2012-03 Motor - IG Metall Salzgitter

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2012-03 Motor - IG Metall Salzgitter
Betriebszeitung der IG Metall im VW-Werk Salzgitter Ausgabe 3/2012
Sicherung des Lebensstandards
oder Existenzminimum
im Alter?
Die Debatte ist nicht neu, doch jetzt
scheint sie bei der Mehrheit der Bevölkerung angekommen zu sein.
Müssen wir uns jetzt ernsthaft Sorgen um unsere Renten machen?
Inhalt
S. 2:
Aktuelle Diskussion um drohende Altersarmut
S. 3:
Einkommensmillionäre endlich gerecht besteuern!
S. 4:
3 Tage Reglung - Neue Betriebsvereinbarung
S. 4/5: Ergonomieprobleme in der neuen MDB-Linie
S. 6: Leiharbeit - erstmal verlängert!
S. 7: Die neuen Azubis sind da! - Caddy-Fan im Werk Poznan
S. 8:
Internationales Seminar in Breslau
Hoffnung auf WM-Titel und festen Arbeitsplatz
Schon seit Jahren haben Gewerkschaften und Sozialverbände auf
eine drohende Altersarmut hingewiesen, Politiker hingegen das
Problem gerne kleingeredet. Dabei
haben doch gerade Politiker fast
aller Parteien die jetzige Situation
mit zu verantworten.
weiter auf Seite 2
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bereits im Jahr 2001 haben Gewerkschaften und Sozialverbände
die damals beschlossene Rentenreform als Weg in die falsche Richtung kritisiert. Die rot-grüne Koalition
setzte diese Reform, trotz aller Proteste auch mit Stimmen aus der Union durch. Man beschloß damit u. a.
die kontinuierliche Absenkung des
Rentenniveaus bis zum
Jahr 2030 auf 43%. Aktuell beträgt das Rentenniveau noch 51%! Gleichzeitig wurden steuerliche
Anreize für die private
Altersvorsorge geschaffen (Riesterrente). Jeder
sollte, je nach Einkommen, mindestens 1% für
die private Altersvorsorge
zurücklegen.
Doch die Riesterrente hat
sich inzwischen als nicht
tauglich erwiesen, da
zahllose Versicherungsunternehmen für dieses Zusatzgeschäft die
Provisionen einstrichen, die Verträge jedoch nicht das hielten, was sie
versprachen. Am Laufzeitende bringen viele Riesterverträge laut Experten keine oder nur sehr geringe
Renditen und sind damit zum Ausgleich der entstehenden Rentenlücke völlig unzureichend.
Diese politische Verordnung einer
privaten Altersvorsorge ist daher
Grundsätzlich in Frage zu stellen,
da einerseits die gesetzlichen Rentenversicherungsbeiträge möglichst
niedrig gehalten werden sollen
(höchstens 20% bis 2020), andererseits durch eine private Vorsorge
das Geld freiwillig dann doch für das
Alter aufgewendet werden soll. Auf
diese Weise werden verstärkt die Ar2
beitgeber aus der Pflicht genommen
und die Last auf die ArbeitnehmerInnen abgewälzt. Auch die möglichen
Anlagerisiken dieser kapitalgedeckten Rentenversicherungen tragen
einzig die ArbeitnehmerInnen.
Steuerliche Belastungen im Alter
Als zusätzliche Belastung für zukünftige Rentner musste der Ge-
setzgeber im Jahr 2005 auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts
reagieren und führte schrittweise die
sogenannte nachgelagerte Besteuerung auf die gesetzliche Altersvorsorge ein. Danach müssen ab 2005
alle Renten zu 50% versteuert werden, ab 2040 sogar zu 100%. Im
Gegenzug sind die Beiträge zur Altersversicherung, ebenfalls schrittweise, steuerlich absetzbar. Damit
kommt eine weitere Belastung auf
zukünftige RentnerInnen zu.
Zuschussrente mit hohen Hürden
Nach vielen gravierenden Einschnitten in das deutsche Rentensystem will nun die Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen
eine Zusatzrente einführen, um vor
allem Geringverdienern und Frau-
en, die Kinder erzogen und/oder
Pflegeleistungen erbracht haben,
mit einem Existenzminimum von
850 Euro vor der drohenden Altersarmut zu bewahren.
Allerdings ist dies mit hohen Voraussetzungen verbunden, die teilweise
völlig an der Realität vorbei gehen:
45 Versicherungs- und 35 Beitragsjahre müssen erfüllt werden. Ab
2018 ist zusätzlich der
Nachweis einer privaten
Altersvorsorge zu erbringen. Durch den starken Anstieg atypischer
Beschäftigungsverhältnisse in den letzten
Jahren, ist kaum davon
auszugehen, dass solche Voraussetzungen
für die Betroffenen zu
erfüllen sind. Wer Jahrelang in Leih- oder
Zeitarbeit,
Minijobs,
Dauerpraktiker, Verträgen auf 400-Euro-Basis
etc. gearbeitet hat, wird selten genug verdient haben, um sich für das
Alter etwas zurückzulegen.
Dieser Gesetzesentwurf setzt eindeutig an der falschen Stelle an. Anstatt die Ursachen zu bekämpfen,
soll eine Zuschussrente eingeführt
werden, die vermutlich nur wenige
in Anspruch nehmen können.
Die IG Metall lehnt daher eine Zuschussrente in dieser Form ab und
fordert stattdessen die Abschaffung
der Rente mit 67 und die Beibehaltung des derzeitigen Rentennivaus.
Darüber hinaus müssen sich die Arbeits- und Einkommensbedingungen der ArbeitnehmerInnen wieder
verbessern und Optionen für ein
vorzeitiges Ausscheiden aus dem
Erwerbsleben möglich sein.
Einkommensmillionäre endlich gerecht besteuern!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wer in diesen Tagen regelmäßig
die Nachrichten in den Medien
verfolgt, stellt vor allem fest, dass
es im Zusammenhang mit der
sich wieder verschärfenden Krise
immer verworrener wird, was die
Vorschläge und Maßnahmen zur
Bewältigung der Staatsschulden
der EU-Länder angeht.
In diesem Zusammenhang wird
die Verschuldung solcher Länder
wie Griechenland, Spanien, Portugal und Italien in
den Medien gern so
dargestellt, als seien sie selbst schuld
und
Deutschland
nun für alle zahlen
müsse.
Dabei ist die Bundesrepublik selbst
auch mit über 2,1
Billionen Euro verschuldet. Nur die
Tatsache, dass der
Export die deutsche
Konjunktur
bisher
stützte, sorgt dafür, dass wir uns
nicht in einer ähnlichen Situation
befinden. Das in dem sogenannten Fiskalvertrag der EU genannte
Ziel, nicht mit mehr als 60% des
Bruttoinlandproduktes verschuldet
zu sein, hält bisher so gut wie kein
Land innerhalb der Union ein, auch
Deutschland liegt bei über 80%.
Aber was sind die Ursachen dieser Situation? Pauschale Behauptungen, wie „die haben über ihre
Verhältnisse gelebt“ oder „die sind
einfach nur faul“, wie es „Bild“ und
andere Medien immer verbreiten,
sind schlichtweg falsch.
In den letzten Jahrzehnten haben alle EU-Staaten – Deutschland mit einbezogen – vor allem
immer die gängige EU-Vorgabe
verfolgt, dass Unternehmens- und
Vermögenssteuern gesenkt oder
gar abgeschafft werden müssten,
damit man wettbewerbsfähig ist
und somit angeblich Arbeitsplätze
geschaffen werden können. Doch
anstatt die hohen Gewinne in Arbeit zu investieren, wurde mit den
bekannten Folgen auf den Finanz-
märkten gezockt, weil man sich
davon höhere Renditen erhoffte.
Soziale Leistungen, Entgelte, Renten etc. wurden verschlechtert und
werden gerade auch jetzt mit den
„Sparpaketen“, die man den Menschen aufbürdet noch weiter nach
unten reguliert. Damit verschlechtert sich die Kaufkraft und somit
auch die Wirtschaftsfähigkeit und
es wird noch schlimmer mit der Situation der verschuldeten Länder.
Die Reichen und die Unternehmen werden jedoch weiterhin verschont, obwohl gerade sie sich an
den Folgekosten der Krise beteiligen müssten.
Inzwischen hat sich in Deutschland ein Privatvermögen von rund
fünf Billionen Euro angesammelt.
Es kommt noch einmal so viel an
Sach- und Immobilienwerten hinzu. Doch das ist ungerecht verteilt. Nur 10% der Bevölkerung in
Deutschland besitzen rund 66%
dieser Vermögen. In anderen EUStaaten ist dies übrigens ähnlich.
Deshalb fordern Bündnisse aus
Sozialverbänden, Gewerkschaften, Attac und andere
Initiativen u.a. die Wiedereinführung
einer
Vermögenssteuer, eine
einmalige Vermögensabgabe für besonders
Reiche und die Rückführung der Spitzensteuersätze und der
Unternehmenssteuern
auf frühere Werte, um
den Staat wieder handlungsfähig zu machen
und Schulden abzubauen. Es darf nicht
sein, dass jetzt die ArbeitnehmerInnen, die RentnerInnen und die auf Sozialhilfe Angewiesenen die Zeche zahlen sollen!
Statt Sparpakte und Investitionen
abwürgende
Schuldenbremsen
brauchen wir wieder Konjunkturprogramme wie z.B. 2008/2009
in Deutschland erfolgt. Denn nur
damit lässt sich die Wirtschaft ankurbeln und eine noch viel größere
Krise in der EU verhindern. Und
an der Finanzierung müssen sich
endlich alle nach ihren Möglichkeiten beteiligen. Auch die, die bisher
von günstigen Steuern und Abgaben profitiert haben.
3
Drei Tage Regelung – neue Betriebsvereinbarung
Seit dem 1. Juli 2012 gibt es eine
neue Betriebsvereinbarung, welche die sogenannte „Drei-TageRegelung“ für alle Standorte der
Volkswagen AG neu regelt.
Damit entfällt die bisherige Regelung, dass im Zeit- und Leistungslohn nur einmal innerhalb von drei
Monate die „Drei-Tage-Regelung“ in
Anspruch genommen werden darf.
higkeitsbescheinigung vorgelegt
werden. Beachtet werden muss allerdings, dass bei der Berechnung
der drei Kalendertage, arbeitsfreie
Tage (z. B. Samstag, Sonntag,
Feiertag) mitgezählt werden. Die
Arbeitsunfähigkeit selbst, sprich
die Krankmeldung, und deren
Dauer, muss aber nach wie vor unverzüglich beim Arbeitgeber (z. B.
dem Meister) angezeigt werden.
Bei einer Arbeitsunfähigkeit bis zu
einer Dauer von drei Kalendertagen
muss keine ärztliche Arbeitsunfä-
Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als drei Kalendertage, ist eine
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
spätestens am vierten Kalendertag beim Arbeitgeber vorzulegen.
Liegt die Bescheinigung nicht vor,
ist der Arbeitgeber nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz berechtigt,
die Fortzahlung des Arbeitsentgelts zu verweigern.
Für weitere Infos oder Fragen wendet euch bitte an den Ausschuss
für Tariffragen.
Ergonomie(probleme) in der neuen MDB-Linie
Ende August ist die neue MDB-Linie der Kst. 7128 in
Serie gegangen.
Im Laufe des Jahres ist hier eine Menge verbessert worden:
Im Vorfeld sind dem Betriebsrat im Planungsausschuss das Linienlayout und Rahmendaten vorgestellt worden. Die Feinausplanungen der einzelnen
Arbeitsplätze finden darüber hinaus seit Ende 2011 in
sogenannten 3P-Workshops statt.
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Karbonstangen verhindern gefährliches Schwingen
der Schrauber.
Viele Stationen bieten nun Sitzmöglichkeiten.
Besonders stolz sind wir auf die Einrichtung der von
uns geforderten höhenverstellbaren Arbeitspodeste.
Mit seinen Sachbeiständen Christian Kiehne und Kai
Riedel begleitet der Betriebsrat diese 3P-Workshops
in vollem Umfang. Hier werden nämlich Fakten für die
zukünftige Arbeit der Kolleginnen und Kollegen auf
dem Beton geschaffen.
Weiterhin werden gemeinsame Maßnahmenlisten direkt zwischen Planer, Betreiber und den zuständigen
Betriebsräten erstellt. Ein Zentrales Thema für den
Betriebsrat ist hier die Ergonomie.
Kritikpunkte für unergonomische Anordnung waren
z. B. Ablagen für Hilfswerkzeuge, Schraubermitführung im Fließbereich, Bedienpulte, Abhängung ESchrauber etc.
4
An AF 590 ermöglicht nun ein Flexilift verschieden großen
Kolleginnen und Kollegen die Montage des Rollenschlepphebels in der individuell optimalen Höhe. Zusammen mit den
ebenfalls höhenverstellbaren VENTZKI-Ablagepulten ermöglicht dies ergonomisches Montieren.
Schwungradmontagehilfe
Für die äußerst wirbelsäulenbelastende Entnahme
der Schwungräder kommt eine Hebehilfe zum Einsatz.
Vorteil für großgewachsene?!
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere ungelöste
Ergonomieprobleme:
Die Bedienpulte sind für „kleinere“ Multiplikator/innen,
die bei Störungen quittieren müssen, kaum zu erreichen. Dies ist auch sicherheitstechnisch bedenklich
und sollte umgehend gelöst werden.
Hebehilfe für die Schwungradmontage in der 7128
Das Bedienpult scheint für diese Kollegin unerreichbar zu
sein!
Ähnlich sieht es bei der der Aufnahme der MARs (Motorenabgasreinigung) aus. Diese MARs sollen mit Hilfe
eines Manipulators aus den Behältern genommen
werden, doch müssten zu einer ergonomischen Aufnahme die GLT-Behälter mindestens halbiert werden.
Im Vergleich die Hebehilfe in der 7127
Damit haben wir neben der Hebehilfe in der 7127 eine
zweite Variante im Werk. In einem direkten Vergleich
sollte die praktikabelste Lösung herausgefunden und
angewendet werden.
Leider verzichten immer noch viele Kolleginnen und
Kollegen auf die Unterstützung der Hebehilfe, da
manuelles Heben schneller geht … aber leider geht
damit auch schneller der Rücken kaputt! Nach einigen Jahren hört der Spaß auf und die chronischen
Schmerzen und Bandscheiben-Operationen fangen
an. Daher fordert der Betriebsrat, die Nutzung der
Hebehilfen mit der Linie (Taktfreigabe) zu verknüpfen
und damit verpflichtend zu machen.
Solche Körperhaltungen sind auf Dauer nicht
gesundheitsfördernd
Kleinere Kolleg/innen liegen fast schon bäuchlings in
der Kiste, wenn sie ein MAR aus der hinteren Ecke
greifen. Laut Unternehmen ist eine Änderung der
GLTs aber nicht möglich!
5
Leiharbeit – erstmal verlängert!
Durch die verfehlte Geldpolitik in
Europa und die daraus resultierenden Sparprogramme brechen immer mehr Automobilmärkte weg.
Insbesondere kann man dies in
Italien verfolgen. Dort nahm der
Markt um 43% gegenüber dem
Vorjahr ab. Ähnlich drastisch ist
der spanische Automobilmarkt von
1,6 Mio. auf 750.000 Fahrzeuge
geschrumpft. Spanien und Italien
gehören, ebenso wie Großbritannien und Frankreich, zu den
großen und wichtigen Absatzmärkten für Volkswagen und die
anderen Automobilhersteller.
1,505 Mio. Motoren geben wird.
Zurzeit fangen wir das Problem
mit dem MDB Anlauf auf. Da wir
den „alten“ Diesel, den Common
Rail und den MDB produzieren,
haben wir noch genügend Arbeit,
um alle Kolleginnen und Kollegen
der Wolfsburg AG in diesem Jahr
weiter zu beschäftigen.
Sollte dies der Fall sein und wir im
Jahr 2013 nicht über ein Produktionsvolumen von ca. 1,550 Mio.
Motoren verfügen, dann werden
wir Probleme bekommen, alle Kolleginnen und Kollegen der Wolfsburg AG am Standort weiter zu beschäftigen. Deshalb sind jetzt die
Verträge von 210 Kolleginnen und
In Westeuropa insgesamt ist der
Automobilabsatz sogar um 8,5%
gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Auswirkungen davon
sind schon länger bei Opel, Fiat,
Ford, Renault und Peugeot in
Form von Kurzarbeit zu spüren.
Bei diesen Herstellern wird selbst
über Standortschließungen diskutiert.
Der Volkswagen Konzern hingegen hat sich bisher behaupten Der PKW Gesamtmarkt in Europa ist 2012 rückläufig
können. Wenn man Volkswagen
weltweit betrachtet, wächst der Es ist aber nicht absehbar, wie es Kollegen nur für sechs und von
Konzern weiter. Allerdings nicht in 2013 weitergeht. Folgt Europa 283 Kolleginnen und Kollegen nur
in Europa sondern insbesondere dem französischen Beispiel, das für vier Monate verlängert worden.
in China, den USA und Brasilien. auf Wachstumsprogramme setzt
In Europa bekommen wir jetzt die und sich das nötige Geld über eine Der Betriebsrat und das Werksmaersten Probleme in Form von Pro- Reichensteuer holt, dann gibt es nagement haben sich das gemeinPerspektiven für Wachstum in Eu- same Ziel gesetzt, spätestens Ende
grammreduzierungen zu spüren.
ropa und die Krise könnte schnel- November für das 1. Halbjahr 2013
Für den Standort Salzgitter heißt ler zu Ende sein als sie begonnen eindeutige Verabredungen zu trefdies konkret, dass unsere geplan- hat. Bleibt Europa aber auf dem fen. So dass wir in der Dezember
te Stückzahl für 2012 (1,704 Mio. von Merkel vorgegebenen Spar- Betriebsversammlung, die in allen
Motoren) auf ein aktuelles Jahres- kurs, mit dem die Arbeitslosigkeit drei Schichten am 4.+5.Dezember
programm von 1,568 Mio. Motoren weiter steigt und die Kaufkraft wei- stattfindet, informieren können dakorrigiert wurde. Des Weiteren gibt ter sinkt, dann wird sich die Krise mit die LeiharbeitnehmerInnen an
es sogar Befürchtungen, dass es eher verschärfen.
unserem Standort Klarheit haben
weitere Reduzierungen in Richtung
wie es mit ihnen weitergeht.
6
Herzlich willkommen im Volkswagenwerk Salzgitter!
115 neue Auszubildende und Studierende im Praxisverbund
In diesem Jahr haben soviel junge
Menschen wie noch nie mit ihrer
Ausbildung, bzw. ihrem Dualstudium bei Volkswagen in Salzgitter
begonnen! Insgesamt 115 junge
Menschen wurden am 3. September zu ihrem ersten Tag bei Volkswagen begrüßt.
Die JAV und der Betriebsrat haben
seit Jahren mehr Auszubildende
für Salzgitter gefordert. Mit dem
Tarifabschluß 2012 ist es letztendlich gelungen, dass zukünftig
anstatt 80 jetzt jährlich 110 junge
Menschen einen Ausbildungsplatz
erhalten.
Für 2012 kommen wegen des doppelten Abiturjahrgangs noch fünf zusätzliche Ausbildungsplätze dazu.
Und auch in diesem Jahr hat die
JAV alle „Neulinge“ zu 100% für die
IG Metall gewonnen.
Caddy-Fan Dirk besuchte das Werk Poznan
Kollege Dirk Lechte, Vertrauensmann in der Kurbelwelle 7173 war
mit seiner Frau eigentlich zu einem
privaten Urlaub in Polen. Der bekennende Caddy-Fan machte jedoch auch einen Abstecher nach
Poznan, um sich dort die Produktion seines Lieblingsautos einmal
live anzuschauen.
Der Kontakt kam über Andreas
Blechner zustande und so wurden
Dirk und seine Frau Cornelia von
Marlena Kubska am Werkstor bereits wie Ehrengäste empfangen.
Die örtliche Gewerkschaftsvertreterin spricht gut deutsch und begleitete die ausführliche Werksführung
die vom Rohbau bis zur Endmontage führte. Für spezielle Fragen
wurde deutschsprachiges Fachpersonal hinzugezogen, sodass keine
Frage unbeantwortet blieb.
Dirk berichtet, dass die
Möglichkeiten der Interessenvertretung in Polen sehr schwierig sind,
da in Polen die Mitbestimmung nicht so geregelt ist wie bei uns.
Die Löhne in Polen sind
gegenüber denen in
Deutschland nach wie
vor relativ gering, doch
Von links: Cornelia und Dirk Lechte, BR Vorsitzender Piotr Olbrys und Gewerkschaftssektetärin die LebenshaltungskosMarlena Kubska
ten sind in den letzten
Jahren enorm angestieNach einem gemeinsamen Essen gen. Deshalb ist es sehr wichtig,
in der Werkskantine lernten die dass auch die Löhne entsprechend
beiden Besucher aus Salzgitter angepasst werden. Dafür kämpft
das Betriebsratsgremium mit dem die polnische Gewerkschaft SoliBetriebsratsvorsitzenden Piotr Ol- darnosc.
brys kennen, und es kam zu einem Aus einer Werksbesichtigung wurregen Austausch über gewerk- de schließlich ein herzlicher Beschafliche Themen.
such, der 4,5 Stunden dauerte.
7
Internationales Seminar in Breslau
In der Zeit vom 19. bis 24. August
2012 waren wir im Rahmen unseres internationales Seminars gemeinsam mit Betriebsratsvertretern
aus Chemnitz zu Gast bei den Kollegeninnen und Kollegen in Polen.
Unser Internationales Seminar findet regelmäßig einmal im Jahr an
wechselnden Standorten statt und
unterstützt unsere gute Zusammenarbeit im Geschäftsfeld Motor.
mit der Arbeit bei Volkswagen waren spannend und sehr hilfreich
für das gemeinsame Verständnis“,
bekräftigt Björn Harmening.
Zum einen haben wir das Werk in
Polkowice besucht und mit dem
Werkleiter Christian Bleiel eine interessante Werksführung erlebt.
„Die Ausführungen zu den unterschiedlichen Mentalitäten und den
damit einher gehenden kulturellen
Unterschieden im Zusammenhang
Zudem haben wir uns über die
unterschiedliche Umsetzung des
Volkswagen Weges in Deutschland und Polen informiert. „Die
polnischen Kollegen können auf
unsere volle Unterstützung bauen,
um die Einführung ihrer Teamarbeit schnellstmöglich voranzutrei-
Zum anderen haben wir uns zu aktuellen Themen ausgetauscht: Wir
haben uns gegenseitig die Strategien und Ziele der Standorte präsentiert, die Ergebnisse verglichen
und Handlungsfelder abgeleitet.
ben“, erklärt Andreas Blechner.
Die Diskussion zur Planungsrunde
61 wurde durch den Fachvortrag
eines
Beratungsunternehmens
zur aktuellen Situation der Weltwirtschaft allgemein sowie der
Automobilindustrie im Speziellen
abgerundet.
„Es war wieder ein wichtiger und
interessanter Austausch“, resümiert Dirk Windmüller, „bei dem wir
auch gleich Schwerpunkte für die
künftige Zusammenarbeit festgelegt haben, die unter anderem die
Optimierung der Zusammenarbeit
der Jugendvertretungen sowie den
Umgang mit den Folgen der alternden Belegschaften beinhalten werden.“
Hoffnung auf WM-Titel und einen festen Arbeitsplatz
Ich nenne ihn „CHAMP“
sagt Ediz Nisanci (Migrantensprecher und Mitglied
der Vertrauenskörper Leitung). Gemeint ist Benjamin Balzer, Standfahrer
und Teamsprecher in der
7137.
Nach der Weltmeisterschaft wird er
einen Integrationsstützpunkt leiten, wo
jungen Menschen
Perspektiven
geboten werden, ihre
sportlichen Ziele zu
verwirklichen.
Der in Salzgitter geborene
Durch seinen Ehrgeiz
deutsch/polnische Kick-Bobewältigt
Benjamin
xer, kämpft vom 22.09.12 Migrantensprecher
Ediz
Nisanci
(links)
mit
Kickboxer
Benjamin
Sport und Beruf. Den29.09.12 in Florida/OrlanBalzer an seinem Arbeitsplatz in der 7137
noch bleiben Hoffnundo (USA) um den Weltmeister Titel der WKA (WORLD Sportart jetzt seit sieben Jahren. gen offen: Der Weltmeistertitel im
KICKBOXING
ASSOCIATION). Für die Weltmeisterschaft trainiert Kick-Boxen und als LeiharbeitnehDer 30-jährige hat sich nach neun der engagierte Sportler vor oder mer von der Wolfsburg AG einen
Jahren Boxen auf das Kick-Boxen nach seinen Schichten sechsmal festen Arbeitsplatz bei der Volkswagen AG zu bekommen.
spezialisiert und betreibt diese die Woche vier Stunden am Tag.
Betriebsrat im Netz:
Hier gibt es immer aktuelle Informationen!
http:\\br-sz.wob.vw.vwg
oder im Internet über das Mitarbeiterportal:
www.wir-bei-volkswagen.de
unter VW Welt - Standorte - Betriebsratsgremien.
Das Portal ist für alle Beschäftigten zugänglich!
8
Impressum:
IG Metall Salzgitter-Peine,
verantwortlich:
Wolfgang Räschke (V.i.S.d.P.)
Redaktion:
Frank Lange, [email protected], Telefon: 2259
Druck:
Druckerei Schubert, Salzgitter