Frühlingslicht Frühlingslicht
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Frühlingslicht Frühlingslicht
Westfalen p Montag, 29. August 2011 Herrenlose Bäume Drei Tote Saftige Früchte müssen nicht zu Fallobst werden Von unserem Redaktionsmitglied BERND EVERS Kreis Gütersloh/Kreis Warendorf (gl). Verführerisch glänzen die Äpfel in der Sonne: Die Obstbäume stehen frei am Straßenrand, kein Zaun behindert den Zugang. Ein Griff nach oben genügt, und schon kann der Passant die leckeren Früchte genießen. An vielen Orten biegen sich derzeit die Bäume unter der Last ihrer Früchte – und häufig gibt es niemanden, der sich um das Obst kümmert. Solche Bäume zu finden und deutschlandweit zu markieren hat sich eine Berliner Initiative vorgenommen: Sie betreibt die Internetseite www.mundraub.org. „Wir möchten, dass kein herrenloses Obst mehr am Baum verrottet“, lautet das Motto der Initiative. Auf ihrer Internetseite lassen sich Obstbäume eintragen, damit diese geerntet werden können. Für ihr Konzept wurden die Berliner bereits vom Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung ausgezeichnet. Auf einer Karte kann man sich die Standorte der Obstbäume anzeigen lassen. Die Macher von Mundraub.org wünschen sich, dass die Schätze vor der Haustür wieder entdeckt werden. 3000 Einträge verzeichnet die Plattform; jeden Tag kommen 50 hinzu. Die meisten Hinweise gibt es in den Ballungsräumen, doch auch in den Kreisen Gütersloh und Warendorf sind mehrere Stellen angegeben, an denen sich herrenloses Obst findet. So wachsen etwa in Gütersloh-Blankenhagen Äpfel an einem Sichtschutzwall, in Beckum erstreckt sich entlang einer Straße eine Pflaumenallee, und in Oelde gibt es Äpfel im Vierjahreszeitenpark. Beim Mundräubern gilt es Regeln zu beachten, wie Kai Gildhorn von Mundraub.org betont: „Nur Obstbäume, die vom Eigentümer freigegeben sind, dürfen abgeerntet werden.“ Bei Bäumen der öffentlichen Hand liegt diese Erlaubnis nach einer Umfrage der „Glocke“ in der Re- Fahranfänger verliert Kontrolle Gronau/Borken (lnw). Ein 18-jähriger Fahranfänger hat in Gronau einen Unfall mit drei Toten und zwei Schwerverletzten verursacht. Am frühen Samstagmorgen war das Auto in einer langgezogenen Kurve von der Straße abgekommen und frontal gegen einen Baum geprallt. Der 18-jährige Fahrer sowie zwei 17 Jahre alte Mitfahrer starben noch am Unfallort, wie die Polizei mitteilte. Zwei weitere 17-jährige Mitfahrer zogen sich schwere Verletzungen zu und wurden in ein Krankenhaus nach Enschede gebracht. gion in der Regel vor. Die Stadt Oelde etwa lädt ausdrücklich zur Ernte im Vierjahreszeitenpark ein, ebenso ist es in Ahlen, Beckum und Gütersloh. Die Sprecher der Kreise Gütersloh und Warendorf mahnen dagegen zur umsichtigen Ernte an den Kreisstraßen: „Wenn der Verkehr nicht gefährdet wird, darf gerne gepflückt werden“, betont etwa Beate Balsliemke vom Kreis Gütersloh. Kai Gildhorn rät Pflückern dazu, auf jeden Fall nachzuhaken, ob ein Baum wirklich herrenlos ist. „Um jedem Ärger vorzubeugen, sollte man im Vorfeld einer Pflückaktion beim Grünflächenamt nachfragen“, empfiehlt er. Das Klettern über Zäune und Mauern sei verboten. Grundsätzlich empfiehlt Mundraub.org den behutsamen Umgang mit den Bäumen, da sich schließlich auch Vögel und andere Tiere von den Früchten ernährten. Deshalb lautet ihre Faustregel: „Nimm nur so viel mit, wie du auch tragen kannst.“ Röntgenlabor 400 000 Euro Brandschaden Münster (lnw). In der Nacht zum Samstag ist im Chemischen Institut der Uni Münster ein Röntgenlabor ausgebrannt. Wie die Feuerwehr mitteilte, hat ein defektes Röntgengerät im Keller den Brand verursacht. Zur Brandbekämpfung wurden vier Trupps mit Atemschutzgeräten und Strahlenschutzausrüstung eingesetzt. Der Brand war nach kurzer Zeit unter Kontrolle. Der Sachschaden beträgt wegen der teuren Laborausrüstung mehr als 400 000 Euro. 1 www.mundraub.org Hintergrund Mit ihrem Namen „Mundraub“ spielen die Initiatoren der Webseite Mundraub.org auf einen bis 1975 existierenden Straftatbestand an – der Entwendung von Lebensmitteln von geringem Wert für den Eigenbedarf. Wer Obst ohne Erlaubnis des Besitzers pflückt, macht sich Bequemlichkeit strafbar, weist Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer aus Münster auf Anfrage der „Glocke“ auf die aktuelle Gesetzgebung hin. Bäume auf öffentlichem Gelände gehören normalerweise dem Landkreis, der Stadt oder der Gemeinde, in der sie stehen. Die Verwaltungen haben in der Regel nichts gegen die private Nutzung der Früchte. Anders ist die Rechtslage übrigens, wenn das Obst vom Baum gefallen ist. Handelt es sich um Früchte öffentlicher Bäume, können sie generell bedenkenlos und auch ohne vorherige Anfrage gesammelt werden. (be) Montgolfiade Da strahlt Ben (6): Er hat sich von einem Baum am Straßenrand einen saftigen Apfel geangelt. Städte und Gemeinden haben in der Regel nichts dagegen einzuwenden, wenn von ihren Bäumen für den privaten Verbrauch geerntet wird. Bild: Evers Wettbewerb Dortmunder werden Breakdance-Meister „Überfallopfer“ will Polizei täuschen Ibbenbüren (dapd). Ein 18-Jähriger hat in Ibbenbüren einen Raubüberfall vorgetäuscht, weil er von der Polizei kostenlos nach Hause gebracht werden wollte. Der Mann hatte sich am Sonntag über den Notruf gemeldet und behauptet, jemand hätte sein Mobiltelefon und die Geldbörse geraubt. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab der 18-Jährige vor, von einer Telefonzelle aus anzurufen. Tatsächlich nutzte er aber sein angeblich geraubtes Handy. Es wurde ebenso wie die Geldbörse bei ihm gefunden. Seine Fahrt mit dem Streifenwagen bekam der zunehmend aggressiver werdende Mann dennoch: Sie führte jedoch nicht nach Hause, sondern in den Polizeigewahrsam. Mehr als 200 Ballonfahrer wollen vom 2. bis 10. September im sauerländischen Warstein heiße Luft produzieren. Zu dem nach Veranstalterangaben weltweit drittgrößten Ballonfahrer-Treffen „Warsteiner Internationale Montgolfiade“ werden bis zu 200 000 Besucher erwartet. Jeweils am frühen Morgen und am späten Nachmittag sind Massenstarts der Heißluftballone geplant. Bild: dpa Dortmund/Hannover (dpa). Akrobatik und hohes Tempo: Neun Gruppen sind bei der deutschen Meisterschaft im Breakdance am Samstag in Hannover angetreten. Beim nationalen „Battle of the Year“ im Pavillon tanzte sich die Crew „Reckless Brunch“ aus Dortmund zum Gewinn. Der Titelverteidiger „Flowjob-BAM“ wurde Zweiter. Mehr als 1000 begeisterte Zuschauer verfolgten den spektakulären Wettstreit. Die Sieger werden Deutschland bei der Weltmeisterschaft am 19. November im französischen Montpellier vertreten. Dort tanzen die 20 weltweit besten Teams gegeneinander. Bei den Vorbereitungen der Sie- ger-Crew ging nicht alles glatt: „Wir haben hart trainiert und viel Pech gehabt – mehrere Mitglieder haben sich verletzt“, berichtete Big Toni von „Reckless Brunch“. Zwei Wochen vor der Veranstaltung brach sich einer der Tänzer – im Breakdance-Jargon B-Boy genannt – den Arm, die Gruppe brauchte einen Ersatzmann. Mit dem weltbesten B-Boy „Hong 10“ aus Korea und dem Spitzentänzer „El Nino“ aus den USA war die Jury hochkarätig besetzt. „Wir achten auf die Choreographie, das Charisma sowie das Konzept der Crew“, erklärt Juror Marc „Speedy“ Robitzky. Und wie gut Choreographie und Musik zusammenpassen. wesen. Aus der Bar, in die er sich anschließend verkrochen hatte, hatte ich ihn fast hinaustragen müssen. In unserem Hotelzimmer hatte ich mir danach stundenlang anhören dürfen, wie er alles wieder von sich gab. Der Beginn einer schönen Beziehung, aber wirklich. „Ich hatte einen ätzenden Tag. Konnte das verdammte Grün nicht finden, egal, was ich gemacht habe. Absolut beschissen. Und dieser Kotzbrocken Chad Scarborough ist weitergekommen. Er hat mich noch kein einziges Mal geschlagen in den letzten zehn Jahren.“ „Das tut mir leid.“ Ich runzelte die Stirn. „Ehrlich. Und vor allem tut es mir leid, dass ich nicht dabei war.“ „Das finde ich auch sehr schade. Wahrscheinlich wäre ich viel besser gewesen, wenn du mit gewesen wärst. Aber es war ja bloß ein kleineres Turnier.“ Ich nickte. „Wie hat Caroline ihre Sache gemacht?“ Ich hatte sie auf das Turnier mitgeschickt, um ihr die Möglichkeit zu geben, dort Erfahrungen für das Palmetto Pointe Open zu sammeln. „Kara, ich habe keine Ahnung. Über die Organisatoren halte ich mich nicht auf dem Laufenden.“ „Klar, entschuldige bitte!“ Ich hob die Hand. „Nein, ich muss mich entschuldigen. Bin einfach mies drauf. Es sah aus, als würde alles glattgehen… Bestimmt hat Caroline ihren Job prima gemacht. Aber ich hab mich eben auf den Platz kon- zentriert, nicht auf die Partys.“ „Na, das wäre aber das erste Mal.“ Ich lachte. „Ich bin nur vorbeigekommen, um meiner schönen Verlobten einen Kuss zu geben… Hab Ma versprochen, direkt zu ihr zu fahren.“ „Warum?“ Er zuckte die Achseln. „Irgendwie braucht sie in der Wohnung über der Garage meine Hilfe.“ „Ach so … okay. Sehen wir uns heute Abend?“ „Hm, ich habe einen Termin mit Ray verabredet, wir wollen über seine Idee für die Geldanlage reden.“ „Und morgen?“, fragte ich schmollend. Er zog die Nase kraus. „Kara, tut mir leid. Ich muss nach Miami fliegen und mir diesen neuen Golfplatz angucken, den die Tour benutzen will. Ich bin ja Mitglied in dem Ausschuss.“ „Ich weiß, ich weiß …“ Ich lehnte mich an seine Brust. „Wann sehe ich dich denn dann wieder?“ „Am Samstag. Versprochen, Schatzi. Du hast doch sowieso nicht damit gerechnet, dass wir uns vorher sehen würden. Und dann igeln wir uns das ganze Wochenende ein. Abgemacht?“ „Perfekt. Es ist … Wochen her, dass wir allein waren.“ Ich küsste ihn, strich ihm über die Wange. Er nahm meine Hand. „Wo hast du den denn her?“ Peyton berührte den Ring an meinem kleinen Finger. „Ich habe ihn in einem alten Schmuckkasten gefunden. Es ist ein Claddagh-Ring.“ „Das weiß ich.“ Er tippte mit dem Finger auf meinen Verlobungsring. „Aber an diesen hier kommt er nicht heran, oder?“ „Nein.“ Ich gab Peyton einen Kuss. „Ein alter Schulfreund hat ihn mir geschenkt – ach Gott, das war damals in der Mittelstufe.“ „Möchtest du gern wieder in der Mittelstufe sein?“ „Nein, nein!“ Ich hob die Hand in die Sonne. „Ich habe ihn bloß wiedergefunden und fand ihn … hübsch.“ „Ist er nicht so was wie ein irischer Ehering?“ „Doch, aber auch Freundinnen oder Schwestern oder Mütter und Töchter können sich gegenseitig einen Claddagh-Ring 27-Jähriger stirbt bei Autounfall Büren/Paderborn (lnw). Ein 27-jähriger Autofahrer ist am Sonntag bei einem Verkehrsunfall in Büren im Kreis Paderborn gestorben. Wie die Paderborner Polizei mitteilte, sei der Mann aus Bad Wünnenberg auf einer Landstraße in einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn abgekommen. Dadurch fuhr er mit seinem Kastenwagen erst in einem Graben und prallte dann gegen ein Baum. Der Fahrer starb noch an der Unfallstelle. Der Unfall ereignete sich einen Kilometer vor dem Zuhause des verunglückten Autofahrers. Roman Frühlingslicht Copyright by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Köln, durch Verlag von Graberg & Görg, Hattersheim 35. Folge Ich hatte die Legende über den Claddagh-Ring recherchiert und herausgefunden, dass es mehrere Theorien darüber gab, wie er entworfen wurde und unter welchen Umständen er an den Ufern der Galway Bay aufgetaucht war. Die Geschichte von Richard Joyce war eine davon. Das hieß, dass ich das Ende von Maeves Erzählung bereits kannte. Ich wusste, was aus Richard und aus ihrer Liebe geworden war. Warum also kehrte ich trotzdem immer wieder zu der alten Irin zurück und hoffte und wartete darauf, dass sie mir das Ende verriet? War der Grund, dass ich das Ende von Jacks Geschichte nicht kannte? Dass ich eigentlich nicht wusste, wie es mit ihm weitergegangen war? Ich stand mit meinem Wagen vor einer roten Ampel, mit geöffnetem Fenster, um den Duft einzuatmen. Alle sagten, es gäbe ihn nicht, ich aber konnte beschwören, dass ich ihn roch: den Duft der Hochflut. Rasch zog ich die Liste mit den Auftritten der Unknown Souls aus meiner Aktentasche. Morgen Abend sollten sie in Savannah spielen. Seit ei- ner Woche wusste ich das, und ich hatte gewartet – auf eine Ausrede, um nicht hinzufahren: auf eine Veranstaltung, eine Party, einen Termin. Aber der morgige Abend war in meinem Terminplaner erschreckend leer, und nach Savannah fuhr man nur anderthalb Stunden. Ein Hupen riss mich aus meinen Tagträumen, und ich bog nach links in unsere Straße ab und in unsere Auffahrt ein, in der Peytons Jaguar parkte. Mein Verlobter lehnte an der Motorhaube und sprach in sein Handy. Ich sprang aus dem Wagen und nahm ihn schweigend in die Arme, während er weitersprach. Er drückte mich an sich. „Warte“, flüsterte er. „Ja, Ma. Kein Problem. Bis bald.“ Er steckte das Handy in seine Gesäßtasche und umarmte mich noch einmal. „Hallo, Schatzi.“ „Was machst du denn hier? Ich dachte, dein Turnier geht bis morgen …“ „Ja, stimmt, wenn man weiterkommt.“ „Was ist denn passiert?“ Als Peyton sich das letzte Mal nicht für die Endrunde qualifiziert hatte, waren wir in Boston ge- schenken.“ Ich betrachtete den Ring. „Er steht für Liebe, Treue und Freundschaft.“ „Er hat eine Delle.“ Peyton strich über den Ring. „Ich weiß. An der Stelle hatte ich den Finger eingeklemmt, als Deirdre die Autotür zugeschlagen hat.“ Ich wunderte mich, dass mir das wieder einfiel. „Weißt du was? Es ist komisch, an was du dich alles erinnerst.“ Peyton küsste mich noch einmal, bevor er in seinen Wagen stieg und davonfuhr. „Ja“, flüsterte ich der leeren Einfahrt zu. „Es ist komisch, an was ich mich erinnere.“ (Fortsetzung folgt) Rätsel taktvoll, unauffällig Robinsons Gefährte Region, Gebiet ugs.: zeitgemäß Topfgriff Abk.: Regierung österr. Bundesland (Abk.) Viehhüter (poet.) griech. Vorsilbe: klein... Wasservogelprodukt Kfz-Z. Griechenland Großvater Wertpapier Zeichen für Tantal Abk.: okay Teilstrecke eines Radrennens Zeitraum von 24 Stunden ® Zeichen für Aluminium 3462 www.kanzlit.de R O MA N VON PA TT I CA L L AHA N H E N RY AUFLÖSUNG DES LETZTEN RÄTSELS !!!!!!E!!! I B I Z A !MOO R !LAUBSAEGE RA H!G! I ! E N !Z!BAL L DEZ I BEL !R!OED E