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HIGH TECH TOYS – WAS ENTWICKLER AUCH INTERESSIERT ! Ortungsgerät: Bosch PDO Multi: Mit kalibrierungsfreiem Induktivsensor Wissen, was dahinter steckt! Bild 1 Mehr als ein Leitungssucher: Das Ortungsgerät Bosch PDO Multi ortet induktiv und kapazitiv in Wänden verborgene metallische und nichtmetallische Objekte. Gewöhnliche induktive Sensoren detektieren Metall über eine Impedanz-Änderung (dZ) einer Sensorspule mit Grundimpedanz Z = i ωL. Der winzige Wert des Quotienten |dZ/Z| (im ppmBereich!) solcher Sensoren erfordert eine extrem präzise Absolutmessung der Impedanz, die üblicherweise nicht ganz ohne Temperaturdrift gelingt. Derartige Sensoren erfordern vor jeder Messung eine lästige Kalibrierung. Der Sensor des PDO Multi dagegen basiert auf dem Transformatorprinzip (Bild 1). Er nutzt eine Primär- bzw. Erregerspule und Sekundär- bzw. Empfängerwindungen. Die Erregerspule wird mit einem Wechselstrom bei 5 kHz beschickt. Die Empfängerwindungen werden beim PDO durch Leiterzüge auf der Platine gebildet (Bild 1 und 2). Die Empfängerwindungen verlaufen teils im (A) und teils entgegen (B) dem Uhrzeigersinn und sind so ausgelegt, dass sich ohne metallisches Objekt für den „Transformator“ ein Koppelfaktor Null ergibt: Die Induktionsspannungen in den Teilwindungen (A, B) des Empfangszweiges haben gleichen Betrag aber entgegengesetztes Vorzeichen, UA + UB = 0. Metallische Objekte in der Nähe der Erregerspule führen zu einer Verformung der magnetischen Feldlinien der Erregerspule und dazu, dass die Summe der Induktionsspannungen Utotal = UA + UB ungleich Null wird. Die Phasenlage von Utotal gibt Auskunft darüber, ob das detektierte Material magnetisch (z. B. Fe) oder nichtmagnetisch (z. B. Cu) ist. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es von der Temperatur des Sensors praktisch nicht abhängt und eine sehr hohe Empfindlichkeit ermöglicht. Fertigungstoleranzen werden durch ein System aus Korrektur-Leiterschleifen ausgeglichen, die mittels Halbleiterschaltern zu den Sekundärwindungen dazu und weggeschaltet werden können. An einem Shunt in Serie zur Erregerwicklung wird die temperaturinduzierte Änderung im Primärstrom vermessen. Der ATmega169 von Atmel als zentraler Controller digitalisiert die drei verstärkten Sensorsignale ˘ AUTOR Siegfried W. Best, Redaktion elektronik industrie 100 elektronik industrie 8/9 - 2007 ˘ PDO Multi Robert Bosch GmbH Max-Lang-Str. 40-46 70711 Leinfelden-Echterdingen ˘ infoDIRECT 400ei0807 www.elektronik-industrie.de ˘ Link zu Bosch ˘ Link zum Datenblatt Atmel AT- 409ei0807 Mega169 μC Technische Daten PDO Multi: Abmessungen (H x B x T) Ortung 205 x 85 x 34 mm Metall, Stromkabel, Holz Spannungserkennung Maximale Material Messtiefe: Stahl / Kupfer / Stromleitung / Holz Bild 2 (50 / 60 Hz, induktiv und kapazitiv), führt eine digitale Rauschfilterung durch und stellt das Ergebnis übersichtlich als Balkenanzeige auf einem Segment-Display dar. Ein gegebenenfalls durchgestrichenes Hufeisen zeigt den Metalltyp an. Weitere Anzeigeelemente auf dem Display sind Batteriezustand, die Ortungsmodi und die Stromspannung. Der Leuchtring über dem Display zeigt z. B. im Modus Metall elektronik industrie 8/9 - 2007 suchen farbig an, ob eine Stelle zum Bohren geeignet ist (grün) oder nicht (rot). Die wesentlichen Daten des AVR-Mikrocontrollers ATmega 169 sind: 16KByte self-programming Flash Program Memory, 1-KByte SRAM, 512 Byte EEPROM, 8-Kanal-l 10-bit ADC, JTAG Interface für on-chip-debug. 4 x 25 Seg- Kalibrierung ja 8 / 6 /4 / 2 automatisch ment LCD-Treiber, bis zu 16 MIPS bei 16-MHz-Takt und 1,8 ... 5,5 Volt Betrieb. Mit dem PDO Multi erhält der Heimwerker ein einfach zu bedienendes Ortungsgerät, das seine Aufgaben ohne lästigen und fehlerträchtigen Kalibrierprozess erfüllt. Empfohlener Verkaufspreis: 89,99 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). 101