Projekt Afrika 2. Kenia
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Projekt Afrika 2. Kenia
1. Kenia 1.1. allgemeines Republik (seit 1964) im Osten Afrikas. Benachbarte Gebiete Im Norden wird Kenia vom Sudan und Äthiopien begrenzt, im Osten von Somalia und vom Indischen Ozean sowie im Süden von Tansania. Im Westen liegen der Victoriasee und Uganda. Hauptstadt Nairobi Fläche 582 646 km² Größenvergleich Ungefähr eineinhalbmal so groß wie Deutschland Einwohneranzahl 33,83 Millionen (2005) Wachstumsrate 2,56 Prozent (2005) Wichtigstes Ziel der meisten Touristen ist der Besuch einer der 25 Nationalparks oder eines der 23 Wildreservate, in denen es möglich ist, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Man unternimmt Safari-Touren um die "Big-Five", das sind die Elefanten, Löwen, Leoparden, Büffel und Nashörner zu sehen und zu fotografieren. Die beiden größten Parks des Landes sind der Tsavo National Park und das Schutzgebiet Marsabit; der Massai-Mara Nationalpark im Südwesten Kenias ist vermutlich der bekannteste. Der Massai-Mara Nationalpark Kenia beeindruckt auch mit seinen wunderschönen Stränden und Korallenriffen. 1.2. Alltagsleben in Kenia Die andere Seite Kenias Die Infrastruktur in Kenia hält mit der Entwicklung nicht immer ganz Schritt. Mehr als die Hälfte der Einwohner lebt unter der Armutsgrenze und die Arbeitslosigkeit steigt ununterbrochen in diesem Land, das die Korruption „gepachtet“ hat. Zudem steigt auch permanent die Bevölkerungsziffer. Nur wenige Menschen haben hier eine Art von geordnetem Job. Die meisten Kenianer stehen mehr oder minder auf der Straße. Oder am Strand als so genannte „Beach Boys“ ,die ihre Waren an Touristen verkaufen wollen. Die Schattenwelt Kenias ist der Slum von Mombasa. Links und rechts der Straße ein einziges geordnetes Chaos von Buden, Wellblech, Verkaufsständen und riesigen Pfützen. Dazwischen Unmengen von Menschen, sitzend, stehend und liegend. Frauen mit ihren Kindern, die die Weißen in den Bussen von Richtung Flughafen beobachten. Denn neue Weiße bringen neues Geld. Dollar oder Euro, Socken oder speziell Kugelschreiber sind sehr beliebt. Das Dorf Ukunda neugierig beobachten die Kinder die Weisen und wollen KugelSchreiber von ihnen ein so genanntes Schnitzerdorf Bildung Im Jahr 2003 löste die Regierung Kibaki ihr Wahlversprechen ein und schaffte das Schulgeld für die "Primary Schools" (Grundschulen) ab. Damit ermöglichte sie zum ersten Mal den Zugang zur Bildung für Kinder aus ärmeren Familien. Jedoch blieben Investitionen im Bildungssektor aus. Das Schulsystem ist kaum im Stande, der steigenden Anzahl von Schülern gerecht zu werden. Die Zahl der Lehrer nimmt kontinuierlich ab, wodurch das Lehrer-Schüler-Verhältnis auf 1:100 gefallen ist. Daher ist ein schülergebundener Unterricht kaum mehr möglich. Weiterführende Schulen, sowie Universitäten sind kostenpflichtig und daher für große Teile der Bevölkerung unzugänglich. Auch an den Universitäten fehlt es an nötigen Geldern, daher sind Streiks der Dozenten oder Studenten häufig. Der Tourismus Der Tourismus ist Kenias wichtigste Devisenquelle. Bereits Anfang des 20.Jahrhunderts kamen reiche Europäer und Amerikaner, um auf Großwildjagd zu gehen. Diesen Touristen der ersten Generation fehlte es an nichts. Zelte, Teppiche, Betten, Waschschüsseln, Porzellan Der Massentourismus und Kristallgläser wurden in den Urwald oder Savanne geschleppt. In den zwanziger begann 1965/66. Im Jahr und dreißiger Jahren wurde "Safari" immer mehr „in“. 1999 kamen bereits rund 1 Mio. Touristen ins Land (Tendenz steigend), was Einnahmen von 290 Doch der Tourismus bringt Vor- und Nachteile mit sich: Mio.US$ nach sich zog. Vorteile des Tourismus - - es entstehen Arbeitsplätze für die Einheimischen durch das Geld wird die wirtschaftliche Entwicklung des Landes gefördert, (z.B. Ausbau des Verkehrsnetzes) die Erschließung des Landesinneren und der Küste wird gefördert durch den Verkauf von landestypischen Souvenirs (z.B. Schnitzereien aus Holz) nehmen die Einheimischen auch etwas Geld ein Nachteile des Tourismus - - die Hotels sind meist im Besitz von Ausländern, dadurch fließen die Einnahmen ins Ausland ab die traditionelle Lebensweise der einheimischen Bevölkerung (Massai-Kultur) wird zerstört, die Massai werden für Fotografien missbraucht Gettobildung: "arme Schwarze", "reiche Weiße" es werden Tiere gewildert (z.B. Nashörner und Elefanten) um deren Stoßzähne zu verkaufen die Umwelt wird stark belastet (Beeinträchtigung der Flora und Fauna, durch Abgase der Safari-Fahrzeuge und Touristenmüll u.a. in den Wildschutzreservaten) die Nationalparks werden immer mehr zu Zoos nach europäischen Vorbild Durch den Tourismus wird zwar die wirtschaftliche Entwicklung gefördert, aber die schlecht bezahlten Arbeitsplätze verstärken die Missgunst der Einheimischen. Außerdem werden durch die verstärkte Konkurrenz anderer afrikanischer Länder die Deviseneinnahmen auf Dauer verringert. Doch trotz alledem sind die Touristen die wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Was eine einheimische Familie hier zum Leben benötigt, das ist weniger als das Trinkgeld bei einem Dinner. Bsp.: Ein Gärtner in einem Hotel bekommt im Monat 2.500 Kenia-Shillings (ca. 30 Euro). Natürlich schlägt er außerdem täglich mit seiner Machete am Strand Kokosnüsse von den Palmen. Für die Touristen. Das Trinkgeld ist mitunter mehr, als sich der gute Mann für eine Kokosnuss nur vorstellen kann. Ein Chefkoch im Top-Restaurant „Blue Lagoon“ im ASC-Hotel Flamingo in Mombasa, kommt auf gut 7000 Kenia-Shilling (ca. 85 Euro). Ein Supergehalt für normale Kenia-Verhältnisse. Bantu und die Wiege der Menschheit Man könnte sogar sagen, Kenia ist die Wiege der Menschheit, denn die bislang ältesten Knochenfunde von so genannten „Vormenschen“, den Homoniden, entdeckte man in Kenia. Unter dem Sammelbegriff „Bantu“ zeigen sich die Völker der Kikuyu, Gusii, Akamba, Mijikenda. Nachdem die Portugiesen im 16. Jahrhundert als Eroberer und Missionare auch Mais, Maniok und Tabak ins Land gebracht hatten, wurde vielfach der Ackerbau forciert. Nur die Massai, die hoch gewachsenen Krieger blieben Nomaden. Und kriegerisch zudem, denn die einzelnen Stämme versuchten sich gegenseitig die Herden zu stehlen. Außerdem bekämpften die Massai alle Eindringlinge, ob nun Missionare oder Sklavenhändler. Doch heute sieht es für die Massai in Kenia nicht mehr so aus …