Programm - Jazzclub Regensburg

Transcrição

Programm - Jazzclub Regensburg
Willkommen zum
Jazzfest BERLIN 2014
Das Jazzfest Berlin feiert fünfzigjähriges Jubiläum, blickt
nach vorn und zugleich auch zurück auf gut einhundert
Jahre Jazzgeschichte. „Nichts ist intensiv genug, es sei denn
vielleicht, es ist Jazz.“ Dieser Satz von Jean Cocteau, einem
der vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts, formuliert
eine Herausforderung an den Jazz, seine Lebenskraft auch
und erst recht in Zeiten digitalen Umbruchs zu beweisen.
Zu den zentralen Themen des diesjährigen Festivaljahrgangs zählt die Kontinuität des Jazz im Wechselspiel von
Tradition und Avantgarde. Unmittelbar damit verbunden,
geht es um Jazz und die Dimension der Freiheit –
musikalisch, historisch und aktuell.
Jubiläen und Gedenktage wirken wie Erinnerungspunkte,
von denen aus Linien in die Gegenwart und in die Zukunft
gezogen werden können. Das Vorwort für das erste
Jazzfest, die damaligen Berliner Jazztage, schrieb 1964
kein Geringerer als Martin Luther King, Jr. Er betonte die
Bedeutung des Jazz im Ringen um Freiheit und Gleichheit
als Musik der Ermutigung: „This is triumphant music.“
Das Jazzfest Berlin 2014 knüpft musikalisch und thematisch
an die Visionen des Bürgerrechtlers an – bereits im Vorfeld
mit einer Multi-Media-Aufführung von Denys Baptistes
„Now Is the Time – Let Freedom Ring!“ bei „Ein Tag für …
Martin Luther King, Jr.“ Speziell für das Jazzfest Berlin
entsteht das Projekt „Tribute: MLK Berlin ´64“ des New
Yorker Klanginnovators Elliott Sharp. Auch die WDR Big
Band bringt ein Programm auf die Bühne, das für das
Festival entwickelt wurde und hier seine Premiere erlebt:
„Freedom Songs“ mit dem Sänger Kurt Elling. Ein Konzert
in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche schlägt den
Bogen von der Black Church zu europäischem Besinnen.
Zu den Ereignissen, die unabdingbar mit der Dimension der
Freiheit verbunden sind, zählt der Fall der Mauer vor 25 Jahren. Das Werk „Die Engel – Vier Kurzopern“ von Jochen Berg
und Ulrich Gumpert entstand noch vor dem Untergang des
erstarrten Systems im Osten, nahm dessen Ende in Gestalt
kühner Metaphern vorweg und diskutierte zugleich weltgeschichtliche Fragen, die über den Tag hinausreichen. Das
Jazzfest Berlin feiert „Die Engel“ mit ihrer Wiederentdeckung.
Joachim-Ernst Berendt, der das Fundament für dieses
­Festival legte und ihm mit enormer Weit- und Weltsicht zu
internationaler Bedeutung verhalf, wusste um die Kraft
des Bewahrens und die des Erneuerns. Mit Alexander von
Schlippenbachs „Globe Unity“ präsentierte er 1966 eine
Band, die Grenzen einriss und den Vorhang für etwas Neues
öffnete. 2014 nun erweisen Alexander von Schlippenbach
und Aki Takase mit einem von ihnen geleiteten Ensemble
einem großen Vorgänger ihre Reverenz: dem vor fünfzig
Jahren tragisch jung in Berlin verstorbenen Eric Dolphy.
Auch die Berliner Altsaxofonistin und Bassklari­nettistin
­Silke Eberhard lässt sich von dessen Musik an den
Schnittstellen von Tradition, Moderne und Avantgarde
inspirieren. Sie realisiert zum Festival eine Komposition,
die Eric Dolphy unvollendet hinterließ, die „Love Suite“.
Jazz, Musik im Hier und Jetzt, war immer beides: Klang der
Erinnerung und Zukunftsmusik. Auf unterschiedliche Weise
spiegelt sich das eine im anderen – so, wenn Francesco
Bearzatti mit „Monk‘n‘Roll“ Themen von Thelonious Monk
zum Rocken bringt, und so auch, wenn Jason Moran mit
Reminiszenzen an Fats Waller zur „Dance Party“ auffordert
– eine Europa-Premiere. Kunstanspruch und Entertainment
gerieten im Jazz nie zueinander in Widerspruch, auch
wenn mal der eine, mal der andere Aspekt stärker in den
Vordergrund rückte. Mostly Other People Do the Killing
greifen mit „Red Hot“ auf den frühen Jazz zurück und
zelebrieren auf vergnügliche Weise dessen Explosivkraft.
Ein ganzes Jahrhundert des Jazz liefert den Stoff für dieses
Festival. Dazu gehört Benny Golson, einer der letzten Veteranen des Hard Bop, ebenso wie die freie Improvisationsszene,
die sich in der Akademie der Künste entfaltet. Dazu gehören
auch junge Experimentatorinnen, Soundexzesse und Neuentdeckungen, Bands wie das klangsensible Quartett um
die Schlagzeugerin Eva Klesse ebenso wie die Flammen
schlagende Kraft des großformatigen Fire! Orchestra.
„Nichts ist intensiv genug, es sei denn vielleicht, es ist Jazz.“
Allen, die zum Gelingen dieses Festivals beitragen, sei herzlich
gedankt: insbesondere den ARD-Rundfunkanstalten und
Deutschlandradio, der Akademie der Künste und der Bundeszentrale für politische Bildung. Ein spezieller Dank geht an
Sie, unser treues und aufgeschlossenes Publikum. Wir laden
Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam 50 Jahre Jazzfest Berlin zu feiern.
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Bert Noglik Thomas Oberender
Künstlerischer Leiter Jazzfest Berlin Intendant der Berliner Festspiele
WELCOME TO
BERLIN JAZZ FESTIVAL 2014
The Berlin Jazz Festival is celebrating its fiftieth anniversary, looking ahead and at the same time back on
more than 100 years of jazz history. “Nothing is intensive
enough, except for, perhaps, jazz.” This statement by
Jean Cocteau, one of the most diverse artists of the 20th
century, also – and especially – challenges jazz to prove
its vitality during the digital revolution.
Among the central themes of this year’s festival are the
continuity of jazz in an interplay with the traditional and
the avant-garde. Directly related to this is the dimension of
freedom in jazz – musically, both historically and currently.
Anniversaries and memorial days act like memories from
which lines can be drawn to the present and future. The
preface for the first jazz festival, then called the Berliner
Jazztage, was written by none other than Martin Luther
King, Jr. He stressed the importance of jazz in the strug­gle
for freedom and equality as a music of hope: “This is
triumphant music.”
Both musically and thematically, the Berlin Jazz Festival
2014 builds on the visions of the civil rights activist – with
a multimedia performance of Denys Baptiste’s “Now Is
the Time – Let Freedom Ring!” at “One Day for … Martin
Luther King, Jr.” already taking place before the start of
the festival. New York-based sound innovator Elliott
Sharp’s “Tribute: MLK Berlin ´64” project was created especially for the festival. The WDR Big Band also presents
a programme specially designed for and premiering at
the festival: “Freedom Songs” starring singer Kurt Elling.
A concert at the Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
builds a bridge between the Black Church and European
contemplativeness.
Among the events directly related to the dimension of
freedom is the fall of the Berlin Wall 25 years ago. “Die
Engel – Vier Kurzopern” (The Angels – Four Short Operas)
by Jochen Berg and Ulrich Gumpert were composed be­fore
the end of the gridlocked system in the East, anticipating
its demise in the form of bold metaphors and at the
same time discussing issues of global historical sig­nificance.
The Berlin Jazz Festival celebrates the redis­covery of
­“Die Engel”.
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Joachim-Ernst Berendt, who laid the foundation for this
festival and whose exceptional foresight and world outlook
helped it achieve international significance, was well
aware of the power of preservation and that of renewal. In
1966, he presented Alexander von Schlippenbach’s “Globe
Unity” composition, which broke down barriers and opened
the curtain for something new. This year, Alexander von
Schlippenbach and Aki Takase pay tribute to a great predecessor: Eric Dolphy, who died tragically young in Berlin
fifty years ago. Alto saxophonist and bass clarinettist Silke
Eberhard is similarly inspired by his music at the interface
between the traditional, the modern and the avant-garde.
For the festival, she does her own thing with a composition
that Eric Dolphy left unfinished, the “Love Suite”.
Jazz, music in the here and now, was always both: a
sound of retrospection and a dream of the future. One is
reflected in the other – when Francesco Bearzatti rocks
themes by Thelonious Monk with his “Monk’n’Roll”, and
also when Jason Moran invokes Fats Waller by inviting the
audience to a “Dance Party”, a European premiere. In
jazz, artistic ambitions and entertainment never contradicted each other. Mostly Other People Do the Killing
draws on early jazz with “Red Hot” and celebrates its
explosive force in an entertaining way.
An entire century of jazz served as basis for this festival,
high-lighted by Benny Golson, one of the pioneers of hard
bop, as well as the free improvisation scene that unfolds at
the Academy of Arts – adding young experimentalists,
sound excesses and new discoveries, bands such as the sonically delicate quartet of percussionist Eva Klesse as well as
the flame-throwing force of the large-format Fire! Orchestra.
“Nothing is intensive enough, except for, perhaps, jazz.”
Heartfelt thanks are extended to everyone contributing
to the success of this festival: especially the ARD broadcasting corporations and Deutschlandradio, the Academy
of Arts and the German Federal Agency for Civic Education.
Special thanks go to you, our loyal and open-minded
­audience. We warmly invite you to celebrate 50 years of
Berlin Jazz Festival with us.
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Bert Noglik Thomas Oberender
Artistic Director Berlin Jazz Festival
Director of Berliner Festspiele
Sonntag, 5. Oktober
Ein Tag für …
Martin Luther King, Jr.
Am 13. September 1964 sprach Martin Luther King, Jr. in
der Berliner Philharmonie zum Andenken des ein Jahr zuvor
ermordeten John F. Kennedy. Anlässlich des 50. Jahrestages
dieser Rede veranstalten die Berliner Festspiele „Ein Tag
für… Martin Luther King, Jr.“ Der Tag beginnt mit einer
Tour durch Berlin auf den Spuren von Martin Luther King,
Jr. Ab 16:00 Uhr werden im Haus der Berliner Festspiele im
Wechselspiel zwischen Diskussions-Beiträgen von Clayborne
Carson, Grada Kilomba, Elke Naters und Phi­lipp Ruch und
Performances von Jocelyn B. Smith und der Theatergruppe
Label Noir, mit Ausstellungen und einem Filmprogramm
verschiedene Fäden ausgelegt, die am Abend auf der Bühne
zusammengeführt werden: Mit Denys Baptistes Konzertperformance „Now Is the Time – Let Freedom Ring!“ zelebrieren wir den 50. Jahrestag dieses historischen Besuches
wie auch 50 Jahre Jazzfest Berlin, das Martin Luther King,
Jr. in diesem Jahr einen Festivalschwerpunkt widmet.
„Ein Tag für…“ ist eine Veranstaltungsreihe der Berliner Festspiele,
die gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius
konzipiert wurde.
50 years ago – on September 13, 1964 – Dr. Martin Luther
King, Jr. held a speech in honor of the late John F. Kennedy
at the Berlin Philharmonic. The Berliner Festspiele, in cooperation with ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, celebrate
this historical event in their special series “One Day for…
Martin Luther King, Jr.” Starting with guided tours that follow the African-American Civil Rights Movement leader’s
footsteps through Berlin, Haus der Berliner Festspiele opens
its doors at 4pm. A variegation of panel discussions and
short performances in English and German language will
lead up to the grand finale with Denys Baptiste‘s multi-media
concert “Now Is the Time – Let Freedom Ring!”
Der Eintritt ist frei.
In Kooperation mit
Unterstützt durch
Gefördert durch
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Haus der Berliner Festspiele
16:00 – 22:00 Uhr
Ein Tag für …
Martin Luther King, Jr.
Sonntag, 5. Oktober
Diskussionen, Performances und Musik
16:00 Uhr „Martin Luther King, Jr. in the US:
Yes, we can! – Mission accomplished?“
Keynote von Clayborne Carson (in engl. Sprache)
16:30 Uhr Jocelyn B. Smith: „Soul Message“,
Piano und Gesang
17:00 Uhr „Where are we now? – Berlin 2014“
Panel mit Saraya Gomis (King Code), Elke Naters (Sharehaus), Philipp Ruch (Zentrum für Politische Schönheit) und Roland Stolte (Marienkirche)
Moderation: Natasha A. Kelly
Mit Filmclips und kurzen Theaterszenen aus „Heimat, bittersüße Heimat“ und „Satoe“
von Label Noir
18:15 Uhr „Challenges ahead in a globalized world:
facing the future“
Auszüge aus der szenischen Lesung
„Plantation Memories“ von Grada Kilomba
Zwiegespräch zwischen Clayborne Carson
und Grada Kilomba (in engl. Sprache)
Ausstellungen
The King Code Exhibition:
Martin Luther King, Jr. @ Berlin 1964 – 2014
EDEWA – Einkaufsgenossenschaft
Antirassistischen Widerstands
„Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung
hauen“ – Martin Luther King und die DDR (Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau)
Each One Teach One e.V. (Büchertisch)
Film
„King: A Filmed Record… Montgomery to Memphis“
(USA 1970, Regie: Sidney Lumet, Joseph L. Mankiewicz,
Produktion: Ely Landau)
„Der King Code. Martin Luther King, Jr. in Berlin“
(D 2014, Regie: Andreas Kuno Richter, Produktion:
EIKON Nord Filmproduktion)
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18:00 UHR
Presse- und Publikums­gespräch zum jazzfest berlin 2014
Der künstlerische Leiter Bert Noglik stellt das
Programm des diesjährigen Festivals vor.
20:00 UHR
Auftaktkonzert zum Jazzfest Berlin 2014
Denys Baptiste
Now Is the Time –
Let Freedom Ring!
Denys Baptiste, tenor sax, leader
Harry Brown, musical director
Nathaniel Facey, alto sax
Byron Wallen, trumpet
Nathaniel Cross, trombone
Jo Armon-Jones, piano
Omar Puente, Johnny T, violin
Jenny Adejayan,
David Kadumukasa, cello
Georgio Serci, guitar
Gary Crosby, bass
Rod Youngs, drums
Satin Singh, percussion
Nick Hillel, visuals
© Promo
„I Have a Dream“. Es ist unmöglich, sich von dieser Rede
Martin Luther Kings, Jr. nicht berühren zu lassen. Zu deren
40. Jahrestag stimmte der Londoner Saxofonist Denys
Bap­tiste 2003 sein Epos „Let Freedom Ring!” an. Er gewann
als Autor den Booker Prize-Träger Ben Okri und schuf eine
vielfach preisgekrönte Variation über das Thema, indem er
die Rhythmik der „I Have a Dream“-Textzeile mit Ben Okris
Gedicht „Mental Fight“ verknüpfte. 2013 wird unter Bap­tistes
Feder auch der erste Teil der Rede Kings zu einer Art Prequel.
Diesmal holt er sich Lemn Sissay für die ergänzenden Texte,
stockt die Band auf, addiert live gemixte Visuals und konstatiert ein musikalisches „Now Is the Time“.
“When I created the original commission I focused ‘Let Freedom
Ring!’ around the most memorable, second half of Dr King‘s
speech and I used the rhythmic patterns of his speech as the
foundation for the four-part suite. Now, with an entire evening
to share with you, I can expand and complete the circle.”
Denys Baptiste
Der Eintritt ist frei
Gefördert durch
9
JAZZFILMNACHT IM DELPHI
FILMpalast
Eine Veranstaltung Der Yorck KinoGruppe Im Rahmen
Von Berliner Festspiele / Jazzfest Berlin
17:30 UHR
PLAY YOUR OWN THING:
A STORY OF JAZZ IN EUROPE (OmU)
Dienstag, 28. Oktober
Regie: Julian Benedikt, Deutschland 2006, 89 Min.
Auf den Spuren des Jazz in Europa: Ein Dokumentarfilm
mit Tomasz Stańko, Albert Mangelsdorff, Jan Garbarek
u.v.m.
19:30 UHR
BIRD (OmU)
Regie: Clint Eastwood, USA 1988, 161 Min.
Biografie des legendären Saxofonisten Charlie „Bird“
Parker, mit Forest Whitaker in der Titelrolle.
22:15 UHR
’ROUND MIDNIGHT (OmU)
Regie: Bertrand Tavernier, F/USA 1986, 133 Min.
Dexter Gordon brilliert in einer Rolle als fiktiver Tenor-­
saxofonist, der gegen Alkoholsucht und Entfremdung
kämpft – einer der besten Filme über den Jazz, ­mit Oscarprämierter Musik von Herbie Hancock.
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Radio Live-Übertragungen
31.10.14, 20:03 – 22:00 Uhr
Deutschlandradio Kultur
1.11.14, 20:05 – 24:00 Uhr
BR-Klassik, kulturradio vom rbb,
Radio Bremen – Nordwestradio, SR 2, SWR2, WDR 3,
NDR Info ab 20:15 Uhr, hr2-kultur ab 21:30 Uhr
2.11.2014, 00:05 – 06:00 Uhr
Die ARD Jazznacht
Bayern 2, hr2-kultur, MDR FIGARO, NDR Info,
kulturradio vom rbb, Radio Bremen – Nordwestradio,
SR 2, SWR2, WDR 3
2.11.2014, 19:04 – 24:00 Uhr
kulturradio vom rbb
2.11.2014, 20:03 – 22:30 Uhr
Deutschlandradio Kultur
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Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
Elliott Sharp
Tribute: MLK Berlin ’64
Donnerstag, 30. OKTOBER
Elliott Sharp, guitar, tenor sax
Eric Mingus, Tracie Morris,
text, vocals
Alex Harding, baritone sax
Terry L. Greene, trombone
Dave Hofstra, bass, tuba
Don McKenzie, drums
R. Luke Dubois, visuals
Vor 50 Jahren eröffnete Martin Luther King, Jr. die Berliner
Festwochen und widmete den ersten Berliner Jazztagen
ein persönliches Vorwort. Das Jazzfest Berlin erinnert an
dieses Ereignis und vergegenwärtigt die unvermindert
aktuellen Botschaften des Bürgerrechtlers mit einem vielschichtigen Festivalprojekt, das der New Yorker MultiIn­­­strumentalist Elliott Sharp gestaltet. Sein Portfolio reicht
von Jazz- und Noise-Improvisationen über Math-Rock,
Kompositionen für Streichquartett und Kammerensemble
bis zu Techno und Blues. Bei alledem offenbart sein Schaffen
immer wieder auch eine sozialkritische Komponente,
­wobei er sich auf die bewährte Zusammenarbeit mit den
Poeten und Performern Tracie Morris und Eric Mingus verlassen kann.
When it comes to composing, be it commissioned or instantaneous, Elliott Sharp is the ‘thinking man’s favorite contemporary jazz artist’. So of course Sharp accepted the challenge
to add a topical soundtrack for Martin Luther King’s historical
visit to Berlin; lyrics by Tracie Morris and Eric Mingus… and some
noisy ‘Terraplanish’ blue notes on the side.
Gefördert durch
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© Andreas Sterzing
Auftragswerk für das
Jazzfest Berlin 2014
Eva Klesse Quartett
Eva Klesse, drums
Evegeny Ring, alto sax
Philip Frischkorn, piano
Robert Lucaciu, bass
Sie ist eine Schlagzeugerin, die in den Kategorien einer
Band denkt. Gerade 28 Jahre alt, findet Eva Klesse ihren
Zugang zum Jazz in feinsinnigen Klangerkundungen und
im Interplay mit ihrem Quartett. Die aus NRW stammende
Musikerin hat in Leipzig studiert – zunächst Medizin und
schließlich doch jenes Fach, zu dem sie sich innerlich berufen
fühlt und das ihr zum Lebensinhalt wird: Jazz. Mühelos
wirkende Leichtigkeit durchzieht das Spiel dieser Gruppe,
die das Jazzfest als Neuentdeckung präsentiert. Mit ungebremster Lust an musikalischer Expressivität weiß Eva
Klesse ihre Mitspieler anzufeuern, mit ihnen neue Terrains
zu erobern und eine ganze Palette von Stimmungen auszuloten – von leisen, zart hingetupften melancholischen
Tönen bis zu rasanter kollektiver Kraft.
© Jörg Singer
She is a rising star on the German jazz scene and a drummer
who thinks in the categories of a band. Eva Klesse and her
quartet cover a whole range of musical moods from subtle
sound explorations to rapid collective force.
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Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
Francesco Bearzatti
Tinissima 4tet
Monk’n’Roll
Donnerstag, 30. OKTOBER
Francesco Bearzatti, reeds
Giovanni Falzone, trumpet
Danilo Gallo, bass
Zeno De Rossi, drums
Den Titel des Programms
darf man wörtlich nehmen. „Monk’n’Roll“
greift in die TraditionsKiste von Thelonious
Monk, um Themen des
Jazz-Klassikers ebenso
virtuos wie genüsslich
mit Hits aus Rock und
Pop durcheinanderzuwirbeln. Dabei geht es
dem aus Udine stam© BP
menden Saxofonisten
Francesco Bearzatti nicht um den kleinsten gemeinsamen
Nenner, sondern um eine gleichermaßen explosive und intelligente Mixtur. Mit Intuition, Präzision und diebischer
Freude paart er Monks „Bemsha Swing“ mit dem DiscoKlassiker „Good Times“ von Chic oder „’Round Midnight“
mit dem Police Hit „Walking On the Moon“. Hier wird zusammengeführt, was eigentlich nicht zusammengehört,
und heraus kommt ein unbeschreibliches Hörvergnügen.
After tributes to Tina Modotti and Malcolm X, widely acclaimed by critics and the public alike, Francesco Bearzatti
now celebrates the musical genius of Thelonious Monk with a
project of pure adrenaline, that intersects the energy and
power of renowned rock pieces (by Led Zeppelin, Pink Floyd,
Lou Reed, Michael Jackson, Police, Aerosmith...) with those
famous Monk themes.
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Jazzfest@A-Trane
22:00 Uhr
Sarah Buechi
Flying Letters
Donnerstag, 30. / FrEitag, 31. Oktober
Sarah Buechi, vocals
Stefan Aeby, piano
André Pousaz, bass
Lionel Friedli, drums
Der Horizont der
Schweizer Sängerin
Sarah Buechi ist weit.
Aus einer Musikerfamilie kommend, lernte
sie zunächst Geige und
Gitarre und spielte in
einer Rockband, doch
schon bald begann sie
sich ganz auf den Gesang zu konzentrieren.
Klassischer Jazzgesang bei Lauren Newton und Susanne Abbuehl, das indische
Karnataka College of
Percussion, eine Ghanareise und Studien
bei Steve Coleman in
New York – all diese
© Remo Ubezio
Einflüsse prägen ihr
neues Projekt „Flying Letters“. In ihren expressiven Songs,
die alle aus eigener Feder stammen, changiert sie zwischen Lautmalerei und verbalem Gesang. Flankiert wird
sie dabei vom Stefan Aeby Trio, drei herausragenden Protagonisten der jungen Schweizer Szene, die mit überraschenden harmonischen Wendungen Buechis Geschichten lyrisch und trotzdem völlig unsentimental vertonen.
Bangalore – New York – Lucerne is the direct long cut to
Swiss singer Sarah Buechi’s own unique sound. The arrangements of her quartet have a calming and cyclic character,
with rhythmically overlaying patterns and lyrics showing a
deeper insight into human topics like vanity, addictions,
focusing, hope, trust and security. Let yourself be drawn
­into the travel diary of Sarah Buechi.
Gefördert durch
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Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne
23:00 Uhr
Free Nelson MandoomjazZ
Donnerstag, 30. Oktober
Rebecca Sneddon, alto sax
Colin Stewart, e-bass
Paul Archibald, drums
© Promo
Diese junge schottische Formation erinnert zwar auf den
ersten Blick an eine typische Jazz-Troika, doch hat ihr
Sound viel mehr von einer Metal Band. Der Name Free
Nelson Mandoomjazz lässt es erahnen: Das Power Trio hat
sich dem Kampf gegen die konservative Genretrennung
verschrieben. Es bezeichnet seine überaus erstaunliche
Mischung aus knallhartem Sound und delikaten melodischen Inventionen konsequent als „Doomjazz“.
Die klassische Funktionsverteilung von Solo und Begleitung
sucht man hier vergeblich. Rebecca Sneddons Alt­saxofon
gräbt sich selbstvergessen durch tonnenschwere, schleppende Groove-Gebirge, doch immer bleibt die Band der
Star. Das Trio sucht nach einem dritten Weg zwischen
Heavy Metal und Free Jazz, zwischen Black Sabbath und
Albert Ayler. Und findet dabei den Stoff für einen Soundtrack zu einem aktuellen Film Noir.
“Combining the free form and instrumentation of jazz with
the heaviness of doom metal, we have created a unique and
innovative sound. Think Sun Ra meets Electric Wizard”.
Free Nelson Mandoomjazz
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Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
Benny Golson Quartet
Es gibt nicht mehr viele aktive Überlebende aus der Ära
des Hard Bop. Einer dieser Ausnahme-Musiker ist der
Saxofonist Benny Golson, der mit seinen 85 Jahren unvermindert auf der Szene präsent ist. Seit Anfang der fünfziger Jahre hat er mit allen Großen seiner Epoche gespielt,
allen voran mit Art Blakey & The Jazz Messengers. Mit
seinem Beitrag als musikalischer Leiter der Band bei der
Einspielung des Blue Note-Albums „Moanin“ von 1958 hat
sich Benny Golson für immer in die Jazzgeschichte ein­
geschrieben. Sein im folgenden Jahr mit Art Farmer
gegründetes Jazztet gehörte über ein Jahrzehnt zu den
tonangebenden Formationen des Hard Bop. Als Themen­
lieferant hat Benny Golson den Jazz versorgt wie kaum
ein anderer. „Blues March“, „Whisper Not“, „Along Came
Betty“, „I Remember Clifford“, „Stablemates“, „Are You
Real?“ sind nur einige Highlights eines Katalogs unvergänglicher Standards.
Benny Golson’s contributions to the history of jazz – both as
a soloist and as a composer/arranger – remain huge to this
day. As a composer,
he has enriched the
repertoire of almost
every Jazz musician
and singer, and many
of his original compositions, like ‘Whisper Not’, ‘Out of the
Past’ or ‘Blues March’
are amongst the
most played and recorded in contemporary Jazz. As an instrumentalist, he has
created an extremely
personal style, at the
same time refined
and expressive.
© Oliver Rossberg
Freitag, 31. Oktober
Benny Golson, tenor sax
Kirk Lightsey, piano
Gilles Naturel, bass
Mario Gonzi, drums
17
Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
Get The Blessing
Freitag, 31. Oktober
Jake McMurchie, tenor & baritone sax
Pete Judge, trumpet, flugelhorn
Jim Barr, e-bass
Clive Deamer, drums, vocals
Pate stand das Ornette Coleman Quartet, nach dessen
Song „The Blessing“ sie sich bei ihrer Gründung 2000 benannt haben. Seitdem hat sich Get The Blessing den Ruf
als eine der interessantesten und non-konformistischen
Jazz-Formationen Englands erspielt. Ihre Improvisationen
sind unvorhersehbar, ihre vielschichtigen Klangwelten
hypnotisch, und ihre von Hip-Hop, Dub und Lo-Fi durchtränkten Grooves sind zupackend intensiv. Kein Wunder,
denn die Heimatstadt von Get The Blessing ist Bristol, wo
Jim Barr und Clive Deamer bereits in den Neunzigern mit
der Trip-Hop Legende Portishead die Popwelt aufwirbelten.
“Fiercely intelligent music in which muted trumpet and sax­ophone, enhanced by thoughtful washes of electronica, perform
pirouettes over refreshingly melodic vamps.”
Sunday Times
© Tom Barnes
18
Soweto Kinch
© Benjamin Amure
Soweto Kinch, alto & tenor sax, rap
Shane Forbes, drums
Nick Jurd, bass, e-bass
Als Soweto Kinch Ende der neunziger Jahre mit Jazz Jamaica
oder Gary Crosby’s Nu Troop (unter anderem beim Jazzfest
Berlin 2000) in Deutschland auftauchte, wurde der junge
Altsaxofonist aus Großbritannien als fulminanter Nachfahre
von Eric Dolphy, Ornette Coleman und dem englischen
Jazzpionier Joe Harriott gepriesen. Soweto Kinch genügte
es jedoch nicht, sich an der Vergangenheit zu messen,
er wollte eigene Wege beschreiten. Mit seiner speziellen
Mischung aus frei improvisiertem Jazz, Versatzstücken
seiner karibischen Vorfahren und dem gerappten Zoom
auf den Alltag in britischen Großstädten eroberte er sich
schnell eine weit über die Jazzgemeinde hinausgehende
Anhängerschaft. Soziales Engagement gepaart mit multikulturellem Traditionsbewusstsein erklärt bis heute die
außerordentliche Dringlichkeit seiner Musik.
“I’m really excited about these shows, the stripped trio format
allows me more harmonic freedom and space to deliver lyrics.
Moreover, I’m excited about integrating new things into the
show, such as tenor sax and live looping.”
Soweto Kinch
19
Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne
23:00 Uhr
Trio Feral
FrEITAG, 31. Oktober
Barney McAll, piano, keys, Chucky
Jonathan Maron, e-bass
Bill Campbell, drums
© Jenn Gavito
Selbst in New York gelten Trio Feral noch als Geheimtipp.
Ihre von treibenden Beats durchzogenen Soundscapes
sind verwegen, unerhört, unbefangen und unverschämt.
Der aus Melbourne in den Big Apple gezogene Barney
McAll hat sich in Brooklyn mit Jonathan Maron und Bill
Campbell zusammengeschlossen, um Musik spielerisch
neu zu erfinden. Das Prinzip Piano Trio – eine Formation,
von der man glaubte, sie sei nun wirklich ausgereizt –
wird aus den Angeln gehoben. Die Musik dabei auf ein
Genre festzulegen, ist nahezu unmöglich. Was die drei
zwischen Sub Dub, Techno, Noise, Power-Spacerock und
Free Jazz im Portfolio haben, ist freie Musik im ursprünglichen Sinne des Wortes.
Using modernistic beats, sub bass frequencies, confused robots and broken toys, this trio presents the finest in stank, improv and the unexpected. Having played together for the last
few years this trio has a freaky telepathic understanding –
spinning on a dime or throwing musical spiculums is of no
consequence.
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Akademie der Künste / Hanseatenweg
23:30 Uhr
Alexander von Schlippenbach
& Aki Takase
Celebrating Eric Dolphy
Eric Dolphy starb tragisch jung vor 50 Jahren in Berlin und
hinterließ Klangspuren, die dazu auffordern, auf ihnen
weiterzugehen. Der Altsaxofonist, Bassklarinettist und
Flötist glänzte gleichermaßen als kühn strukturierender
Komponist und genialer Improvisator. Seine Blue NotePlatte „Out to Lunch!“ zählt zu den Meisterwerken des
Jazz. Mit seinem Schaffen hatte der 36-Jährige Jazz an
den Schnittstellen zwischen Tradition, Moderne und
Avantgarde neu definiert. Alexander von
Schlippenbach hat mit
seinem 1966 bei den
Berliner Jazztagen aufgeführten Werk „Globe
Unity“ sowohl Festivalals auch neuere Jazzgeschichte mitgeschrieben. Er erweist
Vorgängern wie Eric
Dolphy seine Verehrung, indem er deren
Impulse aufnimmt. Gemeinsam mit Aki Takase, der 1981
beim Jazzfest Berlin der internationale Durchbruch gelang, und einer handverlesenen Band von Improvisatoren
wird dieser Abend zu einer großen Feier für einen unvergessenen und aktuell herausfordernden Innovator der
neueren Jazzgeschichte.
Ever since his first appearance in 1966, free jazz pioneer
Alexander von Schlippenbach has been
a recurring and valued name on the festival roster. Together with fellow pianist
Aki Takase and a hand-picked selection
of the finest European improvising musicians, he pays homage to the great instrumentalist and composer Eric Dolphy.
© Andree Möhling
21
© Promo
Alexander von Schlippenbach, Aki Takase, piano
Louis Sclavis, Rudi Mahall, bass clarinet
Christof Thewes, trombone
Gerd Dudek, sopran & tenor sax
Henrik Walsdorff, alto & tenor sax
Antonio Borghini, bass
Heinrich Köbberling, drums
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
15:00 Uhr
Jasper van’t Hof –
Benny Golson
Der Tenor-Altmeister
Benny Golson (s. a. S. 15)
hier in einer ganz anderen
Spielkonstella­tion und in
einem besonderen Ambiente: In dem holländischen
Pianisten und Keyboarder
Jasper van’t Hof trifft er
auf einen Duo-Partner, der
in Europa als einer der
ersten mit Bands wie
„Associa­tion P.C.“ und
„Pork Pie“ freien Jazzrock
spielte und sich dann mit „Pili Pili“ auf weltmusikalische
Pfade begab. Weniger bekannt ist dessen Leidenschaft für
das Spiel auf der Kirchenorgel, bei dem er stets seine Bindung
an den Jazz durchscheinen lässt.
Die Gedächtniskirche Egon
Eiermanns mit ihrem blauen
Licht wird zum magischen
Ort für diese europäischafroamerikanische Begegnung, für Dialoge über Blues
und Standards, die Liebesliedern und Gebeten gleichen.
Martin Luther King, Jr., an
den das Jazzfest andernorts
erinnert, sprach von „sweet
songs of sorrow and of joy“, die den Menschen die Bürden
des Alltags erleichtern und neue Kraft geben. Hier ist der
Ort zum Innehalten und Auftanken.
American tenor legend meets Dutch jazz-rock wizard!
The magical ambiance of the Emperor-William-Memorial
Church, with it’s blue stained-glass windows and it’s
gorgeous four-manual pipe organ sets the frame for an
intimate musical dialogue.
22
© Promo
SaMSTAG, 1. November
© Oliver Rossberg
Jasper van‘t Hof, pipe organ
Benny Golson, tenor sax
Jochen Berg / Ulrich Gumpert
Die Engel
© Renate von Mangold
Akademie der Künste / Hanseatenweg
17:00 Uhr
Grit Diaz de Arce, Amy Green,
Annika Meier, Burkhard Wehner, voice
Martin Klingeberg, trumpet
Christof Thewes, trombone
Michael Thieke, alto sax
Henrik Walsdorff, alto & tenor sax
Ulrich Kempendorff, tenor sax
Ulrich Gumpert, piano
Jan Roder, bass
Michael Griener, drums
© Heike Stephan
SaMSTAG, 1. November
Vier Kurzopern
Mit „Die Engel“ von Ulrich Gumpert und Jochen Berg
(1948-2009) kommt ein Werk auf die Bühne, das sich thematisch mit dem Fall der Mauer vor 25 Jahren verbindet.
Erstmals im Februar 1988 bei „Jazz in der Kammer“ in den
Kammerspielen des Deutschen Theater und seither nie
wieder aufgeführt, nehmen „Die Engel“ auf einen Umwälzungsprozess Bezug, dessen reale Dynamik damals noch
nicht vorstellbar erschien. Mit wagemutigen Metaphern
und einer kühnen, mit bohrenden Wiederholungen und
vitalen Free-Jazz-Ausbrüchen arbeitenden Klangsprache
wird der Untergang eines versteinerten Gesellschaftssystems
thematisiert, was dem Werk im Kontext seiner Entstehung
durchaus prophetische Züge verleiht. Zugleich werfen
„Die Engel“, die konzertant aufgeführt werden, in Gestalt
greller Bilder und brennender Klänge weltgeschichtliche
Fragen auf. Eine Wiederentdeckung von aktueller Brisanz.
‘The Angels – Four Short Operas’ was created by Ulrich Gum­pert
and the late Jochen Berg in February 1988 for East Berlin’s
‘Deutsches Theater’. The piece dealt with the downfall of a
gridlocked system. Staged shortly before the fall of the Berlin
Wall it was soon to be overrun by the historical events and fell
into oblivion. 26 years later, the Berlin Jazz Festival proudly
presents the reissue of this visionary production.
Eine Koproduktion mit
Gefördert durch
23
Haus der Berliner Festspiele
20:00 Uhr
Daniel Humair Quartet
Sweet & Sour
Ausgerechnet „The
Last Man Standing“
des ersten FestivalJahrgangs 1964 sitzt
– am Schlagzeug:
Daniel Humair!
Der aus der Schweiz
stammende Schlagzeuger zog bereits
1958 nach Paris, wo
er im Spiel mit US
Jazzgrößen zu einer
unverzichtbaren Bank
des amerikanischen Jazz in Europa wurde. Noch wichtiger
erscheint die Schlüsselrolle, die Daniel Humair bei der
Emanzipation des europäischen Jazz zukommt – sei es in
der Zusammenarbeit mit George Gruntz oder in dem bahnbrechenden Trio mit Joachim Kühn und J. F. Jenny-Clark.
Mit seinem „Sweet & Sour“ Quartett stellt Daniel Humair
erneut seinen Instinkt für hochtalentierte jüngere Musiker
unter Beweis. Der Saxofonist Emile Parisien hat in den letzten
Jahren so ziemlich alle französischen Jazzpreise abgeräumt,
unter anderem den „Prix Django Reinhardt“, der auch Vincent Peirani im letzten Jahr verliehen wurde. Der aus Nizza
stammende Akkordeonist zählt zu den Shooting Stars der
französischen Jazzszene. Im Verein mit dem äußerst flexiblen Jérôme Regard am Bass und dem Altmeister an den
Drums gibt es eine Garantie: Spielfreude pur.
Coming of age, as sweet and sour as it can get: One of the
unachievable 50th anniversary-ideas was an exhibit of Da­niel
Humair’s paintings, the other more realisable idea was to
have him paint rhythms on his drum kit again, as he did 17
times before at this festival, starting at Berliner Jazztage
1964 behind the Swingle Singers.
24
© Promo
SaMSTAG, 1. November
Daniel Humair, drums
Emile Parisien, sax
Vincent Peirani, accordion
Jérôme Regard, bass
WDR Big Band & Kurt Elling
Freedom Songs
Kurt Elling, vocals
Richard DeRosa, conductor & arrangements
Johan Hörlen, Karolina Strassmayer, Olivier Peters,
Paul Heller, Jens Neufang, reeds
Wim Both, Rob Bruynen, Andy Haderer, Ruud Breuls,
John Marshall, trumpet
Ludwig Nuss, Shannon Barnett, Andy Hunter, trombone
Mattis Cederberg, bass trombone
Frank Chastenier, piano
Paul Shigihara, guitar
John Goldsby, bass
Hans Dekker, drums
Musik kann viele Funktionen erfüllen, sie dient seit jeher auch
als Vehikel für Emotionen, sie
eignet sich ideal als Sprachrohr
zum Ausdruck von Freude und
Trauer oder von Freiheit und Unterdrückung. Das letztgenannte
Gegensatzpaar ist Thema des
Konzerts der WDR Big Band beim
Berliner Jazzfest 2014. Und weil
sich der Fall der Berliner Mauer
in diesem Jahr zum 25. Mal jährt,
rückt das Festival den Freiheitsgedanken in den Mittelpunkt.
Zusammen mit dem amerikanischen Sänger Kurt Elling bringt
die WDR Big Band das Projekt
„Freedom Songs“ auf die Bühne,
das sich mit diesem stets aktuellen politischen Thema auseinandersetzt. Der Jazz bildet in den
© Anna Webber
Arrangements von Richard DeRosa
einen Schwerpunkt, jedoch beinhaltet das Programm
auch Songs aus anderen Genres unterschiedlicher Epochen –
gemäß dem Motto: Die Gedanken sind frei.
Celebrating the 25th anniversary of the fall of the Berlin Wall,
the WDR Big Band Cologne has compiled a programme of
liberty- and liberation songs. Guest vocalist Kurt Elling, dubbed
“the standout male vocalist of our time” by the ‘New York
Times’ completes the line-up with his much praised rich baritone
voice and emotional depth.
25
Jazzfest@A-Trane
22:00 Uhr
© Barbara Kaniewska
Samstag, 1. / Sonntag, 2. November
Johanna Borchert
Desert Road
Johanna Borchert, vocals, piano, synthesizer
Markus Pesonen, guitar
Julian Sartorius, drums
Die Pianistin und Sängerin Johanna Borchert hat sich längst
als feste Größe innerhalb und außerhalb der Berliner Szene
etabliert. Beharrlich arbeitet sie daran, die Trennwände
zwischen Jazz, Pop und Avantgarde durchlässig zu machen.
Mit Formationen wie Schneeweiss & Rosenrot oder Little
Red Suitcase setzte sie fragile Emotionalität immer wieder
ins Verhältnis zu formaler Strenge. Manche ihrer Stücke
sind akustisch intim, andere elektronisch unterkühlt, und
oft durchdringen sich all diese Ebenen. Mit ihrem neuesten
Projekt rückt Johanna Borchert bewusst ihren Gesang in
den Vordergrund. Den sehr persönlichen Songs, oft in
stark innerlichen Momenten entstanden, weiß sie einen
nonchalant-melancholischen Ausdruck zu verleihen.
Johanna Borchert is a wanderer on the borders of jazz, pop
music and avant-garde. Mostly known for being part of the
bands Schneeweiss & Rosenrot and Little Red Suitcase, she
now presents her talent as a pianist and singer/songwriter
with her own trio.
26
Haus der Berliner festspiele
23:00 Uhr
Hedvig Mollestad Trio
SaMSTAG, 1. November
Hedvig Mollestad Thomassen, guitar
Ellen Brekken, bass, e-bass
Ivar Loe Bjørnstad, drums
Kein Wunder, dass „Rolling Stone“-Chefredakteur David
Fricke zu ihren bekennenden Fans zählt: Hedvig Mollestad
macht instrumentalen Jazzrock so spannend, wie er
schon lange nicht mehr war. Ihr Spiel ist virtuos-fiebrig
und zugleich nordisch unterkühlt, lässig kann sie in ihren
Improvisationen gefühlte tausend Melodien aufflackern
lassen, um doch immer wieder mit verblüffenden Wendungen am Ausgangspunkt anzukommen. In ihrem Trio
bündelt sie die volle Kraft von Heavy-Rock und Elektro-Jazz,
ihre volumenstarken Auftritte erinnern an die großen
Momente des Hardrock der siebziger Jahre, wirken jedoch
zu keinem Zeitpunkt anachronistisch.
Vorsicht! Es könnte laut werden.
Double-tracked with a ghostly haze of background fuzz,
Hedvig Mollestad’s lightning-rod guitar blazes a trail that
follows in the wake of the heaviest guitar giants – there’s not
only Hendrix, Jimmy Page and Black Sabbath’s Tony Iommi
swirling around the cauldron, but also the exploratory, disciplined freeplay of Pete Cosey, John McLaughlin and Carlos
Santana buzzing out of her fingertips.
Attention – it might get loud!
© Kristin Stoylen
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Akademie der Künste / Hanseatenweg
23:30 Uhr
© Oliver Potratz
Samstag, 1. November
Silke Eberhard
Potsa ­Lotsa plus
plays Love Suite
by Eric Dolphy
Silke Eberhard, alto sax, bass clarinet
Jürgen Kupke, clarinet
Patrick Braun, tenor sax, clarinet
Nikolaus Neuser, trumpet
Gerhard Gschlößl, trombone
Marc Unternährer, tuba
Antonis Anissegos, live-electronics
Eric Dolphy, der großartige Erneuerer des Jazz, ist mehrfach
Thema bei diesem Jazzfest (s. auch S. 19). Silke Eberhard
arbeitet mit einem eigenen Trio, spielte gemeinsam mit
der Pianistin Aki Takase die „Ornette Coleman Anthology“
ein und warf mit ihrem Quartett Potsa Lotsa einen frischen
Blick auf das Gesamtwerk von Eric Dolphy. Mit Forscherdrang stieß sie auf eine Komposition, die Eric Dolphy unvollendet hinterließ und wahrscheinlich für seine geplante
Hochzeit, vielleicht auch als Hymnus auf die Liebe konzipiert
hatte: die „Love Suite“. Für Silke Eberhard wird dieses
Werk improvisatorisch und kompositorisch zur Herausforderung. Mit der erweiterten Besetzung Potsa Lotsa plus
wagt sie eine Komplettierung.
“My new project follows up on the recording of the ‘Complete
Works of Eric Dolphy’ from 2009. Ever since, there was one
thing revolving in my head: there is also the legendary ‘Love
Suite’, Eric Dolphy’s wedding music, which – due to his early
accidental death in 1964 in Berlin – was never recorded by
himself. The Love Suite provides a rich source material which
led me to a starting point for new original pieces.”
Silke Eberhard
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The Thing
Mats Gustafsson, saxes
Ingebrigt Håker Flaten, ­
bass, e-bass
Paal Nilssen-Love, drums
© Micke Keysendal
Akademie der Künste / Hanseatenweg
15:00 Uhr
Sonntag, 2. November
Fire!
Orchestra
Mariam Wallentin, Sofia Jernberg, Simon Ohlsson, voice
Niklas Barnö, Magnus Broo,
Goran Kajfes, Emil Strandberg, trumpet
Mats Äleklint, trombone
Per Åke Holmlander, tuba
Anna Högberg, Mats Gustafsson, Malin Wättring,
Jonas Kullhammar, Martin Küchen,
Fredrik Ljungkvist, Christer Bothén, reeds
Andreas Söderström, Sören Runolf, David Stackenäs, guitar
Martin Hederos, organ, keys
Joachim Nordwall, Andreas Berthling, electronics
Johan Berthling, Joel Grip, bass
Andreas Werliin, Raymond Strid, drums
Der Name des schwedischen Saxofonisten Mats Gustafsson
steht für Höchstenergie. The Thing entstand bereits 2000.
Der musikalische Radius erweiterte sich rasch in Richtung
Free Playing, Creative Improvised Noise und Alternative
Rock Music auch in der Zusammenarbeit mit wahlverwandten Grenzgängern wie der Hip-Hop-Ikone und Don CherryTochter Neneh.
Mats Gustafsson zählt zu den Regisseuren des aktuellen
Free Jazz. Dabei war er jedoch nie nur im Jazz zu Hause.
Er spielte mit der Rockband Sonic Youth, war Mitglied in
Peter Brötzmanns Chicago Tentet und firmiert mit Peter
Brötzmann und Ken Vandermark als Trio Sonore. Das Fire!
Orchestra bündelt die Kräfte nordischer Freigeister und
steigert die musikalische Energie ins Orchestrale. Free Jazz,
improvisierte Musik, Rockgesten und Punkattitüden werden
neu zusammengemischt und dynamisch in Szene gesetzt.
Zwischen Erleuchtung und Aufruhr: Fire!
The Thing formed in 1999 as a Don Cherry recording project,
and soon established themselves as one of the most important
European jazz groups, with a unique style ranging from extreme
noise to free jazz to classic garage and classic jazz. Mats
Gustafsson’s Fire! Orchestra features a similar stylistic scope,
with the power of a 26-piece orchestra added.
29
Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
Jason Moran
and the Bandwagon
Sonntag, 2. November
Jason Moran, piano
Tarus Mateen, bass
Nasheet Waits, drums
Der New Yorker Pianist
Jason Moran ist eine
Ausnahmeerscheinung
im amerikanischen
Jazz. Begriffe wie
Avantgarde und Tradition stellt er mühelos
auf den Kopf. Vor 14
Jahren gegründet,
gehört sein Trio The
Bandwagon zu den
stabilsten Formationen
des aktuellen Jazz in
New York. Selten gingen Traditionsbewusstsein und Erneuerungsstreben so eng
zusammen wie im Spiel
© Clay Patrick McBride
dieses Musikers, der die
ganze Geschichte des Piano-Jazz assimiliert hat und darüber
hinaus so viel Eigenes einbringt, dass er stilbildend wirkt.
Wenn sich Jason Moran Aspekten der Musik von Thelonious
Monk oder Fats Waller widmet, steckt das voller futuristischer Power.
Since his formidable emergence on the music scene in the
late 90s, jazz pianist Jason Moran has proven more than his
brilliance as a performer. The Blue Note Records recording
artist has established himself as a risk-taker and innovator
of new directions for jazz as a whole. In almost every category
that matters – improvisation, composition, group concept,
repertoire, technique and experimentation – Moran, and his
group The Bandwagon have challenged the status quo, and
earned the reputation as “the future of jazz”.
30
Jason Moran: Fats Waller
Dance Party
Jason Moran, piano
Lisa Harris, vocals
Leron Thomas, trumpet
Tarus Mateen, bass
Charles Haynes, drums
Als Europa-Premiere
präsentiert das Jazzfest Berlin anschließend Jason Morans
neuestes Projekt: die
Fats Waller Dance
Party. Wenn Moran
mit diesem Programm
in Amerika auftritt,
rufen die Veranstalter
dazu auf, die Tanzschuhe mitzubringen.
Moran kommentiert:
„Erinnert man sich
heute an Fats, Duke
Ellington, Fletcher
Henderson oder Earl
Hines, so spielten sie
die populäre Musik
ihrer Zeit: Tanzmusik.“
Jason Morans StrideArchitektur ist unver- © John Rogers
gleichlich elastisch. Humor und Traditionsbewusstsein
stehen sich bei ihm niemals im Weg. Und Rückblick ist bei
ihm immer zugleich Ausblick. „Fats Waller“, bekennt
­Jason Moran, „war zu seiner Zeit ein Provokateur. Das
kommt daher, dass er nicht nur Pianist und Sänger war,
sondern auf der Bühne fast wie ein MC immer auch all
das kommentierte, was um ihn herum passierte.“ Mit seiner
Fats Waller Dance Party schlägt Jason Moran tollkühn
eine Brücke über ein jazzmusikalisches Jahrhundert.
“Nowhere audibly present is the pre-bop, pre-swing style that
Waller delivered, as his best-known songs are being shredded
and unrecognizably reshaped into jazz-infused, pop-driven
rhythms (...) these electrifying postmodern musical mashups
trigger elemental merrymaking.”
Downbeat
31
Haus der Berliner Festspiele
19:00 Uhr
MOSTLY OTHER PEOPLE
DO THE KILLING
RED HOT
Sonntag, 2. November
Thomas Heberer, trumpet
Jon Irabagon, soprano & c-melody sax
David Taylor, bass trombone
Ron Stabinsky, piano
Brandon Seabrook, banjo, electronics
Moppa Elliott, bass
Kevin Shea, drums, percussion
Mittlerweile reicht
die Nennung der
sechs Buchstaben
MOPDtK aus, um bei
einer rapide gewachsenen Fangemeinde Neugierde
und Begeisterung zu
entfachen. Markenzeichen der New
© Alexander Richter
Yorker sind äußerste
Flexibilität und musikalisches Können, kombiniert mit
Tolldreistigkeit und trockenem Humor. Die Band mit den
legendären Live-Auftritten würfelt alle Parameter des Jazz
rücksichtslos durcheinander, weiß in ganz unterschiedlichen Jazzstilen das subversive Element aufzuspüren und
dieses in ihre frappierenden Collagen zu integrieren.
Für das aktuelle Projekt „Red Hot“ wurde das Quartett
um Banjo, Bassposaune und Stride-Piano aufgestockt.
Ziel der neuesten Attacke ist der „Hot Jazz“ der späten
zwanziger und frühen dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts
– oder was immer sich die Sieben darunter vorstellen.
Heiß geht es her in diesen Vexierbildern aus Historie und
Gegenwart, eklektisch und anachronistisch, aber nie
respektlos. Der amerikanische Jazz Kritiker S. Victor Aaron
hat es auf den Punkt gebracht: „Die neuen Jazz-Rebellen
huldigen den originalen Jazz-Rebellen.“
“Once again, MOPDtK give a history lesson on jazz without
going through the chapters sequentially. By constantly jumping
off from “hot” jazz to later styles, and jumping right back
again, MOPDtK demonstrate how advanced, adventurous and
audacious that old, pre-swing stuff really was. The new jazz
subversives are paying tribute to the original jazz subversives. “
32
S.Victor Aaron/‘Something Else Reviews’
Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne
23:00 Uhr
Brass Mask
Sonntag, 2. November
Tom Challenger, tenor sax, alto clarinet
George Crowley, tenor sax, bass clarinet
Dan Nicholls, tenor sax, clarinet
Rory Simmons, trumpet
Alex Bonney, trumpet
Nathaniel Cross, trombone
Theon Cross, tuba
John Blease, percussion
Ihr Bandname steht für die Verbundenheit mit der Musik
der Marching Bands von New Orleans und der Fantasie
federgeschmückter Masken der Mardi Gras Indians. Doch
nicht nur das Brass-Feeling in der Geburtsstadt des Jazz
inspiriert den Saxofonisten und Mastermind Tom Challenger.
Acht Vertreter der jungen Londoner Szene aus dem Umfeld
des hierzulande noch zu entdeckenden Kreativpools „Loop
Collective“ demonstrieren eindrucksvoll, wie weit man sich
aus dem Jazz-Kanon hinauslehnen kann.
Mit seiner wirkungsvollen Mischung aus Blues-Elementen
und kompakten zeitgenössischen Arrangements knüpft
das Oktett Traditionslinien zu den schillernden Klangtableaus eines Gil Evans wie auch zu der engen Verwobenheit
von Form und Struktur im Schaffen eines Henry Threadgill.
Wuchtige Unisoni, kontrapunktische Stimmengeflechte
und jede Menge ungebremste Energie zum Jazzfest Finale!
Members of London’s
own creative pool “Loop
Collective” this formation
is heavily influenced by
the legendary Mardi
Gras street bands from
New Orleans. Add a disposition for compact
contemporary arrangements and a dash of
blues and enjoy the finale
of this year’s festival!
© Promo
33
Impressum
Künstlerischer Leiter: Dr. Bert Noglik
Produktionsleitung: Ihno von Hasselt
Organisationsleitung, Techn. Koordination,
Ausstattung: BJ Göbel
Produktionsassistenz: Kathrin Müller
Texte: BJ Göbel, Wolf Kampmann, Bert Noglik
Graphik: Ta-Trung, Berlin
Anzeigen: Runze & Casper Werbeagentur GmbH
Gesamtherstellung: enka-Druck GmbH
© 2014 Berliner Festspiele und Autoren
Berliner Festspiele
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des Bundes in Berlin GmbH
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Einzelkarten für € 8 pro Film nur im Kino erhältlich
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Donnerstag, 30. Oktober
19:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele
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Eva Klesse Quartett (S.11)
Francesco Bearzatti Tinissima 4tet ‘Monk’n’Roll’ (S.12)
22:00 Uhr JazzFest@A-Trane
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23:00 Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne
Free Nelson Mandoomjazz (S.14)
Freitag, 31. Oktober
19:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele
Benny Golson Quartet (S.15)
Get The Blessing (S.16)
Soweto Kinch (S.17)
22:00 Uhr JazzFest@A-Trane
Sarah Buechi ‘Flying Letters’ (S.13)
23:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele / Seitenbühne
Trio Feral (S.18)
23:30 Uhr Akademie der Künste / Hanseatenweg
Alexander von Schlippenbach & Aki Takase
‘Celebrating Eric Dolphy’ (S.19)
EIN TAG FÜR ... Martin Luther King, Jr.
Sonntag, 5. Oktober
16:00 Ein Tag für … Martin Luther King, Jr. (S.5,6)
18:00 Presse- und Publikumsgespräch zum
Jazzfest Berlin 2014 (S.7)
20:00 Denys Baptiste
‘Now Is the Time - Let Freedom Ring!’ (S.7)
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