Jahresbericht 2013/2014 - Evangelische Kirche im Saarland

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Jahresbericht 2013/2014 - Evangelische Kirche im Saarland
Jahresbericht
2013/2014
Offene soziale Arbeit | Jugendberufshilfe | Jugendhilfeverbund | Pflege | Zentrale Dienste | Verbindungsstelle
IMPRESSUM
Diakonisches Werk an der Saar gGmbH
Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen,
Tel.: 06821 / 956207, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de
REDAKTION Ulrike Klös, Helmut Paulus, Öffentlichkeitsrefarat
GESTALTUNG M7 Agentur für Kommunikation und Markenpflege GmbH & Co KG, Saarlouis
FOTOS Diakonisches Werk an der Saar & fotolia.com
DRUCK reha GmbH, Saarbrücken
Inhalt | Jahresbericht 2013/2014
Inhalt
EINLEITUNG
04 Gott nahe zu sein ist mein Glück
06 Von der Integration zur Inklusion
08 Organigramm DWSAAR gGmbH
OFFENE SOZIALE ARBEIT
09 Blick in die Statistik
10 Inklusion beginnt im Kopf
11 Orte des Vertrauens
13 Das Stadtteilbüro Malstatt
14 Das BürgerInnenzentrum Brebach
15 GemeinWesenArbeit Burbach
16 Deutschkurse sind gefragt
17 Ein Stadtteil, in dem man gerne alt wird
18 Anlaufstellen in Neunkirchen, Kirkel
und St. Wendel
19 Kreativ werden mit Holz, Metall oder Ton
20 Kurzmeldungen
22 Organigramm Abteilung Offene Soziale Arbeit
JUGENDBERUFSHILFE
24 Blick in die Statistik
25 Begleitung in Ausbildung und Beruf
26 Keiner soll verloren gehen
28 Langzeitarbeitslose werden abgehängt
30 Verkaufstraining in der Café-Ecke
31 Sensibler für Handicaps
32 Kurzmeldungen
34 Organigramm Abteilung Jugendberufshilfe
JUGENDHILFEVERBUND
36 Blick in die Statistik
37 Basis für eine gesicherte Zukunft
38 Entwurzelte Jugendliche aus vielen Nationen
40 Lernen zu dürfen ist ein Privileg
42 Geparkt in der Nothilfe
43 Meine Rechte in der Wohngruppe
44 Cyber-Mobbing ist kein Spaß
45 Kurzmeldungen
46 Organigramm Jugendhilfeverbund
PFLEGE
49 Pflege braucht mehr Wertschätzung
ZENTRALE DIENSTE
51 Blick in die Statistik
52 Verwaltung – im stetigen Wandel
53 Das Diakonische Werk im Film“
54 Herausforderung Inklusion
55 Praxis für Wohnungslose ausgezeichnet
56 Die Spendenbilanz 2013
57 Gute Taten zum Verschenken Agni
57 Qualitätsmanagement ist eine feste Größe
58 Große Unterstützung
60 Goldenes Kronenkreuz für verdiente Mitarbeiter
62 Organigramm Zentrale Dienste m
VERBINDUNGSSTELLE
65 „Wir bauen aus, um, neu!“
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Jahresbericht 2013/2014 | Vorwort
Gott nahe zu sein
ist mein Glück
(Psalm 73,28 - Jahreslosung 2014)
Im Diakonischen Werk an der Saar begegnen wir
immer wieder Menschen, die auf der Suche nach
ihrem Glück sind. Das sind Migranten, die Sicherheit und Zuflucht in unserem Land suchen. Dazu
gehören die Kinder und Jugendlichen, die ohne
Familie aus fernen Ländern hierher kommen, auf
der Suche nach Lebensperspektiven, nach ihrem
Glück. Auf dieser Suche sind aber auch die Kinder
und Jugendlichen in unseren Wohngruppen, die
oft bereits schwere Schicksale und Beziehungsabbrüche hinter sich haben. Die Ratsuchenden in der
Erziehungsberatung oder der Paarberatung ringen
oftmals um ein kleines Stück vom Glück. Und mancher Jugendliche, der bisher in Schule und Elternhaus erfahren hat, dass sich kaum jemand für ihn
interessiert, sucht in Ausbildung und Qualifizierung
Wege zum Glück.
Liebe Freundinnen und
Freunde der Diakonie!
Viele Menschen sind auf der Suche nach ihrem
Glück. Der Begriff ‚Glück‘ erlebt derzeit eine
Renaissance. Rundfunk und Fernsehen befassen
sich mit Glück. Es werden sogar Glücksseminare
veranstaltet. Dabei ist es kaum möglich, das Wort
Glück inhaltlich zu beschreiben. Es wird wohl von
jedem Menschen ganz verschieden gefüllt. Aber
die Sehnsucht nach Glück verbindet viele.
Bei den Menschen, die uns begegnen, sind es gar
nicht so hoch gesteckte Erwartungen. Oftmals geht
es um scheinbar selbstverständliche Alltagserfahrungen, die zum Glücklichsein führen. Das ist das
erste Erleben von Sicherheit, Geborgenheit und
Frieden nach Monaten der Flucht oder die Möglichkeit nach bitteren Niederlagen Unterstützung beim
Neuanfang zu erhalten. Das sind neue Lebensperspektiven, wenn jemand in der Jugendberufshilfe einen Beruf oder eine Ausbildung findet, die
ihm weiterhilft und er dabei erfährt, dass er nicht
allein ist, sondern begleitet wird. Das können auch
Alltagsbegegnungen in unseren Sozialkaufhäusern
sein, wenn zu spüren ist, dass auch arme Menschen Kunden sind und nicht einfach Hilfeempfänger. Das Spüren von Achtung und Würde ist eine
Vorwort | Jahresbericht 2013/2014
Glückserfahrung für viele, die in unserem Land um
ihr Leben ringen.
Vielleicht ist es so, dass im Diakonischen Werk
an der Saar Glückserfahrungen immer wieder auf
den Alltag heruntergebrochen werden. Und dabei
fühlen wir uns den Menschen, mit denen wir zu tun
haben, ganz nahe. Und zugleich glauben wir, dass
damit auch Gottes Nähe spürbar wird. Im Gleichnis
vom barmherzigen Samariter wird nach Nähe, nach
dem Nächsten, der also ganz nahe ist, gefragt.
Diese Nähe entsteht im solidarischen Handeln für
und mit dem Verletzten. Das ist dann ein neuer
Aufbruch ins Leben, voller Nähe – Glück gehabt!
So kommt Gott den Menschen nahe, oftmals
verborgen, manchmal erst später zu spüren – und
dann weiß man, dass man Glück gehabt hat.
Dieses Glück erfahren nicht nur Hilfesuchende.
Das erfahren auch Menschen, die sich im diakonischen Dienst engagieren. Das ist ein gutes Gefühl.
Für uns ist das Wissen, Teil eines Ganzen zu sein,
eine wichtige Stütze, die einen gerade auch in
den Augenblicken des Misserfolgs und der Enttäuschungen aufrecht hält. Wir folgen damit dem
Vorbild Jesu, der die Nähe zu den Menschen gesucht hat und damit Gottes Nähe spürbar werden
ließ, gerade auch bei denen am Rande der Gesellschaft, denen, die besondere Hilfe brauchten.
Zu solcher Nähe laden wir in den Einrichtungen
des Diakonischen Werkes ein. Im Leitbild heißt es,
wir möchten Lebensräume gestalten. Gemeint ist
damit, Perspektiven zu eröffnen und Menschen
zu unterstützen, damit sie ein gelingendes Leben
führen können. Wir glauben, dass das ein Weg
zum Glück ist, und dass Gott uns Menschen dabei
ganz nahe ist.
Dass wir dieses tun können, verdanken wir vielen
Menschen: zu allererst den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des Diakonischen Werkes an der Saar,
dann den ehrenamtlichen Gremien, den Spenderinnen und Spendern, den Unterstützern, den
evangelischen Kirchengemeinden der Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West und den zahlreichen
engagierten Sammlerinnen und Sammlern. Ihnen
allen möchte ich auf diesem Weg ganz herzlich
danken.
Ich lade Sie ein ins Diakonische Werk: Lesen Sie
in diesem Bericht von den zahlreichen Wegen
aus dem Unglück. Aber fragen Sie auch nach. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten gerne
Ihre Fragen.
Menschen in besonderen Lebenslagen nahe zu
sein und ihnen weiterzuhelfen – das ist unsere
Aufgabe und unser Glück. So mag Gottes Nähe
im Alltag spürbar werden: Glück gehabt! Gott sei
Dank!
Udo Blank
Diakonie-Pfarrer
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Jahresbericht 2013/2014 | Herausforderungen
Von der Integration
zur Inklusion
Auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe aller
Menschen am gesellschaftlichen Leben
„Bevor wir wissen, was
wir tun, müssen wir wissen, wie wir denken.“
Joseph Beuys.
Diese wenigen Worte sagen etwas Grundsätzliches
aus: Wenn ein Thema und die damit verbundenen
Veränderungen im Kopf nicht verarbeitet sind, können sie auch nicht nachhaltig umgesetzt werden.
Dies war eine der Ausgangsthesen, mit der im
Diakonischen Werk an der Saar (DWSAAR) im November 2013 eine Inhouse-Schulung zum Thema
„Inklusion – Behinderungen neu denken“ stattfand.
Auf der Grundlage eines Referates einer Professorin aus Kassel wurden Entstehungshintergründe
und Bedeutungsinhalte des Inklusionsbegriffes
diskutiert und an Praxisbeispielen und Modellprojekten mit Orientierung am Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im
Saarland beleuchtet. Dabei wurde deutlich: „Um
nicht in einen blinden Aktionismus (Checklisten,
Aktionspläne, Index) ohne Anfang und Ende zu
verfallen, sondern Inklusion als Impuls und Perspektive allen professionellen Handelns und für eine
systematische und reflektierte Weiterentwicklung
des DWSAAR zu betrachten, sollte eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Bedeutung von
Inklusion, Exklusion, Teilhabe und Ausgrenzung
sowie eine gründliche Analyse der Ist-Situation
erfolgen.“ (Prof. Dr. Wansing).
Unsere Gesellschaft steht vor einer großen Herausforderung: Integration soll abgelöst werden
durch das Konzept der Inklusion. Ein anderes Modell des gesellschaftlichen Zusammenlebens wird
angestrebt: die voraussetzungslose, gleichwürdige
und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, ein
Zusammenleben in Verschiedenheit und Vielfalt.
Ein hoher Anspruch, dem wir auch im Jahr 2014
Rechnung tragen wollen. Im DWSAAR arbeitet derzeit ein Arbeitskreis Inklusion. Er versucht, kleine
Schritte umzusetzen – angefangen von Text und
Gestaltung der Homepage über die Einbeziehung
von Menschen mit außergewöhnlichen Körperformen – so bezeichnet der Künstler Wolfgang Debold
Menschen mit Behinderungen – bei Veranstaltungen bis hin zu barrierefreien Zugängen zu häufig
frequentierten Einrichtungen des DWSAAR.
Das Recht auf Teilhabe
„Der Begriff Teilhabe ist in den letzten Jahren fast
zu einem Modewort geworden. Er dient vermehrt
als ein Begriffsregal, unter dem man alles oder
eben auch fast nichts verstehen kann. Manchmal
erscheint es daher sogar einfacher, Hindernisse
der Teilhabe zu benennen (z. B. Kinderarmut), als
Teilhabe fördernde Faktoren zu definieren. Zur
uneingeschränkten Teilhabe in der Gesellschaft gehört es nicht nur, dabei zu sein. Es bedeutet, dazu
zu gehören und sich zugehörig zu fühlen.“
(Franz Fink/Thorsten Hinz, 2011, Freiburg).
Die Realität zeigt uns aber ein anderes Bild. Im
Herausforderungen | Jahresbericht 2013/2014
Saarland ist immer noch jedes fünfte Kind von
Armut betroffen – mehr als im Bundesdurchschnitt.
Besonders betroffen sind Kinder von Alleinerziehenden, aus Familien mit drei und mehr Kindern,
aus Familien mit Hartz-IV-Bezug oder mit Migrationshintergrund. Diese Kinder leben oft unter
schlechten Wohnbedingungen, sind von Bildungsund Freizeitangeboten ausgegrenzt und haben
weniger Möglichkeiten der
gesellschaftlichen Teilhabe.
derten Teil des Arbeitsmarktes werden hier Dienstleistungen angeboten, die über bisher ständig
wechselnde arbeitsmarktpolitische Instrumente und
Maßnahmen zwar aufgebaut, aber selten nachhaltig in die Infrastruktur von Städten und Gemeinden
verankert werden konnten. Die Notwendigkeit von
arbeitsmarktpolitischen Instrumenten in Nachfolge
der Bürgerarbeit hat das DWSAAR in vielen Stellungnahmen beschrieben
und gefordert.
Solche Feststellungen
finden sich mittlerweile in
vielen Stellungnahmen, Studien und Positionspapieren.
Aber was passiert mit dem
Aktionsplan gegen Armut,
den die Landesregierung
vor einem Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt hat?
Was passiert mit den dort
beschriebenen Empfehlungen? Wenn man sie sich genauer ansieht, sind sie ohne
zusätzliche finanzielle Mittel
nicht umzusetzen. In einem
Land, in dem die Schuldenbremse eine zentrale Vorgabe politischen Handelns
darstellt, ist Armut nicht zum
Nulltarif zu bekämpfen.
Der Teilhabegedanke
findet sich zumindest vom
Anspruch her auch in den
neueren Überlegungen zur
Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen.
Die Beteiligung des Bundes
an den Kosten auf Länderebene muss kommen, die
Frage ist nur wann! Der
Begriff „Teilhabegeld“ ist
schon in der Welt – er muss
mit Leben gefüllt werden.
Die Diakonie an der Saar
setzt sich dafür ein, dass mit
dem Teilhabegeld nicht nur
eine fiskalische Regelung
Raum greift, sondern der
Teilhabebegriff im Sinne von
umfassender Partizipation
an Ressourcen verstanden
wird. Zumindest wir werden
dies verstärkt in die politische Diskussion bringen.
Nelson Mandela hat einmal
gesagt: „Die Überwindung der Armut ist kein Akt
der Barmherzigkeit, sondern ein Akt der Gerechtigkeit.“ Von daher müssen zu dem begrüßenswerten
Arbeitsmarktprogramm „A-Saar“ der Landesregierung, mit dem sie ihren Beitrag zur Bekämpfung
der Arbeitslosigkeit leistet, noch weitere Elemente
hinzukommen, um Teilhabe zu ermöglichen.
In der Literatur dazu wird nicht umsonst der
„Passiv-Aktiv-Austausch“ diskutiert. Er will Langzeitarbeitslose in Arbeit und Gesellschaft re-integrieren. Statt (passiver) Arbeitslosigkeit soll mit Hilfe
öffentlich geförderter, sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung (aktive) Arbeit finanziert werden.
Dies trägt zur Verbesserung des Selbstwertgefühls
von Betroffenen bei. Darüber hinaus leistet er einen
wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung in unserer
Gesellschaft. Eingebettet in einen öffentlich geför-
Teilhabe ist auch ein wichtiges Stichwort für die Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die Tag für Tag im Clearinghaus des DWSAAR
im Völklingen ankommen. Seit Oktober 2010 bis
heute sind über 700 Jugendliche ins Saarland
eingereist, 2013 waren es allein 163 Minderjährige
aus Afghanistan oder Schwarzafrika. Ihnen Sprachunterricht, Bildungsangebote, Qualifizierung und
Beschäftigung zu geben, ist ein wichtiges Thema
für das DWSAAR.
Wolfgang Biehl
Geschäftsführung
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Jahresbericht 2013/2014
Organigramm DWSAAR gGmbH
Gesellschafterversammlung
Verwaltungsrat
Geschäftsführung
DIAKONISCHES WERK AN DER SAAR
gGmbH
Verwaltung
Personalverwaltung
Vermögensverwaltung
Mitarbeiter-vertretung
(MAV)
Finanz- u. Rechnungswesen
Verbindungsstelle / Liga
Öffentlichkeitsarbeit/
Kommunikation/Fundraising
Betriebswirt. Fachberatung
Qualitätsmanagementbeauftragte/r
Ref. Kindertageseinrichtungen
Gleichstellungsbeauftragte
Ref. Freiwilligendienst
Datenschutzbeauftragte/r
Arbeitssicherheit /
Brandschutz
Controlling
Offene Soziale Arbeit
Jugendberufshilfe
Jugendhilfeverbund
Referat I
Gemeindl. Diakonie
Team I
Jugendberatung
Berufsorientierung
Berufsvorbereitung
Ausbildung
Ausbildungsbegleitung
stationär / teilstationär
Referat II
Beratung und Bildung
Referat III
Gemeinwesenarbeit
Referat IV
Migrationsdienste
Team II
Jugendsozialarbeit
Niederschwellige Beschäftigung
Qualifizierende
Beschäftigung
ambulant
Bildung und Betreuung
an Schulen
Psychologischer Dienst
Ambulante Pflege
Gemeinnützige Trägergesellschaft Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband
Saarbrücken mbH
(Kooperation mit Caritasverband für Saarbrücken und
Umgebung e. V.)
Ökumenische Gesellschaft
für ambulante Pflege im
Saarland mbH
(Kooperation mit Caritasverband für Saarbrücken und
Umgebung e. V. )
Kirchliche Sozialstation Neunkirchen / Spiesen-Elversberg
gemeinnützige GmbH
(Kooperation mit Caritasverband Schaumberg-Blies e.V.)
Offene Soziale Arbeit
Die Abteilung Offene Soziale Arbeit hat 2013 rund 15.700 Personen betreut oder beraten, das sind rund 700
mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Beratungskontakte ist ebenfalls gestiegen - von rund 62.000 auf 67.783.
Im Diakonischen Zentrum Neunkirchen erhielten 364 Menschen wichtige Hilfen wie Sozialberatung, weiterführenden Vermittlungshilfen oder Betreuungsleistungen. Dabei erfolgten insgesamt 1.370 Beratungskontakte. Die Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund nutzten 280 Personen in rund 2.400 Kontakten. Neu
hinzugekommen sind Leistungen aufsuchender Sozialarbeit für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Vom Angebot der Wärmestube profitierten 180 Personen. 165 Menschen erfuhren wichtige Hilfen
durch die Illinger Tafel.
Besonders viel Zulauf hatte auch das Diakonische Zentrum Saarbrücken. Fast 1.300 Hilfesuchende wurden
dort im Regelfall mehrfach betreut oder beraten. Das Bekleidungs- und Haushaltswarenangebot „St. Johanner Börse“ verzeichnete rund 1.000 Kundinnen und Kunden. Zur Fachberatung für Wohnungslose kamen 648
Klienten. 300 Menschen nahmen das Angebot der Praxis medizinische Grundversorgung für Wohnungslose
in Anspruch.
Die Angebote im Kinderbildungszentrum Malstatt (KIBIZ) nutzten 473 Personen, davon 339 Kinder. In der
Erziehungsberatungsstelle suchten 551 Personen Rat. Die Arbeitsstelle für Integrationshilfen (AfI) betreute 89
Kinder. An den Kursen der Evangelischen Familienbildungsstätte nahmen rund 2250 Menschen teil.
Im Diakonischen Zentrum Völklingen wurden 613 Menschen betreut. Die Völklinger Tafel hatte 669 registrierte Kunden. Bei der Schuldnerberatung wurden 281 Betroffene beraten. Die Freiwilligenagentur Völklingen
gewährleistete außer der Durchführung vielfältiger Projekte auch die Beratung von 62 Einzelpersonen. Der
Jugendmigrationsdienst Völklingen betreute 142 Personen. Die Flüchtlingshilfe in Lebach kümmerte sich in
rund 1500 Beratungskontakten um insgesamt 448 Flüchtlinge.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Inklusion
beginnt im Kopf
Damit alle Menschen die Chance zur gesellschaftlichen Teilhabe
erhalten, ist ein Perspektivenwechsel notwendig
Niemand möchte dort, wo er lebt nicht dazu gehören
dürfen. Jeder möchte Angebote des Gemenwesens
in Anspruch nehmen können – möchte teilhaben an
dem, was es im eigenen Lebensraum oder darüber
hinaus gibt. Im Alltag überrascht es dann umso mehr,
dass es vielfach als „normal“ angesehen wird, dass
es für manche Menschen nicht selbstverständlich
ist an vielen Angeboten des Gemeinschaftslebens
teilhaben zu können. Überlegt man sich warum das
so ist, trifft man nahezu zwangsläufig auf Fragestellungen von Inklusion und Exklusion.
Diese Kernbegriffe heutiger Sozialpolitik gehören
zwischenzeitlich zum Standard internationaler Verlautbarungen zur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Sie treffen Aussagen zum
Grundrecht gesellschaftlicher Teilhabe und fordern
gesellschaftliche Mitwirkungsrechte für alle ein.
Doch wie kann selbstbestimmte Partizipation oder
Inklusion erreicht werden? Was soll ermöglicht, oder
vermieden werden? Kurz gefasst kann es nur darum
gehen, für alle Menschen von Anfang an die gleichen
Chancen zur sozialen Beteiligung zu eröffnen. Damit
das im Alltag tatsächlich umgesetzt werden kann,
sind zunächst eine gute Erreichbarkeit von Angeboten im Sozialraum und die Verfügbarkeit bedarfsgerechter, gemeindenaher Dienstleistungsangebote
von erheblicher Bedeutung. Wesentliche Grundsätze, die beachtet werden müssen sind: Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit, Barrierefreiheit,
die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit und der
Grundsatz „Einbeziehen statt Ausgrenzen“.
Damit alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig am
gemeinschaftlichen Leben mitwirken können, braucht
es mehr als relevante gesetzliche Bestimmungen.
Benötigt wird ein Paradigmenwechsel, der menschliche Verschiedenartigkeit nicht als Problem, sondern
als Normalität und Gelegenheit zur gemeinschaftlichen Weiterentwicklung begreift. Entsprechend ist
eine Perspektivenveränderung gefordert, die Beteiligungsrechte unabhängig von der Leistungsfähigkeit
des Einzelnen definiert und deren Realisierungsmöglichkeit in den Blick nimmt. Die Frage muss dabei
sein: Welche Hilfen, Vereinfachungen oder Unterstützungsleistungen sind notwendig, um Zugang und
Mitwirkung für Bürgerinnen – und Bürger zu gewährleisten. Bestehen individuelle Beeinträchtigungen,
ist zu überlegen welche kompensatorischen Hilfen
erforderlich sind und wie diese praktikabel organisiert
werden können, – damit die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, die Teilnahme an Kultur- oder Sportveranstaltungen, selbstbestimmtes Wohnen, Freizeitgestaltung und berufliche Betätigung möglich werden.
Auf dem Weg zu einer solchen „inklusiven Lebensorganisation“ bedarf es eines Mentalitätswandels, der
sich selbstverständlich an „Hilfen zur Ermöglichung“
ausrichtet und nicht auf „Ausgrenzung“ hinwirkt.
Sollen persönliche Mitwirkung – nach individuellen
Konditionen – und ein so verstandenes selbstverständliches Miteinander realistisch sein, müssen
Entwicklungsstrategien nicht nur auf „Meta-Ebenen“,
sondern auch in der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure vor Ort, in den jeweiligen sozialen Bezugsquartieren, entwickelt werden. Ihnen kommt bei
der Schaffung inklusiver Sozialräume eine besondere Bedeutung zu. Sehr gute Ansatzpunkte bieten hier
die Angebote der Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit
des Diakonischen Werkes an der Saar. Sie stärken
Menschen in Ihren Bezugsräumen, helfen Ressourcen zu bündeln, fördern Kooperation oder Vernetzung und initiieren soziale Projekte. Letztendlich
werden damit auch die Partizipationsmöglichkeiten
jedes Einzelnen und perspektivisch gesehen „die
Inklusion“ unterstützt.
Zum Gelingen Erfolg versprechender Inklusionsprozesse gehören selbstverständlich auch konkrete
Möglichkeiten zum Austausch und zur Begegnung,
zur direkten Beteiligung, zur Beratung, erlebbaren
Unterstützung sowie zur Schaffung von Modellprojekten - und ein Partizipationsverständnis, „das im
Kopf und Bauch“ beheimatet ist. Denn, um mit den
Worten des amerikanischen Psychologen Julian
Rappaport zu sprechen: Ein Inklusionsprozess, in
dem Betroffene zwar über Rechte verfügen aber
keine Ressourcen besitzen wäre tatsächlich „ein
grausamer Scherz“.
Wolfgang Schönberger
Abteilungsleiter Offene Soziale Arbeit
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
Orte des Vertrauens
Die Gemeinwesenprojekte in den Saarbrücker Stadtteilen Malstatt,
Burbach und Brebach sind für weitere fünf Jahre gesichert
Das war eine der guten Nachrichten des Jahres
2013: Am 4. Dezember wurden nach eineinhalb
Jahren Verhandlung die Kooperationsverträge der
Stadtteil- und Gemeinwesenprojekte mit Stadt, Regionalverband und Immobiliengruppe Saarbrücken
(SGS) für weitere fünf Jahre verlängert.
Damit bleiben für die Menschen in Alt-Saarbrücken, Brebach, Burbach, Malstatt, Folsterhöhe und
Wackenberg wichtige Anlaufstellen – „Orte des Vertrauens“ – erhalten. Das Diakonische Werk an der
Saar ist Träger des BürgerInnenzentrums Brebach,
des Stadtteilbüros Malstatt sowie gemeinsam mit
dem Caritasverband Saarbrücken und Umgebung
der Gemeinwesenarbeit Burbach – Stadtteilbüro
und Haltestelle Burbach.
Die Einrichtungen – teilweise bestehen sie seit
mehr als 30 Jahren – sind für Menschen in Notlagen gut erreichbar, für partnerschaftliche Hilfe
und parteiliches Engagement für und mit den
Menschen im jeweiligen Stadtteil bekannt. In allen
Einrichtungen ist die Sozialberatung stark nachgefragt. Existenzsicherung ist Thema Nummer
Eins. Beratung zu Sozialgesetzen, Überprüfung
von Bescheiden und vieles mehr wird täglich
bearbeitet. Von den Einzelfällen ausgehend – und
dies ist ein Alleinstellungsmerkmal der Gemeinwesenarbeit – werden strukturelle Lösungen gesucht.
So bleibt es etwa nicht bei der Verhinderung der
Stromsperre bei Familie X., sondern es gibt eine
gemeinsame Initiative der Sozialberatungsstellen,
die wesentliche Beiträge zum „Saarbrücker Modell
zur Vermeidung von Stromsperren“ geleistet hat.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
ventiven Bereich – kommen bei den Menschen
in den Stadtteilen überhaupt erst an, wenn sie an
die „Stadtteilprojekte“ angebunden sind oder von
dort initiiert und begleitet werden. Hier sind etwa
die Kinderhäuser zu nennen – als Antwort auf
Kinder- sowie Familienarmut und finanziert vom
Regionalverband Saarbrücken. Frühe Hilfen (Babyclubs, Familienhebammen) sowie frühe Förderung
und Bildung (Spielkreise, Krabbelgruppen, Purzelturnen, Familienbildungsprogramme Opstapje und
Hippy) sind wichtige noch auszubauende Angebote. Sie entfalten ihre Wirkungen insbesondere
durch die gute Erreichbarkeit und Vertrauenspersonen vor Ort.
Die strukturbildende Funktion zeigt sich auch in
der Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern
bei gemeinsamen Interessen. Menschen treten
gemeinsam für Verbesserungen ein. Bürgerinitiativen für einen sauberen Stadtteil, Spielplatzpatenschaften, Zusammenschlüsse, um die Aufnahme
des Stadtteils in Förderprogramme zu erreichen
haben ganz konkret kleinere und größere Ziele
erreicht: Faltblätter über Abfallentsorgung gibt es
in verschiedenen Sprachen, renovierte Spielplätze
und Freiflächen sind wieder nutzbar, eine Fußgängerbrücke wurde nicht abgerissen, sondern neu
gebaut und vieles mehr.
Die Bedeutung dieser Mitwirkung, idealerweise
auch benachteiligter Bürgerinnen und Bürger eines
Stadtteils, wird von der Stadtverwaltung mittlerweile
gesehen und geschätzt. Auch die finanziell sehr
schwierige Situation der Städte und Gemeinden
sowie des Regionalverbandes und der Immobiliengruppe Saarbrücken (SGS) sind Anlass für neue
Kooperationen. Mit überschaubaren Mitteln sollen
notwendige Infrastruktur erhalten, Verbesserungen
im Sinne der Menschen erreicht und Fehlplanungen vermieden werden.
Manche sozialen Hilfen – insbesondere im prä-
Ein weiterer Aspekt muss hier genannt werden:
Durch die Trägerschaft des DWSAAR können
für die Ratsuchenden bei Bedarf weitere Beratungsstellen und Hilfen direkt und gut erschlossen
werden: Schuldnerberatung, Migrationsdienste,
Stadtteilwerkstatt, um nur einige zu nennen. Andererseits bestehen für bereits vorhandene, aber
auch neue Angebote des DWSAAR (zum Beispiel
für psychisch belastete Menschen) durch die Gemeinwesenarbeit gute Möglichkeiten, viel über den
jeweiligen Stadtteil zu erfahren sowie schnell und
effektiv tätig zu werden.
Auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen
Kirchengemeinden ist wechselseitig positiv. Die
evangelische Kirchengemeinde Malstatt unterstützt
zum Beispiel das Kinderbildungszentrum und die
Stadtteilwerkstatt sowie die Stadtteilinitiative „Malstatt gemeinsam stark“. Sollte es gelingen, dass
Malstatt in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen wird, könnte auch die Kirchengemeinde
profitieren.
Dies ist bereits in Brebach der Fall (Programm Fassadenrenovierung). Dort besteht die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde auch nach Abgabe
der Trägerschaft für das BürgerInnenzentrum an
das DWSAAR in Form eines Beirates fort. Auch zur
evangelischen Kirchengemeinde in Burbach gibt es
anlassbezogen immer wieder positive Kontakte.
Konkrete Beiträge zu einer positiven Stadtteilentwicklung durch die Stadtteilprojekte können auch
immer wieder zu neuen Themen und Problemlagen
geleistet werden, da sie „Drittmittel“ in erheblichem
Umfang einwerben. Hierdurch sind für einen
befristeten Zeitraum zusätzliche Angebote zum
Thema Migration/Integration und zur seniorengerechten Stadtteilentwicklung möglich.
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
Das Stadtteilbüro
Malstatt
Malstatt ist ein multiethnischer Stadtteil mit einer
hohen Integrationsfähigkeit. Von den 5700 Einwohnern im unteren Malstatt haben über die
Hälfte einen Migrationshintergrund, verteilt
auf etwa 120 verschiedene Nationalitäten. Das
Miteinander wird unterstützt durch gemeinsame
Feste und Aktionen im Stadtteil sowie Sprachkurse,
Kochabende und dergleichen. Im Distrikt Leipziger
Wiese mit überwiegend sozialem Wohnungsbau
leben ebenfalls viele Menschen von Transferleistungen.
Nach wie vor ist der Anteil an Kindern bis zehn
Jahre in Saarbrücken nirgends höher als im unteren Malstatt. Dieser Tatsachen trägt die Gemeinwesenarbeit Rechnung durch Angebote für Kinder
von Null bis sechs Jahre. Für die Jüngsten ab
Geburt gibt es den Babyclub und die Mütterberatung sowie eine Krabbelgruppe und einen Miniclub
für Kinder bis sechs Jahre. Als Ergänzung finden
Musikangebote für die Kleinsten und verschiedene
Turn- und Bewegungsangebote statt. Besonders in
den Ferien werden die Kinder und ihre Eltern mit
Spielaktionen und Freizeiten angesprochen.
Um Menschen für ihren Stadtteil zu interessieren
und zu Engagement anzuregen, setzt das Stadtteil-
büro Malstatt auch auf die Methode des Community Organizing. Im vergangenen Jahr entstand
der Stadtteilverein „Malstatt gemeinsam stark“,
der sich zurzeit für die Aufnahme Malstatts in das
Programm „Soziale Stadt“ stark macht. Aber auch
Themen wie Plätze und Verkehr in Malstatt liegen
dem Verein am Herzen.
Die Sozialberatung des Stadtteilbüros Malstatt
interveniert bei den vielfältigen existentiellen
und finanziellen Krisen, die in Malstatt sehr häufig vorkommen, denn rund 40 Prozent der Bewohner leben von Arbeitslosengeld II (Hartz-IV).
Das „Zusammen-Tun“ im Sinne von Vernetzung
und Kooperation von Stadtteilakteuren, Bewohnern, Einrichtungen und Verwaltung zeigt sich bei
zahlreichen Arbeitskreisen, dem Stadtteilentwicklungskonzept und Festen und Aktionen im Stadtteil.
Begleitet werden diese Entwicklungen von der
Stadtteilzeitung „Molschder Blatt“. Die Entwicklungen im Stadtteil im Auge zu behalten, das Wissen
umeinander zu fördern und gegebenenfalls fehlende Angebote zu initiieren oder selbst anzubieten,
stellt einen großen Anteil an der Arbeit des Stadtteilbüros dar.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Das BürgerInnenzentrum
Brebach
Brebach ist ein Arbeiterquartier im Strukturwandel. Überdurchschnittlich viele Bewohner beziehen Transferleistungen. Aufgrund seiner Industriegeschichte hat der Stadtteil eine kulturell
gemischte Bewohnerschaft. Der Anteil der älteren Bevölkerung
wächst stetig an. Viele von ihnen haben eine schwierige Einkommenssituation, etwa jeder Fünfte der über 60-Jährigen ist ehemaliger Gastarbeiter aus der Türkei.
Die Gemeinwesenarbeit bietet eine Palette von klassischen
Maßnahmen wie Sozialberatung, Unterstützungsangebote
für Kinder und Familien, Stadtteilkulturarbeit, Stadtteilzeitung und Angebote zur Aktivierung und Bürgerbeteiligung.
Daneben engagiert sich das BürgerInnenzentrum beim Aufbau
einer sozialraumorientierten Angebots- und Versorgungsstruktur
für ältere Menschen und ihre Angehörigen.
Mit dem Projekt „Brebach versorgt sich selbst!“ wird ein
Netzwerk geknüpft, das Unterstützung aus dem Stadtteil für den
Stadtteil organisiert, damit alte Menschen solange wie möglich und bei angemessener Lebensqualität in ihrem gewohnten
Zuhause verbleiben können. So wurde ein eigenes Unterstützungs- und Pflegetagebuch (deutsch-türkisch) entwickelt.
Es hilft sowohl in der Familie als auch in der Beratung Einzelner,
besser miteinander ins Gespräch zu kommen. Es geht darum,
Ängste abzubauen und rechtzeitig die richtigen Hilfen zu entwickeln und zugänglich zu machen. Ein umfassender Seniorenwegweiser mit Stadtteilplan macht kompakt und übersichtlich das
Netzwerk der ehrenamtlichen und professionellen Angebotsstrukturen sichtbar, hilft Informationslücken zu schließen und ermöglicht, sich selbständig die gewünschte Unterstützung einzuholen.
Zusammen mit dem iSPO-Institut für Sozialforschung Saarbrücken wurde ein Konzept zur Basisqualifizierung von Stadtteil- und Alltagshelferinnen und -helfern entwickelt und in einem
ersten Kursdurchgang mit elf Teilnehmenden erprobt. Ziel ist, für
den Stadtteil einen Helfer-Pool aufzubauen, die in Form einer
organisierten Nachbarschaftshilfe einsetzbar sind.
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
GemeinWesenArbeit
Burbach
In Burbach leben etwa 14.500 Menschen, darunter
mehr als 2.300 Kinder. Deshalb setzt die Gemeinwesenarbeit (GWA) Burbach einen Schwerpunkt
bei der Förderung von Kindern. Für die ganz
Kleinen werden Babyclubs angeboten und eine regelmäßige Elternberatung unterstützt die Familien.
Dazu kommen Spielaktionen in den Ferien und ein
großes Kinderfest im Herbst, immer in Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendeinrichtungen vor
Ort.
engagierte Mitarbeit beim Orientalischen Markt in
Burbach setzen hier Akzente.
Fast 40 Prozent der Menschen in Burbach beziehen Arbeitslosengeld II („Hartz IV“). Vielen fehlt es
am Notwendigsten. Die GWA Burbach setzt dem
ein umfassendes Angebot der Sozialberatung
entgegen, ergänzt von Schuldner- und Insolvenzberatung. Sie begleitet die Burbacher Selbsthilfeinitiative Hartz IV, in der sich Betroffene unterstützen
und das Thema in die Öffentlichkeit tragen.
Etwa ein Drittel der Burbacherinnen und Burbacher
sind aus dem Ausland zugewandert. Menschen
aus etwa hundert Nationen leben hier. Deshalb legt
die GWA Burbach viel Wert auf die Stärkung des
interkulturellen Zusammenlebens. Ein wöchentlicher Frauentreff, der von 30 Frauen meist türkischer Herkunft besucht wird, Sprachkurse sowie
mehrsprachige Förderangebote gemeinsam mit
dem Kultur- und Lesetreff und nicht zuletzt die
In Burbach entwickelt sich einiges. Förderprogramme bringen Geld in den Stadtteil, neue
Geschäfte werden aufgemacht, viele Vereine
und soziale Einrichtungen sind hier aktiv. Die
GWA Burbach unterstützt diesen Prozess durch
ihre Mitwirkung bei der Stadtteilentwicklung, durch
die Koordination verschiedener Arbeitskreise und
durch Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit wie die
Stadtteilzeitung „Burbacher Dorfblatt“.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Deutschkurse
sind gefragt
Das Diakonische Werk an der Saar hat sein Angebot zur
Sprachförderung für Migranten kräftig ausgebaut
Die Nachfrage nach gesetzlichen Integrationskursen sowie nach Kursen zur berufsbezogenen
Sprachförderung für Migranten ist weiter gestiegen.
Das Diakonische Werk an
der Saar (DWSAAAR) hat
deshalb sein Angebot erweitert. 2013 nahmen insgesamt 750 Migrantinnen
und Migranten an den
Kursen teil. 570 von ihnen
besuchten die Integrationskurse, 180 die Kurse
„Deutsch für den Beruf“. Je
ein Fünftel der Teilnehmenden kamen aus arabischen
Ländern und der EU,
weitere aus der Türkei, der
ehemaligen Sowjetunion und
aus Afghanistan. Angeboten werden die Kurse in
Saarbrücken, Völklingen und Neunkirchen.
„Bei der Einstufung zu den gesetzlich vorgeschriebenen Integrationskursen stellen wir immer häufiger einen grundlegenden Alphabetisierungsbedarf
fest“, erläutert Martin Horzella, stellvertretender
Abteilungsleiter Offene Soziale Arbeit. So gibt es
zahlreiche Migrantinnen und Migranten, die überhaupt nicht lesen und schreiben können. Andere
haben zwar in ihrem Herkunftsland in ihrer Muttersprache lesen und schreiben gelernt, müssen aber
nun die lateinische Schrift lernen.
Alphabetisierungskurse stellen an die Lehrkräfte
besondere Anforderungen, das Fachpersonal für
diese Kursform ist knapp. Deshalb hat das DWSAAR 15 Dozentinnen und Dozenten für Alphakurse
selbst ausgebildet. Im September 2013 wurde
außerdem in der Poststraße 50 in Völklingen
ein Kompetenzzentrum für das Thema Alphabetisierung mit einem speziellen Unterrichtsraum
eingerichtet. Hier können sich Lehrkräfte über
nahezu alle verfügbaren Lehrwerke und Materialien zur Alphabetisierung informieren. Die Bestände
werden laufend erweitert und aktualisiert. Der sogenannte „Alpha-Raum“
ist ein speziell gestalteter
Unterrichtsraum, der
auch Platz für die Arbeit
in Lerngruppen mit unterschiedlichem Lernniveau
bietet.
Zusammen mit dem
Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge (BAMF)
und der Saarländischen
Krankenhausgesellschaft
(SKG) wurde zudem
ein erster berufsbezogener Sprachkurs „Kompetent kommunizieren
im Krankenhaus“ entwickelt. Der Kurs richtete
sich an Ärztinnen und Ärzte, die aus dem Ausland
stammen und dort ihre medizinischen Abschlüsse erlangt haben. Sie sollten ihre mitgebrachten
Deutschkenntnisse erweitern, um im Arbeitsalltag
gut kommunizieren zu können. Teilgenommen
haben beschäftigte Ärztinnen und Ärzte mit erteilter oder beantragter Approbation, die von verschiedenen Krankenhäusern im Saarland für den
Kursbesuch freigestellt wurden. Im Mittelpunkt
des Deutschunterrichts standen die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten, der fachliche
Austausch mit Vorgesetzten, Kollegen und Pflegekräften, aber auch das leichtere Verstehen und
Verfassen von Falldokumentationen und Verwaltungsdokumenten. Einheimische medizinische
Sprachcoachs haben dabei die Deutschdozenten
unterstützt und authentisches Unterrichtsmaterial
aus dem Alltag im Krankenhaus in den Kurs eingebracht. Der Modellkurs stieß auf großes öffentliches Interesse. Kliniken und Pflegeeinrichtungen
haben Anschlusskurse nachgefragt.
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
Ein Stadtteil, in dem
man gerne alt wird
Im Saarbrücker Distrikt Bruchwiese soll eine dem Altern angepasste
Infrastruktur für Seniorinnen und Senioren entstehen
Aus vielen Untersuchungen weiß man, dass
alte und hochbetagte
Menschen fast immer
den Wunsch nach einem
selbstbestimmten und in
die bekannte Wohnumgebung eingebundenen
Leben haben. Sie möchten in der gewohnten
Umgebung, möglichst in
der eigenen Wohnung,
alt werden – solange es
irgend geht.
Damit das möglich ist, sollten einige Rahmenbedingungen stimmen: Vor Ort – im Stadtteil – müssen
Versorgungs- und Unterstützungssysteme vorhanden und vernetzt sein; man braucht Nachbarn, die
achtsam sind; es sollte eine soziale Infrastruktur
vorhanden sein wie zum Beispiel Treffmöglichkeiten,
kulturelle sowie Gesundheits- und Bewegungsangebote. Solche Rahmenbedingungen unter Mitwirkung
der alternden Bewohner beispielhaft aufzubauen ist
Ziel eines neuen Projektes: „Alter(n)sgerechte Quartiersentwicklung Bruchwiese“.
Der Distrikt Bruchwiese in Zentrumsnähe von
Saarbrücken ist dafür aus Sicht des Diakonischen
Werks an der Saar besonders geeignet. Hier leben
viele Bewohnerinnen und Bewohner seit vielen
Jahren in eigenen oder gemieteten Wohnungen,
und der Anteil der Alten und Hochbetagten wird in
den nächsten Jahren steigen. Die „Bruchwiese“
ist kein sozial belastetes Wohngebiet, bei den
Seniorinnen und Senioren gibt es einen hohen
Anteil, der der mittleren Mittelschicht zuzurechnen
ist. Gleichzeitig gibt es aber auch Anzeichen von
„versteckter Armut“. Es gibt private und informelle
Ansätze an Nachbarschaftshilfe, gleichzeitig
sind Vereinzelungs- und Abschottungstendenzen spürbar. Trotz des großen Anteils an allein
lebenden alten Menschen gibt es keine vernetzten
Angebote für Seniorinnen und Senioren, eher ist
ein gegenläufiger Trend bemerkbar.
Im Februar 2014 hat das Projekt seine Arbeit
aufgenommen. Es wird für drei Jahre bezuschusst
von der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW). Ein
hauptamtlicher Mitarbeiter hat sein Büro im Gebrauchtwarenbasar „Schnickschnack“. Er liegt
mitten im Quartier und wird bereits seit längerem
von älteren Menschen als Treffpunkt genutzt. Dieses Büro ist als niedrigschwellige, offene Kontaktund Anlaufstelle gedacht, von der weitere Aktivitäten ausgehen. Von Anfang an sollen ehrenamtliche
Mitarbeitende gewonnen werden.
Ziel ist, mit Beteiligung der Bewohner den Stadtbezirk so zu gestalten, dass ältere Menschen ihrem
individuellen Bedarf entsprechend Dienstleistungen, Unterstützungsangebote und Begegnungsmöglichkeiten vorfinden, um so lange wie
sie es wünschen in ihrer gewohnten Umgebung
leben zu können. Ganz wichtig dabei ist die Beteiligung der Bewohnerschaft. Alle Maßnahmen sollen
entlang ihrer Wünsche und Bedürfnisse entwickelt, ihre Ressourcen und Potentiale einbezogen
werden. Mögliche Einzelmaßnahmen können sein:
Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe,
themenspezifische Informationsveranstaltungen,
kulturelle Aktivitäten, Aufbau „Betreutes Wohnen
zuhause“, Wohnraumberatung und anderes.
Das Projekt wird von einem Kreis von Unterstützern begleitet, zu denen die Stadt Saarbrücken,
der Regionalverband Saarbrücken mit dem Pflegestützpunkt, die beiden Kirchengemeinden, die
ökumenische Sozialstation, der städtische Seniorenbeirat und die Bezirksbürgermeisterin gehören.
„Die Ergebnisse des Projektes können praktikable Hinweise auf die Weiterentwicklung und
Umsetzung seniorenpolitischer Ansätze im
Saarland geben“, hofft Sigrun Krack, Referentin
der Abteilung Offene Soziale Arbeit.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Anlaufstellen in
Neunkirchen, Kirkel
und St. Wendel
Die ambulanten Hilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen für
Menschen mit Behinderungen erweitern ihr Angebot im Saarland
Angegliedert an das Team in Saarbrücken bietet
das Diakonische Werk an der Saar jetzt auch ambulante Eingliederungshilfen zum selbstbestimmten
Leben und Wohnen in den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel an. Erwachsene Menschen
mit geistiger, körperlicher oder seelischer
Behinderung werden begleitet, unterstützt und
gefördert mit der Zielsetzung „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Sowohl Personenkreis als auch Zielsetzung des
Angebotes unterscheiden sich in Neunkirchen
nicht von dem in Saarbrücken. Auch der Leistungsumfang ist gleich.
Um eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten, wurde zunächst ein
Büro im Diakonischen
Zentrum Neunkirchen
eingerichtet. Seit Juli
2013 ist dieser Raum in
der Innenstadt verfügbar
und wird zwischenzeitlich als Anlaufstelle gut
angenommen. Im vergangenen Jahr standen in der Außenstelle Neunkirchen besonders der Aufbau und die konkrete
Gestaltung des Angebotes im Vordergrund. Dazu
wurde seit August 2012 eine Mitarbeiterin des
Teams Saarbrücken sukzessive in Neunkirchen
tätig und wird heute von einem Kollegen mit einer
halben Stelle unterstützt. Von hier aus wurden
Kontakte zu relevanten Stellen im Kreis St. Wendel
geknüpft. Um auch dort Beratungen anbieten zu
können, ist der Kollege bei Bedarf im evangelischen Pfarrheim in Oberlinxweiler erreichbar.
Die Qualitäts- und Standardsicherung ist an das
Team in Saarbrücken geknüpft. Die Mitarbeiter
nehmen regelmäßig an den dortigen Teamsitzungen, Fallbesprechungen und Angeboten zur
Supervision teil. Zudem
besteht eine gute Integration in die Angebote
des Diakonischen
Zentrums Neunkirchen.
Hier können Klienten
neben Angeboten der
Sozialberatung auch
die Migrationsdienste,
Sprachkurse und Hilfeangebote für Menschen in besonderen
sozialen Schwierigkeiten nutzen.
Ein weiterer Standort
der ambulanten Hilfen
kam 2013 im Saarpfalz-Kreis hinzu: eine Außenstelle in Kirkel. In der Ortsmitte wurde ein Büroraum angemietet und als Anlaufstelle eingerichtet.
Kontakt mit anderen sozialen Dienstleistern wurde
aufgenommen und das Angebot in Informationsgesprächen und durch Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt.
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
Kreativ werden mit
Holz, Metall oder Ton
Das neue TAgesZEntrum 32 in Saarbrücken hilft Menschen
mit psychischen Behinderungen ihren Alltag zu strukturieren
Das Diakonische Werk an der Saar hat ein neues
Angebot zur Betreuung von Menschen mit psychischen Behinderungen entwickelt. Seit Mitte
Februar 2014 gibt es in der Ludwigstraße 32, in
Saarbrücken-Malstatt, eine neue Tagesbegleitung:
das TAgesZEntrum 32!
Dieses Angebot ergänzt Hilfen für Klienten, die
wegen ihrer Behinderungen ambulante Betreuung benötigen und oft auch durch den Fachdienst
„Hilfen zum selbstbestimmten Leben und Wohnen
für seelisch behinderte Menschen“ des DWSAAR
unterstützt werden. Wie die Erfahrung im Betreuungsalltag gezeigt hat, ist es für viele Klienten sehr
schwer, Betätigungsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkte für Beschäftigungsinteressen zu
finden. Deshalb wurde ein Konzept für tagesstrukturierende Maßnahmen entwickelt.
In den angemieteten Räumen bestehen vielfältige
Aktionsmöglichkeiten. So können Erwachsene
mit seelischen Behinderungen zum Beispiel mit
Materialien wie Holz, Metall oder Ton arbeiten,
Kreativangebote verschiedener Art nutzen oder
sich hauswirtschaftlich betätigen. In freundlicher Atmosphäre können eigene Stärken (wieder-)
entdeckt, Einzel- und Gruppenarbeitsangebote
genutzt, Erfahrungen gesammelt und Kontakte mit
anderen Menschen aufgenommen und verstetigt
werden. Bedarfsorientiert wird versucht für jede Interessentin und jeden Interessenten eine passende
Beschäftigung zu finden!
Geöffnet ist das TAgesZEntrum
montags bis freitags ab 9 Uhr.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Kurzmeldungen
Erntedankfest im
Aller-Welts-Garten
Im vergangenen Herbst wurde im Aller-Welts-Garten in Neunkirchen erstmals Erntedank gefeiert. In dem Gemeinschaftsgarten
in der Kleingartenkolonie Forststraße, den das Diakonische
Zentrum Neunkirchen betreut, bewirtschaften Einheimische und
Migranten seit 2012 gemeinsam die Beete. Acht Einzelpersonen,
darunter vier mit Migrationshintergrund, die Bach- und die Biedersbergschule, die Kitas „Haus des Kindes“ und „Arche Noah“
sowie die „Wärmestubb“ für Wohnungslose und die Migrationsdienste im Diakonischen Zentrum Neunkirchen machen mit,
erläutert Sozialarbeiter Walter Schnell. 2013 konnten sie zum
ersten Mal eine Ernte einbringen. Das wurde mit dem Erntedankfest gefeiert: bei einem Imbiss mit selbst geerntetem Obst und
Gemüse. Vorgestellt wurde auch ein Fotobuch, das die Entwicklung des interkulturellen Gartens dokumentiert.
Ein Vormittag in Gemeinschaft
Die Seniorenberatungsstelle Eschberg des Diakonischen Werks an der Saar bietet jetzt auch eine
Betreuungsgruppe für demenzkranke Menschen an.
Angehörige werden so für ein paar Stunden von der
Pflege entlastet. Alle zwei Wochen montags von
9 bis 12 Uhr können Demenzkranke an der Gruppe
in Saarbrücken teilnehmen. Die Patientinnen und
Patienten werden von Fachpersonal und geschulten
ehrenamtlichen Helferinnen betreut. Angeboten werden unter anderem Bewegungs- und Gesellschaftsspiele, gemeinsames Singen und Musikhören. Die
Kosten für die Teilnahme können von der Pflegekasse erstattet werden. Auf Wunsch werden die pflegebedürftigen Menschen auch von zu Hause abgeholt
und wieder zurückgebracht.
„Älter werden in Deutschland“
Eine Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“
für Seniorinnen und Senioren aus dem russischsprachigen Raum hat die Seniorenberatungsstelle
Eschberg in Saarbrücken gemeinsam mit der Evangelischen Familienbildungsstätte des Diakonischen
Werks an der Saar durchgeführt. Die Reihe informierte ältere Menschen, die aus russischsprachigen
Ländern nach Deutschland gekommen sind, über
Angebote der Seniorenhilfe in der Region Saarbrücken. Dabei wurden zum Beispiel folgende Themen
behandelt: „Ich bin alleinstehend. Wer kann mir im
Alltag helfen?“, „Wie beantrage ich Pflegeleistungen?“, „Hausnotruf. Was ist das?“ und „Wer bietet
fahrbaren Mittagstisch an?“. Zu allen fünf Terminen
stand ein Dolmetscher zur Verfügung.
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
AfI stellte sich auf
Kongress in Izmir vor
Die Arbeitsstelle für Integrationshilfen im Elementarbereich (AfI) des DWSAAR und des Caritasverbandes
Saarbrücken und Umgebung hat ihre Arbeit auf dem „1. Internationalen Kongress für eine barrierefreie
Stadt“ im türkischen Izmir vorgestellt. Astrid Steiner-Deletz von der AfI gehörte mit Vertretern der Lebenshilfe Völklingen und der Reha GmbH Lebach zu einer Delegation aus Völklingen, die zu dem Kongress im
November 2013 eingeladen war. Die Saarländer unter Führung von Oberbürgermeister Klaus Lorig und dem
saarländischen Sozialministerium berichteten dort über Fortschritte und Erfahrungen beim Gestalten einer
barrierefreien Stadt. Die AfI stellte ihr Konzept vor, wie Kinder mit Behinderungen in Kita und Hort integriert
werden können. „Es war eine ganz außergewöhnliche Erfahrung, unsere Arbeit zum Thema Inklusion in Izmir präsentieren zu dürfen und zu erleben, mit wieviel Engagement Veranstalter und Teilnehmer sich für den
Abbau von Barrieren und die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzen“, sagte Steiner-Deletz.
Aufsuchende
soziale Arbeit
in Neunkirchen
Das Diakonische Werk an der Saar hat in
Neunkirchen ein Betreuungsangebot für
sogenannte Randständige und Wohnungslose eingerichtet. Zielgruppe sind Männer
und Frauen, deren Lebensweise durch
besondere soziale Schwierigkeiten geprägt
ist, die sie aus eigener Kraft nicht überwinden können. Über die vorhandenen Hilfestrukturen sind die Betroffenen nur schwer
erreichbar. Da sich zudem vielfältige Problemstellungen zeigen, ist es notwendig
sie in ihren Lebens- und Bezugsbereichen
aufzusuchen: auf öffentlichen Plätzen, auf
der Straße, aber auch in ihrem Wohnbereich. Die Arbeit zielt darauf ab, Hilfestellung beim Lösen von Problemen zu leisten
und die Betroffenen – in Kooperation mit
allen relevanten Fachdiensten – zu einer
möglichst selbständigen, eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Lebensführung
zu motivieren. Ferner ist es wichtig, Lobbyarbeit für die Betroffenen zu betreiben,
etwa durch Mitwirkung in Gremien, um den
konkreten Hilfebedarf, Vernetzungschancen und Ansatzpunkte für sozialarbeiterische Interventionen nach außen deutlich
zu machen.
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Organigramm
Abteilung Offene Soziale Arbeit
REFERAT 1 – Ambulante Betreuungshilfen, Seniorenarbeit und
Diakonisches Zentrum Saarbrücken
Referent/in: Sigrun Krack
Tel. 06821 / 956-166, Fax: 06821 / 956-165 E-Mail: [email protected]
REFERAT 2 – Beratung, Bildung u. Ehrenamt
Referent/in: Sigrun Krack
Tel. 06821 / 956-166, Fax: 06821 / 956-165
E-Mail: [email protected]
Interdisziplinäre
Frühförderstelle
Im Füllengarten 99
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/75590471
Fax: 0681/75590477
E-Mail:fruehfoerderung
@dwsaar.de
Ambulant Betreutes
Wohnen Neunkirchen
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Diak. Zentrum Sbr. /
St. Johanner Börse /
Kleiderkammer
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-30/-35/-47
Fax: 0681/38983-40
E-Mail: [email protected]
Haus der Beratung I
Ev. Beratungsstelle für Erziehungs-,
Partnerschafts- und Lebensfragen
Großherzog-Friedrich-Str. 37, 66111 Saarbrücken
Tel. 0681/65722, Fax: 0681/64072,
E-Mail: [email protected]
Arbeitsstelle für
Integrationshilfen im
Elementarbereich
Poststraße 50
66333 Völklingen
Tel. 06898/984225
Fax: 06898/984227
E-Mail:[email protected]
Ambulant Betreutes
Wohnen Saarbrücken
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-44/-45
Fax: 0681/38983-40
E-Mail: abw-sb@ dwsaar.de
Fachberatungsstelle für
Wohnungslose
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-22+30
Fax: 0681/38983-40
E-Mail: [email protected]
Haus der Beratung II
Ev. Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte,
Familienplanung und Sexualpädagogik
Großherzog-Friedrich-Str. 37, 66111 Saarbrücken
Tel. 0681/65743, Fax: 0681/64072,
E-Mail: [email protected]
Aufsuchende soziale
Arbeit Saarbrücken
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-32/-42
Fax: 0681/38983-40
E-Mail: aufsuchendeSA
@dwsaar.de
Ambulant Betreutes
Wohnen Völklingen
Gatterstr. 13
66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-12
Fax: 06898/9147615
E-Mail: aufsuchendeSAvk
@dwsaar.de
Medizinische Grundversorgung / Praxis für
Wohnungslose
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-22+10
Fax: 0681/38983-13
E-Mail: [email protected]
Freiwilligenagentur Völklingen
Gatterstr. 13, 66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-10
Fax 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
Schuldner- und
Insolvenzberatung
Gatterstr. 13, 66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-26/
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
Ambulante Betreuungs- und
Förderhilfen für Menschen
mit seelischer, körperlicher
oder geistiger Behinderung
RV Saarbrücken
Johannisstr. 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/38983-21
Fax: 0681/38983-40
Mitwirkung Wärmestube
Saarbrücken
„Treffpunkt Wurzellos“
Trierer Straße 64
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/4163529
Ökumenische Bahnhofsmission
Saarbrücken
Hauptbahnhof Gleis 5 - 12
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/31850
Fax: 0681/31850
E-Mail: bahnhofsmission-sb
@dwsaar.de
Tafel Saarlouis
Lisdorfer Str. 13, 66740 Saarlouis
Tel. 06831/9399-0 u.
Fax: 06831/9399-40
E-Mail: [email protected]
und Tel. 06821/956-162
Agentur für
haushaltsnahe Arbeit
Gatterstr. 13
66333 Völklingen
Tel. 0160/8954693
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
Ev. Familienbildungsstätte
Mainzer Str. 269,
66121 Saarbrücken
Tel. 0681/61348
Fax: 0681/61340
E-Mail: [email protected]
Ev. Aktionsgemeinschaft
für Familienfragen
Mainzer Str. 269
66121 Saarbrücken
Tel. 0681/61348
Fax: 0681/61340
Seniorenberatungsstelle
Eschberg
Mecklenburgring 53
66121 Saarbrücken
Tel. + Fax: 0681/8319372
E-Mail: [email protected]
Sorgentelefon Pflege
Gatterstraße 13, 66333 Völklingen
Tel. 0800/3030608
E-Mail: sorgentelefon-pflege
@dwsaar.de
Kurberatung und -vermittlung
Mainzer Str. 269
66121 Saarbrücken
Tel. 0681/68570077
Fax: 0681/61340
E-Mail: [email protected]
Aufsuchende soziale
Arbeit Völklingen
Gatterstraße 13
66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-12
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: aufsuchendeSA-vk
@dwsaar.de
Aufsuchende soziale
Arbeit Neunkirchen
Hospitalstraße 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
TAgesZEntrum 32
Ludwigstraße 32
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/94713529
E-Mail: tageszentrum-ah
@dwsaar.de
Quartiersentwicklung
Bruchwiese (für Postvers.
Zusatz: Geschäftsräume
der „Schnickschnack“
GmbH)
Lessingstraße 61
66121 Saarbrücken
Tel. 0175/3829079
E-Mail: quartier-bruchwiese
@dwsaar.de
Ambulante Betreuungs- und
Förderhilfen für Menschen
mit seelischer, körperlicher
oder geistiger Behinderung
NK/ St. Wendel
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
mobil: 0151-64933285
E-Mail:
Ambulante Betreuungs- und
Förderhilfen für Menschen
mit seelischer, körperlicher
oder geistiger Behinderung
Saar-Pfalz-Kreis
Triftstraße 1
66459 Kirkel
Tel. 06849-1810180
mobil: 0176-84660499
E-Mail: [email protected]
Niederschwelliges
Betreuungsangebot
Eschberg
Mecklenburgring 53
66121 Saarbrücken
Tel. + Fax: 0681/8319372
E-Mail: [email protected]
Offene Soziale Arbeit | Jahresbericht 2013/2014
Abteilungsleiter: Wolfgang Schönberger
Tel. 06821 / 956-162, Fax: 06821 / 956-165
E-Mail: [email protected]
Stellvertreter: Martin Horzella
REFERAT 3 – Gemeinwesenarbeit u. Diak. Zentr. VK
Referentin: Rosie Divivier
Tel. 06821 / 956-164, Fax: 06821 / 956-165
E-Mail: [email protected]
Stadtteilbüro Malstatt
Breite Str. 63, 66115 Saarbrücken
Tel. 0681/94735-0, Fax: 0681/94735-29, E-Mail: [email protected]
Freiraum für Prävention / Kinderhaus Malstatt
Neustraße 22, 66115 Saarbrücken
Tel. Büro: 0681/947-1342 und 0681/947-3517, Fax: 0681/41620278
Kinder Club: 0681/4163841
Kinder Philosophie: 0681/4163844
E-Mail: [email protected]
Gemeinwesenarbeit Burbach
Bergstr. 6, 66115 Saarbrücken
Tel. 0681/76195-0, Fax: 0681/76195-22
E-Mail: [email protected]
Kultur-und Lesetreff Burbach
Burbacher Markt 9, 66115 Saarbrücken
Tel.: 0681/7535892
Schülerinnen- und Schülerhaus Matzenberg
Emsweg 22, 66115 Saarbrücken
Tel. 0681/791323, Fax: 0681/790064
E-Mail: [email protected]
Therapeutische SchülerInnengruppe Brebach
Jakobstr. 12 – 16, 66130 Saarbrücken-Brebach
Tel. 0681/8739372
Gemeinwesenarbeit Brebach / IKUS Brebach / „Bildung u. Erziehung
HIPPY Brebach“ und „Brebach versorgt sich selbst“
Saarbrücker Str. 62, 66130 Saarbrücken-Brebach
Tel. 0681/87764 + 95083-25, Fax: 0681/95083-29
E-Mail: [email protected]
Kultur- und Lesetreff Brebach
Tel. 0681/872641
Jugendclub Brebach
Jakobstr. 12 – 16, 66130 Saarbrücken-Brebach
Tel. 0681/871862
Gemeinwesenarbeit
Völklingen-Innenstadt
Marktstraße 15, 66333 Völklingen
Tel. 06898/3090914,
Fax: 06898/7590875
E-Mail: kiha-vk dwsaar.de
Freiraum f. Prävention /
Kinderhaus Völklingen
Marktstraße 15, 66333 Völklingen
Tel. 06898/3090914
Fax: 06898/7590875
E-Mail: [email protected]
Freiraum f. Prävention /
Kinderhaus Brebach
Riesenstraße 7
66130 Saarbrücken-Brebach
Tel. 0681/8761143
0681/8761641
Fax: 0681/8763952
Kinderbildungszentrum
Malstatt (KIBIZ)
St.-Josef-Str. 11, 66115 Saarbrücken
Tel. 0681/4163000
E-Mail: [email protected]
Diakonisches Zentrum
Völklingen Café VALZ
Gatterstr. 13, 66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-0
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
Tafel Völklingen
Gatterstr. 13, 66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-0/-14
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Frühe Förderung und Bildung
KIEZ am Anger
66125 Saarbrücken-Dudweiler
Stadtteilwerkstatt Malstatt
Ludwigstraße 31, 66115 Saarbrücken
Tel. 0681/4163307
Fax: 0681/4163309
E-Mail: stadtteilwerkstattmalstatt
@dwsaar.de
Sekretariat: Anja Schneider / Beate Lorenz
Tel. 06821/956-160 / -161, Fax: 06821 / 956-165
E-Mail: [email protected]
REFERAT 4 – Migrationsdienste u. Diak. Zentrum NK
Referent: Martin Horzella
Tel. 06821 / 956-163, Fax: 06821 / 956-165
E-Mail: [email protected]
AYANDE Landesaufnahmestelle Lebach
Pommernstr. 6, 66822 Lebach
Tel. 06881/4783
Fax: 06881/53017
E-Mail: fluechtlingsarbeit
@dwsaar.de
Flüchtlingsberatung Landesaufnahme-stelle Lebach
Pommernstr. 6, 66822 Lebach
Tel. 06881/4783
Fax: 06881/53017
E-Mail: fluechtlingsarbeit
@dwsaar.de
Diakonisches Zentrum
Neunkirchen
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Integrationskurse
Saarbrücken
Zur Malstatt 4
66115 Saarbrücken
Tel.: 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: integrationskurs-sb
@dwsaar.de
Jugendmigrationsdienst
(JMD) Saarbrücken
Zur Malstatt 4
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: [email protected]
Ökumenische Wärmestubb NK
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: waermestubb-nk
@dwsaar.de
und
Johannisstraße 4
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681/38983-70
Fax: 0681/38983-40
Email: integrationskurs-sb
@dwsaar.de
Jugendmigrationsdienst
(JMD) und EDV-Schulung
Neunkirchen
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Projektstelle ländlicher Raum
Illingen-Hirzweiler
Hospitalstraße 19
66538 Neunkirchen
Tel. 0152/24840854
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Mentoring-Programm Saar
(MeMo)
Zur Malstatt 4,
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: [email protected]
IQ-Netzwerk / QUIS
Ludwigstraße 31
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/4163307
Fax: 0681/4163309
E-Mail: [email protected]
Sprachkurse
Deutsch für den Beruf
Viktoriastraße 4
66111 Saarbrücken
Tel. 0681/3014211
Fax: 0681/8308630
E-Mail: kurs-beruf
@dwsaar.de
Tafel Neunkirchen
Schlossstr. 1
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/9209-23
Fax: 06821/9209-44
E-Mail: [email protected]
und Tel. 06821/956-162
Fax: 06821/956-165
E-Mail: [email protected]
Integrationskurse
Völklingen
Poststraße 50
66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-0
Fax: 06898/91476-15
Email: [email protected]
Integrationskurse
Neunkirchen
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Integrationskurse
Brebach
Saarbrücker Straße 62
66130 Saarbrücken-Brebach
Tel.: 0681/87764 u.
0681/95083-25
Fax. 0681/95083-29
E-mail: [email protected]
Integrationslotsendienst
RV Saarbrücken
Zur Malstatt 4
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: [email protected]
Migrationberatung für Erwachsene (MBE) Saarbrücken
Zur Malstatt 4
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: [email protected]
Tafel Illingen
Am Brückenfeld (Hosterhof)
66557Illingen
Tel. 06825/409126/-128
UMF Mobil
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel. 06898/69021132
E-Mail: [email protected]
Jugendmigrationsdienst
(JMD) Völklingen / Lebach
Gatterstr. 13
66333 Völklingen
Tel. 06898/91476-0
Fax: 06898/91476-15
E-Mail: [email protected]
Berufliche und soziale
Integration (BIZ)
RV Saarbrücken
Zur Malstatt 4
66115 Saarbrücken
Tel. 0681/700705
Fax: 0681/7020454
E-Mail: [email protected]
Berufliche und soziale
Integration (BIZ)
Neunkirchen
Hospitalstr. 19
66538 Neunkirchen
Tel. 06821/25025
Fax: 06821/21214
E-Mail: [email protected]
Projektstelle Aussiedler und
Gemeinde PauluskircheZentrum
66539 Neunkirchen
Tel. 06821/3098039 o.
06821/86365
E-Mail: [email protected]
Tafel Lebach
Am Markt 20
66822 Lebach
Tel. 06831/9399-0
E-Mail: [email protected]
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Jugendberufshilfe
In der Abteilung Jugendberufshilfe waren 2013 insgesamt 189 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 116 Vollzeitstellen beschäftigt. Sie betreuten in fast 50 Einzelmaßnahmen in verschiedenen Arbeitsbereichen insgesamt 5165 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Hilfe und Beratung bei der Berufsorientierung erhielten 2169 junge Menschen. In Werkstatt- und Produktionsschulen sowie im Dualen Berufsgrundbildungsjahr wurden 293 Jungen und Mädchen bei der Berufsvorbereitung unterstützt. Das Projekt „Ausbildung jetzt“ betreute 403 am Lehrstellenmarkt benachteiligte
Jugendliche. Im Bereich Reha-Ausbildung wurden 63 lernbehinderte Jugendliche betreut. 532 junge Erwachsene ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung wurden in Aktivierungs- und Arbeitstrainingsmaßnahmen
auf einen Berufseinstieg vorbereitet.
Der Arbeitsbereich Jugendsozialarbeit betreute 1145 junge Menschen. Davon wurden 206 in der Anlaufstelle
für Schulverweigerung und im Projekt „Zweite Chance“ betreut. 850 Personen wurden vom Streetwork im
Landkreis Saarlouis aufgesucht.
In Beschäftigungsmaßnahmen wie zum Beispiel in der Völklinger Börse, im Möbelprojekt Saarlouis und in
der Möbel- und Kleiderbörse Neunkirchen fanden 327 Menschen einen Ein-Euro-Job. 217 Langzeitarbeitslose konnten im Rahmen der Bürgerarbeit in den Sozialkaufhäusern des DWSAAR in Neunkirchen, Völklingen, Saarlouis und Sulzbach, im Gebrauchtwarenrecycling Saarlouis, im Weltkulturerbe Völklinger Hütte und
als Schulbegleiter eingesetzt waren.
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
Begleitung in
Ausbildung und Beruf
Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für benachteiligte
Jugendliche besonders schwer. Das DWSAAR steuert gegen
Zur Bilanz des Ausbildungspaktes am 5. Februar 2014 erklärt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: „Der Ausbildungsmarkt
steht vor ernsten Herausforderungen: Die Zahl
der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist
2013 mit 530.700 auf den mit Abstand niedrigsten Wert seit der Deutschen Einheit gefallen.
Die Quote der Ausbildungsbetriebe liegt mit
21,7 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 1999.
Nur noch sieben Prozent aller Betriebe bilden
Hauptschüler aus.“
Kaum verständlich erscheint diese Entwicklung vor
dem Hintergrund des viel beschriebenen drohenden Fachkräftemangels in Deutschland. Vielmehr
scheint sich der Trend fortzusetzen, dass Betriebe
eher nicht ausbilden bevor sie Ausbildungsplatzbewerber akzeptieren, die nicht von vorne herein
ihren wachsenden Anforderungen entsprechen. Auf
der Strecke bleiben, so der anerkannte Jugendforscher Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, etwa 15 bis 20
Prozent der Jugendlichen, mit denen sich Betriebe
scheinbar überfordert fühlen.
Dies hat politische Brisanz. Denn man kann nicht
ein Fünftel der nachwachsenden Generation
einfach aufgeben. Deshalb ist die Bedeutung des
Übergangs von der Schule in den Beruf ins Blickfeld gerückt. Mit zahlreichen Programmen ist das
Bewusstsein zu den wesentlichen Inhalten einer
Übergangsbegleitung zwar gestiegen, aber bisher
weit entfernt von einer durchgängigen Programmatik im Bildungssystem und weit entfernt von sichtbaren Erfolgen in der betrieblichen Realität.
Entscheidender Widerspruch scheint aus Sicht der
Abeilung Jugendberufshilfe immer noch zu sein,
dass man ausgerechnet den Schulabgängern mit
den schlechtesten Voraussetzungen am wenigsten
Zeit für die Berufsfindung zugesteht und im Vorfeld
zur Ausbildung notwendige berufsvorbereitende
Maßnahmen pauschal als Warteschleifen abtut.
Sicher führt die brüchige Programmatik, der Verschiebebahnhof zwischen den Zuständigkeiten der
verschiedenen Kostenträger bis hin zu unterschiedlichen Vergabepraktiken, weiterhin zu wenig Effektivität der Übergangsbegleitung. Mit der fehlenden
Gesamtstrategie besteht tatsächlich die Gefahr,
dass Jugendliche in sogenannten Warteschleifen
mehr verwahrt denn gezielt auf die betriebliche
Praxis vorbereitet werden.
Über die langjährige Mitwirkung in Bundes- und
Landesprogrammen hatte die Jugendberufshilfe
im DWSAAR die Möglichkeit, Gelingensbedingungen einer erfolgreichen Übergangsbegleitung für
benachteiligte Jugendliche sowohl inhaltlich als
auch strukturell mit zu entwickeln. Angefangen von
der Arbeit mit Schulverweigerern zur Vermeidung
von Schulabbrüchen, über frühzeitige Berufsorientierung und Bildungsbegleitung mit systematischer
Kompetenzfeststellung sowie Betriebskontakten
entstanden so Strategien zur beruflichen Eingliederung benachteiligter Jugendlicher.
Aktuell ist die Jugendberufshilfe des DWSAAR
saarlandweit beteiligt an der Umsetzung verschiedener Modelle einer systematischen Übergangsbegleitung: in Neunkirchen das Projekt KOMPASS,
in Saarlouis Startbahn 25 und in Saarbrücken die
Jugendberufsagentur. Mit drei sehr verschiedenen
Konzepten soll in allen drei Standorten schlussendlich erreicht werden, dass Jugendliche mit Hilfe einer rechtskreisübergreifenden Beratung individuell
und passgenau an den Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt herangeführt werden.
Bärbel Heil-Trapp
Abteilungsleitung Jugendberufshilfe
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe
Keiner soll
verloren gehen
Drei Modelle zur berufliche Integration: KOMPASS Neunkirchen,
Startbahn 25 Saarlouis und Jugendberufsagentur Saarbrücken
Um Jugendliche beim Übergang von der Schule in
den Beruf möglichst effektiv zu unterstützen verfolgen die Landkreise im Saarland sehr unterschiedliche Modelle. Ihr Ziel ist, möglichst viele Jugendliche nachhaltig beruflich zu integrieren.
Der Landkreis Neunkirchen hat das Jugendberatungszentrum „KOMPASS“ unter Federführung
der Jugendhilfe eingerichtet. Im Haus der Agentur
für Arbeit, in direkter Nähe zur Berufsberatung
und in der gleichen Etage wie das Team U 25 des
Jobcenters sitzen Mitarbeitende des Landkreises
Neunkirchen sowie des DWSAAR. Die Einrichtung
ist eine offene Anlaufstelle für alle Jugendlichen
ohne klare berufliche Perspektive. Hier gibt es ein
ganzheitliches Beratungsangebot und Möglichkeiten der Kompetenzfeststellung.
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
Daneben arbeiten die Mitarbeitenden des DWSAAR schwerpunktmäßig an allgemein- und berufsbildenden Schulen. Sie
klären dort in enger Kooperation mit Schoolworkerinnen und
Schoolworkern, Berufsberatung und Lehrkräften, welche Schülerinnen und Schüler einen besonderen Unterstützungsbedarf
für die berufliche Integration haben. Diese begleiten sie bis zur
Einmündung in Berufsvorbereitung, Ausbildung oder Arbeit.
Ebenso arbeiten sie eng mit den Sozialraumteams der Jugendhilfe und den Streetworkerinnen und –workern des Landkreises
zusammen, um unversorgte Jugendliche ansprechen zu können
und mit ihnen Perspektiven zu entwickeln.
Im Landkreis Saarlouis, seit 2011 Optionskommune, haben sich
die Verantwortlichen für einen anderen Weg entschieden. Hier
wurde die „Startbahn 25“ ins Leben gerufen. Die Trägergemeinschaft aus DWSAAR und KEB Dillingen arbeitet zusammen mit dem gesamten Team U 25 des Jobcenters in einer
gemeinsamen Einrichtung. Die Besonderheit ist hier, dass sich
sowohl ein umfassendes Beratungsangebot als auch vielfältige
tagesstrukturierende und berufsvorbereitende Angebote unter
einem Dach befinden. So gibt es eine Holz-, Maler-, Metall- und
Kreativwerkstatt. In der „Lernwerkstatt“ wird umfangreiches
Bewerbungstraining gemacht, es gibt Unterstützung zur
Schließung von Lernlücken. Die Teilnehmenden im Bereich
Hauswirtschaft bereiten täglich ein gesundes Frühstück und
Mittagessen für alle zu. Außerdem kommen vielfältige Testverfahren zum Einsatz, um die beruflichen Stärken und Schwächen
der Klienten herauszufinden. Abgerundet werden die Angebote
durch gemeinsame sportliche Aktivitäten.
Dritte Einrichtung im Bunde ist die „Jugendberufsagentur“
im Regionalverband Saarbrücken. Hier wird seit dem Jahresbeginn 2014 eine offene Anlaufstelle in den Räumen der
Agentur für Arbeit und des Jobcenters für unversorgte Jugendliche aufgebaut. Träger des offenen Berufsangebotes sind das
DWSAAR und das Zentrum für Bildung und Beruf Saar gGmbH
(ZBB), finanziert wird die Beratung aus Mitteln der Jugendhilfe.
Die Mitarbeitenden klären mit den Jugendlichen, deren Anbindung bei der Ankunft in der Einrichtung in der Eingangszone
nicht eindeutig ist, welches die passenden Unterstützungsangebote sein können.
Gemeinsam ist allen drei Einrichtungen, dass auch die aufsuchende Arbeit wichtiger Teil des Angebots ist. So sollen diejenigen Jugendlichen, die keine berufliche Perspektive haben,
wieder Anschluss an die Hilfesysteme erhalten unter dem Motto
„Keiner soll verlorengehen“.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe
Langzeitarbeitslose
werden
abgehängt
Das Ende des Förderprogramms Bürgerarbeit
bringt gewachsene Strukturen zur Armutsbekämpfung in den Sozialkaufhäusern in Gefahr
„Ich bin froh, dass ich Arbeit habe“, sagt Herr B., Bürgerarbeiter im
DIAKONIEkaufhaus in Völklingen. Der 40-Jährige kümmert sich im
Außendienst um den Möbeltransport. Auf Bewerbungen in der freien
Wirtschaft hat er nur Absagen bekommen. Seine Beschäftigungsmaßnahme beim DWSAAR läuft bis Mitte 2014. „Ich weiß nicht, wie
es dann weitergeht“, erzählt der Vater von vier Kindern.
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
Wie Herrn B. geht es einer ganzen Reihe von
Mitarbeitenden, die im DWSAAR als Bürgerarbeiter
beschäftigt sind. Rund um die Sozialkaufhäuser arbeiteten im Januar 2014 noch 132 Beschäftigte im
Rahmen der Bürgerarbeit. Mit Auslaufen des Projekts Ende 2014 können sie nicht weiter beschäftigt
werden. Die Bürgerarbeit war ein auf drei Jahre
angelegtes Förderprogramm der Bundesregierung zur Integration von Langzeitarbeitslosen, ein
Nachfolgeprogramm ist nicht in Sicht.
Als Folge dieser Entwicklung besteht für die
Beschäftigten die Gefahr, wieder in die Langzeitarbeitslosigkeit zurückzufallen, da weder die Unternehmen des Ersten. Arbeitsmarktes geeignete
Arbeitsplätze anbieten, noch die Jobcenter über
zusätzliche Mittel zur aktiven Beschäftigungsförderung verfügen.
Seit 2009 sind in Saarlouis, Sulzbach und Völklingen drei Sozialkaufhäuser des DWSAAR
entstanden, die von der Bevölkerung sehr gut
angenommen werden und sich zu unverzichtbaren
regionalen Einrichtungen der Armutsbekämpfung
entwickelt haben. Im April 2014 wurde in Neunkirchen das vierte Sozialkaufhaus eröffnet.
Bedürftige Menschen mit geringem Einkommen
können preiswert Gebrauchtwaren wie Möbel,
Textilien, Elektrogeräte, Geschirr, Bücher und
Spielsachen kaufen. Außerdem finden hier Menschen ohne Aussichten auf eine Beschäftigung im
Ersten Arbeitsmarkt eine sinnstiftende und ihren
Fähigkeiten angepasste Arbeit. Sie sind im Wertstoffrecycling für die Aufbereitung und Reinigung
der Gebrauchtwaren zuständig, sorgen im Möbeltransport für das Abholen gespendeter und die
Auslieferung verkaufter Möbel und sind für eine
fachgerechte Lagerung und den Verkauf der Waren
verantwortlich.
Durch den Wegfall von Bürgerarbeits-Stellen
musste eines der Sozialkaufhäuser seine Öffnungszeiten bereits stark reduzieren. Die komplette
Schließung aller Sozialkaufhäuser und der über
die Jahre gewachsenen Infrastruktur droht. Um die
Chancen der bedürftigen Menschen auch zukünftig zu verbessern und langfristige Perspektiven
zu schaffen, setzen sich das DWSAAR und die
evangelische Kirche zusammen mit weiteren
arbeitsmarktpolitischen Akteuren im Saarland
für eine öffentlich geförderte Beschäftigung ein.
Denn sie sind überzeugt, dass nur mit dieser Form
der Beschäftigung für die als „arbeitsmarktfern“
bezeichneten Menschen eine nachhaltige Teilhabe
am sozialen und wirtschaftlichen Leben ermöglicht
werden kann.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe
Verkaufstraining in
der Café-Ecke
Jugendliche mit Lernbehinderung werden an Bäckereitheken in den
Sozialkaufhäusern des DWSAAR zu Fachverkäufern ausgebildet
Im Rahmen der Reha-Ausbildung „Fachverkäufer
Lebensmittel – Bäckerei“ bietet das DWSAAR
seit dem 1. September 2013 saarlandweit 16
Ausbildungsplätze im ersten Lehrjahr für junge
Menschen mit Lernbehinderung an. Das Projekt
wird in Kooperation mit der Handwerkskammer des
Saarlandes (HWK) durchgeführt und von der Agentur für Arbeit gefördert. Die Ausbildung sieht für die
Jugendlichen verschiedene Phasen mit Praktika
und Kooperationsbetrieben vor. Ziel ist, dass die
Jugendlichen ihre Lehre in einem Ausbildungsbetrieb auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden.
Mit Beginn des ersten
Ausbildungsjahres
ist von Seiten des
DWSAAR der Aufbau
von Verkaufstheken
für Backwaren und
kleinen Café-Ecken in
den Sozialkaufhäusern
Völklingen, Sulzbach,
Saarlouis und Neunkirchen geplant. Hier sollen die jungen Azubis
das Verkaufen und den
Umgang mit Kunden trainieren.
Die Sozialkaufhäuser bieten für bedürftige Bürgerinnen und Bürger ein qualitativ hochwertiges
Angebot an gebrauchten Waren zu niedrigen und
fairen Preisen. Sie leisten so einen Beitrag für die
Menschen der Region und bieten durch die kleinen
Café-Ecken die Möglichkeit zum Austausch. So
können sie sich auch als Begegnungsstätten weiterentwickeln. Das Angebot der Sozialkaufhäuser
kann durch den Verkauf von günstigen Snacks und
Backwaren um ein wesentliches Spektrum erweitert werden.
Diese zusätzliche Übungseinrichtung gestattet es,
den Auszubildenden einen Zwischenschritt auf
dem Weg in einen fremden Betrieb zu ermöglichen. Hier können für die Jugendlichen in einem
geschützten Rahmen reale Verkaufssituationen
erlebbar gemacht werden und gleichzeitig erfahren sie Unterstützung und Rückmeldung durch
ihre Ausbilderinnen. Die Jugendlichen können so
gezielt auf den Übergang in betriebliche Ausbildungsphasen vorbereitet werden.
Die Auszubildenden
sind in einer Kleingruppe an einem Tag in
der Woche zusammen
mit ihrer Ausbilderin
für die Verkaufstheke
verantwortlich. Sie
kümmern sich um die
Warenanlieferung, die
Preiskalkulation, die
Produktpräsentation
und Preisauszeichnung, führen Verkaufsgespräche und übernehmen das Kassieren. So können
eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten
geübt werden.
Die PSD-Stiftung l(i)ebenswert unterstützt den
Aufbau der Verkaufsläden in den Sozialkaufhäusern mit einer professionellen Ausstattung. Sie
stellt zum Beispiel Kühl- und Verkaufsvitrinen
entsprechend der Hygienevorschriften und Registrierkassen im Wert von 5000 Euro zur Verfügung.
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
Sensibler für Handicaps
Sonderpädagogische Zusatzausbildung für Mitarbeitende in RehaAusbildungsmaßnahmen und Beschäftigungsprojekten
Die Anforderungen an Anleiterinnen und Anleiter
in Ausbildungsmaßnahmen für Menschen mit
Lernbehinderungen oder in Beschäftigungsprojekten für Langzeitarbeitslose erfordern zunehmend
spezielle Kenntnisse in der Sonderpädagogik. Als
erster Träger im Saarland hat das Diakonische
Werk an der Saar (DWSAAR) deshalb jetzt in
Zusammenarbeit mit der LAG Hauswirtschaft
Rheinland-Pfalz eine 320 Unterrichtsstunden
umfassende sonderpädagogische Zusatzausbildung angeboten. Insgesamt 51 Mitarbeitende
verschiedener Träger wurden geschult.
„Wer mit Menschen arbeitet, die Handicaps haben,
benötigt besondere Kompetenzen“, sagt Bärbel
Heil-Trapp, Abteilungsleiterin Jugendberufshilfe
beim DWSAAR. Diese werden in dieser Fortbildung
vermittelt. So lernten die Teilnehmenden Methoden kennen, wie Handicaps besser zu erkennen
sind und wie Betroffene besser gefördert werden
können. Thema der Fortbildung waren aber auch
Teamarbeit, also das Zusammenspiel von fach-
lichen und pädagogischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, sowie das Lehren und Lernen in der
Rehabilitation.
„Die Fortbildung hat mich für die Handicaps
unserer Teilnehmenden sensibler gemacht“, sagt
Johannes König (52), Anleiter im Bereich Holzbearbeitung in der Völklinger Börse. Dort erhalten
Langzeitarbeitslose wieder eine Beschäftigung. Die
Fortbildung habe seine Begeisterung für die sozialpädagogische Arbeit wieder geweckt. Susanne
Ernwein (46), Anleiterin in der Reha-Ausbildung im
Bereich Verkauf, ist deutlich geworden, wie wichtig
Teamarbeit und gemeinsame Fallbesprechungen
aller Mitarbeitenden sind: „Es geht nur, wenn alle
gemeinsam zum Erfolg einer Maßnahme beitragen.“
Finanziell ermöglicht wird die Fortbildung durch
eine Förderung der „Aktion Rückenwind“ der
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe
Kurzmeldungen
Staatssekretär Jürgen Barke
besuchte Beratungszentrum
„Ausbildung jetzt“
Bei einem Besuch des Beratungszentrums des Diakonischen Werkes an der Saar (DWSAAR) in Saarlouis
hat sich Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke über die Arbeit der Diakonie im Landesprogramm „Ausbildung jetzt“ (ABj) informiert und sich für die Unterstützung der Ausbildungsprogramme der Landesregierung
bedankt. „Die berufliche Erstausbildung im Saarland leistet einen wichtigen Beitrag dazu, den Bedarf der
saarländischen Wirtschaft an Fachkräften nachhaltig zu sichern. Ohne die Hilfe von Partnern wie dem Diakonischen Werk wäre dies nicht möglich“, sagte Barke.
Jugendliche mit schulischen und sozialen Defiziten werden bei ABj in eine duale Ausbildung vermittelt, sozialpädagogisch begleitet und soweit erforderlich durch Stützunterricht betreut. Die beteiligten Betriebe erhalten Hilfe
bei der Auswahl der Jugendlichen. Insgesamt wurden
bisher 1310 Jugendliche und junge Erwachsene in eine
Ausbildung vermittelt und während der Ausbildung begleitet. Im Sommer 2013 befanden sich 274 jugendliche
Teilnehmer in der Projektbetreuung durch das DWSAAR.
36 unterschiedliche Berufsbilder werden bedient. Dezentrale Anlaufstellen in Saarlouis, Neunkirchen, Sulzbach
und Völklingen stellen dabei kurze Wege und gute Erreichbarkeit sicher.
Bargeld statt Bezugsscheine
im Landkreis Saarlouis
Menschen, die von Arbeitslosenunterstützung (Hartz
IV) oder anderen Sozialhilfeleistungen leben müssen, erhalten jetzt im Landkreis Saarlouis Bargeld
für den Kauf von Möbeln und Hausrat anstatt wie
bisher Bezugsscheine. Das regelt ein Kooperationsvertrag des Landkreises mit dem Diakonischen Werk
an der Saar (DWSAAR), der am 8. März 2013 von
Diakoniepfarrer Udo Blank und Landrat Patrik Lauer
unterzeichnet wurde. „Damit wird den Menschen ihre
Würde zurückgegeben. So können Bezieher von
Sozialhilfe wie ganz normale Kunden einkaufen“,
sagte Blank. Die Hilfeempfänger können sich im Sozialkaufhaus Saarlouis kostengünstig mit Gebrauchtwaren eindecken. Die Sozialbehörden weisen sie bei
der Antragstellung ausdrücklich auf das Angebot des
Sozialkaufhauses hin. Die Betroffenen sind aber frei,
auch bei anderen Anbietern zu kaufen. Sie müssen
gegenüber dem Landkreis nur nachweisen, dass sie
das Geld zur Beschaffung von Möbeln oder Hausrat
eingesetzt haben.
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
3900 Narzissen
in Völklingen
gepflanzt
Rund 3900 Narzissen haben Beschäftigte aus verschiedenen Projekten des Diakonischen Werks an der Saar
im Frühjahr 2013 in Völklingen gepflanzt. Zwei Tage lang
war ein Team unterwegs, um an über 20 Plätzen in der
Stadt mit den Blumen für Frühlingsatmosphäre zu sorgen. Die Firma Gartenbau Scheffler aus Püttlingen hatte
insgesamt 4500 Narzissen für die Pflanzaktion gespendet. Verschönert wurden zum Beispiel das Wegekreuz in
Völklingen-Lauterbach sowie Plätze und Verkehrsinseln in
der Stadtmitte und den Stadtteilen Ludweiler, Geislautern
und Wehrden. Die restlichen 600 Narzissen gingen an die
Sozialkaufhäuser des DWSAAR in Völklingen, Sulzbach,
Neunkirchen und Saarlouis. Dort konnten die Kunden sie
für eine kleine Aufwandsentschädigung erwerben.
„Die Pflanzaktion war ein kleines Dankeschön an die Bürgerinnen und Bürger sowie an die Stadt Völklingen für die
gute Zusammenarbeit und die langjährige Unterstützung
der Arbeit des Diakonischen Werks“, erläuterte Johannes
König aus der Abteilung Jugendberufshilfe die nicht alltägliche Aktion.
„Bürger für Bürger“
in Völklingen
Mit einem Aktionstag „Bürger für Bürger“ Anfang Juni
2013 haben die öffentlich geförderten Arbeitsprojekte des
Diakonischen Werks an der Saar in Völklingen über ihre
Arbeit informiert. Das Diakoniekaufhaus, die Völklinger
Börse und weitere Projekte stellten sich vor. Der Aktionstag
sollte aufzeigen, was arbeitsmarktpolitische Maßnahmen
für das Gemeinwesen leisten. Er fand statt im Rahmen
der Kampagne „Gute Arbeit für alle“ der Landesarbeitsgemeinschaft Beschäftigung und Qualifizierung Saarland e.V.
(LAGBeQu).
In symbolischen Aktivitäten konnten die Besucherinnen
und Besucher ihre Solidarität mit arbeitslosen Mitbürgern
bekunden. Dabei wurde ein Barfußpfad angelegt. Zusammen mit der Grünen-Politikerin Simone Peter legte auch
Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig Hand an und
schaufelte Kies und Rindenmulch für den Untergrund des
Barfußpfads.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendberufshilfe
Organigramm
Abteilung Jugendberufshilfe
SEKRETARIAT:
PROJEKTENTWICKLUNG: N. N.
Alexandra Emge, Telefon: 06821 / 956-210, E-Mail: [email protected]
Manuela Ludes, Telefon: 06821/956-209, E-Mail: [email protected]
REFERAT: ÜBERGANG SCHULE - BERUF
Referentin: Astrid Klein-Nalbach, Telefon:06821 / 956-318, Mobil: 0171 3094437, E-Mail: [email protected]
Referentin: Jutta Kraß, Telefon:06821 / 956-212, E-Mail: [email protected]
JUGENDBERATUNG
Jugendberufsagentur
Hafenstr. 18
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681 970381350
[email protected]
Beratungszentrum Saarlouis
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 49721
Fax: 06831 41868
[email protected]
MOBIL Saarlouis
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 80021
Fax: 06831 41868
[email protected]
Startbahn 25 Saarlouis
Pavillonstr. 39
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 96682-0
Fax: 06831 9668244
[email protected]
JugendBeratungsZentrum
KOMPASS
Kompetenzagentur Kreis
Neunkirchen
Ringstr. 1
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 21106
Fax: 06821 2903877
[email protected]
JUGENDSOZIALARBEIT
BERUFSORIENTIERUNG
BERUFSVORBEREITUNG
Zweite Chance
Koordinierungsstelle
bei Schulverweigerung
Neustr. 24
66115 Saarbrücken
Tel.: 0681 41961
Fax: 0681 4170133
[email protected]
Reformklassen Plus
Gemeinschaftsschule
Hermann-Neuberger
Heinestr. 70
66333 Völklingen
Tel.: 06898 9149739
[email protected]
Werkstattschule
TGS BBZ Völklingen
Am Bachberg, 66333 Völklingen
Tel.: 06898 912837
Fax: 06898 295834
[email protected]
Vermeidung von
Schulverweigerung
Bürgerarbeit
[email protected]
Reformklassen Plus
Martin-Luther-King-Schule
Saarlouis
Kreuzbergstr. 87
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 9869480
Mobil: 0151 26010135
[email protected]
Sprachwerkstatt
Sprachförderung für UmF
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel. Werkstatt
0151 12093623
Tel. Sprachschule
0151 1218708
Potenzialanalysen an Schulen
im Landkreis Saarlouis
Tel.: 06898 984225
[email protected]
ANLAUFstelle
bei Schulverweigerung
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 487322
Fax: 06831 41868
[email protected]
BOSEK
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 46608
Fax: 06831 41868
[email protected]
Streetwork Saarlouis
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel. 06831 487321
Mobil: 0176 29953189
Fax: 06831 41868
[email protected]
Berufseinstiegsbegleitung
Gesamtschule Neunkirchen
Haspelstraße, 66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 982452
[email protected]
SANKTIONSALTERNATIVE
Tat und Rat
Rembrandtstr. 17-19
66540 Neunkirchen
Tel.: 06821 956-220
Fax: 06821 956-211
[email protected]
ERS Homburg II
Sandrennbahn
Cranachstr. 7, 66424 Homburg
Tel.: 06841 9729324
[email protected]
Produktionsschule
SBBZ Saarbrücken
Schmollerstr. 10
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681 93802-20
Fax: 0681 93802-16
[email protected]
TGS BBZ Völklingen
Am Bachberg, 66333 Völklingen
Tel.: 06898 912832
Fax: 06898 295834
[email protected]
Werkstattschule
TG BBZ Dillingen
Wallerfangerstr., 66763 Dillingen
Tel.: 06831 7610136
Fax: 06831 702745
[email protected]
Produktionsschule
TGS BBZ Saarlouis
Zeughausstr. 25, 66740 Saarlouis
Tel.: 06831 9498328
Fax: 06831 9498320
[email protected]
BBZ Lebach
Dörrenbachstr. 6, 66822 Lebach
Tel.: 06881 5390271
Fax: 06881 537128
[email protected]
Duales BGJ
TGS BBZ Saarlouis
Zeughausstr. 25, 66740 Saarlouis
Tel.: 06831 9498324
Fax: 06831 9498320
[email protected]
KBBZ Dillingen
Hinterstr. 11, 66763 Dillingen
Tel.: 06831 7610011
Fax: 06831 976127
[email protected]
BBZ Lebach
Dörrenbachstr. 6, 66822 Lebach
Tel.: 06881 / 5390270
Fax: 06881 / 537128
[email protected]
Werkstattschule
TGS BBZ Neunkirchen
c/o Landkreis Neunkirchen
Jägermeisterpfad 4
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 / 923524
Fax: 06821 / 923544
[email protected]
AUSBILDUNG
Holz
Nordring 69, 66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021145
Fax: 06898 69021149
[email protected]
Metall
c/o TÜV NORD Bildung Saar
GmbH & Co.KG
Saarbrücker Str. 131
66333 Völklingen
Tel.: 06898 37748
[email protected]
Verkauf
c/o Handwerkskammer des
Saarlandes
Hohenzollernstr. 47-49
66117 Saarbrücken
Tel.: 0681 5809-215 oder
0681 5809-217 oder -256
Fax: 0681 5809-243
[email protected]
Ausbildung jetzt
Sulzbachtalstr. 86
66280 Sulzbach
Tel.: 06897 55167
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Poststr. 44
66333 Völklingen
Tel.: 06898 297842
Fax: 06898 504894
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Ausbildung jetzt
Beratungszentrum Saarlouis
Am Kleinbahnhof 7 a
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 120246 oder
Tel.: 06831 120248
Fax: 06831 41868
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Ausbildung jetzt
Bahnhofstr. 43
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 210364
Fax: 06821 22691
[email protected]
Jugendberufshilfe | Jahresbericht 2013/2014
Leitung: Bärbel Heil-Trapp
Tel. 06821 / 956-208
E-Mail: [email protected]
Stellvertretende Leitung: Fritz Dreyer
Tel. 06821/956-213
E-Mail: [email protected]
ZUSCHUSSWESEN/TEILNEHMERVERWALTUNG
Referentin: Caroline Grün, Telefon: 06821 / 956-231, E-Mail: [email protected]
ORGANISATION / QM:
Sachbearbeitung:
Christine Elsen, Telefon: 06821 / 956-217, E-Mail: [email protected]
Jens-Uwe Groß, Telefon: 06821 / 956-236, E-Mail: [email protected]
Nathalie Romann, Telefon: 06821 / 956-215, E-Mail: [email protected]
Uwe Rosar, Telefon: 06821 / 956-127, E-Mail: [email protected]
Helga Schweig, Telefon: 06821 / 956-229, E-Mail: [email protected]
Referent: Fritz Dreyer
Telefon: 06821 / 956-213, E-Mail: [email protected]
REFERAT: BESCHÄFTIGUNG
Referentin: Birgit Franke, Telefon: 06821 / 956-214, E-Mail: [email protected]
AKTIVIERUNG
STABIL Sulzbach
Eisenbahnschachtanlage 31
66280 Sulzbach
Tel.: 06897 810180
Fax: 06897 810242
Sulzbachtalstr. 86
66280 Sulzbach
Tel.: 06897 501752
Fax: 06897 810242
[email protected]
STABIL Völklingen
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021175
Fax: 06898 69021179
[email protected]
Aktivierungsmaßnahme
Völklingen (AVGS)
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021155
Fax: 06898 69021129
[email protected]
NEUSTART
Wellesweiler Str. 83 a
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 29 02 - 440
Fax: 06821 29 02 - 844
[email protected]
AGH
Völklinger Börse
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021125
Fax: 06898 69021129
[email protected]
Gebrauchtwarenrecycling
Völklingen
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69 021155
Fax: 06898 69 021129
[email protected]
Arbeitsgelegenheiten
Saarlouis
Pavillonstr. 45
66740 Saarlouis
Tel. : 06831 87592
Fax: 06831 4896530
[email protected]
Möbel- und Kleiderbörse
Neunkirchen
Wellesweilerstr. 83
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 2902582
Fax: 06821 912410
[email protected]
BÜRGERARBEIT
Bürgerservice Saarbrücken
Ludwigstraße 31
66115 Saarbrücken
Tel.: 0681 4163307
Fax: 0681 4163309
[email protected]
Jugendarbeit Ev.
Kirchengemeinde AltSaarbrücken
c/o Bürgerservice Saarbrücken
Öffnungs- und Schließdienst
Ludwigskirche
c/o Bürgerservice Saarbrücken
Arbeitsprojekte Stadt
Völklingen
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021124
Fax: 06898 69021129
[email protected]
Fahrrad-Verleih am Weltkulturerbe
Vöklinger Hütte
Tel.: 06898 9100191
Weltkulturerbe
Völklinger Hütte
Rathausstr. 75-79
66333 Völklingen
Tel.: 06898 9100180
Fax: 06898 9100131
[email protected]
Perspektiven in Betrieben
c/o GBQ Saar mbH (Saarstahl)
Gebrauchtwarenrecycling
Saarlouis
Pavillonstr. 45
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 4894794
gebrauchtwarenrecycling-sls
@dwsaar.de
SOZIALKAUFHÄUSER
Sozialkaufhaus Sulzbach
Sulzbachtalstr. 86
66280 Sulzbach
Tel.: 06897 52878 (1. OG)
Tel.: 06897 567988 (EG)
Fax: 06897 568128
[email protected]
[email protected]
DIAKONIEkaufhaus
Völklingen
Nordring 69
66333 Völklingen
Tel.: 06898 69021105
Fax: 06898 69021109
[email protected]
Sozialkaufhaus Saarlouis
Pavillonstr. 45
66740 Saarlouis
Tel.: 06831 46993 (Verkauf)
Tel.: 06831 4877874 (Büro)
Fax: 06831 4877979
[email protected]
Koordination FairWertung
Neunkircher Kaufhaus
Wellesweiler Str. 83
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821 177116
Fax: 06821 912410
[email protected]
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Jahresbericht 2013/2014 | Offene Soziale Arbeit
Jugendhilfeverbund
Im Jahr 2013 wurden in den Einrichtungen der Jugendhilfe in vielfältigen Betreuungsformen Hilfen zur Erziehung angeboten: In zehn stationären Wohngruppen (90 Plätze) gab es 60 Aufnahmen und 53 Entlassungen. Die Jugendwohngemeinschaften (40 Plätze) verzeichneten 36 Aufnahmen und zehn Entlassungen.
In der Werktagsgruppe (8 Plätze) kamen zwei Aufnahmen dazu. Die Mutter-Kind-Einrichtung (9 Plätze)
nahm zehn neue Klientinnen auf,ebenfalls zehn wurden entlassen. Ein Pflegenest bietet drei Plätze.
In den Tagesgruppen (10 Plätze) wurde ein Kind neu aufgenommen, vier entlassen. Die Kinder- und
Jugendschutzstelle (8 Plätze) verzeichnete 138 Aufnahmen und 138 Entlassungen. Ins Clearinghaus für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (28 Plätze) kamen 193 Neunakömmlinge, 175 Jugendliche wurden
wieder entlassen. Die Intensivwohngruppe (7 Plätze) verzeichnete fünf Aufnahmen und fünf Entlassungen.
In die Berufliche Sonderförderung (35/21 Plätze) kamen 35 Personen neu hinzu, 28 wurden entlassen. Im
Betreuten Wohnen für Jugendliche und junge Erwachsene wurden 52 Klienten betreut.
Im Familienzentrum Saarbrücken-Ost/ Obere Saar wurden 95 Familien mit 227 Kindern betreut, im Familienzentrum Sulzbachtal waren es 90 Familien mit 207 Kindern. Im Familienzentrum Illtal wurden im Jahr
2013 insgesamt 135 Familien betreut.
Die Nachmittagsbetreuung Freiwillige Ganztagsschulen besuchten im Schuljahr 2012/2013 insgesamt
900 Schülerinnen und Schüler an 15 Standorten (51 Gruppen), im Jahr 2013/2014 sind es 585 Schülerinnen
und Schüler an zehn Standorten (35 Gruppen).
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
Basis für eine
gesicherte Zukunft
Der Jugendhilfeverbund versucht das Recht auf Bildung der
minderjährigen Flüchtlinge im Clearinghaus in Völklingen umzusetzen
Bildung und Ausbildung sind ganz wichtige
Stützpfeiler der Integration von Flüchtlingen in
Deutschland. Sie sind die Basis für eine gesicherte
Zukunft – hierzulande oder irgendwann wieder im
Heimatland. Das gilt ganz besonders für die jungen
minderjährigen Flüchtlinge im Clearinghaus des Jugendhilfeverbundes in Völklingen. Die Mitarbeitenden machen die Erfahrung: Wer den weiten Weg
– alleine oder mit Hilfe von Schlepperorganisationen - aus Afghanistan oder einem afrikanischen
Land nach Deutschland gekommen ist, der will
hier etwas erreichen. Die meisten der Flüchtlinge
sind ehrgeizig und motiviert, sie haben klare,
manchmal aber auch utopische Vorstellungen in
ihren Berufswünschen.
Das Clearinghaus besteht seit dem 1.September 2011. Seitdem sind dort 502 Flüchtlinge
angelandet. Insgesamt betreut der Jugendhilfeverbund derzeit rund 100 Flüchtlinge im Clearinghaus, in Wohngruppen oder im betreuten Wohnen.
Anfänglich von der großen Anzahl der einreisenden Jugendlichen überrollt, standen im Fokus der
Mitarbeitenden erst einmal die Erstversorgung und
die Professionalisierung der Weitervermittlung in
adäquate Folgemaßnahmen. Jetzt geht es darum
die Bildungsmöglichkeiten für die jungen Flüchtlinge zu verbessern.
Die Jugendlichen kommen mit ganz unterschiedlichen schulischen Vorkenntnissen nach Deutschland. Viele können nicht lesen und schreiben,
andere haben einige Grundkenntnisse in der Heimatsprache, es gibt aber auch Flüchtlinge mit einer
Studienqualifikation mit fließenden Fremdsprachenkenntnissen. Ziel ist es nun, die Jugendlichen
ihren Fähigkeiten entsprechend zu unterstützen
und zu fördern.
Das Recht auf Bildung wird schon seit der Gründung des Hauses vom ersten Tag der Einreise an
umgesetzt. So besucht jeder Jugendliche im Haus
an fünf Tagen in der Woche einen Sprachkurs. Er
vermittelt erste Sprachkompetenzen. Dieser Kurs
wurde nun um eine tagesstrukturierende Maß-
nahme erweitert, die neben dem Spracherwerb
auch den Zugang zu handwerklichen Tätigkeiten
bietet. Dazu stehen unter anderem eine Holz- und
eine Fahrradwerkstatt zur Verfügung. Ziel ist eine
Kompetenzerweiterung der Jugendlichen, um
ihnen durch eine Vorbereitung den späteren Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Weitere
berufsvorbereitende Bildungsangebote in Zusammenarbeit mit der Abteilung Jugendberufshilfe sind
in Planung.
Darüber hinaus ist der Jugendhilfeverbund in
Gesprächen mit dem saarländischen Bildungsminister Ulrich Commerçon und den Schulen im
Saarland, um die Situation für die Flüchtlinge in
den allgemeinbildenden und den berufsvorbereitenden Schulen noch zu verbessern. Ziel ist,
die bereits vorhandenen Integrationsstunden zur
Sprachförderung zu erhöhen und den gestiegenen
Zahlen der Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund entsprechend anzupassen.
Ein weiterer Auftrag ist die Vernetzung mit den
Berufsagenturen, um eine Vermittlung und Begleitung in Ausbildungen zu erleichtern.
In allen Prozessen ist die Jugendhilfe auf die gute
Kooperation mit den unterschiedlichsten Ämtern,
Trägern und Menschen angewiesen. Dabei machen die Mitarbeitenden die Erfahrung: Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist in allen Bereichen spürbar.
Für das Diakonische Werk an der Saar ist die Arbeit mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu einem wichtigen Arbeitsfeld geworden,
das abteilungsübergreifend angegangen wird.
Angesichts der Situation in den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Erde versucht der evangelische
Wohlfahrtsverband den Herausforderungen gerecht
zu werden.
Volker Bourgett, Angela Maurer,
Simone Schranz
Abteilungsleitung Jugendhilfeverbund
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund
Entwurzelte
Jugendliche aus
vielen Nationen
Im Clearinghaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
in Völklingen sind die Mitarbeitenden stark gefordert
Im Clearinghaus des Diakonischen Werkes
an der Saar, das seit 2011 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen eine erste Aufnahme
im Saarland gibt, leben zurzeit 33 zum Teil stark
traumatisierte männliche
Jugendliche im Alter
von 14 bis 17 Jahren.
Betreut und versorgt
werden sie von 16 pädagogischen Fachkräften,
drei Hauswirtschaftskräften und einer Verwaltungsfachkraft.
Herausforderung in der
pädagogischen Arbeit
ist die starke Fluktuation
unter den Jugendlichen,
denn der Clearingprozess endet nach maximal sechs Monaten.
Danach werden die
Jugendlichen in stationäre Wohngruppen oder Jugendwohngemeinschaften weitervermittelt. Nur in wenigen Fällen
gelingt es, Familienangehörige der Flüchtlinge in
Deutschland ausfindig zu machen. Manche der
Jugendlichen reisen auch selbständig weiter.
Da nicht vorhersehbar ist, wann, wie viele minderjährige Flüchtlinge im Saarland ankommen, ist
die Arbeit im Clearinghaus erschwert. Statistisch
gesehen steigen von März bis April sowie von
August bis Oktober die
Neuaufnahmen stark
an. Auch die Nationalitäten der Flüchtlinge
sind zunehmend unterschiedlich. Wurden bis
Juli 2013 überwiegend
afghanische Jugendliche
betreut, kommen heute
auch viele junge Afrikaner ins Clearinghaus,
zum Beispiel Eritreer
und Äthiopier. Ihre unterschiedlichen Kulturen,
Sprachen und Mentalitäten sind im Zusammenleben eine anspruchsvolle Herausforderung
– für die Jugendlichen
untereinander wie für die Mitarbeitenden und
führen oft zu Missverständnissen. Dies erfordert
stetige interkulturelle Begleitung. Die Mitarbeitenden müssen sich kontinuierlich neue Kenntnisse
über Kulturen und Sprachen aneignen.
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
Sport hilft bei der Integration
Um die jugendlichen Flüchtlinge in Deutschland
schnell und dauerhaft zu integrieren, gibt es für
sie Sportangebote von saarländischen Vereinen.
Der Schützenverein „Mach mit“ Bexbach e.V.
bot bereits zweimal Trainingsstunden für sie auf
der Schießanlage in Wellesweiler an. Der Verein
stellte die notwendige Ausrüstung und veranstaltete einen kleinen Wettbewerb. Anschließend wurde
gemeinsam gegrillt. Auch für 2014 sind wieder vier
Trainingstermine geplant.
Der Basketballverein „Baskets 98“ Völklingen
brachte den Jugendlichen mit kostenlosen Eintritten für die aktiven Spiele und T-Shirt- sowie
Basketballausstattungen den Sport näher. Des
Weiteren sammelte die Vereinsjugend in der Weihnachtszeit 2013 Kleider- und Schuhspenden.
Der Völklinger Fußballverein „Sportfreunde
Heidstock“ stellt den jugendlichen Flüchtlingen
seinen Sportplatz zur Verfügung. Ein Großteil
kommt beinahe täglich zum Fußballspielen. Auch
an den Trainingsterminen dürfen sie kostenlos
teilnehmen, einige sind bereits Mitglieder und
bereichern den Verein mit ihren Spieltalenten. Der
Verein organisiert auch Turniere, sammelt Spenden
und spendete zum Beispiel Trikots für die Flüchtlinge aus dem Clearinghaus.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund
Lernen zu dürfen
ist ein Privileg
Wie die Flüchtlinge Latif und Hasibullah aus Afghanistan versuchen,
sich im Saarland eine Zukunft aufzubauen
Sie haben gelernt, ganz auf sich allein gestellt zu
überleben. Kaum den Kinderschuhen entwachsen
haben sie den weiten Weg aus ihrer Heimat Afghanistan bis ins Saarland ohne Eltern und Familie
hinter sich gebracht. Jetzt leben Hasibullah (16)
und Latif (17) in der Wohngruppe für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in Völklingen und lernen
lesen, schreiben, rechnen – auf Deutsch.
„Ich gebe jetzt richtig Gas beim Lernen“, sagt Latif.
Er geht zurzeit in die 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Am Sonnenhügel in Völklingen, will unbedingt seinen qualifizierten Hauptschulabschluss
schaffen. Seine Noten sind gut. Stolz zeigt er eine
Deutscharbeit, für die er die Bestnote, 15 Punkte,
bekommen hat.
Lernen zu dürfen ist für den 17-Jährigen ein
Privileg. Geboren ist er in Ghazni in Afghanistan.
Sein Vater starb, als er ein Jahr alt war. Die Mutter
Flüchtling Latif aus Afghanistan
flüchtete mit ihm und einem Onkel nach Pakistan.
Dort wuchs Latif auf. „Für die Schule hatte meine
Mutter kein Geld, ich musste arbeiten gehen“, erzählt er. Mit 13 schickte ihn die Mutter in den Iran.
Von dort sollte er sich „in ein gutes Land in Europa“
durchschlagen. Nach langer, beschwerlicher Flucht
kam er im Juni 2012 im Saarland an. „Die Polizei
hat mich hier zum ersten Mal wie einen Menschen
behandelt, deshalb will ich in Deutschland bleiben“,
sagt Latif.
Zunächst lebte er fünf Monate im Clearinghaus des
Diakonischen Werks an der Saar, besuchte den
angebotenen Deutschkurs. Mit Erfolg, sein Deutsch
ist flüssig. „Mein Traumberuf ist Arzt“, sagt er und
seine Augen glänzen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch Latif hat sein Ziel fest im Blick und
den starken Willen, voranzukommen. Deshalb will
er sich zunächst um eine Ausbildung als
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
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Flüchtling Hasibullah aus Afghanistan
Krankenpflegehelfer bemühen, vorher vielleicht ein
Jahr Freiwilligendienst in einem Krankenhaus machen. Ob das gelingt, ist noch unsicher. Im Februar
2015 wird Latif 18. Für Volljährige besteht nicht
immer ein Anspruch auf Jugendhilfe. Sie müssen
im Vorfeld einen Antrag stellen, um weiter Unterstützung vom Jugendamt zu bekommen. Im Fall
Latif ist das noch nicht entschieden.
Auch Hasibullah geht in die Gemeinschaftsschule
Am Sonnenhügel. Seit April 2012 ist er im Saarland, schlug sich hierher durch über den Iran, die
Türkei und Griechenland. Überlebt hat er durch
Gelegenheitsarbeiten und als Flaschensammler.
Zurzeit besucht er die 9. Klasse, macht im Sommer den Hauptschulabschluss. „Am Anfang war
es schwer, ich verstand noch nicht viel. Jetzt kann
ich mit den Mitschülern und Lehrern gut deutsch
sprechen“, berichtet der Junge aus Masar-i-Sharif.
„Und im August fange ich eine Schreinerlehre an.
Ich habe schon einen Ausbildungsvertrag unterschrieben.“ Die Schule hatte ihm zwei Praktika in
Schreinereien vermittelt. Eine davon gab ihm jetzt
einen Lehrvertrag. „Der Chef ist sehr nett und war
zufrieden mit mir beim Praktikum, deshalb hat er
mir den Ausbildungsvertrag angeboten, obwohl sie
normalerweise nur Realschüler nehmen“, sagt Hasibullah. Die Lehre dauert drei Jahre. In dieser Zeit
zahlt das Jugendamt weiter für seinen Unterhalt.
Im Gegenzug muss er 75 Prozent seines Lehrlingsgehalts abgeben.
Die Beispiele zeigen, dass der Weg in eine sichere
Zukunft für die jungen Flüchtlinge trotz des Erreichten noch weit ist. „Ihre finanzielle Situation ist nach
dem 18. Lebensjahr, wenn sie aus der Jugendhilfe
herausfallen, mehr als unklar“, sagt Betreuerin
Jennifer Gabriel. „Auch nach 10.000 Kilometern
ist die unbegleitete Reise für sie noch lange
nicht zu Ende.“
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund
Geparkt
in der Nothilfe
Immer häufiger bleiben schwierige Jugendliche längere Zeit in den
Jugendschutzstellen, weil adäquate Folgeangebote fehlen
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
– Niemand! Wenn er aber kommt?
Dann laufe ich davon!
Yannick (12) hat schon viele schwarze Männer
gesehen und immer ist er abgehauen. Seit zwei
Tagen ist er mal wieder in der Kinder- und Jugendschutzstelle in Saarbrücken-Jägersfreude
untergebracht. Zu Hause kann er nicht bleiben.
Die Streitigkeiten der Eltern gehen ihm auf den
Keks. Auf Schule hat er auch keinen Bock mehr.
Im letzten Jahr war er dreimal in der Schutzstelle.
Davor in zwei verschiedenen Wohngruppen. Immer
nur für kurze Zeit. Es fällt ihm schwer, sich an die
Regeln zu halten und wenn es schwierig wird, haut
er einfach ab!
Der Fall Yannick ist typisch für die Aufgabe der
Kinder- und Jugendschutzstelle. Dort werden
Kinder und Jugendliche untergebracht, die sich
in einer Notlage befinden. Sie bleiben, bis geklärt
ist wie es mit ihnen weitergeht. Yannick hat für sich
keine Perspektive und im Übergang – bis etwas
anderes gefunden ist – hat er wenigstens einen
sicheren Ort und professionelle Betreuung.
Das Diakonische Werk an der Saar betreibt gemeinsam mit anderen Trägern der Jugendhilfe die
beiden Schutzstellen im Saarland. Im ersten Schritt
stellen sie einen Schutz- und Schonraum zur Verfügung. Im zweiten Schritt wird mit den zuständigen
Jugendämtern und den betroffenen Kindern und
Eltern die familiäre Krise reflektiert, um dann mit
ihnen Lebensperspektiven zu entwickeln. Wie kann
es weitergehen? Wie können die Probleme der
Kinder und Jugendlichen sowie der Familien gelöst
werden? In der Regel dauert der Aufenthalt nicht
länger als sechs bis acht Wochen. Doch Kinder wie
Yannick fallen durch das Netz. Aus allen Hilfsangeboten ist er abgehauen und dann entlassen
worden. Doch wohin mit Kindern wie Yannick?
Die Schutzstellen sind konzipiert, Kinder und
Jugendliche in ihren individuellen Problemlagen
für die Zeit der Krisenintervention zu betreuen oder
ihnen einen Schutzraum anzubieten. Dies gelingt
jedoch oft nur bedingt.
Viele fallen durchs Raster
Immer häufiger verbleiben Kinder wie Yannick
über längere Zeit in den Schutzstellen. Kinder und
Jugendliche, die das Vertrauen und den Zugang zu
Erwachsenen verloren haben. Adäquate Folgeangebote sind schwer zu finden und die Wartezeit ist
oft sehr lang. In dieser Übergangsphase befinden
sich diese Kinder und Jugendlichen oft in einem
persönlichen Leerraum. Es existiert häufig keine
persönliche Perspektive, sie fühlen sich überfordert
und deplaziert. Das daraus resultierende Verhalten führt zu enormer Frustration und Aggression
gegenüber sich selbst und der direkten Umwelt.
Fluchttendenzen wechseln mit Trotz und Aggression gegenüber den Helfersystemen.
Wie aussteigen aus diesem Kreislauf? Pädagogik soll es richten. „Doch kann Pädagogik diese
massiven Verhaltensauffälligkeiten und Bindungsstörungen im Rahmen einer Schutzstelle bewältigen? Haben wir bereits angefangen, es nur noch
mit diesen Kindern und Jugendlichen gemeinsam
auszuhalten, mit Kindern und Jugendlichen, die auf
den ersten Blick nichts mehr wollen und zulassen
können?“, fragt sich Simone Schranz, stellvertretende Leiterin des Jugendhilfeverbundes im
DWSAAR.
Schutzstellen könnten Hilfe nur im Übergang
leisten, so Schranz. „Wichtig sind gute Folgeeinrichtungen die sich der Problemstellung der
sogenannten Schwierigen stellen. Hier sind die
Jugendämter gefordert.“
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
Meine Rechte
in der Wohngruppe
In den Einrichtungen des Jugendhilfeverbunds haben Kinder und
Jugendliche das Recht auf Mitsprache
Ein Beteiligungskonzept für Kinder
und Jugendliche in
Wohngruppen hat
der Jugendhilfeverbund des DWSAAR
erarbeitet. Je ein
Rechtekatalog für
Jugendliche und
Kinder wurden
erstellt und als
kleine Hefte mit dem Titel „Meine Rechte in der
Wohngruppe“ zugänglich gemacht. Ein internes
Beschwerdeverfahren wurde installiert und eine
Beschwerdestelle eingerichtet. Das Beteiligungskonzept soll Kinderrechte transparent machen
und sichern, Mitsprache und Beteiligung an
Entscheidungen bereitstellen und Verfahren zur
Lösung von Konflikten aufzeigen.
„Die Referenzgruppe Partizipation hat intensiv diskutiert und versucht zwischen Rechten und Pflichten der Betreuten – aber auch der Betreuer – einen
gangbaren Weg zu finden“, berichtet Hansjörg
Zimmer. Zuvor war mit einer Fragebogenaktion der
Stand der Beteiligung in den Einrichtungen des
Jugendhilfeverbunds erfasst worden. Jeder Bereich
von den ambulanten Hilfen (etwa die Familienzentren) bis zu den stationären Sonderformen (etwa
die Mutter-Kind-Einrichtung) erhielt einen auf seine
Gegebenheiten abgestimmten Fragebogen.
Das Ergebnis: Wesentliche Formen der Beteiligung
von Kindern, Jugendlichen und ihren Erziehungsberechtigten werden im Jugendhilfeverbund bereits
auf hohem Niveau gelebt. Kinder und Jugendliche
sind an der Hilfeplanung beteiligt, sie dürfen ihre
Zimmer mitgestalten, werden bei der Essensplanung gefragt und bestimmen gemeinsame Unternehmungen mit. Doch nun ging es um mehr.
Die vorhandenen Beteiligungselemente wurden
zusammen mit weiteren Bausteinen in ein Beteili-
gungskonzept gegossen, das Ende 2013 der Aufsichtsbehörde – dem Landesjugendamt – vorgelegt
wurde und nun auch umgesetzt werden will. Es
dient nicht nur dem Schutz der Klienten vor unfairer
oder gar grenzverletzender Behandlung. Es trägt
auch wesentlich zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei oder übt demokratische Verhaltensweisen
ein.
Die wichtigsten Dokumente sind nun in Begrüßungsmappen für Kinder, Jugendliche und Eltern
zusammengestellt. In der Fortbildungsreihe
START haben sich bisher 35 neue Mitarbeitende
mit den Grundlagen der Partizipation in der Jugendhilfe vertraut gemacht. Alle Mitarbeitenden
aus Wohngruppen durchliefen im März 2014 eine
Grundlagenschulung zur Beteiligung in der Jugendhilfe. Kinder, Jugendliche und Eltern werden erst im
nächsten Schritt einbezogen. „Das ist kein logischer Bruch, sondern der Versuch möglichst rasch
zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung geeignete Verfahren der
Beteiligung sowie der Möglichkeit der Beschwerde
in persönlichen Angelegenheiten zur Verfügung
zu stellen, wie es im Bundeskinderschutzgesetze
gefordert wird“, sagt Hansjörg Zimmer.
Beteiligung heißt nicht Überleitung der Richtlinienkompetenz des Trägers oder der Erziehungsrolle
der Mitarbeitenden auf Kinder und Jugendliche,
hat nichts mit ‚antiautoritärer Erziehung‘ zu tun,
sondern sichert nur bereits bestehende Rechte und
stellt Verfahren bei Nichtbeachtung dieser Rechte
zur Verfügung. „Aber natürlich sind wir neugierig,
welche Ressourcen freigesetzt werden, wenn
der Fokus im pädagogischen Alltag auf Rechte
und Beschwerdemöglichkeiten gelegt wird. Und
wir nehmen auch gern, Anregungen von Kindern,
Jugendlichen und Eltern sowie von Mitarbeitenden
auf“, erläutert Zimmer.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund
Cyber-Mobbing
ist kein Spaß
Mit ihrem Faltblatt zum Umgang mit Cyber-Mobbing greift die Schulsozialarbeit des DWSAAR ein brandaktuelles Thema der Jugendhilfe auf
Beleidigende E-Mails und SMS-Botschaften aufs
Handy, Gerüchte und bloßstellende Fotos oder
Videos, die im Internet und in sozialen Netzwerken
gestreut werden: Cyber-Mobbing hat viele Gesichter. Und Cyber-Mobbing ist weiter verbreitet als
bislang angenommen. Jeder dritte Schüler ist
nach einer Studie der Universitäten Münster
und Stuttgart-Hohenheim vom Juli 2013 von
Cyber-Mobbing betroffen.
Dies stellen auch die Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit des Diakonischen Werks an der Saar in
ihrem Arbeitsalltag fest. Sie haben auf die immer
vielfältiger aber auch risikoreicher werdende
Mediennutzung von Jugendlichen reagiert und ein
Faltblatt zum Thema Cyber-Mobbing erarbeitet.
Es enthält Tipps für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, wie man sich vor Cyber-Mobbing schützen kann und was zu tun ist, wenn man
zum Betroffenen wird. Das Faltblatt traf einen Nerv
und ist stark nachgefragt, so dass bereits eine
Neuauflage gedruckt werden musste.
„Unsere Schulsozialarbeit will junge Menschen,
ihre Eltern und Lehrkräfte dabei unterstützen, einen
verantwortungsbewussten, kritischen und kreativen
Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken zu
entwickeln“, sagte Wolfgang Biehl von der Geschäftsführung des DWSAAR bei der Vorstellung
der Broschüre im August 2013. Schulsozialarbeit
baue Vertrauen zu den Jugendlichen auf. Das sei
Voraussetzung, um ihnen die Risiken der medialen
Angebote und die Konsequenzen ihres Handelns
im Netz deutlich zu machen und so Cyber-Mobbing
wirksam vorzubeugen.
„Die meisten Kinder und Jugendlichen haben keine
Vorstellung davon, was Cybermobbing anrichten kann“, erklärt Schulsozialarbeiterin Christine
Ludwig, die das Faltblatt zusammenstellte. „Cyber-Mobbing ist kein Spaß, sondern kann Tatbestände enthalten, die strafbar sind. Cyber-Mobber
können bei der Polizei angezeigt werden, zum
Beispiel für Nötigung, Bedrohung, Beleidigung oder
Verleumdung.“
Auf beleidigende E-Mails oder SMS sollte man
auf keinen Fall antworten, sondern umgehend die
Betreiber der Webseite, des sozialen Netzwerks
oder den Handyanbieter informieren. Die meisten
Anbieter ermöglichen es, Personen zu sperren,
die belästigende Botschaften verbreiten. Möglich
ist auch, einen neuen Account oder eine neue
Handynummer zu beantragen. Jugendliche sollten stets das Gespräch mit Erwachsenen suchen,
wenn sie gemobbt werden. Eltern empfiehlt die
Broschüre unter anderem, ihren Kindern zu zeigen,
wie sie ihre persönlichen Daten im Internet schützen können.
Das Faltblatt kann angefordert werden beim Diakonischen Werk an der Saar, Abteilung Jugendhilfeverbund, Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen,
Telefon 06821 956-300, E-Mail: [email protected].
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
Kurzmeldungen
Neue Terrasse für die
Mädchenwohngruppe
Einen Tag lang spendete ein Team von zehn Mitarbeitenden
des Logistik-Dienstleisters Movianto Deutschland GmbH seine
Arbeitszeit für die Mädchenwohngruppe Neunkirchen des Diakonischen Werks an der Saar. Sie bauten eine Mauer zum Abschluss des Terrassenbereichs und bepflanzten im Garten ein
verwildertes Beet neu. Dabei erhielten sie ebenfalls ehrenamtliche Unterstützung mit Baumaschinen von der Kühn GmbH in
Aschbach. Movianto Deutschland spendete damit zum dritten
Mal Arbeitszeit, Arbeitskraft und Wissen seiner Mitarbeiter, um
in seiner unmittelbaren Nachbarschaft etwas zu bewirken.
Volker Bourgett, Abteilungsleiter Jugendhilfeverbund des
DWSAAR, dankte den Mitarbeitern von Movianto und der
Kühn GmbH herzlich für ihr soziales Engagement. Trotz
schlechten Wetters hätten sie sich für benachteiligte Jugendliche eingebracht. „Der neugestaltete Außenbereich ist ein
großer Gewinn für die Wohngruppe. Die Mädchen können
Terrasse und Garten nun besser nutzen“, sagte Bourgett.
Das Familienzentrum
Sulzbachtal feierte
Fröhlich ging es zu im Familienzentrum Sulzbachtal
in Saarbrücken-Dudweiler: Beim Sommerfest im Juli
feierten Familien und Mitarbeitende einen Sonntag
gemeinsam und ließen die Alltagssorgen hinter
sich. Das Familienzentrum betreut im Rahmen von
sozialpädagogischer Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaften Familien, deren Alltag vielfach von
Sorgen und Problemen bestimmt ist. Mit dem Fest
sollte das Miteinander gestärkt und positive Kräfte
entfaltet werden.
Neben Spiel- und Bastelangeboten zeigte die Feuerwehrjugend Dudweiler ihr Können an Schläuchen
und Spritzen. Anschließend durften die kleinen Festbesucher selbst ins Feuerwehrauto steigen. Dann
zeigten zwei Artisten aus Nicaragua, die bei der
„Zirkusschule Kokolores“ zu Gast waren, ihr Können.
Sie leiteten die Kinder an, mit ihnen zu jonglieren
und zu balancieren. Nach einigem Üben zeigten sie
dann dem Publikum stolz das Gelernte. So konnten
Kinder, die oftmals wenig Zutrauen zu sich und ihren
Fähigkeiten haben, ein Stück Selbstvertrauen gewinnen. Dank einer Spende der Sparkasse Saarbrücken
war auch für Essen und Trinken gesorgt.
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Jahresbericht 2013/2014 | Jugendhilfeverbund
Organigramm
Jugendhilfeverbund
SEKRETARIAT JHV:
SEKRETARIAT SCHULEN:
Andrea Rosenzweig, Tel. 06821 / 956-330, E-Mail: [email protected]
Heike Oster und Andrea Hüther
Tel. 06821 / 956-316, Fax 06821 / 956-326,
E-Mail: [email protected], E-Mail: [email protected]
Gabriele Zeyer, Tel. 06821 / 956-300, Fax: 06821 / 956-303, E-Mail: [email protected]
Zuschusswesen: Birgit Federkeil, Tel. 06821 / 956-301
STATIONÄRE / TEILSTATIONÄRE JUGENDHILFE
Zuständigkeit: Simone Schranz
BEREICH 1
Berufliche Sonderförderung Therapeutische Jugendhilfe
Neunkirchen
Rembrandtstraße 17-19
66540 Neunkirchen
Tel.: 06821/956-322
Fax: 06821/956-303
[email protected]
Intensivwohngruppe
Kühlweinstraße 72
66333 Völklingen
Tel.: 06898/25897
Fax: 06898/1690316
wg-kuehlweinstr@
dwsaar.de
BEREICH 2
Wohngruppe
Ostertalstraße
Ostertalstraße 125
66540 Neunkirchen
Tel.: 06821/51693
Fax: 06821/51693
wg-ostertalstr@
dwsaar.de
Jugendhilfe Sulzbach
Oberdorfstr. 39
66280 Sulzbach
Tel.: 06897/3634
Fax: 06897/567558
[email protected]
Mutter-KindEinrichtung
Ursulinenstraße 59
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681/51049
Fax: 0681/5894847
mutter-kind-sb@
dwsaar.de
BEREICH 3
BEREICH 4
Wohngruppe Holz
Am Hof 8
66265 Heusweiler-Holz
Tel.: 06806/82242
Fax: 06806/869859
[email protected]
Mädchenwohngruppe
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821/22083
Fax: 06821/22083
[email protected]
Wohngruppe
Köllerbach
Fichtestr. 10
66346 PüttlingenKöllerbach
Tel.: 06806/3080938
Fax: 06806/3080954
wg-koellerbach@
dwsaar.de
Wohngruppefür
unbegleitete
minderjährige
Flüchtlinge
Gerhardstr. 182
66333 Völklingen
Tel.: 06898/41095
Fax: 06898/439286
[email protected]
Wohngruppe Furpach
Beim Wallratsroth 14
66539 Neunkirchen
Tel.: 06821/864230
Fax: 06821/864230
[email protected]
BEREICH 5
Wohngruppe
Rembrandtstraße
Rembrandtstraße 19
66540 Neunkirchen
Tel.: 06821/5485
[email protected]
Heilpäd. Pflegenest
Fremersdorf
Familie Lankhorst
WohngruppeGrafPhilipp-Straße
Graf-Philipp-Straße 7
66119 Saarbrücken
Tel.: 0681/55589
Fax: 0681/5959163
wg-grafphilippstr@
dwsaar.de
Jugendwohngemeinschaft
Graf-Philipp-Straße 7
66119 Saarbrücken
BEREICH 6
BEREICH 7
Jugendwohngemeinschaften für
unbegleitete minderjährige FlüchtlingeBüro
Noldplatz 2, 66115 SB
Tel.: 0681/85790182 -183
Fax: 0681/85790184
Clearinghaus
Heidstock
Gerhardstr. 182
66333 Völklingen
Tel.: 06898/69089110
Fax: 06898/69089120
[email protected]
Jugendwohngemeinschaften UMF
Moselstr. 27
66333 Völklingen
Gatterstraße 29
66333 Völklingen
von-der-Heydt-Str. 1
66115 SaarbrückenBurbach
Buchschacher Str. 3,
Wohnung I
66292 Riegelsberg
Buchschacher Str. 3,
Wohnung II
66292 Riegelsberg
Neustr. 2
66115 SaarbrückenBurbach
In den Weihergärten 20
66115 SaarbrückenBurbach
Schaffhauserstr. 4
66333 Völklingen
Jugendwohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge
Beethovenstr. 16
66540 NeunkirchenWiebelskirchen
Tel.: 0175/3289935
Fax: 06821/40188519
Jugendwohngemein-schaft für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge
Illingerstr. 3, 66564 Ottweiler
Tel.: 06824/3004392
Fax: 06824/3021981
[email protected]
Jugendwohngemein-schaft für
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Ottstr. 30, 66115 SB
Tel.: 0681/76220
Fax: 06824/3021981
Jugendtreff
Wiebelskirchen
Beethovenstr. 16
66540 Neunkirchen
Tel.: 06821/590309
[email protected]
Jugendhilfeverbund | Jahresbericht 2013/2014
Leitung:
Volker Bourgett
Stellvertretende Leitung:
Angela Maurer
Tel. 06821 / 956-306
E-Mail: [email protected]
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Stellvertretende Leitung:
Simone Schranz
Tel. 06821 / 956-307
E-Mail: [email protected]
Tel. 06821 / 956-308
E-Mail: [email protected]
Hausanschrift: Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel. 06821/956-0, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de
Postanschrift: Postfach 13 09, 66513 Neunkirchen
PSYCHOLOGENTEAM:
Hansjoerg Zimmer, Tel. 06821 / 956-331, E-Mail: [email protected]
Inge Dechmann, Tel. 06821 / 956-315, E-Mail: [email protected]
Albrecht Himbert, Tel. 06897 / 96599-0, E-Mail: [email protected]
BILDUNG UND BETREUUNG
AN SCHULEN
AMBULANTE JUGENDHILFE
Zuständigkeit: Angela Maurer
BEREICH 8
Wohngruppe
Reichenbrunn
Im kurzen Tal 1
66386 St. IngbertReichenbrunn
Tel.: 06894/80778
Fax: 06894/80778
wg-reichenbrunn@
dwsaar.de
Wohngruppe
Riegelsberg
Marienstraße 20
66292 Riegelsberg
Tel.: 06806/3517
Fax: 06806/3517
wg-riegelsberg@
dwsaar.de
Berufliche Sonderförderung Therapeutische Jugendhilfe
Saarbrücken
Ursulinenstraße 61
66111 Saarbrücken
Tel.: 0681/9385731
Fax: 0681/9385733
[email protected]
BEREICH 9
Kinder- und
Jugendschutzstelle
im Regionalverband
Saarbrücken
Zechenweg 1
66125 Saarbrücken
Tel.: 0681/9066849
0175/4350312
Fax: 0681/9066972
[email protected]
Inobhutnahmestelle
Neunkirchen
Gabelsbergerstr. 9
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821/9046771
Fax: 06821/9047372
team@inobhutnahme
stelle-nk.de
BEREICH 10
Betreutes Wohnen
Saarbrücken
Am Kieselhumes 6-8
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681/51040
Fax: 0681/95827-290
[email protected]
Betreutes Jugendwohnen Neunkirchen
Willi-Graf-Str. 42
66538 Neunkirchen
Tel.: 06821/40188513
Fax: 06821/40188519
[email protected]
Jugendwohngemeinschaften
Neunkirchen
Gabelsbergerstraße 6
66538 Neunkirchen
Grabenstraße 18
66538 Neunkirchen
Ritzwiesstraße 19
66538 Neunkirchen
Rathenaustr. 3
66540 Neunkirchen
Willi-Graf-Str. 19
66538 Neunkirchen
Zuständigkeit: Angela Maurer
BEREICH 11
BEREICH 12
Sozialraumorientierte
Jugendhilfe Dudweiler
Am Markt 1
66125 SaarbrückenDudweiler
Tel. 0681/5065741
Fax: 0681/5065791
Familienberatungszentrum Illtal
Hauptstr. 78
66557 Illingen
Tel.: 06825/404780
06825/4047820
Fax: 06825/4047823
sozialraumbuero-illtal@
dwsaar.de
Familienzentrum
Saarbrücken-Ost/
Obere-Saar
Am Kieselhumes 6-8
66121 Saarbrücken
Tel.: 0681/95827-0
Fax: 0681/95827-13
fz-sb-ost-obere-saar@
dwsaar.de
Sozialraumorientierte
Jugendhilfe (SOJUS)
Pfählerstraße 2
66117 Saarbrücken
Tel.: 0681/50657-31bis -35
Fax: 0681/506945730
BEREICH 13
GeS Sulzbachtal
An der Mühlenschule 3
66125 Dudweiler
Schulsozialarbeit
Tel.: 06897/974650
Nachmittagsbetreuung
Tel.: 06897/974631
Fax: 06897/974633
schulsozialarbeit-dud
[email protected]
ERS Am Vopeliuspark
Parkstr. 1
66280 Sulzbach
Schulsozialarbeit
Tel.: 06897/924778
Nachmittagsbetreuung
Tel.: 06897/924779
Fax: 06897/924783
schulsozialarbeit-sulz
[email protected]
GeS Rastbachtal
Weißenburger Str. 23
66113 Saarbrücken
Schulsozialarbeit
Tel.: 0681/752933
Nachmittagsbetreuung
Tel.: 0681/7534906
Fax: 0681/7534799
schulsozialarbeit-rast
[email protected]
GS Ottweiler-Fürth
Schulstr. 16
66564 Ottweiler-Fürth
Tel.: 0160/92102799
Schule Tel.: 06858/434
Fax: 06858/434
GS OttweilerNeumünster
Betzelbacher Weg 17
66564 Ottweiler
Tel.: 06824/3004832
Mobil: 0160/90143708
Fax: 06824/300904
ERS Wellesweiler
Standard
Pestalozzistr. 7
66539 Wellesweiler
Tel.: 0152/22430397
Schule Tel.: 06821/94090
Fax: 06821/940940
ERS Ottweiler
Seminarstr. 56
66564 Ottweiler
Mobil: 0178/3996536
Tel.: 06824/7090028
Fax: 06824/4361
ERS Quierschied
Im Eisengraben 25
66287 Quierschied
Mobil: 0157/83525351
Fax: 06897/63478
GYM Ottweiler
Seminarstraße 43
66564 Ottweiler
Tel.: 0151/20565209
Schule Tel.: 06824/930830
Fax: 06824/930833
GYM Sulzbach
Quierschieder Weg 4
66280 Sulzbach
Tel.: 06897/908141
Mobil: 0176/96704411
Fax: 06897/908128
Schulsozialarbeit
FöS Mozartschule
Dudweiler
Tel.: 0681 / 30140202
schoolworker-mozart
[email protected]
ERS Taubenfeldschule
Quierschied
Tel.: 06897/6010843
schoolworker-quier
[email protected]
ERS Edith-Stein-Schule
Friedrichsthal
Tel.: 06897/8190079
schulsozialarbeit-fried
[email protected]
Schulsozialarbeit
an Gymnasien
Gymnasium am Schloss, SB
Ludwigsgymnasium, SB
Albert-EinsteinGymnasium, VK
Tel.: 0681/95827-0
01520/9802080
[email protected]
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Jahresbericht 2013/2014 | Pflege
Pflege
Diakonie und Caritas sind die größten Träger ambulanter Pflegeeinrichtungen im Saarland. Sie arbeiten im
Pflegebereich zusammen, damit alte oder pflegebedürftige Menschen weiter gut in ihrem gewohnten Umfeld
leben können.
2013 wurde die Ökumenische Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland (ÖGaP) gegründet. Sie wird
federführend vom DWSAAR geführt. Zur ÖGaP gehören die ökumenischen Sozialstationen Burbach-Malstatt
und Alt-Saarbrücken. Die Gemeinnützige Trägergesellschaft für Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband
Saarbrücken (TKS) unterhält die Sozialstationen Heusweiler, Völklingen, Obere Saar/Halberg,
Sulzbach-Fischbachtal und Dudweiler. In der TKS hat die Caritas die Federführung.
www.tks-sb.de
Pflege | Jahresbericht 2013/2014
Pflege braucht mehr
Wertschätzung
Das Diakonische Werk an der Saar engagiert sich verstärkt in der
ambulanten Versorgung von Pflegebedürftigen
Die ambulante Pflege ist ein großer Tätigkeitsbereich des Diakonischen Werks an der Saar
geworden. Zusammen mit den jeweiligen Caritasverbänden konnten im vergangenen Jahr die
Trägerstrukturen und damit die ambulante pflegerische Versorgung der Menschen zuhause weiterentwickelt werden.
In der Kirchlichen Sozialstation Neunkirchen/
Spiesen-Elversberg, die gemeinsam mit dem
Caritasverband Schaumberg-Blies e.V. getragen
wird, ist die Nachfrage
nach Pflege und Betreuung
deutlich gewachsen. Zurzeit
sind 82 Mitarbeitende für
631 Patienten im Einsatz.
Hinzu kommen fünf Auszubildende. Die Station ist damit
zu einem unverzichtbaren
Pfeiler bei der Versorgung
von pflegebedürftigen Menschen im eigenen Haushalt
in Neunkirchen und Spiesen-Elversberg geworden.
Seit Anfang 2014 konnte das
Angebot auch auf Ottweiler ausgeweitet werden.
(www.sozialstation-neunkirchen.de)
In Saarbrücken wurde 2013 gemeinsam mit dem
Caritasverband Saarbrücken die Ökumenische
Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland
(ÖGaP) geschaffen. Diese Gesellschaft trägt die
Ökumenische Sozialstation Burbach-Malstatt
(www.sozialstation-burbach-malstatt.de). Im Januar 2014 kam die Ökumenische Sozialstation
Alt-Saarbrücken hinzu. Mit den beiden Pflegediensten werden große Teile Saarbrückens pflege-
risch versorgt, so die Stadtteile Burbach, Malstatt,
Rodenhof, Rastpfuhl, St. Arnual, Alt-Saarbrücken,
Gersweiler und Klarenthal. Die Gesellschaft beschäftigt in den beiden Stationen 111 Mitarbeitende
und versorgt 723 Patienten. Es werden derzeit fünf
Menschen ausgebildet.
Die dritte ökumenische Trägergesellschaft ist
die Trägergesellschaft für Kirchliche Sozialstationen im Stadtverband Saarbrücken (TKS).
Ab Januar 2013 ist die Sozialstation Sulzbach-/
Fischbachtal hinzugekommen, ab Januar 2014 die
Station Dudweiler. Von der
TKS werden jetzt pflegebedürftige Menschen in
Heusweiler, Völklingen,
Großrosseln, Halberg, Güdingen, Bübingen, Eschringen, Kleinblittersdorf,
Auersmacher, Sulzbach,
Friedrichsthal, Quierschied
und Dudweiler versorgt.
Gemeinsam mit der ÖGaP
ist es Diakonie und Caritas
somit gelungen, eine gute und verlässliche ambulante Pflege im Regionalverband aufzubauen. Bei
der TKS versorgen derzeit 240 Mitarbeitende 1.116
Patienten. Es werden 18 Menschen ausgebildet.
Die Ausweitung des Bereiches Ambulante Pflege
im Diakonischen Werk an der Saar macht auch
eine Ausweitung der Begleitstruktur nötig. So
beschäftigt das DWSAAR eine Fachreferentin für
ambulante Pflege, die insbesondere die ÖGaP und
die Sozialstation Neunkirchen/ Spiesen-Elversberg
betreut.
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Jahresbericht 2013/2014 | Pflege
Die Rahmenbedingungen verbessern
Sorgen machen weiterhin die Rahmenbedingungen für die Pflege. Fehlende Fachkräfte sowie eine
fehlende Wertschätzung der Menschen, die in der
Pflege arbeiten, sind ein großes Problem. Hinzu
kommt, dass die fehlende Bereitschaft von Seiten
der Politik, für Pflege ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, zu einem hohen Leistungs- und Zeitdruck für die Mitarbeitenden führt.
Dabei tragen sie doch wesentlich dazu bei, dass
Menschen auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit
in ihrem Zuhause bleiben können.
Um auf die notwendigen Veränderungen bei den
Rahmenbedingungen aufmerksam zu machen, hat
das DWSAAR gemeinsam mit der kreuznacher diakonie im Rahmen des Wahlkampfes 2013 Forderungen zur Weiterentwicklung der Pflege aufgestellt
und die regionalen Kandidaten für die Bundestagswahl zum Gespräch eingeladen. Die Forderungen
befassen sich mit folgen Themen:
1.Gesellschaftlichen Dialog anstoßen – für
eine Erhöhung des Stellenwerts der Pflege!
Um den Stellenwert der Pflege in der Gesell schaft zu erhöhen, muss eine Diskussion über
eine menschenwürdige Begleitung und Unter stützung von älteren Menschen mit Pflegebedarf
angestoßen werden.
2. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen – für
eine gute und würdevolle Pflege! Wir fordern
mehr Zeit für die Patienten.
3.Pflegebedürftigkeit muss neu definiert werden –
für eine Orientierung am tatsächlichen indivi duellen Bedarf!
4. Gesetzliche Rahmenbedingungen müssen sich
ändern, um einen Tariflohn für Beschäftigte in
der Pflege sicherzustellen!
5. Mehr Personal in die Einrichtungen und Dienste,
um eine menschenwürdige Pflege zu sichern!
6. Einheitliche Standards für die Ausbildungen in
der Pflege!
7. Wir fordern, die Pflege zu entbürokratisieren –
Mitarbeitende müssen mehr Zeit für die Pflege bedürftigen haben!
8. Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige!
Die Forderungen können im Detail im Internet
nachgelesen werden: http://www.evks-data.de/
pnsys/upload/news/7188-pdf1.pdf
Deutlich ist, dass angesichts des demografischen
Wandels die Schaffung stabiler Versorgungs- und
Betreuungsstrukturen für die Menschen von größter Wichtigkeit ist. Das DWSAAR stellt sich dieser
Herausforderung mit dem Aufbau eines flächendeckenden Versorgungsnetzes. „Wir nehmen damit
den kirchlichen Auftrag wahr, uns um Kranke und
Pflegebedürftige zu kümmern. Wir erwarten jedoch
auch von der Politik und den Kostenträgern, dass
sie ihre Verantwortung wahrnehmen und helfen,
Strukturen und Rahmenbedingungen zu schaffen,
die ein Altwerden und ein Pflegen in Würde ermöglichen.“, sagte Diakoniepfarrer Udo Blank.
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Zentrale Dienste
Das Diakonische Werk an der Saar kann auch 2013 auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Vergleich
zum Vorjahr ist das Umsatzvolumen erneut angestiegen auf nun rund 38,5 Millionen Euro, nach 37 Millionen Euro in 2012.
Auf den Jugendhilfeverbund entfielen hiervon rund 15,9 Millionen Euro (Vorjahr 15,1 Mio. Euro), auf die
Jugendberufshilfe wie im Vorjahr rund 10,1 Millionen Euro. Das Umsatzvolumen der Offenen Sozialen Arbeit
belief sich auf rund 8,5 Millionen Euro (Vorjahr 7,8 Mio. Euro) und auf die Abteilung Zentrale Dienste entfielen, wie im Vorjahr 4 Millionen Euro.
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
Verwaltung –
im stetigen Wandel
Hinter der Verwaltung des Diakonischen Werks an
der Saar stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die sich seit langem als Experten in Sachen Personal, Finanz- und Rechnungswesen, Controlling,
EDV und Gebäudemanagement bewährt haben.
In Bereichen wie Personalverwaltung und Gehaltsabrechnung, Wirtschaftsplanung, EDV-Betreuung
oder Buchhaltung ist ein Höchstmaß an Verantwortung gefragt.
Die Verwaltung des DWSAAR versteht sich als
Informations- und Servicebereich nach innen und
außen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden,
muss schnell auf veränderte Bedingungen reagiert
werden können, um wechselnden Anforderungen
gewachsen zu sein. Verwalten bedeutet heute
mehr, als Geschäftsvorfälle zu verbuchen und
Gehälter anzuweisen. Kürzungen der öffentlichen
Mittel, Wettbewerb und veränderte Bedingungen
auf dem Gesundheits- und Sozialmarkt zwingen
uns, die internen Prozesse stetig zu hinterfragen,
anzupassen oder gegebenenfalls neu zu gestalten.
So wurde der Prozess der Wirtschaftsplanerstellung effizienter gestaltet und im Bereich des
Controllings als übergreifendes Funktionsinstrument das Berichtswesen den speziellen Bedürfnissen und Anforderungen der Fachabteilungen
angepasst und fortlaufend weiterentwickelt. In der
Personalverwaltung konnten erste Erfahrungen in
der neuen, personenbezogenen Zuordnung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den einzelnen
Fachabteilungen gewonnen werden.
Dies veranschaulicht, dass bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung des DWSAAR
neben einer soliden Ausbildung und Bereitschaft
zur Fortbildung auch ein hohes Maß an Lern- und
Veränderungsbereitschaft vorhanden ist und sie
die Aufgaben, die in den Folgejahren noch auf sie
zukommen, als Herausforderung angehen.
Vigo Soffner
Abteilungsleiter Zentrale Dienste
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Das Diakonische
Werk im Film
Ein medienpädagogisches Projekt von Mitarbeitenden
im Freiwilligendienst
Ein Klick auf der Internetseite des Diakonischen
Werks an der Saar genügt: Schon startet der
Imagefilm über den evangelischen Wohlfahrtsverband. Zehn Minuten Filmmaterial, die einen
Querschnitt der Arbeit in den verschiedenen
Aufgabenfeldern und Einrichtungen des Diakonischen Werks dokumentieren: von der
Arbeit mit Kindern und
Eltern über Inklusion
und Jugendarbeit bis zur
Seniorenhilfe.
Von Januar bis Juni 2013 arbeitete das Team an
dem Kurzfilm. Am Anfang stand ein zweitägiger
Workshop. Hier wurden Inhalt, Zielsetzung und
Rahmenbedingungen der Produktion erarbeitet.
Was macht einen Imagefilm aus? Wie empfinden
die Teilnehmenden die Selbst- und Außendarstellung des DWSAAR? Welche Botschaften sind dem
Filmteam wichtig und
welches Bild wollen die
Mitarbeitenden vermitteln?
Entstanden ist der Film
2013 in einem medienpädagogischen Projekt
geleitet von der Pädagogin Christine Ludwig und
dem Öffentlichkeitsreferenten Helmut Paulus.
Sieben junge Erwachsene, die ein Freiwilliges
Soziales Jahr oder einen
Bundesfreiwilligendienst
im DWSAAR absolvierten, wirkten daran mit. Sie
hatten sich zum Ziel gesetzt, die vielfältige soziale Arbeit im DWSAAR im Film einzufangen und
diesem gesellschaftlichen Auftrag „Bilder, Gesichter
und Leben“ zu geben. Eine Videoproduktion sollte
realisiert werden, die den Anspruch hat, diese
Arbeit unter den Gesichtspunkten der Wertschätzung und der Menschlichkeit zu dokumentieren.
Die Projektgruppe wurde mit Unterstützung der
Landesmedienanstalt von Christine Ludwig für die
Dreharbeiten qualifiziert.
Im zweiten Schritt entwickelte die Gruppe ein
Drehbuch und einen
Drehplan. Es folgte ein
Qualifizierungsworkshop,
in dem die Teilnehmenden Technik und Grundlagen der Bildgestaltung
kennenlernten und erste
Erfahrung im Umgang
mit der Kamera sammelten. Ab Ende März wurden in den Einrichtungen
des DWSAAR Drehtermine vereinbart, zu denen
jeweils zwei bis drei Teilnehmende als Kameraleute
anwesend waren. Im Juni 2013 gab es die letzten
Drehtermine, danach erfolgte der Rohschnitt des
Materials. Den abschließende Filmschnitt erledigte Projektleiterin Christine Ludwig kurz nach den
Sommerferien 2013.
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
Herausforderung
Inklusion
Themenwochen zeigten: Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen
mit Behinderungen gibt es nicht zum Nulltarif
Unter dem Leitwort „Leben inklusive“ veranstalteten das Diakonische Werk an der Saar und das
Projekt Johanneskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Saarbrücken-St. Johann vom 8. bis
28. September 2013 die Themenwochen Inklusion.
Sie rückten das Konzept der Inklusion ins öffentliche Bewusstsein – den bewussten Umgang
mit Verschiedenheit und die gleichberechtigte
Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in
allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Schirmherrschaft hatte der saarländische Sozialminister
Andreas Storm übernommen.
Eröffnet wurden die Themenwochen mit einem
Rundfunk-Gottesdienst zum Thema „Inklusion –
Gottes Schöpfung ist bunt.“ Die Predigt hielt Oberkirchenrat Klaus Eberl, Abteilungsleiter Bildung der
Evangelischen Kirche im Rheinland. Der Künstler
Wolfgang Debold, selbst contergan-behindert,
zeigte seine Ausstellung „Menschen mit außergewöhnlichen Körperformen“ in der Johanneskirche. Präsentiert wurden Fotos von Menschen,
deren Körperformen nicht den gängigen Vorstellungen entsprechen.
In einem Fachforum zum Thema „Behindert oder
fördert Inklusion?“ bezogen Vertreter aus Diakonie
und Politik Stellung. Uwe Becker, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, machte deutlich,
dass die Umsetzung der Inklusion mit enormen
Kosten verbunden ist. Die Teilhabe behinderter
Menschen am Arbeitsmarkt und im Schulsystem
erfordere Fortbildung, neue Gebäudestrukturen,
andere Curricula, Didaktik und Lehrmittel: „Das
kostet Millionen“, sagte Becker. Er plädierte für
eine ehrliche Debatte. Wer Teilhabe von behinderten Menschen möchte, müsse sich auch Gedanken
über deren Finanzierbarkeit machen: „Sonst wird
Inklusion zur Illusion.“ Der Sozialexperte empfahl
die Konzentration aller geplanten Investitionen
auf den Bildungsbereich.
Der saarländische Sozialminister Andreas Storm
(CDU) lehnte Forderungen nach mehr Finanzmitteln für Inklusion ab. Die Ausgaben für Menschen
mit Behinderungen seien mit 229 Millionen Euro
der größte Sachposten im saarländischen Sozialhaushalt. Nach Auffassung Storms hängt Inklusion
nicht in erster Linie von finanziellen Ressourcen
ab, sondern von der Aufgeschlossenheit der Gesellschaft. Die Unterschiede zwischen Menschen
müssten als Bereicherung erlebt werden, nicht „als
etwas Verstörendes“, forderte Storm.
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Praxis für Wohnungslose ausgezeichnet
Die Evangelischen Kirchen im Saarland lobten 2013 erstmals
einen Ehrenamtspreis aus
Die Praxis Medizinische Grundversorgung für
Wohnungslose des Diakonischen Werkes an
der Saar hat in der Kategorie „Sozial-diakonische Angebote“ den Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirchen
im Saarland gewonnen. Der Vorsitzende
der Kassenärztlichen Vereinigung im
Saarland, Dr. Gunter
Hauptmann, ehrte bei
einem großen Fest
rund um die Ludwigskirche am 31. August
in Saarbrücken die
ehrenamtlich tätigen
Ärztinnen und Ärzte
mit einer Plakette
sowie 500 Euro.
In der Praxis erhalten
Menschen in besonderen sozialen
Schwierigkeiten
Zugang zu einer angemessenen medizinischen
Versorgung. Wer sich aus Scham oder aus finanziellen Gründen nicht zum Arzt traut, erhält hier Hilfe. Dabei ergänzen sich medizinische Versorgung
und Sozialarbeit. Mit der Fachberatungsstelle für
Wohnungslose und der Aufsuchenden sozialen Arbeit bildet die Praxis einen zentralen Baustein der
Wohnungslosenarbeit im Diakonischen Zentrum
Saarbrücken. Das DWSAAR und die Kassenärztliche Vereinigung Saarland arbeiten seit sieben
Jahren auf diesem Feld zusammen.
Ferner wurden ausgezeichnet: Die Jugendarbeit des Posaunenchores Friedrichsthal, das
Jugendprojekt „Lebenswelten“ aus Lebach und der
Arbeitskreis Ehrenamt im Kirchenkreis Saar-Ost.
Zwei weitere Projekte, das Netzwerk Erwachsenenbildung-Männer- und Jugendarbeit im Dekanat
Zweibrücken und
die Offene Christuskirche Neunkirchen,
bekamen Sonderpreise.
Wie eine Studie des
Saarbrücker iSPO
Institutes ergeben
hat, schenken allein
im Saarland rund
5000 Männer und
Frauen als ehrenamtlich Mitarbeitende Kirche und Diakonie ihre Kraft und
ihre Ideen in den
unterschiedlichsten
Arbeitsfeldern. Mit
dem Ehrenamtspreis zollen der Versicherer im
Raum der Kirchen – Bruderhilfe ∙ Pax ∙ Familienfürsorge, die Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost
und Saar-West, die Protestantischen Dekanate
Homburg und Zweibrücken und das Diakonische
Werk an der Saar diesem großartigen Engagement
Anerkennung und wollen es weiter fördern. Aus
den eingereichten Projekten und Aktivitäten hatte
eine Jury die 13 besten ausgewählt. Die ausgezeichneten Konzepte werden in einer Broschüre
vorgestellt – als gute Beispiele zum Nachahmen.
Denn der Preis soll nachhaltig wirken. Zukünftig
soll er alle zwei Jahre verliehen werden.
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
1% 3.000 Euro
12% 31.000 Euro
Allgemein
Diakoniesammlung
10% 25.000 Euro
Jugendberufshilfe (JBH)
60% 157.000 Euro
Offene Soziale Arbeit (OSA)
17% 44.000 Euro
Jugendhilfeverbund (JHV)
Spendenbilanz 2013
Im Jahr 2013 erhielt das Diakonische Werk an der Saar
Spenden im Wert von insgesamt 260.000 Euro
Auf die die Abteilung Offene Soziale Arbeit (OSA)
entfielen davon 157.000 Euro. Davon flossen
28.000 Euro in das Kinderarmutsprojekt „Freiraum
für Prävention“ und 18.000 Euro in die „Praxis
Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose“ im Diakonischen Zentrum Saarbrücken. 9.000
Euro gingen an die Gemeinwesenarbeit Brebach,
je 5.000 Euro an die Bahnhofsmission Saarbrücken
und den Jugendmigrationsdienst Lebach, 4.000
Euro an die Illinger Tafel, 3.000 Euro an den Jugendmigrationsdienst Neunkirchen, 2.700 Euro an
das Projekt „Sorgentelefon Pflege“ und 2.000 Euro
in das Projekt „Seniorenberatung Eschberg“.
Der Jugendhilfeverbund (JHV) erhielt 44.000
Euro an Spendengeldern. Davon entfielen 13.000
Euro auf das Projekt „Kompetenzen erweitern Gefahren erkennen - Umgang mit dem PC“, 10.000
Euro auf das Projekt „Outdoor“, 4.500 Euro auf das
Projekt „Internetführerschein“ und 2.000 Euro auf
die Skaterbahn in Neunkirchen.
In der Jugendberufshilfe (JBH) gingen 25.000
Euro an Spenden und Bußgeldern ein. Hiervon
waren 21.000 Euro für „Tat und Rat“, ein Projekt für
straffällig gewordene Jugendliche in den Landkreisen Neunkirchen und St. Wendel bestimmt.
Die Diakoniesammlung 2013 erbrachte 31.000
Euro. Darüber hinaus wurden rund 3.000 Euro
ohne Zweckbestimmung für die Arbeit der Diakonie
zur Verfügung gestellt.
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
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Gute Taten zum
Verschenken
Im neuen Spendenshop des DWSAAR im Internet
gibt es Geschenke mit Sinn
Das Diakonische Werk an der Saar hat einen
Spendenshop im Internet eingerichtet. Damit geht
es neue Wege, um Hilfe zu gewährleisten. Dahinter
steckt die Idee, statt Blumen oder Spirituosen doch
einmal eine gut Tat zu verschenken in Form einer
Spende – für ein Mittagessen für ein bedürftiges
Kind oder neue Kleidung für einen Obdachlosen
zum Beispiel.
Beschenkenden überreicht werden kann.
Das DWSAAR wird zeitnah mit der Spende die
ausgewählte Hilfe realisieren. „Die Spenden-Geschenke kommen Hilfebedürftigen vor Ort im
Saarland zugute – direkt und ohne Abzug“, erläutert Diakoniepfarrer Udo Blank. Er hoffe, dass möglichst viele sozial engagierte Menschen den neuen
Online-Spendenshop des DWSAAR nutzen.
Wer ein Geschenk mit Sinn für einen lieben
Menschen sucht, kann sich nun im Internet unter
www.diakonisches-werk-saar.de/spendenshop
eine passende Spende aussuchen und so im
Namen des zu Beschenkenden Gutes tun.
Der Spendenbetrag kann gleich online überwiesen werden. Im Gegenzug wird eine attraktive Geschenkurkunde zugeschickt, die dem zu
Die Online-Spende erfolgt über eine sichere Verbindung, so dass der Datenschutz in jedem Fall
gesichert ist.
Die Spenden-Geschenke gibt es auch in der
Landesgeschäftsstelle des DWSAAR bei
Sabine Timm, Telefon: 06821 956-207
Qualitätsmanagement
ist eine feste Größe
Das Jahr im Qualitätsmanagement (QM) des DWSAAR war geprägt von der Revision des Handbuchs Offene Soziale Arbeit, dem Aufbau des
Intranets und der Durchführung interner Audits.
Das Abteilungshandbuch der Offenen Sozialen
Arbeit (OSA) wurde 2013 der mittlerweile zweiten
Revision unterzogen. Nun steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Offene Soziale
Arbeit ab dem Frühjahr 2014 ein neues und aktuelles QM-Handbuch zur Unterstützung ihrer Arbeit
zur Verfügung.
Nachdem im Jahr 2012 die internen Auditorinnen
und Auditoren des DWSAAR an einer dreitägigen
Auditoren-Schulung teilgenommen haben, wurden
2013 vom Auditoren-Team wieder interne Audits in
allen Bereichen des DWSAAR durchgeführt. Diese
zeigten, dass das Qualitätsmanagementsystem bei
den Mitarbeitenden fest verankert ist. Am 9. und
10. September 2013 fand das jährliche Überprüfungsaudit der Firma Certqua beim DWSAAR statt.
Es gab keinerlei Beanstandungen am Qualitätsmanagementsystem. Explizit wurde von Seiten des
Auditors auf die hochprofessionelle und engagierte
Arbeit der Mitarbeitenden hingewiesen.
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
Große Unterstützung
Viele Firmen, Vereine und Institutionen spendeten für die
Arbeit des Diakonischen Werks an der Saar
Viele Einrichtungen
und Projekte
des DWSAAR sind
auf ideelle,
materielle
und finanzielle Unterstützung
von außen
angewiesen.
Darum bemüht sich in
Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden vor Ort das Fundraising. Einige Beispiele, mit denen wir gleichzeitig
den Spenderinnen und Spendern auch hier noch
einmal Danke sagen wollen:
Einen Medikamentenschrank im Wert von 1800
Euro sowie eine Geldspende in gleicher Höhe hat
der Inner Wheel Club Saar der Praxis medizinische Grundversorgung Wohnungsloser des
Diakonischen Werks an der Saar gestiftet.
Der Schützenverein „Mach mit Bexbach“ unterstützt die Arbeit im Clearinghaus des Diakonischen
Werks an der Saar in Völklingen. Bereits zum
zweiten Mal bot der Verein jungen Flüchtlingen ein
Bogenschieß-Training an. Sie waren mit Begeisterung bei der Sache.
Die Kinderfirma des Kinderbildungszentrum KIBIZ
im Saarbrücker Stadtteil Malstatt wird von SAP
St. Ingbert mit 8000 Euro unterstützt. Unter fachkundiger Anleitung produzieren und verkaufen die
Acht- bis Zwölfjährigen den „MOHO“, den Molschder Hocker.
Die Stiftung PSD L(i)ebensWert unterstützt
Projekte des Diakonischen Werks an der Saar: die
Ökumenische Bahnhofsmisson mit 2 100 Euro, die
Skaterhalle im Jugendtreff Wiebelskirchen des Jugendhilfeverbundes mit 2 000 Euro sowie die Ver-
anstaltungsreihe „Älter werden in Deutschland“,
die sich an russischsprachige Senioren richtet, der
Evangelischen Familienbildungsstätte mit 1200
Euro. Mit 5000 Euro können in den Sozialkaufhäusern in Völklingen, Sulzbach und Saarlouis Verkaufstheken für Backwaren eingerichtet werden.
Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Technik und
Wirtschaft in Saarbrücken haben im Rahmen des
Projektes „Service Learning“ die Seniorenberatungsstelle auf dem Saarbrücker Eschberg unterstützte.
Der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig
verteilte das Vereinsvermögen des ehemaligen
Völklinger Radsportvereins „Komet“. Davon profitierten die „Aufsuchende soziale Arbeit“ und die
Völklinger Tafel. Das Stadtoberhaupt überreichte
1.243, 53 Euro.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Drogeriemarktkette dm hat der dm-Markt im Saarpark-Center Neunkirchen dem DWSAAR 400
Euro für die Wohngruppe in der Rembrandtstraße
gespendet. So konnte eine Tischtennisplatte angeschafft werden.
Seit vielen Jahren unterstützt die Stiftung der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Frauenhilfen im Saarland Einrichtungen und notleidende
Frauen in der Arbeit des DWSAAR. Der Hauptanteil
ging mit fast 206.000 Euro an die Kurberatungsund Vermittlungsstelle.
Mitarbeitende von Movianto Deutschland und des
Bauunternehmers Kühn in Aschbach engagierten
sich ehrenamtlich für die Mädchenwohngruppe
des DWSAAR in Neunkirchen. Zum Abschluss des
Terrassenbereichs wurden eine Mauer gebaut und
im Garten ein Beet von Unkraut befreit.
Die Wiedheck-Ganztagsgrundschule unterstützt
das Kinderhaus Brebach. Schulleiterin Saskia
Schönhöfer überreichte die stolze Summe von
2.500 Euro. Es ist der Erlös aus einem Spendenlauf.
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Der IT-Dienstleister hartech KG aus Dillingen unterstützt die
Diakoniestiftung an der Saar. Das Unternehmen verzichtete
2013 auf Weihnachtsgeschenke an seine Kunden und spendete
stattdessen 1500 Euro an die gemeinnützige kirchliche Stiftung.
Vier große Kisten mit Spielzeug und Büchern wurden beim
Nikolausfest in der Berliner Landesvertretung des Saarlandes
gesammelt. Mitarbeitende des Diakoniekaufhaus Völklingen
konnten die Sachen an notleidende Kinder verschenken.
Eine große Freude machten Kundinnen und Kunden des
Studios „Fitness First“ in Saarbrücken Kindern aus der Therapeutischen Schülerhilfe auf dem Saarbrücker Matzenberg. Sie
erfüllten 18 Kindern je einen Weihnachtswunsch.
„Ein Abend für die Börse“ hieß es im Evangelischen Gemeindezentrum Alte Kirche in Saarbrücken: Mit einer festlichen Gala
setzt das Diakonische Werk seine Spendenaktion „Zusammen
wird ein Schuh draus“ für die St. Johanner Börse fort. Der
Spendenabend fand in Kooperation mit dem Rotary-Club Saarbrücken-Obere Saar statt. Zahlreiche Saarbrücker Geschäftsleute unterstützten die Aktion.
Mit einer Spende von 12 000 Euro unterstützt der Lions-Club
Saarbrücken-Halberg das Projekt „Bewegung im Stadtteil“
in Saarbrücken-Malstatt. Das Geld sichert den Fortbestand des
Spiel- und Bewegungsangebots für Malstatter Kinder, das auf
dem Schulhof der Grundschule Kirchberg stattfindet.
Eine Spende des Zonta-Clubs Saarbrücken ermöglichte einen
Sprachkurs für Flüchtlingsfrauen in der Landesaufnahmestelle
Lebach. 166,66 Euro haben die „Peers“ der Bisttalschule
Wadgassen/Differten für die Arbeit im Clearinghaus in Völklingen gespendet.
Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im
Saarland unterstützten in Zusammenarbeit mit der Bank1 Saar
mit ihrer Weihnachtsaktion die „Praxis Medizinische Grundversorgung für Wohnungslose“ im Diakonischen Zentrum in
Saarbrücken. Insgesamt sind 8 800 Euro zusammengekommen,
die zur Anschaffung von medizinischen Geräten, Verbandsmaterial und vielem mehr genutzt werden können. Auch die in der
Praxis tätigen Ärzte sind alle ehrenamtlich im Einsatz. Ohne sie
wäre das Angebot nicht durchführbar.
Zahlreiche weitere Spenderinnen und Spender haben die Arbeit des Diakonischen Werks unterstützt: Dazu gehören unter
anderem Elektro Meyer, Gartenbau Scheffler, Globus Handelshof in Saarlouis, die Sparkasse Saarbrücken, der Verein
„hope“, die KD-Bank-Stiftung und Victors Bau + Wert KG.
IHNEN ALLEN EIN HERZLICHES DANKESCHÖN!
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
Goldenes
Kronenkreuz für
verdiente Mitarbeiter
Langjähriger Einsatz für die Diakonie wird belohnt: Zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des
Diakonischen Werks an der Saar (DWSAAR) hat
Diakoniepfarrer Udo Blank in einer Feierstunde
am 6. Dezember 2013 das Goldene Kronenkreuz
überreicht. Die höchste Auszeichnung der Diakonie
erhalten ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende,
die seit 25 Jahren in Einrichtungen der Diakonie
tätig sind. „Viele von Ihnen haben sich dabei immer
wieder aufs Neue den Herausforderungen gestellt,
Menschen auf ihrem oft schwierigem Lebensweg
zu begleiten“, sagte Blank.
Cecilia Antille (Jahrgang 1956) ist seit September 1988 in der Abteilung „Jugendberufshilfe“ des
DWSAAR tätig. Die gebürtige Argentinierin wirkte
zunächst am Aufbau der Arbeitslosenberatungsstelle in Sulzbach mit. Später war sie in Projekten
für Langzeitarbeitslose eingesetzt als sozialpädagogische Begleitung und in der Anlaufstelle für
Schulverweigerer in Saarlouis.
Heike Arens (Jahrgang 1961) arbeitete seit Oktober 1988 als Verwaltungsangestellte beim DWSAAR. Die gelernte Bürokauffrau war unter anderem in Arbeitslosenzentrum Saarlouis und in der
Zentrale des DWSAAR eingesetzt. Krankheitsbedingt musste sie 2011 vorzeitig in Rente gehen.
Renate Berhard-Kleber (Jahrgang 1954) begann
ihre Arbeit beim DWSAAR 1988 als sozialpädagogische Mitarbeiterin in der Jugendberatung Sulzbach und war später bei der Arbeitslosenberatung
Sulzbach tätig. 1997 wechselte sie in das Landesprogramm „Ausbildung jetzt“ und baute dessen
Standort Neunkirchen mit auf. Seit 2010 ist sie in
der „Kompetenzagentur Neunkirchen“ und dem
Projekt „Aktiv in der Region“ eingesetzt.
Caroline Grün (Jahrgang 1970) begann 1988 eine
Ausbildung zur Bürokauffrau bei den Saarland Kliniken kreuznacher diakonie. Berufsbegleitend studierte sie Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsakademie Blieskastel und war danach als Controllerin
bei den Saarland Kliniken und später als Leiterin
des Finanz- und Rechnungswesen bei der Seniorenhilfe kreuznacher diakonie tätig. Im Juli 2008
kam sie als Referentin für das Zuschusswesen in
die Abteilung Jugendberufshilfe.
Christian Janocha (Jahrgang 1956) arbeitete
zunächst im Evangelischen Jugendwerk an der
Saar. Von 1989 bis 1995 betreute er Schülerinnen
und Schüler an den Berufsbildungszentren Saarlouis und Dillingen und war als Streetworker in der
Kaffeekisch Neunkirchen tätig. Danach wechselte
er als Streetworker nach Saarlouis. Seit 2004 ist
Janocha im technisch-gewerblichen und sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum Saarlouis
eingesetzt.
Judith Koblé (Jahrgang 1963) kam Ende 1987 als
Schwangerschaftsvertretung ins Projekt Jugendarbeitslosigkeit Motivation Neunkirchen. Ein Jahr
später begann sie ihre Arbeit als Pädagogin in verschiedenen Mädchenwohngruppen in Neunkirchen.
2011 wechselte sie in das Betreute Wohnen für Jugendliche und in die intensive Familienbetreuung,
2012 ins Familienberatungszentrum Illingen.
Martin Kunz (Jahrgang 1956) ist seit Ende 1988
im Diakonischen Zentrum Saarbrücken als Sozialarbeiter tätig. Der Schwerpunkt seiner Arbeit heute
liegt in der Wohnungslosenhilfe. Kunz betreut die
Fachberatungsstelle für Wohnungslose und war
maßgeblich am Aufbau der Praxis medizinische
Grundversorgung für Wohnungslose beteiligt.
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Heike Oswald (Jahrgang 1960) arbeitete seit 1988
zunächst als Lehrerin in Hauptschulabschlusskursen. Danach war sie als Lehrerin im Beschäftigungsprojekt im Dienstleistungszentrum Sulzbach
eingesetzt. Seit 2002 ist sie sozialpädagogische
Mitarbeiterin in der Jugendberatung „Mobil“ in
Saarlouis.
Christoph Raquet (Jahrgang 1965) kam als Zivildienstleistender 1988 zum DWSAAR. Nach Ende
des Zivildienstes wurde der gelernte Maler und
Lackierer als Handwerker eingestellt. Er ist unter
anderem zuständig für alle Maler- und Instandsetzungsarbeiten. 1998 wurde er zum Sicherheitsbeauftragten bestellt.
Monika Schönbucher (Jahrgang 1949) begann
1990 ihre Tätigkeit als Bürokraft in einem Modellprojekt für Langzeitarbeitslose in Sulzbach. Die
Groß- und Einzelhandelskauffrau wechselte später
als Verwaltungsangestellte in die Zentrale und baute in der Abteilung Jugendberufshilfe die Teilnehmerverwaltung mit auf.
Gerhard Weber (Jahrgang 1959) studierte nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann Sozialarbeit an
der Fachhochschule für Sozialwesen in Saarbrücken. 1988 kam er als Sozialberater für arbeitslose
Menschen ins Arbeitslosenzentrum Saarlouis. Ein
Jahr später wechselte er ins Diakonische Zentrum
Völklingen, wo er sich auf die Schuldner- und Insolvenzberatung spezialisierte. Heute betreut Weber
die Schuldnerberatungsstelle in Völklingen.
Marco Weibel (Jahrgang 1959) leistete seinen
Zivildienst im DWSAAR und war dann als Erziehungshelfer in Wohngruppen und als Honorarlehrer
in der Abteilung Jugendhilfeverbund beschäftigt.
Ab 1991 arbeitet der Erziehungswissenschaftler in
der Wohngruppe Riegelsberg, ab Herbst 1998 in
der Tagesgruppe für ältere Jugendliche in Burbach.
2001 wechselte er in die Schulsozialarbeit an der
Gesamtschule Sulzbachtal in Dudweiler.
Hannelore und Günter Wagner aus Ensdorf erhielten das Goldene Kronenkreuz für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Selbsthilfe
für Suchtkranke. Günter Wagner (Jahrgang 1954)
gründete 1990 den Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe in Bous, dessen Vorsitzender er bis heute
ist. Seit 2003 ist Wagner auch Vorsitzender des
Landesverbands Saarland der Freundeskreise für
Suchtkrankenhilfe. Hannelore Wagner (Jahrgang
1956) arbeitet ebenfalls seit 1990 als Schriftführerin und Kassiererin des Freundeskreises für Suchtkrankenhilfe Bous..
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Jahresbericht 2013/2014 | Zentrale Dienste
Organigramm
Zentrale Dienste
Verwaltung: Leitung: Vigo Soffner
PERSONAL-/VERMÖGENSVERWALTUNG
GESAMTKOORDINATION: VIGO SOFFNER
TELEFON UND
POSTZENTRALE
Koordination:
Vigo Soffner
Edelinde Falke
Tel.: 06821 / 956-0
[email protected]
Helga Schweig
[email protected]
PERSONALVERWALTUNG/
EXTERNE
Koordination:
Thomas Herold
Thomas Herold
Tel.: 06821 / 956-107
[email protected]
EDV
Koordination:
Rüdiger Thomas
Rüdiger Thomas
Tel.: 06821 / 956-101
[email protected]
Uwe Ziermann
Tel.: 06821 956-102
[email protected]
GEBÄUDEMANAGEMENT/
WIRTSCHAFTSDIENST
Koordination:
Vigo Soffner
Volker Stuppi
Tel.: 06821 / 956-105
[email protected]
RAUMPFLEGE
Erika Jakob
Ellen Malter
Erika Neumann
Stephanie Taller
VERSICHERUNGSUND KFZ-WESEN
Koordination:
Vigo Soffner
Walburga Distler
Tel.: 06821 / 956-106
[email protected]
HANDWERKLICHER
DIENST
Klaus Färber
Tel.: 06821 / 956-104
Mobil: 0177 511 33 55
[email protected]
Christoph Raquet
Tel.: 06821 / 956-104
Mobil: 0160 90 55 11 32
[email protected]
Rolf Mietzsch
Tel.: 06821 / 956-104
[email protected]
PERSONALVERWALTUNG
ZEDI / OSA
Rudolph Presser-Soukayem
Tel.: 06821 / 956-108
rudolph-presser-soukayem@
dwsaar.de
PERSONALVERWALTUNG
JHV
Magda Brill
Tel.: 06821 / 956-109
[email protected]
PERSONALVERWALTUNG
JBH
Magdalena Siwik
Tel.: 06821 / 956-129
[email protected]
Erich Löw
Tel.: 06822 / 956-401
[email protected]
Zentrale Dienste | Jahresbericht 2013/2014
Leitung:
Vigo Soffner
Tel. 06821 / 956-123
E-Mail: [email protected]
Stellvertretende
Leitung:
Susanne Bleymehl
Tel. 06821 / 956-120
E-Mail: susanne-bleymehl@
dwsaar.de
Sekretariat:
Claudia Diwo
Tel. 06821 / 956-121
Fax: 06821 / 956-122
E-Mail: [email protected]
Sekretariat:
Petra Wilbert-Schmidt
Tel. 06821 / 956-119
Fax: 06821 / 956-130
E-Mail: petra-wilbert-schmidt@
dwsaar.de
Hausanschrift: Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel. 06821/956-0, E-Mail: [email protected], www.dwsaar.de
Postanschrift: Postfach 13 09, 66513 Neunkirchen
Verwaltung: Leitung: Vigo Soffner
FINANZ- UND RECHNUNGSWESEN
GESAMTKOORDINATION: SUSANNE BLEYMEHL
FAKTURIERUNG
Koordination:
Susanne Bleymehl
ZUSCHUSSWESEN
OSA/ZEDI
Koordination:
Susanne Bleymehl
Carmen Heinze
Tel.: 06821 / 956-305
[email protected]
Silke Fernsner
Tel.: 06821 / 956-110
[email protected]
Björn Klein
Tel.: 06821 / 956-304
Bjö[email protected]
Kevin Tauer
Tel.: 06821 / 956-128
[email protected]
KASSENVERWALTUNG
Koordination:
Susanne Bleymehl
OSA/JBH/ZeDi
Ingrid Adler
Tel.: 06821 / 956-112
[email protected]
JHV
Christiane Welsch
Tel.: 06821 / 956-132/135
[email protected]
BUCHHALTUNG EXTERNE
Koordination:
Susanne Bleymehl
Christiane Welsch
Tel.: 06821 / 956-132/135
[email protected]
Kevin Tauer
Tel.: 06821 / 956-128
[email protected]
BUCHHALTUNG
Koordination:
Susanne Bleymehl
OSA/JBH/ZeDi
Sonja Ulrich
Tel.: 06821 / 956-116
[email protected]
Manuel Zimmer
Tel.: 06821 / 956-117
[email protected]
JBV
Torsten Marx
Tel.: 06821 / 956-115
[email protected]
Gabriele Schiel-Werle
Tel.: 06821 / 956-114
gabriele-schiel-werle@
dwsaar.de
JHV
Dagmar Blass
Tel.: 06821 / 956-113
[email protected]
Oksana Fischer
Tel.: 06821 / 956-131
[email protected]
Andrea Hüther
Tel.: 06821/956-133
andrea-hü[email protected]
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Jahresbericht 2013/2014 | Pflege
Verbindungsstelle
Die Diakonie hat auch die Aufgabe, sich als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege an der sozialpolitischen Weiterentwicklung in unserem Land zu beteiligen.
Dazu gehört die Anhörung in Gesetzgebungsverfahren ebenso wie die Aushandlung von Landesrahmenverträgen und die Begleitung, Beratung und Vertretung ihrer Mitgliedseinrichtungen. Diese Aufgabe fällt im
Saarland der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (Diakonie RWL) in Düsseldorf zu. Die Leitung des Diakonischen Werks an der Saar fungiert dabei als Verbindungsstelle für die Diakonie RWL. In dieser Funktion
hat sie auch die Interessen anderer diakonischer Träger im Saarland zu vertreten – von den Kindergärten bis
zur Altenhilfe. Geleitet wird die Verbindungsstelle von Diakoniepfarrer Udo Blank.
Verbindungsstelle | Jahresbericht 2013/2014
„Wir bauen
aus, um, neu!“
In den Kitas sind immer häufiger Ganztagsplätze gefragt. Das stellt die
Träger räumlich und personell vor große Herausforderungen
Gut ein Viertel der evangelischen Kindertageseinrichtungen in den Saar-Kirchenkreisen waren und
sind mit den Herausforderungen eines Aus-, Umoder Neubaus beschäftigt. Der Rechtsanspruch auf
einen Krippenplatz ist Mitte 2013 in Kraft getreten,
die Klagewelle der Eltern blieb aber aus. Die angestrebte Betreuungsquote von 35 Prozent ist noch
nicht in allen Landkreisen erreicht und der Bedarf
insbesondere in städtischen Gebieten groß.
„Wir bauen um vom klassischen Kindergarten in eine Ganztagesstätte“, erläutert Annette
Burkhardt-Walsch vom Referat Kindertageseinrichtungen. „Krippenplätze, die entstehen, werden
meistens als Ganztagesplätze angeboten, das hat
zur Folge, dass diese Kinder, wenn sie drei Jahre
alt werden, ebenfalls eine Ganztagesbetreuung
brauchen.“ Die Nachfrage nach dem klassischen
Kindergartenplatz sinke. Nicht alle Einrichtungen
seien baulich darauf vorbereitet, alle Kinder den
ganzen Tag zu versorgen, so Burkhardt-Walsch.
Insbesondere in der Mittagszeit ballen sich die
Aufgaben. Organisatorisch ist zu regeln, wo sich
welche Gruppe, wie lange aufhält.
Die Kinder, die nicht den ganzen Tag bleiben,
sammeln sich in einer Gruppe, während die anderen Kinder zum Mittagessen gehen. Die jüngeren
Kinder bereiten sich auf das Schlafen vor, Windeln
werden gewechselt, Schlafkleidung angezogen.
Die pädagogischen Herausforderungen in dieser
Zeit sind: Die Kinder, die abgeholt werden, zu
verabschieden und deren Eltern über Ereignisse
zu informieren. Parallel ist das Mittagessen so
zu gestalten, dass die Kinder an den alltäglichen
Aufgaben beteiligt werden, indem sie beispielsweise die Tische decken und sich beim Essen selbst
bedienen können. Auch während des Essens sollte
eine Atmosphäre herrschen, die es ermöglicht mit
Genuss zu essen ohne, dass dabei die sozialen
Kontakte zu kurz kommen.
Beim Wickeln ist für jedes Kind ausreichend Zeit
einzuplanen, da dies eine besonders beziehungsvolle Situation ist. In der Schlaf- und Ruhephase
sorgt die Erzieherin für eine entspannende Atmosphäre, damit die Kinder zur Ruhe kommen.
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Jahresbericht 2013/2014 | Verbindungsstelle
Die Personaldecke ist dünn
Erste Auswirkungen eines steigenden Fachkräftebedarfs werden deutlich. Die Kita-Leitung steht vor der Aufgabe, im Dienstplan ausreichend Personal für diesen Zeitraum einzuplanen.
Aber immer häufiger muss flexibel improvisiert werden, weil
eine Stelle noch nicht besetzt werden konnte, eine Mitarbeiterin
im Urlaub oder auf Fortbildung ist und die Kollegin, die schon
eine Woche mit Erkältung zum Dienst kam, dann doch das Bett
hüten muss. „Schneller Ersatz ist nicht mehr zu finden, insbesondere für befristete Stellen ist keine Fachkraft mehr zu gewinnen. Der Stellenmarkt ist leergefegt“, sagt Burkhardt-Walsch.
Die Träger und Mitarbeitenden in den Kitas sind bestrebt, auch
wenn die Personaldecke dünn ist, ihr familienfreundliches und
familienergänzendes Angebot im vollen Umfang aufrecht zu
erhalten, damit Eltern ihrer Berufstätigkeit nachgehen können,
während sie ihre Kinder gut versorgt wissen. Viele leisten dafür
Überstunden und Mehrarbeit.
Das Bundeskinderschutzgesetz nimmt die Rechte der Kinder
verstärkt in den Blick. Für die Kita-Teams bedeutet dies, insbesondere das Recht der Kinder auf Beteiligung und Beschwerde
pädagogisch zu bearbeiten und in der Konzeption zu verankern.
Die evangelischen Kindertageseinrichtungen stellen sich den
wachsenden Herausforderungen mit dem Ziel, parallel zum
quantitativen Ausbau die Einrichtungen auch qualitativ weiterzuentwickeln. Dabei werden sie kontinuierlich vom Diakonischen
Werk an der Saar beraten und unterstützt.
Referat Kindertageseinrichtungen
Mainzer Straße 269, 66121 Saarbrücken
Telefon 0681 77074 und 77033, E-Mail: [email protected]
DIAKONISCHES WERK AN DER SAAR GGMBH
Rembrandtstr. 17-19, 66540 Neunkirchen, Tel.: 06821 / 956207, E-Mail: [email protected]
www.dwsaar.de

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