TESTREFERENZ
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TESTREFERENZ Angenehmes Lauschmittel Yamaha NS525F Mit ihrem unaufdringlichen Wesen ist Yamahas Standbox NS-525F die ideale musikalische Begleiterin für jeden Tag Es ist schon eine ganze Weile her, dass ein HiFiLautsprecher von Yamaha in unserem Hörraum eine Solovorstellung gab. Meist kommen die japanischen Lautsprecher mit Familienanschluss, zum Beispiel in Form der vielgerühmten „Pianocraft"-Kompaktanlage. Dann sind sie etwas kleiner, hinterlassen jedoch stets einen überaus erwachsenen und musikalischen Eindruck. Deshalb waren wir natürlich sehr gespannt, wie sich eine ausgewachsene Standbox der umtriebigen Asiaten, die ja in vielen Bereichen der Unterhaltungselektronik erfolgreich zuhause sind, behaupten würde. Und die bildschöne NS-525F (Paarpreis um 1000 Euro) macht tatsächlich bereits auf den ersten Blick deutlich, dass sie weitaus mehr sein will als das „Alibi-Produkt" eines Vollsortimenters, der bei uns zuletzt in Ausgabe 6/06 mit dem klangstarken und potenten Receiver RX-797 – mit knapp 400 Euro zudem ein veritabler Preiskracher –für Furore sorgte. Die Verarbeitung des wahlweise in Kirsche oder Schwarz erhältlichen, fast exakt einen Meter hohen Lautsprechers ist ohne Tadel. So ein pieksauber zusammengefügtes Echtholzfurnier ist in dieser Klasse ebenso wenig selbstverständlich wie vergoldete Bi-Wiring-Terminals.(...) Die perlmuttweißen „PMD-Cone"-Chassis des Tiefund des Mitteltöners setzen in ihren AluminiumDruckgusskörben optische Akzente. Somit ist die hübsche Japanerin eine zeitloselegante Erschei- nung, die sich vollkommen bruchlos in nahezu jedes Wohnambiente integriert. Das schmeichelt dem Auge und beruhigt die Ehefrau. Dass sie auf ihren mitgelieferten Aluminiumfüßen, die sich an allen vier Ecken wie kurze Beinchen nach außen strecken, auch noch bombenfest steht, dient natürlich nicht nur dem reizenden Äußeren, sondern hat handfeste akustische Vorteile. Denn merke: Nur was stabil steht, klingt auch so! Für unerschütterliche Verhältnisse haben auch Yamahas Innenarchitekten gesorgt, die das Gehäuse der schlanken Bassreflex-Säule mit vertikal und schräg montierten Elementen versteift haben. Jeder der drei Treiber arbeitet in einer separaten Kammer. Um stehenden Wellen entgegenzuwirken, ist das Innere der NS-525F nahezu dreieckig ausgeformt. Nun könnte man ja glauben, man habe hier einen Lautsprecher in klassischer Drei-Wege-Konfiguration vor sich. Dem ist aber nicht so – nur der Tieftöner arbeitet auf das rückwärtig Stereo 03/2007 TESTREFERENZ montierte Bassreflexrohr, der gleich große Mitteltöner deckt auch alle tieferen Frequenzen mit ab. Es handelt sich also um ein Zweieinhalb-Wege-Konzept. Für die oberen Etagen zeichnet eine konstruktiv eher unspektakuläre Aluminiumkalotte mit knapp drei Zentimetern Durchmesser verantwortlich, die ihren Aufgabenbereich mit viel Fleiß und Hingabe übernimmt, ohne zu nerven. So soll es sein! Moment mal, gleich große Chassis? Tatsächlich messen der Bass und sein für die Mitten zuständiger Kollege exakt 16 Zentimeter im Durchmesser. Eine ausschließlich vordergründige Ähnlichkeit, wie sich herausstellt. Technisch gleichen sich die beiden Chassis nämlich überhaupt nicht, so ist die Mischung des für die Mitteltonmembran verwendeten Kunststoffes deutlich weicher und die Schwingspule kürzer als die des Tieftöners. Pragmatisch und professionell, wie die YamahaMannen an ihre Entwicklungsarbeit herangehen, haben sie die NS-525F magnetisch abgeschirmt. Nur allzu oft – die Erfahrung lehrt es ja – kommt es vor, dass Lautsprecher neben Fernsehgeräten Platz finden. Einfach, weil sich nicht jeder den Luxus eines separaten Hörraumes in seinen vier Wänden leisten kann oder möchte. Da müssen Audio- und Videokomponenten eben eine Zweckehe eingehen und dürfen sich tunlichst nicht gegenseitig stören. Ein weiteres Feature, mit dem dieser Lautsprecher sein Talent als extrem alltagstaugliches Produkt unter Beweis stellt. Diese Eigenschaften – stets präsent aber sich nie in den Vordergrund spielend – zeigt die Yamaha auch klanglich. Was ihre Raumbildung anbetrifft, können sich so manche Wettbewerber in dieser Klasse eine Scheibe von der schlanken Nipponbox abschneiden. Bühnen bildet sie ungemein groß und tief ab, Lifeaufnahmen wie etwa das mittlerweile legendäre Popalbum „101“ von Depeche Mode gelingen ihr glaubwürdig und lebensecht. Schaut man sich die Bilder im Booklet an, war die Bühne seinerzeit tatsächlich so opulent, wie die NS-525F sie darstellt. Mit Pop- und Rockmusik manifestiert die günstige Standbox denn auch ihre Grundtonstärke, sie spielt stets spritzig, farbenfroh und sehr harmonisch. Dabei mag sie übersichtliche Strukturen, wie sie etwa das neue Album „To All New Arrivals“ von Faithless bietet. Hier kann sie mit kräftigem Basspunch und Sonorität punkten und folgt den synthetischen Melodiebögen stets auf dem Fuße. Überhaupt ist eher die Popularmusik ihre Domäne.(...) Insgesamt präsentiert sich die wertig konzipierte Yamaha im besten Sinne als musikalische Allrounderin für jeden Tag. Sie fühlt sich am wohlsten, wenn man ihr weder zu viel Komplexität noch zu hohe Lautstärken abverlangt. Dann empfiehlt sie sich mit ihrer geschmeidigen Homogenität, tadelloser Verarbeitung und dem hübschen Outfit als höchst angenehmes Langzeit-Lauschmittel. Fazit: Die NS-525F ist mit ihrem wertigen Finish und edlen Design eine Zierde für jede moderne Wohnumgebung. Aber nicht nur das: Klanglich präsentiert sich die hübsche Japanerin enorm vielseitig mit einer großen und offenen Raumdarstellung, sonorem Grundton und realistischer Stimmwiedergabe. Ein Lautsprecher, der jeden Tag Freude bereitet und niemals nervt. Preis/Leistung: sehr gut Stereo 03/2007