"Parkharfe" für Faller Car System

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"Parkharfe" für Faller Car System
Parkharfe Faller Car System
"Parkharfe" für Faller Car System
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung..................................................................................................................................................... 2
2 Bau.............................................................................................................................................................. 2
2.1 Vorbereitung........................................................................................................................................ 2
2.2 Grundplatte.......................................................................................................................................... 2
2.3 elektrische Bauteile.............................................................................................................................. 3
2.4 Verlegung des Fahrdrahts................................................................................................................... 3
2.5 Oberflächenbearbeitung...................................................................................................................... 4
2.6 Anschlusswendel................................................................................................................................. 5
2.7 Steuerung............................................................................................................................................ 5
2.8 Einbau.................................................................................................................................................. 6
3 Ausblick....................................................................................................................................................... 6
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1 Einleitung
Der Fahrzeugwechsel im Faller Car System war bislang immer mit Eingriffen in den
Fahrbetrieb verbunden. Diese waren insbesondere bei Ausstellungen sehr störend.
Um den Fahrzeugwechsel künftig für das Publikum unauffällig zu gestalten, hatten wir
beschlossen, eine sog. "Parkharfe" (eigentlich ein "Schattenbahnhof" für die Fahrzeuge
des Faller Car Systems) zu bauen.
Materialbedarf:
Sperrholzplatte 1 cm stark, ca. 72 x 82 cm
Sperrholz ca. 5 mm stark
Korkplatten
Holzleisten
Fahrdraht für Faller Car System
Sekundenkleber
Spachtelmasse
graue Straßenfarbe Fa. Faller
evt. verschiedenes Dekomaterial
2 Bau
2.1 Vorbereitung
Die Größe und Form der Platte
wurde im wesentlichen durch
den zur Verfügung stehenden
Einbauplatz bestimmt. Dieser
Einbauplatz musste zum Einen
frei zugänglich sein, zum
anderen ohne größere
Umbauarbeiten an die Straße
des Car Systems angebunden
werden können.
Als einzige Möglichkeit blieb
letztlich eine Fensternische
hinter der Anlage.
Abbildung 2.1.: Einbauplatz der Parkharfe
2.2 Grundplatte
Auf die Grundplatte wird der spätere Verlauf der Fahrstraßen exakt aufgezeichnet (entlang
der Linien wird später der Fahrdraht verlegt). Um die erforderlichen Magnetbauteile
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(Weichen, Stopstellen, Sensoren
und Verdrahtung) aufzunehmen
erhält die Grundplatte eine
Unterkonstruktion aus Holzleisten
mit einer Höhe von 5,5 cm.
Die erforderlichen Magnetbauteile
werden in Bohrungen neben der
Linienführung der Fahrstraßen
(Stopstellen und Sensoren) bzw.
in der Linienführung (Weichen)
untergebracht.
Die offene Seite im Vordergrund
dient später zum Anschluss einer
Wendel, mit der die Fahrzeuge
den Höhenunterschied zur Anlage
überwinden können.
Abbildung 2.2.: Grundplatte der Parkharfe
2.3 elektrische Bauteile
Die Ansteuerung der einzelnen
Parkplätze (insgesamt 7 Stück)
erfolgt über 6 Weichen, die im
Ruhezustand in
Geradeausstellung stehen, bei
Stromfluss erfolgt für die
entsprechende Dauer
Umschaltung in die Abzweigung.
Die Weichen übernehmen die
Führung der Fahrzeuge weshalb
der Fahrdraht hier unterbrochen
ist. Für den letzten Parkplatz wird
keine Weiche mehr benötigt.
Die Signalisierung eines
Abbildung 2.3.: Magnetbauteile in der Unterseite der Parkharfe
einfahrenden bzw. ausfahrenden
Fahrzeugs erfolgt über
Reedkontakte, die durch einen Permanentmagneten im Fahrzeug kurzzeitig geschlossen
werden. Diese Sensoren werden seitlich neben dem Fahrdraht im ersten und im letzten
Drittel der Fahrstraße angebracht.
Die Stopstellen bestehen aus einem starken Permanentmagneten, der einen im Fahrzeug
eingebauten Reedkontakt öffnet und das Fahrzeug somit anhält. Zur Weiterfahrt wird
durch eine Magnetspule (max. 15 Sekunden Stromfluss) der Permanentmagnet
neutralisiert, der Reedkontakt schließt wieder und das Fahrzeug fährt an. Die Stopstellen
werden ebenso wie die Sensoren seitlich neben dem Fahrdraht angebracht (bereits in
Abbildung 2.2 etwa in der Mitte der Fahrstraßen erkennbar).
2.4 Verlegung des Fahrdrahts
Der Fahrdraht im Faller Car System besteht aus einem ferromagnetischen Material, an
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dem sich der (nicht allzu kräftige) Permanentmagnet an der Lenkachse des Fahrzeugs
orientiert. Dies bedeutet, dass der Verlegung des Fahrdrahts und der
Oberflächenbearbeitung höchste Bedeutung für eine spätere Spurtreue der Fahrzeuge
zukommt.
Um den Fahrdraht ordentlich verlegen zu können, werden mit einem Spezialwerkzeug
("Faller Rillenfräse") Rillen exakt auf den vorgezeichneten Linien in die Sperrholzplatte
gefräst. Die tiefe der Rille entspricht der Stärke des Fahrdrahts. Anschließend wird der
Fahrdraht mit Sekundenkleber in die Rille geklebt. Dabei muss darauf geachtet werden,
dass der Fahrdraht mit der Oberfläche der Holzplatte abschließt. Wird er zu tief verlegt
kann das Magnetfeld unter Umständen den Lenkmagneten nicht halten (das Fahrzeug
verliert die Spur), wenn er aus der Platte herausragt kann die Unebenheit das Fahrzeug
aus der Spur werfen.
Die Fahrdrähte der einzelnen
Straßen sind nicht auf Stoß verlegt.
Wegen der Ausdehnung durch
Temperaturunterschiede sollte
zwischen einzelnen Segmenten
sicherheitshalber eine Lücke von
ca. 1 mm gelassen werden.
Die elektrischen Anschlüsse der
Bauteile wie Weichen, Stopstellen,
Reedkontakte werden über
Lötleisten geführt.
Die Versorgung erfolgt über 16 V
Gleichspannung.
Abbildung 2.4.: Elektrische Anschlüsse
Abbildung 2.4 zeigt die Ausführung der elektrischen Anschlüsse auf der Unterseite der
Parkharfe.
2.5 Oberflächenbearbeitung
Wie bereits erwähnt, hängt ein
sauberes Fahrverhalten der
Fahrzeuge wesentlich von der
Beschaffenheit der Oberfläche ab.
Diese sollte unbedingt eben (d.h.
ohne Buckel und Vertiefungen),
aber nicht zu glatt sondern griffig
sein.
Hierzu muss die Oberfläche nach
er Verlegung und dem Anschluss
des Fahrdrahts mehrfach sauber
gespachtelt und nach dem
Trocknen der Spachtelmasse
immer wieder geschliffen werden.
Abbildung 2.5.: Behandlung der Oberfläche mit Spachtelmasse
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Wenn eine ebene Oberfläche
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erreicht ist, wird die Parkharfe mit grauer Farbe Straßenfarbe von Faller gestrichen. Der
Anstrich ist nicht nur dekorativ, er sorgt auch für die nötige Griffigkeit des "Straßenbelags".
Nur so ist ein sauberes und gleichmäßiges Fahrverhalten der Fahrzeuge gewährleistet.
2.6 Anschlusswendel
Durch die Wahl des
Einbauplatzes für die Parkharfe
ergibt sich ein
Höhenunterschied von ca. 14
cm. Gleichzeitig musste natürlich
eine maximale Steigung
eingehalten werden die letztlich
vom "rollenden Material"
bestimmt wird.
Um den recht deutlichen
Höhenunterschied zwischen
Parkharfe und der Fahrbahn auf
der Anlage zu überwinden,
wurde eine Anschlusswendel aus
mehreren Schichten Sperrholz
mit einer Grundplatte aus
Pressspan konstruiert.
Abbildung 2.6.: Anschlusswendel
Für die Verlegung des Fahrdrahts und die Oberflächenbearbeitung (spachteln, schleifen
und streichen) muss die gleiche Sorgfalt aufgewendet werden, wie für die Parkharfe. Die
Griffigkeit des Straßenbelags ist hier wegen der Steigung noch wichtiger als auf der
Ebene.
Die nötige Fahrbahnbegrenzung wurde wegen der Flexibilität aus Kork (ca. 15 - 20 mm
hohe Streifen) hergestellt.
2.7 Steuerung
Im ersten Schritt erfolgt die
Steuerung der Parkharfe manuell
über ein Bedienpult.
Die Steuerung der Weichen erfolgt
über die Kippschalter links, die
Ausfahrt eines Fahrzeugs wird über
die grünen Tasten rechts im Bild
gestartet.
LED's für Zustandsanzeigen (frei /
belegt) sowie ein Umschalter für
eine künftige automatische
Steuerung sind bereits vorbereitet.
Abbildung 2.7.: Bedienpult
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2.8 Einbau
Abbildung 2.8.: Einbau der Parkharfe
Abschließend können noch Straßenmarkierungen angebracht werden (z.B. vorgefertigte
Markierungen von Faller) und der Bereich zwischen der 1. Fahrstraße und der Ausfahrt mit
Gebäuden wie einer Tankstelle mit Kiosk o.ä. bestückt werden.
3 Ausblick
In einem nächsten Schritt wird eine automatische Steuerung auf der Basis
programmierbarer integrierter Prozessoren erstellt. Dabei lassen sich auch für die
manuelle Steuerung diverse Sicherheitsfunktionen und eine Durchfahrt von Fahrzeugen
über die Fahrstraße 7 realisieren.
Diese automatische Steuerung wird Gegenstand eines weiteren Werkstattberichts werden.
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