Z Magazin 8/9/2014

Transcrição

Z Magazin 8/9/2014
S CHLACHTHOF
zMA
GA
LAGERHAU S
AUG
SEPT
ZIN
F Ü R
S T A D T K U L T U R
Freizeit
18. ENDLESS GRIND
Oldschool Skateboard Session
B O LT T H R O W E R
Die Bolzenwerfer
WUNDERBAR LILUBA
Sommerfestival
LESEN
GUCKEN
ENTDECKEN
Erzählen für Kinder
THEMA
Halbzeitwissen
Freizeit
14
inhalt
FRÜHER
WAR
MEHR
LAMETTA
THEMA
04
LESEN GUCKEN ENTDECKEN
4 Vom Außenseiter zum Helden | Johanne Bischoff
6 Hallo, da erzählt jemand
| Robert Best
7 Von Kindern bewertet
| Carla, Marlin Leon, Halina, Silas
8 ›Psst! Leise, dies ist eine Bücherei …‹
| Jörg Windszus
9 Prinzessinnen, Piraten und
Pippi Langstrumpf
HALBZEIT
| Alicia Gager
Milo Milone
sitzt gerade in einem Restaurant in Prag, als wir dieses Interview führen. Vor einigen Jahren hat sie das Dorf mit Straßenbahn verlassen, um in Hamburg ihr Ding zu machen. Ihr Ding
war immer die Musik. Früher als Singer/Songwriterin, als
Bassistin der Trashmonkeys und neuerdings bei Rhonda. Mittlerweile ist sie wieder in die bremische Provinz zurückgekehrt.
zMA
GA
editorial
FÜR STADTKULTUR
ZIN
EIN MAGAZIN
MACHT
STADTKULTUR
Beschreib mal den Stil von Rhonda.
Wenn du mich fragst, ist der Stil von Rhonda eine Mischung
aus Soul, Garage und Pop mit einer Prise Spaghettiwestern ab
und an.
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Warum ist ein retroesker Sound für dich so attraktiv?
Ich habe immer alte Musik geliebt und sie auch immer neuerer
Musik vorgezogen. Ich mag die alten Sounds, die Magie und
den natürlichen Dreck, der da mitschwingt.
Wie spielt es sich bei Rhonda und wie war es früher bei den
Trashmonkeys?
11 Ausschnittweise Realismus: Jub Mönster
Porträt | Radek Krolczyk
12 Glück
Literatur | Karsten Redmann
13 Bye, bye, Dete
Glosse | Jens Laloire
bücher, hat man nicht das Gefühl, es mit einem aussterbenden Genre
zu tun zu haben. Die Tische und Regale sind voll mit Neuerscheinungen
Die Trashmonkeys waren für mich etwas Neues. Das Bassspielen, das Reinkommen in eine etablierte fertige Band. Und das
nach vielen Jahren. Ich habe viel gelernt. Rhonda ist viel mehr
mein eigenes Baby, weil ich so viel von mir und meiner Liebe
reinstecke. Die Songs usw. … Ohne die Trashmonkeys wäre
Rhonda nicht entstanden. Das ist das Beste!
Kannst du dich noch an die ersten Auftritte in Bremen erinnern?
Geht man in einer Buchhandlung in die Abteilung Kinder- und Jugend-
und zu einigen erfolgreichen Reihen gibt’s das entsprechende MerchandiFREIZEIT
sing gleich dazu. Fantasy ist auf jeden Fall ein Trend, der seit Harry Potter
sehr erfolgreich ist, aber auch Piraten, Ritter und Prinzessinnen sind
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Zu den ersten Auftritten in Bremen wurde ich mehr oder
weniger überredet, und zwar von dir, Pat! Ich war immer Herzblutmusikerin und mit aller Liebe wollte ich nur das machen.
Aber ich war kein Entertainer und ziemlich schüchtern, was
vor vielen Leuten Spielen betrifft. Außerdem dachte ich immer,
ich spiel noch zu schlecht Gitarre. Du hast mich immer
wieder gefragt und mich überredet und so hab ich öfter mal
Support-Shows in Bremer Clubs gemacht. Ich hab mich extrem
viel verspielt und viiiiel Quatsch geredet auf der Bühne,
aber ich weiß noch, dass die Leute immer nett waren zu mir.
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18
August 2014: 18. Endless Grind
weiterhin präsent, es gibt inzwischen sogar ängstliche Ritter und aufmüp-
| Slammer Filet | Open Air Kino | Doktor Krapula
| Gartenfestival | Karamelo Santo | Wunderbar
fige Prinzessinnen. Wobei das Strickmuster für ein erfolgreiches Kinderbuch wohl nach wie vor lautet, nimm eine/n Außenseiter/in schick ihn
September 2014:
Bolt Thrower | Nordseite | Trio Sosa-KraussOvalles | Jan Josef Liefers | Rhonda | Martin
Sonneborn | Maybebop | Ultra Ultra-Show
oder sie durch diverse Prüfungen und am Ende hast du einen Helden
bzw. eine Heldin. So ähnlich, aber deutlich eloquenter, beschreibt das
auch Dr. Tobias Kurwinkel vom Internetportal KinderundJugendmedien.de,
das an der Bremer Uni angesiedelt ist.
Jetzt musst du mir eine Frage stellen!
Beatles oder Kinks?
Ob Franz Hohler sich an dieses Rezept hält, ist nicht sicher. Der
Eigentlich Beatles, vom Songwriting her. Aber die Kinks
haben definitv mehr Punk!
War früher mehr Lametta?
KULTURGUT
von Marlena Reinert
Musikalisch definitv!
Schweizer Autor ist hierzulande nicht so bekannt, wie er vielleicht sein
sollte, aber er baut auf jeden Fall mehr auf Fantasie als auf Fantasy
Interview: SEAN-PATRIC BRAUN
Milo in Prag
und auf Humor. Die Nachfrage in einem Buchladen und bei der Stadtbibliothek sind auch beruhigend: Bücher werden gelesen – auch und
gerade von Kindern.
Entspannte Ferien wünscht
Gudrun Goldmann (Chefredakteurin)
Übrigens:
Wir sind eine offene
Redaktion. Jede
und jeder kann gerne
mitmachen!
Kontakt:
[email protected]
Schlachthof
H E R AU S G E B E R
Visit
Foto: MARINA LILIENTHAL
ABCDEFGHIJKLM
NOPVOMTUVWXYZ
AUSSENGHIJKLM
NSEITERUVWXYZ
ABCZUMGHIJKLM
NHELDENTUVWXYZ
ABCDEFGHIJKLIJKLM
NOPQRSTUVWXYZ
THE
MA
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4
Welche Veränderungen beobachten Sie in der Filmbranche?
Das sogenannte Family-Entertainment ist ein spannendes Phänomen:
Hier werden Filme produziert, die sowohl für Kinder als auch für
Erwachsene funktionieren. Dies läuft über unterschiedliche Codierungen. Nehmen wir zum Beispiel ›Findet Nemo‹. Da gibt es diese Szene
mit den zwei Haien, die Nemos Vater und seine Begleiterin entführen.
In einer seltsam anmutenden Selbsthilfegruppensitzung von Haien,
die kein Fischfleisch mehr essen wollen, wird auf die Anonymen
Alkoholiker angespielt. Kinder verstehen das natürlich nicht. Hier
werden eindeutig die Erwachsenen angesprochen. Die Kinder
lachen sich aber trotzdem über diese Szene kaputt: Sie finden
Beobachten Sie Veränderungen, die in den letzten Jahren innerhalb
lustig, wie die Haie sprechen und sich bewegen – nicht ohne
der Kinder- und Jugendliteratur eingetreten sind?
Grund wurden die Haie von Comedians synchronisiert. Kinder und
Ja, es gab einen ganz klaren Paradigmenwechsel mit dem ErscheiErwachsene lachen an genau derselben Stelle, aber über vollkomnen von ›Harry Potter‹. Das war der Moment, in dem sich auch viele
men andere Dinge. Hier sprechen wir von einer Doppelcodierung
Erwachsene darauf eingelassen haben, diese ›Kinderbücher‹ zu lesen.
– es ist der gleiche Text, den Kinder und Erwachsene aber unterDie Gründe dafür liegen in der Doppeladressierung und -sinnigkeit
schiedlich ›lesen‹.
der Romane.
Sehen Kinder Filme anders?
Welche Rolle spielen Klassiker in diesem Genre?
Kinder hüpfen, sie schwitzen, sie boxen. Kinder erleben einen
Zu den Klassikern zählen die Werke Astrid Lindgrens, Otfried
Film mit allen Sinnen. Wir haben sie bei der Rezeption von FilPreußlers und Michael Endes. Die Bücher von Astrid Lindgren sind
men beobachtet. Wenn eine Szene unheimlich war, ist uns aufinteressanterweise gerade auf dem deutschen Markt ungebrochen
gefallen, dass sich viele die Ohren zuhalten. Das hat uns verpopulär. Durch den Tod von Otfried Preußler sind dessen Werke
blüfft. In der Wissenschaft wurde Film fälschlicherweise lange
noch einmal sehr in den Fokus geraten. Was ich sehr bedauere, ist,
als visuelles Medium verstanden. Er ist aber audio-visiuell.
dass Michael Ende nicht mehr so häufig gelesen wird wie noch
Erfolgreiche Kinder- und Jugendfilme arbeiten heute sehr stark
vor einigen Jahren.
mit dem Einsatz von Ton – von Musik, aber auch von GeräuEin perfektes Kinderbuch schreiben – wie geht das?
schen. Wir haben festgestellt, dass es gerade im Kinder- und
In den Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur finden sich
Jugendfilm viele Kombinationsmöglichkeiten von auditiven
ähnliche Motive und Motivkonstellationen: Meist sind die Protagound visuellen Signalen gibt: Filme werden zum Beispiel rhythnisten gesellschaftliche Außenseiter. Das kann zum Beispiel aufmisch geschnitten oder Kamerabewegungen folgen genau
grund von Erkrankungen, aber auch selbst gewählt sein. Dabei
der Musik. Aus entwicklungspsychologischer Perspektive
durchlaufen sie häufig eine Wandlung: vom Außenseiter zum Auserscheint das auch vollkommen nachvollziehbar: Der Gehörerwählten. Diese Wandlung geht einher mit einer Bewährung im
sinn nimmt bei der Entwicklung eines Kindes lange Zeit
so genannten elternfernen Raum. Da haben wir wieder ›Harry
eine dominante Rolle ein – es ist das erste Sinnesorgan,
Potter‹: Der wird nicht umsonst in einem Weidenkörbchen auf
das bei der Entwicklung des Fötus im Mutterleib ausgebildie Schwelle der Dursleys gelegt, ein eindeutiger Bibelverweis
det wird.
(Moses, die Red.) auf sein Außenseiter- bzw. Auserwähltentum.
Oft spielt auch der Humor eine wichtige Rolle. Er entsteht häufig, weil sich die Figur in einem Umfeld bewegt, in dem ihr Verhalten unpassend, ungebührlich, ist: Pippi wird beispielsweise
studiert Geschichte (Master) in
zum Kaffeeklatsch bei den bürgerlichen Damen des Ortes einBremen, ist in Berlin geboren, hat
geladen und hält diesen durch ihr Verhalten den Spiegel vor.
in Jena Geschichte studiert und
Was halten Sie von Literaturverfilmungen?
ihre Abschlussarbeit zum Thema
›Das Journalismusbild in der DDR‹
›Wir brauchen mehr originäre Stoffe‹, das ist eine der
geschrieben. Harry Potter hat sie
großen Forderungen der Kinder- und Jugendfilmwissenschaft.
mit Taschenlampe auf dem Rücksitz
während einer Fahrt durch die Alpen
Für Kinder sind mehr als 80 Prozent der Stoffe Literaturvergelesen. Und sie war immer genauso
filmungen. Das liegt vorwiegend daran, dass man so veralt wie er. Der nächste Film, den
sie im Kino gucken wird, ist ›Rico,
sucht, an die Erfolge der Bücher anzuknüpfen. Es gibt aber
Oskar und die Tieferschatten‹.
auch wunderbare Literaturverfilmungen. Ein Beispiel dafür
ist ›Wo die wilden Kerle wohnen‹ von Maurice Sendak.
Hier ist etwas Seltenes gelungen: Der Stoff wurde nicht
eins zu eins adaptiert, sondern transformiert.
Johanne
Bischoff
Filmproduktionen für Kinder und Jugendliche sind das
einkommensstärkste Standbein Hollywoods und auch der
Literaturmarkt für junge Menschen ist nach wie vor stark
umkämpft. Der Literaturwissenschaftler Dr. Tobias Kurwinkel
entdeckte schon in seinem Studium mit Ronja Räubertochter
sein Interesse am recht stiefmütterlich behandelten Forschungsfeld Kinder- und Jugendmedien. Heute lehrt er an der
Universität Bremen, ist Kopf des wissenschaftlichen Rezensionsportals KinderundJugendmedien.de und Koautor des
Buches ›Einführung in die Kinder- und Jugendfilmanalyse‹.
Fotos: MARINA LILIENTHAL
THE
MA
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ROBERT BEST
HALLO, DA ERZÄHLT JEMAND
Franz Hohler, 71, ist ein Schweizer Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher. Seine
Geschichten, Romane und Verse werden wegen ihres Witzes, ihrer Wärme und ihrer unerwarteten Wendungen von Jung und Alt geliebt. Wikipedia-Einträge zu Hohler gibt es auf
Deutsch, Alemannisch, Englisch, Latein, Arabisch und Türkisch. Ein Vers von ihm geht so:
›Es war einmal ein Schwein / Das liebte roten Wein. // War eine Flasche zu / Dann gab es
keine Ruh. // War eine Flasche offen / War es schon bald besoffen.‹
W
Wieso schreiben Sie für Kinder?
Wieso nicht? Ich habe immer gern für Kinder geschrieben,
schon bevor ich eigene hatte. Und weil ich mich mit den Kindern verwandt fühle im ständigen Neuerschaffen der Welt.
Die Kinder müssen sich ja die Welt zurechtlegen, jeden Tag
neu, und sind dauernd schöpferisch tätig. Das hat mir immer
gefallen an den Kindern.
Was verändert sich in dem Moment, wo man nicht nur
für Erwachsene schreibt, sondern auch für Kinder?
Die Kinder sind kein vollkommen fremdes Volk, für das
man einen ganz eigenen Umgang finden müsste. Aber ich
versetze mich ganz gern in die Situation des Erzählenden, der
Kindern gegenübersitzt. Wohl auch, weil ich oft meinen
eigenen Kindern erzählt habe. Eine persönliche Verbindung zu den Kindern
ist mir wichtig – plötzliche Anreden etwa in meinen Texten, die relativ
überraschend kommen können, um bewusst zu machen: ›Hallo, da erzählt
jemand. Ich bin da.‹ Auch zum Vokabular mache ich mir Gedanken und
versuche, die Kinder weder zu überfordern noch zu unterschätzen.
Auf inhaltlicher Ebene machen Sie keine großen Unterschiede?
Im Prinzip nicht. Ich gehe gern aus der Realität ins Surreale hinein in
meinen Geschichten, auch in denen für Kinder. Dort steuere ich noch direkter auf die Welt des Fantastischen zu. Weil ich denke, dass die ganze
animistische Welt den Kindern noch etwas näher ist als den Erwachsenen:
etwa Tiere oder Gegenstände, die sprechen können. Da fühle ich mich
sehr wohl, mit den belebten Tieren und Dingen. Die Erkenntnisse der Molekularphysik legen nahe, dass so etwas wie ein Tischtuch in seinen kleinsten
Teilen aus lauter atomaren Kraftfeldern besteht, die man sich irgendwie
lebendig vorstellen muss. Diese Kraftfelder, die sind wie kleine Planetensysteme. Es gibt nichts Totes.
Sie haben zwei Söhne. Welche Geschichten haben Sie ihnen früher
vorgelesen?
Das erste war der Roman ›Tschipo‹, den ich für meinen älteren Sohn
gemacht habe, als fortlaufende Geschichte während eines einmonatigen
Griechenland-Urlaubs. Er hat aber gefragt: ›Ist es eine Geschichte aus
einem Buch oder erfindest du die selbst?‹ ›Ja, die erfinde ich selbst.‹ Er
hatte aber das Gefühl, die richtigen Geschichten, das seien die, die in den
Büchern sind. Und meinte dann: ›Ja, wenn du das machst, musst du sie
vorher aufschreiben und mir vorlesen.‹ Die Kinder sind auch Prüfsteine, um
zu sehen, was durchkommt, was ankommt, oder auch, was sie lustig finden.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Märchen? Sie machen viele Anleihen, viele
Bezüge zu Märchen.
Ich habe ein ganz inniges Verhältnis zu den Märchen. Der Märchenkosmos ist eine Gegenwelt und auch eine ergänzende Welt. Die Gegenwelt ist,
dass das Gute gewöhnlich siegt, im Gegensatz zur Realität. Dass es klare
Strukturen gibt. All die Königreiche spiegeln letztlich ein Bedürfnis nach
Ordnung, in der man sich sicher fühlen kann. Es gibt auch eine Vorsicht
den Tieren gegenüber, die Natur ist gleichwertig mit den Menschen. Wenn
man eine Ameise rettet, kann es sein, dass einem später beim Erbsenzählen im Keller ein ganzes Heer gelber Ameisen zu Hilfe eilt. Außerdem
hat der Dumme immer eine Chance. Ich selbst möchte die Märchenwelt
ergänzen, auch die Ungerechtigkeit einfließen lassen. Zum Beispiel mit
einem Prinzen, der zwei Frauen köpft – in jedem Märchen würden ihnen die
Köpfe nachwachsen. Manchmal reicht eben eine blöde Bemerkung und es
ist aus. Ich möchte auch sagen: Hütet euch, passt auf, wenn ihr jemanden
zurechtweist, der stärker ist als ihr. Bei mir schleicht sich das Ungelöste,
das Ungeordnete in die Märchenerzählung.
Was regt Sie an zu Kindergeschichten?
Erlebnisse. Bilder, an denen ich gern weiterspinne. Sprachliche Details
wie bei der Made in Hongkong.* Es ist ein Weiterspinnen der Wirklichkeit.
Ich suche die Realität nach ihren Toren zur Fantasie ab. Und wenn ich
merke, eine Geschichte wird verschieden verstanden, dann weiß ich, sie ist
lebendig, sie lebt.
*Geschichte einer kleinen Made, die es bis nach Hongkong schafft.
VON KINDERN BEWERTET
Wer kann Kinderbücher oder -filme anderen Kindern besser vorstellen als sie
selbst? Dachten wir uns und befragten Kinder nach ihren Lieblingsbüchern,
worum es darin geht und was sie an den Charakteren so fasziniert und fesselt.
C a r l a , 11 J a h r e
Am liebsten lese ich Fantasyund Abenteuerbücher, aber
manchmal auch Pferde- und
Katzenbücher. Meine Lieblingsbücher sind von Warrior
Cats, das sind Katzen in Clans,
die im Wald leben und alle
überleben wollen. Sie müssen
gegen die anderen Clans um
Essen kämpfen und aufpassen
vor den gemeinen Hunden
und Zweibeinern. Mein Lieblingsbuch aus der Reihe ist
›Das Gesetz der Krieger‹. Da
geht es um die Entstehung der
Gesetze, nach denen Feuerstern, Distelblatt, Brombeerkralle und die anderen Katzen
leben. Es sind 15 kurze
Geschichten und dazu gibt es
noch viele schöne Bilder. Ich
mag die Warrior Cats-Bücher,
weil sie spannend, aber nicht
zu spannend sind und weil ich
Katzen mag, da sie so leise
sind und besser hören können.
In den Büchern geht es auch
um Freundschaft und um Gut
und Böse, genau wie im echten
Leben.
Protokoll: Marius Dierks
H a l i n a , 10 J a h r e
M a r l i n L e o n , 10 J a h r e
Früher wurde mir jeden Abend
vorgelesen. Jetzt lese ich alleine. Meistens lese ich abends
im Bett, aber auch manchmal
nach dem Mittagessen, wenn
ich nicht mehr warten möchte,
weil die Geschichte aufregend
ist.
Ich mag die Bücher ›Gregs Tagebuch‹ und ›Asterix und
Obelix‹. Mein Lieblingsbuch
ist ›Gregs Tagebuch 8‹. Es geht
um einen Jungen, der auf einer
Junior Highschool ist und
immer von seinem Bruder und
anderen in der Schule geärgert
wird. Er ist stark und hält
es aus, weil er denkt, er wird
irgendwann mal reich und
berühmt. Mein Lieblingscharakter ist Greg, weil er nie
den Kopf hängen lässt. Es ist
mein Lieblingsbuch, weil es
wie ein Tagebuch geschrieben
ist. Dadurch ist man Greg nahe
und auch die Comic-Zeichnungen sind lustig. Einige Situationen aus dem Buch sind wie
in meiner Schule, das ist interessant. Bis ich mir den neuen
Teil kaufen kann, dauert es
noch, ich freue mich schon
drauf!
Protokoll: Lisa Haferkamp
Mein Lieblingsbuch ist ›Die
geheimnisvolle Minusch‹. In
einer kleinen Stadt trinkt die
Katze Minusch eines Tages
eine giftige Flüssigkeit und
verwandelt sich in eine junge
Frau. Sie sieht zwar aus wie
ein Mensch, benimmt sich
aber noch genauso wie eine
Katze. Das ist total witzig. Sie
klettert auf Bäume, wenn sie
Hunde sieht, sie schleicht
nachts über die Dächer und
trifft sich mit anderen Katzen.
Sie versteht nämlich auch die
Katzensprache. Von ihren Katzenfreunden erfährt sie immer
die neusten Geschichten aus
der Stadt. Die erzählt sie dann
dem Zeitungsreporter Tibbe
weiter, der dann endlich mal
tolle Artikel schreibt und von
seinem Chef nicht gekündigt
wird. Am Ende können die
beiden sogar einen schlimmen
Skandal aufdecken. Wir haben
das Buch gelesen und auch
den Film geschaut. Beides
hat mir richtig gut gefallen,
weil die Geschichte so lustig
und auch total spannend ist.
Protokoll: Maggie Klobus
Silas, 7 Jahre
Der Film Sputnik spielt vor
vielen Jahren in der DDR, als
die Berliner Mauer noch stand.
In einem Dorf wohnt ein
freches Mädchen, das in die
vierte Klasse geht und Astronaut werden will. Weil ihr
Lieblingsonkel in den Westen
geflüchtet ist, will sie eine
Maschine bauen, um ihn wieder zurückzubeamen. Sie hat
zwei Freunde, die ihr dabei
helfen. Die Idee haben sie sich
bei der Fernsehserie ›Raumschiff Interspace‹ abgeguckt.
Sie müssen das Ganze streng
geheim halten und aufpassen,
dass ihre Eltern und der gemeine Polizist davon nichts erfahren. Als die Beammaschine
fertig ist und die Kinder sie
ausprobieren wollen, gibt es
eine große Explosion und
plötzlich sind alle Dorfbewohner verschwunden. Die Kinder
in dem Film sind total mutig,
haben tolle Ideen und bauen
super Erfindungen. Deshalb
hat mir der Film so gut
gefallen.
Protokoll: Maggie Klobus
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JÖRG WINDSZUS
›PSST! LEISE,
DIES IST EINE BÜCHEREI ...‹
STADTBIBLIOTHEK ALS KINDERPARADIES
In einer Bücherei leise zu sein, ist für Kinder in etwa so schwierig, wie beim Friseur
den Kopf stillzuhalten. Wie es die Haarschneidekunst im Laufe der Zeit gelernt hat, mit
unverhofften Bewegungen ihrer kleineren Kundschaft zu rechnen und kurze Zappelpausen ohne lautstarke Ermahnungen zuzulassen, so erwarten die Kinderabteilungen
zeitgenössischer Bibliotheken von ihren Besucher/innen längst keine kontemplative
Artigkeit mehr. Sie wollen Spaß an Büchern, der sich nicht zuletzt in unruhigem
Gewusel und laut vernehmlichen ›Guck mal, was ich gefunden hab!‹-Rufen äußert.
D
Gedichte für Wichte
FOTOS: MARINA LILIENTHAL
Die dritte Etage der Bremer Stadtbücherei ist so ein Treffpunkt für Leselustige – so unruhig und belebt manchmal, dass auf Wunsch der Kinder
erst neulich eine kleine Ruhezone eingerichtet wurde, in der man dem
ganzen Trubel für eine Zeit entfliehen kann. Da die Zentralstelle der Bremer
Stadtbibliothek im ehemaligen Polizeihaus am Wall mit ihren zehn Jahren
noch relativ jung ist, konnten bei der Einrichtung etliche Wünsche von
Kindern, die diese in einem Bürgerbeteiligungsverfahren äußern konnten,
erfüllt werden. Statt grauem Linoleum prangt ein bunter Teppich, das Piratenschiff verheißt Abenteuer, ein heimeliges Zelt beherbergt Bilderbücher
und Sitzschaukeln laden überall zum gemütlichen Schmökern ein. Lesen,
drückt diese Raumarchitektur aus, ist etwas Tolles.
Katrin Fleischmann, als Lektorin und Bibliothekspädagogin
erst vor kurzem von München an die Weser gewechselt, ist
jedenfalls unbesorgt, was die Lesefreude der nachwachsenden Generation angeht. Auch die jährlich erscheinende Kimund-Jim-Studie kann zwar Schwankungen im Leseverhalten
von Kindern, aber keinen anhaltenden Abwärtstrend verzeichnen (www.mfps.de). Tatsächlich ist das schiere Angebot an
guter Kinder- und Jugendliteratur so üppig wie nie zuvor und
mit einem umfangreichen pädagogischen Programm werden
Büchermuffel notfalls mit der Busbibliothek schon vor ihrer
Haustür abgeholt. Der Großteil der Aktivitäten, mit denen die
Stadtbücherei lockt, richtet sich an Schulen. Bilderbuchkinos,
Medienrallyes oder Bücherbingo – insbesondere Jungs sind
leicht zu motivieren, wenn das Lesen mit einem Wettbewerb
verknüpft wird. Beim Online-Portal Antolin (www.antolin.de)
zum Beispiel kann man mit seinem Bücherwissen Punkte
holen. Unter dem Namen ihres Maskottchens betreibt die
Stadtbücherei auch ein eigenes Internet-Portal (www.rabekessi.de), das eher an Vorschulkinder gerichtet ist. Wie Tobias
Peters, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek,
betont, finden im gesamten Verbund der Bremer Büchereien, also in zusätzlich acht auf das ganze Stadtgebiet verteilten Zweigstellen, pro Jahr über
tausend Veranstaltungen und Events statt.
Obwohl die Lektor/innen auf einen geschlechtersensiblen Bücherbestand Wert legen, sind diesbezügliche Unterschiede natürlich Realitäten,
mit denen sie arbeiten müssen. Je männlicher sozialisiert die Kinder sind,
desto eingeschränkter sind sie in ihrem Themenspektrum und befassen
sich ungern mit ›Mädchenkram‹. Mädchen können sich dagegen auch mal
über ihren Tellerrand hinaus für Jedi-Ritter, Fußball-Detektive und ZombiePiraten begeistern. Und so findet sich neben Geschichten, die Identifikationsfiguren jenseits der üblichen Geschlechterklischees zu bieten haben,
auch die breite Palette der aktuellen ›Jungs‹- und ›Mädchenliteratur‹.
Für Kinder, die in bilingualen Haushalten großwerden, ist das stetig
anwachsende Angebot an mehrsprachigen Büchern interessant. Damit
können auch Familienmitglieder ohne Deutschkenntnisse nachvollziehen,
womit sich ihre Kleinen so befassen.
Wichtig ist darüber hinaus, dass Bibliotheken – in Erweiterung ihrer Kernaufgabe – anderen Medien gegenüber aufgeschlossen bleiben. Ob Hörspiele, Filme oder Computerspiele: Anstatt einen aussichtslosen Abwehrkampf
gegen die Bücherkonkurrenz zu führen, sind alle Datenträger im Bestand
vertreten. Der Platz mit den Spielecomputern hat für viele eine ganz besondere Anziehungskraft. Katrin Fleischmann stellt fest, dass viele erst über
den Umweg solcher Medienkomplexe schlussendlich zu Leser/innen werden. Bücher erzeugen eben ein ganz besonderes Erleben, das jedes Kind
für sich entdecken muss. Wie es das tut, ist dabei erst mal nachrangig, und
der Sinn für Qualität stellt sich dann (hoffentlich) mit der Zeit von selber
ein. Spannende Literatur ist hierfür jedenfalls reichlich vorhanden.
Fotos: MARINA LILIENTHAL
THE
MA
ALICIA GAGAR
EINBLICKE BEIM BUCHERVERKAUF
PRINZESSINNEN, PIRATEN
UND PIPPI LANGSTRUMPF
Die Germanistin Barbara Hüchting hat vor vier Jahren das Findorffer Bücherfenster
übernommen, ein Glückstreffer für sie, wie sie sagt. Der Stadtteil bietet ein buntes
und interessiertes Publikum, das quer durch die Gesellschaft reicht. Einen Schwerpunkt setzt sie auf Kinder- und Jugendliteratur, weswegen sich viele Eltern gern von
ihr beraten lassen.
W
Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Kinderbuch aus?
relativ egal, sie akzeptieren auch Jungscharaktere. Es wird auch
Wichtig finde ich, dass das Kind mit seinen jeweiligen BedürfnisAusnahmen geben, aber wenn wir jetzt allgemein sprechen, ist das
sen im Fokus bleibt. Bei Büchern, bei denen es ums Selberlesen
etwas, was mir sehr stark auffällt. Dass es immer die Mädchen
geht, finde ich es wichtig, dass den Kindern zwar keine komplizierte,
sind, die die Leseratten sind, kann ich nicht bestätigen, das ist ja
aber doch eine gepflegte Sprache nahe gelegt wird. Ich merke immer auch so ein Vorurteil.
wieder bei Kindern, die viel lesen, dass sie schneller formulieren
Lange waren Kinderbücher geprägt von starken männlichen
können und dies in ihre Erzählweise übernehmen.
und schwachen weiblichen Charakteren. Welche Entwicklung
Wie sehen die aktuellen Thementrends aus?
sehen Sie da heute?
Die Themen der Jugendliteratur spiegeln sich immer in der KinderEs wird immer extremer: diese pinke Glitzer-Mädchenwelt und
literatur wider. Der Fantasytrend setzt sich weiter fort, also diese
für die Jungs nur noch etwas mit Räubern, Piraten und Schwertern.
Mischform aus möglichen Realitäten und übernatürlichen Welten.
Da gibt es wirklich gar keine Chance, dieser Rolle zu entkommen.
Auch Dystopien sind ein Begriff, der durch die Medien läuft. Also
Das spiegelt sich leider auch in manchen Büchern extrem wider.
Zukunftsvorstellungen, die Gesellschaften darstellen, die eben nicht
Andererseits gibt es diesen Gegentrend, in dem man dann fast nur
perfekt sind. Und was bei Kinderbüchern immer gut funktioniert,
noch starke Mädchen findet, die total taff sind und alles super könsind Kriminalfälle.
nen. Das ist natürlich auch wichtig. Ich hab das Gefühl, es geht in
Wie stehen die Chancen für neue Kinderbücher, sich gegen die
beide Extreme und das entspricht ja auch wieder nicht der Realität.
bewährten Klassiker zu behaupten?
Deshalb ist Pippi Langstrumpf ja so eine faszinierende Figur, weil
Es gibt so unendlich viele neue Bücher. Es ist eher schwierig,
sie eben einfach allen Stereotypen widerspricht. Der Trend geht
sich gegen die anderen neuen Bücher durchzusetzen. Bei den Klassi- schon dahin, stärkere Mädchenfiguren zu haben, aber es geht ein
kern ist es so, dass viele Familien sie über Generationen vor sich
wenig verloren, dass es dazwischen auch noch Färbungen gibt.
hertragen. Sie haben die Klassiker eben noch aus ihrer eigenen
Welchen Einfluss haben die digitalen Medien auf die heutige
Kindheit und suchen trotzdem immer mal wieder etwas Neues. Die
Buchkultur?
Klassiker stehen für sich.
Spannend ist, dass auch im Sachbuchbereich versucht wird,
Was halten Sie von der späteren Überarbeitung von Kinderbucheine Verbindung herzustellen. Es gibt einen Stift, mit dem man auf
klassikern?
etwas im Buch zeigt, und dann erzählt er einem eine Geschichte
Als die Bücher geschrieben wurden, war es selbstverständlich,
durch einen integrierten Lautsprecher, oder er stellt einem Aufgadass zum Beispiel Räuber Hotzenplotz diesen Akzent hat. Da liest
ben. Somit beschäftigt man sich mit verschiedenen Aspekten im
man als Kind im ersten Moment drüber hinweg, aber es setzt sich
Buch. Wie viele Kinderbücher auf Tablets gelesen werden, kann ich
natürlich etwas fest. Man könnte sagen, es ist einfach ein Bild
nicht einschätzen, aber es ist nicht so, dass keine Kinderbücher
der Zeit. Das kann man als Erwachsener kritisch betrachten, aber
mehr gekauft werden. Ich glaube, dass das weiter parallel existieKinder, die das erst mal unreflektiert aufnehmen, können das ja
ren wird. Zumindest in der Generation der Eltern, die jetzt ihre Kingar nicht. Somit finde ich eine modernisierende Überarbeitung nicht der großziehen. Die haben es als Kinder kennengelernt, dass ihnen
verkehrt. Es wäre schade, wenn man diese ganzen Geschichten
aus Büchern vorgelesen wurde. In diesem intimen Moment, wenn
nicht mehr vorlesen könnte.
man kuschelt und sich zusammen ein Buch anguckt, greift auch die
Welche Unterschiede erkennen Sie im Leseverhalten von Jungen
Generation, die immer schon täglich mit digitalen Medien zu tun
und Mädchen?
hat, weiterhin zum Buch.
Das Frappierendste ist, dass Jungs eigentlich nur Bücher über
Jungs lesen. Das beginnt schon ganz früh. Bei Mädchen ist es
11
10
halbzeitwissen
FÜR STADTKULTUR
PROJEKT SEEHILFE
ZIN
Hilfsgüterlieferung nach Sizilien
AUSSTELLUNG
A u f r u f e u n d P l a k a t e 1914 –1918
Das Staatsarchiv zeigt noch bis zum 17. Oktober Originale
historischer Aufrufe und Plakate, mit denen Kriegsanleihen eingeworben und allgemein für den Krieg mobilisiert wurde. Sie
sind eindringliche Dokumente jener Zeit, die auch in dem
neuartigen Einsatz von Massenmedien den Beginn der Moderne
markiert, die in bislang ungekanntem Ausmaß Einfluss auf die
Stimmung der Bevölkerung nahm.
Mit einer Hilfsgüterlieferung nach Sizilien will das ›Projekt Seehilfe‹ die Flüchtlinge, die nach der Auflösung des Lagers in Lampedusa nun nach Sizilien gebracht werden, unterstützen. Nach
wie vor reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab und die Behörden
vor Ort sind mit der Situation überfordert. Nur mit einem kleinen Taschengeld ausgestattet, werden die Flüchtenden weggeschickt, es fehlt ihnen an Kleidung, Unterkunft und Lebensmitteln. Das ›Projekt Seehilfe‹ fährt im August nach Sizilien und
bittet dafür um folgende Spenden: Zelte, Decken bzw. Schlafsäcke, Rucksäcke bzw. Koffer, Fußbälle, Spiele (die man auch
ohne deutsche Anleitung spielen kann), leichte Sommerschuhe
in Größe 36–47, T-Shirts und Trainingsanzüge, Unterwäsche
(nur Neuware).
Kontakt: [email protected] oder www.seehilfe.com
KINNERS
PREMIERENLESUNG
Auf Spurensuche durch Europa
Zweieinhalb Jahre ist die Bremer Autorin Imke Müller-Hellmann
durch Europa gereist und hat Nachfahren der Opfer des KZs
Engerhafe besucht, einem Außenlager von Neuengamme, das
1944 im Dorf ihrer Großmutter war. Das Ergebnis sind viele
intensive Begegnungen und das Buch ›Verschwunden in
Deutschland - Lebensgeschichten von KZ-Opfern – Auf Spurensuche durch Europa‹, das im August im Osburg-Verlag erscheint.
Es stellt Familiengeschichten und Hintergründe verschiedener
Widerstandsbewegungen aus Frankreich, Polen, den Niederlanden, Dänemark, Spanien, Lettland und Slowenien dar und ist
dabei auch ein Prosa-Buch. Am Freitag, den 12. September
findet um 20 Uhr die Premierenlesung im Kuß Rosa am Buntentorsteinweg 143 statt.
Foto: MARINA LILIENTHAL
Johann und die Glücksfee
C o m p a n i a t / 21 S E P S O , 11
Uhr
Johann hat ständig schlechte Laune. Er ist ein Miesepeter der
schlimmsten Sorte. Ausgerechnet auf ihn trifft Isabella. Sie
muss Johann das Glücklichsein beibringen, dann hat sie ihre
Feenprüfung bestanden und ist eine echte Glücksfee. Doch wie
lernt man glücklich zu sein? Und was braucht es zum Glücklichsein? Diese Fragen beantworten Johann und Isabella in dem
zauberhaft-vergnüglichen Theaterstück aus Figurenspiel, Schauspiel, Musik und Tanz. (für Menschen ab 4 Jahren), Eintritt 5,–
Des Kaisers neue Kleider
T h e a t e r To m Te u e r / 2 8 S E P S O ,
11 U h r
Es lebte einmal ein Kaiser, der liebte schöne Kleider so sehr,
dass er sein ganzes Geld dafür ausgab. Dabei vergaß er, sich
um sein Volk und sein Kaiserreich zu kümmern. Und es lebte
zur selben Zeit ein Schneider, der dem Kaiser zeigte, wie eitel
und faul er war. Er versprach dem Kaiser die schönsten Kleider
zu nähen, so schön, wie er sie noch nie gesehen hatte. Und
nicht nur das – diese Kleider sollten für dumme Menschen und
solche, die in ihrem Amt nichts taugen, unsichtbar sein. Der
Kaiser wollte diese Kleider unbedingt haben, um sich vor
seinem Volke zu zeigen und zu erkennen, wer an seinem Hof
nichts tauge. (für Menschen ab 4 Jahren), Eintritt 5,–
AUSSCHNITTWEISE
REALISMUS
PORTRÄT
JUB MÖNSTER
Jub Mönsters Bilder kennt in Bremen jeder. Auch wenn
viele nicht wissen, dass sie von dem sympathischen
Maler stammen, der manchmal einen Strohhut und
immer seinen blonden Schnäuzer trägt.
Überall in der Stadt findet man seine riesigen Wandbilder –
egal ob Viertel, City, Findorff oder Walle. Im soziokulturellen
Klima der 70er Jahre entstanden in Bremen viele dieser Bilder im öffentlichen Raum. Kunst wurde auf der Straße platziert, war somit öffentlich und für alle zugänglich – und
nicht selten sozialkritisch. Gerade für einen politisch denkenden Künstler wie Jub Mönster ein wichtiger Aspekt.
Gleichzeitig waren die Wandbilder für den Maler nach dem
Studium eine gute Gelegenheit, um mit seiner künstlerischen Arbeit Geld zu verdienen. Die Stadt förderte damals
Kunst im öffentlichen Raum sehr stark.
Wenige Zeit nach dem Malerei- und Filmstudium an der
Bremer Hochschule für Gestaltung, dem Vorgänger der heutigen Hochschule für Künste, bekam Jub Mönster mit seiner
Frau Beate einen Sohn. Die städtischen Malaufträge waren
ihm so höchst willkommen. Viele realisierte er mit Jürgen
Schmiedekampf, einem befreundeten Bremer Künstler.
Gemeinsam gestalteten sie zahlreiche Außenfassaden und
Innenräume öffentlicher Gebäude wie Jugendzentren, Schulen oder der Sendeanstalt Radio Bremen. Noch heute arbeitet er für den öffentlichen Raum. Zuletzt gestaltete er auf
Einladung der Inneren Mission die Urnengrabstätte von
Obdachlosen auf dem Waller Friedhof.
Jub Mönster wird allgemein als realistischer Maler wahrgenommen. Tatsächlich ist es die äußere Wirklichkeit, auf
die er sich in seinen Arbeiten bezieht. Sein realistisches
Material unterzieht er jedoch ständig Verfremdungsprozessen. Berühmt sind seine Zeichnungen von Prominenten wie
Lou Reed, David Hockney und Dennis Hopper, die er nach
eigenen Fotos mit Kugelschreibern anfertigt. Oft genug sind
nur ihre Hinterköpfe zu sehen. Als Journalist verschafft er
sich Zugang zu seinen Stars. Auf Pressekonferenzen schießt
er dann Fotos, die er als Vorlagen für seine Zeichnungen verwendet.
Vereinzelung und Entfremdung tauchen als Themen
immer wieder in seinen Arbeiten auf, wie etwa bei dem
2001 in der Bremer Innenstadt entstandenen Wandbild ›En
Passant‹. Zu sehen ist eine alltägliche Straßenszene: Eine
junge Frau trägt einen Gitarrenkoffer, eine führt ihren Hund
spazieren, ein Junge fährt auf einem Skateboard, jemand
malt ein Bierwerbeplakat aufs Pflaster – ein Plakat, wie es

an Hauswänden wie der
hier bemalten zu hängen
pflegt.
An der bemalten
Mauer ist mitten in Mönsters Straßenszenerie
tatsächlich eine solche
Plakatwand angebracht.
Einmal war dort ein
Plakat der Hamburger
Kunsthalle zu sehen. Es
warb für eine Ausstellung mit Bildern von Caspar David Friedrich. Darauf zu sehen war dessen ›Wanderer im Nebelmeer‹ – eine einsame
Gestalt, die auf einem
Felsen steht und aufs
Meer blickt. Ein Prototyp
von Mönsters Fußgängern gewissermaßen.
Vereinzelt und entfremdet gegenüber ihren Hintergründen sind indes auch die Gestalten, die auf seinen Übermalungen zu sehen sind. Auf Flohmärkten und in Auktionen
kauft er in Öl gemalte Landschaftsbilder unbekannter und
unbedeutend gebliebener Maler des frühen 20. Jahrhunderts. Ebenfalls auf Flohmärkten kauft Mönster magazinweise private Dias. Darauf findet er, auf Fotomaterial verewigt, Szenen vergangener Alltage. Beim Durchsehen
seiner Materialien findet er allgemeine Situationen, die Menschen als besonders empfanden und die sie gerahmt in
datierten Kästen archivierten: Hochzeiten und Geburtstage,
Ausflüge und Urlaube.
Einmal entdeckte Mönster auf dem Flohmarkt eine riesige Sammlung voller Diakästen. ›Das war ein ganzes Leben‹,
bemerkt er dazu ein wenig ehrfürchtig. Er kaufte das ganze
Konvolut und begleitete bei seiner Durchsicht ein Paar beim
Älterwerden. In einem Buch hat er Urlaubsbilder der beiden
zusammengestellt, auf denen sie sich gegenseitig an der je
selben Stelle fotografierten. Die Bilder sind unscharf, die
Ausschnitte schlecht gewählt. Man sieht, wie sie älter werden, irgendwann trägt sie eine Perücke. Kunst kennt Mittel,
selbst vergangene Leben mit Aktualität aufzuladen. Hätte
Mönster sie nicht gefunden, wären von ihnen vielleicht nicht
einmal Bilder übrig geblieben.
RADEK KROLCZYK
Foto: MARINA LILIENTHAL
zMA
GA
13
12
halbzeitwissen
zMA
GA
FÜR STADTKULTUR
ZIN
GLÜCK
VON KARSTEN REDMANN
Karsten
Redmann
Karsten Redmann
wurde 1973 in Neunkirchen (Saar) geboren
und studierte Politologie mit Nebenfach Psychologie in Duisburg,
Bremen und Tampere
(FIN). Er besuchte die
Deutsche Fachjournalistenschule in Berlin
und arbeitete als freier
Journalist. Zwei Jahre
war er PR-Manager
der Agentur Scholz &
Friends in Hamburg.
Seitdem arbeitet er als
freier Autor in Bremen.
Veröffentlichungen in
Literaturzeitschriften
(u. a. entwürfe, Lichtungen, Konzepte).
Stipendium Bremer
Romanwerkstatt 2010.
Stipendium Bremer
Prosawerkstatt 2012.
Am 19.9. um 20 Uhr
liest er mit Peter Pusch
im Lagerhaus, etage 3
unter dem Titel ›Vom
Stand der Dinge‹.
www.redmann-media.de
Wir könnten glücklich sein. Ja, das könnten wir. Wir könnten hier sitzen und glücklich sein. Stattdessen warten wir.
Wir warten, während unsere Koffer und Taschen auf
schwarzen Bändern in Richtung Flugzeug transportiert werden. An den Koffern und Taschen hängen grün-weiße Kordeln, so dass wir schnell erkennen, dass es unser Gepäck
ist. ›Grün-weiß, das sind wir‹, sagt Ben und Ben muss es
wissen, denn Ben ist unser Sohn. Wir sind stolz auf ihn,
denn er bringt gute Noten nach Hause. Ich sollte ihn öfter
loben, denke ich.
Die Halle, in der wir sitzen, ist für das Warten da, sie ist
eigens zum Warten gebaut. Groß ist sie und modern und
verglast und überall kann man etwas kaufen. Wenn wir also
nicht mehr einfach nur herumsitzen und in der Gegend herumstarren wollen, gehen wir los, kaufen wir ein. ›Schau mal
da‹, sage ich. Und ›Ach, wie schön‹, sagst du. Du hast dich
hübsch gemacht für die Reise, dein Lippenstift ist rot. Ein
Weihnachtsgeschenk.
Ben möchte Schokolade. Du gibst ihm Geld. Er kauft
eine Tafel und isst sie im Stehen. Ich glaube, dass Schokolade glücklich macht. Ich könnte ihn fragen, ob er mir ein
kleines Stück abgibt. Aber ich stehe neben ihm und schaue
nur zu, wie er sie isst. Jetzt schaut er mir in die Augen und
grinst. Und jetzt grinse auch ich. Bens Lächeln steckt an,
denke ich, und dass ich ihn sehr mag. Nach einer Weile setzen wir uns wieder und beginnen aufs Neue zu warten und
ich beginne darüber nachzudenken, ob es stimmt, was
andere sagen, wenn sie sagen, dass wir für sie glücklich
sind. Und ich denke: Ja klar, sind wir doch, wir sind glücklich – und korrigiere mich, nein, wir könnten glücklich sein,
wenn ... aber mir fällt nichts ein, ich finde für den Satz kein
schönes Ende.
Ben fragt, wann der Flieger geht, und ich zucke mit den
Schultern und schaue auf die Uhr. Aus einer seiner Hosentaschen nimmt Ben sein neues Handy, ein Apple-Handy,
und beginnt, ein Spiel zu spielen. Er spielt es allein, kennt
es nicht anders.
Und du? Du sitzt neben mir, legst den Arm um Bens
Schulter und küsst seine weiße Jungenstirn. Ich sehe das
gern. Ihr seht dann so glücklich aus, ihr zwei.
Und ich? – Denke ich und muss an heute Morgen denken und dass du mich verwundert angesehen hast, weil ich
ein Buch in den Kühlschrank gelegt hatte, in das oberste
Fach, rot geworden bin ich, als du mir das Buch, einen unse-
VER
ZETT
ELT
WRITER’S
CORNER
rer Reiseführer, dort gezeigt hast. Du hast mit dem Finger
auf das Buch gewiesen und ich habe es aus dem Kühlschrank genommen und eingesteckt. Darüber gesprochen
haben wir nicht mehr, ich wollte es nicht und du hast es verstanden.
Ach, wir könnten doch so glücklich sein, denke ich, und
sehe dir beim Blättern in der Illustrierten zu. Am Zeitschriftenstand hast du sie eben gekauft. Aber du liest nur die
Überschriften, längere Artikel liest du nicht. Ich frage mich
nicht, warum du nicht weiterliest. Es ist ja deine Entscheidung, allein deine Sache. Dann eine Stimme über Lautsprecher. Wir werden über den Stand der Dinge informiert.
Es heißt, dass wir in zwanzig Minuten einsteigen könnten.
›Wir bitten sie noch um ein wenig Geduld‹, endet die Frauenstimme. Du greifst nach meiner Hand, ich sehe dich an,
doch du liest weiter, überfliegst Bilder und Texte. Ich
schließe die Augen und denke an nichts.
Als ich sie wieder öffne, schrecke ich auf. Ein dummer
Zufall, denke ich, und sehe, wie er auf mich zukommt. Und
ja, er ist es: Doktor Rieding, Abteilung Forschung und Entwicklung, F und E – im feinen schwarzen Anzug kommt er
direkt auf mich zu, eine neue Assistentin im Schlepptau.
Zwei Meter vor mir streckt er mir bereits seine weiße Hand
entgegen. Ich stehe auf und reiche ihm meine. Er drückt
nicht fest zu, was mich erst wundert. Dann nimmt er mich
zur Seite und redet mir Mut zu, klopft mir mit seiner großen
flachen Hand aufmunternd auf den Rücken und redet in
Floskeln. ›Wird schon‹, sagt er leise, und ›Ein Mann mit
ihren Fähigkeiten‹. Mein Lächeln entgleitet, ich schaue an
seinen Augen vorbei. Er grüßt dich und Ben und geht weg.
Die Assistentin lächelt und ich bin froh, dass er geht. Und
dankbar – dankbar für seine Verschwiegenheit.
Du hast nichts gemerkt, das spüre ich. Kurz schaust du
mich an, dann blätterst du einfach weiter. Lange Interviews
mit Prominenten, Bilder von Feiern, alle strahlen und
lächeln ihr weißes Zahnpasta-Lächeln. Ich weiß gerade
nicht, was in deinem Kopf vorgeht, ich sehe dich neben mir
und sehe Ben und hoffe, dass alles gut wird, hoffe auf ein
gemeinsames Glück, ein Glück für mich, für dich, für uns.
Denn eigentlich, denke ich, könnten wir doch glücklich sein.
Ja, das könnten wir, sicher könnten wir das. Wir müssten es
nur wollen. Ich müsste es wollen und dann auch haben.
Bitteschön auch haben. Einfach mal Glück haben, einfach
so, ohne Grund, ohne Bedingung, einfach Glück haben.
Foto: MARINA LILIENTHAL
von Lens Laloire
Bye, bye, Dete
›Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei‹ – das wusste
bereits der singende Da-Da-Da-Philosoph Stephan Remmler. Vergänglichkeit klebt wie ein hartnäckiger Kaugummi
an all unserem Streben. Dass wir ach so einzigartigen
Krönchen der Schöpfung eines Tages alle genauso wie
jede x-beliebige Sau dem Schlachtermesser der Zeit zum
Opfer fallen, dies ist ein Fakt, dem sich nicht zu widersetzen lohnt. Dass jedoch bereits zu Lebzeiten etwas, das wir
lieb gewonnen haben, im Orkus des Weltenlaufs hinfortgespült werden soll, das sehen wir nicht ein; da stellen
wir uns in aller Öffentlichkeit auf die gut besohlten
Füßchen, reißen die Ärmlein in die Höhe, wedeln mit
Wimpeln und pusten in Trillerpfeifen, um zu protestieren.
Dass alles Wimpelwedeln nicht selten vergebens ist, führte uns jüngst ein lokales Ereignis vor Augen: das Ende
der Dete.
Für all jene, die bisher nicht wissen, wer genau diese
Dete war, hier eine kurze Rückblende: Die Dete war einst
ein Möbelhaus namens Deters, das vor Jahren aufgegeben,
leer geräumt und gekauft wurde, von einem Investor, der
es verwaist dastehen ließ – bis sich sechs Freunde des
Gebäudes annahmen, zwei Buchstaben aussortierten und
dafür allerhand Polstermöbel, technisches Equipment,
Kunst und Kultur und viel gute Laune hineinschleppten.
Das Kultureinrichtungshaus Dete war geboren und eroberte im Nu die Herzen vieler Neustädter. So ein offener
Raum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theater,
der hatte dem Stadtteil bisher gefehlt. Doch nicht allein
die Neustädter, sondern allerlei Leute aus verschiedenen
Ecken der Hansestadt strömten Woche für Woche in die
Dete. Und so tranken Schwachhausener Brüderschaft mit
Pusdorfern, spielten Grolländer Tischfußball mit Viertellinis und drehten Oberneuländer neben Gröpelingern auf
dem Bürgersteig Zigaretten – in der Dete wuchs bei Kaffee und Kuchen, bei Wein und Bier, bei Mate und Nappos
auf Sofas, Sesseln, Paletten und mit ollem Teppich überzogenen Treppenstufen zusammen, was zusammengehört.
Doch aller Popularität und Medienberichterstattung,
allen Nachbarschaftsinitiativen wie Sympathiebekundungen von Stadtteilpolitikern und allen Unterschriftenaktionen sowie Demonstrationen zum Trotz heißt es schließlich: Bye, bye, lovely Dete.
Und so gedenken wir in grimmiger Trauer eines Ortes,
der sich in nur zehn Monaten für so viele in ein zweites
Zuhause verwandelt hat, und sagen schlicht, einfach und
pointenfrei: Danke, Dete, wir werden dich nicht vergessen!
BYE
BYE
THE
MA
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freizeit
z08
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01 AU G F R // S C H L A C H T H O F
HIGHLIGHT DES MONATS
AUGUST
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0 2 AU G S A // S C H L A C H T H O F
14
18. Endless Grind
Oldschool Skateboard Session
Das Bremer
Slammer Filet-Open Air
Der 100jährige, der aus dem
Fenster stieg und verschwand
K Ä P T N I G LO R E I M T A N F R I S C H E R L U F T
OPEN-AIR-KINO
Poetry Slam, wie funktioniert das eigentlich? Jeder Text muss selbst
geschrieben sein. Jeder Poet bekommt fünf Minuten Zeit! Gesang, Requisiten und andere Hilfsmittel sind verboten! Die Texte werden direkt nach
jedem Auftritt von einer Jury bewertet, die aus sieben zufällig aus dem
Publikum auswählten Personen besteht! Die niedrigste Wertung ist die
Eins die höchste die Zehn! Die jeweils schlechteste und beste Wertung
werden gestrichen, so dass die Höchstpunktzahl in der Vorrunde 50 ist!
Die drei besten Poeten der Vorrunde treten im Finale noch einmal gegeneinander an! Am Ende des Abends entscheidet das gesamte Publikum per
Applausabstimmung, wer der neue Käptn Slam wird!
➟ Arena, 20 Uhr // Tickets € 5,–
SEAN-PATRIC BRAUN
Allan Karlsson hat keine Lust auf das Feiern seines hundertsten Geburtstags
und verschwindet klammheimlich aus dem langweiligen Altersheim – in Pantoffeln und mit nur ein paar Münzen in der Tasche. Am Busbahnhof kommt
er zufällig an einen Koffer voller Geld und macht sich ohne bestimmtes Ziel
auf die Socken. Er findet neue Freunde, muss sich aber auch mit nicht gerade charmanten Ganoven auseinandersetzen. Auf Umwegen gelangt er nach
Bali, wo er es sich unter Palmen gut gehen lässt. Mit hundert ist schließlich
noch lange nicht Schluss. ›Der Hundertjährige …‹ ist ein aberwitziges Roadmovie nach dem gleichnamigen Weltbesteller von Jonas Jonasson.
➟ Arena, 22 Uhr // Tickets € 5,– //
0 7 AU G D O // L A G E R H A U S
Weitere Termine: 30.08. Paulette / 06.09. Inside Llewyn Davis
10 AU G S O // L I C H T L U F T B A D
M od e r n e s O rch e st er
Heut’ scheint die Sonne wieder wie gemalt
und wie blankes Eis schimmert der Asphalt,
raus aus der Schule und dann rein in die Jeans,
die paar Hausaufgaben schaffen wir doch mit links.
Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, …
Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah.
Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah,
Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit.
Roadrunner-Joe, das ist ein ganz heißer Freak,
er hat ein silbernes Brett mit Raketenantrieb,
Lola und Fred kommen zusammen an
auf einem Bügelbrett mit ’ner Hupe dran.
Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, ...
Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah.
Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah,
Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit.
Abends dann nach Sonnenuntergang
sind die Straßen richtig leer,
und wir beide fahren ganz allein
durch das weite Lichtermeer.
Laß deine Haare in der Brise wehn,
dass die Mopedmacker ihre Augen verdrehn,
leg dich in jede Kurve, die du kriegst,
streck die Arme aus und stell dir vor, dass du fliegst.
Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, ...
Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah.
Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah,
Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit.
Benny ›Skateboard‹ 1978
Kultlied beim Endless Grind
S K AT E B O A R D –
OOH-AH-AH
3 0 AU G S A // S C H L A C H T H O F
Von 12 bis 21 Uhr finden vier Contests statt: Pool, Street, Weit- und Hochsprung. Hier gibt es die aktuellen Bestmarken von 1,60 m im Hochsprung und
4,25 m im Weitsprung zu überbieten. Zusätzlich wird der Longest (Endless)
Grind im Pool prämiert. Wichtig bei allen Contests ist, dass nur alte Tricks vorgeführt werden. Es kommt also nicht auf den Schwierigkeitsgrad an, sondern
auf den Style. Und wer zudem auf alten Boards fährt sowie in entsprechenden
Klamotten gekleidet ist, kann mit einem Preis rechnen. Bezug nimmt diese Veranstaltung nämlich auf die 70er Jahre, als die Wellenreiter Rollen unter ihre
Bretter geschraubt haben, um Straßen surfen zu können. Zugucken lohnt sich
allemal, denn schließlich geht’s auch darum, miteinander rumzuhängen, zu
reden, zu fachsimpeln und zu feiern. Die Anmeldung findet am Veranstaltungstag vor Ort statt und ist kostenlos! Die Contests werden moderiert. Dazu legen
DJs alte Platten mit Surf-, Punk- und Hardcoresongs auf und die Band Bugbear
spielt live am Pool. Außerdem feiert der Dokumentationsfilm ›Endless Grind –
Strictly No School‹ Premiere!
Nach dem Endless Grind geht’s mit einer Party weiter: Danger!Danger!
ist wieder mit dabei und bringt den freshesten Shizzle aus Punk, Indie, Metal,
Electro, Soul, Rock und Trashpop mit. Hier wird schön getanzt, was auf den
Teller kommt und nicht, was die Industrie euch als heiß verkaufen will!
Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Skatepark, 12 Uhr
Doctor Krapula
Gartenkultur Musikfestival
BOOM! BOOM!
D I E H Ü B S C H E ST E N B Ü H N E N D E R STA DT
›Boom! Boom!‹ lässt direkt der Opener vom aktuellen Album ›Viva el Planeta!‹
von Doctor Krapula verlauten. Damit wird nicht zu wenig versprochen, denn
die fünf Jungs aus Bogotá strotzen nur so vor Energie. Die lassen sie explosionsartig auf der Bühne los. Ihr skainfizierter Mestizo-Rock weiß die Menschen zu begeistern. Aber nicht nur in Kolumbien sind sie eine feste Instanz,
denn mittlerweile gehören sie zu den größten Bands in Lateinamerika. In
Deutschland konnten sie sich mit verschiedenen Festival- und Club-Gigs
bereits eine stetig wachsende Fangemeinde erspielen. Ihre politischen Texte
beschäftigen sich neben der politischen Situation in ihrer Heimat vor allem
mit den Problemen der indigenen Bevölkerung Kolumbiens, zu der sie als
Mestizen ebenfalls zählen.
Der Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen schuf dieses preisgekrönte
Festival, um einmal jährlich Gärten, Parks und Grünanlagen als Kulturbühnen
zu präsentieren. Ein ausgesucht hübsches Exemplar von Gartenkultur findet
sich in Bremens altehrwürdigem LichtLuftBad auf dem Stadtwerder. Das
Naturheilbad, vor hundert Jahren im Geiste des Wasserdoktors Prießnitz
angelegt, dient heute auch als Freizeitpark und Veranstaltungsort.
Im Rahmen des Festivals dürfen wir uns über einen Markt für Kunsthandwerk und eine Kunstausstellung der GartenGalerie freuen, Mensch,
Puppe! spielt ›Ritter Rost und das mutige Burgfräulein Bö‹. Ferner tritt das
Theater Interaktiwo in die Rolle der Stadtmusikanten und zur Krönung spielt
das Moderne Orchester aus Syke.
ARNE HELMS
➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 10,–
JÖRG WINDSZUS
➟ Liluba, 14Uhr // Tickets: € 5,– , Kinder frei
FREI
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Reklame
0 2 AU G S A // L I C H T L U F T B A D
Karamelo Santo
Wunderbar Liluba
W U S E L N D E S L A B O R AT O R I U M
S O M M E R F E S T I VA L
Auch dieses Jahr hauen uns Karamelo Santo kräftig Latin-Ska, Reggae,
Cumbia, Rock und Punk um die Ohren. Perfectos Idiotas nannten sie sich
anfangs. 1997 beziehen sie Quartier im argentinischen La Boca, wo sie ein
wuselndes Laboratorium für andere Bands betreiben und auch ihre Formation weiterentwickeln – zu Karamelo Santo. Nach zwei Alben eröffnen
sie für Manu Chao und buchen ihn gleich für ihre nächste Scheibe. Jahr für
Jahr produzieren sie fortan neue Alben und erobern sich mit politischen
Texten, tanzbarem Sound und einer mitreißenden Liveshow auch in Europa eine Fangemeinde. Nach dem Release ihrer Live-CD/DVD ›El Baile
Oficial‹, einer Reise durch die Bandgeschichte, meldeten sie sich 2013 mit
dem neuen Album ›Karamelo Santo‹ zurück.
MARTHA GRAF
➟ Saal, 20 Uhr // Tickets € 13,–
›Chillen, Grillen, Tanzen und Spielen‹ ist das Motto des Sommerfests an Bremens schönstem Freiluftspielort. Die Strandbühne bietet diesmal Seattle
Tea House & Band of Friends (deep & funky Beats), Hush Forever meets
Deep Dive Corp. (Singer/Songwriter meets Electronica), Suzannah Karenina
(Singer/Songwriter, Band & Beats), MandraGora’s Sound Experience (Balearic Beats), Becapella (Komödiantische Weltmusik/Vocal Slapstick), Bella
Mare & die Beachbuben (akustisches Seemannsgarn), Feuershow, Maskentheater, die Jugend-Circus-Show Confusion, den Jokes-Mitmachzirkus
und vieles mehr auf. Müßig zu erwähnen, dass die alte Liebe Liluba uns in
ihrem schönsten Gewand immer wieder neu bezaubern wird. Familienfreundliches Special: Picknicken erlaubt, bis 19 Uhr steht ein Grill bereit.
➟ Lichtluftbad, 15 Uhr // Tickets € 5,–
MARTHA GRAF
Reklame
DER
NEUE MIX
AUS WASSERKRAFT
UND MÜLLVERBRENNUNG
AUS BREMEN
FÜR BREMER
FAUST
10
swb Strom von hier
swb Strom von hier wird direkt vor Ort im
neuen Weserkraftwerk und den Bremer
Müllheizkraftwerken erzeugt – damit Sie
genau wissen, wo Ihr Strom herkommt.
> Strom aus Bremer swb-Kraftwerken
> ohne Atom- und ohne Kohlestrom
> klimaschonend aus Wasserkraft und
Müllverbrennung
> zu 100 % in Bremen produziert
Alle weiteren Informationen finden Sie unter:
www.swb-gruppe.de/privatkunden/bremen/
produkte/swb-strom-von-hier.php oder folgen
Sie einfach diesem QR-Code.
www.swb-gruppe.de
Nadine Geyersbach in FAUST 10
nach Johann Wolfgang von Goethe mit Elfriede Jelinek
ab dem 18. Oktober im Kleinen Haus
Foto: Pio Rahner
13 AU G M I // L A G E R H A U S
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0 6 S E P S A // S C H L A C H T H O F
KONZERT DES MONATS
SEPTEMBER
20 Jahre Nordseite Jubiläums-Jam
FLOWIN IMMO / ZENTRIFUGAL / MAD MARK /
LY R I C A L P O E T R Y / F S P / C A L I C . u . v . a .
14
Mit einem Paukenschlag, der durch die Republik hallte, feierte die Nordseite 1994 ihr
Release. Der erste Bremer HipHop-Sampler war Initialzünder und Wegbereiter für die
ein oder andere Musikkarriere. HipHop aus Bremen? Ganz weit vorne! Dabei diente
diese Veranstaltung ›nur‹ dazu, einen Querschnitt der damals aktuellen HipHop-Szene
zu zeigen. Jetzt wird der Geist von damals wiedererweckt: Mit viel Bass, krassen Beats
und fließenden Reimen werden die letzten zwei Jahrzente Jahre HipHop aus Bremen auf
die Bühne geholt. Alte Recken treffen auf ihre Erben und bieten einen Überblick über die
Bremer HipHop-Kultur. Es geht schon am frühen Nachmittag los, mit einer GraffitiPerformance auf dem Freigelände am Schlachthof. Alle Aktivisten treten an diesem
Abend ohne Gage auf, da der finanzielle Gewinn dieser Jubiläums-Jam der neuen
Generation in Bremen zugutekommen soll.
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Kesselhalle, 19 Uhr // Tickets: VVK: € 15,– zzgl. VvGeb. / AK € 20,–
14 S E P S O // S C H L A C H T H O F
Trio Sosa-Kraus-Ovalles
40 Jahre
Sparkasse
in concert
Schlachthof
TRADITION IN DER MODERNE
Der in Barcelona lebende Pianist Omar Sosa traut sich was: Die Tatsache, dass er
immer wieder mit unerwarteten Wendungen seinem Werk Würze verleiht, zieht sich wie
ein roter Faden durch die lange Reihe seiner Veröffentlichungen. Gerade erleben wir die
Geburtsstunde eines neuen Trios, mit dem er versucht, seine lateinamerikanisch/afrikanischen Wurzeln mit elektronischen Elementen in die Jetztzeit zu katapultieren. In
dem neu gegründeten Trio mit dem Perkussionisten Gustavo Ovalles und dem Trompeter Joo Kraus verbindet Sosa den gewachsenen musikalischen Fundus früherer musikalischer Begegnungen mit den elektronischen Experimenten, die auf eine einzigartige
Klangreise entführen. Dabei ist Joo Kraus sowohl Motor für die elektronischen Soundtüfteleien des Trios, wie auch poetischer Gegenpart zum vielseitigen Pianospiel des
Kubaners. Gustavo Ovalles steht im Trio für ein perkussives Feuerwerk, in dem dynamische rhythmische Synergien und einfühlsame Momente von außergewöhnlicher Chemie
und Spannung abwechseln.
Bolt Thrower/
Morgoth/Soulburn
DIE BOLZENWERFER
21 S E P S O // S C H L A C H T H O F
SEAN-PATRIC BRAUN
Bolt Thrower haben einen einzigartigen und bislang kaum kopierten Stil aus Death Metal mit Grindcore-Elementen (letzteres
insbesondere auf den beiden ersten Alben). Die Lieder sind
meistens im mittleren und langsameren Tempo angesiedelt und
haben dadurch eine größere Intensität. Fans assoziieren diesen
Sound und das Gefühl auf einem Bolt-Thrower-Konzert mit einem
Panzer, der über den Hörer fährt.
Die Texte beschäftigen sich hauptsächlich mit den Themen
Krieg, Gewalt, Ehre und Leid. Zur Inspiration geht der Bolt
Thrower-Sänger, oder sollen wir sagen Grunzer Karl Willets aus
eigenem Interesse in Museen, welche sich mit Krieg und Kriegsgeschichte befassen. Nach Aussagen Karl Willets ist die
Kriegsthematik als Synonym für das Leben als solches zu sehen –
ein immerwährender Kampf mit den Fallstricken des Daseins. Des
Weiteren nehmen viele ihrer Alben und Lieder Bezug auf das
Tabletop-Rollenspiel Warhammer 40k. Das letzte Album ›Those
Once Loyal‹ ist auch schon von 2005, aber das spielt bei Bolt
Thrower nicht die allergrößte Rolle. Bolt Thrower weichen auf
dem (leider nur) 35-minütigen Longplayer zu keiner Sekunde von
ihrem Erfolgsrezept ab. Tonnenschwere Riffs, hymnische Melodiebögen, ein fesselnder Groove, die brutalen Vocals. Dazu die latent
vorhandene Kriegsthematik in Lyrics und Covergestaltung, die
schon immer zum Programm dieser großartigen Band gehörte.
Kein Zweifel, die Maschine rollt umbarmherziger und gnadenloser
denn je! Und wenn das alles überragende ›When Cannons Fade‹
dieses gnadenlos gute Album beendet, wandert der Finger automatisch zur Repeat-Taste des CD-Players. Sich noch einmal diese
Death Metal-Vollbedienung geben. Sich noch einmal von dieser
gewaltigen Gitarrenwand erschlagen lassen. Dafür wartet der
eingefleischte Bolt Thrower-Fan auch gern mal neun Jahre.
Morgoth ist eine Death-Metal-Band aus Meschede. Die Band
war neben Atrocity die einzige deutsche Death-Metal-Band, die in
den 1990er Jahren auch international auf sich aufmerksam
machen konnte. Der Bandname entstammt dem Universum
J. R. R. Tolkiens, in dem Morgoth das Böse verkörpert. Außerdem
dabei: Die niederländische Death-Metal-Band Soulburn die
zwischenzeitlich, sich auch mal Asphyx nennt und sich immer mal
wieder reuniert.
Übrigens war dieses Konzert bereits nach 57 Stunden restlos
ausverkauft!
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: SOLD OUT!!! //
Veranstalter: Kulturzentrum Schlachthof
➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK € 15,– // Veranstalter: Radio Bremenk //
präsentiert von: 40 Jahre Sparkasse in concert, Nordwestradio, Funkhaus Europa und
Kulturzentrum Schlachthof
15 S E P M O // S C H L A C H T H O F
Jan Josef Liefers
RADIO DORIA –
DIE FREIE STIMME DER SCHL AFLOSIGKEIT
Die neuen Songs, komponiert und getextet von Jan Josef Liefers und Oblivion, handeln von Beobachtungen aus dem Alltag und den Beziehungen zwischen Menschen,
sie reflektieren diese jedoch aus dem Blickwinkel der Nacht. Das Gegenstück zu Alltag müsste eigentlich ›Allnacht‹ heißen, aber leider gibt es dieses Wort noch nicht.
Gemeint ist jene Zeit, in der die Sonne bestenfalls den Mond erhellt und wir am
wenigsten Ablenkung von uns selbst finden. Dann entstehen die Momente zwischen
Schlafen und Wachen, in denen unsere Empfindungen und Fantasien sich selbständig machen und kaum kontrollierbar in alle Richtungen fliegen.
Musikalisch lässt die Band ihrer Kreativität freien Lauf. Mit unbändiger Kraft, viel
Gefühl, der Liebe für Details und vor allem mit präziser Dynamik ist eine sehr persönliche und emotional aufgeladene Musik entstanden. Klänge, die atmen. Die Zeit
haben, sich in menschlicher Geschwindigkeit zu entwickeln – hundert Prozent handgemacht und gut durchblutet.
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 28,50 //
Veranstalter: Koopmann Concerts
FREI
ZEIT
THE
MA
20
21
Reklame
17 S E P M I // L A G E R H A U S
2 4 S E P M I // S C H L A C H T H O F
Rhonda
Martin Sonneborn
B R A N D N E W YO U ’ R E R E T R O
DER SUBVERSIVE WÜHLER
Rhonda sind keine Greenhorns und spielten zuvor bereits in recht bekannten Indie-Bands wie den Trashmonkeys und anderen. Doch erst mit Rhonda finden die Musiker nun ihre wahre Bestimmung: einen frischen, retroorientierten, deshalb aber keineswegs angestaubten Vintage-Sound zwischen Dusty Springfield und Amy Winehouse, den Ronettes und Duffy, den
Detroit Cobras und Adele, mit Melodien zum Verlieben und einer lächelnden Lässigkeit, die Menschen unmittelbar tanzen lässt. Mit grandiosem
Gespür für die Klangästhetik der 60er, behutsam modernisiert und in die
Gegenwart getragen, schubbern die Songs des Ende Juli erschienenen
Debütalbums ›Raw Love‹ mit einer Nonchalance und Brillanz aus den
Boxen, dass Herz, Kopf und Becken gleichzeitig zu wippen, nicken und lieben beginnen.
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Saal, 20 Uhr // € 16,– zzgl. VvGeb.
Ein Abend mit Martin Sonneborn ist ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation zugunsten
der PARTEI, die in Deutschland immer noch unbemerkt nach der Macht
greift. Martin Sonneborn war Chefredakteur bei Titanic und gründete die
PARTEI, um die Mauer wieder aufzubauen. Außerdem ist er Leiter des Satireressorts Spam bei Spiegel Online und Außenreporter der Heute-Show.
Und jetzt zur Abwechslung etwas Feuilleton-Bingo: Deutschlands Chefsatiriker! Dieser Mann will es wissen! Yes, he can! Martin Sonneborn ist ein Partisan der Parodie. Der Buster Keaton der deutschen Politik! Er ist ein Spalter, ein subversiver Wühler, doch er weiß, was sich gehört. Deutschlands
bösester Satiriker! Total krank, sehr verletzend und überhaupt nicht witzig!
2 5 S E P D O // S C H L A C H T H O F
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 12,– zzgl. VvGeb. / AK € 15,–
2 4 S E P M I // L A G E R H A U S
Maybebop
Ultra Ultra-Show
VO CA L I STA S
SA M STAG A B E N D S OA P -T H E AT E R
Leichtigkeit, kokette Selbstironie und unverbrauchter Witz stehen in den
Arrangements der niedersächsischen Vocalband Maybepop an erster Stelle.
Ihr Stil ist facettenreich, leichtfüßig, kurzweilig und ihr Humor einfach
ansteckend. Wenn die vier Stimmcharaktere die Bühne betreten, sorgen sie
mit ihren kuriosen Eigenkompositionen für höchsten Spaßfaktor. Die Texte
greifen Themen aus dem Alltag auf, die mal witzig oder böse, mal hitzig oder
sanft, aber immer rhythmisch präzise und stilsicher dargeboten werden.
Bekannte Rockhits werden von Maybebop mit stimmlicher Genauigkeit in
Perfektion völlig neu interpretiert. Und auch musikalisch wechseln die
Sänger mit einer unglaublichen Imitationen von Instrumenten zwischen Jazz,
Pop, Latin, Klassik und Volksliedern.
Staffel 1, Episode 1. In den heiligen Hallen von ›Radio Bremen 8 – der fantastische Show-Kanal‹, einem fiktiven Studio mitten im Viertel, wird die Ultra
Ultra-Show produziert – die ultimative Unterhaltungssendung von Rick
Astublieft (Jo Schultz) und Rudi van de Boven (Heaven), die sehr an Rudi
Carrell und Harald Juhnke erinnern, während ihre Assistentin, die bezaubernde Sissi (Sissi Zängerle), im Jeannie-Kostüm ihre Kräfte entfaltet.
Der Ultra Ultra-Show geht es um das glamouröse Geschäft des Samstagabends, aber auch um Leben, Lieben und Leiden der Moderatoren, des Intendanten und anderer Kollegen hinter den Kulissen. In einer an absurdes Theater erinnernden Collage werden alle denkbaren Elemente zeitgenössischer
Shows verwoben und dabei sämtliche Klischees des Showbusiness auf die
Schippe genommen. Auf vielfältigen Wunsch wiederholt die Show ihre ersten
beiden Folgen.
MARTHA GRAF
➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: 10,– / 8,– € (ermäßigt)
SEAN-PATRIC BRAUN
➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 21,– zzgl. VvGeb. / AK € 26,–
FREI
ZEIT
22
AUGUST / SEPTEMBER 2014
FR
EIZ
EIT
lagerhaus
Sechs Wochen tanzen, soviel Sie wollen:
Im August und September findet Sommertanz 2014 statt, das große Ferienprogramm
von tanzwerk und impuls Bremen. Für nur 65 Euro (Kinder zahlen die Hälfte) können
über hundert Angebote besucht werden! Genaue Infos und den Sommertanz-Ausweis
gibt’s direkt beim tanzwerk im Lagerhaus.
AUGUST
10 M o by D ü n n
Fr 01 Stroilet Art – Art in a Toilet von Leina | Ausstellung |
Kafé, bis 4. Sept. täglich ab 19 Uhr
Do 07 Doctor Krapula | Konzert | Saal 20 Uhr
Sa 09 Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr
So 10 Gartenkultur Musikfestival | Modernes Orchester Syke / Theater Interaktiwo /
Mensch, Puppe! / Landart / Kunsthandwerk | Liluba ab 14 Uhr
Moby Dünn und die ganz dicke Improshow | Improtheater | etage 3, 20 Uhr
Mi 13 Karamelo Santo | Konzert | Saal 20 Uhr
Di 19 La Salsa | DJ Pefo | Saal 21 Uhr
Sa 30 Wunderbar Liluba – Sommerfestival | Shangolectro /
Seattle Tea House & Band of Friends / Hush Forever meets Deep Dive Corp. /
Suzannah Karenina / Mandragora's Sound Experience / Becapella / Bella Mare
& die Beachbuben / Masken, Theater, Kinderzirkus, Feuer u. v. m.| Liluba, 15 Uhr
P e te r P u sch u n d K a r ste n R ed m a n n
19
So 31 Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen | Konzert | Saal 19 Uhr
SEPTEMBER
Mi 03 Jörn Birkholz: Schachbretttage | Lesung | etage 3, 20 Uhr
Sa 06 SPH Bandcontest | Konzert | Saal 18 Uhr
Brachenkiste – Groko über alles, TTIP für uns! |
Dadaistisches Puppentheater | etage 3, 21 Uhr
Do 11 Slam Bremen | anschließend Open Slam | Saal 20 Uhr
Fr 12 Klamms Krieg – Psychogramm eines Deutschlehrers |
&Sa 13
Bremer Tourneetheater | Saal 20 Uhr
Sa 13 AMS!-Improabend | mit Schmü:tzt und Frauen auf See | etage 3, 21 Uhr
Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr
Di 16 La Salsa | DJ Pefo | Saal 21 Uhr
Mi 17 Rhonda | Konzert | Saal 20 Uhr
Fr 19 Peter Pusch und Karsten Redmann: Vom Stand der Dinge |
Lesung | etage 3, 20 Uhr
Sa 20 Celo & Abdi Olexesh / Veysel | Konzert | Saal 19.30 Uhr
Backdrop Soul Club | DJs Wörli & Matti | Saal 23 Uhr
V. B. Schulze's Bernsteinzimmer – Krake Gema |
Vortrag, Diskussion | etage 3, 21 Uhr
So 21 Imam Baildi | Konzert | Saal 20 Uhr
Mi 24 Die Ultra Ultra-Show | Soap-Theater | Saal 20 Uhr
Sa 27 Efkaka gegen Inflagranti | Improtheatermatch | etage 3, 20 Uhr
21
Imam Baildi
Crime Time Slam | mit Annika Blanke | Saal 20 Uhr
Montags Offene Tanzgelegenheit | DJane Natascha | Standard & Latein Saal 20 Uhr |Tango Saal 21.30 Uhr |
Alle Werder-Spiele im Kafé auf Großbildleinwand!
FR
EIZ
EIT
schlachthof
AUGUST / SEPTEMBER 2014
AUGUST
Fr 01 Das Bremer Slammer Filet | Open Air | Arena 20 Uhr
Sa 02 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand |
Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr
Mo 04 Klappe, die 10! | Kurzfilmworkshop für 12- bis 14-Jährige | Magazinboden 9.30 Uhr
So 24 1. Veganes Sommerfest | Arena 15 Uhr
Sa 30 18. Endless Grind – Oldschool Skateboard Session |
Contests, Live-Band, DJs | Skatepark 12 Uhr
Paulette | Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr
Danger! Danger! | Magazinkeller 23 Uhr
SEPTEMBER
Mi 03 Michael Krebs | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr
Sa 06 20 Jahre Nordseite | Konzert | Kesselhalle 19 Uhr
Inside Llewyn Davis | Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr
30/8 E n d l es s G r i n d
Mi 10 Franziska und die Findorffer | Lesung | Magazinboden 19 Uhr
Fr 12 Aquabella | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr
Sa 13 Stand Up Disco | Party für Schwule, Lesben und Freunde | Magazinkeller 23 Uhr
So 14 Trio Sosa-Kraus-Ovallis | Kesselhalle 20 Uhr
The Peacocks/Dj Bluebeatle | Boots Night Konzert | Magazinkeller 19 Uhr
Mo 15 Jan Josef Liefers | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr
Sa 20 Phil | Phil Collins und Genesis Tribute-Band, Konzert | Kesselhalle 20 Uhr
So 21 Johann und die Glücksfee | Compania t | ab 4 Jahren | Magazinboden 11 Uhr
Bolt Thrower/Morgoth / Soulburn | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr
Mi 24 Martin Sonneborn | Krawall und Satire | Kesselhalle 20 Uhr
Do 25 Maybebop | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr
Fr 26 Caveman | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr
12 /9 Aq ua b e l l a
Sa 27 Florian Schröder | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr
Schlachthof
So 28 Des Kaisers neue Kleider | Theater Tom Teuer | ab 4 Jahren | Magazinboden 11 Uhr
Reklame
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Schlachthofkneipe
Findorffstra§e 51
28215 Bremen
Kneipe 0421 - 37 16 61
info@ schlachthofkneipe.de
www.schlachthofkneipe.de
…ffnungszeiten
r bis open end
Mo bis Fr ab 17 Uh
chen.
mit Kaffee und Ku
und Fr und Sa ab 12
rell ab 18 Uhr.
Warme KŸche gene
www.facebook.de/schlachthofkneipe.bremen
// I M P R E S S U M
H e ra u s ge b e r : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0421/37 7750, Fax: 37775 11, [email protected], Kulturzentrum Lagerhaus,
Schildstraße 12–19, 28203 Bremen, Telefon: 0421/701461, -fax: 701306, Z-Magazin im Internet: www.schlachthof-bremen.de Re d a k t i o n : Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Sean-Patric Braun,
Sophie Hellgardt, Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Au s l a n d : Robert Best (Zürich), Anatol Karminsky (Ulan Bator) Grafische Gestaltung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt
Z-Magazin
B e i t r ä ge : Johanne Bischoff, Robert Best, Marius Dierks, Alicia Gagar, Martha Graf, Lisa Haferkamp, Arne Helms, Maggie Klobus, Radek Krolczyk, Karsten Redmann,
Jörg Windszus l Fo to s / I l l u st ra t i o n e n : Marina Lilienthal (Titel/Thema), Marlena Reinert (Kulturgut), Santiago Gallo Bluguermann, ihr-fotograf, Johannes Görgens, Manfred Pollert, Tanja Rethmann, l Na m e n t l i c h gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. D ru c ke r e i : Girzig & Gottschalk, Bremen.

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