Testbericht Gesamt

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Testbericht Gesamt
Praxistest
15 Softshell-Modelle
Die neue Leichtigkeit
Softshell-Jacken sind äußerst beliebt, denn die weichen Hüllen
gewähren einen recht umfassenden Schutz vor Wind und Wetter.
In Sachen Funktionalität und ist Einsatzbereiche ist die Bandbreite
an Modellen größer denn je.
Von Eika und Kurt Bernauer
S
eien wir ehrlich: Wer von uns
geht schon bei echtem Sauwetter
auf Tour oder riskiert absichtlich,
in ein solches zu geraten? Hören wir
nicht alle brav den Wetterbericht und
entscheiden uns für das Abhängen vor
dem Fernseher und gegen die Bergtour,
wenn dunkle Wolken aufziehen?
Schließlich sind wir ja doch ziemlich
aus Zucker! Wenn wir uns aber der
freien Natur aussetzen, wird überwiegend die Sonne scheinen; vielleicht
wird es auch ein bisschen blasen und
wenn es ganz dick kommt, fallen ein
paar Regentropfen. Mehr darf es aber
nicht sein! Die Extreme schauen wir
uns gern im Fernsehen an, doch wir
lassen sie nicht direkt an uns heran.
Softshell-Jacken passen in dieser
Hinsicht hervorragend zu uns: Sie mögen auch keine Extreme. Sie sind für
die geschätzten 90% der Fälle konzipiert, in denen es „gemütlich“ zugeht.
Und hier spielen sie ihre Stärken dann
voll aus.
aber es gibt auch ein wasserdichtes
Modell von Salomon darunter und ein
paar Modelle, die für erhöhte Atmungsaktivität auf völlige Winddichtigkeit
verzichten; die extremste Jacke in dieser Richtung ist die Merino Softshell
MCM von Ortovox.
Allgemein gültige Kriterien gibt es
also nicht, aber tendenziell gilt: Eine
Softshell-Jacke ist zumindest Wind abweisend, meist sogar gänzlich winddicht; sie ist mehr oder weniger Wasser
abeisend, selten wasserdicht; sie ist atmungsaktiv; sie ist weicher, anschmiegsamer und raschel-ärmer als Hardshells,
und sie kann sowohl zweite als auch
dritte Schicht am Körper sein.
auf eine Isolierung, die den Namen
verdient, und wählen als Innenschicht
ein Polyester-Gewebe oder -Gestrick,
das sich auf der Haut angenehm anfühlt, aber kaum bis gar nicht wärmt;
besonders luftig ist hier eine ausgeprägte Netzstruktur, wie sie beispielsweise bei den Jacken von Mammut
und Millet zu finden ist. Es gibt also
unter den Sommer-Jacken sowohl wärmere als auch kühlere Typen.
Die Membran
Auf das Innenmaterial folgt meist eine
Membran, die für die Hauptfunktion
der Jacke zuständig ist: Sie sorgt für
Winddichtigkeit oder Windabweisung.
Daneben sollte sie den SchweißtransDie Innenschicht
port so wenig wie möglich behindern
Eine Softshell-Jacke wird man meist
– einschränken tut sie ihn auf jeden
über einer einzigen, Schweiß transpor- Fall, denn sie ist notgedrungen immer
tierenden Schicht tragen, also über
ein Kompromiss zwischen Durchläseinem Funktionshemd, denn sie ist –
sigkeit (von Wasserdampf) und Unbis zu einem gewissen Grad – zweite
durchlässigkeit (von Wind). In Sachen
und dritte Schicht in einem, also Isola- Atmungsaktivität ungeschlagen ist dation und WetterDie Definition
schutz. Bei SomWas genau ist aber eine Softshell-Jacke merjacken
und – was nicht? Aufgrund des Fehlens allerdings fällt
von Jackologen, die hier klare, verbind- die Isolationsliche Kriterien aufstellen könnten, defi- schicht naturgeniert jeder Hersteller dies auf seine
mäß eher sparWeise, was zur Folge hat, dass die
tanisch aus, wie
Bandbreite dessen, was als „Softshell“
in Form des Microfleeces bei der Stran- her die Merino Softshell MCM von Orverkauft wird, recht groß ist. Diese
tovox, die gänzlich auf eine Membran
da von Bergans oder der dünnen
Marktübersicht spiegelt die Vielfalt
verzichtet und zweifellos die „luftigste“
Schicht Merino-Wolle bei der Merino
recht gut wider: Die meisten Jacken
Jacke dieser Marktübersicht ist – mit
Softshell MCM von Ortovox. Die meisind winddicht und Wasser abweisend, sten Hersteller verzichten sogar ganz
allen Vor- und Nachteilen.
Softshells sind für jene
Tage konzipiert, an denen
es gemütlich zugeht.
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Land der Berge 04|2011
Land der Berge 04|2011
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Praxistest
Kopfzeile
15 Softshell-Jacken
Was soll,
was muß
eine SoftshellJacke können?
Die Membrane soll den Wasserdampf durchlassen und den Wind
draußen halten.
Sieben der hier vertretenen Produzenten setzten auf Membranen von
Gore, fünf bauen eigene Membranen
ein und Norröna kombiniert eine von
Gore zugekaufte und eine eigene. Dabei setzt Gore mit den WindstopperMembranen „Active Shell“ und „Soft
Shell“ einen klaren Schwerpunkt auf
absolute Winddichtigkeit und hohe Atmungsaktivität, während die Elastizität das Hauptkriterium der selbst entwickelten Membranen von Arc‘Teryx,
Norröna und Salomon ist. Norröna
kombiniert daher bei der Falketind flex
eine Membran von Gore mit der eigenen, um manche Stellen des Oberkörpers besonders zu schützen und manchen eine besondere Bewegungsfreiheit zu geben.
Eine andere Art von Kombination
weisen die hier vorgestellten Modelle
von Haglöfs und Adidas auf: Haglöfs
lässt große Partien der Jacke an den
Unterarmen und am Rücken membranfrei, um die Atmungsativität zu verbessern. Adidas agiert ähnlich, hat
aber einen ganz eigenen Weg beschritten, um zu entscheiden, welche Teile
der Jacke mit einer Membran ausgestattet werden sollen und welche nicht:
Eine Männer- und eine Frauen-Gruppe
wurden auf ihr Schwitz-Verhalten hin
untersucht, so dass die Entwickler von
Adidas schließlich die Klimazonen des
männlichen und des weiblichen Körpers beim Sport feststellen konnten.
Entsprechend dieser Ergebnisse wurde
das Modell Terrex Hybrid Jacket für
Männer und Frauen an unterschiedlichen Zonen mit oder ohne Membran
ausgestattet, um genau jene Körperteile besonders schützen zu können,
die wärmebedürftiger sind, und jenen
Körperteilen besonders effektiven
Schweißtransport zu ermöglichen, an
denen Frauen bzw. Männer besonders
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Land der Berge 04|2011
schnell und stark schwitzen.
Einen eigenen Typ stellt die Stranda von Bergans dar, die ebenso wie
die Merino Softshell MCM von Ortovox
gänzlich auf eine Membran verzichtet,
aber durch ihr dicht gewebtes Außenmaterial trotzdem Winddichtheit erreicht. Ihre Atmungsaktivität ist sehr
hoch, das Leistungsspektrum nach
oben wird aber durch das relativ
warme Innenmaterial doch etwas eingeschränkt.
Schon beim Kauf kann man übrigens einen guten Eindruck von der tatsächlichen Atmungsaktivität bekommen, unabhängig von den
Versprechungen der Hersteller: Man
ziehe die Jacke des Interesses einfach
an, schließe sie – soweit möglich – an
Ärmeln, Hüfte und Kragen und behalte
sie dann eine Weile an. Wenn es mit
der Durchlässigkeit nicht zum Besten
steht, stellt sich meist schon nach zehn
Minuten ein Gefühl ein, als wäre man
in einen Plastiksack gehüllt.
Die AuSSenschicht
Das Außenmaterial aller Jacken –
meist Polyester oder Polyamid – ist ein
robustes Gewebe oder Gestrick, das
die Jacken vor Abrieb durch Rucksackgurte und ähnliches schützt. Zudem
ist es in der Regel imprägniert, um den
Stoff Wasser abweisend zu machen.
Diese Imprägnierung wäscht sich mit
der Zeit heraus und sollte nach etwa
zehn Wäschen reaktiviert werden.
Rascheln & Elastizität
Im Vergleich zu Hardshells raschelt
eine Softshell-Jacke viel weniger,
schmiegt sich besser an den Körper an
und bietet durch ihre Elastizität eine
höhere Bewegungsfreiheit. Sowohl der
Raschel-Faktor als auch die Elastizität
sind allerdings wiederum recht unter-
Kapuze
Die Kapuzen bei Softshells haben den
Zweck von Hauben, die immer dabei sind.
Trotzdem sind sie bei manchen Modellen
fast so aufwändig wie bei Hardshells (1).
Eine außen liegende Kapuzentrimmung
(2) ist Blick- und Windfang zugleich. Ist
die Kapuze abnehmbar, wie bei Martini
(3), erweitert dies das Einsatzspektrum
der Jacke.
AchselreiSSverschluss
Selbst bei bester Atmungsaktivität ist ein
Achsel-RV unserer Meinung nach unverzichtbar. Gut, wenn die Reiter in der
geschlossenen Position oben und
unten stehen (1). Treffen sie sich in
der Mitte, bleibt ein Loch, das die
Eintrittspforte für starken Wind
bildet (2). Die Mammut Ultimate
Hoody bietet den längsten RV (3).
Taschen
Sind die Außentaschen zu tief
angesetzt, wird der Zugang durch den
Rucksack-Hüftgurt verhindert (1). Eine
Napoleontasche ist die bessere Lösung
(2). Große Innentaschen (3) sind
eine feine Sache für Karte,
Ausweis und Co.
Hüftabschluss
In der Regel erfolgt die Verstellung
seitlich (1), hier lässt sich die
Gummispannung für vorne und
hinten unterschiedlich trimmen und
so eine besonders gute Passform
erzielen. Bei der Vaude sitzt der
Spannmechanismus vorne (2), und
das überstehende Band lässt sich in
der Tasche verstauen.
hybrid
Ärmelabschluss
Grob kategorisiert gibt es drei Arten
von Ärmelabschlüssen: Die Daumenschlaufe (1) verhindert das Hochrutschen des Ärmels beim Hochstrecken des
Arms. Sie soll so wie das Gummibündchen
(2) knapp genug sitzen, damit es bei den
Armen nicht hineinzieht. Eine Möglichkeit
zur Temperaturregulierung bieten aber nur
Klettbänder (3). Hier muss beim Kauf
besonders darauf geachtet werden, dass sie
sich ordentlich verschließen lassen.
Beispiele für mangelhafte Ausführung: zu
kurz (4), zu schmal (5), die Faltung steht zu
weit in die Handfläche hinein (6).
Mehrere Farbabstufungen
deuten auf eine Hybridjacke
hin. Hier versuchen die
Hersteller, mit mehreren
Materialkombinationen
gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der
einzelnen Körperzonen
einzugehen.
testsieger
Praxistest
Kopfzeile
4|2011
Softshell-Jacken
15 Softshell-Jacken
Marke
Adidas
Arc‘teryx
Bergans
Berghaus
Haglöfs
Löffler
Mammut
Martini
Marke
Terrex Hybrid Jacket
Gamma MX Hoody
Stranda Softshell Jacket
Sella WS Jacket
Parea Hood
WS Soft Shell 13531 und 13480
Damen: Ultimate Hoody
Herren: Ultimate Advanced
Damen: Upgrade
Herren: All Mountain
Modell
82% Polyamid, 18% Polyester
Polyamid
90% Polyester, 10% Elastan (Spandex)
100% Polyester
100% Polyester
100% Polyester
100% Polyester
89% Polyester, 11% Elasthan
Außenmaterial
Textil
Microfleece
Fleece
Textil
Textil
Textil
Textil mit ausgeprägter Netzstruktur
Textil
Innenmaterial
teils Gore Windstopper Active Shell, teils
ohne Membran
PU-Schaum
keine (die Winddichtigkeit wird durch
das dicht gewebte Außenmaterial
erreicht)
Gore Windstopper Active Shell
teils Gore Windstopper Soft Shell, teils
ohne Membran
Gore Windstopper Soft Shell
Gore Windstopper Soft Shell
PU-Membran
Membran
beide körperbetont
eher weit
Herren: weit, Damen: körperbetont
weit
Herren: weit, Damen: körperbetont
beide körperbetont
beide körperbetont
beide körperbetont
Schnitt
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Hoody: Gummiband, Advanced:
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Hüftabschluss
Gummibündchen
Bündchen
langes Klettband
Gummibündchen
Damen: mäßig langes Klettband, Herren:
kurzes Klettband
sehr kurzes Klettband, dessen 2 Teile
zudem verschieden breit sind
Gummibündchen mit Daumenschlaufen
sehr kurzes Klettband
Ärmelabschluss
Kragen
eher niedriger Kragen, nicht justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
bis zum Kinn, justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
eher niedriger Kragen, nur bei
Damen-Version justierbar
bis zum Kinn, justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
Kragen
Kapuze
nein
ja, justierbar
ja, justierbar
nein
ja, justierbar
nein
Hoody: ja, Advanced: nein
ja, justierbar, abzippbar
Kapuze
Lüftung
über alle Taschen
über die 4 Fronttaschen
über die Fronttaschen und die
Achsel-Reißverschlüsse
über alle Taschen und die
Achsel-Reißverschlüsse
über alle Taschen und die
Achsel-Reißverschlüsse
nein
über die Taschen und die AchselReißverschlüsse
über alle Taschen
Lüftung
Achsel-Reißverschluss
nein
nein
ja
ja
ja
nein
ja
nein
Achsel-Reißverschluss
2-Wege-Reißverschluss
nein
nein
nein
nein
ja
nein
ja
ja
2-Wege-Reißverschluss
Die Terrex Hybrid Jacket eignet sich
hervorragend für intensive körperliche
Betätigung bei windigem und/oder
kühlem Wetter, da die mit Membran
versehenen Zonen den Körper schützen,
und die membranlosen Zonen für
ausgezeichnete Atmungsaktivität
sorgen. Dabei beruhen die Damen- und
die Herren-Version auf einem
geschlechtsspezifischem Body-Mapping.
Durch ihren knappen Schnitt kann man
problemlos eine zusätzliche Schicht
über die Jacke ziehen.
Die Gamma MX Hoody besteht aus
einem gebondeten Material, das heißt,
dass Oberstoff und Futterfleece durch
einen PU-Schaum verbunden sind, der
gleichzeitig Kleber und Membran ist.
Das Material ist sehr elastisch, doch vermutlich aufgrund der Dicke des
Schaums - auch relativ bockig. Die
Jacke hat ein schickes Taschen-Design
und ist sehr atmungsaktiv. Achtung: Sie
ist erst ab Herbst erhältlich!
Die Stranda Softshell Jacket ist die
vielseitigste Jacke dieser Marktübersicht: Sie ist stabil, robust, winddicht, sehr
atmungsaktiv, sehr anschmiegsam und
wärmt aufgrund des Fleeces im Inneren.
Bis auf den Zwei-Wege-Reißverschluss
hat sie alles, was man von einer
Softshell erwarten kann. Tolle Extras
sind ein verlängerter Rücken, eine
Tasche für den mp3-Player mit
Kabelausgang und reflektierende
Elemente.
Die Sella WS Jacket ist ein
Fliegengewicht mit toller Performance.
Sie gewährleistet ein sehr angenehmes
Körperklima: Windschutz und
Atmungsaktivität funktionieren
hervorragend. Durch ihren etwas
weiteren Schnitt (auch für Frauen!)
kann man leicht eine Isolierschicht
darunterziehen. Leider fehlen ihr eine
Kapuze und regulierbare Ärmelabschlüsse, und die Taschen sind recht tief
angesetzt.
Das Konzept der Parea Hood besteht in
der Kombination von Zonen, die durch
eine Membran winddicht sind, und
Zonen ohne Membran, die eine höhere
Atmungsaktivität haben. Dennoch ist es
sinnvoll, dass die Jacke zudem
Achsel-RVs und vier Lüftungs-Taschen
hat, um das Körperklima zu reglieren.
Das außen laufende Gummiband für die
Justierung der Kapuze ist etwas
fragwürdig, denn bei starkem Wind
wird es vermutlich gegen den Stoff
schlagen, und im Wald kann man an
Zweigen hängenbleiben.
Beide WS Soft Shell-Modelle sind für
Outdoor-light-Aktivitäten und nicht für
hochalpinen Einsatz konzipiert. Das
Damen-Modell (13531) eignet sich für
kürzere Wandertouren und sportliche
Ausdauer-Aktivitäten, das in den Details
schlichter gehaltene Herrenmodell
(13480) ist eher eine Reise-Jacke.
Gefallen hat der sehr weiche Stoff, der
körperbetonte Schnitt und das geringe
Gewicht. Die Klettbänder an den Ärmel
der Testmodelle sind zu kurz
ausgefallen.
Die beiden Ultimate-Jacken bieten
Die Upgrade und die All Mountain sind
guten Windschutz, doch verzichten sie
ihrem Material nach wind- und wasserdicht,
zu Gunsten der Daumenschlaufen auf
jedoch dringt durch die Reißverschlüsse
regulierbare Ärmelabschlüsse. Die
Wasser ein. Die Klettbänder an den Ärmeln
Hoody verzichtet zudem auf
sind zu kurz ausgefallen. Die
Hüftkordeln, um einen Achsel-ReißverOberarmtaschen sind ungewöhnlich groß;
schluss bieten zu können, der die Seiten man wird sie kaum ausnützen können,
ganz öffnet. Das Futter beider Jacken
ohne dass dies unbequem wird. Beim
weist eine ausgeprägte Netzstruktur auf, Hineinschlüpfen in den Ämel muss man
was die Atmungsaktivität der Membran aufpassen, dass die Tasche oben zu liegen
unterstützt.
kommt, sonst kann man sie nicht benützen.
Gut gefallen haben die abzippbaren
Kapuzen und der breite Hüftsaum, der die
Jacken sehr bequem macht.
Bemerkung
Herren: S bis XL,
Damen: 36 bis 46
Herren: S bis XXL,
Damen: XS bis XL
Herren: S bis XXL,
Damen: XS bis XL
Herren: S bis XXL,
Damen: XS bis XL
Herren: S bis XXL,
Damen: XS bis XL
Herren: 46 bis 60,
Damen: 36 bis 46
Hoody Damen: XS bis 2XL,
Advanced Männer: S bis 2 XL
Upgrade Damen: XS bis XXL,
All Mountain Herren: S bis XXL
Größen
325g bei He-Gr. M, 290g bei Da.-Gr. 38
670g bei He-Gr. M
625g bei He.-Gr. M, 550 bei Da.-Gr. S
355g bei He.-Gr. L, 290g bei Da.-Gr. 38
550g bei He.-Gr. L, 490g bei Da.-Gr. M
420g bei He.-Gr. M, 370g bei Da.-Gr. S
490g bei He.-Gr. L, 420g bei Da.-Gr. S
550g bei He.-Gr. L, 460g bei Da.-Gr. M
Gewicht
€ 159,95
€ 300,–
€ 199,–
€ 159,95
€ 250,–
Herrenmodell: € 179,–
Damenmodell: € 189,–
Hoody: € 220,–
Advanced: € 240,–
€ 189,99
Preis in Euro
www.adidas.de/outdoor
www.arcteryx.com
www.bergans.de
www.berghaus.com
www.haglofs.de
www.loeffler.at
www.mammut.ch
www.martini-sportswear.at
Info
Modell
Außenmaterial
Innenmaterial
Membran
Schnitt
Hüftabschluss
Ärmelabschluss
Bemerkung
Größen
Gewicht
Preis in Euro
Info
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Land der Berge 04|2011
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TOPPreis
4|2011
Softshell-Jacken
Praxistest
Kopfzeile
15 Softshell-Jacken
Marke
Millet
Norröna
Ortovox
Salewa
Salomon
The Nort Face
Vaude
Damen: LD W3 Wind Str. Jkt.,
Herren: Oregon W3 Jkt.
Falketind flex
Merino Softshell MCM (Damen:
Presanella, Herren: Cristallo)
Mahal
Quest Stretch
Cipher Hooded Jacket
Rondane Jacket
100% Polyester
Nylon-Taffeta
100% Nylon
85% Polyamid, 15% Elastan
100% Polyester
100%Polyester
100% Polyester
Textil mit ausgeprägter Netzstruktur
Textil
Textil (100% Merino)
Textil
PU-Folie
Textil
Textil
Gore Windstopper Soft Shell
teils Gore Windstopper Soft Shell, teils
flex 1
nein
PU-Membran
Clima Pro (PU-Membran)
Gore Windstopper Soft Shell
PU-Membran
Herren: eher körperbetont, Damen:
körperbetont
Herren: weit, Damen: körperbetont
Herren: weit, Damen: körperbetont
Herren: weit, Damen: körperbetont
Herren: weit, Damen: körperbetont
Herren: weit
Herren: weit, Damen: körperbetont
Hüftabschluss
LD W3 Wind: Kordelzug vorne, Oregon
W3: Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug seitlich
Kordelzug vorne
Ärmelabschluss
LD W3 Wind: Gummibündchen, Oregon
W3: langes Klettband
langes Klettband
zu kurzes Klettband (wird noch
verändert!)
lange Klettbänder
mäßig langes Klettband
langes Klettband
lange Klettbänder
Kragen
bis zum Mund; beide auch ohne
aufgesetzte Kapuze justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
bis zum Kinn, auch ohne aufgesetzte
Kapuze justierbar
Herren: niedrig, justierbar; Damen: bis
zum Mund
bis zum Mund
niedrig
bis zum Kinn
Kapuze
ja, justierbar
ja, justierbar
ja, justierbar
Herren: nein, Damen: ja
ja, justierbar
ja, justierbar
ja, justierbar
Lüftung
LD W3 Wind: über die Taschen, Oregon
W3: über die Taschen und die
Achsel-Reißverschlüsse
über die Achsel-Reißverschlüsse
über die großen Fronttaschen
über alle Taschen
über die Taschen und die Achsel-Reißverschlüsse
über die Taschen und die Achsel-Reißverschlüsse
über die Taschen
Achsel-Reißverschluss
LD W3 Wind: nein, Oregon W3: ja
ja
nein
nein
ja
ja
nein
2-Wege-Reißverschluss
nein
nein
ja
nein
nein
ja
ja
Die beiden Jacken von Millet haben ein
luftiges Futter in Form einer ausgeprägten
Netzstruktur. Die LD W3 verzichtet leider
auf regulierbare Ärmelabschlüsse. Bei der
Oregon W3 ist der angenähte Teil des
Klettbands an den Ärmeln so angebracht,
dass man das Gegenstück nicht auflegen
kann, wenn man die Ärmel weit haben
möchte; in diesem Fall kommt die Lasche
auf einem weichen Stoffkeil zu liegen, wo
sie beim Lösen „Wuzerln“ aufzieht. Die
hoch angesetzten Taschen sind so tief,
dass man nur schwer bis zu ihrem Grund
langen kann. Gut gefallen hat die
Justierbarkeit beider Kapuzen; die LD W3
kommt hier sogar mit nur einem
Gummizug aus.
Die Falketind flex kombiniert eine
Membran mit Schwerpunkt
Winddichtigkeit und eine Membran mit
Schwerpunkt Elastizität, was sie sehr
angenehm zu tragen macht. Sie bietet
einen guten Wetter-Schutz, hat aber das
umständlichste Kapuzen-Trimm-System
der Marktübersicht. Das Zuziehen
funktioniert zwar recht einfach und ist
auch mit Handschuhen zu
bewerkstelligen, das Lösen bedarf aber
der Übung. Der Neopren-Rand der
Kapuze sorgt für eine stabile Form.
Die Merino Softshell MCM ist die luftigste
Jacke der Marktübersicht: äußerst
atmungsaktiv, aber auch relativ
winddurchlässig. Sie raschelt nicht und
trägt sich sehr bequem. Ihre größte
Besonderheit aber ist das Merino-Futter,
das alle Vorteile dieser Wolle bietet: sehr
guten Feuchtigkeitstransport, Kratzfreiheit
und Hemmung des Schweißgeruchs. Für
eine merkliche Isolation ist das Futter
allerdings zu dünn ausgefallen. Die
Klettbänder an den Ärmeln unserer
Test-Jacken sind viel zu kurz ausgefallen,
sie werden jedoch bei den regulär im
Handel erhältlichen Jacken noch verändert.
Die Merino Sofshell MCM ist ab August
käuflich zu erwerben.
Die Mahal ist eine sehr leichte, dünne
und bequeme Jacke mit entsprechend
geringem Packmaß. Kragen-, Ärmelund Hüftabschlüsse sind gut zu
justieren. Elastikeinsätze ermöglichen
völlige Bewegungsfreiheit. Die
Herren-Version hat leider keine Kapuze;
die Damen-Version eine nicht
justierbare Kapuze, die jedoch durch
den Gummibund das Gesichtsfeld nicht
einschränkt. Durch ihren relativ
geringen Preis war die Mahal ein heißer
Kandidat für den Preis-Tipp, den sie
aufgrund der Kapuzen aber doch Vaude
überlassen musste.
Die Quest Strech ist die einzige Jacke
dieser Übersicht, die neben ihrer
Winddichtigkeit auch noch wasserdicht ist
und daher schon sehr in Richtung
Paclite-Jacke geht. Sie gehört zu den
Leichtgewichten dieser Marktübersicht.
Lobenswert sind die hoch angesetzten
Fronttaschen. Etwas unangenehm ist die
PU-Folie als Innenmaterial, besonders
wenn sie auf nackter Haut zu liegen
kommt; der Kragen ist innen allerdings mit
einem Microfleece ausgestattet. Die
Klettbänder an den Ärmeln sind zu kurz
ausgefallen.
Die Cipher Hooded Jacket ist eine robuste,
relativ schwere Jacke. Sie ist am Kragen,
an den Ärmel und an der Hüfte sehr gut
justierbar. Die Kapuze ist eher knapp
geschnitten und lässt sich hervorragend
trimmen. Der Achsel-Reißverschluss ist der
einzige dieser Marktübersicht, der nicht zur
Hälfe am Oberarm verläuft, sondern
ausschließlich von der Achsel nach unten;
dafür ist er hier etwas länger ausgefallen.
Die Rondane Jacket ist eine sehr elegante
Jacke, die so gut wie alle Anforderungen an
eine Softshell erfüllt; einzig die
Achsel-Reißverschlüsse fehlen ihr. Dank der
großen Fronttaschen kann man einiges
zuladen, ohne dass das stört, und durch
ihren hohen Ansatz bleiben sie auch
zugänglich, wenn man einen Rucksack mit
Hüftgurt trägt. Der vergleichsweise geringe
Preis macht sie zum Preis-Tipp.
Modell
Außenmaterial
Innenmaterial
Membran
Schnitt
Bemerkung
Größen
Gewicht
Preis in Euro
Info
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LD W3 Wind: XS bis XL,
Oregon W3: S bis XXL
XS bis XL
Damen: XS bis XL,
Herren: S bis XXL
Herren: 46 bis 56,
Damen: 32 bis 46
Herren: S bis 2XL,
Damen: XS bis XL
S bis XL
Damen: 34 bis 44,
Herren: 42 bis 58
550g bei He.-Gr. L, 420g bei Da.-Gr. M
530g bei He.-Gr. L, 460g bei Da.-Gr. M
490g bei He.-Gr. M, 430g bei Da.-Gr. M
400g bei He.-Gr. 50, 310g bei Da.-Gr. 38
390g bei He.-Gr. M, 315g bei Da.-Gr. M
625g bei He.-Gr. M
500g bei He-Gr. 50, 430g bei Da.-Gr. 38
LD W3 Wind: € 179,90
Oregon W3: € 249,90
€ 249,–
€ 249,95
€ 149,95
€ 200,–
€ 230,–
€ 150,–
www.millet.fr
www.norrona.com
www.ortovox.com
www.salewa.com
www.salomonsports.com
www.thenorthface.com
www.vaude.de
Land der Berge 04|2011
schiedlich. Während die eine Jacke
fast so leise ist wie ein Pullover aus
Baumwolle, knistert es bei einer anderen doch beträchtlich. Und während
eine Jacke alle nur erdenklichen Verrenkungen zulässt, stößt man bei einer
anderen doch an Grenzen. Hier gilt es
also, im Geschäft schwungvolle Bewegungen auszuführen, um die Jacke zu
finden, die einem zusagt.
Drüber und drunter
Softshell-Jacken für den Sommer sind
also, wie bereits erwähnt, meist zweite
und dritte Schicht in einem. Dennoch
gibt es Situationen, in denen man sie
sinnvoller Weise ergänzt, entweder
mit einer Hardshell-Jacke darüber,
oder mit einer Isolierschicht darunter.
Die Terrex Hybrid Jacket von Adidas
beispielsweise ist ausdrücklich für
sehr große körperliche Belastung gemacht. Während einer Pause, bei der
der Wind weht, wird man hier mit einer zusätzlichen, dritten Schicht gut
beraten sein, die auch die membranlosen Stellen schützt. Es ist also sinnvoll, dass sowohl die Damen- als auch
die Herrenversion sehr körperbetont
geschnitten sind. In einer Jacke mit
durchgehender Winddichtigkeit hingegen kann es in Pausen zu kalt werden,
weil es an Isolation fehlt. Hier ist es
gut, wenn man ein Fleece oder etwas
Ähnliches darunterziehen kann. Zu
eng sollten diese Jacken also nicht
sein. Die Sella WS Jacket von Berghaus zum Beispiel ist bewusst etwas
weiter geschnitten – auch für die Damen – um für eine wärmende Schicht
Platz zu lassen; den Windschutz kann
sie vollständig selbst übernehmen.
Einen schönen Kompromiss geht
diesbezüglich die Stranda von Bergans
ein: Sie hat die Isolation schon integriert und ist zur Gänze winddicht.
Bei ihr wird es nur ein Darüber brauchen, wenn es stärker regnet. Sie gehört zwar zu den schwereren Jacken
dieser Marktübersicht, tut aber dafür
in der Regel alleine ihren Dienst, während bei den leichten Kollegen eine
Land der Berge 04|2011
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Praxistest
15 Softshell-Jacken
Hardshell- oder eine Fleece-Jacke – je
nachdem – im Rucksack eigentlich
Pflicht ist.
Die ReiSSverschlüsse
Die verarbeiteten Stoffe einer Jacke
sind zwar der wichtigste Aspekt in Sachen Windschutz, doch müssen auch
die Details stimmen, damit das Gesamtkonzept aufgeht. Wenn es so richtig weht, findet der Wind die kleinsten
Lücken, und das reicht aus, den Träger
frösteln zu lassen. Die Reißverschlüsse
sollten daher entweder innen abgedeckt oder wasserdicht ausgeführt
sein. Dies ist auch bei allen hier vorgestellten Jacken umgesetzt, allerdings
nur bei den Front-Reißverschlüssen.
An den Reißverschlüssen unter den
Achseln fehlen die Abdeckungen überall, was zum einen unangenehm auf
nackter Haut ist, und zum anderen
verhindert, dass eine Jacke, die zu
100% dicht sein könnte, es auch tatsächlich ist.
Gelegentlich haben die AchselReißverschlüsse noch eine zweite
Schwachstelle: Wenn die Reiter im geschlossenen Zustand gemeinsam in
der Mitte zu liegen kommen, lassen sie
oft ein kleines Loch offen, durch das
Die Abschlüsse
Sind der Stoff und die Reißverschlüsse
für gut befunden worden, dann wandert der kritische Blick des Käufers
weiter zu den Kragen-, Ärmel- und
Hüftabschlüssen. Ist es möglich, alle
Schotten dicht machen? Für einen effektiven Kälteschutz muss der
Luftaustausch weitgehend unterbunden werden können, sonst nützt die
beste Membran nichts. Also gilt es, auf
eine regulierbare Kragenweite zu achten. Im Idealfall hat die Jacke auch
eine Kapuze, die sich so trimmen lässt,
dass das Sichtfeld nicht eingeschränkt
wird, Kopf und Hals aber gut umschlossen werden. Diesbezüglich haben alle Kapuzen dieser Marktübersicht überzeugt; ob man eine eng
anliegende bevorzugt oder eine weiter
geschnittene, die man eventuell sogar
über einen Helm ziehen kann, ist Geschmacksache. Martini bietet zudem
die die tolle Möglichkeit, die Kapuzen
abzuzippen.
Ein weiteres Muss ist eine Kordel
als Hüftabschluss, damit es nicht von
unten hereinzieht. Mit diesem Detail
sind alle hier vorgestellten Jacken ausgestattet, mit Ausnahme der Ultimate
Hoody von Mammut. Die meisten haben den Kordelzug zudem
seitlich, was
den Vorteil hat,
dass man ihn
vorne und hinten unterschiedlich fest
anziehen und somit die Passform individuell einstellen kann. Die Rondane
Jacket von Vaude ist eine der Jacken,
die den Kordelzug vorne hat und die
„aufgeräumteste“ Version bietet: Während nach dem Zuziehen meist Schlingen unten an der Jacke baumeln, kann
man die Gummizüge bei der Vaude in
den Taschen hochziehen.
Der Ärmelabschluss schließlich
sollte ebenfalls regulierbar sein, um
Eine bergtaugliche Softshell
muss gut abgedichtet und gut
gelüftet werden können.
der Wind pfeift, sobald man – etwa
beim Klettern – die Arme hebt.
Für Kletterer sinnvoll sind ZweiWege-Reißverschlüsse, so dass man
die Jacke unten ein wenig öffnen kann,
um für das Seil Platz zu schaffen. Mit
einem einfachen Front-Reißverschluss
bleibt nur, entweder den Wulst einer
hochgeschobenen Jacke zu akzeptieren, sie vorne ganz zu öffnen oder den
Gurt über der Jacke anzuziehen.
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die Brust voll trifft. Sinnvoller können
kleinere Öffnungen sein, die sich dort
befinden, wo man am meisten
schwitzt. Sehr verbreitet sind zu diesem Zweck Lüftungs-Reißverschlüsse
unter den Achseln. Eine zweite Möglichkeit bieten Taschen, die innen ein
Netzgewebe haben, so dass man sie
einfach nur öffnen muss, um einen
Durchzug zu schaffen. Natürlich wird
man nun auch die Klettbänder an den
Ärmeln öffnen, die Hüftkordel und den
Kragen lockern. Je mehr Möglichkeiten
eine Jacke bietet, umso leichter kann
man sie also auf seine aktuellen Bedürfnisse einstellen.
Die Taschen
Im Einsatz
Moderne Softshells sind leichter,
atmungsaktiver und komfortabler als je
zuvor. Für die Pause braucht man aber
häufig zusätzliche Schichten.
auch hier den Eintritt von kalter Luft
unterbinden zu können. Hier sind
Klettbänder die häufigste und effektivste Lösung. Wichtig ist dabei natürlich, dass der am Ärmel aufgenähte
Teil des Klettbands lange genug ist,
um die Ärmelbündchen auch tatsächlich eng an die Arme anschließen zu
können. Leider gibt es unter den Jacken dieser Marktübersicht einige, deren Klettbänder entweder sehr kurz
oder zu kurz ausgefallen sind: Im ersten Fall hält der variable Teil des Klettbands zwar gerade noch, aber der
(große) Rest steht ab; im zweiten Fall
ist es gar nicht möglich, die Ärmel-Enden so eng zu schließen, wie man gerne möchte. Bei den Jacken von Adidas,
Berghaus und Mammut wurde auf
Klettbänder verzichtet; stattdessen haben sie Gummibündchen, und Mammut setzt zudem auf Daumenschlaufen. Diese Lösungen tragen weniger
auf, sind vielleicht schicker, doch eine
Regulierung der Weite ist hier nicht
möglich.
Taschen sind aber nicht nur Lüftungsmöglichkeiten, sondern in ihrer primären Funktion natürlich Gepäckträger.
Für beide Zwecke ist es nützlich, wenn
die Taschen hoch genug angesetzt sind,
dass der Hüftgurt des Rucksacks sie
nicht zwangsläufig verschließt. Darum
sind so genannte Napoleontaschen den
Die Lüftung
herkömmlichen Taschen vorzuziehen.
Ein Kleidungsstück, das gut abdichtet, Diesbezüglich kann es beim Kauf sinnsollte natürlich auch gelüftet werden
voll sein, mal kurz einen Rucksack aufkönnen, um auf unterschiedliches
zusetzen und zu schauen, welche TaWetter oder verschieden starke körper- schen von den Gurten verdeckt werden
liche Aktivität reagieren zu können.
und welche nicht.
Hier ist in erster Linie die Membran
Und auch die Größe der Taschen
bzw. der Stoff gefragt. Je diffusionsof- trägt zur Bequemlichkeit bei. Wanderfener, also je „atmungsaktiver“ sie
karten, Brillen, Geldbeutel, Schlüssel,
bzw. er ist, umso mehr Wasserdampf- Handy sollten in ihnen problemlos verMoleküle können entweichen. Bei Käl- schwinden können. Bei manchen der
te funktioniert das recht gut; da gibt es hier vorgestellten Jacken bieten sich die
ein deutliches Temperaturgefälle zwiInnentaschen für die Wanderkarten an,
schen dem Innenleben der Jacke und
alle haben Reißverschluss-Taschen für
der Außenwelt. Je wärmer es aber
Wertsachen, und einige sind mit kleidraußen wird, desto nötiger wird der
nen Oberarm-, Unterarm oder BrusttaLuftaustausch, so dass zu warme,
schen für das Handy ausgestattet.
feuchte Luft in ausreichender Menge
Fazit
vom Körper weg transportiert werden
Die große Bandbreite der Softshell-Jakann.
cken für den Sommer macht es leicht,
Zu diesem Zweck sind möglichst
für sich selbst die optimale Jacke zu
viele „Fenster“ sinnvoll, damit man
entscheiden kann, wie viel man lüften finden, je nachdem, ob man eine besonders leichte mit möglichst geringem
möchte. Man muss ja nicht immer
gleich die „Türe“, also den Front-Reiß- Packmaß möchte, eine eher warme,
eine sehr atmungsaktive, eine ganz
verschluss, öffnen, wo die kalte Luft
winddichte, eine mit oder ohne Kapuze, …
Es gibt Spezialisten, wie die Terrex
Hybrid Jacket von Adidas für sehr aktive Sportler oder die Quest Stretch
von Salomon, deren Wetterschutz dem
einer Paclite-Jacke sehr nahe kommt.
Und es gibt Universalisten, die versuchen, ein möglichst breites Spektrum
an Bedürfnissen abzudecken, wie die
Stranda Softshell Jacket von Bergans
und die Rondane Jacket von Vaude.
Die Stranda erhält unseren Top-Tipp,
denn sie bietet nahezu alles, was man
sich von einer Softshell-Jacke nur
wünschen kann und hat zudem den
höchsten Kuschel-Faktor. Die Rondane
hingegen ist ein sehr guter Universalist für vergleichsweise wenig Geld. Sie
erhält daher den Preis-Tipp. n
Einkaufs-Kasten
Eine Softshell-Jacke, die alle Stückeln spielt,
hat:
■ eine stark Wind abweisende oder winddichte Membran, oder ein entsprechend
dicht gewebtes Außenmaterial
■ eine Wasser abweisende Imprägnierung
■ einen justierbaren Kragen
■ eine justierbare Kapuze
■ weite Ärmel, die sich durch ein genügend
langes Klettband eng um das Handgelenk
schließen lassen
■ eine Elastikkordel an der Hüfte
■ winddichte und/oder abgedeckte Reißverschlüsse
■ doppelgängige Achsel-Reißverschlüsse,
wobei sich die beiden Reiter im geschlossenen Zustand am jeweils anderen Ende
des Reißverschlusses befinden, damit in
der Mitte kein Loch entsteht
■ große, hoch sitzende Taschen (Napoleontaschen) mit Lüftfunktion
■ eventuell noch eine kleine ReißverschlussTasche für den Autoschlüssel oder das
Handy
■ genügend lange Ärmel und einen genügend
langen Schnitt, dass Handgelenke und
unterer Rücken beim Strecken (Klettern)
nicht bloßliegen
■ einen Zwei-Wege-Front-Reißverschluss
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