Schulprogramm - LVR-Viktor-Frankl

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Schulprogramm - LVR-Viktor-Frankl
-2-
Inhaltsverzeichnis
1
Schulchronik .....................................................................................4
2
Leitbild ..............................................................................................5
2.1
2.2
2.3
3
Leitideen ................................................................................................................. 5
Unser Name............................................................................................................ 5
Unser Auftrag .......................................................................................................... 6
Rahmenbedingungen........................................................................6
3.1
3.2
3.3
3.4
Unsere Schule......................................................................................................... 6
Schülerinnen und Schüler ....................................................................................... 6
Räumlichkeiten........................................................................................................ 7
Außenanlagen......................................................................................................... 7
4
Schule als Netzwerk..........................................................................8
5
Schullaufbahnen ...............................................................................9
6
Unsere Stufenkonzepte................................................................... 10
6.1
6.2
7
Primarstufe: Eingangsklasse und 1. und 2. Klasse.................................................10
Primarstufe: 3. und 4. Schuljahr .............................................................................11
Sekundarstufe I............................................................................... 12
7.1
7.2
7.3
7.4
Hauptschulklassen .................................................................................................12
Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen .........................................................13
Mischklassen aus Mehrfachbehinderten und Förderschwerpunkt Lernen...............13
Praxisstufe .............................................................................................................14
8
Koordination der Stufen .................................................................. 15
9
Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation.................... 15
9.1
9.2
9.3
9.4
Berufsorientierungsbüro BOB.................................................................................15
Schülerfirmen.........................................................................................................16
Die Berufsvorbereitung in der Praxisstufe ..............................................................16
Die Berufsvorbereitung im HL – Bereich.................................................................16
10 Schwerstbehindertenförderung ....................................................... 17
10.1
Konzept für unsere mehrfachbehinderten Schüler und Schülerinnen..................17
10.2
Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem
Krankheitsbild: Autismus: .................................................................................................19
10.3
Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem
Krankheitsbild: ADS und AD-HS:......................................................................................19
11 Unterstützte Kommunikation (UK)................................................... 19
13 Bewegtes Lernen und Entspannen ................................................. 21
14 Stufenübergreifende Unterrichtskonzepte ....................................... 22
14.1
14.2
14.3
14.4
14.5
Lesekonzept der GL-Stufe (Klassen E bis 4) ......................................................22
Mathematikkonzept.............................................................................................24
Englischkonzept .................................................................................................25
Psychomotorik im Unterricht ...............................................................................25
Mädchen– und Jungenarbeit ..............................................................................26
15 Unser Förderkonzept ...................................................................... 26
15.1
Therapie gehört zum Schultag ............................................................................27
15.1.1
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten.............................................27
15.1.2
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten ...................................................27
Logopädie.....................................................................................................................28
15.2
Pflege .................................................................................................................28
16 Unser Schulleben............................................................................ 29
16.1
16.2
16.3
16.4
16.5
16.6
16.7
16.8
16.9
16.10
Feste ..................................................................................................................29
Klassenfahrten und Sportfahrten ........................................................................30
Schülerarbeitsgemeinschaften............................................................................31
Schülermitverwaltung .........................................................................................32
Konfliktmanagement ...........................................................................................32
Pausenangebote.................................................................................................33
Sportaktivitäten...................................................................................................33
Umgang mit Leben, Sterben und Tod .................................................................34
Öffnung der Schule nach „außen“.......................................................................35
Lehrer-Arbeitsgemeinschaften: ...........................................................................36
17 Elternarbeit ..................................................................................... 36
18 Förderplanarbeit.............................................................................. 37
19 Steuergruppenarbeit ....................................................................... 37
20 Fortbildungsplanung........................................................................ 38
20.1
20.2
Lehrerfortbildungen im Schuljahr 2008/2009.......................................................38
Fortbildungen für Krankenschwestern und Therapeuten.....................................39
21 Beratung ......................................................................................... 39
22 Entwicklungsziele für das Schuljahr 2008/09 .................................. 39
23 Anhang: .......................................................................................... 39
1
Schulchronik
Am 10. November 1919 wird die Heimschule des Vinzenzheimes durch eine Verfügung der
preußischen Regierung als Privatschule für körperbehinderte Kinder staatlich anerkannt. Die
Schule wird zunächst als Volksschule mit drei Klassen geführt.
1923 übernimmt die Stadt Aachen die Trägerschaft der Schule, die inzwischen von 116
Schülern besucht wird.
Während des zweiten Weltkrieges ist der Schulbetrieb nur eingeschränkt bzw. gar nicht
möglich. Die Hälfte des Schulgebäudes ist zerstört.
Ab 1946 wird das Haus wieder aufgebaut und umfasst bereits 1949 drei Klassen mit 87
Kindern.
Am 1.4.1949 schließt die Stadt Aachen mit dem Schulträger einen Vertrag, nach dem die
Schule im Vinzenzheim den Charakter einer öffentlich-städtischen Schule hat und den
anderen städtischen Volksschulen gleichgestellt ist.
Ab 1953 werden auch lernbehinderte Schüler aufgenommen, die nach Montessori-Methoden
unterrichtet werden.
Das Profil der Schule ändert sich: Sprachheilunterricht, Körperbehindertenturnen und
-schwimmen werden eingeführt, musische Fächer erhalten ein anderes Gewicht.
Seit dem 20.12.1963 wird die Schule „Städtische Sonderschule für körperbehinderte Kinder“
genannt.
Die Sonderschule erhält 1970 einen Neubau mit zwölf Klassenräumen. Die Schülerzahl ist
auf 177 angewachsen. Dazu gehören 80 externe Schüler, die nicht im Vinzenzheim wohnen.
Am 1.8.1976 übernimmt der Landschaftsverband Rheinland die Schule, die nun den Namen
„Rheinische Schule für Körperbehinderte“ (RSKb) trägt. Inzwischen umfasst sie 246 Schüler,
von denen 153 als Externe mit Schulbussen aus dem ganzen Regierungsbezirk Aachen
kommen.
Nach dieser Übernahme verfügt die Schule über Therapeuten, Krankenschwestern und
Zivildienstleistende nach einem festen Stellenschlüssel.
1980 beginnt der Landschaftsverband mit der Errichtung einer 22-klassigen, neuen
Landesschule für Körperbehinderte. Am 13.8.1984 wird das neue (jetzige) Schulgebäude
bezogen.
Am 10.11.1994 wird die RSKb Aachen 75 Jahre alt.
Heute im Schuljahr 2008/2009 besuchen etwa 270 Schüler und Schülerinnen diese Schule.
Sie trägt nun den Namen „Viktor Frankl Schule“, Rheinische Förderschule mit dem
Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung, Aachen.
2
Leitbild
In einer Pädagogischen Konferenz im April 2005 einigten sich alle Mitarbeiter auf das Leitbild
der Schule
Bewegen und bewegt werden Tore zum Leben und Lernen
2.1
Leitideen
Um diesem Auftrag gerecht zu werden, sind gemeinsame Leitideen für unser Handeln
tragend:
Ø Wärme, Wertschätzung, Vertrauen und Fröhlichkeit tragen unser Schulleben.
Ø Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogik, Therapie, Pflege und
Elternhaus ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Schüler.
Ø Wir sehen jeden Schüler mit seinen Potentialen und unterstützen ihn ganzheitlich in
seiner Individualität, ein selbst bestimmtes Leben zu führen.
Ø Wir nutzen vielfältige Möglichkeiten, gehen mit vorhandenen Kräften umsichtig um
und akzeptieren Grenzen
2.2
Unser Name
Seit Dezember 2006 ist unser Namensfindungsprozess abgeschlossen – unsere Schule
heißt nun Viktor Frankl Schule.
Viktor Frankl lebte von 1905 – 1997 in Wien und begründete die Logotherapie. Ihm ging es
darum, Menschen bei der Findung von Lebenssinn neue Perspektiven aufzuzeigen. Für
Viktor Frankl ist der Wille zum Sinn ein spezifisch menschliches Grundmotiv. Er ist
überzeugt, dass jeder Mensch nach Sinn fragt, an Sinn glaubt und über den Willen zum Sinn
verfügt.
Unsere Schulsituation fordert von den Schülern und Schülerinnen und von den Erwachsenen
immer wieder ein Begegnen mit einmaligen, einzigartigen Lebenssituationen. Zuweilen
erscheinen die Lebensumstände unüberwindbar. Hier gilt es nach Viktor Frankl „die
Trotzmacht des Leides“ entgegen zu setzen.
Die Schüler und Schülerinnen stellen sich dem sehr anschaulich: „Ich habe viele Anfälle,
trotzdem bin ich ein fröhlicher Mensch. Ich hatte große Angst vor meiner O.P. und hatte
trotzdem Mut.“
Jetzt veranstalten wir jedes Jahr Ende Januar eine Viktor Frankl-Woche. In dieser Woche
wird die Leitidee Viktor Frankls aufgegriffen und den Schülern und Schülerinnen wird die
Möglichkeit geboten, sich mit der Thematik „Wo sind meine Begrenzungen, und an welchen
Stellen habe ich schonmal.......trotzdem ja! gesagt“ intensiv zu beschäftigen.
Die Ergebnisse werden im Rahmen einer gemeinsamen Feier in der Aula am Ende der
Woche vorgestellt.
Auf diese Art und Weise wird der Schulname und seine Bedeutung für uns in Erinnerung
gehalten.
2.3
Unser Auftrag
Aufgabe unserer (sonder-)pädagogischen Förderung ist es, durch die ganzheitliche
Zusammenarbeit von pädagogischen Lehrkräften, Therapeuten und Krankenschwestern die
körperliche und motorische Entwicklung unserer Schüler und Schülerinnen zu fördern. Des
Weiteren steht die Stärkung der Persönlichkeit, die soziale Integration und die
Weiterentwicklung der Lern- und Leistungsbereitschaft im Vordergrund.
3
Rahmenbedingungen
3.1
Unsere Schule
Unsere Schule liegt in Burtscheid, einem ruhigen Stadtteil von Aachen. Der Aachener Wald
und die Einkaufszone von Burtscheid sind zu Fuß bzw. mit dem Linienbus erreichbar.
Träger der Schule ist der Landschaftsverband Rheinland. Er sorgt unter anderem für die
individuelle, kostenlose Schülerbeförderung.
Die Schule ist eine Ganztagsschule mit ca. 270 Schülerinnen und Schülern. Der Unterricht
findet montags bis donnerstags von 8.30 – 15.30 Uhr und freitags bis 12.45 Uhr statt. Mittags
kann ein warmes Essen bestellt werden.
Die Schüler haben die Möglichkeit, unsere Schule von der Einschulung bis zum Ende ihrer
Schulpflicht zu besuchen, es sei denn, im Laufe der Schulzeit kristallisiert sich ein anderer
Förderort oder die allgemeine Schule als geeigneter heraus.
Zu den Mitarbeitern der Schule gehören eine Rektorin, eine Konrektorin, ca. 80 Pädagogen,
20 Therapeuten, sechs Krankenschwestern, Lehramtsanwärter, Zivildienstleistende,
Praktikantinnen im freiwilligen sozialen Jahr sowie zwei Hausmeister und zwei
Küchenfachkräfte. In der Verwaltung sind drei Sekretärinnen tätig.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Schule befindet sich wie oben erwähnt das Vinzenzheim
für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche, von denen viele an unserer
Schule unterrichtet werden. Im gleichen Gebäude befindet sich ein Berufskolleg für
Wirtschaft, das unsere Schüler mit einem Hauptschulabschluss besuchen können.
3.2
Schülerinnen und Schüler
Zu uns kommen Kinder und Jugendliche, die Förderbedarf in der körperlichen und
motorischen Entwicklung haben. Dies kann begleitet sein von:
•
•
•
•
erheblichen Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems,
Schädigungen von Gehirn, Rückenmark, Muskulatur oder Knochengerüst,
Fehlbildungen von Organen,
schwerwiegenden psychischen Belastungen infolge andersartigen Aussehens
Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen individuell zu fördern und ihnen zu einem Leben in
größtmöglicher Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu verhelfen.
3.3
Räumlichkeiten
In unserer Schule sind 26 Klassenräume, zu denen jeweils ein Gruppenraum gehört. Für
Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie stehen 15 Therapieräume zur Verfügung.
Zusätzlich gibt es folgende Fachräume:
3.4
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Bewegungsbaustelle
Turnhalle
Schwimmbad
Entspannungs- und Judoraum
Snoezelraum
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Hauswirtschaftlicher Übungsbereich der Praxisstufe
Kunst- und Werkräume
Lehrküche
Musikraum
PC- Raum
Fachraum Physik / Chemie
Schülerbücherei
Schüler-Freizeit-Raum
Pausenhalle
Mitarbeiterzimmer
BOB – Raum / Berufsberatungsraum
Außenanlagen
Die Schule verfügt über besonders schöne Grünflächen und zwei Innenhöfe, die von den
Schülern in den Pausen zum Spielen, Toben und Entspannen genutzt werden können. Im
Altbau hat die Praxisstufe einen für Rollstuhlfahrer und Läufer nutzbaren Schulgarten
angelegt.
Derzeit wird durch verschiedene Aktionen, wie z. B. den Handi-Kap-Cup, für ein
rollstuhlgerechtes Außengelände, eine Tartanbahn gespart.
4
Schule als Netzwerk
Wir arbeiten mit zahlreichen Ämtern und Institutionen zusammen
Sanitätshäuser
Landesregierung NRW
Bezirksregierung Köln
Schulexterne Therapeuten
-
Musik- und Kunsttherapie
Logotherapie
Physio- und Ergotherapie
Psychologie
Schulamt für die Stadt Aachen
Schulverwaltungsamt des
Landschaftsverbandes
Rheinland
Schulen
-
Grund- und Hauptschulen
Realschulen/Gesamtschulen/Gymnasien
Förderschulen
Berufskolleg für Wirtschaft und
Verwaltung
Kliniken
Hausärzte
Internat/Wohnheim
Vinzenzheim
Sozialpsychiatrische
Zentren
Viktor-Frankl-Schule
Rheinische Förderschule mit dem
Förderschwerpunkt körperliche und
motorische Entwicklung
Sozialpädiatrische
Zentren
Universität Köln
-
Erziehungsberatungsstellen
Studentepraktika
Sommertheater Pusteblume
Studienseminar für das Lehramt
Sonderpädagogik in Jülich
Selbsthilfegruppen und
Behindertenvereine
-
Schulpsychologischer Dienst
-
Verein zur Förderung Körper- und
Mehrfachbehinderter e.V.
Behinderten-Sportgemeinschaft Aachen
Agentur für Arbeit
Jugend- und Sozialamt von
Stadt und Kreis Aachen
regionale Arbeitgeber
Kreishandwerkerschaften
Gesundheitsamt von
Stadt und Kreis Aachen
Werkstätten für Behinderte
Schulbesuchsjahr
Schullaufbahnen
Schuljahr
5
E
E in g a n g s k la s s e n
1
1
1 . S c h u lja h r
2
2
2 . S c h u lja h r
3
3
4
G ru n d s c h u lk la s s e
4
M ischklassen
5
5
6
7
H a u p ts c h u lk la s s e n
K la s s e n m it
S c h w e rp u n k t
L e rn e n
M is c h k la s s e n
aus
F ö rd e rs c h w e rp u n k t L e rn e n u n d M e h rfa c h b e h in d e rte n
8
9
10
6
7
8
9
H auptschulabschlüsse
- nach K lasse 9
- nach K lasse 10
Typ A
Typ B
A bschlüsse für
S chwerpunkt
L e rn e n
10
P ra x is s tu fe
11
- nach K lasse 9
- nach K lasse 10
N a ch sch u lisch e L a u fb a h n m ö g lich k e ite n
B esuch
weiterführender
S chulen, z.B .
B erufskolleg
Ü bernahm e in ein
A rbeitsverhältnis als
ungelernte H ilfskraft
B erufausbildung, z.B . in
B erufsausbildungswerken
B erufstätigkeit in einer
W erkstatt für B ehinderte
B erufsförderm aßnahm en, z.B .
in Förderklassen
6
Unsere Stufenkonzepte
Zu uns kommen Schüler und Schülerinnen, denen allgemeine Schulen nicht gerecht werden.
Unsere Schülerschaft ist sehr heterogen und deshalb erfordert unser sonderpädagogischer
Unterricht eine Förderstruktur, die beim einzelnen Schüler bzw. Schülerin ansetzt, deren
Persönlichkeit entwickelt und den Schülern und Schülerinnen die unterschiedlichen
Bildungsabschlüsse ermöglicht.
Da die Entwicklungsverläufe jedes Schülers und jeder Schülerin sehr unterschiedlich
verlaufen, ist unser Bildungssystem sehr durchlässig. Jederzeit sind Wechsel zwischen den
unterschiedlichen Bildungsgängen möglich.
Das hat Auswirkungen:
Ø auf unsere intensive Zusammenarbeit (interdisziplinäre Teamarbeit)
Ø auf unseren Austausch (Beratung)
Ø auf die individuelle Förderplananalyse
Nachfolgend werden die einzelnen Stufen vorgestellt:
6.1
Primarstufe: Eingangsklasse und 1. und 2. Klasse
Alle Schulanfänger, die in unsere Schule aufgenommen werden, besuchen zunächst eine
Eingangsklasse.
Die Eingangsklasse bildet organisatorisch und inhaltlich eine Einheit mit dem 1. und 2.
Schuljahr, d. h. es stehen drei Schuljahre zur Verfügung, um nach Möglichkeit den Lernstoff
der ersten beiden Schuljahre zu vermitteln. Eine Veränderung des Klassenverbandes sollte
daher frühestens nach drei Schuljahren erfolgen.
In diesen drei Schuljahren stehen zwei zentrale Aufgabenfelder im Vordergrund:
1. Das Feststellen der individuellen Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler und
Schülerinnen. So unterschiedlich wie die körperlichen Beeinträchtigungen sind, sind
meistens auch die damit verbundenen Begleiterscheinungen im Bereich der sozialen,
emotionalen und kognitiven Entwicklung. Häufig fehlen wichtige Voraussetzungen für
die Auseinandersetzung mit den Inhalten des Anfangsunterrichts, wie z. B. räumliche
und zeitliche Orientierung, ein angemessenes Gruppenverhalten, eine gute
Integration aller Wahrnehmungsleistungen, eine ausreichende
Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer und vieles mehr.
2. Vermittlung von Lerninhalten nach den Richtlinien der Schule für geistige
Entwicklung, für Lernen oder der allgemeinen Schule.
Ein zielorientiertes Lernen ist nur möglich auf der Basis einer sorgfältigen Erhebung des
individuellen Entwicklungsstandes – nach Möglichkeit bevor die Kinder in der
Auseinandersetzung mit den Lerninhalten des ersten Schuljahres „stecken bleiben“. Ziel ist
es Aufgabenstellungen aufzuspüren, mit denen – ausgehend von den beschriebenen
Lernvoraussetzungen – Lernen stattfinden kann.
Der konkrete Umgang mit Problemen, die für die Kinder bedeutsam sind, steht im Mittelpunkt
des unterrichtlichen Interesses. Der Entwicklungsstand der Kinder führt häufig zu
spielerischen Formen des Unterrichts.
Im Umgang mit konstruktivem Material (Bauklötze etc.) wird zum Beispiel nicht nur der
Spiellust der Kinder nachgekommen, vielmehr werden:
Ø (fein-)motorische Fähigkeiten trainiert
Ø Farb- und Formwahrnehmung, Auge – Hand – Koordination, die Orientierung im
Raum und viele andere Wahrnehmungsleistungen gefördert
Ø soziale Kompetenzen erweitert
Ø sensorische Integrationsleistungen verbessert usw.
Auch beim Einstieg in die „eigentlichen“ Lerninhalte, wie z. B. die Kulturtechniken, dürfen
diese Aspekte nicht vernachlässigt werden. Ein langsames, gründliches Vorgehen und ein
ganzheitliches Förderkonzept schaffen gute Voraussetzungen für die gesamte schulische
Laufbahn der Kinder.
6.2
Primarstufe: 3. und 4. Schuljahr
Nach den drei ersten Schulbesuchsjahren erfolgt in der Regel eine erste Differenzierung in
Klassen mit unterschiedlichem Leistungsniveau.
Lernbereiche
Ø individuelle Förderung in den Bereichen Sensorik, Motorik, Lern- und
Arbeitsverhalten, Motivation zur Schaffung von Lernvoraussetzungen, die ein zielund leistungsorientiertes Lernen ermöglichen
Ø Orientierung an den Richtlinien der Grundschule und des Förderschwerpunktes
Lernen
Lernorganisation
Ø Äußere Differenzierung
Die äußere Differenzierung erfolgt u.a. durch die Bildung einer Klasse, in der alle
grundschulfähigen Schüler und Schülerinnen des 3. und 4. Schuljahres zusammen
unterrichtet werden. Ziel für diese Schüler ist das Erfüllen der Grundschulrichtlinien
und der Übergang in eine Hauptschulklasse oder der Wechsel in eine andere
Schulform. In den anderen Klassen des G/L- Bereiches wird in Anlehnung an die
Richtlinien des Förderschwerpunktes Lernen gearbeitet. Dabei werden die
angestrebten Ziele für jeden Schüler individuell formuliert.
Ø Innere Differenzierung
Innerhalb der einzelnen Klassen wird nach individuellen Förderplänen gearbeitet, die
den Entwicklungsstand der einzelnen Kinder berücksichtigen. Als Sozial- und
Unterrichtsformen tragen Einzel- und Kleingruppenförderung, Freiarbeit, handlungsund projektorientiertes Lernen usw. zur inneren Differenzierung bei.
Ø Ganzheitlichkeit
Unterricht und Therapie sowie außerunterrichtliche Maßnahmen (Klassenfahrten,
Projekte usw.) sind gleichwertige Lern- und Fördermaßnahmen.
Im Sinne einer Orientierung am Kind müssen Einzelfallentscheidungen immer
möglich sein (z. B. Klassenwechsel, Wechsel der Schulform). Dies erfordert eine
enge Kooperation aller Beteiligten sowie ein hohes Maß an Transparenz und
Durchlässigkeit.
7
Sekundarstufe I
7.1
Hauptschulklassen
In den Hauptschulklassen werden in der Regel Schüler beschult, die voraussichtlich den
Hauptschulabschluss der Sek. I (10 A) oder die Oberschulreife (10 B) erreichen werden.
Der enge Kontakt und rege Austausch mit den abschlussorientierten
Förderschwerpunktklassen für Lernen erlaubt gegebenenfalls einen leichten Wechsel
zwischen beiden Bereichen, auch für Probephasen.
Behinderungsverarbeitung und Verständnis für die Behinderung (und möglichen,
problematischen Auswirkungen) finden in vielen Gesprächen aus aktuellen Anlässen bzw. in
Klassenratsstunden statt.
Bei Teilleistungsschwächen und Fehlen durch längere Krankenhausaufenthalte werden
Förderstunden und / oder externe Hilfe als stützende Maßnahmen organisiert.
Fein- und grobmotorischen Beeinträchtigungen, Verhaltens- und Konzentrationsproblemen
können in kleineren Lerngruppen mit Differenzierung, Elternberatung und SchülerGesprächen (Verträgen) gut entgegengewirkt werden.
Zusammengefasst vermittelt der Förderort unserer Hauptschulabteilung Schülerinnen und
Schülern unter Berücksichtigung behinderungsbedingter Einschränkungen die Ziele und
Inhalte der Hauptschule. In den Hauptschulklassen findet Unterricht im Umfang,
Fächerkanon und Inhalt wie in den allgemeinen Schulen statt.
Zu den sonderpädagogischen Aufgaben gehören konkret:
Ø handlungsorientiertes Lernen als durchgängiges Unterrichtsprinzip
Ø Aufarbeitung von Erfahrungslücken und Mängeln in den Kulturtechniken, d. h.
Berücksichtigung des individuellen Lernstatus
Ø behinderungsspezifische Anleitung im Umgang mit Arbeitsmaterialien
Ø Selbständigkeitstraining
Ø Aufbau des Selbstwertgefühls, Schaffung von Möglichkeiten für Erfolgserlebnisse
Ø Einüben eines realitätsangepassten Verhaltens gegenüber Personen und Situationen
(Annahme und Verarbeitung der Behinderung)
Ø Unterstützung der emotionalen und sozialen Entwicklung
Ø Vermittlung von fundiertem Allgemeinwissen
Ø Vorbereitung auf die nachschulische Situation durch mehrere Praktika und intensive
Begleitung
Der Unterricht wird in jahrgangsbezogenen (vor allem in Englisch und Mathematik) aber
auch in jahrgangsübergreifenden Organisationsformen (Doppeljahrgangsstufen Klassen 5/6,
7/8 etc.) erteilt.
Durch Qualitätszirkel in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch findet ein
regelmäßiger Austausch mit den allgemeinen Schulen der Stadt und des Kreises Aachen
statt.
Im Qualitätszirkel Deutsch treffen sich die Fachkonferenzverantwortlichen der Hauptschulen
bzw. der Hauptschulzweige aus der Stadt und dem Kreis Aachen.
Der Qualitätszirkel informiert über alle zentralen Beschlüsse und Veränderungen, die den
Deutschunterricht betreffen. Zurzeit findet eine intensive Beschäftigung mit den
Vorbereitungen auf die zentralen Abschlussprüfungen statt. Die Lernstandserhebungen am
Ende der Klasse 8 sind ein weiteres Thema. Diese ersetzen die Parallelarbeiten in Klasse 7,
die nun nicht mehr verpflichtend sind. Der Qualitätszirkel findet in der Regel alle 4 – 6
Wochen statt.
7.2
Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen
In den Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet, die
voraussichtlich den Abschluss entsprechend der Richtlinien der Förderschule für Lernen
erreichen können. Es können Abschlüsse nach Klasse 9 und Klasse 10 erreicht werden,
wobei nach der Klasse 10 ein dem Hauptschulabschluss (Klasse 9, ohne Englisch)
entsprechender Abschluss möglich ist.
In den oberen Jahrgangstufen werden derzeit möglichst leistungshomogene Klassen
gebildet. Das Kollegium der gesamten Stufe befindet sich allerdings in einem
Diskussionsprozess, ob eine Orientierungsphase H/L in den Klassen 5 und 6 eingeführt
werden soll, ähnlich der Orientierungsstufe der Sekundarstufe I.
In den oberen L-Klassen wird gemäß den Richtlinien der Förderschule für Lernen
abschlussorientiert gearbeitet. Innerhalb der Klassen gibt es, ausgerichtet an den
individuellen Lernmöglichkeiten und Lernvoraussetzungen der Schüler, vor allem in den
Hauptfächern Differenzierungsgruppen.
Besonderes Gewicht wird im L-Bereich auf Veranschaulichung, Lernen in kleinen Schritten
und eigenverantwortliches Lernen gelegt.
Der Fächerkanon entspricht dem der Hauptschule ohne Englisch. In naher Zukunft sollen
klassenübergreifende Englisch-AGs fest installiert werden, die einigen Schülern Einblick in
die englische Sprache ermöglichen.
In individueller Arbeit mit den Schülern wird auf Förderschwerpunkte in den Bereichen
Motorik, Wahrnehmung, Emotionalität, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten,
Kommunikation und Kognition eingegangen.
Die Lernmöglichkeiten eines Schülers können vom zunächst vermuteten Potential
abweichen, so dass eine Korrektur des Bildungsweges sinnvoll werden kann. Für die
Prognose muss bedacht werden, dass wegen der häufig vorliegenden zentralen Störung
bzw. Schädigung Entwicklungsschritte nicht immer kontinuierlich verlaufen und Lernprozesse
verzögert werden können.
7.3
Mischklassen aus Mehrfachbehinderten und
Förderschwerpunkt Lernen
In den M/L-Klassen finden sich Schüler und Schülerinnen, die mit größter Wahrscheinlichkeit
keinen weiterqualifizierenden Abschluss erreichen werden. Zu diesen Klassen gehören auch
Schüler mit einem Behinderungsbild, das sich als komplexes Syndrom schwerer
Mehrfachbehinderung darstellt.
Lernbereiche
Ø Kulturtechniken in Anlehnung an die Richtlinien der Förderschule für Lernen
Ø lebenspraktisches Lernen in Anlehnung an die Richtlinien der Förderschule für
geistige Entwicklung
Ø basale Lernbereiche in Anlehnung an die Richtlinien zur Förderung
Schwerstbehinderter
Organisation des Unterrichts
In einer M/L-Klasse werden Schülerinnen und Schüler der beiden oben genannten Gruppen
gemeinsam unterrichtet. Der Anteil der schwerstbehinderten Schüler muss dabei deutlich
geringer sein als der der leistungsstärkeren, damit ein lebendiger, kommunikativer Unterricht
möglich ist, in dem auch die Schüler sich gegenseitig Impulse geben können.
Der Unterricht findet handlungsorientiert, meist im Rahmen von Projekten statt, in der Regel
unter gemeinsamer Thematik für alle Lerngruppen. Kulturtechniken werden differenziert in
Gruppen oder Einzelsituationen unterrichtet. Die schwerstbehinderten Schüler erhalten
Einzelförderungen im basalen Bereich. Gemeinsam werden die Schüler schwerpunktmäßig
in den Bereichen Kochen, Sachunterricht, Kunst und Musik unterrichtet. Darüber hinaus
geschieht soziales Lernen auch bei gemeinsamen Aktivitäten wie Morgenkreis, gemeinsame
Mahlzeiten, Feste u. ä. Diese bilden feste Bestandteile des Unterrichts, da die Schülerschaft
in besonderem Maße auf eine feste Strukturierung angewiesen ist.
7.4
Praxisstufe
Unsere Schüler und Schülerinnen
Schüler, die einen Abschluss im Förderbereich geistige Entwicklung erreichen können,
werden in den letzten beiden Schuljahren in der Praxisstufe gefördert.
Unterricht
Anstelle der Vermittlung von traditionellem Lernstoff treten in der Praxisstufe
überwiegend lebenspraktische Übungen mit kulturtechnischem Bezug in den Vordergrund
des Unterrichts.
An zwei Vormittagen in der Woche finden klassenübergreifend Arbeitsgemeinschaften statt,
zum Beispiel die Garten–AG, das Brötchenland, der Weiße Riese, die Holzwerk-AG, die
Koch-AG, die Computer-AG sowie die Mobilitäts-AG. Hier haben die Schüler die Möglichkeit
ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechend zu arbeiten.
Förderschwerpunkte für die Schüler und Schülerinnen der Praxisstufe
Ø Förderung von Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit:
Interesse, Neugier, Übernahme von Verantwortung, Kommunikation, Eigeninitiative,
Problemlösungsverhalten, Kreativität
Ø Förderung von allgemeinen Qualifikationen für das Arbeitsleben:
Arbeitstempo, Antrieb, Durchhaltefähigkeit, Belastbarkeit
Ø Förderung von Selbstwahrnehmung, emotionaler Selbststeuerung und Stabilisierung,
Wunsch- und Interessenentwicklung, Behinderungsverarbeitung,
Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Kritikfähigkeit
Primäre Zielvorstellungen der Praxisstufe
Ø Lernbereiche sind hier selbstständige Lebensführung, Arbeitsleben, Freizeit und
Kulturtechniken
Ø Training spezifischer Tätigkeiten im häuslichen und beruflichen Bereich um mit den
Anforderungen des täglichen Lebens konstruktiv umgehen zu können
Ø Vorbereitung auf eine eigenständige oder weitgehend unabhängige Lebensführung.
Im Bereich des geschützten Außengeländes des Schulaltbaus entstand im Jahr 2004 in
intensiver und fruchtbarer Zusammenarbeit der Praxisstufenklassen ein neuer Schulgarten.
Geplant und ausgeführt ist der Garten nach Kriterien einer Nutzbarkeit durch Rollstuhlfahrer.
So sind wesentliche Teile des Schulgartens durch einen rollstuhlgerechten Weg zu
erreichen, können die Rollstuhlfahrer in optimaler Arbeitshöhe an einem 8 Meter langen
Hochbeet arbeiten, sind die gepflanzten Zwerg-Obstbäume auch aus dem Rollstuhl heraus
zu bepflücken.
8
Koordination der Stufen
Da die Arbeit der einzelnen Stufen gemäß der unterschiedlichen Bildungsgänge sehr
verschieden ist, war es wichtig einen Ort der Koordination der pädagogischen aber auch der
organisatorischen Arbeit einzurichten.
.
Jede Stufe wählt am Ende des Schuljahres einen Stufensprecher für das kommende
Schuljahr. Die gewählten Sprecher treffen sich einmal wöchentlich mit der leitenden
Krankengymnastin und der Schulleitung in der ESL - Runde (erweiterte Schulleitung), um
sich gegenseitig auszutauschen und zu beraten. Anfänglich wechselten die Stufensprecher
nach dem Rotationsprinzip z.T. alle zwei Jahre, inzwischen hat sich ein relativ fester Kreis
etabliert, der die Arbeit über mehrere Schuljahre hinweg leistet.
Aufgaben der Stufensprecher ist es:
Ø
Ø
Ø
Ø
Informationen der Schulleitung zügig in die Stufen zu transportieren
Belange der Stufe an die Schulleitung weiterzugeben
Für Transparenz der Stufen untereinander zu sorgen
bei pädagogischen und organisatorischen Entscheidungen das Meinungsbild der
Stufe einzuholen und in der ESL – Runde zu vertreten
Ø Stufenkonferenzen eigenständig vorzubereiten
Ø bei der Klassenbildung koordinativ tätig zu sein und die Schulleitung zu beraten
Neben den beschrieben Aufgaben entscheidet nach einem Konferenzbeschluss die ESL –
Runde zusammen mit einem Elternvertreter über die Ausgaben der Gelder des
Fördervereins (VKM) für unsere Schule.
9
Vorbereitung auf die nachschulische
Lebenssituation
Das Handlungsfeld „Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation“ umfasst die
Bereiche Berufswahlorientierung, Arbeit, Tätigsein; Lebensgestaltung ohne Erwerbsarbeit,
Wohnen, Freizeit, um nur einige zu nennen.
Seit 2006 sind wir dabei, das Thema „Berufsvorbereitung“ intensiv in den Fokus zu nehmen,
da wir es zu unserer Aufgabe gemacht haben, die nachschulische Situation unserer Schüler
und Schülerinnen während der Schulzeit vorzubereiten. In allen Klassen des Sek.I steht
diese Arbeit im Fokus. Schon ab Klasse 8 wollen wir durch Praktika, durch
Berusfswahlorientierungsseminare des Arbeitsamtes auf die spätere Berufstätigkeit
vorbereiten.
9.1
Berufsorientierungsbüro BOB
Zur Zeit sind wir dabei ein Berufsorientierungsbüro einzurichten. Hier haben die Schüler und
Schülerinnen die Möglichkeit, sich in einer Schülersprechstunde über Berufe und
Ausbildungen zu informieren.
Ein Team von vier Lehrerinnen steht für diese Beratungs- und Koordinierungsaufgaben zur
Verfügung. Darüber hinaus versuchen wir, die Stadt Aachen zu unserem
Koordinationspartner zu machen. Über KURS (Kooperation Unternehmen und Schule) sind
wir zur Zeit in intensiven Verhandlungen darüber. Käme es zu einem Kooperationsvertrag,
dann würde sich für unsere Schüler und Schülerinnen ein neuer Bereich für die jährlichen
Praktika eröffnen.
Alle Schüler sollen während ihrer Schulzeit mindestens zwei Praktika absolvieren und ggfs
an einem Tag einen Werkstatttag einlegen.
9.2
Schülerfirmen
Auch durch Schülerfirmen wird das berufliche Handeln in den Schulalltag geholt.
Zur Zeit haben wir im Praxisstufenbereich den „Weißen Riesen“ (die Wäsche-AG) und das
Schülercafe: im L-Bereich haben wir „Mc Snack“.
Auch diesen Bereich wollen wir weiter ausbauen.
9.3
Die Berufsvorbereitung in der Praxisstufe
Im 10. Schulbesuchsjahr können die Schüler in einem 3 - 5 Tage dauernden
Schnupperpraktikum erste Eindrücke von der Arbeitswelt in einer Werkstatt für Behinderte
oder in einem Betrieb der freien Wirtschaft sammeln.
Im 11. Schulbesuchsjahr erfolgt ein zweites, jetzt dreiwöchiges berufsvorbereitendes
Blockpraktikum. In diesem letzten Schulbesuchsjahr gibt es zwei Beratungstermine für
Schüler und Eltern durch den Reha -Berater der Bundesanstalt für Arbeit.
Bei Bedarf werden in der Bundesanstalt für Arbeit Berufseignungstests durchgeführt.
Die schulische Vor- und Nachbereitungen der Praktika wird in Form von Schülerfragebögen,
Besichtigungen von Werkstätten und der Anfertigung von Praktikumsberichten
vorgenommen. Die Schüler werden während des Praktikums durch das Klassenteam
betreut. Am Ende des Praktikums wird ein Abschlussgespräch mit den Eltern durchgeführt.
Umgekehrt besuchen die Vertreter der Werkstätten für Behinderte unsere Entlassschüler in
der Praxisstufe und nehmen erste Kontakte auf.
9.4
Die Berufsvorbereitung im HL – Bereich
Klassen 5/6
In der Regel finden erste Kontakte mit dem Arbeitsleben im schulischen Rahmen durch
Betriebsbesichtigungen der unterschiedlichsten Art statt, die im Rahmen des
Deutschunterrichtes durch entsprechende Vor – und Nachbereitungen aufgearbeitet werden.
Klasse 7/8
Durch die Fächer Technik, Arbeitslehre, Wirtschaft und Hauswirtschaft werden viele Felder
der Berufswahlorientierung unterrichtsimmanent angesprochen. In Beratungsgesprächen mit
Schülern und Eltern werden erste individuelle Möglichkeiten, aber auch Wünsche der
Schüler formuliert, mit dem Ziel zu einer allmählichen realistischen Selbsteinschätzung der
tatsächlichen Fähigkeiten zu gelangen. In Jahrgangstufe 8 findet seit diesem Schuljahr
verpflichtend ein dreiwöchiges Erkundungspraktikum statt.
Klasse 9/10
Mindestens zwei weitere zwei - bis dreiwöchige Praktika werden in der letzten
Doppeljahrgangsstufe absolviert. Das Praktikum in der 9 dient vor allem dazu, den
Berufswünschen der Schüler nachzugehen, ihnen Raum zu geben, ihre eigenen Fertigkeiten
in Hinblick auf ihre Berufswünsche zu überprüfen.
Spätestens vor dem zweiten Praktikum in Klasse 10 wird der Rehabilitationsfachberater der
Bundesagentur für Arbeit eingeschaltet und unterstützt die Wahl eines geeigneten
Praktikums, das eine realistische Berufsperspektive entwickeln helfen soll.
Einige Schüler, die nach den Richtlinien der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt
Lernen unterrichtet werden, absolvieren im 11. Schulbesuchsjahr noch ein drittes Praktikum.
Sehr viele Schülerinnen und Schüler des H/L –Bereiches besuchen nach dem 10. Schuljahr
weiterführende Berufsbildungseinrichtungen und weiterführende Schulen, z.B. die
Handelsschule.
Aufgrund der Verschärfungen auf dem Ausbildung – und Arbeitsmarkt gehen immer mehr
Bestrebungen dahin, auch schulbegleitende Praktika z.B. einmal wöchentlich einzurichten.
10
Schwerstbehindertenförderung
10.1
Konzept für unsere mehrfachbehinderten Schüler und
Schülerinnen
Ein durchgängiges Anliegen unserer Schule ist es, für alle Schülerinnen und Schüler ein
geeigneter Förderort zu sein. Das gilt auch für die schwerstbehinderten Schüler und
Schülerinnen; hier gilt es, sie einerseits zu integrieren und andererseits ihren besonderen
Förderbedürfnissen gerecht zu werden.
Die Richtlinien für Schwerstbehinderte besagen, dass bei der Bildung von Lerngruppen die
pädagogische Situation der Schule, die altersgemäßen Ansprüche für die Entwicklung, das
individuelle Lernverhalten, die körperliche Entwicklung und das Sozialverhalten zu bedenken
seien. Hierbei soll der Schulalltag des Schülers in seiner Gesamtheit gesehen werden und
nicht nur die Unterrichtssituation. „Schwerstbehinderte Schüler sind in besonderem Maße auf
die Rhythmisierung des Tagesablaufs in Lern- und Ruhezeiten, Spiel und Erholung
angewiesen. Ihre unterschiedliche Belastbarkeit, Ansprechbarkeit und Leistungsfähigkeit
sind zu berücksichtigen.“ (Richtlinien für Schwerstbehinderte, 9)
Bei der Umsetzung möglicher Unterrichtsorganisationen sind jedoch auch die
unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerschaft im Primar-, Sekundar-, Mittelstufen- und
Praxisstufenbereich zu beachten.
Um ein hohes Maß an Integration mit den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler
in Einklang zu bringen, wurde an unserer Schule folgende Organisationsform zur Förderung
der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler gewählt:
1. Die schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler sind, wie alle anderen Schüler
auch, einer eigenen Klasse in den verschiedenen Schulstufen zugeordnet.(
ausgenommen sind hiervon nur die Klassen im Sekundarbereich, die
Abschlussorientiert im Sinne eines Hauptschul- oder Lernbehinderten-Abschlusses
arbeiten, da hier die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe und die der
schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler kaum in Einklang zu bringen sind. )
2. Zu festgelegten Zeiten am Vormittag (1./2. Stunde oder 3./4. Stunde) verlassen diese
Schüler mehrmals pro Woche den Klassenverband und werden in einer
klassenübergreifenden Kleingruppe oder einzeln individuell gefördert. In diesen
Stunden erhält jeder Schüler gezielte pädagogische und therapeutische Angebote.
Um dieses Konzept umsetzen zu können, wurde ein spezielles Förderteam gebildet, dem in
diesem Schuljahr zwei Förderschullehrerinnen und eine Krankenschwester angehören. Da
eine möglichst ganzheitliche Förderung angestrebt wird, ist eine enge Zusammenarbeit
zwischen Förderteam, Klassenteams, Therapeuten und UK-Team unabdingbar.
In regelmäßig stattfindenden Teamgesprächen sollten die individuellen Förderschwerpunkte
und –maßnahmen für jeden Schüler ermittelt oder gegenseitig dargestellt werden.
Da ein Teil der notwendigen Therapien wie Physio- und Ergotherapie ebenfalls in der oben
beschriebenen Förderzeit stattfindet, ist ein regelmäßiger Kontakt zu den Therapeuten
gewährleistet, so dass bei Bedarf wichtige Informationen sofort ausgetauscht werden
können. Auch eine zeitgleiche gemeinsame Förderung ist auf diese Weise jederzeit möglich.
1. Der „Snoezelen“- oder Entspannungsraum
Die Idee des „Snoezelens“ wurde Ende der 70er Jahre in den Niederlanden
entwickelt, um Menschen mit schweren Behinderungen Erlebnis- und
Entspannungsmöglichkeiten zu bieten. In speziell hierfür eingerichteten Räumen wird
eine Vielfalt sensorischer Reize geboten, die sowohl anregen als auch entspannen.
Die Benutzer gehen in einer stimmungsvollen Atmosphäre auf eine Erlebnisreise,
welche die sinnliche Wahrnehmung mit Hilfe von Licht, Klängen, Gerüchen und
vielfältigen Tastmaterialien anregt.
2. Der „Aktivitätsraum“
In diesem Raum stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Förderung der
unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche und diverses Spiel- und Arbeitsmaterial
zur Verfügung. Hier erhalten die Schüler gezielte pädagogische Lernangebote in einer
Kleingruppe oder in Einzelförderung. Es besteht die Möglichkeit, nach verschiedenen
Konzepten der Schwerstbehindertenförderung zu arbeiten, unter anderem auf der
Grundlage der „Basalen Stimulation“ nach Andreas Fröhlich oder des Ansatzes des
„Aktiven Lernens“ nach Lilli Nielsen; aber auch Gemeinschaftsaktionen wie Morgenund Singkreis, Malen, Basteln und Spielen oder themenorientierte Projekte können
durchgeführt werden.
3. Weitere gezielte Förderung erhalten viele schwerstbehinderte Schülerinnen und
Schüler in speziell auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmten Sportgruppen,
die zwei Mal wöchentlich stattfinden.
4. Schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler, die einen besonderen
Förderschwerpunkt im Bereich „Sprache“ aufweisen, werden auch durch das Team
„Unterstützte Kommunikation“ (UK) betreut. Hier erhält jedes UK-Kind mindestens
einmal wöchentlich eine Einzelförderstunde. Ziel ist die Erweiterung der
kommunikativen Möglichkeiten, wobei alle, auch die nichtsprachlichen,
Ausdrucksmöglichkeiten berücksichtigt werden. Da es sehr wichtig ist, diese
kommunikativen Fähigkeiten nicht nur in der Einzelsituation sondern auch in vielen
alltäglichen Unterrichtssituationen zu trainieren, sind regelmäßige Absprachen
zwischen allen an der Förderung Beteiligten notwendig.
Die Ziele im Bereich der Schwerstbehindertenförderung orientieren sich an den Richtlinien
zur Förderung Schwerstbehinderter und der Förderschule für geistige Entwicklung, die der
Leitidee größtmöglicher „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ verpflichtet sind.
Im Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen steht hier in besonderem Maße das
einzelne Kind; die Bestimmung der Ziele und Fördermaßnahmen muss sich eng an der
individuellen Ausgangslage, dem Entwicklungsniveau, der Lebenssituation, den jeweiligen
Interessen und Bedürfnissen orientieren. Hiervon ausgehend wird angestrebt, ein jeweils
individuell angepasstes Gesamtkonzept zu erstellen, bei dem alle an der Förderung
beteiligten Personen interdisziplinär eng zusammen arbeiten.
Daneben gibt es noch zwei andere Gruppen, die wir in unserer
Schwerstbehindertenförderung besonders im Blick haben. Das ist die Gruppe der Autisten
und die Gruppe der hyperaktiven ADS-/ und ADHS-Schüler.
10.2
Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit
dem Krankheitsbild: Autismus:
Bei der Gruppe der Autisten handelt es sich in erster Linie um Asperger-Autisten. Sie
befinden sich im Regelbildungsgang und da im Hauptschulbereich. Leistungsmäßig können
diese Schüler den Lernanforderungen meist ausreichend folgen, zeigen in vereinzelten
Fächern und Bereichen Spitzenleistungen, sind aber in ihrem Verhalten bezogen auf die
Klasse und die Schulgemeinschaft im Umgang sehr schwierig. Da wir diese Schüler auf die
Haupt- und Lernbehinderten-Klassen verteilt haben, finden regelmäßige
Beobachtungsphasen
durch das Autismus-Team in Lehr- und Unterrichtsstunden statt. Die Kollegen werden
hinsichtlich Strukturierung und Unterrichtsmaterial beraten. Die Autisten selber werden aus
dem Unterricht stundenweise herausgenommen und in einer Art Psychomotorik- und
Entspannungsgruppe angeleitet, ihren Körper und ihre Bedürfnisse mehr wahrzunehmen.
Darüber hinaus beschäftigt sich das gesamte Kollegium mit dem Teach-Modell und nach
einer entsprechend umfänglichen Fortbildung werden wir die gesamte Schule in Richtung
Teach umstellen.
10.3
Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit
dem Krankheitsbild: ADS und AD-HS:
Bei der anderen Gruppe handelt es sich um die so genannten hyperaktiven Schüler. Diese
werden auch mehrmals in der Woche für eine Unterrichtsstunden aus dem Unterricht
herausgenommen, in einer Gruppe zusammengeführt und dort von zwei Lehrern im Rahmen
bewegtes Lernen und Entspannen im unserem Entspannungsraum und der
Bewegungsbaustelle durch die unterschiedlichsten Bereiche geführt, z. B.
• Edu-Kinästethik,
• progressive Muskelentspannung,
• autogenes Training,
• Kinder-Yoga,
• Atemübungen
• kindgerechte Massagen.
Ziel dieses Angebotes ist es, aus der Anspannung in die Entspannung und aus der
Beschleunigung in die Entschleunigung zu kommen.
Das Konzept der Schwerstbehindertenförderung, wie hier beschrieben, ist an unserer Schule
in den letzten drei Jahren in regem kollegialem Austausch und einem kontinuierlichen
Prozess entwickelt worden, der noch weiterhin andauert.
Unsere Konzepte werden Ende jedes Schuljahres intern evaluiert und den Bedürfnissen der
Schülern und Schülerinnen neu angepasst.
11
Unterstützte Kommunikation (UK)
UK ist der Oberbegriff für alle pädagogischen bzw. therapeutischen Maßnahmen, die eine
Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne Lautsprache
bezwecken.
Die Maßnahmen im Bereich UK beziehen sich auf Menschen, die aufgrund angeborener,
oder erworbener Behinderungen gar nicht oder kaum sprechen können. Es handelt sich um
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die entsprechend ihrem Entwicklungsstand zwar
Sprachverständnis besitzen, die sich jedoch mit den ihnen zur Verfügung stehenden
Kommunikationsmöglichkeiten nicht zufrieden stellend ausdrücken können.
Im Sinne eines „Multimodalen Kommunikationssystems“ (Ursi Kristen) ist es von Bedeutung,
dass alle Ausdrucksmöglichkeiten eines Menschen bewusst berücksichtigt werden. Diese
können sein
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Blickbewegungen
Mimik
Laute / Lautsprache
Gestik
Körperhaltung / Körperbewegung
Gebärden
nicht elektronische Hilfen
elektronische Hilfen
Schriftsprache
In unserer Schule gibt es zurzeit 18 nicht oder wenig sprechende Schüler und Schülerinnen.
Diese verteilen sich auf elf Klassen, wobei in einer Klasse maximal 3 UK-Kinder unterrichtet
werden. Jedes UK-Kind erhält wöchentlich mindestens eine UK-Einzelförderstunde. Diese
Stunden werden von zwei Ergotherapeuten, einer Logopädin, drei Sonderschullehrerinnen
aus dem UK-Team und in den meisten Fällen von den Klassenlehrern erteilt. Neben diesen
Einzelförderstunden ist die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten im alltäglichen
Unterrichtsgeschehen von größter Bedeutung. Einzelförderung und Klassenunterricht sollten
durch regelmäßige Absprachen und gemeinsame Planungen miteinander vernetzt sein.
Angeleitet wird die UK-Arbeit von einem UK-Team. In diesem Team sind eine
Ergotherapeutin, eine Physiotherapeutin und drei Sonderschullehrerinnen. Das UK-Team
trifft sich 1x wöchentlich mittwochs von 14.00 - 15.30/16.00 Uhr. In dieser Zeit werden
•
•
•
•
•
•
•
•
•
UK-Beratung durchgeführt
UK-Materialien ausgeliehen
UK-Materialien hergestellt
Materialien verwaltet und inventarisiert
neue Materialien geprüft und ausgewählt
die Kommunikationsmöglichkeiten der UK-Schüler erfasst
Fördermaßnahmen evaluiert
der UK – Arbeitskreis geplant und vorbereitet
Fortbildungen geplant und organisiert
Die UK-Beratung findet seit Beginn des Schuljahres 2006/07 für jedes Team, das unterstützt
kommunizierende Kinder in der Klasse hat, 1 x pro Schulhalbjahr statt.
Alle 8 - 10 Wochen trifft sich der UK-Arbeitskreis. Zum UK-Arbeitskreis gehören alle
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die an der Förderung unserer UK-Schüler beteiligt sind. Bei
den Arbeitskreistreffen werden neue Materialien vorgestellt, Ideen von Fortbildungen und
Seminaren weitergegeben, Erfahrungen ausgetauscht, Förderkonzepte für die UK-Schüler
entwickelt.
Zur Zeit wird daran gearbeitet, alle Klassen mit Symbolen des Boardmakers zu versorgen,
damit wir in unserem Gesamtsystem mit einheitlichen Symbolen arbeiten.
12
Autismus
wird zur Zeit bearbeitet !
13
Bewegtes Lernen und Entspannen
Aus der Anspannung in die Entspannung
Aus der Beschleunigung in die Entschleunigung
Diese Fördermaßnahme wurde auf Grund unserer veränderten Schülerschaft seit dem
Schuljahr 2008 vom Angebot als AG im Nachmittagsbereich in die Unterrichtszeit am
Morgen verlegt, um die Lernbereitschaft der Schüler zu erhöhen.
„ENT – SPANNT“ sein heißt nicht, „ohne Spannung sein“, sondern ein Zuviel an Spannung
wahrzunehmen und abzubauen.
Kinder brauchen innere und äußere Räume des Rückzugs und der Stille.
Sie sind oft im Stress: Reizüberflutung, Fernsehen, Computer, familiäre Probleme, vielfältige
Freizeitangebote usw. Es fehlt das natürliche Gleichgewicht zwischen
Anspannung - Entspannung
Aktivität
- Ruhe
Stress - Erholung
Folgen sind oft:
Konzentrationsschwäche
Kopf- bzw. Bauchschmerzen
Unruhe, Schlafstörungen, Ängste
Verminderte Leistungsfähigkeit
Reizbarkeit
Konfliktpotenzial, angestaute Aggressionen
ZIELGRUPPE DIESER MAßNAHME SIND
ADHS / ADS Schüler
Autisten,
Kinder mit Konzentrationsstörungen
Kinder mit gestörter Selbst/Fremdwahrnehmung
Kinder mit Sensibilitätsstörungen und Störungen der Emotionalität
Kinder mit psychosozialen Defiziten
RAUM
Der Entspannungsraum ist:
reizarm
wirkt durch Farbe
Materialien werden nur sehr sparsam und gezielt eingesetzt.
ZIEL
unserer Maßnahme ist es, im Sinne unseres Schulprogramms „ Bewegen und bewegt
werden“, Entspannung anzubieten.
Wir vermitteln den Kindern und Jugendlichen Entspannungsmethoden die Spaß machen,
leicht anzuwenden und umzusetzen sind.
Wir möchten den Kindern Zugang zu ihren eigenen Ressourcen und ihren persönlichen
Stressmustern mit deren Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigen.
ENTSPANNUNGSTECHNIKEN
PME - Progressive Muskelentspannung
Yoga für Kinder
Atemübungen
Autogenes Training
Massagen kindgemäß
Edukinästetik
Bewegungsgeschichten
Eine langfristig angelegte, in die natürlichen Abläufe eingebettete Entspannung scheint uns
am besten geeignet, die guten Möglichkeiten dieser Entspannungsmethoden
auszuschöpfen. Sie sollen die Kinder befähigen, körperlich, geistig und emotional zur Ruhe
zu finden.
Erfolge
Allgemeines körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden
Entspannte Grundhaltung
Steigerung der Konzentration und des Leistungsvermögens
Abbau von Verspannungen
Bewusste Regulierung von unwillkürlichen Vorgängen z.B.: Prüfungsängste, Herzklopfen,
Verdauung ,Migräne….
Selbstvertrauen, Selbstwahrnehmung, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein
Prophylaxe im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich.
Diese Förderung wird von Frau Simonsen (Ergotherapeutin) und
Frau Lescanne-Schulte (Fachlehrerin und Entspannungspädagogin) durchgeführt.
Mit Leichtigkeit, Lockerheit, Humor und Freude angebotene Übungen führen zur
gewünschten Entspannung für Kinder, Lehrer und auch Eltern.
14
Stufenübergreifende Unterrichtskonzepte
14.1
Lesekonzept der GL-Stufe (Klassen E bis 4)
Seit 2006 erarbeitete die Deutschfachkonferenz ein Lesekonzept für die Unterstufe, dessen
Schwerpunkt auf der Steigerung der Lesekompetenz unserer Schüler liegt. Neben
fachdidaktischen Grundlagen der kritischen Betrachtung von Unterrichtsprinzipien und methoden (auch im Hinblick auf Leistungsbeurteilung und Diagnostik), stehen die Bereiche:
Elternarbeit, positive Leseumgebung und die Bausteine der Texterschließung im Mittelpunkt.
Das Ziel dieser Arbeit ist ein Konzept zur Verbesserung der Lese-/Schreibkultur und der
Stärkung der Lesemotivation.
Eine der wichtigsten Aufgaben, die die Schule zu vermitteln hat, ist das Lesen. Es schafft die
Grundlage, um berufliche Ziele und Wünsche zu erreichen und sich aktiv am
gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.
Wer lesen kann, kann einfache Informationen entnehmen, Neues lernen, sich leichter in der
Welt orientieren.
Lesen ist als Schlüsselqualifikation Voraussetzung für das Lernen in der Schule.
1
Welche Ziele formulieren wir im Bezug auf Lesen?
Die Primarstufe wird von Grundschülern, lernbehinderten und geistigbehinderten Schülern
besucht (vgl. Stufenkonzept, in Schulprogramm, 6.1). Viele Schüler wechseln innerhalb der
ersten Schulbesuchsjahre aus Grundschulen (mit oder ohne GU) bzw. anderen
Förderschulen an unsere Schule. Daher ist die Lernausgangslage der Schüler bezüglich des
Lesens sehr heterogen.
Ziel ist dem zu Folge die individuelle Förderung des Leselernprozesses. Dies beinhaltet
insbesondere den Aufbau bzw. die Verbesserung einer Lesekultur und die Vermittlung von
Freude am Lesen.
Bei einigen Schülern ist der Leselernprozess nach dem Besuch der Primarstufe noch nicht
abgeschlossen und wird in der Sek I fortgesetzt.
2
Was verstehen wir an unserer Schule unter gutem Lesen?
Nach Erlernen der Buchstaben und Laute (Phoneme und Grapheme) und der Vermittlung
der reinen Lesetechnik gehören (für unsere Stufe) folgende Kriterien zu gutem Lesen:
Sinn entnehmendes Lesen (wenn auch verlangsamt),
betontes Lesen,
stilles Lesen mit Sinnentnahme,
Lesen längerer Texte und Beantwortung von Fragen zum Text,
flüssiges Vorlesen geübter und ungeübter Texte.
3
Welches sind unsere fachdidaktischen Grundlagen?
Auf Beschluss der Fachkonferenz Deutsch arbeiten alle Klassen nach dem
Spracherfahrungsansatz. Zur Verfügung gestellt wird dazu das Material von SommerStumpenhorst, bei dem die akustische Lautdifferenzierung im Vordergrund steht. Dieses
Material eignet sich in besonderem Maße zur individuellen Förderung in den heterogenen
Klassen.
Zusätzlich haben wir uns für die nächsten drei Schuljahre verbindlich auf die Fibel Leporello
(Westermann-Verlag) geeinigt.
4
Welche Unterrichtsprinzipien und Methoden setzen wir um und wie motivieren wir
Schüler zum Lesen?
Oberstes Prinzip des Spracherfahrungsansatzes ist es, an die sprachliche Vorerfahrungen
der Schüler anzuknüpfen und sie zum Ausgangspunkt zu nehmen.
Darüber hinaus werden Methoden des Handlungs- und Produktionsorientierten Unterrichts
angewandt. Dieser schließt nach dem erweiterten Lesebegriff den Umgang mit
Bildergeschichten, Comics, selbst gestalteten Fotobüchern etc. ein. Anschließend werden
kleinere Geschichten bis hin zu Ganzschriften mit diesen Methoden (z.B. mit
Lesetagebüchern, darstellendem Spiel etc.) gemeinsam erarbeitet.
In jeder Klasse wird eine Leseecke bereitgestellt, in denen Bücher zu verschiedenen
Themen und für unterschiedliche Leseniveaus angeboten werden.
Weiterhin werden zur Steigerung der Lesekompetenz und Motivation Lesenächte,
Vorlesewettbewerbe, Lesekonferenzen, in denen Schüler ihre Lieblingsbücher vorstellen
können, etc. veranstaltet.
Innerhalb der Schule werden zur Steigerung der Lesemotivation eine Schülerbücherei und
Vorleseangebote im Ruheraum in der Pause angeboten.
Zur Öffnung der Schule nach außen werden unter Anderem Ausflüge zur Stadtbücherei
unternommen, die Jugendbuchwoche der Aachener Buchhandlungen besucht und das
Internet (z.B. Antolin – das Lese-Lernprogramm im Internet) genutzt.
Darüber hinaus werden Vorleser in die Schule eingeladen und Autorenlesungen besucht.
5
Wie betreiben wir Diagnostik und wie beurteilen wir die Leseleistung?
Die Diagnostik wird nach folgenden Stufen der Lesekompetenz vorgenommen:
Kenntnis der Buchstaben,
Erlesen von Silben,
Erlesen von Signalwörtern,
Erlesen von lauttreuen Wörtern,
Erlesen von einfachen Sätzen,
Erlesen von einfachen Texten,
Sinn erfassendes Lesen komplexerer Texte
Zur Diagnostik können darüber hinaus der Lesetest DLF 1-2 und der Stolper-Wörter-Test
von Wilfried Metze angewendet werden.
Eine einheitliche Leistungsbewertung für alle Schülerinnen und Schüler ist nicht sinnvoll.
Schwache Leserinnen und Leser werden nach ihren individuellen Lernfortschritten beurteilt.
Dies wird im Zeugnis vermerkt.
Bei einer Lesekompetenz, die den Anforderungen der Grundschule entspricht, werden die
geltenden Richtlinien der Grundschule bei der Bewertung zu Grunde gelegt.
6
Wie werden die Eltern in den Lese-Lernprozess einbezogen?
Die Eltern werden auf Elternabenden über das Konzept der Lese- und Schreiblern-Methode
informiert.
Die Eltern müssen ermutigt werden, die ersten lautgetreuen Schreibversuche ihrer Kinder
nicht in der Rechtschreibung zu verbessern, sondern sie so zu akzeptieren und lautgetreu
vorzulesen. Dadurch stärkt sich bei den Kindern das Selbstwertgefühl. Sie können schon
nach sehr kurzer Zeit alles so aufschreiben, dass Erwachsene den Sinn erlesen können.
Eltern können diesen Prozess zu Hause unterstützen, indem sie die Kinder z.B. bitten,
Einkaufszettel zu schreiben oder Preisschilder zu lesen o. ä.
14.2
Mathematikkonzept
Der Mathematikunterricht im Primarstufenbereich ist geprägt von einem
stufenübergreifenden Diagnostikkonzept, welches sich die Erkenntnisse des
Entwicklungspsychologen Jean Piaget zu Nutze macht und Schwierigkeiten beim Erwerb
des Zahlbegriffs als mangelnde Erfahrungen in verschiedenen pränumerischen (also
vorzahligen) Bereichen erkennt. Auf der Basis verschiedener, spielerisch angelegter
Übungen kann der Entwicklungsstand eines jeden Kindes überprüft und ein individuelles
Förderkonzept erstellt werden. (Ergebnisse unseres Päd. Tages 14.11.)
14.3
Englischkonzept
In den Grundschulklassen der Unterstufe wird ab dem 2. Halbjahr Klasse 1
Englischunterricht erteilt. Ab dem Schuljahr 2007/08 beginnt auch im 3. Schuljahr des LBereichs der Englischunterricht verbindlich mit 2 Wochenstunden. Die Klassenkonferenz
kann für einzelne Schüler entscheiden, ob sie vom Englischunterricht befreit werden. Die
Schwerpunkte dieses Faches liegen:
Ø in der Entwicklung von Interesse und Freude am Sprachlernen und an fremden
Lebenswelten
Ø im Erwerb, der Erprobung und Festigung elementarer sprachlicher Mittel
Ø im Erwerb von wirkungsvollen Strategien des Sprachlernens
Ø in der Bewältigung von einfachen Sprachhandlungssituationen in englischer
Sprache
In der Sekundarstufe I knüpft der Englischunterricht an den Kenntnisstand der Schüler an
und wird in den Jahrgangsstufen 5 – 10 der H-Stufe entsprechend der Stundentafel
fortgeführt. Englisch wird in den L-Klassen z. Zt. noch als AG angeboten, ab dem Schuljahr
2007/08 dann jedoch für die folgenden 5. Schuljahre nach der Stundentafel der Hauptschule
eingeführt. Der Unterricht orientiert sich an den Kernlehrplänen für die Hauptschule. Im
Mittelpunkt steht hierbei der Aufbau kommunikativer Kompetenzen in konkreten
Anwendungsbezügen. Die Themen umfassen:
Ø
Ø
Ø
Ø
persönliche Lebensgestaltung
Ausbildung / Schule
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Berufsorientierung
Zur Qualitätssicherung ist eine freiwillige Teilnahme an den Lernstandserhebungen Ende der
Klasse 8 möglich. Ab dem Schuljahr 2008/09 finden zentrale Abschlussprüfungen in Klasse
10 statt. Die regelmäßige Teilnahme an den Treffen der überregionalen Fachkonferenz
Englisch dient dem Austausch und sichert den Informationsstand der aktuellen
schulpolitischen und didaktisch-methodischen Entwicklungen.
14.4
Psychomotorik im Unterricht
In einer pädagogischen Konferenz (November 2005) wurde eine Arbeitsgruppe
„Psychomotorik im Unterrichtsalltag“, bestehend aus Therapeuten und Lehrern, gebildet.
Diese Gruppe hat sich zur Aufgabe gemacht die Psychomotorik in den Unterricht besser zu
integrieren.
Im Mai 2006 führten drei Therapeuten eine Demonstrationsstunde für ca. 12 KollegInnen zu
dem Thema „Lesen lernen“ aus psychomotorischer Sicht durch.
Aufgrund des großen Interesses an einer Speziellen Fortbildung in „Motomathe“ hat die AG
im September eine entsprechende Fortbildung an unserer Schule über die Rheinische
Akademie im Förderverein Psychomotorik in Bonn organisiert.
Eine weitere Einführung in das „Bewegte Lernen“ mittels der Grundlagen der Psychomotorik
fand ebenfalls im September diesen Jahres mit einem Referenten der Rheinischen
Akademie statt.
14.5
Mädchen– und Jungenarbeit
Bei diesem Aufgabenfeld stecken wir noch in den „Kinderschuhen“.
Vor zwei Jahren versuchten wir durch Einrichtung eines Mädchenraumes, der von den
Mädchen in Pausen als Rückzugsort benutzt werden konnte, den Bedürfnissen der Mädchen
gerecht zu werden. Leider musste der Raum wegen Raumnot zum Klassenraum
umgewidmet werden.
Den Jungen werden besondere Pausenangebote wie Fußball, Trimmen an Trimmgeräten
etc. geboten. Wir wollen noch einen Punchingball anschaffen und, bei sinkender
Schülerzahl, wieder einen Mädchen- und auch einen Jungenraum einrichten.
Wir denken darüber nach Mädchen Fußballzeiten in Pausen einzuräumen.
Und werden im Konfliktmanagementkonzept die Gewaltprävention unter dem
Geschlechteraspekt betrachten.
Das Aufbrechen von Geschlechterstereotypien im Unterricht und bei der Berufsvorbereitung
nehmen wir immer mehr in den Blick.
15
Unser Förderkonzept
Unterricht, Therapie und Pflege sind gleichwertige Bestandteile einer ganzheitlichen
Förderung. Die unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen, Erfahrungen und Wünsche aller
an der Erziehung beteiligten Personen sollen sich so ergänzen, dass jedes Kind die
optimalen Impulse für seine Entwicklung bekommt. In diesem Sinne findet Lernen bei
leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern auf dem Hintergrund individueller
Möglichkeiten, bei leistungsstärkeren auf der Grundlage von Richtlinien und Lehrplänen statt.
Grundsätze der Förderung sind:
Ø Unterricht in kleinen Klassen (8 bis 13 Schüler)
Ø Klassenlehrerprinzip mit vorwiegend zeitgleichem Einsatz von zwei Lehrkräften am
Vormittag
Ø Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie
Ø Training im Umgang mit notwendigen Kompensationshilfen, wie z.B. Rollstühlen,
Geh- und Kommunikationshilfen
Ø Individualisierung
Ø Hilfe bei der Verarbeitung der Behinderung
Ø Lernen mit allen Sinnen
Ø jährliche Überprüfung des Förderbedarfs und - ortes
Ø Möglichkeit zum Wechsel in andere oder aus anderen Schulformen
15.1
Therapie gehört zum Schultag
Damit unsere Schülerinnen und Schüler mit allen Sinnen am Unterricht teilnehmen können,
ist Therapie Bestandteil unseres ganzheitlichen Förderkonzepts. Die nachfolgend
aufgeführten Therapien erfordern eine ärztliche Verordnung.
15.1.1
Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten
Ø fördern Bewegung und Wahrnehmung,
Ø fördern die Selbstständigkeit
Ø erarbeiten Kompensationsmöglichkeiten unter anderem durch folgende
Behandlungsmethoden:
o Einzelbehandlung nach Bobath, Vojta, PNF, Pfaffenrot
o Osteopathie, Sensorische Integration
o Einzelbehandlung im Wasser mit Elementen aus WATSU
o psychomotorische Gruppenbehandlung
o Therapeutisches Reiten (Hippotherapie) im Rahmen des Schulsports
Ø beraten Eltern/Erzieher bei Hilfsmittelauswahl (z.B. Rollstuhl, Stehtrainer)
Ø nehmen regelmäßig an Teamgesprächen im Rahmen der interdisziplinären
Zusammenarbeit teil (z.B. Förderplanerstellung)
Ø unterstützen bei Tagesausflügen, Klassenfahrten, Ski- und Reitfreizeiten das
pädagogische Personal
Ø beraten die Bus- und Taxiunternehmen bzgl. der Sicherheitsausrüstung für den
Transport körperbehinderter Kinder
Ø nehmen an Elternabenden, Elternsprechtagen teil und begleiten die Klassenteams
bei Hausbesuchen
Ø nehmen am aktiven Schulleben teil (z.B. Konferenzen, kollegiumsinterne
Fortbildungen, pädagogische Konferenzen)
15.1.2
Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten
Ø fördern durch gezielte Arbeitsangebote die Selbständigkeit und Konzentration der
Schülerinnen und Schüler
Ø legen ihren Arbeitsschwerpunkt auf die Förderung der Wahrnehmung, der Fein- und
Graphomotorik und der Eingliederung
Ø unterstützen den Umgang mit neuen Technologien und das Kennenlernen
kompensatorischer Strategien
Ø adaptieren den Arbeitsplatz mit Computer und weiteren technischen Hilfsmitteln
Ø begleiten bei Bedarf Landheimaufenthalte, um gerade Schwerstbehinderten ein
solches Erlebnis zu ermöglichen
Ø nehmen an regelmäßigen Gesprächen in den verschiedenen Teams teil
Ø wenden unterschiedliche Testverfahren zur Befunderhebung und Abklärung des
Förderbedarfs an
Ø begleiten die Klassen bei Ausflügen
Ø arbeiten mit den verschiedenen Klassenteams zusammen und stehen im Austausch
Förderschwerpunkte:
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
körperliche Wahrnehmung (vestibulär, propriozeptiv, taktil)
visuelle Wahrnehmung
Graphomotorik
Körperkoordination
Grob - und Feinmotorik
Ausdauer – und Konzentrationstraining, z.B. nach Schlottke und Lauth
psychische und emotionale Unterstützung
Selbstständigkeit im lebenspraktischen Bereich
Förderung von Kommunikation und der Integration in das soziale Umfeld z.B. durch
Nutzung eines Talkers / einer elektronischen Kommunikationshilfe
Ø Unterstützung des Umgangs mit neuen Technologien und eine individuelle Adaption
des Arbeitsplatzes am Computer
Logopädie
Ø fördert die verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, damit verschiedene
Formen der Verständigung kennen gelernt werden können und die Selbstständigkeit
vergrößert werden kann
Ø fördert das Erleben und Verwenden von Sprache als Kommunikationsmittel, wobei
die folgenden Schwerpunkte erzielt werden:
o Verbesserung der rezeptiven und expressiven Sprachmodalitäten
o Verbesserung der auditiven und orofacialen Fähigkeiten
o Mund- und Esstherapie
o Beratung / Hilfestellung bei der unterstützten Kommunikation und Training
verschiedener unterstützter Kommunikationsmöglichkeiten
Ø nimmt an regelmäßigen Gesprächen in den verschiedenen Teams und mit Eltern teil
15.2
Pflege
Die Schulpflicht bedeutet für schwer behinderte und chronisch kranke Kinder und
Jugendliche oft erschwerte Bedingungen für die Teilnahme am Unterricht. Häufig sind
pflegerische Maßnahmen notwendig, die nur examinierte Pflegekräfte leisten können. Zur
Zeit integrieren 5 examinierte Krankenschwestern die Pflege in den Schulalltag.
Pflege in der Schule beinhaltet:
•
•
•
•
•
•
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•
•
•
PEG-Betreuung
Katheterisieren und Anleitung zum Selbstkatheterismus
- zusammen mit dem Schüler/der Schülerin und den Eltern werden geeignete
Techniken erarbeitet und eine individuelle Hilfsmittelauswahl ermöglicht.
Inhalationen und Inhalationstechniken
Medikamentengabe und Kontrolle
Erste Hilfe bei Unfällen, Krampfanfällen und ggfs. Begleitung ins Krankenhaus
Durchführung von Toilettengängen, die behinderungsbedingt eine spezielle
Handhabung erfordern
Dekubitusprophylaxe und behinderungsspezifische Lagerung
Mitarbeit im interdisziplinären Förderteam
Mitarbeit an den Förderplänen
Unterstützung und Betreuung pflegebedürftiger Schüler und Schülerinnen im
Unterricht und bei der Nahrungsaufnahme
Begleitung von Klassenfahrten, Tagesausflügen und externen Projekten, um
pflegebedürftigen Schülern und Schülerinnen die Teilnahme zu ermöglichen
Kontakt zu behandelnden Ärzten, Kliniken, familienunterstützenden Institutionen und
Selbsthilfevereinen
Im Rahmen der motorischen Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen wird die
„aktivierende Pflege“praktiziert. Das bedeutet erst einmal folgende Fragestellungen:
•
•
Wie groß ist die Selbstpflegefähigkeit des Schülers / der Schülerin?
Welche Hilfestellung braucht der Schüler / die Schülerin wirklich?
Aktivierende Pflege ist die Forderung nach Selbständigkeit mit dem Ziel einer weitgehenden
Unabhängigkeit im Rahmen der individuellen Fähigkeiten.
Dies soll erreicht werden durch:
•
•
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•
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•
Beratung, Anleitung und Unterstützung
Aufzeigen von Ressourcen und diese dem Schüler / der Schülerin bewusst zu machen
Förderung der Ressourcen
Vermittlung von Erfahrungen
Beobachtung und Korrektur des Prozesses
Förderung und Vermittlung eines positiven Selbstwertgefühls
16
Unser Schulleben
16.1
Feste
Wie in jeder anderen Schule ist auch unser Schulleben geprägt vom Jahreslauf mit seinen
Festen und besonderen Ereignissen.
Einschulungsfeier:
Mit einer Aufführung der letzten Eingangsklassen werden die neuen
Schüler willkommen geheißen. Ältere Schüler übernehmen
Patenschaften für die Erstklässler.
Martinsfest :
Beim Martinsfest spielen die Eingangsklassen die Martinsgeschichte in
der Aula vor. Anschließend geht seit 2003 der Martinszug mit dem
Vinzenzheim gemeinsam durch umliegende Straßen.
Adventsbasar :
In der Weihnachtszeit findet jährlich ein Adventsbasar statt, der weit
über die Schulgemeinschaft hinaus Anklang findet.
Weihnachtsfeier :
Diese wird in der Aula mit der gesamten Schulgemeinde gefeiert.
Schulgottesdienste: Im Verlauf eines Schuljahres werden 6 – 8 Schulgottesdienste gefeiert,
die in zwei Altersstufen geteilt sind. Sie werden durch die
Religionslehrer und ihre Klassen vorbereitet und in Zusammenarbeit
mit dem Pfarrer des Vinzenzheimes in der dortigen Kapelle
durchgeführt.
Karnevalsfeier :
Am Fettdonnerstag wird in der Aula ein großes Karnevalsfest gefeiert.
Tanz in den Mai:
Seit dem Schuljahr 2005/06 findet auf Initiative der Schuleltern der Tanz
in den Mai statt.
Sommerfest :
Im jährlichen Rhythmus wechseln sich Projektwoche und Sommerfest
ab.
Beim Sommerfest werden viele Spiele und Aktionen von den Klassen
angeboten. Im Jahr 2004 fand das Sommerfest erstmals im
Burtscheider Ferberpark statt.
Projektwoche :
Regelmäßige Projektwochen verbinden außerdem unterschiedliche
Alters- und Klassenstufen bei der Arbeit an einem Thema.
Höhepunkt ist ein Präsentationstag am Ende der Projektwoche.
Kalverbendenlauf /
Handi-Kap–Cup
2004 wurde das erste Mal der alljährliche Kalverbendenlauf im Rahmen des Sommerfestes in den Ferberpark verlegt und bekam einen
neuen Namen. Der „Handi-Kap–Cup“ ist eine Benefizveranstaltung, die
in Kooperation mit den „Schuleltern“ organisiert wurde und deren Erlös
der Schule zu Gute kommt. Viele Kinder und Jugendliche nahmen an
diesem Sponsorenlauf teil.
Der Lauf soll nun jedes Jahr wiederholt werden. Dieses Fest bietet
besonders dem Umfeld unserer Schule Möglichkeiten, uns und unsere
Schülerschaft kennen zu lernen.
Friedenslauf :
Zum Ende des Schuljahres nehmen viele Schüler unserer Schule
zusammen mit einigen Schülern des Pius – Gymnasiums am Aachener
Friedenslauf teil.
Entlassfeier :
In der Aula findet eine festliche Abschlussfeier für die Schüler statt, die
ihre Schulzeit beendet haben. Die Zeugnisse werden feierlich
überreicht.
Viktor-Frankl-Woche: Ende Januar findet die Viktor-Frankl-Woche statt. In dieser Woche
setzen sich die Schüler und Schülerinnen mit der Leitidee Viktor
Frankls auseinander. So sollen sie den Bezug zu unserem
Schulnamen nicht verlieren.
16.2
Klassenfahrten und Sportfahrten
Klassenfahrten:
Sie werden von den Klassen selbst organisiert und dienen der
Förderung des Sozialverhaltens und der Kontakte untereinander.
Beliebte Ziele sind De Haan, wo der Verein zur Förderung Körper –
und Mehrfachbehinderter ein Haus unterhält; Gerolstein
(Jugendherberge); Paustenbach / Eifel (Schullandheim), der Reiterhof
in Freckenhorst, die Jugendburg Gemen mit dem
Theaterworkshopangebot von Pusteblume u.v.a.
Erlebnisse besonderer Art sind für alle Teilnehmer unsere klassenübergreifenden Freizeiten:
Reiterfahrt:
Die Kinder, die im laufenden Schuljahr am Therapeutischen Reiten
teilnehmen, fahren einmal jährlich auf einen Münsterländer Reiterhof,
wo die Therapie vertieft wird und die Schüler den fachgerechten
Umgang und die Pflege der Pferde erlernen. Die Therapie wird durch
erfahrene und dafür ausgebildete Physiotherapeuten und
Sonderschullehrer sowie Zivildienstleistende als Begleitpersonen
durchgeführt.
Schnee- und
Wintersport:
Einmal jährlich findet eine zehntägige Schulskifahrt in Bramberg am
Wildkogel bei Zell am See (Österreich) statt. Die teilnehmenden
Schülerinnen und Schüler werden in Skilanglauf und Alpinski
entsprechend ihrer motorischen Möglichkeiten eingewiesen. Des
Weiteren werden gemeinsame Aktionen und Aktivitäten wie
Schneewanderungen, Schlitten- und Pferdeschlittenfahrten sowie der
Besuch heimatkundlicher Museen und eines an das Leben in den Alpen
angepassten Hofes durchgeführt. Die Maßnahme wird von erfahrenen
und speziell ausgebildeten Sonderschullehrern, Physiotherapeuten und
weiteren Begleitpersonen geplant und geleitet.
Segelfreizeit: In diesem Schuljahr wollen wir zum ersten Mal eine Segelfreizeit für besonders
körperbehinderte Schüler und Schülerinnen anbieten.
16.3
Schülerarbeitsgemeinschaften
Seit dem Schuljahr 2005/2006 findet sowohl in der G/L-Stufe wie in der H/L-Stufe ein wöchentlicher AG-Nachmittag statt. Die Schüler können eine AG gemäß ihrer persönlichen
Neigung auswählen.
Im ersten Halbjahr wurden folgende AG´s angeboten:
G/L-Stufe:
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Tierpark
Basteln
Märchen
Spiele
Zeitung
Theater
Entspannung
Unterstufenchor
Judo
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Trommeln
Streitschlichtung
Homepage
Schülerzeitung
Mädchen-Tanz
Leichtathletik
Oberstufenchor
Schach
Filz AG
Band
Judo
H/L-Stufe:
Judo an der Viktor Frankl Schule
Drei Judogruppen bestehen seit 2006 an der Viktor Frankl Schule. Für den Verein „ax-o“ e.V.
trainieren der Judolehrer Georg Becker (3. Dan) und Tanja Galbrecht (2. Kyu) die Kinder.
Insgesamt werden 30 Schüler/innen montags auf den vereinseigenen Judomatten trainiert.
Sie konnten bereits auf dem Sommerfest der Schule 2006 im Ferberpark in AachenBurtscheid bei einem Schautraining ihr Können unter Beweis stellen.
Das Selbstbewusstsein zu stärken, die körperliche Geschicklichkeit zu üben und ein faires
aufeinander Zugehen stehen im Vordergrund des Trainings.l Die Schüler/innen sind mit
großer Begeisterung bei der Sache und haben im Laufe der Zeit schon deutliche Fortschritte
machen können! Die Trainer ihrerseits empfinden die gerne übernommene Aufgabe als eine
persönliche Bereicherung
Die integrative Trommelgruppe an der Viktor Frankl Schule
Seit 2005 spielt die integrative Trommelgruppe unter Leitung des Trommel- und
Rhythmuslehrers Oliver Lutter. Die Gruppe setzt sich aus Schülern der Viktor Frankl Schule,
der Luise Hensel Realschule und der Hauptschule Burtscheid zusammen. Es sind 16
Schüler, die mit den schuleigenen Trommeln immer donnerstags spielen. Da einige Schüler
im Halbjahr wegen des Schwimmunterrichts an der Viktor Frankl Schule wechseln, muss
sich die Gruppe immer wieder neu finden. Als weitere Betreuer der Trommelgruppe wirken
der Ergotherapeut Thomas Klee, die Logopädin Ulla Lutter und Sigrid Reimann,
Sonderschullehrerin i. R. mit.
Mit einem inzwischen erarbeiteten Repertoire konnte die Trommelgruppe schon mehrfach
bei Auftritten ihr Können unter Beweis stellen: U. a. trat sie zweimal in Xanten, zum Fest der
Begegnung, zweimal bei „Pusteblume“ in Köln, zum Frühförderkongress in Köln, in der
Marienkirche in Aachen, ebenso wie bei schulinternen Festen auf.
Im Laufe der Zeit war eine deutliche Zunahme an Selbstvertrauen bei den Teilnehmern zu
beobachten. Dieses zeigte sich sehr deutlich an Hand verschiedener Soli, die einzeln
hervorgespielt und dabei musikalisch von der Gruppe unterstützt und gestärkt wurden.
Der VKM unterstützt die Gruppe im Auffinden von Sponsoren, so konnten die Teilnehmer
bisher kostenlos in der Trommelgruppe spielen. Eine besondere Unterstützung fand die
Gruppe durch die Mithilfe der Eltern, ohne die mancher Auftritt nicht möglich gewesen wäre!
16.4
Schülermitverwaltung
Jedes Schuljahr werden von den jeweiligen Klassen ihre Klassensprecher bzw. deren
Vertreter gewählt. Mit ihre erste Aufgabe besteht darin, mittels einer Umfrage eine Liste mit
den Namen der Lehrer zu erstellen, die bereit sind in der Schule das Amt des
Vertrauenslehrers zu übernehmen. Klassensprecher und Vertrauenslehrer bilden die
Schülermitverwaltung (SV).
Aus den gewählten Klassensprechern der oberen Klassen wird als nächstes der
Schülersprecher gewählt, der bei Schulpflegschaftssitzungen die Belange der Schülerschaft
vertritt bzw. der Schülerschaft die für sie wichtigen Informationen aus der
Schulpflegschaftssitzung mitteilt.
Die SV trifft sich bei uns einmal im Monat, um über die Schule betreffende Bitten,
Vorschläge, Einsätze u.a.m. zu sprechen, eventuell auch Lösungen zu bedenken und sie der
Schulleitung vorzutragen. Die Schulleitung und die Lehrer können ebenfalls Wünsche, Bitten
usw. an die SV richten. Die regelmäßigen SV-Sitzungen bieten eine gute Möglichkeit zu allen
wichtigen Vorhaben der Schule ein Schülerfeedback zu bekommen.
16.5
Konfliktmanagement
Um dem bestehenden Konfliktpotential gerecht werden zu können, bildete sich eine AG zum
Thema „Umgang mit Konflikten zwischen Schüler und Schüler“. Dort wurden Konzepte der
Konfliktprävention und der Konfliktintervention diskutiert und überlegt.
Diese Maßnahmen sind mittlerweile mit der Schulgemeinschaft diskutiert und die
Schulregeln gelten seit 2007.
Als weitere geeignete Maßnahme erschien der Gruppe das Konzept der Streitschlichtung.
Dabei sollen im Rahmen einer AG unter der Leitung eines ausgebildeten Mediators Schüler
zu Streitschlichtern ausgebildet werden, die in Konfliktsituationen Streitschlichtungsgespräche mit Schülern durchführen können. Ein Plan, wie dieses Modell an unserer Schule
installiert werden kann, wird derzeit erstellt und soll voraussichtlich im nächsten Schuljahr
realisiert werden.
16.6
Pausenangebote
Der steigende Anteil von Kindern und Jugendlichen mit hohem Bewegungsdrang in unserer
Schülerschaft führte immer wieder zu unbefriedigenden Pausensituationen. Vor diesem
Hintergrund bildete sich die Arbeitsgemeinschaft „Pausengestaltung“. Sie initiiert und
koordiniert den offiziellen Plan der Pausenangebote, die sowohl den bewegungsfreudigen
Schülern Gelegenheit zum Ausagieren bieten, als auch dem Ruhe -und
Entspannungsbedürfnis anderer Kinder entgegenkommt.
In den großen Pausen werden folgende Aktivitäten angeboten:
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Tischtennis
Fußball
Basketball (Außenplatz)
Rollstuhlsport
Aerobic und Tanzen
freies Malen
Mandalas malen
Ballspiele
Psychomotorik-Gruppe
Buchausleihe in der Schülerbücherei
Weitere Infos sind dem Beispielplan „Pausenangebote 2008/2009 im Anhang zu entnehmen.
Die Pausensituation wird zudem durch die Schülerfirmen „Schülercafe“ und „Mc Snack“
bereichert.
Jeden Mittwoch bereiten Schüler und Schülerinnen des Lernbehinderten-Bereiches leckere
Snacks vor, die in deren Klassenraum verkauft werden.
Freitags bietet die Schülerfirma „Schülercafe“ im neu gestalteten Schülercafe im Aulabereich
frische Waffeln an.
Neben den bisherigen Aktivitäten der AG „Pausengestaltung“ wurde ein weiterer
Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Gestaltung des Außengeländes gelegt.
Mittlerweile steht das Klettergerüst und der Kugelhof wurde neu gestaltet.
Nun streben wir eine Tartanbahn an, damit auch Rollstuhl fahrende Schüler und
Schülerinnen bei feuchtem Wetter Fußball spielen können.
16.7
Sportaktivitäten
Der Sportunterricht an unserer Schule findet meistens in klassenübergreifenden Gruppen
statt. So treiben Kinder und Jugendliche gleichen Alters und mit ähnlicher Konstitution
gemeinsam Sport. Außerhalb des regulären Sportunterrichts bieten wir an unserer Schule
folgende sportliche Aktivitäten an:
Rollstuhlbasketball / Im Anschluss an die Schulzeit bietet die Behinderten-SportRollstuhlsport :
Gemeinschaft (BSG) jeden Donnerstag Rollstuhlbasketball
und Rollstuhlsport für Anfänger an. Teilnehmen können Kinder und
Jugendliche unserer Schule, sowie die des Vinzenzheims.
Sportfeste / Turniere: Schulübergreifende Sportveranstaltungen werden im Rahmen
sogenannter „Landessportfeste der Schulen für Körperbehinderte“
innerhalb des Regierungsbezirks Köln organisiert.
Unsere Schule nimmt über das Jahr verteilt an den Angeboten
Rollstuhlbasketball, Leichtathletik, Tischtennis, Fußball, Hockey,
Schwimmen, E-Rollstuhlhockey, Riesenball sowie an einem Spieleund Bewegungsfest teil.
Im regulären Sportunterricht, zu Sonderterminen sowie in den
Pausenangeboten bereiten die Schüler sich auf die jeweils
stattfindenden Landessportfeste vor.
Traditionell findet bei uns in Aachen jedes Jahr das Tischtennis-Turnier
statt.
Weitere Informationen sind dem Plan „Landessportfeste 2005/2006“ im
Anhang zu entnehmen.
In Zukunft wird angestrebt, einen festen Pool an Mitarbeitern zu bilden,
die besonders die auswärts stattfindenden Sportfeste betreuen, um so
den Sportbeauftragten unserer Schule zu unterstützen.
16.8
Umgang mit Leben, Sterben und Tod
Last minute - An die letzte Minute denken wir wenig. Sie ist uns fremd und unbekannt.
Last minute - Der Tod macht auch vor der Schule nicht Halt.
„Plötzlich war der Platz neben mir leer ..................!“
In unserer Schulgemeinschaft leben Schüler und Schülerinnen mit lebensbedrohlichen
Erkrankungen und progredienten Behinderungen. Immer wieder stellt sich deshalb der Tod
sowohl unerwartet plötzlich als auch nach einem langen, qualvollen Sterbeprozess ein.
Für uns Menschen bedeutet das, „Lebensbedrohung, Sterben und Tod“ auf angemessene
Weise zu thematisieren, zu reflektieren und Formen zu finden,
-
wie wir beistehen können,
wie wir darüber sprechen können,
wie Unfassbares begreifbarer werden kann.
Der Tod eines Mitgliedes unserer Schulgemeinschaft löst sowohl bei Schülern als auch bei
Erwachsenen
Betroffenheit – Sprachlosigkeit – Hilflosigkeit – Wut – Angst - Leid und Trauer aus.
Dann ist es immer wichtig, den Verlust und das Leid zu benennen, und die entstandene
Lücke zu beschreiben. Ein weiteres Bedürfnis ist es, allen Nahestehenden darüber Mitteilung
zu machen.
Abschiednehmen und Erinnerung finden unterschiedliche Ausdrucksweisen. Sie müssen
erlebt und gelebt werden können. Sie brauchen Symbole der Erinnerung und einen Ort der
Besinnung, der Stille und des Innehaltens. Sie brauchen Raum und einen würdigen Platz in
der Schule.
Sterben ist Leben und Tod geschieht in ihm.
Die Pausenhalle unserer Schule ist ein Ort, in dem sich kommunikativ Schule ereignet.
Deshalb haben wir gerade dort in Form eines Gedenk - Schau(en) – Kastens
einen Platz eingerichtet, der vielfältige Formen von Abschiednehmen und Trauerritualen
ermöglicht. Betroffenen Eltern mag hier Trost und ein Zeichen von Wertschätzung, ihnen und
ihren verlorenen Kindern gegenüber, entgegengebracht werden.
Das Ereignis eines Todes stellt immer wieder eine neue Herausforderung an Erwachsene
aller in unserer Schule tätigen Berufsbereiche dar.
Einige Mitarbeiter aus dem Kollegium haben sich wiederholt dieser Thematik in Form von
Arbeitsgruppen gestellt. Sie haben sich:
als Grundlage für späteres Handeln mit den
Ø anthropologischen Aspekten von Lebensbedrohung und Tod
Frage: Was bedeuten mir Leben und Tod?
Ø den Bedingungsfaktoren in der Begleitung
Frage: Was macht uns fähig, beizustehen?
(ergibt sich aus der Reflexion der anthropologischen Aspekte)
als Umsetzung meiner Einstellung zu „Leben, Sterben, Tod“
mit
Ø den eigenen Handlungsmöglichkeiten in der Begleitung
Frage: Wie können wir beistehen?
Ø der Aufarbeitung des Themas: „Tod in der Klasse“
Frage: Wie können wir darüber sprechen? und
Ø der Bedeutung von Ritualen
Frage: Wie können wir Unfassbares begreifbar machen?
befasst.
Aus dieser Zusammenarbeit ist eine themenspezifische Textsammlung entstanden, die
anderen Kollegen Hilfestellung sein kann. Ebenso bietet eine Zusammenstellung von
Gestaltungsmaterial Vorschläge an. Darüber hinaus haben sich alle Mitarbeiter dieser
Arbeitsgruppen als Ansprechpartner für beratende Einzelgespräche zur Verfügung gestellt.
Außerdem gibt es immer wieder Fortbildungseinheiten, auch im Frühjahr diesen Schuljahres.
16.9
Öffnung der Schule nach „außen“
Die Schule tritt bei zahlreichen Aktivitäten in die Öffentlichkeit bzw. öffnet ihre Tore für
Veranstaltungen von außen. Hierzu zählen z. B.
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Besuch des Aachener Reitturniers
Einzug des Märchenprinzen an Weiberfastnacht
jährliche, erfolgreiche Teilnahme am Lesewettbewerb der Stiftung Lesen
Besuch von Autorenlesungen innerhalb der Kinder- und Jugendbuchwochen
Teilnahme an Kunstaktionen des Landschaftsverbandes
erfolgreiche Teilnahme an Sportwettkämpfe auf Landesebene
Handi Kap-Cup und Sommerfest im Ferberpark
Teilnahme am Friedenslauf
Besuch der Traumnacht im Tierpark
zahlreiche Auftritte unserer Schülerinnen und Schüler vor großem Publikum beim
jährlich stattfindenden „Pusteblume Theaterfestival“ in Köln
Ø Integrative Trommelgruppe in Zusammenarbeit mit der Hauptschule Burtscheid
Ø enge Zusammenarbeit mit dem Pius-Gymnasium
16.10
Lehrer-Arbeitsgemeinschaften:
Momentan aktive Arbeitsgemeinschaften sind:
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
Ø
17
Pausengestaltung
Bewegungsbaustelle
Unterstützte Kommunikation
Öffentlichkeitsarbeit
Internet / Website
Handi Kap-Cup (in Zusammenarbeit mit den Schuleltern)
Praxis-Stufe
Autismus
Schülerbücherei
schulinternes Curriculum „Mathe“
schulinternes Curriculum „Deutsch“
Psychomotorik
Schwerstmehrfachbehindertenförderung
Schwerstmehrfachbehindertensport
Elternarbeit
Elternabende:
Klasseninterne Elternabende finden mindestens einmal im Schuljahr
statt und bieten ein Forum für Informationsaustausch,
Diskussionsrunden zu pädagogischen Themen, Kennen lernen der
Eltern untereinander usw.
Elternsprechtage:
Zweimal jährlich finden Elternsprechtage statt, bei denen Eltern, ggf.
Schüler und die jeweiligen Klassenteams über den Lern- und
Entwicklungsstand der einzelnen Schüler und Schülerinnen ins
Gespräch kommen.
Elterngespräche:
Zusätzlich zu den Elternsprechtagen finden individuell vereinbarte
Elterngespräche zwischen den Familien und den Klassenteams statt.
Die intensive Zusammenarbeit zwischen Eltern, Therapeuten,
Pflegekräften und Lehrern ermöglicht erst eine umfassende Förderung
des jeweiligen Kindes bzw. Jugendlichen.
Elterninfoabend
Kosa:
In Kooperation mit Ärzten wird es ab Dezember 2004 vier Veranstaltungen pro Jahr geben, an denen Eltern zu Problemen und Fragen
bezüglich ihrer behinderten Kinder Fachleute befragen und darüber
hinaus untereinander in Austausch gelangen können. Die
Themengeber sind die Eltern und gemeinsam mit dem Schularzt, wird
versucht geeignete Referenten zu finden.
Handi Kap-Cup:
Eine Gruppe von engagierten Eltern hat 2004 gemeinsam mit den
Mitarbeitern der Schule den Handi Kap-Cup organisiert und
entscheidend zu seinem Erfolg beigetragen. Sie sind motiviert, dies
auch im nächsten Jahr zu tun.
Elternbeirat:
Seit dem Schuljahr 2003/04 gibt es an unserer Schule den Elternbeirat,
der sich „Schuleltern Kalverbenden“ nennt. Die Eltern treffen sich
regelmäßig und versuchen durch gezielte Aktionen für die Schule
Spendengelder zu sammeln, da in Zeiten leerer Kassen die
öffentlichen Gelder nur noch spärlich fließen. Das besondere
Engagement gilt der Erhaltung der Schulbusse und der Finanzierung
der Klassenfahrten.
18
Förderplanarbeit
In einer pädagogischen Konferenz hat das Kollegium (Lehrer, Therapeuten, Pflegekräfte) ein
gemeinsames Förderplankonzept erarbeitet. Dies sieht vor, jedes Schuljahr nach einer
gemeinsam erarbeiteten Vorlage einen individuellen Förderplan für jeden Schüler zu
erstellen. Darin werden folgende Bereiche berücksichtigt:
Ø sozial - emotionales Verhalten
Ø Wahrnehmung
Ø Motorik
Ø lebenspraktischer Bereich
Ø Kommunikation
Ø Lern- und Arbeitsverhalten
Ø kognitiver Bereich
Ø schulische Lernbereiche
Zu diesen Bereichen wird jeweils im Herbst der Ist-Zustand dokumentiert. Um ein effektives
Arbeiten mit dem Förderplan zu gewährleisten, werden zu den ausgewählten Bereichen, die
als Förderschwerpunkte des einzelnen Schülers ermittelt wurden, Förderziele und maßnahmen formuliert. Hierbei werden möglichst konkret die beteiligten Personen, die
durchzuführenden Maßnahmen und Zeiten (wer?, was?, wann?) benannt. Im Juni des
jeweiligen Jahres erfolgt die Evaluation der Förderpläne. Es liegt im Ermessen der einzelnen
Teams, Zwischenevaluationen bzw. kontinuierliches Fortschreiben des Ist-Zustandes
durchzuführen.
Das einheitliche Förderplankonzept mit schriftlichen Förderplänen nach gleicher Vorlage
erleichtert den Schülern den Wechsel in andere Klassen der Schule und ermöglicht den
aufnehmenden Teams eine leichtere und gründlichere Orientierung über die Bedürfnisse des
aufzunehmenden Schülers.
Die Förderpläne sind die Basis unseres sonderpädagogischen Handelns.
Sie sind die Grundlage
Ø für die tägliche schulische Arbeit
Ø für die Unterrichtsmethoden und -formen
Ø für die therapeutischen Maßnahmen
Ø Beratungsgespräche
Ø für die jährliche Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs und für die
Entscheidung, ob ein Schüler / eine Schülerin den Bildungsgang wechselt.
19
Steuergruppenarbeit
Unsere Steuergruppe setzt sich zusammen aus sieben Mitarbeitern der Berufsgruppen:
Lehrer, Therapeuten, Krankenschwestern und Schulleitung. Sie ist ein Gremium, das
Aktivitäten bündelt, strukturiert und Verantwortlichkeiten schafft, die es verhindern, dass
Ressourcen, Ideen und Initiativen verloren gehen.
Die Steuergruppe steuert den Schulprogrammprozess, aktualisiert in regelmäßigen
Abständen Inhalte des Schulprogramms.
20
Fortbildungsplanung
20.1
Lehrerfortbildungen im Schuljahr 2008/2009
Mit der Änderung der Finanzierung der Lehrerfortbildungen erhalten die Schulen eine
größere Selbstständigkeit, da sie über ein bestimmtes Fortbildungsbudget verfügen können.
Dies führt zu einem erhöhten Organisationsbedarf, so dass ein Fortbildungsbeirat gewählt
wurde, der diese Aufgabe übernimmt.
Februar 09
•
•
11.02.09 Umgang mit verschiedenen Dateiformen
17.02.09 Nutzen der SU-Elektrizitätskiste
•
26.02.09 Kompetenzen im Englischunterricht
März 09
•
02.03.09 Willi Prader Fortbildung
Mai 09
•
12.05.09 Pädagogischer Tag/schuleigenes
In Planung
•
Deutsch Sek 1
•
Klettern mit Schülern
•
Umgang mit schwierigen Schülern
Curriculum
•
August 09
•
Mathematik
10.08.09 Autismus
Der Fortbildungsbeirat
Ø informiert das Kollegium über staatliche und private Fortbildungsangebote
Ø ermittelt den Fortbildungsbedarf des Kollegiums und sucht nach entsprechenden
Angeboten
Ø informiert das Kollegium über die Kosten der gewünschten Fortbildungen und
organisiert die Auswahl bzw. Abstimmung des Kollegiums
Ø organisiert die konkrete Umsetzung der Fortbildungen
Ø verteilt für schulexterne Fortbildungen einzelner Lehrer nach Beschlusslage des
Kollegiums die vorhandenen Gelder
Ø Schulinterne Fortbildungen, die das gesamte Kollegium umfassen, haben bei der
Verteilung der Gelder oberste Priorität gefolgt von schulinternen Fortbildungen für
Teile des Kollegiums. Hiernach werden schulexterne Fortbildungen einzelner
Kollegen berücksichtigt.
20.2
Fortbildungen für Krankenschwestern und Therapeuten
Der LVR bietet jährlich verschiedene interne Fortbildungen für beide Berufsgruppen an, für
die er die Kosten übernimmt. An der Themenauswahl dieser Fortbildungen können sich alle
Krankenschwestern und Therapeuten sämtlicher Förderschulen des LVR im Vorfeld eines
Jahres beteiligen.
Externe Fortbildungen oder Hospitationen in anderen Einrichtungen unterstützt der LVR
durch Dienstbefreiung für den entsprechenden Zeitraum.
21
Beratung
Beratung ist an unserer Schule ein wichtiger Baustein. Sie findet schulintern und schulextern
statt. Sie wird in vielen Bereichen sichtbar und ist verankert in der Förderplanung.
Sie erfolgt in unterschiedlichen Formen als:
Ø Kollegiale Fallberatung
Ø Elternberatung (z.B. über Erziehungsfragen und Schullaufbahnen)
Ø Beratung mit Kooperationspartnern
Die Beratung an unserer Schule basiert auf systemischer Grundlage, d.h. wir:
Ø
Ø
Ø
Ø
würdigen unterschiedliche Sichtweisen
versuchen win-win-Situationen zu schaffen
arbeiten zielorientiert
sehen Konflikte als Chance
Beratungsbedarf entsteht vor allem, wenn es um die Bildungsgangentscheidung und um
angemessene Entwicklungsziele geht. Durch regelmäßige Fortbildungen versuchen wir
unsere Beratungskompetenz immer weiter auszubauen.
22
•
•
23
23.1
23.2
23.3
23.4
Entwicklungsziele für das Schuljahr 2008/09
Ausbau unserer Schülerfirmen und des Übergangs Schule und Beruf
Arbeit am schulinternen Curriculum
Anhang:
Übersichtsplan „Aktive Pausengestaltung“ Schuljahr 2008/2009
Terminliste Landessportfeste Schuljahr 2008/2009
Schulordnung Leitsatz
Disziplinarische Maßnahmen
Schuljahr
2008/2009
Wann?
1. Pause
10.00 – 10.25
Mittagspause
13.15 – 13.30
Aktive Pausengestaltung
Wo?
Montag
Dienstag
Mittwoch
Schülerbücherei
Lesen
Buchausleihe
Kunstraum
Freies Malen
Sporthalle
Hockey
PC-Raum
Internet-Café
Sporthalle
Fußball
Bewegungsstationen
Donnerstag
Freitag
Rollisport
Fußball
Internet-cafè
Psychomotorik
Angebot
Voraussichtliche Termine der
Landessportfeste der Förderschulen Körperliche und motorische Entwicklung im
Regierungsbezirk Köln – Schuljahr 2008/2009
Hinweis: Die Gewinner der Landessportfeste in den folgenden Disziplinen werden sich für das
Landesfinale NRW („Jugend trainiert für Paralympics“) in Kamen qualifizieren (16./17.06.2009):
Junior-Rollstuhl-Basketball – Tischtennis – Leichtathletik – Schwimmen
TERMIN
SPORTART
AUSRICHTENDE SCHULE
BETREUENDE LEHRERINNEN
Riesenball
RFöS KME
St. Augustin
Fr. Heidrich &
Hr. Füchsel
Dienstag,
09.12.2008
Tischtennis
VIKTOR-FRANKL-SCHULE
AACHEN
Fr. Pechmann, Hr. Lipken &
Hr. Glowania
Donnerstag,
22.01.2009
(?)
MiniRollstuhlbasketball
CHRISTOPHERUSSCHULE
Bonn
Fr. Lepczynski &
Hr. Lipken
Mittwoch,
18.02.2009
Fußball WK I
(älter als 13 Jahre)
RFöS KME Euskirchen
Hr. Thelen & Hr. Meer
Mittwoch,
11.03.2009
Fußball WK II –
Primarstufe
RFöS KME Linnich
Donnerstag,
26.03.2009
Hockey
RFöS KME Leichlingen
Fr. Rom & Hr. Lipken
Montag,
11.05.2009
Fußball WK II
(Primarstufe – DFB)
RFöS KME Köln
Belvederestraße
Hr. Thelen & Hr. Meer
Dienstag,
12.05.2009
JuniorRollstuhlbasketball
DONATUS-SCHULE
Pulheim-Brauweiler
Hr. Lipken
Donnerstag,
14.05.2009
Schwimmen
ANNA-FREUD-SCHULE
Köln, Militärring
Fr. Pechmann, Fr. Kaivers,
Fr. Ackermann & Hr. Meyer
Donnerstag,
04.06.2009
E-Rollstuhl &
Rollstuhl-Hockey
ANNA-FREUD-SCHULE
Köln, Militärring
Fr. Heidrich & Hr. Lipken
Leichtathletik
RFöS KME Köln
(Belve HS) mit TSV
Bayer 04 Leverkusen
(Steffi Nerius)
Fr. Schiemann & Fr. Lörken
Spiel- und
Bewegungsfest
RFöS KME Linnich
Dienstag,
21.10.2008
(?)
voraussichtl.
Okt. 2009
Hr. Füchsel &
Glowania
PLATZ
Hr.
10/2010
Aachen
!
Im Voraus möchte ich mich bei den beteiligten Kolleginnen und Kollegen für die Unterstützung bedanken und bitte um die Freistellung der Schülerinnen un
Schüler, die an den Turnieren teilnehmen werden!
–
Seite 1 von 1
Allen beteiligten Schülerinnen und Schülern wünsche ich jetzt schon viel Spaß und viel Erfolg!!!
Knut Glowania
Schulordnung
Leitsatz
Unsere Schule ist ein Ort, an dem wir gemeinsam
leben: wir lernen, lehren, spielen und feiern.
Hier hat jeder das Recht, rücksichtsvoll und mit
Respekt behandelt zu werden.
Um dies zu ermöglichen, gelten an unserer Schule
folgende Schulregeln:
Seite 1 von 1
Für die Primarstufe / M-Stufe:
Ich bin zu allen rücksichtsvoll.
Ich vermeide Streit und Schimpfwörter.
Ich verletzte keine Mitschüler.
Ich komme pünktlich zum Unterricht.
Ich verlasse das Schulgelände während der
Schulzeit nur mit Aufsicht.
Wenn ich oder andere Hilfe brauchen,
sage ich Bescheid.
Seite 1 von 1
Ich beachte, was die Erwachsenen, die an der
Schule arbeiten, mir sagen.
Ich behandle die Sachen anderer mit
Sorgfalt.
Ich halte die vereinbarten Klassenregeln ein.
Ich beachte die Hausordnung.
Seite 1 von 1
Für die Sekundarstufe und die P-Stufe:
Ich bemühe mich, Streit im Gespräch zu klären.
Dabei vermeide ich Beleidigungen.
Ich gefährde und verletze
keine Mitschüler.
Ich bin bereit, zu helfen
und Hilfe zu holen.
Ich erscheine regelmäßig in der Schule und
komme pünktlich zum Unterricht.
Ich respektiere und akzeptiere, was die
Erwachsenen, die an der Schule arbeiten, mir
sagen.
Ich respektiere das Eigentum anderer. Deshalb
gehe ich nur mit Erlaubnis an fremde Sachen.
Ich behandle geliehenes Material mit Sorgfalt.
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Ich verlasse das Schulgelände während der
Schulzeit nur mit Aufsicht.
Ich halte die vereinbarten Klassenregeln ein.
Ich halte mich an die Hausordnung.
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Disziplinarische Maßnahmen
Wenn du dich nicht an diese Regeln hältst,
wird das Konsequenzen haben. In einem Gespräch werden Maßnahmen
vereinbart, wie zum Beispiel:
• Entschuldige dich!
• Schreibe deine Gedanken dazu auf!
• Mach´ den Schaden wieder gut und ersetze Dinge!
• Schreibe die betreffenden Schulregeln auf!
Du wirst von schönen Veranstaltungen ausgeschlossen!
Wenn du auch nach mehrmaliger Aufforderung dein Verhalten nicht änderst, wird
dieses durch deine Lehrerin oder deinen Lehrer ins Klassenbuch und zugleich in
deine Akte eingetragen. Nach diesem
1. Eintrag führt Deine Lehrerin oder dein Lehrer mit dir ein Gespräch darüber,
warum dein Verhalten in das Klassenbuch und deine Akte eingetragen
wurde. Außerdem werden deine Eltern mündlich benachrichtigt.
Bei weiteren Einträgen wird Folgendes passieren:
2. Eintrag: Du wirst zusammen mit deiner Lehrerin oder deinem Lehrer zur
Schulleitung gehen müssen. Zusammen werdet ihr dann über dein
Verhalten sprechen und gegebenenfalls gemeinsam einen Schulvertrag
erarbeiten. Ebenso werden deine Eltern benachrichtigt.
3. Eintrag: Deine Eltern, Erzieherinnen oder Erzieher werden schriftlich
benachrichtigt. Sie erhalten also einen Brief über dein Fehlverhalten.
4. Eintrag: Deine Eltern, Erzieherinnen oder Erzieher erhalten erneut einen
Brief. In ihm werden Ordnungsmaßnahmen angekündigt, die in der
´Allgemeinen Schulordnung´ (BASS) stehen. (Die BASS ist eine große
Sammlung von Gesetzen und Verordnungen, die für alle Schulen gelten.)
Für dich kann das jedenfalls bedeuten, dass du zum Beispiel
• vom Unterricht eine Zeit lang ausgeschlossen wirst
oder
• im schlimmsten Fall sogar die Schule ganz verlassen musst.
Diese Dinge kommen aber erst in Betracht, wenn du dein Verhalten überhaupt
nicht änderst.