amberg-sulzbach - BUND Naturschutz in Bayern eV
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AMBERG-SULZBACH Amberg-SulzbAch Herausgeber: BUND Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Obere Gartenstraße 3 92237 Sulzbach-Rosenberg V.i.S.d.P.: Peter Zahn, 1. Vorsitzender Schriftleitung: Horst Schwemmer, Geschäftsführer Redaktionsteam: Peter Zahn, Freya Zobel, Beate May, Stefan Schäffer Bildautoren: Horst Schwemmer, Richard Lehmeier, Beppo Schuller, Marco Fischer, Helga Pirner Gestaltung, Illustrationen, Satz & Layout: GRAFISCHER.COM, Marco Fischer, Erlangen Druck: COS Druck & Verlag GmbH, Hersbruck Klimaneutral gedruckt auf 100% Recyclingpapier nach den Kriterien der nachhaltigen Waldwirtschaft © 2013 Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung durch Herrn Josef Christ, die Firma GRAMMER Solar, die Sparkasse AmbergSulzbach und die Stadtwerke Amberg. 2 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Vorwort Inhalt Peter Zahn 1. Vorsitzender Kreisgruppe AmbergSulzbach Vorwort........................................................................ 3 Grußworte................................................................... 4 Prof. Dr. Hubert Weiger...............................................................................4 Landrat Richard Reisinger........................................................................4 Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer..................................... 5 1. Bürgermeister Michael Göth........................................................... 5 1. Die Geschichte der Kreisgruppe........................ 6 1.1 Von den Anfängen zur Gründung der KG..........................6 1.2Die Chronik der Jahre 1973–2000........................................9 1.3Die Kreisgruppe ab dem Jahr 2000................................... 13 1.4Erfolge für Natur und Umwelt................................................ 15 2. Ortsgruppen....................................................... 16 2.1 Amberg-Kümmersbruck............................................................... 16 2.2 Hahnbach................................................................................................. 20 2.3 Kastl.............................................................................................................. 21 2.4 Schnaittenbach................................................................................... 22 2.5 Sulzbach-Rosenberg....................................................................... 25 2.6 Vilseck......................................................................................................... 27 3. Menschen im BUND Naturschutz................... 28 3.1 Ehrenamt................................................................................................... 28 3.2 Hauptamt.................................................................................................. 30 4. Naturschutz in der Region heute.................... 33 4.1 Anmerkungen zum Landkreis................................................. 33 4.2 Naturschutzfachliche Einschätzung.................................. 35 4.3 Unsere Grundstücke und Pachtflächen.......................... 36 4.4 Eine Auswahl unserer Flächen............................................... 38 5. Zukunftsaufgaben............................................. 50 Liebe Mitglieder und Naturfreunde, vor 40 Jahren wurde die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des Bundes Naturschutz (BN) in Sulzbach-Rosenberg gegründet. Dieses Jubiläum nehmen wir zum Anlass, einmal das Tagesgeschäft des Krötenschleppens, des Heckenschneidens oder der Wiesenmahd und der Büroarbeit zu verlassen. Wir wollen zurückschauen und vorausblicken. Mit dieser Chronik haben die Verantwortlichen der Kreisgruppe den Versuch unternommen, zusammenzutragen, was sich in der Vergangenheit im Natur- und Umweltschutz in der Region ereignet hat. Wir wollen aufzeigen, wo es schmerzliche Eingriffe gab, wo Erfolge für die Natur erreicht werden konnten, und welche Menschen dabei beteiligt waren. Eine Zusammenstellung anstehender Zukunftsprobleme soll auf kommende Aufgaben im klassischen Naturschutz und in der Umweltpolitik aufmerksam machen. Mein besonderer Dank gilt allen, die bei der Erstellung dieser Festschrift aktiv mitgearbeitet haben. Es bleibt zu hoffen, dass eine informative Zusammenstellung entstanden ist, bei deren Lektüre ich Ihnen viel Freude wünsche. Herzlichst Ihr 3 Grußworte Prof. Dr. Hubert Weiger Richard Reisinger Landrat Landkreis Amberg-Sulzbach Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern e.V. Liebe Mitglieder im BUND Naturschutz, Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz, wir alle können dankbar und stolz darauf sein, was der BUND Naturschutz seit seiner Gründung im Jahre 1913 erreicht hat. Die Mit- Ini tiierung des ersten deutschen Nationalparks „Bayerischer Wald“ oder die Erhaltung der Weltenburger Enge sind nur zwei Beispiele von vielen. Stolz können wir darauf sein, dass mutige und aufrechte Frauen und Männer sich schon vor vielen Jahren auch in Ihrer Kreisgruppe für unsere Heimat eingesetzt haben, obwohl sie dabei vielen persönlichen und beruflichen Anfeindungen ausgesetzt waren. Bayern hätte ohne diese Leistungen längst seine Schönheit verloren. Wir sind dankbar dafür, dass nach wie vor großartiges ehrenamtliches Engagement eine tragende Säule des Naturschutzes in Bayern ist, das wirkungsvoll durch ein engagiertes Hauptamt unterstützt wird. Auch durch die Arbeit Ihrer Kreisgruppe wurde viel erreicht. Unvergessen sind dabei als Pioniere des Natur- und Umweltschutzes, der langjährige Kreis- und stellvertretende Landesvorsitzende Dr. Hermann Semmelroch und sein Nachfolger Josef Christ, welche entscheidend zu diesen Erfolgen beigetragen haben. Der Erfolg des BN liegt darin begründet, dass wir zu unserem Maßstab allein den Zustand unserer Heimat machen und dass alle unsere Erfolge Gemeinschaftswerke von engagierten Frauen und Männern sind, die die Basis des BN bilden! seit nunmehr 40 Jahren ist die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des BUND Naturschutz aktiv und trägt zum Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft bei. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich den Gründungsvätern und allen Mitgliedern recht herzlich. Als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes und Vertreter einer Behörde, bei der die Untere Naturschutzbehörde angesiedelt ist, möchte ich aber auch Danke sagen. Profitiert das Landratsamt Amberg-Sulzbach doch vom fachlich-kompetenten Miteinander mit dem Vertreter des BUND Naturschutz und dessen beratender Funktion im Naturschutz beirat. Wir alle sind aufgerufen, pfleglich mit unserer Umwelt umzugehen und sie zu schonen. Der BUND Naturschutz geht dabei mit umweltpädagogischem Engagement und ökologischer Bewusstseinsbildung mit besonders gutem Beispiel voran. Der Verein kümmert sich um den Artenschutz und die Lebensraumvielfalt und bewahrt so seit 40 Jahren auch ein Stück weit das Gesicht unserer Region. Dahinter steckt natürlich ein enormer Einsatz. Ohne engagierte Mitglieder, die bereit sind, viel Zeit und Energie in die gemeinsame Arbeit zu investieren, wäre es wohl nicht möglich, das gesamte Jahr über so viele Aktionen auf die Beine zu stellen; die alljährliche Krötenwanderung und das Aufstellen von Amphibienschutzzäunen sowie die Umsiedelung von Hornissen sind da nur zwei Beispiele. Mein Dank gilt daher besonders der aktiven Kreisvorstandschaft mit Peter Zahn an der Spitze für ihren vorbildhaften Einsatz für Natur und Umwelt. 4 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach In diesem Sinne wünsche ich der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des BUND Naturschutz viele neue Mitglieder und helfende Hände und ein herzliches Glück auf! Ihr Wolfgang Dandorfer Michael Göth Oberbürgermeister Stadt Amberg Erster Bürgermeister Stadt SulzbachRosenberg Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz, verehrte Bürgerinnen und Bürger, Liebe Mitglieder des BUND Naturschutz, verehrte Bürgerinnen und Bürger, eine gesunde Natur und Umwelt gehören zu unseren wichtigsten Lebensgrundlagen. In diesem Wissen und der Absicht, sich gemeinschaftlich für deren Erhalt stark zu machen, gründeten vor nunmehr 100 Jahren Umweltschützer den BUND Naturschutz. Bis heute versteht sich der Verband als treibende Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland und setzt sich mit großer Vehemenz und Leidenschaft für seine Ziele ein. Der Erfolg spricht für sich: Unsere moderne Gesellschaft ist zunehmend sensibel und aufgeschlossen gegenüber Umweltthemen geworden, für immer mehr Menschen wird ökologisches Denken und Handeln zu einem Anliegen und einer Selbstverständlichkeit. In der Arbeit des BUND Naturschutz spielen neben den großen allumfassenden Umweltfragen besonders auch die vielen Einzelprojekte vor Ort zum Schutz der Umwelt und unserer heimischen Landschaft eine wichtige Rolle. Dafür wiederum zeichnen in der Hauptsache die Zusammenschlüsse auf Landes- und Ortsebene verantwortlich, zu denen auch die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach gehört. Der Zusammenschluss kann in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiern und blickt dabei auf vielfältige Initiativen und Maßnahmen zurück. dem Verbinden von Humanität und Ökologie unter dem Begriff der Nachhaltigkeit und dem Schutz der biologischen Vielfalt, was einen langfristigen, sinnvollen Umgang mit der Natur und unseren natürlichen Lebensgrundlagen bedeutet, haben sich die Mitglieder des BUND Naturschutz ehrenamtlich gewidmet. Dies entspricht auch einem Leitbild der Vereinten Nationen und der Bayerischen Verfassung. Denn dank des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten und Naturfreundes Wilhelm Högner ist Naturschutz und die freie Nutzung von Natur und Umwelt in der Bayerischen Verfassung verankert. Seit der Gründung der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach vor 40 Jahren haben die Mitglieder mit enormem und bewundernswertem Engagement eine Vielzahl von regionalen Umweltprojekten initiiert und an vielen überregionalen Naturschutz-Projekten teilgenommen und sie unterstützt. Vor allem auch das Vermitteln von Umwelt-„Bildung“ nimmt einen großen Zeitrahmen in der Vereinsarbeit ein und wird hervorragend von den Verantwortlichen umgesetzt. Im Namen aller Bürgerinnen und Bürger sowie auch ganz persönlich bedanke ich mich bei allen Mitgliedern für diese „über-lebens“-wichtige Arbeit. Zu diesem Jahrestag gratuliere ich allen Verantwortlichen recht herzlich und bedanke mich für ihr Engagement, das unserer Natur und den hier lebenden Menschen zugute kommt. Den Amberger Naturschützern wünsche ich auch weiterhin alles Gute und bei ihren künftigen Aufgaben viel Erfolg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festabends heiße ich vielmals willkommen! Ich wünsche allen Mitgliedern weiterhin die unerschütterliche Begeisterung für die Faszination von Pflanzen, Tieren und Lebensräumen als Basis für ihre Intention. Glückauf! 5 Großes Foto: Höhengau, historisch bedeutender Landschaftsteil bei Ursulapoppenricht; darunter: Dickkopffalter auf Wiesenklee 6 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 1. Die Geschichte der Kreisgruppe 1.1 Von den Anfängen zur Gründung der Kreisgruppe Die frühesten Berichte über Aktivitäten des Bundes Naturschutz (seit 2012 umbenannt in BUND Naturschutz) im Landkreis Amberg-Sulzbach finden sich in der Reihe „Blätter für Naturschutz und Naturpflege“, Herausgeber Bund Naturschutz. April 1936: „Die Stadt Amberg weist unsere größte Schülergruppe auf mit 130 Mittelschülern.“ April 1939: Mitgliederstand des Bundes Naturschutz in Bayern: Amberg 314 und Sulzbach 86 1946–1972 — Kreisheimatpfleger Hans Binder gründet unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg im Altlandkreis Sulzbach-Rosenberg eine BNJugendgruppe. — Oberamtsrichter Hans Fraas und Oberforstmeister Franz Fritsch sind zu Naturschutzbeauftragten des Landkreises bestellt. Sie können Vorschläge zum Schutz gefährdeter Pflanzenstandorte und zur Ausweisung von Naturdenkmalen sowie von Landschaftsschutzgebieten machen. Für den Landkreis Amberg hat Studiendirektor Dr. Bergler diese Funktion übernommen. —Bald nach Kriegsende gründet Hans Zahn (Direktor bei der Maxhütte) die Arbeitsgruppe „Uhu- und Wanderfalkenschutz, Süddeutschland“ im BUND Naturschutz. In Kümmersbuch (Landkreis Amberg-Sulzbach) errichtete er für den BN-Landesverband eine große Voliere zur Pflege von verletzten, nicht flugfähigen Störchen. — 1972 werden im Zuge der Gebietsreform die Landkreise Amberg und Sulzbach-Rosenberg zusammen gelegt. 1973 — Die Stadt Sulzbach-Rosenberg will ein Erholungsgebiet in der Oberen Wagensaß errichten. Geplant ist ein vollwertiges Erholungsund Freizeitgebiet auch für die Bewohner des Ballungsraumes Nürnberg (300 ha, Kosten 1,5 Millionen Mark, 1.500–2.000 Parkplätze, Reitwege, Rundwanderwege, Rodelbahn, Waldgaststätte mit Aus- 7 Sulzbach-Rosenberger Zeitung 25.10.1973: Gründungsveranstaltung der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach. Im Foto oben: rechts Dr. Hermann Semmelroch, links sein Stellvertreter Walter Römer, im Foto unten: Hubert Weinzierl 8 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach sichtsterrasse, Liegewiesen und Spielplätzen. Zusätzlich sollen ein Campingplatz, eine Wochenendsiedlung und Stallungen für Mietpferde entstehen. — Schon im Oktober 1972 wendet sich Dr. Hermann Semmelroch an den Naturschutzbeauftragten, Oberamtsrichter a.D. Fraas, um Reaktionen gegen diese negative Planung zu veranlassen. —Am 23.10.1973 wird die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des BN im „Maxhütte-Kasino Schlößl“ in Sulzbach-Rosenberg gegründet. Erster Vorsitzender wird Dr. Hermann Semmelroch, sein Stellvertreter Walter Römer. Die Versammlung gründet gleichzeitig die Ortsgruppe Amberg und wählt Manfred Christof zum Vorsitzenden. Der 1. Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern, Dipl. Forstwirt Hubert Weinzierl, erläutert in einem Grundsatzreferat die aktuellen Probleme des Natur- und Umweltschutzes. An der Gründungsversammlung nehmen 145 Personen teil (–> Zeitungsausschnitt). 1.2 Die Chronik der Jahre 1973–2000 1974 — Im Rahmen der Flurbereinigung soll die Vilsaue zwischen Hahnbach und Süß durch einen Staudamm geflutet und zu einem überregionalen Badesee mit Motorboot- und Campingbetrieb ausgebaut werden. Bedeutende Feuchtflächen des oberen Vilstals würden im See begraben, Nahrungsräume für den Weißstorch würden vernichtet. Das Projekt kann verhindert werden. — Die Kreisgruppe erwirbt das erste Grundstück im Kötzersrichter Moor bei Hahnbach. Bereits 1963 erwarb Dr. Hermann Semmelroch die sogenannte Rutschn bei Hirschbach (–> Bild rechts) und 1972 die Frühlingsenzianwiese bei Schalkentahn. — In Sulzbach-Rosenberg soll ein Teil der 250 Jahre alten Allee auf dem Wall abgeholzt, der Wall abgetragen und vor der Stadtmauer Parkplätze für Autos angelegt werden. Schon 1970 protestierte der BN- Landesverband in einem Brief an den Bürgermeister gegen dieses Vorhaben. Der Lehrer Hermann Loibl gründet die Aktionsgemeinschaft „Rettet und erhaltet unsere Allee“. Es werden 2.435 Unterschriften für die Erhaltung der Allee gesammelt. 1973 übernimmt Dr. Semmelroch die Aufgaben des verstorbenen Hermann Loibl. Ein wissenschaftliches Gutachten zur Bedeutung dieses Alleeabschnitts wird erstellt. 1974 kommt es zu einer Kompromisslösung bei der „höchstens ein Baum geopfert werden muss“. 1975 Oben: Hinweisschild am Höhenglücksteig (–> Beschreibung der BN-Fläche auf S. 38); darunter: Deutscher Enzian (Gentiana germanica) in Schalkenthan — Die Kreisgruppe führt in Kooperation mit der Glashütte in Amberg erstmals in Sulzbach-Rosenberg und später in Amberg Altglassammlungen durch (–> Bild rechts unten). Diese Aktion hat für das Sammeln und Trennen von Wertstoffen Vorbildfunktion in Bayern. Heute gibt es in jeder Kommune Wertstoffhöfe mit Sammelcon tainern. Damals war es für eine Handvoll Mitglieder ein Wagnis, an einem Tag auf öffentlichen Plätzen 15 bis 20 Tonnen Altglas anliefern zu lassen und ordnungsgemäß, ohne auch nur eine Glasscherbe zu hinterlassen, abzutransportieren. 1979 — Mehrfach bedroht war das Waldgebiet nördlich von Sulzbach zwischen Annaberg und Frohnberg („Fatzen“). 1979 tauchen Pläne für eine Erschließungsstraße vom Feuerhof über Gallmünz nach Unterschwaig auf. Im Wald soll ein Sprengstofflager der Firma Dynamit angelegt werden. Im Juni 1979 bietet Bürgermeister Hans Göth dem Verteidigungsministerium diesen Wald als Standort für eine Bundeswehrgarnison an. Auf ca. 350 ha soll eine Kaserne und ein Übungsplatz (mit Schießanlage, Sprengplatz, Handgranatenwurfanlage usw.) für ein Panzergrenadierbataillon entstehen. Nur ca. 15 % des Waldes sollen erhalten werden. Die Bürgeraktion „Keine Panzer in die Fatzen“ (–> Bild rechts), der sich auch der BN anschließt, protestiert gegen diese Planung. Es gelingt, dass durch den Widerstand der Bürger gegen die zusätzlichen Umweltbelastungen und die Naturzerstörung das Rechts: Plakat zur Sammelaktion von Wertstoffen (1974/75); links: Flugblatt gegen die Errichtung einer Kaserne im Waldgebiet „Fatzen” (1979) 9 Bilderreihe oben: Lehmgrube am Mariahilfberg nach dem Erwerb, Pflegemaßnahmen und aktueller Zustand (–> Seite 40) Projekt zu Gunsten eines Erholungswaldgebietes aufgegeben wird. Im Dezember wird bekannt, dass Landrat Dr. Wagner den Wald als Standort für ein BMW-Werk ins Gespräch gebracht hatte. Zur Schaffung von 3.500 Arbeitsplätzen in Sulzbach-Rosenberg fordert das Unternehmen 150 ha absolut ebene Fläche. Im Herbst 1987 beschließt der Stadtrat, ca.128 ha dieses Waldes zur Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen nach dem Konkurs der Maxhütte auszuweisen. — Schon seit der Kreisgruppengründung betreut der Lehrer Hermann Merkl botanische Artenschutzprojekte des BN. Ihm ist es zu verdanken, dass die Kreisgruppe sehr bald Biotopflächen mit vom Aussterben gefährdeten botanischen Raritäten wie Frauenschuh, Rotes und Weißes Waldvögelein, Fliegenragwurz, Knabenkräuter, Frühjahrsenzian und vielen anderen bedrohten Pflanzenarten ankaufen kann. Dr. Semmelroch errichtet eine Greifvogelvoliere und pflegt verletzte Schleiereulen, Waldkäuze, Mäusebussarde und Sperber. 1980 Oben: Zeitungsausschnitt Nürnberger Nachrichten zur Delegiertenversammlung im April 1980 — Der BN kauft eine ehemalige Lehmgrube in Amberg. Dank intensiver Pflegemaßnahmen entwickelte sich auf diesem ersten BNGrundstück im Stadtgebiet von Amberg ein funktionsfähiger Amphibienlebensraum (–> Bildreihe oben und Seite 40). — Am 19. und 20.04.1980 richtet die Kreisgruppe für den Landesverband die Landesdelegiertenversammlung in Amberg aus. Die Tagung mit Festvortrag findet im Stadttheater Amberg statt (–> Zeitungsausschnitt links). —Die Kreisgruppe spricht sich gegen einen geplanten Regionalflughafen im Freihölser Forst aus. 1981 Seminarflyer — Achim Kupke vertritt im Auftrag der Kreisgruppe die Interessen des BN in der Stadt Amberg. Arbeitsschwerpunkte des Naturschutzes in der Stadt sind das Baumann-Grundstück am Mariahilfberg, der Einsatz für den Galgenberg und den Kallmünzer Park, die Erhaltung von innerstädtischem Grün (Maltesertiefgarage) und die Rettung des Krumbachtales. — Das „Waldsterben“ wird zu einem beherrschenden Thema. Im Gebiet der Kreisgruppe werden Vorträge und Führungen organisiert um die Informationen sachlich fundiert weiterzugeben. — In Zusammenarbeit mit dem BN-Bildungswerk wird die Wochenend-Seminarreihe „Stiefkinder des Naturschutzes“ eingeführt. Die Veranstaltungen finden in Sulzbach-Rosenberg statt. Stiefkinder des Naturschutzes sind Tiere und Pflanzen, die aktuell stark bedroht sind, aber in der Öffentlichkeit kein hohes Interesse genießen wie z.B. Mäuse, Spinnen, Muscheln und Schnecken (–> Abbildungen links). — Der BN protestiert gegen eine geplante Bebauung des AnnabergSüdhangs in Sulzbach- Rosenberg. 1984 Seminarankündigungen (1981) 10 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach — Die Ortsgruppe Kastl wird gegründet. Erster Vorsitzender ist Hermann Forster. 1985 — Nach der Mitgliederversammlung entwickelt sich die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf zum beherrschenden Thema. Die Kreisgruppe beteiligt sich an Besuchen des Geländes, an Demonstrationen und an Informationsveranstaltungen. Die Aktionen des Landesverbands werden unterstützt. 1989 wird das umstrittene Milliarden-Projekt WAA begraben (–> Bild rechts oben). — Die Ortsgruppe Schnaittenbach wird gegründet. Erster Vorsitzender ist Hans Busch. Sein Stellvertreter ist Reinhold Strobl. — Die Ortsgruppe Auerbach wird gegründet. Erste Vorsitzende ist Ottilie Steger. Nach kurzen Aktivitäten wurde die Arbeit wieder aufgegeben. 1986 — Die Ortsgruppe Sulzbach-Rosenberg wird gegründet. Erster Vorsitzender ist Peter Zahn. — Dr. Semmelroch, der Vorsitzende der Kreisgruppe, erhält für seine Verdienste um den Naturschutz den Umweltschutzpreis des Landkreises. — Der Kampf um den Schutz des Vilsecker Trinkwassers beginnt. — In den folgenden Jahren kauft die Kreisgruppe, zum Teil mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds, Flächen in der Vils ecker Mulde. Diese schützenswerten Feuchtwiesen werden nicht gedüngt; auf Pflanzenschutzmittel wird verzichtet. Pflanzen und Tiere der Feucht- und Wiesenlebensräume finden hier ein Rückzugsgebiet. 1988 — Der bisherige Vorsitzende der Kreisgruppe, Dr. Semmelroch, kandidiert aus Altersgründen nicht mehr. Zum neuen Vorsitzenden wird Josef Christ gewählt, Stellvertreter wird Achim Kupke. — Die Kreisgruppe richtet im Stadtturm der Stadt Sulzbach-Rosenberg eine Kreisgeschäftsstelle ein. In diesem ersten Büro arbeitet zum ersten Mal eigenes Personal. Zusätzlich wird ein Dienstwagen angeschafft (–> Bild rechts). Ganz oben: Hüttendorf der WAA-Widerstandsbewegung; Quelle: „Oberpfälzer Tagebuch - Heimat, Menschen, Widerstand“ Kalender 1987 darunter: „historischer“ Pflegeeinsatz mit dem Kreisgruppen-Caddy (1988); Unten: Biberfreigehege; ganz unten: Hubert Weinzierl und Team der Landesgartenschau (beide Fotos 1996) 1990 — Der BN kritisiert die Erweiterung des Golfplatzes Schmidmühlen (um 27 ha) und den Neubau des Golfplatzes Königstein (115 ha). — Seit diesem Jahr gibt der BN zu Verfahren (Eingriffe in Natur und Landschaft) eigene Stellungnahmen ab. — Einsatz für Volksbegehren „Das Bessere Müllkonzept“ . 1994 — In Theuern wird der Landschaftspflegeverband (LPV) AmbergSulzbach gegründet. Schon 1990 stellten BN und LBV einen Antrag zur Gründung eines LPV. Für den BN sind im Vorstand Karl Spindler aus Kastl und im Fachbeirat Peter Zahn aus Sulzbach-Rosenberg. 1996 — Die KG beteiligt sich mit einem Biberfreigehege und einem Umweltinformationshaus (mit Amphibien und Reptilien in Terrarien) an der Landesgartenschau in Amberg. Zeitweilig werden bis zu zehn Arbeitskräfte beschäftigt. Allen Schulen im Regierungsbezirk werden Führungen angeboten. Dadurch können etwa 14.000 Schüler erreicht werden. Insgesamt werden ca.1,5 Millionen Besucher über die Probleme einheimischer Tierarten informiert (–> Bild rechts). 11 — Mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds werden 18 ha Biotopflächen im Lauterachtal erworben. Diese schützenswerten Halbtrockenrasen werden seitdem Jahr für Jahr durch umfangreiche Biotoppflegemaßnahmen aufgewertet. — Ab diesem Jahr wird auch der Storchenhorst in Hahnbach von Hans Iberer betreut (–> Bild links). 1997 — Bei einem Festakt im gotischen Rathaussaal der Stadt Sulzbach-Rosenberg ehrt Hubert Weinzierl den ersten Vorsitzenden Josef Christ für seine seit Jahrzehnten geleistete Naturschutzarbeit mit der Bayerischen Naturschutzmedaille. Das langjährige Mitglied Dr. Johann Högenauer erhält die goldene Ehrennadel. Dr. Högenauer und Georg Pickel haben im Gemeindebereich Königstein den Orchideenlehrpfad aufgebaut (1983 Auszeichnung mit der „Silberpflanze“ der Loki Schmidt Stiftung). — Die Geschäftsstelle der Kreisgruppe zieht vom Stadtturm in die Bühlgasse 3 in Sulzbach-Rosenberg um. 1998 — Beginn einer Kooperation für Umweltbildungsarbeit zwischen dem Bayerischen Umweltministerium, dem Landkreis Amberg-Sulzbach, dem Wasserwirtschaftsamt Amberg, dem Forstamt Amberg, der Gemeinde Ensdorf, der Don Bosco Umweltstation Ensdorf und dem BUND Naturschutz (–> Urkunde links) — Bei der feierlichen Unterzeichnung dieses Vertrages bezeichnet der bayerische Umweltminister Thomas Goppel diese Einrichtung als ein Pilotprojekt für den Freistaat Bayern. Auf einer vom Wasser wirtschaftsamt zur Verfügung gestellten Wiese konnte eine Hütte (ehem. Infopavillon der Landesgartenschau) des BUND Naturschutz aufgestellt werden (–> Bild links). Über mehr als zwölf Jahre war die Infohütte Anlaufstation für Erholungssuchende und Naturfreunde. — Die Ortsgruppe Amberg-Kümmersbruck wird gegründet. Erster Vorsitzender ist Werner Lang. — Einsatz für das Volksbegehren „Gentechnikfrei aus Bayern“ 2000 — Der BN und der neugegründete BioRing beantragen die Erstellung eines Verzeichnisses für Direktvermarkter im Landkreis. Die Veröffentlichung erfolgt im April 2001. (–> Bild links unten) — Josef Christ kandidiert aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt des ersten Vorsitzenden. Bei der Neuwahl am 22.03 wird Peter Zahn zum ersten Vorsitzenden der Kreisgruppe gewählt. 2. Vorsitzende wird Isabel Lautenschlager. — Am 1. September zieht die Geschäftsstelle in das neue Büro im Landkreiskulturzentrum (LCC) um. Bilderreihe, von oben: 1) Storchenhorst in Hahnbach, Amberger Tor; 2) Kooperationsurkunde (1998) 3) Umweltbildungshütte Ensdorf (1998) 4) Die Kühe des Demeterbetriebs Jurahof von Klaus Hofmann aus Schmidtstadt sind auch Landschaftspfleger – sie halten den Gemeindeanger von Etzelwang frei. 5) Logo BioRing 12 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Die Geschichte der Kreisgruppe 1.3 Die Kreisgruppenaktivitäten ab 2000 — Um die künftige Arbeit der Kreisgruppe zu optimieren, werden organisatorische Veränderungen vorgenommen. — Die Vorstandsarbeit wird intensiviert; hauptamtliches Personal wird eingestellt; die materielle Ausrüstung wird verbessert; die finanzielle Absicherung wird gefestigt. Die Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen wird intensiviert. — Für die BN-Grundstücke und die Pachtflächen werden Pflegeund Entwicklungskonzepte erstellt und umgesetzt. — Die bisher durchgeführten Artenschutzmaßnahmen (für Amphibien, Hornissen, den Weißstorch, den Biber und für Fledermäuse) werden beibehalten und den neu auftretenden Bedingungen angepasst. — Weitere wiederkehrende Aktionen sind Teilnahme an Demonstrationen, an Hoffesten, Unterricht an Schulen im Rahmen der Haus- und Straßensammlung. In zahlreichen Stellungnahmen wird versucht die Position des Natur- und Umweltschutzes in die anstehenden Verfahren einzubringen. — Durch Projekte und Aktionen wird die Bildungsarbeit in der Region aufrechterhalten. 2000 — Durchführung des Umweltbildungsprojektes „Beziehungen“ gefördert durch den Allgemeinen Umweltfonds. In diesem Projekt geht es um die Darstellung ökologischer Zusammenhänge. 2001 — Durchführung des Wettbewerbs „Mehr Natur in Hof und Flur“ Ganz oben: BN-Stand; darunter: Veranstaltung mit Senioren Unten: Beschilderungsaktion im Rahmen von „Gentechnikfreier Landkreis“ 2002 —Herausgabe des Einkaufsführers „Gutes aus dem Amberg Sulzbacher Land“ 2003 — — — Aktion gegen die Einwegdose Unterstützung des Volksbegehrens zur Forstreform Veröffentlichung der Position zur Nutzung von Sonnenund Windenergie 2004 — — — Gründung der Aktion „Gentechnikfreier Landkreis“ Renaturierungskonzept für einen ehemaligen Industriestandort (Maxhütte) und Anknüpfung an vorhandene Strukturen durch Erlöse der Glücksspirale (Bayerischer Naturschutzfonds) Einsatz für das Volksbegehren „Aus Liebe zum Wald“ 2005 — Ab diesem Jahr regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen für die frei fließende Donau in Niederalteich 13 2006 — Energie für knappe Kassen (Energieberatung vor Ort); gefördert mit EU-Mitteln — Effizienz- und Erfolgskontrolle naturschutzfachlicher Maßnahmen (Abfischen, Wasserstandsregulierung) an den Kammerweihern bei Michelfeld (Lkr. Amberg-Sulzbach); gefördert aus Erlösen der GlücksSpirale — Natur für Senioren gefördert durch den Allgemeinen Umweltfonds (–> Bild links oben) 2008 — Unterstützung der Aktion „Faire Milch“ (Bund Deutscher Milchviehhalter) — Mitarbeit bei der Erstellung des Energieplans 2020 des Landkreises und des Konzeptes zur Umsetzung des Energieplans (2007/2010) 2009 — Dokumentation der Bestandssituation des Frauenschuhs (Cypripedium calceolus L.) in den Gemeinden Birgland, Illschwang und Ammerthal; geförd. aus Erlösen der GlücksSpirale (–> Bild links) 2010 — Die Kreisgruppe wird für ihr Engagement in der Umweltbildung im Rahmen einer Festveranstaltung in Würzburg von Umweltminister Dr. Markus Söder ausgezeichnet (–> Bild links). 2011 — 21.03. – 25.04. wöchentliche Mahnwachen zur Fukushima-Katastrophe in Amberg und Sulzbach — Die Kreisgruppe ist zum zweiten Mal in ihrer Historie Gastgeber der Landesdelegiertenversammlung in Amberg. Sie findet am 14. und 15.05.2011 unter Vorsitz von Prof. Dr. Hubert Weiger im ACC statt. — Wiederbelebung der Umweltscheune Amberg und Neuaufnahme der Kooperation mit der Umweltwerkstatt Amberg aufgrund eines Beschlusses der Delegiertenversammlung 2012 — Veröffentlichung der Position zur Nutzung von Wasserkraft und Biogas — Auszeichnung vom Deutschen Verband für Landschaftspflege für vorbildhafte Bewirtschaftung einer BN-Fläche im Lauterachtal im Rahmen des Projekts „100 Äcker für die Vielfalt“. Preisverleihung auf dem BN-Acker (–> Bild links) — Beteiligung am Oberpfälzer Waldtag in Amberg Bilderreihe, von oben: 1) Exkursion mit Senioren im Rahmen des Umweltbildungsprojektes Natur für Senioren (2006); 2) Großer Frauenschuhbestand; 3) Preisverleihung durch Umweltminister Dr. Markus Söder (2010); 4) Preisverleihung auf dem BN-Acker (2012) 14 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Die Geschichte der Kreisgruppe 1.4 Erfolge für Natur und Umwelt An dieser Stelle sollen die herausragendsten Erfolge zusammengestellt werden, die auch aufgrund der vorgebrachten BN-Argumente erreicht wurden. Die ökologisch intakte Vilsaue zwischen Hahnbach und Süß bleibt bestehen. Großflächige Naturzerstörungen im Waldgebiet „Fatzen“ in Sulzbach-Rosenberg werden vermieden. Das Kötzersrichter Moor bei Hahnbach wird erhalten. Großflächige Eingriffe in den Bestand der Allee um die Altstadt von Sulzbach werden verhindert. Im Freihölser Forst wird kein Regionalflughafen gebaut. Die Stadt Neumarkt erhält keine Erlaubnis zur Wasserentnahme aus dem Hallerbrunnen bei Kastl. Erlbach und Stadtweiher in SulzbachRosenberg werden renaturiert. Wertvolle Waldbestände („Keine Restmüll deponie im Landkreis“) werden gesichert. Das Grundwasser in der Vilsecker Mulde (Deponiesanierung, Begrenzung der Wasserentnahmemengen) wird geschützt. Bild: Silberdistel mit Hummel 15 2. Ortsgruppen Neben der Kreisgeschäftsstelle sind es vor allem die ehrenamtlich Tätigen in den Ortsgruppen, die sich aktiv für die Belange des Natur- und Umweltschutzes einbringen. Übersichtskarte: Ortsgruppen im Landkreis (in Klammern das jeweilige Gründungsjahr) OG Vilseck (1985) OG SulzbachRosenberg OG OG Hahnbach Schnaittenbach (1987) (1985) (1985) OG AmbergKümmersbruck (1998) OG Kastl (1984) 2.1 Amberg-Kümmersbruck (Bildbeschreibung siehe unten links) Gründung der OG am 01.02.1998 1998 Schwerpunktthemen: — Agenda 21 —Gentechnik Veranstaltungen: — ökologische Ernährung und Landwirt- schaft – die bessere Alternative — Baumpflanzung auf Streuobstwiese Haselmühl — Ablehnung Umgehungsstraße durch Naherholungsgebiet Fuchsstein — Ablehnung Bebauung Triftweg und weiterer baulicher Aktivitäten am Mariahilfberg Infostände: — Obstpressaktion, Werbung für Streuobstwiesen und alte Baumsorten — Volksbegehren Gentechnik sonstige Aktivitäten: — Die OG beschließt, ab 1999 Jahresprogramme zu den geplanten Veranstaltungen herauszugeben 1999 Veranstaltungen: — Biber —Solarenergie —Krumbachrenaturierung — naturkdl. Führungen ins Lauterachtal sonstige Aktivitäten: — Kritik an Baumschneideaktionen am Dultplatz und Stadtgraben — Kritik an Planung für Golfplatz im Naherholungsgebiet Fuchsstein — Unterstützung der landesweiten BNAktion „keine Gentechnik auf kommunalen Flächen“ 2000 Bild ganz oben (Zeitungsfoto, 1998) – Vorstand OG Ammberg-Kümmersbruck, von links nach rechts: Dieter Scharl, Achim Kupke, Hartwig Dorsch, Achim Herbolzheimer, Freya Zobel, Dr. Klaus Ebenburger, Elfriede Herbolzheimer, Werner Lang und Manfred Eilles 16 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Veranstaltungen: — Westumfahrung (WU) Kümmersbruck — „gesunde Ernährung – gesunde Umwelt“ — Dialog zwischen Jägern und Naturschützern —Fledermauswanderung — „Wespen und Hornissen – wie gefährlich sind sie wirklich?“ sonstige Aktivitäten: — „Mobil ohne Auto“ – Radfahrt mit dem ADFC — Exkursion nach Holysov/Tschechien —Weinseminar Ortsgruppen – Amberg-Kümmersbruck 2001 Veranstaltungen: — „Hohe Spritpreise – ist Rapsöl eine Alternative?“ — „Von der Straße auf die Schiene (mögl. Maßnahmen gg. die Verkehrsflut)“ — „Lebensmittel aus ökol. Anbau – die bessere Alternative für Gesundh. und Umwelt“ — „Homöopathie – Medizin der Zukunft?“ — Heuschrecken in Amberg und Umgebung — Möglichkeiten der Energieeinsparung — Gentechnologie in Lebensmitteln Exkursionen: — Vogelbeobachtung an den Theuerner Schönungsteichen mit dem 0rnithologi- schen Club Holysov — Fahrt in den Nationalpark Bayerischer Wald sonstige Aktivitäten: — Waldspaziergänge auf dem Mariahilfberg — Pflanzen einer Linde am Kaiser-WilhelmRing — Gespräch mit Landwirten zu Pflegemaßn. am Krumbach und Problemen mit d. Biber 2002 Veranstaltungen: — „Landwirtschaft und Naturschutz – ein Interessenskonflikt?“ — Altstraßen bei Aschach — Tipps zum Obstbaumschnitt — Fledermäuse in Amberg (Aufhängen von Nistkästen) — Heizen mit Pellets — Laubgehölze im Winter Infostände: — Kein Gewerbegebiet in Fuchsstein (Naherholungsgebiet) — Apfelpressaktion (Bewahrung der Streuobstwiesen) sonstige Aktivitäten: — meditative Waldspaziergänge zu den 4 Jahreszeiten — Besuch der Ismaninger Weiher mit dem Ornithologischen Club Holysov — Gespräch mit Landwirten zur regionalen Vermarktung 2003 Veranstaltungen: — „Neue Pfade im Reptilienschutz“ — Podiumsdiskussion zur Einführung des Dosenpfands — Prinzip der Nachhaltigkeit am Beispiel „Wald“ — Seminar: Herstellung von Apfelmost Exkursionen: — nach Eger mit dem Ornithol. Club Holysov — nach Auerbach zu den Auerochsen —nach Theuern zum Steinbruch — nach Landshut z. ehem. Truppenübungspl. — in den Vorderen Bayerischen Wald zum „Höllbachgspreng“ Ganz oben: Rotbraunes Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion); darunter: Bergund Teichmolch (Triturus alpestris, Triturus vulgaris) 17 Seit 2004 gibt es ein gemeinsames Jahresprogramm der Kreisguppe und der Ortsgruppen. Im Folgenden werden deshalb nur noch die Beiträge der OG Amberg-Kümmersbruck aufgeführt. 2004 Veranstaltungen: — Biber am Krumbach – Führung mit Biberberater Schmidbauer Exkursionen: — Fahrt zur fränkischen Seenplatte mit dem Ornith. Club Holysov — Exkursion ins LBV-Zentrum Nößwartling — Fahrt in den Kubany Urwald im tschechischen Nationalpark Sumava — Radtour ins Lauterachtal (BayernTourNatur) Infostände: — Amphibien im Landkreis (Vorstellung der Schutzmaßnahmen) — Volksbegehren gegen Forstreform 2005 Veranstaltungen: — Baumschneidekurs Exkursionen: — „Zu Rebhuhn und Rind ins Kainzbachtal“ — „Von Orchideen und Größenwahn (der Stadionberg in Oberklausen)“ — Tag des Vogelzugs (Besuch des Ornith. Clubs in Holysov) Umweltbildung: — Gründung einer Kindergruppe in Zusammenarbeit mit der Umweltwerkstatt Amberg/altes Klärwerk 2006 Veranstaltungen: — Baumschneidekurs an der Lehmgrube am Mariahilfberg — Sparen mit Sonne und Holz (zusammen mit AK-Agenda 21 und Umweltwerkstatt) Tagungen: — Projekt der Robert-Bosch-Stiftung mit dem Ornith. Club Holysov 1.Teil: Naturschutz und Pflegemaßnahmen im Landkreis Amberg-Sulzbach 2.Teil: Landschaftspflegemaßnahmen in Holysov/Tschechien 2007 Von oben: 1) Biberexkursion an der Vils (2011); 2) Anti-Atomkraft Demo in München (2010); 3/4) Mahnwache mit Infostand für Fukushima in Amberg (2011) 18 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Veranstaltungen: — Baumschneidekurs an der Streuobstwiese bei der Firma Grammer — Naturschutz und Forstwirtschaft — „Was versteht man unter Nachhaltigkeit?“ Exkursionen: — Fahrt zum Prackendorfer- und Kulzer Moos — Exkursion zum Röthelseeweiher — Waldbegehung am Johannisberg Ortsgruppen – Amberg-Kümmersbruck 2008 Veranstaltungen: Exkursionen: — — — — — — „WU Kümmersbruck – GE Atzlricht: Zerstörung einer Kulturlandschaft“ Sommerobstbaumschnitt auf der Lehmgrube am Mariahilfberg „Geheimnisse der Wildbienen“ „Wälder únd der Klimawandel“ Nachtigallbeobachtung in Holysov Trockenrasen bei Kallmünz 2009 Veranstaltungen: — — — Exkursionen: — — Umweltbildung: — sonstige Aktivitäten: — „Tiere und Pflanzen des Jahres“ Produktion von PV-Modulen und Luftkollektoren (Besuch der Fa. Grammer-Solar) „Naturschutz und Jagd – Partner oder Gegner?“ literarische Wanderung zu Steinen in der Oberpfalz Besichtigung des Naturbades Schnaittenbach „Kennst du dich aus im Wald?“ Spaziergang für Kinder auf dem Mariahilfberg Pflegemaßnahmen an der Tongrube am Mariahilfberg 2010 Veranstaltungen: Exkursionen: — — — — — — „Die Nachtschwärmer Europas“ „Pflanzen und Tiere des Jahres“ Sommerobstbaumschnitt am Mariahilfberg (mit A. Wiesmeth) „Strom und Wärme aus dem Keller (Vorstellen eines BHKW)“ Rammertshof: Landschaftspflege im ehemaligen Standortübungsplatz Wanderung vom Bruckmüllerweiher zur Lehmgrube 2011 Veranstaltungen: — Biberführung am ehemaligen LGS-Gelände — Naturdenkmäler im Ammerbachtal — Vielfalt im Kiefernwald (Filmvorführung) Exkursionen: — Fahrt zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr — Besichtigung des Fledermaushauses in Hohenburg mit dem Ornith. Club Holysov sonstige Aktivitäten: — Organisation mehrerer Mahnwachen zu „Fukushima“ und dem Atomausstieg zusammen mit einem Unterstützerkreis — Dokumentation des Widerstands gegen GE Atzlricht und WU Kümmersbruck — Freilegen einer Fläche für Wiesenblumen auf dem ehem. LGS-Gelände mit Unter- stützung der Stadt Amberg 2012 Veranstaltungen: — — — Exkursionen: — sonstige Aktivitäten: — — “Und was essen wir morgen? Prinzip der Nachhaltigkeit im Ernährungsalltag“ „Straßenbau und kein Ende (Straßenausbaupläne in der Region)“ Familiensonntag auf dem ehem. LGS-Gelände (mit Umweltwerkstatt Amberg) in den nördlichen Oberpfälzer Wald (Vielfalt im Kiefernwald) 1. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima / Mahnwache Besuch des Waldkindergartens in Kümmersbruck Außerdem: Seit Gründung veranstaltet die OG Amberg-Kümmersbruck im Dezember ein vorweihnachtliches Treffen verbunden mit einem Spaziergang auf dem Mariahilfberg und anschließendem Beisammensein mit Jahresrückblick. 19 Ortsgruppen – Hahnbach 2.2 Hahnbach Unten: BN-Aktive vor einer Pflege fläche in der Vilsecker Mulde. Ganz links Zivi Markus Posset, daneben Dr. Hermann Semmelroch und Familie Schönberger (1987) Gründung der OG am 13.03.1987 1987 — 1. Vorsitzender: Alfred Kummert aus Luppersricht, 2. Vorsitzender Robert Koch aus Hahnbach 1997 — 1. Vorsitzender wird Dr. Jacob Lehner 20.04.1999 — Neuwahl: 1. Vorsitzender Markus Posset, 2. Vorsitzender: Alfred Kummert aus Luppersricht 2000 — Pilzexkursionen mit dem Schwammerl-Experten Stephan Renker 2001 — Renaturierung des Osterbrunnen-Baches im Bereich der durch die OG betreuten Teiche — Umfangreiche Pflegemaßnahmen (Kiefern- und Faulbaumrückschnitt) im Kötzersrichter Moor 2002 — Sanierung des Dammes der Zuckerweiher. Einbau von Biberschutzgittern — Beitritt zum Agenda 21-Arbeitskreis „Wirtschaft und Verkehr“ 2003 — Präsentation des Arbeitskreises auf dem Marktfest 2004 — Antrag auf Umgestaltung der Wasserund Abwassergebühren zugunsten von Regenwassernutzung 20 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 2004–2005 — Ausarbeitung eines Vorschlages für eine Radwegverbindung von Hahnbach nach Süß in Form eines Erlebnis-Rundweges 2005 — Einführung des Umwelttickets durch die Gemeinde auf Initiative der Ortsgruppe 2008 — Der Erlebnisweg wird realisiert, eine Geh- und Radwegverbindung von Hahnbach nach Süß ist da und wird von der Bevölkerung gut angenommen. Dafür wurden eigene Flächenteile abgegeben. 2011 — Beurlaubung des 1. Vorsitzenden aus gesundheitlichen Gründen — Umfangreiche Pflegemaßnahmen in den Vilswiesen. Rückschnitt von Weiden. Begleitend über die Jahre hinweg werden die Grundstücke im Bereich der Ortsgruppe betreut. Hervorzuheben sind beispielsweise die Orchideen- und Enzianwiese in Schalkenthan, die Zuckerweiher (Pachtgrundstück der Marktgemeinde Hahnbach) oder die Vilswiesen. Artenschutzmaßnahmen wie z.B. Hornissenschutz, jährliche Amphibienzaunbetreuung am Krötenzaun Adlholz seit 1984, naturkundliche Wanderungen im Rahmen des Ferienprogrammes zusammen mit den Jägern und der Feuerwehr aus Adlholz. Ortsgruppen – Kastl 2.3 Kastl 1998 Gründung der OG am 02.12.1984 Unten: Die Kindergruppe Kastl vor dem Rathaus Veranstaltungen: — Fachkundliche Führung – Dem Biber auf der Spur 2000 Veranstaltungen: — Atemmeditation an der Keltenschanze in der Schneemühle — Dem Imker über die Schulter geschaut — Erlebnis Wald – sachkundige Führung mit dem Förster — Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen — Abendspaziergang sonstige Aktivitäten: — Besichtigung Wanderausstellung Biber im BN-Pavillon in Ensdorf — Mobil ohne Auto – pflanzenkundlicher Sonntagsspaziergang — Tag der Regionen — Adventsmarkt — Waldweihnacht 1984 — 1. Vorsitzender: Hermann Forster 2001 1988 Veranstaltungen: — Aktionstag gegen die Wasserentnahme aus dem Hallerbrunnen „Erhaltet uns die Lauterach“ — Rücktritt Hermann Forster zum 01.11.88 aus privaten Gründen 1994 Neuwahl: 1. Vorsitzende Helga Pirner sonstige Aktivitäten: — Kritik am Ausbauplan Lauterachtalstraße — Reinigung des Altbaches der Lauterach 1995 Veranstaltungen: — Diskussionsabend: Nutzung der Magerra sen im Lauterachtal — Wiederbeweidung oder Wiederbewaldung sonstige Aktivitäten: — Waldfamilientag — Adventsmarkt 1996 Veranstaltungen: — sonstige Aktivitäten: — Informationsveranstaltung gegen den Ausbau der Lauterachtalstraße Aktionstag: Mobil ohne Auto – sonntags mit dem Bus von Kastl nach Amberg 1997 Ab 2002 ... weitere regelmäßige Veranstaltungen wie: — „Waldfamilientag“ — „Dem Imker über die Schulter geschaut“ — „Dem Biber auf der Spur“ — „Wiederbeweidung oder Wiederbewaldung?“ Schwerpunkt: — Wasserentnahme aus dem Hallerbrunnen durch die Stadt Neumarkt, mit: Stellungnahmen und Petitionen, sowie einer Podiumsdiskussion und einer Demonstration in Neumarkt Seit 2010 — Ein „Krötenzaun“ im Lauterachtal bei Kastl/Reusch wird seitdem jährlich betreut. Veranstaltungen: — verbraucherfreundliche Kennzeichnungs- pflicht von Lebensmitteln 21 Ortsgruppen – SchnaittenbACH 2.4 Schnaittenbach 1985 Gründung: Gründung der OG im Jahr 1985 — durch 1. Vorsitzender Hans Busch 1988 Schwerpunkthema: — Biotop am Scherhübel und Tümpel am „Nassen Schlag“ angelegt 1990 Schwerpunkthema: — Patenschaft für Ehenbach 1991 Schwerpunkthemen: — — — Verschiedene Biotopkartierungen Initiierung Korksammlung im Landkreis Erstellung eines „Heckenplans“ für die Stadt Schnaittenbach 1992 Anzeigen wegen: — Biotopzerstörung Seblasmühle — Heckenrodungen Jahnstrasse — Wilde Müllablagerungen im gesamten Gemeindegebiet Sonstiges: — Stellungnahme der OG zum Autobahn ausbau A6 mit Forderung von Sofortmaß nahmen wie Nachtfahrverbot, Tonnagen beschränkung etc. 1993 Schwerpunkthemen: — Anzeigen wegen Biotopzerstörungen Borstgrasrasen — Naturpflegeaktionen mit LBV Hirschau 1994 Schwerpunkthema: — — Zusammenarbeit mit örtlicher Jägerschaft bzw. Hegering begründet Baum- und Heckenpflanzungen, z.B. am Naturbad Schnaittenbach 1995 — Pflanzung „Hans-Busch-Gedächtnishecke“ mit Festveranstaltung im alten Rathaus und Ehrung langjähriger Mitglieder 1996 Um Schnaittenbach häufig gesehen: Das Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) 22 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Schwerpunkthemen: — — — — Biberkartierung im Ortsbereich Umsetzung von Waldameisennestern Hecken- und Baumpflanzungen Anzeige wegen Öl- und Müllverunreini- gung Lohmühlbach Sonstiges: — Mitarbeit im AOVE-Arbeitskreis „Umwelt und Natur“ — Protest gegen Unkrautvernichtungsaktion AKW-Kick Veranstaltungen: — 1. Ramma-Damma-Aktion – Ab 1996 jährliche Aufräumaktion Ramma-Damma und Teilnahme am Sommerferienpro- gramm — Gründung ELWUSCH durch BN-Mitglieder (Bürgerinitiative „Interessengemeinschaft zum Erhalt und zur Förderung der Wohn-, Lebens- und Umweltqualität in der Stadt Schnaittenbach e.V.) 1997 Schwerpunkthema: — Einsatz für Klärteich beim Naturbad 1998 Schwerpunkthemen: — Forderung nach „Umwelttickets“ (verbil- ligte Bahntickets Schnaittenb.– Amberg) — Örtliche Agenda 21 ins Leben gerufen 1999 Schwerpunkthemen: — — Stellungnahmen Ausbau A6 und Bebau- ungspläne der Stadt Schnaittenbach Ehenbach-Renaturierung aufgenommen im Umweltforum Bayern – Modellprojekt ! 2000 Schwerpunkthema: — Beitritt der Stadt Schnaittenbach zum Landschaftspflegeverband auf Betreiben des BN 2001 Schwerpunkthema: — Hecken 2002–2006 Schwerpunkthema: — Kartierung und Überwachung von Fleder- mauspopulationen, Fledermauskästen aufgehängt Veranstaltungen: — Protest gegen Autobahnausbau A6 und Forstreform Oben: Die Ortsgruppenaktiven beim alljährlichen Ramadama (2009); mitte: Exkursion zu Feuersalamandern (2011); unten: Neuwahl Vorstandschaft (2010), von links: Peter Zahn, Rudolf Leitl, Georg Kraus, Gabi Meiser, Georg Dobmeier und 1.Vorsitzender Beppo Schuller 2004–2006 Schwerpunkthema: — Unterstützung des Volksbegehrens „Aus Liebe zum Wald“ — Aufklärung der Bachverunreinigung Besonderes: — Einsatz für das St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg 23 Ortsgruppen – SchnaittenbACH 2007 Besonderes: — Ehrung im Landratsamt wegen alljährlicher „Ramma-Damma-Aktion“ 2008 Schwerpunktthema: — Salamanderhilfe am „Kohlberger Ranger“ inkl. Salamanderwanderung Sonstiges: — Schaffung eines Vereinskastens 2009 Schwerpunktthema: Veranstaltungen: Exkursionen: Sonstiges: — — — — — — — — — — — 50 Fledermauskästen gekauft und aufgehängt Dia-Vortrag von Horst Schwemmer: „Unser schöner Landkreis“ Führung durch den neuen Wildbienenlehrpfad bei Schönlind Ausflug ins Naturschutzgebiet (NSG) Kulzer Moos Edelsteinwanderung mit Susi Meier Stellungnahme zu Flächennutzungsplänen o.ä. Einsatz für Beibehaltung der Ehenbachumleitung Salamanderaktion mit Reinhold Lenz Stellungnahme zum geplanten Solarpark Weidenschnitt am Ehenbach Blumenpflanzaktion im Senioren- und Pflegeheim „Evergreen“ 2010 Veranstaltungen: Exkursionen: Sonstige Aktionen: — Umwelttag am Ehenbach — Waldspaziergang mit Forstdirektor Reinhard Lenz — Exkursion ins Kulzer Moos — Protest gegen Eichenfällung Brödlasfurth — Ehenbachumleitung Seblasmühle mit der Vilsallianz — Diskussion Windenergie —Mauersegleraktion — Salzschäden am „Kohlberger Ranger“ — Protestaktion gegen Temelin — Bericht über Fledermausaktion im BN-Magazin „Natur & Umwelt“ — Start „Facebook“ 2011 Veranstaltungen: — 25-jähriges Jubiläum: Waldspaziergang mit Reinhard Lenz Sonstige Aktionen: — Diskussion Windenergie/Biogasanlage Döswitz — Mahnwache in Amberg wegen Fukushima 2012 Schwerpunkthema: Veranstaltungen: Sonstige Aktionen: 24 — — — — — — Kauf und Anbringung von 20 Fledermauskästen u.a. am „Nassen Schlag“ Waldspaziergang in der Forstlohe, Vilseck (Forstdirektor Reinhard Lenz) Gemeinsame Stellungnahme mit der Kreisgruppe zur Windenergie. Unterschriftenliste für „Natur- und Kulturlandschaft niederbayerische Donau“ Teilnahme „Runder Tisch“ zur Vilsallianz Weidenschnitt am Ehenbach (auch schon 2010) 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 2.5 Sulzbach-Rosenberg Gründung der OG am 05.12.1985 1985 — Dr. Semmelroch, Vorsitzender der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach, gründet im „Schlößl“, Ortsteil Rosenberg, die Ortsgruppe (–> Zeitungsausschnitt oben). — 1. Vorsitzender Peter Zahn; 2. Vorsitzender Lothar Sandig 1986 — Erste Aktion: Sammlung von Aluminiumabfällen an den Schulen. — Seit 1986 kümmert sich der BN um Hornissen. Die Bevölkerung wird bei Problemen beraten; in Einzelfällen werden Hornissennester versetzt; Informationen und Ausstellungen werden organisiert. 1988 — Betreuung von Amphibien-Rückhaltezäunen an Straßen im Stadtgebiet 1989 — Die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger durch die Maxhütte (Staub, Schadgase, Lärm, Wasserschadstoffe, Deponieauswirkungen) entwickeln sich zu einem Dauerthema in der öffentlichen Diskussion. Durch Schreiben an die zuständigen Stellen wird auf die lokale Belastungssituation aufmerksam gemacht; Abhilfemaßnahmen werden gefordert. Der Kontakt mit mehreren Zeitungsartikel: Sulzbach-Rosenberger Stadtnachrichten, 07.12.1985 lokalen Gruppierungen (Ökumenischer Arbeitskreis Herz-Jesu/St. Johannis, DGB-Ortskartell, Betriebsrat Rosenberg/Rohrwerk, Bürgerinitiative „Saubere Luft“) wird aufgenommen. — Protest gegen die Planung für den Industriepark Ost. — Im August wird mit der Renaturierung des Erlbachs im Bereich des ehemaligen Stadtbades begonnen (–> Fotos nächste Seite). Die Anregung zur Umgestaltung ging 1985 vom BN aus. — Der 1. Vorsitzende Peter Zahn wird im April zum ehrenamtlichen Umweltschutzbeauftragten der Stadt Sulzbach-Rosenberg bestellt. Außerdem arbeitet er im Vorstand der Kreisgruppe des BN mit. Da Themen aus dem Bereich Natur- und Umweltschutz bereits auf diesen Ebenen bearbeitet werden, wird keine zusätzliche Stellungnahme durch die Ortsgruppe abgegeben. Die Eigenaktivitäten der Ortsgruppe gehen daher auffällig zurück. 1989/90 — Errichtung einer Kaserne mit Sportanlage für die Bayerische Bereitschaftspolizei in der Wagensaß. Flächenbedarf ca.30 ha (15 ha Wald und 7.000 m² 25 Ortsgruppen – Sulzbach-Rosenberg Weiher). Der BN äußert sich kritisch zu dem Vorhaben. — Ab Mitte 1990 laufen in der Stadt die Arbeiten zur Stadtbiotopkartierung. Der BN unterstützt aktiv die Kartierungsarbeiten. 1991 — Zahlreiche Aktivitäten zum Volksentscheid für „Das bessere Müllkonzept“ —Die „BI gegen die WAA“ und die BI „Saubere Luft“ schließen sich zur Sulzbach-Rosenberger Umweltschutz Initiative e.V. zusammen. Die UI will sich um den Natur- und Umweltschutz in Sulzbach-Rosenberg kümmern. Da UI-Mitglieder auch BN-Mitglieder sind und eine Doppelbelastung vermieden werden soll, werden künftig anfallende Probleme mit der UI abgesprochen. Die BN-Ortsgruppe gibt nur gelegentlich eigene Stellungnahmen ab. Ab 1992 Bei folgenden Maßnahmen war die Ortsgruppe mit beteiligt: — Rekultivierung des Steinbruchs am Annaberg-Südosthang (1988); seit 1986 „wilde Müllablagerungen“ — Streuobstwiese Annaberg-Nordhang: Pflanzung von Obstbäumen (1990) — Unterschutzstellung von 28 ha Kiefernwald bei Großalbershof (ursprünglich als Deponiestandort eingeplant!) — Agrarstrukturelle Vorplanung (1993) zur Koordination von Ausgleichsmaßnahmen — Mitarbeit im Bürgerparkverein (1994) — Unterschriftensammlung: Verbesserungen für Bahnpendler (1995) — Umbau und Sanierung Stadtweiher und Stadtpark (1989–2002) — Baumschutzverordnung für das Stadtgebiet (1995) — Projektvorschlag zur Förderung des ländlichen Raums; EU Strukturpolitik,5b-Programm. (1995) — Aktion „Dosenfreie Region“: gegen Einwegdosen – für Mehrwegflaschen — Agenda 21, Mitarbeit im Arbeitskreis Energie (1999) —Flächennutzungsplanänderungsverfahren — Bau der AS 35 Abgelehnte Vorhaben: — Errichtung einer Restmülldeponie im Herrn-Holz bei Großalbershof (1990–1995) — Ausbau des Kempfenhofer Wegs (1995–1997) — Einsatz belasteter Althölzer im Heizkraftwerk an der Europastraße (2004) — Eingriffe im Stadtgraben (1995/1997) Bilder von links: Sanierung Stadtweiher (1995); Erlbach-Renaturierung in Sulzbach-Rosenberg (1988); Irische Schwertlilie (Iris sibirica) im Kiefernwald bei Großalbershof; 26 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Ortsgruppen – Vilseck 2.6 Vilseck Gründung der OG am 21.06.1985 Zum 1. Vorsitzenden wurde Andreas Rösch aus Vilseck gewählt. Klagen aus der Bevölkerung über unhaltbare Zustände in der Bauschuttdeponie der Stadt Vilseck in Oberweißenbach bildeten den Einstieg in die Aktivitäten der Ortsgruppe. Die Verhältnisse verbesserten sich daraufhin nur allmählich. Heute plant die Stadt Vilseck auf diesem Areal eine Photovoltaik-Anlage. In der breiten Bevölkerung bekannt wurde der BUND Naturschutz weiter durch einen Infostand, der herkömmliche und weniger umweltschädliche Wasch- und Reinigungsmittel zum Thema hatte. Anschließendes Schwerpunktthema der Ortsgruppe bei ihren Zusammenkünften und auch im Hinblick auf die Information der Öffentlichkeit war die zuerst noch geplante und dann im Bau befindliche „WAA Wackersdorf“. Den mit Abstand breitesten Raum jedoch nahm das Engagement bezüglich der Grundwasserentnahme aus der Vilsecker Mulde ein. Die bisherigen Trinkwasserversorgungen der Stadt und des Südlagers des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr wurden aufgegeben, und eine neue Wasserversorgung aus dem geplanten Naturschutzgebiet der Vilsecker Mulde wurde in Angriff genommen – zunächst leider ohne Rücksicht auf ökologische Belange. Eine Vielzahl von Anträgen an die Stadt bis hin zu einer Petition im Bayerischen Landtag und einer gerichtlichen Auseinandersetzung führte zu Gutachten und Beweissicherungsmaßnahmen, zu einer Begrenzung der Entnahmemengen und, was im Hinblick auf die Gesundheit der Bevölkerung besonders wichtig ist, zur Sanierung des riesigen Schuttplatzes am Rand des Südlagers. Dieser liegt exakt in der Fließrichtung des Grundwassers und diente über Jahrzehnte hinweg zur Entsorgung von Müll und Sondermüll aller Art. Wiederum politisches Engagement erforderte die Mitwirkung des BN in einer Bürgerinitiative zur Verhinderung einer Mobilfunkstation am Ortsrand direkt neben dem Schwimmbad. Ein Bürgerbegehren wurde auf den Weg gebracht; der bereits angelieferte Funkmast musste wieder abtransportiert und die Bauarbeiten eingestellt werden. Es waren die nicht-politischen Aktivitäten, die mehr Freude machten. Auf den Grundstücken des BUND Naturschutz in den Gemeinden Vilseck und Freihung waren immer wieder landschaftspflegerische Maßnahmen erforderlich. Ob am Oberlauf der Vils bei Hämmerleinsmühle, oder am Ebersbacher Weg, und nicht zuletzt bei der Rumpelmühle. Bei der Biotoppflege durch Mäharbeiten, der Entfernung des Grasschnittes oder der schonenden Entlandung von Entwässerungsgräben waren natürlich auch die Mitglieder der Ortsgruppe gefragt, mehrfach tatkräftig unterstützt von Schülerinnen und Schülern des Schülerheims des Max-Reger-Gymnasiums Amberg. Die Libellenkartierung mit Richard Seidenbusch oder die Waldführung unter der Leitung von Willi Merkl mit anschließendem Quiz bleiben ebenso in angenehmer Erinnerung. Von oben: 1) Biberland im Birkenbruch Rumpelmühle; 2) Eine unserer wertvollen Feuchtflächen: Der sog. Hacklweiher; 3) Ein BN-Schild weist auf unsere Wagenweiher hin; 4) Die Blasensegge, Zeiger für eine „saure Wiese“. 27 3. Menschen im BUND Naturschutz Naturschutz wird von Menschen getragen. Engagement ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Viele Menschen wären zu nennen, die sich darum verdient gemacht haben. Dabei sind vor allem die Ehrenamtlichen eine wesentliche Stütze für den Verband. Denn ohne sie gäbe es kein Hauptamt. Anerkennung verdienen alle, die sich im Rahmen der Verbandsstrukturen einsetzen und damit Verantwortung übernehmen. Aber auch die vielen freiwilligen Helfer, ob im Amphibien-, Hornissen- und Biotopschutz oder bei Aufräumaktionen, beim Betreuen von Kinder- und Jugendgruppen oder anderen wichtigen umweltpolitischen Themen seien in diesen Dank mit eingeschlossen. 3.1 Ehrenamt Vorstandschaft Die Leitung der Kreisgruppe erfolgt durch die ehrenamtliche Vorstandschaft (derzeit 10 Personen). Im Laufe der Jahre haben sich hier BN-Mitglieder mit teils erheblichem Zeitaufwand ehrenamtlich engagiert. Die zuständigen Vorsitzenden waren: – Dr. Hermann Semmelroch, 1973–1988 Unten, von links: Dr. Hermann Semmelroch Josef Christ Peter Zahn 28 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach – Josef Christ, 1988 –2000 – Peter Zahn, seit 2000 Aktive Mitglieder Wir wollen stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helfer, die zu nennen wären, zwei Menschen vorstellen: Hermann Merkl und Josef Schißlbauer. Herr Merkl (–> Bild oben) wirkte über viele Jahrzehnte als Grundschullehrer in Illschwang und war bis zu seinem Tod der versierteste Kenner von Geologie und Botanik im Landkreis. Er hatte nahezu lückenlose Kenntnis über Standorte von unzähligen Pflanzenarten. Er hinterließ mit seinem Tod eine große Lücke im Naturschutz. Josef Schißlbauer aus Sulzbach-Rosenberg hat über Jahrzehnte seine handwerklichen Fähigkeiten in den Dienst des Naturschutzes gestellt. Der gelernte Maurer war über viele Jahre der Materialwart sowohl der BN- als auch der LBV-Kreisgruppe. Er hat durch seine zupackende Art den Naturschutz mit unzähligen Stunden unterstützt. Ohne ihn wäre vieles sehr viel schwieriger gewesen. (–> Bild unten) Oben: Der frühere Kreisvorsitzende Josef Christ, Frau Renate Wening LPV Amberg-Sulzbach, sowie Hermann Merkl im Lauterachtal Bei der Einweihung der Aussichtskanzel an den Kammerweihern, zweiter von links: Josef Schißl bauer sowie Mitarbeiter der N-ERGIE Nürnberg 29 Menschen im Bund Naturschutz 3.2 Hauptamt Wir haben im Folgenden zusammengefasst, wer bisher im BUND Naturschutz hauptamtlich beschäftigt war und ist. Dabei fällt auf, dass der BUND Naturschutz bereits Arbeitgeber für viele Menschen war. Die Statistik weist mittlerweile 13 hauptamtliche Mitarbeiter auf. Für manchen bildete die Zeit beim BN einen wichtigen Schritt in andere Beschäftigungsverhältnisse. Zusammen mit den Zivildienstleistenden (Zivi) kommen wir auf 30 Menschen, die schon beim BN gearbeitet haben. Der letzte Zivi leistete im Jahr 2010 seinen Dienst ab. Immerhin 17 junge Männer fanden beim BUND Naturschutz eine sinnvolle Alternative zum Wehrdienst. Diese Zahl wird sich nicht mehr ändern, nachdem der allgemeine Wehrdienst und damit auch der Ersatzdienst seit 2010 abgeschafft sind. Wenn wir noch Praktikanten, die länger hier waren, dazu zählen, kommen wir schon auf 34 Mitarbeiter in unseren Reihen. Das ist eine stolze Zahl und zeigt, dass es ohne engagierte Menschen nicht gelingt Naturschutz zu betreiben. Links: Bekämpfung von Japanischem Stauden knöterich; mitte oben: Fahrt zur Agrardemo nach Berlin; darunter: Errichtung eines Krötenzauns bei Leinhof. 30 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Menschen im Bund Naturschutz Zivildienstleistende Die vielen Individualisten unter den Zivildienstleistenden können wir leider nicht beschreiben. Da gäbe es viel zu erzählen. Ob mit landwirtschaftlichen oder eher mit Computerfähigkeiten ausgestattet waren sie stets wichtige Helfer im Jahresablauf. Eine chronologische Aufzählung unserer Zivis: – Werner Diemer, 05.11.1979 bis 28.02.1981 – Markus Posset aus Großschönbrunn, 05.01.1987 bis 31.08.1988 – Horst Schwemmer aus Guntersrieth, 03.07.1989 bis 30.09.1990 – Dieter Scharl aus Amberg, 15.10.1990 bis 14.01.1992 – Carsten Huber aus Hahnbach, 01.04.92 bis 30.06.1993 – Johannes Klaus Falk aus Ehenfeld, 03.05.1993 bis 31.07.1994 – Frank Eckstein aus Kümmersbuch, 04.07.1994 bis 30.09.1995 – Christian Lenk, 03.07.1995 bis 31.07.1996 – Markus Hofmann aus Luppersricht, 01.07.1996 bis 31.07.1997 – Ulrich Piehler aus Freudenberg, 20.10.1997 bis 19.11.1998 – Michael Kohl aus Iber, 01.09.1998 bis 30.09.1999 – Christian März aus Ödputzberg, 01.12.1999 bis 31.10.2000 (–> Bild rechts oben) – Stefan Feigl aus Allmannsfeld, 01.02.2001 bis 31.12.2001 – Christopher Trepesch aus Speckmannshof, 02.01.2002 bis 31.10.2002 – Florian Weiß aus Vilseck, 02.01.2003 bis 31.10.2003 – Philipp Brandl aus Amberg, 01.12.2003 bis 30.09.2004 – Markus Renner aus Kürmreuth, 05.11.2007 bis 31.07.2008 – Benedikt Lobinger aus Neumühle, 16.09.2009 bis 15.06.2010 (–> Bild rechts unten) Praktikanten Die Kreisgruppe beschäftigte – und tut dies nach wie vor – Praktikanten, die z.B. im Rahmen eines Studiums zu uns kommen. Unter anderem haben hier gearbeitet: – Ferdinand Schnellinger, Student aus Neukirchen, 31.10.2000 bis 22.12.2000 – Gerhard Klopsch, Dipl.-Agraring. aus Deinsdorf, 01.12.2004 bis 31.08.2005 – Matthias Sommer, Student aus Sulzbach-Rosenberg, 1.09.2005 bis 30.11.2005 – Christian Heim, Student aus Ernhüll, 24.09. bis 28.02.2013 Oben: Baumpflanzaktion mit Richard Lehmeier, Landschaftspflegeverband und Zivi Christian März; unten: Zivi Benedikt Lobinger beim Baggern im Biotop 31 Menschen im Bund Naturschutz Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – gestern und heute Erstaunlich, wie viele Menschen schon hauptamtlich bei der Kreisgruppe beschäftigt waren. Der erste Mitarbeiter war der Agaringenieur Jochen Otte aus Schmidmühlen, der sich 1986 und 1987 überwiegend mit dem Zustand der Gewässer beschäftigte. Frau Paula Grünthaler arbeitete zu dieser Zeit (1987) als Bürokraft für uns. Für viele Jahre war die Geschäftsstelle mit der Bürofachfrau Marianne Fischer aus Sulzbach-Rosenberg halbtags besetzt. Sie war über 17 Jahre vormittags Ansprechpartnerin für die Bevölkerung und arbeitete seit März 1988 bis zum Jahr 2005 im Büro. Frau Fischer war in dieser Zeit die Konstante in einer wechselnden Belegschaft mit Zivis und einer ganzen Reihe von Berufsanfängern aus den Naturwissenschaften. Die Landesgartenschau (LGS) in Amberg (–> Bild unten) bildete 1996 für die Kreisgruppe einen Arbeitsschwerpunkt. In dieser Zeit war der BN ein kleines Unternehmen mit insgesamt 8 Mitarbeitern/Innen. Beschäftigt waren unter anderem: – Frau Beatrix Becker, Sulzbach-Rosenberg 01.07.1996 bis 31.10.1996 LGS – Frau Anneliese Wiesend 01.5.1996 bis 30.06.1996 LGS – Frau Marion Schottorf, Schnaittenbach 01.05.1996 bis 30.06.1996 LGS – Herr Thomas Lingl, Schwandorf 01.5.1996 bis 30.06.1996 LGS In dieser Zeit und darüber hinaus war Dipl. Biologe Richard Lehmeier vom 01.11.1995 bis 31.10.1996 beim BN. Er ist im Landkreis wohl bekannt und arbeitet heute als Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes in Amberg. Dipl. Biol. Markus Schmidbauer war vom 31.12.1995 bis 30.12.1996 der zweite fachliche Mitarbeiter, der die LGS für den BN mit dem Biberfreigehege wesentlich mitgestaltete. Diese Zeit bildete den Einstieg in das Bayerische Bibermanagement beim BUND Naturschutz Landesverband. Mittlerweile arbeitet Herr Schmidbauer als freiberuflicher Filmemacher und Biologe. In der Zeit vom 01.11.1998 bis 31.10.1999 leitete Dipl.-Ing. Forstwirtschaft (FH) Manfred Eilles die Geschäftsstelle. Es folgte Dipl. Biologe Andreas Raaber, der in der Zeit vom 15.03.1999 bis 11.02.2001, das Umweltbildungsprojekt „Beziehungen“ mit Förderung des Bayerischen Umweltfonds durchführte. Dieses Projekt wurde kurzfristig von Dipl.-Ing. Forstwirtschaft (FH) Philipp Roidl, 01.04.2001 bis 19.07.2001 weiter- und von Dipl.-Ing. Umweltsicherung (FH) Horst Schwemmer zu Ende geführt. Herr Schwemmer, der seit 20.12.1999 bei der KG arbeitet, ist mittlerweile der langjährigste Mitarbeiter. In seine Zeit fielen viele Projekte im Bereich der Bestandsaufnahmen/Kartierungen und Umweltbildung. Seit 2010 ist er nur noch an zwei Tagen pro Woche für die Kreisgruppe tätig, da er an drei Tagen als Bibermanager Nordbayerns für die Landesgeschäftsstelle in Nürnberg beschäftigt ist. Seitdem ist die Geschäftsstelle zusätzlich an einem Tag mit Dipl.-Forstwissenschaftler Stefan Schäffer besetzt. Damit ist die Geschäftsstelle derzeit an insgesamt drei Tagen pro Woche besetzt. Im Bild u.a. von links nach rechts: Beatrix Becker, Marianne Fischer, Christian Lenk, Hubert Weinzierl, Markus Schmidbauer, Richard Lehmeier, Ilse Hagen und Josef Christ; Bild oben: Horst Schwemmer bei einer Kinderführung. 32 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 4.Naturschutz in der Region Oben: Frankenalb, Ausblick vom Höhenglücksteig 4.1 Anmerkungen zum Landkreis Der Landkreis Amberg-Sulzbach wird durch drei Landschaftstypen geprägt. Sie decken sich weitgehend mit folgender Einteilung der naturräumlichen Haupteinheiten (–> Übersichtskarte rechs): Übersichtskarte: Naturräumliche Haupteinheiten des Landkreis Amberg-Sulzbach − Naabgebirge (als Ausläufer des Vorderen Oberpfälzer Waldes) − Oberpfälzisches Hügelland − Die Mittlere und Nördliche Frankenalb R- Z BE ÄL PF Ü G IS G NAAB- E EL CH BIRGE LA ES ND L A Oberpfälzisches Hügelland H N Die mit rund 600 Millionen Jahren ältesten Gesteine des sogenannten Präkambriums sind die kristallinen Massengesteine des Naabgebirges, das sich keilförmig von Osten kommend in den Landkreis schiebt. Gneise und Granite wechseln sich ab. Der Rotbühl ist mit 670 m die höchste Erhebung im Landkreis. O Naabgebirge E N K F R A Insgesamt zeichnet sich der Landkreis durch eine außerordentliche Fülle an geologischen Formationen aus. Diese wollen wir kurz darstellen, weil dies zu einer Vielfalt von Flächen mit unterschiedlichen (v.a. Boden-) Eigenschaften führte, was wiederum die Grundlage für eine außerordentliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist. B Nach Abschluss der variskischen Gebirgsbildung wurde das Gebiet mehrmaligen Hebe- und Senkungsvorgängen unterworfen. Die damit verbundenen tektonischen Spannungen hatten die Ausbildung 33 der nahezu 200 km langen, NW-streichenden Störungszone des Bayerischen Pfahls zur Folge, die im Landkreis ihre Fortsetzung im so genannten Amberg-Sulzbach-Auerbacher Störungssystem findet. Im Zuge der Gebirgsbildung wurde das Oberpfälzische Hügelland angehoben, einzelne Bereiche tauchten ab, andere wurden aufgeschoben. Es entstand die charakteristische Schollenlandschaft zwischen dem kristallinen Grundgebirge im Osten und dem Jurazug im Westen des Landkreises. Nachfolgende Erosion im Zusammenspiel mit der Tätigkeit von Flüssen und Bächen haben großflächige tektonische Senken ausgeschürft, die mit marinen oder festländischen Ablagerungen gefüllt wurden. Während die Ablagerungen des Buntsandsteins, zu denen das im Tagebau erschlossene größte Kaolinvorkommen Europas bei Hirschau-Schnaittenbach gehört, die Grenze zum Naabgebirge bilden, dominieren die Sedimente des Keuper (v. a. Buntsandstein, Feuerletten, Rhätsandstein) die Beckenräume der Hahnbacher und der Hirschau-Schnaittenbacher Senke. An der Oberkante des wasserstauenden Feuerletten findet man vielfach Quellhorizonte. Im Gegensatz zu den Ablagerungen von Buntsandstein und Keuper stehen die Gesteine des Muschelkalks nur vereinzelt an der Oberfläche an. Im Bereich der Vilsecker und Freihölser Senke finden sich großflächige Überdeckungen der Oberkreide. Ihre Verwitterung bedingte die Ausbildung ausgedehnter Feuchtflächen und Moore, die heute weitgehend entwässert sind. Mittlere und Nördliche Frankenalb Der Gesteinsaufbau der im Landkreis bis zu 20 km breiten Frankenalb bedeckt mehr als die Hälfte des Landkreises. Er besteht weitgehend aus Ablagerungen des Jurameeres, das vor mehr als 200 Millionen Jahren von Nordwesten vordringend weite Randgebiete des Grundgebirges überflutete. Dabei ruht der Sockel des sanft nach Osten abfallenden Mittelgebirges auf älteren Sedimenten des Keupers, der mit dem gelbbraunen Rhätsandstein abschließt und die Alb als schmalen Saum umgibt. Auf den schwarzjurasischen Albfuß (Lias) aus Kalksandsteinen, Mergeln und Ölschiefern folgen die dunklen Opalinustone und -mergel des Braunjura (Dogger), mit denen der eigentliche Gebirgskörper beginnt. Darüber folgt der Brauneisensandstein, dem der Braunjura seinen Namen verdankt. Vor allem im Westen liegen die karbonatreichen Ablagerungen des Weißen Jura (Malm). Charakteristisch ist ein Wechsel aus Dolomit und Schichtkalk. Während an manchen Stellen die sandig verwitternden Massenkalke bizarre Felstürme und Felsmauern bilden, wie z. B. bei Hirschbach und im Ammer- und Lauterachtal, bedingen die flach verwitternden Schichtkalke und Mergel ein flachwelliges Relief. Der Landkreis wird von großen Waldgebieten wie z.B. dem Hirschwald und dem Veldensteiner Forst (beides Naturparke) mit insgesamt 48% Anteil an der gesamten Landkreisfläche geprägt. Damit gehört Amberg-Sulzbach mit zu den waldreichsten Landkreisen Bayerns. Bilderreiheihe, von oben: 1) Freudenberger Land (Naabgebirge); 2) Orchideenwiese Thann (Naabgebirge); 3) Höhengau (Oberpfälzisches Hügelland); 4) Rabenfels (Frankenalb). 34 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region 4.2 Naturschutzfachliche Einschätzung Es gibt lediglich fünf Naturschutzgebiete (NSG) in Amberg-Sulzbach (–> Karte folgende Seite) mit einer Gesamtfläche von 325 ha. Damit ist der Landkreis mit 0,26 % Flächenanteil Schlusslicht im Oberpfalzvergleich. Hier gibt es erheblichen Nachholbedarf. Der Schergenbuck mit Schloss Neidstein, das Untere Pfistertal nördlich von Vilshofen, die Wüstung Großenfalz, die Grubenfelder Leonie und die Pegnitzau zwischen Ranna und Michlfeld stellen die NSG Gebiete dar. Dieser Mangel an Schutzgebietsausweisungen treibt uns an. Denn es ist nicht so, dass keine schutzwürdigen Flächen vorhanden wären. Überfällig ist die Ausweisung eines NSGs Vilsecker Mulde. Auch große Teile des Lauterachtals oder Teile der Orchideen-Buchenwälder würden diesen Schutzstatus verdienen. Bei geschützten Landschaftsbestandteilen (GLB) sieht es ähnlich düster aus. Außerhalb des Stadtgebietes von Amberg finden sich im Landkreis Amberg-Sulzbach nur 2 GLB: die Allee am Annaberg und einen aufgelassenen Kalksteinbruch nördlich von Theuern. Überfällig sind weitere Ausweisungen. Wir haben eine BN-eigene artenreiche Fläche in der Hahnbacher Senke vorgeschlagen, die über die Naturschutzfachbehörde ausgewiesen wird. Diesen Schutz hat z.B. auch die Kehlkapelle bei Höhengau dringend verdient. Dem ständig zunehmenden Verlust von Landschaft, sowie Tierund Pflanzenarten durch Zersiedelung, Verkehrsflächen und zu intensiver Landnutzung kann und muss durch Schutzgebietsausweisungen begegnet werden. Im Rahmen der Bauleitplanung versuchen wir Einfluss auf die Entwicklung des Landkreises zu nehmen und eine maßvolle Siedlungsentwicklung zu erreichen. Als anerkannter Naturschutzverband nutzen wir die Möglichkeit der Pacht und des Ankaufs von naturschutzfachlich wertvollen Flächen. Aktuell hat unsere Kreisgruppe 46 teils zusammenliegende Flächen in Besitz und einige Weiherflächen in Pacht. Die Erhaltung von Natur ist ein wesentliches Ziel unseres Verbandes. Deswegen mischen wir uns ein, um eine nachhaltige Entwicklung im Landkreis zu erreichen. Weil wir die dauerhafte Sicherung von Landschaften und der an sie angepassten Pflanzen- und Tierwelt anstreben, kaufen oder pachten wir schützenswerte, oft bedrohte Flächen. Dies ist nicht selten der beste Schutz vor anderen Nutzungsansprüchen. Der BUND Naturschutz hat deshalb eine landwirtschaftliche Betriebsnummer, so wie sie Landwirte auch haben. Dabei sind unsere Produkte nicht Milch, Eier, Mais, Fleisch und Kartoffeln, sondern Schnarrschrecke, Brandknabenkraut, Zwergtaucher und Fieberklee. Wir sind zwar stolz auf die ökologische Qualität und Bedeutung unserer Flächen, gleichzeitig bringt aber jede Fläche auch Verantwortung und Arbeitsbelastung mit sich. Daher würden wir es bevorzugen, wenn verbreitet eine nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Nutzung stattfinden würde, die die Belange der Biodiversität ausreichend berücksichtigt, so dass Flächen im Besitz des BN weitestgehend überflüssig werden würden. Noch ist dies nicht der Fall. Daher kümmert sich die Kreisgruppe aktuell um ca. 67 ha Eigentumsflächen und um etwa 25 ha Pachtflächen, von denen wir einige auf den folgenden Seiten vorstellen. Wir haben zwei Flächenkonzentrationen im Landkreis: Im Lauterachtal (–> S.44–47) pflegt der BUND Naturschutz mehr als 18 ha schützens- werte Magerrasen. Um wertvolle Feuchtlebensräume kümmern wir uns vor allem in der Vilsecker Mulde (–> S.41–43) mit der größten Flächenkonzentration von knapp 40 ha. Rund um Hahnbach pflegen wir 7 Flächen mit mehr als 3 ha Fläche (S.39). Unsere größten Pachtflächen sind mit 21 ha die beiden Kammerweiher im Naturschutzgebiet Pegnitzaue bei Michelfeld (S.49). Überdies pflegt die Kreisgruppe noch einige besondere Flächen z.B. in der Stadt Amberg am Mariahilfberg die sogenannte Lehmgrube (S.40) oder bei Hirschbach den Höhenglücksteig 1.Teil (S.38). Oben:Frauenschuh-Blüte mit Sandbiene; unten: Lauterachtal mit Biberbau und Jurafelsen 35 NatUrschutz in der Region 4.3 Unsere Grundstücke und Pachtflächen BN-Flächen Nr. Gemeinde Bezeichnung Die Karte verschafft Ihnen einen Überblick über unsere Grundstücke (orange) und Pachtflächen (blau). Mithilfe der Nummern können Sie die Flächen den Orten auf der Karte zuordnen. Ebenfalls markiert sind die von uns betreuten Amphibienwanderwege und die fünf Naturschutzgebiete im Landkreis. 01 Hirschbach Rutsch´n am Höhenglücksteig 38 02 Hahnbach 03 Hahnbach 04Hahnbach 05 Hahnbach Frühlingsenzianwiese bei Schalkenthan Zwischenmoor bei Kötzersricht Siegertweiher Vilswiesen bei Hahnbach 39 39 Vom BN betreute Amphibienwanderwege 35 Beschreibung auf Seite 06 Su.-Rosenbg. Mertelweiher bei Großalbershof 07 Amberg Lehmgrube am Mariahilfberg Naturschutzschwerpunktgebiet Vilsecker Mulde Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal 1 – 10 20 Hohenburg 21 Hohenburg 22 Hohenburg 23 Hohenburg 24 Hohenburg 25Hohenburg 26 Hohenburg 27 Hohenburg 28Hohenburg 29 Hohenburg 30 Hohenburg 31Hohenburg 32 Hohenburg Feuchtfläche mit Hochstaudenflur Trockenrasen im Pirzertal Trockenrasen im Pirzertal Streuobstflächen bei Adertshausen Trockenrasen im Pfeiffertal Feuchtfläche Halbtrockenrasen mit Kalkscherbenacker Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald Koppelfläche Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald Historischer Mittelwald Halbtrockenrasen Lichter Kiefernwald 33 Edelsfeld Erlenbruchwald bei Eberhardsbühl 34 Freudenberg Wechselkrötenweiher bei Baumgarten 35 Freudenberg Pechnelkenwiese bei Baumgarten Pachtflächen Kreisgruppen-Geschäftsstelle: Obere Gartenstraße 3 92237 Sulzbach-Rosenberg 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 1 & 40 41 08 Vilseck Hochstaudenflur bei Gressenwöhr 09 Freihung Hackelweiher bei Freihung 10 Vilseck Schilf- und Hochstaudenflur am Leinschlag 11 FreihungSchönberger Weiher 12Vilseck Schleierweiher 13 Vilseck Feuchtflächen „In der Küche“ 14Vilseck Wagenweiher 15 Vilseck Großer Sollerweiher 16 Vilseck Großer Graselweiher 17 Freihung Feuchtbiotopkomplex Rumpelmühle 18Freihung Vilswiesen 19 Freihung Bruchwald Amazonas Nr. 1 Schmidtstadt, Gemeinde Etzelwang; ehemaliger Klärteich 2 Fürnried, Gemeinde Birgland; Klärteich 3 Leinhof, Gemeinde Birgland; Flurbereinigungsteich 4 Illschwang, Gemeinde Illschwang ehemaliger Klärteich 5 Götzendorf, Gartenteich 6 B14, Stephansricht 7Bereitschaftspolizeikaserne Sulzbach-Rosenberg 8 Staatsstraße Adlholz 9 Langangerweg Amberg nach Aschach 10 Amphibienzaun bei Kastl 36 – 1 42 42 43 43 44 45 46 45 45 45 48 48 2 Nr. 01 Kammerweiher bei Michelfeld 02 Zuckerweiher bei Hahnbach 49 49 NatUrschutz in der Region 1 Auerbach i.d.Opf. Übersichtskarte: Landkreis Amberg-Sulzbach mit Darstellung der BN-Flächen und -Aktivitäten Naturschutzschwerpunktgebiet VILSECKER MULDE –> Detailkarte S. 41 Vils Schmalnohe-B. 15 13 16 12 14 10 8 9 19 18 11 Vilseck Freihung 17 Königstein 8 Edelsfeld Vils rdsEberhar B. bühle Hahnbach 2 Etzelwang 6 4 Sulzbach-Rosenberg Weigendorf ch 2 5 Schnaittenbach Hirschau bach Neunkirchen Ehenba Geben ch lba Etze Vils 1 Esch enb. Rosenb. 3 Rosenb . 7 34 35 9 Poppenricht Freudenberg 7 2 ch ba ter ns Fe Unterammersricht Amberg Illschwang 4 Ammerbach Ammerthal 5 Kümmersbruck 3 Birgland Ursensollen Kastl Eis Lauterach en ba ch Ebermannsdorf Vils 10 rB Hausene . hl- n- B Müause h Ensdorf . Rieden 32 Hohenburg Kreisgruppen-Geschäftsstelle BN-Grundstücke 1 Pachtflächen 1 Amphibienwanderwege 24 21 30 23 29 31 26 28 25 20 27 Laute rac h 22 N Schmidtmühlen Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal –> Detailkarte S. 44 M: 1:215.000 5 km Vils 1 Tauben b. 1 33 Leherb . 6 bach Rein Hirschbach Naturschutzgebiete 37 NatUrschutz in der Region 4.4 Eine Auswahl unserer Flächen Fläche 01: Am Höhenglücksteig sog. „Rutschn“ Gemeinde: Hirschbach Gemarkung: Hirschbach Flurnummer: 467 Größe: 1,73 ha Ankauf: 1963 Noch vor der Gründung der Kreisgruppe erwarb der BN dieses überregional bekannte Grundstück, auf dem Teile des alpinen Höhenglücksteigs verlaufen. Fantastische Blicke in die Fränkische Alb erhält man von den Aussichtspunkten. Eine Charakterart der Felswände ist das Immergrüne Felsblümlein (Draba aizoides). Oben: Immergrünes Felsenblümchen (Draba aizoides); darunter: Ausblick Richtung Westen (–> Großes Bild S.33) 38 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach Auf den folgenden zwölf Seiten möchten wir Ihnen eine Auswahl dieser Perlen und Naturschönheiten vorstellen. Es ist uns ein Anliegen schützenswerte Flächen mit ausgewählten Tier- und Pflanzenarten zu zeigen. Häufig finden sich gerade auf diesen Flächen bedrohte „Rote Liste Arten“, die besonderen Schutz brauchen. Außerdem wollen wir zwei unserer Pachtflächen vorstellen. Mithilfe der vorangestellten Nummern können Sie die Flächen auf der Übersichtskarte (–> Seite 37) verorten. NatUrschutz in der Region In der Marktgemeinde Hahnbach haben wir mehrere Biotope, von denen wir Ihnen zwei vorstellen wollen: Fläche 02: Frühlingsenzianwiese bei Schalkenthan Gemeinde:Hahnbach Gemarkung:Schalkenthan Flurnummer: 97 Größe: 1,06 ha Ankauf: 1972 Eine äußerst artenreiche BN Fläche ist die Frühlingsenzianwiese bei Schalkenthan. Jedes Jahr im Herbst mähen wir mit dem Balkenmäher die früher beweidete Fläche. Eine Vergrasung und Verbuschung wird somit verhindert. links: Sommer-Aspekt der Wiese; mitte: Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens); rechts: Frühlings-Enzian (“Schusternagerl”, Gentiana verna) Fläche 03: Zwischenmoor bei Kötzersricht Gemeinde: Hahnbach Gemarkung: Kötzersricht Flurnummer: 98/99 Größe: 0,29 ha/0,29 ha Ankauf: 1974/1988 Für das einzige Zwischen- bzw. Übergangsmoor im Landkreis sind Schutzanstrengungen dringend notwendig. Die Marktgemeinde Hahnbach hat, so wie wir vom BN, große Flächen angekauft und entbuschen lassen. Ob es gelingt, diesen seltenen Lebensraum zu erhalten, hängt ganz entscheidend davon ab, Wasser im Moor zu halten. 39 NatUrschutz in der Region Fläche 07: Lehmgrube am Mariahilfberg Gemeinde: Amberg Gemarkung:Amberg Flurnummer: 2856 Größe: 1,43 ha Ankauf: 1980 Die ehemals als Tongrube genutzte Fläche hat sich – am Mariahilfberg gelegen – zu einem Kleinod entwickelt. Mit einer Hecke wurde die Wasserfläche eingepflanzt, eine Streuobstwiese wurde angelegt. Die Amphibien aus Ammersricht nutzen die Wasserfläche als Laichhabitat. Bild rechts: Streuobstpflanzung (2010); unten: heutiger Aspekt 40 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region Naturschutzschwerpunktgebiet VILSECKER MULDE Detailkarte Vilsecker Mulde (vgl. Übersichtskarte Seite 33) 13 15 16 12 14 8 9 19 10 18 11 17 Das Gebiet südlich des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr und nördlich der Staatsstraße zwischen Vilseck und Freihung gilt in Naturschutzfachkreisen als Topadresse für Feuchtgebietsspezialisten. Die Kreisgruppe hat seit den 80er Jahren dort Flächen erworben. Weiher, Feuchtwiesen, Moore und Bruchwälder bilden einen einmaligen Biotopkomplex in diesem Areal. Das Gebiet ist naturschutzgebietswürdig – keine Frage! Auch der Freistaat Bayern hat hier über die bayerische Wasserwirtschaft Flächenkonzentrationen. Es ist an der Zeit, nach jahrzehntelangen Diskussionen ein großes Schutzgebiet zu schaffen. Der Schwerpunkt in der Vilsecker Mulde ist Naturschutz und nicht mehr die Landwirtschaft. Vier ausgewählte Flächen (11, 14, 16 und 17) stellen wir auf der folgenden Doppelseite vor. Einige der in der Vilsecker Mulde beheimateten Arten – unten, von links: Biber (Castor fiber); Flammender Hahnenfuß (Ranunculus flammula); Sumpfschrecke Stethophyma grossum) Nr. Bezeichnung 08 Hochstaudenflur bei Gressenwöhr 09 Hackelweiher bei Freihung 10 Schilf- und Hochstaudenflur am Leinschlag 11 Schönberger Weiher 12 Schleierweiher 13 Feuchtflächen „In der Küche“ 14Wagenweiher 15 Großer Sollerweiher 16 Großer Graselweiher 17 Feuchtbiotopkomplex Rumpelmühle 18Vilswiesen 19 Bruchwald 41 NatUrschutz in der Region Fläche 11: Schönberger Weiher Gemeinde:Freihung Gemarkung:Seugast Flurnummer: 741 Größe: 1,23 ha Ankauf: 1988 Es handelt sich um drei Weiher, die, daher unser Name, von der Familie Schönberger gekauft wurden. In den ausgedehnten Verlandungszonen findet man Teichrohr sänger, Wasserläufer und Eisvogel als Nahrungsgäste. Foto: Schönberger Weiher mit Schilfröhricht Fläche 14: Wagenweiher Gemeinde: Vilseck Gemarkung:Gressenwöhr Flurnummer: 815 / 814 Größe: 1,32 ha Ankauf: 1995 Zum Großteil besteht die Fläche aus einer Glatthaferwiese (Arrhenatherum). An den Dämmen sind zum Teil sehr trockene Ausprägungen vorhanden, die mit Heidenelke (Dianthus deltoides) bestanden sind. 42 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region Fläche 16: Graselweiher Gemeinde:Vilseck Gemarkung:Gressenwöhr Flurnummer: 642 Größe: 1,52 ha Ankauf: 1995 Die Wiese bewirtschaftet ein Landwirt aus Vilseck für uns. Sie wird nach Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) ohne Düngung und Pflanzenschutz gepflegt. Neben dem Grasel-, sind noch Schleier- und Sollerweiher, sowie „In der Küche“ BN Flächen (alle im VNP). Foto: Aspekt der artenreichen Wiese, unter anderem mit dem weiß blühenden Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) Fläche 17: Feuchtbiotopkomplex Rumpelmühle Gemeinde: Freihung Gemarkung: Seugast Flurnummer: 465/1088 Größe: 19,6 ha Ankäufe: 1984/1995 Die sogenannte Rumpelmühle ist unser größtes Grundstück. Wald, Wiese, Weiher, Moor bilden ein großartiges Mosaik. Biber, Eisvogel, Breitblättriges Knabenkraut und Schwarzerlen sind nur einige wenige Bewohner, die wir nennen wollen. Der ehemalige Torfstich soll in Zukunft sich selbst überlassen bleiben. Wir möchten nicht mehr in den Wald eingreifen und ein Naturwaldreservat schaffen, ähnlich denen der Bayerischen Staatsforsten. Foto: Blick auf den Weiher in unserem Biotopkomplex 43 NatUrschutz in der Region Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal Detailkarte Lauterachtal (vgl. Übersichtskarte Seite 33) 24 22 23 21 30 25 31 20 Das Naturschutzschwerpunktgebiet Lauterachtal bildet sozusagen den Gegenpol zur Vilsecker Mulde. Die Lauterach fließt von Kastl kommend bis nach Schmidmühlen, wo sie in die Vils mündet. Die Kreisgruppe hat Mitte der 90er Jahre mehr als 18 ha Flächen erworben. Die zum Teil sehr schwer bewirtschaftbaren Halbtrockenrasen haben unsere Mitglieder mit viel Arbeitseinsatz gepflegt. Viele Bäume wurden gefällt, um z.B. Orchideen, Schmetterlingen und seltenen Heuschrecken Lebensraum zu schaffen. Fünf ausgewählte Flächen (23, 24, 26, 29 und 31) stellen wir auf den folgenden drei Seiten vor. 27 29 26 28 Nr. Bezeichnung 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Feuchtfläche mit Hochstaudenflur Trockenrasen im Pirzertal Trockenrasen im Pirzertal Streuobstflächen bei Adertshausen Trockenrasen im Pfeiffertal Feuchtfläche Halbtrockenrasen mit Kalkscherbenacker Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald Koppelfläche Halbtrockenrasen mit lichtem Kiefernwald Historischer Mittelwald Halbtrockenrasen Einige der im Lauterachtal beheimateten Arten – unten, von links: Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata); Scheckenfalter (Meliteae spec.); Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa); Sommerwurz (Orobanche); Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) 44 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region Fläche 23: Streuobstfläche bei Adertshausen Gemeinde:Hohenburg Gemarkung:Adertshausen Flurnummer: 73/77 Größe: 1,17 ha/1,43 ha Ankauf: 1996 Zwei ehemals als Acker bewirtschaftete Flächen haben wir im Jahr 2000 mit Streuobstbäumen bepflanzt. Die Bäume – hier eine Mispel (–> Bild rechts) – tragen Früchte, die, nicht geerntet, Wildtieren zur Verfügung stehen. Flächen 27/29/31: Halbtrockenrasen bei Adertshausen Gemeinde: Hohenburg Gemarkung: Adertshausen Flurnummer: 420/424/524 Größe: 1,16 ha /0,88 ha/0,51 ha Ankauf: 1996/1997 Dieser Hang erstreckt sich zwischen den beiden Trockentälern Pfeifer- und Pirzertal. Nachdem viel entbuscht wurde, stellt die Fläche eine wichtige Trift für die Schafbeweidung im Lauterachtal dar. Eine botanische Besonderheit ist die Kleine Wachsblume (Cerinthe minor –> Bild rechts), auf die die gleichnamige Wachsblumenbiene angewiesen ist. 30 27 31 29 26 U.: Auf dem Kreuzenzian (Gentiana cruciata) legt der Kreuzenzian-Ameisenbläuling seine weißen Eier ab. 45 NatUrschutz in der Region Fläche 24: Trockenrasen im Pfeiffertal Gemeinde:Hohenburg Gemarkung: Adertshausen Flurnummer: 626 Größe: 6,95 ha Ankauf: 1996 Eine unserer Perlen ist das Pfeiffertal. Wir haben uns in den letzten 12 Jahren nicht gescheut in schweißtreibender Arbeit die steilen Hänge zu entbuschen und somit bedrohten Tier- und Pflanzenarten verbesserte Lebensbedingungen zu schaffen. Prächtige Hutebuchen und knorrige Kiefern vermitteln einen fast alpinen Eindruck. Wenn die Ästige Graslilie kräftig blüht und sich im Jahresverlauf Rotflügelige Schnarrschrecke und Warzenbeißer zeigen, kann man erahnen, welche Bedeutung diese Fläche für noch viele andere bedrohten Arten hat. Unten: Bläulinge auf Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum); rechts unten: Aspekt Trockenrasen mit Ästiger Graslilie (Anthericum ramosum); ganz rechts: Knorrige Kiefer 46 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region 47 NatUrschutz in der Region Weitere Flächen Flächen 34/35: Wechselkrötenweiher und Pechnelkenwiese bei Baumgarten Gemeinde:Freudenberg Gemarkung: Freudenberg Flurnummer: 251 / 238/4 Größe: 0,30 ha/0,36 ha Ankauf: 2004 In der Gemeinde Freudenberg gibt es aktuell zwei Grundstücke des BN. Seit 2004 pflegen wir eine magere Fläche mit Vorkommen der Pechnelke (Lychnis viscaria). Die Fläche wird immer wieder entbuscht und die artenreiche Wiese im Herbst gemäht. Nicht weit davon pflegen wir auf Wunsch des Landratsamtes seit 2012 einen bisher als Fischteich genutzten Weiher. Dort kommt noch die vom Aussterben bedrohte Wechselkröte (Bufo viridis) vor. Durch das Anlegen von Verlandungszonen und dem Verzicht auf Fischbesatz möchten wir der Art ein bleibendes Refugium schaffen. Rechts: BN-Aktive bei der Pflege des Weihergrundstücks; unten: Pechnelke (Lychnis viscaria); rechts unten: Pechnelkenwiese mit blühendem Weißdorn 48 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach NatUrschutz in der Region Pachtflächen Pachtfläche 01: Kammerweiher bei Michelfeld Stadt Auerbach Gemarkung:Michelfeld Größe: 21 ha gepachtet von der N-ERGIE Nürnberg im Trinkwasserschutzgebiet Ranna Die beiden Kammerweiher liegen im Naturschutzgebiet Pegnitzaue. Der BN ist seit 1980 Pächter der Weiher, die der N-ERGIE Nürnberg gehören. Seit dem Jahr 2000 werden die beiden Weiher regelmäßig abgefischt um Libellen, Amphibien und Wasservögeln optimale Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Wir haben einen Informationspfad angelegt und eine Aussichtskanzel erstellt. Eigene Erhebungen bestätigen den Artenreichtum. Gelegentliche Nahrungsgäste sind sogar Fisch- und seltener Seeadler. Rohrweihe, Zwergtaucher und Wasserralle finden hier ausreichend Lebensraum. Vor allem die Großseggenriede sind störungsempfindlich, deshalb ist es notwendig die Wege nicht zu verlassen. Pachtfläche 02: Zuckerweiher bei Hahnbach Gemeinde:Hahnbach GemarkungIber Flurnummer: 2151 Größe: 1,72 ha Pachtgrundstück Der im Wald liegende Zuckerweiher ist ein Pachtgrundstück der Marktgemeinde. Dominiert vom Biber gibt es in den Verlandungsbereichen als Besonderheiten z.B. den Rundblättrigen Sonnentau, sowie das Scheidige Wollgras. Amphibien und Libellen finden hier hervorragende Entwicklungsbedingungen. Links: Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum); rechts: Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) 49 5. Zukunftsaufgaben In den kommenden Jahren ist eine nachhaltige Entwicklung des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg anzustreben. Die BN-Schwerpunkte dabei sind: Verstärkter Einsatz für den Naturschutz Alle Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die natürliche Vielfalt wiederhergestellt wird, sind zu unterstützen. Insbesondere sind hier dringend die Defizite im Landkreis Amberg-Sulzbach in der Ausweisung von Schutzgebieten zu beseitigen, z.B. die Vilsecker Mulde als Naturschutzgebiet, der Wald bei Höhengau als Geschützter Landschaftsbestandteil. Förderung einer ökologischen Landwirtschaft Es dürfen keine überdimensionierten Betriebsstrukturen, die auf die Morphologie keine Rücksicht nehmen, errichtet werden; bei der Bewirtschaftung ist auf Natur- und Umweltverträglichkeit zu achten. Das Ziel ist eine bäuerliche und gentechnikfreie, ökologische Landwirtschaft. Förderung einer nachhaltigen Waldwirtschaft Der Anteil an Nadelbäumen im Landkreis ist zu hoch. Natürlicherweise würden bei uns Laubmischwälder dominieren. Daher muss der standortgerechte und klimaangepasste Waldumbau verstärkt vorangetrieben werden. Eine Übernutzung der Wälder hat zu unterbleiben. Auf den Staatswaldflächen im Landkreis müssen die für das Gemeinwohl wichtigen Waldfunktionen wie Erholung, Hochwasser- und Naturschutz Vorrang haben. Erhaltung der gewachsenen Kulturlandschaft Die immer noch anhaltende Überbauung und Versiegelung von Landschaft für Siedlungsgebiete und der Bau neuer Straßen muss deutlich reduziert werden. Eine weitere Ausdehnung einer industrialisierten Landnutzung muss verhindert werden. Natürliche Fließgewässer dürfen nicht beeinträchtigt werden. Sicherung einer umweltverträglichen Energieversorgung Zuerst muss eine wirksame Begrenzung der Energieverschwendung durchgesetzt werden; die eingesetzte Energie muss effektiver genutzt werden. Dann muss ein für Menschen und Natur verträglicher Ausbau der regenerativen Energien erfolgen. Die angekündigte Energiewende, die auch für einen wirksamen Klimaschutz unverzichtbar ist, muss vorangebracht werden! Einbindung der Bevölkerung Die Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger bei vorgesehenen Maßnahmen und Eingriffen muss in allen Verfahrensphasen (Planung, Beratung, Entscheidung und Umsetzung) gesichert sein. Nur so ist eine gesellschaftliche Akzeptanz von Großprojekten zu erreichen. Das angestrebte Ziel ist die Bewahrung und Entwicklung der Lebensgrundlagen in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach. 50 40 Jahre Kreisgruppe Amberg-Sulzbach 51 Wir haben uns überlegt, welche Arten den Landkreis besonders charakterisieren. Daraus haben wir die drei „Wahrzeichen“ der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach entwickelt: Der Kammmolch (Triturus cristatus) Unsere größte einheimische Molchart ist deutschlandweit verbreitet aber dennoch gefährdet. In manchen Hüllweihern oder flachen fischfreien Vernässungszonen sind sie noch vorhanden. Die Bestände in Amberg-Sulzbach gelten im bayerischen Vergleich als sehr gut. Die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) Eine der bedrohtesten Fledermausarten in Deutschland findet noch gute Lebensbedingungen im Gemeindegebiet Hohenburg. Hier existiert die einzige bekannte Wochenstube. Die Jagdgebiete der größten europäischen Fledermaus befinden sich im Truppenübungsplatz Hohenfels und an den Trockenhängen des Lauterachtals. Wichtige Nahrungsquelle sind Großinsekten. Die Silberdistel (Carlina acaulis) Eine Charakterart der Frankenalb ist dieser unverkennbare Korbblütler, auch Eberwurz genannt. Als Standort werden sommerwarme, meist beweidete Magerrasen auf basenreichen Böden mit geringer Humusauflage, vor allem in Kalkgebieten mit geringen Niederschlägen bevorzugt. Die Kreisgruppe AmbergSulzbach des BUND Naturschutz ist ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel Umweltbildung.Bayern. Umweltbildung .Bayern