splitter - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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splitter - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2010 - 20. Jahrgang
Schwerpunkt: IT-Dienstleistungszentrum Berlin 2005 - 2010
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
im vergangenen Jahr blickten wir auf 40 Jahre ITDienstleistungen für Berlin zurück, die das Landesamt
für Elektronische Datenverarbeitung (LED) seit 1969
als erste eigenständige Institution für das Land Berlin
erbrachte. In diesem Jahr feiern wir das fünfjährige
Bestehen des ITDZ Berlin, dem dritten Rechtsnachfolger des LED. Seinerzeit eine Behörde, heute ein Unternehmen der öffentlichen Hand, das sich auf dem freien
Markt behauptet.
Umstrukturierungen und Neuerungen, wie die Entwicklung eines kaufmännischen Gesamtsystems, waren zwar
nicht immer einfache, aber dennoch notwendige Voraussetzungen für diesen erfolgreichen Wandel zu einem anerkannten Dienstleistungsunternehmen. Für das Umfeld relevanter als die interne Umstellung, sind die
Produkte und Services unseres Hauses. Mit vielen neuen Angeboten haben wir in den
vergangenen fünf Jahren die Berliner Verwaltung, in ihrem Bestreben effektiver,
leistungsfähiger und bürgerfreundlicher zu werden, unterstützt: das neue Berliner
Landesnetz mit modernster Technik, der technische und energetische Um- und
Ausbau des hochsicheren Data-Centers, die eGovernment-Suite für Berlin, das
„Berlin Telefon“ und der Pilotbetrieb der D115, IT-Rahmen- und Sammelverträge
für die öffentlichen Institutionen Berlins, mittelstandsfreundliche Vergaberichtlinien,
umweltfreundliche IT, der Aufbau von Cloud Services und vieles mehr prägen heute
das Bild des ITDZ Berlin in der Berliner Verwaltung.
Die vorliegende Ausgabe des Splitters bietet von Seite vier bis Seite 20 mit dem
Schwerpunktthema „Fünf Jahre ITDZ Berlin“ einen ausführlichen Einblick in die
Entwicklungen und Leistungen unseres Hauses.
Interessant ist darüber hinaus die Meldung aus der Berliner Senatskanzlei vom 4. Mai
zum Ausbau der Mobilen Dienste und Online-Angebote der Berliner Bürgerämter
(Seite 48). Wir freuen uns über das positive Feedback für und mit unseren Pilotkunden in den Bezirken, die mit der Online-Terminvergabe und dem Aufbau
moderner Termin- und Zeiterfassungssysteme auf dem richtigen Weg sind. Bei der
Umsetzung des Senatsbeschlusses können wir die Bezirke maßgeblich unterstützen.
Die aktuelle Studie des Zentrums für Evaluation und Methoden (ZEM) zu Bürgererwartungen an die öffentliche Verwaltung (Seite 30) verdeutlicht, dass wir mit einem
Serviceangebot wie dem Termin- und Zeitmanagementsystem auf dem richtigen
Weg sind.
Eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen
Konrad Kandziora
Vorstand
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Editorial
Editorial
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Schwerpunktthema
Lebensader der Berlin Verwaltung
Moderne Telekommunikation für mehr Leistung
Lösungen aus einer Hand
eGovernment: Effizient verwalten mit IT-Diensten des ITDZ Berlin
Optimale Angebote durch Rahmenverträge
Computer an die Schulen: Projekt EduNet
IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät
Moderne Verwaltung durch Service Center
Bürgerfreundliche Verwaltungsdienste durch mobilen Service
Vom Rechenzentrum zum Data-Center
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Netzbetreiber BT fördert die Einheitliche
Behördenrufnummer 115 durch günstige Tarife
Berufstätige wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen
Microsoft startet Produktion von Office 2O1O
Adobe Photoshop wurde 2O
ITK zentraler Baustein für Klimaziele
Microsoft: Silverlight 4 ab sofort verfügbar
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Online
Jeder Deutsche täglich 1OO Minuten im Internet
Neue Online-Dienste der Stadtverwaltung
Internet ist großer Gewinn für die Lebensqualität
Berliner Sozialrecht ist jetzt online erreichbar
Etwa jeder vierte Internetnutzer surft mobil
Mobile Dienste und Online-Angebote der
Berliner Bürgerämter werden ausgebaut
Bilder-Suchmaschinen im Internet sind legal
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E-Government und Verwaltung
Harmonisierung der wirtschaftsorientierten
Service-Angebote der Berliner Bezirke online
Cloud Computing für die Berliner Verwaltung
„Z1 SecureMail“ gibt Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie und Frauen erforderliche E-Mail-Sicherheit
ITDZ Berlin: Sammelvertrag für Softwarelizenzen
senkt Kosten der Berliner Verwaltung
E-Government: transparent und dialogorientiert
IT-Staatsvertrag tritt in Kraft”
IT-Planungsrat von Bund und Ländern nimmt Arbeit auf
Internet-Nutzer begrüßen neuen Personalausweis
Steuerungssysteme in öffentlicher Verwaltung unzureichend genutzt
Doppikeinführung und Rechnungsautomatisierung im Doppelpack
Landkreis Märkisch-Oderland setzt eGovernment-Strategie
mit OPTIMAL SYSTEMS um
Tipps und Tricks
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Zehn Regeln für Cloud Security – Experton Group
erstellt Handlungsleitfaden
Der menschliche Faktor in der IT-Sicherheit
Berufliches zu Hause: Datenschutz und
Informationssicherheit verdienen oberste Priorität
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Veranstaltungen
CeBIT 2O1O: ein voller Erfolg
Die Trends und Themen der CeBIT 2O1O
Verbesserung der Kundenzufriedenheit im Service Center des ITDZ Berlin
Rückblick auf die interPM 2O1O
Effizienter Staat 2O1O
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Berichte und Infos
Literatur
Bürgererwartungen im Fokus
IT-Trends 2O1O
Einigung über neue IT-Einkaufsbedingungen für die öffentliche Hand
„Cloud Computing“ bietet neue Chancen für den Standort Deutschland
Fraunhofer ISI-Studie
Komfortables Suchsystem für Mitarbeiter Öffentlicher Verwaltungen
Erster Green IT-Tag der Bundesverwaltung
„GreenIT RZ-Benchmarking“ Leuchtturm-Projekt
Smartphones erobern den Massenmarkt
Governikus Add-In for Microsoft Office
Bundesagentur für Arbeit und T-Systems erfolgreich
bei der Optimierung von IT-Prozessen
Mehrheit der Berufstätigen nach Büroschluss erreichbar
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Mit Mashups zu flexiblen IT-Systemen
BITKOM veröffentlicht Leitfaden „Betriebssichere Rechenzentren“
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Dies und Das
Mehr Zeit im Home-Office gewünscht
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Impressum
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Lebensader der Berlin
Verwaltung
dorte, 90 Wissenschaftsstandorte und 97 Liegenschaften von Dritten) mit landeseigenem
Kabel erschlossen. Für das Netz der „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS) wurden zusätzlich 14 Standorte integriert bzw. verstärkt.
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Gemeinsam mit der Berliner Polizei und der Berliner Feuerwehr hatte das ITDZ
Berlin die Planung und Realisierung der Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen des
BOS-Netzes durchgeführt. Durch die konstruktive Zusammenarbeit der jeweiligen
Planungsbereiche konnten insgesamt 18 Projekte zur weiteren Vernetzung von
Polizeidienststellen, Notarztwagen-Standorten und Feuerwachen realisiert werden.
as Berliner Landesnetz (BeLa)
ist die Lebensader der öffentlichen Institutionen Berlins. Auf
einer Länge von mehr als 900 Kilometern verbinden Lichtwellenleiter-Kabel
über 500 Standorte von der Verwaltung
bis zur Wissenschaft. Basierend auf dieser Infrastruktur, betrieben vom ITDZ
Berlin, funktionieren Austausch und
Abruf aller Daten und Informationen
der Hauptstadtverwaltung.
Bislang bildeten das landeseigene
Telefonnetz und das Berliner Datennetz, das so genannte “Metropolitan Area
Network” (MAN), die Grundlage des
BeLa. Heute vereint ein konvergentes
Übertragungsnetz Sprach-, Daten- und
Videokommunikation auf einer Plattform. Das neue Berliner Landesnetz bildet die Integrationsplattform für die
verschiedenen Fachverfahren der öffentlichen Verwaltung sowie für am
Markt gängige Verfahren wie SAP oder
Datenbankanwendungen wie Oracle.
Dabei wickelt das “Berliner Landesnetz
Next Generation” (BeLa-NG) die herkömmliche Sprach- und Datenkommunikation über moderne Telekommunikationsdienste auf der Basis des
Internet Protokolls (IP) ab.
Entwicklung des Berliner Landesnetzes
Im Jahr 2005 wurde die Erweiterung des
Lichtwellenleiternetzes (LWL-Netzes)
seitens des ITDZ Berlin fortgeführt. So
wurden 18 neue Standorte an das LWLNetz angeschlossen: sieben Verwaltungsstandorte, acht Wissenschaftsstandorte,
der Standort der Deutschen Rentenversicherung Bund sowie zwei Standorte
einer Bank. Zudem wurden 21 Projekte
für zukünftige Erschließungen geplant.
Das Netz hatte zum Ende des Jahres
2005 eine Gesamtlänge von 801 Kilometern erreicht. Somit waren insgesamt
485 Standorte (298 Verwaltungsstan-
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Im Zuge von Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenwesen und in Dienstgebäuden
mussten landeseigene Kabel mehrfach verlegt werden. Der Anschluss der Zentrale
des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an das BOS-Netz erfolgte vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse von London und der für 2006 geplanten Großveranstaltungen in Berlin.
Foto: XYZproject - Fotolia.de
Auch 2006 führte das ITDZ Berlin die Erweiterung des Lichtwellenleiter-Netzes
fort. Hinzu kamen acht Verwaltungsstandorte, neun Wissenschaftsstandorte und
zwei Standorte einer Bank, die an das Netz angebunden wurden. Weitere 15 Projekte
für Erschließungen wurden geplant.
Durch die gute und intensive Zusammenarbeit mit den Planungsbereichen der
Berliner Feuerwehr und der Berliner Polizei konnten 2006 insgesamt 13 BOSProjekte zur weiteren Vernetzung von Polizeidienststellen und Feuerwachen durchgeführt werden.
Das vom ITDZ Berlin unterhaltene Lichtwellenleiternetz hatte zum Ende des Jahres
2006 eine Gesamtlänge von 856 km erreicht. Insgesamt waren 486 Standorte (289
Verwaltungsstandorte, 99 Wissenschaftsstandorte und 98 Liegenschaften von Dritten) erschlossen.
Next Generation
Das ITDZ Berlin schuf im Jahr 2007 wichtige technische Voraussetzungen für das
„Berliner Landesnetz - Next Generation“ (Bela-NG). Es wurde eine neue
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Übertragungstechnik an den Standorten des Landesnetzes installiert, das
Data-Center ausgebaut und eine IPCentrex-Lösung als Basis für Sprachund Datenübertragung mittels Internet
Protocol (Voice over IP, VoIP) implementiert.
Bislang bestand das Berliner Landesnetz aus zwei komplett unterschiedlichen Netzen. Einem „Metropolitan Area
Network“ (MAN) für die Datenkommunikation und einem Übertragungsnetz für die Telefonie. Bei der
Betriebsaufnahme 1997 war diese Aufteilung konsequent, da sie zum damaligen Zeitpunkt die wirtschaftlichste Lösung darstellte.
Gut zehn Jahre später standen modernere, preiswertere, auf Internet Protocol
(IP) basierende Netztechniken zur Verfügung, die Sprache und Daten schnell
in sehr guter Qualität übertragen können. Bei der anstehenden Erneuerung
des Sprachnetzes entschied sich das
ITDZ Berlin als verantwortlicher
Betreiber deswegen für die Vereinheitlichung der Netzplattform. Basis für das
Multi-Service Netz, in dem Sprach- und
Datenkommunikation zusammengeführt werden, ist das Lichtwellenleiternetz.
Das Netz bot dem Land Berlin viele
Vorteile: Es stellte den Verwaltungen in
der Datenkommunikation Verbindungen mit einer wesentlich höheren Bandbreite (100 MBit/s oder 1 GBit/s) bereit. Auch die Infrastrukturkosten konnten mit dem Einsatz eines einzigen Netzes nachhaltig gesenkt werden. Ein weiterer Vorteil: Das neue Netz machte den
Weg frei für innovative Techniken wie
Multimedia-Streaming und Videokonferenzdienste.
Der Wechsel von den klassischen Telekommunikations-Anlagen (TK-Anlagen) zur IP-Telefonie erfolgte
schrittweise. Das ITDZ Berlin erleichterte den Kunden den Übergang, indem
die für den Betrieb vorhandenen TKLösungen und die bekannten TK-Produkte weiter angeboten wurden. Ziel
war eine „sanfte Migration“ zu VoIP, bei der die Kunden den Zeitpunkt für den
Einsatz in ihrer Verwaltung selbst bestimmten.
Die Entwicklung der IT-Infrastruktur und deren Betrieb im Land Berlin waren auch
2008 ein Kernthema im ITDZ Berlin. Es erfolgte die Inbetriebnahme der zentralen
Komponenten des neuen Berliner Landesnetzes. Zudem konnten Komponenten des
Netzes genutzt werden, welche die Sprachvermittlung zwischen den klassischen TKAnlagen der Berliner Verwaltung mit ihren ca. 105.000 Teilnehmern auf Basis von
„Voice over IP“ ermöglichten. In Ergänzung dazu wurde eine im Data-Center
untergebrachte IP-Telefonie-Plattform aufgebaut, welche „Voice over IP“ bis zum
Endgerät ermöglicht.
Ein Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2009 war die Weiterentwicklung der verfahrensunabhängigen IT-Infrastruktur und deren Betrieb für das Land Berlin. Es wurden
etwa ein Drittel der Sprachnetzzugänge und fast 50 Prozent aller Kundenzugänge für
die Datenkommunikation im Berliner Landesnetz auf die neue Netzinfrastruktur
migriert. Hierzu wurden die TK-Anlagen, welche die Bürodienstgebäude versorgen, über
sogenannte „Voice over IP-Gateways“ an das Berliner Landesnetz angeschlossen. Eine
besondere Herausforderung war in diesem Zusammenhang die „Ertüchtigung“ der
Basisinfrastruktur der Netzzugänge (z.B. Unterbrechungsfreie Stromversorgung,
Klimatisierung, Netzwerkschränke) in ca. 60 Dienstgebäuden des Landes Berlin.
Die vom ITDZ Berlin im Data-Center untergebrachte IP-Telefonie-Plattform
wurde seit 2008 vom ITDZ Berlin selbst genutzt. Im Jahr 2009 kamen zwei weitere
Behörden mit rd. 1.178 Teilnehmern als weitere Nutzer dieser zukunftsfähigen
Plattform hinzu.
Auch beim Netzübergang zu den anderen Bundesländern und -Behörden wurde vom
ITDZ Berlin 2009 eine Migration durchgeführt. Das TESTA-D-Netz wurde durch
das Netz von Deutschland Online Infrastruktur e.V. abgelöst. Mit dieser Maßnahme
konnte die Bandbreite für die Kommunikation zu den anderen Bundesländern und
Kommunen vervierfacht werden.
Das Lichtwellenleiternetz hatte zum Ende des Jahres 2009 eine Gesamtlänge von 914
km. Insgesamt waren 510 Standorte (301 Verwaltungsstandorte, 108 Wissenschaftsstandorte und 101 weitere Standorte) erschlossen.
Netzdienstleistungen auf einen Blick
LAN: Planung, Beratung, Beschaffung, Realisierung, Betrieb, Wartung und
Service
MSN: Erschließung von Standorten, Zugriff auf zentrale Verfahren des
Landes Berlin
LAN-LAN-Kopplungen
Standard-Netzzugang mit Mehrwertdiensten
Anbindung über andere Netzbetreiber
Lichtwellenleiter: Planung, Projektierung und Herstellung von betriebsbereiten Netzsegmenten
Kabelführungssysteme: Planung und Projektierung (EB)
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| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
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Moderne
Telekommunikation für
mehr Leistung
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ie zahlreichen Anforderungen
an die öffentlichen Verwaltungen sind hoch und wachsen
weiter. Moderne Verwaltungen brauchen
einen zuverlässigen Partner. Ämter und
Behörden wollen den Bürgerservice ausbauen, effizient arbeiten, technologisch
auf dem neusten Stand sein und dabei
den strengen Richtlinien bei Sicherheit
und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen
gerecht werden.
Die personelle und materielle Ausstattung ist dabei meist knapp bemessen
und stellt verantwortliche Entscheider
oft vor große Herausforderungen. Dies
gilt besonders für die technische Kommunikationsinfrastruktur. Das ITDZ
Berlin kennt die Herausforderungen und
Bedürfnisse der Kunden und bietet attraktive Leistungspakete für alle Bereiche der Telekommunikation.
licher Bedingungen und Verfahrensweisen, explizit für diesen Kundenkreis, konnte
die Berliner Verwaltung ihren Bedarf an Sprach- und Datenkommunikationsdienstleistungen zu transparenten und wirtschaftlichen Bedingungen über das ITDZ
Berlin decken. Für die Kunden wurde ein gesondertes „eBilling-Portal“ eingerichtet,
mittels dessen die monatlich abgerufenen TK-Leistungen und angefallenen Telefongebühren über eine Webschnittstelle jederzeit eingesehen und heruntergeladen
werden können.
Im Rahmen der vom ITDZ Berlin stetig durchgeführten Modernisierung der TKAnlagen in der Berliner Verwaltung wurden 16 TK-Anlagen erneuert, neun TKAnlagen erweitert und drei Anlagen örtlich verändert. Der TK-Verbund des Bezirksamtes Reinickendorf wurde mit zehn TK-Anlagen über das Berliner Landesnetz an
die Transitzentrale des ITDZ Berlin angeschlossen. Insgesamt waren von den TKMaßnahmen rund 12.500 Nebenstellen betroffen. Besonderen Stellenwert hatte
dabei die Erneuerung des Anlagenverbundes Senatsverwaltung für Justiz. Hier
wurden an einem Wochenende vier TK-Anlagen mit ca. 4.000 Nebenstellen erneuert.
Um die Servicequalität beim Ausfall einer TK-Anlage weiter zu erhöhen, wurde den
Kunden ab Dezember 2006 der neue, kostenlosen Zusatzservice „TK-Service+“
angeboten. Basierend auf den Standards des Mobilfunknetzes konnten so im
Störungsfall komfortable Tischtelefone vom ITDZ Berlin zur Verfügung gestellt
werden. Diese werden durch das Serviceteam geliefert, aktiviert und nach Behebung
der Störung wieder kostenfrei abgeholt. Damit ist die telefonische Erreichbarkeit der
Kunden auch im seltenen Störungsfall jederzeit gewährleistet. Ihm entstehen keine
weiteren Kosten für Nutzung und Bereitstellung.
TK-Landesvereinbarung
Gemeinsam mit den Senats- und Bezirksverwaltungen wurde 2005 eine beispielhafte Landesvereinbarung über Dienstleistungen im Bereich der Sprach- und
Telekommunikation (TK) erarbeitet.
Das ITDZ Berlin nahm in diesem Jahr
die Anschaltung des TK-Netzes des
Bezirkes Steglitz-Zehlendorf an die
Transitzentralen vor. Vorbereitet wurde
der Anschluss des Bezirks Reinickendorf.
Damit versorgte das Unternehmen neben den Hauptverwaltungen mehr als
die Hälfte der Berliner Bezirke. Im Standesamt I wurde neben dem „BerlinTelefon“ bereits die zweite IP-Telefonie-Lösung erfolgreich in Betrieb genommen.
Gemeinsam mit den Senats- und Bezirksverwaltungen hatte das ITDZ Berlin
2006 die Landesvereinbarung abgeschlossen. Durch die Definition einheit-
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Foto: „eBilling-Portal“ des ITDZ Berlin
Voice over IP
Auf Basis der Entwurfsplanung „Berliner Landesnetz - Next Generation“ (Bela-NG)
wurde 2006 eine Ausschreibung zur Beschaffung und Realisierung eines konvergenten Sprach-/Datennetzes (Multiservice Network (MSN) und eines Voice over IPbasierten Sprachvermittlungssystems (Bela-PBX) durchgeführt. Zur Realisierung
des Bela-NG wurde ein Projekt mit den Teilprojekten Bela-MSN und Bela-PBX
initiiert. Die Ausführungsplanung Bela-MSN wurde zum Jahresende 2006 abgeschlossen und die Ausführungsplanung Bela-PBX planmäßig begonnen.
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Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, das neue Berliner
Landesnetz und das IP-basierte Sprachvermittlungssystem im Folgejahr in Betrieb zu nehmen.
Voice over IP-Gateways an das neue Berliner Landesnetz angeschlossen. Eine
besondere Herausforderung war in diesem Zusammenhang die Ertüchtigung der
Basisinfrastruktur der Netzzugänge (z.B. Unterbrechungsfreie Stromversorgung,
Klimatisierung, Netzwerkschränke) in ca. 60 Dienstgebäuden des Landes Berlin.
Telekommunikationsleistungen auf einen Blick
Modernstes Übertragungsnetz Europas in einer Metropole
Das vom ITDZ Berlin betriebene Berliner Landesnetz wurde zum modernsten
Übertragungsnetz Europas in einer
Großstadt ausgebaut. Die Zusammenführung von Daten- und Sprachkommunikation (Voice over IP) auf einem Multiservice Network (MSN) wurde möglich. 2008 erfolgte die Inbetriebnahme der zentralen Komponenten des
neuen Berliner Landesnetzes. Es können seitdem die Komponenten des neuen
Netzes genutzt werden, welche die
Sprachvermittlung zwischen den klassischen TK-Anlagen der Berliner Verwaltung mit ihren ca. 105.000 Teilnehmern
auf Basis Voice over IP ermöglichten.
Getreu dem Motto „We use what we
sell“ versorgte diese Plattform als „ersten Kunden“ das ITDZ Berlin selbst.
Sowohl für die Datenkommunikation
als auch für die Sprachkommunikation
wurde die Migration von den alten Netzen auf das neue Netz im Jahr 2008
begonnen.
Foto: Franz Pfluegl - Fotolia.de - VoIPTelefon
Bis zum Ende 2009 wurden etwa ein
Drittel der Sprachnetzzugänge und fast
50 Prozent aller Kundenzugänge für die
Datenkommunikation im Berliner
Landesnetz auf die neue Netzinfrastruktur migriert. Hierzu wurden die
TK-Anlagen, welche die Bürodienstgebäude versorgen, über sogenannte
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Bereitstellung und Betrieb von TK-Anlagen
Service und Wartung für TK-Anlagen
Auskunfts- und Vermittlungsdienste
(Internes) Telefonverzeichnis
Zugang zum Berliner Landesnetz und damit kostengünstiger Übergang zum
öffentlichen Netz
UMTS/GPRS-Endgeräte und -Karten z.B. Handy, Blackberry, MDA (EB)
Lösungen aus einer Hand
M
it dem Slogan „Lösungen aus einer Hand“ findet eine noch stärkere
Entwicklung des ITDZ Berlin vom Infrastrukturdienstleister zum
Application-Service-Provider für das Land Berlin statt. Ein Umstand, der
insbesondere auch durch ein stetiges Wachstum der Geschäftszahlen in diesem
Bereich dokumentiert wird. Nachstehend eine Auswahl von Meilensteinen der
letzten fünf Jahren in diesem Bereich.
Ordnungswidrigkeitenverfahren „BOWI 21“
Für „BOWI 21“, ein Ordnungswidrigkeitenverfahren für den Polizeipräsidenten in
Berlin, hatte der Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) die Generalunternehmerschaft und den technischen Verfahrensbetrieb übernommen. Seit August 2004 wurden alle neuen Ordnungswidrigkeitenfälle ausschließlich in „BOWI
21“ eingegeben. Das Verfahren „BOWI-alt“ wurde im Sommer 2005 vom ITDZ
Berlin abgeschaltet.
BOWI 21 basiert auf einem Server-Client-Verfahren mit Vorgangssteuerung einschließlich der Bereitstellung einer elektronischen Akte. Das Jahr 2005 wurde
genutzt, um das Verfahren BOWI 21 weiter zu konsolidieren. Bei dieser Konsolidierung standen die Batchverarbeitung, die Einbindung digitaler Bildauswertetechnik
sowie die Langzeitarchivierung im Vordergrund der Aktivitäten und wurden auf ihr
zeitliches und organisatorisches Optimierungspotential untersucht. Mittels einer
optimierten Verarbeitungslogik konnten die Verarbeitungsprozesse auf 30 Prozent
der ursprünglich benötigten Zeit verkürzt werden. Weiterhin wurden durch Funktionserweiterungen der automatischen Jobsteuerung die Servicequalität für BOWI 21
rund um die Uhr verbessert.
Auf der Grundlage gesetzlicher Vorgaben erarbeitete das ITDZ Berlin ein Konzept zur
Langzeitarchivierung und begann mit dessen Umsetzung. Dank der Langzeitarchivierung
konnten Vorgänge nach vorgegebenen Fristen gestaffelt in unterschiedlichen Archiven.
kostengünstig aufbewahrt und nach Vorgabe gelöscht werden.
Mit BOWI 21 wurden 2005 ca. 3,2 Millionen Verfahren verarbeitet. Das Datenvolumen hierfür betrug sechs Terabyte, es wurden 17 Mio. Seiten gedruckt und vier
Mio. Umschläge versandt. Ein externer Dienstleister digitalisierte und erfasste 2005
ca. 3,2 Millionen Dokumente.
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Im Jahr 2006 wurde im Land Berlin
erstmals digitale Technik zur Dokumentation von Verkehrsverstößen eingesetzt.
Es wurden technischen Voraussetzungen geschaffen, um digital erfasste
Verkehrsverstöße in BOWI 21 verarbeiten zu können. Durch die Einbindung
digitaler Bildauswertetechnik wurde die
Verarbeitungszeit dieser Vorgänge erheblich verkürzt.
2009 wurde die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidenten in
Berlin im Verfahren BOWI21, für das
das ITDZ Berlin die Generalunternehmerschaft hat, für die Zukunft vertraglich gesichert. Der neue Dienstleistungsvertrag bot der Polizei die Möglichkeit bei gleichbleibenden Kosten steigende Arbeitsanforderungen souverän
zu bewältigen. Besondere Zukunftsfähigkeit bot in diesem Zusammenhang
die qualifizierte elektronische Signatur.
„Harmonisierung der Verfahren“
Das Projekt „Harmonisierung der Verfahren“ (HarVe), war eines der Bedeutendsten für das ITDZ Berlin im Jahr
2005. Aufgrund der notwendig
gewordenen Neukonzeption der IT-Verfahren des Landesamtes für Bürger- und
Ordnungsangelegenheiten Berlin
(LABO) wurde das ITDZ Berlin mit
dem Konsolidierungsprojekt und dem
Betrieb der LABO-IT-Verfahren Einwohnerwesen (EWW), Kraftfahrzeugzulassungswesen (KVA), und Ausländerregister (AusReg) auf einer gemeinsamen Plattform beauftragt.
Dafür hatte das ITDZ Berlin zum 4.
Oktober 2005, eine funktionierende ITInfrastruktur zur Verfügung gestellt, die
alle fachlichen und technischen Anforderungen des LABO erfüllte und darüber
hinaus zukunftsfähig und wirtschaftlich
war. Seither liefen das Einwohnerwesen
und das Kraftfahrzeugzulassungswesen
erfolgreich auf einem IBM/OracleRAC-System im Data-Center des ITDZ
Berlin. Anfang November kam das ITVerfahren der Ausländerbehörde
(AusReg 2) hinzu.
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Ziel des Projektes HarVe war ein wirtschaftlicher, sicherer und einheitlicher Betrieb
der Fachverfahren des LABO. Das ITDZ Berlin speicherte die Daten aus Einwohnerwesen (Meso) und Zulassungswesen (ZWExpert) auf modernsten Datenbanken
mit hoher Speicherkapazität. Die Oracle-Datenbanken liefen auf einem Cluster, bei
dem mehrere Unix-Rechner in einem System zusammengeschlossen waren. Der
Vorteil der Clustersysteme lag darin, dass bei Ausfall eines Rechners die sofortige
Weiterarbeit durch die beiden anderen Rechner gewährleistet wurde. Somit war eine
100 prozentige Ausfallsicherheit gegeben. Alle Daten wurden im Data-Center
gesichert.
Auch 2006 stellten die HarVe-Verfahren einen Schwerpunkt der Arbeit dar. Der
Betrieb der Verfahren „Einwohnerwesen“ (EWW), „KVA“ und „Ausländer-Register“ (AusReg)
für das LABO konnte im Jahr 2006
erfolgreich sichergestellt werden.
Die zugesagte Verfügbarkeit von
99,5 Prozent wurde
zur Zufriedenheit des Kunden eingehalten. Parallel zum Betrieb der
Verfahren wurden 2006 drei weitere Projekte gestartet, die eine Integration in die
HarVe-Infrastruktur
anstrebten.
Das LABO-Verfahren „Führerscheinregister“
(FüReg), startete mit
ersten Tests in
der neuen Umgebung und wurde
2007 als viertes
HarVe-Verfahren vollständig integriert. Weiter
wurden Tests mit
Pilotanwendern
der neuen Funktionalität des Verfahrens
„KVAZWWEB“ be
gonnen und die
Grundlagen für
die Integration von
Kassenautomaten in zwei HarVe-Verfahren geschaffen, so dass diese Lösung in
Produktion gehen konnte.
Foto: bsilvia - Fotolia.de
POLIKS
Seit März 2005 vereinfachte und beschleunigte das „polizeiliche Landessystem zur
Information, Kommunikation und Sachbearbeitung“ (POLIKS) die Arbeit der
Berliner Polizei. Das Verfahren ist speziell auf die Bedürfnisse der Berliner Polizei
zugeschnitten und berücksichtigt die stark differenzierten Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten der verschiedenen Dienststellen.
Als zentrale Datenbank, aus der Informationen abgerufen und in der sie abgelegt
werden können, kommt POLIKS sowohl in der Verwaltung als auch beim Streifendienst zum Einsatz. So können Polizisten das System vor Ort nutzen, um z. B.
Personalien, Tatumstände und Zeugenaussagen aufzunehmen. Alle Dokumente
werden direkt in POLIKS erstellt und zu den jeweiligen Vorgängen (Straftaten,
Verkehrsunfälle u. Ä.) gespeichert.
Mit POLIKS hatte das ITDZ Berlin in enger Zusammenarbeit mit der Berliner
Polizei ein äußerst komplexes Projekt initiiert, implementiert und zum Erfolg
gesteuert. Der IT-Dienstleister betreibt die zentralen Infrastrukturkomponenten des
POLIKS-Verfahrens. Die Auswahl der Systemkomponenten erfolgte mit dem
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Ziel, die in ihnen installierten
Ressourcen flexibel, entsprechend dem
Bedarf der Anwendungen, auf verschiedene Partitionen aufteilen zu können
und bildete damit den Grundstein für
die zukunftsweisende „Server-Virtualisierungstechnik“.
2005 standen für POLIKS 96 CPU
(Central Processing Unit - Hauptprozessor) und insgesamt 192 GB
Random Access Memory (Arbeitsspeicher mit wahlfreiem Zugriff, kurz
RAM) zur Verfügung. Damit wurden
insgesamt 14 Partitionen (logische Server) gebildet. Sämtliche System- und
Netzkomponenten der POLIKS-Infrastruktur sind redundant, d. h. sie sind
mehrfach vorhanden. Diese Struktur
diente dem Anspruch auf hohe Ausfallsicherheit.
Schwerpunkt im Jahr 2006 war die
Betriebsoptimierung. Mit der eingesetzten Technik konnte ein zusätzliches
Serversystem durch Partitionierung eines vorhandenen Servers für die Vorbereitung und Durchführung von
Updatearbeiten bereitgestellt werden.
Die eingesetzten Clustertechniken ermöglichen die Durchführung von
Wartungsarbeiten ohne Downtime des
Verfahrens und die Virtualisierungstechnik gestattet eine optimale Verteilung von Speicher und CPU-Ressourcen ohne Hardware-Umbaumaßnahmen. Der Speicherbereich für die Binary
Large Objects (BLOB) wurde online
auf ein weiteres Plattensubsystem kopiert. Die Mechanismen zur Spiegelung
innerhalb der Plattensubsysteme ermöglichten eine Sicherung des Gesamtdatenbestandes in weniger als fünf Minuten
und zudem die Bereitstellung dieser
Daten für Recherchezwecke.
Wie Auditoren der Polizei Brandenburg und Sachsen 2007 bestätigten, sind
die sensiblen Bürgerdaten der Polizei
bei höchster Sicherheitsstufe geschützt.
Gute Zusammenarbeit gab es auch in
der Arbeitsgemeinschaft „Redesign“, die
Grundlagen für eine kostengünstige,
Open-Source-basierte POLIKS-Umgebung entwickelte. 2007 wurde POLIKS
vom ITDZ Berlin und der Berliner Polizei erstmalig auf der internationalen
Computermesse CeBIT vorgestellt.
Ganzheitlicher Lösungsanbieter
Die Weiterentwicklung des ITDZ Berlin zum ganzheitlichen Lösungsanbieter wurde
auch 2009 fortgeführt. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens zur „Jugendhilfe“
(ca. 2.000 Nutzer) wurde das umfangreiche Projekt gemäß einem Vorgehensmodell
mit detailliertem Projektplan aufgebaut und soll 2011 abgeschlossen werden. Das
ITDZ Berlin übernimmt dabei das gesamte Leistungspaket, von der erforderlichen
IT-Infrastruktur bis zur Integration und Einführung der Verfahrenslösung. Dies
geschieht in enger Kooperation mit den fachlich verantwortlichen Stellen des Landes
Berlin.
Das Projekt „Workflow-System“ das zur Umsetzung der Vorgaben der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ dient, wurde ebenfalls 2009 gestartet. Bereits im
Januar 2010 konnte die erste Stufe produktiv gesetzt werden. Damit ist es den
Projektpartnern in kürzester Zeit gelungen ist, termingerecht eine professionelle
Lösung für die Anforderungen des Landes Berlin an den „Einheitlichen
Ansprechpartner“ zu realisieren.
Auf Basis der nunmehr vorliegenden praktischen Erfahrungen mit diesen sogenannten „Leistungspaketen“ kann die spezielle Form einer fachlichen und wirtschaftlichen Generalunternehmerschaft unter Einbezug der Verfahrensverantwortung der
auftraggebenden Dienststellen weiter ausgeprägt werden. Diese Konstruktion wird
auch in künftige Angebote des ITDZ Berlin Eingang finden.
Bei der Realisierung von IT-Projekten ist es ein erheblicher Vorteil für das Land
Berlin, im wirtschaftlichen Sinne der Wiederverwendbarkeit und Wartbarkeit einen
möglichst hohen Grad an Standardisierung und Optimierung erreichen. Dieses Ziel
wurde vom ITDZ Berlin zum Beispiel bei der Umsetzung der europäischen
Dienstleistungsrichtlinie verfolgt. (EB)
eGovernment: Effizient verwalten mit IT-Diensten
des ITDZ Berlin
S
pätestens seit Verabschiedung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“
steht fest: Elektronische Dokumente gehören künftig zum Arbeitsalltag und
zum Leistungsangebot der Verwaltung. Die Behörden entsprechen damit den
Wünschen der Bürger und der Wirtschaft nach flexiblen Öffnungszeiten und einer
beschleunigten Bearbeitung von Anfragen. Eine Schlüsselrolle bei der dafür notwendigen umfassenden Verwaltungsmodernisierung kommt der durchgehenden ITUnterstützung zu. Diese geht dabei Hand in Hand mit der Neuorganisation von
Verwaltungsprozessen. Innerhalb der Verwaltung, aber auch in der Kommunikation
mit dem Bürger, muss der sichere und medienbruchfreie Austausch von Daten und
Dokumenten gewährleistet sein.
Bürger und Wirtschaft fordern, Behördengänge rund um die Uhr online erledigen zu
können. Verwaltungskunden erwarten, dass sich behördeninterne Prozesse beschleunigen. Das ITDZ Berlin unterstützt die Berliner Verwaltung dabei, diese
Anforderungen zu erfüllen.
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Mit der „eGovernment-Suite“ für
Berlin entwickelte das ITDZ Berlin Produkte entlang der Lebenszyklen von Dokumenten und Akten. Dieser Ansatz hat
den Vorteil, dass alle Daten und Dokumente unter den Nutzern sicher ausgetauscht und ohne Informationsverlust
und Medienbrüche bearbeitet werden
können. Grundlage der Produkte der
„eGovernment-Suite“ sind die Dienste
und Komponenten der „eGovernmentDiensteplattform“ bei deren Realisierung das ITDZ Berlin dem Konzept
einer serviceorientierten Architektur
(SOA) folgt.
eGovernment-Diensteplattform
In Ergänzung zum eGovernmentMasterplan des IT-Kompetenzzentrums
des Landes Berlin wurden im Jahr 2005
im ITDZ Berlin konkrete Überlegungen zu Werkzeugen und Diensten auf
Basis von Standards und Normen angestellt. Diese sollten bei der Realisierung
der Vorhaben immer dann zum Einsatz
kommen, wenn innerhalb der Vorhaben
oder Fachverfahren wieder verwendbare und fachverfahrensneutrale Funktionalitäten zu implementieren sind. Im
Ergebnis wurde für die eGovernmentDiensteplattform und deren Betrieb im
Rahmen einer Voruntersuchung ein
umfassendes technisches und wirtschaftliches Grundkonzept erarbeitet und diese mit den IT-Spezialisten des Landes
abgestimmt.
Die technische Realisierung der
eGovernment-Diensteplattform sollte,
beginnend mit den prioritären eGovernment-Projekten des Landes und ausgerichtet an den inhaltlichen und zeitlichen Anforderungen der Kunden, in
den nächsten Jahren sukzessive implementiert werden. Mit dem Aufbau des
Dienstes „Virtuelle Poststelle“ (VPS)
wurde begonnen. Es konnten ferner erste
Vereinbarungen für die Pilotprojekte
„SIDOK“ (Dokumentenmanagementsystem) und die Realisierung eines Dienstes „Outputmanagement“ mit dem Projekt ISBJ und damit der damaligen Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport
als Pilotnutzer erreicht werden.
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Das ITDZ Berlin hatte im Mai 2006 die Voruntersuchung erfolgreich abgeschlossen
und ein umfassendes Strategiepapier erstellt. Schwerpunkte waren neben organisatorischen Grundlagen insbesondere die technischen und wirtschaftlichen Faktoren
zur Durchführung eines solchen Realisierungsprojektes. Im Frühsommer erhielt der
Bereich Innovationsmanagement dann den Auftrag, auf Basis der Ergebnisse der
Voruntersuchung das Projekt zum Aufbau der eGovernment-Diensteplattform
durchzuführen.
Das Projekt beinhaltete eine Vielzahl von Teilprojekten, darunter den Aufbau der
Dienste Dokumentenmanagementsystem (DMS) und Vorgangsbearbeitung, die
„Virtuelle Poststelle“, die elektronische Archivierung, Outputmanagement und den
Formular-Service.
Die Koordinierung der vielen einzelnen Teilprojekte erfolgte über ein Dachprojekt
in enger Abstimmung mit den Bereichen Produktmanagement und dem Vertrieb.
Bereits 2006 konnten die Dienste „Elektronische Poststelle“ (VPS) und „Outputmanagementsystem“ bereitgestellt und der Pilotbetrieb für die Dienste „Dokumentenmanagementsystem“ (DMS) und „elektronische Archivierung“ (eArchiv) in enger
Abstimmung mit den Kunden begonnen werden.
Foto: Kheng Guan Toh - Fotolia.de
eGovernment-Suite
Seit 2006 realisierte das ITDZ Berlin in Pilotprojekten die Dienste
„Massendigitalisierung“, „elektronisches Archiv“, „virtuelle Poststelle“,
„Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung“ sowie „Formularservice“.
Der Dienst „Output-Management“ wude als erster am 6.6.2006 offiziell in Betrieb
genommen. Es konnten wesentliche Pilotprojekte wie das Senatsinformations- und
Dokumentationsystem (SIDOK) und das Automatisierte Register- und Handelsverfahren (Aureg) durchgeführt werden.
Mit jedem abgeschlossenen Pilotprojekt rückten die begleitenden Dienstleistungen
und die Servicelevel für auf den Diensten basierende Produkte stärker in den Fokus.
Das „Competence Center eGovernment“ deckte dabei Aufgabenfelder wie
SPLITTER
Service und Support, und Beratung
sowie Ausbildung ab. Die Erweiterung
mit zusätzlichen Komponenten zählte
zu den ehrgeizigen Zielen: Help Desk
als „Single point of Contact“, organisatorische Beratung der Kunden im Vorfeld einer Umstellung, Aufbau eines
Schulungsportfolios sowie Bereitstellung
eines Labors, in dem die Anwendungen
des ITDZ Berlin live demonstriert werden konnten.
Auch 2008 wurde der Ausbau der
eGovernment-Suite durch die Erweiterung bestehender und die Bereitstellung
neuer, ergänzender Dienste und die
Umsetzung der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ vorangetrieben. Dies
erforderte eine Weiterentwicklung des
ITDZ Berlin vom Infrastruktur-Dienstleister hin zum „Application-ServiceProvider“ für das Land Berlin; ein Umstand, der sich durch ein stetiges Wachstum der Geschäftszahlen in diesem Bereich dokumentierte.
Dienste, die im Zusammenhang mit der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“
neu erarbeitet werden, auch in anderen Projekten verwendet werden können.
Von zentraler Bedeutung für die Konzeption des Projekts war die Umsetzung eines
zukunftsorientierten Softwarearchitekturansatzes. Die Software für die Umsetzung
der „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ folgt dabei dem Ansatz der serviceorientierten Architektur (SOA). Die Geschäftsprozesse der Kundenbedienung bilden dabei die Grundlage für die Softwarestruktur. Die Dienste stellen ihre
Funktionalitäten zur Verfügung und ersetzen monolithische Fachverfahren.
Eine besondere Herausforderung war die Einbindung der bereits existierenden
Dienste der eGovernment-Diensteplattform in die Gesamtlösung. Das ITDZ Berlin
ist bei der technischen Entwicklung der „eGovernment-Suite“ bereits frühzeitig dem
SOA-Ansatz gefolgt, der sich mittlerweile in der IT-Planung vieler Unternehmen
wiederfindet. Die Verfolgung des SOA-Konzeptes auch in diesem Kundenprojekt
bewies einmal mehr den wirtschaftlichen Ansatz und das Potenzial dieses Ansatzes.
Herausforderung „Europäischen
Dienstleistungsrichtlinie“
Foto: Francesco Bisignani - Fotolia.de
Die Umsetzung der „Europäischen
Dienstleistungsrichtlinie“ bis zum Ende
des Jahres 2009 war eine Herausforderung für alle Länder der Bundesrepublik
Deutschland. Auch das Land Berlin hatte zusammen mit dem ITDZ Berlin im
Jahr 2008 mit der Realisierung begonnen.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen als verfahrensverantwortliche Stelle hatte dazu gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport das ITDZ Berlin als strategischen Partner ausgewählt. Das ITDZ
Berlin war für die Konzeption, die Ausschreibung, die Umsetzung und die anschließende Betriebsphase verantwortlich.
Der Schwerpunkt der Leistungen des
IT-Dienstleisters für die Kunden lag
zunächst in der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und in der Begleitung der Ausschreibung. Dabei wurde die Ausschreibung so gestaltet, dass
Sofortige Nutzung von Komponenten
Der Auf- und Ausbau der „eGovernment-Suite“ des ITDZ Berlin wurde auch im
Jahr 2009 konsequent vorangetrieben. In Ergänzung bereits produktiv gesetzter
Dienste wurde insbesondere der Formularservice in die Ersterprobung überführt,
und die inhaltliche Gestaltung des Dokumentenmanagement-Dienstes weitergeführt.
Kernthema bei den Projektarbeiten zur eGovernment-Diensteplattform war die
sofortige Nutzung von Diensten und Fonktionskomponenten in Kundenprojekten
unmittelbar nach Fertigstellung. So wurde damit begonnen die Dienstelösung
„eArchiv“ mit dem Pilotkunden „Landesarchiv Berlin“ auf Basis von VIS-Kompakt
zu entwickeln, das „Redesign“ der elektronischen Akte des Verfahrens „BOWI“ auf
Grundlage des DMS-Systems zu realisieren und die erfolgreiche Integration von
Diensten der eGovernment-Diensteplattform in das Gesamtverfahren für die „Europäischen Dienstleistungsrichtlinie“ (EU-DLR) abzusichern.
Da der Auf- und Ausbau der im Rahmen der „eGovernment-Suite“ entwickelten
Produktlandschaft noch erhebliche Potentiale für das ITDZ Berlin birgt, fand zum
Jahresbeginn 2010 dazu eine inhaltliche Positionsbestimmung und eine erneute
Abfrage der Kundenerfordernisse statt. Ziel ist es, die wesentlichen Schwerpunkte
für die längerfristige Weiterentwicklungsstrategie im ITDZ Berlin zu definieren und
festzulegen, damit das Land Berlin noch stärker von den modernen Lösungen
profitieren kann. (EB)
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Optimale Angebote
durch Rahmenverträge
kurrenzfähiger Angebote des ITDZ Berlin werden Bündelungseffekte für das Land
Berlin erzeugt und ausgebaut. Zugleich können die abgeschlossenen Rahmenverträge zu einer weiteren IT-Standardisierung im Land Berlin führen.
H
Losweise Vergabe als Chance
ardware, Standardsoftware und
IT-Dienstleistungen für die
Berliner Verwaltung werden
durch das ITDZ Berlin zentral beschafft.
Die zentralen Ausschreibungen der letzten Jahre belegen die Kostenvorteile
einer zentralen Beschaffung. Optimale
Einkaufspreise lassen sich insbesondere
dann erzielen, wenn diesen Ausschreibungen Mindestmengen zugrunde gelegt werden. Gleichzeitig ist bei der Beschaffung von Hardware sorgfältig zu
prüfen, ob durch Kauf oder andere
Beschaffungsszenarien, wie z.B. Miete,
die wirtschaftlichsten Ergebnisse zu erwarten sind.
In allen geeigneten Bereichen wurden
daher vom ITDZ Berlin bis heute
Rahmenverträge mit einer Mindestabnahmeverpflichtung ausgeschrieben bzw.
ressortübergreifende Lizenzverträge abgeschlossen. Das ITDZ Berlin legt im
Vorfeld und im Zusammenwirken mit
den Institutionen der Berliner Verwaltung
die Abnahmemengen verbindlich fest und
koordiniert die zentralen Ausschreibungen. Dabei finden auch fachliche Besonderheiten der Behörden angemessen Berücksichtigung.
Die zentrale Beschaffung durch den ITDienstleister ist damit gleichzeitig eine
geeignete Maßnahme zum homogenen
Ausbau der IT-Infrastruktur. Sie verwirklicht zudem den Grundsatz des effektiven Personaleinsatzes. Gerade
durch die - komplexen und häufig streitigen - europaweiten Vergabeverfahren
wird in einem nicht unerheblichen Umfang Personal gebunden. Bei zentraler
Aufgabenwahrnehmung muss das erforderliche Fachwissen nur an einer Stelle
vorgehalten werden. Der Gesamtaufwand verringert sich dadurch deutlich.
Die Schwerpunkte des IT-Selling sind:
Software, Hardware (z. B. Arbeitsplatzcomputer, Netztechnik), Anwendungssoftware. Mittels offensiver und kon-
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Da die Ausschreibung großer Mindestabnahmemengen leicht dazu führen, dass im
Rahmen von Vergabeverfahren nur große Anbieter geeignete Angebote abgeben
können, hat sich das ITDZ Berlin dafür entscheiden - soweit es die zu erstellende
Lieferung oder Leistung zulässt, die Ausschreibungen durch Bildung von Teil- und
Fachlosen so zu gestaltet, dass sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen
an der Angebotsabgabe beteiligen können.
Arbeitsplatzcomputer (APC), Bildschirme sowie Scanner und Drucker werden in
losweisen Verfahren ausgeschrieben, um insbesondere dem Mittelstand der Region
einen Anreiz zur Teilnahme zu bieten. Mit diesem Verfahren konnten sich die
Unternehmen auf einzelne, mehrere oder alle Lose bewerben.
Fotos: Kwest, Zhilyaev, Andres Rodriguez, orsooo, Joss - Fotolia.de
Im Oktober 2006 erfolgte der Abschluss des Rahmenvertrags „Arbeitsplatzcomputer“.
Dabei erwies sich das vom ITDZ Berlin gewählte Ausschreibungskonzept, das
insbesondere auf Unternehmen aus dem Berliner Mittelstand abstellte, als besonders
tragfähig. Der Zuschlag ging an eine Bietergemeinschaft von vier Unternehmen aus
dem Berliner Mittelstand. Damit stärkte der IT-Dienstleister in besonderem Maß
auch den Wirtschaftsstandort Berlin.
IT-Selling: elektronisches Bestellsystem
Mit dem IT-Selling-Angebot wurden in den vergangenen Jahren die Berliner Schulen
und viele Einrichtungen des Landes Berlin mit moderner Hard- und Software
ausgestattet. Hier bot das ITDZ Berlin den Einrichtungen des Landes die
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schnelle und unkomplizierte Möglichkeit Hard- und Softwareprodukte, aber auch
Dienstleistungen abgeschlossenen Rahmenverträgen ohne eigenen AusschreibungsAufwand über einen Online-Shop (auf SAP-Basis) abzurufen. Dieses Geschäftsfeld
wurde auch 2008 nochmals gezielt bei den Kunden beworben, um eine Standardisierung und Kostenoptimierung im Land Berlin weiter voranzutreiben.
Mit IT-Selling (https://it-selling.itdz.verwalt-berlin.de/) bietet das ITDZ Berlin den
Kunden über das Intranet des Landes die Möglichkeit, sich zunächst unverbindlich
über das Warenangebot zu informieren. Nach der Bestellung wird der Warenkorb
geprüft und zeitnah an die jeweiligen Lieferanten geschickt. Vorteile des Systems:
Hohe Bedienerfreundlichkeit, Vereinfachung des Beschaffungsprozesses für die
Kunden, Anpassung des Systems an die Kundenbedürfnisse.
betreuer erweitert. Da die Preise der
Aussschreibung des ITDZ Berlin
überaus günstig waren, machte die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Sport von der nach Vergaberecht
bestehenden Möglichkeit einer zusätzlichen Nachbeauftragung im Rahmen von
20 Prozent der Ausschreibungsmenge
Gebrauch und orderte im November
2005 zusätzliche Ausstattung über das
ITDZ Berlin.
Im Auftrag der Senatsverwaltung wurden aufgrund von drei europaweite Ausschreibungen
•
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Foto: Rui Vale de Sousa - Fotolia.de
ca. 140 Schulserver inkl. Integration in den Schulen und einer
Einführungsschulung
ca. 500 Schulnotebooks
ca. 3.600 Schul-PC und Bildschirme
ca. 400 Drucker und 42 Scanner
vom ITDZ Berlin für berliner Bildungseinrichtungen beschafft. Die Auslieferung der Geräte und die Integration der
Server in den Schulen wurde bis Mitte
Dezember 2005 abgeschlossen.
Mittelstandsfreundliche Vergabe
Ebenfalls bewährt haben sich die realisierten Maßnahmen zur mittelstandsfreundlichen
Vergabepolitik und -praxis die das ITDZ Berlin seit Jahren aktiv betreibt und
umsetzt. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 98 Zuschläge erteilte der Einkauf im Jahr
2006. Über 75 Prozent davon gingen an kleine und mittelständische Unternehmen,
bei den freihändigen Vergaben sogar rund 80 Prozent. An 31 von insgesamt 36
Ausschreibungen hatten sich 2007 Klein- und mittelständische Unternehmen jeweils
mit Angeboten beteiligt.
Der Anteil dieser Firmen an den Zuschlägen des ITDZ Berlin stieg weiter von 40
Prozent im Jahr 2008 auf 65 Prozent im Jahr 2009. Besonders erfreulich ist in diesem
Zusammenhang, dass der Anteil der kleinen und mittelständischen Unternehmen
gerade bei beschränkten Ausschreibungen von 65 Prozent auf 100 Prozent gestiegen
ist. Seit 2009 engagiert sich das ITDZ Berlin verstärkt im Bereich der sozialverträglichen Vergabe. (EB)
Computer an die Schulen: Projekt EduNet
I
m Frühjahr 2005 erhielt das ITDZ Berlin den Auftrag der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport zur Beschaffung von Servern, PC und Peripherie
sowie Auslieferung und Installation vor Ort. Grundlage für diese umfangreiche
Beschaffungsmaßnahme bildete eine europaweite Ausschreibung des ITDZ Berlin.
Mitte des Jahres wurde der Auftrag um die Integration der Server in die vorhandene
IT-Infrastruktur der Schulen, sowie die Einweisung und Schulung der Anwendungs-
Das ITDZ Berlin ist für sein Projekt
"EduNet 2006" mit dem "Best Practice
Award 2007" des Bensberger Kreises
ausgezeichnet worden.
Im Juni 2006 erhielt das ITDZ Berlin
von der Senatsverwaltung für
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Bildung, Jugend und Sport den
Auftrag zur Umsetzung des Folgeprojektes Edunet 2006.
Projektinhalt waren die Beschaffung und
Installation von Servern, APC, Notebooks, Monitore, Scannern, Druckern,
Notebookwagen und Beamern für die
Berliner Schulen. Für dieses Projekt
wurden mehrere europaweite Ausschreibungen zum Abschluss von Rahmenverträgen mit einer Laufzeit von 3 Jahren erfolgreich durchgeführt.
Mit diesen Rahmenverträgen wurden in
den drei Jahren
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•
IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät
I
nformation und Kommunikation gehören zu den wichtigsten Einflussfaktoren
auf den Erfolg in Wirtschaft und Verwaltung. Die Ressourcen, Abläufe und
Infrastrukturen, die hier zum Einsatz kommen, sind maßgeblich mitverantwortlich für die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Darüber hinaus sind sie häufig mit
hohen und langfristigen Investitionen verbunden.
Der Einsatz der Informationstechnik – von der Anschaffung über den Betrieb bis
zum Service – spielt hier eine besondere Rolle. Denn die Informationstechnik hat
direkte Auswirkungen auf Kosten, Effizienz und Qualität. Sie muss geschäftskritische Prozesse gleichermaßen abbilden und abwickeln und besondere Anforderungen erfüllen, die speziell in der öffentlichen Verwaltung bestehen. Denn diese
steht zusätzlich unter Kostendruck und muss auf die stetig steigenden Anforderungen an Transparenz und Bürgernähe reagieren.
ca. 350 Schulserver inkl. Integration in den Schulen und einer
Einführungsschulung,
ca. 5.200 Schulnotebooks
ca. 7.500 Schul-PC und Bildschirme
ca. 1.000 Drucker und 130 Scanner
ca. 220 Notebookwagen
ca. 1.000 Beamer
für die Berliner Schulen beschafft.
Die besondere Herausforderung dieser
Ausschreibungen war der spezielle Einsatz der Geräte an Berliner Schulen. So
wurden vom ITDZ Berlin eigens für
Schulen ausgerichtete Serversysteme einschließlich komplexer Softwarefunktionalitäten beschafft und die neuen Server in die bestehenden, sehr unterschiedlich ausgeprägten IT-Strukturen der
Schulen integriert.
Bis Dezember 2008 wurden von den
Berliner Bildungseinrichtungen aus den
EduNet-Rahmenverträgen Hardware in
einem Umfang von über zehn Millionen
Euro abgerufen.
Da es dem ITDZ Berlin gelang, auch
den Verwaltungsbereich der Schulen mit
Hardware zu versorgen, erweiterte das
ITDZ Berlin sein Dienstleistungsangebot im Jahr 2006 um einen speziellen
Warenkorb, der die Hardware-Bestellung für die Berliner Schulen noch einfacher machte. (EB)
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Foto: Eimantas Buzas - Fotolia.de
Um all diese Anforderungen zu erfüllen, bietet das ITDZ Berlin einen besonderen
Infrastruktur-Service: den „ITIS-Arbeitsplatz“. Dies ist ein standardisierter ITArbeitsplatzservice mit hohem Investitionsschutz für den bedarfsorientierten und
effizienten Einsatz in der Verwaltung. Der „ITIS-Arbeitsplatz“ wurde speziell auf die
Anforderungen und Abläufe in der Verwaltung ausgerichtet.
Ob Standard- oder Professional-Arbeitsplatz, ob Notebook oder Home-Office, ob
Applikation oder Peripherie, der „ITIS-Arbeitsplatz“ kommt überall dort zum
Einsatz, wo IT-gestützte Verwal-tungsprozesse einfach, sicher und effektiv ablaufen
müssen. Die Lösung überzeugt durch größtmögliche Standardisierung der Betriebsprozesse, Nutzung der zentralen Beschaffung und Investitionen an zentraler Stelle.
Vom Server bis zum Endgerät: Ausstattung und Betrieb bilden eine Einheit, die eine
hochwertige Leistung mit festen Servicevereinbarungen zu wirtschaftlichen Konditionen gewährleistet. Die Nutzer profitieren in Ihrer täglichen Arbeit von standardisierten Betriebsprozessen und den vorhandenen Synergien der Systeme und Services.
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Bereits 2005 war das ITDZ Berlin
eine der größten IT-Stellen des Landes
Berlin und bot Services für große Anzahlen von Endgeräten. Die weitere Standardisierung ermöglichte es den Kunden in
der Berliner Verwaltung günstige und
zugleich wirtschaftliche Konditionen anzubieten.
Der „ITIS-Verfahrensservice“ unterstützte die Berliner Verwaltung bei der Implementierung von Verfahren auf Arbeitsplätzen, unabhängig von bereits vorhandenen
Hardwarekomponenten und Betriebssystemen. Dieser Service ermöglichte von
Beginn an die Nutzung von Open-Source Lösungen, da ausschließlich auf die
Infrastruktur des Data-Centers zugegriffen wurde.
Neue Produktideen
Um die Planung im Geschäftsfeld „ITInfrastrukturservice“ noch stärker an
den Erfordernissen der Kunden zu orientieren, wurde 2006 in der Berliner
Verwaltung eine Kundenumfrage durchgeführt. Im Ergebnis dieser Befragung
wurden in kurzer Zeit die neuen Produktideen: „ITIS-mobil“ sowie „ITISVerfahrensservice“ entwickelt und
bereits Ende 2006 mit Pilotkunden getestet.
Bei „ITIS-mobil“ handelte es sich um
die Bereitstellung und den Betrieb eines
IT-Arbeitsplatzes außerhalb des Dienstgebäudes. Bei „ITIS-Verfahrensservice“
handelte es sich um den Betrieb von
Applikationen auf zentralen Servern im
Data-Center des ITDZ Berlin dergestalt,
dass die Applikationen auf den Endgeräten komplett Betriebssystems- und
Hardwareunabhängig betrieben werden
können.
Die konsequente Weiterentwicklung des
IT-Infrastrukturservice bis zum Endgerät diente der Standardisierung sowie
der Betriebs- und Kostenoptimierung in
der Berliner Verwaltung. 2007 wurde
neben dem bestehenden Angebot auf
Basis von Microsoft auch eine Open
Source-Modellreihe konzipiert. Es wurde durch die Weiterentwicklung von
Partnerschaften mit Unternehmen zudem ein Betriebsmodell geschaffen das
sich insbesondere auch für die Beauftragung großer Stückzahlen gut eignete.
Auf diese Weise konnte das Land Berlin
den Betrieb der zentralen und dezentralen IT-Infrastruktur „aus einer Hand“
beim ITDZ Berlin abrufen.
Foto: Mikael Damkier - Fotolia.de
Der „IT-Infrastrukturservice“ wurde 2008 in enger Abstimmung mit der Senatswaltung
für Inneres und Sport überprüft, in der Struktur angepasst und auf Basis des
verhandelten Preismodells auf die Bedürfnisse der Verwaltungskunden neu zugeschnitten. Anspruch und Ziel waren die Transparenz dieser Leistung für den Kunden
weiter zu erhöhen. Ebenso konnten in diesem Jahr weitere Kunden für das neue
Produkt „ITIS-Verfahren“ gewonnen werden.
Auch 2009 konnten für das Produkt „ITIS-Verfahren“ weitere Kunden gewonnen
werden. Für die Betriebs- und Projektbereiche war das „Roll-Out“ für den Kunden
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg durchzuführen.
Mit dem „IT-Infrastrukturservice“ bietet das ITDZ Berlin die Betriebsübernahme
einschließlich der dezentralen lokalen Infrastruktur. Das Angebot umfasst die
Erarbeitung von betrieblichen Grundlagenkonzepten, den Support der Endgeräte
mit den zugehörigen Infrastrukturservern, sowie weitere nach Ihrem Bedarf modular
zusammenstellbare Standardleistungen.
Leistungen auf einen Blick
Komplettpaket mit individuellen Leistungsmodulen
Gesicherte Anwenderbetreuung
Stabiler Betrieb während der gesamten Arbeits- und Betriebszeit
Planungssicherheit für das IT-Budget des Kunden
Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur (EB)
•
•
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•
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
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Moderne Verwaltung
durch Service Center
A
ls Ergebnis einer europaweiten
Ausschreibung konnten im Jahr
2005 die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für den
Betrieb eines „Call-Center“ (zu dieser
Zeit noch so bezeichnet) im ITDZ Berlin
geschaffen werden. Schwerpunkte der
Projektarbeit waren die Beschaffung und
Installation der technischen Infrastruktur, die Anpassung der Vermittlungssoftware und die organisatorische Abbildung des Mehrebenenmodells in der
Call-Center-Infrastruktur. Damit wurde das Projekt in der Phase 1 (Vermittlung) bis zur Abnahmereife realisiert.
fon“ angeschlossen. Nach Abschluss der Voruntersuchung und Erstellung des
Feinkonzepts erfolgten die Vorbereitungen für den Probebetrieb in der LABOAbteilung II (Einwohnerwesen), um den dort existierenden Servicetelefonbereich
mit zehn Auskunftsarbeitsplätzen technisch und organisatorisch an das „BerlinTelefon“ anzuschließen.
Für den Aufbau des „Berlin-Telefons“ in den Bezirksverwaltungen wurde im Bezirk
Friedrichshain Kreuzberg die für den Anschluss weiterer Verwaltungen notwendige
Voruntersuchung durchgeführt und dokumentiert. Im Anschluss an die Endabstimmung zwischen den Fachbereichen des Bezirksamtes und dem ITDZ Berlin
erfolgte die Feinplanung zur Integration in das „Berlin Telefon“.
Im September 2005 begann der Probebetrieb der Phase 1 (Vermittlung) zunächst mit einem ausgewählten
Nummernkreis - auf Basis der neu installierten Call-Center Technologie. Im
November erfolgte sukzessive der Ausbau unter Einbeziehung weiterer
Nummernkreise. Parallel dazu konnten
die Mitarbeitenden des ITDZ Berlin
ihre dafür erforderlichen Fortbildungen
erfolgreich abschließen.
Ebenfalls 2005 wurden die für den
Auskunftsbetrieb notwendigen Daten
ermittelt und im Probebetrieb den CallCenter-Mandanten im System auskunftsfähig zur Verfügung gestellt. Mit der
Aufbauphase wurden die organisatorischen und technischen Voraussetzungen auch für die zweite Ebene geschaffen. Diese wurden für ausgewählte Pilotbehörden entwickelt und im flächendeckenden Einsatz erprobt. Standortübergreifend wurde in der Berliner Verwaltung mit diesem Projekt erstmalig die
neue Technik der Sprachkommunikation
„Voice over IP“ (Sprache über Internetprotokoll) erfolgreich über die landeseigene „Datenautobahn“ Metropolitan
Area Network eingeführt.
2006 wurde das Landesamt für Bürgerund Ordnungsangelegenheiten (LABO)
als Pilotbehörde an das „Berlin-Tele-
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Foto: AVAVA - Fotolia.de
Ein wichtiges Thema im Jahr 2007 war die Absicherung eines stabilen Erprobungsbetriebs für den Vermittlungs- und Auskunftsdienst sowohl im Frontoffice des
ITDZ Berlin als auch bei den Pilotpartnern, als Grundlage für den weiteren Ausbau
dieser Lösung. In dieser Zeit wurden im Frontoffice täglich bis zu 26.000 Anrufe
bearbeitet, wobei die abgeforderten allgemeinen Auskunftsersuchen stetig anstiegen.
„Projekt D115“
Bürgern wie auch Unternehmen soll die Suche nach der zuständigen Stelle in der
Verwaltung mit einer zentralen Einwahl erleichtert werden. Das ist die Idee der
bundesweit einheitlichen Behördenrufnummer 115. Das „Projekt D115“ ist beim
Bundesinnenministerium angesiedelt.
Im September 2007 begannen im ITDZ Berlin die Vorbereitungen für die Teilnahme
Berlins an dem bundesweiten Projekt. Parallel wurde Berlin von der Bundesregierung
als eine von vier Modellregionen (Berlin, Rhein-Main-Gebiet, Hamburg und Köln/
Bonn) für die Bürgerservicenummer 115 ausgewählt.
Mit dem „Berlin Telefon“ unter der Einwahl 900 hatte das ITDZ Berlin in der
Hauptstadt bereits einen zentralen Service für die Verwaltungen aufgebaut und
gehörte damit bundesweit zu den Vorreitern. Der Einsatz von Voice over IP,
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die Einrichtung einer Call- und
Ticketweiterleitung sowie ein integriertes Wissensmanagementsystem bildeten
bereits die Grundlagen für die Anbindung an die bundesweite „Servicenummer 115“.
Die Erfahrungen mit dem im Land Berlin bereits im Rahmen des „Berlin Telefon“
eingerichteten Service Center bestätigten, dass die Einrichtung eines Bürgertelefons
ein Angebot darstellt, dessen Nutzen - sei es als „Draht zum Bürger“ oder als
Synergiegeber zu den anderen Leitprojekten des Programms „ServiceStadt Berlin“
- jedem Bürger direkt vermittelbar ist und weiterhin als Werkzeug zur politischen
Steuerung nutzbar ist.
Mit der Bürgerservicenummer 115 stand
eine bedeutende Herausforderung für die
kommenden Jahre fest: alle Berliner Behörden in die zentrale Einwahl und deren
Wissensmanagement zu integrieren.
Mit der Realisierung der einheitlichen zentralen Rufnummer „115“ wurde ein
erheblicher Anstieg der Zahl der Anrufer auf bis zu 10.000 Anrufe je Stunde zu den
„Hauptverkehrszeiten“ erwartet. Um diese Auskünfte bei gleichbleibendem ServiceNiveau gewährleisten zu können, mussten die vorhandenen technischen Komponenten des „Berlin Telefon“ und die genutzten Werkzeuge an diese künftigen
Anforderungen angepasst werden.
Kernthema im Jahr 2008 war die Absicherung eines stabilen Betriebs für den
Vermittlungs- und Auskunftsdienst des
„Berlin Telefon“ im Front Office und
bei den Pilotpartnern. Es gelang dem
ITDZ Berlin ferner, neue Aufgaben für
das Service Center zu gewinnen. Neben
den pilotierten Bereichen Einwohnerwesen (EWW) und Führerscheinregister
(FüReg) wurde der Bereich KFZ-Angelegenheiten mit in das Service Center
des ITDZ Berlin aufgenommen.
Im Jahr 2008 war es dem ITDZ Berlin gelungen, in einer Bietergemeinschaft mit
Siemens und der Firma USU AG den Zuschlag für den Aufbau des zentralen
bundesweiten Wissensmanagements im Bereich „D115“ zu erlangen.
Shared Services Wettbewerb
Das „Berlin Telefon“ wurde 2008 im Rahmen des Shared Services Wettbewerbs der
SAP AG Walldorf in der Kategorie „Beste Umsetzung“ ausgezeichnet. Der bundesweit ausgeschriebene Wettbewerb will innovative Ideen und Konzepte zur
Verwaltungsmodernisierung fördern und erfolgreiche Pionierprojekte auszeichnen.
Diese sollen als Vorbilder für andere Verwaltungsorganisationen wichtige Impulse
für die Realisierung von Dienstleistungszentren in Deutschland geben.
Nach intensiven Verhandlungen mit dem
Bezirksamt Spandau konnte dieses im
Oktober 2008 in die Vermittlung mit
einbezogen werden. Es konnten ebenso
das Bezirksamt Mitte und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf an das Service
Center des ITDZ Berlin angebunden
werden. Das Bezirksamt Lichtenberg
wurde im Rahmen des Projektes der
dritte Pilotpartner.
Verknüpfung mit der Servicenummer
115
Ziel des Landes Berlin und des ITDZ
Berlin war die Verknüpfung des „Berlin
Telefon“ mit der bundesweiten Servicenummer 115. Die Staatssekretäre der
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
und der Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen hatten im August 2007 dem ITDZ Berlin den Auftrag
erteilt, Vorarbeiten für das Leitprojekt
„Ausbau des „Berlin Telefon“ zur Servicenummer 115" im Rahmen des Programms
„ServiceStadt Berlin“ durchzuführen.
Foto: Archiv - Ausgezeichnet: Projektleiter Hans-Joachim Baatz und Vorstand
Konrad Kandziora vom ITDZ Berlin bei der Urkundenübergabe (v. l. n. r.)
Unter Würdigung des bürgerorientierten Ansatzes rund um das Service- und
Auskunftscenter „Berlin Telefon“ erhielt das ITDZ Berlin eine Auszeichnung in der
Kategorie „Beste Umsetzung“.
Weitere Kunden werden gewonnen
Auch im Jahr 2009 konnte das ITDZ Berlin neue Kunden für seine Service CenterLösung gewinnen. Anfang des Jahres wurde die Vermittlung für das
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Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf übernommen werden. Als weitere neue
Vertragskunden wurden das Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf mit ITService (März 2009), die KFZ-Steuerstelle des Technischen Finanzamts (September 2009) und die Schülerdatenbank
der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Oktober 2009) an das Service Center angebunden.
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg (Bereich Ordnungsamt) und das
Landesamt für Gesundheit und Soziales
(LaGeSo) wurden im September 2009
Pilotkunden des ITDZ Berlin. Auch das
Badegewässertelefon des LaGeSo wurde zunächst für eine Saison an das vom
ITDZ Berlin betriebene Service Center
angeschlossen.
Beendet wurde der Pilotbetrieb mit
den Kunden BA Lichtenberg (Bereiche: Bauen und Verkehr, Planen und
Vermessen, Umwelt und Natur) und
der Beihilfestelle des Landesverwaltungsamtes, weil der größte Teil
der Anfragen aktenbezogen war und
eine direkte Zuordnung zum Sachbearbeiter erfordert.
Bürgerfreundliche Verwaltungsdienste durch
mobilen Service
V
iele Kommunen versuchen das Dienstleistungsangebot ihrer öffentlichen
Verwaltung bürgerfreundlicher zu gestalten. So wurden vielerorts die
Onlinepräsenzen ausgebaut und Call-Center eingerichtet, um Informationen leichter zugänglich zu machen.
Eine besondere Möglichkeit, aktiv auf den Bürger zuzugehen, ist der Service „mobile
Bürgerdienste“ (MoBüD), mit dem Behördenvorgänge in Berlin auch außerhalb der
stationären Ämter erledigt werden können. Bürgerberater kommen zu festen Terminen mit mobilem Equipment an Standorte wie Einkaufspassagen, Wochenmärkte,
Krankenhäuser oder Senioreneinrichtungen.
Über eine gesicherte Datenverbindung kann auf das Berliner Landesnetz zugegriffen
werden, so dass die vollständige Bearbeitung von Bürgeranliegen möglich ist angefangen von der Beratung über die Antragsaufnahme und Bezahlung bis hin zur
Aushändigung der gewünschten Dokumente. Auf diese Weise können Bürger
Dienste wie Melde- oder Passangelegenheiten fernab von Amtsstuben bequem in
Anspruch nehmen und profitieren darüber hinaus von kurzen Wegen und geringerem Zeitaufwand.
Die mobilen Einsätze werden von den einzelnen Berliner Bezirken durchgeführt.
Zur Zeit bieten Spandau, Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg, Reinickendort,
Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Neukölln mobile Bürgerdienste an.
Start der Servicenummer „115“
Die Weiterentwicklung des „Berlin Telefon“ zum Auskunftsdienst „115“ wurde mit Aufnahme des Pilotbetriebes am
24. März 2009 erfolgreich abgeschlossen.
Seit der Aufnahme des Pilotbetriebs läuft
der Auskunftsdienst „115“ sehr stabil
und unter Einhaltung der anspruchsvollen Service-Levels. Berlin konnte so seiner Verpflichtung als Modellregion in
jeder Hinsicht gerecht werden.
Der Einsatz der Behördenrufnummer
115 ist in Berlin im ersten Jahr positiv
verlaufen. Das Service Center des ITDZ
Berlin hat seit dem Start des Dienstes
138.320 Anrufe entgegengenommen.
Das waren im Durchschnitt 560 Anrufer täglich, die diesen modernen Verwaltungsservice genutzt haben. (EB)
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Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Wartezeit sinnvoll zu nutzen, bietet
das ITDZ Berlin im Rahmen von MoBüD zusätzlich ein Warteschlangenmanagementsystem mit SMS-Benachrichtigung an. Wenn ein Bürger sich beim mobilen Bürgeramt anmeldet, kann er gleich über seine Wartezeit informiert werden und er erhält
auf Wunsch eine SMS-Benachrichtigung ca. zehn Minuten, bevor er an der Reihe ist.
ITDZ Berlin stellt Infrastruktur und IT-Komponenten bereit
Die nötige technische Ausstattung - Notebook, Drucker, Chipkartenleser, Terminal
für Zahlung mit EC-Karte, ISDN-Adapter - wird komplett vom ITDZ Berlin zur
Verfügung gestellt und ist so kompakt und nach ergonomischen Gesichtspunkten
konzipiert, dass sie in einen Rollenkoffer passt und bequem transportiert und
aufgebaut werden kann. Die Verbindung zwischen mobilem Standort und dem
Intranet der Berliner Verwaltung erfolgt nach strengsten Sicherheitskriterien mittels
eines „Tunnels“ über ein „Virtual Private Network“ (VPN). Der mobile Bürgerberater kann somit wie gewohnt und vor allem sicher auf alle benötigten Verfahren
und Anwendungen im Landesnetz zugreifen. (EB)
SPLITTER
Vom Rechenzentrum
zum Data-Center
D
atenschutz und Datensicherheit
werden beim ITDZ Berlin großgeschrieben. Unter aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen werden die
Daten der Kunden gesichert und verwaltet. Der Schutz personenbezogener
und anderer vertraulicher Daten ist eine
Kernaufgabe. Über 799 Server einschließlich Großrechner und die darauf
laufenden Datenbanken, Betriebssysteme und Anwendungen stehen in einem
großen Data-Center. Neueste Techniken garantieren eine hochverfügbare
Datensicherung und die schnellstmögliche Kommunikation aller Server
und Laufwerke.
Das Sicherheitssystem besteht aus individuellen Serverkonfigurationen in einer Vielzahl separater Serverfarmen, die
unabhängig voneinander arbeiten. Jede
Serverfarm bietet den Vorteil einer fast
hundertprozentigen Ausfallsicherheit.
Die kontinuierliche Datensicherung wird
von mehreren, voneinander getrennten
Hochleistungsrechnern mit rasanter
Speicherleistung gewährleistet. Und das
Beste: Das Betriebssystem auf dem
Kundenserver spielt fast keine Rolle.
Mit der Datensicherung im Data-Center
werden den Kunden optimal aufeinander
abgestimmte „IT-rundum-Pakete“ angeboten. Die Dienstleistung beginnt bei
der Planung geeigneter Systeme und
deren Anschaffung und endet bei der
reibungslosen Datensicherung. Nicht
nur die Daten, sondern auch das Rechenzentrum selbst sind bestens geschützt. Umfassende Sicherheitssysteme
wie Eingangskontrollen und Videoüberwachung verhindern den Zutritt von
Unbefugten: Höchste Sicherheit auf allen Ebenen.
Um den ständig steigenden Anforderungen der im Sicherheitsrechenzentrum
betriebenen Verfahren gerecht zu werden, wurde die Infrastruktur in den letzten Jahren zukunftssichernd ausgebaut.
So beauftragte die Senatsverwaltung für Finanzen das ITDZ Berlin im Jahr 2005, eine
Kapazitätserweiterung des IBM-Mainframes (Großrechners) herbeizuführen, um
Engpässe zu beseitigen, die durch die hohe Auslastung bedingt waren. Die daraufhin
vom ITDZ Berlin durchgeführte Erhöhung der Rechenkapazität des zentralen
Servers führte zu einer vollständigen Problembehebung.
Das Hochsicherheitsrechenzentrum des ITDZ Berlin wurde 2006 in „Data-Center“
umbenannt. Der moderne Begriff symbolisiert Sicherheit und Hochverfügbarkeit
der darin untergebrachten Kundendaten. Es standen für die Kunden 83 Individualserver, 185 Standardserver und neun Infrastrukturserver im Data-Center bereit.
Darüber hinaus wurden 37 kundeneigene Server betreut. Zusammen mit den im
Grenznetz bereitgestellten Servern und den für den Betrieb eigener Infrastrukturen
genutzten Systemen wurden rund 400 Server betrieben.
Foto: Archiv
Ausbau des Data-Centers
Ein Arbeitsschwerpunkt waren die Planung für den weiteren Ausbau des Data-Centers,
um auch die zukünftigen Anforderungen an einen modernen Infrastrukturbetrieb
erfüllen zu können. Diese Planung war zugleich Grundlage für umfangreiche Investitionsmaßnahmen. Bereits in 2006 wurden zwei zusätzliche Räume mit der erforderlichen
Infrastruktur und Sicherheitstechnik ausgestattet und als zusätzliche Sicherheitszellen in
betriebsbereitem Zustand an den Bereich Produktionsbetrieb übergeben. Um weitere
hochsicherheitsbedürftige Infrastrukturen im Data-Center unterbringen zu können,
wurden die Bauvorbereitungen für fünf weitere Serverzellen begonnen.
Das Data-Center wurde im Jahr 2007 mit hohem technischem Aufwand modernisiert und für die künftigen Aufgaben (z. B. Servervirtualisierung) ausgebaut.
In der strategischen Ausrichtung wurden 2008 wichtige Signale gesetzt. Mit der
Modernisierung des Data-Centers und der Virtualisierung von Servern konnte der
Stromverbrauch reguliert und den Erfordernissen des Betriebs angepasst werden.
Als einer der ersten IT-Dienstleister stellte das ITDZ Berlin frühzeitig die Weichen
für eine energieeffiziente und umweltbewusste Informationstechnik.
In einer Bauzeit von nur zehn Monaten wurde das Data-Center erheblich erweitert.
Mit der Schaffung neuer Flächen wurde es möglich, die Kapazität der
2/10
19
SPLITTER
technischen Infrastruktur insgesamt zu verdoppeln, um so auf die Bedürfnisse
der Kunden besser reagieren zu können.
Insbesondere bei der Kälteerzeugung und Kälteverwendung kam dabei Green ITTechnik zum Einsatz, die einen energieeffizienten Betrieb und eine Reduktion des
CO2-Ausstoßes ermöglichte. Auch die bereits bestehenden, hohen Sicherheitsstandards des Data-Centers wurden weiter verbessert (z. B. im Bereich der Brandvermeidung durch den Einsatz modernster Sauerstoffreduk-tionstechnik).
einschließlich August 2009 wurde die
Hardware für den EOSS-Verbund der
Berliner Steuerverwaltung im Gebäude
des technischen Finanzamts (TFA) betrieben. Gemeinsames Ziel des ITDZ
Berlin und des TFA war es, das EOSSGesamtsystem kurzfristig und zentral
im Data-Center des ITDZ Berlin unterzubringen.
Green IT im Data-Center
Durch die Optimierung der Serverkonfiguration und der Infrastruktur konnten im
Jahr 2008 gegenüber einem konventionell betriebenen Rechenzentrum 890 MWh
Strom eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund
300 Haushalten.
Auch im Jahr 2009 wurden die umfassenden Baumaßnahmen fortgeführt. In nur
sechs Monaten wurde der aus vier Sicherheitszellen bestehende Mittelstrang entkernt
und infrastrukturell neu aufgebaut. Gleichzeitig wurde die technische Infrastruktur
(Strom, Klima, Meldeanlagen) einer umfassenden Modernisierung unterzogen und
um eine zukunftsweisende Brandvermeidungsanlage ergänzt. Insbesondere bei den
Themenfeldern Kälteerzeugung und Kälteverwendung kam vorrangig Green ITTechnik zum Einsatz, die einen sehr energieeffizienten Betrieb ermöglicht und eine
erhebliche Reduktion des CO-Ausstoßes erwarten lässt.
Der Umzug des Rechenzentrums der
Berliner Steuerverwaltung in das DataCenter wurde 2009 geplant und im laufenden Betrieb realisiert. Vom ITDZ
Berlin wurden dem TFA drei gewidmete Zellen und eine gesicherte Stromund Klimaleistung von ca. 350 KW bereitgestellt. Der Betrieb der Infrastruktur (Strom, Klima, Brand- und Zugangsschutz), der sich an modernsten Green
IT Standards orientiert, wird ebenfalls
durch das ITDZ Berlin gewährleistet.
Entwicklung des Jahresstromverbrauch und Serveranzahl
für das Data-Center des ITDZ Berlin
MWh/a
Anzahl Server
5.000
1.600
4.500
1.400
4.000
3.500
1.200
3.000
1.000
2.500
800
2.000
600
1.500
1.000
400
500
200
0
0
2008
2010
2012
2015
Anzahl Individual-, Blade- und virtuelle Server insgesamt
Jahresstromverbrauch Data-Center mit Fortschreibung gewählter Effizienzmaßnahmen
Im Rahmen der Green IT-Strategie des ITDZ Berlin konnten im Jahr 2009
Einsparungen im Serverbetrieb erzielt werden. So wurden im Laufe des Jahres 20
Individualserver durch verbrauchsgünstigere Standardserver ersetzt. Zeitgleich hat
sich damit der Anteil der Standardserver und insbesondere der virtuellen Systeme
erhöht. Bei den Standardservern wurden im Laufe des Jahres neue, energieeffizientere
Systeme eingesetzt. Durch diese Maßnahmen konnte trotz einer Erhöhung der
Anzahl der Server um ca. 100 Geräte der Stromverbrauch gesenkt werden.
Berliner Steuerverwaltung setzt auf das Data-Center
Nachdem die Berliner Steuerverwaltung dem EOSS-Verbund (Evolutionär Orientierte Steuer Software) beigetreten war, hatte sie für dieses Verfahren Großrechnerleistungen und die dazugehörigen Komponenten beim ITDZ Berlin angemietet. Bis
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Foto: Archiv
Mit seinem hochsicheren energieeffizienten Data-Center hat das ITDZ
Berlin als verlässlicher Partner der Berliner Verwaltung die Grundlagen für ein
übergreifendes Angebot sowie die Voraussetzungen für kostengünstige ITDienstleistungen der Berliner Behörden
geschaffen. (EB)
SPLITTER
Lösungen finden
INNOVATIVE VERWALTUNGEN
SETZEN AUF EINEN STARKEN PARTNER
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist einer der führenden
kommunalen IT-Dienstleister in Deutschland. Es trägt mit seinen IT-Lösungen
maßgeblich zur Modernisierung der Berliner Verwaltung bei.
Innovation und Qualität
Die Informations- und Kommunikationstechnik vernetzt Bürger, Wirtschaft und Behörden. Sie eröffnet Perspektiven zur weiteren Modernisierung der Verwaltung. Die durch das ITDZ Berlin bereitgestellten neuen Dienste sind
besonders eng mit „Service Stadt Berlin“ verknüpft.
Investitionen und Umweltschutz
Das ITDZ Berlin bietet kundenorientierte Dienstleistungen zu wirtschaftlichen Konditionen an. Die Bündelung der
Investitionen schafft einen Mehrwert für viele Verwaltungen. Das ITDZ Berlin hat spezielle Konzepte zum Thema
„Green IT“ erarbeitet. Es bietet der Berliner Verwaltung u. a. energieeffiziente Arbeitsplatzcomputer an.
Kooperation und Motivation
Das ITDZ Berlin legt Wert auf eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Die
Basis des Unternehmenserfolges ist eine enge Kundenbindung und eine hohe Motivation der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Kompetenz und Erfahrungen
Mit einem eigenen Landesnetz und einem hochsicheren Data-Center stellt das ITDZ Berlin den Kern der IT-Infrastruktur des Landes Berlin. Dienstleistungen wie Arbeitsplatz-Ausstattung, Beschaffung von Hard- und Software
sowie eGovernment-Lösungen komplettieren das umfassende Angebot.
Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin:
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
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SPLITTER
Harmonisierung der
wirtschaftsorientierten
Service-Angebote der
Berliner Bezirke online
D
as Projekt „Vereinheitlichung
und Bündelung der wirtschaftsrelevanten Online-Angebote
der Berliner Bezirke“ ist eingebettet in
die E-Government-Strategie des Landes Berlin und wird von August 2008 bis
Juli 2010 im Rahmen des Programms
ServiceStadt Berlin durchgeführt. Es zielt
auf die verbesserte Darstellung von
wirtschaftsorientierten Dienstleistungen
und Angeboten der zwölf Berliner
Bezirksämter für Unternehmen auf der
landeseigenen Internetplattform
berlin.de.
Die Projektleitung liegt bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie
und Frauen. Die wissenschaftliche Begleitung und somit die Koordinierung
zwischen den Projektpartnern haben die
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Berlin (HTW) und das Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation (IKO) übernommen. Getragen wird
das Projekt durch einen Beschluss des
Rates der Bürgermeister.
In einem ersten Schritt haben sechs
Projektbezirke, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Mitte,
Spandau, Steglitz-Zehlendorf und
Treptow-Köpenick, in einer Bestandsaufnahme wirtschaftsrelevante Leistungen und Angebote identifiziert und zusammengetragen. Als Grundlage für die
Ermittlung und Kategorisierung der
Leistungen dienten einerseits der Berliner Produktkatalog und andererseits das
Erfahrungswissen der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Fachämter. Die
wirtschaftsorientierten Leistungen wurden aus dem gesamten Leistungsspektrum folgender sieben Fachämter
gewonnen:
•
•
2/10
Wirtschaftsförderung
Stadtplanung
22
•
•
•
•
•
Vermessung
Bauaufsicht
Denkmalschutz
Tiefbau
Naturschutz
Die ermittelten Leistungen wurden in einem zweiten Schritt anhand von Kategorien
beschrieben, wie z. B.: Allgemeine Informationen zur Leistung, Bearbeitungsfristen,
Schlüsselwörter, Formularvorlagen, Gebühren, Rechtsvorschriften.
Im Fokus der Aufmerksamkeit standen bei der Aufbereitung auch Leistungen, die
einen unmittelbaren bzw. mittelbaren Bezug zur EU-Dienstleistungsrichtlinie haben.
Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer, den
Ansprechpartnerinnen und -partnern für die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie, der Einrichtung der D115 sowie Projekten rund um die Optimierung des
Angebotes der Ordnungsämter unterstützte die Auswahl der von den Verwaltungskunden stark nachgefragten Leistungen.
In der Transferphase des Projektes wurden die ausgewählten Leistungen ab Herbst
2009 mit den noch nicht am Projekt beteiligten Bezirken diskutiert, so dass ein
Konsens über alle 12 Bezirksämter erzielt werden konnte. Im Ergebnis liegen fachund ämterübergreifend gut 50 Leistungsbeschreibungen vor, beispielsweise Details
zur Baugenehmigung, der Auskunft aus dem Liegenschaftskataster oder dem
denkmalschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren. Gleichzeitig wurden erste
Leistungsdarstellungen exemplarisch in den Internetauftritten der beteiligten Bezirke aufbereitet.
Köpenick
Ansicht: Leistung
Auszüge und
Auskünfte aus dem
Liegenschaftskataster
Bezirksamt
FriedrichshainKreuzberg
Startansicht
Stichwortverzeichnis
Wirtschaftsservice
des Bezirksamtes
Treptow-Köpenick
SPLITTER
Zentrale Basis für die Bereitstellung
der Leistungen durch die bezirklichen
Fachämter ist die im Aufbau befindliche
Dienstleistungsdatenbank (DLDB) im
Rahmen des Berliner Wissensmanagements. Durch diesen IT-Dienst werden
die Fachämter der Bezirke zukünftig
ihre Leistungen so einstellen können,
dass eine Dienstleistung nur einmal in
die DLDB eingepflegt und dann zum
jeweiligen Standort/Bezirk verlinkt wird.
Alle Bezirke profitieren von dieser Arbeitsteilung.
Ein weiterer Baustein des Projektes befasst sich mit den behördeninternen
Abläufen und Prozessen, die hinter den
Dienstleistungen stehen. Das Projektteam der HTW analysierte acht ausgewählte Prozesse und ermittelt im Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der Bezirksämter sowie
anhand einer Nutzwertanalyse das EGovernment-potenzial der Prozesse. Es
wird geprüft, inwiefern sich die betrachteten Prozesse für eine zukünftige elektronische Abwicklung eignen.
Online-Angebote auf Bezirks- wie Landesebene erweitern. Somit wird das
Verwaltungshandeln für den Kunden informativ und transparent zugänglich gemacht.
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Peter Kayser, wissenschaftlicher Leiter, Institut für Innovation, Kommunikation und Organisation, [email protected]
Faye Preusse, Projektkoordinatorin, Projekt „Vereinheitlichung und Bündelung der
wirtschaftsrelevanten Online-Angebote“, Hochschule für Technik und Wirtschaft
Berlin, [email protected]
FAYE PREUSSE
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Cloud Computing für die Berliner Verwaltung
B
erlin - Zur Optimierung der internen Arbeitsprozesse, steht der Berliner
Verwaltung künftig eine Cloud-Computing-Lösung zur Verfügung. Der neue
Service, entwickelt vom IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin),
ermöglicht den Behörden die flexible Auslagerung von Speicherkapazitäten in das
Data-Center (Rechenzentrum) des IT-Dienstleisters. Auch komplette Programme,
etwa eine Mailsoftware, kann die Verwaltung nach Bedarf über Cloud Computing
nutzen. Die Wartung und die Aktualisierung der Software erfolgt zentral im ITDZ
Berlin. Cloud Computing kann zur Kostensenkung im öffentlichen Bereich beitragen, denn die Abrechnung erfolgt nach tatsächlicher Nutzung der Ressourcen. Die
Sicherheit gewährleistet der ausschließliche Datenaustausch über das Berliner Landesnetz.
Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Das ITDZ Berlin hat sich für den
Aufbau einer Cloud-Computing-Lösung wegen des Potenzials zur Kostensenkung in
der Berliner Verwaltung entschieden. Unser Ziel ist eine größere Flexibilität und
schnellere Realisierbarkeit von IT-Dienstleistungen für die Behörden der Hauptstadt. Die Bürgerdaten gelangen auch mit dem neuen Cloud-Computing-Angebot
nicht an internationale Serverfarmen. Es handelt sich um eine interne Cloud der
Berliner Verwaltung, bei der laufend aktualisierte Sicherheitsmechanismen die
Privatsphäre des Bürgers schützen.“
Erfahrungen mit zentralem Service
Die Ergebnisse und erarbeiteten
Handlungsempfehlungen des Projektes
werden gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der
Senatskanzlei, den Bezirken und weiteren Institutionen ausgewertet, damit sie
in den Prozess der Verwaltungsmodernisierung der Berliner Verwaltung
einfließen und Anwendung finden können.
Die Aufbereitung der wirtschaftsrelevanten Leistungen der Berliner Bezirke wird zukünftig die bestehenden
Mit dem IT-Infrastrukturservice und IT-Verfahrensservice haben sich vergleichbare
Dienstleistungen des ITDZ Berlin in der Hauptstadtverwaltung bereits etabliert.
Gerichte und Behörden werden schon heute zentrale IT-Services über eine Terminalserverfarm zur Verfügung gestellt. Ein wichtiger Fokus bei dem Ausbau des Service
hin zu einer Cloud-Computing-Lösung liegt auf dynamischer Infrastruktur und
Software.
Servervirtualisierung als Voraussetzung
Eine weitere Voraussetzung für den neuen Service ist die umfassende Virtualisierung
von Servern, mit der das ITDZ Berlin bereits vor mehreren Jahren begann. Ging es
ursprünglich darum Energie und Kapazitäten zu sparen, sind die unabhängig vom
physischen Server laufenden Verfahren heute eine Grundvoraussetzung für die
flexible Bereitstellung von Speicherkapazitäten. (EB)
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23
SPLITTER
„Z1 SecureMail“ gibt
Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie
und Frauen erforderliche E-Mail-Sicherheit
D
ie Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (SenWTF) ist als Landesministerium unter anderem für die Förderung der Berliner Wirtschaft zuständig. Elektronische Post ist hier fest in die
Arbeitsabläufe integriert und gehört zu
den zentralen Kommunikationsmitteln.
Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität der E-Mails sind dabei unabdingbare
Kriterien. Diese Maßgaben setzt die
SenWTF mit der Produktfamilie „Z1
SecureMail“ von Zertificon in die Tat um.
ITDZ Berlin: Sammelvertrag für Softwarelizenzen
senkt Kosten der Berliner Verwaltung
B
erlin - Die Berliner Verwaltung nutzt jedes Jahr einzellizensierte Softwarepakete von Oracle im Wert von mehreren Millionen Euro. Der jetzt zwischen
Oracle und dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) geschlossene Sammellizenzvertrag, bündelt die vom Land Berlin in den Verwaltungen
eingesetzte Software. Mit dem ITDZ Berlin als zentralen Ansprechpartner verbessert
sich die Verhandlungsposition des Landes, und ermöglicht somit Preisvorteile bei
neuen Lizenzen. Zudem werden langfristig die jährlich anfallenden Supportkosten
gesenkt. Der Vertrag ist der erste Schritt zu einem zentralen Lizenzmanagement für
das Land Berlin durch das IT-Dienstleistungszentrum.
Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Nahezu alle Berliner Verwaltungen
arbeiten mit Software, vorrangig mit Datenbanken, der Firma Oracle. Mit der neuen
Sammellizenz schaffen wir sowohl Synergien als auch Preisvorteile für das Land
Berlin und zentralisieren den Verwaltungsaufwand.“
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen gestaltet gemeinsam mit den Berliner Wirtschaftsfördereinrichtungen den strukturellen
Wandel, verbessert die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln und
stärkt die Innovationsfähigkeit sowie die
Exportkraft der vor Ort ansässigen Unternehmen. Parallel setzt sie sich für die
Gleichstellung von Frauen und Männern
in Wirtschaft und Gesellschaft ein.
Im Bereich der Außenwirtschaft koordiniert die SenWTF die Aktivitäten der wichtigsten Akteure auf Landesebene und ist
verantwortlich für die Abstimmung mit
den Partnerorganisationen in Brandenburg. Dabei spielt das Medium E-Mail
eine gewichtige Rolle. Täglich werden hier
Nachrichen mit sensiblem Inhalt transferiert. Eine Lösung, die mittels Verschlüsselung und Signatur E-Mail- Sicherheit
gewährleistet, ist demnach das Fundament
für sichere elektronische Geschäftsabläufe.
Die SenWTF setzt zu diesem Zweck in
Abstimmung mit dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin die „Z1 Secure-Mail“Familie von Zertificon ein. Die Entscheidung fiel zum einen auf Grund der hohen
Leistungsfähigkeit des Produktes auf
Zertificon. (PM)
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Foto: Brodersen - Werner Keller, Mitglied der Geschäftsführung von Oracle
Deutschland, und Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, bei der
Vertragsunterzeichnung.
Keine Änderungen bei bereits erworbenen Nutzungsrechten
Bisherige Lizenzmodelle und bereits erworbene Nutzungsrechte bleiben unberührt.
Alle zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Land Berlin genutzten Softwarepakete sind in
der gemeinsamen Lizenz enthalten. Alle Verwaltungen der unmittelbaren Landesverwaltung, die bisher keine Oraclelizenzen halten, können automatisch von der
Sammellizenz profitieren, wenn sie zukünftig benötigte Lizenzen über das ITDZ
Berlin beschaffen. Hinzu kommen die Hochschulen und die Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie einige mittelbare Landesverwaltungen. (EB)
SPLITTER
Deloitte-Reports zeigen: Der
zukunftsfähige Staat nutzt IT für
mehr Bürgerfreundlichkeit und
Effizienz
E-Government:
transparent und
dialogorientiert
M
ünchen - E-Government gewinnt bei Regierungen, Behörden, Verwaltung und weiteren Körperschaften der öffentlichen
Hand zunehmend an Bedeutung. Es bietet mehr Effizienz sowie erweiterte
Dialogmöglichkeiten mit den Bürgern Kerngedanke ist die Idee des Open
Government, also einer für den Bürger
transparenten Exekutive und Verwaltung. Dabei muss aber ein effektiver
Datenschutz für das notwendige Vertrauen zwischen Bürger und Behörde
sorgen.
Generell müssen die Staaten technologisch aufrüsten, denn es wird mehr denn
je darauf ankommen, die IT-Infrastruktur auszubauen, um so wirtschaftliche
und gesellschaftliche Aufgaben besser
zu verzahnen und zu erfüllen. Deutschland steht laut den Deloitte-Reports
„Unlocking government - how data will
transform democracy“ und „Back from
the brink - now the great transformation“
im internationalen Vergleich recht gut
da - vor allem in puncto Wettbewerbsfähigkeit, Breitbandnetze und Computing.
„Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
und das soziale Klima der Volkswirtschaften hängen heute in weiten Teilen
von der technologischen Ausstattung
und Infrastruktur ab. Den staatlichen
Stellen kommt dabei eine Schlüsselrolle
zu: Sie können Innovationen fördern
und am eigenen Beispiel zeigen, wie
Informationstechnologie zu mehr Effizienz, Transparenz und einem offenen
Dialog mit den Bürgern führt. So kann
ein Klima entstehen, das den wirtschaft-
lichen Aufschwung fördert und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt“, erklärt Thomas
Northoff, Partner Public Sector bei Deloitte.
Dialogmedium Internet
Open Government lautet der Schlüsselbegriff für eine zukunftsfähige, demokratische Verwaltung: Die Instrumente dazu bietet die Informationstechnologie. Sie stellt
einerseits über den virtuellen Raum die geeigneten Kanäle zum gegenseitigen
Austausch von Bürgern und Staat zur Verfügung. Zum anderen bilden Internet sowie
behördeneigene Datenbanken nahezu unendliche Informationsressourcen, die für
ein bürgerorientiertes E-Government benötigt werden.
Ein IT-gestütztes Open Government konzentriert sich zu Beginn der Transformationsphase vor allem auf die Bereiche Datensammlung und -katalogisierung, Datenkonzentration auf einer zentralen Plattform, die Förderung von innovativen Anwendungsmöglichkeiten von Behördendaten durch die Nutzer sowie die Entwicklung von Aufbereitungsformen, die das Datenangebot anwenderfreundlich gestalten. Damit kann die öffentliche Hand nicht nur Offenheit gegenüber den Bürgern
demonstrieren, sondern profitiert auch unmittelbar: Sie kann durch die Datenzusammenführung aus den verschiedenen Behördenpools sowie durch Datenerhebung im Internet zusätzliche Erkenntnisse gewinnen und neue Dialogplattformen
kreieren - bis hin zur aktiven Teilnahme in sozialen Netzwerken.
Foto: ktsdesign - Fotolia.de
Datenanalyse als staatliche Kernkompetenz
Um diese Aufgaben bewältigen zu können, braucht die öffentliche Hand vor allem
eines: die Kompetenz zur qualifizierten Datenanalyse. Diese muss künftig zu den
Kernkompetenzen staatlicher Stellen gehören, vor allem auf kommunaler, aber auch
auf Landes- und Bundesebene. Die schiere Datenmasse kann nur dann den erwünschten Effekt erzielen, wenn sie aufbereitet und auf politische und verwaltungstechnische Anliegen hin überprüft wird.
Deutschland in Teildisziplinen gut aufgestellt
Ein Staat, der mit seinen Bürgern offen kommuniziert und seine Aufgaben transparent und effizient wahrnimmt, stärkt sich selbst und gewinnt zusätzliche Attraktivität.
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SPLITTER
Der Weg zu einem konkurrenzfähigen High-tech-Land teilt sich in drei
Phasen auf: Gründungsphase, FlowPhase und Impact-Phase. In der Ersten
stehen vor allem die technologischen
und infrastrukturellen Voraussetzungen
im Fokus, die zweite ist von Prozessimplementierung gekennzeichnet, während die dritte Phase erste Ergebnisse
zeigt und Raum für Korrekturen bietet.
Deutschland ist hier schon recht weit:
Bei der Ausstattung mit IT-Hardware
steht es international auf Platz 4, bei der
Breitband-Infrastruktur auf Platz drei
und im Hinblick auf Wettbewerbsintensität sogar auf dem ersten Platz.
„Die technischen und strukturellen Voraussetzungen hierzulande sind gut. Was
wir jetzt brauchen, ist eine Internetpolitik
aus einem Guss. Sie muss vor allem
einen angemessenen Datenschutz sicherstellen - denn der ist die Grundlage eines
jeden E-Governments. Vertrauen ist ein
hohes Gut, das jeden Schutz verdient.
Das bedeutet, dass Behörden und
Regierungsstellen auch ihre eigenen
Daten entsprechend verlässlich schützen müssen“, so Northoff.
Die Reports „Unlocking government how data will transform democracy“
und „Back from the brink - now the
great transformation“ stehen unter
http://www.presseportal.de/go2/
branchen/oeffentlicher-sektor zum
Download bereit.
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus
den Bereichen Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Consulting und
Corporate Finance für Unternehmen
und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. (OTS)
ITDZ Berlin:
innovativ
qualitätsorientiert
wirtschaftlich
umweltgerecht
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IT-Staatsvertrag tritt in Kraft”
A
m 1. April 2010 trat mit der Hinterlegung von 17 Ratifikationsurkunden des
Bundes und der Länder der IT-Staatsvertrag („Vertrag über die Errichtung
des IT-Planungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim
Einsatz der Informationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern
- Vertrag zur Ausführung von Art. 91c GG“) in Kraft. Der IT-Staatsvertrag
verbessert die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Informationstechnik.”
Hierzu erklärte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière: „Ich freue mich, dass
der IT-Staatsvertrag am heutigen Tag mit Zustimmung des Bundestages und aller
Landesparlamente in Kraft getreten ist. Damit wird eine neue Ära in der Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen in der Informationstechnik und der
Steuerung von E-Government-Projekten eingeleitet. Ich bin mir sicher, dass der ITPlanungsrat mit seinen neuen Kompetenzen entscheidend dazu beitragen wird, die
öffentliche IT in Deutschland effektiver auszugestalten und unsere Verwaltung zu
modernisieren.“
”Der IT-Planungsrat wird als neues Steuerungsgremium der Zusammenarbeit von
Bund und Ländern im Bereich der Informationstechnik eingerichtet und am 22. April
2010 erstmals tagen. Im Konstituierungsjahr hat der Bund, vertreten durch die ITBeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, den
Vorsitz. Weitere Informationen sind unter www.bmi.bund.de sowie unter
www.cio.bund.de zu finden.”
Beginn einer neuen Ära der Bund-Länder-übergreifenden
Zusammenarbeit im Bereich der Informationstechnik und des
E-Government
IT-Planungsrat von Bund und Ländern nimmt
Arbeit auf
B
erlin – Am 26. April 2010 fand im Bundeskanzleramt die erste Sitzung des ITPlanungsrats statt. Im IT-Planungsrat werden Bund und Länder unter Einbindung der Kommunen zukünftig verbindlicher als bisher in den Bereichen
IT und E-Government zusammenarbeiten. Mit Artikel 91c des Grundgesetzes, dem
Gesetz über die Verbindung der informationstechnischen Netze und dem am 1. April
2010 in Kraft getretenen IT-Staatsvertrag sind die rechtlichen Grundlagen für eine
Bund-Länder-übergreifende IT-Zusammenarbeit seit kurzem gelegt. Aufgabe des
IT-Planungsrats ist es nun, diesen Rechtsrahmen mit Leben zu füllen.
Bundesminister Ronald Pofalla gab in seiner Begrüßung den Mitgliedern des ITPlanungsrat mit auf den Weg: „Die öffentliche IT muss im Interesse des Standorts
Deutschland mit den Möglichkeiten und Chancen des technischen Fortschritts
Schritt halten - das gilt gerade in Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise. Mit der
Errichtung des IT-Planungsrats haben Bund und Länder eine wichtige Weichenstellung vorgenommen, um die öffentliche IT gemeinsam zu gestalten.“
Die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik und diesjährige
Vorsitzende des IT-Planungsrats, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe aus
SPLITTER
dem Bundesministerium des Innern,
zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf
der ersten Sitzung: „Uns allen ist klar,
dass sich weder der Bund noch einzelne
Länder auf Dauer leisten können, die
Entwicklungen auf dem Gebiet der IT
und des E-Government alleine zu bewältigen. Mit dem IT-Planungsrat haben wir die Chance, da, wo es geboten
ist, konkrete Erleichterungen für Bürger
und Unternehmen auf den Weg zu bringen und flächendeckend sowie fachund ebenenübergreifend IT-Standards
zu setzen. Das ist für mich gelebter
Föderalismus. Zusammenarbeit heißt
hier, von guten Beispielen zu lernen und
diese für viele nutzbar zu machen. Diese
neue Form der IT-Zusammenarbeit ist
eine große Chance, unser Land weiter zu
modernisieren.“
Der IT-Planungsrat koordiniert die Zusammenarbeit von Bund und Ländern
in Fragen der Informationstechnik, legt
fachunabhängige und fachübergreifende IT-Interoperabilitätsstandards und
IT-Sicherheitsstandards fest, steuert EGovernment-Projekte und übernimmt
die Aufgaben für das sogenannte
Verbindungsnetz, das einen sicheren
Datenaustausch über alle Verwaltungsgrenzen und -ebenen hinweg ermöglichen soll. Durch die Schaffung des ITPlanungsrats sind die bisherigen Verwaltungsstrukturen vereinfacht worden,
da in ihm vielfältige Gremien der ITSteuerung aufgegangen sind.
Weitere Informationen im Internet unter: www.bmi.bund.de
der Bevölkerung) liegt die Zustimmung deutlich höher als bei Menschen ohne
Internetzugang: 52 Prozent zu 32 Prozent. Das hat eine repräsentative Umfrage unter
tausend Personen ab 14 Jahre im Auftrag des BITKOM ergeben. Danach hat jeder
vierte Internetnutzer nach eigenen Angaben bereits einen finanziellen Schaden im
Web erlitten. „Der neue elektronische Personalausweis hat das Potenzial, die
Internet-Sicherheit enorm erhöhen – davon profitieren Verbraucher, Anbieter und
Behörden“, sagte Prof. Dieter Kempf, Mitglied des BITKOM-Präsidiums und
Vorstandsvorsitzender des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ (DsiN) bei der
Vorstellung der Umfrage auf der CeBIT 2010. „Die deutlichen Vorbehalte gegenüber dem neuen Ausweis vor allem bei Senioren zeigen, dass die Bevölkerung in den
kommenden Monaten über die Möglichkeiten des Ausweises besser informiert
werden muss.“
Der neue Personalausweis wird am 1. November eingeführt, er besitzt einen Chip mit
elektronischem Identitätsnachweis. Durch ihn können sich Nutzer und Anbieter von
Online-Services im Netz ausweisen – beidseitig und freiwillig. Der Bürger muss dafür
seinen Ausweis auf ein spezielles Lesegerät legen und eine Persönliche Identifikationsnummer (PIN) eingeben. Nur Unternehmen und Organisationen, die von einer
staatlichen Stelle ein Zertifikat erhalten haben, können die elektronischen Daten
auslesen. Zusätzlich können Verbraucher eine so genannte digitale Signatur auf dem
Chip speichern. Mit ihr können sie auch online rechtskräftige Verträge abschließen.
Den neuen Ausweis will laut Umfrage fast jeder zweite Internet-Nutzer (44 Prozent)
bei Behördendiensten wie An- oder Ummeldungen nutzen, fast 40 Prozent beim
Online-Banking und jeder Dritte beim Online-Shopping. „Nach Einführung des
neuen Ausweises im November sollten den Kunden möglichst schnell nützliche
Anwendungen zur Verfügung stehen – nur dann werden viele Bürger diese Angebote
annehmen und nur dann lohnt sich der Einsatz für Verwaltung und Unternehmen“,
so Kempf.
Der neue Personalausweis ist wie sein Vorgänger zehn Jahre gültig. 30 Prozent aller
Internet-Nutzer, das sind rund 14 Millionen Menschen, würden ihren alten Personalausweis freiwillig vor Ablauf der Gültigkeit umtauschen. Andererseits will jeder
fünfte Deutsche bis Ende Oktober noch bewusst einen alten Ausweis beantragen,
auch das wären über 14 Millionen Menschen. Zu dieser Gruppe gehören besonders
viele Ältere sowie Personen, die das Internet nicht nutzen.
Derzeit verzichtet jeder fünfte Internet-Nutzer aus Sicherheitsgründen bewusst auf
jegliche Transaktionen im Web. Am größten ist dabei die Sorge, dass ein Rechner
Internet-Nutzer
begrüßen neuen
Personalausweis
H
annover - Beim neuen elektronischen Personalausweis halten sich Zustimmung und Ablehnung der Bürger die Waage. 46 Prozent der Bevölkerung begrüßen die Einführung, 45 Prozent lehnen sie eher ab.
Bei den Internet-Nutzern (70 Prozent
2/10
27
SPLITTER
mit Viren oder anderen Schadprogrammen infiziert wird. Jeder dritte
Internet-Nutzer war davon schon betroffen. Allerdings surfte jeder Fünfte
nach eigenen Angaben ohne Virenschutzprogramm und jeder Dritte ohne
eine Firewall, die den Datenverkehr eines Rechners mit der Außenwelt kontrolliert. „Wer sein System nicht sichert,
dessen Computer wird schnell eine Bedrohung für einen selbst, aber auch für
andere Nutzer, speziell für Geschäftspartner, Kollegen, Freunde und Bekannte“, so Kempf. Opfer können unwissentlich zu Tätern werden: etwa wenn
der eigene Rechner von Hackern mit
Viren infiziert wird und später als Teil
eines so genannten Bot-Netzes Server
von Unternehmen oder Behörden lahmlegt. BITKOM fordert deshalb alle
Internet-Nutzer dazu auf, ihre Computer und Smartphones nicht nur zum
Selbstschutz, sondern auch aus Rücksicht auf andere gut zu schützen. (PM)
themen in der öffentlichen Verwaltung. Nur rund ein Fünftel der befragten Organisationen haben bereits entsprechende Lösungen im Einsatz.
Öffentliche Einrichtungen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene sehen sich
zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Staatliche Verschuldungen machen
Kosteneinsparungen unumgänglich. Dadurch wächst der Druck, teure, ineffiziente
Abläufe abzuschaffen, Informationsprozesse zu verbessern sowie die Produktivität
zu erhöhen. Gleichzeitig steigen - unter anderem durch Vorgaben aus der EU - die
Anforderungen in Sachen Transparenz, etwa in den Bereichen Steuerverwendung,
Ressourcenverbrauch oder Haushaltsausgleich. Hinzu kommt die gesetzlich verankerte Umstellung der kameralen auf eine doppische Buchführung, die den Bedarf an
unterstützenden Softwarelösungen für Steuerung und Planung weiter steigert.
Software nur unzureichend genutzt
Nahezu 80 Prozent der befragten Organisationen nutzen bereits heute Softwarewerkzeuge für Steuerungs- und Planungszwecke, vor allem für die Bereiche Haushalt, Controlling und Personalwesen. Beim Reporting, der Datenanalyse, Planung
und Budgetierung sind Steuerungs- und Planungssysteme zwar etabliert, aber befinden sich noch in der Einführungsphase. Die Studie zeigt außerdem, dass 80 Prozent
der Befragten regelmäßig Daten aus ihren Systemen für Steuerung und Planung
exportieren, ein Umstand der darauf hindeutet, dass es an spezialisierten Systemen
fehlt. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten gab darüber hinaus an, lediglich
Standard-Kalkulationstabellen zu nutzen.
Mangelndes Datenmanagement, hohe Unzufriedenheit
Studie von IBM und BARC
Steuerungssysteme in
öffentlicher Verwaltung
unzureichend genutzt
I
BM hat das Analystenhaus BARC
(Business Application Research Center) mit der Studie „Steuerungsund Planungssysteme in der öffentlichen Verwaltung“ beauftragt. Die Umfrage unter mehr als 120 deutschen Behörden auf kommunaler, Länder- und
Bundesebene ergab, dass Softwarelösungen für Steuerung und Planung
bislang nur unzureichend genutzt werden. Während sich bei rund 80 Prozent
der befragten Organisationen bereits
Werkzeuge zur Steuerung und Planung
im Einsatz befinden, zeigten sich
lediglich 37 Prozent zufrieden mit den
aktuell genutzten Systemen. Zudem sind
laut Studie kennzahlenbasierte Systeme
zur Unternehmenssteuerung - wie
beispielsweise Dashboards und Balanced
Scorecards - bislang noch Zukunfts-
2/10
28
Ein weiteres Manko: Bei den meisten öffentlichen Einrichtungen mangelt es an
einem durchdachten Datenmanagementkonzept und somit an einem wesentlichen
Fundament für ein effizientes Steuerungs- und Planungssystem. 30 Prozent der
befragten Teilnehmer gaben an, überhaupt kein Datenmanagementkonzept zu
besitzen. Auch innovative Technologien wie Dashboards oder Balanced-ScorecardAnwendungen zur Visualisierung von Kennzahlen und Informationen sind noch
nicht in breitem Umfang in der öffentlichen Verwaltung angekommen.
„Die öffentliche Verwaltung hat großen Nachholbedarf, wenn es um die Nutzung
effizienter Planungssysteme geht“, erläutert Olaf Scamperle, Director Business
Analytics und Performance Management bei IBM Deutschland und Country Manager SPSS, an IBM company. „Die Übertragung von Daten einzelner Bereiche aus
Standard-Kalkulationstabellen bedeutet für die Verwaltung nicht nur einen enormen
Zeitaufwand, sondern birgt auch zusätzliche Fehlerquellen.“
Insgesamt führen komplizierte Daten-verarbeitungsprozesse, die geringe Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Änderungen, mangelnde Datenqualität und nicht
abgestimmte Kennzahlen zu großer Unzufriedenheit bei Anwendern in der öffentlichen Verwaltung. Die Studie spricht diesbezüglich eine klare Sprache: Nur 37
Prozent der Befragten gaben an, mit ihren aktuell genutzten Steuerungs- und
Planungssystemen zufrieden zu sein. Die vollständige Studie kann bei Interesse hier
heruntergeladen unter http://forms.cognos.com/ werden. (PR)
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
SPLITTER
Stadt Ludwigshafen zieht positive
Bilanz bei der
Verwaltungsmodernisierung
Doppikeinführung und
Rechnungsautomatisierung
im Doppelpack
N
eustadt/Wied - Am 2.1.2009
legte die Stadt Ludwigshafen
den Schalter um für ein
Mammutprojekt: die Umstellung des
Rechnungswesens von der Kameralistik
auf die Doppik bei gleichzeitiger Einführung einer elektronischen Rechnungsbearbeitung mit dem DOXiS
InvoiceMaster von SER. Nach einem
Jahr Produktivbetrieb zieht die Stadt
eine positive Bilanz.
Zufriedene Mitarbeiter, effizientere Prozesse
Die Rechnungsverarbeitung läuft reibungslos und die neuen Abläufe haben sich
weitgehend eingespielt. Die Mitarbeiter freuen sich vor allem über die Softwareunterstützung bei der Recherche. Anstatt wie früher langwierig in Papierbergen nach
Dokumenten zu suchen, finden sie alle Rechnungsbelege heute auf Knopfdruck über
die Vorgangssuche.
Durch die Zentralisierung der Rechnungsverarbeitung können sich die Sachbearbeiter auf die Neuerungen in der Doppik konzentrieren. Datenerfassung, Adressvalidierung und Verbuchung finden heute zentral statt. In den Bereichen werden die
Rechnungen heute nur noch kontrolliert und vorkontiert. Die guten Erfahrungen in
Ludwigshafen haben sich herumgesprochen. Ungefähr einmal im Monat kommen
Vertreter anderer Kommunen nach Ludwigshafen, um sich das System vorführen zu
lassen.
SER ist größter, unabhängiger, deutscher Hersteller und Anbieter von Lösungen für
integriertes Enterprise Content Management (iECM). Seit mehr als 20 Jahren werden
in Rheinland-Pfalz prozessorientierte Lösungen für mehr Wirtschaftlichkeit und
Produktivität in deutschen sowie europäischen Unternehmen und Organisationen
entwickelt. (PB)
„Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen
System und auch unsere Führungsebene
ist der Meinung, dass das Projekt ein
Volltreffer war“, konstatiert Martina
Derst, Leiterin des Teilprojekts „Organisation des Rechnungswesens“.
Insbesondere der geringe Personalaufbau in der Geschäftsbuchhaltung gibt
Anlass zur Zufriedenheit, der bei vergleichbaren Kommunen deutlich höher
ausgefallen ist.
Landkreis Märkisch-Oderland setzt eGovernmentStrategie mit OPTIMAL SYSTEMS um
Bis auf wenige Ausnahmen laufen die
Rechnungen der Stadt Ludwigshafen
heute in der zentralen Geschäftsbuchhaltung zusammen und werden dort elektronisch verarbeitet. Das war nicht immer
so. Bis zum 31.12.2008 kümmerten sich
die dezentralen Bereiche der Stadt
Ludwigshafen selbst um die Bearbeitung und Verbuchung ihrer Kreditorenrechnungen. Die neu implementierten
elektronischen Prozesse haben dazu
beigetragen, den Aufwand in der zentralen Geschäftsbuchhaltung deutlich zu
reduzieren, die dezentralen Bereiche in
der Rechnungsbearbeitung zu entlasten,
Durchlaufzeiten zu beschleunigen,
Papieraufkommen zu reduzieren und
den Archivierungsaufwand zu minimieren.
Der Hauptfokus bei der Einführung von OS|ECM wird nun auf der Umsetzung
eines vollständigen Online-Baugenehmigungsverfahrens in der Bauaufsichtsbehörde
liegen. Dabei wird das bereits vorhandene Fachverfahren ProBAUG der Firma
PROSOZ an OS|ECM angebunden. Weitere Projekte, wie die Antragstellung und
-bearbeitung des Elterngeldes oder die Rechtsanspruchsprüfung bei Inanspruchnahme eines Kindertagesstättenplatzes werden in Kürze folgen. Ebenso ist geplant,
OS|ECM als Dokumentenmanagement- und Workflowsystem im Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland, dem Eigenbetrieb des Landkreises, einzuführen.
B
erlin - Der brandenburgische Landkreis Märkisch-Oderland führt das
Enterprise Content Managementsystem OS|ECM von OPTIMAL SYSTEMS ein. Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung konnte die OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover mit dem besten Lösungsund Umsetzungskonzept überzeugen und wird nun die Softwaresuite OS|ECM als
führendes Archiv-, Dokumentenmanagement- und Workflowsystem in verschiedenen Fachbereichen der Kreisverwaltung implementieren
Die OPTIMAL SYSTEMS Vertriebsgesellschaft mbH Hannover wird zudem in
allen Projekten mit entsprechenden Komponenten aus der OS|ECM-Suite für eine
sichere E-Mail-Kommunikation und eine revisionssichere E-Mail–Archivierung
sorgen, um das kontinuierlich wachsende E-Mail-Aufkommen der Landkreisverwaltung in den Griff zu bekommen.
Die OPTIMAL SYSTEMS GmbH entwickelt und vertreibt Softwarelösungen für
Enterprise Content Management. Die OPTIMAL SYSTEMS-Unternehmensgruppe
wurde 1991 in Berlin gegründet und beschäftigt zurzeit ca. 230 Mitarbeiter an sieben
Standorten. (PB)
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29
SPLITTER
Bürgererwartungen im
Fokus
D
ie neue Studie „Bürgererwartungen im Fokus“, die IBM in
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden
(ZEM) der Universität Bonn erstellt hat,
liefert neue Erkenntnisse, was Bürger
von ihren öffentlichen Verwaltungen
erwarten, wie zufrieden sie mit deren
Leistungen sind und wie sie zum Einsatz
neuer Technologien stehen. Die Studie
dokumentiert erhebliche Unterschiede
in der Beurteilung von Servicequalität
und der Akzeptanz alternativer Zugänge: Je jünger die Bürger, desto kritischer
die Einschätzung, außerdem zeigen jüngere Großstädter die größte Bereitschaft,
alternative Zugänge zu nutzen und dafür
gegebenenfalls auch zu bezahlen.
Grundsätzlich gilt: Städte und Gemeinden haben in Deutschland ein durchweg
positives Image bei ihren Einwohnern: 95 Prozent der Bürger sind mit ihrem
Wohnort zufrieden und rund 75 Prozent haben ein positives Bild von ihrer Kommunalverwaltung. Die Sozialversicherungen liegen mit 65 Prozent leicht dahinter, sind
aber immer noch durchaus geschätzt.
Positive Ergebnisse auch beim Thema Kundenzufriedenheit: Im Ranking weist nur
die Hausbank (Platz 1) ein besseres Ergebnis auf, kommunale Verwaltung und die
Sozialversicherung folgen in dichtem Abstand. Damit liegt der Öffentliche Dienst
aus Sicht der Bürger eindeutig vor den großen privatwirtschaftlich geführten
Dienstleistungsunternehmen.
Bei der Frage nach der Kundenorientierung von Verwaltung und Sozialversicherungen ergibt sich jedoch ein durchaus differenziertes Bild: Rund 73 Prozent der Bürger
insgesamt sind mit der Kundenorientierung der Verwaltung zufrieden oder eher
zufrieden, bei der Sozialversicherung sind es rund 70 Prozent. Dabei ist allerdings
auffällig, dass diese Werte bei älteren Bevölkerungsschichten (55 Jahre und älter) sehr
viel höher ausfallen als bei den Jüngeren. Problematisch ist vor allem das Abschneiden bei den sogenannten Leistungsträgern im Alter von 25-54 Jahren: In dieser
wichtigen Gruppe ist nur etwa ein Drittel wirklich zufrieden mit der Kundenorientierung ihrer Verwaltung.
Die neue Untersuchung liefert statistisch belastbare Erkenntnisse darüber,
wie Bürger ihre kommunale Verwaltung
und die Sozialversicherungen (Rentenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung,
Unfallversicherung und Pflegeversicherung) als Dienstleister wahrnehmen und
wie hoch ihre Bereitschaft ist, beispielweise auch digitale Zugangswege zu
nutzen.
“Wir möchten mit dieser Studie nicht
nur die allgemeine Stimmungslage in
der Bevölkerung zu diesen Themen ausloten, sondern auch einen Beitrag dazu
leisten, durch fundiertes Zahlenmaterial
die Qualität der Entscheidungsgrundlagen für den Öffentlichen Dienst
und die Sozialversicherungen weiter zu
verbessern“, betont Michael A. Maier,
Leiter des IBM Geschäftsbereichs Öffentlicher Dienst.
Die Studie untersuchte im Einzelnen
folgende Themen: Das Image von Öffentlichem Dienst und Sozialversicherungen, Kundenorientierung, Akzeptanz
alternativer Zugänge, Einstellungen zum
Datenschutz und wünschenswerte Verbesserungen.
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30
Foto: Archiv
Bei der Frage nach alternativen Zugangswegen zeigen sich Großstadtbürger und
die Altersklasse der 25-34-Jährigen am aufgeschlossensten und sind auch eher
bereit, für zusätzliche Serviceleistungen zu bezahlen. Bei der Frage nach der
Nutzungsbereitschaft von Internetportalen würden mehr als 60 Prozent der unter
50-jährigen einen solchen Zugang in Anspruch nehmen. Mit zunehmendem Alter
sinkt diese Bereitschaft, doch immerhin noch 35 Prozent der über 65-jährigen
würden digitale Services auch nutzen.
Ingesamt gibt es eindeutige Erwartungen an die kommunalen Verwaltungen und
Sozialversicherungsträger: Kompetente und freundliche Beratung, eine schnelle
Bearbeitung ihrer Anliegen, räumliche Nähe, zeitliche Flexibilität, verstärkte
SPLITTER
Nutzung innovativer Technologien
und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren persönlichen Daten stehen in dieser Reihenfolge auf ihrer
Wunschliste. Ebenfalls wichtig - allerdings in geringerem Maße - ist die Verkürzung der Wartezeiten vor Ort, die
bessere Verständlichkeit und Vollständigkeit von Informationen sowie eine
bessere örtliche Erreichbarkeit der
Ansprechpartner.
Die Ergebnisse zeigen bei insgesamt
durchaus positiven Werten, dass es noch
Potenzial für Verbesserungen gibt und
Verwaltungen weitere Anstrengungen
unternehmen müssen, um aus Sicht ihrer Kunden noch kundenfreundlicher
zu werden.
Für die Studie wurden repräsentativ für
die Grundgesamtheit der Bürger in
Deutschland von IBM und dem Zentrum für Evaluation und Methoden
(ZEM) der Universität Bonn in computergestützten Telefoninterviews 1002
Bürger ab 25 Jahren befragt (Download der
Studie unter http://www-05.ibm.com/de/
public/literature/). (PR)
Top-Themen drehen sich um
Informationsqualität sowie
Virtualisierung
IT-Trends 2010
B
erlin - Mit der Virtualisierung
haben die IT-Leiter in diesem
Jahr ein Infrastrukturthema an
die Spitze der wichtigsten Technologien
und Anwendungen gesetzt. Auf den weiteren Plätzen folgen drei Themen rund
um Informationsqualität: Master Data,
Business Information- sowie Data
Quality Management. Das ergab die jährliche Capgemini IT-Trends Studie. Für
die nunmehr achte Ausgabe hat das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen im November 2009 die ITVerantwortlichen von 133 Konzernen
und großen Mittelständlern im deutsch-
sprachigen Raum befragt. Während viele Virtualisierungsprojekte allerdings bereits
in die Betriebsphase übergegangen sind, laufen die Maßnahmen zur Erhöhung der
Informationsqualität häufig gerade erst an.
„Damit dominieren in diesem Jahr Projekte, die das Ziel haben, aus den bereits
gesammelten Daten zusätzlichen Mehrwert für das Geschäft zu generieren. Die IT
spielt also eine immer größere Rolle bei der Umsetzung der unternehmerischen
Ziele“, kommentiert Dr. Peter Lempp, Geschäftsführer der Capgemini Deutschland
GmbH, und einer der beiden Verantwortlichen für die Studie. Neu aufgesetzt werden
in diesem Jahr auch viele Projekte rund um Identity und Access Management sowie
Unified Communications-Lösungen. Themen wie Social Networking Tools, öffentliche Blogs oder Microblogging genießen zwar einen Aufmerksamkeitswert, rangieren aber in der alltäglichen IT-Praxis auf den hinteren Plätzen.
Industrialisierungsindex: Mehr Vorreiter als Nachzügler
Bei der Industrialisierung ihrer IT sind die Unternehmen im vergangenen Jahr einen
großen Schritt vorangekommen. Knapp die Hälfte der Studienteilnehmer erzielte
überdurchschnittliche Ergebnisse und wurde im Gesamtindex als Industrialisierungs-Vorreiter („Leader“) eingestuft (2009: 34,7 Prozent). Am anderen Ende der
Skala bewegen sich die Industrialisierungs-Nachzügler („Follower“), die in diesem
Jahr 30 Prozent der Teilnehmer ausmachen (2009: 45,3 Prozent). Als Kriterien für
die Berechnung des Indexes wurden die Eigenleistungstiefe sowie der Grad der
Automatisierung und Standardisierung von Hardware, Software und Prozessen
ermittelt.
Industrialisierungs-Vorreiter kämpfen mit interner Politik, Nachzügler mit
der Fachabteilung
Während die IT-Abteilungen von Industrialisierungs-Vorreitern schlank aufgestellt
sind und viele Leistungen von externen Dienstleistern erbracht werden, haben
Industrialisierungs-Nachzügler eine hohe Zahl eigener Mitarbeiter und lagern wenig
aus. Dementsprechend unterschiedlich sind die Probleme der beiden Gruppen: Die
einen (Leader) kämpfen vor allem mit zu vielen Externen im Verhältnis zu eigenen
Mitarbeitern sowie mit interner Politik. Die anderen (Follower) stehen in erster Linie
vor organisatorischen Herausforderungen wie der Bewältigung der vielen Projekte,
die gleichzeitig durchgeführt werden müssen, zu wenig internen Ressourcen sowie
unklaren Projektzielen. „Viele Industrialisierungs-Nachzügler haben im vergangenen
Jahr das Change Management versäumt, das sie jetzt dringend nachholen müssen.
Die meisten Vorreiter hingegen haben diesen Prozess bereits abgeschlossen und
können sich jetzt neuen Themen zuwenden“, so Peter Lempp.
Eigenleistungstiefe drastisch gesunken
Die Eigenleistungstiefe ist in allen Bereichen von der Anwendungsentwicklung
(2010: 33,1 Prozent, 2009: 44,5 Prozent) über das Anwendungsmanagement (2010:
47,5 Prozent, 2009: 63,9 Prozent) bis zum Infrastrukturmanagement (2010: 49,6
Prozent, 2009: 60,9 Prozent) stark gesunken. Eine Ursache dafür war die Krise des
vergangenen Jahres und die daraus resultierenden knappen Budgets. „Viele CIOs
waren gezwungen, schnell zu handeln. Sie mussten ihre IT-Abteilungen schlanker
aufstellen und die Fixkosten reduzieren. Der Lohn der Anstrengung ist, dass viele
Budget-Kürzungen heute gelassener entgegen sehen als vor zwölf Monaten“, erklärt
Dr. Uwe Dumslaff, Vorstand der Capgemini Technologie-Einheit Capgemini sd&m.
Die vollständige Studie im PDF Format unter: http://www.de.capgemini.com/m/
de/tl/IT-Trends_2010.pdf . (OTS)
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31
SPLITTER
Einigung über neue ITEinkaufsbedingungen
für die öffentliche Hand
B
erlin - Rechtzeitig zum Beginn
der CeBIT traten neue IT-Einkaufsbedingungen der öffentlichen Hand in Kraft. Nach intensiven
Abstimmungen haben eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesinnenministeriums und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
(BITKOM) den EVB-IT-Systemlieferungsvertrag für die Beschaffung
von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) verabschiedet.
Der Systemlieferungsvertrag regelt den
Einkauf von Standardhardware und software für die öffentliche Hand einschließlich deren Integration und Anpassung. Daneben bleibt weiterhin der
EVB-IT Systemvertrag anwendbar.
Die neuen Vertragsmuster stellen für die öffentliche Hand und für die Wirtschaft
insgesamt eine große Entlastung dar, da es sich um ausgewogene und praxistaugliche
Regelungen handelt. (PM)
„Cloud Computing“ bietet neue Chancen für den
Standort Deutschland
M
itte März empfing der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie, Dr. Bernd Pfaffenbach, hochrangige Repräsentanten der
IT-Branche und Wissenschaftler zu einem Strategiegespräch zum Thema
„Cloud Computing“. Ziel des Strategiegesprächs war es, mit ausgewiesenen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft eine aktuelle Positionsbestimmung Deutschlands zum Thema „Cloud Computing“ vorzunehmen. Daneben sollte geprüft
werden, inwieweit konkrete Handlungsfelder benannt werden können und eine
Kooperation mit internationalen Partnern zielführend ist.
Die IT-Beauftragte der Bundesregierung,
Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe,
und der Präsident des BITKOM, Prof.
Dr. August-Wilhelm Scheer, erklärten
übereinstimmend, dass mit dem Systemlieferungsvertrag eine Lücke bei der Beschaffung von IT-Systemen geschlossen,
die Voraussetzungen für einen rechtssicheren Einkauf und ein transparentes
Vergabeverfahren geschaffen werde. Beide
hoffen auf eine breite Akzeptanz des EVBIT-Systemlieferungsvertrags bei öffentlicher Hand und Wirtschaft.
Foto: Kirsty Pargeter - Fotolia.de
Die Politik erarbeitet seit vielen Jahren
Rahmenbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen („Ergänzende
Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen“ - EVB-IT) und
stimmt diese mit dem BITKOM ab.
Angesichts der Summen, welche die öffentliche Hand in Informationstechnik
und deren sichere Anwendung investiert, kommt diesen Einkaufsbedingungen eine erhebliche Bedeutung
zu. Die Vertragsmuster sind für die Bundesbehörden verbindlich. Auch Länder
und Kommunen wenden die Regelungen überwiegend an.
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Staatssekretär Dr. Pfaffenbach: „Cloud-Dienste sind für Unternehmen aller Branchen attraktiv. Denn mit „Cloud Computing“ stehen leistungsstarke IT-Kapazitäten
zu geringeren Kosten pro Benutzer oder Applikation zur Verfügung als dies mit
traditionellen Ansätzen möglich wäre.“ Auch mittelständische IT-Anbieter können
innovative Dienstleistungen auf sogenannten „Cloud-Plattformen“ vermarkten und
durch geringe Eintrittshürden neue Geschäftsfelder erschließen. „Cloud Computing“
eignet sich besonders für große Datenmengen und ist daher ebenso relevant für
Forschungsinstitute und die öffentliche Verwaltung (siehe Seite 23).
“Cloud Computing“ bietet die Möglichkeit, Speicherkapazitäten, Rechenleistung
und Software kundenspezifisch und flexibel über das Internet anzubieten. Unternehmen können damit IT-Kapazitäten auslagern - analog zur Auslagerung von Produktion an externe Anbieter. „Cloud Computing“ kann einen tiefgreifenden Strukturwandel der IT-Branche auslösen. Analysten bewerten nach Aussage des
SPLITTER
Branchenverbandes BITKOM den
weltweiten „Cloud Computing“-Markt
für das Jahr 2008 mit rund 34 Mrd.
Euro. “Es kommt jetzt darauf an, die
mit „Cloud Computing“ verbundenen
neuen Geschäftspotenziale möglichst erfolgreich zu erschließen“, sagte Dr.
Pfaffenbach.
Mit dem Strategiegespräch sollten die
vielfältigen Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebündelt werden. Das Thema „Cloud
Computing“ wird aufgrund seiner großen technologischen und wirtschaftlichen Bedeutung in der neuen IT-Strategie der Bundesregierung „Deutschland
Digital 2015“ eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig erarbeitet der Branchenverband BITKOM ein „Aktionskonzept
Cloud Computing in Deutschland“, das
in das Strategiegespräch und zukünftige
Maßnahmen einfließen wird. (PR)
Innovationsforschung ISI, die im Auftrag von BITKOM, IDS Scheer, SAP sowie der
Software AG erstellt und auf der IT-Messe CeBIT 2010 in Hannover präsentiert
wurde.
Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche in Deutschland wächst kontinuierlich:
In den letzten Jahren entwickelte sich diese Branche besser als die Gesamtwirtschaft
und verzeichnete neben einer steigenden Bruttowertschöpfung ebenso einen Anstieg
im Umsatz, Produktionsumfang als auch in der Anzahl von Arbeitsplätzen. Im Jahr
2030 wird der Sektor in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von jährlich 90 Mrd.
Euro erwirtschaften, den Umsatz im Maschinenbau prognostizieren Experten von
Prognos dahingehend mit 100,8 Mrd. Euro und im Fahrzeugbau mit 115,1 Mrd.
Euro. Die in Deutschland aus volkswirtschaftlicher Sicht oftmals besonders beachteten Sektoren Maschinen- und Fahrzeugbau werden in den kommenden 15 bis 20
Jahren im Wachstum stagnieren, während die Software- und IT-Dienstleistungsbranche ihren Anteil an der Bruttowertschöpfung verdoppeln wird.
Software und IT-Dienstleistungen
sind die Wachstumstreiber der
deutschen Wirtschaft
Fraunhofer ISI-Studie
H
annover - Die Software- und
IT-Dienstleistungsbranche in
Deutschland entwickelt sich
zu einem eigenständigen Wirtschaftsfaktor, dessen Bruttowertschöpfung und
Beschäftigung sich in den nächsten zwei
Jahrzehnten verdoppeln wird. Bis 2030
steht ein Beschäftigungswachstum von
80 Prozent bevor, was rund 452.000
neuen Arbeitsplätzen entspricht. Die
Branche spielt zudem eine zentrale Rolle bei intelligenten Netzen und Technologien, mit der die Gesellschaft künftige Herausforderungen wie etwa den
Klima- oder demographischen Wandel
bewältigen kann. Doch derzeit wird der
Sektor als treibende Wirtschaftskraft und
Querschnittsfunktion in der Standortund Industriepolitik systematisch unterschätzt. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Studie des Karlsruher
Fraunhofer Instituts für System- und
Foto: Sergey Shlyaev - Fotolia.de
Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche gewinnt in Zukunft weiter an Bedeutung,
wenn es um die digitalen Grundlagen für Wirtschaft und Gesellschaft geht. Der Anteil
dieser Branche an der Gesamtbeschäftigung wird so bis 2030 von 1,42 Prozent (2007) auf
2,72 Prozent ansteigen und somit bis zu 452.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Der Anteil
der Software- und IT-Dienstleistungsbranche an der Gesamtbruttowertschöpfung wächst
im gleichen Zeitraum auf nahezu 3,23 Prozent an. Im Jahr 2030 umfasst der Softwareund IT-Dienstleistungssektor knapp 1,016 Mio. Beschäftigte, der Maschinenbau etwa
0,947 Mio. gefolgt vom Fahrzeugbau mit rund 0,885 Mio. Arbeitsplätzen.
Software als Motor für Innovation und Wachstum
Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche ist von hoher Dynamik und Innovationsfähigkeit geprägt: Zum einem verzeichnet die Branche eine hohe Zahl von jährlichen
Unternehmensgründungen und zum anderen verfügt sie über eine starke Technologie- und Forschungsorientierung. So entfallen rund 60 Prozent der Unternehmensgründungen für technologische Dienstleistungen allein auf den Software- und ITDienstleistungs- sowie den TK-Sektor. Trotz derzeitiger Wirtschaftskrise ist dieser
Trend weiterhin unverändert und stimuliert durch die Innovationskraft der Branche
Wertschöpfung und Produktivität anderer Wirtschaftssektoren.
2/10
33
SPLITTER
“Software und IT-Dienstleistungen
sind Querschnitttechnologien und ein
wichtiges strategisches Wachstumsfeld
für den Industriestandort Deutschland“,
erklärte BITKOM-Präsident Professor
August-Wilhelm Scheer. „Mittlerweile
hängen über die Hälfte aller Industrieprodukte mittelbar oder unmittelbar vom
Einsatz von ITK-Technologien ab. So
arbeiten heute außerhalb der Softwareund IT-Dienstleistungsbranche bereits
mehr IT-Fachkräfte als im Sektor selbst.“
Software und IT-Services lösen gesellschaftliche Herausforderungen
Die Software- und IT-Dienstleistungsbranche leistet mit ihrer Innovationskraft auch einen wesentlichen Beitrag
zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Denn Software nimmt
heute bereits eine zentrale Rolle ein, in
dem sie vielen bestehenden Netzen und
Technologien eine „intelligente“
Funktionalität hinzufügt. Die flächendeckende Versorgung mit intelligenten
Netzen auf Breitbandbasis als Basisinfrastruktur der Wissensgesellschaft
gehört ebenso dazu, wie die Sicherung
der Energieversorgung, das Bewältigen
des Klimawandels oder die Verbesserung der medizinischen Versorgung bei
gleichzeitiger Kostenreduzierung.
Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG: „Deutschland hat im Wachstumsmarkt IT international nur Chancen bei Telekommunikation und Software. Angesichts der
Bedeutung von Software für Innovationen in allen Industriebranchen und der
öffentlichen Verwaltung braucht
Deutschland eine eigenständige und
wettbewerbsfähige Software-Industrie.
100 Softwarefirmen mit mindestens 100
Mio. Euro Umsatz muss unser Ziel sein.
Hier hilft, wenn die Politik die Softwareindustrie strategisch in der Wirtschaftsund Innovationspolitik verankert. Durch
die Einrichtung eines speziellen „Software-Fonds“ innerhalb des geplanten
High-Tech-Fonds II oder durch den verstärkten Einsatz innovativer Softwareprodukte im öffentlichen Bereich werden
wesentliche Zeichen gesetzt.“
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Handlungsempfehlungen für die
Standort- und Industriepolitik
Software wird mittlerweile zwar als
Schlüssel- und Querschnittstechnologie
in geförderten Aktivitäten berücksichtigt, aber die Branche selbst ist kaum
oder gar nicht Ziel von Maßnahmen.
Eine nachhaltige und abgestimmte Strategie aller Interessensgruppen aus der
Politik, der Branche und Unternehmen
kann die Weichen stellen, um der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche gerecht zu werden. Dazu zählen vor
allem:
•
Bestehende IT-Cluster auf nationaler und europäischer
Ebene nachhaltig unterstützen
Durch die gezielte Förderung
von Unternehmenskooperationen und übergreifende
Leuchtturmprojekte können
existierende Standorte sowie
Cluster der Software- und ITDienstleistungsbranche gestärkt
und ausgebaut werden.
•
Gezielte Einbeziehung in
Zukunftsprojekte wie Energie, Mobilität, Gesundheit
und Verwaltung
Da Software als Kernbestandteil
intelligenter Netze wesentlich für
den Erfolg großer Zukunftsprojekte wie Elektromobilität,
Energieeffizienz sowie der Modernisierung des Gesundheitswesen oder der Verwaltung ist, sollte die Branche explizit in die
entsprechende Großprojekte mit
einbezogen werden.
•
Die Rahmenbedingungen auf
Wachstum ausrichten
Um das aufgezeigte Wachstumspotenzial der Software- und ITDienstleistungsbranche umfassend auszuschöpfen, sollte der
Staat als Auftraggeber sein Nachfragepotenzial ausnutzen. Das
Schaffen von Anreizen für
Venture Capital-Investitionen in
deutsche Unternehmensgrün-
dungen, gewährleistet eine anhaltende Gründungsdynamik
und schafft Wachstumsmöglichkeiten. Ein Ausbau der F&EFörderung durch steuerliche
Anreize stärkt die Innovationsdynamik und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
“Um vor den Herausforderungen des
internationalen Wettbewerbs weiterhin
bestehen zu können, benötigt Deutschland eine breite Förderung von Forschung und Entwicklung“, kommentiert
Michael Kleinemeier, Geschäftsführer
von SAP Deutschland. „Damit lassen
sich Wettbewerbsnachteile für deutsche
Unternehmen abbauen und weitere Impulse für Innovationen und Unternehmensgründungen setzen.“
Informationen zur Studie
Das Fraunhofer Institut für System- und
Innovationsforschung (Fraunhofer ISI)
führte unter wissenschaftlicher Leitung
von Timo Leimbach die Studie „Software und IT-Dienstleistungen: Kernkompetenzen der Wissensgesellschaft
Deutschland“ durch. Die Studie des
Fraunhofer ISI im Auftrag von
BITKOM, IDS Scheer, SAP und der
Software AG wertete dazu die Ergebnisse
zahlreicher deutscher sowie internationaler Untersuchungen aus und leitet daraus
zentrale Handlungsempfehlungen ab. Ziel
der Untersuchung war es, die Rolle der
Software-Branche hinsichtlich gesamtwirtschaftlichen Wachstums, Beschäftigung sowie des Beitrags zur Wissensgesellschaft zu analysieren. Die Studie ist
als Download erhältlich unter: http://
isi.fraunhofer.de/ (PB)
ITDZ Berlin:
innovativ
qualitätsorientiert
wirtschaftlich
umweltgerecht
SPLITTER
Komfortables
Suchsystem für
Mitarbeiter Öffentlicher
Verwaltungen
E
rfurt - Die Softwarehersteller
PDV-Systeme GmbH haben
auf der CeBIT 2010 einen Exklusiv-Vertrag unterzeichnet. Er sieht
vor, die Suchmaschine ScanJour iBox®
in das Verwaltungsinformationssystem
VISkompakt der PDV-Systeme einzubinden. Die Nutzer von VISkompakt in
den Öffentlichen Verwaltungen können mit dem neuen Suchsystem gespeicherte Informationen in Dokumenten,
Vorgängen und Akten einfach, schnell
und behördenweit finden.
ScanJour-Manager Hans-Eckhart
Hilgenstock betonte: „Die Zeichnung
des ersten deutschen Partnervertrages
ist ein historischer Schritt für unseren
dänischen Konzern. Gemeinsam mit der
PDV-Systeme, dem deutschen Marktführer für elektronische Vorgangsbearbeitung in Öffentlichen Verwaltungen, realisieren wir eine moderne Software. Für uns ein idealer Start in den deutschen Markt.“ Und der Geschäftsführer
der PDV-Systeme Wolfgang Schulz fügte
hinzu: „Die Verbindung unserer Standardsoftware mit einem intelligenten Suchsystem
wird nachhaltig das Wissens- und
Informationsmanagement in der Öffentlichen Verwaltung verbessern.“
Die PDV-Systeme stellt ihren
VISkompakt-Kunden das Suchsystem
als Produkt-Add-on unter der Bezeichnung „VIS Enterprise Search“ bereit.
Damit können VISkompakt-Anwender
die erweiterten Suchfunktionen mit einem vorgefertigten Klassifizierungsmodell nutzen. Außerdem lässt sich
durch die bestehende Konnektor-Technologie die Suche auf andere Datenbereiche der Verwaltung ausdehnen.
Darüber hinaus ist eine Erweiterung des
Nutzerkreises möglich, indem die Suchmaske auch außerhalb von VISkompakt
bereitgestellt wird. (PB)
Erster Green IT-Tag der Bundesverwaltung
B
erlin - In ihrer Rede hob die Schirmherrin der Veranstaltung, Staatssekretärin
Cornelia Rogall-Grothe, die Bedeutung von Green-IT für den Bund hervor:
„Der nachhaltig energieeffiziente Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik muss in jeder Organisation eine bedeutende Rolle in der ITSteuerung und IT-Planung einnehmen, damit wir das gemeinsame Ziel, den Energieverbrauch bis 2013 um 40% zu reduzieren, erreichen. Hier sind nach den nunmehr
vorliegenden Zahlen bereits deutliche Fortschritte festzustellen. Diesen Weg müssen
wir konsequent weiter gehen.“
Insgesamt lag der Energieverbrauch des Jahres 2009 in allen Bundesbehörden
zusammen bei rund 570 Mio. Kilowattstunden. Damit wurden bezogen auf den
Basiswert von 650 Mio. Kilowattstunden schon 14,2% eingespart. Maßgeblich für
diesen Erfolg ist das IT-Investitionsprogramm, durch das die Bundesregierung 70
verschiedene Green-IT-Maßnahmen in der gesamten Bundesverwaltung mit einem
Gesamtvolumen von rund 90 Mio. Euro fördert. Im Anschluss an ihre Rede zeichnete
Rogall-Grothe drei Behörden für das „Leuchtturmprojekt Green-IT 2010“ aus.
Foto: itestro - Fotolia.de
Mit diesem Preis werden herausragende Projekte der Bundesverwaltung als Vorbilder im Rahmen der Green-IT-Initiative des Bundes gekürt. Ausgezeichnet wurden
die Bundesagentur für Arbeit für die Entwicklung einer umfassenden Green-ITStrategie, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie für das Projekt
„Energieeffizientes Notebook-Büro“ sowie das Umweltbundesamt gemeinsam mit
dem Netzwerk Green-IT BB und der TU Berlin für die Entwicklung eines
Benchmarking-Instruments für Rechenzentren (siehe nachstehenden Beitrag). (PM)
„GreenIT RZ-Benchmarking“ Leuchtturm-Projekt
B
erlin – Mitte April 2010 verlieh Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe den
Preis „Leuchtturm-Projekt Green-IT 2010“ an das Projekt GreenIT RZBenchmarking des Netzwerks GreenIT BB. Der erstmals vergebene Preis
zeichnet herausragende Projekte aus, die die Energieeffizienz der Informations- und
Kommunikationstechnik (IKT) der Bundesverwaltung steigern. Entwickelt wurde
das Benchmarking in einer engen Kooperation von GreenIT BB und dem Innovationszentrum Energie (ize) der TU Berlin.
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SPLITTER
Die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia RogallGrothe, zur Begründung: „Durch das
vom Netzwerk GreenIT BB entwickelte
und von der TU Berlin wissenschaftlich
begleitete Benchmarking-Instrument
erhalten Rechenzentren in der Bundesverwaltung eine wichtige Orientierung
zur Verbesserung der eigenen Energieeffizienz.“ Durch die Umsetzung so identifizierter Maßnahmen können Unternehmen und Verwaltungen meist immense Stromkosten einsparen und
gleichzeitig die Umwelt von CO2 entlasten.
Das technisch orientierte GreenIT RZBenchmarking erfasst zunächst eine
Reihe von Ausgangsdaten über das jeweilige Rechenzentrum. In einem zweiten Schritt stellt das Benchmarking einen Vergleich mit ähnlichen Rechenzentren an. Teilnehmende Rechenzentren profitieren somit von Best-PracticeErfahrungen. Im dritten und letzten
Schritt liefert das Netzwerk GreenIT
BB den RZ-Verantwortlichen eine Analyse der Energie- und Ressourceneffizienz.
Durch den anonymisierten, neutralen
Vergleich mit ähnlichen Rechenzentren
zeigt GreenIT BB auf, wo das größte
Einsparpotenzial liegt. Frau RogallGrothe: „Ich freue mich sehr, dass sich
das Umweltbundesamt als erste Bundesbehörde dem Vergleich gestellt hat
und damit eine Vorbildfunktion für die
gesamte Bundesverwaltung einnimmt.“
Insgesamt hat das Netzwerk bereits 46
Rechenzentren analysiert. Neben dem
Umweltbundesamt sind auch das
Medienhaus Axel Springer, der Airport
Berlin Brandenburg International BBI
und das IT-Dienstleistungszentrum
Berlin für die öffentliche Verwaltung
(ITDZ Berlin) Anwender des GreenIT
RZ-Benchmarking.
GreenIT-BB
Das Netzwerk GreenIT BB ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und
Einrichtungen, die eine energieeffizientere IT voranbringen wollen.
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GreenIT BB verbindet Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,
bündelt Informationen zum Thema und fungiert als überregionales Kompetenzzentrum. Die enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der TU Berlin
und dem Umweltbundesamt ist daher kennzeichnend für GreenIT BB. Mitglieder
wie Nicht Mitglieder des Netzwerks sollen dabei gleichermaßen von den Ergebnissen
der Arbeit des Zentrums profitieren. Diese Punkte unterstreichen die Neutralität von
GreenIT BB. (PM)
Smartphones erobern den Massenmarkt
B
erlin - Das mobile Internet erobert dank neuer Geräte, günstiger Datentarife
und attraktiver Anwendungen den Massenmarkt. Der Absatz von Smartphones
wird in Deutschland im Jahr 2010 um 47 Prozent auf 8,2 Millionen Stück
zulegen. Damit wird jedes dritte neue Mobiltelefon in diesem Jahr ein Smartphone
sein, 2009 war es erst jedes fünfte. Der Umsatz mit den vielseitigen MultimediaHandys steigt 2010 voraussichtlich um 33 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das
berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis aktueller Daten des European
Information Technology Observatory (EITO). „Die universell einsetzbaren
Smartphones beflügeln den gesamten Handy-Markt“, sagte BITKOM-Hauptvorstand Herbert Merz anlässlich des Mobile World Congress, der am Montag in
Barcelona startet. Insgesamt wird der Verkauf von Handys in Deutschland im
laufenden Jahr voraussichtlich um 4 Prozent auf 28 Millionen Stück steigen. Im
Krisenjahr 2009 waren die Verkaufszahlen noch um 3 Prozent gesunken. Wegen des
starken Preiswettbewerbs wird sich der Umsatz mit Mobiltelefonen bei rund 3,7
Milliarden Euro stabilisieren.
Mit den Verkaufserfolgen von Smartphones und tragbaren Computern nimmt auch
die mobile Internetnutzung enorm zu. „Der Datenverkehr in den deutschen Mobilfunknetzen explodiert“, sagte Merz. Die drahtlos übertragene Datenmenge hat sich
im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Gigabyte nahezu vervierfacht. Von diesem
Anstieg profitieren die Netzbetreiber: Der Umsatz mit mobilen Datendiensten
wächst in Deutschland im Jahr 2010 nach der BITKOM-Prognose um 8 Prozent auf
5,7 Milliarden Euro.
„Das Handy ist zum Multifunktionsgerät geworden und hilft als ständiger Begleiter
bei alltäglichen Aufgaben“, sagte Merz. Die Fahrplanauskunft zeigt die Abfahrt des
nächsten Zuges, das Übersetzungsprogramm hilft bei Sprachproblemen und
SPLITTER
die Navigationsfunktion führt den
Nutzer zur nächsten Bank oder Apotheke. Für diese Zwecke laden SmartphoneBesitzer einfach eine „App“ (kurz für
mobile Application) auf ihr Gerät. Aktuell gibt es für die verschiedenen Handy-Betriebssysteme insgesamt rund
200.000 Apps.
Den Erfolg des mobilen Internets beflügeln die Datentarife der Netzbetreiber.
Tagesflatrates für den mobilen
Internetzugang gibt es inzwischen für
unter drei Euro und Monatsflatrates für
weniger als 20 Euro. Im internationalen
Vergleich zieht das Geschäft in anderen
Ländern sogar noch schneller an als in
Deutschland. In Frankreich wächst der
Umsatz mit mobilen Datendiensten 2010
laut BITKOM um 17 Prozent auf 5
Milliarden Euro, in China um 23 Prozent auf 17,5 Milliarden Euro und in den
USA um 25 Prozent auf 36 Milliarden
Euro. Einen starken Schub wird in
Deutschland die Versteigerung zusätzlicher Mobilfunkfrequenzen durch die
Bundesnetzagentur im zweiten Quartal
2010 bringen. „Mit der Frequenzauktion
legen wir die Basis für die Mobilfunknetze der nächsten Generation“, sagte
Merz. Die neuen LTE-Netze (Long
Term Evolution) ermöglichen mobile
Internetgeschwindigkeiten von 100 MBit
pro Sekunde. Das ist sechs Mal schneller
als ein DSL-Anschluss im Festnetz. Merz:
„Mit LTE werden die Mobilfunknetze
eine echte Alternative zu DSL und Kabel.“
Der BITKOM sieht die Telekommunikationsindustrie in Deutschland nach
Einschnitten in den vergangenen Jahren
für die Zukunft gut gerüstet. „Wir haben
starke Netzbetreiber, Infrastrukturanbieter haben in Deutschland die Mobilfunknetze der nächsten Generation entwickelt und Chiphersteller liefern Kernkomponenten für Smartphones und
andere mobile Geräte“, sagte Merz. Mit
der Breitbandstrategie der Bundesregierung gebe es eine Grundlage für den
weiteren Ausbau der Datennetze, sowohl im Festnetz als auch mobil. Zusätzlich zum Mobile World Congress in
Barcelona wird die Telekommuni-
kationsbranche auf der CeBIT 2010 im Rahmen der „BITKOM Broadband World“
vertreten sein. Rund 25 Aussteller zeigen dort die neuesten Technologien und
Anwendungen rund um schnelle Datenübertragungen.
Hinweis zur Datenquelle: Das European Information Technology Observatory
(www.eito.com) liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Das EITO ist eine
Tochter der Bitkom Research GmbH und arbeitet u.a. mit den Marktforschungsinstituten PAC, IDATE und GfK zusammen. (PM)
Governikus Add-In for Microsoft Office
B
remen - Bereits zur CeBIT 2010 stellte die bos KG ein neues Produkt aus ihrer
Produktgruppe der Client-Anwendungen zur sicheren und rechtsverbindlichen Nachrichtenübermittlung in E-Government, E-Justice und E-Business
vor. Mit Governikus® Add-In for Microsoft Office steht nun eine .NETbasierte
Anwendung zur Verfügung, die den Versand und Empfang von OSCI-Nachrichten
aus Microsoft Office-Produkten sowie dem Windows Explorer erlaubt, ohne eine
weitere Client-Anwendung öffnen zu müssen. Die Version 1.0.0.0 von Governikus®
Add-In for Microsoft Office wurde per 31.03.2010 durch die bos KG zur Auslieferung freigegeben.
Governikus Add-In for Microsoft Office nutzt Microsoft Outlook als Verwaltungsplattform für die OSCI-Nachrichten und stellt dort ein neben dem E-Mail-Postfach
zusätzliches persönliches OSCI-Postfach zur Verfügung, in dem die empfangenen
und gesendeten Nachrichten entschlüsselt und somit lesbar dargestellt werden. Der
Versand von OSCI-Nachrichten kann entweder direkt aus Microsoft Outlook
erfolgen oder aber auch aus den Microsoft Office-Produkten Word, Excel und
Powerpoint. Möglich ist es auch, direkt aus dem Windows Explorer oder dem
Desktop eine Datei via OSCI zu versenden, wobei grundsätzlich Microsoft Outlook
die Nachrichten verwaltet. Der Funktionsumfang von Governikus Add-In for
Microsoft Office gewährleistet die Signatur auf Nachrichtenebene, Ver- und
Entschlüsselung von Nachrichten, Prüfprotokolle und Laufzettel werden übersichtlich in Microsoft Outlook dargestellt.
Nach der Installation von Governikus Add-In for Microsoft Office erfolgt die
herkömmliche E-Mail-Kommunikation unverändert, die OSCI-Nachrichten hingegen werden aus dem persönlichen OSCI-Postfach per OSCI-Transport gesendet.
Die Kommunikation erfolgt über den nach Common Criteria 3+ evaluierten
Intermediär Governikus und die entsprechenden Verzeichnisdienste.
Möglich ist mit der Integration der OSCI-Kommunikation in Microsoft Office nun
die Weiterleitung von OSCI-Nachrichten per herkömmlicher E-Mail, allerdings
ohne die Sicherheitsaspekte, die durch OSCI zur Verfügung stehen. Damit erleichtert Governikus Add-In for Microsoft Office die Kommunikationsprozesse zum
Beispiel im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie oder innerhalb der Justizkommunikation.
Die Entwicklung von Governikus Add-In for Microsoft Office erfolgte in Abstimmung mit Microsoft. bos-Mitarbeiter haben diverse Zertifizierungsprozesse durchlaufen, um von Microsoft gefordertes Knowhow nachweisen zu können. Der
Produktzertifizierungsprozess hat bereits begonnen und wird voraussichtlich im
zweiten Quartal d. J. abgeschlossen sein. (PB)
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Bundesagentur für
Arbeit und T-Systems
erfolgreich bei der
Optimierung von ITProzessen
M
it Unterstützung von T-Systems hat die Bundesagentur
für Arbeit (BA) ihre IT-Prozesse optimiert und dabei messbare Erfolge verzeichnet. Danach arbeitet die
BA bei der Fehlererkennung und Beseitigung von Störungen, dem so genannten Incident Management, ebenso effizient wie vergleichbare privatwirtschaftliche Unternehmen. Den technischen Hotlines wurde eine gute und
effiziente Arbeit bescheinigt. Mit der
Datenerhebung und vergleichenden
Bewertung hatte T-Systems den Benchmark-Spezialisten METRI beauftragt.
METRI erfasste zunächst bei der BA die
personellen Aufwende und Prozesskosten des wichtigen Incident Management-Prozesses. Anschließend erfolgte
der Vergleich mit den Supportkosten
von Versicherungsunternehmen entsprechender Größe aus Deutschland und
Europa. Die Wahl fiel auf die Versicherungswirtschaft, weil dort ähnliche
Organisationsstrukturen und Anforderungen an die IT existieren wie bei der
BA selbst.
Kostentransparenz und -effizienz wie
in der Privatwirtschaft
Die BA verwendet derzeit noch ein kameralistisches Buchungssystem, das sich
deutlich von den Verrechnungssystemen
der Finanzindustrie unterscheidet. Klaus
Vitt, CIO der Bundesagentur für Arbeit,
war deshalb anfangs etwas skeptisch, ob
sich die Zahlen tatsächlich miteinander
verglichen ließen. Gelöst wurde dies
durch eine spezielle Benchmark-Methode von METRI. „Die Zahlen haben uns
gezeigt, dass wir hinsichtlich Kostentransparenz und -effizienz den Vergleich
mit privatwirtschaftlichen Unternehmen
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der Finanzindustrie nicht zu scheuen brauchen“, erläutert Vitt. „Gleichzeitig sind die
detaillierten Empfehlungen für uns eine wertvolle Hilfe, um unsere Supportprozesse
sowohl kurzfristig als auch langfristig weiter zu verbessern.“ Die Umsetzung der
Verbesserungsvorschläge erfolgt in den kommenden Monaten, die Fortschritte
werden 2011 in einem Audit überprüft.
Mit 170.000 vernetzten Arbeitsplätzen und 11.500 Servern an 1.900 Standorten zählt
die Informationstechnik der BA zu einer der größten IT-Landschaften in Deutschland. Das Incident Management der BA umfasst zwei Stufen der technischen
Unterstützung: die Störungshotline als erste Anlaufstelle für alle eingehenden
Unterstützungsfragen (First Level Support) und die Übernahme komplexer Anfragen durch den Second Level Support.
Foto: Bundesagentur für Arbeit
Preisgekrönte Prozesse
Ihre IT-Prozesse hatte die Bundesagentur in einem dreijährigen Projekt mit Unterstützung von T-Systems ganzheitlich an der IT Infrastructure Library (ITIL) ausgerichtet, dem Standardwerk für den Betrieb der IT-Infrastruktur. Die ITIL orientiert
sich an dem durch den IT-Betrieb zu erbringenden wirtschaftlichen Mehrwert für
den Kunden und der bestmöglichen Unterstützung von Geschäftsprozessen durch
die IT-Organisation. Ende 2009 erhielt die BA hierfür den erstmals vergebenen ITService Management-Award (itSMF). Das Projekt der BA überzeugte die Jury vor
allem wegen seines ganzheitlichen Ansatzes. Die Auszeichnung belegt, dass die
öffentliche Verwaltung durch standardisierte Geschäftsprozesse in der Lage ist, ihre
IT äußerst wirtschaftlich und leistungsfähig zu betreiben. (PR)
Mehrheit der Berufstätigen nach Büroschluss
erreichbar
B
erlin - Zwei Drittel der Berufstätigen in Deutschland sind außerhalb ihrer
regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet
oder Handy erreichbar. Ein Drittel der Erwerbstätigen ist jederzeit erreichbar,
SPLITTER
also auch am Abend oder am
Wochenende. Ein weiteres Drittel ist zu
festgelegten Zeiten per Internet oder
Telefon auch außerhalb der Arbeitszeit
für den Arbeitgeber da. Das hat eine
repräsentative Umfrage im Auftrag des
Hightech-Verbands BITKOM ergeben.
32 Prozent der Berufstätigen sind in
ihrer Freizeit nur in Ausnahmefällen
oder gar nicht per Internet oder Handy
erreichbar. Unterschiede bei der Erreichbarkeit gibt es bei Männern und Frauen.
Während fast drei Viertel (73 Prozent)
der berufstätigen Männer außerhalb der
normalen Arbeitszeiten per Handy oder
E-Mail erreichbar sind, sind es bei den
Frauen 59 Prozent. „Die neuen Kommunikationsmittel bringen es mit sich,
dass die Grenzen zwischen Arbeit und
Freizeit immer mehr verschwimmen“,
sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr.
August-Wilhelm Scheer. Forciert werde
dieser Trend durch den Erfolg von
modernen Smartphones, die an praktisch jedem Ort die Bearbeitung beruflicher E-Mails und das Surfen im Internet
ermöglichen.
„Internet und Handy beschleunigen die
betrieblichen Prozesse und bringen mehr
Flexibilität und Mobilität“, sagte Scheer.
So könnten dringende Arbeiten auch
schnell im Home-Office oder unterwegs
erledigt werden. Zur Erreichbarkeit
außerhalb der Bürozeiten sollten aber
klare Regelungen zwischen Arbeitgeber
und Mitarbeitern vereinbart werden.
Unter anderem sollte festgelegt werden,
wann und aus welchem Anlass der Mitarbeiter erreichbar sein sollte. Nach den
Ergebnissen der Umfrage existieren bei
der Mehrheit der Befragten (56 Prozent)
bereits entsprechende Vereinbarungen. Bei
34 Prozent der Berufstätigen gibt es Vereinbarungen im Rahmen einer individuellen Absprache mit dem Vorgesetzten. Bei
22 Prozent existiert eine Vorgabe des Arbeitgebers für alle Mitarbeiter. Allerdings
gibt es bei immerhin bei 41 Prozent der
Berufstätigen keine klaren Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber.
Arbeitsrechtlich besteht keine Verpflichtung für den Arbeitnehmer, während
der Freizeit per E-Mail oder Handy für den Arbeitgeber erreichbar zu sein. Anders
verhält es sich, wenn eine so genannte „Rufbereitschaft“ vereinbart wurde. In diesem
Fall muss der Arbeitnehmer auf Abruf zur „unverzüglichen Arbeitsaufnahme“ in der
Lage sein. Das kann im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder auch mündlich vereinbart
werden. Bei vielen ist eine Rufbereitschaft Teil des Jobs, zum Beispiel im technischen
Support. Bei normalen Bürotätigkeiten kommt es auf die Art der Tätigkeit und die
Bezahlung an. In den Arbeitsverträgen von gut bezahlten Experten sowie Führungskräften kann eine Rufbereitschaft pauschal abgegolten werden.
Das Thema der Erreichbarkeit sollte aus Sicht des BITKOM möglichst bereits bei
Bewerbungsgesprächen, aber auch im Rahmen von Personalgesprächen diskutiert
werden. Scheer: „Zwischen ‚Dienst nach Vorschrift‘ und einer ständigen Verfügbarkeit
müssen die Beteiligten einen gesunden Mittelweg finden.“
Zur Methodik: Die Daten wurden in einer repräsentativen Befragung der ARIS
Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 Personen in Privathaushalten ab 14 Jahre befragt. (PM)
Netzbetreiber BT fördert die Einheitliche
Behördenrufnummer 115 durch günstige Tarife
M
ünchen - Der Netzwerk- und IT-Dienstleister BT Germany (British
Telecommunications) unterstützt die Einführung der einheitlichen
Behördenrufnummer 115, ein Pilotprojekt des Bundesinnenministeriums.
Damit viele Bürgerinnen und Bürger die neue Servicenummer nutzen, verzichtet BT
Germany als erster Anbieter auf erhöhte Entgelte und berechnet für Anrufe aus dem
BT-Netz nur den Standard-Gesprächstarif.
Karsten Lereuth, CEO von BT Germany, erklärt: „Das Projekt D115 setzt in Bezug
auf Bürgerfreundlichkeit und Kundenservice neue Maßstäbe und hat Vorbildcharakter. Für die gelungene Umsetzung benötigt die Projektgruppe D115 die
Unterstützung der Mobilfunk- und Festnetz-Betreiber. Ich finde, dass dieser moderne Bürgerservice jedem Anrufer ohne erhöhte Kosten zur Verfügung stehen sollte.
Wir unterstützen Frau Staatssekretärin Rogall-Grothe daher ausdrücklich bei ihrem
Bemühen, die Verbindung zur Rufnummer 115 zu günstigen, bürgerfreundlichen
Tarifen zu realisieren. Um die Pilotphase zu unterstützen, wird BT seinen Kunden
daher keine zusätzlichen Kosten berechnen, sondern nur die üblichen Telefon-Tarife
für ein Ferngespräch.“
Während ein Anruf der Behördenrufnummer 115 aus den meisten Netzen mindestens
7 Cent pro Minute kostet, erhebt BT von seinen Kunden während der Pilotphase
lediglich den Standardtarif für nationale Ferngespräche. BT wird den Erfolg der
Projektteilnahme und das Kostenmodell halbjährlich überprüfen. Der Netzbetreiber
setzt sich dafür ein, dass auch andere Anbieter die Verbindungstarife absenken, um
das Projekt D115 so bürgerfreundlich wie möglich zu gestalten.
Im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Pilotprojektes können bundesweit etwa 10
Millionen Bürger von verschiedenen Modellregionen aus bei Anfragen aller Art die
zentrale Service-Nummer 115 anrufen. BT ist einer der international führenden
Anbieter für Kommunikationslösungen und -services und in 170 Ländern vertreten.
Weitere Informationen sind unter www.bt.com/aboutbt erhältlich. (PR)
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Eindruck hinterlassen
Flexibel und schnell
DAS DRUCKZENTRUM IM ITDZ BERLIN
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin bietet mit seinen Hochleistungsgeräten digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck
lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name
und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach
Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig
kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,
standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service
von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten
gehören zum Angebotsportfolio des ITDZ Berlin.
Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin:
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
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Berufstätige wünschen
sich flexiblere
Arbeitsbedingungen
B
erlin - Die Arbeit im Home-Office ist dank moderner Kommunikationsmittel schon heute für
viele Arbeitnehmer Realität. Zehn Prozent der Berufstätigen in Deutschland
arbeiten ganz oder zeitweise von zu
Hause aus, anstatt ins Büro zu gehen.
Das hat eine repräsentative Umfrage im
Auftrag des Hightech-Verbands
BITKOM unter 1.000 Personen ergeben. Weitere 58 Prozent der Erwerbstätigen wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen: 37 Prozent der Berufstätigen möchten gerne an einigen Tagen in
der Woche zu Hause arbeiten und weitere 20 Prozent sogar täglich.
„Die Thirtysomethings wollen Familie und Job unter einen Hut bringen. Flexible
Arbeitsbedingungen sind dafür eine wichtige Voraussetzung“, sagte Scheer. Am
geringsten ist der Wunsch nach einem Home-Office bei den 14- bis 29-Jährigen
ausgeprägt, die sich noch im Job beweisen müssen. Die technischen Voraussetzungen für die Einrichtung eines Home-Office sind gering: Telearbeiter benötigen
Computer, Internetzugang und Telefon. (PM)
Microsoft startet Produktion von Office 2010
U
nterschleißheim - Microsoft hat die RTM-Versionen (Release to Manufacturing) von Office 2010, SharePoint 2010, Visio 2010 und Project
2010 in 37 Sprachen fertiggestellt. Dies war der letzte Schritt vor der
offiziellen Markteinführung.
Seit der öffentlichen Beta-Version im November haben mehr als 7,5 Millionen
Menschen weltweit Office 2010 und verwandte Produkte heruntergeladen. Das sind
dreimal so viele wie bei Office 2007. Ihr Feedback sowie Anregungen der über 5.000
Unternehmenskunden und Partner haben Microsoft dabei unterstützt, eine hochwertige Produktivitätslösung für PC, Smartphone und Web-Browser zu erstellen.
Nur noch 30 Prozent der befragten Arbeitnehmer gehen dagegen am liebsten
jeden Tag ins Büro. „Das Home-Office
und andere mobile Arbeitsformen liegen im Trend. Davon können Beschäftigte und Unternehmen profitieren“,
sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr.
August-Wilhelm Scheer vor dem „Tag
der Arbeit“ am 1. Mai. „Die Mitarbeiter
können Beruf und Familie besser
miteinander vereinbaren, die Arbeitgeber können qualifizierte Kräfte langfristig an sich binden. Aber: Home Office
passt nicht zu jedem Arbeitsplatz.“
Nach den Ergebnissen der Umfrage sind
Frauen etwas stärker an Telearbeit interessiert als Männer. Fast drei Viertel der
berufstätigen Frauen (73 Prozent) möchten am liebsten ganz oder teilweise von
zu Hause aus arbeiten oder tun dies
bereits. Unter den Männern sind es mit
fast zwei Drittel (65 Prozent) aber kaum
weniger. 34 Prozent der Männer gehen
bevorzugt jeden Tag ins Büro gegenüber 24 Prozent der Frauen.
Der Wunsch nach einem Home-Office
ist in der mittleren Altersgruppe am
stärksten ausgeprägt. Drei Viertel der
30- bis 49-Jährigen will regelmäßig zu
Hause arbeiten oder tut dies bereits.
“Das neue Office geht in Produktion und steht den Unternehmenskunden sowie
unseren Hard- und Software-Partnern in Kürze zur Verfügung“, sagt Christian
Mehrtens, Direktor Geschäftsbereich Information Worker, Microsoft Deutschland
GmbH.
Seit dem 12. Mai 2010 sind für Geschäftskunden Office 2010, SharePoint 2010 und
damit verwandte Produkte weltweit verfügbar. An diesem Tag veranstaltete Microsoft
einen weltweiten virtuellen, interaktiven Launch-Event, an dem Kunden sich über
die wichtigsten Neuerungen informieren konnten.
Volumenlizenzkunden mit aktiver Software Assurance konnten die englischen
Versionen der Produkte bereits seit 27. April über das Volume Licensing Service
Center herunterladen. Kunden ohne Software Assurance erhielten die neuen Versionen seit 1. Mai über Volumenlizenzen bei Microsoft-Partnern. (PR)
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Weltweite Community feierte den
Geburtstag der Software
Adobe Photoshop
wurde 20
M
ünchen - Adobe Photoshop
wurde am 19. Februar 2010 20
Jahre alt. Überall auf der Welt
feierten Photoshop-Fans, welche Wirkung ihre Lieblingssoftware auf die Bereiche Fotografie, Kunst, Design,
Publishing und das Wirtschaftsleben
erzielte. Die National Association of
Photoshop Professionals (NAPP)
veranstaltetr im Palace of the Fine Arts
Theater in San Francisco eine „20 Jahre
Photoshop“-Geburtstagsfeier für über
tausend Teilnehmer. Mit dabei waren
auch John Loiacono, Senior Vice
President Creative Solutions bei Adobe,
Kevin Connor, Vice President Photoshop Product Management, PhotoshopMiterfinder Thomas Knoll, sowie Adobe
Creative Director und Photoshop-Evangelist Russell Brown.
Adobe Deutschland veranstaltete anlässlich des 20. Geburtstags einen
20stündigen Online-Marathon, bei dem
15 lokale „Photoshop-Gurus“ live ihre
besten Tipps und Tricks vorstellten. In
Frankreich und Indien fanden Wettbewerbe zu digitaler Bildbearbeitung statt,
bei denen Arbeiten von PhotoshopAnwendern gezeigt wurden. Auf Adobe
TV wurde zudem unter http://
tv.adobe.com/ eine Sondersendung ausgestrahlt: Zum ersten Mal seit 18 Jahren
traff sich das erste Photoshop-Team,
diskutierte über seine frühe Arbeit an
der Software und präsentierte Photoshop
1.0 auf einem Macintosh-Computer.
Die Photoshop-Community tauschte
sich auch online aus. Auf der FacebookSeite (http://www.facebook.com/), die
mittlerweile über 400.000 Fans hat, veröffentlichten Nutzer ihre Lieblings-Geschichten rund um die Software. Der
neue Tab „Celebrate“ leitet Nutzer direkt auf ein spezielles Geburtstagslogo,
das viele bereits mithilfe von Photoshop
personalisiert haben und als eigenes
Profilbild verwenden.
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Der Einfluss von Photoshop ist überall präsent: Plakatwände, Zeitschriften-Cover,
bedeutende Kinofilme oder auch das Logo auf der Kaffeetasse, aus der man jeden
Morgen trinkt. All diese Dinge sind vermutlich im Laufe ihrer Entstehung mit dieser
Software in Berührung gekommen. Über 90 Prozent aller Kreativ-Profis haben
Photoshop auf ihren Rechnern im Einsatz. Photoshop wird heutzutage von Berufsfotografen, Grafik-Designern und Werbetreibenden wie auch von Architekten,
Ingenieuren oder sogar Ärzten genutzt. Egal, ob es um visuelle Effekte für den
Kinofilm Avatar, die Zusammenarbeit mit rechtsmedizinischen Instituten oder
darum geht, mit dem menschliche Auge herauszufinden, ob es sich um ein reales oder
künstlich erschaffenes Bild handelt - Photoshop findet immer wieder neue Einsatzbereiche, Nutzer und Fürsprecher.
Wie alles begann
Im Jahr 1987 entwickelte Thomas Knoll ein Programm namens Display. Dies war
eine einfache Anwendung zur Anzeige von Graustufenbildern auf einem SchwarzWeiß-Bildschirm. Gemeinsam mit seinem Bruder John Knoll begann er, diese
Anwendung um Funktionen zu ergänzen, die die Bearbeitung digitaler Bilddateien
ermöglichten. Adobe entschloss sich im Jahr 1988, die Software zu lizenzieren, sie
„Photoshop“ zu nennen und veröffentlichte dann im Jahr 1990 die erste Version.
“Vor 20 Jahren ging Adobe davon aus, etwa 500 Exemplare von Photoshop pro
Monat zu verkaufen“, so Photoshop-Miterfinder Thomas Knoll. „Rückblickend
kann man sagen, dass diese Prognose weit übertroffen wurde! Es ist unglaublich, dass
Millionen von Menschen die Software heute im Einsatz haben. Wir wussten damals,
dass wir eine wegweisende Technologie in unseren Händen halten. Aber wir hätten
niemals erwartet, dass sie einen so großen Einfluss auf die Bilder, die wir um uns
herum sehen, haben würde. Die Möglichkeit, jemanden einfach innerhalb eines
Bildes zu platzieren, war nur der Anfang der Magie, die Photoshop heute umgibt.“
Im Laufe seiner 20jährigen Geschichte hat sich Photoshop deutlich weiter entwickelt
- von einem einfachen Bilddarstellungsprogramm hin zu einer beliebten Anwendung
mit über 10 Millionen Nutzern weltweit. In jede neue Version hat Adobe technologische Innovationen integriert, die bisher Unmögliches möglich machten.
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Die in Photoshop 3.0 eingeführten
Ebenen geben Designern die Möglichkeit, komplexe Kompositionen einfacher als jemals zuvor zu erstellen. Mit
dem in Photoshop 7.0 eingeführten
Reparaturpinsel, einer weiteren bahnbrechenden Funktion, lassen sich Bilder
wie von Zauberhand retuschieren, in
dem Schönheitsfehler und Falten nahtlos entfernt werden, aber gleichzeitig
Beleuchtung und Texturen erhalten bleiben. Photoshop-Features wie Beschneidungswerkzeug, Radiergummi, Weichzeichner sowie Abwedeln und Nachbelichten haben sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil des kreativen
Vokabulars weltweit entwickelt.
Das Photoshop-Team ist außerdem sehr
erfolgreich mit seinem Beta-Tester-Programm, über welches Anwender seit Jahren aktiv zur Gestaltung und Entwicklung neuer Funktionen beitragen. Über
Blogs, Kundenbefragungen, Support,
Foren und Feedback von Adobe-Evangelisten, die um die Welt reisen, um mit
der Photoshop-Community direkt in
Kontakt zu treten, pflegt Adobe zudem
einen engen Austausch mit seinen Nutzern. (PM)
Studie können durch die zunehmende ITK-Nutzung im Jahr 2020 bis zu 25 Prozent
der CO2-Emissionen eingespart werden. Beispielsweise können Logistikketten und
Verkehrssysteme mit IT gleichmäßiger ausgelastet und Produktionsprozesse effizienter organisiert werden. Prototypen können am Rechner gebaut und erprobt
werden, Pendler werden zu Telearbeitern, Videokonferenzen ersetzen Flüge.
Klimaschutz und Wirtschaftswachstum schließen sich nach Meinung des BITKOM
nicht mehr aus, sie bedingen mittlerweile einander. „Wenn wir nicht heute versuchen,
den CO2-Ausstoß und den Klimawandel einzudämmen, zahlen morgen die Malediven und übermorgen wir alle eine Zeche. Gelingt es Deutschland jedoch, seine starke
Stellung im Umweltschutz mit innovativen Technologien auszubauen, hält und
schafft das Wachstum und Arbeitsplätze bei uns“, sagte Scheer.
Die Bundesregierung müsse die CO2-Reduktion in Deutschland weiter vorantreiben
und sich an die Spitze des internationalen Klimaschutzes setzen. Sie sollte den
politischen Druck aufrechterhalten, um doch noch verbindliche internationale
Emissionsziele zu vereinbaren. Dabei sollte sie den Auf- und Ausbau intelligenter
Energienetze stärker in den Mittelpunkt der Klimapolitik zu rücken. In wenigen
Jahren werden sehr viele Haushalte Strom nicht nur abnehmen, sondern auch
ITK zentraler Baustein
für Klimaziele
H
annover – Informations- und
Kommunikationstechnik
(ITK) ist ein zentraler Baustein, um die internationalen und nationalen Klimaziele zu erreichen. Die intelligente Nutzung von moderner ITK spart
CO2-Emissionen in anderen Branchen.
„ITK-Systeme entwickeln eine enorme
Hebelwirkung auf die Energieeffizienz
der gesamten Volkswirtschaft“, sagte
BITKOM-Präsident August-Wilhelm
Scheer auf der CeBIT 2010. Dort haben
Bundesumweltministerium (BMU), Umweltbundesamt (UBA) und der
BITKOM die 4. gemeinsame Jahreskonferenz zu den Anwendungsperspektiven von Green IT ausgerichtet. Laut der aktuellen SMART-2020-
Foto: AlexisIG - Fotolia.de
einspeisen – dank der Solarzellen auf dem Dach, einem Blockheizkraftwerk im Keller
oder dem Elektroauto in der Garage. Nach einer aktuellen BITKOM-Umfrage hat
jeder vierte Bürger schon darüber nachgedacht, Energie zu produzieren und ins
Stromnetz einzuspeisen. Bei den 30- bis 50-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. „Wir
als Hightech-Industrie unterstützen die Bundesregierung nachhaltig bei dem Ziel
einer umfangreichen CO2-Reduktion, denn IT und Kommunikations-Technologien
werden maßgeblich dazu beitragen, selbst anspruchsvollste Klimaziele zu erreichen“,
sagte Scheer.
Auch eine moderne Büroausstattung hilft beim Sparen von Strom und Kosten. Der
BITKOM hat auf der CeBIT ein Musterbüro aus den Jahren 2005 einem Büro
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aus dem Jahr 2010 gegenübergestellt. Röhrenmonitore wurden durch
moderne Flachbildschirme ausgetauscht.
Drucker, Kopierer, Faxgerät und Scanner wurden ersetzt durch ein einzelnes
smartes Multifunktionsgerät. Dabei zeigt
sich: Das Büro 2010 verbraucht bei den
gleichen Tätigkeiten der Mitarbeiter nur
ein Drittel an Strom des Büros 2005.
Der Kauf energieeffizienter ITK-Produkte lohnt sowohl für Unternehmen
wie Verbraucher. Die BITKOM-Umfrage zeigt: Beim Kauf von HightechGeräten wie Computern oder Druckern
spielt der Energieverbrauch für drei von
vier Verbrauchern eine wichtige oder
sehr wichtige Rolle. Bei den unter 30Jährigen sind es sogar 84 Prozent. Fast
genauso viele in dieser Altersklasse legen beim Hightech-Kauf Wert auf umweltfreundliche Materialien.
Als „Ausgewählter Ort 2010“ ist die
„CeBIT green IT“-Konferenz heute im
Rahmen des Innovationswettbewerbs
„365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Damit ist sie Teil der größten
Veranstaltungsreihe Deutschlands, die von
der Deutschen Bank und der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“
unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler durchgeführt wird. „Die
‚CeBIT green IT‘-Konferenz zeigt auf, wie
modernste Informations- und Kommunikationstechnologie das Klima entlasten kann. So leistet die Konferenz einen
wichtigen Beitrag für die weltweite Klimazukunft“, sagte Harald Eisenach von der
Deutschen Bank bei der Preisverleihung.
„CeBIT green IT“ zählt damit zu den 365
Preisträgern, die mit ihren zukunftsfähigen
Ideen Deutschland als das „Land der
Ideen“ repräsentieren.
„Green IT bündelt die Antworten der
Informationstechnologie auf die Zukunftsfrage des Klimaschutzes. Wir freuen uns über die Auszeichnung als ‚Ausgewählter Ort‘ im Land der Ideen. Damit erhält das wichtige Thema Green
durch IT noch mehr Aufmerksamkeit“,
sagte BITKOM-Präsident Scheer. Mit
2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
war die CeBIT green IT 2010 sechsmal so
groß wie bei ihrer Premiere 2008. (PM)
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Microsoft: Silverlight 4 ab sofort verfügbar
U
nterschleißheim – Seit April 2010 lässt sich die neue Version Silverlight 4
unter www.microsoft.de/silverlight herunterladen. Sie bietet erweiterte Funktionen zur Ausführung außerhalb des Browsers sowie Verbesserungen für
Entwickler von Enterprise-Anwendungen wie Druckerunterstützung und Integration mit anderen Anwendungen, zum Beispiel Microsoft Outlook.
Mehr als 60 anpassbare vorgefertigte Controls helfen dabei, schnell leistungsfähige,
interaktive Anwendungen zu erstellen, die im und außerhalb des Browsers laufen.
Das kostenlose und plattformübergreifende Plug-In Silverlight ist nach Angaben von
Micosoft bereits auf etwa 60 Prozent aller internetfähigen Geräte installiert. Aufgrund der Vorteile, wie einfache Verteilung von Anwendungen und Updates sowie
leistungsfähige, intuitive Benutzeroberflächen, setzen Angaben von Micosoft immer
mehr Unternehmen Silverlight zur Realisierung funktionsreicher Multimedia-Internetund Geschäftsanwendungen ein.
Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland nutzt Axinom, ein Web Content
Management (WCM)-Anbieter und langjähriger Microsoft-Partner, bereits die neue
Version des Plug-Ins. Das Enterprise WCM-System AxCMS.net 10 des Dienstleisters setzt vollständig auf Microsoft Silverlight 4-Technologien sowie Microsoft
.NET Framework 4 und wird in Form eines Visual Studio 2010-Projekts an die
Kunden und Partner ausgeliefert.
“Alle Arten von Inhalten wie Dokumente, Bilder und Videos müssen heute leicht zu
verwalten sein und für unterschiedliche Ausgabekanäle, etwa Websites, mobile
Applikationen und IPTV-Szenarien, in kürzester Zeit bereitgestellt werden“, erläutert Damir Tomicic, Geschäftsführer von Axinom. „Mit .NET Framework 4 und
Silverlight 4 nehmen wir die Überholspur, wenn es darum geht, die „three screen
strategy“ für unsere Kunden Wirklichkeit werden zu lassen.“
Silverlight für Geschäftsanwendungen
Silverlight 4 eignet sich Angaben von Micosoft hervorragend für Geschäftsanwendungen im Intranet und Extranet. Die Vorteile von Silverlight, wie die einfache
Verteilung der Anwendungen und Updates sowie leistungsfähige und intuitive
grafische Benutzeroberflächen, vereinen die Stärken von klassischer Desktopsoftware und Websites.
Diese Vorteile sehen Kunden, wie auch die CAS AG in Kaiserslautern, ein Anbieter
von Lösungen für Kunden-Management und Mobility in der Konsumgüterindustrie.
CAS unterstützt weltweit mehr als 200 Konsumgüterhersteller bei der Steigerung von
Absatz und Profitabilität. CAS setzt nun mit CAS 8, der neusten Generation seiner
Softwaresuite, auf Silverlight und damit neue Maßstäbe bei Technologie, Funktionalität,
Benutzerkomfort, Mobility sowie Gesamtkosteneffizienz (TCO).
Zahlreiche Unternehmen nutzen die Vorteile der neuen Silverlight-Technologie.
Deutsche Post DHL, weltweit operierendes Logistikunternehmen, ermöglicht in
Zusammenarbeit mit Axinom den Versand von individuellen Postkarten und Briefen
über das soziale Netzwerk Facebook. Die Anwendung „Facebook Schreibcenter“
wurde vollständig in Microsoft Silverlight, basierend auf der Facebook API, implementiert. (PM)
SPLITTER
Jeder Deutsche täglich
100 Minuten im Internet
B
erlin - Im Durchschnitt verbringt
derzeit jeder Deutsche über 14
Jahren 100 Minuten täglich im
Internet. Dies entspricht einem Zuwachs
um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
2009 waren es erst 88 Minuten. Unter
30-Jährige surfen täglich sogar fast 200
Minuten. Das hat eine aktuelle Erhebung des Hightech-Verbands BITKOM
ergeben. Diejenigen, die das Internet
überhaupt nicht nutzen, sind in diesen
Mittelwerten bereits berücksichtigt. Im
Frühjahr 2009 hatten 64 Prozent der
Deutschen Internetzugang, derzeit sind
es 71 Prozent.
Internetnutzer verbringen im Schnitt
täglich zwei Stunden und 20 Minuten im
Netz. Nach den Ergebnissen der Umfrage verwenden 30 Prozent der Nutzer
das Internet täglich bis zu einer Stunde,
35 Prozent zwischen einer und zwei
Stunden und 26 Prozent zwischen zwei
und fünf Stunden. Acht Prozent sind
fünf bis zehn und jeder Hundertste ist
mehr als zehn Stunden täglich im Internet
aktiv. Bei den Dauernutzern sind Männer
überrepräsentiert: Mehr als zwei Stunden täglich im Netz verbringen 38 Prozent der männlichen User, bei den Frauen sind es 32 Prozent.
Neue Online-Dienste der Stadtverwaltung
D
as Stadtportal www.friedrichshafen.de hilft den Bürgern und Unternehmen
der Stadt, schnell und direkt mit dem Rathaus in Kontakt zu treten. Seit dem
Start der Internet-Service-Plattform im September 2009 sind viele neue
Online-Angebote hinzugekommen.
„Neben dem Telefon ist das Internet mittlerweile die zweitwichtigste Verbindung zur
Stadtverwaltung“, sagt Bruno Jungwirth vom Oberbürgermeister-Büro der Stadt
Friedrichshafen. „Im neuen Portal sind schon über eine Million Seiten aufgerufen
worden, und täglich erreichen den Bürgerservice rund 300 Anfragen per E-Mail.“
Um bei einem persönlichen Besuch Wartezeiten zu vermeiden, können Nutzer etwa
bei Bürger-, Renten- oder Gewerbeangelegenheiten einen Termin mit ihrem Sachbearbeiter bequem online buchen. Mit der Bestätigung erfahren sie, welche Unterlagen
sie mitbringen müssen und welche Gebühren anfallen. Neu hinzugekommen ist die
„virtuelle Poststelle“: Damit können Dokumente mit personenbezogenen oder
vertraulichen Informationen vor fremdem Zugriff geschützt via Internet ans Rathaus geschickt werden - zum Beispiel für die Gehalts- oder Einkommensprüfung bei
einem Wohngeldantrag.
Hilfe in allen Lebenslagen
Im Menüpunkt „Rathaus & Bürgerdienste“ gibt es jetzt neben den „Bürgeranliegen
von A bis Z“ oder den digital hinterlegten Formularen auch die Rubrik „Lebenslagen“. Hier finden Nutzer viele Hinweise zu Rechtsgrundlagen und Vorgehensweisen
Auch der Bildungsgrad beeinflusst die
Nutzung: 48 Prozent der Abiturienten
und Hochschulabsolventen sind
mindestens zwei Stunden pro Tag online,
bei Menschen mit Mittlerer Reife liegt
der Anteil bei 36 Prozent, bei Hauptschulabgängern bei 26 Prozent – immer
vorausgesetzt, es ist grundsätzlich ein
Internetanschluss vorhanden.
Zur Methodik: Die Daten zur OnlineKommunikation wurden im Februar
2010 in einer repräsentativen Studie der
ARIS Umfrageforschung im Auftrag des
BITKOM erhoben. Dabei wurden rund
700 Internetnutzer in Privathaushalten
im Alter von 14 Jahren aufwärts befragt.
(PM)
Stadtportal www.friedrichshafen.de
bei Themen wie Taufe, Heirat, Umzug, Verein oder Unternehmensnachfolge. „Die
Inhalte übernehmen wir vom Portal ‚service-bw’ des Landes Baden-Württemberg“,
betont Michael Meyer-Schaudwet, Senior Consultant bei T-Systems und mitverantwortlich für die technische Umsetzung der Internet-Service-Plattform. „Sie ergänzen
den Internetauftritt der Stadt Friedrichshafen mit stets aktuellen und
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45
SPLITTER
landeseinheitlichen Informationen.
Gleichzeitig verringern wir den Pflegeaufwand für die Verwaltung.“ Ein zusätzlicher Service sind die fünf „Wegweiser“: Hier erhalten Jugendliche, Studenten, Familien, Senioren oder behinderte Menschen zielgruppengenaue
Tipps und Orientierungshilfen. „Sie beziehen sich im Gegensatz zu den ‚Lebenslagen’ auf konkrete Angebote in
Friedrichshafen“, sagt Jungwirth. „Ob
Ausbildung, Sport oder Essen auf Rädern - jeder findet hier mit nur wenigen
Klicks die passenden Infos für seine
jeweiligen Bedürfnisse.“
Weitere Online-Angebote
Das Internetportal verlinkt zudem auf
„KindergartenOnline“: Dieses Angebot
hilft jungen Eltern, einen geeigneten
Kindergartenplatz für ihren Nachwuchs
auszuwählen und über das Internet zu
reservieren. „Im Laufe des Jahres werden noch weitere zielgruppengenaue
Online-Dienstleistungen
auf
www.friedrichshafen.de hinzukommen“, sagt Meyer-Schaudwet. „Außerdem richten wir die Internet-ServicePlattform noch stärker auf die interaktive Web 2.0-Kommunikation mit den
Menschen in der Stadt aus.“ Bei den
Jugendratswahlen im März stimmten
bereits 608 Jugendliche online für ihren
Kandidaten. Wer über neue Angebote
der Stadtverwaltung regelmäßig informiert werden möchte, kann künftig über
das Online-Portal die „News der Stadt
Friedrichshafen“ abonnieren. Der Newsletter steht bald als zusätzlicher Service
zu den bestehenden „News der Tourist
Information“ und „Veranstaltungen““
zur Verfügung.
setzen sich beide Partner in einer weltweit einzigartigen Kooperation dafür ein, die
Welt von morgen erlebbar zu machen. Zum ersten Mal arbeiten Bürger, Unternehmen, Schulen, Wissenschaft und Medizin sowie die Stadtverwaltung an innovativen
Anwendungen für den Alltag - gemeinsam in ihrer und für ihre Stadt.
Mit Hilfe modernster Informations- und Kommunikationstechnologie und ausgezeichneter Ideen will T-City das tägliche Leben für Einheimische wie Touristen,
Jüngere wie Ältere, Lehrer wie Studenten, Verwaltungsfachleute wie Unternehmer
erleichtern und einen spürbaren Nutzen in allen Lebensbereichen schaffen. Bis zum
Jahr 2012 wird in T-City Friedrichshafen gezeigt, wie moderne Informations- und
Kommu-nikationstechnologie die Lebens- und Standortqualität einer Stadt steigert.
Im Juni 2009 wurden in Friedrichshafen neun Zukünftler-Haushalte gekürt. 548
Haushalte hatten sich beworben. Die Zukünftler dürfen ein Jahr lang kostenlos
modernste Informations- und Kommunikationstechnologien sowie T-City-Projekte
in den eigenen vier Wänden testen. Auf www.wir-leben-zukunft.de berichten sie
regelmäßig über ihre Erfahrungen.
Internet ist großer Gewinn für die Lebensqualität
B
erlin - Das Internet bringt ein klares Plus an Lebensqualität. In einer Erhebung, die im April 2010 vom Hightech-Verband BITKOM veröffentlicht
wurde, sagen das neun von zehn deutschen Internet-Nutzern (90 Prozent).
Einen Gewinn an nützlichen Informationen sehen sogar 96 Prozent der Surfer.
Vorteile durch das Web erleben die Anwender auch in puncto Flexibilität (88
Prozent), Unterhaltung (82 Prozent) und Produktivität (71 Prozent). Unterschiede
nach Altersgruppen gibt es dabei kaum. Wer einmal das Internet nutzt, kann sich ein
Leben ohne Web nicht mehr vorstellen – acht von zehn Nutzern geht es so. „Das
Internet wird von den Menschen als Bereicherung empfunden und ist für die meisten
unverzichtbar geworden“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm
Scheer bei der Vorstellung der Ergebnisse.
T-City Friedrichshafen - wir leben
Zukunft
T-City ist die gemeinsame Zukunftswerkstatt von Friedrichshafen und der
Deutschen Telekom. Die Stadt am
Bodensee hatte sich in einem Wettbewerb gegen 51 Bewerber durchgesetzt
und wurde im Februar 2007 zur T-City
gekürt. Unter dem Slogan „T-City
Friedrichshafen. Wir leben Zukunft“
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Unter anderem sagen 62 Prozent der Web-Nutzer, sie hätten online ihre Allgemeinbildung verbessern können, etwa in Bezug auf andere Länder und Kulturen. Mehr als
jeder zweite Surfer hat Freundschaften aufgefrischt (57 Prozent) oder mithilfe des
Internets Geld bei Anschaffungen und Einkäufen gespart (55 Prozent).
SPLITTER
46 Prozent sehen Vorteile für
Freizeit und Hobbys. „Das Internet ist
für die meisten Deutschen eine echte
Hilfe in puncto Wissen, Freizeit und
Privatleben“, so Scheer.
Allerdings haben noch längst nicht alle
Menschen Zugang zum Netz. Vor allem
bei älteren Menschen gibt es Nachholbedarf: Während 92 Prozent der jungen
Deutschen bis 29 Jahre online gehen,
tun das nur 32 Prozent der Senioren ab
65 Jahren. „Wir müssen alle Altersgruppen auf Augenhöhe bringen“, sagte
Scheer. „Gerade für ältere Menschen
kann das Internet eine große Hilfe sein.“
Die Vorschriftensammlung „Das Sozialhilferecht in Berlin“ ist vielen auch als
„Gelber Ordner“ bekannt und wird bisher als Loseblattsammlung von der für
Soziales zuständigen Senatsverwaltung herausgegeben. Sie ist in der Berliner Sozialverwaltung und bei Trägern eine feste Arbeitshilfe. In ihrer ersten Auflage wurde die
Sammlung Ende der 1970er Jahre ursprünglich in gelben Ordnern verteilt und wird
bis heute über einen Abonnement-Service mit Ergänzungslieferungen kostenpflichtig aktualisiert.
Zur Methodik: Die Daten wurden in
einer repräsentativen Erhebung der
ARIS Umfrageforschung für den
BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000
deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Privathaushalten befragt. (PM)
Soziales
Berliner Sozialrecht ist
jetzt online erreichbar
D
ie „Vorschriftensammlung zum
Berliner Sozialrecht“ist jetzt auf
den Internetseiten der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und
Soziales erreichbar. Auf den Seiten erhalten Interessierte einen Überblick über
aktuelle landesrechtliche Regelungen, die
im Land Berlin für Menschen mit Behinderung, für Pflegebedürftige und Senioren, Leistungsberechtigte nach dem
SGB XII und Asylbewerberleistungsgesetz sowie Wohnungslose angewendet werden. Die Sammlung umfasst unter anderem Landesgesetze und Rechtsverordnungen, Verwaltungsvorschriften
und Rundschreiben über die Bewilligung von Sozialleistungen. Zu den einschlägigen Regelungen im Bundesrecht
gelangen Nutzerinnen und Nutzer in
der Sammlung per Link über den Service des Bundesministeriums der Justiz,
der gemeinsam mit der juris GmbH
angeboten wird.
Zugang zur Vorschriftensammlung: http://www.berlin.de/sen/soziales/berlinersozialrecht/index.html.
Die Herausgabe der Loseblattsammlung wird nun mit der Veröffentlichung der
Vorschriftensammlung im Internet in Kürze eingestellt. Neuigkeiten und
Aktualisierungen von Vorschriften werden jetzt regelmäßig und kostenfrei über
einen Newsletter verschickt. Dafür kann das Newsletter-Abonnement auf der Seite
genutzt werden. (LPD)
Etwa jeder vierte Internetnutzer surft mobil
B
erlin - Immer mehr Menschen nutzen auch unterwegs das Internet. Jeder
fünfte Nutzer geht mit mobilen Computern wie Laptops oder Netbooks
online, jeder zehnte mit dem Handy. Das ergab eine Umfrage des
Marktforschungsinstituts Aris im Auftrag des BITKOM. „Das mobile Web ist der
Wachstumsmotor für die Telekommunikations- und Internetbranche“, sagt Prof.
Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM.
Männer nutzen häufiger mobile Computer als Frauen. Jeder vierte Mann surft auf
Reisen mit einem Laptop oder Netbook im Internet, aber nur 15 Prozent der Frauen.
Dafür liegen weibliche Internetnutzer bei Smartphones leicht vorne. Elf Prozent von
ihnen gehen mit den internetfähigen Handys online, gegenüber neun Prozent der
Männer. Dabei gibt es zwischen den Altersgruppen extreme Unterschiede. So geht
bereits jeder Sechste unter 30 Jahren mit dem Handy ins Netz, wohingegen die
2/10
47
SPLITTER
Über-65-Jährigen das Handy fast
ausschließlich zum Telefonieren oder
für andere traditionelle Anwendungen
wie SMS nutzen.
Gründe für den mobilen Internet-Boom
sind die zunehmende Verbreitung von
Smartphones und Netbooks, sinkende
Datentarife und bessere mobile Breitbandverfügbarkeit. Nach BITKOMBerechnungen werden dieses Jahr in
Deutschland mehr als 20 Millionen
mobile Internet-Endgeräte verkauft: 9,7
Millionen mobile Computer, 8,2 Millionen Smartphones und voraussichtlich
mehr als 2 Millionen E-Books. „Die
Grenze zwischen Smartphones und
Notebooks verwischt dabei zusehends,
etwa durch Endgeräte wie E-Books und
Tablet-PCs“, so Scheer. Der Umsatz
mit mobilen Datendiensten steigt voraussichtlich um acht Prozent auf 5,6
Milliarden Euro. Schon jetzt liegt er
deutlich höher als die Erlöse mit SMS
und MMS zusammen. (PM)
Inneres
Mobile Dienste und
Online-Angebote der
Berliner Bürgerämter
werden ausgebaut
I
n fast allen Berliner Bürgerämtern
können die Kunden online Termine
vereinbaren, um Wartezeiten zu vermeiden. Eine weitere Erleichterung wird
die geplante Ergänzung durch das Wartemanagement bringen. Es ermöglicht die
vernetzte Erfassung von Termin- und
Spontankunden. Das Wartemanagement
soll demnächst in vier Pilotbezirken getestet werden.
Zur Öffnung weiterer Online-Dienste
sollen auch die mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie gewonnenen technischen Möglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger nutzbar gemacht werden.
2/10
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Eine Überprüfung der von mehreren Bezirken angebotenen mobilen Dienste soll
dazu beitragen, Erkenntnisse für den weiteren Ausbau zu gewinnen. Das betrifft auch
gegebenenfalls Hemmnisse, die einer flächendeckenden Ausweitung entgegenstehen.
Foro: Yuri Arcurs - Fotolia.de
Das geht aus einem Zwischenbericht an das Abgeordnetenhaus über den Ausbau von
mobilen Diensten und die Erweiterung von Online-Angeboten in den Berliner
Bürgerämtern hervor. Der Senat hat den von Innen- und Sportsenator Dr. Ehrhart
Körting vorgelegten Bericht Angfng Mai 2010 beschlossen.
Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat mit allen zwölf Bezirken eine
Rahmenzielvereinbarung 2010/2011 abgeschlossen. Vereinbart wurden gesamtstädtische Ziele und einheitliche Qualitätsstandards. Damit wurde erneut der Wille
zur gemeinsamen Modernisierung der Berliner Bürgerämter bekräftigt. (LPD)
Bilder-Suchmaschinen im Internet sind legal
B
erlin - Der Bundesgerichtshof hat bestätigt, dass Bilder-Suchmaschinen im
Internet legal sind. "Wir begrüßen das Urteil des Bundesgerichtshofs", sagt
Volker Smid, Präsidiumsmitglied des Hightech-Verbands BITKOM. "Ein
Verbot der Bildersuche hätte die Nutzbarkeit des Internets deutlich eingeschränkt."
Mehrfach hatten Inhaber von Bildrechten vor Gerichten dagegen geklagt, dass ihre
Abbildungen in Miniatur-Form bei Suchmaschinen erscheinen konnten. "Zu befürchten war, dass die Such-Anbieter mit einer Welle von Abmahnungen überflutet
werden - oder die praktische Bildersuche abgeschaltet werden muss", so Smid. "Das
wäre nicht im Sinne vieler Urheber, etwa Fotografen, die das Internet zur Vermarktung ihrer Bilder nutzen." Sie profitierten davon, dass potentielle Kunden über die
Suchmaschinen ihre Angebote finden können.
Homepage-Betreiber können ihre Seiten aber auch so einstellen, dass Bilder von
Suchmaschinen nicht gefunden werden. Inhaber von Bildrechten können den
Anbietern von Suchmaschinen zudem mitteilen, dass sie keine Wiedergabe ihrer
Bilder wünschen. Dazu müssen sie nur die Webseiten nennen, auf denen sich die
Bilder befinden. Namhafte Suchmaschinen entfernen diese Bilder dann schnellstmöglich. (PM)
SPLITTER
Zehn Regeln für Cloud
Security – Experton
Group erstellt
Handlungsleitfaden
C
loud Services sind in aller Munde, doch wie steht es um die
Sicherheit dieser Dienste? Die
Diskussion wird heute oftmals auf technologischer Ebene geführt, doch der
wahre Schlüssel zum Erfolg liegt in den
Aktivitäten rund um Risikoanalysen,
Service Level Agreements und Provider
Management. Dann lässt sich durch extern bezogene Cloud Services mit vertretbarem Aufwand ein höheres
Sicherheitsniveau als bei der InhouseVariante erzielen.
Immer mehr deutsche Unternehmen
prüfen extern angebotene Cloud Services. Als Hemmnis für deren Einsatz
werden aber immer wieder Sicherheitsbedenken und Compliance-Aspekte ins
Feld geführt. Ausgenommen hiervon sind
einzelne Dienste, die schon einige Jahre
am Markt platziert und erprobt sind.
„Die Situation erscheint paradox: grundsätzlich ermöglichen es externe Cloud
Services der Mehrzahl der Kunden, die
Sicherheit bestimmter Anwendungen
und Dienste auf ein höheres Niveau als
bislang zu heben“ sagt Wolfram Funk,
Senior Advisor bei der Experton Group.
„Da externe Cloud-Dienstleister ihre
Dienste für eine Vielzahl von Kunden
anbieten, verfügen sie über die Skaleneffekte, die hohe Investitionen in eine
hochsichere Infrastruktur erlauben.“
Solide technische Maßnahmen zur Absicherung von Cloud Services sind wichtig und bereits heute überwiegend einsetzbar. Noch wichtiger jedoch ist die
Ausgestaltung der Beziehung zum
Cloud-Dienstleister und den damit verknüpften Aktivitäten, die den Rahmen
für die technologische Ausgestaltung
prägen. „Risikoanalysen, Service Level
Agreements und Provider-Management
sind mit Blick auf Cloud Security der
Schlüssel zum Erfolg“, stellt Wolfram Funk fest. Die ISO 2700x-Reihe, BSI ITGrundschutz und ITIL geben hierfür einen geeigneten Rahmen vor.
Dies sind die zehn Regeln für eine hohe Sicherheit von extern bezogenen Cloud Services:
1. Zunächst die interne Organisationsstruktur auf Vordermann bringen sowie
Verantwortlichkeiten und Rollen für Informationssicherheit intern klären. Dies gilt
auch für das Informationssicherheits-Management und die Steuerung (Governance)
von Informationssicherheit.
Foto: kentoh - Fotolia.de
2. Die Verantwortung für Informations-Sicherheit insgesamt und für Koordination,
Management und Qualitätskontrolle externer Dienstleister verbleibt immer im
Unternehmen – auch bei extern bezogenen Cloud Services.
3. Eine detaillierte Risikoanalyse für den spezifischen Cloud Service, der extern
bezogen wird, sowie die zur Debatte stehenden Informationen und Prozesse
durchführen. Dies schließt Compliance-Risiken mit ein.
4. Ist der Business Case stimmig? Wirtschaftliche Aspekte, interne und kundenorientierte Prozessverbesserungen und weitere potenzielle Nutzeneffekte müssen
den erwarteten (Rest-) Risiken gegenübergestellt werden.
5. Sicherheitsarchitektur: Arbeitsteilung und Schnittstellen zwischen dem Provider
und dem eigenen Unternehmen detailliert festlegen. Sind die technischen und
organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen lückenlos?
6. Prozesse für Reporting, Incident Management und Audits beim Dienstleister
festschreiben.
7. Kann der Cloud-Dienstleister die angeforderte Leistung auch tatsächlich erbringen? Hier ist auch zu hinterfragen, ob er Subunternehmer einsetzt, die zu einer
(negativ) veränderten Risikoexposition führen könnten.
8. Die Einhaltung regulatorischer Anforderungen durch den Provider klären und
festschreiben, u.a. mit Blick auf den Umgang mit Daten und deren Speicherung in
bestimmten Regionen.
9. Für sicherheitsrelevante Kriterien sollen nur solche Service Level vereinbart
werden, die gemessen werden können. Die vorgeschlagene Messmethode muss
sorgfältig geprüft werden.
10. Der Kunde muss im Vorfeld festlegen, wie die Exit-Bedingungen im Falle eines
Providerwechsels aussehen. Ein „Vendor-Lock-In“ kann das Unternehmen im
Ernstfall teuer zu stehen kommen. (PM)
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SPLITTER
Risikobewusstsein schärfen und
belohnen
Der menschliche Faktor
in der IT-Sicherheit
H
annover - Internet-Betrüger
nutzen heute nicht mehr technische Angriffswege allein. Sie
spionieren Anwender aus oder manipulieren sie. Damit Mitarbeiter sicherheitsbewusst mit Computer und Internet
umgehen, sollten Vorgesetzte nicht nur
auf technische Aufklärung setzen, sondern auch besondere Verhaltensweisen
einüben. Das schreibt das IT-Profimagazin iX in der April-Ausgabe.
Bewährte menschliche Verhaltensweisen zur Risikovermeidung funktionieren nicht in der Informationstechnik.
Im Gegenteil: Oft verstärken sie sogar
die Gefahren. So hilft automatische
Musterergänzung im richtigen Leben bei
der Alltagsbewältigung. Nicht aber in
der virtuellen Welt. Schiebt etwa ein
Internet-Betrüger einem Surfer die URL
www.deutsche-bonk.de unter, sieht dieser mit großer Wahrscheinlichkeit das
Wort „Bank“, weil das Gehirn Bekanntes wieder schnell zugänglich machen
will.
Vorsicht und sicherheitsbewusstes Verhalten der potenziellen Zielpersonen.
„Wichtig ist dabei, bei dem Anwender
das Gefühl zu erzeugen, für Aspekte des
Datenschutzes und der Informationssicherheit verantwortlich zu sein“, erklärt iX-Redakteurin Ute Roos.
„Darüber hinaus sollte der Mitarbeiter
für den richtigen Umgang mit Computer und Netz positive Rückkopplung
erhalten. Auch wenn das Risiko, das er
vermindern soll, für ihn abstrakt bleibt.
Denn moderne Malware schädigt ja meist
nicht ihn direkt, sondern arbeitet heimlich im Hintergrund.“ (PM)
beitgeber zu treffen. Dazu gehört, vorab
zu klären, welche IT-Ausrüstung oder
Datenverbindung verwendet werden
darf.
Berufliches zu Hause:
Datenschutz und
Informationssicherheit
verdienen oberste
Priorität
Verlässt ihn der Telearbeiter auch nur
kurze Zeit, muss er den Computer sperren. Vergisst er dies, sollte sich der Computer nach einer gewissen Zeitspanne
ohne Eingaben automatisch sperren.
Durch Authentifizierung über sein Passwort kann der Nutzer die Zugriffsberechtigung wieder herstellen.
K
Andere seit Urzeiten eingeübte Eigenschaften des Menschen verleiten ihn
dazu, sich in unbekannten Umgebungen
am Verhalten der Mehrheit zu orientieren, generell einmal eingeschlagene Wege
beizubehalten, sympathischen Menschen
zu trauen, Autoritäten zu gehorchen,
moralischen Grundsätzen zu folgen oder
bei Zeitknappheit Regeln zu missachten. Die aus Hilfsbereitschaft gegebene
Information, dass ein bestimmter Mitarbeiter Urlaub hat, kann für einen Angreifer ein wertvoller Hinweis sein. Er
kann diesen nutzen, um einem weiteren
Kollegen das Passwort des Urlaubers zu
entlocken und sich so Zugang zu sensiblen Daten verschaffen.
öln - Telearbeitsplätze werden
in Deutschland immer beliebter: Für zehn Prozent der Erwerbstätigen gehört Heimarbeit bereits
zum Alltag. Zudem würden 62 Prozent
gern regelmäßig in den eigenen vier
Wänden arbeiten, so der Branchenverband Bitkom (Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien). Allerdings
verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatem schnell, das Haftungsrisiko des einzelnen Arbeitnehmers
steigt. „Gerade Heimarbeitsplätze bergen in punkto Informationssicherheit
viele Risiken. Denn vertrauliche Unternehmensdaten sowie Daten mit Personenbezug entziehen sich dort der
Kontrolle des Arbeitgebers“, betont ITSicherheitsexperte Martin Gasper von
TÜV Rheinland. Im häuslichen Arbeitsumfeld besteht die Gefahr, dass Familienangehörige, Mitbewohner oder Nachbarn unerlaubt auf solche Daten zugreifen können.
Gegen dieses „Social Engineering“ hilft
keine IT-gestützte Technik, sondern nur
Der Datenschutz-Experte empfiehlt
daher, feste Absprachen mit dem Ar-
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Arbeitgeber sollten konkrete Richtlinien formulieren, die besonders Aspekte
der Informationssicherheit und des Datenschutzes berücksichtigen. Diese können etwa beinhalten, dass Daten Firmeneigentum darstellen, das nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zurückzugeben ist. Außerdem sollte der Arbeitsplatz in einem separaten, abschließbaren Raum untergebracht und für Außenstehende nicht zugänglich sein.
Foto: doug Olson - Fotolia.de
Wer von zu Hause aus arbeitet, bringt
Unternehmensdaten dorthin. Generell
gilt: Transportable Datenträger wie USBSticks oder externe Festplatten nie offen
herumliegen lassen - Datendiebe haben
sonst ein leichtes Spiel. Eine Verschlüsselung verhindert den Zugriff durch
Unbefugte im Falle von Verlust. Um
Sicherheitsprobleme zu vermeiden, sollte
gleichzeitig die elektronische Datenübermittlung vom und zum Firmennetz
am Telearbeitsplatz nur über eine speziell verschlüsselte Verbindung erfolgen.
(OTS)
SPLITTER
CeBIT 2010: ein voller Erfolg
D
ie Modernisierung der Verwaltung ist eng mit der Entwicklung der
Informationstechnik (IT) verknüpft. IT-Lösungen, die es der Berliner
Verwaltung bereits heute ermöglichen effizienter und bürgernäher zu
arbeiten, zeigte das ITDZ Berlin auf der Computermesse CeBIT 2010 (2.-6. März im
Public Sector Parc in Halle 9). Gemeinsam mit seinen Partnern, wie dem Standesamt
I oder der Ausländerbehörde, informierte das ITDZ Berlin über den aktuellen Stand
bei elektronischen Akten, Registern oder Verfahren. Insgesamt stellten wir zehn
moderne Lösungen für die “ServiceStadt Berlin” aus.
Das ITDZ Berlin bietet den öffentlichen Institutionen des Landes zahlreiche auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit abgestimmte IT-Services.
Weitere zentrale Standthemen waren
Bürgerservices wie das elektronische
Termin- und Zeitmanagement für Institutionen mit hohem Publikumsverkehr
und die Servicenummer 115. Praxisbeispiele für elektronische Vorgangsbearbeitung - unter anderem die Lösung
für die Umsetzung der europäischen
Dienstleistungsrichtlinie im Land Berlin
- informierten zahlreiche Besucher über
die IT-Projekte der Hauptstadt. Ebenfalls am Stand vertreten war die Berliner
Polizei mit der aktuellen Version des
Verfahrens „POLIKS“.
Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ
Berlin: „In den letzten Jahren wurden in
Berlin zahlreiche IT-Projekte angestoßen, die wegweisend für die Hauptstadt
sind. Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr
so viele erfolgreiche Ergebnisse, von
der elektronischen Akte bis zum Webportal des einheitlichen Ansprechpartners, präsentiert zu haben.“
Foto: Moritz Vennemann - Der repräsentative Stand des ITDZ Berlin im Public
Sector Parc
Foto: Andrea Braun - „ServiceStadt Berlin“im Mittelpunkt
Vom dem neuen elektronischen Termin- und Zeitmanagementsystem profitieren Bürger und Verwaltung gleichermaßen. Besucher werden per SMS über
abnehmende Warteschlangen informiert
und ersparen sich somit lästige Wartezeiten. Für die Mitarbeitenden der Verwaltung bringt das System eine neue
Übersichtlichkeit der täglichen Terminarbeit. Auch zuvor vereinbarte Termine, die online oder bei der Behörde vor
Ort gebucht, bearbeitet und bestätigt
wurden, sind in das System integriert und
mit dem SMS-Service verknüpft. Perspektivisch wollen die Behörden Berlins die Bürger
mit dem neuen System zentral über die Wartezeiten in allen Berliner Ämtern informieren, damit diese gegebenenfalls eine Behörde
mit weniger Andrang vorziehen können.
Der Stand des ITDZ Berlin wurde auch
in diesem Jahr wieder von der Berliner
Politik besucht. Bürgermeister und
Wirtschaftssenator Harald Wolf und der
Berliner IT-Staatssekretär Ulrich
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Foto: Moritz Vennemann
Umweltschutz und Kostensenkung:
Darstellung der Energieeffizienz von
Thin-Client und Green IT-PC des
ITDZ Berlin
Foto: Moritz Vennemann
Die Servicenummer 115 und die
Berliner Polizei mit dem Verfahren
„POLIKS“
Foto: Moritz Vennemann
Das elektronischen Termin- und
Zeitmanagementsystem wurde von
Dennis Wacek Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf und Vorstand
Konrad Kandziora präsentiert (v.l.n.r.)
2/10
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SPLITTER
Freise ließen sich die neuesten
Lösungen präsentieren. Sie zeigten sich
von der Vielseitigkeit, dem Entwicklungsstand und der Professionalität der
vorgestellten Systeme beeindruckt.
Vorstand Konrad Kandziora zog folgende Bilanz: „Das ITDZ Berlin zeigte
im Public Sector Parc zusammen mit
unseren Kunden, wie wir die Berliner
Verwaltung effektiver, bürgernäher und
umweltfreundlicher machen können.
Die Kooperation mit unseren Kunden
ist besonders zu betonen, weil an den
Ständen der anderen Bundesländer
immer öfter die Zusammenarbeit mit
Firmen zu sehen war.“ (EB)
Die Trends und Themen
der CeBIT 2010
H
annover - Die Trends und Themen der CeBIT 2010 spannten
einen Bogen vom App-Boom
über 3D-Technologien bis zum digitalen Gesundheitsassistenten. Bei den
Business-IT-Lösungen standen Cloud
Computing, SaaS, ERP-Lösungen mit
neuen Funktio-nalitäten und energieeffiziente Virtualisierungssysteme im
Vordergrund.
Mobiles Internet revolutioniert den
Alltag
Die Leitmesse für die digitale Wirtschaft
zeigte, wie das mobile Internet mit einer
Fülle von Anwendungen und Services
unseren Alltag revolutioniert. Apps, jene
praktischen Mini-Programme, die sich
mit wenigen Fingertipps auf die
Smartphones der neuesten Generation
laden lassen, sind ein Milliardengeschäft.
Allein in diesem Jahr werden die HandyNutzer rund 4,5 Milliarden Apps aus
dem Internet laden. 2013 werden es
schon über 21,6 Milliarden sein - ein
Plus von 380 Prozent (Studie: Gartner).
Auf der CeBIT wurden zahlreiche Apps
präsentiert - vom Lotsen durch die auch
im mobilen Web boomenden sozialen
Netzwerke über Augmented-Reality-
Lösungen, die reale Bilder mit Infos aus dem Netz verknüpfen, bis zu Popstar-Apps,
die ein Top-Thema auf der erstmals veranstalteten Musikmesse CeBIT Sounds!
waren.
Die Webciety mit all ihren Möglichkeiten zur Vernetzung sorgt aber nicht nur für
grenzenloses Entertainment über alle technischen Plattformen hinweg. Viele Aussteller präsentierten auf der CeBIT 2010 Tools zur sicheren Datenspeicherung im
Netz (Cloud Computing), die überall den Zugriff per Smartphone, Netbook oder
Laptop erlauben. Dazu kommen intelligente Content-Management-Systeme, die
sämtliche Medienkanäle bedienen und die Inhalte automatisch an jedes gewünschte
Ausgabegerät weitergeben - vom Printprodukt bis zum Handy.
Schneller, sparsamer und schöner: Smartphones, Netbooks und mehr
Die auf der CeBIT 2010 vorgestellten Handys kann man durchaus als Mini-PCs mit
Telefonanschluss bezeichnen. Dank einer Prozessorleistung von bis zu einem
Gigahertz verarbeiten die Geräte mehrere Kommandos gleichzeitig und bieten
vielfältige Verbindungen. So sind die aktuellen Modelle mit WLAN-Schnittstellen
und HSPA-Funkmodul (Übertragungs¬leistung: bis zu 7,2 Megabit pro Sekunde) für
den schnellen drahtlosen Zugang ins Internet ausgestattet. Der nächste Ausbauschritt der mobilen Breitbandnetze (HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s) soll noch in diesem
Jahr erfolgen. In mehreren Showcases zeigte die CeBIT 2010 auch schon die Zukunft
des Mobilfunks: Der UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE) ermöglicht
Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s. Mit diesem Datendurchsatz
sollen dann Live-TV in HD-Qualität und Online-Spiele auf dem Handy Realität
werden.
Als weitere Highlights boten die meisten auf der CeBIT 2010 gezeigten SmartphoneNeuheiten Touchscreen-Bildschirme mit komfortabler Bedienung per Fingertipp.
Bei den Bildschirmen ging der Trend in Hannover eindeutig zu AMOLED-Displays
(Active Matrix Organic Light Emitting Diode). Diese Bildschirmtechnik ermöglicht
ein helleres Bild, bessere Farben, schnellere Reaktionszeiten und einen deutlich
geringeren Stromverbrauch. Publikumslieblinge auf der diesjährigen CeBIT waren
auch die kompakten Netbooks, die in jeder Tasche Platz finden und sich leistungsmäßig immer stärker an die deutlich teureren „ausgewachsenen“ Mobilrechner
heranpirschen. Bei vielen der praktischen Mini-Rechner sitzen mittlerweile Grafikund Hauptprozessor auf einem Chip. Dadurch sparen die Anbieter nicht nur Platz
auf der Hauptplatine, sondern senken auch den Energiebedarf, was eine deutlich
längere Akku-Laufzeit zur Folge hat.
3D-Technologien als Attraktion der diesjährigen IT-Schau
Einer der großen Trends der CeBIT 2010 war das Thema 3D. In ihrem Schwerpunkt
„Next Level 3D“ zeigte die Messe, was es derzeit an passender Hard- und Software
fürs Heimkino und professionelle Anwender zu kaufen gibt. Die Bandbreite reichte
von 3D-fähigen Computermonitoren über Beamer bis zu hochwertigen GamingNotebooks.
Um die packenden, dreidimensionalen Szenen aktueller Spiele-Bestseller am PC
erleben zu können, liefern einige Hersteller die passende 3D-Brille gleich mit.
Darüber hinaus waren auf der CeBIT 2010 die ersten Kompaktkameras zu sehen, die
Fotos und Videos in 3D aufnehmen können - teilweise sogar in HD-Auflösung (1280
x 720 Pixel). Auch die neuen 3D-Projektoren, die Filme und Spiele in dreidimensionalen HD-Bildern auf die Wohnzimmerwand projizieren, zogen das Publikum an.
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SPLITTER
Kundenveranstaltung auf. Mehr als 3
000 SAP-Experten, -Kunden und -Partner nutzten die Gelegenheit, zeitgleich
die CeBIT 2010 zu besuchen.
Siegeszug von Cloud Computing und
SaaS
Foto: obs/Deutsche Messe AG Hannover - Die Trends und Themen der CeBIT 2010
spannten einen Bogen vom App-Boom über 3D-Technologien fürs Heimkino bis zum
digitalen Gesundheitsassistenten.
Im „future parc“ der CeBIT 2010 wurde die XML3D-Technologie vorgeführt,
die das Internet-Format HTML um 3D-Fähigkeiten erweitert. Damit lassen sich
schon jetzt entsprechende Elemente in jede Website einbauen. Als Zentrum für
Innovationen war die Zukunftsschau auch in diesem Jahr ein Besuchermagnet. Auf
rund 6 000 Quadratmetern stellten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und
Ministerien zukunftsweisende Projekte vor. Das CeBIT-Motto „Connected Worlds“
war in diesem Bereich allgegenwärtig. So entführte die Sonderschau „Connected
Living“ die Besucher in die Lebenswelt von Morgen, in der verschiedene Hausgeräte
in der Lage sein werden, sich untereinander zu verständigen - vom digitalen
Energieassistenten, der den sparsamen Umgang mit Heizung und Beleuchtung
überwacht, bis zur virtuellen Küchenhilfe, die Tipps für eine gesunde Ernährung
liefert.
Software und Dienstleistungen als Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft
Der Besucherandrang in den Hallen 2, 3, 4 und 5 machte klar, dass BusinessLösungen in allen Branchen auf den Investitionslisten der Entscheider einen vorderen Platz einnehmen. Aussteller, darunter Branchengrößen wie IBM, Microsoft und
SAP ziehen eine positive Bilanz. Software und Dienstleistungen sind die Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft, so auch das Ergebnis einer Studie, die das
Karlsruher Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI erstellte
und auf der CeBIT 2010 erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Im Jahr 2030 wird
der ITK-Sektor in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von 90 Milliarden Euro
erwirtschaften und damit die ehemaligen Paradepferde der deutschen Volkswirtschaft wie Maschinen- und Fahrzeugbau auf die Plätze verweisen. Bis zu 452 000
neue Arbeitsplätze werden im genannten Zeitraum in der Software- und ITDienstleistungsbranche entstehen.
SAP World Tour 2010
Erstmals wurde die CeBIT in diesem Jahr zum Zentrum der SAP-Gemeinde. In den
Hallen 19 und 20 schlug der Software-Riese aus Walldorf die Zelte für seine jährliche
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Der Siegeszug von Cloud Computing
und SaaS (Software as a Service) setzte
sich auch in diesem Jahr auf der CeBIT
2010 fort. Cloud Computing versetzt
auch kleinere und mittelständische Unternehmen in die Lage, für ihre
Geschäftsprozesse von modernster
Technologie zu profitieren, ohne in teure
Hard- und Software zu investieren. Der
Kostenfaktor und eine einfache Verwaltung sind Treiber von SaaS. Außerdem
lassen sich durch SaaS Lösungen problemlos skalieren. Dies ermöglicht ein schnelles
Mitwachsen der Lösungen, wenn das
Geschäftsvolumen steigt. Auf der CeBIT
2010 präsentierten zahlreiche Anbieter
branchenspezifische Lösungen, die dem
Mittelstand den schnellen Einstieg in Cloud
Computing und SaaS erleichtern.
ERP-Systeme mit neuen Funktionalitäten
Neue ERP-Systeme integrieren umfassende Funktionalitäten für E-Commerce,
Mobile Computing und Business
Intelligence (BI). Zahlreiche Lösungen
adressieren speziell den Mittelstand.
Mittelständische Unternehmen sind seit
jeher das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, müssen sich aber zunehmend im
globalen Wettbewerb behaupten. Mit
flexiblen IT-Anwendungen, welche die
Geschäftsprozesse über die Unternehmensgrenzen hinaus mit denen von
Partnern, Lieferanten und Kunden verbinden, kann der Mittelstand den Herausforderungen der Weltmärkte begegnen. Dafür bieten ERP-Systeme heute
ein integriertes Business-Process-Management (BPM), das vordefinierte
Standardprozesse enthält, aber auch die
Definition eigener Geschäftsprozesse
erlaubt. Zu den Ausstattungsmerkmalen
moderner ERP-Systeme gehört zudem
eine anwenderfreundliche Bedieneroberfläche.
SPLITTER
Mobilität ist eines der Schlagworte
der IT. Mobile Clients, wie Blackberrys,
Smart Phones oder andere tragbare
Devices müssen heute jederzeit auf Daten aus dem ERP-System zugreifen können oder diese vom Einsatzort außerhalb des Unternehmensnetzes übertragen können. Die zeitnahe Aktualisierung
von Daten ist ein wichtiger Faktor im
weltweiten Wettbewerb.
Customer Relationship Management
als Wachstumsmotor
Kundenbeziehungsmanagement gehört
im Bereich der Geschäftsanwendungen
zu den Wachstumsmotoren. Das Interesse an CRM-Anwendungen ist hoch.
Mitarbeiter aus dem Kundensupport
oder dem Vertrieb haben somit vor Ort
beim Kunden direkten Zugriff auf alle
aktuellen Daten und Abläufe und können gleichzeitig von unterwegs aus Prozesse anstoßen, um Kundenwünsche
schneller zu erfüllen.
ECM- und DMS-Hersteller bündeln
Anwendungen
Unter den Oberbegriffen EnterpriseContent-Management (ECM) und
Dokumentenmanagement Systeme
(DMS) bündeln Hersteller eine Vielzahl
von Anwendungen wie Office-, Records, Knowledge- und eMail-Management
sowie die nahtlose Integration von Office-Lösungen. Hinzu kommen elementare Funktionen wie die Archivierung
und Workflow-Optionen für die transparente Abwicklung von Geschäftsprozessen. Es kommen mehr und mehr
Systeme auf den Markt, die sich an den
individuellen Anforderungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen ausrichten. Maßgeschneiderte
Komplettpakete unterstützen die Unternehmen, Abläufe transparenter zu
gestalten und Prozesse zu optimieren.
Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen
Die öffentlichen Verwaltungen müssen
in den nächsten 15 bis 18 Monaten
Herkulesaufgaben meistern. Es heißt,
mit immer schmaleren Mitteln zu
haushalten. Der Public Sector Parc bildete auf der CeBIT 2010 ab, was die
Modernisierung in den öffentlichen
Verwaltungen vorantreibt. Bürokratieabbau, Bürgerservice und Dienstleistungsorientierung, Shared Services sowie das Konzept der vernetzten Verwaltung standen dabei im Fokus. Ein stark
beachtetes Thema war die Einführung
des neuen Personalausweises, die am
1.November 2010 ansteht. Der intensive Dialog und das hohe Fachbesucheraufkommen im Public Sector Parc hat
die zunehmende Innovationsbereitschaft der öffentlichen Verwaltung deutlich gezeigt.
Green IT: Produzieren und Leben
im Energiespar-Modus
Die unabhängige Non-Profit-Organisation The Climate Group geht in ihrer
aktuellen Studie „SMART 2020 - Entwicklung zu einer emissionsarmen Wirtschaft im Informationszeitalter“ davon
aus, dass mit der Unterstützung neuer
Informations- und Kommunikationstechnologien bis zum Jahr 2020 weltweit etwa 15 Prozent aller Kohlendioxid-Emissionen und 600 Milliarden Euro
Energiekosten eingespart werden können.
Die CeBIT 2010 war eine wichtige Station auf dem Weg dorthin: mit energieeffizienten Virtualisierungssystemen
(Smart Infrastructure) sowie zahlreichen
Strom sparenden und umweltschonend
produzierten Servern, Displays und
Notebooks. Auch das Thema Wertstoff-Recycling kam nicht zu kurz.
Schließlich wird auch das schönste, technologisch perfekte Gerät irgendwann
zum Auslaufmodell. Denn die IT-Welt
dreht sich immer weiter - bis zur nächsten CeBIT vom 1. bis 5. März 2011 in
Hannover.
Verbesserung der
Kundenzufriedenheit
im Service Center des
ITDZ Berlin
D
as Service Center des ITDZ
Berlin führt mit seinen Kunden aus der Berliner Verwaltung Workshops durch, um die Zusammenarbeit im Bereich des telefonischen
Auskunfts- und Vermittlungsdienstes zu
verbessern. Dabei werden gemeinsam
Ursachen und Verbesserungspotentiale
identifiziert. Die Teilnehmer des
Kundenworkshops formulieren ihre
Anforderungen an die Optimierung der
Servicequalität. Am Ende stehen die
entwickelten Lösungsansätze fest, deren Umsetzung sogleich unter den Beteiligten diskutiert und vereinbart wird.
In einem Kundenworkshop am
20.01.2010 mit den Bezirksämtern
Charlottenburg-Wilmersdorf und
Friedrichshain-Kreuzberg konnten
beispielweise folgende konkreten
Schwerpunkte für eine verbesserte Zusammenarbeit festgelegt werden:
Verbesserung der Datenqualität
im elektronischen Telefonbuch (ETB)
hinsichtlich Aktualität, Vollständigkeit
und Genauigkeit.
•
Verbesserung des Informationsaustausches und Informationsflusses
zwischen dem Service Center und der
Behörde durch die Benennung eines
einheitlichen Ansprechpartners.
•
Vermeidung von Informationsverlust bei tagesaktuellen Geschehnissen durch Vereinheitlichung der
Informationsübergabe über ein standardisiertes Mailformular.
•
Erhöhung der Erreichbarkeit der
Verwaltung und des Service Centers für
den Anrufer.
•
Der Kundenworkshop war ein voller
Erfolg für alle Beteiligten. Die
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SPLITTER
Schwerpunkte wurden umgehend
in einer Zielvereinbarung festgehalten.
Die nächsten Veranstaltungen in diesem Rahmen sind bereits geplant und
werden in den kommenden Monaten
mit weiteren Kunden des Service Centers durchgeführt. Der Inhalt der Veranstaltungen wird, neben einer Besichtigung des Service Centers, in der Analyse
der momentan noch unbefriedigenden
Aspekte, den daraus abgeleiteten Anforderungen und den gemeinsam entwickelten Lösungsansätzen bestehen. Auch
hier soll am Ende eine gemeinsame Zielvereinbarung entstehen, in der Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit fixiert werden um den Hauptzielen Bürgerfreundlichkeit und Servicequalität optimal gerecht zu werden.
Eine Grundlage für diese Dienstleistung ist die telefonische Vermittlung,
die im Service Center des ITDZ Berlin
über das ETB erfolgt. Um eine umfassende Auskunft sowie schnelle und
zielgenaue Vermittlung durchführen zu
können, müssen dem Service Center die
Telefon- und Organisationsdaten der
genannten Behörden immer aktuell zu
Verfügung stehen. Selbst kurzfristig anfallende Informationen wie die außerplanmäßige Schließung eines Amtes oder
der Ausfall einer Fachanwendung müssen dem Service Center bekannt sein.
Dies ist nur möglich, wenn die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und
dem Service Center, das ja im telefonischen Kundenkontakt im Namen der
betreffenden Behörde auftritt, reibungslos funktionieren.
Erfahrungen und statistische Auswertungen der letzten Monate haben gezeigt, dass der telefonische Auskunftsund Vermittlungsdienst im Service Center des ITDZ Berlin weiter optimiert
werden kann. Insbesondere soll die
Wartezeit des Bürgers bei telefonischen
Anfragen weiter verkürzt und die Qualität der telefonischen Auskunft verbessert werden.
Erste Gespräche mit den Kunden aus
den Berliner Behörden haben gezeigt,
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dass die genannten Ziele nur erreicht werden können, wenn sowohl das Service
Center des ITDZ Berlin als Anbieter des telefonischen Auskunfts- und Vermittlungsdienstes als auch die Verwaltung gemeinsam daran arbeiten, diesen Zustand zu
verbessern. Hintergrund ist die gegenseitige Abhängigkeit des Service Centers und
der Kunden in der Berliner Verwaltung hinsichtlich des Informationsaustausches.
Foto: Steven Vona - Fotolia.de
Im Service Center des ITDZ Berlin gehen die Telefonanrufe für die Einwahlnummern der meisten Berliner Behörden ein, darunter sind:
•
•
12 Bezirksämter,
8 Senatsverwaltungen,
•
22 Finanzämter,
•
29 Justizbehörden (darunter nahezu alle Gerichte) und
•
25 nachgeordnete Einrichtungen (Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin etc.).
Zu den weiteren Aufgabenschwerpunkten gehören zwei zentrale Servicenummern:
(030) 900 und 115. Diese sind keiner Behörde direkt zugeordnet, sondern stellen
einen allgemeinen Zugang zur Verwaltung dar. Insgesamt gehen auf weit mehr als
100 verschiedenen Rufnummern täglich bis zu 25.000 Anrufe ein. Diese werden
durch ein sogenanntes fähigkeitsbasiertes Routing auf die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter verteilt.
Je nach individueller Vereinbarung mit der jeweiligen Behörde erfolgt anhand des
vom Anrufer geäußerten Anliegens mindestens eine Zuständigkeitsklärung sowie die
Übermittlung von einfachen Auskünften. Anschließend ist oft eine zielgenaue
Vermittlung an die zuständige Stelle in der Verwaltung nötig. Oberstes Ziel ist es
dabei, den Anrufer nur ein einziges Mal zum endgültigen Ansprechpartner weitervermitteln zu müssen. Mit dieser Dienstleistung soll das hohe Maß an Bürgerfreundlichkeit und Servicequalität, heute die Hauptziele von Behörden und Verwaltungen, maßgeblich gesteigert werden. (EB)
SPLITTER
Agile Planung
Rückblick auf die
interPM 2010
U
nter Schirmherrschaft der GPM
Deutsche Gesellschaft für
Projektmanagement trafen sich
im April interessierte Projektmanager,
diesmal stand das Thema „Projektarbeit
zwischen Effizienzdruck und Qualitätsanforderungen“ im Fokus.
Fast die Hälfte aller Vorträge beinhaltete das Thema „agile Planung“. Unter
diesem Schlagwort oder auch dem Begriff „Scrum“ findet man interessantes
Material im Internet.
Der Vortrag von project biz zeigte auf,
wie über eine Historisierung der Planung grundlegende Voraussetzungen
geschaffen werden können, um agile
Planung tatsächlich steuerbar im Unternehmen nutzbar zu machen.
Projekte resultieren aus Anforderungen,
die ein Zielsystem beschreiben. Die erwarteten Ergebnisse beziehen sich auf technische Systeme, Organisationen, Prozesse
etc. Es wird eine Projektidee erarbeitet, in
der die Randgrößen wie Ergebnisse, Termine, Budgets und Ressourcenanforderungen grob skizziert sind.
Die Daten aus dieser Idee werden für
die Wirtschafts- bzw. Haushaltsplanung
eingestellt. Damit ist das Spannungsfeld
eröffnet: Der Widerspruch zwischen einem dynamischen Projektgeschehen und
einem starren Kostenrahmen.
Spätestens hier stößt jeder Projektverantwortliche an enge Grenzen: Die Rahmenbedingungen, die beim Aufsetzen des Projektes als erste Skizze vorlagen, sind als
feste Vorgaben zementiert. Dieses Problem ist bekannt, allerdings liefern die
heutigen Ansätze zur Bewältigung nur teilweise konstruktiv wirkende Lösungen:
•
•
•
Das Projekt wird zum Festpreis ausgeschrieben. Damit wird versucht, das
Risiko einer zu geringen Budgetschätzung auf den Auftragnehmer zu verlagern. Dies funktioniert nur bedingt: Kleine Auftragnehmer gehen an solch
einem Projekt pleite, die „Großen“ dagegen haben eingeführte Mechanismen, um sich „zu wehren“, d.h. es ist ein professionelles Nachforderungsmanagement etabliert. In beiden Fällen schlägt das Risiko auf den Auftraggeber zurück.
Es werden Vorprojekte organisiert, um sich den tatsächlichen Planungsdaten
weitgehend zu nähern. Diese Methode funktioniert tatsächlich, muss aber im
Rahmen von Planungshorizonten bzw. -zyklen agieren und führt eventuell zu
bedeutenden Verzögerungen.
Die Bereitstellung von Puffern für Projektbudgets ist in Zeiten der Kostenoptimierung etwas verloren gegangen. Puffer schaffen die Sicherheit, ein
effektives Projekt ergebnisorientiert weiterführen zu können, auch wenn
zusätzlich zu erarbeitende Teilergebnisse auftauchen, die entsprechende
Zusatzkosten generieren. Der Projektleiter beschäftigt sich mit der Organisation der Ergebniserstellung statt sich mit der Beschaffung von Budget
herumzuschlagen. Achtung: Die professionelle und objektive Verwaltung
und Freigabe von Puffern bedingt eine eigenständige Rolle und Verantwortung in der Projektorganisation.
Agile Planung verlangt eine ständige Anpassung der Planung. Wie erkennt man
rechtzeitig, ob Zieltermine oder Budgetgrenzen verletzt werden bzw. wo dafür ein
Risiko besteht? Eine wirksame und praktische Methode besteht in der Nutzung einer
Planungshistorie.
Auswertung des zeitlichen Trends
Die initialen Werte (Meilensteine, Planbudget etc) werden bei jeder Planänderung
fortgeschrieben. Daraus können Trendanalysen abgeleitet werden. Die bekannte
Meilensteintrendanalyse lässt sich in folgendem vereinfachten Beispiel so auswerten:
Das Projekt ist mit drei Meilensteinen geplant:
In den Vorträgen wurde die Notwendigkeit aufgezeigt, eine Projektplanung ständig zu aktualisieren und die Projektprozesse unter Einbeziehung der erarbeiteten Zwischenergebnisse zu optimieren. Viele Details einer „Projektproduktion“ müssen angepasst werden.
Von der Teamzusammensetzung über
Methoden, Abläufe, Zwischentermine,
Teilergebnisse bis hin zu den zur Verfügung zu stellenden Budgets.
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Das Projekt wurde am 1.4; 1.05 und 1.06 aktualisiert. Während der 1. Meilenstein
(unterste Linie) zweimal „nach hinten“ korrigiert wurde, hat der Projektleiter den
letzten Meilenstein (oberste Linie) belassen. Da auch der 2. Meilenstein beim letzen
Update verschoben wurde, ist die Wahrscheinlichkeit zum Einhalten des EndeTermins wohl nicht gegeben.
Die Auswertung solcher Daten unter Einbeziehung weiterer Informationen ist
aussagefähig und verlangt nur ein Minimum an Eingabedaten:
„Agile Planung“ ist sicherlich eine weitere
Näherung, den Projektgedanken
gesamtheitlich auch für die Planung zu
erfassen. Aus Sicht des Autors ist der A0Projektplan an der Wand im Arbeitszimmer des Projektleiters eher ein Zeichen für
Coachingbedarf als Qualitätsmerkmal für
gute Kommunikation.
Agile Planung lässt sich nur controllen
(steuern), wenn es Freigaben jeweils nach
relevanten Änderungen gibt. Oder anders
herum: Die Planungsfreigabe verfällt und
muss neu beantragt werden, wenn durch
Neuplanungen gesetzte Vorgaben verletzt
werden. Dies erfordert eine Historisierung
der Planung, um revisionssicher das Wechselspiel von Anforderung und Freigabe
verfolgen zu können.
Unter www.factory-biz.de kann eine
Lernsoftware genutzt werden, mit der
diese Methode getestet werden kann.
Die Anleitung finden Sie unter
www.factory-biz.de
Kostentrendanalyse
DR. MANFRED FITZNER
Ähnlich wie die Meilensteintrendanalyse könnte auch die „Ganglinie“ der Kosten als
Signal ausgewertet werden.
Effizienter Staat 2010
B
Fazit
Die immer noch schlechte Erfolgsquote von Projekten bedingt, das Projektmanagement immer ein aktuelles Thema ist und auch bleiben wird.
Ob Schlagwort, Mode oder Methode:
Mit immer neuen Themen versuchen Theoretiker, Methodiker und Praktiker Lösungen zu entwickeln und am Markt zu platzieren.
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erlin bietet mit einer zentralen
Online-Anlaufstelle für Investoren aus ganz Europa die Möglichkeit, sich im Internet über Unternehmensgründungen in der Hauptstadt
zu informieren (www.ea.berlin.de). Auf
der Kongressmesse "Effizienter Staat"
(27. und 28. 4. 2010) informierte das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ
Berlin) über die Lösung, auf der das
neue Angebot basiert. Bei dem Aufbau
des Services stand beim Software-Design das Prinzip der Wiederverwendbarkeit im Vordergrund. Deswegen setzte das ITDZ Berlin auf eine serviceorientierte Architektur (SOA) als Basis
für flexibel verknüpfbare E-Government
Dienste. Ergänzend zu dem neuen Service präsentierte der IT-Dienstleister auf
der Kongressmesse Angebote für den
elektronischen Bürgerservice der Hauptstadt. (EB)
SPLITTER
Neues Opinion Paper von Detecon
unterstreicht Business-Nutzen
von Mashup-Applikationen
Mit Mashups zu
flexiblen IT-Systemen
B
onn/Eschborn - MashupTechnologien bieten nicht nur
Web-2.0-Anbietern, sondern
auch klassischen Unternehmen großen
Nutzen, da sie deren IT-Systeme um
individuelle Funktionen erweitern können. Dies betont das neue Opinion Paper „Die Individualisierung der IT Vorteile und Grenzen von Mashups in
Unternehmen“ der ICT-ManagementBeratung Detecon International. So lassen sich mit Mashups schnell und einfach externe Dienste und Informationen in unternehmenseigene Web- Angebote und Applikationen integrieren.
Sicher und leistungsfähig geschieht dies
jedoch nur dann, wenn eindeutige Richtlinien den Einsatz von Mashups und
deren verknüpften Applikationen regeln.
Laut Detecon-Autoren erlauben
Mashups eine deutlich individuellere
Nutzung der Unternehmens-IT. Beispielsweise lassen sich klassische ITAnwendungen flexibel mit Nachrichten
aus unternehmensinternen und externen Datenquellen anreichern. Darüber
hinaus verschaffen Mashups den Nutzern mehr Freiheiten in der Bedienung
von Informationssystemen. Deshalb sei
es über Mashups auch möglich, die oft
gegenläufigen Ziele von IT-Betrieb und
Anwendern in Einklang zu bringen. So
dringt der Betrieb meist auf Zentralisierung und Standards, während viele
Nutzer individuelle Lösungen auf Basis
von Eigenentwicklungen bevorzugen.
Betriebsaufwand. Weiterhin lassen sich
mit frei verfügbaren Werkzeugen wie
„Yahoo Pipes“ Webservices ohne tiefe
Programmierkenntnisse verknüpfen, so
dass die Einführungszeit neuer Mashups
in der Regel sehr kurz ausfällt.
BITKOM veröffentlicht
Leitfaden „Betriebssichere Rechenzentren“
“Beim Einsatz von Mashups müssen
Unternehmen besondere Maßnahmen
ergreifen, um Leistung, Kosten und Sicherheit dieser Anwendung zu gewährleisten“, betont Alexander Bruns, Senior Consultant bei Detecon und Autor
des Opinion Papers. „Denn an der Entwicklung von Mashups sind eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure im Unternehmen beteiligt.“ Für den zuverlässigen und sicheren Betrieb dieser neuartigen Business-Applikationen müssten
Unternehmen deshalb Rahmensysteme
wie zum Beispiel ITIL (IT Infrastructure
Library) berücksichtigen.
B
Schließlich schafft laut Bruns eine zentrale Mashup-Plattform Transparenz. Sie
inventarisiere automatisch alle geschaffenen Mashups und binde unternehmensexterne Daten einfach ein. „Im
Gegensatz zur institutionalisierten Anwendungsentwicklung bleiben die Vorteile eines individuellen Vorgehens erhalten“, analysiert Bruns, „den Überblick verliert das Unternehmen dank der
zentralen Plattform jedoch nicht.“
Das Detecon-Spotlight „Die neue Individualisierung der IT - Vorteile und
Grenzen von Mashups in Unternehmen“
steht unter www.detecon.com/mashups
kostenlos zum Download zur Verfügung. (PB)
ITDZ Berlin:
Kurze Einführungszeiten
innovativ
Indem Unternehmen eine zentrale
Entwicklungsplattform für Mashups
aufbauen und Anreize für gemeinsame
Projekte schaffen, reduzieren sie zudem
generell ihren Entwicklungs- und
qualitätsorientiert
wirtschaftlich
umweltgerecht
erlin - Heute können es sich nur
noch wenige Unternehmen leisten, wenn ihr Rechenzentrum
mehrere Tage im Jahr ausfällt. Nach
einer Studie der Meta Group verschwindet jedes zweite Unternehmen, das 10
Tage auf seine wichtigsten IT-Systeme
verzichten muss, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre vom Markt. „Alle
Unternehmen müssen sich heute die
Frage stellen, wie hoch die maximal
tolerierbaren IT-Ausfallzeiten sind“, sagt
Holger Skurk, Experte für IT-Infrastruktur beim BITKOM. Der Begriff
„Verfügbarkeit“ bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, mit der ein System zu
einem gegebenen Zeitpunkt wie geplant
genutzt werden kann. „Der Wert der
gerade noch erträglichen IT-Ausfallzeiten ist die Basis für Planung und
Betrieb eigener Rechenzentren oder aber
den Leistungsbezug über externe Firmen“, so Skurk.
Ein neuer BITKOM-Leitfaden
„Betriebssichere Rechenzentren“ gibt
Tipps für deren Planung und Implementierung: Welche Geräte werden für
welche Anforderungen benötigt? Wie
sollte verkabelt werden? Auf welche
Weise kann Strom gespart werden?
Zudem gibt es eine Übersicht über die
wichtigsten gesetzlichen Richtlinien und
Anforderungen. „Technische Lösungen
reichen nicht aus für eine hohe
Verfügbarkeit, Unternehmen brauchen
dafür auch die richtige organisatorische
Struktur. Dazu zählen geschultes Servicepersonal und genaue Vorgaben für das
Verhalten im Notfall“, sagt Skurk.
Der Leitfaden kann unter http://
www.bitkom.org/de/themen/
36795_42509.aspx kostenlos heruntergeladen werden. (PM)
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Die Arbeit im Home-Office ist dank moderner Kommunikationsmittel schon heute für
viele Arbeitnehmer Realität. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des
Hightech-Verbands BITKOM unter 1.000 Personen ergeben (siehe auch Seite 41).
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Pressestelle:
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Druck:
IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox DocuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O
Gastautoren:
Faye Preusse, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Dr. Manfred Fitzner, project biz, Berlin
Titelfoto:
Axel N icklas
SPLITTER Nr. 3/2O1O erscheint voraussichtlich im August 2O1O
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