"Parkharfe" für Faller Car System
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"Parkharfe" für Faller Car System
Parkharfe Faller Car System "Parkharfe" für Faller Car System Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung..................................................................................................................................................... 2 2 Bau.............................................................................................................................................................. 2 2.1 Vorbereitung........................................................................................................................................ 2 2.2 Grundplatte.......................................................................................................................................... 2 2.3 elektrische Bauteile.............................................................................................................................. 3 2.4 Verlegung des Fahrdrahts................................................................................................................... 3 2.5 Oberflächenbearbeitung...................................................................................................................... 4 2.6 Anschlusswendel................................................................................................................................. 5 2.7 Steuerung............................................................................................................................................ 5 2.8 Einbau.................................................................................................................................................. 6 3 Ausblick....................................................................................................................................................... 6 Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 1 / 6 21.09.07 Parkharfe Faller Car System 1 Einleitung Der Fahrzeugwechsel im Faller Car System war bislang immer mit Eingriffen in den Fahrbetrieb verbunden. Diese waren insbesondere bei Ausstellungen sehr störend. Um den Fahrzeugwechsel künftig für das Publikum unauffällig zu gestalten, hatten wir beschlossen, eine sog. "Parkharfe" (eigentlich ein "Schattenbahnhof" für die Fahrzeuge des Faller Car Systems) zu bauen. Materialbedarf: Sperrholzplatte 1 cm stark, ca. 72 x 82 cm Sperrholz ca. 5 mm stark Korkplatten Holzleisten Fahrdraht für Faller Car System Sekundenkleber Spachtelmasse graue Straßenfarbe Fa. Faller evt. verschiedenes Dekomaterial 2 Bau 2.1 Vorbereitung Die Größe und Form der Platte wurde im wesentlichen durch den zur Verfügung stehenden Einbauplatz bestimmt. Dieser Einbauplatz musste zum Einen frei zugänglich sein, zum anderen ohne größere Umbauarbeiten an die Straße des Car Systems angebunden werden können. Als einzige Möglichkeit blieb letztlich eine Fensternische hinter der Anlage. Abbildung 2.1.: Einbauplatz der Parkharfe 2.2 Grundplatte Auf die Grundplatte wird der spätere Verlauf der Fahrstraßen exakt aufgezeichnet (entlang der Linien wird später der Fahrdraht verlegt). Um die erforderlichen Magnetbauteile Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 2 / 6 21.09.07 Parkharfe Faller Car System (Weichen, Stopstellen, Sensoren und Verdrahtung) aufzunehmen erhält die Grundplatte eine Unterkonstruktion aus Holzleisten mit einer Höhe von 5,5 cm. Die erforderlichen Magnetbauteile werden in Bohrungen neben der Linienführung der Fahrstraßen (Stopstellen und Sensoren) bzw. in der Linienführung (Weichen) untergebracht. Die offene Seite im Vordergrund dient später zum Anschluss einer Wendel, mit der die Fahrzeuge den Höhenunterschied zur Anlage überwinden können. Abbildung 2.2.: Grundplatte der Parkharfe 2.3 elektrische Bauteile Die Ansteuerung der einzelnen Parkplätze (insgesamt 7 Stück) erfolgt über 6 Weichen, die im Ruhezustand in Geradeausstellung stehen, bei Stromfluss erfolgt für die entsprechende Dauer Umschaltung in die Abzweigung. Die Weichen übernehmen die Führung der Fahrzeuge weshalb der Fahrdraht hier unterbrochen ist. Für den letzten Parkplatz wird keine Weiche mehr benötigt. Die Signalisierung eines Abbildung 2.3.: Magnetbauteile in der Unterseite der Parkharfe einfahrenden bzw. ausfahrenden Fahrzeugs erfolgt über Reedkontakte, die durch einen Permanentmagneten im Fahrzeug kurzzeitig geschlossen werden. Diese Sensoren werden seitlich neben dem Fahrdraht im ersten und im letzten Drittel der Fahrstraße angebracht. Die Stopstellen bestehen aus einem starken Permanentmagneten, der einen im Fahrzeug eingebauten Reedkontakt öffnet und das Fahrzeug somit anhält. Zur Weiterfahrt wird durch eine Magnetspule (max. 15 Sekunden Stromfluss) der Permanentmagnet neutralisiert, der Reedkontakt schließt wieder und das Fahrzeug fährt an. Die Stopstellen werden ebenso wie die Sensoren seitlich neben dem Fahrdraht angebracht (bereits in Abbildung 2.2 etwa in der Mitte der Fahrstraßen erkennbar). 2.4 Verlegung des Fahrdrahts Der Fahrdraht im Faller Car System besteht aus einem ferromagnetischen Material, an Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 3 / 6 21.09.07 Parkharfe Faller Car System dem sich der (nicht allzu kräftige) Permanentmagnet an der Lenkachse des Fahrzeugs orientiert. Dies bedeutet, dass der Verlegung des Fahrdrahts und der Oberflächenbearbeitung höchste Bedeutung für eine spätere Spurtreue der Fahrzeuge zukommt. Um den Fahrdraht ordentlich verlegen zu können, werden mit einem Spezialwerkzeug ("Faller Rillenfräse") Rillen exakt auf den vorgezeichneten Linien in die Sperrholzplatte gefräst. Die tiefe der Rille entspricht der Stärke des Fahrdrahts. Anschließend wird der Fahrdraht mit Sekundenkleber in die Rille geklebt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Fahrdraht mit der Oberfläche der Holzplatte abschließt. Wird er zu tief verlegt kann das Magnetfeld unter Umständen den Lenkmagneten nicht halten (das Fahrzeug verliert die Spur), wenn er aus der Platte herausragt kann die Unebenheit das Fahrzeug aus der Spur werfen. Die Fahrdrähte der einzelnen Straßen sind nicht auf Stoß verlegt. Wegen der Ausdehnung durch Temperaturunterschiede sollte zwischen einzelnen Segmenten sicherheitshalber eine Lücke von ca. 1 mm gelassen werden. Die elektrischen Anschlüsse der Bauteile wie Weichen, Stopstellen, Reedkontakte werden über Lötleisten geführt. Die Versorgung erfolgt über 16 V Gleichspannung. Abbildung 2.4.: Elektrische Anschlüsse Abbildung 2.4 zeigt die Ausführung der elektrischen Anschlüsse auf der Unterseite der Parkharfe. 2.5 Oberflächenbearbeitung Wie bereits erwähnt, hängt ein sauberes Fahrverhalten der Fahrzeuge wesentlich von der Beschaffenheit der Oberfläche ab. Diese sollte unbedingt eben (d.h. ohne Buckel und Vertiefungen), aber nicht zu glatt sondern griffig sein. Hierzu muss die Oberfläche nach er Verlegung und dem Anschluss des Fahrdrahts mehrfach sauber gespachtelt und nach dem Trocknen der Spachtelmasse immer wieder geschliffen werden. Abbildung 2.5.: Behandlung der Oberfläche mit Spachtelmasse Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 4 / 6 Wenn eine ebene Oberfläche 21.09.07 Parkharfe Faller Car System erreicht ist, wird die Parkharfe mit grauer Farbe Straßenfarbe von Faller gestrichen. Der Anstrich ist nicht nur dekorativ, er sorgt auch für die nötige Griffigkeit des "Straßenbelags". Nur so ist ein sauberes und gleichmäßiges Fahrverhalten der Fahrzeuge gewährleistet. 2.6 Anschlusswendel Durch die Wahl des Einbauplatzes für die Parkharfe ergibt sich ein Höhenunterschied von ca. 14 cm. Gleichzeitig musste natürlich eine maximale Steigung eingehalten werden die letztlich vom "rollenden Material" bestimmt wird. Um den recht deutlichen Höhenunterschied zwischen Parkharfe und der Fahrbahn auf der Anlage zu überwinden, wurde eine Anschlusswendel aus mehreren Schichten Sperrholz mit einer Grundplatte aus Pressspan konstruiert. Abbildung 2.6.: Anschlusswendel Für die Verlegung des Fahrdrahts und die Oberflächenbearbeitung (spachteln, schleifen und streichen) muss die gleiche Sorgfalt aufgewendet werden, wie für die Parkharfe. Die Griffigkeit des Straßenbelags ist hier wegen der Steigung noch wichtiger als auf der Ebene. Die nötige Fahrbahnbegrenzung wurde wegen der Flexibilität aus Kork (ca. 15 - 20 mm hohe Streifen) hergestellt. 2.7 Steuerung Im ersten Schritt erfolgt die Steuerung der Parkharfe manuell über ein Bedienpult. Die Steuerung der Weichen erfolgt über die Kippschalter links, die Ausfahrt eines Fahrzeugs wird über die grünen Tasten rechts im Bild gestartet. LED's für Zustandsanzeigen (frei / belegt) sowie ein Umschalter für eine künftige automatische Steuerung sind bereits vorbereitet. Abbildung 2.7.: Bedienpult Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 5 / 6 21.09.07 Parkharfe Faller Car System 2.8 Einbau Abbildung 2.8.: Einbau der Parkharfe Abschließend können noch Straßenmarkierungen angebracht werden (z.B. vorgefertigte Markierungen von Faller) und der Bereich zwischen der 1. Fahrstraße und der Ausfahrt mit Gebäuden wie einer Tankstelle mit Kiosk o.ä. bestückt werden. 3 Ausblick In einem nächsten Schritt wird eine automatische Steuerung auf der Basis programmierbarer integrierter Prozessoren erstellt. Dabei lassen sich auch für die manuelle Steuerung diverse Sicherheitsfunktionen und eine Durchfahrt von Fahrzeugen über die Fahrstraße 7 realisieren. Diese automatische Steuerung wird Gegenstand eines weiteren Werkstattberichts werden. Ergoldinger Eisenbahnfreunde Seite 6 / 6 21.09.07