Chr) berichtet.
Neueste Thesen zeigen die Problematik bei der Deutung
der durch Cäsar oder Cicero überlieferten Berichte, die
auf Poseidonios zurückgehen.[9] Demnach müssen ebenso wie Cäsars als „ethnographischer Exkurs“ bezeichnete Passage aus dem 6. Buch über den gallischen Krieg,
auch Ciceros Darstellungen im Kontext gesehen werden.
So schreibt dieser zum Beispiel im Jahre 69 v. Chr in einem Plädoyer[10] explizit von rituellen Menschenopfern
unter den Galliern. Diese Diskreditierung der gallischen
Religion hat sich bis heute nachhaltig bewahrt und wird
gerne zitiert, um diese barbarische Praxis zu belegen. Die
Absicht dieser Darstellung war jedoch, gemäß der Natur
eines Plädoyers, seinen (römischen) Klienten zu verteidigen, und die (gallische) Gegenseite als unglaubwürdig
darzustellen. So schreibt Cicero 23 Jahre später in seiner
philosophischen Abhandlung De divinatione („Über die
Wahrsagung“) in einem ganz anderen Ton über die Druiden: Er stellt sie als naturwissenschaftliche Gelehrte und
Philosophen dar, die sich unter anderem mit Weissagungen befassen, und beruft sich dabei auf seine Gespräche
mit dem Häduer Diviciacus, einem Druiden, den er zeitweilen als Gast bei sich beherbergt hatte.[11]
Nachdem Augustus Gallien zur römischen Provinz ernannt hatte, untersagte er römischen Bürgern die Ausübung der gallischen Religion, sein Nachfolger Tiberius
schaffte die Druiden und die „Gesellschaft von Medizinmännern und Sehern“ ab, den Todesstoß aber versetzte ihr erst Claudius. Die übrigbleibenden Druiden wurden entweder römische Flamines oder Aediten und pflegten weiterhin die gallorömischen Heiligtümer, wodurch
eine Mischreligion entstand, oder aber sie verloren ihre
Machtposition und somit ihr Vermögen und ihren gesellschaftlichen Einfluss.[12] Der ursprüngliche Druidenkult
überlebte nur in Britannien, wo im Jahre 60 von den Römern auf der nördlich von Wales gelegenen Insel Mona
wahrscheinlich ein Hauptheiligtum der Druiden mit einer
ihrer wichtigsten Schulen in einem Rachefeldzug gegen
aufständische Stämme zerstört wurde (siehe auch Llyn
Cerrig Bach). Nach dem Brand des Kapitols in Rom im
Jahr 69 sollen die keltischen Druiden den Untergang des
römischen Reiches prophezeit haben.
6
Druiden in der Spätantike
In der späteren Antike kam es anscheinend zu einem kurzen Wiederaufflammen der keltischen Religion. So berichtet die Historia Augusta unter den Namen
der Historiker Flavius Vopiscus und Aelius Lampridius
von gallischen Druidinnen, die den römischen Kaisern
Alexander Severus, Aurelian und Diocletian die Zukunft
vorhersagten[13] , und neben Diocletian taten sich auch die
Kaiser Caracalla, Maximian und der frühe Konstantin der
Große als Verehrer des Heilgottes Belenus hervor. Der
gallische Gelehrte Ausonius aus Burdigala brüstete sich in
seinem Werk Parentalia im 4. Jahrhundert, aus einer angesehenen Druidenfamilie zu stammen, ebenso wie sein
Lehrer Attius Patera, dessen Großvater ein Aedituus des
Gottes Belenos gewesen sei, und sein Amtskollege Phoebicius, der ebenfalls aus einer Druidenfamilie stammte und ebenfalls ein Kultfunktionär des Belenus war. Die
Druidenschulen von Augustodunum, Burdigala und anderen Städten wurden wahrscheinlich zur Kaiserzeit in römische Universitäten umgewandelt. Die Lehrer stammten jedoch, wie Ausonius Beispiel zeigt, weiterhin aus den
alteingesessenen Familien.[12]
Späte Berichte über die keltische Religion stammen von
Gregor von Tours, der über den südgallischen Kult der
Berecynthia schreibt, sowie Eligius, der im 7. Jahrhundert über heidnische Praktiken in Flandern berichtet. Es
ist jedoch unklar, ob sich diese Berichte auf Überbleibsel
der druidischen Religion im ursprünglichen Sinne beziehen oder ob es sich nicht vielmehr um Reste des spätantiken gallorömischen Synkretismus handelt. Daneben liegen Beschreibungen von Druiden in frühmittelalterlichen
Heiligenviten aus Schottland und Irland vor. Die keltische
Mythologie Irlands kennt Druiden wie Mog Ruith oder
Cathbad als mächtige Adlige und Berater der irischen Könige und Kleinkönige, die noch vor ihnen bei Gericht das
Wort ergreifen durften, sowie als Zauberer und Propheten. Auch Hochdruiden der Provinzen werden erwähnt.
Der walisische Historiker Nennius berichtet um 829 in
seiner Biographie des halbhistorischen britannischen Königs Vortigern, dass dieser, nachdem St. Germanus ihn
wegen Festhaltens an der Lehre des Pelagius exkommuniziert habe, sich zwölf „Druiden“ als Berater herangezogen habe.
7 Druiden im frühmittelalterlichen
Britannien und Irland
Einige mittelalterliche Quellen berichten von „Drui“ bzw.
„Derwydd“ im mittelalterlichen Irland und Britannien.
So sollen sich irische „Magier“ den Missionaren St. Columban und St. Patrick gegenübergestellt haben bei deren Versuch, Irland zu christianisieren. Die meisten dieser Zauberer wurden der Sage nach von den Heiligen in
„Zauberduellen“ besiegt, wonach sie ihre Macht verloren.
Andere sagenhafte irische Zauberer wie Túan mac Cairill sollen durch die Überzeugungskraft der heiligen Männer freiwillig zum Christentum übergetreten und später Mönche geworden sein. Tatsächlich weist das frühe irische Christentum, vor allem das der Culdeer, einige Elemente auf, die nicht aus dem Christentum des
Mittelmeerraumes oder Nordafrikas zu stammen scheinen und die vielleicht auf keltische Einflüsse zurückzu-
4
11 LITERATUR
führen sind. Augustinus Hibernicus berichtet noch im 7.
Jahrhundert von irischen „Magiern“, die die Wiedergeburt von Menschen in Vogelgestalt gelehrt haben sollen.
Allerdings mag sich die Bedeutung des irischen Wortes „Drui“ (weibl. „Bandrui“) von der der festlandkeltischen „Druides“ unterschieden haben, „Drui“ bezeichnete im irischen Frühmittelalter einen Beamten an den irischen Königshöfen. Später nahm das Wort „Druidecht“
(ir. „Druidenkunst“, siehe auch fíth-fáth) die Bedeutung
von Zauberkraft oder Hexerei an, wobei nicht klar ist,
ob es sich allgemein um volkstümliche „Hexenmeister“
gehandelt hat oder ob tatsächlich noch im Frühmittelalter Reste der alten keltischen Priesterklasse und ihrer
Lehren in Irland überlebt haben. Als mögliche Nachfolger der Druiden im irischen christlichen Mittelalter können jedoch die Filidh gelten. Im Roten Buch von Hergest und bei walisischen Schreibern des 12. Jahrhunderts
wie Gwalchmei ap Meilyr, Cynndelw Brydydd Mawr, Llywarch ap Lewelyn und Filip Brydydd wird „Derwydd“ als
Titel für Propheten und Dichter eines besonderen Ranges verwendet und auf eine offenbar zu ihrer Zeit noch
bestehende Institution bezogen[14] . Das Book of Taliesin
bezeichnet die heiligen drei Könige als Derwydd – also
„Druiden“, womit vermutlich eigentlich der Begriff des
Astrologen gemeint ist [15] .
8
Moderne „Druiden“
→ Hauptartikel: Neuzeitliche Druiden
Seit dem 18. Jahrhundert kam es im Zuge der Keltenromantik zu einem „Druiden-Revival“, in dem zahlreiche
moderne Druidenorden gegründet wurden. Dabei handelte es sich einerseits um liberale und reformerische Vereinigungen, die dem Selbstbewusstsein des aufstrebenden Bürgertums im Zeitalter der Aufklärung entsprachen,
wie etwa den Ancient Order of Druids. Andererseits verschrieben sich Neo-Druiden dem Neopaganismus. Beide
Strömungen haben mit den historischen Druiden der alten Kelten kaum etwas gemeinsam.
und das Schneiden von Misteln in Eichen beruhen offensichtlich auf den (oben genannten) historischen Quellen.
Auch seine gesellschaftlich hohe Stellung – als Kenner
der Geschichte und Berater des Häuptlings – folgt historischen Vorstellungen. Dagegen kommt in diesen Geschichten seine religiöse Rolle nicht zum Ausdruck.
Druiden werden auch in den Romanen von Marion Zimmer Bradley literarisch verarbeitet. In Die Nebel von Avalon wird die Artussage aus Sicht der Frauen erzählt. Die
Klerikerin einer Naturreligion Morgaine erzählt darin als
Schwester von Artus die Sage aus Sicht der weiblichen
Priesterinnen, deren Auftreten und Handeln an das von
Druidinnen erinnern.
9.1 Druiden in der modernen Fantasy
Im Rollenspielsystem Dungeons and Dragons wurde der
Druide als spielbare Heldenklasse übernommen, stellt allerdings einen naturkundigen Magiewirker dar und unterscheidet sich somit stark von seinem historischen Vorbild. Spätere Rollenspielsysteme wie Das Schwarze Auge
übernahmen den D&D-Druiden weitestgehend in dieser
Form. So gelangte die Heldenklasse unter anderem auch
in moderne Rollenspiele wie World of Warcraft, wo der
Druide die Gestalt von Bären, Raubkatzen, Bäumen und
Eulen und anderen Tieren annehmen kann[17] und Diablo
II, wo er ebenfalls ein Gestaltwandler ist.[18]
10 Siehe auch
• Druidin
• Keltischer Neopaganismus
• Heidentum
11 Literatur
In Großbritannien wird Druidentum seit 2010 offiziell als
steuerbefreite Religion anerkannt.[16]
• Miranda Aldhouse-Green: Caesar’s Druids,
Yale University Press, Yale 2010, ISBN
9780300124422.
9
• Peter Berresford Ellis: Die Druiden ISBN 3-82890756-3 (A Brief History of the Druids, Constable,
London 1994, ISBN 9780786709878.)
Druiden in der Literatur
In der Literatur werden sagenhafte oder halbhistorische
Figuren wie Merlin und Taliesin häufig als Druiden bezeichnet, allerdings nur in neuerer Literatur, da beide in
der mittelalterlichen Überlieferung ausschließlich Barden
oder Zauberer genannt werden.
Eine der bekanntesten modernen literarischen Figuren eines Druiden ist Miraculix aus den Asterix-Comics von
René Goscinny und Albert Uderzo, das in viele Sprachen
übersetzt wurde. Seine weiße Kleidung, die Goldsichel
• Helmut Birkhan: Die Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur, Wien, 1997, ISBN 3-70012609-3
• Yann Brekilien: La Mythologie celtique, Éditions du
Rocher, Monaco 1993, ISBN 2-268-01631-5.
• Jean-Louis Brunaux: Les druides : Des philosophes
chez les Barbares, Éditions du Seuil, Paris 2006,
ISBN 978-2-02-079653-8.
5
• dt. Ausgabe: Jean-Louis Brunaux: Druiden.
Die Weisheit der Kelten, Klett-Cotta, Stuttgart
2009, ISBN 978-3-608-94470-9.
• Jean Markale: Die Druiden, Gesellschaft und Götter der Kelten, Bechtermünz-Verlag 1996, ISBN 389350-438-9.
• Nora K. Chadwick: The Druids, University of Wales
Press, Cardiff 1966, ISBN 0708314163.
• Aneurin Lloyd Owen: The Famous Druids. A
Survey of Three Centuries of English Literature, Oxford University Press, Oxford 1962, ISBN
9780585278117.
• Barry Cunliffe: Druids. A Very Short Introduction. Oxford University Press, Oxford 2011, ISBN
9780191613784.
• Miranda J. Green: Die Druiden. Bechtermünz Verlag., Augsburg 2000, ISBN 3-8289-0737-7 (Exploring the World of the Druids, Thames and Hudson,
London 1968).
• Christian-J. Guyonvarc’h: Magie, médecine et divination chez les Celtes, Bibliothèque scientifique
Payot, Paris, 1997 ISBN 2-228-89112-6.
• Jean-Paul Persigout: Dictionnaire de mythologie celte, Éditions du Rocher, Monaco 1985, ISBN 2-26800968-8.
• Stuart Piggott: The Druids, Thames and Hudson,
London 1968, 2. A. 1975, ISBN 9780500273630.
12 Weblinks
• Christian-J. Guyonvarc’h, Françoise Le Roux: La
Commons: Druide – Sammlung von Bildern, Videos
Civilisation celtique, Ouest-France Université, coll.
und Audiodateien
« De mémoire d’homme : l’histoire », Rennes 1990,
ISBN 2-7373-0297-8.
• Christian-J. Guyonvarc’h, Françoise Le Roux: Les
Fêtes celtiques, Ouest-France Université, coll. « De
mémoire d’homme : l’histoire », Rennes 1995, ISBN
2-7373-1198-5.
13 Einzelnachweise
[1] Plinius: Naturalis historia 16, 249.
• Anonyme: Le Dialogue des deux Sages présenté et
annoté par Christian-Joseph Guyonvarc’h, Bibliothèque scientifique Payot, Paris 1999, ISBN 2-22889214-9.
[2] Peter Berresford Ellis: Die Druiden. S. 38.
• Christian Hatzenbichler: Druiden - Edle Wilde oder
finstere Zauberer? Die geistige Elite der Kelten in
der antiken Literatur. Tectum 2011. ISBN 9783828825628.
[4] Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter
keltischen Ursprungs. S. 49.
• Ronald Hutton: The Druids, Hambledon Continuum, London 2007, ISBN 978-1852855338.
• Thomas Downing Kendrick: The Druids. A Study
in Celtic Prehistory, Methuen, London 1927, ISBN
978-0714614854.
• Venceslas Kruta: Les Celtes, Histoire et Dictionnaire,
Éditions Robert Laffont, coll. « Bouquins » , Paris
2000, ISBN 2-7028-6261-6.
• Francoise Le Roux, Christian-J. Guyonvarc’h: Les
druides, Ouest France 1986, ISBN 2-85882-920-9.
• Gwenc’hlan Le Scouëzec: Les Druides, – volume 1
: Des origines à l'Empire romain, Éditions Beltan,
2001, ISBN 2-9516454-0-6.
• Bernhard Maier: Die Druiden. C. H. Beck, Mün
chen 2009. ISBN 978-3-406-56266-2.
[3] Wolfgang Meid: Keltische Religion im Zeugnis der Sprache.
In: Zeitschrift für celtische Philologie 53, 2003, S. 20–40.
[5] Peter Berresford Ellis: Die Druiden. S. 70.
[6] Miranda J. Green: Die Druiden. S. 55 ff.
[7] Cäsar: Commentarii de bello Gallico 6, 13-14.
[8] Entgegen verbreiteter Überlieferung, dass die Druiden die
Opfer ausführten, benutzt Cäsar explizit das Wort procurare („ausrichten“) und nicht facere („ausführen“). Diese abwägende Wortwahl findet sich auch in Darstellungen
von Plinius, Poseidonios, Diodor und Strabon.
[9] Jean-Louis Brunaux: Druiden – die Weisheit der Kelten S.
36 ff.
[10] Cicero: Pro M. Fonteio, XIII-XIV, 30–31; in: Marcus Tullius Cicero, Sämtliche Reden, Manfred Fuhrmann, Artemis u. Winkler 2000, S. 252 f.
[11] Jean-Louis Brunaux: Druiden – die Weisheit der Kelten. S.
38.
[12] Berresford Ellis: Die Druiden S. 16 ff.
[13] Helmut Birkhan: Die Kelten S. 907.
• Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und [14] Berresford Ellis: Die Druiden. S. 93.
Wörter keltischen Ursprungs. C. H. Beck, München
[15] Berresford Ellis: Die Druiden. S. 274.
2003, ISBN 3-406-49470-6.
6
[16] Mitteilung in abcnews
[17] http://www.wow-europe.com/de/info/classes/druid/
index.html Der Hersteller von World of Warcraft über
den Druiden
[18] http://eu.blizzard.com/de/diablo2exp/charclass/druid.
html Hersteller über den Druiden in Diablo II
13
EINZELNACHWEISE
7
14
14.1
Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen
Text
• Druide Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Druide?oldid=135327083 Autoren: Flups, Wst, Kubi, RobertLechner, Schewek, Lichtkind,
Kku, Aka, Kipferl, Ulrich.fuchs, Magnus, Irmgard, Head, Reinhard Kraasch, Fire, Seewolf, Dominik, Elrond, 4tilden, Zwobot, Piefke,
D, HaeB, Karl-Henner, HaSee, Rdb, Josemaria, Aljoscha, Zinnmann, Feliz, Sinn, Bullenwächter, Peter200, Ekkenekepen, Schmiddtchen,
Kahlfin, Peterlustig, Tian, Wolfgang K, Henriette Fiebig, B0b, Unscheinbar, Searinox, Michail, DasBee, RaggaNiczu, BWBot, Hawei,
Phi, Traitor, Mhm, Ads, Aths, Dragzone, AndreasPraefcke, Diba, Carbidfischer, Jergen, FlaBot, Hubertl, Der Ersteller, Lofor, Blaubahn,
Silenus, O.Koslowski, Itti, Debauchery, Ca$e, Das Robert, Drifty, .x, Christof01, Thomas S., Otets, Bera, RobotE, Wessmann.clp, Sechmet, Anonymus, Tilla, Coolgretchen, RobotQuistnix, YurikBot, JEW, LeonardoRob0t, Tischlampe, Hgulf, DerHexer, Draganis, WAH,
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14.2
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14.3
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