Schulprogramm - LVR-Viktor-Frankl
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Schulprogramm - LVR-Viktor-Frankl
-2- Inhaltsverzeichnis 1 Schulchronik .....................................................................................4 2 Leitbild ..............................................................................................5 2.1 2.2 2.3 3 Leitideen ................................................................................................................. 5 Unser Name............................................................................................................ 5 Unser Auftrag .......................................................................................................... 6 Rahmenbedingungen........................................................................6 3.1 3.2 3.3 3.4 Unsere Schule......................................................................................................... 6 Schülerinnen und Schüler ....................................................................................... 6 Räumlichkeiten........................................................................................................ 7 Außenanlagen......................................................................................................... 7 4 Schule als Netzwerk..........................................................................8 5 Schullaufbahnen ...............................................................................9 6 Unsere Stufenkonzepte................................................................... 10 6.1 6.2 7 Primarstufe: Eingangsklasse und 1. und 2. Klasse.................................................10 Primarstufe: 3. und 4. Schuljahr .............................................................................11 Sekundarstufe I............................................................................... 12 7.1 7.2 7.3 7.4 Hauptschulklassen .................................................................................................12 Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen .........................................................13 Mischklassen aus Mehrfachbehinderten und Förderschwerpunkt Lernen...............13 Praxisstufe .............................................................................................................14 8 Koordination der Stufen .................................................................. 15 9 Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation.................... 15 9.1 9.2 9.3 9.4 Berufsorientierungsbüro BOB.................................................................................15 Schülerfirmen.........................................................................................................16 Die Berufsvorbereitung in der Praxisstufe ..............................................................16 Die Berufsvorbereitung im HL – Bereich.................................................................16 10 Schwerstbehindertenförderung ....................................................... 17 10.1 Konzept für unsere mehrfachbehinderten Schüler und Schülerinnen..................17 10.2 Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem Krankheitsbild: Autismus: .................................................................................................19 10.3 Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem Krankheitsbild: ADS und AD-HS:......................................................................................19 11 Unterstützte Kommunikation (UK)................................................... 19 13 Bewegtes Lernen und Entspannen ................................................. 21 14 Stufenübergreifende Unterrichtskonzepte ....................................... 22 14.1 14.2 14.3 14.4 14.5 Lesekonzept der GL-Stufe (Klassen E bis 4) ......................................................22 Mathematikkonzept.............................................................................................24 Englischkonzept .................................................................................................25 Psychomotorik im Unterricht ...............................................................................25 Mädchen– und Jungenarbeit ..............................................................................26 15 Unser Förderkonzept ...................................................................... 26 15.1 Therapie gehört zum Schultag ............................................................................27 15.1.1 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten.............................................27 15.1.2 Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten ...................................................27 Logopädie.....................................................................................................................28 15.2 Pflege .................................................................................................................28 16 Unser Schulleben............................................................................ 29 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 16.6 16.7 16.8 16.9 16.10 Feste ..................................................................................................................29 Klassenfahrten und Sportfahrten ........................................................................30 Schülerarbeitsgemeinschaften............................................................................31 Schülermitverwaltung .........................................................................................32 Konfliktmanagement ...........................................................................................32 Pausenangebote.................................................................................................33 Sportaktivitäten...................................................................................................33 Umgang mit Leben, Sterben und Tod .................................................................34 Öffnung der Schule nach „außen“.......................................................................35 Lehrer-Arbeitsgemeinschaften: ...........................................................................36 17 Elternarbeit ..................................................................................... 36 18 Förderplanarbeit.............................................................................. 37 19 Steuergruppenarbeit ....................................................................... 37 20 Fortbildungsplanung........................................................................ 38 20.1 20.2 Lehrerfortbildungen im Schuljahr 2008/2009.......................................................38 Fortbildungen für Krankenschwestern und Therapeuten.....................................39 21 Beratung ......................................................................................... 39 22 Entwicklungsziele für das Schuljahr 2008/09 .................................. 39 23 Anhang: .......................................................................................... 39 1 Schulchronik Am 10. November 1919 wird die Heimschule des Vinzenzheimes durch eine Verfügung der preußischen Regierung als Privatschule für körperbehinderte Kinder staatlich anerkannt. Die Schule wird zunächst als Volksschule mit drei Klassen geführt. 1923 übernimmt die Stadt Aachen die Trägerschaft der Schule, die inzwischen von 116 Schülern besucht wird. Während des zweiten Weltkrieges ist der Schulbetrieb nur eingeschränkt bzw. gar nicht möglich. Die Hälfte des Schulgebäudes ist zerstört. Ab 1946 wird das Haus wieder aufgebaut und umfasst bereits 1949 drei Klassen mit 87 Kindern. Am 1.4.1949 schließt die Stadt Aachen mit dem Schulträger einen Vertrag, nach dem die Schule im Vinzenzheim den Charakter einer öffentlich-städtischen Schule hat und den anderen städtischen Volksschulen gleichgestellt ist. Ab 1953 werden auch lernbehinderte Schüler aufgenommen, die nach Montessori-Methoden unterrichtet werden. Das Profil der Schule ändert sich: Sprachheilunterricht, Körperbehindertenturnen und -schwimmen werden eingeführt, musische Fächer erhalten ein anderes Gewicht. Seit dem 20.12.1963 wird die Schule „Städtische Sonderschule für körperbehinderte Kinder“ genannt. Die Sonderschule erhält 1970 einen Neubau mit zwölf Klassenräumen. Die Schülerzahl ist auf 177 angewachsen. Dazu gehören 80 externe Schüler, die nicht im Vinzenzheim wohnen. Am 1.8.1976 übernimmt der Landschaftsverband Rheinland die Schule, die nun den Namen „Rheinische Schule für Körperbehinderte“ (RSKb) trägt. Inzwischen umfasst sie 246 Schüler, von denen 153 als Externe mit Schulbussen aus dem ganzen Regierungsbezirk Aachen kommen. Nach dieser Übernahme verfügt die Schule über Therapeuten, Krankenschwestern und Zivildienstleistende nach einem festen Stellenschlüssel. 1980 beginnt der Landschaftsverband mit der Errichtung einer 22-klassigen, neuen Landesschule für Körperbehinderte. Am 13.8.1984 wird das neue (jetzige) Schulgebäude bezogen. Am 10.11.1994 wird die RSKb Aachen 75 Jahre alt. Heute im Schuljahr 2008/2009 besuchen etwa 270 Schüler und Schülerinnen diese Schule. Sie trägt nun den Namen „Viktor Frankl Schule“, Rheinische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung, Aachen. 2 Leitbild In einer Pädagogischen Konferenz im April 2005 einigten sich alle Mitarbeiter auf das Leitbild der Schule Bewegen und bewegt werden Tore zum Leben und Lernen 2.1 Leitideen Um diesem Auftrag gerecht zu werden, sind gemeinsame Leitideen für unser Handeln tragend: Ø Wärme, Wertschätzung, Vertrauen und Fröhlichkeit tragen unser Schulleben. Ø Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pädagogik, Therapie, Pflege und Elternhaus ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf die Schüler. Ø Wir sehen jeden Schüler mit seinen Potentialen und unterstützen ihn ganzheitlich in seiner Individualität, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Ø Wir nutzen vielfältige Möglichkeiten, gehen mit vorhandenen Kräften umsichtig um und akzeptieren Grenzen 2.2 Unser Name Seit Dezember 2006 ist unser Namensfindungsprozess abgeschlossen – unsere Schule heißt nun Viktor Frankl Schule. Viktor Frankl lebte von 1905 – 1997 in Wien und begründete die Logotherapie. Ihm ging es darum, Menschen bei der Findung von Lebenssinn neue Perspektiven aufzuzeigen. Für Viktor Frankl ist der Wille zum Sinn ein spezifisch menschliches Grundmotiv. Er ist überzeugt, dass jeder Mensch nach Sinn fragt, an Sinn glaubt und über den Willen zum Sinn verfügt. Unsere Schulsituation fordert von den Schülern und Schülerinnen und von den Erwachsenen immer wieder ein Begegnen mit einmaligen, einzigartigen Lebenssituationen. Zuweilen erscheinen die Lebensumstände unüberwindbar. Hier gilt es nach Viktor Frankl „die Trotzmacht des Leides“ entgegen zu setzen. Die Schüler und Schülerinnen stellen sich dem sehr anschaulich: „Ich habe viele Anfälle, trotzdem bin ich ein fröhlicher Mensch. Ich hatte große Angst vor meiner O.P. und hatte trotzdem Mut.“ Jetzt veranstalten wir jedes Jahr Ende Januar eine Viktor Frankl-Woche. In dieser Woche wird die Leitidee Viktor Frankls aufgegriffen und den Schülern und Schülerinnen wird die Möglichkeit geboten, sich mit der Thematik „Wo sind meine Begrenzungen, und an welchen Stellen habe ich schonmal.......trotzdem ja! gesagt“ intensiv zu beschäftigen. Die Ergebnisse werden im Rahmen einer gemeinsamen Feier in der Aula am Ende der Woche vorgestellt. Auf diese Art und Weise wird der Schulname und seine Bedeutung für uns in Erinnerung gehalten. 2.3 Unser Auftrag Aufgabe unserer (sonder-)pädagogischen Förderung ist es, durch die ganzheitliche Zusammenarbeit von pädagogischen Lehrkräften, Therapeuten und Krankenschwestern die körperliche und motorische Entwicklung unserer Schüler und Schülerinnen zu fördern. Des Weiteren steht die Stärkung der Persönlichkeit, die soziale Integration und die Weiterentwicklung der Lern- und Leistungsbereitschaft im Vordergrund. 3 Rahmenbedingungen 3.1 Unsere Schule Unsere Schule liegt in Burtscheid, einem ruhigen Stadtteil von Aachen. Der Aachener Wald und die Einkaufszone von Burtscheid sind zu Fuß bzw. mit dem Linienbus erreichbar. Träger der Schule ist der Landschaftsverband Rheinland. Er sorgt unter anderem für die individuelle, kostenlose Schülerbeförderung. Die Schule ist eine Ganztagsschule mit ca. 270 Schülerinnen und Schülern. Der Unterricht findet montags bis donnerstags von 8.30 – 15.30 Uhr und freitags bis 12.45 Uhr statt. Mittags kann ein warmes Essen bestellt werden. Die Schüler haben die Möglichkeit, unsere Schule von der Einschulung bis zum Ende ihrer Schulpflicht zu besuchen, es sei denn, im Laufe der Schulzeit kristallisiert sich ein anderer Förderort oder die allgemeine Schule als geeigneter heraus. Zu den Mitarbeitern der Schule gehören eine Rektorin, eine Konrektorin, ca. 80 Pädagogen, 20 Therapeuten, sechs Krankenschwestern, Lehramtsanwärter, Zivildienstleistende, Praktikantinnen im freiwilligen sozialen Jahr sowie zwei Hausmeister und zwei Küchenfachkräfte. In der Verwaltung sind drei Sekretärinnen tätig. In unmittelbarer Nachbarschaft der Schule befindet sich wie oben erwähnt das Vinzenzheim für körper- und mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche, von denen viele an unserer Schule unterrichtet werden. Im gleichen Gebäude befindet sich ein Berufskolleg für Wirtschaft, das unsere Schüler mit einem Hauptschulabschluss besuchen können. 3.2 Schülerinnen und Schüler Zu uns kommen Kinder und Jugendliche, die Förderbedarf in der körperlichen und motorischen Entwicklung haben. Dies kann begleitet sein von: • • • • erheblichen Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungssystems, Schädigungen von Gehirn, Rückenmark, Muskulatur oder Knochengerüst, Fehlbildungen von Organen, schwerwiegenden psychischen Belastungen infolge andersartigen Aussehens Ziel ist es, diese Kinder und Jugendlichen individuell zu fördern und ihnen zu einem Leben in größtmöglicher Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu verhelfen. 3.3 Räumlichkeiten In unserer Schule sind 26 Klassenräume, zu denen jeweils ein Gruppenraum gehört. Für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie stehen 15 Therapieräume zur Verfügung. Zusätzlich gibt es folgende Fachräume: 3.4 Ø Ø Ø Ø Ø Bewegungsbaustelle Turnhalle Schwimmbad Entspannungs- und Judoraum Snoezelraum Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Hauswirtschaftlicher Übungsbereich der Praxisstufe Kunst- und Werkräume Lehrküche Musikraum PC- Raum Fachraum Physik / Chemie Schülerbücherei Schüler-Freizeit-Raum Pausenhalle Mitarbeiterzimmer BOB – Raum / Berufsberatungsraum Außenanlagen Die Schule verfügt über besonders schöne Grünflächen und zwei Innenhöfe, die von den Schülern in den Pausen zum Spielen, Toben und Entspannen genutzt werden können. Im Altbau hat die Praxisstufe einen für Rollstuhlfahrer und Läufer nutzbaren Schulgarten angelegt. Derzeit wird durch verschiedene Aktionen, wie z. B. den Handi-Kap-Cup, für ein rollstuhlgerechtes Außengelände, eine Tartanbahn gespart. 4 Schule als Netzwerk Wir arbeiten mit zahlreichen Ämtern und Institutionen zusammen Sanitätshäuser Landesregierung NRW Bezirksregierung Köln Schulexterne Therapeuten - Musik- und Kunsttherapie Logotherapie Physio- und Ergotherapie Psychologie Schulamt für die Stadt Aachen Schulverwaltungsamt des Landschaftsverbandes Rheinland Schulen - Grund- und Hauptschulen Realschulen/Gesamtschulen/Gymnasien Förderschulen Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung Kliniken Hausärzte Internat/Wohnheim Vinzenzheim Sozialpsychiatrische Zentren Viktor-Frankl-Schule Rheinische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung Sozialpädiatrische Zentren Universität Köln - Erziehungsberatungsstellen Studentepraktika Sommertheater Pusteblume Studienseminar für das Lehramt Sonderpädagogik in Jülich Selbsthilfegruppen und Behindertenvereine - Schulpsychologischer Dienst - Verein zur Förderung Körper- und Mehrfachbehinderter e.V. Behinderten-Sportgemeinschaft Aachen Agentur für Arbeit Jugend- und Sozialamt von Stadt und Kreis Aachen regionale Arbeitgeber Kreishandwerkerschaften Gesundheitsamt von Stadt und Kreis Aachen Werkstätten für Behinderte Schulbesuchsjahr Schullaufbahnen Schuljahr 5 E E in g a n g s k la s s e n 1 1 1 . S c h u lja h r 2 2 2 . S c h u lja h r 3 3 4 G ru n d s c h u lk la s s e 4 M ischklassen 5 5 6 7 H a u p ts c h u lk la s s e n K la s s e n m it S c h w e rp u n k t L e rn e n M is c h k la s s e n aus F ö rd e rs c h w e rp u n k t L e rn e n u n d M e h rfa c h b e h in d e rte n 8 9 10 6 7 8 9 H auptschulabschlüsse - nach K lasse 9 - nach K lasse 10 Typ A Typ B A bschlüsse für S chwerpunkt L e rn e n 10 P ra x is s tu fe 11 - nach K lasse 9 - nach K lasse 10 N a ch sch u lisch e L a u fb a h n m ö g lich k e ite n B esuch weiterführender S chulen, z.B . B erufskolleg Ü bernahm e in ein A rbeitsverhältnis als ungelernte H ilfskraft B erufausbildung, z.B . in B erufsausbildungswerken B erufstätigkeit in einer W erkstatt für B ehinderte B erufsförderm aßnahm en, z.B . in Förderklassen 6 Unsere Stufenkonzepte Zu uns kommen Schüler und Schülerinnen, denen allgemeine Schulen nicht gerecht werden. Unsere Schülerschaft ist sehr heterogen und deshalb erfordert unser sonderpädagogischer Unterricht eine Förderstruktur, die beim einzelnen Schüler bzw. Schülerin ansetzt, deren Persönlichkeit entwickelt und den Schülern und Schülerinnen die unterschiedlichen Bildungsabschlüsse ermöglicht. Da die Entwicklungsverläufe jedes Schülers und jeder Schülerin sehr unterschiedlich verlaufen, ist unser Bildungssystem sehr durchlässig. Jederzeit sind Wechsel zwischen den unterschiedlichen Bildungsgängen möglich. Das hat Auswirkungen: Ø auf unsere intensive Zusammenarbeit (interdisziplinäre Teamarbeit) Ø auf unseren Austausch (Beratung) Ø auf die individuelle Förderplananalyse Nachfolgend werden die einzelnen Stufen vorgestellt: 6.1 Primarstufe: Eingangsklasse und 1. und 2. Klasse Alle Schulanfänger, die in unsere Schule aufgenommen werden, besuchen zunächst eine Eingangsklasse. Die Eingangsklasse bildet organisatorisch und inhaltlich eine Einheit mit dem 1. und 2. Schuljahr, d. h. es stehen drei Schuljahre zur Verfügung, um nach Möglichkeit den Lernstoff der ersten beiden Schuljahre zu vermitteln. Eine Veränderung des Klassenverbandes sollte daher frühestens nach drei Schuljahren erfolgen. In diesen drei Schuljahren stehen zwei zentrale Aufgabenfelder im Vordergrund: 1. Das Feststellen der individuellen Lernvoraussetzungen der einzelnen Schüler und Schülerinnen. So unterschiedlich wie die körperlichen Beeinträchtigungen sind, sind meistens auch die damit verbundenen Begleiterscheinungen im Bereich der sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung. Häufig fehlen wichtige Voraussetzungen für die Auseinandersetzung mit den Inhalten des Anfangsunterrichts, wie z. B. räumliche und zeitliche Orientierung, ein angemessenes Gruppenverhalten, eine gute Integration aller Wahrnehmungsleistungen, eine ausreichende Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer und vieles mehr. 2. Vermittlung von Lerninhalten nach den Richtlinien der Schule für geistige Entwicklung, für Lernen oder der allgemeinen Schule. Ein zielorientiertes Lernen ist nur möglich auf der Basis einer sorgfältigen Erhebung des individuellen Entwicklungsstandes – nach Möglichkeit bevor die Kinder in der Auseinandersetzung mit den Lerninhalten des ersten Schuljahres „stecken bleiben“. Ziel ist es Aufgabenstellungen aufzuspüren, mit denen – ausgehend von den beschriebenen Lernvoraussetzungen – Lernen stattfinden kann. Der konkrete Umgang mit Problemen, die für die Kinder bedeutsam sind, steht im Mittelpunkt des unterrichtlichen Interesses. Der Entwicklungsstand der Kinder führt häufig zu spielerischen Formen des Unterrichts. Im Umgang mit konstruktivem Material (Bauklötze etc.) wird zum Beispiel nicht nur der Spiellust der Kinder nachgekommen, vielmehr werden: Ø (fein-)motorische Fähigkeiten trainiert Ø Farb- und Formwahrnehmung, Auge – Hand – Koordination, die Orientierung im Raum und viele andere Wahrnehmungsleistungen gefördert Ø soziale Kompetenzen erweitert Ø sensorische Integrationsleistungen verbessert usw. Auch beim Einstieg in die „eigentlichen“ Lerninhalte, wie z. B. die Kulturtechniken, dürfen diese Aspekte nicht vernachlässigt werden. Ein langsames, gründliches Vorgehen und ein ganzheitliches Förderkonzept schaffen gute Voraussetzungen für die gesamte schulische Laufbahn der Kinder. 6.2 Primarstufe: 3. und 4. Schuljahr Nach den drei ersten Schulbesuchsjahren erfolgt in der Regel eine erste Differenzierung in Klassen mit unterschiedlichem Leistungsniveau. Lernbereiche Ø individuelle Förderung in den Bereichen Sensorik, Motorik, Lern- und Arbeitsverhalten, Motivation zur Schaffung von Lernvoraussetzungen, die ein zielund leistungsorientiertes Lernen ermöglichen Ø Orientierung an den Richtlinien der Grundschule und des Förderschwerpunktes Lernen Lernorganisation Ø Äußere Differenzierung Die äußere Differenzierung erfolgt u.a. durch die Bildung einer Klasse, in der alle grundschulfähigen Schüler und Schülerinnen des 3. und 4. Schuljahres zusammen unterrichtet werden. Ziel für diese Schüler ist das Erfüllen der Grundschulrichtlinien und der Übergang in eine Hauptschulklasse oder der Wechsel in eine andere Schulform. In den anderen Klassen des G/L- Bereiches wird in Anlehnung an die Richtlinien des Förderschwerpunktes Lernen gearbeitet. Dabei werden die angestrebten Ziele für jeden Schüler individuell formuliert. Ø Innere Differenzierung Innerhalb der einzelnen Klassen wird nach individuellen Förderplänen gearbeitet, die den Entwicklungsstand der einzelnen Kinder berücksichtigen. Als Sozial- und Unterrichtsformen tragen Einzel- und Kleingruppenförderung, Freiarbeit, handlungsund projektorientiertes Lernen usw. zur inneren Differenzierung bei. Ø Ganzheitlichkeit Unterricht und Therapie sowie außerunterrichtliche Maßnahmen (Klassenfahrten, Projekte usw.) sind gleichwertige Lern- und Fördermaßnahmen. Im Sinne einer Orientierung am Kind müssen Einzelfallentscheidungen immer möglich sein (z. B. Klassenwechsel, Wechsel der Schulform). Dies erfordert eine enge Kooperation aller Beteiligten sowie ein hohes Maß an Transparenz und Durchlässigkeit. 7 Sekundarstufe I 7.1 Hauptschulklassen In den Hauptschulklassen werden in der Regel Schüler beschult, die voraussichtlich den Hauptschulabschluss der Sek. I (10 A) oder die Oberschulreife (10 B) erreichen werden. Der enge Kontakt und rege Austausch mit den abschlussorientierten Förderschwerpunktklassen für Lernen erlaubt gegebenenfalls einen leichten Wechsel zwischen beiden Bereichen, auch für Probephasen. Behinderungsverarbeitung und Verständnis für die Behinderung (und möglichen, problematischen Auswirkungen) finden in vielen Gesprächen aus aktuellen Anlässen bzw. in Klassenratsstunden statt. Bei Teilleistungsschwächen und Fehlen durch längere Krankenhausaufenthalte werden Förderstunden und / oder externe Hilfe als stützende Maßnahmen organisiert. Fein- und grobmotorischen Beeinträchtigungen, Verhaltens- und Konzentrationsproblemen können in kleineren Lerngruppen mit Differenzierung, Elternberatung und SchülerGesprächen (Verträgen) gut entgegengewirkt werden. Zusammengefasst vermittelt der Förderort unserer Hauptschulabteilung Schülerinnen und Schülern unter Berücksichtigung behinderungsbedingter Einschränkungen die Ziele und Inhalte der Hauptschule. In den Hauptschulklassen findet Unterricht im Umfang, Fächerkanon und Inhalt wie in den allgemeinen Schulen statt. Zu den sonderpädagogischen Aufgaben gehören konkret: Ø handlungsorientiertes Lernen als durchgängiges Unterrichtsprinzip Ø Aufarbeitung von Erfahrungslücken und Mängeln in den Kulturtechniken, d. h. Berücksichtigung des individuellen Lernstatus Ø behinderungsspezifische Anleitung im Umgang mit Arbeitsmaterialien Ø Selbständigkeitstraining Ø Aufbau des Selbstwertgefühls, Schaffung von Möglichkeiten für Erfolgserlebnisse Ø Einüben eines realitätsangepassten Verhaltens gegenüber Personen und Situationen (Annahme und Verarbeitung der Behinderung) Ø Unterstützung der emotionalen und sozialen Entwicklung Ø Vermittlung von fundiertem Allgemeinwissen Ø Vorbereitung auf die nachschulische Situation durch mehrere Praktika und intensive Begleitung Der Unterricht wird in jahrgangsbezogenen (vor allem in Englisch und Mathematik) aber auch in jahrgangsübergreifenden Organisationsformen (Doppeljahrgangsstufen Klassen 5/6, 7/8 etc.) erteilt. Durch Qualitätszirkel in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch findet ein regelmäßiger Austausch mit den allgemeinen Schulen der Stadt und des Kreises Aachen statt. Im Qualitätszirkel Deutsch treffen sich die Fachkonferenzverantwortlichen der Hauptschulen bzw. der Hauptschulzweige aus der Stadt und dem Kreis Aachen. Der Qualitätszirkel informiert über alle zentralen Beschlüsse und Veränderungen, die den Deutschunterricht betreffen. Zurzeit findet eine intensive Beschäftigung mit den Vorbereitungen auf die zentralen Abschlussprüfungen statt. Die Lernstandserhebungen am Ende der Klasse 8 sind ein weiteres Thema. Diese ersetzen die Parallelarbeiten in Klasse 7, die nun nicht mehr verpflichtend sind. Der Qualitätszirkel findet in der Regel alle 4 – 6 Wochen statt. 7.2 Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen In den Klassen mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet, die voraussichtlich den Abschluss entsprechend der Richtlinien der Förderschule für Lernen erreichen können. Es können Abschlüsse nach Klasse 9 und Klasse 10 erreicht werden, wobei nach der Klasse 10 ein dem Hauptschulabschluss (Klasse 9, ohne Englisch) entsprechender Abschluss möglich ist. In den oberen Jahrgangstufen werden derzeit möglichst leistungshomogene Klassen gebildet. Das Kollegium der gesamten Stufe befindet sich allerdings in einem Diskussionsprozess, ob eine Orientierungsphase H/L in den Klassen 5 und 6 eingeführt werden soll, ähnlich der Orientierungsstufe der Sekundarstufe I. In den oberen L-Klassen wird gemäß den Richtlinien der Förderschule für Lernen abschlussorientiert gearbeitet. Innerhalb der Klassen gibt es, ausgerichtet an den individuellen Lernmöglichkeiten und Lernvoraussetzungen der Schüler, vor allem in den Hauptfächern Differenzierungsgruppen. Besonderes Gewicht wird im L-Bereich auf Veranschaulichung, Lernen in kleinen Schritten und eigenverantwortliches Lernen gelegt. Der Fächerkanon entspricht dem der Hauptschule ohne Englisch. In naher Zukunft sollen klassenübergreifende Englisch-AGs fest installiert werden, die einigen Schülern Einblick in die englische Sprache ermöglichen. In individueller Arbeit mit den Schülern wird auf Förderschwerpunkte in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Emotionalität, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten, Kommunikation und Kognition eingegangen. Die Lernmöglichkeiten eines Schülers können vom zunächst vermuteten Potential abweichen, so dass eine Korrektur des Bildungsweges sinnvoll werden kann. Für die Prognose muss bedacht werden, dass wegen der häufig vorliegenden zentralen Störung bzw. Schädigung Entwicklungsschritte nicht immer kontinuierlich verlaufen und Lernprozesse verzögert werden können. 7.3 Mischklassen aus Mehrfachbehinderten und Förderschwerpunkt Lernen In den M/L-Klassen finden sich Schüler und Schülerinnen, die mit größter Wahrscheinlichkeit keinen weiterqualifizierenden Abschluss erreichen werden. Zu diesen Klassen gehören auch Schüler mit einem Behinderungsbild, das sich als komplexes Syndrom schwerer Mehrfachbehinderung darstellt. Lernbereiche Ø Kulturtechniken in Anlehnung an die Richtlinien der Förderschule für Lernen Ø lebenspraktisches Lernen in Anlehnung an die Richtlinien der Förderschule für geistige Entwicklung Ø basale Lernbereiche in Anlehnung an die Richtlinien zur Förderung Schwerstbehinderter Organisation des Unterrichts In einer M/L-Klasse werden Schülerinnen und Schüler der beiden oben genannten Gruppen gemeinsam unterrichtet. Der Anteil der schwerstbehinderten Schüler muss dabei deutlich geringer sein als der der leistungsstärkeren, damit ein lebendiger, kommunikativer Unterricht möglich ist, in dem auch die Schüler sich gegenseitig Impulse geben können. Der Unterricht findet handlungsorientiert, meist im Rahmen von Projekten statt, in der Regel unter gemeinsamer Thematik für alle Lerngruppen. Kulturtechniken werden differenziert in Gruppen oder Einzelsituationen unterrichtet. Die schwerstbehinderten Schüler erhalten Einzelförderungen im basalen Bereich. Gemeinsam werden die Schüler schwerpunktmäßig in den Bereichen Kochen, Sachunterricht, Kunst und Musik unterrichtet. Darüber hinaus geschieht soziales Lernen auch bei gemeinsamen Aktivitäten wie Morgenkreis, gemeinsame Mahlzeiten, Feste u. ä. Diese bilden feste Bestandteile des Unterrichts, da die Schülerschaft in besonderem Maße auf eine feste Strukturierung angewiesen ist. 7.4 Praxisstufe Unsere Schüler und Schülerinnen Schüler, die einen Abschluss im Förderbereich geistige Entwicklung erreichen können, werden in den letzten beiden Schuljahren in der Praxisstufe gefördert. Unterricht Anstelle der Vermittlung von traditionellem Lernstoff treten in der Praxisstufe überwiegend lebenspraktische Übungen mit kulturtechnischem Bezug in den Vordergrund des Unterrichts. An zwei Vormittagen in der Woche finden klassenübergreifend Arbeitsgemeinschaften statt, zum Beispiel die Garten–AG, das Brötchenland, der Weiße Riese, die Holzwerk-AG, die Koch-AG, die Computer-AG sowie die Mobilitäts-AG. Hier haben die Schüler die Möglichkeit ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechend zu arbeiten. Förderschwerpunkte für die Schüler und Schülerinnen der Praxisstufe Ø Förderung von Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit: Interesse, Neugier, Übernahme von Verantwortung, Kommunikation, Eigeninitiative, Problemlösungsverhalten, Kreativität Ø Förderung von allgemeinen Qualifikationen für das Arbeitsleben: Arbeitstempo, Antrieb, Durchhaltefähigkeit, Belastbarkeit Ø Förderung von Selbstwahrnehmung, emotionaler Selbststeuerung und Stabilisierung, Wunsch- und Interessenentwicklung, Behinderungsverarbeitung, Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Kritikfähigkeit Primäre Zielvorstellungen der Praxisstufe Ø Lernbereiche sind hier selbstständige Lebensführung, Arbeitsleben, Freizeit und Kulturtechniken Ø Training spezifischer Tätigkeiten im häuslichen und beruflichen Bereich um mit den Anforderungen des täglichen Lebens konstruktiv umgehen zu können Ø Vorbereitung auf eine eigenständige oder weitgehend unabhängige Lebensführung. Im Bereich des geschützten Außengeländes des Schulaltbaus entstand im Jahr 2004 in intensiver und fruchtbarer Zusammenarbeit der Praxisstufenklassen ein neuer Schulgarten. Geplant und ausgeführt ist der Garten nach Kriterien einer Nutzbarkeit durch Rollstuhlfahrer. So sind wesentliche Teile des Schulgartens durch einen rollstuhlgerechten Weg zu erreichen, können die Rollstuhlfahrer in optimaler Arbeitshöhe an einem 8 Meter langen Hochbeet arbeiten, sind die gepflanzten Zwerg-Obstbäume auch aus dem Rollstuhl heraus zu bepflücken. 8 Koordination der Stufen Da die Arbeit der einzelnen Stufen gemäß der unterschiedlichen Bildungsgänge sehr verschieden ist, war es wichtig einen Ort der Koordination der pädagogischen aber auch der organisatorischen Arbeit einzurichten. . Jede Stufe wählt am Ende des Schuljahres einen Stufensprecher für das kommende Schuljahr. Die gewählten Sprecher treffen sich einmal wöchentlich mit der leitenden Krankengymnastin und der Schulleitung in der ESL - Runde (erweiterte Schulleitung), um sich gegenseitig auszutauschen und zu beraten. Anfänglich wechselten die Stufensprecher nach dem Rotationsprinzip z.T. alle zwei Jahre, inzwischen hat sich ein relativ fester Kreis etabliert, der die Arbeit über mehrere Schuljahre hinweg leistet. Aufgaben der Stufensprecher ist es: Ø Ø Ø Ø Informationen der Schulleitung zügig in die Stufen zu transportieren Belange der Stufe an die Schulleitung weiterzugeben Für Transparenz der Stufen untereinander zu sorgen bei pädagogischen und organisatorischen Entscheidungen das Meinungsbild der Stufe einzuholen und in der ESL – Runde zu vertreten Ø Stufenkonferenzen eigenständig vorzubereiten Ø bei der Klassenbildung koordinativ tätig zu sein und die Schulleitung zu beraten Neben den beschrieben Aufgaben entscheidet nach einem Konferenzbeschluss die ESL – Runde zusammen mit einem Elternvertreter über die Ausgaben der Gelder des Fördervereins (VKM) für unsere Schule. 9 Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation Das Handlungsfeld „Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation“ umfasst die Bereiche Berufswahlorientierung, Arbeit, Tätigsein; Lebensgestaltung ohne Erwerbsarbeit, Wohnen, Freizeit, um nur einige zu nennen. Seit 2006 sind wir dabei, das Thema „Berufsvorbereitung“ intensiv in den Fokus zu nehmen, da wir es zu unserer Aufgabe gemacht haben, die nachschulische Situation unserer Schüler und Schülerinnen während der Schulzeit vorzubereiten. In allen Klassen des Sek.I steht diese Arbeit im Fokus. Schon ab Klasse 8 wollen wir durch Praktika, durch Berusfswahlorientierungsseminare des Arbeitsamtes auf die spätere Berufstätigkeit vorbereiten. 9.1 Berufsorientierungsbüro BOB Zur Zeit sind wir dabei ein Berufsorientierungsbüro einzurichten. Hier haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, sich in einer Schülersprechstunde über Berufe und Ausbildungen zu informieren. Ein Team von vier Lehrerinnen steht für diese Beratungs- und Koordinierungsaufgaben zur Verfügung. Darüber hinaus versuchen wir, die Stadt Aachen zu unserem Koordinationspartner zu machen. Über KURS (Kooperation Unternehmen und Schule) sind wir zur Zeit in intensiven Verhandlungen darüber. Käme es zu einem Kooperationsvertrag, dann würde sich für unsere Schüler und Schülerinnen ein neuer Bereich für die jährlichen Praktika eröffnen. Alle Schüler sollen während ihrer Schulzeit mindestens zwei Praktika absolvieren und ggfs an einem Tag einen Werkstatttag einlegen. 9.2 Schülerfirmen Auch durch Schülerfirmen wird das berufliche Handeln in den Schulalltag geholt. Zur Zeit haben wir im Praxisstufenbereich den „Weißen Riesen“ (die Wäsche-AG) und das Schülercafe: im L-Bereich haben wir „Mc Snack“. Auch diesen Bereich wollen wir weiter ausbauen. 9.3 Die Berufsvorbereitung in der Praxisstufe Im 10. Schulbesuchsjahr können die Schüler in einem 3 - 5 Tage dauernden Schnupperpraktikum erste Eindrücke von der Arbeitswelt in einer Werkstatt für Behinderte oder in einem Betrieb der freien Wirtschaft sammeln. Im 11. Schulbesuchsjahr erfolgt ein zweites, jetzt dreiwöchiges berufsvorbereitendes Blockpraktikum. In diesem letzten Schulbesuchsjahr gibt es zwei Beratungstermine für Schüler und Eltern durch den Reha -Berater der Bundesanstalt für Arbeit. Bei Bedarf werden in der Bundesanstalt für Arbeit Berufseignungstests durchgeführt. Die schulische Vor- und Nachbereitungen der Praktika wird in Form von Schülerfragebögen, Besichtigungen von Werkstätten und der Anfertigung von Praktikumsberichten vorgenommen. Die Schüler werden während des Praktikums durch das Klassenteam betreut. Am Ende des Praktikums wird ein Abschlussgespräch mit den Eltern durchgeführt. Umgekehrt besuchen die Vertreter der Werkstätten für Behinderte unsere Entlassschüler in der Praxisstufe und nehmen erste Kontakte auf. 9.4 Die Berufsvorbereitung im HL – Bereich Klassen 5/6 In der Regel finden erste Kontakte mit dem Arbeitsleben im schulischen Rahmen durch Betriebsbesichtigungen der unterschiedlichsten Art statt, die im Rahmen des Deutschunterrichtes durch entsprechende Vor – und Nachbereitungen aufgearbeitet werden. Klasse 7/8 Durch die Fächer Technik, Arbeitslehre, Wirtschaft und Hauswirtschaft werden viele Felder der Berufswahlorientierung unterrichtsimmanent angesprochen. In Beratungsgesprächen mit Schülern und Eltern werden erste individuelle Möglichkeiten, aber auch Wünsche der Schüler formuliert, mit dem Ziel zu einer allmählichen realistischen Selbsteinschätzung der tatsächlichen Fähigkeiten zu gelangen. In Jahrgangstufe 8 findet seit diesem Schuljahr verpflichtend ein dreiwöchiges Erkundungspraktikum statt. Klasse 9/10 Mindestens zwei weitere zwei - bis dreiwöchige Praktika werden in der letzten Doppeljahrgangsstufe absolviert. Das Praktikum in der 9 dient vor allem dazu, den Berufswünschen der Schüler nachzugehen, ihnen Raum zu geben, ihre eigenen Fertigkeiten in Hinblick auf ihre Berufswünsche zu überprüfen. Spätestens vor dem zweiten Praktikum in Klasse 10 wird der Rehabilitationsfachberater der Bundesagentur für Arbeit eingeschaltet und unterstützt die Wahl eines geeigneten Praktikums, das eine realistische Berufsperspektive entwickeln helfen soll. Einige Schüler, die nach den Richtlinien der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen unterrichtet werden, absolvieren im 11. Schulbesuchsjahr noch ein drittes Praktikum. Sehr viele Schülerinnen und Schüler des H/L –Bereiches besuchen nach dem 10. Schuljahr weiterführende Berufsbildungseinrichtungen und weiterführende Schulen, z.B. die Handelsschule. Aufgrund der Verschärfungen auf dem Ausbildung – und Arbeitsmarkt gehen immer mehr Bestrebungen dahin, auch schulbegleitende Praktika z.B. einmal wöchentlich einzurichten. 10 Schwerstbehindertenförderung 10.1 Konzept für unsere mehrfachbehinderten Schüler und Schülerinnen Ein durchgängiges Anliegen unserer Schule ist es, für alle Schülerinnen und Schüler ein geeigneter Förderort zu sein. Das gilt auch für die schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen; hier gilt es, sie einerseits zu integrieren und andererseits ihren besonderen Förderbedürfnissen gerecht zu werden. Die Richtlinien für Schwerstbehinderte besagen, dass bei der Bildung von Lerngruppen die pädagogische Situation der Schule, die altersgemäßen Ansprüche für die Entwicklung, das individuelle Lernverhalten, die körperliche Entwicklung und das Sozialverhalten zu bedenken seien. Hierbei soll der Schulalltag des Schülers in seiner Gesamtheit gesehen werden und nicht nur die Unterrichtssituation. „Schwerstbehinderte Schüler sind in besonderem Maße auf die Rhythmisierung des Tagesablaufs in Lern- und Ruhezeiten, Spiel und Erholung angewiesen. Ihre unterschiedliche Belastbarkeit, Ansprechbarkeit und Leistungsfähigkeit sind zu berücksichtigen.“ (Richtlinien für Schwerstbehinderte, 9) Bei der Umsetzung möglicher Unterrichtsorganisationen sind jedoch auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerschaft im Primar-, Sekundar-, Mittelstufen- und Praxisstufenbereich zu beachten. Um ein hohes Maß an Integration mit den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen der Schüler in Einklang zu bringen, wurde an unserer Schule folgende Organisationsform zur Förderung der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler gewählt: 1. Die schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler sind, wie alle anderen Schüler auch, einer eigenen Klasse in den verschiedenen Schulstufen zugeordnet.( ausgenommen sind hiervon nur die Klassen im Sekundarbereich, die Abschlussorientiert im Sinne eines Hauptschul- oder Lernbehinderten-Abschlusses arbeiten, da hier die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe und die der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler kaum in Einklang zu bringen sind. ) 2. Zu festgelegten Zeiten am Vormittag (1./2. Stunde oder 3./4. Stunde) verlassen diese Schüler mehrmals pro Woche den Klassenverband und werden in einer klassenübergreifenden Kleingruppe oder einzeln individuell gefördert. In diesen Stunden erhält jeder Schüler gezielte pädagogische und therapeutische Angebote. Um dieses Konzept umsetzen zu können, wurde ein spezielles Förderteam gebildet, dem in diesem Schuljahr zwei Förderschullehrerinnen und eine Krankenschwester angehören. Da eine möglichst ganzheitliche Förderung angestrebt wird, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Förderteam, Klassenteams, Therapeuten und UK-Team unabdingbar. In regelmäßig stattfindenden Teamgesprächen sollten die individuellen Förderschwerpunkte und –maßnahmen für jeden Schüler ermittelt oder gegenseitig dargestellt werden. Da ein Teil der notwendigen Therapien wie Physio- und Ergotherapie ebenfalls in der oben beschriebenen Förderzeit stattfindet, ist ein regelmäßiger Kontakt zu den Therapeuten gewährleistet, so dass bei Bedarf wichtige Informationen sofort ausgetauscht werden können. Auch eine zeitgleiche gemeinsame Förderung ist auf diese Weise jederzeit möglich. 1. Der „Snoezelen“- oder Entspannungsraum Die Idee des „Snoezelens“ wurde Ende der 70er Jahre in den Niederlanden entwickelt, um Menschen mit schweren Behinderungen Erlebnis- und Entspannungsmöglichkeiten zu bieten. In speziell hierfür eingerichteten Räumen wird eine Vielfalt sensorischer Reize geboten, die sowohl anregen als auch entspannen. Die Benutzer gehen in einer stimmungsvollen Atmosphäre auf eine Erlebnisreise, welche die sinnliche Wahrnehmung mit Hilfe von Licht, Klängen, Gerüchen und vielfältigen Tastmaterialien anregt. 2. Der „Aktivitätsraum“ In diesem Raum stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Förderung der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche und diverses Spiel- und Arbeitsmaterial zur Verfügung. Hier erhalten die Schüler gezielte pädagogische Lernangebote in einer Kleingruppe oder in Einzelförderung. Es besteht die Möglichkeit, nach verschiedenen Konzepten der Schwerstbehindertenförderung zu arbeiten, unter anderem auf der Grundlage der „Basalen Stimulation“ nach Andreas Fröhlich oder des Ansatzes des „Aktiven Lernens“ nach Lilli Nielsen; aber auch Gemeinschaftsaktionen wie Morgenund Singkreis, Malen, Basteln und Spielen oder themenorientierte Projekte können durchgeführt werden. 3. Weitere gezielte Förderung erhalten viele schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler in speziell auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmten Sportgruppen, die zwei Mal wöchentlich stattfinden. 4. Schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler, die einen besonderen Förderschwerpunkt im Bereich „Sprache“ aufweisen, werden auch durch das Team „Unterstützte Kommunikation“ (UK) betreut. Hier erhält jedes UK-Kind mindestens einmal wöchentlich eine Einzelförderstunde. Ziel ist die Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten, wobei alle, auch die nichtsprachlichen, Ausdrucksmöglichkeiten berücksichtigt werden. Da es sehr wichtig ist, diese kommunikativen Fähigkeiten nicht nur in der Einzelsituation sondern auch in vielen alltäglichen Unterrichtssituationen zu trainieren, sind regelmäßige Absprachen zwischen allen an der Förderung Beteiligten notwendig. Die Ziele im Bereich der Schwerstbehindertenförderung orientieren sich an den Richtlinien zur Förderung Schwerstbehinderter und der Förderschule für geistige Entwicklung, die der Leitidee größtmöglicher „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ verpflichtet sind. Im Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen steht hier in besonderem Maße das einzelne Kind; die Bestimmung der Ziele und Fördermaßnahmen muss sich eng an der individuellen Ausgangslage, dem Entwicklungsniveau, der Lebenssituation, den jeweiligen Interessen und Bedürfnissen orientieren. Hiervon ausgehend wird angestrebt, ein jeweils individuell angepasstes Gesamtkonzept zu erstellen, bei dem alle an der Förderung beteiligten Personen interdisziplinär eng zusammen arbeiten. Daneben gibt es noch zwei andere Gruppen, die wir in unserer Schwerstbehindertenförderung besonders im Blick haben. Das ist die Gruppe der Autisten und die Gruppe der hyperaktiven ADS-/ und ADHS-Schüler. 10.2 Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem Krankheitsbild: Autismus: Bei der Gruppe der Autisten handelt es sich in erster Linie um Asperger-Autisten. Sie befinden sich im Regelbildungsgang und da im Hauptschulbereich. Leistungsmäßig können diese Schüler den Lernanforderungen meist ausreichend folgen, zeigen in vereinzelten Fächern und Bereichen Spitzenleistungen, sind aber in ihrem Verhalten bezogen auf die Klasse und die Schulgemeinschaft im Umgang sehr schwierig. Da wir diese Schüler auf die Haupt- und Lernbehinderten-Klassen verteilt haben, finden regelmäßige Beobachtungsphasen durch das Autismus-Team in Lehr- und Unterrichtsstunden statt. Die Kollegen werden hinsichtlich Strukturierung und Unterrichtsmaterial beraten. Die Autisten selber werden aus dem Unterricht stundenweise herausgenommen und in einer Art Psychomotorik- und Entspannungsgruppe angeleitet, ihren Körper und ihre Bedürfnisse mehr wahrzunehmen. Darüber hinaus beschäftigt sich das gesamte Kollegium mit dem Teach-Modell und nach einer entsprechend umfänglichen Fortbildung werden wir die gesamte Schule in Richtung Teach umstellen. 10.3 Konzept für unsere schwerstbehinderten Schüler und Schülerinnen mit dem Krankheitsbild: ADS und AD-HS: Bei der anderen Gruppe handelt es sich um die so genannten hyperaktiven Schüler. Diese werden auch mehrmals in der Woche für eine Unterrichtsstunden aus dem Unterricht herausgenommen, in einer Gruppe zusammengeführt und dort von zwei Lehrern im Rahmen bewegtes Lernen und Entspannen im unserem Entspannungsraum und der Bewegungsbaustelle durch die unterschiedlichsten Bereiche geführt, z. B. • Edu-Kinästethik, • progressive Muskelentspannung, • autogenes Training, • Kinder-Yoga, • Atemübungen • kindgerechte Massagen. Ziel dieses Angebotes ist es, aus der Anspannung in die Entspannung und aus der Beschleunigung in die Entschleunigung zu kommen. Das Konzept der Schwerstbehindertenförderung, wie hier beschrieben, ist an unserer Schule in den letzten drei Jahren in regem kollegialem Austausch und einem kontinuierlichen Prozess entwickelt worden, der noch weiterhin andauert. Unsere Konzepte werden Ende jedes Schuljahres intern evaluiert und den Bedürfnissen der Schülern und Schülerinnen neu angepasst. 11 Unterstützte Kommunikation (UK) UK ist der Oberbegriff für alle pädagogischen bzw. therapeutischen Maßnahmen, die eine Erweiterung der kommunikativen Möglichkeiten bei Menschen ohne Lautsprache bezwecken. Die Maßnahmen im Bereich UK beziehen sich auf Menschen, die aufgrund angeborener, oder erworbener Behinderungen gar nicht oder kaum sprechen können. Es handelt sich um Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, die entsprechend ihrem Entwicklungsstand zwar Sprachverständnis besitzen, die sich jedoch mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten nicht zufrieden stellend ausdrücken können. Im Sinne eines „Multimodalen Kommunikationssystems“ (Ursi Kristen) ist es von Bedeutung, dass alle Ausdrucksmöglichkeiten eines Menschen bewusst berücksichtigt werden. Diese können sein • • • • • • • • • Blickbewegungen Mimik Laute / Lautsprache Gestik Körperhaltung / Körperbewegung Gebärden nicht elektronische Hilfen elektronische Hilfen Schriftsprache In unserer Schule gibt es zurzeit 18 nicht oder wenig sprechende Schüler und Schülerinnen. Diese verteilen sich auf elf Klassen, wobei in einer Klasse maximal 3 UK-Kinder unterrichtet werden. Jedes UK-Kind erhält wöchentlich mindestens eine UK-Einzelförderstunde. Diese Stunden werden von zwei Ergotherapeuten, einer Logopädin, drei Sonderschullehrerinnen aus dem UK-Team und in den meisten Fällen von den Klassenlehrern erteilt. Neben diesen Einzelförderstunden ist die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten im alltäglichen Unterrichtsgeschehen von größter Bedeutung. Einzelförderung und Klassenunterricht sollten durch regelmäßige Absprachen und gemeinsame Planungen miteinander vernetzt sein. Angeleitet wird die UK-Arbeit von einem UK-Team. In diesem Team sind eine Ergotherapeutin, eine Physiotherapeutin und drei Sonderschullehrerinnen. Das UK-Team trifft sich 1x wöchentlich mittwochs von 14.00 - 15.30/16.00 Uhr. In dieser Zeit werden • • • • • • • • • UK-Beratung durchgeführt UK-Materialien ausgeliehen UK-Materialien hergestellt Materialien verwaltet und inventarisiert neue Materialien geprüft und ausgewählt die Kommunikationsmöglichkeiten der UK-Schüler erfasst Fördermaßnahmen evaluiert der UK – Arbeitskreis geplant und vorbereitet Fortbildungen geplant und organisiert Die UK-Beratung findet seit Beginn des Schuljahres 2006/07 für jedes Team, das unterstützt kommunizierende Kinder in der Klasse hat, 1 x pro Schulhalbjahr statt. Alle 8 - 10 Wochen trifft sich der UK-Arbeitskreis. Zum UK-Arbeitskreis gehören alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die an der Förderung unserer UK-Schüler beteiligt sind. Bei den Arbeitskreistreffen werden neue Materialien vorgestellt, Ideen von Fortbildungen und Seminaren weitergegeben, Erfahrungen ausgetauscht, Förderkonzepte für die UK-Schüler entwickelt. Zur Zeit wird daran gearbeitet, alle Klassen mit Symbolen des Boardmakers zu versorgen, damit wir in unserem Gesamtsystem mit einheitlichen Symbolen arbeiten. 12 Autismus wird zur Zeit bearbeitet ! 13 Bewegtes Lernen und Entspannen Aus der Anspannung in die Entspannung Aus der Beschleunigung in die Entschleunigung Diese Fördermaßnahme wurde auf Grund unserer veränderten Schülerschaft seit dem Schuljahr 2008 vom Angebot als AG im Nachmittagsbereich in die Unterrichtszeit am Morgen verlegt, um die Lernbereitschaft der Schüler zu erhöhen. „ENT – SPANNT“ sein heißt nicht, „ohne Spannung sein“, sondern ein Zuviel an Spannung wahrzunehmen und abzubauen. Kinder brauchen innere und äußere Räume des Rückzugs und der Stille. Sie sind oft im Stress: Reizüberflutung, Fernsehen, Computer, familiäre Probleme, vielfältige Freizeitangebote usw. Es fehlt das natürliche Gleichgewicht zwischen Anspannung - Entspannung Aktivität - Ruhe Stress - Erholung Folgen sind oft: Konzentrationsschwäche Kopf- bzw. Bauchschmerzen Unruhe, Schlafstörungen, Ängste Verminderte Leistungsfähigkeit Reizbarkeit Konfliktpotenzial, angestaute Aggressionen ZIELGRUPPE DIESER MAßNAHME SIND ADHS / ADS Schüler Autisten, Kinder mit Konzentrationsstörungen Kinder mit gestörter Selbst/Fremdwahrnehmung Kinder mit Sensibilitätsstörungen und Störungen der Emotionalität Kinder mit psychosozialen Defiziten RAUM Der Entspannungsraum ist: reizarm wirkt durch Farbe Materialien werden nur sehr sparsam und gezielt eingesetzt. ZIEL unserer Maßnahme ist es, im Sinne unseres Schulprogramms „ Bewegen und bewegt werden“, Entspannung anzubieten. Wir vermitteln den Kindern und Jugendlichen Entspannungsmethoden die Spaß machen, leicht anzuwenden und umzusetzen sind. Wir möchten den Kindern Zugang zu ihren eigenen Ressourcen und ihren persönlichen Stressmustern mit deren Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigen. ENTSPANNUNGSTECHNIKEN PME - Progressive Muskelentspannung Yoga für Kinder Atemübungen Autogenes Training Massagen kindgemäß Edukinästetik Bewegungsgeschichten Eine langfristig angelegte, in die natürlichen Abläufe eingebettete Entspannung scheint uns am besten geeignet, die guten Möglichkeiten dieser Entspannungsmethoden auszuschöpfen. Sie sollen die Kinder befähigen, körperlich, geistig und emotional zur Ruhe zu finden. Erfolge Allgemeines körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden Entspannte Grundhaltung Steigerung der Konzentration und des Leistungsvermögens Abbau von Verspannungen Bewusste Regulierung von unwillkürlichen Vorgängen z.B.: Prüfungsängste, Herzklopfen, Verdauung ,Migräne…. Selbstvertrauen, Selbstwahrnehmung, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein Prophylaxe im körperlichen, geistigen und seelischen Bereich. Diese Förderung wird von Frau Simonsen (Ergotherapeutin) und Frau Lescanne-Schulte (Fachlehrerin und Entspannungspädagogin) durchgeführt. Mit Leichtigkeit, Lockerheit, Humor und Freude angebotene Übungen führen zur gewünschten Entspannung für Kinder, Lehrer und auch Eltern. 14 Stufenübergreifende Unterrichtskonzepte 14.1 Lesekonzept der GL-Stufe (Klassen E bis 4) Seit 2006 erarbeitete die Deutschfachkonferenz ein Lesekonzept für die Unterstufe, dessen Schwerpunkt auf der Steigerung der Lesekompetenz unserer Schüler liegt. Neben fachdidaktischen Grundlagen der kritischen Betrachtung von Unterrichtsprinzipien und methoden (auch im Hinblick auf Leistungsbeurteilung und Diagnostik), stehen die Bereiche: Elternarbeit, positive Leseumgebung und die Bausteine der Texterschließung im Mittelpunkt. Das Ziel dieser Arbeit ist ein Konzept zur Verbesserung der Lese-/Schreibkultur und der Stärkung der Lesemotivation. Eine der wichtigsten Aufgaben, die die Schule zu vermitteln hat, ist das Lesen. Es schafft die Grundlage, um berufliche Ziele und Wünsche zu erreichen und sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Wer lesen kann, kann einfache Informationen entnehmen, Neues lernen, sich leichter in der Welt orientieren. Lesen ist als Schlüsselqualifikation Voraussetzung für das Lernen in der Schule. 1 Welche Ziele formulieren wir im Bezug auf Lesen? Die Primarstufe wird von Grundschülern, lernbehinderten und geistigbehinderten Schülern besucht (vgl. Stufenkonzept, in Schulprogramm, 6.1). Viele Schüler wechseln innerhalb der ersten Schulbesuchsjahre aus Grundschulen (mit oder ohne GU) bzw. anderen Förderschulen an unsere Schule. Daher ist die Lernausgangslage der Schüler bezüglich des Lesens sehr heterogen. Ziel ist dem zu Folge die individuelle Förderung des Leselernprozesses. Dies beinhaltet insbesondere den Aufbau bzw. die Verbesserung einer Lesekultur und die Vermittlung von Freude am Lesen. Bei einigen Schülern ist der Leselernprozess nach dem Besuch der Primarstufe noch nicht abgeschlossen und wird in der Sek I fortgesetzt. 2 Was verstehen wir an unserer Schule unter gutem Lesen? Nach Erlernen der Buchstaben und Laute (Phoneme und Grapheme) und der Vermittlung der reinen Lesetechnik gehören (für unsere Stufe) folgende Kriterien zu gutem Lesen: Sinn entnehmendes Lesen (wenn auch verlangsamt), betontes Lesen, stilles Lesen mit Sinnentnahme, Lesen längerer Texte und Beantwortung von Fragen zum Text, flüssiges Vorlesen geübter und ungeübter Texte. 3 Welches sind unsere fachdidaktischen Grundlagen? Auf Beschluss der Fachkonferenz Deutsch arbeiten alle Klassen nach dem Spracherfahrungsansatz. Zur Verfügung gestellt wird dazu das Material von SommerStumpenhorst, bei dem die akustische Lautdifferenzierung im Vordergrund steht. Dieses Material eignet sich in besonderem Maße zur individuellen Förderung in den heterogenen Klassen. Zusätzlich haben wir uns für die nächsten drei Schuljahre verbindlich auf die Fibel Leporello (Westermann-Verlag) geeinigt. 4 Welche Unterrichtsprinzipien und Methoden setzen wir um und wie motivieren wir Schüler zum Lesen? Oberstes Prinzip des Spracherfahrungsansatzes ist es, an die sprachliche Vorerfahrungen der Schüler anzuknüpfen und sie zum Ausgangspunkt zu nehmen. Darüber hinaus werden Methoden des Handlungs- und Produktionsorientierten Unterrichts angewandt. Dieser schließt nach dem erweiterten Lesebegriff den Umgang mit Bildergeschichten, Comics, selbst gestalteten Fotobüchern etc. ein. Anschließend werden kleinere Geschichten bis hin zu Ganzschriften mit diesen Methoden (z.B. mit Lesetagebüchern, darstellendem Spiel etc.) gemeinsam erarbeitet. In jeder Klasse wird eine Leseecke bereitgestellt, in denen Bücher zu verschiedenen Themen und für unterschiedliche Leseniveaus angeboten werden. Weiterhin werden zur Steigerung der Lesekompetenz und Motivation Lesenächte, Vorlesewettbewerbe, Lesekonferenzen, in denen Schüler ihre Lieblingsbücher vorstellen können, etc. veranstaltet. Innerhalb der Schule werden zur Steigerung der Lesemotivation eine Schülerbücherei und Vorleseangebote im Ruheraum in der Pause angeboten. Zur Öffnung der Schule nach außen werden unter Anderem Ausflüge zur Stadtbücherei unternommen, die Jugendbuchwoche der Aachener Buchhandlungen besucht und das Internet (z.B. Antolin – das Lese-Lernprogramm im Internet) genutzt. Darüber hinaus werden Vorleser in die Schule eingeladen und Autorenlesungen besucht. 5 Wie betreiben wir Diagnostik und wie beurteilen wir die Leseleistung? Die Diagnostik wird nach folgenden Stufen der Lesekompetenz vorgenommen: Kenntnis der Buchstaben, Erlesen von Silben, Erlesen von Signalwörtern, Erlesen von lauttreuen Wörtern, Erlesen von einfachen Sätzen, Erlesen von einfachen Texten, Sinn erfassendes Lesen komplexerer Texte Zur Diagnostik können darüber hinaus der Lesetest DLF 1-2 und der Stolper-Wörter-Test von Wilfried Metze angewendet werden. Eine einheitliche Leistungsbewertung für alle Schülerinnen und Schüler ist nicht sinnvoll. Schwache Leserinnen und Leser werden nach ihren individuellen Lernfortschritten beurteilt. Dies wird im Zeugnis vermerkt. Bei einer Lesekompetenz, die den Anforderungen der Grundschule entspricht, werden die geltenden Richtlinien der Grundschule bei der Bewertung zu Grunde gelegt. 6 Wie werden die Eltern in den Lese-Lernprozess einbezogen? Die Eltern werden auf Elternabenden über das Konzept der Lese- und Schreiblern-Methode informiert. Die Eltern müssen ermutigt werden, die ersten lautgetreuen Schreibversuche ihrer Kinder nicht in der Rechtschreibung zu verbessern, sondern sie so zu akzeptieren und lautgetreu vorzulesen. Dadurch stärkt sich bei den Kindern das Selbstwertgefühl. Sie können schon nach sehr kurzer Zeit alles so aufschreiben, dass Erwachsene den Sinn erlesen können. Eltern können diesen Prozess zu Hause unterstützen, indem sie die Kinder z.B. bitten, Einkaufszettel zu schreiben oder Preisschilder zu lesen o. ä. 14.2 Mathematikkonzept Der Mathematikunterricht im Primarstufenbereich ist geprägt von einem stufenübergreifenden Diagnostikkonzept, welches sich die Erkenntnisse des Entwicklungspsychologen Jean Piaget zu Nutze macht und Schwierigkeiten beim Erwerb des Zahlbegriffs als mangelnde Erfahrungen in verschiedenen pränumerischen (also vorzahligen) Bereichen erkennt. Auf der Basis verschiedener, spielerisch angelegter Übungen kann der Entwicklungsstand eines jeden Kindes überprüft und ein individuelles Förderkonzept erstellt werden. (Ergebnisse unseres Päd. Tages 14.11.) 14.3 Englischkonzept In den Grundschulklassen der Unterstufe wird ab dem 2. Halbjahr Klasse 1 Englischunterricht erteilt. Ab dem Schuljahr 2007/08 beginnt auch im 3. Schuljahr des LBereichs der Englischunterricht verbindlich mit 2 Wochenstunden. Die Klassenkonferenz kann für einzelne Schüler entscheiden, ob sie vom Englischunterricht befreit werden. Die Schwerpunkte dieses Faches liegen: Ø in der Entwicklung von Interesse und Freude am Sprachlernen und an fremden Lebenswelten Ø im Erwerb, der Erprobung und Festigung elementarer sprachlicher Mittel Ø im Erwerb von wirkungsvollen Strategien des Sprachlernens Ø in der Bewältigung von einfachen Sprachhandlungssituationen in englischer Sprache In der Sekundarstufe I knüpft der Englischunterricht an den Kenntnisstand der Schüler an und wird in den Jahrgangsstufen 5 – 10 der H-Stufe entsprechend der Stundentafel fortgeführt. Englisch wird in den L-Klassen z. Zt. noch als AG angeboten, ab dem Schuljahr 2007/08 dann jedoch für die folgenden 5. Schuljahre nach der Stundentafel der Hauptschule eingeführt. Der Unterricht orientiert sich an den Kernlehrplänen für die Hauptschule. Im Mittelpunkt steht hierbei der Aufbau kommunikativer Kompetenzen in konkreten Anwendungsbezügen. Die Themen umfassen: Ø Ø Ø Ø persönliche Lebensgestaltung Ausbildung / Schule Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Berufsorientierung Zur Qualitätssicherung ist eine freiwillige Teilnahme an den Lernstandserhebungen Ende der Klasse 8 möglich. Ab dem Schuljahr 2008/09 finden zentrale Abschlussprüfungen in Klasse 10 statt. Die regelmäßige Teilnahme an den Treffen der überregionalen Fachkonferenz Englisch dient dem Austausch und sichert den Informationsstand der aktuellen schulpolitischen und didaktisch-methodischen Entwicklungen. 14.4 Psychomotorik im Unterricht In einer pädagogischen Konferenz (November 2005) wurde eine Arbeitsgruppe „Psychomotorik im Unterrichtsalltag“, bestehend aus Therapeuten und Lehrern, gebildet. Diese Gruppe hat sich zur Aufgabe gemacht die Psychomotorik in den Unterricht besser zu integrieren. Im Mai 2006 führten drei Therapeuten eine Demonstrationsstunde für ca. 12 KollegInnen zu dem Thema „Lesen lernen“ aus psychomotorischer Sicht durch. Aufgrund des großen Interesses an einer Speziellen Fortbildung in „Motomathe“ hat die AG im September eine entsprechende Fortbildung an unserer Schule über die Rheinische Akademie im Förderverein Psychomotorik in Bonn organisiert. Eine weitere Einführung in das „Bewegte Lernen“ mittels der Grundlagen der Psychomotorik fand ebenfalls im September diesen Jahres mit einem Referenten der Rheinischen Akademie statt. 14.5 Mädchen– und Jungenarbeit Bei diesem Aufgabenfeld stecken wir noch in den „Kinderschuhen“. Vor zwei Jahren versuchten wir durch Einrichtung eines Mädchenraumes, der von den Mädchen in Pausen als Rückzugsort benutzt werden konnte, den Bedürfnissen der Mädchen gerecht zu werden. Leider musste der Raum wegen Raumnot zum Klassenraum umgewidmet werden. Den Jungen werden besondere Pausenangebote wie Fußball, Trimmen an Trimmgeräten etc. geboten. Wir wollen noch einen Punchingball anschaffen und, bei sinkender Schülerzahl, wieder einen Mädchen- und auch einen Jungenraum einrichten. Wir denken darüber nach Mädchen Fußballzeiten in Pausen einzuräumen. Und werden im Konfliktmanagementkonzept die Gewaltprävention unter dem Geschlechteraspekt betrachten. Das Aufbrechen von Geschlechterstereotypien im Unterricht und bei der Berufsvorbereitung nehmen wir immer mehr in den Blick. 15 Unser Förderkonzept Unterricht, Therapie und Pflege sind gleichwertige Bestandteile einer ganzheitlichen Förderung. Die unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen, Erfahrungen und Wünsche aller an der Erziehung beteiligten Personen sollen sich so ergänzen, dass jedes Kind die optimalen Impulse für seine Entwicklung bekommt. In diesem Sinne findet Lernen bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern auf dem Hintergrund individueller Möglichkeiten, bei leistungsstärkeren auf der Grundlage von Richtlinien und Lehrplänen statt. Grundsätze der Förderung sind: Ø Unterricht in kleinen Klassen (8 bis 13 Schüler) Ø Klassenlehrerprinzip mit vorwiegend zeitgleichem Einsatz von zwei Lehrkräften am Vormittag Ø Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie Ø Training im Umgang mit notwendigen Kompensationshilfen, wie z.B. Rollstühlen, Geh- und Kommunikationshilfen Ø Individualisierung Ø Hilfe bei der Verarbeitung der Behinderung Ø Lernen mit allen Sinnen Ø jährliche Überprüfung des Förderbedarfs und - ortes Ø Möglichkeit zum Wechsel in andere oder aus anderen Schulformen 15.1 Therapie gehört zum Schultag Damit unsere Schülerinnen und Schüler mit allen Sinnen am Unterricht teilnehmen können, ist Therapie Bestandteil unseres ganzheitlichen Förderkonzepts. Die nachfolgend aufgeführten Therapien erfordern eine ärztliche Verordnung. 15.1.1 Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten Ø fördern Bewegung und Wahrnehmung, Ø fördern die Selbstständigkeit Ø erarbeiten Kompensationsmöglichkeiten unter anderem durch folgende Behandlungsmethoden: o Einzelbehandlung nach Bobath, Vojta, PNF, Pfaffenrot o Osteopathie, Sensorische Integration o Einzelbehandlung im Wasser mit Elementen aus WATSU o psychomotorische Gruppenbehandlung o Therapeutisches Reiten (Hippotherapie) im Rahmen des Schulsports Ø beraten Eltern/Erzieher bei Hilfsmittelauswahl (z.B. Rollstuhl, Stehtrainer) Ø nehmen regelmäßig an Teamgesprächen im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit teil (z.B. Förderplanerstellung) Ø unterstützen bei Tagesausflügen, Klassenfahrten, Ski- und Reitfreizeiten das pädagogische Personal Ø beraten die Bus- und Taxiunternehmen bzgl. der Sicherheitsausrüstung für den Transport körperbehinderter Kinder Ø nehmen an Elternabenden, Elternsprechtagen teil und begleiten die Klassenteams bei Hausbesuchen Ø nehmen am aktiven Schulleben teil (z.B. Konferenzen, kollegiumsinterne Fortbildungen, pädagogische Konferenzen) 15.1.2 Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Ø fördern durch gezielte Arbeitsangebote die Selbständigkeit und Konzentration der Schülerinnen und Schüler Ø legen ihren Arbeitsschwerpunkt auf die Förderung der Wahrnehmung, der Fein- und Graphomotorik und der Eingliederung Ø unterstützen den Umgang mit neuen Technologien und das Kennenlernen kompensatorischer Strategien Ø adaptieren den Arbeitsplatz mit Computer und weiteren technischen Hilfsmitteln Ø begleiten bei Bedarf Landheimaufenthalte, um gerade Schwerstbehinderten ein solches Erlebnis zu ermöglichen Ø nehmen an regelmäßigen Gesprächen in den verschiedenen Teams teil Ø wenden unterschiedliche Testverfahren zur Befunderhebung und Abklärung des Förderbedarfs an Ø begleiten die Klassen bei Ausflügen Ø arbeiten mit den verschiedenen Klassenteams zusammen und stehen im Austausch Förderschwerpunkte: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø körperliche Wahrnehmung (vestibulär, propriozeptiv, taktil) visuelle Wahrnehmung Graphomotorik Körperkoordination Grob - und Feinmotorik Ausdauer – und Konzentrationstraining, z.B. nach Schlottke und Lauth psychische und emotionale Unterstützung Selbstständigkeit im lebenspraktischen Bereich Förderung von Kommunikation und der Integration in das soziale Umfeld z.B. durch Nutzung eines Talkers / einer elektronischen Kommunikationshilfe Ø Unterstützung des Umgangs mit neuen Technologien und eine individuelle Adaption des Arbeitsplatzes am Computer Logopädie Ø fördert die verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, damit verschiedene Formen der Verständigung kennen gelernt werden können und die Selbstständigkeit vergrößert werden kann Ø fördert das Erleben und Verwenden von Sprache als Kommunikationsmittel, wobei die folgenden Schwerpunkte erzielt werden: o Verbesserung der rezeptiven und expressiven Sprachmodalitäten o Verbesserung der auditiven und orofacialen Fähigkeiten o Mund- und Esstherapie o Beratung / Hilfestellung bei der unterstützten Kommunikation und Training verschiedener unterstützter Kommunikationsmöglichkeiten Ø nimmt an regelmäßigen Gesprächen in den verschiedenen Teams und mit Eltern teil 15.2 Pflege Die Schulpflicht bedeutet für schwer behinderte und chronisch kranke Kinder und Jugendliche oft erschwerte Bedingungen für die Teilnahme am Unterricht. Häufig sind pflegerische Maßnahmen notwendig, die nur examinierte Pflegekräfte leisten können. Zur Zeit integrieren 5 examinierte Krankenschwestern die Pflege in den Schulalltag. Pflege in der Schule beinhaltet: • • • • • • • • • • • • PEG-Betreuung Katheterisieren und Anleitung zum Selbstkatheterismus - zusammen mit dem Schüler/der Schülerin und den Eltern werden geeignete Techniken erarbeitet und eine individuelle Hilfsmittelauswahl ermöglicht. Inhalationen und Inhalationstechniken Medikamentengabe und Kontrolle Erste Hilfe bei Unfällen, Krampfanfällen und ggfs. Begleitung ins Krankenhaus Durchführung von Toilettengängen, die behinderungsbedingt eine spezielle Handhabung erfordern Dekubitusprophylaxe und behinderungsspezifische Lagerung Mitarbeit im interdisziplinären Förderteam Mitarbeit an den Förderplänen Unterstützung und Betreuung pflegebedürftiger Schüler und Schülerinnen im Unterricht und bei der Nahrungsaufnahme Begleitung von Klassenfahrten, Tagesausflügen und externen Projekten, um pflegebedürftigen Schülern und Schülerinnen die Teilnahme zu ermöglichen Kontakt zu behandelnden Ärzten, Kliniken, familienunterstützenden Institutionen und Selbsthilfevereinen Im Rahmen der motorischen Fähigkeiten der Schüler und Schülerinnen wird die „aktivierende Pflege“praktiziert. Das bedeutet erst einmal folgende Fragestellungen: • • Wie groß ist die Selbstpflegefähigkeit des Schülers / der Schülerin? Welche Hilfestellung braucht der Schüler / die Schülerin wirklich? Aktivierende Pflege ist die Forderung nach Selbständigkeit mit dem Ziel einer weitgehenden Unabhängigkeit im Rahmen der individuellen Fähigkeiten. Dies soll erreicht werden durch: • • • • • • Beratung, Anleitung und Unterstützung Aufzeigen von Ressourcen und diese dem Schüler / der Schülerin bewusst zu machen Förderung der Ressourcen Vermittlung von Erfahrungen Beobachtung und Korrektur des Prozesses Förderung und Vermittlung eines positiven Selbstwertgefühls 16 Unser Schulleben 16.1 Feste Wie in jeder anderen Schule ist auch unser Schulleben geprägt vom Jahreslauf mit seinen Festen und besonderen Ereignissen. Einschulungsfeier: Mit einer Aufführung der letzten Eingangsklassen werden die neuen Schüler willkommen geheißen. Ältere Schüler übernehmen Patenschaften für die Erstklässler. Martinsfest : Beim Martinsfest spielen die Eingangsklassen die Martinsgeschichte in der Aula vor. Anschließend geht seit 2003 der Martinszug mit dem Vinzenzheim gemeinsam durch umliegende Straßen. Adventsbasar : In der Weihnachtszeit findet jährlich ein Adventsbasar statt, der weit über die Schulgemeinschaft hinaus Anklang findet. Weihnachtsfeier : Diese wird in der Aula mit der gesamten Schulgemeinde gefeiert. Schulgottesdienste: Im Verlauf eines Schuljahres werden 6 – 8 Schulgottesdienste gefeiert, die in zwei Altersstufen geteilt sind. Sie werden durch die Religionslehrer und ihre Klassen vorbereitet und in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer des Vinzenzheimes in der dortigen Kapelle durchgeführt. Karnevalsfeier : Am Fettdonnerstag wird in der Aula ein großes Karnevalsfest gefeiert. Tanz in den Mai: Seit dem Schuljahr 2005/06 findet auf Initiative der Schuleltern der Tanz in den Mai statt. Sommerfest : Im jährlichen Rhythmus wechseln sich Projektwoche und Sommerfest ab. Beim Sommerfest werden viele Spiele und Aktionen von den Klassen angeboten. Im Jahr 2004 fand das Sommerfest erstmals im Burtscheider Ferberpark statt. Projektwoche : Regelmäßige Projektwochen verbinden außerdem unterschiedliche Alters- und Klassenstufen bei der Arbeit an einem Thema. Höhepunkt ist ein Präsentationstag am Ende der Projektwoche. Kalverbendenlauf / Handi-Kap–Cup 2004 wurde das erste Mal der alljährliche Kalverbendenlauf im Rahmen des Sommerfestes in den Ferberpark verlegt und bekam einen neuen Namen. Der „Handi-Kap–Cup“ ist eine Benefizveranstaltung, die in Kooperation mit den „Schuleltern“ organisiert wurde und deren Erlös der Schule zu Gute kommt. Viele Kinder und Jugendliche nahmen an diesem Sponsorenlauf teil. Der Lauf soll nun jedes Jahr wiederholt werden. Dieses Fest bietet besonders dem Umfeld unserer Schule Möglichkeiten, uns und unsere Schülerschaft kennen zu lernen. Friedenslauf : Zum Ende des Schuljahres nehmen viele Schüler unserer Schule zusammen mit einigen Schülern des Pius – Gymnasiums am Aachener Friedenslauf teil. Entlassfeier : In der Aula findet eine festliche Abschlussfeier für die Schüler statt, die ihre Schulzeit beendet haben. Die Zeugnisse werden feierlich überreicht. Viktor-Frankl-Woche: Ende Januar findet die Viktor-Frankl-Woche statt. In dieser Woche setzen sich die Schüler und Schülerinnen mit der Leitidee Viktor Frankls auseinander. So sollen sie den Bezug zu unserem Schulnamen nicht verlieren. 16.2 Klassenfahrten und Sportfahrten Klassenfahrten: Sie werden von den Klassen selbst organisiert und dienen der Förderung des Sozialverhaltens und der Kontakte untereinander. Beliebte Ziele sind De Haan, wo der Verein zur Förderung Körper – und Mehrfachbehinderter ein Haus unterhält; Gerolstein (Jugendherberge); Paustenbach / Eifel (Schullandheim), der Reiterhof in Freckenhorst, die Jugendburg Gemen mit dem Theaterworkshopangebot von Pusteblume u.v.a. Erlebnisse besonderer Art sind für alle Teilnehmer unsere klassenübergreifenden Freizeiten: Reiterfahrt: Die Kinder, die im laufenden Schuljahr am Therapeutischen Reiten teilnehmen, fahren einmal jährlich auf einen Münsterländer Reiterhof, wo die Therapie vertieft wird und die Schüler den fachgerechten Umgang und die Pflege der Pferde erlernen. Die Therapie wird durch erfahrene und dafür ausgebildete Physiotherapeuten und Sonderschullehrer sowie Zivildienstleistende als Begleitpersonen durchgeführt. Schnee- und Wintersport: Einmal jährlich findet eine zehntägige Schulskifahrt in Bramberg am Wildkogel bei Zell am See (Österreich) statt. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden in Skilanglauf und Alpinski entsprechend ihrer motorischen Möglichkeiten eingewiesen. Des Weiteren werden gemeinsame Aktionen und Aktivitäten wie Schneewanderungen, Schlitten- und Pferdeschlittenfahrten sowie der Besuch heimatkundlicher Museen und eines an das Leben in den Alpen angepassten Hofes durchgeführt. Die Maßnahme wird von erfahrenen und speziell ausgebildeten Sonderschullehrern, Physiotherapeuten und weiteren Begleitpersonen geplant und geleitet. Segelfreizeit: In diesem Schuljahr wollen wir zum ersten Mal eine Segelfreizeit für besonders körperbehinderte Schüler und Schülerinnen anbieten. 16.3 Schülerarbeitsgemeinschaften Seit dem Schuljahr 2005/2006 findet sowohl in der G/L-Stufe wie in der H/L-Stufe ein wöchentlicher AG-Nachmittag statt. Die Schüler können eine AG gemäß ihrer persönlichen Neigung auswählen. Im ersten Halbjahr wurden folgende AG´s angeboten: G/L-Stufe: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Tierpark Basteln Märchen Spiele Zeitung Theater Entspannung Unterstufenchor Judo Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Trommeln Streitschlichtung Homepage Schülerzeitung Mädchen-Tanz Leichtathletik Oberstufenchor Schach Filz AG Band Judo H/L-Stufe: Judo an der Viktor Frankl Schule Drei Judogruppen bestehen seit 2006 an der Viktor Frankl Schule. Für den Verein „ax-o“ e.V. trainieren der Judolehrer Georg Becker (3. Dan) und Tanja Galbrecht (2. Kyu) die Kinder. Insgesamt werden 30 Schüler/innen montags auf den vereinseigenen Judomatten trainiert. Sie konnten bereits auf dem Sommerfest der Schule 2006 im Ferberpark in AachenBurtscheid bei einem Schautraining ihr Können unter Beweis stellen. Das Selbstbewusstsein zu stärken, die körperliche Geschicklichkeit zu üben und ein faires aufeinander Zugehen stehen im Vordergrund des Trainings.l Die Schüler/innen sind mit großer Begeisterung bei der Sache und haben im Laufe der Zeit schon deutliche Fortschritte machen können! Die Trainer ihrerseits empfinden die gerne übernommene Aufgabe als eine persönliche Bereicherung Die integrative Trommelgruppe an der Viktor Frankl Schule Seit 2005 spielt die integrative Trommelgruppe unter Leitung des Trommel- und Rhythmuslehrers Oliver Lutter. Die Gruppe setzt sich aus Schülern der Viktor Frankl Schule, der Luise Hensel Realschule und der Hauptschule Burtscheid zusammen. Es sind 16 Schüler, die mit den schuleigenen Trommeln immer donnerstags spielen. Da einige Schüler im Halbjahr wegen des Schwimmunterrichts an der Viktor Frankl Schule wechseln, muss sich die Gruppe immer wieder neu finden. Als weitere Betreuer der Trommelgruppe wirken der Ergotherapeut Thomas Klee, die Logopädin Ulla Lutter und Sigrid Reimann, Sonderschullehrerin i. R. mit. Mit einem inzwischen erarbeiteten Repertoire konnte die Trommelgruppe schon mehrfach bei Auftritten ihr Können unter Beweis stellen: U. a. trat sie zweimal in Xanten, zum Fest der Begegnung, zweimal bei „Pusteblume“ in Köln, zum Frühförderkongress in Köln, in der Marienkirche in Aachen, ebenso wie bei schulinternen Festen auf. Im Laufe der Zeit war eine deutliche Zunahme an Selbstvertrauen bei den Teilnehmern zu beobachten. Dieses zeigte sich sehr deutlich an Hand verschiedener Soli, die einzeln hervorgespielt und dabei musikalisch von der Gruppe unterstützt und gestärkt wurden. Der VKM unterstützt die Gruppe im Auffinden von Sponsoren, so konnten die Teilnehmer bisher kostenlos in der Trommelgruppe spielen. Eine besondere Unterstützung fand die Gruppe durch die Mithilfe der Eltern, ohne die mancher Auftritt nicht möglich gewesen wäre! 16.4 Schülermitverwaltung Jedes Schuljahr werden von den jeweiligen Klassen ihre Klassensprecher bzw. deren Vertreter gewählt. Mit ihre erste Aufgabe besteht darin, mittels einer Umfrage eine Liste mit den Namen der Lehrer zu erstellen, die bereit sind in der Schule das Amt des Vertrauenslehrers zu übernehmen. Klassensprecher und Vertrauenslehrer bilden die Schülermitverwaltung (SV). Aus den gewählten Klassensprechern der oberen Klassen wird als nächstes der Schülersprecher gewählt, der bei Schulpflegschaftssitzungen die Belange der Schülerschaft vertritt bzw. der Schülerschaft die für sie wichtigen Informationen aus der Schulpflegschaftssitzung mitteilt. Die SV trifft sich bei uns einmal im Monat, um über die Schule betreffende Bitten, Vorschläge, Einsätze u.a.m. zu sprechen, eventuell auch Lösungen zu bedenken und sie der Schulleitung vorzutragen. Die Schulleitung und die Lehrer können ebenfalls Wünsche, Bitten usw. an die SV richten. Die regelmäßigen SV-Sitzungen bieten eine gute Möglichkeit zu allen wichtigen Vorhaben der Schule ein Schülerfeedback zu bekommen. 16.5 Konfliktmanagement Um dem bestehenden Konfliktpotential gerecht werden zu können, bildete sich eine AG zum Thema „Umgang mit Konflikten zwischen Schüler und Schüler“. Dort wurden Konzepte der Konfliktprävention und der Konfliktintervention diskutiert und überlegt. Diese Maßnahmen sind mittlerweile mit der Schulgemeinschaft diskutiert und die Schulregeln gelten seit 2007. Als weitere geeignete Maßnahme erschien der Gruppe das Konzept der Streitschlichtung. Dabei sollen im Rahmen einer AG unter der Leitung eines ausgebildeten Mediators Schüler zu Streitschlichtern ausgebildet werden, die in Konfliktsituationen Streitschlichtungsgespräche mit Schülern durchführen können. Ein Plan, wie dieses Modell an unserer Schule installiert werden kann, wird derzeit erstellt und soll voraussichtlich im nächsten Schuljahr realisiert werden. 16.6 Pausenangebote Der steigende Anteil von Kindern und Jugendlichen mit hohem Bewegungsdrang in unserer Schülerschaft führte immer wieder zu unbefriedigenden Pausensituationen. Vor diesem Hintergrund bildete sich die Arbeitsgemeinschaft „Pausengestaltung“. Sie initiiert und koordiniert den offiziellen Plan der Pausenangebote, die sowohl den bewegungsfreudigen Schülern Gelegenheit zum Ausagieren bieten, als auch dem Ruhe -und Entspannungsbedürfnis anderer Kinder entgegenkommt. In den großen Pausen werden folgende Aktivitäten angeboten: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Tischtennis Fußball Basketball (Außenplatz) Rollstuhlsport Aerobic und Tanzen freies Malen Mandalas malen Ballspiele Psychomotorik-Gruppe Buchausleihe in der Schülerbücherei Weitere Infos sind dem Beispielplan „Pausenangebote 2008/2009 im Anhang zu entnehmen. Die Pausensituation wird zudem durch die Schülerfirmen „Schülercafe“ und „Mc Snack“ bereichert. Jeden Mittwoch bereiten Schüler und Schülerinnen des Lernbehinderten-Bereiches leckere Snacks vor, die in deren Klassenraum verkauft werden. Freitags bietet die Schülerfirma „Schülercafe“ im neu gestalteten Schülercafe im Aulabereich frische Waffeln an. Neben den bisherigen Aktivitäten der AG „Pausengestaltung“ wurde ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Gestaltung des Außengeländes gelegt. Mittlerweile steht das Klettergerüst und der Kugelhof wurde neu gestaltet. Nun streben wir eine Tartanbahn an, damit auch Rollstuhl fahrende Schüler und Schülerinnen bei feuchtem Wetter Fußball spielen können. 16.7 Sportaktivitäten Der Sportunterricht an unserer Schule findet meistens in klassenübergreifenden Gruppen statt. So treiben Kinder und Jugendliche gleichen Alters und mit ähnlicher Konstitution gemeinsam Sport. Außerhalb des regulären Sportunterrichts bieten wir an unserer Schule folgende sportliche Aktivitäten an: Rollstuhlbasketball / Im Anschluss an die Schulzeit bietet die Behinderten-SportRollstuhlsport : Gemeinschaft (BSG) jeden Donnerstag Rollstuhlbasketball und Rollstuhlsport für Anfänger an. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche unserer Schule, sowie die des Vinzenzheims. Sportfeste / Turniere: Schulübergreifende Sportveranstaltungen werden im Rahmen sogenannter „Landessportfeste der Schulen für Körperbehinderte“ innerhalb des Regierungsbezirks Köln organisiert. Unsere Schule nimmt über das Jahr verteilt an den Angeboten Rollstuhlbasketball, Leichtathletik, Tischtennis, Fußball, Hockey, Schwimmen, E-Rollstuhlhockey, Riesenball sowie an einem Spieleund Bewegungsfest teil. Im regulären Sportunterricht, zu Sonderterminen sowie in den Pausenangeboten bereiten die Schüler sich auf die jeweils stattfindenden Landessportfeste vor. Traditionell findet bei uns in Aachen jedes Jahr das Tischtennis-Turnier statt. Weitere Informationen sind dem Plan „Landessportfeste 2005/2006“ im Anhang zu entnehmen. In Zukunft wird angestrebt, einen festen Pool an Mitarbeitern zu bilden, die besonders die auswärts stattfindenden Sportfeste betreuen, um so den Sportbeauftragten unserer Schule zu unterstützen. 16.8 Umgang mit Leben, Sterben und Tod Last minute - An die letzte Minute denken wir wenig. Sie ist uns fremd und unbekannt. Last minute - Der Tod macht auch vor der Schule nicht Halt. „Plötzlich war der Platz neben mir leer ..................!“ In unserer Schulgemeinschaft leben Schüler und Schülerinnen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen und progredienten Behinderungen. Immer wieder stellt sich deshalb der Tod sowohl unerwartet plötzlich als auch nach einem langen, qualvollen Sterbeprozess ein. Für uns Menschen bedeutet das, „Lebensbedrohung, Sterben und Tod“ auf angemessene Weise zu thematisieren, zu reflektieren und Formen zu finden, - wie wir beistehen können, wie wir darüber sprechen können, wie Unfassbares begreifbarer werden kann. Der Tod eines Mitgliedes unserer Schulgemeinschaft löst sowohl bei Schülern als auch bei Erwachsenen Betroffenheit – Sprachlosigkeit – Hilflosigkeit – Wut – Angst - Leid und Trauer aus. Dann ist es immer wichtig, den Verlust und das Leid zu benennen, und die entstandene Lücke zu beschreiben. Ein weiteres Bedürfnis ist es, allen Nahestehenden darüber Mitteilung zu machen. Abschiednehmen und Erinnerung finden unterschiedliche Ausdrucksweisen. Sie müssen erlebt und gelebt werden können. Sie brauchen Symbole der Erinnerung und einen Ort der Besinnung, der Stille und des Innehaltens. Sie brauchen Raum und einen würdigen Platz in der Schule. Sterben ist Leben und Tod geschieht in ihm. Die Pausenhalle unserer Schule ist ein Ort, in dem sich kommunikativ Schule ereignet. Deshalb haben wir gerade dort in Form eines Gedenk - Schau(en) – Kastens einen Platz eingerichtet, der vielfältige Formen von Abschiednehmen und Trauerritualen ermöglicht. Betroffenen Eltern mag hier Trost und ein Zeichen von Wertschätzung, ihnen und ihren verlorenen Kindern gegenüber, entgegengebracht werden. Das Ereignis eines Todes stellt immer wieder eine neue Herausforderung an Erwachsene aller in unserer Schule tätigen Berufsbereiche dar. Einige Mitarbeiter aus dem Kollegium haben sich wiederholt dieser Thematik in Form von Arbeitsgruppen gestellt. Sie haben sich: als Grundlage für späteres Handeln mit den Ø anthropologischen Aspekten von Lebensbedrohung und Tod Frage: Was bedeuten mir Leben und Tod? Ø den Bedingungsfaktoren in der Begleitung Frage: Was macht uns fähig, beizustehen? (ergibt sich aus der Reflexion der anthropologischen Aspekte) als Umsetzung meiner Einstellung zu „Leben, Sterben, Tod“ mit Ø den eigenen Handlungsmöglichkeiten in der Begleitung Frage: Wie können wir beistehen? Ø der Aufarbeitung des Themas: „Tod in der Klasse“ Frage: Wie können wir darüber sprechen? und Ø der Bedeutung von Ritualen Frage: Wie können wir Unfassbares begreifbar machen? befasst. Aus dieser Zusammenarbeit ist eine themenspezifische Textsammlung entstanden, die anderen Kollegen Hilfestellung sein kann. Ebenso bietet eine Zusammenstellung von Gestaltungsmaterial Vorschläge an. Darüber hinaus haben sich alle Mitarbeiter dieser Arbeitsgruppen als Ansprechpartner für beratende Einzelgespräche zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es immer wieder Fortbildungseinheiten, auch im Frühjahr diesen Schuljahres. 16.9 Öffnung der Schule nach „außen“ Die Schule tritt bei zahlreichen Aktivitäten in die Öffentlichkeit bzw. öffnet ihre Tore für Veranstaltungen von außen. Hierzu zählen z. B. Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Besuch des Aachener Reitturniers Einzug des Märchenprinzen an Weiberfastnacht jährliche, erfolgreiche Teilnahme am Lesewettbewerb der Stiftung Lesen Besuch von Autorenlesungen innerhalb der Kinder- und Jugendbuchwochen Teilnahme an Kunstaktionen des Landschaftsverbandes erfolgreiche Teilnahme an Sportwettkämpfe auf Landesebene Handi Kap-Cup und Sommerfest im Ferberpark Teilnahme am Friedenslauf Besuch der Traumnacht im Tierpark zahlreiche Auftritte unserer Schülerinnen und Schüler vor großem Publikum beim jährlich stattfindenden „Pusteblume Theaterfestival“ in Köln Ø Integrative Trommelgruppe in Zusammenarbeit mit der Hauptschule Burtscheid Ø enge Zusammenarbeit mit dem Pius-Gymnasium 16.10 Lehrer-Arbeitsgemeinschaften: Momentan aktive Arbeitsgemeinschaften sind: Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø Ø 17 Pausengestaltung Bewegungsbaustelle Unterstützte Kommunikation Öffentlichkeitsarbeit Internet / Website Handi Kap-Cup (in Zusammenarbeit mit den Schuleltern) Praxis-Stufe Autismus Schülerbücherei schulinternes Curriculum „Mathe“ schulinternes Curriculum „Deutsch“ Psychomotorik Schwerstmehrfachbehindertenförderung Schwerstmehrfachbehindertensport Elternarbeit Elternabende: Klasseninterne Elternabende finden mindestens einmal im Schuljahr statt und bieten ein Forum für Informationsaustausch, Diskussionsrunden zu pädagogischen Themen, Kennen lernen der Eltern untereinander usw. Elternsprechtage: Zweimal jährlich finden Elternsprechtage statt, bei denen Eltern, ggf. Schüler und die jeweiligen Klassenteams über den Lern- und Entwicklungsstand der einzelnen Schüler und Schülerinnen ins Gespräch kommen. Elterngespräche: Zusätzlich zu den Elternsprechtagen finden individuell vereinbarte Elterngespräche zwischen den Familien und den Klassenteams statt. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Eltern, Therapeuten, Pflegekräften und Lehrern ermöglicht erst eine umfassende Förderung des jeweiligen Kindes bzw. Jugendlichen. Elterninfoabend Kosa: In Kooperation mit Ärzten wird es ab Dezember 2004 vier Veranstaltungen pro Jahr geben, an denen Eltern zu Problemen und Fragen bezüglich ihrer behinderten Kinder Fachleute befragen und darüber hinaus untereinander in Austausch gelangen können. Die Themengeber sind die Eltern und gemeinsam mit dem Schularzt, wird versucht geeignete Referenten zu finden. Handi Kap-Cup: Eine Gruppe von engagierten Eltern hat 2004 gemeinsam mit den Mitarbeitern der Schule den Handi Kap-Cup organisiert und entscheidend zu seinem Erfolg beigetragen. Sie sind motiviert, dies auch im nächsten Jahr zu tun. Elternbeirat: Seit dem Schuljahr 2003/04 gibt es an unserer Schule den Elternbeirat, der sich „Schuleltern Kalverbenden“ nennt. Die Eltern treffen sich regelmäßig und versuchen durch gezielte Aktionen für die Schule Spendengelder zu sammeln, da in Zeiten leerer Kassen die öffentlichen Gelder nur noch spärlich fließen. Das besondere Engagement gilt der Erhaltung der Schulbusse und der Finanzierung der Klassenfahrten. 18 Förderplanarbeit In einer pädagogischen Konferenz hat das Kollegium (Lehrer, Therapeuten, Pflegekräfte) ein gemeinsames Förderplankonzept erarbeitet. Dies sieht vor, jedes Schuljahr nach einer gemeinsam erarbeiteten Vorlage einen individuellen Förderplan für jeden Schüler zu erstellen. Darin werden folgende Bereiche berücksichtigt: Ø sozial - emotionales Verhalten Ø Wahrnehmung Ø Motorik Ø lebenspraktischer Bereich Ø Kommunikation Ø Lern- und Arbeitsverhalten Ø kognitiver Bereich Ø schulische Lernbereiche Zu diesen Bereichen wird jeweils im Herbst der Ist-Zustand dokumentiert. Um ein effektives Arbeiten mit dem Förderplan zu gewährleisten, werden zu den ausgewählten Bereichen, die als Förderschwerpunkte des einzelnen Schülers ermittelt wurden, Förderziele und maßnahmen formuliert. Hierbei werden möglichst konkret die beteiligten Personen, die durchzuführenden Maßnahmen und Zeiten (wer?, was?, wann?) benannt. Im Juni des jeweiligen Jahres erfolgt die Evaluation der Förderpläne. Es liegt im Ermessen der einzelnen Teams, Zwischenevaluationen bzw. kontinuierliches Fortschreiben des Ist-Zustandes durchzuführen. Das einheitliche Förderplankonzept mit schriftlichen Förderplänen nach gleicher Vorlage erleichtert den Schülern den Wechsel in andere Klassen der Schule und ermöglicht den aufnehmenden Teams eine leichtere und gründlichere Orientierung über die Bedürfnisse des aufzunehmenden Schülers. Die Förderpläne sind die Basis unseres sonderpädagogischen Handelns. Sie sind die Grundlage Ø für die tägliche schulische Arbeit Ø für die Unterrichtsmethoden und -formen Ø für die therapeutischen Maßnahmen Ø Beratungsgespräche Ø für die jährliche Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs und für die Entscheidung, ob ein Schüler / eine Schülerin den Bildungsgang wechselt. 19 Steuergruppenarbeit Unsere Steuergruppe setzt sich zusammen aus sieben Mitarbeitern der Berufsgruppen: Lehrer, Therapeuten, Krankenschwestern und Schulleitung. Sie ist ein Gremium, das Aktivitäten bündelt, strukturiert und Verantwortlichkeiten schafft, die es verhindern, dass Ressourcen, Ideen und Initiativen verloren gehen. Die Steuergruppe steuert den Schulprogrammprozess, aktualisiert in regelmäßigen Abständen Inhalte des Schulprogramms. 20 Fortbildungsplanung 20.1 Lehrerfortbildungen im Schuljahr 2008/2009 Mit der Änderung der Finanzierung der Lehrerfortbildungen erhalten die Schulen eine größere Selbstständigkeit, da sie über ein bestimmtes Fortbildungsbudget verfügen können. Dies führt zu einem erhöhten Organisationsbedarf, so dass ein Fortbildungsbeirat gewählt wurde, der diese Aufgabe übernimmt. Februar 09 • • 11.02.09 Umgang mit verschiedenen Dateiformen 17.02.09 Nutzen der SU-Elektrizitätskiste • 26.02.09 Kompetenzen im Englischunterricht März 09 • 02.03.09 Willi Prader Fortbildung Mai 09 • 12.05.09 Pädagogischer Tag/schuleigenes In Planung • Deutsch Sek 1 • Klettern mit Schülern • Umgang mit schwierigen Schülern Curriculum • August 09 • Mathematik 10.08.09 Autismus Der Fortbildungsbeirat Ø informiert das Kollegium über staatliche und private Fortbildungsangebote Ø ermittelt den Fortbildungsbedarf des Kollegiums und sucht nach entsprechenden Angeboten Ø informiert das Kollegium über die Kosten der gewünschten Fortbildungen und organisiert die Auswahl bzw. Abstimmung des Kollegiums Ø organisiert die konkrete Umsetzung der Fortbildungen Ø verteilt für schulexterne Fortbildungen einzelner Lehrer nach Beschlusslage des Kollegiums die vorhandenen Gelder Ø Schulinterne Fortbildungen, die das gesamte Kollegium umfassen, haben bei der Verteilung der Gelder oberste Priorität gefolgt von schulinternen Fortbildungen für Teile des Kollegiums. Hiernach werden schulexterne Fortbildungen einzelner Kollegen berücksichtigt. 20.2 Fortbildungen für Krankenschwestern und Therapeuten Der LVR bietet jährlich verschiedene interne Fortbildungen für beide Berufsgruppen an, für die er die Kosten übernimmt. An der Themenauswahl dieser Fortbildungen können sich alle Krankenschwestern und Therapeuten sämtlicher Förderschulen des LVR im Vorfeld eines Jahres beteiligen. Externe Fortbildungen oder Hospitationen in anderen Einrichtungen unterstützt der LVR durch Dienstbefreiung für den entsprechenden Zeitraum. 21 Beratung Beratung ist an unserer Schule ein wichtiger Baustein. Sie findet schulintern und schulextern statt. Sie wird in vielen Bereichen sichtbar und ist verankert in der Förderplanung. Sie erfolgt in unterschiedlichen Formen als: Ø Kollegiale Fallberatung Ø Elternberatung (z.B. über Erziehungsfragen und Schullaufbahnen) Ø Beratung mit Kooperationspartnern Die Beratung an unserer Schule basiert auf systemischer Grundlage, d.h. wir: Ø Ø Ø Ø würdigen unterschiedliche Sichtweisen versuchen win-win-Situationen zu schaffen arbeiten zielorientiert sehen Konflikte als Chance Beratungsbedarf entsteht vor allem, wenn es um die Bildungsgangentscheidung und um angemessene Entwicklungsziele geht. Durch regelmäßige Fortbildungen versuchen wir unsere Beratungskompetenz immer weiter auszubauen. 22 • • 23 23.1 23.2 23.3 23.4 Entwicklungsziele für das Schuljahr 2008/09 Ausbau unserer Schülerfirmen und des Übergangs Schule und Beruf Arbeit am schulinternen Curriculum Anhang: Übersichtsplan „Aktive Pausengestaltung“ Schuljahr 2008/2009 Terminliste Landessportfeste Schuljahr 2008/2009 Schulordnung Leitsatz Disziplinarische Maßnahmen Schuljahr 2008/2009 Wann? 1. Pause 10.00 – 10.25 Mittagspause 13.15 – 13.30 Aktive Pausengestaltung Wo? Montag Dienstag Mittwoch Schülerbücherei Lesen Buchausleihe Kunstraum Freies Malen Sporthalle Hockey PC-Raum Internet-Café Sporthalle Fußball Bewegungsstationen Donnerstag Freitag Rollisport Fußball Internet-cafè Psychomotorik Angebot Voraussichtliche Termine der Landessportfeste der Förderschulen Körperliche und motorische Entwicklung im Regierungsbezirk Köln – Schuljahr 2008/2009 Hinweis: Die Gewinner der Landessportfeste in den folgenden Disziplinen werden sich für das Landesfinale NRW („Jugend trainiert für Paralympics“) in Kamen qualifizieren (16./17.06.2009): Junior-Rollstuhl-Basketball – Tischtennis – Leichtathletik – Schwimmen TERMIN SPORTART AUSRICHTENDE SCHULE BETREUENDE LEHRERINNEN Riesenball RFöS KME St. Augustin Fr. Heidrich & Hr. Füchsel Dienstag, 09.12.2008 Tischtennis VIKTOR-FRANKL-SCHULE AACHEN Fr. Pechmann, Hr. Lipken & Hr. Glowania Donnerstag, 22.01.2009 (?) MiniRollstuhlbasketball CHRISTOPHERUSSCHULE Bonn Fr. Lepczynski & Hr. Lipken Mittwoch, 18.02.2009 Fußball WK I (älter als 13 Jahre) RFöS KME Euskirchen Hr. Thelen & Hr. Meer Mittwoch, 11.03.2009 Fußball WK II – Primarstufe RFöS KME Linnich Donnerstag, 26.03.2009 Hockey RFöS KME Leichlingen Fr. Rom & Hr. Lipken Montag, 11.05.2009 Fußball WK II (Primarstufe – DFB) RFöS KME Köln Belvederestraße Hr. Thelen & Hr. Meer Dienstag, 12.05.2009 JuniorRollstuhlbasketball DONATUS-SCHULE Pulheim-Brauweiler Hr. Lipken Donnerstag, 14.05.2009 Schwimmen ANNA-FREUD-SCHULE Köln, Militärring Fr. Pechmann, Fr. Kaivers, Fr. Ackermann & Hr. Meyer Donnerstag, 04.06.2009 E-Rollstuhl & Rollstuhl-Hockey ANNA-FREUD-SCHULE Köln, Militärring Fr. Heidrich & Hr. Lipken Leichtathletik RFöS KME Köln (Belve HS) mit TSV Bayer 04 Leverkusen (Steffi Nerius) Fr. Schiemann & Fr. Lörken Spiel- und Bewegungsfest RFöS KME Linnich Dienstag, 21.10.2008 (?) voraussichtl. Okt. 2009 Hr. Füchsel & Glowania PLATZ Hr. 10/2010 Aachen ! Im Voraus möchte ich mich bei den beteiligten Kolleginnen und Kollegen für die Unterstützung bedanken und bitte um die Freistellung der Schülerinnen un Schüler, die an den Turnieren teilnehmen werden! – Seite 1 von 1 Allen beteiligten Schülerinnen und Schülern wünsche ich jetzt schon viel Spaß und viel Erfolg!!! Knut Glowania Schulordnung Leitsatz Unsere Schule ist ein Ort, an dem wir gemeinsam leben: wir lernen, lehren, spielen und feiern. Hier hat jeder das Recht, rücksichtsvoll und mit Respekt behandelt zu werden. Um dies zu ermöglichen, gelten an unserer Schule folgende Schulregeln: Seite 1 von 1 Für die Primarstufe / M-Stufe: Ich bin zu allen rücksichtsvoll. Ich vermeide Streit und Schimpfwörter. Ich verletzte keine Mitschüler. Ich komme pünktlich zum Unterricht. Ich verlasse das Schulgelände während der Schulzeit nur mit Aufsicht. Wenn ich oder andere Hilfe brauchen, sage ich Bescheid. Seite 1 von 1 Ich beachte, was die Erwachsenen, die an der Schule arbeiten, mir sagen. Ich behandle die Sachen anderer mit Sorgfalt. Ich halte die vereinbarten Klassenregeln ein. Ich beachte die Hausordnung. Seite 1 von 1 Für die Sekundarstufe und die P-Stufe: Ich bemühe mich, Streit im Gespräch zu klären. Dabei vermeide ich Beleidigungen. Ich gefährde und verletze keine Mitschüler. Ich bin bereit, zu helfen und Hilfe zu holen. Ich erscheine regelmäßig in der Schule und komme pünktlich zum Unterricht. Ich respektiere und akzeptiere, was die Erwachsenen, die an der Schule arbeiten, mir sagen. Ich respektiere das Eigentum anderer. Deshalb gehe ich nur mit Erlaubnis an fremde Sachen. Ich behandle geliehenes Material mit Sorgfalt. Seite 1 von 1 Ich verlasse das Schulgelände während der Schulzeit nur mit Aufsicht. Ich halte die vereinbarten Klassenregeln ein. Ich halte mich an die Hausordnung. Seite 1 von 1 Disziplinarische Maßnahmen Wenn du dich nicht an diese Regeln hältst, wird das Konsequenzen haben. In einem Gespräch werden Maßnahmen vereinbart, wie zum Beispiel: • Entschuldige dich! • Schreibe deine Gedanken dazu auf! • Mach´ den Schaden wieder gut und ersetze Dinge! • Schreibe die betreffenden Schulregeln auf! Du wirst von schönen Veranstaltungen ausgeschlossen! Wenn du auch nach mehrmaliger Aufforderung dein Verhalten nicht änderst, wird dieses durch deine Lehrerin oder deinen Lehrer ins Klassenbuch und zugleich in deine Akte eingetragen. Nach diesem 1. Eintrag führt Deine Lehrerin oder dein Lehrer mit dir ein Gespräch darüber, warum dein Verhalten in das Klassenbuch und deine Akte eingetragen wurde. Außerdem werden deine Eltern mündlich benachrichtigt. Bei weiteren Einträgen wird Folgendes passieren: 2. Eintrag: Du wirst zusammen mit deiner Lehrerin oder deinem Lehrer zur Schulleitung gehen müssen. Zusammen werdet ihr dann über dein Verhalten sprechen und gegebenenfalls gemeinsam einen Schulvertrag erarbeiten. Ebenso werden deine Eltern benachrichtigt. 3. Eintrag: Deine Eltern, Erzieherinnen oder Erzieher werden schriftlich benachrichtigt. Sie erhalten also einen Brief über dein Fehlverhalten. 4. Eintrag: Deine Eltern, Erzieherinnen oder Erzieher erhalten erneut einen Brief. In ihm werden Ordnungsmaßnahmen angekündigt, die in der ´Allgemeinen Schulordnung´ (BASS) stehen. (Die BASS ist eine große Sammlung von Gesetzen und Verordnungen, die für alle Schulen gelten.) Für dich kann das jedenfalls bedeuten, dass du zum Beispiel • vom Unterricht eine Zeit lang ausgeschlossen wirst oder • im schlimmsten Fall sogar die Schule ganz verlassen musst. Diese Dinge kommen aber erst in Betracht, wenn du dein Verhalten überhaupt nicht änderst.