Haus Magazin Oktober 2013

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Haus Magazin Oktober 2013
Service Rohrleitungen
Rohrleitungen Service
Vom Tellerwäscher
zum Marktführer
Die Naef Group Die Naef Group mit rund 70 Mitarbeitenden ist auf die Innensanierung von
Trinkwasserleitungen und Fussbodenheizungen spezialisiert und saniert jährlich rund 2000 Wohneinheiten.
Der 35-jährige Ramon Näf ist Geschäftsführer der Naef GROUP. Der Vater von
zwei kleinen Kindern greift in seiner Freizeit gern zum Hockeystock.
Werner Näf erfand zusammen mit seiner
Frau Anneliese in den Achtzigerjahren die
Rohr­innensanierung. Heute bestimmen sein
Sohn Ramon Näf und dessen Schwester
Sarah die Geschicke des Familienunternehmens.
Sarah Näf ist Finanzverantwortliche der Naef GROUP. Die 32-jährige Musik­
liebhaberin spannt ab und zu gerne in guten Hotels aus.
kleines Familienunternehmen eingestiegen. Seither haben wir uns in allen Abteilungen unsere Sporen abverdient und das
Geschäft aktiv mitgestaltet. Wir sind froh,
dass wir nicht von einem Tag auf den anderen den 70 Mitarbeitenden vor die Nase
gesetzt wurden.
Textbearbeitung Corinne Bünzli
Sarah: Man muss gewillt sein, die persönlichen Bedürfnisse und Ansichten für eine
Weile im Hintergrund zu lassen und sich in
den Dienst des Unternehmens zu stellen.
Ramon: Wir haben Erfolge und Rückschläge von unserem Vater hautnah
mit­bekommen, während er nach einer
Lösung suchte, wie man Trinkwasserleitungen und Fussbodenheizungen von
innen sanieren kann, ohne Wände und
Böden aufzureissen. Und auf dem Rasen
vor dem Haus wurden öfter Testanlagen
ausgelegt.
Sarah: Die Leidenschaft, mit der unsere
Eltern ans Werk gingen, war ansteckend.
Je älter wir wurden, desto mehr haben
wir hinter die Kulissen gesehen.
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War der Schritt ins Familien­
unternehmen für Sie immer klar?
Ramon: Im Gegenteil. Mein Vater wollte
lange kein Familienmitglied in der Firma
haben. Wir sind im Wissen aufgewachsen, unseren eigenen Weg zu gehen. 1999,
Sarah und ich waren schon mitten im
Berufsleben, kam der Wendepunkt. Während wir früher ausschliesslich Lizenzen
vergaben, begann das Unternehmen selber Sanierungen durchzuführen. 2001 bin
ich eingestiegen, um das HAT-System
zur Sanierung von Fussbodenheizungen
in der Schweiz zu vertreiben.
Sarah: Bei mir klingelte ein Jahr später
das Telefon in einer Mittagspause. Werni
war dran und hatte mich gefragt, ob ich
ein bisschen leichter, ihr eigenes Tempo zu
finden und Entscheidungen zu treffen, die
nicht in drei Monaten für steigende Aktienkurse sorgen müssen.
mich für eine Stelle im Sekretariat bewerben möchte. Ich musste keine Sekunde
überlegen.
Was macht den Reiz aus, in einem
Familienbetrieb zu arbeiten?
Sarah: Da wir kein Fremdkapital in der
Firma haben und die Aktien zu 100% in
Familienbesitz sind, haben wir grösstmögliche unternehmerische Freiheit.
Sarah: Man verbringt den Grossteil seiner
Zeit im engen Kreis der Familie. Daraus
ergibt sich eine grosse Verbundenheit. Auf
der anderen Seite birgt es auch das Risiko,
dass Privatleben und Berufsleben leiden,
wenn es ernsthafte Meinungsverschiedenheiten gibt.
Ramon: Familienunternehmen denken in
Generationen und nicht in Quartalszahlen.
Familienunternehmen haben es deshalb
Die Weitergabe an die nächste
Generation gelingt nur einem Drittel
der Familienunternehmen.
Was macht Sie zuversichtlich?
Bilder: zVg
Ihr Vater Werner Näf hat als junger
Ingenieur die Rohrinnensanierung
erfunden. Haben Sie das Fachwissen
am Familientisch aufgesogen?
info
Ramon: Es ist sicher einfacher, wenn man
Zeit hat für die Stabsübergabe. Wir sind
beide vor mehr als zehn Jahren in ein
Wie funktionieren Sie als
Geschwisterpaar?
Sarah: Ich finde, wir sind ein richtiges
Dream Team. Ich schätze Ramon als Geschäftsführer und als Menschen sehr.
Ramon: Meine Schwester Sarah hat einen
Teil der Aufgaben ihrer Mutter übernommen – sie kümmert sich um die Finanzen,
das Personal und pflegt die Beziehun­
gen zu unseren Partnern. Meine zweite
Schwes­ter Isabelle unterstützt die Buch­
haltung. Ich kann mich voll auf die opera­
tiven Aufgaben konzentrieren. Dass wir
uns privat und geschäftlich gut verstehen,
ist die Voraussetzung dafür gewesen, dass
wir das zusammen stemmen.
Was darf für Sie bei Ihrem Traumhaus
nicht fehlen?
Ramon: Einwandfreie Trinkwasserleitun­
gen ohne Rost und ein effiziente Fussbodenheizung. Denn per 2014 steigt die
Abgabe auf die Tonne C02 von 36 auf 60
Franken. Architektonisch bin ich vom
Patrizierstil angetan, aufgepeppt mit dem
einen oder anderen technischen Gadget.
Sarah: Für mich ist die Lage entscheidend.
Sich dort niederzulassen, wo man sich
daheim fühlt, ist das A und O.
Was empfehlen Sie im Bezug auf
Rohrleitungen im Gebäude?
Ramon: Wer ein älteres Haus aus den
70er oder 80er-Jahren besitzt oder kaufen
will, sollte immer wieder auch die Wasserleitungen und die Fussbodenheizung
unter die Lupe nehmen. Eine rechtzeitige
Analyse gibt Aufschluss darüber, ob eine
Sanierung Sinn macht. Das sollte man herausfinden, bevor es zu spät ist.
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