Gesichter und Geschichten vom Feuerwerk der Turnkunst
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Gesichter und Geschichten vom Feuerwerk der Turnkunst
TITELTHEMA Gesichter und Geschichten vom Feuerwerk der Turnkunst Fraglos, es war eine mehr als würdige Tournee zum Jubiläum des Feuerwerks der Turnkunst. Bei der 20. Tour unter dem Titel „Dolce Vita“ wurden wahrlich viele Geschichten vom süßen, spannenden, gefühlvollen und lustigen Leben erzählt. All diese Geschichten endeten meist mit Standing Ovations der rundum begeisterten Zuschauer, von denen 101.000 gezählt wurden – wieder einmal ein neuer Rekord. Doch nach einer Tournee über knapp drei Wochen mit 23 Vorstellungen in 16 Städten lassen sich noch mehr Geschichten erzählen, als jene, die auf der Bühne stattfanden. Geschichten von Erinnerungen, neuen Freundschaften und auch von viel Arbeit und Spaß. Die Aomori University war mit ihrem Auftritt eines der absoluten Highlights im Programm. Von schier unglaublicher Synchronität geprägt, zeigte das Team, dass Rhythmische Sportgymnastik durchaus auch eine schwungvolle, hochkarätige und dabei höchst elegante Angelegenheit für Männer sein kann. Betreuer Nakata Yoshimitsu (rechts) hatte dazu noch ein kleines Deja Vu, als er sich das Programmheft zur Dolce Vita-Tournee ansah. Dort entdeckte er sich auf einem Foto, das bei der ersten Veranstaltung des Feuerwerks der Turnkunst 1988 in Hannover entstand. Damals turnte Yoshimitsu im Team von Kokushikan, das ebenso begeisterte. Heute betreut er seine eigene Crew, zu der auch Iguchi Takya (links) gehört. Betreut wurden die Japaner während der Tournee von Annika Lange von der Turn- und Sportfördergesellschaft. Die Alexis Brothers waren mit ihrer Kraft- und Akrobatiknummer der atemberaubende Schlusspunkt unter der Dolce Vita-Show. Die beiden Weltstars aber, die diese Choreografie tatsächlich vor 30 Jahren begonnen haben einzustudieren, waren weit davon entfernt, sich als unantastbar zu geben. Schnell integrierten sich Marco (links) und Paolo in die Athletenschar, schlossen Freundschaft mit den jungen Ladies der Showgruppe und zeigten sich insbesondere begeistert von der perfekten Organisation der Tournee. Ein wirklich großes Lob von zwei international anerkannten und kaum übertroffenen Showgrößen. Freuen konnte sich Carmen Gärtner (mitte). Als sie die Halle in Wetzlar betrat, wurde sie mit einem Blumenstrauß von Produktionsleiter Wolfram Wehr-Reinhold und Jessica Stracke vom Toursponsor Gmünder Ersatzkasse begrüßt. Der Grund: Carmen Gärtner war die 100.000 Besucherin der Tournee 2007. Und damit auch genau jene Dame, die den neuen Besucherrekord manifestierte. NTB-MAGAZIN 02/2007 4 Gefangen im Netz zeigte sich Anton Chelnokov nur während der Show. Wie er - mal unter dem Hallendach, dann wieder nur Millimeter vom Boden entfernt – anmutig, fast sphärisch seine Salti und Akrobatik zeigte, war schlichtweg wunderschön. Kaum zu glauben, dass der junge Russe diese Darbietung, mit der er auch ein Star beim Cirque du Soleil ist, entwickelte, nachdem er sich beim Fußballspielen im Netz des Tores verhedderte. Bestens gelaunt zeigte sich auch NTB-Präsident Heiner Bartling bei seinen Eröffnungsreden anlässlich der Jubiläumstournee. Auch er sei natürlich stolz auf die erstaunliche Entwicklungs- und Erfolgsgeschichte des Feuerwerks der Turnkunst, betonte er. Es sei immer noch eine starke und wichtige Plattform, um die oft komplizierten und komplexen turnerischen Sportarten transparent zu machen und mediengerecht zu präsentieren. Um die täglichen Veranstaltungen zu einem Erfolg werden zu lassen, ist der logistische Aufwand inzwischen nicht nur riesengroß, sondern auch annähernd perfektioniert. Was die Techniker, Beleuchter, das Aufbauteam – passend zur Jubiläumstournee im Frack – und auch Andreas Japtok als begleitender Orthopäde hinter den Kulissen, vor und nach den Show leisteten, ist nicht anders zu bezeichnen als „harte Arbeit“. Ganz klar: ohne diese zahllosen und oft ehrenamtlichen Helfer wäre das Feuerwerk der Turnkunst heute nicht das, was es ist. 5 NTB-MAGAZIN 02/2007