2014/02 - Punkt das Magazin

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2014/02 - Punkt das Magazin
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S P I TA L B US I N ESS
«Sc hwei z er Jugend for sc ht »
i m D epa r t ement K l i n i sc he
For sc hu ng S eit e 14
R E P O R TAG E
Neue O p erat ion s räu me f ü r
d a s Spit a l A a rb er g S eit e 6
PE R S PEK T I V E N
Si lv i a Beger t , L eit er i n A b t ei lu ng Au sbi ldu ng Spit a l
Ne t z Ber n S eit e 18
E D I TO R I A L
Eine einmalige Chance
NEWS
03Arbeitssicherheit
04 PAI und BEKO
05 PedNet Bern
S P I TA L B U S I N E SS
06 Neuer OP im Spital Aarberg
08 Porträt Danny Wey
10 Porträt Franziska Utiger Diggelmann
12 Porträt Christina Hiltbrunner
14 Schweizer Jugend forscht
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von Inselspital und Spital Netz Bern
Heute lesen Sie mein erstes Editorial. Zunächst möchte ich
mich bei Urs Birchler bedanken, dass er mir in der ersten Zeit
stets mit Rat zur Seite stand. Dafür bin ich ausgesprochen
dankbar. Ich habe in den ersten Monaten meiner neuen Tätigkeit die unterschiedlichen Facetten der Insel und des Spital
Netz Bern kennen und schätzen gelernt. Auf der einen Seite die
Insel mit ihren hochspezialisierten Leistungen in einem universitären Umfeld und auf der anderen Seite die Häuser des
Spital Netz Bern mit ihrer Positionierung als Grundversorger.
Jedes Haus spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung der
PatientInnen im Kanton Bern. Zusammen sind sie eine einmalige Chance, unseren PatientInnen eine durchgängige und optimale medizinische Versorgung anzubieten. Dafür lohnt es
sich einzutreten und diesem Verbund ein Gesicht zu geben.
Viele Themen sind bereits bearbeitet worden und befinden sich
in der Umsetzung. Die gestufte Versorgung über Land- und
Stadtspitäler zum Universitätsspital beginnt Früchte zu tragen.
Komplexere Behandlungsfälle aus den Land- und Stadtspitälern werden an die Insel geleitet, um dort weiterbehandelt zu
werden. Umgekehrt werden weniger komplexe Fälle vom Inselspital in die Spitalnetzhäuser abgegeben. Durch die Erbringung der Leistungen am richtigen Ort werden unsere Ressourcen bei gleicher Qualität effizienter und damit kostengünstiger
genutzt. Dies ist unser Beitrag zur Konsolidierung der Kosten
im Gesundheitssystem. Nicht alles was wir uns vorgestellt haben, ist durch die bisherige Umsetzung der Zusammenführung
von Inselspital und Spital Netz Bern verwirklicht worden. Die
Harmonisierung und Abstimmung der Abläufe hat noch nicht
den Status erreicht, dass wir damit zufrieden sein könnten,
aber wir sind auf einem guten Weg.
Holger Baumann
Vorsitzender Geschäftsleitung
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PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
PERSPEK TIVEN
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Ich lerne, also bin ich
Seitenwechsel: Silvia Begert
Bumerang: Claudia Luder
Erfolgsgeschichte Pflege:
Vierlinge
SERVICE
22 Ausbildung Gesundheitsberufe
23 Kochausbildung
24 Forschungsaufenthalt
Martin Zinkernagel
25eHealth
25 Kolumne
26Stabübergabe
27Gesundheitsmanagement
28 Personelles
29Auszeichnungen
30Veranstaltungen
30 Die Box
31 Quiz/ Impressum
32 Cartoon
Drei Personen, drei Porträts: Die
Leitende Ärztin Anästhesie, Dr.
Franziska Utiger Diggelmann, trägt
verschiedene Hüte. Danny Wey,
Stationsleiter, ursprünglich aus
dem kleinen deutschsprachigen Teil
Belgiens. Christina Hiltbrunner –
LPD aus Leidenschaft.
Porträts ab Seite 08
SMSB
Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz
Die Zusammenarbeit zwischen dem Inselspital (ISB) und der Spital Netz Bern
AG (SNBe) in der Arbeitssicherheit und dem Gesundheitsschutz (AS+GS) ist
2013 gestartet. Beide Betriebseinheiten arbeiten in diesem Bereich mit unterschiedlichen Strukturen. Das Spital Netz Bern beschäftigt neben einem Sicherheitskoordinator (SiKo) pro Standort einen Sicherheitsbeauftragten (SiBe) mit
einem Teilpensum zwischen 10 und 40 Prozent, der direkt dem Standortleiter
unterstellt ist. Im Inselspital sind Sicherheitsbeauftragte und Sicherheitsfachleute in der Fachstelle Sicherheit (Direktion Betrieb) angesiedelt. Per 1.9.2013
hat das Inselspital im Auftrag der Geschäftsleitung subsidiär die Verantwortung für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz an den Standorten
Tiefenau und Ziegler übernommen. Der dort zuständige SiBe gehört seither zur
Fachstelle Sicherheit des Inselspitals.
Unfallstatistik Gesamthaft ereigneten sich im Jahr 2013 618 Berufsunfälle (BU).
Davon fielen 504 dem ISB und 114 dem SNBe zu. Der Schwerpunkt lag sowohl
beim ISB wie auch beim SNBe bei den «Schnitt- und Stichverletzungen»; beim
SNBe waren es 65%, beim ISB 68% aller BU. Weitere relevante Kategorien im
letzten Jahr waren «Fehltritte und Stürze» (SNBe: 15 Fälle, ISB: 45 Fälle). Die
gemeldeten Betriebsunfälle mit Schnitt- und Stichverletzungen sind zwar sehr
häufig, führen aber recht selten zu Ausfalltagen oder hohen Behandlungskosten. Im Fall der Spital Netz Bern AG waren von den 73 gemeldeten Fällen nur
gerade zwei mit Ausfalltagen verbunden.
Gemeinsame Wege Seite 04
Personalvertretungen beider Häuser
Spital Aarberg Seite 06
Sanierung Operationstrakt.
Ausblick 2014 Im laufenden Jahr liegt der Präventionsschwerpunkt Arbeits­
sicherheit und Gesundheitsschutz in der Gastronomie. Die Kampagne von H+
steht unter dem Motto: «Arbeite sicher – bleib gesund. Wir sind dabei!» Dazu
werden in der zweiten Jahreshälfte fachspezifische Schulungen für die Mitarbeitenden in der Gastronomie durchgeführt. Erstmals werden gemeinsame
Schulungen zu den Themen Arbeitssicherheit und Unfallverhütung für verschiedene Berufsgruppen angeboten. Näheres dazu im Weiterbildungsangebot.
Es hat noch freie Plätze: 03.06. Hauswirtschaft und Gastronomie/ 15.10. Hauswirtschaft und Gastronomie/ 23.10. Pflegepersonal/ 05.11. Technik und Logistik / 19.11. Pflegepersonal.
Martin Leuenberger, Sicherheitskoordinator SNBe, und Beat Plüss, Sicherheitsbeauftragter ISB
Vierlinge Seite 20
Grosse Herausforderung für das Team.
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N E W S | P ER S O N A LV ERT R E T U N G
[email protected]
[email protected]
PAI und BEKO:
«Mitarbeitende, meldet euch!»
Die Personalvertretungen beider Häuser, der Personalausschuss Insel PAI und die Betriebskommission
BEKO von Spital Netz Bern, gehen immer öfter gemeinsame Wege – zum Wohl der Mitarbeitenden, die
sie vertreten.
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher
BEKO-Mitglieder
Peter Binggeli, Gastronomie /
Küche; Christine Brönnimann,
Notfall; Fernando Bühlmann,
Pflegedienst; Reinhold Hinzmann, Anästhesie; Bernard
Deriaz, OPS; Beatrice Dettwiler, Pflegedienst; Jeanine Freiburghaus, Pflege Notfall;
Hans Imwinkelried, Finanzen
+ Controlling; Christina Neumann, Stv. Leiterin IPS / IMC;
Katharina Radosavljevic, Labor; Daniela Werren, Empfang / Pat.Aufnahme
PAI-Mitglieder
v.l.n.r. BEKO-Co-Präsident Bernard Deriaz, PAI-Mitglied Barbara Töndury-Thut und BEKO-Co-Präsident Hans
Imwinkelried [email protected] / BEKO-Mitglieder sind unter ihrer Adresse nach Muster
[email protected] erreichbar.
Anstellungsbedingungen harmonisieren
In diesem SMSB-Grossprojekt spielen auch die beiden Personalvertretungen PAI und BEKO
eine wesentliche Rolle: In einem separaten Unterprojekt gehen sie der Frage nach, wie die
Personalvertretung in Zukunft geregelt sein soll. Bereits letzten Herbst haben sich die beiden Gruppen an einen Tisch gesetzt und mittels Auslegeordnung gegenseitig aufdatiert, in
welchem Betrieb die Mitarbeitenden aus welchem Grund der Schuh drückt. Dass dabei nicht
deckungsgleiche Anliegen und Bedürfnisse herausgekommen sind, liegt auf der Hand: Die
Mitarbeitenden der Spital Netz Bern AG spüren mehr Verunsicherung, fühlen sich schlechter informiert als die Angestellten des Inselspitals. Die Spiesse der beiden Unternehmungen
sind nicht gleich lang, die Voraussetzungen auch nicht. Nichtsdestotrotz reichen sich die
Personalverbände die Hand und sind ehrlich um ein gemeinsames Weitergehen bemüht.
Mitarbeitende, meldet euch!
Beide Gremien fühlen sich von der GL gut abgeholt – können ihre Anliegen über den Direktor Personal direkt in der Geschäftsleitung deponieren. Sie arbeiten auch punktuell mit den
externen Sozialpartnern wie VPOD, SBK und VSAO zusammen. Aber: Eine Personalvertretung ist nur so stark wie ihr Personal und ist auf direkte Hinweise aus der Basis angewiesen.
Nur so kann sich etwas verändern, nur so kann etwas bewegt werden.
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PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
Regine Böttke, OP-Abt. HNO;
David Brönnimann, Klinik für
Intensivmedizin; Kurt Hofmann, Bettenstation G-Süd;
Cornelia Meier, Chir. Kinderpoliklinik; Sandra Moratti,
Brust- und Tumorzentrum;
Karin Ritschard Ugi, Bettenstation Q; Johanna Steigmeier,
Gyn. Endokrinologie; Barbara
Töndury-Thut, Kindermed.
Klinik, Bettenstat.; Marc Bigler, Herz-Gefäss; Benjamin
Hess, Innere Medizin; Angelica Ramseier, Innere Medizin;
Joachim Schmidt, Institut für
Physiotherapie; Ursula Tromp,
Klinik für Pneumologie;
Andrea Joray, Hauswirtschaft;
Jeannine Wälchli, Gastronomie; Ursula Suter Isliker, Adm.
Zentrum Gynäkologie; Bruno
Siegenthaler, Logistik; Heidi
Burri, Infrastruktur; Maja
Widmer, Sekretariat PAI
N E W S | F O R SCH U N G
[email protected]
Kinder werden beforscht
auf dem PedNet Bern
Mit einem Kick-off-Meeting hat sich das PedNet
Bern am 21. Mai 2014 dem Forschungsplatz Bern und
seinen Partnern vorgestellt.
TEXT: Dr. Ulrike Halbsguth, wissenschaftliche Assistenzärztin des PedNet Bern FOTO: iStock
Das PedNet Bern ist die neue Dienstleistungsplattform der
Kinderkliniken für klinische Forschung am Kind und fürs
Kind. Es zielt damit auf den Bedarf an klinischer Forschung
bei Kindern in verschiedensten Altersstufen und ist mit den
bereits existierenden Clinical Trial Units (CTU) für Erwachsene vergleichbar und mit dieser Einheit in Bern auch vernetzt. Die Plattform wird bedient durch Dr. Ulrike Halbsguth, FMH Klinische Pharmakologie, und durch Frau
Sabine Ryser, Study Nurse.
zentren SwissPedNet, vertreten durch Prof. David Nadal,
Zürich, ist dabei zu einem Kontaktpunkt für Forschende,
Organisationen und Industrie geworden. Ein anderer solider, Hilfe bietender Punkt im Forschungsnetzwerk sind die
Clinical Trial Units. Welche Chancen das Miteinander von
PedNet und CTU Bern konkret hat, stellte Dr. Sven Trelle in
seinem Beitrag da.
So vielfältig wie die Inhalte der Beiträge war auch das Publikum. Eingeladen waren Ärzte und Pflegende, Pharmavertreter sowie alle, die sich für klinische Forschung am Kind
interessieren.
Die Beiträge des Kick-off-Meetings zeigten, dass es für klinische Forschung am Kind und Jugendlichen neben Engagement von vielen Seiten auch ein Netzwerk auf verschiedenen Ebenen braucht. Dies umfasst unter anderem Anmerkung: Wir danken folgenden Sponsoren für finan­
offizielle Stellen, wenn es um das neue Heilmittelgesetz geht, zielle Unterstützung: Takeda Pharma AG, Pfäffikon SZ und
oder Industriepartner, wenn es um neue Medikamente geht. Ypsomed AG, Burgdorf
Das Schweizer Netzwerk klinisch pädiatrischer Forschungs-
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S P I TA L B U S I N ESS | ZU KU N F T
Das Spital Aarberg erhält
neue Operationsräume
Das Spital Aarberg erhält für 20 Millionen Franken
einen sanierten Operations- und Behandlungstrakt.
Er ersetzt die Operationsräume von 1956.
TEXT: Markus Hächler FOTOS: Tanja Kocher
«Heimelig, persönlich, familiär, nostal- und muss dringend ersetzt werden.
gisch, kurze Wege.» Marlyse Guatelli, Auf die Arbeitsqualität wirken sich die
Leiterin der Operationspflege im Spital prekären Platzverhältnisse zum Glück
Aarberg, muss nicht lange studieren, nicht aus: «Wir sind im interkantonaum die Pluspunkte des heutigen OP- len Effizienzvergleich auf Rang 2», hält
Bereichs aus dem Jahr 1956 aufzuzäh- Anästhesie-Chefarzt Davor Ruzicic
len. Bei den Negativpunkten aber auch stolz fest.
nicht: «Baulich sind die OPs und Nebenräume eine Zumutung für Patien- Spital Aarberg hat Zukunft
ten und Personal.»
Der Verwaltungsrat hat Ende April 20,7
Millionen Franken für einen neuen
Im 27-m 2-OP müssen die Ärzte und OP-Trakt bewilligt. Dahinter steht die
OP-Assistentinnen schon fast «milli- Gewissheit, dass das Spital eine Zumeterlen», und in den Nebenräumen kunft hat. «Wer das Spital und sein
herrscht ebenfalls Platznot. Was vor 60 breites Angebot nicht kennt, könnte
Jahren dem damaligen Bedarf ent- leicht dem Trugschluss verfallen, dass
sprach, platzt heute aus allen Nähten es eine halbe Autostunde von Biel und
Bern nicht noch ein weiteres Spital
braucht», sagt Holger Baumann, Vor­
Hausärzte wirken mit
sitzender Geschäftsleitung Inselspital
und
Spital Netz Bern AG. «Nachfrage
Die Seeländer Hausärzte wurden mit­
und
Auslastung zeigen aber, dass
einbezogen in Umbauplanung und
das
Spital
Aarberg im Einzugsgebiet
Chefarztwahl Medizin. Ihr Verein HausSeeland
mit
70 000 Menschen einem
arzt-Notfall Seeland (HANS+) ist ein
ausgewiesenen
Bedürfnis entspricht
langjähriger Partner: Seit Februar 2009
und
auch
weiterhin
schwarze Zahlen
betreibt er ausserhalb der Praxis-Öffschreiben
wird.»
nungszeiten den Notfalldienst HANS+
im Spital. Die Anmeldung erfolgt via
Notfallnummer 0900 144 11 (2.08 Franken pro Minute). Das hilft mit, Personalbestand und Kosten tief zu halten. Administrativ ist HANS+ unabhängig vom
Spital.
Das Spital stellt seine Infrastruktur gratis
zur Verfügung. HANS+ nutzt ein Behandlungszimmer mit zwei Liegen und
ein Büro für Administratives und macht
einfache Laborabklärungen, EKGs und
Ultraschalluntersuchungen. Für Wundversorgungen, Fixationen und Röntgenuntersuchungen sowie komplexere
Behandlungen steht das Spital rund
um die Uhr bereit.
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PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
Noch 2011 lehnte der Kanton das Sanierungsprojekt von 2005 ab mit der
Begründung es sei nicht refinanzierbar.
Der Verwaltungsrat sieht das anders
und hat mit den neuen Spital­fi nan­
zierungsregeln von 2012 (Fall­
pau­
schalen) nun auch die nötige unternehmerische Freiheit zu solchen
Entscheiden. Würde die Spitalstandortinitiative vom Volk angenommen,
wäre es damit allerdings wieder vorbei.
Konkret bedeutet die Millionen-Investition, dass die Notfallbehandlung weiterhin rund um die Uhr gewährleistet
ist und die baulichen Voraussetzungen
geschaffen werden, dass das Spital
Aarberg im ambulanten und tages­
Trotz enger OP-Raumverhältnisse:
Anästhesie-Chefarzt Davor Ruzicic ist das
Lachen nicht vergangen.
klinischen Bereich wachsen kann. Der
Spitalbetrieb soll sich vor allem in
der Orthopädie und in der Chirurgie
weiterentwickeln können. ChirurgieChefarzt Charles de Montmollin: «Ich
freue mich auf die neuen Operationssäle und die Notfallstation. Wir werden
damit unsere Patienten in einer
angenehmen Umgebung behandeln
können.»
Ampeln auf grün
Aber auch in der Medizin stehen die
Ampeln auf grün: Mit Ernst Lipp
konnte ein in der Region verankerter,
versierter Nachfolger für den beliebten
OP-Kernteam Davor Ruzicic, Marlyse Guatelli, Mary Friederich, Charles de Montmollin:
«Hier werden wir künftig arbeiten.»
langjährigen Chefarzt Thomas Rit­
schard gefunden werden, der ab
1. Oktober altershalber kürzertritt. Auf
den sanierten OP- und Behandlungstrakt freut sich auch Spitaldirektorin
Sofie Perll: «Die Anordnung der neuen
Räumlichkeiten ermöglicht einen
effizienten Betrieb durch kurze Wege
zwischen Notfall /Ambulatorium,
Radiologie, Aufwachraum und Operationsbereich. Der Umbau der SechsBetten-Säle mit aktuell noch vier bis
fünf Betten in Ein- und Zweibettzimmer mit Nasszellen wird den Komfort
der Patienten deutlich steigern.»
Ebenfalls positiv: Der erfahrene Generalunternehmer Itten + Brechbühl hat
einen Bauablauf ohne Provisorien und
ohne grosse Einschränkungen des Spitalbetriebs während der Bauphase geplant. Einen Vorteil von heute wird die
neue Lösung aber nicht mehr bieten.
Mary Friederich, Leiterin Anästhesiepflege und Rettungsdienst: «Ich kenne
keine OP-Abteilung, die eine so schöne
Aussicht ins Grüne oder so tolle Sonnenuntergänge während der Arbeit
bietet. Normalerweise sind die OPRäumlichkeiten ohne Sicht ins Freie.»
«Wir freuen uns auf einen Neubau mit optimalen Arbeitsbedingungen.» Marlyse Guatelli, Leiterin OP-Abteilung
«Ich kenne keine andere OP-Abteilung, die eine so schöne Aussicht ins Grüne
bietet.» Mary Friederich, Leiterin Anästhesiepflege und Rettungsdienst.
«Ich freue mich auf die neuen Operationssäle und die Notfallstation. Wir werden damit unsere Patienten in einer angenehmen Umgebung behandeln können. Ich hoffe, dass die freundliche und warme Atmosphäre unter den Teams
erhalten bleibt.» Dr. med. Charles de Montmollin, Chefarzt Chirurgie.
«Schweizweit haben wir wohl die unbefriedigendste ‹Innenarchitektur› im
OP-Bereich. Trotzdem sind wir im interkantonalen Effizienzvergleich auf
Rang 2. Darauf bin ich stolz!» Dr. med. Davor Ruzicic, Chefarzt Anästhesie.
Das Bauprojekt
Gemäss Umbauprojekt werden Notfallstation, Ambulatorium, Aufwachraum und
OP-Bereich im Erdgeschoss des bisherigen Behandlungstrakts und des Altbaus
untergebracht. Die Betten der Station 4 aus dem Erdgeschoss des Altbaus werden
in die Bettenstationen 1 bis 3 integriert. Aus den bisherigen Sechser-Sälen der
Stationen 1 bis 3 werden Ein- und Zweibettzimmer. Damit stehen neu für zusatzversicherte Patienten Zimmer mit eigener Nasszelle zur Verfügung.
Da sich die Planung erst in der Phase des Vorprojekts befindet, liegen noch keine
Etappierungs- oder Terminpläne vor. Nach aktuellem Stand ist mit Baubeginn in der
zweiten Jahreshälfte 2015 und einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen. Die bestehenden Möbel und Gerätschaften werden so weit als technisch möglich übernommen.
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S P I TA L B U S I N ESS | P O RT R ÄT
Im Spital am Puls der Zeit
Vor 14 Jahren ist er aus dem kleinen deutschsprachigen
Teil Belgiens mit sattelfestem Französisch in die Schweiz
gekommen. Heute will Danny Wey als Stationsleiter
im Inselspital auch sein Team weiterbringen.
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher
In der Mehrzahl der westeuropäischen Länder findet die
Pflegeausbildung an Universitäten bzw. Fachhochschulen
statt. Wie beispielsweise in Grossbritannien, den Niederlanden, Irland, Schweden, Finnland, Dänemark, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. Dazu gehört auch Belgien,
wo Danny Wey als junger Mann an der Hochschule Pflege
studiert und als diplomierter Pflegefachmann abgeschlossen hat. Mit wenig Praxisbezug, wie er sagt. Das und die Art,
wie sich ihm die Pflegearbeit nach dem Studium präsentierte, war mitunter auch ein Grund, warum er den belgischen Möglichkeiten im öffentlichen Sektor nicht sehr viel
abgewinnen konnte. Die finanziellen Möglichkeiten des
Landes liessen schon vor der Jahrtausendwende vieles nicht
mehr zu, was hierzulande noch heute als selbstverständlich
gilt. «In Belgien arbeiteten wir zu zweit auf einer Abteilung
mit 30 Patienten. Da hatte nichts anderes Platz als Funk­
tionspflege. Was heisst: Wir starteten am einen Ende des
Korridors mit unserer Arbeit und beendeten sie am anderen
Ende. Dazwischen blieb kaum Zeit für ein Gespräch mit den
Patienten, einen Austausch mit Kollegen oder ein Reflektieren über unser Tun», sagt der 35-jährige Schweizer. Zudem
sei die Hierarchie sehr streng gewesen, die Pflegefachleute
oft ohne grössere Kompetenzen als Ausführende der Ärzteschaft eingesetzt. Das habe ihn abgeschreckt.
Von 2012 bis 2014 hat sich der engagierte Stationsleiter in
Management weitergebildet und an der Hochschule Luzern
einen Master MAS in Management im Gesundheits- und
Sozialbereich absolviert. «Ich betrachte es als meine Aufgabe, mein Team von 27 Mitarbeitenden zu fördern und vorwärtszubringen. Unser dynamisches Team besitzt sehr viel
Know-how; das gilt es gekonnt einzusetzen.» Ihn fasziniere
die Arbeit im universitären Umfeld, wo man am Puls der
Zeit zur Spitze gehören will.
Die Liebe zur Heimat bleibt
Für Danny Wey stimmt fast alles in der Schweiz: die gute
Infrastruktur, der starke und bestens funktionierende öffentliche Sektor auf sehr hohem Niveau, die guten Aus- und
Weiterbildungsmöglichkeiten. Und er fühlt sich nach so langer Zeit hier auch ganz daheim, auch wenn er in seiner alten
Heimat Belgien, die er zwei- bis dreimal pro Jahr mit Familie oder auch mal alleine liebend gerne besucht, die Insel
und alles andere in der Schweiz vergessen kann. «Zu Beginn
meiner Zeit hier in der Schweiz reiste ich sehr oft in meine
Heimat, die Ardennen in Ost-Belgien, die ich nach wie vor
sehr liebe. Aber wegen meiner Kinder und meines herausfordernden Jobs hier zieht es mich immer weniger nach Belgien», sagt der Stationsleiter. Als Ausländer oder als NichtWillkommener habe er sich nie gefühlt, aber die
Als junger Mann hat er Belgien verlassen und zuerst für zwei SVP-Abstimmung vom Februar habe ihn schon beschäftigt.
Jahre in Freiburg im Kantonsspital gearbeitet. Für ihn als «Wir brauchen ausländische Mitarbeitende. Ganz besonders
Bilingue kein Problem. Und auch heute kommt ihm die in der Pflege. Deshalb enttäuscht es mich, dass es seitens der
französische Sprache im zweisprachigen Kanton Bern, wo Pflegeverbände keine offizielle Stellungnahme gegeben hat.
er unterdessen mit Frau und zwei Kindern (fünf und drei Wir müssten uns eine Stimme verschaffen und gegen diese
Jahre alt) in Bern lebt und seit zwei Jahren auch den Schwei- Entwicklungen ankämpfen. Der Pflegeberuf in der Schweiz
ist weiterhin attraktiv.»
zer Pass hat, sehr zugute.
Vor allem in grossen Betrieben mit ausgebautem Weiter­
Karriere dank guter Weiterbildung
Im Jahr 2002 hat Danny Wey seine Karriere am Inselspital bildungsangebot lässt sich eine Karriere nach eigenen Integestartet und setzt sie, dank sehr guten Weiterbildungsmög- ressen und Bedürfnissen wunderbar zusammenstellen.
lichkeiten, seither fort. Durch die Weiterbildung in Inten- Danny Wey selber hat es vorgemacht.
sivpflege, die er 2002 begonnen und 2004 abgeschlossen hat,
erwarb er ein enormes Fachwissen, welches er bis 2009 auf
der Intensivstation erweitern und vertiefen konnte. Danach
suchte er eine neue Herausforderung. Seit 2009 ist er nun
als Stationsleiter der kardiologischen IMC-Abteilung verantwortlich, der sogenannten Intermediate-Care-Station,
wohin komplexe kardiologische und angiologische Patienten zur weiteren Pflege und Beobachtung verlegt werden.
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PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
«Wir sollten stolz sein, wie
gut in der Schweiz alles organisiert ist. Und auf welchem
Niveau wir uns bewegen.»
DA N N Y W E Y,
S TAT I O N S L E I T E R D E R K A R D I O L O G I S C H E N
I M C - S TAT I O N , I N S E L S P I TA L
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S P I TA L B U S I N ESS | P O RT R ÄT
Das Netzwerk spüren und leben
Die Leitende Ärztin Anästhesie, Dr. Franziska Utiger
Diggelmann, trägt verschiedene Hüte. Dank gutem
Teamplay und pragmatischem Organisationstalent hat
dennoch ein aktives Familienleben Platz.
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher
Invasives Arbeiten, schnelle Entscheidungen und oft unmit- die Aufgaben als Leitende Ärztin im Spital und die gelegenttelbare Erfolge: Dies sind die drei Hauptgründe, warum liche Tätigkeit als Notärztin bei der Sanitätspolizei Bern unFranziska Utiger Diggelmann ihren Beruf als Leitende Ärz- ter einen Hut zu bringen. Die Dienstbelastung sei infolge der
tin Anästhesie in den Stadtspitälern nach wie vor liebt. beiden Spitalstandorte hoch, die Präsenzzeit oft lange, auch
Dazu kommt die Freude an manueller Tätigkeit, gekoppelt für Teilzeitarbeitende. «Ein Spitalstandort wäre für uns Armit enger Teamarbeit – ganz besonders mit den Anästhesie- beitnehmende schon einfacher und logistisch schlanker zu
pflegenden. Und das Faszinierende an der Intensivmedizin, handhaben.» In ihrem Fall sei sie aber überzeugt, dass die
wo sie ebenso an den Standorten Tiefenau und Ziegler tätig Arbeit als Familien- und Berufsfrau trotz der Mehrfachbeist, umschreibt sie so: «Die Beziehung zu den Patienten auf lastung eine Bereicherung sei und sie vor der Gefahr des
der Intensivstation ist – wie der Name sagt – intensiver, län- Ausgebranntseins schütze. Voraussetzungen seien das Entger und verlangt insbesondere bei Patienten mit akuten gegenkommen des Arbeitgebers, gute ausserfamiliäre Belebensbedrohlichen Erkrankungen eine rasche und gute treuungseinrichtungen und ein gutes Familien- und SelbstZusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen verschie- management. So könne man als Teilzeitarbeitende effizient
unterwegs sein mit grosser Einsatzbereitschaft und Motivadenster medizinischer Fachrichtungen.»
tion. Zudem würden Teilzeitarbeitende bei Personalausfällen eher über zeitliche Ressourcen für Pufferfunktionen
Faszination Naturwissenschaft
Für Franziska Utiger Diggelmann mit Facharzttitel Anäs- verfügen.
thesie und Intensivmedizin war schon früh klar, dass sie
eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen Bereich an- Keine Exotin, aber in der Minderheit
peilen wollte und eine Tätigkeit im Visier hatte, die rasches, Die Feminisierung in der Medizin ist eine Tatsache. Dies erexaktes Arbeiten am Menschen im Team erlauben würde. fordert die Schaffung von neuen Voraussetzungen und ArEine Tätigkeit, die nicht Einzelkämpfertum, sondern das beitsmodellen in der Spitalmedizin, die eine Teilzeitarbeit
vernetzte Arbeiten im Team fordert und fördert. Sicher, so ermöglichen. Die Leitende Ärztin fühlt sich in ihrer Position
meint die zweifache Mutter und Familienfrau, arbeite sie zwar immer noch in der Minderheit, aber nicht mehr als
mit den einen lieber als mit den andern, aber grundsätzlich Exotin. Sie ist überzeugt, dass der immer höhere Frauenanbetrachte sie sich als Teamplayer. «Ohne gemeinsames und teil bei den Studierenden und Studienabgängern zu einem
interdisziplinäres Arbeiten geht in den Bereichen Anästhe- Anstieg des Frauenanteils in sämtlichen Hierarchiestufen
sie und Intensivmedizin fast gar nichts. Und wenn man im der Spitalmedizin führt. «Rein volkswirtschaftlich können
Team ein schwieriges Problem gut gelöst hat, die Patienten wir es uns gar nicht mehr leisten, auf die Mitarbeit der
und die Mitarbeitenden zufrieden sind, was gibt es Schöne- Frauen zu verzichten, in deren Ausbildung der Staat so viel
res?» Und bei Misserfolgen? Auch hier sei das Team wichtig: investiert hat. Dazu kommt die zunehmende Überalterung
ein Austausch unter Berufskollegen innerhalb des Netz­ der Bevölkerung, immer mehr Pensionierte müssen durch
werks, ein informelles Sich-Besprechen während der Pause, immer weniger Arbeitnehmende unterstützt werden.» Franbeim Mittagessen. «Unser Haus ist klein genug, dass man ziska Utiger Diggelmann hat sich nebst der klinischen Tätigsich sieht, kennt und voneinander weiss. So können wir keit ganz bewusst gegen ein Engagement in der Forschung
auch unsere Misserfolge im Kollegenkreis besprechen und entschieden, entscheiden müssen. Das würde, ohne grosse
verarbeiten.»
Abstriche hier und dort zu machen, zeitlich schlicht nicht
mehr drinliegen. «Eine klinische Tätigkeit in leitender FunkEffizienz trotz Teilzeitarbeit
tion, eine Familie mit zwei pubertierenden Kindern: mehr
Seit der Geburt ihres ersten Kindes (die Kinder sind 15,5- geht nicht. Oder nur zu Lasten der Familie. Und das wollte
und 11,5-jährig) arbeitet die Ärztin Teilzeit. In den 60 Pro- und will ich nicht.» In den Bergen findet die Ärztin ihren
zent als Leitende Ärztin ist sie in beiden Häusern tätig. Diese Ausgleich. Oder im Garten, in der Literatur, der Musik. Hier
beiden Standorte sind es auch, die nebst der Arbeit als kli- tankt sie neue Energie, die sie im Spitalalltag braucht, aber
nisch tätige Ärztin viel Kraft abverlangen. Zwar sei sie es ebenso – und das mit grosser Freude – im ganz gewöhnlisich gewohnt, einiges wie Kinderbetreuung, Familienarbeit, chen Alltag einer Familienfrau, Mutter und Partnerin.
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PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
«Als Leitende bin ich als
Frau zwar keine Exotin
mehr, aber immer noch
in der Minderheit.
Doch das wird sich ändern.»
DR. FRANZISK A UTIGER DIGGELMANN,
LEITENDE ÄRZTIN ANÄSTHESIE,
S P I TÄ L E R T I E F E N AU U N D Z I E G L E R
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Entscheid zugunsten der Zukunft
Letzten Sommer fühlte sie sich wie ein Kapitän. Ein
Kapitän, der das sinkende Schiff nicht verlässt,
sondern am Horizont Zeichen der Zukunft ausmacht:
Christina Hiltbrunner – LPD aus Leidenschaft.
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher
«Bleib ich, oder geh ich?» Diese Frage hat sich die Leiterin
Pflegedienst am Standort Riggisberg einige Male gestellt
und darauf auch eine lebbare Antwort gefunden: «Gehen
kann man immer. Aber bis dann, wenn überhaupt, soll
man sich zu 100 Prozent einsetzen und für eine Zukunft
kämpfen.»
Eine Bündnerin gibt nicht auf
Der Liebe wegen hat die Bündner Pflegefachfrau Christina
Hiltbrunner aus Tschappina oberhalb von Thusis ihre alte
Heimat verlassen und im Berner Voralpengebiet eine neue
gefunden. Eine, für die sie sich einsetzt und als Leiterin Pflegedienst ein volles Pensum absolviert. Oder ein bisschen
mehr. So hat sie vor zehn Jahren als Pflegefachfrau im Spital
Riggisberg begonnen, ein Jahr später bereits die Stationsleitung übernommen, ist 2008 zum ersten Mal Mutter geworden und hat nach dem Mutterschaftsurlaub die Teilprojektleitung des KIS (Klinikinformationssystem) für den Bereich
Pflege übernommen und dieses in einem Jahr eingeführt.
Ein Jahr später spielte sie mit dem Gedanken einer Kündigung oder zumindest mit einer Arbeitsreduktion zugunsten
der Familie – wie in ländlichen Gegenden oft üblich. Doch
es kam anders: Ihr Ehemann entschied sich für eine Weiterbildung und als Student somit auch für die vollzeitliche Betreuung des gemeinsamen Kindes. Christina Hiltbrunner
stieg zu 100 Prozent wieder in den Job ein und übernahm
die Bereichsleitung der beiden Stationen Chirurgie und Medizin. Auch nach dem zweiten Schwangerschaftsurlaub
2011 kehrte sie als Vollzeit arbeitende Mutter – in erster Zeit
noch stillend – in den Job zurück, übernahm zu den zwei
Stationen Medizin und Chirurgie noch diejenigen des Notfalls und später der Wundsprechstunde. «Das war wohl die
strengste Zeit meines Lebens. Aber es war ok, und wir haben
es geschafft. Zwar ohne Kita und Grosi in der Nähe, aber
dank unserer für diese Gegend wohl nicht ganz üblichen
Variante des Jobsharings.»
Schliessung der Geburtsstation ihre Stelle verloren hatte,
können die Kinder zuhause betreut werden. «Mit unserem
Modell sind wir in einer noch exotischen Rolle, die aber
Pioniercharakter haben könnte.» Die Schliessung der Geburtshilfe hat zu weiteren Konsequenzen im Leben von
Christina Hiltbrunner geführt. Musste sie ad interim eine
weitere Station übernehmen und mit viel Psychologie und
Vorbildcharakter Stärke beweisen. Viele hätten sie um Rat
gefragt damals, hätten von ihr wissen wollen, ob sie bleiben
oder gehen sollten. Für die engagierte Leiterin Pflegedienst
war klar, dass sie – einem Kapitän gleich – das «sinkende
Schiff», wie sie den Betrieb in den unruhigen Zeiten wahrgenommen hat, weder verlassen konnte noch wollte. Vielmehr hätten sie sich alle gegenseitig Mut gemacht und bei
psychischem Einbruch wieder aufgebaut. Alle hätten sie
mal den «Durchhänger» gehabt. Aber nie alle miteinander:
«Irgendjemandem ging es immer gut, und er oder sie konnte
mit Optimismus die anderen wieder überzeugen.»
Erstaunlich gute Stimmung
Heute, im Frühling 2014, sei die Stimmung erstaunlich gut.
Christina Hiltbrunner muss kaum einmal eine Stelle
ausschreiben und hat nicht mehr Mühe, Personal zu rekrutieren, als anderes LPD-Personal. Zudem hat der Standort
Riggisberg eine sehr grosse Mitarbeitertreue. Die Menschen
sind stark mit dem Betrieb, dem Haus, dem Standort verbunden. «Wir verschliessen uns aber auch dem Neuen nicht.
Für mich war immer klar: Wenn ich bleibe, dann will ich
mich konstruktiv für etwas Neues einsetzen, will die Zukunft gestalten helfen, will – gemeinsam mit dem Standortdirektor Andreas Bütikofer – das Schiff Riggisberg zu neuen
Ufern führen.» Die kollegiale Zusammenarbeit mit ihm,
überhaupt mit allen im Haus, habe es ihr leichter gemacht,
nicht von Bord zu gehen.
Auf das, was sich – so hofft Christina Hiltbrunner – noch
2014 tut, ist sie gespannt und freut sich in der Zwischenzeit
auch darauf. «Ich bin bereit und in den Startlöchern für
«Wenn du bleibst, bleib ich auch»
2012 übernahm Christina Hiltbrunner auch die Bereichslei- neue Abenteuer. Angst habe ich nicht, denn Pflege braucht
tung Wochenbett und Gebärsaal und ist seither nach 2006 man immer», meint sie und will mit ihrer Exposition andeam Standort Riggisberg wieder die offizielle Leiterin Pflege- ren auch Mut machen, Riggisberg ein Gesicht zu geben. Sie
dienst LPD. Die Idee, der Betrieb könnte auf eine LPD ver- fühle sich in den Pflegekonferenzen im Inselspital als Binzichten, hat sich nach sechs Jahren verflüchtigt. Seit zwei deglied zu Spital Netz Bern willkommen und gut aufgenomJahren arbeitet sie 80, ihr Ehemann 60 Prozent. Dank einer men. «Uns eint zu viel, als dass wir gegeneinander kämpfen
Nanny, notabene einer jungen Pflegeassistentin, die bei der würden. Letztlich haben wir doch alle die gleichen Sorgen.»
12
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
«Wir identifizieren
uns mit dem Standort, verschliessen uns
aber Neuem nicht.»
C H R I S T I N A H I LT B R U N N E R , L E I T E R I N
P F L E G E D I E N S T, S P I TA L R I G G I S B E R G
13
S P I TA L B U S I N ESS | ZU KU N F T
www.sjf.ch
[email protected]
Biologie und Medizin:
Schweizer Jugend forscht
Forschung braucht Nachwuchs: Dafür setzt sich seit
über 40 Jahren nicht nur die Stiftung «Schweizer
Jugend forscht» ein, sondern seit letztem Jahr auch
das Departement Klinische Forschung – mit Erfolg.
Die Stiftung «Schweizer Jugend forscht» unterstützt seit 61 glückliche Auserwählte von über 100 wissensdurstigen
1967 neugierige, motivierte Jugendliche mit dem Ziel, die Jugendlichen konnten an der Studienwoche im März 2014
Freude und Faszination an wissenschaftlicher Arbeit zu we- in Bern, Genf, Lausanne oder Zürich teilnehmen. Mehr
cken. Nach einem Aufruf an die Forschungsgruppenleiter Plätze sind also gefragt! Möchten Sie 2015 Projektplätze anim Departement Klinische Forschung (DKF), Projektplätze bieten? Infos: [email protected]
für die Studienwoche «Biologie und Medizin» zur Verfügung zu stellen, konnten 2013 erstmals fünf Plätze in zwei
Gruppen und 2014 zehn Plätze in fünf Gruppen angeboten
werden. Die Abschlussfeier für alle Teilnehmenden, ihre
Angehörigen und Tutoren mit Projektpräsentationen und
einer viel beachteten Posterausstellung fand auch in Bern
statt.
GRUPPE 1
Hormonproduktion adrenaler Zellen mit verschiedenen
Methoden darstellen
Wir haben in unserem Labor eine aufregende und bereichernde Woche mit den Gymnasiasten erlebt.
Sie wurden in die Welt der Zellbiologie eingeführt und durften dabei sein wie Nebennierenzellen wichtige Hormone
reguliert produzieren. Wir haben die klaren Vorstellungen
der Schüler geschätzt, die sich mit viel Interesse für die
wissenschaftlichen Fragestellungen engagiert haben.
Viele aus unserer Gruppe kennen aus ihren Erfahrungen in
angelsächsischen Ländern das Prinzip der «summer students», das die Verbindung zwischen Schule und konkreter
Umsetzung in einer wissenschaftlichen Arbeit beinhaltet.
Sie haben sich mit viel Altruismus dieser Aufgabe gestellt.
v.l.n.r. PD Dr. phil. nat. Geneviève Escher, Forschungsleiterin,
Prof. Dr. med. Markus Georg Mohaupt, med. Abteilungsleiter
Nephrologie / Hypertonie / Klinische Pharmakologie DURN,
Lukas Dinkelmann (17), Liechtenstein Gymnasium, Carine
Gennari, Postdoc, (Betreuerin der Gymnasiasten), Simon
Eitzinger (17), LandesGymnasium Vaduz
14
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
«Wer Kinder hat,
versteht den Sinn
früher Nachwuchs­
förderung.»
M A R K U S M O H A U P T,
ABTEILUNGSUND FORSCHUNGSGRUPPENLEITER
GRUPPE 3
GRUPPE 2
v.l.n.r. PD Dr. Volker Enzmann, Forschungsleiter, Paula Wulkop
(17), Kantonsschule Zürich, Dr. Stefano Di Santo, Gruppenleiter
Forschungsabteilung Neurochirurgie (DKNS), Prof.Dr. phil. Hans
Rudolf Widmer, Forschungsleiter Neurochirurgie (DKNS),
Agathe Duda, Augenklinik (DKNS), Cindy Gantner (17),
Kantonsschule Zürcher Unterland
v.l.n.r. Dr. phil. nat. Thomas Michael Marti, wissenschaftlicher
Mitarbeiter, Forschung Thoraxchirurgie, Tina Regli (17),
Gymnasium Muttenz, Laurène Froment, Laborantin, Forschung
Thoraxchirurgie (DKF), Dr. Renwang Peng, wissenschaftlicher
Mitarbeiter, Forschung Thoraxchirurgie (DKF), Silvan Schüepp
(17), Kantonsschule Baden
Identification and targeting of lung cancer stem cells?
Das Forschungslabor der Thoraxchirurgie hatte im Rahmen
von «Schweizer Jugend forscht» während einer Woche Besuch von Silvan und Tina, zwei Mittelschülern. Zweck war
es, unseren Besuchern einen Einblick in die Arbeit eines
Molekularbiologen zu gewähren.
Ziel des Labors ist es, Tumor-Stammzellen im Lungenkrebs
zu charakterisieren und Angriffspunkte für eine spezifische
Therapie zu identifizieren.
Unter der Aufsicht von Dr. Renwang Peng identifizierte Silvan mit Hilfe eines Fluoreszenz-Mikroskops einzelne Zellen
in einer Lungenkrebs-Kultur, welche spezifische Marker für
Krebs-Stammzellen aufwiesen.
Augenklinik /Neurochirurgie: Einfluss von konditioniertem Medium auf die Vitalität und Differenzierung von
neuralen Zellen
Mit unserem Engagement bei «Schweizer Jugend forscht»
möchten wir junge Menschen für die faszinierende Welt der
Naturwissenschaften begeistern. In diesem Sinne ermöglichten wir den Teilnehmern eine lehrreiche und spannende Woche unter realen Forschungsbedingungen.
Beim bearbeiteten Forschungsprojekt ging es darum, den
Einfluss von Zellüberständen auf die Entwicklung von neuralen Stammzellen zu untersuchen. Mit ihren Experimenten konnten Cindy Gantner und Paula Wulkop zeigen, dass
die eingesetzten Substanzen zu einer gerichteten Differenzierung der Stammzellen führen.
Dieses Ergebnis verdeutlicht das grosse Potenzial von
Stammzellen, die sich mit definierten Faktoren zum gewünschten Zelltyp entwickeln lassen und damit neue Behandlungsstrategien für degenerative Erkrankungen eröffnen. Die Entwicklung solcher Therapien ist das Hauptziel
unserer multidisziplinären Forschung im Rahmen des
Clusters für Regenerative Neurowissenschaften und ist
Teil eines Forschungsschwerpunkts der Universität Bern.
Deshalb ist die Gewinnung von zukünftigen Nachwuchswissenschaftlern auch ein Beitrag zur Stärkung des Forschungsstandorts Bern.
Eine spezifische Eigenschaft von Krebs-Stammzellen ist,
dass sie resistent gegen die Behandlung mit Chemotherapie
sind. Tina konnte mit Hilfe eines Spektrophotometers zeigen, dass ein kleiner Prozentsatz von Zellen einer Lungenkrebs-Kultur resistent gegen die Behandlung mit einem klinischrelevanten Chemotherapeutikum ist.
15
GRUPPE 4
«Der Austausch
mit Menschen erweitert
deinen Horizont, denn
unterschiedliche Betrachtungsweisen führen zu neuen
Erkenntnissen.»
P R O F. D R . M E D . H E N D R I K T E VA E A R A I , LEITER FORSCHUNG UND ENT WICKLUNG
GRUPPE 5
v.l.n.r. Prof. Dr. phil. nat. Willy Hofstetter, Gruppenleiter Knochenbiologie und Orthopädische Forschung, Patrick Weber
(18), Kantonsschule Baden, Silvia Dolder, Laborantin, Alexander
Walter (16), math.wiss.nat. Gymnasium Rämibühl Zürich,
Sebastian Lorenz, Praktikant medi, zum biomed. Analytiker
Knochenbiologie und Orthopädische Forschung
In der Woche vom 17. März 2014 verbrachten zwei Gymnasiasten, Alexander Walter und Patrick Weber, eine SJFForschungswoche in der Gruppe «Knochenbiologie und
Orthopädische Forschung» des Departements Klinische
Forschung.
Die beiden Gymnasiasten benutzten die Gelegenheit, um
Erfahrungen aus erster Hand in einem akademischen Forschungslabor zu sammeln. In ihrem Projekt untersuchten
sie Aspekte der Bildung und der Aktivierung der Zellen, welche im Skelett den Knochen abbauen, der Osteoklasten.
Diese Zellen wurden in Kultur aus Vorläufern des Knochenmarks entwickelt, die Quantifizierung erfolgte durch Zählen der Zellen, nachdem sie mit einem spezifischen Marker
identifiziert wurden. Um die Aktivität der Osteoklasten
zu messen, werden die reifen Zellen auf ein Substrat aus
Kalziumphosphat transferiert, das dann durch einen zellulären Prozess aufgelöst wird.
Die Fragestellung, die innerhalb der SJF-Woche bearbeitet
wurde, passte perfekt zu den Interessen unserer Forschungsgruppe, welche die Regulation des Knochenabbaus
in physiologischen und pathophysiologischen Situationen
untersucht.
(mak /tk /sb)
16
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
v.l.n.r. Raffael Kummer (17), Gymnasium Thun Schadau,
Prof. Dr. med. Hendrik Tevaearai, Leiter Forschung und
Entwicklung Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie,
Albert Dashi, Msc., Laborant, Jasmin Haist (19), Kantons­schule Baden, Dr. phil. nat. Sarah Longnus, Gruppenleiterin,
Dr. phil. nat. Stéphanie Lecaudé, Postdoc
Einblick ins Zusammenspiel von klinischer Medizin und
wissenschaftlicher Forschung
Wir haben uns sehr gefreut, Jasmin und Raffael kennenzulernen und ihnen die faszinierende Welt der biomedizinischen Forschung näherzubringen. Ihr Projekt konzentrierte
sich auf einen der Forschungsschwerpunkte der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie: die Linderung des
Mangels an Spenderherzen für eine Transplantation mittels
Spende nach Herz-Kreislauf-Stillstand.
Jasmin und Raffael waren sichtlich beeindruckt vom
Einblick in das komplexe Zusammenspiel von klinischer
Medizin und wissenschaftlicher Forschung. Mit diversen
Experimenten und interaktiven Tätigkeiten haben wir
sie teilhaben lassen an unserer Leidenschaft, durch das
Entschlüsseln von biologischen Rätseln Erkenntnisse zu gewinnen für neue therapeutische Möglichkeiten. Die beiden
viel versprechenden Gymnasiasten, die eine medizinische
Karriere anstreben, sind nun besser gerüstet, hinsicht­lich ihrer künftigen Karriere wichtige Entscheidungen zu
treffen.
P E R S P E K T I V E N | AUS - U N D W EI T ER B I L D U N G
intranet /redaktion /punkt.ch
[email protected]
Ich lerne, also bin ich
TEXT: Marianne Kaiser FOTOS: Tanja Kocher
Was war die Motivation für diese Ausbildung?
Ursina Kasper: «Schon länger war mir klar, dass
ich nicht in erster Linie mich selber verwirklichen will, sondern etwas lernen möchte, das ich
weitergeben, mit dem ich helfen kann. Die Ernährungsberatung beinhaltet Beratung, lehren,
Wissen weitergeben. Das gefällt mir.»
Mireille Kreuzer: «Als gelernte Hotelfach­
assistentin war ich sechs Jahre als Pflegehelferin sowie als Hausangestellte tätig. Danach
war es an der Zeit, wieder etwas Neues anzu­
gehen. Auf den Beruf kam ich dank der Berufsberatung. Ich wusste sofort: Das ist es.»
Was ist das Faszinierende an Ihrem Beruf?
Ursina Kasper: «Das Arbeiten im Team macht
mir besonders Freude und entspricht mir. Genauso die Patientenkontakte, die mir sehr wichtig sind. Zudem hat Ernährungsberatung mit
Essen zu tun: Ich selber koche und esse gerne.»
Mireille Kreuzer: «Die Verbindung von moderner Technik
für Diagnose und Therapie mit der Arbeit am Menschen
entspricht meinem Naturell. Als Studentin faszinieren mich
das Erlernen der Anatomie sowie die Technik der Geräte.»
Macht Ihnen als Studentin etwas Mühe?
Ursina Kasper: «Wir müssen insgesamt sechs Praktika
absolvieren. Das beinhaltet viele Wechsel und ein regelmässiges Sich-neu-Einleben im Betrieb und Team. Das
geht schon an die Substanz.»
Mireille Kreuzer: «Das Lernen ist bei mir schon
eine Weile her; daran musste ich mich erst wieder gewöhnen. Aber es tut gut, den Kopf zu erlesen und gefordert zu werden. Schliesslich liest
und hört man ja nicht alle Tage auf der Strasse,
wie Röntgentechnik funktioniert oder wie ein
Linearbeschleuniger aufgebaut ist.»
Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie?
Ursina Kasper: «Ich möchte in einem Spital beginnen und mich später spezialisieren. »
URSINA KASPER, 24
Mireille Kreuzer: «Zuerst die Ausbildung
ERNÄHRUNGSBERATERIN
bestehen. Eine spätere Spezialisierung in
I.A. 6. SEMESTER
Nuklearmedizin, Radio-Onkologie oder
KLINISCHE ERNÄHRUNG/ ERdiagnostischer Radiologie kann ich mir gut
vorstellen.»
NÄHRUNGSBERATUNG
INSELSPITAL
MIREILLE KREUZER, 31
FACHFRAU MED.TECH.
RADIOLOGIE MTRA I.A.
2. SEMESTER
MEDI WANKDORF, SPITAL
TIEFENAU
17
P E R S P E K T I V E N | SEI T EN W ECHSEL
Über den Schatten springen
Als Leiterin Abteilung Ausbildung Spital Netz Bern arbeitet Silvia Begert eng und gern mit dem Inselspital
zusammen. Um eine andere Position hat sie nicht
kämpfen wollen.
«Vielerorts wird
vieles sehr gut gemacht, aber anders.»
S I LV I A B E G E R T,
L E I T E R I N A B T E I L U N G AU S B I L D U N G
S P I TA L N E T Z B E R N
TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher
Bis Ende August letzten Jahres hatte die gelernte Pflege- und
Hygienefachfrau sowie Erwachsenenbildnerin mit Diplom
in Evaluation die Leitung Bildung (Aus- und Weiterbildung)
Spital Netz Bern unter sich. Vor 2007 war sie Ausbildungsund Hygieneverantwortliche für das Spital Tiefenau. Der
erste Zusammenschluss zu Spital Netz Bern sei gravierend
gewesen, sagt die bald 60-Jährige. «Ganz plötzlich war ich
nicht mehr im operativen Bereich tätig, sondern musste auf
strategischer Ebene quasi legislativ wirken, häuserübergreifend denken und handeln.» Silvia Begert musste einen ersten Perspektivenwechsel weg von der Ausbildung im Spital
Tiefenau hin zur Bildung in allen Häusern der Spital Netz
Bern AG vornehmen. Der Zusammenschluss von Inselspital
und Spital Netz Bern erforderte erneut die Offenheit und
den Willen, einen neuen Blickwinkel zuzulassen. Zwar
seien die Veränderungen letzten Frühling «brüsk» gewesen,
aber sie habe sich relativ rasch damit abgefunden. Als am
schwierigsten hat sie empfunden, dass die Geschäftsleitung
der Spital Netz Bern AG und somit auch ihre Vorgesetzte
plötzlich nicht mehr da waren und sie sich dadurch etwas
verlassen gefühlt hat.
Neue Ansprechpersonen
Unterdessen hat Silvia Begert, die sich aus gesundheitlichen
Gründen nie für eine sogenannte n-2-Position beworben
hat, neue Ansprechpersonen und Vorgesetzte. Wobei hier
18
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
die Umschreibung «neu» nicht ganz stimmt: «Meine Vorgesetzte, Henriette Schmid, und ich kennen und schätzen uns
schon lange und haben in unseren Funktionen auch schon
vorher an Projekten des Berner Bildungszentrums Pflege
teilgenommen.» Dieser persönliche Kontakt mag auch dazu
beigetragen haben, dass ab dem Moment der angekündigten
Zusammenarbeit sie beide und alle anderen Personen im
Bereich Aus- und Weiterbildung das Verbindende gesucht,
die Türen offen gehalten und zum Wohle der Sache sich nie
bekämpft hätten. Dem Gemeinsamen soll dereinst mittels
Vollintegration Rechnung getragen werden. Bis es so weit
sein wird muss noch ein einheitliches Ausbildungskonzept
für die neue Organisationsform ausgearbeitet werden.
«Wann ist Gleiches gleich? Dieser Frage gehen wir nach,
denn vielerorts wird vieles sehr gut gemacht, aber anders»,
meint Silvia Begert. Der Weg zur Vollintegration bedeute
klare Definitionen und Abmachungen von Kompetenzen,
Aufgaben sowie Verantwortungen.
Bindeglied zu externen Gremien
Alle sechs Wochen trifft sich Silvia Begert mit den Berufsbildungsverantwortlichen der einzelnen Standorte, die einen direkten und regelmässigen Kontakt zu den Studierenden pflegen. Sie ist auch in verschiedene externe Gremien
mandatiert und nimmt an Informationsveranstaltungen,
Tagungen und Kongressen teil, um die Neuerungen im Gesundheitswesen zurück in den Betrieb tragen zu können.
Gegenüber der GEF rapportiert sie jährlich über die erbrachten Ausbildungsleistungen. Diese Rolle des Bindeglieds zur
GEF hat sie so lange inne, wie rechtlich noch zwei Betriebe
bestehen und somit zwei verschiedene Ausbildungsver­
fügungen ausgestellt werden. «Sind wir rechtlich zusammengeführt, gibt es nur noch eine Ausbildungsverfügung.
Dann wird Henriette Schmid diese Rolle der GEF gegenüber
einnehmen. Damit, dass das nicht ich sein werde, habe ich
überhaupt kein Problem.» Zugunsten einer guten Sache
springt Silvia Bergert «auch mal über den eigenen Schatten»,
wie sie sagt. Sie sei keine ausgesprochene Kämpfernatur,
müsse nicht in jedem Fall gewinnen. «Dass sich eine offene,
einladende Haltung meist mehr auszahlt als ein verbitterter
Kampf, habe ich nicht nur beruflich, sondern auch privat
schon erlebt. In der Regel gibt es mit dem Prinzip der offenen
Türen mehr Gewinner als Verlierer!»
P E R S P E K T I V E N | B U M ER A N G
Was macht eine gute
Nachbarschaft aus?
www.qm3.ch
[email protected]
Q UA RT I ER E
H O L L I G EN , W EI SSEN S T EI N ,
M AT T EN H O F, M O N B I J O U,
W EI SSEN B Ü H L U N D
SANDR AIN-MAR ZILI
Meine Nachbarin von gegenüber steht vor der Türe. Beim Brotbacken ist ihr das Mehl ausgegangen. Der Blick in meinen
Vorratsschrank ergibt, dass ich ihr aushelfen kann, und nach einem kurzen Gespräch zieht sie mit dem Mehl von dannen.
Sie schuldet mir dafür natürlich nichts. Selbstverständlich hat sie in den letzten Ferien die Fütterung unserer Rennmäuse
übernommen. Unkomplizierte Nachbarschaft bedeutet, dass ich einmal die bin, die etwas braucht, ein anderes Mal jene,
die aushilft.
Das weitläufige Areal des Inselspitals liegt im Stadtteil 3 und grenzt direkt an die Quartiere Holligen und Mattenhof, ist
also deren direkte Nachbarin. Mit dem Masterplan Inselareal 2060 wird angestrebt, dass aus vielen, etwas planlos angeordneten Gebäuden ein neues Stadtquartier entstehen soll. Geplant ist eine möglichst flexible Infrastruktur, welche
kürzere Wege, einfachere Abläufe und somit auch tiefere Kosten verursacht. So werden in etwa 30 Jahren neue Wege für
Fussgänger und Velofahrerinnen entstehen, die Parkanlagen sollen verbessert werden und mehr Grünflächen den Aufenthalt auf dem Inselareal verschönern.
Welche Auswirkungen werden diese Veränderungen auf die Nachbarquartiere haben? Schon heute reisen täglich Tausende
von Patienten, Mitarbeiterinnen und Besuchern in die Insel. Mit der Zielsetzung, die Schwerpunkte zu verstärken und
als Spital zu wachsen, werden sich diese an- und abreisenden Menschenmassen wohl kaum vermindern. Das Quartier
erwartet darum, dass alle möglichen Vorkehrungen getroffen werden, um den Verkehr auf den vorgesehenen Wegen zu
halten. Für die öV-Benutzerinnen könnte ein direkter Fussgängerweg vom Loryplatz auf das Inselareal zu einem weiteren
attraktiven Zugang werden. Davon könnten dann «Insel-Bewohner» und Quartierbewohnerinnen profitieren.
Auf eine gute, unkomplizierte Nachbarschaft! Claudia Luder
19
P E R S P E K T I V E N | ER F O LGSG E SCH I CH T E I N T ER P RO FE S I O N EL L E ZUS A M M EN A R B EI T
Auf einen Schlag höchste
Arbeitsintensität
Vierlinge: eine grosse Herausforderung für das
Behandlungsteam der Neonatologie.
TEXT: C. Zimmermann, L. Stoffel, M. Nelle, S. Draber FOTOS: T. Kocher, P. Gugler
Am 25. November 2013 zwischen
16.11 und 16.15 Uhr sind in der
Frauenklinik am Berner Inselspital
Vierlinge zur Welt gekommen.
Es handelt sich um die drei Knaben
Elion, Taulant, Laberion und das Mädchen Eliona. Sie sind in der 25 3/7
Schwangerschaftswoche (SSW), d.h.
knapp 16 Wochen vor dem errech­
neten Termin per Sectio geboren
worden. Die Erstversorgung, Behandlung und Betreuung dieser Vier­l inge
stellten während Wochen und Monaten das Behandlungsteam der Neo­
natologie vor eine grosse Heraus­
forderung. Insgesamt benötigten die
Kinder 183 Intensiv- und 204 IMCPflege­t age.
Da der Zeitpunkt der Geburt nicht im
Voraus bestimmt werden konnte,
musste jederzeit mit der Geburt der
Vierlinge ab der SSW 24 0/7 mit
einem Geburtsgewicht von etwa
500 Gramm gerechnet werden.
Die Situation der schwangeren Vierlings-Mutter wurde täglich evaluiert.
Ziel war, die Schwangerschaft so lange
als möglich zu erhalten, um das Überleben der Vierlinge zu ermöglichen
und das Outcome zu verbessern. Dies
bedeutete für das Behandlungsteam
der Neonatologie ab dem Zeitpunkt
SSW 24 0/7, für alle Schichten Personal
auf Abruf für die Erstversorgung und
Behandlung der Vierlinge bereit­
zustellen. Bis zum Zeitpunkt der Geburt waren für 17 Tage während drei
Schichten Bereitschaftsdienste durch
die Ärzte und Pflegenden der drei
Neonatologie­stationen und Kinderintensivstation gestellt. Pikett-, Einsatzund Ablaufpläne wurden erstellt. Die
Erstversorgungsräume wie auch die
Aufnahmestation Neonatologie B2
wurden auf die Versorgung der Vier-
linge vorbereitet. Alle direkt betei­
ligten Mitarbeitenden (8 OA, 8 AA,
rund 100 Pflegefachpersonen) wurden
über die Massnahmen informiert und
entsprechend ihren Aufgaben instruiert.
Die Vierlinge belegten auf einen
Schlag 40% der Betten der Aufnahmestation Neonatologie B2, die
bereits zu 60% belegt war. Um die
Arbeitsintensität zu Beginn zu
bewältigen, wurde beim Pflegepersonal jede Schicht in den darauf­
folgenden fünf Tagen mit einer zusätzlichen Pflegefachperson besetzt.
Nebst der fixen Bettenbelegung von
40% durch die Vierlinge erfolgten weitere Aufnahmen von zum Teil sehr
kleinen und kranken frühgeborenen
Kindern. Die Arbeitsintensität war
überdurchschnittlich hoch. Die Abteilung Neonatologie erhielt in dieser in-
Geburtsgewicht /
Austrittsgewicht:
•Elion: 540 g / 2520 g
•Eliona: 650 g / 2815 g
•Taulant: 630 g / 2620 g
•Laberion: 640 g / 2570 g
Die Vierlinge
Taulant, Elion, Eliona, Laberion
20
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
Vierlings-Pikettdienst
Erstversorgung: abgedeckt durch Bereitschaftsdienst mit insgesamt 14 Fachpersonen
Pro Patient: zwei Ärzte und eine Pflegefachperson sowie zusätzliche Pflegefachper­sonen
als Springer
tensiven Zeit viel Unterstützung von zweien der vier Kinder, demgegenüber Wohle der Kleinsten und ihrer Famiden Mitarbeiterinnen der Säuglings- auch Erfreuliches bei den anderen. Ins- lien erfolgt. Herzlichen Dank allen
und Kinderintensivstation APIB. Nur gesamt bedurften die Vierlinge zwi- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
durch diese Entlastung und gute schen 39 und 51 Tagen Intensivbe- für ihre wertvolle und sehr engagiert
Zusammenarbeit konnte die hohe handlung und 48–53 Tage IMC / geleistete Arbeit und ihren ausser­
IC-Behandlung. Die Kinder konnten ordentlichen Einsatz (Pikett- und /
Arbeitsintensität bewältigt werden.
im Durchschnitt sechs Tage vor dem oder zusätzliche Dienste) unter nicht
Eine grosse Herausforderung war für errechneten Geburtstermin ohne grös­ immer einfachen Rahmenbedingundie Mutter und den Vater, den Bezie- sere Probleme nach Hause entlassen gen. Ebenso Dank allen MA in den
hungsaufbau zu ihren Kindern zu ge- werden. Ein grosser Erfolg für das Be- kooperierenden Bereichen Controlling,
stalten. Wie den vier Kindern gerecht handlungsteam. Für alle Beteiligten Management, Technik, DFKE der Kinwerden? In den ersten Tagen und Wo- lohnt sich der grosse Aufwand für die derkliniken und vielen anderen, die
chen gab es immer wieder kleine Rück- Behandlung und Betreuung von klei- uns sehr in unseren Anliegen und deschritte und Probleme. So gab es nicht nen frühgeborenen Kindern, damit der ren Umsetzung unterstützt haben.
selten Sorgen bei einem oder auch Start ins Leben so gut wie möglich zum
«387 Pflegetage
entsprechen
2010 Pampers.»
C L AUDIA Z IMMERMAN N ,
S TAT I O N S L E I T U N G N E O N AT O L O G I E B 2 ,
FR AUENKL I N IK
21
S E RV I C E | P R A K T I KU MSP L ÄT Z E
Die Aus- und Weiterbildung in
den Gesundheitsberufen stärken
Inselspital und Spital Netz Bern AG leisten als
«Wir haben eine
Praktikumsplatzanbieter für nichtärztliche GesundAufgabe für den
heitsberufe einen wesentlichen Beitrag zur NachGesamtbetrieb; an
uns liegt es, dass sie
wuchsbildung für die zwei Unternehmen und damit
gelingt!»
zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung im Kanton
Bern.
TEXT: Silvia Begert, Leiterin Ausbildung Standorte Spital Netz Bern AG, Direktion Pflege / MTT, und Henriette Schmid, Bereichsleiterin Aus- und
Weiterbildung, Direktion Pflege / MTT
Per 1. September 2013 wurde die Aus- und Weiterbildung einfacher, und unsere Position gewinnt im sich rasch änin den nichtärztlichen Gesundheitsberufen im Bereich Aus- dernden Bildungswesen noch mehr Gewicht. Das Leiund Weiterbildung der Direktion Pflege/MTT zusammen- tungsteam des Bereichs Aus- und Weiterbildung ist zuvergeschlossen: Ziel ist die Vollintegration der Aus- und Wei- sichtlich, dass neue Lösungen gefunden und umgesetzt
terbildung Pflege/MTT über beide Unternehmen. Henriette werden können; natürlich wird das auch Einschnitte in BeSchmid als Bereichsleiterin und Silvia Begert als Leiterin kanntes und somit Veränderungen und neue Wege für alle
Abteilung Ausbildung Standorte Spital Netz Bern AG arbei- Beteiligten mit sich bringen. Eine grosse Herausforderung
ten bereits seit Anfang 2013 in gutem Einvernehmen bedeutet es, in diesem gemeinsamen Entwicklungsprozess
kontinuierlich an dieser Zusammenführung. Der Weg zur das Gleichgewicht zwischen angestrebter Vereinheitlichung
Vollintegration führt über ein gemeinsames Aus­ und pragmatischen Lösungen zu finden. Das Motto des Bebildungskonzept, das gegenwärtig mit Fachpersonen aus reichs Aus- und Weiterbildung in diesem Veränderungsprobeiden Unternehmen erarbeitet wird und bis Mitte 2015 zess lautet: «Wir haben eine Aufgabe für den Gesamtbetrieb;
fertig sein soll.
an uns liegt es, dass sie gelingt!» Die Direktion Pflege/MTT
ist verantwortlich für die Praktika der nichtärztlichen Gesundheitsberufe im Gesamtunternehmen; für folgende
Das künftige Ausbildungskonzept wird beispielsweise
Ausbildungen stehen Praktikumsplätze bzw. Lehrstellen
eine einheitliche pädagogische Auffassung formulieren
und Grundsatzfragen wie Auftrag, Kompetenzen und
zur Verfügung: Dipl. Biomedizinische/r Analytikerin/AnaVerantwortung der an der Aus- und Weiterbildung betei- lytiker HF / BSc in Ergotherapie / BSc in Ernährung und Diligten Personen vergleichbar regeln.
ätetik / Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe) / BSc HebZudem wollen wir neue Möglichkeiten der standortüber- amme / Dipl. Fachfrau/-mann für Medizinisch-Technische
greifenden Zusammenarbeit schaffen – so könnten etwa Radiologie HF /Dipl. Fachfrau/Fachmann OperationstechRotationspraktika in gewissen Fachdisziplinen angeboten nik HF / Dipl. Orthoptistin/Orthoptist HF / BSc in Physiothewerden und anderes mehr. Bereits heute führen wir ge- rapie / BSc in Pflege / Dipl. Pflegefachfrau/-mann HF / Dipl.
meinsame Veranstaltungen durch, und seit Sommer 2013 Rettungs­sanitäterin/-sanitäter HF / Weiterbildung Anästhekönnen alle Mitarbeitenden sämtliche Weiterbildungsange- siepflege NDS HF / Weiterbildung Intensivpflege NDS
bote beider Unternehmen ohne Kostenfolgen besuchen; HF / Weiterbildung Notfallpflege NDS HF. Dazu werden in
diese Möglichkeit wird rege benützt. Die Vollintegration allen Betrieben zahlreiche Einblicks- und Berufswahlprakbietet auch die Chance eines klaren Auftritts nach innen tika angeboten.Insgesamt werden über das Gesamtunterund aussen – besonders gegenüber Bildungsanbietern nehmen pro Jahr rund 20 000 Wochen Ausbildung in den
(«Schulen») und kantonaler Verwaltung; das macht vieles oben genannten Ausbildungen durchgeführt.
22
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
S E RV I C E | AUSB I L D U N G
Zukunftsgerichtete Kochausbildung
Die Ausbildung zum Koch EFZ erfordert seit 2010 eine
aufwendigere Organisation seitens Ausbildungs­
betrieb. Und neu auch die Zusammenarbeit innerhalb
der Standorte Insel, Tiefenau und Ziegler.
TEXT: Adrian Furer, Leiter Ausbildung Küchen Inselspital und Spital Netz Bern FOTO: Tanja Kocher
Für Lernende wie Ausbildungsverantwortliche
und Berufsbildner ist es sehr spannend zu networken, sich auszutauschen, Schwächen zu
beheben und Stärken zu fördern.
Prozessorientierung, Selbstkompetenz, len / Kochen eines 5-Gang-Menüs, das
fleissorientierte Vorbereitung auf das unter zeitlicher Vorgabe stattfindet.
Qualifikationsverfahren (QV) der Ler- Die ersten drei Gänge müssen vom
nenden: Um diesem Aufwand für die Lernenden aus einer Vorgabe von vier
Zukunft Rechnung zu tragen, arbeitet möglichen Warenkörben selber zudie Spital Netz Bern AG mit den Betrie- sammengestellt, rezeptiert, geplant
ben Ziegler und Tiefenau seit letztem und die Waren hierfür bei den PrüJahr sehr eng mit dem Inselspital zu- fungsexperten bestellt werden. Der
sammen.
Hauptgang und die Süssspeise werden
am Prüfungstag von den Prüfungs­
experten definiert.
Fakten der Kochausbildung
In den drei Ausbildungsjahren werden
halbjährlich Semesterkochen durch- Vollintegration
geführt, um die Leistung der Lernen- Alle Lernenden von Inselspital, Spital
den sowie den Bildungsstand beim Ziegler und Spital Tiefenau werden
halbjährlichen Bildungsbericht trans- schon jetzt in den Semesterkochen wie
parent und unvoreingenommen zu auch den Probekochen vollumfänglich
beurteilen. Gegen Ende der Ausbil- integriert und in der Küche der Kinderdung stehen insgesamt fünf zusätzli- kliniken vom Ausbildungsverantwortche Probekochen an, bei welchen eine lichen betreut, beurteilt und gecoacht.
1:1-Darstellung der praktischen Prü- Der administrative Aufwand für die
fung stattfindet. Diese beinhaltet: Planung, Koordination und das TraiFachgespräch Englisch / Fachgespräch ning der insgesamt 20 Lernenden ist
Betriebliche Abläufe / Arbeits-/Pro- sehr hoch. Dabei sind auch die Lernenduktionsplan mit Zeitangabe erstel- den stark gefordert; sind sie doch voll-
umfänglich in die tägliche Produktion
eingeplant und integriert. Parallel
dazu müssen sie ihre Waren bestellen
und sich schon früh auf die kreative
und fachlich korrekte Zubereitung ihrer Warenkörbe fokussieren, die sie
dann als ihre eigenen Kreationen am
praktischen QV zubereiten.
Der Zusammenschluss und die Kochtrainings ins Inselspital zu holen, lag
auf der Hand: Das Inselspital verfügt
über einen fast vollamtlichen Ausbildungsverantwortlichen. Somit sind die
Berufsbildner nicht nur in den eigenen
Reihen, sondern auch in den Spitälern
Ziegler und Tiefenau entlastet.
Die Landspitäler profitieren vorerst
vom theoretischen und fachlichen
Know-how, das sich aus den Stadt­
spitälern ergibt, aber auch da wird für
die Zukunft die Kommunikation zum
Wohle der Lernenden aufrechterhalten
und stetig weiter aufgebaut.
23
S E RV I C E | F O R SCH U N GS AU FEN T H A LT
www.augenheilkunde.insel.ch
Von Zürich via Westaustralien
und Oxford nach Bern
«Die Zeit in
Australien und
England war sehr bereichernd, da ich einen tiefen
Einblick in verschiedene
Gesundheitssysteme und
Forschungsstrukturen
gewinnen konnte.»
P D D R . M E D . M A R T I N Z I N K E R N AG E L ,
U N I V E R S I TÄT S K L I N I K
F Ü R AU G E N H E I L K U N D E
Die Integrität der optischen Achse und der Netzhaut ist Voraussetzung für gutes
Sehen. Bei viralen Infektionen des Augeninneren kann es zu einer Schädigung
dieser Strukturen kommen. Dies kann entweder durch das Virus selbst oder aber
Kollateralschäden der Immunantwort entstehen.
Die Untersuchung der Immunantwort im Auge auf virale Infektionen war das Ziel meines
Forschungsaufenthalts in Australien. Diese Arbeit begann ich, zunächst mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds, 2008 in Perth an der University of Western Australia. Im Labor des Lions Eye Institute etablierten wir ein experimentelles Modell einer
viralen Netzhautinfektion, anhand dessen wir sowohl das Virus als auch später Immunzellen mittels eines fluoreszierenden Farbstoffes akkurat charakterisieren konnten. Als Teil
dieses Projekts führten wir auch Experimente durch, die zum Ziel hatten, eine mögliche
Immunantwort bei der retinalen Gentherapie zu charakterisieren und potenzielle Therapieansätze zu erproben. Ab 2009 konnte ich, neben meiner klinischen Tätigkeit in der Netzhaut- und Kataraktchirurgie, eine kleine Forschungsgruppe aufbauen und die experimentellen Projekte vorantreiben. Von 2011 bis 2012 wechselte ich für ein weiteres klinisches
Fellowship in Netzhautchirurgie ans John Radcliffe Hospital der University of Oxford in
England. Auch hier konnte ich neben der Klinik an zahlreichen klinischen Forschungs­
projekten mitarbeiten, wie zum Beispiel an einem Projekt über retinale Gentherapie für
Choroiderämie, einer zur Erblindung führenden X-chromosomalen erblichen Netzhaut­
erkrankung. Hier wird das defekte Gen durch ein funktionierendes Gen mittels viralen
Vektoren, welche unter die Netzhaut injiziert werden, ersetzt. Die erste Behandlung eines
Patienten 2011 fand grosses mediales Interesse und wurde von der BBC übertragen.
Die Zeit in Australien und England war beruflich als auch wissenschaftlich sehr be­reichernd,
da ich einen tiefen Einblick in verschiedene Gesundheitssysteme und in die Forschungsstrukturen in diesen Ländern gewinnen konnte. Zudem konnte ich zahlreiche berufliche
und persönliche Kontakte knüpfen. Auch für den familiären Zusammenhalt waren die
Jahre in Australien und England unersetzlich.
Am Inselspital führe ich die Projekte in der ophthalmologischen Grundlagenforschung
konsequent weiter, zum Beispiel im Rahmen eines Projekts, das die Rolle der Immunantwort bei Venenverschlüssen untersucht. Dieses Projekt, das unter anderem durch einen
Inselspital-Forschungsgrant finanziert wird, der als hervorragende Anschubfinanzierung
für Forschungsprojekte am Inselspital dient, steht in unmittelbarem klinischem Kontext
und erlaubt es uns, neue Therapieansätze für den präklinischen Einsatz zu testen.
24
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
MARTIN ZINKERNAGEL
PD Dr. med. Martin Zinker­
nagel, PhD, FMH für Ophthalmologie und Ophthalmo­
chirurgie. Nach Abschluss der
Matura am Literargymnasium
Rämibühl in Zürich hat er an
der Universität Zürich studiert.
Die Ausbildung zum Fach­arzt erfolgte in Zürich und
St. Gallen.
Seit 2012 arbeitet er an der
Universitätsklinik für Augenheilkunde am Inselspital und
habilitierte an der Universität
Bern im Juni 2013. Seit Juli
ist er als Leitender Arzt der
Poliklinik tätig.
S E RV I C E | S T R AT EG I E SU I SSE
S E RV I C E | KO LU M N E
Ausschreibung eHealthPlattform: Gemeinsames
Projekt ISB-SNBe
Jeder kommentiert
alles
TEXT: Rouven Porz
An Inselspital und Spital Netz Bern finden
jährlich mehrere Zehntausend Zuweisungen
statt. Telefon, Fax und Post sind dafür die
klassischen und vorherrschenden Kommunikationswege. Nur ein kleiner Teil des Berichtsund Zuweisungsprozesses erfolgt bisher elektronisch. Auch der digitale Austausch mit den
Patienten wird zunehmend ein Thema.
In einer Zukunft der immer knapper werdenden Ressourcen wird der Effizienz der Zuweisungs- und Austrittsprozesse eine zentrale
Rolle zukommen. Nicht zuletzt kann auch
die Patientensicherheit dank durchgehender
digitaler Prozesse verbessert werden.
Unter Berücksichtigung der technischen
Standards der eHealth Suisse soll mit einer
eHealth-Plattform für SNBe und ISB die
Zusammenarbeit mit den Zuweisenden
und Nachbehandelnden digital unterstützt
werden. Auch für die Patienten wird auf dieser
Grundlage ein Portalangebot geschaffen werden. In beiden Institutionen sind bereits erste
Ansätze zur elektronischen Kommunikation in
der Betriebsphase. Ein Projekt zum elektronischen Datenaustausch zwischen ISB und SNBe
ist in der Umsetzung (B2B-Connector).
Diese punktuell bestehenden, vielversprechenden Ansätze sollen in Zukunft mit einer leistungsfähigen vernetzten Plattform abgedeckt
werden, um die technischen Schnittstellen, die
organisatorischen Prozesse sowie den Support
zu optimieren. Ziel ist, die Abläufe aller Teilnehmenden nachhaltig zu beschleunigen, womit
sie auch für die Patienten effizienter und sicherer werden. Die Kliniken sollen durch die enge
Vernetzung mit vor- und nachgelagerten
Institutionen ihre starke Wettbewerbsstellung
festigen oder ausbauen können. Im Projekt
werden neben den internen Fachspezialisten
auch die Zuweiser angemessen einbezogen.
Mit ihnen zusammen werden die Bedürfnisse
und Zielsetzungen in Bezug auf die betroffenen Prozesse formuliert. Für Fragen stehen die
eHealth-Beauftragten bereit:
Daniel Ratschiller, ISB, ICT-Strategie und
Architektur, [email protected]
Ueli Wehrli, SNBe, KIS,
[email protected]
Jeder Patient kann im Nachhinein jede
ärztliche Handlung kommentieren, und
das Internet ist voll von Experten, die
beispielsweise Operationen live beur­
teilen, kommentieren, obwohl sie nie
Medizin studiert haben.
Die Welt schaut im Moment nach Südafrika. Oscar Pistorius, süd­
afrikanischer Sprinter und Weltrekordhalter, auch bekannt als «Fastest man on no legs», steht unter Mordanklage. Er soll seine Lebensgefährtin im Februar 2013 nachts durch die Toilettentür erschossen
haben. Er selbst sagt, er habe sie für einen Einbrecher gehalten und
aus Notwehr gehandelt. Südafrika ist ein kriminelles Pflaster, scheinbar hat jeder dort nachts eine Pistole unter dem Bett liegen. Der
internationale Nachrichtenkanal CNN überträgt die morgendlichen
Gerichtsverhandlungen live in die ganze Welt. Jeder kann zuschauen,
das Internet ist voll von Kommentaren. Die meisten Internetblogger
glauben schon zu wissen, ob Oscar schuldig ist oder auch nicht. Jeder
hat eine Meinung. Ein sehr ernstes Thema.
Jetzt zu etwas ganz anderem: Das Flaggschiff der deutschen Abendunterhaltung «Wetten dass…» kommt in die Jahre. Der Moderator
Markus Lanz schafft es offensichtlich nicht mehr, der Sendung den
Esprit zu verleihen, den man beim Anblick gerne erglänzen sehen
möchte. Und wieder passiert es. 10 000 Kommentare, Internetblogs,
die Sendung ist am Samstagabend noch nicht zu Ende, schon zerreisst sich die Internetgemeinschaft im Netz den Mund über die Kleidung des Moderators und über seine vermeintlichen Fehler. Manchmal frage ich mich, wer diese Leute sind, die den ganzen Tag im
Internet ihre Meinung kundtun? Natürlich hat Lanz nichts mit Pistorius zu tun, aber mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ich
mir vorstelle, dass diese vermeintliche Transparenz in der
Zukunft vollumfänglich auf die Medizin überschwappt: Jeder Patient kann im Nachhinein jede ärztliche Handlung kommentieren,
und das Internet ist voll von Experten, die beispielsweise Operationen live beurteilen, kommentieren, obwohl sie nie Medizin studiert
haben. Mhm, ich denke gerade, vielleicht sollten Sie diese Kolumne
hier aber auch nicht zu ernst nehmen. Das hier ist ja schliesslich auch
nur ein Kommentar, nicht wahr?
25
S E RV I C E | S TA B Ü B ERG A B E
«Die Kunst der Spitalführung»
FOTOS: Susi Bürki
Am Montag, 17. März 2014, meldeten sich Insel-Weggefährten von Urs Birchler zu Wort.
Chefarzt) und Rouven Porz (Ethiker und Mitarbeiter) sinnierten über «Die Kunst der Spitalführung.»
Andreas Tobler (Mitglied der Spitalleitung und Stellvertre- Der mit stehender Ovation verabschiedete Urs Birchler
ter), Martin Täuber (ehemaliger Dekan und Rektor der Uni- übergab anschliessend den symbolischen Stab an seinen
versität Bern), Peter Rychiger (Verwaltungsrat und Vorge- Nachfolger Holger Baumann, den neuen Vorsitzenden Gesetzter) wie auch Daniel Candinas (Klinikdirektor und schäftsleitung.
26
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
S E RV I C E | A N G EB OT E F Ü R M I TA R B EI T EN D E
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
Spital Netz Bern
Beratung und Unterstützung
Care Management – Beratung von Mitarbeitenden bei
versicherungstechnischen Fragen, Aufzeigen neuer Perspektiven nach krankheits- oder unfallbedingten Absenzen
und Unterstützung bei der Wiedereingliederung oder beruflichen Neuorientierung.
Coaching – Kostenlose bedürfnis- und lösungsorientierte
Beratung und Begleitung für Mitarbeitende des Spital Netz
Bern, als individuelle und vertrauliche Unterstützung in
belastenden und schwierigen Situationen.
Bewegung
Pilates – Gezielte Rumpfstabilisierung und Kraftaufbau
im Körperzentrum, Verbesserung der Beweglichkeit und
Körperhaltung und Steigerung des Wohlbefindens. Aktuell
finden Kurse in den Spitälern Tiefenau und Ziegler statt.
Bike to Work – Jährliche nationale Bewegungsaktion im
Juni. Anmeldungen bis 31. Mai 2014.
Kraft- und Ausdauertraining in der Physiotherapie
Belp – Mitarbeitende des Standorts Belp können ausserhalb ihrer Arbeitszeit in den Räumlichkeiten der Physio­
therapie Belp ihre Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainieren. Bitte direkt bei den Physiotherapeutinnen und
-therapeuten in Belp melden.
Wanderungen – Geleitete (Schneeschuh-)Wanderungen,
Gebirgstouren oder Kulturspaziergänge.
Über Kosten und Daten gibt Wolfgang Girardi Auskunft:
031 308 85 66 oder [email protected]
Gesundheitsförderung nach Mass
Unterstützung bei der Organisation durch Suche von Kursleitern, Räumen etc.
Entspannung
Akupunkt-Massage / Emotional Freedom
Techniques – Zur Behandlung verschiedener Schmerz­
problematiken werden bei der Akupunkt-Massage spezifische Meridiane mit einem Stäbchen oder Druck aktiviert.
Die Methode «Emotional Freedom Techniques» wird zur
Linderung und Behandlung von Stress eingesetzt.
Interessierte wenden bitte sich direkt an Claudia Dorn:
031 921 85 40 oder [email protected]
Gesundheit ist unser
wichtigstes Gut. Verschiedene Faktoren am Arbeitsplatz
können Einfluss auf sie nehmen. Deshalb bieten wir
unseren Mitarbeitenden ein
breites Angebot zur Gesundheitsförderung an.
Ergonomie
Die Physiotherapeutinnen und -therapeuten aller Standorte bieten spezifisch auf die Bedürfnisse ausgerichtete
Teamschulungen für ergonomisches Arbeiten an. Die
Schulung findet direkt am Arbeitsplatz statt. Interessierte
Teams melden sich direkt bei den Physiotherapeutinnen
und -therapeuten an ihrem Standort.
Kostenlose Rauchstopp-Beratung
Termin vereinbaren:
[email protected] oder 031 632 03 03
Weiterbildung
Standort Spital Netz Bern:
•Arbeitssicherheit / Unfallverhütung
•Gesund mit Schichtarbeit
•Meine persönliche Ernährung
•Stressmanagement
•Sucht, Burnout und Co. – wie gehe ich als Vorgesetzter
damit um?
Standort Inselspital:
•Gewichtsmanagement
•Nacht- und Schichtarbeit – richtig essen
und gut schlafen
•Psychische Belastung am Arbeitsplatz –
Burnout-Prophylaxe
•Stress erfolgreich bewältigen
•MBSR
•Gewaltprävention
Weiterbildungsangebot im Intranet:
http: //spitalnetzbern.ch /aus-und-weiterbildung /
weiterbildung /
•Über die Angebote, Kurse und Weiterbildungen geben
Ihnen die Mitarbeitenden des Betrieblichen Gesundheits­
managements unter 031 970 70 97 oder
[email protected] gerne Auskunft.
•Die Angebote fürs Personal vom Inselspital vom Gesundheitsmanagement finden Sie unter folgendem Link:
http: //iww.insel.ch /de /direktionen /personal /
mitarbeiter-services / bgm1/
27
S E RV I C E | P ER SO N EL L E S
Jubilare
Pensionierungen
Ernennungen
M ä r z bi s Ju l i 2 014
31. M a i 2 014
A s s oz i ier t e P r ofe s s u r
4 0 Ja h r e
Mara Kovacec-Sokolic Tiefenau
Barbara Le Blanc DRNN DIPR Sekretariat & Studen-
Diesen Titel haben erhalten
ten • Marianne Bühler Leitung Pflegedienst •
11. Februar 2014
Maja Liechti-Maurer Aarberg • Ruth Bürgi Aar-
• PD Dr. med. Christoph Röder
berg
• Prof. Dr. Reinhard Gruber
3 0 . Ju n i 2 014
• Prof. Dr. pharm. Erik Vassella
Katharina Aeschimann-Zünd Aarberg • Ernst
• Prof. Dr. Thomas Kaufmann, PhD
Ackermann Direktion Betrieb • Susanne Bürki
• Prof. Dr. Mauricio Reyes, PhD
35 Ja h r e
Manuel Antonelo Ziegler • Madeleine Ehrsam
Kinderklinik • Annemarie Flückiger Ziegler •
Silvia Hänni Aarberg • Roswitha Jenni-Wälti
Aarberg • Therese Zürcher Dermatologie
3 0 Ja h r e
Thomas Aeschlimann KAS Pflege • Helene AselKissling Apotheke • Ursula Brechbühl Münsingen
• Giuliana Berset VMCK Bettenstation • Brigitte
Hoigné Ziegler • Rolf Schmid Medizintechnik •
Silvia Schneider Jaberg Visz. Thorax • Suzanne
Perrin Ziegler
25. Februar 2014
VGS Kreation Foto & Grafik • Jose Ferreiro
25. März 2014
Fernandez Direktion Betrieb • Teresita Friedli-
• Prof. Dr. med. dent. Michael Bornstein
Pangilinan Frauenklinik • Paul Horst Direktion
Infrastruktur • Heidi Ingold HNO/ SKG • Beat
Jufer Ziegler • Urs Keller Augenheilkunde •
Reinhard Tiefenau • Rebecca Morgenthaler
Hanspeter Heer Direktion Infrastruktur • Bettina
Misch Visz. Thorax • Irene Kälin Murano Phonia­
trie • Rachel Leist NFZ Pflege • Elisabeth Marti
Messmer NFZ Pflege • Daniela Mordasini KPH-
Diesen Titel haben erhalten
MTRA Dezentrale Orte • Stefanie Müller Münsin-
11. Februar 2014
gen • Walther Mumenthaler Aarberg • Ursula
• PD Dr. med. dent. Rainer Seemann
Nussbaum Direktion Betrieb • Johanna Steigmeier Frauenklinik • Igballe Shalaj Kinderchirurgie
Melanie Walcher Neurochirurgie• Judith
25. Februar 2014
• Prof. Dr. med. Yves Allemann
• Prof. Dr. med. Nicolas Regamey
Franziska Zubler MTRA INO/ PKT2
Ven i a D o c end i
Pia Aeschbacher-Frey Tiefenau • Ja Chai Shook
Tiefenau • Maria Dulce Formoso Phoniatrie •
T it u l a r pr ofe s s or
Brigitte Klauser HNO • Margrit Mäder-­
• Doris Siegenthaler Direktion Personal • Edith
25 Ja h r e
• Prof. Dr. med. Norbert Enkling
31. Ju l i 2 014
Diesen Titel haben erhalten
Beat Merz Direktion Betrieb • José Mouro Direk-
11. Februar 2014
tion Betrieb
• PD Dr. Reinhard Gruber, PhD, für das Fach
­Zellbiologie
HZL / Hämostase • Renate Ruchti Physio Cardio •
• Prof. PD Dr. sc. nat. Siegfried Hapfelmeier,
Daniel Jorge Salomao Herz- /Gefäss Kardiotechnik
für das Fach Medizinische Mikrobiologie
• Edith Scheurer-Kräuchi Ziegler • Elisabeth
• PD Dr. med. Lorenz Räber, für das Fach
Studer Tiefenau • Ruth Woodtli Urologie •
Kardiologie
Monika Wyss Direktion Dienste
• PD Dr. med. Andres Vogt, für das Fach
2 0 Ja h r e
• PD Dr. med. Sebastian Walther, für das Fach
Anästhesiologie
Psychiatrie und Psychotherapie
Rasima Ademi Direktion Betrieb • Gerda Bigler
25. Februar 2014
Kirscher KIM • Marijana Bulic-Turkovic Radiolo-
• PD Dr. med. Johannes Lemke, für das Fach
Humangenetik
gie • Ronny Ehrbar Röntgenarchiv • Marianne
• PD Dr. med. Jonas Marschall, für das Fach
Friedli Ziegler • Elisabeth Gerber-Stutz Münsingen • Elisabeth Hefti KAIM Pflege • Barbara
Infektiologie
Helbling Rheu Med. Bereich • Isabelle Hertig
25. März 2014
KAS Pflege • Helene Hofer Neuropsychologie •
• PD Dr. med. Simon Jung, für das Fach
Monika Jucker ONKP Pflege • Irena Klima Urok
Neurologie
Med. Bereich • Marianne Kocher Kardiologie •
• PD Dr. phil. nat. Markus Hilty, für das Fach
Thomas Lüthi Direktion Dienste • Sabine Möri
Medizinische Mikrobiologie
Aarberg • Dragica Münger Visz. Thorax • Doris
Pongratz-Felder Kinderklinik • Therese Roth
Radiologie • Thea Rytz Psychologen und Therapeuten • Marianne Schilling Angiologie • Kata
Trgovac Tiefenau • Nelly Tschannen Zentrale
Dienste • Caroline Dominique Zürcher SKG
Poliklinik
28
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
Wir wünschen unseren
pensionierten Mitarbeitenden
alles Gute für den
neuen Lebensabschnitt.
S E RV I C E | AUS Z EI CH N U N G EN
Ab 1. Mai betreiben die Universität Basel und
das Inselspital Bern gemeinsam eine Pflegeprofessur. Die Vorlesungen finden in Basel
statt, die Forschung in Bern und Basel.
Der Universitätsrat der Universität Basel hat
Professor Dr. Michael Simon (41) zum Assistenzprofessor Tenure Track (Förderprofessur) für
Pflegewissenschaft am Institut für Pflegewissenschaft der Medizinischen Fakultät gewählt.
Wir trauern
Mit grosser Betroffenheit nehmen
wir Abschied von unseren ArbeitskollegInnen.
Pflegewissenschafter Prof. Michael
Simon lehrt ab 1. Mai in Basel und
forscht in Bern und Basel. (Foto:
Universität Basel)
I m Zentrum seiner Forschung und Lehre steht die
Messung der Pflege- und Versorgungsqualität.
Michael Simon wird ab 1. Mai 2014 zu gleichen
Teilen an der Universität Basel und am Inselspital,
Universitätsspital Bern tätig sein.
Die Assistenzprofessur wird gemeinsam von der Universität Basel und dem
Inselspital getragen. Sie ist ein weiteres Ergebnis der seit über fünf Jahren bestehenden Akademie-Praxis-Partnerschaft zwischen beiden Institutionen und wird
im Rahmen der «Strategischen Allianz Medizin Basel Bern» vom Dekanat der
medizinischen Fakultät der Universität Bern unterstützt.
Die Universitätsleitung hat Aristomenis Exadaktylos auf den 1. Januar 2014
zum ausserordentlichen Professor für Notfallmedizin gewählt.
Aristomenis Exadaktylos (42) ist in Griechenland und Deutschland aufgewachsen. Er ist seit Januar 2013 Chefarzt und Direktor des Universitären Notfallzentrums am Inselspital. Davor leitete er den Notfall Medizin, wo er bis 2013 stellvertretender Chefarzt war. Er war zudem bereits vor seiner Berufung assoziierter
Professor für Notfallmedizin. Seit 2009 leitet Aristomenis Exadaktylos die Forschung und klinische Entwicklung der Notfallmedizin. Er setzt sich für eine
breite Notfallversorgung, Nachwuchsförderung und eine patientenorientierte
Forschung ein.
Preisverleihung für bestes Poster am Kongress
für Gesundheitsberufe 2014
Liliane Stoffel, Pflegeexpertin MScN, Neonatologie Inselspital Bern, und Barbara Dinten-Schmid,
Pflegeexpertin, Neonatologie USZ, Zürich haben
am Kongress für Gesundheitsberufe der Direktion Pflege/MTT vom 14./15.3.2014 im Auditorium Ettore Rossi (Inselspital) den Preis für das
beste Poster erhalten. Bei ihrem Poster ging es
um das Thema «Der pflegerische Beitrag zur ethischen Entscheidungsfindung» und damit um die Darstellung der systematischen
und objektiven Parameter zur Unterstützung von Pflegenden bezüglich ihrer
Einschätzung der ethischen Entscheidungsfindung. Der Preis für das beste Poster wurde von der Stiftung Pflegewissenschaft Schweiz zur Verfügung gestellt.
Auszeichnung EBMT «Nurses Distinguished
Merit Award» 2014
Monica Fliedner, Pflegeexpertin MSN, Palliative
Care (DOLS), Inselspital Bern, hat anlässlich des
Kongresses der European Society for Blood and
Marrow Transplantation (EBMT) am 31.3.2014 in
Mailand den «Nurses Distinguished Merit Award»
erhalten für ihre jahrzehntelange Arbeit auf dem
Gebiet der Pflege und Versorgung von Stammzelltransplantationspatienten. Der Preis wurde
ihr von Elisabeth Wallhult, Präsidentin der EBMT
Nurses Group, übergeben.
Monika Lugon
ist am 24. Februar 2014 gestorben.
Die Tatsache, dass unsere Mitarbeiterin nicht mehr unter uns weilt,
macht betroffen und stimmt traurig.
Sie hinterlässt eine grosse Lücke.
Wir bitten Sie, der lieben Verstor­
benen ein ehrendes Andenken zu
bewahren.
Suzanne Janett
28.7.1951 – 10.4.2014
Wir verlieren mit ihr eine erfahrene,
engagierte Fachperson und eine
liebenswürdige Arbeitskollegin.
Gerne erinnern wir uns an die wertvolle gemeinsame Zeit.
André Calame
ist am 8. Mai 2014 gestorben.
Er wird uns allen als freundliche und
ruhige Person mit ab und an schelmischem Lächeln in Erinnerung
bleiben. Seine Fachkompetenz und
Zuverlässigkeit wurden von Vorgesetzten und KollegInnen sehr geschätzt. Das Inselspital trauert um
einen langjährigen und geschätzen
Arbeitskollegen.
29
S E RV I C E | V ER A N S TA LT U N G EN
Ausschreibung und Programm
unter www.dkf.unibe.ch /
Tag der Klinischen Forschung 2014
Ausschreibung
Tag der Klinischen Forschung DKF
Das Departement Klinische Forschung (DKF) ist Träger
der Klinischen Forschung der Medizinischen Fakultät der
Universität Bern. Es ist zur Tradition geworden, jährlich
einen «Tag der Klinischen Forschung» durchzuführen.
Diese Veranstaltung bietet den Forschenden die Möglichkeit, eigene Arbeiten in Form eines Posters aus­
zustellen und Einblick in andere Projekte zu gewinnen.
Aus den eingereichten Arbeiten werden drei Abstracts und
Präsentationen ausgewählt und ausgezeichnet als:
• die beste präklinische Arbeit
• die beste klinische Arbeit
• die beste Arbeit einer Medizinstudentin/
eines Medizinstudenten
Die Jurymitglieder dieser Kategorien sind für die Vergabe
Höhepunkt unseres Anlasses am 5. November 2014 im der Preise zuständig. Der Entscheid der Jury ist endgültig.
Langhans Hörsaal Pathologie werden neben den Preisver- Es besteht kein Rechtsanspruch auf die Ausrichtung der
leihungen die Referate von Gastreferenten sein. Am Tag der Preise.
Klinischen Forschung werden folgende Preise vergeben:
Aus den eingereichten Abstracts zeichnet die Alumni
Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis 2014
MedBern die beste brückenschlagende Arbeit mit
(CHF 30 000.–)
dem Forschungspreis Alumni MedBern (CHF 2000.–) aus.
Dieser Preis dient der Nachwuchsförderung in der Klini- Berücksichtigt werden die:
schen Forschung der Medizinischen Fakultät der Universi- • Zusammenarbeit universitäre/nichtuniversitäre Partner
tät Bern und richtet sich an jüngere Forscherinnen und For- • Zusammenarbeit Grundlagenforschung/
Klinische Forschung
scher. Mit diesem Preis wird ein Projekt ausgezeichnet mit
dem Ziel der Weiterfinanzierung durch kompetitiv einge- • Zusammenarbeit interdisziplinär
• Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fakultäten
worbene Drittmittel.
der Universität Bern
Förderpreise DKF (je CHF 2000.–)
Auch in diesem Jahr sind alle forschenden Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sowie die Doktorandinnen und Doktoranden der Institute und Kliniken der Medizinischen Fakultät
der Universität Bern eingeladen, ihre Arbeit in Form eines Einreichungstermin:
25. August 2014
Abstracts einzureichen und ein Poster zu präsentieren.
[email protected]
[email protected]
S E RV I C E | D I E B OX
Mitdenken – mitreden – mitwirken
Für Ihre Anliegen stehen im Spital Netz Bern die Feedback-Adresse
[email protected], auf dem Inselareal 23 grüne Boxen mit Feedback-Karten sowie die Mail-Adresse [email protected] zur Verfügung.
Frage
Ist es wirklich nötig, dass die Zeitschrift PUNKT jedem nach
Hause geschickt wird? Ich kenne etliche Personen, die das
Blatt ungelesen in den Abfall werfen! Die Boxen stehen ja
und jeder, der das Bedürfnis hat, kann sich bedienen. Oder
wenigstens mit der internen Post verschicken? Könnte hier
nicht auch viel Geld gespart werden?
30
PUNKT • AUSGABE 2 / 2014
Antwort
Danke für Ihre Rückmeldung. PUNKT wird weiterhin per
Entscheid Geschäftsleitung als integratives Element zwischen den Betrieben nach Hause verschickt. Zum Teil ist
PUNKT das einzig effektiv real existierende Tool, das alle
gleichzeitig und somit verbindend in den Händen halten
können. Die Redaktion
S E RV I C E | Q U I Z
Quiz
Gewinnen Sie
eine Führung in der
Musealen Sammlung
im Wert von
CHF 50.–
für 20 Personen.
W W W. I N S E L . C H/D E /I N S E L S P I TA L /S T I F T U N G
I mpr e s s u m
Herausgeber:
Inselspital Bern und Spital Netz Bern
Redaktion und Gestaltung:
[email protected] (mak)
[email protected] (ag)
[email protected]
Bilder:
Tanja Kocher, Pascal Gugler, Susi Bürki KFG
Spital Netz Bern
Zu welchem Spital gehört dieses Gebäude?
Senden Sie die Lösung an
Druck:
rubmedia, Wabern / Bern
www.rubmedia.ch
Druck auf FSC­-Papier
[email protected]
Erscheinungsweise:
4 Ausgaben pro Jahr
Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen sowie Ihre Postadresse an.
Auflage:
15 300 Exemplare
Teilnahmeschluss: 30.6.2014
Die Gewinner werden zufällig ermittelt und in der folgenden Ausgabe erwähnt.
Teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeitenden von Spital Netz Bern und Insel­
spital. Ausgeschlossen sind Mitarbeitende der Redaktion PUNKT.
Auflösung aus dem letzten Heft: «Spital Tiefenau». Gewinner des Gutscheins im
Wert von CHF 100.– vom Hotel National ist Fabian Zürcher, Assistenzarzt
Kardiologie, Inselspital.
Redaktionsschluss:
PUNKT 3/14: 24. Juli 2014
ISSN 2296-5807
PUNKT (Bern)
© 2014 Inselspital
www.insel.ch /de / inselspital /stiftung /museale-sammlung
S E RV I C E | I N F O
Museale Sammlung
Die Museale Sammlung der Inselspital-Stiftung und das Institut für Medizin­
geschichte gewähren Einblick in ihre Bestände von historischen Gegenständen
aus der Geschichte des Inselspitals, der Medizin, der Pflege, der Medizintechnik und
der medizinischen Lehre.
In der gemeinsam geführten Datenbank sind aktuell rund 6500 Gegenstände mit
Abbildung erfasst. Die Sammlungen, die zurzeit nur nach Voranmeldung besucht
werden können, sollen so für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden.
31
MIROSLAV BARTÁK

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