Latein amerika - Weltladen Tulln
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Latein amerika - Weltladen Tulln
Bio-Kakao aus Costa Rica Bio-Mascao Schokoladen EZA-Partner seit 2004 Weitere Informationen: www.appta.org www.fairtrade.net PARTNERBESCHREIBUNG APPTA Bio-Kakao aus Costa Rica Talamanca in der Provinz Limón imSüdosten Costa Ricas, nahe der Grenze zu Panama, zieht sich von der Gebirgskette, deren Namen es trägt, bis zur karibischen Küste. Weite Strecken sind nach wie vor von dichtem Regenwald bedeckt. Dementsprechend hat sich eine außergewöhnliche Artenvielfalt erhalten. Über die Hälfte des Gebietes steht unter Naturschutz und wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Die Abgeschiedenheit des Landstriches hat u. a. dazu beigetragen, dass die Urbevölkerung des Landes hier am stärksten vertreten ist und nach wie vor weitgehend über ihre kulturelle Eigenständigkeit und Sprache verfügt. In Costa Rica stellen die Indígenas, die acht unterschiedlichen Volksgruppen angehören, nur noch ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Eine weitere wichtige Bevölkerungsgruppe Talamancas sind die Nachkommen afro-karibischer ImmigrantInnen, die während der Blütezeit der Bananenexporte (1880 - 1940) meist aus Jamaica und Trinidad in die Küstengebiete einwanderten. Die traditionell schonende Nutzung des Regenwaldes haben eine angepasste Land- und Viehwirtschaft, sowie harmonisch in die Landschaft eingebundene Siedlungen begünstigt, welche die natürliche, üppige Schönheit der Gegend verstärken und den Eindruck eines Paradieses heraufbeschwören.Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Zwar kann sich die Bevölkerung vielfältig ernähren, doch fehltes an Trinkwasser, Elektrizität, Straßen,Brücken, Schulen, ÄrztInnenund Spitälern. Der Verkauf von Überschüssen aus der Landwirtschaft und „cash crops“ wie Bananen und Kakao zahlt sich in der Regel kaum aus, andere Verdienstquellen fehlen. Zudem wird das Gebiet regelmäßig von Überschwemmungen heimgesucht, welche die jahrelange Arbeit immer wieder zunichte machen. Es wundert daher nicht, dass Talamanca trotz seines natürlichen Ressourcenreichtums eines der ärmsten Landesgebiete Costa Ricas ist. Deshalb unterstützen mehrere einheimische Organisationen Entwicklungsprojekte zugunsten der besonders benachteiligten Bevölkerung, sei es indigener bzw. afro-karibischer Herkunft. Eine dieser Organisationen ist die Asociación de Pequeños Productores de Talamanca (APPTA). „Das Hauptziel APPTAs ist die Entwicklung einer wirtschaftlichen Alternative, die auf den kulturellen Gepflogenheiten der indigenen Bevölkerung beruht und diese neu belebt. Von Anfang an setzte die Organisation deshalb auf die traditionelle indigene Agroforstwirtschaft und den BioAnbau, sowie auf die direkte Vermarktung verschiedener Feldfrüchte. APPTA versteht sich als Fair-Handels-Organisation und führt Maßnahmen – u. a. im Bildungsbereich – durch, die zur ganzheitlichen Entwicklung der Mitglieder beitragen.“ Quelle: Claro Aktuell ProduzentInnenbeschrieb von E.Piras Lateinamerika Foto: Claro Fair Trade ASOCIACIÓN DE PEQUEÑOS PRODUCTORES DE TALAMANCA - APPTA V O RT E I L E A U S D E M FA I R E N H A N D E L Über APPTA haben die Kakao-ProduzentInnen Zugang zum Fairen Handel und werden auch über die Vermarktung hinaus unterstützt und beraten. Einige der wichtigsten Vorteile aus dieser Zusammenarbeit sind: • bessere Preise über die Direktvermarktung und den Export unter Bio & FAIRTRADE • garantierte Mindestpreise und Prämienzahlungen nach dem FAIRTRADESchema (siehe auch www.fairtrade.net) • direkte Beteiligung und Mitsprache der ProduzentInnen • umfassende Schulungen und (technische) Unterstützung der ProduzentInnen (Anbaumethoden, Fortbildungen, Fairer Handel, Qualitätssicherung, etc.) • Zugang zu diversen Projekten und Programmen (Biolandbau, Frauenförderung, Diversifizierung der Produktion und Weiterverarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten zur Einkommenssteigerung) APPTA – Vereinigung der KleinproduzentInnen von Talamanca Nachdem in den 1970er Jahren die Kakaopflanzen in der Region Talamanca vom Monilia-Pilz befallen und zahlreiche ProduzentInnen zur Aufgabe ihrer Pflanzungen gezwungen waren, beschlossen in den 80er Jahren einige Einheimische mit dem Aufbau von lokalen Bauerngruppen, der Anlage neuer Kakaopflanzungen, sowie der eigenständigen Vermarktung der Ernte neue Perspektiven zu schaffen. Wenig später kam es zur Gründung des Kleinbauernverbandes APPTA, der 1987 offiziell anerkannt wurde und seine Exportlizenz erhielt. 1991 erfolgte der erste Export in die USA. Heute vereint APPTA 23 Basisgruppen mit insgesamt 850 Mitgliedern, ausschließlich Kleinbauernfamilien. Rund 80% der Mitglieder sind indigener Abstammung, 20% gehören der afro-karibischen Bevölkerung an. Alle Mitgliedsgruppen sind demokratisch organisiert und führen ihre Aufgaben weitgehend selbständig durch. Ihre VertreterInnen ernennen auf der Generalversammlung den siebenköpfigen Verwaltungsrat, der zurzeit vier Frauen zählt. APPTA mit Sitz in der Bezirkshauptstadt Bribri beschäftigt derzeit 15 Angestellte, darunter sechs technische BeraterInnen. APPTA sorgt dabei für überdurchschnittlich gute Lohn- und Arbeitsbedingungen. Zur Reduzierung der Kosten für die BioZertifizierung wurden 17 Mitglieder aus verschiedenen Gemeinden für eine erste, interne Kontrolle ausgebildet. Mittlerweile ist die gesamte Kakaoproduktion bio-zertifiziert (Ecocert bzw. BioSuisse). Hauptanliegen der Organisation ist die Verbesserung der Einkommenssituation der Mitglieder. Neben der Direktvermarktung und Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte stellen auch die Diversifizierung der Produktion (Trockenfrüchte) bzw. Schaffung neuer Verdienstquellen wichtige Maßnahmen dar, damit die Bauern nicht mehr gezwungen sind, sich außerhalb der Hauptsaison auf den Großplantagen zu verdingen. 1997 wurde die Organisation ins FAIRTRADE-Register für Kakao und Bananen aufgenommen, die ersten Verkäufe erfolgten 2001. Neben der technischen Beratung, Vermarktung und allgemeinen Bildungsprogrammen zählt die Frauenförderungen zu einem wichtigen Anliegen der Organisation. So werden spezifische Frauenprojekte durchgeführt, zahlreiche Frauen sind APPTA beigetreten und auf allen Ebenen eingebunden. So wird APPTA seit mehreren Jahren von einer Präsidentin geleitet. Die ProduzentInnen Linie ihre indigenen Sprachen, für viele – ganz besonders für die Frauen – bleibt Spanisch eine Fremdsprache. Meist lebt die Familie in der Nähe des Flusses in einer Holzhütte, die auf Pfählen errichtet ist, und ernährt sich vom Fischfang, der Jagd und der Nutzung eines Stück Landes, auf dem sie Grundnahrungsmittel wie Maniok, Kochbananen, Bohnen, Kürbisse und vielerlei Gemüse und Obst anbaut. Gewöhnlich liegen diese Nutzflächen im Regenwald, im Schatten wild wachsender Bäume. Der Anbau erfolgt in Mischkultur. Diese Anbauweise, Agroforstwirtschaft genannt, kommt einer Vielzahl von Nutzpflanzen zugute. In der Regel wird das Land noch heute in Gemeinschaftsarbeit bestellt. So sind die APPTA-Mitglieder in mehr als 70 Arbeitsgruppen, „Chichadas“ genannt, organisiert. Quellen: Claro PruduzentInnebeschrieb von E. Piras, www.appta.org; (eza/bc/März 07) Der Bio-Kakao von APPTA wird zur BioMascao-Schokolade weiterverarbeitet, diese sind bei EZA, den WELTLÄDEN, im Lebensmitteleinzelhandel und ausgewählten Naturkostläden erhältlich. Die Mitglieder von APPTA leben in 23 verschiedenen, weit auseinanderliegenden Siedlungen, die zum Teil nur mit der Fähre erreichbar sind. Die meisten Mitglieder gehören dem Volk der Bribri oder Cabécar, einige dem der Kékoldi an. Sie sprechen in erster EZA Fairer Handel GmbH · Wenger Straße 5 · 5203 Köstendorf, Austria · Tel. 0 6216/202 00-0 · Fax 0 6216/202 00-999 · offi[email protected] · www.eza.cc