Anstieg der Investitionen in Bauvorhaben geben dem Kreditgeschäft

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Anstieg der Investitionen in Bauvorhaben geben dem Kreditgeschäft
 Finanzgruppe
Sparkassen- und Giroverband
für Schleswig-Holstein
Pressemitteilung
Anstieg der Investitionen in Bauvorhaben geben dem
Kreditgeschäft der Sparkassen einen Wachstumsschub
Kiel, 6. April 2016
Für die schleswig-holsteinischen Sparkassen ist das Jahr 2015 in
allen Geschäftsbereichen zufriedenstellend verlaufen. „Im Unternehmens- und Wohnungsbaukreditgeschäft haben wir beachtliche
Zuwächse erreicht, das Einlagenvolumen konnte deutlich gesteigert werden und die Betriebsergebnisse der Institute waren noch
etwas besser als im Vorjahr“, erklärte der Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, Reinhard Boll, am
Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Kiel.
Die Geschäftsaussichten für 2016 beurteilt Boll ebenfalls positiv.
Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen dürfte die Kreditnachfrage
vor allem von Privatkunden zur Finanzierung von Bauvorhaben
und Immobilienkäufen weiter anhalten.
Schon im vergangenen Jahr konnten die Sparkassen das Wohnungsbaukreditgeschäft erheblich steigern. Die neu zugesagten
Darlehen an private Investoren und den gewerblichen Wohnungsbau wuchsen um 28,2 Prozent – das entspricht neuen Krediten in
einem Volumen von 3 Mrd. Euro. Insgesamt sagten 2015 die Sparkassen ihren Kunden 6,2 Mrd. Euro an neuen Krediten zu
(+ 6,4 Prozent). Für viele Kreditnehmer war es in der Niedrigzinsphase sehr attraktiv, vorzeitige Tilgungen höher verzinster Darlehen vorzunehmen. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass die
Sparkassen auch den Bestand an Kundenkrediten um 2,8 Prozent
ausweiten konnten. Zum Jahresende 2015 hatten die Institute
Kredite in Höhe von 29,9 Mrd. Euro in ihren Büchern.
Für weitere Informationen:
Reinhardt Hassenstein
Sparkassen- und Giroverband
für Schleswig-Holstein
Faluner Weg 6
24109 Kiel
Telefon: +49 431 5335-506
Telefax: +49 431 5335-970
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Bauinvestitionen sorgen für Wachstumsschub im Kreditgeschäft
6. April 2016
An Unternehmen und Selbstständige wurden 4 Mrd. Euro neue
Kredite zugesagt, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der Bestand
an Unternehmenskrediten wuchs deutlich um 3,2 Prozent auf
17,4 Mrd. Euro. Zugenommen haben sowohl die Ausleihungen für
Investitionsfinanzierungen als auch für den gewerblichen Wohnungsbau, für den die Sparkassen 1,2 Mrd. Euro an neuen Krediten
zusagten.
Noch stärker als mit den Unternehmen konnten die Sparkassen
das Kreditgeschäft mit der privaten Kundschaft steigern. Um
12,1 Prozent bzw. 2,1 Mrd. Euro nahmen die Zusagen neuer Darlehen zu, der Gesamtbestand erreichte 11,6 Mrd. Euro (+ 3,3 Prozent). Bei den Privatkunden nahmen die neuen Wohnungsbaukredite mit 1,8 Mrd. Euro noch mehr als im gewerblichen Wohnungsbau zu. Der Bestand aller Wohnungsbaudarlehen der Sparkassen
beläuft sich auf 15,8 Mrd. Euro.
Auch das Geschäft mit Kundeneinlagen hat sich im vergangenen
Jahr lebhaft entwickelt. Trotz niedrigster Zinsen haben die schleswig-holsteinischen Sparkassen den Bestand der Einlagen erneut
kräftig steigern können. „Wir sehen das als Vertrauensbeweis unserer Kunden“, erklärte Boll. Ihnen gehe es um die Sicherheit ihrer
Einlagen und um eine gute Anlage. So konnten die Sparkassen das
Wertpapiergeschäft deutlich steigern und damit den Kunden sinnvolle Anlagealternativen anbieten. Der Umsatz mit Wertpapieren
stieg um 10,3 Prozent und lag damit um 3,1 Mrd. Euro über dem
Vorjahreswert. Festverzinsliche Wertpapiere und Investmentfonds
hatten die höchsten Anteile am Gesamtumsatz.
Die täglich fälligen Gelder nahmen sowohl bei den privaten als
auch den gewerblichen Kunden deutlich zu und stiegen um
11,9 Prozent auf 16,1 Mrd. Euro. Offenbar wollen sowohl Privatleute als auch Unternehmen mit ihren liquiden Mitteln flexibel und
kurzfristig handlungsfähig sein. Dagegen gingen die Spareinlagen
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und der Bestand an Termingeldern weiter zurück. Der Gesamtbestand aller Kundeneinlagen stieg um 1,5 Mrd. Euro bzw. + 6,3 Prozent (Vorjahr: + 4,2 Prozent) auf 26 Mrd. Euro an.
Auch ihre Ertragslage konnten die Sparkassen 2015 verbessern.
Wesentliche Gründe für die Ertragssteigerung waren der Anstieg
des Zinsüberschusses (+ 3,3 Prozent) und der Provisionserlöse
(+ 2,2 Prozent). Außerdem fielen die Wertberichtungen im Kreditgeschäft dank der guten Wirtschaftsentwicklung auch 2015 gering
aus. Durch die Erhöhung ihrer Eigenmittel verbesserten die Sparkassen die durchschnittliche Kernkapitalquote von 11,9 auf
12,6 Prozent. Das Jahresergebnis nach Steuern stieg auf 124 Mio.
Euro an, nach 84,1 Mio. EUR im Vorjahr. Auch die Steuerzahlungen
übertrafen mit 108,2 Mio. Euro das Vorjahr mit 80,4 Mio. Euro
deutlich. Das Geschäftsvolumen aller 13 Sparkassen stieg 2015
um 700 Mio. Euro auf 37,5 Mrd. Euro an.
Im Mittelpunkt der strategischen Orientierung der Sparkassen für
die nächsten Jahre steht nach Überzeugung Bolls der Ausbau des
Vertriebs. Das Kundenverhalten und die Konkurrenzsituation in
der Kreditwirtschaft treibe die weitere Digitalisierung von Bankdienstleistungen voran, erläuterte er weiter. Deshalb sei die Kombination aus digitalen und stationären Zugangswegen der Schlüssel für den künftigen Markterfolg der Sparkassen. Schon heute
sind die Sparkassen die größten Online-Banken; rund 50 Prozent
der 1,2 Mio. Girokonten sind Online-Girokonten. Weil mit der Zahl
der Konten auch die Häufigkeit der Online-Kontakte stetig wächst,
bauen die Sparkassen die Vernetzung mit ihren Kunden weiter
aus.
Auf der anderen Seite bleibt aber die persönliche Erreichbarkeit
für die Sparkassenkunden das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu den Wettbewerbern. Deshalb müssen auch die stationären
Filialen den veränderten Ansprüchen der Kunden entsprechen.
Viele Sparkassen sind bereits im Begriff, ihr Filialnetz umzustruk-
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turieren. Auf welche Standorte sich die erforderliche Aufwertung
der Filialen konzentriert, entscheiden die Institute vor Ort.
Obwohl die Zahl der Geschäftsstellen auch im vergangenen Jahr
leicht zurückging, sind die Sparkassen weiterhin in der Fläche präsent, betonte Boll. Ende letzten Jahres betrieben die Sparkassen
in Schleswig-Holstein 425 Filialen (Vj. 458), davon 159 SBGeschäftsstellen (Vj. 153). Mit 7.763 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Vj. 7.821) waren die Institute unverändert der größte Arbeitgeber in der Kreditwirtschaft des Landes und hatte die höchste
Ausbildungsquote mit 9 Prozent.
Ein besonderes Anliegen ist den Sparkassen das Gesellschaftliche
Engagement. Seit vielen Jahren sind sie in Schleswig-Holstein der
größte nichtstaatliche Förderer von Kunst, Kultur, Wissenschaft,
Sport und sozialen Diensten. Für diese gemeinnützigen Aufgaben
wurden im Jahr 2015 insgesamt rund 17 Mio. Euro zur Verfügung
gestellt. Beispiele für das Engagement sind das SchleswigHolstein Musik Festival (SHMF), die Landesgartenschau, der Bürgerpreis für Schleswig-Holstein, die MuseumsCard und das Tourismusbarometer.