Jahresbericht 2013/2014 - Evangelische Kirche im Saarland
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Jahresbericht 2013/2014 - Evangelische Kirche im Saarland
Jahresbericht 2013/2014 Offene soziale Arbeit | Jugendberufshilfe | Jugendhilfeverbund | Pflege | Zentrale Dienste | Verbindungsstelle IMPRESSUM Diakonisches Werk an der Saar gGmbH Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel.: 06821 / 956207, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de REDAKTION Ulrike Klös, Helmut Paulus, Öffentlichkeitsrefarat GESTALTUNG M7 Agentur für Kommunikation und Markenpflege GmbH & Co KG, Saarlouis FOTOS Diakonisches Werk an der Saar & fotolia.com DRUCK reha GmbH, Saarbrücken Inhalt | Jahresbericht 2013/2014 Inhalt EINLEITUNG 04 Gott nahe zu sein ist mein Glück 06 Von der Integration zur Inklusion 08 Organigramm DWSAAR gGmbH OFFENE SOZIALE ARBEIT 09 Blick in die Statistik 10 Inklusion beginnt im Kopf 11 Orte des Vertrauens 13 Das Stadtteilbüro Malstatt 14 Das BürgerInnenzentrum Brebach 15 GemeinWesenArbeit Burbach 16 Deutschkurse sind gefragt 17 Ein Stadtteil, in dem man gerne alt wird 18 Anlaufstellen in Neunkirchen, Kirkel und St. Wendel 19 Kreativ werden mit Holz, Metall oder Ton 20 Kurzmeldungen 22 Organigramm Abteilung Offene Soziale Arbeit JUGENDBERUFSHILFE 24 Blick in die Statistik 25 Begleitung in Ausbildung und Beruf 26 Keiner soll verloren gehen 28 Langzeitarbeitslose werden abgehängt 30 Verkaufstraining in der Café-Ecke 31 Sensibler für Handicaps 32 Kurzmeldungen 34 Organigramm Abteilung Jugendberufshilfe JUGENDHILFEVERBUND 36 Blick in die Statistik 37 Basis für eine gesicherte Zukunft 38 Entwurzelte Jugendliche aus vielen Nationen 40 Lernen zu dürfen ist ein Privileg 42 Geparkt in der Nothilfe 43 Meine Rechte in der Wohngruppe 44 Cyber-Mobbing ist kein Spaß 45 Kurzmeldungen 46 Organigramm Jugendhilfeverbund PFLEGE 49 Pflege braucht mehr Wertschätzung ZENTRALE DIENSTE 51 Blick in die Statistik 52 Verwaltung – im stetigen Wandel 53 Das Diakonische Werk im Film“ 54 Herausforderung Inklusion 55 Praxis für Wohnungslose ausgezeichnet 56 Die Spendenbilanz 2013 57 Gute Taten zum Verschenken Agni 57 Qualitätsmanagement ist eine feste Größe 58 Große Unterstützung 60 Goldenes Kronenkreuz für verdiente Mitarbeiter 62 Organigramm Zentrale Dienste m VERBINDUNGSSTELLE 65 „Wir bauen aus, um, neu!“ 3 4 Jahresbericht 2013/2014 | Vorwort Gott nahe zu sein ist mein Glück (Psalm 73,28 - Jahreslosung 2014) Im Diakonischen Werk an der Saar begegnen wir immer wieder Menschen, die auf der Suche nach ihrem Glück sind. Das sind Migranten, die Sicherheit und Zuflucht in unserem Land suchen. Dazu gehören die Kinder und Jugendlichen, die ohne Familie aus fernen Ländern hierher kommen, auf der Suche nach Lebensperspektiven, nach ihrem Glück. Auf dieser Suche sind aber auch die Kinder und Jugendlichen in unseren Wohngruppen, die oft bereits schwere Schicksale und Beziehungsabbrüche hinter sich haben. Die Ratsuchenden in der Erziehungsberatung oder der Paarberatung ringen oftmals um ein kleines Stück vom Glück. Und mancher Jugendliche, der bisher in Schule und Elternhaus erfahren hat, dass sich kaum jemand für ihn interessiert, sucht in Ausbildung und Qualifizierung Wege zum Glück. Liebe Freundinnen und Freunde der Diakonie! Viele Menschen sind auf der Suche nach ihrem Glück. Der Begriff ‚Glück‘ erlebt derzeit eine Renaissance. Rundfunk und Fernsehen befassen sich mit Glück. Es werden sogar Glücksseminare veranstaltet. Dabei ist es kaum möglich, das Wort Glück inhaltlich zu beschreiben. Es wird wohl von jedem Menschen ganz verschieden gefüllt. Aber die Sehnsucht nach Glück verbindet viele. Bei den Menschen, die uns begegnen, sind es gar nicht so hoch gesteckte Erwartungen. Oftmals geht es um scheinbar selbstverständliche Alltagserfahrungen, die zum Glücklichsein führen. Das ist das erste Erleben von Sicherheit, Geborgenheit und Frieden nach Monaten der Flucht oder die Möglichkeit nach bitteren Niederlagen Unterstützung beim Neuanfang zu erhalten. Das sind neue Lebensperspektiven, wenn jemand in der Jugendberufshilfe einen Beruf oder eine Ausbildung findet, die ihm weiterhilft und er dabei erfährt, dass er nicht allein ist, sondern begleitet wird. Das können auch Alltagsbegegnungen in unseren Sozialkaufhäusern sein, wenn zu spüren ist, dass auch arme Menschen Kunden sind und nicht einfach Hilfeempfänger. Das Spüren von Achtung und Würde ist eine Vorwort | Jahresbericht 2013/2014 Glückserfahrung für viele, die in unserem Land um ihr Leben ringen. Vielleicht ist es so, dass im Diakonischen Werk an der Saar Glückserfahrungen immer wieder auf den Alltag heruntergebrochen werden. Und dabei fühlen wir uns den Menschen, mit denen wir zu tun haben, ganz nahe. Und zugleich glauben wir, dass damit auch Gottes Nähe spürbar wird. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird nach Nähe, nach dem Nächsten, der also ganz nahe ist, gefragt. Diese Nähe entsteht im solidarischen Handeln für und mit dem Verletzten. Das ist dann ein neuer Aufbruch ins Leben, voller Nähe – Glück gehabt! So kommt Gott den Menschen nahe, oftmals verborgen, manchmal erst später zu spüren – und dann weiß man, dass man Glück gehabt hat. Dieses Glück erfahren nicht nur Hilfesuchende. Das erfahren auch Menschen, die sich im diakonischen Dienst engagieren. Das ist ein gutes Gefühl. Für uns ist das Wissen, Teil eines Ganzen zu sein, eine wichtige Stütze, die einen gerade auch in den Augenblicken des Misserfolgs und der Enttäuschungen aufrecht hält. Wir folgen damit dem Vorbild Jesu, der die Nähe zu den Menschen gesucht hat und damit Gottes Nähe spürbar werden ließ, gerade auch bei denen am Rande der Gesellschaft, denen, die besondere Hilfe brauchten. Zu solcher Nähe laden wir in den Einrichtungen des Diakonischen Werkes ein. Im Leitbild heißt es, wir möchten Lebensräume gestalten. Gemeint ist damit, Perspektiven zu eröffnen und Menschen zu unterstützen, damit sie ein gelingendes Leben führen können. Wir glauben, dass das ein Weg zum Glück ist, und dass Gott uns Menschen dabei ganz nahe ist. Dass wir dieses tun können, verdanken wir vielen Menschen: zu allererst den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen Werkes an der Saar, dann den ehrenamtlichen Gremien, den Spenderinnen und Spendern, den Unterstützern, den evangelischen Kirchengemeinden der Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West und den zahlreichen engagierten Sammlerinnen und Sammlern. Ihnen allen möchte ich auf diesem Weg ganz herzlich danken. Ich lade Sie ein ins Diakonische Werk: Lesen Sie in diesem Bericht von den zahlreichen Wegen aus dem Unglück. Aber fragen Sie auch nach. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten gerne Ihre Fragen. Menschen in besonderen Lebenslagen nahe zu sein und ihnen weiterzuhelfen – das ist unsere Aufgabe und unser Glück. So mag Gottes Nähe im Alltag spürbar werden: Glück gehabt! Gott sei Dank! Udo Blank Diakonie-Pfarrer 5 6 Jahresbericht 2013/2014 | Herausforderungen Von der Integration zur Inklusion Auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben „Bevor wir wissen, was wir tun, müssen wir wissen, wie wir denken.“ Joseph Beuys. Diese wenigen Worte sagen etwas Grundsätzliches aus: Wenn ein Thema und die damit verbundenen Veränderungen im Kopf nicht verarbeitet sind, können sie auch nicht nachhaltig umgesetzt werden. Dies war eine der Ausgangsthesen, mit der im Diakonischen Werk an der Saar (DWSAAR) im November 2013 eine Inhouse-Schulung zum Thema „Inklusion – Behinderungen neu denken“ stattfand. Auf der Grundlage eines Referates einer Professorin aus Kassel wurden Entstehungshintergründe und Bedeutungsinhalte des Inklusionsbegriffes diskutiert und an Praxisbeispielen und Modellprojekten mit Orientierung am Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Saarland beleuchtet. Dabei wurde deutlich: „Um nicht in einen blinden Aktionismus (Checklisten, Aktionspläne, Index) ohne Anfang und Ende zu verfallen, sondern Inklusion als Impuls und Perspektive allen professionellen Handelns und für eine systematische und reflektierte Weiterentwicklung des DWSAAR zu betrachten, sollte eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Inklusion, Exklusion, Teilhabe und Ausgrenzung sowie eine gründliche Analyse der Ist-Situation erfolgen.“ (Prof. Dr. Wansing). Unsere Gesellschaft steht vor einer großen Herausforderung: Integration soll abgelöst werden durch das Konzept der Inklusion. Ein anderes Modell des gesellschaftlichen Zusammenlebens wird angestrebt: die voraussetzungslose, gleichwürdige und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, ein Zusammenleben in Verschiedenheit und Vielfalt. Ein hoher Anspruch, dem wir auch im Jahr 2014 Rechnung tragen wollen. Im DWSAAR arbeitet derzeit ein Arbeitskreis Inklusion. Er versucht, kleine Schritte umzusetzen – angefangen von Text und Gestaltung der Homepage über die Einbeziehung von Menschen mit außergewöhnlichen Körperformen – so bezeichnet der Künstler Wolfgang Debold Menschen mit Behinderungen – bei Veranstaltungen bis hin zu barrierefreien Zugängen zu häufig frequentierten Einrichtungen des DWSAAR. Das Recht auf Teilhabe „Der Begriff Teilhabe ist in den letzten Jahren fast zu einem Modewort geworden. Er dient vermehrt als ein Begriffsregal, unter dem man alles oder eben auch fast nichts verstehen kann. Manchmal erscheint es daher sogar einfacher, Hindernisse der Teilhabe zu benennen (z. B. Kinderarmut), als Teilhabe fördernde Faktoren zu definieren. Zur uneingeschränkten Teilhabe in der Gesellschaft gehört es nicht nur, dabei zu sein. Es bedeutet, dazu zu gehören und sich zugehörig zu fühlen.“ (Franz Fink/Thorsten Hinz, 2011, Freiburg). Die Realität zeigt uns aber ein anderes Bild. Im Herausforderungen | Jahresbericht 2013/2014 Saarland ist immer noch jedes fünfte Kind von Armut betroffen – mehr als im Bundesdurchschnitt. Besonders betroffen sind Kinder von Alleinerziehenden, aus Familien mit drei und mehr Kindern, aus Familien mit Hartz-IV-Bezug oder mit Migrationshintergrund. Diese Kinder leben oft unter schlechten Wohnbedingungen, sind von Bildungsund Freizeitangeboten ausgegrenzt und haben weniger Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe. derten Teil des Arbeitsmarktes werden hier Dienstleistungen angeboten, die über bisher ständig wechselnde arbeitsmarktpolitische Instrumente und Maßnahmen zwar aufgebaut, aber selten nachhaltig in die Infrastruktur von Städten und Gemeinden verankert werden konnten. Die Notwendigkeit von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten in Nachfolge der Bürgerarbeit hat das DWSAAR in vielen Stellungnahmen beschrieben und gefordert. Solche Feststellungen finden sich mittlerweile in vielen Stellungnahmen, Studien und Positionspapieren. Aber was passiert mit dem Aktionsplan gegen Armut, den die Landesregierung vor einem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt hat? Was passiert mit den dort beschriebenen Empfehlungen? Wenn man sie sich genauer ansieht, sind sie ohne zusätzliche finanzielle Mittel nicht umzusetzen. In einem Land, in dem die Schuldenbremse eine zentrale Vorgabe politischen Handelns darstellt, ist Armut nicht zum Nulltarif zu bekämpfen. Der Teilhabegedanke findet sich zumindest vom Anspruch her auch in den neueren Überlegungen zur Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen. Die Beteiligung des Bundes an den Kosten auf Länderebene muss kommen, die Frage ist nur wann! Der Begriff „Teilhabegeld“ ist schon in der Welt – er muss mit Leben gefüllt werden. Die Diakonie an der Saar setzt sich dafür ein, dass mit dem Teilhabegeld nicht nur eine fiskalische Regelung Raum greift, sondern der Teilhabebegriff im Sinne von umfassender Partizipation an Ressourcen verstanden wird. Zumindest wir werden dies verstärkt in die politische Diskussion bringen. Nelson Mandela hat einmal gesagt: „Die Überwindung der Armut ist kein Akt der Barmherzigkeit, sondern ein Akt der Gerechtigkeit.“ Von daher müssen zu dem begrüßenswerten Arbeitsmarktprogramm „A-Saar“ der Landesregierung, mit dem sie ihren Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit leistet, noch weitere Elemente hinzukommen, um Teilhabe zu ermöglichen. In der Literatur dazu wird nicht umsonst der „Passiv-Aktiv-Austausch“ diskutiert. Er will Langzeitarbeitslose in Arbeit und Gesellschaft re-integrieren. Statt (passiver) Arbeitslosigkeit soll mit Hilfe öffentlich geförderter, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (aktive) Arbeit finanziert werden. Dies trägt zur Verbesserung des Selbstwertgefühls von Betroffenen bei. Darüber hinaus leistet er einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in unserer Gesellschaft. Eingebettet in einen öffentlich geför- Teilhabe ist auch ein wichtiges Stichwort für die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die Tag für Tag im Clearinghaus des DWSAAR im Völklingen ankommen. Seit Oktober 2010 bis heute sind über 700 Jugendliche ins Saarland eingereist, 2013 waren es allein 163 Minderjährige aus Afghanistan oder Schwarzafrika. Ihnen Sprachunterricht, Bildungsangebote, Qualifizierung und Beschäftigung zu geben, ist ein wichtiges Thema für das DWSAAR. Wolfgang Biehl Geschäftsführung 7 8 Jahresbericht 2013/2014 Organigramm DWSAAR gGmbH Gesellschafterversammlung Verwaltungsrat Geschäftsführung DIAKONISCHES WERK AN DER SAAR gGmbH Verwaltung Personalverwaltung Vermögensverwaltung Mitarbeiter-vertretung (MAV) Finanz- u. Rechnungswesen Verbindungsstelle / Liga Öffentlichkeitsarbeit/ Kommunikation/Fundraising Betriebswirt. Fachberatung Qualitätsmanagementbeauftragte/r Ref. Kindertageseinrichtungen Gleichstellungsbeauftragte Ref. Freiwilligendienst Datenschutzbeauftragte/r Arbeitssicherheit / Brandschutz Controlling Offene Soziale Arbeit Jugendberufshilfe Jugendhilfeverbund Referat I Gemeindl. Diakonie Team I Jugendberatung Berufsorientierung Berufsvorbereitung Ausbildung Ausbildungsbegleitung stationär / teilstationär Referat II Beratung und Bildung Referat III Gemeinwesenarbeit Referat IV Migrationsdienste Team II Jugendsozialarbeit Niederschwellige Beschäftigung Qualifizierende Beschäftigung ambulant Bildung und Betreuung an Schulen Psychologischer Dienst Ambulante Pflege Gemeinnützige Trägergesellschaft Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband Saarbrücken mbH (Kooperation mit Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e. V.) Ökumenische Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland mbH (Kooperation mit Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e. V. ) Kirchliche Sozialstation Neunkirchen / Spiesen-Elversberg gemeinnützige GmbH (Kooperation mit Caritasverband Schaumberg-Blies e.V.) Offene Soziale Arbeit Die Abteilung Offene Soziale Arbeit hat 2013 rund 15.700 Personen betreut oder beraten, das sind rund 700 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Beratungskontakte ist ebenfalls gestiegen - von rund 62.000 auf 67.783. Im Diakonischen Zentrum Neunkirchen erhielten 364 Menschen wichtige Hilfen wie Sozialberatung, weiterführenden Vermittlungshilfen oder Betreuungsleistungen. Dabei erfolgten insgesamt 1.370 Beratungskontakte. Die Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund nutzten 280 Personen in rund 2.400 Kontakten. Neu hinzugekommen sind Leistungen aufsuchender Sozialarbeit für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Vom Angebot der Wärmestube profitierten 180 Personen. 165 Menschen erfuhren wichtige Hilfen durch die Illinger Tafel. Besonders viel Zulauf hatte auch das Diakonische Zentrum Saarbrücken. Fast 1.300 Hilfesuchende wurden dort im Regelfall mehrfach betreut oder beraten. Das Bekleidungs- und Haushaltswarenangebot „St. Johanner Börse“ verzeichnete rund 1.000 Kundinnen und Kunden. Zur Fachberatung für Wohnungslose kamen 648 Klienten. 300 Menschen nahmen das Angebot der Praxis medizinische Grundversorgung für Wohnungslose in Anspruch. Die Angebote im Kinderbildungszentrum Malstatt (KIBIZ) nutzten 473 Personen, davon 339 Kinder. In der Erziehungsberatungsstelle suchten 551 Personen Rat. Die Arbeitsstelle für Integrationshilfen (AfI) betreute 89 Kinder. An den Kursen der Evangelischen Familienbildungsstätte nahmen rund 2250 Menschen teil. Im Diakonischen Zentrum Völklingen wurden 613 Menschen betreut. Die Völklinger Tafel hatte 669 registrierte Kunden. Bei der Schuldnerberatung wurden 281 Betroffene beraten. Die Freiwilligenagentur Völklingen gewährleistete außer der Durchführung vielfältiger Projekte auch die Beratung von 62 Einzelpersonen. Der Jugendmigrationsdienst Völklingen betreute 142 Personen. Die Flüchtlingshilfe in Lebach kümmerte sich in rund 1500 Beratungskontakten um insgesamt 448 Flüchtlinge. 10 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Inklusion beginnt im Kopf Damit alle Menschen die Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe erhalten, ist ein Perspektivenwechsel notwendig Niemand möchte dort, wo er lebt nicht dazu gehören dürfen. Jeder möchte Angebote des Gemenwesens in Anspruch nehmen können – möchte teilhaben an dem, was es im eigenen Lebensraum oder darüber hinaus gibt. Im Alltag überrascht es dann umso mehr, dass es vielfach als „normal“ angesehen wird, dass es für manche Menschen nicht selbstverständlich ist an vielen Angeboten des Gemeinschaftslebens teilhaben zu können. Überlegt man sich warum das so ist, trifft man nahezu zwangsläufig auf Fragestellungen von Inklusion und Exklusion. Diese Kernbegriffe heutiger Sozialpolitik gehören zwischenzeitlich zum Standard internationaler Verlautbarungen zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie treffen Aussagen zum Grundrecht gesellschaftlicher Teilhabe und fordern gesellschaftliche Mitwirkungsrechte für alle ein. Doch wie kann selbstbestimmte Partizipation oder Inklusion erreicht werden? Was soll ermöglicht, oder vermieden werden? Kurz gefasst kann es nur darum gehen, für alle Menschen von Anfang an die gleichen Chancen zur sozialen Beteiligung zu eröffnen. Damit das im Alltag tatsächlich umgesetzt werden kann, sind zunächst eine gute Erreichbarkeit von Angeboten im Sozialraum und die Verfügbarkeit bedarfsgerechter, gemeindenaher Dienstleistungsangebote von erheblicher Bedeutung. Wesentliche Grundsätze, die beachtet werden müssen sind: Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit, Barrierefreiheit, die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit und der Grundsatz „Einbeziehen statt Ausgrenzen“. Damit alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig am gemeinschaftlichen Leben mitwirken können, braucht es mehr als relevante gesetzliche Bestimmungen. Benötigt wird ein Paradigmenwechsel, der menschliche Verschiedenartigkeit nicht als Problem, sondern als Normalität und Gelegenheit zur gemeinschaftlichen Weiterentwicklung begreift. Entsprechend ist eine Perspektivenveränderung gefordert, die Beteiligungsrechte unabhängig von der Leistungsfähigkeit des Einzelnen definiert und deren Realisierungsmöglichkeit in den Blick nimmt. Die Frage muss dabei sein: Welche Hilfen, Vereinfachungen oder Unterstützungsleistungen sind notwendig, um Zugang und Mitwirkung für Bürgerinnen – und Bürger zu gewährleisten. Bestehen individuelle Beeinträchtigungen, ist zu überlegen welche kompensatorischen Hilfen erforderlich sind und wie diese praktikabel organisiert werden können, – damit die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, die Teilnahme an Kultur- oder Sportveranstaltungen, selbstbestimmtes Wohnen, Freizeitgestaltung und berufliche Betätigung möglich werden. Auf dem Weg zu einer solchen „inklusiven Lebensorganisation“ bedarf es eines Mentalitätswandels, der sich selbstverständlich an „Hilfen zur Ermöglichung“ ausrichtet und nicht auf „Ausgrenzung“ hinwirkt. Sollen persönliche Mitwirkung – nach individuellen Konditionen – und ein so verstandenes selbstverständliches Miteinander realistisch sein, müssen Entwicklungsstrategien nicht nur auf „Meta-Ebenen“, sondern auch in der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure vor Ort, in den jeweiligen sozialen Bezugsquartieren, entwickelt werden. Ihnen kommt bei der Schaffung inklusiver Sozialräume eine besondere Bedeutung zu. Sehr gute Ansatzpunkte bieten hier die Angebote der Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit des Diakonischen Werkes an der Saar. Sie stärken Menschen in Ihren Bezugsräumen, helfen Ressourcen zu bündeln, fördern Kooperation oder Vernetzung und initiieren soziale Projekte. Letztendlich werden damit auch die Partizipationsmöglichkeiten jedes Einzelnen und perspektivisch gesehen „die Inklusion“ unterstützt. Zum Gelingen Erfolg versprechender Inklusionsprozesse gehören selbstverständlich auch konkrete Möglichkeiten zum Austausch und zur Begegnung, zur direkten Beteiligung, zur Beratung, erlebbaren Unterstützung sowie zur Schaffung von Modellprojekten - und ein Partizipationsverständnis, „das im Kopf und Bauch“ beheimatet ist. Denn, um mit den Worten des amerikanischen Psychologen Julian Rappaport zu sprechen: Ein Inklusionsprozess, in dem Betroffene zwar über Rechte verfügen aber keine Ressourcen besitzen wäre tatsächlich „ein grausamer Scherz“. Wolfgang Schönberger Abteilungsleiter Offene Soziale Arbeit Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 Orte des Vertrauens Die Gemeinwesenprojekte in den Saarbrücker Stadtteilen Malstatt, Burbach und Brebach sind für weitere fünf Jahre gesichert Das war eine der guten Nachrichten des Jahres 2013: Am 4. Dezember wurden nach eineinhalb Jahren Verhandlung die Kooperationsverträge der Stadtteil- und Gemeinwesenprojekte mit Stadt, Regionalverband und Immobiliengruppe Saarbrücken (SGS) für weitere fünf Jahre verlängert. Damit bleiben für die Menschen in Alt-Saarbrücken, Brebach, Burbach, Malstatt, Folsterhöhe und Wackenberg wichtige Anlaufstellen – „Orte des Vertrauens“ – erhalten. Das Diakonische Werk an der Saar ist Träger des BürgerInnenzentrums Brebach, des Stadtteilbüros Malstatt sowie gemeinsam mit dem Caritasverband Saarbrücken und Umgebung der Gemeinwesenarbeit Burbach – Stadtteilbüro und Haltestelle Burbach. Die Einrichtungen – teilweise bestehen sie seit mehr als 30 Jahren – sind für Menschen in Notlagen gut erreichbar, für partnerschaftliche Hilfe und parteiliches Engagement für und mit den Menschen im jeweiligen Stadtteil bekannt. In allen Einrichtungen ist die Sozialberatung stark nachgefragt. Existenzsicherung ist Thema Nummer Eins. Beratung zu Sozialgesetzen, Überprüfung von Bescheiden und vieles mehr wird täglich bearbeitet. Von den Einzelfällen ausgehend – und dies ist ein Alleinstellungsmerkmal der Gemeinwesenarbeit – werden strukturelle Lösungen gesucht. So bleibt es etwa nicht bei der Verhinderung der Stromsperre bei Familie X., sondern es gibt eine gemeinsame Initiative der Sozialberatungsstellen, die wesentliche Beiträge zum „Saarbrücker Modell zur Vermeidung von Stromsperren“ geleistet hat. 11 12 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit ventiven Bereich – kommen bei den Menschen in den Stadtteilen überhaupt erst an, wenn sie an die „Stadtteilprojekte“ angebunden sind oder von dort initiiert und begleitet werden. Hier sind etwa die Kinderhäuser zu nennen – als Antwort auf Kinder- sowie Familienarmut und finanziert vom Regionalverband Saarbrücken. Frühe Hilfen (Babyclubs, Familienhebammen) sowie frühe Förderung und Bildung (Spielkreise, Krabbelgruppen, Purzelturnen, Familienbildungsprogramme Opstapje und Hippy) sind wichtige noch auszubauende Angebote. Sie entfalten ihre Wirkungen insbesondere durch die gute Erreichbarkeit und Vertrauenspersonen vor Ort. Die strukturbildende Funktion zeigt sich auch in der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern bei gemeinsamen Interessen. Menschen treten gemeinsam für Verbesserungen ein. Bürgerinitiativen für einen sauberen Stadtteil, Spielplatzpatenschaften, Zusammenschlüsse, um die Aufnahme des Stadtteils in Förderprogramme zu erreichen haben ganz konkret kleinere und größere Ziele erreicht: Faltblätter über Abfallentsorgung gibt es in verschiedenen Sprachen, renovierte Spielplätze und Freiflächen sind wieder nutzbar, eine Fußgängerbrücke wurde nicht abgerissen, sondern neu gebaut und vieles mehr. Die Bedeutung dieser Mitwirkung, idealerweise auch benachteiligter Bürgerinnen und Bürger eines Stadtteils, wird von der Stadtverwaltung mittlerweile gesehen und geschätzt. Auch die finanziell sehr schwierige Situation der Städte und Gemeinden sowie des Regionalverbandes und der Immobiliengruppe Saarbrücken (SGS) sind Anlass für neue Kooperationen. Mit überschaubaren Mitteln sollen notwendige Infrastruktur erhalten, Verbesserungen im Sinne der Menschen erreicht und Fehlplanungen vermieden werden. Manche sozialen Hilfen – insbesondere im prä- Ein weiterer Aspekt muss hier genannt werden: Durch die Trägerschaft des DWSAAR können für die Ratsuchenden bei Bedarf weitere Beratungsstellen und Hilfen direkt und gut erschlossen werden: Schuldnerberatung, Migrationsdienste, Stadtteilwerkstatt, um nur einige zu nennen. Andererseits bestehen für bereits vorhandene, aber auch neue Angebote des DWSAAR (zum Beispiel für psychisch belastete Menschen) durch die Gemeinwesenarbeit gute Möglichkeiten, viel über den jeweiligen Stadtteil zu erfahren sowie schnell und effektiv tätig zu werden. Auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchengemeinden ist wechselseitig positiv. Die evangelische Kirchengemeinde Malstatt unterstützt zum Beispiel das Kinderbildungszentrum und die Stadtteilwerkstatt sowie die Stadtteilinitiative „Malstatt gemeinsam stark“. Sollte es gelingen, dass Malstatt in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen wird, könnte auch die Kirchengemeinde profitieren. Dies ist bereits in Brebach der Fall (Programm Fassadenrenovierung). Dort besteht die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde auch nach Abgabe der Trägerschaft für das BürgerInnenzentrum an das DWSAAR in Form eines Beirates fort. Auch zur evangelischen Kirchengemeinde in Burbach gibt es anlassbezogen immer wieder positive Kontakte. Konkrete Beiträge zu einer positiven Stadtteilentwicklung durch die Stadtteilprojekte können auch immer wieder zu neuen Themen und Problemlagen geleistet werden, da sie „Drittmittel“ in erheblichem Umfang einwerben. Hierdurch sind für einen befristeten Zeitraum zusätzliche Angebote zum Thema Migration/Integration und zur seniorengerechten Stadtteilentwicklung möglich. Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 Das Stadtteilbüro Malstatt Malstatt ist ein multiethnischer Stadtteil mit einer hohen Integrationsfähigkeit. Von den 5700 Einwohnern im unteren Malstatt haben über die Hälfte einen Migrationshintergrund, verteilt auf etwa 120 verschiedene Nationalitäten. Das Miteinander wird unterstützt durch gemeinsame Feste und Aktionen im Stadtteil sowie Sprachkurse, Kochabende und dergleichen. Im Distrikt Leipziger Wiese mit überwiegend sozialem Wohnungsbau leben ebenfalls viele Menschen von Transferleistungen. Nach wie vor ist der Anteil an Kindern bis zehn Jahre in Saarbrücken nirgends höher als im unteren Malstatt. Dieser Tatsachen trägt die Gemeinwesenarbeit Rechnung durch Angebote für Kinder von Null bis sechs Jahre. Für die Jüngsten ab Geburt gibt es den Babyclub und die Mütterberatung sowie eine Krabbelgruppe und einen Miniclub für Kinder bis sechs Jahre. Als Ergänzung finden Musikangebote für die Kleinsten und verschiedene Turn- und Bewegungsangebote statt. Besonders in den Ferien werden die Kinder und ihre Eltern mit Spielaktionen und Freizeiten angesprochen. Um Menschen für ihren Stadtteil zu interessieren und zu Engagement anzuregen, setzt das Stadtteil- büro Malstatt auch auf die Methode des Community Organizing. Im vergangenen Jahr entstand der Stadtteilverein „Malstatt gemeinsam stark“, der sich zurzeit für die Aufnahme Malstatts in das Programm „Soziale Stadt“ stark macht. Aber auch Themen wie Plätze und Verkehr in Malstatt liegen dem Verein am Herzen. Die Sozialberatung des Stadtteilbüros Malstatt interveniert bei den vielfältigen existentiellen und finanziellen Krisen, die in Malstatt sehr häufig vorkommen, denn rund 40 Prozent der Bewohner leben von Arbeitslosengeld II (Hartz-IV). Das „Zusammen-Tun“ im Sinne von Vernetzung und Kooperation von Stadtteilakteuren, Bewohnern, Einrichtungen und Verwaltung zeigt sich bei zahlreichen Arbeitskreisen, dem Stadtteilentwicklungskonzept und Festen und Aktionen im Stadtteil. Begleitet werden diese Entwicklungen von der Stadtteilzeitung „Molschder Blatt“. Die Entwicklungen im Stadtteil im Auge zu behalten, das Wissen umeinander zu fördern und gegebenenfalls fehlende Angebote zu initiieren oder selbst anzubieten, stellt einen großen Anteil an der Arbeit des Stadtteilbüros dar. 13 14 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Das BürgerInnenzentrum Brebach Brebach ist ein Arbeiterquartier im Strukturwandel. Überdurchschnittlich viele Bewohner beziehen Transferleistungen. Aufgrund seiner Industriegeschichte hat der Stadtteil eine kulturell gemischte Bewohnerschaft. Der Anteil der älteren Bevölkerung wächst stetig an. Viele von ihnen haben eine schwierige Einkommenssituation, etwa jeder Fünfte der über 60-Jährigen ist ehemaliger Gastarbeiter aus der Türkei. Die Gemeinwesenarbeit bietet eine Palette von klassischen Maßnahmen wie Sozialberatung, Unterstützungsangebote für Kinder und Familien, Stadtteilkulturarbeit, Stadtteilzeitung und Angebote zur Aktivierung und Bürgerbeteiligung. Daneben engagiert sich das BürgerInnenzentrum beim Aufbau einer sozialraumorientierten Angebots- und Versorgungsstruktur für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Mit dem Projekt „Brebach versorgt sich selbst!“ wird ein Netzwerk geknüpft, das Unterstützung aus dem Stadtteil für den Stadtteil organisiert, damit alte Menschen solange wie möglich und bei angemessener Lebensqualität in ihrem gewohnten Zuhause verbleiben können. So wurde ein eigenes Unterstützungs- und Pflegetagebuch (deutsch-türkisch) entwickelt. Es hilft sowohl in der Familie als auch in der Beratung Einzelner, besser miteinander ins Gespräch zu kommen. Es geht darum, Ängste abzubauen und rechtzeitig die richtigen Hilfen zu entwickeln und zugänglich zu machen. Ein umfassender Seniorenwegweiser mit Stadtteilplan macht kompakt und übersichtlich das Netzwerk der ehrenamtlichen und professionellen Angebotsstrukturen sichtbar, hilft Informationslücken zu schließen und ermöglicht, sich selbständig die gewünschte Unterstützung einzuholen. Zusammen mit dem iSPO-Institut für Sozialforschung Saarbrücken wurde ein Konzept zur Basisqualifizierung von Stadtteil- und Alltagshelferinnen und -helfern entwickelt und in einem ersten Kursdurchgang mit elf Teilnehmenden erprobt. Ziel ist, für den Stadtteil einen Helfer-Pool aufzubauen, die in Form einer organisierten Nachbarschaftshilfe einsetzbar sind. Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 GemeinWesenArbeit Burbach In Burbach leben etwa 14.500 Menschen, darunter mehr als 2.300 Kinder. Deshalb setzt die Gemeinwesenarbeit (GWA) Burbach einen Schwerpunkt bei der Förderung von Kindern. Für die ganz Kleinen werden Babyclubs angeboten und eine regelmäßige Elternberatung unterstützt die Familien. Dazu kommen Spielaktionen in den Ferien und ein großes Kinderfest im Herbst, immer in Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendeinrichtungen vor Ort. engagierte Mitarbeit beim Orientalischen Markt in Burbach setzen hier Akzente. Fast 40 Prozent der Menschen in Burbach beziehen Arbeitslosengeld II („Hartz IV“). Vielen fehlt es am Notwendigsten. Die GWA Burbach setzt dem ein umfassendes Angebot der Sozialberatung entgegen, ergänzt von Schuldner- und Insolvenzberatung. Sie begleitet die Burbacher Selbsthilfeinitiative Hartz IV, in der sich Betroffene unterstützen und das Thema in die Öffentlichkeit tragen. Etwa ein Drittel der Burbacherinnen und Burbacher sind aus dem Ausland zugewandert. Menschen aus etwa hundert Nationen leben hier. Deshalb legt die GWA Burbach viel Wert auf die Stärkung des interkulturellen Zusammenlebens. Ein wöchentlicher Frauentreff, der von 30 Frauen meist türkischer Herkunft besucht wird, Sprachkurse sowie mehrsprachige Förderangebote gemeinsam mit dem Kultur- und Lesetreff und nicht zuletzt die In Burbach entwickelt sich einiges. Förderprogramme bringen Geld in den Stadtteil, neue Geschäfte werden aufgemacht, viele Vereine und soziale Einrichtungen sind hier aktiv. Die GWA Burbach unterstützt diesen Prozess durch ihre Mitwirkung bei der Stadtteilentwicklung, durch die Koordination verschiedener Arbeitskreise und durch Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit wie die Stadtteilzeitung „Burbacher Dorfblatt“. 15 16 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Deutschkurse sind gefragt Das Diakonische Werk an der Saar hat sein Angebot zur Sprachförderung für Migranten kräftig ausgebaut Die Nachfrage nach gesetzlichen Integrationskursen sowie nach Kursen zur berufsbezogenen Sprachförderung für Migranten ist weiter gestiegen. Das Diakonische Werk an der Saar (DWSAAAR) hat deshalb sein Angebot erweitert. 2013 nahmen insgesamt 750 Migrantinnen und Migranten an den Kursen teil. 570 von ihnen besuchten die Integrationskurse, 180 die Kurse „Deutsch für den Beruf“. Je ein Fünftel der Teilnehmenden kamen aus arabischen Ländern und der EU, weitere aus der Türkei, der ehemaligen Sowjetunion und aus Afghanistan. Angeboten werden die Kurse in Saarbrücken, Völklingen und Neunkirchen. „Bei der Einstufung zu den gesetzlich vorgeschriebenen Integrationskursen stellen wir immer häufiger einen grundlegenden Alphabetisierungsbedarf fest“, erläutert Martin Horzella, stellvertretender Abteilungsleiter Offene Soziale Arbeit. So gibt es zahlreiche Migrantinnen und Migranten, die überhaupt nicht lesen und schreiben können. Andere haben zwar in ihrem Herkunftsland in ihrer Muttersprache lesen und schreiben gelernt, müssen aber nun die lateinische Schrift lernen. Alphabetisierungskurse stellen an die Lehrkräfte besondere Anforderungen, das Fachpersonal für diese Kursform ist knapp. Deshalb hat das DWSAAR 15 Dozentinnen und Dozenten für Alphakurse selbst ausgebildet. Im September 2013 wurde außerdem in der Poststraße 50 in Völklingen ein Kompetenzzentrum für das Thema Alphabetisierung mit einem speziellen Unterrichtsraum eingerichtet. Hier können sich Lehrkräfte über nahezu alle verfügbaren Lehrwerke und Materialien zur Alphabetisierung informieren. Die Bestände werden laufend erweitert und aktualisiert. Der sogenannte „Alpha-Raum“ ist ein speziell gestalteter Unterrichtsraum, der auch Platz für die Arbeit in Lerngruppen mit unterschiedlichem Lernniveau bietet. Zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und der Saarländischen Krankenhausgesellschaft (SKG) wurde zudem ein erster berufsbezogener Sprachkurs „Kompetent kommunizieren im Krankenhaus“ entwickelt. Der Kurs richtete sich an Ärztinnen und Ärzte, die aus dem Ausland stammen und dort ihre medizinischen Abschlüsse erlangt haben. Sie sollten ihre mitgebrachten Deutschkenntnisse erweitern, um im Arbeitsalltag gut kommunizieren zu können. Teilgenommen haben beschäftigte Ärztinnen und Ärzte mit erteilter oder beantragter Approbation, die von verschiedenen Krankenhäusern im Saarland für den Kursbesuch freigestellt wurden. Im Mittelpunkt des Deutschunterrichts standen die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten, der fachliche Austausch mit Vorgesetzten, Kollegen und Pflegekräften, aber auch das leichtere Verstehen und Verfassen von Falldokumentationen und Verwaltungsdokumenten. Einheimische medizinische Sprachcoachs haben dabei die Deutschdozenten unterstützt und authentisches Unterrichtsmaterial aus dem Alltag im Krankenhaus in den Kurs eingebracht. Der Modellkurs stieß auf großes öffentliches Interesse. Kliniken und Pflegeeinrichtungen haben Anschlusskurse nachgefragt. Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 Ein Stadtteil, in dem man gerne alt wird Im Saarbrücker Distrikt Bruchwiese soll eine dem Altern angepasste Infrastruktur für Seniorinnen und Senioren entstehen Aus vielen Untersuchungen weiß man, dass alte und hochbetagte Menschen fast immer den Wunsch nach einem selbstbestimmten und in die bekannte Wohnumgebung eingebundenen Leben haben. Sie möchten in der gewohnten Umgebung, möglichst in der eigenen Wohnung, alt werden – solange es irgend geht. Damit das möglich ist, sollten einige Rahmenbedingungen stimmen: Vor Ort – im Stadtteil – müssen Versorgungs- und Unterstützungssysteme vorhanden und vernetzt sein; man braucht Nachbarn, die achtsam sind; es sollte eine soziale Infrastruktur vorhanden sein wie zum Beispiel Treffmöglichkeiten, kulturelle sowie Gesundheits- und Bewegungsangebote. Solche Rahmenbedingungen unter Mitwirkung der alternden Bewohner beispielhaft aufzubauen ist Ziel eines neuen Projektes: „Alter(n)sgerechte Quartiersentwicklung Bruchwiese“. Der Distrikt Bruchwiese in Zentrumsnähe von Saarbrücken ist dafür aus Sicht des Diakonischen Werks an der Saar besonders geeignet. Hier leben viele Bewohnerinnen und Bewohner seit vielen Jahren in eigenen oder gemieteten Wohnungen, und der Anteil der Alten und Hochbetagten wird in den nächsten Jahren steigen. Die „Bruchwiese“ ist kein sozial belastetes Wohngebiet, bei den Seniorinnen und Senioren gibt es einen hohen Anteil, der der mittleren Mittelschicht zuzurechnen ist. Gleichzeitig gibt es aber auch Anzeichen von „versteckter Armut“. Es gibt private und informelle Ansätze an Nachbarschaftshilfe, gleichzeitig sind Vereinzelungs- und Abschottungstendenzen spürbar. Trotz des großen Anteils an allein lebenden alten Menschen gibt es keine vernetzten Angebote für Seniorinnen und Senioren, eher ist ein gegenläufiger Trend bemerkbar. Im Februar 2014 hat das Projekt seine Arbeit aufgenommen. Es wird für drei Jahre bezuschusst von der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW). Ein hauptamtlicher Mitarbeiter hat sein Büro im Gebrauchtwarenbasar „Schnickschnack“. Er liegt mitten im Quartier und wird bereits seit längerem von älteren Menschen als Treffpunkt genutzt. Dieses Büro ist als niedrigschwellige, offene Kontaktund Anlaufstelle gedacht, von der weitere Aktivitäten ausgehen. Von Anfang an sollen ehrenamtliche Mitarbeitende gewonnen werden. Ziel ist, mit Beteiligung der Bewohner den Stadtbezirk so zu gestalten, dass ältere Menschen ihrem individuellen Bedarf entsprechend Dienstleistungen, Unterstützungsangebote und Begegnungsmöglichkeiten vorfinden, um so lange wie sie es wünschen in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Ganz wichtig dabei ist die Beteiligung der Bewohnerschaft. Alle Maßnahmen sollen entlang ihrer Wünsche und Bedürfnisse entwickelt, ihre Ressourcen und Potentiale einbezogen werden. Mögliche Einzelmaßnahmen können sein: Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe, themenspezifische Informationsveranstaltungen, kulturelle Aktivitäten, Aufbau „Betreutes Wohnen zuhause“, Wohnraumberatung und anderes. Das Projekt wird von einem Kreis von Unterstützern begleitet, zu denen die Stadt Saarbrücken, der Regionalverband Saarbrücken mit dem Pflegestützpunkt, die beiden Kirchengemeinden, die ökumenische Sozialstation, der städtische Seniorenbeirat und die Bezirksbürgermeisterin gehören. „Die Ergebnisse des Projektes können praktikable Hinweise auf die Weiterentwicklung und Umsetzung seniorenpolitischer Ansätze im Saarland geben“, hofft Sigrun Krack, Referentin der Abteilung Offene Soziale Arbeit. 17 18 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Anlaufstellen in Neunkirchen, Kirkel und St. Wendel Die ambulanten Hilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen für Menschen mit Behinderungen erweitern ihr Angebot im Saarland Angegliedert an das Team in Saarbrücken bietet das Diakonische Werk an der Saar jetzt auch ambulante Eingliederungshilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen in den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel an. Erwachsene Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung werden begleitet, unterstützt und gefördert mit der Zielsetzung „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sowohl Personenkreis als auch Zielsetzung des Angebotes unterscheiden sich in Neunkirchen nicht von dem in Saarbrücken. Auch der Leistungsumfang ist gleich. Um eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten, wurde zunächst ein Büro im Diakonischen Zentrum Neunkirchen eingerichtet. Seit Juli 2013 ist dieser Raum in der Innenstadt verfügbar und wird zwischenzeitlich als Anlaufstelle gut angenommen. Im vergangenen Jahr standen in der Außenstelle Neunkirchen besonders der Aufbau und die konkrete Gestaltung des Angebotes im Vordergrund. Dazu wurde seit August 2012 eine Mitarbeiterin des Teams Saarbrücken sukzessive in Neunkirchen tätig und wird heute von einem Kollegen mit einer halben Stelle unterstützt. Von hier aus wurden Kontakte zu relevanten Stellen im Kreis St. Wendel geknüpft. Um auch dort Beratungen anbieten zu können, ist der Kollege bei Bedarf im evangelischen Pfarrheim in Oberlinxweiler erreichbar. Die Qualitäts- und Standardsicherung ist an das Team in Saarbrücken geknüpft. Die Mitarbeiter nehmen regelmäßig an den dortigen Teamsitzungen, Fallbesprechungen und Angeboten zur Supervision teil. Zudem besteht eine gute Integration in die Angebote des Diakonischen Zentrums Neunkirchen. Hier können Klienten neben Angeboten der Sozialberatung auch die Migrationsdienste, Sprachkurse und Hilfeangebote für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten nutzen. Ein weiterer Standort der ambulanten Hilfen kam 2013 im Saarpfalz-Kreis hinzu: eine Außenstelle in Kirkel. In der Ortsmitte wurde ein Büroraum angemietet und als Anlaufstelle eingerichtet. Kontakt mit anderen sozialen Dienstleistern wurde aufgenommen und das Angebot in Informationsgesprächen und durch Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt. Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 Kreativ werden mit Holz, Metall oder Ton Das neue TAgesZEntrum 32 in Saarbrücken hilft Menschen mit psychischen Behinderungen ihren Alltag zu strukturieren Das Diakonische Werk an der Saar hat ein neues Angebot zur Betreuung von Menschen mit psychischen Behinderungen entwickelt. Seit Mitte Februar 2014 gibt es in der Ludwigstraße 32, in Saarbrücken-Malstatt, eine neue Tagesbegleitung: das TAgesZEntrum 32! Dieses Angebot ergänzt Hilfen für Klienten, die wegen ihrer Behinderungen ambulante Betreuung benötigen und oft auch durch den Fachdienst „Hilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen für seelisch behinderte Menschen“ des DWSAAR unterstützt werden. Wie die Erfahrung im Betreuungsalltag gezeigt hat, ist es für viele Klienten sehr schwer, Betätigungsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte für Beschäftigungsinteressen zu finden. Deshalb wurde ein Konzept für tagesstrukturierende Maßnahmen entwickelt. In den angemieteten Räumen bestehen vielfältige Aktionsmöglichkeiten. So können Erwachsene mit seelischen Behinderungen zum Beispiel mit Materialien wie Holz, Metall oder Ton arbeiten, Kreativangebote verschiedener Art nutzen oder sich hauswirtschaftlich betätigen. In freundlicher Atmosphäre können eigene Stärken (wieder-) entdeckt, Einzel- und Gruppenarbeitsangebote genutzt, Erfahrungen gesammelt und Kontakte mit anderen Menschen aufgenommen und verstetigt werden. Bedarfsorientiert wird versucht für jede Interessentin und jeden Interessenten eine passende Beschäftigung zu finden! Geöffnet ist das TAgesZEntrum montags bis freitags ab 9 Uhr. 19 20 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Kurzmeldungen Erntedankfest im Aller-Welts-Garten Im vergangenen Herbst wurde im Aller-Welts-Garten in Neunkirchen erstmals Erntedank gefeiert. In dem Gemeinschaftsgarten in der Kleingartenkolonie Forststraße, den das Diakonische Zentrum Neunkirchen betreut, bewirtschaften Einheimische und Migranten seit 2012 gemeinsam die Beete. Acht Einzelpersonen, darunter vier mit Migrationshintergrund, die Bach- und die Biedersbergschule, die Kitas „Haus des Kindes“ und „Arche Noah“ sowie die „Wärmestubb“ für Wohnungslose und die Migrationsdienste im Diakonischen Zentrum Neunkirchen machen mit, erläutert Sozialarbeiter Walter Schnell. 2013 konnten sie zum ersten Mal eine Ernte einbringen. Das wurde mit dem Erntedankfest gefeiert: bei einem Imbiss mit selbst geerntetem Obst und Gemüse. Vorgestellt wurde auch ein Fotobuch, das die Entwicklung des interkulturellen Gartens dokumentiert. Ein Vormittag in Gemeinschaft Die Seniorenberatungsstelle Eschberg des Diakonischen Werks an der Saar bietet jetzt auch eine Betreuungsgruppe für demenzkranke Menschen an. Angehörige werden so für ein paar Stunden von der Pflege entlastet. Alle zwei Wochen montags von 9 bis 12 Uhr können Demenzkranke an der Gruppe in Saarbrücken teilnehmen. Die Patientinnen und Patienten werden von Fachpersonal und geschulten ehrenamtlichen Helferinnen betreut. Angeboten werden unter anderem Bewegungs- und Gesellschaftsspiele, gemeinsames Singen und Musikhören. Die Kosten für die Teilnahme können von der Pflegekasse erstattet werden. Auf Wunsch werden die pflegebedürftigen Menschen auch von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht. „Älter werden in Deutschland“ Eine Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“ für Seniorinnen und Senioren aus dem russischsprachigen Raum hat die Seniorenberatungsstelle Eschberg in Saarbrücken gemeinsam mit der Evangelischen Familienbildungsstätte des Diakonischen Werks an der Saar durchgeführt. Die Reihe informierte ältere Menschen, die aus russischsprachigen Ländern nach Deutschland gekommen sind, über Angebote der Seniorenhilfe in der Region Saarbrücken. Dabei wurden zum Beispiel folgende Themen behandelt: „Ich bin alleinstehend. Wer kann mir im Alltag helfen?“, „Wie beantrage ich Pflegeleistungen?“, „Hausnotruf. Was ist das?“ und „Wer bietet fahrbaren Mittagstisch an?“. Zu allen fünf Terminen stand ein Dolmetscher zur Verfügung. Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 AfI stellte sich auf Kongress in Izmir vor Die Arbeitsstelle für Integrationshilfen im Elementarbereich (AfI) des DWSAAR und des Caritasverbandes Saarbrücken und Umgebung hat ihre Arbeit auf dem „1. Internationalen Kongress für eine barrierefreie Stadt“ im türkischen Izmir vorgestellt. Astrid Steiner-Deletz von der AfI gehörte mit Vertretern der Lebenshilfe Völklingen und der Reha GmbH Lebach zu einer Delegation aus Völklingen, die zu dem Kongress im November 2013 eingeladen war. Die Saarländer unter Führung von Oberbürgermeister Klaus Lorig und dem saarländischen Sozialministerium berichteten dort über Fortschritte und Erfahrungen beim Gestalten einer barrierefreien Stadt. Die AfI stellte ihr Konzept vor, wie Kinder mit Behinderungen in Kita und Hort integriert werden können. „Es war eine ganz außergewöhnliche Erfahrung, unsere Arbeit zum Thema Inklusion in Izmir präsentieren zu dürfen und zu erleben, mit wieviel Engagement Veranstalter und Teilnehmer sich für den Abbau von Barrieren und die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzen“, sagte Steiner-Deletz. Aufsuchende soziale Arbeit in Neunkirchen Das Diakonische Werk an der Saar hat in Neunkirchen ein Betreuungsangebot für sogenannte Randständige und Wohnungslose eingerichtet. Zielgruppe sind Männer und Frauen, deren Lebensweise durch besondere soziale Schwierigkeiten geprägt ist, die sie aus eigener Kraft nicht überwinden können. Über die vorhandenen Hilfestrukturen sind die Betroffenen nur schwer erreichbar. Da sich zudem vielfältige Problemstellungen zeigen, ist es notwendig sie in ihren Lebens- und Bezugsbereichen aufzusuchen: auf öffentlichen Plätzen, auf der Straße, aber auch in ihrem Wohnbereich. Die Arbeit zielt darauf ab, Hilfestellung beim Lösen von Problemen zu leisten und die Betroffenen – in Kooperation mit allen relevanten Fachdiensten – zu einer möglichst selbständigen, eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung zu motivieren. Ferner ist es wichtig, Lobbyarbeit für die Betroffenen zu betreiben, etwa durch Mitwirkung in Gremien, um den konkreten Hilfebedarf, Vernetzungschancen und Ansatzpunkte für sozialarbeiterische Interventionen nach außen deutlich zu machen. 21 22 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Organigramm Abteilung Offene Soziale Arbeit REFERAT 1 – Ambulante Betreuungshilfen, Seniorenarbeit und Diakonisches Zentrum Saarbrücken Referent/in: Sigrun Krack Tel. 06821 / 956-166, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] REFERAT 2 – Beratung, Bildung u. Ehrenamt Referent/in: Sigrun Krack Tel. 06821 / 956-166, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] Interdisziplinäre Frühförderstelle Im Füllengarten 99 66115 Saarbrücken Tel. 0681/75590471 Fax: 0681/75590477 E-Mail:fruehfoerderung @dwsaar.de Ambulant Betreutes Wohnen Neunkirchen Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Diak. Zentrum Sbr. / St. Johanner Börse / Kleiderkammer Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-30/-35/-47 Fax: 0681/38983-40 E-Mail: [email protected] Haus der Beratung I Ev. Beratungsstelle für Erziehungs-, Partnerschafts- und Lebensfragen Großherzog-Friedrich-Str. 37, 66111 Saarbrücken Tel. 0681/65722, Fax: 0681/64072, E-Mail: [email protected] Arbeitsstelle für Integrationshilfen im Elementarbereich Poststraße 50 66333 Völklingen Tel. 06898/984225 Fax: 06898/984227 E-Mail:[email protected] Ambulant Betreutes Wohnen Saarbrücken Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-44/-45 Fax: 0681/38983-40 E-Mail: abw-sb@ dwsaar.de Fachberatungsstelle für Wohnungslose Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-22+30 Fax: 0681/38983-40 E-Mail: [email protected] Haus der Beratung II Ev. Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung und Sexualpädagogik Großherzog-Friedrich-Str. 37, 66111 Saarbrücken Tel. 0681/65743, Fax: 0681/64072, E-Mail: [email protected] Aufsuchende soziale Arbeit Saarbrücken Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-32/-42 Fax: 0681/38983-40 E-Mail: aufsuchendeSA @dwsaar.de Ambulant Betreutes Wohnen Völklingen Gatterstr. 13 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-12 Fax: 06898/9147615 E-Mail: aufsuchendeSAvk @dwsaar.de Medizinische Grundversorgung / Praxis für Wohnungslose Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-22+10 Fax: 0681/38983-13 E-Mail: [email protected] Freiwilligenagentur Völklingen Gatterstr. 13, 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-10 Fax 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] Schuldner- und Insolvenzberatung Gatterstr. 13, 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-26/ Fax: 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] Ambulante Betreuungs- und Förderhilfen für Menschen mit seelischer, körperlicher oder geistiger Behinderung RV Saarbrücken Johannisstr. 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/38983-21 Fax: 0681/38983-40 Mitwirkung Wärmestube Saarbrücken „Treffpunkt Wurzellos“ Trierer Straße 64 66111 Saarbrücken Tel. 0681/4163529 Ökumenische Bahnhofsmission Saarbrücken Hauptbahnhof Gleis 5 - 12 66111 Saarbrücken Tel. 0681/31850 Fax: 0681/31850 E-Mail: bahnhofsmission-sb @dwsaar.de Tafel Saarlouis Lisdorfer Str. 13, 66740 Saarlouis Tel. 06831/9399-0 u. Fax: 06831/9399-40 E-Mail: [email protected] und Tel. 06821/956-162 Agentur für haushaltsnahe Arbeit Gatterstr. 13 66333 Völklingen Tel. 0160/8954693 Fax: 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] Ev. Familienbildungsstätte Mainzer Str. 269, 66121 Saarbrücken Tel. 0681/61348 Fax: 0681/61340 E-Mail: [email protected] Ev. Aktionsgemeinschaft für Familienfragen Mainzer Str. 269 66121 Saarbrücken Tel. 0681/61348 Fax: 0681/61340 Seniorenberatungsstelle Eschberg Mecklenburgring 53 66121 Saarbrücken Tel. + Fax: 0681/8319372 E-Mail: [email protected] Sorgentelefon Pflege Gatterstraße 13, 66333 Völklingen Tel. 0800/3030608 E-Mail: sorgentelefon-pflege @dwsaar.de Kurberatung und -vermittlung Mainzer Str. 269 66121 Saarbrücken Tel. 0681/68570077 Fax: 0681/61340 E-Mail: [email protected] Aufsuchende soziale Arbeit Völklingen Gatterstraße 13 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-12 Fax: 06898/91476-15 E-Mail: aufsuchendeSA-vk @dwsaar.de Aufsuchende soziale Arbeit Neunkirchen Hospitalstraße 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] TAgesZEntrum 32 Ludwigstraße 32 66115 Saarbrücken Tel. 0681/94713529 E-Mail: tageszentrum-ah @dwsaar.de Quartiersentwicklung Bruchwiese (für Postvers. Zusatz: Geschäftsräume der „Schnickschnack“ GmbH) Lessingstraße 61 66121 Saarbrücken Tel. 0175/3829079 E-Mail: quartier-bruchwiese @dwsaar.de Ambulante Betreuungs- und Förderhilfen für Menschen mit seelischer, körperlicher oder geistiger Behinderung NK/ St. Wendel Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 mobil: 0151-64933285 E-Mail: Ambulante Betreuungs- und Förderhilfen für Menschen mit seelischer, körperlicher oder geistiger Behinderung Saar-Pfalz-Kreis Triftstraße 1 66459 Kirkel Tel. 06849-1810180 mobil: 0176-84660499 E-Mail: [email protected] Niederschwelliges Betreuungsangebot Eschberg Mecklenburgring 53 66121 Saarbrücken Tel. + Fax: 0681/8319372 E-Mail: [email protected] Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014 Abteilungsleiter: Wolfgang Schönberger Tel. 06821 / 956-162, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] Stellvertreter: Martin Horzella REFERAT 3 – Gemeinwesenarbeit u. Diak. Zentr. VK Referentin: Rosie Divivier Tel. 06821 / 956-164, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] Stadtteilbüro Malstatt Breite Str. 63, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/94735-0, Fax: 0681/94735-29, E-Mail: [email protected] Freiraum für Prävention / Kinderhaus Malstatt Neustraße 22, 66115 Saarbrücken Tel. Büro: 0681/947-1342 und 0681/947-3517, Fax: 0681/41620278 Kinder Club: 0681/4163841 Kinder Philosophie: 0681/4163844 E-Mail: [email protected] Gemeinwesenarbeit Burbach Bergstr. 6, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/76195-0, Fax: 0681/76195-22 E-Mail: [email protected] Kultur-und Lesetreff Burbach Burbacher Markt 9, 66115 Saarbrücken Tel.: 0681/7535892 Schülerinnen- und Schülerhaus Matzenberg Emsweg 22, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/791323, Fax: 0681/790064 E-Mail: [email protected] Therapeutische SchülerInnengruppe Brebach Jakobstr. 12 – 16, 66130 Saarbrücken-Brebach Tel. 0681/8739372 Gemeinwesenarbeit Brebach / IKUS Brebach / „Bildung u. Erziehung HIPPY Brebach“ und „Brebach versorgt sich selbst“ Saarbrücker Str. 62, 66130 Saarbrücken-Brebach Tel. 0681/87764 + 95083-25, Fax: 0681/95083-29 E-Mail: [email protected] Kultur- und Lesetreff Brebach Tel. 0681/872641 Jugendclub Brebach Jakobstr. 12 – 16, 66130 Saarbrücken-Brebach Tel. 0681/871862 Gemeinwesenarbeit Völklingen-Innenstadt Marktstraße 15, 66333 Völklingen Tel. 06898/3090914, Fax: 06898/7590875 E-Mail: kiha-vk dwsaar.de Freiraum f. Prävention / Kinderhaus Völklingen Marktstraße 15, 66333 Völklingen Tel. 06898/3090914 Fax: 06898/7590875 E-Mail: [email protected] Freiraum f. Prävention / Kinderhaus Brebach Riesenstraße 7 66130 Saarbrücken-Brebach Tel. 0681/8761143 0681/8761641 Fax: 0681/8763952 Kinderbildungszentrum Malstatt (KIBIZ) St.-Josef-Str. 11, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/4163000 E-Mail: [email protected] Diakonisches Zentrum Völklingen Café VALZ Gatterstr. 13, 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-0 Fax: 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] Tafel Völklingen Gatterstr. 13, 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-0/-14 Fax: 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] [email protected] Frühe Förderung und Bildung KIEZ am Anger 66125 Saarbrücken-Dudweiler Stadtteilwerkstatt Malstatt Ludwigstraße 31, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/4163307 Fax: 0681/4163309 E-Mail: stadtteilwerkstattmalstatt @dwsaar.de Sekretariat: Anja Schneider / Beate Lorenz Tel. 06821/956-160 / -161, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] REFERAT 4 – Migrationsdienste u. Diak. Zentrum NK Referent: Martin Horzella Tel. 06821 / 956-163, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected] AYANDE Landesaufnahmestelle Lebach Pommernstr. 6, 66822 Lebach Tel. 06881/4783 Fax: 06881/53017 E-Mail: fluechtlingsarbeit @dwsaar.de Flüchtlingsberatung Landesaufnahme-stelle Lebach Pommernstr. 6, 66822 Lebach Tel. 06881/4783 Fax: 06881/53017 E-Mail: fluechtlingsarbeit @dwsaar.de Diakonisches Zentrum Neunkirchen Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Integrationskurse Saarbrücken Zur Malstatt 4 66115 Saarbrücken Tel.: 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: integrationskurs-sb @dwsaar.de Jugendmigrationsdienst (JMD) Saarbrücken Zur Malstatt 4 66115 Saarbrücken Tel. 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: [email protected] Ökumenische Wärmestubb NK Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: waermestubb-nk @dwsaar.de und Johannisstraße 4 66111 Saarbrücken Tel.: 0681/38983-70 Fax: 0681/38983-40 Email: integrationskurs-sb @dwsaar.de Jugendmigrationsdienst (JMD) und EDV-Schulung Neunkirchen Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Projektstelle ländlicher Raum Illingen-Hirzweiler Hospitalstraße 19 66538 Neunkirchen Tel. 0152/24840854 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Mentoring-Programm Saar (MeMo) Zur Malstatt 4, 66115 Saarbrücken Tel. 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: [email protected] IQ-Netzwerk / QUIS Ludwigstraße 31 66115 Saarbrücken Tel. 0681/4163307 Fax: 0681/4163309 E-Mail: [email protected] Sprachkurse Deutsch für den Beruf Viktoriastraße 4 66111 Saarbrücken Tel. 0681/3014211 Fax: 0681/8308630 E-Mail: kurs-beruf @dwsaar.de Tafel Neunkirchen Schlossstr. 1 66538 Neunkirchen Tel. 06821/9209-23 Fax: 06821/9209-44 E-Mail: [email protected] und Tel. 06821/956-162 Fax: 06821/956-165 E-Mail: [email protected] Integrationskurse Völklingen Poststraße 50 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-0 Fax: 06898/91476-15 Email: [email protected] Integrationskurse Neunkirchen Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Integrationskurse Brebach Saarbrücker Straße 62 66130 Saarbrücken-Brebach Tel.: 0681/87764 u. 0681/95083-25 Fax. 0681/95083-29 E-mail: [email protected] Integrationslotsendienst RV Saarbrücken Zur Malstatt 4 66115 Saarbrücken Tel. 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: [email protected] Migrationberatung für Erwachsene (MBE) Saarbrücken Zur Malstatt 4 66115 Saarbrücken Tel. 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: [email protected] Tafel Illingen Am Brückenfeld (Hosterhof) 66557Illingen Tel. 06825/409126/-128 UMF Mobil Nordring 69 66333 Völklingen Tel. 06898/69021132 E-Mail: [email protected] Jugendmigrationsdienst (JMD) Völklingen / Lebach Gatterstr. 13 66333 Völklingen Tel. 06898/91476-0 Fax: 06898/91476-15 E-Mail: [email protected] Berufliche und soziale Integration (BIZ) RV Saarbrücken Zur Malstatt 4 66115 Saarbrücken Tel. 0681/700705 Fax: 0681/7020454 E-Mail: [email protected] Berufliche und soziale Integration (BIZ) Neunkirchen Hospitalstr. 19 66538 Neunkirchen Tel. 06821/25025 Fax: 06821/21214 E-Mail: [email protected] Projektstelle Aussiedler und Gemeinde PauluskircheZentrum 66539 Neunkirchen Tel. 06821/3098039 o. 06821/86365 E-Mail: [email protected] Tafel Lebach Am Markt 20 66822 Lebach Tel. 06831/9399-0 E-Mail: [email protected] 23 24 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Jugendberufshilfe In der Abteilung Jugendberufshilfe waren 2013 insgesamt 189 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 116 Vollzeitstellen beschäftigt. Sie betreuten in fast 50 Einzelmaßnahmen in verschiedenen Arbeitsbereichen insgesamt 5165 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Hilfe und Beratung bei der Berufsorientierung erhielten 2169 junge Menschen. In Werkstatt- und Produktionsschulen sowie im Dualen Berufsgrundbildungsjahr wurden 293 Jungen und Mädchen bei der Berufsvorbereitung unterstützt. Das Projekt „Ausbildung jetzt“ betreute 403 am Lehrstellenmarkt benachteiligte Jugendliche. Im Bereich Reha-Ausbildung wurden 63 lernbehinderte Jugendliche betreut. 532 junge Erwachsene ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung wurden in Aktivierungs- und Arbeitstrainingsmaßnahmen auf einen Berufseinstieg vorbereitet. Der Arbeitsbereich Jugendsozialarbeit betreute 1145 junge Menschen. Davon wurden 206 in der Anlaufstelle für Schulverweigerung und im Projekt „Zweite Chance“ betreut. 850 Personen wurden vom Streetwork im Landkreis Saarlouis aufgesucht. In Beschäftigungsmaßnahmen wie zum Beispiel in der Völklinger Börse, im Möbelprojekt Saarlouis und in der Möbel- und Kleiderbörse Neunkirchen fanden 327 Menschen einen Ein-Euro-Job. 217 Langzeitarbeitslose konnten im Rahmen der Bürgerarbeit in den Sozialkaufhäusern des DWSAAR in Neunkirchen, Völklingen, Saarlouis und Sulzbach, im Gebrauchtwarenrecycling Saarlouis, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte und als Schulbegleiter eingesetzt waren. Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 Begleitung in Ausbildung und Beruf Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für benachteiligte Jugendliche besonders schwer. Das DWSAAR steuert gegen Zur Bilanz des Ausbildungspaktes am 5. Februar 2014 erklärt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: „Der Ausbildungsmarkt steht vor ernsten Herausforderungen: Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2013 mit 530.700 auf den mit Abstand niedrigsten Wert seit der Deutschen Einheit gefallen. Die Quote der Ausbildungsbetriebe liegt mit 21,7 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 1999. Nur noch sieben Prozent aller Betriebe bilden Hauptschüler aus.“ Kaum verständlich erscheint diese Entwicklung vor dem Hintergrund des viel beschriebenen drohenden Fachkräftemangels in Deutschland. Vielmehr scheint sich der Trend fortzusetzen, dass Betriebe eher nicht ausbilden bevor sie Ausbildungsplatzbewerber akzeptieren, die nicht von vorne herein ihren wachsenden Anforderungen entsprechen. Auf der Strecke bleiben, so der anerkannte Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, etwa 15 bis 20 Prozent der Jugendlichen, mit denen sich Betriebe scheinbar überfordert fühlen. Dies hat politische Brisanz. Denn man kann nicht ein Fünftel der nachwachsenden Generation einfach aufgeben. Deshalb ist die Bedeutung des Übergangs von der Schule in den Beruf ins Blickfeld gerückt. Mit zahlreichen Programmen ist das Bewusstsein zu den wesentlichen Inhalten einer Übergangsbegleitung zwar gestiegen, aber bisher weit entfernt von einer durchgängigen Programmatik im Bildungssystem und weit entfernt von sichtbaren Erfolgen in der betrieblichen Realität. Entscheidender Widerspruch scheint aus Sicht der Abeilung Jugendberufshilfe immer noch zu sein, dass man ausgerechnet den Schulabgängern mit den schlechtesten Voraussetzungen am wenigsten Zeit für die Berufsfindung zugesteht und im Vorfeld zur Ausbildung notwendige berufsvorbereitende Maßnahmen pauschal als Warteschleifen abtut. Sicher führt die brüchige Programmatik, der Verschiebebahnhof zwischen den Zuständigkeiten der verschiedenen Kostenträger bis hin zu unterschiedlichen Vergabepraktiken, weiterhin zu wenig Effektivität der Übergangsbegleitung. Mit der fehlenden Gesamtstrategie besteht tatsächlich die Gefahr, dass Jugendliche in sogenannten Warteschleifen mehr verwahrt denn gezielt auf die betriebliche Praxis vorbereitet werden. Über die langjährige Mitwirkung in Bundes- und Landesprogrammen hatte die Jugendberufshilfe im DWSAAR die Möglichkeit, Gelingensbedingungen einer erfolgreichen Übergangsbegleitung für benachteiligte Jugendliche sowohl inhaltlich als auch strukturell mit zu entwickeln. Angefangen von der Arbeit mit Schulverweigerern zur Vermeidung von Schulabbrüchen, über frühzeitige Berufsorientierung und Bildungsbegleitung mit systematischer Kompetenzfeststellung sowie Betriebskontakten entstanden so Strategien zur beruflichen Eingliederung benachteiligter Jugendlicher. Aktuell ist die Jugendberufshilfe des DWSAAR saarlandweit beteiligt an der Umsetzung verschiedener Modelle einer systematischen Übergangsbegleitung: in Neunkirchen das Projekt KOMPASS, in Saarlouis Startbahn 25 und in Saarbrücken die Jugendberufsagentur. Mit drei sehr verschiedenen Konzepten soll in allen drei Standorten schlussendlich erreicht werden, dass Jugendliche mit Hilfe einer rechtskreisübergreifenden Beratung individuell und passgenau an den Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt herangeführt werden. Bärbel Heil-Trapp Abteilungsleitung Jugendberufshilfe 25 26 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe Keiner soll verloren gehen Drei Modelle zur berufliche Integration: KOMPASS Neunkirchen, Startbahn 25 Saarlouis und Jugendberufsagentur Saarbrücken Um Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf möglichst effektiv zu unterstützen verfolgen die Landkreise im Saarland sehr unterschiedliche Modelle. Ihr Ziel ist, möglichst viele Jugendliche nachhaltig beruflich zu integrieren. Der Landkreis Neunkirchen hat das Jugendberatungszentrum „KOMPASS“ unter Federführung der Jugendhilfe eingerichtet. Im Haus der Agentur für Arbeit, in direkter Nähe zur Berufsberatung und in der gleichen Etage wie das Team U 25 des Jobcenters sitzen Mitarbeitende des Landkreises Neunkirchen sowie des DWSAAR. Die Einrichtung ist eine offene Anlaufstelle für alle Jugendlichen ohne klare berufliche Perspektive. Hier gibt es ein ganzheitliches Beratungsangebot und Möglichkeiten der Kompetenzfeststellung. Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 Daneben arbeiten die Mitarbeitenden des DWSAAR schwerpunktmäßig an allgemein- und berufsbildenden Schulen. Sie klären dort in enger Kooperation mit Schoolworkerinnen und Schoolworkern, Berufsberatung und Lehrkräften, welche Schülerinnen und Schüler einen besonderen Unterstützungsbedarf für die berufliche Integration haben. Diese begleiten sie bis zur Einmündung in Berufsvorbereitung, Ausbildung oder Arbeit. Ebenso arbeiten sie eng mit den Sozialraumteams der Jugendhilfe und den Streetworkerinnen und –workern des Landkreises zusammen, um unversorgte Jugendliche ansprechen zu können und mit ihnen Perspektiven zu entwickeln. Im Landkreis Saarlouis, seit 2011 Optionskommune, haben sich die Verantwortlichen für einen anderen Weg entschieden. Hier wurde die „Startbahn 25“ ins Leben gerufen. Die Trägergemeinschaft aus DWSAAR und KEB Dillingen arbeitet zusammen mit dem gesamten Team U 25 des Jobcenters in einer gemeinsamen Einrichtung. Die Besonderheit ist hier, dass sich sowohl ein umfassendes Beratungsangebot als auch vielfältige tagesstrukturierende und berufsvorbereitende Angebote unter einem Dach befinden. So gibt es eine Holz-, Maler-, Metall- und Kreativwerkstatt. In der „Lernwerkstatt“ wird umfangreiches Bewerbungstraining gemacht, es gibt Unterstützung zur Schließung von Lernlücken. Die Teilnehmenden im Bereich Hauswirtschaft bereiten täglich ein gesundes Frühstück und Mittagessen für alle zu. Außerdem kommen vielfältige Testverfahren zum Einsatz, um die beruflichen Stärken und Schwächen der Klienten herauszufinden. Abgerundet werden die Angebote durch gemeinsame sportliche Aktivitäten. Dritte Einrichtung im Bunde ist die „Jugendberufsagentur“ im Regionalverband Saarbrücken. Hier wird seit dem Jahresbeginn 2014 eine offene Anlaufstelle in den Räumen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters für unversorgte Jugendliche aufgebaut. Träger des offenen Berufsangebotes sind das DWSAAR und das Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH (ZBB), finanziert wird die Beratung aus Mitteln der Jugendhilfe. Die Mitarbeitenden klären mit den Jugendlichen, deren Anbindung bei der Ankunft in der Einrichtung in der Eingangszone nicht eindeutig ist, welches die passenden Unterstützungsangebote sein können. Gemeinsam ist allen drei Einrichtungen, dass auch die aufsuchende Arbeit wichtiger Teil des Angebots ist. So sollen diejenigen Jugendlichen, die keine berufliche Perspektive haben, wieder Anschluss an die Hilfesysteme erhalten unter dem Motto „Keiner soll verlorengehen“. 27 28 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe Langzeitarbeitslose werden abgehängt Das Ende des Förderprogramms Bürgerarbeit bringt gewachsene Strukturen zur Armutsbekämpfung in den Sozialkaufhäusern in Gefahr „Ich bin froh, dass ich Arbeit habe“, sagt Herr B., Bürgerarbeiter im DIAKONIEkaufhaus in Völklingen. Der 40-Jährige kümmert sich im Außendienst um den Möbeltransport. Auf Bewerbungen in der freien Wirtschaft hat er nur Absagen bekommen. Seine Beschäftigungsmaßnahme beim DWSAAR läuft bis Mitte 2014. „Ich weiß nicht, wie es dann weitergeht“, erzählt der Vater von vier Kindern. Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 Wie Herrn B. geht es einer ganzen Reihe von Mitarbeitenden, die im DWSAAR als Bürgerarbeiter beschäftigt sind. Rund um die Sozialkaufhäuser arbeiteten im Januar 2014 noch 132 Beschäftigte im Rahmen der Bürgerarbeit. Mit Auslaufen des Projekts Ende 2014 können sie nicht weiter beschäftigt werden. Die Bürgerarbeit war ein auf drei Jahre angelegtes Förderprogramm der Bundesregierung zur Integration von Langzeitarbeitslosen, ein Nachfolgeprogramm ist nicht in Sicht. Als Folge dieser Entwicklung besteht für die Beschäftigten die Gefahr, wieder in die Langzeitarbeitslosigkeit zurückzufallen, da weder die Unternehmen des Ersten. Arbeitsmarktes geeignete Arbeitsplätze anbieten, noch die Jobcenter über zusätzliche Mittel zur aktiven Beschäftigungsförderung verfügen. Seit 2009 sind in Saarlouis, Sulzbach und Völklingen drei Sozialkaufhäuser des DWSAAR entstanden, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden und sich zu unverzichtbaren regionalen Einrichtungen der Armutsbekämpfung entwickelt haben. Im April 2014 wurde in Neunkirchen das vierte Sozialkaufhaus eröffnet. Bedürftige Menschen mit geringem Einkommen können preiswert Gebrauchtwaren wie Möbel, Textilien, Elektrogeräte, Geschirr, Bücher und Spielsachen kaufen. Außerdem finden hier Menschen ohne Aussichten auf eine Beschäftigung im Ersten Arbeitsmarkt eine sinnstiftende und ihren Fähigkeiten angepasste Arbeit. Sie sind im Wertstoffrecycling für die Aufbereitung und Reinigung der Gebrauchtwaren zuständig, sorgen im Möbeltransport für das Abholen gespendeter und die Auslieferung verkaufter Möbel und sind für eine fachgerechte Lagerung und den Verkauf der Waren verantwortlich. Durch den Wegfall von Bürgerarbeits-Stellen musste eines der Sozialkaufhäuser seine Öffnungszeiten bereits stark reduzieren. Die komplette Schließung aller Sozialkaufhäuser und der über die Jahre gewachsenen Infrastruktur droht. Um die Chancen der bedürftigen Menschen auch zukünftig zu verbessern und langfristige Perspektiven zu schaffen, setzen sich das DWSAAR und die evangelische Kirche zusammen mit weiteren arbeitsmarktpolitischen Akteuren im Saarland für eine öffentlich geförderte Beschäftigung ein. Denn sie sind überzeugt, dass nur mit dieser Form der Beschäftigung für die als „arbeitsmarktfern“ bezeichneten Menschen eine nachhaltige Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben ermöglicht werden kann. 29 30 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe Verkaufstraining in der Café-Ecke Jugendliche mit Lernbehinderung werden an Bäckereitheken in den Sozialkaufhäusern des DWSAAR zu Fachverkäufern ausgebildet Im Rahmen der Reha-Ausbildung „Fachverkäufer Lebensmittel – Bäckerei“ bietet das DWSAAR seit dem 1. September 2013 saarlandweit 16 Ausbildungsplätze im ersten Lehrjahr für junge Menschen mit Lernbehinderung an. Das Projekt wird in Kooperation mit der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) durchgeführt und von der Agentur für Arbeit gefördert. Die Ausbildung sieht für die Jugendlichen verschiedene Phasen mit Praktika und Kooperationsbetrieben vor. Ziel ist, dass die Jugendlichen ihre Lehre in einem Ausbildungsbetrieb auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Mit Beginn des ersten Ausbildungsjahres ist von Seiten des DWSAAR der Aufbau von Verkaufstheken für Backwaren und kleinen Café-Ecken in den Sozialkaufhäusern Völklingen, Sulzbach, Saarlouis und Neunkirchen geplant. Hier sollen die jungen Azubis das Verkaufen und den Umgang mit Kunden trainieren. Die Sozialkaufhäuser bieten für bedürftige Bürgerinnen und Bürger ein qualitativ hochwertiges Angebot an gebrauchten Waren zu niedrigen und fairen Preisen. Sie leisten so einen Beitrag für die Menschen der Region und bieten durch die kleinen Café-Ecken die Möglichkeit zum Austausch. So können sie sich auch als Begegnungsstätten weiterentwickeln. Das Angebot der Sozialkaufhäuser kann durch den Verkauf von günstigen Snacks und Backwaren um ein wesentliches Spektrum erweitert werden. Diese zusätzliche Übungseinrichtung gestattet es, den Auszubildenden einen Zwischenschritt auf dem Weg in einen fremden Betrieb zu ermöglichen. Hier können für die Jugendlichen in einem geschützten Rahmen reale Verkaufssituationen erlebbar gemacht werden und gleichzeitig erfahren sie Unterstützung und Rückmeldung durch ihre Ausbilderinnen. Die Jugendlichen können so gezielt auf den Übergang in betriebliche Ausbildungsphasen vorbereitet werden. Die Auszubildenden sind in einer Kleingruppe an einem Tag in der Woche zusammen mit ihrer Ausbilderin für die Verkaufstheke verantwortlich. Sie kümmern sich um die Warenanlieferung, die Preiskalkulation, die Produktpräsentation und Preisauszeichnung, führen Verkaufsgespräche und übernehmen das Kassieren. So können eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten geübt werden. Die PSD-Stiftung l(i)ebenswert unterstützt den Aufbau der Verkaufsläden in den Sozialkaufhäusern mit einer professionellen Ausstattung. Sie stellt zum Beispiel Kühl- und Verkaufsvitrinen entsprechend der Hygienevorschriften und Registrierkassen im Wert von 5000 Euro zur Verfügung. Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 Sensibler für Handicaps Sonderpädagogische Zusatzausbildung für Mitarbeitende in RehaAusbildungsmaßnahmen und Beschäftigungsprojekten Die Anforderungen an Anleiterinnen und Anleiter in Ausbildungsmaßnahmen für Menschen mit Lernbehinderungen oder in Beschäftigungsprojekten für Langzeitarbeitslose erfordern zunehmend spezielle Kenntnisse in der Sonderpädagogik. Als erster Träger im Saarland hat das Diakonische Werk an der Saar (DWSAAR) deshalb jetzt in Zusammenarbeit mit der LAG Hauswirtschaft Rheinland-Pfalz eine 320 Unterrichtsstunden umfassende sonderpädagogische Zusatzausbildung angeboten. Insgesamt 51 Mitarbeitende verschiedener Träger wurden geschult. „Wer mit Menschen arbeitet, die Handicaps haben, benötigt besondere Kompetenzen“, sagt Bärbel Heil-Trapp, Abteilungsleiterin Jugendberufshilfe beim DWSAAR. Diese werden in dieser Fortbildung vermittelt. So lernten die Teilnehmenden Methoden kennen, wie Handicaps besser zu erkennen sind und wie Betroffene besser gefördert werden können. Thema der Fortbildung waren aber auch Teamarbeit, also das Zusammenspiel von fach- lichen und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie das Lehren und Lernen in der Rehabilitation. „Die Fortbildung hat mich für die Handicaps unserer Teilnehmenden sensibler gemacht“, sagt Johannes König (52), Anleiter im Bereich Holzbearbeitung in der Völklinger Börse. Dort erhalten Langzeitarbeitslose wieder eine Beschäftigung. Die Fortbildung habe seine Begeisterung für die sozialpädagogische Arbeit wieder geweckt. Susanne Ernwein (46), Anleiterin in der Reha-Ausbildung im Bereich Verkauf, ist deutlich geworden, wie wichtig Teamarbeit und gemeinsame Fallbesprechungen aller Mitarbeitenden sind: „Es geht nur, wenn alle gemeinsam zum Erfolg einer Maßnahme beitragen.“ Finanziell ermöglicht wird die Fortbildung durch eine Förderung der „Aktion Rückenwind“ der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. 31 32 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe Kurzmeldungen Staatssekretär Jürgen Barke besuchte Beratungszentrum „Ausbildung jetzt“ Bei einem Besuch des Beratungszentrums des Diakonischen Werkes an der Saar (DWSAAR) in Saarlouis hat sich Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke über die Arbeit der Diakonie im Landesprogramm „Ausbildung jetzt“ (ABj) informiert und sich für die Unterstützung der Ausbildungsprogramme der Landesregierung bedankt. „Die berufliche Erstausbildung im Saarland leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Bedarf der saarländischen Wirtschaft an Fachkräften nachhaltig zu sichern. Ohne die Hilfe von Partnern wie dem Diakonischen Werk wäre dies nicht möglich“, sagte Barke. Jugendliche mit schulischen und sozialen Defiziten werden bei ABj in eine duale Ausbildung vermittelt, sozialpädagogisch begleitet und soweit erforderlich durch Stützunterricht betreut. Die beteiligten Betriebe erhalten Hilfe bei der Auswahl der Jugendlichen. Insgesamt wurden bisher 1310 Jugendliche und junge Erwachsene in eine Ausbildung vermittelt und während der Ausbildung begleitet. Im Sommer 2013 befanden sich 274 jugendliche Teilnehmer in der Projektbetreuung durch das DWSAAR. 36 unterschiedliche Berufsbilder werden bedient. Dezentrale Anlaufstellen in Saarlouis, Neunkirchen, Sulzbach und Völklingen stellen dabei kurze Wege und gute Erreichbarkeit sicher. Bargeld statt Bezugsscheine im Landkreis Saarlouis Menschen, die von Arbeitslosenunterstützung (Hartz IV) oder anderen Sozialhilfeleistungen leben müssen, erhalten jetzt im Landkreis Saarlouis Bargeld für den Kauf von Möbeln und Hausrat anstatt wie bisher Bezugsscheine. Das regelt ein Kooperationsvertrag des Landkreises mit dem Diakonischen Werk an der Saar (DWSAAR), der am 8. März 2013 von Diakoniepfarrer Udo Blank und Landrat Patrik Lauer unterzeichnet wurde. „Damit wird den Menschen ihre Würde zurückgegeben. So können Bezieher von Sozialhilfe wie ganz normale Kunden einkaufen“, sagte Blank. Die Hilfeempfänger können sich im Sozialkaufhaus Saarlouis kostengünstig mit Gebrauchtwaren eindecken. Die Sozialbehörden weisen sie bei der Antragstellung ausdrücklich auf das Angebot des Sozialkaufhauses hin. Die Betroffenen sind aber frei, auch bei anderen Anbietern zu kaufen. Sie müssen gegenüber dem Landkreis nur nachweisen, dass sie das Geld zur Beschaffung von Möbeln oder Hausrat eingesetzt haben. Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 3900 Narzissen in Völklingen gepflanzt Rund 3900 Narzissen haben Beschäftigte aus verschiedenen Projekten des Diakonischen Werks an der Saar im Frühjahr 2013 in Völklingen gepflanzt. Zwei Tage lang war ein Team unterwegs, um an über 20 Plätzen in der Stadt mit den Blumen für Frühlingsatmosphäre zu sorgen. Die Firma Gartenbau Scheffler aus Püttlingen hatte insgesamt 4500 Narzissen für die Pflanzaktion gespendet. Verschönert wurden zum Beispiel das Wegekreuz in Völklingen-Lauterbach sowie Plätze und Verkehrsinseln in der Stadtmitte und den Stadtteilen Ludweiler, Geislautern und Wehrden. Die restlichen 600 Narzissen gingen an die Sozialkaufhäuser des DWSAAR in Völklingen, Sulzbach, Neunkirchen und Saarlouis. Dort konnten die Kunden sie für eine kleine Aufwandsentschädigung erwerben. „Die Pflanzaktion war ein kleines Dankeschön an die Bürgerinnen und Bürger sowie an die Stadt Völklingen für die gute Zusammenarbeit und die langjährige Unterstützung der Arbeit des Diakonischen Werks“, erläuterte Johannes König aus der Abteilung Jugendberufshilfe die nicht alltägliche Aktion. „Bürger für Bürger“ in Völklingen Mit einem Aktionstag „Bürger für Bürger“ Anfang Juni 2013 haben die öffentlich geförderten Arbeitsprojekte des Diakonischen Werks an der Saar in Völklingen über ihre Arbeit informiert. Das Diakoniekaufhaus, die Völklinger Börse und weitere Projekte stellten sich vor. Der Aktionstag sollte aufzeigen, was arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für das Gemeinwesen leisten. Er fand statt im Rahmen der Kampagne „Gute Arbeit für alle“ der Landesarbeitsgemeinschaft Beschäftigung und Qualifizierung Saarland e.V. (LAGBeQu). In symbolischen Aktivitäten konnten die Besucherinnen und Besucher ihre Solidarität mit arbeitslosen Mitbürgern bekunden. Dabei wurde ein Barfußpfad angelegt. Zusammen mit der Grünen-Politikerin Simone Peter legte auch Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig Hand an und schaufelte Kies und Rindenmulch für den Untergrund des Barfußpfads. 33 34 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe Organigramm Abteilung Jugendberufshilfe SEKRETARIAT: PROJEKTENTWICKLUNG: N. N. Alexandra Emge, Telefon: 06821 / 956-210, E-Mail: [email protected] Manuela Ludes, Telefon: 06821/956-209, E-Mail: [email protected] REFERAT: ÜBERGANG SCHULE - BERUF Referentin: Astrid Klein-Nalbach, Telefon:06821 / 956-318, Mobil: 0171 3094437, E-Mail: [email protected] Referentin: Jutta Kraß, Telefon:06821 / 956-212, E-Mail: [email protected] JUGENDBERATUNG Jugendberufsagentur Hafenstr. 18 66111 Saarbrücken Tel.: 0681 970381350 [email protected] Beratungszentrum Saarlouis Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel.: 06831 49721 Fax: 06831 41868 [email protected] MOBIL Saarlouis Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel.: 06831 80021 Fax: 06831 41868 [email protected] Startbahn 25 Saarlouis Pavillonstr. 39 66740 Saarlouis Tel.: 06831 96682-0 Fax: 06831 9668244 [email protected] JugendBeratungsZentrum KOMPASS Kompetenzagentur Kreis Neunkirchen Ringstr. 1 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 21106 Fax: 06821 2903877 [email protected] JUGENDSOZIALARBEIT BERUFSORIENTIERUNG BERUFSVORBEREITUNG Zweite Chance Koordinierungsstelle bei Schulverweigerung Neustr. 24 66115 Saarbrücken Tel.: 0681 41961 Fax: 0681 4170133 [email protected] Reformklassen Plus Gemeinschaftsschule Hermann-Neuberger Heinestr. 70 66333 Völklingen Tel.: 06898 9149739 [email protected] Werkstattschule TGS BBZ Völklingen Am Bachberg, 66333 Völklingen Tel.: 06898 912837 Fax: 06898 295834 [email protected] Vermeidung von Schulverweigerung Bürgerarbeit [email protected] Reformklassen Plus Martin-Luther-King-Schule Saarlouis Kreuzbergstr. 87 66740 Saarlouis Tel.: 06831 9869480 Mobil: 0151 26010135 [email protected] Sprachwerkstatt Sprachförderung für UmF Nordring 69 66333 Völklingen Tel. Werkstatt 0151 12093623 Tel. Sprachschule 0151 1218708 Potenzialanalysen an Schulen im Landkreis Saarlouis Tel.: 06898 984225 [email protected] ANLAUFstelle bei Schulverweigerung Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel.: 06831 487322 Fax: 06831 41868 [email protected] BOSEK Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel.: 06831 46608 Fax: 06831 41868 [email protected] Streetwork Saarlouis Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel. 06831 487321 Mobil: 0176 29953189 Fax: 06831 41868 [email protected] Berufseinstiegsbegleitung Gesamtschule Neunkirchen Haspelstraße, 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 982452 [email protected] SANKTIONSALTERNATIVE Tat und Rat Rembrandtstr. 17-19 66540 Neunkirchen Tel.: 06821 956-220 Fax: 06821 956-211 [email protected] ERS Homburg II Sandrennbahn Cranachstr. 7, 66424 Homburg Tel.: 06841 9729324 [email protected] Produktionsschule SBBZ Saarbrücken Schmollerstr. 10 66111 Saarbrücken Tel.: 0681 93802-20 Fax: 0681 93802-16 [email protected] TGS BBZ Völklingen Am Bachberg, 66333 Völklingen Tel.: 06898 912832 Fax: 06898 295834 [email protected] Werkstattschule TG BBZ Dillingen Wallerfangerstr., 66763 Dillingen Tel.: 06831 7610136 Fax: 06831 702745 [email protected] Produktionsschule TGS BBZ Saarlouis Zeughausstr. 25, 66740 Saarlouis Tel.: 06831 9498328 Fax: 06831 9498320 [email protected] BBZ Lebach Dörrenbachstr. 6, 66822 Lebach Tel.: 06881 5390271 Fax: 06881 537128 [email protected] Duales BGJ TGS BBZ Saarlouis Zeughausstr. 25, 66740 Saarlouis Tel.: 06831 9498324 Fax: 06831 9498320 [email protected] KBBZ Dillingen Hinterstr. 11, 66763 Dillingen Tel.: 06831 7610011 Fax: 06831 976127 [email protected] BBZ Lebach Dörrenbachstr. 6, 66822 Lebach Tel.: 06881 / 5390270 Fax: 06881 / 537128 [email protected] Werkstattschule TGS BBZ Neunkirchen c/o Landkreis Neunkirchen Jägermeisterpfad 4 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 / 923524 Fax: 06821 / 923544 [email protected] AUSBILDUNG Holz Nordring 69, 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021145 Fax: 06898 69021149 [email protected] Metall c/o TÜV NORD Bildung Saar GmbH & Co.KG Saarbrücker Str. 131 66333 Völklingen Tel.: 06898 37748 [email protected] Verkauf c/o Handwerkskammer des Saarlandes Hohenzollernstr. 47-49 66117 Saarbrücken Tel.: 0681 5809-215 oder 0681 5809-217 oder -256 Fax: 0681 5809-243 [email protected] Ausbildung jetzt Sulzbachtalstr. 86 66280 Sulzbach Tel.: 06897 55167 Fax: 06897 53829 [email protected] Poststr. 44 66333 Völklingen Tel.: 06898 297842 Fax: 06898 504894 [email protected] Ausbildung jetzt Beratungszentrum Saarlouis Am Kleinbahnhof 7 a 66740 Saarlouis Tel.: 06831 120246 oder Tel.: 06831 120248 Fax: 06831 41868 [email protected] Ausbildung jetzt Bahnhofstr. 43 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 210364 Fax: 06821 22691 [email protected] Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014 Leitung: Bärbel Heil-Trapp Tel. 06821 / 956-208 E-Mail: [email protected] Stellvertretende Leitung: Fritz Dreyer Tel. 06821/956-213 E-Mail: [email protected] ZUSCHUSSWESEN/TEILNEHMERVERWALTUNG Referentin: Caroline Grün, Telefon: 06821 / 956-231, E-Mail: [email protected] ORGANISATION / QM: Sachbearbeitung: Christine Elsen, Telefon: 06821 / 956-217, E-Mail: [email protected] Jens-Uwe Groß, Telefon: 06821 / 956-236, E-Mail: [email protected] Nathalie Romann, Telefon: 06821 / 956-215, E-Mail: [email protected] Uwe Rosar, Telefon: 06821 / 956-127, E-Mail: [email protected] Helga Schweig, Telefon: 06821 / 956-229, E-Mail: [email protected] Referent: Fritz Dreyer Telefon: 06821 / 956-213, E-Mail: [email protected] REFERAT: BESCHÄFTIGUNG Referentin: Birgit Franke, Telefon: 06821 / 956-214, E-Mail: [email protected] AKTIVIERUNG STABIL Sulzbach Eisenbahnschachtanlage 31 66280 Sulzbach Tel.: 06897 810180 Fax: 06897 810242 Sulzbachtalstr. 86 66280 Sulzbach Tel.: 06897 501752 Fax: 06897 810242 [email protected] STABIL Völklingen Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021175 Fax: 06898 69021179 [email protected] Aktivierungsmaßnahme Völklingen (AVGS) Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021155 Fax: 06898 69021129 [email protected] NEUSTART Wellesweiler Str. 83 a 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 29 02 - 440 Fax: 06821 29 02 - 844 [email protected] AGH Völklinger Börse Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021125 Fax: 06898 69021129 [email protected] Gebrauchtwarenrecycling Völklingen Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69 021155 Fax: 06898 69 021129 [email protected] Arbeitsgelegenheiten Saarlouis Pavillonstr. 45 66740 Saarlouis Tel. : 06831 87592 Fax: 06831 4896530 [email protected] Möbel- und Kleiderbörse Neunkirchen Wellesweilerstr. 83 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 2902582 Fax: 06821 912410 [email protected] BÜRGERARBEIT Bürgerservice Saarbrücken Ludwigstraße 31 66115 Saarbrücken Tel.: 0681 4163307 Fax: 0681 4163309 [email protected] Jugendarbeit Ev. Kirchengemeinde AltSaarbrücken c/o Bürgerservice Saarbrücken Öffnungs- und Schließdienst Ludwigskirche c/o Bürgerservice Saarbrücken Arbeitsprojekte Stadt Völklingen Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021124 Fax: 06898 69021129 [email protected] Fahrrad-Verleih am Weltkulturerbe Vöklinger Hütte Tel.: 06898 9100191 Weltkulturerbe Völklinger Hütte Rathausstr. 75-79 66333 Völklingen Tel.: 06898 9100180 Fax: 06898 9100131 [email protected] Perspektiven in Betrieben c/o GBQ Saar mbH (Saarstahl) Gebrauchtwarenrecycling Saarlouis Pavillonstr. 45 66740 Saarlouis Tel.: 06831 4894794 gebrauchtwarenrecycling-sls @dwsaar.de SOZIALKAUFHÄUSER Sozialkaufhaus Sulzbach Sulzbachtalstr. 86 66280 Sulzbach Tel.: 06897 52878 (1. OG) Tel.: 06897 567988 (EG) Fax: 06897 568128 [email protected] [email protected] DIAKONIEkaufhaus Völklingen Nordring 69 66333 Völklingen Tel.: 06898 69021105 Fax: 06898 69021109 [email protected] Sozialkaufhaus Saarlouis Pavillonstr. 45 66740 Saarlouis Tel.: 06831 46993 (Verkauf) Tel.: 06831 4877874 (Büro) Fax: 06831 4877979 [email protected] Koordination FairWertung Neunkircher Kaufhaus Wellesweiler Str. 83 66538 Neunkirchen Tel.: 06821 177116 Fax: 06821 912410 [email protected] 35 36 Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit Jugendhilfeverbund Im Jahr 2013 wurden in den Einrichtungen der Jugendhilfe in vielfältigen Betreuungsformen Hilfen zur Erziehung angeboten: In zehn stationären Wohngruppen (90 Plätze) gab es 60 Aufnahmen und 53 Entlassungen. Die Jugendwohngemeinschaften (40 Plätze) verzeichneten 36 Aufnahmen und zehn Entlassungen. In der Werktagsgruppe (8 Plätze) kamen zwei Aufnahmen dazu. Die Mutter-Kind-Einrichtung (9 Plätze) nahm zehn neue Klientinnen auf,ebenfalls zehn wurden entlassen. Ein Pflegenest bietet drei Plätze. In den Tagesgruppen (10 Plätze) wurde ein Kind neu aufgenommen, vier entlassen. Die Kinder- und Jugendschutzstelle (8 Plätze) verzeichnete 138 Aufnahmen und 138 Entlassungen. Ins Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (28 Plätze) kamen 193 Neunakömmlinge, 175 Jugendliche wurden wieder entlassen. Die Intensivwohngruppe (7 Plätze) verzeichnete fünf Aufnahmen und fünf Entlassungen. In die Berufliche Sonderförderung (35/21 Plätze) kamen 35 Personen neu hinzu, 28 wurden entlassen. Im Betreuten Wohnen für Jugendliche und junge Erwachsene wurden 52 Klienten betreut. Im Familienzentrum Saarbrücken-Ost/ Obere Saar wurden 95 Familien mit 227 Kindern betreut, im Familienzentrum Sulzbachtal waren es 90 Familien mit 207 Kindern. Im Familienzentrum Illtal wurden im Jahr 2013 insgesamt 135 Familien betreut. Die Nachmittagsbetreuung Freiwillige Ganztagsschulen besuchten im Schuljahr 2012/2013 insgesamt 900 Schülerinnen und Schüler an 15 Standorten (51 Gruppen), im Jahr 2013/2014 sind es 585 Schülerinnen und Schüler an zehn Standorten (35 Gruppen). Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 Basis für eine gesicherte Zukunft Der Jugendhilfeverbund versucht das Recht auf Bildung der minderjährigen Flüchtlinge im Clearinghaus in Völklingen umzusetzen Bildung und Ausbildung sind ganz wichtige Stützpfeiler der Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Sie sind die Basis für eine gesicherte Zukunft – hierzulande oder irgendwann wieder im Heimatland. Das gilt ganz besonders für die jungen minderjährigen Flüchtlinge im Clearinghaus des Jugendhilfeverbundes in Völklingen. Die Mitarbeitenden machen die Erfahrung: Wer den weiten Weg – alleine oder mit Hilfe von Schlepperorganisationen - aus Afghanistan oder einem afrikanischen Land nach Deutschland gekommen ist, der will hier etwas erreichen. Die meisten der Flüchtlinge sind ehrgeizig und motiviert, sie haben klare, manchmal aber auch utopische Vorstellungen in ihren Berufswünschen. Das Clearinghaus besteht seit dem 1.September 2011. Seitdem sind dort 502 Flüchtlinge angelandet. Insgesamt betreut der Jugendhilfeverbund derzeit rund 100 Flüchtlinge im Clearinghaus, in Wohngruppen oder im betreuten Wohnen. Anfänglich von der großen Anzahl der einreisenden Jugendlichen überrollt, standen im Fokus der Mitarbeitenden erst einmal die Erstversorgung und die Professionalisierung der Weitervermittlung in adäquate Folgemaßnahmen. Jetzt geht es darum die Bildungsmöglichkeiten für die jungen Flüchtlinge zu verbessern. Die Jugendlichen kommen mit ganz unterschiedlichen schulischen Vorkenntnissen nach Deutschland. Viele können nicht lesen und schreiben, andere haben einige Grundkenntnisse in der Heimatsprache, es gibt aber auch Flüchtlinge mit einer Studienqualifikation mit fließenden Fremdsprachenkenntnissen. Ziel ist es nun, die Jugendlichen ihren Fähigkeiten entsprechend zu unterstützen und zu fördern. Das Recht auf Bildung wird schon seit der Gründung des Hauses vom ersten Tag der Einreise an umgesetzt. So besucht jeder Jugendliche im Haus an fünf Tagen in der Woche einen Sprachkurs. Er vermittelt erste Sprachkompetenzen. Dieser Kurs wurde nun um eine tagesstrukturierende Maß- nahme erweitert, die neben dem Spracherwerb auch den Zugang zu handwerklichen Tätigkeiten bietet. Dazu stehen unter anderem eine Holz- und eine Fahrradwerkstatt zur Verfügung. Ziel ist eine Kompetenzerweiterung der Jugendlichen, um ihnen durch eine Vorbereitung den späteren Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Weitere berufsvorbereitende Bildungsangebote in Zusammenarbeit mit der Abteilung Jugendberufshilfe sind in Planung. Darüber hinaus ist der Jugendhilfeverbund in Gesprächen mit dem saarländischen Bildungsminister Ulrich Commerçon und den Schulen im Saarland, um die Situation für die Flüchtlinge in den allgemeinbildenden und den berufsvorbereitenden Schulen noch zu verbessern. Ziel ist, die bereits vorhandenen Integrationsstunden zur Sprachförderung zu erhöhen und den gestiegenen Zahlen der Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund entsprechend anzupassen. Ein weiterer Auftrag ist die Vernetzung mit den Berufsagenturen, um eine Vermittlung und Begleitung in Ausbildungen zu erleichtern. In allen Prozessen ist die Jugendhilfe auf die gute Kooperation mit den unterschiedlichsten Ämtern, Trägern und Menschen angewiesen. Dabei machen die Mitarbeitenden die Erfahrung: Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist in allen Bereichen spürbar. Für das Diakonische Werk an der Saar ist die Arbeit mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu einem wichtigen Arbeitsfeld geworden, das abteilungsübergreifend angegangen wird. Angesichts der Situation in den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Erde versucht der evangelische Wohlfahrtsverband den Herausforderungen gerecht zu werden. Volker Bourgett, Angela Maurer, Simone Schranz Abteilungsleitung Jugendhilfeverbund 37 38 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund Entwurzelte Jugendliche aus vielen Nationen Im Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Völklingen sind die Mitarbeitenden stark gefordert Im Clearinghaus des Diakonischen Werkes an der Saar, das seit 2011 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eine erste Aufnahme im Saarland gibt, leben zurzeit 33 zum Teil stark traumatisierte männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Betreut und versorgt werden sie von 16 pädagogischen Fachkräften, drei Hauswirtschaftskräften und einer Verwaltungsfachkraft. Herausforderung in der pädagogischen Arbeit ist die starke Fluktuation unter den Jugendlichen, denn der Clearingprozess endet nach maximal sechs Monaten. Danach werden die Jugendlichen in stationäre Wohngruppen oder Jugendwohngemeinschaften weitervermittelt. Nur in wenigen Fällen gelingt es, Familienangehörige der Flüchtlinge in Deutschland ausfindig zu machen. Manche der Jugendlichen reisen auch selbständig weiter. Da nicht vorhersehbar ist, wann, wie viele minderjährige Flüchtlinge im Saarland ankommen, ist die Arbeit im Clearinghaus erschwert. Statistisch gesehen steigen von März bis April sowie von August bis Oktober die Neuaufnahmen stark an. Auch die Nationalitäten der Flüchtlinge sind zunehmend unterschiedlich. Wurden bis Juli 2013 überwiegend afghanische Jugendliche betreut, kommen heute auch viele junge Afrikaner ins Clearinghaus, zum Beispiel Eritreer und Äthiopier. Ihre unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Mentalitäten sind im Zusammenleben eine anspruchsvolle Herausforderung – für die Jugendlichen untereinander wie für die Mitarbeitenden und führen oft zu Missverständnissen. Dies erfordert stetige interkulturelle Begleitung. Die Mitarbeitenden müssen sich kontinuierlich neue Kenntnisse über Kulturen und Sprachen aneignen. Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 Sport hilft bei der Integration Um die jugendlichen Flüchtlinge in Deutschland schnell und dauerhaft zu integrieren, gibt es für sie Sportangebote von saarländischen Vereinen. Der Schützenverein „Mach mit“ Bexbach e.V. bot bereits zweimal Trainingsstunden für sie auf der Schießanlage in Wellesweiler an. Der Verein stellte die notwendige Ausrüstung und veranstaltete einen kleinen Wettbewerb. Anschließend wurde gemeinsam gegrillt. Auch für 2014 sind wieder vier Trainingstermine geplant. Der Basketballverein „Baskets 98“ Völklingen brachte den Jugendlichen mit kostenlosen Eintritten für die aktiven Spiele und T-Shirt- sowie Basketballausstattungen den Sport näher. Des Weiteren sammelte die Vereinsjugend in der Weihnachtszeit 2013 Kleider- und Schuhspenden. Der Völklinger Fußballverein „Sportfreunde Heidstock“ stellt den jugendlichen Flüchtlingen seinen Sportplatz zur Verfügung. Ein Großteil kommt beinahe täglich zum Fußballspielen. Auch an den Trainingsterminen dürfen sie kostenlos teilnehmen, einige sind bereits Mitglieder und bereichern den Verein mit ihren Spieltalenten. Der Verein organisiert auch Turniere, sammelt Spenden und spendete zum Beispiel Trikots für die Flüchtlinge aus dem Clearinghaus. 39 40 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund Lernen zu dürfen ist ein Privileg Wie die Flüchtlinge Latif und Hasibullah aus Afghanistan versuchen, sich im Saarland eine Zukunft aufzubauen Sie haben gelernt, ganz auf sich allein gestellt zu überleben. Kaum den Kinderschuhen entwachsen haben sie den weiten Weg aus ihrer Heimat Afghanistan bis ins Saarland ohne Eltern und Familie hinter sich gebracht. Jetzt leben Hasibullah (16) und Latif (17) in der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Völklingen und lernen lesen, schreiben, rechnen – auf Deutsch. „Ich gebe jetzt richtig Gas beim Lernen“, sagt Latif. Er geht zurzeit in die 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Am Sonnenhügel in Völklingen, will unbedingt seinen qualifizierten Hauptschulabschluss schaffen. Seine Noten sind gut. Stolz zeigt er eine Deutscharbeit, für die er die Bestnote, 15 Punkte, bekommen hat. Lernen zu dürfen ist für den 17-Jährigen ein Privileg. Geboren ist er in Ghazni in Afghanistan. Sein Vater starb, als er ein Jahr alt war. Die Mutter Flüchtling Latif aus Afghanistan flüchtete mit ihm und einem Onkel nach Pakistan. Dort wuchs Latif auf. „Für die Schule hatte meine Mutter kein Geld, ich musste arbeiten gehen“, erzählt er. Mit 13 schickte ihn die Mutter in den Iran. Von dort sollte er sich „in ein gutes Land in Europa“ durchschlagen. Nach langer, beschwerlicher Flucht kam er im Juni 2012 im Saarland an. „Die Polizei hat mich hier zum ersten Mal wie einen Menschen behandelt, deshalb will ich in Deutschland bleiben“, sagt Latif. Zunächst lebte er fünf Monate im Clearinghaus des Diakonischen Werks an der Saar, besuchte den angebotenen Deutschkurs. Mit Erfolg, sein Deutsch ist flüssig. „Mein Traumberuf ist Arzt“, sagt er und seine Augen glänzen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch Latif hat sein Ziel fest im Blick und den starken Willen, voranzukommen. Deshalb will er sich zunächst um eine Ausbildung als Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 41 Flüchtling Hasibullah aus Afghanistan Krankenpflegehelfer bemühen, vorher vielleicht ein Jahr Freiwilligendienst in einem Krankenhaus machen. Ob das gelingt, ist noch unsicher. Im Februar 2015 wird Latif 18. Für Volljährige besteht nicht immer ein Anspruch auf Jugendhilfe. Sie müssen im Vorfeld einen Antrag stellen, um weiter Unterstützung vom Jugendamt zu bekommen. Im Fall Latif ist das noch nicht entschieden. Auch Hasibullah geht in die Gemeinschaftsschule Am Sonnenhügel. Seit April 2012 ist er im Saarland, schlug sich hierher durch über den Iran, die Türkei und Griechenland. Überlebt hat er durch Gelegenheitsarbeiten und als Flaschensammler. Zurzeit besucht er die 9. Klasse, macht im Sommer den Hauptschulabschluss. „Am Anfang war es schwer, ich verstand noch nicht viel. Jetzt kann ich mit den Mitschülern und Lehrern gut deutsch sprechen“, berichtet der Junge aus Masar-i-Sharif. „Und im August fange ich eine Schreinerlehre an. Ich habe schon einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.“ Die Schule hatte ihm zwei Praktika in Schreinereien vermittelt. Eine davon gab ihm jetzt einen Lehrvertrag. „Der Chef ist sehr nett und war zufrieden mit mir beim Praktikum, deshalb hat er mir den Ausbildungsvertrag angeboten, obwohl sie normalerweise nur Realschüler nehmen“, sagt Hasibullah. Die Lehre dauert drei Jahre. In dieser Zeit zahlt das Jugendamt weiter für seinen Unterhalt. Im Gegenzug muss er 75 Prozent seines Lehrlingsgehalts abgeben. Die Beispiele zeigen, dass der Weg in eine sichere Zukunft für die jungen Flüchtlinge trotz des Erreichten noch weit ist. „Ihre finanzielle Situation ist nach dem 18. Lebensjahr, wenn sie aus der Jugendhilfe herausfallen, mehr als unklar“, sagt Betreuerin Jennifer Gabriel. „Auch nach 10.000 Kilometern ist die unbegleitete Reise für sie noch lange nicht zu Ende.“ 42 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund Geparkt in der Nothilfe Immer häufiger bleiben schwierige Jugendliche längere Zeit in den Jugendschutzstellen, weil adäquate Folgeangebote fehlen Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? – Niemand! Wenn er aber kommt? Dann laufe ich davon! Yannick (12) hat schon viele schwarze Männer gesehen und immer ist er abgehauen. Seit zwei Tagen ist er mal wieder in der Kinder- und Jugendschutzstelle in Saarbrücken-Jägersfreude untergebracht. Zu Hause kann er nicht bleiben. Die Streitigkeiten der Eltern gehen ihm auf den Keks. Auf Schule hat er auch keinen Bock mehr. Im letzten Jahr war er dreimal in der Schutzstelle. Davor in zwei verschiedenen Wohngruppen. Immer nur für kurze Zeit. Es fällt ihm schwer, sich an die Regeln zu halten und wenn es schwierig wird, haut er einfach ab! Der Fall Yannick ist typisch für die Aufgabe der Kinder- und Jugendschutzstelle. Dort werden Kinder und Jugendliche untergebracht, die sich in einer Notlage befinden. Sie bleiben, bis geklärt ist wie es mit ihnen weitergeht. Yannick hat für sich keine Perspektive und im Übergang – bis etwas anderes gefunden ist – hat er wenigstens einen sicheren Ort und professionelle Betreuung. Das Diakonische Werk an der Saar betreibt gemeinsam mit anderen Trägern der Jugendhilfe die beiden Schutzstellen im Saarland. Im ersten Schritt stellen sie einen Schutz- und Schonraum zur Verfügung. Im zweiten Schritt wird mit den zuständigen Jugendämtern und den betroffenen Kindern und Eltern die familiäre Krise reflektiert, um dann mit ihnen Lebensperspektiven zu entwickeln. Wie kann es weitergehen? Wie können die Probleme der Kinder und Jugendlichen sowie der Familien gelöst werden? In der Regel dauert der Aufenthalt nicht länger als sechs bis acht Wochen. Doch Kinder wie Yannick fallen durch das Netz. Aus allen Hilfsangeboten ist er abgehauen und dann entlassen worden. Doch wohin mit Kindern wie Yannick? Die Schutzstellen sind konzipiert, Kinder und Jugendliche in ihren individuellen Problemlagen für die Zeit der Krisenintervention zu betreuen oder ihnen einen Schutzraum anzubieten. Dies gelingt jedoch oft nur bedingt. Viele fallen durchs Raster Immer häufiger verbleiben Kinder wie Yannick über längere Zeit in den Schutzstellen. Kinder und Jugendliche, die das Vertrauen und den Zugang zu Erwachsenen verloren haben. Adäquate Folgeangebote sind schwer zu finden und die Wartezeit ist oft sehr lang. In dieser Übergangsphase befinden sich diese Kinder und Jugendlichen oft in einem persönlichen Leerraum. Es existiert häufig keine persönliche Perspektive, sie fühlen sich überfordert und deplaziert. Das daraus resultierende Verhalten führt zu enormer Frustration und Aggression gegenüber sich selbst und der direkten Umwelt. Fluchttendenzen wechseln mit Trotz und Aggression gegenüber den Helfersystemen. Wie aussteigen aus diesem Kreislauf? Pädagogik soll es richten. „Doch kann Pädagogik diese massiven Verhaltensauffälligkeiten und Bindungsstörungen im Rahmen einer Schutzstelle bewältigen? Haben wir bereits angefangen, es nur noch mit diesen Kindern und Jugendlichen gemeinsam auszuhalten, mit Kindern und Jugendlichen, die auf den ersten Blick nichts mehr wollen und zulassen können?“, fragt sich Simone Schranz, stellvertretende Leiterin des Jugendhilfeverbundes im DWSAAR. Schutzstellen könnten Hilfe nur im Übergang leisten, so Schranz. „Wichtig sind gute Folgeeinrichtungen die sich der Problemstellung der sogenannten Schwierigen stellen. Hier sind die Jugendämter gefordert.“ Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 Meine Rechte in der Wohngruppe In den Einrichtungen des Jugendhilfeverbunds haben Kinder und Jugendliche das Recht auf Mitsprache Ein Beteiligungskonzept für Kinder und Jugendliche in Wohngruppen hat der Jugendhilfeverbund des DWSAAR erarbeitet. Je ein Rechtekatalog für Jugendliche und Kinder wurden erstellt und als kleine Hefte mit dem Titel „Meine Rechte in der Wohngruppe“ zugänglich gemacht. Ein internes Beschwerdeverfahren wurde installiert und eine Beschwerdestelle eingerichtet. Das Beteiligungskonzept soll Kinderrechte transparent machen und sichern, Mitsprache und Beteiligung an Entscheidungen bereitstellen und Verfahren zur Lösung von Konflikten aufzeigen. „Die Referenzgruppe Partizipation hat intensiv diskutiert und versucht zwischen Rechten und Pflichten der Betreuten – aber auch der Betreuer – einen gangbaren Weg zu finden“, berichtet Hansjörg Zimmer. Zuvor war mit einer Fragebogenaktion der Stand der Beteiligung in den Einrichtungen des Jugendhilfeverbunds erfasst worden. Jeder Bereich von den ambulanten Hilfen (etwa die Familienzentren) bis zu den stationären Sonderformen (etwa die Mutter-Kind-Einrichtung) erhielt einen auf seine Gegebenheiten abgestimmten Fragebogen. Das Ergebnis: Wesentliche Formen der Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und ihren Erziehungsberechtigten werden im Jugendhilfeverbund bereits auf hohem Niveau gelebt. Kinder und Jugendliche sind an der Hilfeplanung beteiligt, sie dürfen ihre Zimmer mitgestalten, werden bei der Essensplanung gefragt und bestimmen gemeinsame Unternehmungen mit. Doch nun ging es um mehr. Die vorhandenen Beteiligungselemente wurden zusammen mit weiteren Bausteinen in ein Beteili- gungskonzept gegossen, das Ende 2013 der Aufsichtsbehörde – dem Landesjugendamt – vorgelegt wurde und nun auch umgesetzt werden will. Es dient nicht nur dem Schutz der Klienten vor unfairer oder gar grenzverletzender Behandlung. Es trägt auch wesentlich zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei oder übt demokratische Verhaltensweisen ein. Die wichtigsten Dokumente sind nun in Begrüßungsmappen für Kinder, Jugendliche und Eltern zusammengestellt. In der Fortbildungsreihe START haben sich bisher 35 neue Mitarbeitende mit den Grundlagen der Partizipation in der Jugendhilfe vertraut gemacht. Alle Mitarbeitenden aus Wohngruppen durchliefen im März 2014 eine Grundlagenschulung zur Beteiligung in der Jugendhilfe. Kinder, Jugendliche und Eltern werden erst im nächsten Schritt einbezogen. „Das ist kein logischer Bruch, sondern der Versuch möglichst rasch zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung geeignete Verfahren der Beteiligung sowie der Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten zur Verfügung zu stellen, wie es im Bundeskinderschutzgesetze gefordert wird“, sagt Hansjörg Zimmer. Beteiligung heißt nicht Überleitung der Richtlinienkompetenz des Trägers oder der Erziehungsrolle der Mitarbeitenden auf Kinder und Jugendliche, hat nichts mit ‚antiautoritärer Erziehung‘ zu tun, sondern sichert nur bereits bestehende Rechte und stellt Verfahren bei Nichtbeachtung dieser Rechte zur Verfügung. „Aber natürlich sind wir neugierig, welche Ressourcen freigesetzt werden, wenn der Fokus im pädagogischen Alltag auf Rechte und Beschwerdemöglichkeiten gelegt wird. Und wir nehmen auch gern, Anregungen von Kindern, Jugendlichen und Eltern sowie von Mitarbeitenden auf“, erläutert Zimmer. 43 44 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund Cyber-Mobbing ist kein Spaß Mit ihrem Faltblatt zum Umgang mit Cyber-Mobbing greift die Schulsozialarbeit des DWSAAR ein brandaktuelles Thema der Jugendhilfe auf Beleidigende E-Mails und SMS-Botschaften aufs Handy, Gerüchte und bloßstellende Fotos oder Videos, die im Internet und in sozialen Netzwerken gestreut werden: Cyber-Mobbing hat viele Gesichter. Und Cyber-Mobbing ist weiter verbreitet als bislang angenommen. Jeder dritte Schüler ist nach einer Studie der Universitäten Münster und Stuttgart-Hohenheim vom Juli 2013 von Cyber-Mobbing betroffen. Dies stellen auch die Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit des Diakonischen Werks an der Saar in ihrem Arbeitsalltag fest. Sie haben auf die immer vielfältiger aber auch risikoreicher werdende Mediennutzung von Jugendlichen reagiert und ein Faltblatt zum Thema Cyber-Mobbing erarbeitet. Es enthält Tipps für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, wie man sich vor Cyber-Mobbing schützen kann und was zu tun ist, wenn man zum Betroffenen wird. Das Faltblatt traf einen Nerv und ist stark nachgefragt, so dass bereits eine Neuauflage gedruckt werden musste. „Unsere Schulsozialarbeit will junge Menschen, ihre Eltern und Lehrkräfte dabei unterstützen, einen verantwortungsbewussten, kritischen und kreativen Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken zu entwickeln“, sagte Wolfgang Biehl von der Geschäftsführung des DWSAAR bei der Vorstellung der Broschüre im August 2013. Schulsozialarbeit baue Vertrauen zu den Jugendlichen auf. Das sei Voraussetzung, um ihnen die Risiken der medialen Angebote und die Konsequenzen ihres Handelns im Netz deutlich zu machen und so Cyber-Mobbing wirksam vorzubeugen. „Die meisten Kinder und Jugendlichen haben keine Vorstellung davon, was Cybermobbing anrichten kann“, erklärt Schulsozialarbeiterin Christine Ludwig, die das Faltblatt zusammenstellte. „Cyber-Mobbing ist kein Spaß, sondern kann Tatbestände enthalten, die strafbar sind. Cyber-Mobber können bei der Polizei angezeigt werden, zum Beispiel für Nötigung, Bedrohung, Beleidigung oder Verleumdung.“ Auf beleidigende E-Mails oder SMS sollte man auf keinen Fall antworten, sondern umgehend die Betreiber der Webseite, des sozialen Netzwerks oder den Handyanbieter informieren. Die meisten Anbieter ermöglichen es, Personen zu sperren, die belästigende Botschaften verbreiten. Möglich ist auch, einen neuen Account oder eine neue Handynummer zu beantragen. Jugendliche sollten stets das Gespräch mit Erwachsenen suchen, wenn sie gemobbt werden. Eltern empfiehlt die Broschüre unter anderem, ihren Kindern zu zeigen, wie sie ihre persönlichen Daten im Internet schützen können. Das Faltblatt kann angefordert werden beim Diakonischen Werk an der Saar, Abteilung Jugendhilfeverbund, Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Telefon 06821 956-300, E-Mail: [email protected]. Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 Kurzmeldungen Neue Terrasse für die Mädchenwohngruppe Einen Tag lang spendete ein Team von zehn Mitarbeitenden des Logistik-Dienstleisters Movianto Deutschland GmbH seine Arbeitszeit für die Mädchenwohngruppe Neunkirchen des Diakonischen Werks an der Saar. Sie bauten eine Mauer zum Abschluss des Terrassenbereichs und bepflanzten im Garten ein verwildertes Beet neu. Dabei erhielten sie ebenfalls ehrenamtliche Unterstützung mit Baumaschinen von der Kühn GmbH in Aschbach. Movianto Deutschland spendete damit zum dritten Mal Arbeitszeit, Arbeitskraft und Wissen seiner Mitarbeiter, um in seiner unmittelbaren Nachbarschaft etwas zu bewirken. Volker Bourgett, Abteilungsleiter Jugendhilfeverbund des DWSAAR, dankte den Mitarbeitern von Movianto und der Kühn GmbH herzlich für ihr soziales Engagement. Trotz schlechten Wetters hätten sie sich für benachteiligte Jugendliche eingebracht. „Der neugestaltete Außenbereich ist ein großer Gewinn für die Wohngruppe. Die Mädchen können Terrasse und Garten nun besser nutzen“, sagte Bourgett. Das Familienzentrum Sulzbachtal feierte Fröhlich ging es zu im Familienzentrum Sulzbachtal in Saarbrücken-Dudweiler: Beim Sommerfest im Juli feierten Familien und Mitarbeitende einen Sonntag gemeinsam und ließen die Alltagssorgen hinter sich. Das Familienzentrum betreut im Rahmen von sozialpädagogischer Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaften Familien, deren Alltag vielfach von Sorgen und Problemen bestimmt ist. Mit dem Fest sollte das Miteinander gestärkt und positive Kräfte entfaltet werden. Neben Spiel- und Bastelangeboten zeigte die Feuerwehrjugend Dudweiler ihr Können an Schläuchen und Spritzen. Anschließend durften die kleinen Festbesucher selbst ins Feuerwehrauto steigen. Dann zeigten zwei Artisten aus Nicaragua, die bei der „Zirkusschule Kokolores“ zu Gast waren, ihr Können. Sie leiteten die Kinder an, mit ihnen zu jonglieren und zu balancieren. Nach einigem Üben zeigten sie dann dem Publikum stolz das Gelernte. So konnten Kinder, die oftmals wenig Zutrauen zu sich und ihren Fähigkeiten haben, ein Stück Selbstvertrauen gewinnen. Dank einer Spende der Sparkasse Saarbrücken war auch für Essen und Trinken gesorgt. 45 46 Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund Organigramm Jugendhilfeverbund SEKRETARIAT JHV: SEKRETARIAT SCHULEN: Andrea Rosenzweig, Tel. 06821 / 956-330, E-Mail: [email protected] Heike Oster und Andrea Hüther Tel. 06821 / 956-316, Fax 06821 / 956-326, E-Mail: [email protected], E-Mail: [email protected] Gabriele Zeyer, Tel. 06821 / 956-300, Fax: 06821 / 956-303, E-Mail: [email protected] Zuschusswesen: Birgit Federkeil, Tel. 06821 / 956-301 STATIONÄRE / TEILSTATIONÄRE JUGENDHILFE Zuständigkeit: Simone Schranz BEREICH 1 Berufliche Sonderförderung Therapeutische Jugendhilfe Neunkirchen Rembrandtstraße 17-19 66540 Neunkirchen Tel.: 06821/956-322 Fax: 06821/956-303 [email protected] Intensivwohngruppe Kühlweinstraße 72 66333 Völklingen Tel.: 06898/25897 Fax: 06898/1690316 wg-kuehlweinstr@ dwsaar.de BEREICH 2 Wohngruppe Ostertalstraße Ostertalstraße 125 66540 Neunkirchen Tel.: 06821/51693 Fax: 06821/51693 wg-ostertalstr@ dwsaar.de Jugendhilfe Sulzbach Oberdorfstr. 39 66280 Sulzbach Tel.: 06897/3634 Fax: 06897/567558 [email protected] Mutter-KindEinrichtung Ursulinenstraße 59 66111 Saarbrücken Tel.: 0681/51049 Fax: 0681/5894847 mutter-kind-sb@ dwsaar.de BEREICH 3 BEREICH 4 Wohngruppe Holz Am Hof 8 66265 Heusweiler-Holz Tel.: 06806/82242 Fax: 06806/869859 [email protected] Mädchenwohngruppe 66538 Neunkirchen Tel.: 06821/22083 Fax: 06821/22083 [email protected] Wohngruppe Köllerbach Fichtestr. 10 66346 PüttlingenKöllerbach Tel.: 06806/3080938 Fax: 06806/3080954 wg-koellerbach@ dwsaar.de Wohngruppefür unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Gerhardstr. 182 66333 Völklingen Tel.: 06898/41095 Fax: 06898/439286 [email protected] Wohngruppe Furpach Beim Wallratsroth 14 66539 Neunkirchen Tel.: 06821/864230 Fax: 06821/864230 [email protected] BEREICH 5 Wohngruppe Rembrandtstraße Rembrandtstraße 19 66540 Neunkirchen Tel.: 06821/5485 [email protected] Heilpäd. Pflegenest Fremersdorf Familie Lankhorst WohngruppeGrafPhilipp-Straße Graf-Philipp-Straße 7 66119 Saarbrücken Tel.: 0681/55589 Fax: 0681/5959163 wg-grafphilippstr@ dwsaar.de Jugendwohngemeinschaft Graf-Philipp-Straße 7 66119 Saarbrücken BEREICH 6 BEREICH 7 Jugendwohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige FlüchtlingeBüro Noldplatz 2, 66115 SB Tel.: 0681/85790182 -183 Fax: 0681/85790184 Clearinghaus Heidstock Gerhardstr. 182 66333 Völklingen Tel.: 06898/69089110 Fax: 06898/69089120 [email protected] Jugendwohngemeinschaften UMF Moselstr. 27 66333 Völklingen Gatterstraße 29 66333 Völklingen von-der-Heydt-Str. 1 66115 SaarbrückenBurbach Buchschacher Str. 3, Wohnung I 66292 Riegelsberg Buchschacher Str. 3, Wohnung II 66292 Riegelsberg Neustr. 2 66115 SaarbrückenBurbach In den Weihergärten 20 66115 SaarbrückenBurbach Schaffhauserstr. 4 66333 Völklingen Jugendwohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Beethovenstr. 16 66540 NeunkirchenWiebelskirchen Tel.: 0175/3289935 Fax: 06821/40188519 Jugendwohngemein-schaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Illingerstr. 3, 66564 Ottweiler Tel.: 06824/3004392 Fax: 06824/3021981 [email protected] Jugendwohngemein-schaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Ottstr. 30, 66115 SB Tel.: 0681/76220 Fax: 06824/3021981 Jugendtreff Wiebelskirchen Beethovenstr. 16 66540 Neunkirchen Tel.: 06821/590309 [email protected] Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014 Leitung: Volker Bourgett Stellvertretende Leitung: Angela Maurer Tel. 06821 / 956-306 E-Mail: [email protected] 47 Stellvertretende Leitung: Simone Schranz Tel. 06821 / 956-307 E-Mail: [email protected] Tel. 06821 / 956-308 E-Mail: [email protected] Hausanschrift: Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel. 06821/956-0, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de Postanschrift: Postfach 13 09, 66513 Neunkirchen PSYCHOLOGENTEAM: Hansjoerg Zimmer, Tel. 06821 / 956-331, E-Mail: [email protected] Inge Dechmann, Tel. 06821 / 956-315, E-Mail: [email protected] Albrecht Himbert, Tel. 06897 / 96599-0, E-Mail: [email protected] BILDUNG UND BETREUUNG AN SCHULEN AMBULANTE JUGENDHILFE Zuständigkeit: Angela Maurer BEREICH 8 Wohngruppe Reichenbrunn Im kurzen Tal 1 66386 St. IngbertReichenbrunn Tel.: 06894/80778 Fax: 06894/80778 wg-reichenbrunn@ dwsaar.de Wohngruppe Riegelsberg Marienstraße 20 66292 Riegelsberg Tel.: 06806/3517 Fax: 06806/3517 wg-riegelsberg@ dwsaar.de Berufliche Sonderförderung Therapeutische Jugendhilfe Saarbrücken Ursulinenstraße 61 66111 Saarbrücken Tel.: 0681/9385731 Fax: 0681/9385733 [email protected] BEREICH 9 Kinder- und Jugendschutzstelle im Regionalverband Saarbrücken Zechenweg 1 66125 Saarbrücken Tel.: 0681/9066849 0175/4350312 Fax: 0681/9066972 [email protected] Inobhutnahmestelle Neunkirchen Gabelsbergerstr. 9 66538 Neunkirchen Tel.: 06821/9046771 Fax: 06821/9047372 team@inobhutnahme stelle-nk.de BEREICH 10 Betreutes Wohnen Saarbrücken Am Kieselhumes 6-8 66121 Saarbrücken Tel.: 0681/51040 Fax: 0681/95827-290 [email protected] Betreutes Jugendwohnen Neunkirchen Willi-Graf-Str. 42 66538 Neunkirchen Tel.: 06821/40188513 Fax: 06821/40188519 [email protected] Jugendwohngemeinschaften Neunkirchen Gabelsbergerstraße 6 66538 Neunkirchen Grabenstraße 18 66538 Neunkirchen Ritzwiesstraße 19 66538 Neunkirchen Rathenaustr. 3 66540 Neunkirchen Willi-Graf-Str. 19 66538 Neunkirchen Zuständigkeit: Angela Maurer BEREICH 11 BEREICH 12 Sozialraumorientierte Jugendhilfe Dudweiler Am Markt 1 66125 SaarbrückenDudweiler Tel. 0681/5065741 Fax: 0681/5065791 Familienberatungszentrum Illtal Hauptstr. 78 66557 Illingen Tel.: 06825/404780 06825/4047820 Fax: 06825/4047823 sozialraumbuero-illtal@ dwsaar.de Familienzentrum Saarbrücken-Ost/ Obere-Saar Am Kieselhumes 6-8 66121 Saarbrücken Tel.: 0681/95827-0 Fax: 0681/95827-13 fz-sb-ost-obere-saar@ dwsaar.de Sozialraumorientierte Jugendhilfe (SOJUS) Pfählerstraße 2 66117 Saarbrücken Tel.: 0681/50657-31bis -35 Fax: 0681/506945730 BEREICH 13 GeS Sulzbachtal An der Mühlenschule 3 66125 Dudweiler Schulsozialarbeit Tel.: 06897/974650 Nachmittagsbetreuung Tel.: 06897/974631 Fax: 06897/974633 schulsozialarbeit-dud [email protected] ERS Am Vopeliuspark Parkstr. 1 66280 Sulzbach Schulsozialarbeit Tel.: 06897/924778 Nachmittagsbetreuung Tel.: 06897/924779 Fax: 06897/924783 schulsozialarbeit-sulz [email protected] GeS Rastbachtal Weißenburger Str. 23 66113 Saarbrücken Schulsozialarbeit Tel.: 0681/752933 Nachmittagsbetreuung Tel.: 0681/7534906 Fax: 0681/7534799 schulsozialarbeit-rast [email protected] GS Ottweiler-Fürth Schulstr. 16 66564 Ottweiler-Fürth Tel.: 0160/92102799 Schule Tel.: 06858/434 Fax: 06858/434 GS OttweilerNeumünster Betzelbacher Weg 17 66564 Ottweiler Tel.: 06824/3004832 Mobil: 0160/90143708 Fax: 06824/300904 ERS Wellesweiler Standard Pestalozzistr. 7 66539 Wellesweiler Tel.: 0152/22430397 Schule Tel.: 06821/94090 Fax: 06821/940940 ERS Ottweiler Seminarstr. 56 66564 Ottweiler Mobil: 0178/3996536 Tel.: 06824/7090028 Fax: 06824/4361 ERS Quierschied Im Eisengraben 25 66287 Quierschied Mobil: 0157/83525351 Fax: 06897/63478 GYM Ottweiler Seminarstraße 43 66564 Ottweiler Tel.: 0151/20565209 Schule Tel.: 06824/930830 Fax: 06824/930833 GYM Sulzbach Quierschieder Weg 4 66280 Sulzbach Tel.: 06897/908141 Mobil: 0176/96704411 Fax: 06897/908128 Schulsozialarbeit FöS Mozartschule Dudweiler Tel.: 0681 / 30140202 schoolworker-mozart [email protected] ERS Taubenfeldschule Quierschied Tel.: 06897/6010843 schoolworker-quier [email protected] ERS Edith-Stein-Schule Friedrichsthal Tel.: 06897/8190079 schulsozialarbeit-fried [email protected] Schulsozialarbeit an Gymnasien Gymnasium am Schloss, SB Ludwigsgymnasium, SB Albert-EinsteinGymnasium, VK Tel.: 0681/95827-0 01520/9802080 [email protected] 48 Jahresbericht 2013/2014 | Pflege Pflege Diakonie und Caritas sind die größten Träger ambulanter Pflegeeinrichtungen im Saarland. Sie arbeiten im Pflegebereich zusammen, damit alte oder pflegebedürftige Menschen weiter gut in ihrem gewohnten Umfeld leben können. 2013 wurde die Ökumenische Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland (ÖGaP) gegründet. Sie wird federführend vom DWSAAR geführt. Zur ÖGaP gehören die ökumenischen Sozialstationen Burbach-Malstatt und Alt-Saarbrücken. Die Gemeinnützige Trägergesellschaft für Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband Saarbrücken (TKS) unterhält die Sozialstationen Heusweiler, Völklingen, Obere Saar/Halberg, Sulzbach-Fischbachtal und Dudweiler. In der TKS hat die Caritas die Federführung. www.tks-sb.de Pflege | Jahresbericht 2013/2014 Pflege braucht mehr Wertschätzung Das Diakonische Werk an der Saar engagiert sich verstärkt in der ambulanten Versorgung von Pflegebedürftigen Die ambulante Pflege ist ein großer Tätigkeitsbereich des Diakonischen Werks an der Saar geworden. Zusammen mit den jeweiligen Caritasverbänden konnten im vergangenen Jahr die Trägerstrukturen und damit die ambulante pflegerische Versorgung der Menschen zuhause weiterentwickelt werden. In der Kirchlichen Sozialstation Neunkirchen/ Spiesen-Elversberg, die gemeinsam mit dem Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. getragen wird, ist die Nachfrage nach Pflege und Betreuung deutlich gewachsen. Zurzeit sind 82 Mitarbeitende für 631 Patienten im Einsatz. Hinzu kommen fünf Auszubildende. Die Station ist damit zu einem unverzichtbaren Pfeiler bei der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen im eigenen Haushalt in Neunkirchen und Spiesen-Elversberg geworden. Seit Anfang 2014 konnte das Angebot auch auf Ottweiler ausgeweitet werden. (www.sozialstation-neunkirchen.de) In Saarbrücken wurde 2013 gemeinsam mit dem Caritasverband Saarbrücken die Ökumenische Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland (ÖGaP) geschaffen. Diese Gesellschaft trägt die Ökumenische Sozialstation Burbach-Malstatt (www.sozialstation-burbach-malstatt.de). Im Januar 2014 kam die Ökumenische Sozialstation Alt-Saarbrücken hinzu. Mit den beiden Pflegediensten werden große Teile Saarbrückens pflege- risch versorgt, so die Stadtteile Burbach, Malstatt, Rodenhof, Rastpfuhl, St. Arnual, Alt-Saarbrücken, Gersweiler und Klarenthal. Die Gesellschaft beschäftigt in den beiden Stationen 111 Mitarbeitende und versorgt 723 Patienten. Es werden derzeit fünf Menschen ausgebildet. Die dritte ökumenische Trägergesellschaft ist die Trägergesellschaft für Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband Saarbrücken (TKS). Ab Januar 2013 ist die Sozialstation Sulzbach-/ Fischbachtal hinzugekommen, ab Januar 2014 die Station Dudweiler. Von der TKS werden jetzt pflegebedürftige Menschen in Heusweiler, Völklingen, Großrosseln, Halberg, Güdingen, Bübingen, Eschringen, Kleinblittersdorf, Auersmacher, Sulzbach, Friedrichsthal, Quierschied und Dudweiler versorgt. Gemeinsam mit der ÖGaP ist es Diakonie und Caritas somit gelungen, eine gute und verlässliche ambulante Pflege im Regionalverband aufzubauen. Bei der TKS versorgen derzeit 240 Mitarbeitende 1.116 Patienten. Es werden 18 Menschen ausgebildet. Die Ausweitung des Bereiches Ambulante Pflege im Diakonischen Werk an der Saar macht auch eine Ausweitung der Begleitstruktur nötig. So beschäftigt das DWSAAR eine Fachreferentin für ambulante Pflege, die insbesondere die ÖGaP und die Sozialstation Neunkirchen/ Spiesen-Elversberg betreut. 49 50 Jahresbericht 2013/2014 | Pflege Die Rahmenbedingungen verbessern Sorgen machen weiterhin die Rahmenbedingungen für die Pflege. Fehlende Fachkräfte sowie eine fehlende Wertschätzung der Menschen, die in der Pflege arbeiten, sind ein großes Problem. Hinzu kommt, dass die fehlende Bereitschaft von Seiten der Politik, für Pflege ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, zu einem hohen Leistungs- und Zeitdruck für die Mitarbeitenden führt. Dabei tragen sie doch wesentlich dazu bei, dass Menschen auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit in ihrem Zuhause bleiben können. Um auf die notwendigen Veränderungen bei den Rahmenbedingungen aufmerksam zu machen, hat das DWSAAR gemeinsam mit der kreuznacher diakonie im Rahmen des Wahlkampfes 2013 Forderungen zur Weiterentwicklung der Pflege aufgestellt und die regionalen Kandidaten für die Bundestagswahl zum Gespräch eingeladen. Die Forderungen befassen sich mit folgen Themen: 1.Gesellschaftlichen Dialog anstoßen – für eine Erhöhung des Stellenwerts der Pflege! Um den Stellenwert der Pflege in der Gesell schaft zu erhöhen, muss eine Diskussion über eine menschenwürdige Begleitung und Unter stützung von älteren Menschen mit Pflegebedarf angestoßen werden. 2. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen – für eine gute und würdevolle Pflege! Wir fordern mehr Zeit für die Patienten. 3.Pflegebedürftigkeit muss neu definiert werden – für eine Orientierung am tatsächlichen indivi duellen Bedarf! 4. Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen sich ändern, um einen Tariflohn für Beschäftigte in der Pflege sicherzustellen! 5. Mehr Personal in die Einrichtungen und Dienste, um eine menschenwürdige Pflege zu sichern! 6. Einheitliche Standards für die Ausbildungen in der Pflege! 7. Wir fordern, die Pflege zu entbürokratisieren – Mitarbeitende müssen mehr Zeit für die Pflege bedürftigen haben! 8. Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige! Die Forderungen können im Detail im Internet nachgelesen werden: http://www.evks-data.de/ pnsys/upload/news/7188-pdf1.pdf Deutlich ist, dass angesichts des demografischen Wandels die Schaffung stabiler Versorgungs- und Betreuungsstrukturen für die Menschen von größter Wichtigkeit ist. Das DWSAAR stellt sich dieser Herausforderung mit dem Aufbau eines flächendeckenden Versorgungsnetzes. „Wir nehmen damit den kirchlichen Auftrag wahr, uns um Kranke und Pflegebedürftige zu kümmern. Wir erwarten jedoch auch von der Politik und den Kostenträgern, dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen und helfen, Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein Altwerden und ein Pflegen in Würde ermöglichen.“, sagte Diakoniepfarrer Udo Blank. Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Zentrale Dienste Das Diakonische Werk an der Saar kann auch 2013 auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Umsatzvolumen erneut angestiegen auf nun rund 38,5 Millionen Euro, nach 37 Millionen Euro in 2012. Auf den Jugendhilfeverbund entfielen hiervon rund 15,9 Millionen Euro (Vorjahr 15,1 Mio. Euro), auf die Jugendberufshilfe wie im Vorjahr rund 10,1 Millionen Euro. Das Umsatzvolumen der Offenen Sozialen Arbeit belief sich auf rund 8,5 Millionen Euro (Vorjahr 7,8 Mio. Euro) und auf die Abteilung Zentrale Dienste entfielen, wie im Vorjahr 4 Millionen Euro. 51 52 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste Verwaltung – im stetigen Wandel Hinter der Verwaltung des Diakonischen Werks an der Saar stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich seit langem als Experten in Sachen Personal, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, EDV und Gebäudemanagement bewährt haben. In Bereichen wie Personalverwaltung und Gehaltsabrechnung, Wirtschaftsplanung, EDV-Betreuung oder Buchhaltung ist ein Höchstmaß an Verantwortung gefragt. Die Verwaltung des DWSAAR versteht sich als Informations- und Servicebereich nach innen und außen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss schnell auf veränderte Bedingungen reagiert werden können, um wechselnden Anforderungen gewachsen zu sein. Verwalten bedeutet heute mehr, als Geschäftsvorfälle zu verbuchen und Gehälter anzuweisen. Kürzungen der öffentlichen Mittel, Wettbewerb und veränderte Bedingungen auf dem Gesundheits- und Sozialmarkt zwingen uns, die internen Prozesse stetig zu hinterfragen, anzupassen oder gegebenenfalls neu zu gestalten. So wurde der Prozess der Wirtschaftsplanerstellung effizienter gestaltet und im Bereich des Controllings als übergreifendes Funktionsinstrument das Berichtswesen den speziellen Bedürfnissen und Anforderungen der Fachabteilungen angepasst und fortlaufend weiterentwickelt. In der Personalverwaltung konnten erste Erfahrungen in der neuen, personenbezogenen Zuordnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den einzelnen Fachabteilungen gewonnen werden. Dies veranschaulicht, dass bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung des DWSAAR neben einer soliden Ausbildung und Bereitschaft zur Fortbildung auch ein hohes Maß an Lern- und Veränderungsbereitschaft vorhanden ist und sie die Aufgaben, die in den Folgejahren noch auf sie zukommen, als Herausforderung angehen. Vigo Soffner Abteilungsleiter Zentrale Dienste Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Das Diakonische Werk im Film Ein medienpädagogisches Projekt von Mitarbeitenden im Freiwilligendienst Ein Klick auf der Internetseite des Diakonischen Werks an der Saar genügt: Schon startet der Imagefilm über den evangelischen Wohlfahrtsverband. Zehn Minuten Filmmaterial, die einen Querschnitt der Arbeit in den verschiedenen Aufgabenfeldern und Einrichtungen des Diakonischen Werks dokumentieren: von der Arbeit mit Kindern und Eltern über Inklusion und Jugendarbeit bis zur Seniorenhilfe. Von Januar bis Juni 2013 arbeitete das Team an dem Kurzfilm. Am Anfang stand ein zweitägiger Workshop. Hier wurden Inhalt, Zielsetzung und Rahmenbedingungen der Produktion erarbeitet. Was macht einen Imagefilm aus? Wie empfinden die Teilnehmenden die Selbst- und Außendarstellung des DWSAAR? Welche Botschaften sind dem Filmteam wichtig und welches Bild wollen die Mitarbeitenden vermitteln? Entstanden ist der Film 2013 in einem medienpädagogischen Projekt geleitet von der Pädagogin Christine Ludwig und dem Öffentlichkeitsreferenten Helmut Paulus. Sieben junge Erwachsene, die ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst im DWSAAR absolvierten, wirkten daran mit. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, die vielfältige soziale Arbeit im DWSAAR im Film einzufangen und diesem gesellschaftlichen Auftrag „Bilder, Gesichter und Leben“ zu geben. Eine Videoproduktion sollte realisiert werden, die den Anspruch hat, diese Arbeit unter den Gesichtspunkten der Wertschätzung und der Menschlichkeit zu dokumentieren. Die Projektgruppe wurde mit Unterstützung der Landesmedienanstalt von Christine Ludwig für die Dreharbeiten qualifiziert. Im zweiten Schritt entwickelte die Gruppe ein Drehbuch und einen Drehplan. Es folgte ein Qualifizierungsworkshop, in dem die Teilnehmenden Technik und Grundlagen der Bildgestaltung kennenlernten und erste Erfahrung im Umgang mit der Kamera sammelten. Ab Ende März wurden in den Einrichtungen des DWSAAR Drehtermine vereinbart, zu denen jeweils zwei bis drei Teilnehmende als Kameraleute anwesend waren. Im Juni 2013 gab es die letzten Drehtermine, danach erfolgte der Rohschnitt des Materials. Den abschließende Filmschnitt erledigte Projektleiterin Christine Ludwig kurz nach den Sommerferien 2013. 53 54 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste Herausforderung Inklusion Themenwochen zeigten: Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gibt es nicht zum Nulltarif Unter dem Leitwort „Leben inklusive“ veranstalteten das Diakonische Werk an der Saar und das Projekt Johanneskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Saarbrücken-St. Johann vom 8. bis 28. September 2013 die Themenwochen Inklusion. Sie rückten das Konzept der Inklusion ins öffentliche Bewusstsein – den bewussten Umgang mit Verschiedenheit und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Schirmherrschaft hatte der saarländische Sozialminister Andreas Storm übernommen. Eröffnet wurden die Themenwochen mit einem Rundfunk-Gottesdienst zum Thema „Inklusion – Gottes Schöpfung ist bunt.“ Die Predigt hielt Oberkirchenrat Klaus Eberl, Abteilungsleiter Bildung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Künstler Wolfgang Debold, selbst contergan-behindert, zeigte seine Ausstellung „Menschen mit außergewöhnlichen Körperformen“ in der Johanneskirche. Präsentiert wurden Fotos von Menschen, deren Körperformen nicht den gängigen Vorstellungen entsprechen. In einem Fachforum zum Thema „Behindert oder fördert Inklusion?“ bezogen Vertreter aus Diakonie und Politik Stellung. Uwe Becker, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, machte deutlich, dass die Umsetzung der Inklusion mit enormen Kosten verbunden ist. Die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsmarkt und im Schulsystem erfordere Fortbildung, neue Gebäudestrukturen, andere Curricula, Didaktik und Lehrmittel: „Das kostet Millionen“, sagte Becker. Er plädierte für eine ehrliche Debatte. Wer Teilhabe von behinderten Menschen möchte, müsse sich auch Gedanken über deren Finanzierbarkeit machen: „Sonst wird Inklusion zur Illusion.“ Der Sozialexperte empfahl die Konzentration aller geplanten Investitionen auf den Bildungsbereich. Der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) lehnte Forderungen nach mehr Finanzmitteln für Inklusion ab. Die Ausgaben für Menschen mit Behinderungen seien mit 229 Millionen Euro der größte Sachposten im saarländischen Sozialhaushalt. Nach Auffassung Storms hängt Inklusion nicht in erster Linie von finanziellen Ressourcen ab, sondern von der Aufgeschlossenheit der Gesellschaft. Die Unterschiede zwischen Menschen müssten als Bereicherung erlebt werden, nicht „als etwas Verstörendes“, forderte Storm. Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Praxis für Wohnungslose ausgezeichnet Die Evangelischen Kirchen im Saarland lobten 2013 erstmals einen Ehrenamtspreis aus Die Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose des Diakonischen Werkes an der Saar hat in der Kategorie „Sozial-diakonische Angebote“ den Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirchen im Saarland gewonnen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung im Saarland, Dr. Gunter Hauptmann, ehrte bei einem großen Fest rund um die Ludwigskirche am 31. August in Saarbrücken die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzte mit einer Plakette sowie 500 Euro. In der Praxis erhalten Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung. Wer sich aus Scham oder aus finanziellen Gründen nicht zum Arzt traut, erhält hier Hilfe. Dabei ergänzen sich medizinische Versorgung und Sozialarbeit. Mit der Fachberatungsstelle für Wohnungslose und der Aufsuchenden sozialen Arbeit bildet die Praxis einen zentralen Baustein der Wohnungslosenarbeit im Diakonischen Zentrum Saarbrücken. Das DWSAAR und die Kassenärztliche Vereinigung Saarland arbeiten seit sieben Jahren auf diesem Feld zusammen. Ferner wurden ausgezeichnet: Die Jugendarbeit des Posaunenchores Friedrichsthal, das Jugendprojekt „Lebenswelten“ aus Lebach und der Arbeitskreis Ehrenamt im Kirchenkreis Saar-Ost. Zwei weitere Projekte, das Netzwerk Erwachsenenbildung-Männer- und Jugendarbeit im Dekanat Zweibrücken und die Offene Christuskirche Neunkirchen, bekamen Sonderpreise. Wie eine Studie des Saarbrücker iSPO Institutes ergeben hat, schenken allein im Saarland rund 5000 Männer und Frauen als ehrenamtlich Mitarbeitende Kirche und Diakonie ihre Kraft und ihre Ideen in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern. Mit dem Ehrenamtspreis zollen der Versicherer im Raum der Kirchen – Bruderhilfe ∙ Pax ∙ Familienfürsorge, die Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West, die Protestantischen Dekanate Homburg und Zweibrücken und das Diakonische Werk an der Saar diesem großartigen Engagement Anerkennung und wollen es weiter fördern. Aus den eingereichten Projekten und Aktivitäten hatte eine Jury die 13 besten ausgewählt. Die ausgezeichneten Konzepte werden in einer Broschüre vorgestellt – als gute Beispiele zum Nachahmen. Denn der Preis soll nachhaltig wirken. Zukünftig soll er alle zwei Jahre verliehen werden. 55 56 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste 1% 3.000 Euro 12% 31.000 Euro Allgemein Diakoniesammlung 10% 25.000 Euro Jugendberufshilfe (JBH) 60% 157.000 Euro Offene Soziale Arbeit (OSA) 17% 44.000 Euro Jugendhilfeverbund (JHV) Spendenbilanz 2013 Im Jahr 2013 erhielt das Diakonische Werk an der Saar Spenden im Wert von insgesamt 260.000 Euro Auf die die Abteilung Offene Soziale Arbeit (OSA) entfielen davon 157.000 Euro. Davon flossen 28.000 Euro in das Kinderarmutsprojekt „Freiraum für Prävention“ und 18.000 Euro in die „Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose“ im Diakonischen Zentrum Saarbrücken. 9.000 Euro gingen an die Gemeinwesenarbeit Brebach, je 5.000 Euro an die Bahnhofsmission Saarbrücken und den Jugendmigrationsdienst Lebach, 4.000 Euro an die Illinger Tafel, 3.000 Euro an den Jugendmigrationsdienst Neunkirchen, 2.700 Euro an das Projekt „Sorgentelefon Pflege“ und 2.000 Euro in das Projekt „Seniorenberatung Eschberg“. Der Jugendhilfeverbund (JHV) erhielt 44.000 Euro an Spendengeldern. Davon entfielen 13.000 Euro auf das Projekt „Kompetenzen erweitern Gefahren erkennen - Umgang mit dem PC“, 10.000 Euro auf das Projekt „Outdoor“, 4.500 Euro auf das Projekt „Internetführerschein“ und 2.000 Euro auf die Skaterbahn in Neunkirchen. In der Jugendberufshilfe (JBH) gingen 25.000 Euro an Spenden und Bußgeldern ein. Hiervon waren 21.000 Euro für „Tat und Rat“, ein Projekt für straffällig gewordene Jugendliche in den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel bestimmt. Die Diakoniesammlung 2013 erbrachte 31.000 Euro. Darüber hinaus wurden rund 3.000 Euro ohne Zweckbestimmung für die Arbeit der Diakonie zur Verfügung gestellt. Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 57 Gute Taten zum Verschenken Im neuen Spendenshop des DWSAAR im Internet gibt es Geschenke mit Sinn Das Diakonische Werk an der Saar hat einen Spendenshop im Internet eingerichtet. Damit geht es neue Wege, um Hilfe zu gewährleisten. Dahinter steckt die Idee, statt Blumen oder Spirituosen doch einmal eine gut Tat zu verschenken in Form einer Spende – für ein Mittagessen für ein bedürftiges Kind oder neue Kleidung für einen Obdachlosen zum Beispiel. Beschenkenden überreicht werden kann. Das DWSAAR wird zeitnah mit der Spende die ausgewählte Hilfe realisieren. „Die Spenden-Geschenke kommen Hilfebedürftigen vor Ort im Saarland zugute – direkt und ohne Abzug“, erläutert Diakoniepfarrer Udo Blank. Er hoffe, dass möglichst viele sozial engagierte Menschen den neuen Online-Spendenshop des DWSAAR nutzen. Wer ein Geschenk mit Sinn für einen lieben Menschen sucht, kann sich nun im Internet unter www.diakonisches-werk-saar.de/spendenshop eine passende Spende aussuchen und so im Namen des zu Beschenkenden Gutes tun. Der Spendenbetrag kann gleich online überwiesen werden. Im Gegenzug wird eine attraktive Geschenkurkunde zugeschickt, die dem zu Die Online-Spende erfolgt über eine sichere Verbindung, so dass der Datenschutz in jedem Fall gesichert ist. Die Spenden-Geschenke gibt es auch in der Landesgeschäftsstelle des DWSAAR bei Sabine Timm, Telefon: 06821 956-207 Qualitätsmanagement ist eine feste Größe Das Jahr im Qualitätsmanagement (QM) des DWSAAR war geprägt von der Revision des Handbuchs Offene Soziale Arbeit, dem Aufbau des Intranets und der Durchführung interner Audits. Das Abteilungshandbuch der Offenen Sozialen Arbeit (OSA) wurde 2013 der mittlerweile zweiten Revision unterzogen. Nun steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Offene Soziale Arbeit ab dem Frühjahr 2014 ein neues und aktuelles QM-Handbuch zur Unterstützung ihrer Arbeit zur Verfügung. Nachdem im Jahr 2012 die internen Auditorinnen und Auditoren des DWSAAR an einer dreitägigen Auditoren-Schulung teilgenommen haben, wurden 2013 vom Auditoren-Team wieder interne Audits in allen Bereichen des DWSAAR durchgeführt. Diese zeigten, dass das Qualitätsmanagementsystem bei den Mitarbeitenden fest verankert ist. Am 9. und 10. September 2013 fand das jährliche Überprüfungsaudit der Firma Certqua beim DWSAAR statt. Es gab keinerlei Beanstandungen am Qualitätsmanagementsystem. Explizit wurde von Seiten des Auditors auf die hochprofessionelle und engagierte Arbeit der Mitarbeitenden hingewiesen. 58 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste Große Unterstützung Viele Firmen, Vereine und Institutionen spendeten für die Arbeit des Diakonischen Werks an der Saar Viele Einrichtungen und Projekte des DWSAAR sind auf ideelle, materielle und finanzielle Unterstützung von außen angewiesen. Darum bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden vor Ort das Fundraising. Einige Beispiele, mit denen wir gleichzeitig den Spenderinnen und Spendern auch hier noch einmal Danke sagen wollen: Einen Medikamentenschrank im Wert von 1800 Euro sowie eine Geldspende in gleicher Höhe hat der Inner Wheel Club Saar der Praxis medizinische Grundversorgung Wohnungsloser des Diakonischen Werks an der Saar gestiftet. Der Schützenverein „Mach mit Bexbach“ unterstützt die Arbeit im Clearinghaus des Diakonischen Werks an der Saar in Völklingen. Bereits zum zweiten Mal bot der Verein jungen Flüchtlingen ein Bogenschieß-Training an. Sie waren mit Begeisterung bei der Sache. Die Kinderfirma des Kinderbildungszentrum KIBIZ im Saarbrücker Stadtteil Malstatt wird von SAP St. Ingbert mit 8000 Euro unterstützt. Unter fachkundiger Anleitung produzieren und verkaufen die Acht- bis Zwölfjährigen den „MOHO“, den Molschder Hocker. Die Stiftung PSD L(i)ebensWert unterstützt Projekte des Diakonischen Werks an der Saar: die Ökumenische Bahnhofsmisson mit 2 100 Euro, die Skaterhalle im Jugendtreff Wiebelskirchen des Jugendhilfeverbundes mit 2 000 Euro sowie die Ver- anstaltungsreihe „Älter werden in Deutschland“, die sich an russischsprachige Senioren richtet, der Evangelischen Familienbildungsstätte mit 1200 Euro. Mit 5000 Euro können in den Sozialkaufhäusern in Völklingen, Sulzbach und Saarlouis Verkaufstheken für Backwaren eingerichtet werden. Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken haben im Rahmen des Projektes „Service Learning“ die Seniorenberatungsstelle auf dem Saarbrücker Eschberg unterstützte. Der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig verteilte das Vereinsvermögen des ehemaligen Völklinger Radsportvereins „Komet“. Davon profitierten die „Aufsuchende soziale Arbeit“ und die Völklinger Tafel. Das Stadtoberhaupt überreichte 1.243, 53 Euro. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Drogeriemarktkette dm hat der dm-Markt im Saarpark-Center Neunkirchen dem DWSAAR 400 Euro für die Wohngruppe in der Rembrandtstraße gespendet. So konnte eine Tischtennisplatte angeschafft werden. Seit vielen Jahren unterstützt die Stiftung der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Frauenhilfen im Saarland Einrichtungen und notleidende Frauen in der Arbeit des DWSAAR. Der Hauptanteil ging mit fast 206.000 Euro an die Kurberatungsund Vermittlungsstelle. Mitarbeitende von Movianto Deutschland und des Bauunternehmers Kühn in Aschbach engagierten sich ehrenamtlich für die Mädchenwohngruppe des DWSAAR in Neunkirchen. Zum Abschluss des Terrassenbereichs wurden eine Mauer gebaut und im Garten ein Beet von Unkraut befreit. Die Wiedheck-Ganztagsgrundschule unterstützt das Kinderhaus Brebach. Schulleiterin Saskia Schönhöfer überreichte die stolze Summe von 2.500 Euro. Es ist der Erlös aus einem Spendenlauf. Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Der IT-Dienstleister hartech KG aus Dillingen unterstützt die Diakoniestiftung an der Saar. Das Unternehmen verzichtete 2013 auf Weihnachtsgeschenke an seine Kunden und spendete stattdessen 1500 Euro an die gemeinnützige kirchliche Stiftung. Vier große Kisten mit Spielzeug und Büchern wurden beim Nikolausfest in der Berliner Landesvertretung des Saarlandes gesammelt. Mitarbeitende des Diakoniekaufhaus Völklingen konnten die Sachen an notleidende Kinder verschenken. Eine große Freude machten Kundinnen und Kunden des Studios „Fitness First“ in Saarbrücken Kindern aus der Therapeutischen Schülerhilfe auf dem Saarbrücker Matzenberg. Sie erfüllten 18 Kindern je einen Weihnachtswunsch. „Ein Abend für die Börse“ hieß es im Evangelischen Gemeindezentrum Alte Kirche in Saarbrücken: Mit einer festlichen Gala setzt das Diakonische Werk seine Spendenaktion „Zusammen wird ein Schuh draus“ für die St. Johanner Börse fort. Der Spendenabend fand in Kooperation mit dem Rotary-Club Saarbrücken-Obere Saar statt. Zahlreiche Saarbrücker Geschäftsleute unterstützten die Aktion. Mit einer Spende von 12 000 Euro unterstützt der Lions-Club Saarbrücken-Halberg das Projekt „Bewegung im Stadtteil“ in Saarbrücken-Malstatt. Das Geld sichert den Fortbestand des Spiel- und Bewegungsangebots für Malstatter Kinder, das auf dem Schulhof der Grundschule Kirchberg stattfindet. Eine Spende des Zonta-Clubs Saarbrücken ermöglichte einen Sprachkurs für Flüchtlingsfrauen in der Landesaufnahmestelle Lebach. 166,66 Euro haben die „Peers“ der Bisttalschule Wadgassen/Differten für die Arbeit im Clearinghaus in Völklingen gespendet. Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Saarland unterstützten in Zusammenarbeit mit der Bank1 Saar mit ihrer Weihnachtsaktion die „Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose“ im Diakonischen Zentrum in Saarbrücken. Insgesamt sind 8 800 Euro zusammengekommen, die zur Anschaffung von medizinischen Geräten, Verbandsmaterial und vielem mehr genutzt werden können. Auch die in der Praxis tätigen Ärzte sind alle ehrenamtlich im Einsatz. Ohne sie wäre das Angebot nicht durchführbar. Zahlreiche weitere Spenderinnen und Spender haben die Arbeit des Diakonischen Werks unterstützt: Dazu gehören unter anderem Elektro Meyer, Gartenbau Scheffler, Globus Handelshof in Saarlouis, die Sparkasse Saarbrücken, der Verein „hope“, die KD-Bank-Stiftung und Victors Bau + Wert KG. IHNEN ALLEN EIN HERZLICHES DANKESCHÖN! 59 60 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste Goldenes Kronenkreuz für verdiente Mitarbeiter Langjähriger Einsatz für die Diakonie wird belohnt: Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen Werks an der Saar (DWSAAR) hat Diakoniepfarrer Udo Blank in einer Feierstunde am 6. Dezember 2013 das Goldene Kronenkreuz überreicht. Die höchste Auszeichnung der Diakonie erhalten ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende, die seit 25 Jahren in Einrichtungen der Diakonie tätig sind. „Viele von Ihnen haben sich dabei immer wieder aufs Neue den Herausforderungen gestellt, Menschen auf ihrem oft schwierigem Lebensweg zu begleiten“, sagte Blank. Cecilia Antille (Jahrgang 1956) ist seit September 1988 in der Abteilung „Jugendberufshilfe“ des DWSAAR tätig. Die gebürtige Argentinierin wirkte zunächst am Aufbau der Arbeitslosenberatungsstelle in Sulzbach mit. Später war sie in Projekten für Langzeitarbeitslose eingesetzt als sozialpädagogische Begleitung und in der Anlaufstelle für Schulverweigerer in Saarlouis. Heike Arens (Jahrgang 1961) arbeitete seit Oktober 1988 als Verwaltungsangestellte beim DWSAAR. Die gelernte Bürokauffrau war unter anderem in Arbeitslosenzentrum Saarlouis und in der Zentrale des DWSAAR eingesetzt. Krankheitsbedingt musste sie 2011 vorzeitig in Rente gehen. Renate Berhard-Kleber (Jahrgang 1954) begann ihre Arbeit beim DWSAAR 1988 als sozialpädagogische Mitarbeiterin in der Jugendberatung Sulzbach und war später bei der Arbeitslosenberatung Sulzbach tätig. 1997 wechselte sie in das Landesprogramm „Ausbildung jetzt“ und baute dessen Standort Neunkirchen mit auf. Seit 2010 ist sie in der „Kompetenzagentur Neunkirchen“ und dem Projekt „Aktiv in der Region“ eingesetzt. Caroline Grün (Jahrgang 1970) begann 1988 eine Ausbildung zur Bürokauffrau bei den Saarland Kliniken kreuznacher diakonie. Berufsbegleitend studierte sie Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsakademie Blieskastel und war danach als Controllerin bei den Saarland Kliniken und später als Leiterin des Finanz- und Rechnungswesen bei der Seniorenhilfe kreuznacher diakonie tätig. Im Juli 2008 kam sie als Referentin für das Zuschusswesen in die Abteilung Jugendberufshilfe. Christian Janocha (Jahrgang 1956) arbeitete zunächst im Evangelischen Jugendwerk an der Saar. Von 1989 bis 1995 betreute er Schülerinnen und Schüler an den Berufsbildungszentren Saarlouis und Dillingen und war als Streetworker in der Kaffeekisch Neunkirchen tätig. Danach wechselte er als Streetworker nach Saarlouis. Seit 2004 ist Janocha im technisch-gewerblichen und sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum Saarlouis eingesetzt. Judith Koblé (Jahrgang 1963) kam Ende 1987 als Schwangerschaftsvertretung ins Projekt Jugendarbeitslosigkeit Motivation Neunkirchen. Ein Jahr später begann sie ihre Arbeit als Pädagogin in verschiedenen Mädchenwohngruppen in Neunkirchen. 2011 wechselte sie in das Betreute Wohnen für Jugendliche und in die intensive Familienbetreuung, 2012 ins Familienberatungszentrum Illingen. Martin Kunz (Jahrgang 1956) ist seit Ende 1988 im Diakonischen Zentrum Saarbrücken als Sozialarbeiter tätig. Der Schwerpunkt seiner Arbeit heute liegt in der Wohnungslosenhilfe. Kunz betreut die Fachberatungsstelle für Wohnungslose und war maßgeblich am Aufbau der Praxis medizinische Grundversorgung für Wohnungslose beteiligt. Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Heike Oswald (Jahrgang 1960) arbeitete seit 1988 zunächst als Lehrerin in Hauptschulabschlusskursen. Danach war sie als Lehrerin im Beschäftigungsprojekt im Dienstleistungszentrum Sulzbach eingesetzt. Seit 2002 ist sie sozialpädagogische Mitarbeiterin in der Jugendberatung „Mobil“ in Saarlouis. Christoph Raquet (Jahrgang 1965) kam als Zivildienstleistender 1988 zum DWSAAR. Nach Ende des Zivildienstes wurde der gelernte Maler und Lackierer als Handwerker eingestellt. Er ist unter anderem zuständig für alle Maler- und Instandsetzungsarbeiten. 1998 wurde er zum Sicherheitsbeauftragten bestellt. Monika Schönbucher (Jahrgang 1949) begann 1990 ihre Tätigkeit als Bürokraft in einem Modellprojekt für Langzeitarbeitslose in Sulzbach. Die Groß- und Einzelhandelskauffrau wechselte später als Verwaltungsangestellte in die Zentrale und baute in der Abteilung Jugendberufshilfe die Teilnehmerverwaltung mit auf. Gerhard Weber (Jahrgang 1959) studierte nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann Sozialarbeit an der Fachhochschule für Sozialwesen in Saarbrücken. 1988 kam er als Sozialberater für arbeitslose Menschen ins Arbeitslosenzentrum Saarlouis. Ein Jahr später wechselte er ins Diakonische Zentrum Völklingen, wo er sich auf die Schuldner- und Insolvenzberatung spezialisierte. Heute betreut Weber die Schuldnerberatungsstelle in Völklingen. Marco Weibel (Jahrgang 1959) leistete seinen Zivildienst im DWSAAR und war dann als Erziehungshelfer in Wohngruppen und als Honorarlehrer in der Abteilung Jugendhilfeverbund beschäftigt. Ab 1991 arbeitet der Erziehungswissenschaftler in der Wohngruppe Riegelsberg, ab Herbst 1998 in der Tagesgruppe für ältere Jugendliche in Burbach. 2001 wechselte er in die Schulsozialarbeit an der Gesamtschule Sulzbachtal in Dudweiler. Hannelore und Günter Wagner aus Ensdorf erhielten das Goldene Kronenkreuz für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfe für Suchtkranke. Günter Wagner (Jahrgang 1954) gründete 1990 den Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe in Bous, dessen Vorsitzender er bis heute ist. Seit 2003 ist Wagner auch Vorsitzender des Landesverbands Saarland der Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe. Hannelore Wagner (Jahrgang 1956) arbeitet ebenfalls seit 1990 als Schriftführerin und Kassiererin des Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe Bous.. 61 62 Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste Organigramm Zentrale Dienste Verwaltung: Leitung: Vigo Soffner PERSONAL-/VERMÖGENSVERWALTUNG GESAMTKOORDINATION: VIGO SOFFNER TELEFON UND POSTZENTRALE Koordination: Vigo Soffner Edelinde Falke Tel.: 06821 / 956-0 [email protected] Helga Schweig [email protected] PERSONALVERWALTUNG/ EXTERNE Koordination: Thomas Herold Thomas Herold Tel.: 06821 / 956-107 [email protected] EDV Koordination: Rüdiger Thomas Rüdiger Thomas Tel.: 06821 / 956-101 [email protected] Uwe Ziermann Tel.: 06821 956-102 [email protected] GEBÄUDEMANAGEMENT/ WIRTSCHAFTSDIENST Koordination: Vigo Soffner Volker Stuppi Tel.: 06821 / 956-105 [email protected] RAUMPFLEGE Erika Jakob Ellen Malter Erika Neumann Stephanie Taller VERSICHERUNGSUND KFZ-WESEN Koordination: Vigo Soffner Walburga Distler Tel.: 06821 / 956-106 [email protected] HANDWERKLICHER DIENST Klaus Färber Tel.: 06821 / 956-104 Mobil: 0177 511 33 55 [email protected] Christoph Raquet Tel.: 06821 / 956-104 Mobil: 0160 90 55 11 32 [email protected] Rolf Mietzsch Tel.: 06821 / 956-104 [email protected] PERSONALVERWALTUNG ZEDI / OSA Rudolph Presser-Soukayem Tel.: 06821 / 956-108 rudolph-presser-soukayem@ dwsaar.de PERSONALVERWALTUNG JHV Magda Brill Tel.: 06821 / 956-109 [email protected] PERSONALVERWALTUNG JBH Magdalena Siwik Tel.: 06821 / 956-129 [email protected] Erich Löw Tel.: 06822 / 956-401 [email protected] Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014 Leitung: Vigo Soffner Tel. 06821 / 956-123 E-Mail: [email protected] Stellvertretende Leitung: Susanne Bleymehl Tel. 06821 / 956-120 E-Mail: susanne-bleymehl@ dwsaar.de Sekretariat: Claudia Diwo Tel. 06821 / 956-121 Fax: 06821 / 956-122 E-Mail: [email protected] Sekretariat: Petra Wilbert-Schmidt Tel. 06821 / 956-119 Fax: 06821 / 956-130 E-Mail: petra-wilbert-schmidt@ dwsaar.de Hausanschrift: Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel. 06821/956-0, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de Postanschrift: Postfach 13 09, 66513 Neunkirchen Verwaltung: Leitung: Vigo Soffner FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN GESAMTKOORDINATION: SUSANNE BLEYMEHL FAKTURIERUNG Koordination: Susanne Bleymehl ZUSCHUSSWESEN OSA/ZEDI Koordination: Susanne Bleymehl Carmen Heinze Tel.: 06821 / 956-305 [email protected] Silke Fernsner Tel.: 06821 / 956-110 [email protected] Björn Klein Tel.: 06821 / 956-304 Bjö[email protected] Kevin Tauer Tel.: 06821 / 956-128 [email protected] KASSENVERWALTUNG Koordination: Susanne Bleymehl OSA/JBH/ZeDi Ingrid Adler Tel.: 06821 / 956-112 [email protected] JHV Christiane Welsch Tel.: 06821 / 956-132/135 [email protected] BUCHHALTUNG EXTERNE Koordination: Susanne Bleymehl Christiane Welsch Tel.: 06821 / 956-132/135 [email protected] Kevin Tauer Tel.: 06821 / 956-128 [email protected] BUCHHALTUNG Koordination: Susanne Bleymehl OSA/JBH/ZeDi Sonja Ulrich Tel.: 06821 / 956-116 [email protected] Manuel Zimmer Tel.: 06821 / 956-117 [email protected] JBV Torsten Marx Tel.: 06821 / 956-115 [email protected] Gabriele Schiel-Werle Tel.: 06821 / 956-114 gabriele-schiel-werle@ dwsaar.de JHV Dagmar Blass Tel.: 06821 / 956-113 [email protected] Oksana Fischer Tel.: 06821 / 956-131 [email protected] Andrea Hüther Tel.: 06821/956-133 andrea-hü[email protected] 63 64 Jahresbericht 2013/2014 | Pflege Verbindungsstelle Die Diakonie hat auch die Aufgabe, sich als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege an der sozialpolitischen Weiterentwicklung in unserem Land zu beteiligen. Dazu gehört die Anhörung in Gesetzgebungsverfahren ebenso wie die Aushandlung von Landesrahmenverträgen und die Begleitung, Beratung und Vertretung ihrer Mitgliedseinrichtungen. Diese Aufgabe fällt im Saarland der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (Diakonie RWL) in Düsseldorf zu. Die Leitung des Diakonischen Werks an der Saar fungiert dabei als Verbindungsstelle für die Diakonie RWL. In dieser Funktion hat sie auch die Interessen anderer diakonischer Träger im Saarland zu vertreten – von den Kindergärten bis zur Altenhilfe. Geleitet wird die Verbindungsstelle von Diakoniepfarrer Udo Blank. Verbindungsstelle | Jahresbericht 2013/2014 „Wir bauen aus, um, neu!“ In den Kitas sind immer häufiger Ganztagsplätze gefragt. Das stellt die Träger räumlich und personell vor große Herausforderungen Gut ein Viertel der evangelischen Kindertageseinrichtungen in den Saar-Kirchenkreisen waren und sind mit den Herausforderungen eines Aus-, Umoder Neubaus beschäftigt. Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ist Mitte 2013 in Kraft getreten, die Klagewelle der Eltern blieb aber aus. Die angestrebte Betreuungsquote von 35 Prozent ist noch nicht in allen Landkreisen erreicht und der Bedarf insbesondere in städtischen Gebieten groß. „Wir bauen um vom klassischen Kindergarten in eine Ganztagesstätte“, erläutert Annette Burkhardt-Walsch vom Referat Kindertageseinrichtungen. „Krippenplätze, die entstehen, werden meistens als Ganztagesplätze angeboten, das hat zur Folge, dass diese Kinder, wenn sie drei Jahre alt werden, ebenfalls eine Ganztagesbetreuung brauchen.“ Die Nachfrage nach dem klassischen Kindergartenplatz sinke. Nicht alle Einrichtungen seien baulich darauf vorbereitet, alle Kinder den ganzen Tag zu versorgen, so Burkhardt-Walsch. Insbesondere in der Mittagszeit ballen sich die Aufgaben. Organisatorisch ist zu regeln, wo sich welche Gruppe, wie lange aufhält. Die Kinder, die nicht den ganzen Tag bleiben, sammeln sich in einer Gruppe, während die anderen Kinder zum Mittagessen gehen. Die jüngeren Kinder bereiten sich auf das Schlafen vor, Windeln werden gewechselt, Schlafkleidung angezogen. Die pädagogischen Herausforderungen in dieser Zeit sind: Die Kinder, die abgeholt werden, zu verabschieden und deren Eltern über Ereignisse zu informieren. Parallel ist das Mittagessen so zu gestalten, dass die Kinder an den alltäglichen Aufgaben beteiligt werden, indem sie beispielsweise die Tische decken und sich beim Essen selbst bedienen können. Auch während des Essens sollte eine Atmosphäre herrschen, die es ermöglicht mit Genuss zu essen ohne, dass dabei die sozialen Kontakte zu kurz kommen. Beim Wickeln ist für jedes Kind ausreichend Zeit einzuplanen, da dies eine besonders beziehungsvolle Situation ist. In der Schlaf- und Ruhephase sorgt die Erzieherin für eine entspannende Atmosphäre, damit die Kinder zur Ruhe kommen. 65 66 Jahresbericht 2013/2014 | Verbindungsstelle Die Personaldecke ist dünn Erste Auswirkungen eines steigenden Fachkräftebedarfs werden deutlich. Die Kita-Leitung steht vor der Aufgabe, im Dienstplan ausreichend Personal für diesen Zeitraum einzuplanen. Aber immer häufiger muss flexibel improvisiert werden, weil eine Stelle noch nicht besetzt werden konnte, eine Mitarbeiterin im Urlaub oder auf Fortbildung ist und die Kollegin, die schon eine Woche mit Erkältung zum Dienst kam, dann doch das Bett hüten muss. „Schneller Ersatz ist nicht mehr zu finden, insbesondere für befristete Stellen ist keine Fachkraft mehr zu gewinnen. Der Stellenmarkt ist leergefegt“, sagt Burkhardt-Walsch. Die Träger und Mitarbeitenden in den Kitas sind bestrebt, auch wenn die Personaldecke dünn ist, ihr familienfreundliches und familienergänzendes Angebot im vollen Umfang aufrecht zu erhalten, damit Eltern ihrer Berufstätigkeit nachgehen können, während sie ihre Kinder gut versorgt wissen. Viele leisten dafür Überstunden und Mehrarbeit. Das Bundeskinderschutzgesetz nimmt die Rechte der Kinder verstärkt in den Blick. Für die Kita-Teams bedeutet dies, insbesondere das Recht der Kinder auf Beteiligung und Beschwerde pädagogisch zu bearbeiten und in der Konzeption zu verankern. Die evangelischen Kindertageseinrichtungen stellen sich den wachsenden Herausforderungen mit dem Ziel, parallel zum quantitativen Ausbau die Einrichtungen auch qualitativ weiterzuentwickeln. Dabei werden sie kontinuierlich vom Diakonischen Werk an der Saar beraten und unterstützt. Referat Kindertageseinrichtungen Mainzer Straße 269, 66121 Saarbrücken Telefon 0681 77074 und 77033, E-Mail: [email protected] DIAKONISCHES WERK AN DER SAAR GGMBH Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel.: 06821 / 956207, E-Mail: [email protected] www.dwsaar.de