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Kleine Videos ganz groß
1.) Hintergrundinformationen
Die Videofunktion heutiger Digitalkameras wird meist als Spielerei abgetan.
Trotzdem bringen auch diese kleinen Filme viel Spaß. Der Umgang mit den
Videofiles ist nicht immer ganz einleuchtend. Mit ein wenig Hintergrundwissen
ist es aber recht einfach.
Bei der Auswahl einer Digitalkamera sollte die Videofunktion nicht zu stark in die Entscheidung mit
einfließen. Schließlich möchte man in erster Linie Fotos machen. Wenn dem nicht so ist, sollte man
eventuell zu einer digitalen Videokamera greifen. Sollte dennoch in der Kamera der Wahl eine
Videofunktion mit inbegriffen sein, dann darf man sie natürlich auch benutzen.
Bei dem häufig verwendeten Videocodec handelt es sich um das MJPEG-Verfahren (z.B. bei IXUS
V/300). Es hat den Vorteil, das die benötigte Prozessor Power sehr gering ist. Der Nachteil ist die
relativ schlechte Komprimierung. Eingebettet ist der Videostream mit eventuell vorhandenem Ton in
dem AVI-Format. Es wird oft fälschlicherweise angenommen, dass es sich bei dem AVI-Format um
einen eigenen Videocodec handelt. Dem ist allerdings nicht so. Das AVI-Format ist ein von Microsoft
eingeführter Standard, der je eine Video- und Tonspur zusammen in einem File einbetten kann. AVI
steht für "Audio Video Interleave", was frei übersetzt nichts anderes als "Audio Video
Verflechtung/Verzahnung" bedeutet. Für die Komprimierung der jeweiligen Sequenzen müssen
entsprechende Codecs (steht für Compressor-Decompressor) genutzt werden.
Um ein Videofile der IXUS V/300 abspielen zu können gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann
z.B. den von Apple kostenlos zur Verfügung gestellten Quicktime Player nutzen. Dieser beinhaltet von
Haus aus einen MJPEG Codec zum abspielen der Videospur. Wenn man den Windows Mediaplayer
nutzen möchte benötigt man zusätzlich einen MJPEG-Codec. Entweder installiert man die neueste
DirectX Version ab 8.1 von der Microsoft Homepage, welche einen MJPEG Codec beinhaltet, oder
einen anderen entsprechenden Codec wie z.B. PicVideo. Danach ist auch der Mediaplayer in der
Lage die von Digitalkameras erzeugten Videofiles abzuspielen.
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2.) Umwandeln der Videofiles in das MPEG-1/VCD-Format
Um diese Videofiles auf anderen Rechnern abspielen zu können muss immer vorausgesetzt werden,
dass dort entweder der Quicktime Player oder ein MJPEG Codec installiert ist. Für wirklich
unerfahrene User ist das oft ein Stolperstein, bei dem sie bei der ersten Fehlermeldung entnervt
aufgeben. Und wer möchte schon andauernd einen neuen Codec auf seinem Rechner installieren?
Um dies zu umgehen, ist es ratsam auf einen Videostandard zurückzugreifen, der von beinahe jedem
System von Haus aus unterstützt wird. Dafür bietet sich das MPEG-1 Format an. Es ist zwar schon
etwas in die Jahre gekommen, für die gebotene Qualität der kleinen Filme einer Digitalkamera ist es
aber mehr als ausreichend. Als kleiner Nebeneffekt erzeugt dieses Format bei gleich bleibender
Bildqualität kleinere Dateien und ist zudem auch auf den meisten DVD-Playern abspielbar.
Ein für diese Aufgabe gerüstetes Tool ist der TMPG-Encoder, den es unter http://www.tmpgenc.net/
zum download gibt.
Nach dem Start von TMPGEnc erscheint eine übersichtliche Bedienoberfläche. Über die im unteren
Teil vorhandenen Buttons kann man die zu wandelnde Videoseqeunz in das Programm laden.
Beinhaltet das AVI-File bereits eine Tonspur, wird diese standardmäßig als "Audio source"
eingetragen. Natürlich kann man durch einen Klick auf den Button Browse eine andere Tonspur
wählen.
Über den Button "Settings" kann man die gewünschten Komprimierungsverfahren einstellen. Eine
Anpassung an das Ausgangsmaterial ist sinnvoll. Für die Videosequenzen der IXUS V/300 empfehlen
sich folgende Einstellungen:
Video:
Stream Type:
Size:
Aspect Ratio:
Frame rate:
Rate control mode:
Bit rate:
Motion search precision:
MPEG-1 Video
320 * 240 (je nach Ausgangsmaterial anzupassen)
1:1 (VGA)
19,98 fps (die IXUS-Modelle liefern 20 fps)
Constant bitrate (CBR)
1150 kbits/sec
normal
Audio:
Stream type:
Sampling frequency:
Channel mode:
Bit rate:
MPEG-1 Audio Layer II
48000 Hz
Joint-stereo
192 kbit/sec
Die Einstellungen für die Audiosequenz erscheinen etwas hoch gegriffen, vor allem weil die IXUS
V/300 nur Audiodaten mit einer Samplefrequenz von 11024Hz bei 8-Bit Mono liefern. Allerdings hatte
ich bei niedrigeren Einstellung ein unangenehmes Pfeifen in der Tonspur. Ab dieser Einstellung trat es
nicht mehr auf.
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Durch einen Klick auf "Save" lassen sich die gemachten Einstellungen als Profil abspeichern. Um
nicht jedes Mal einen neuen Testlauf zu starten empfiehlt es sich das Profil unter einem
aussagekräftigen Namen abzulegen. Wer seine Videofilme auf einem DVD-Player abspielen möchte
konvertiert sie am besten in das VCD-Format (PAL). Das entsprechende Profil ist über den Button
"Load" auszuwählen. Nachdem alle Vorarbeiten gemacht wurden genügt ein Klick auf den Button
"Start" oben links, um den Konvertierungsvorgang zu starten.
Für kleinere Arbeiten ist unter dem Menüpunkt "File" der Eintrag "Mpeg Tools ..." zu finden. Mit diesen
kleinen Werkzeugen können z.B. mehrere kleine Mpegfilme zu einem Großen zusammengefasst
werden.
3.) VirtualDub - die kleine kostenlose Zauberkiste
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel gute Software kostenlos im Internet zu finden ist. Zu
dieser Sparte zählt auch das Freeware-Tool VirtualDub. Es gehört in den Bereich Videobearbeitung
und hat einige Raffinessen zu bieten. Im Folgenden werden einige Funktionen beschrieben die auch
bei den kleinen Videofilmen der Digitalkameras sinnvoll einzusetzen sind.
Rotation eines Videos
Nimmt man mit der IXUS V/300 ein Video im Hochformat auf, dann wird es leider verdreht auf dem PC
ausgegeben, da die Kamera keinen Neigungssensor besitzt. Auch die in der Kamera integrierte
Option zu Drehen versagt, oder besser wird mit der Meldung "Rotieren unmöglich" quittiert. Mit
VitualDub ist eine Drehung ohne Probleme möglich.
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Sobald das Videofile von der Compact Flash Karte auf der Festplatte vorliegt können sie es in
VirtualDub laden. Über "File" - "Open video file..." öffnen sie das zu drehende Video.
-
Über den Menüpunkt "Video" - "Filters" - "Add..." wählt man den entsprechenden Filter. Um das
Video um 90° zu drehen empfiehlt sich der Filter "Rotate".
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Nach der Auswahl des gewünschten Filters klickt man auf OK. Im folgenden Fenster gibt man
nun die Drehrichtung sowie den Drehwinkel an. Danach muss noch zweimal auf OK geklickt
werden und die Einstellung wird in die Liste der anzuwendenden Filter übernommen.
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Vor dem Speichern sollte man noch zwei Einstellungen überprüfen. Als erstes sollte unter
"Audio" der Menüpunkt "Direct stream copy" aktiviert sein, das garantiert die Übernahme der
Tonspur ohne erneute Kompression. Zweitens sollte man unter dem Menüpunkt "Video" "Compression..." einen Codec für die Komprimierung wählen, da sonst das File extrem groß wird.
Möchte man allerdings nach der Bearbeitung mit VirtualDub das Video in MPEG-1 wandeln (z.B.
mit dem TMPEGEnc) empfiehlt es sich unter "Compression..." die Option "Uncompressed RGB"
zu wählen. Damit verhindert man die Verschlechterung des Materials durch eine erneute
Kompression. Das ziemlich große File wird dann sowieso durch eine Komprimierung in MPEG-1
drastisch verkleinert.
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Sobald man unter "File" auf "Save as AVI..." klickt und das Video speichert werden die
ausgewählten Filter angewendet. Den Effekt sieht man dann im neu entstandenen AVI-File.
In VirtualDub sind weitere Filter integriert, die ähnlich dem obigen Weg anzuwenden sind. Zum
Beispiel ein Filter zum "Schärfen" oder "Weichzeichnen", ein Filter um "Helligkeit/Kontrast" zu
regulieren und einiges mehr. Wer mit den gebotenen Filtern nicht auskommt findet im Internet eine
große Anzahl von zusätzlich zu installierenden Filtern. Eine Suchmaschine hilft hier schnell weiter.
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Videoschnitt
Auch in diesem Bereich hilft VirtualDub weiter. Nach dem Drehen eines Videos hat man meistens
auch Szenen erwischt, die eigentlich nicht gewünscht waren. Ein einfaches wegschneiden ist die
simpelste Methode.
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Wie oben bereits beschrieben lädt man das zu schneidende Video in VirtualDub.
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Mit denen am unteren Rand von VirtualDub zu sehenden Buttons kann man sich im Video von
Frame zu Frame klicken.
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Hat man den Anfang der zu entfernenden Stelle erreicht, klickt man auf den linken der beiden
Markierungsbuttons.
Mit den Navigationsbuttons geht man zum Ende der überflüssigen
Szene und klickt auf den rechten Markierungsbutton. Jetzt wird die zu entfernende Stelle durch
einen blauen Balken in der Zeitleiste markiert. Ein Tastendruck auf die Taste "Entf" des
Keyboards löscht den ausgewählten Bereich. Sind noch andere Bereich überflüssig wiederholt
man einfach die genannten Schritte.
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Ist der Videoschnitt die einzige durchgeführte Arbeit an der Videosequenz empfiehlt sich
zusätzlich zu der oben genannten Einstellung im Bereich Audio die vergleichbare Einstellung im
Bereich Video ("Direct stream copy"). Da keine Filter angewendet wurden kann eine
Neukomprimierung und eine Qualitätsverschlechterung dadurch umgangen werden.
Für kleinere Aufgaben, wie die oben beschriebenen, ist VirtualDub beinahe unschlagbar. Möchte man
allerdings eine Neuvertonung sowie verschiedene Übergänge zwischen Szenen erzeugen, empfiehlt
es sich zu einem anderen Tool wie z.B. Ulead VideoStudio, Adobe Premiere, Aist MovieXone oder
dem bei Canon Kameras mitgeliefertem Arcsoft Videoimpression zu greifen.
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4.) Zeitrafferaufnahmen
Eigentlich gehören Zeitrafferaufnahmen nicht in diesen Workshop, da sie nicht mit der in
Digitalkameras integrierten Videofunktion machbar sind. Als Endresultat entsteht allerdings auch ein
Video, weshalb sie doch ganz gut hier her passen.
Leider hat die IXUS-Serie keine Zeitrafferfunktion integriert die einem eine Aufnahme ohne
Zusatzgeräte möglich macht. Als "Entschädigung" ist die Software "RemoteCapture" enthalten, mit der
man die über ein USB-Kabel mit dem PC verbundene IXUS V/300 fernsteuern kann. Mit ihr lassen
sich auch Zeitrafferaufnahmen durchführen, indem man im Menüpunkt "Datei" auf Intervallaufnahme
klickt. Als geringste Wiederholungsrate kann man hier 5 Sekunden einstellen. Bevor man eine
Intervallaufnahme startet, sollte man im Feld "Kameraeinstellungen" alle nötigen Optionen wie z.B.
Zoom, Weißabgleich, Blitz, usw. einstellen und einige Testfotos schießen. Damit die Kamera
möglichst immer von der gleichen Position aus fotografiert empfiehlt sich die Verwendung eines
Stativs. Nachdem alle Vorarbeiten gemacht wurden kann mit der Aufnahme der Intervallbilder
begonnen werden. Im entsprechenden Menüpunkt muss die Intervallzeit sowie die Anzahl der
Aufzunehmenden Bilder angegeben werden.
Sind alle Bilder aufgenommen, kann man sie mit dem im Workshop "DVD-Player kompatible
DiaShow" verwendeten Tool Slide Show Movie Maker zu einem Zeitrafferfilm zusammensetzten.
Dafür stellt man unter dem Menüpunkt "Projekt" - "Projekt Einstellungen" die gewünschten
Ausgangsdaten ein, wie z.B. die Auflösung oder die Framerate. Jetzt geht man unter dem Menüpunkt
"Objekte" - "Bilder hinzufügen" oder "Bildverzeichnis hinzufügen" die gewünschten Bilder in das
aktuelle Projekt. In der "Bild Liste" oben links sind alle enthaltenen Dateien sowie deren einzelne
Attribute (Übergangseffekt, Text, usw.) verzeichnet. Ein Klick auf "Alle wählen" markiert die komplette
Liste. Jetzt muss man einen Übergangseffekt auswählen und durch einen Klick auf "Aktual." die obige
Liste aktualisieren. Da zwischen den Bildern allerdings ein harter Schnitt erwünscht ist, muss noch das
Feld "Frames für Übergang zum nächsten Bild" auf Null gesetzt werden. Auch dieser Wert muss
wieder durch einen Klick auf "Aktual." aktiviert werden. Eine genauere Beschreibung der einzelnen
Funktionen ist im Workshop "DVD-Player kompatible DiaShow" zu finden. Jetzt kann der Zeitrafferfilm
gerendert werden. Ein Klick auf "Erstellung starten" öffnet ein Fenster in dem noch ein Video Codec
für die Komprimierung gewählt werden muss. Hier empfiehlt sich der DivX Codec den es hier
kostenlos zum download gibt. Nach dem Rendern kann der entstandene Film mit dem MediaPlayer
begutachtet werden.
Als kleine Anregung habe ich den Schaumzerfall eines Bieres im Zeitraffermodus aufgenommen.
Nachträglich wurden die Bilder noch mit Photoshop etwas verfeinert. Das Video liegt im DivX Format
vor.
Bierschaumzerfall
Zum Download des Videos einfach das Bild anklicken (ca. 800 KB).
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5.) Videos zurück auf die Kamera laden
Sobald man die Videos von der Kamera geladen hat verlässt einen die von Canon mitgelieferte
Software. Der ZoomBrowser ist nicht in der Lage die Videos wieder hochzuladen, um sie eventuell
Freunden auf dem Fernseher zu zeigen. Mir ist auch keine andere Software bekannt, die diese
Funktion mit sich bringt.
Mit ein wenig Handarbeit ist es allerdings möglich. Der Nachteil ist, dass man hierzu einen
CompactFlash Card-Reader benötigt. Der Grund, warum erneut auf die Kamera geladene Videofiles
nicht angezeigt werden, ist das Fehlen einer Datei. Die Kamera benötigt ein kleines Vorschaubild,
welches sie dann in der Übersicht anzeigt. Ist es nicht vorhanden, weiß die Kamera nicht, dass ein
Video vorhanden ist. Wenn man die Videos nicht mit dem Zoombrowser von Canon downloaded,
sondern mit einem CompactFlash CardReader oder dem kostenlosen Downloader, dann kann man
diese Files sehen, es handelt sich um die *.thm Files. Ein Video mit z.B. der Bezeichnung
Mvi_1321.avi hat die Datei Mvi_1321.thm als Partnerfile. Bei den *.thm Files handelt es sich eigentlich
nur um JPEG-Dateien mit einer Auflösung von 160 * 120 Pixeln, die eine andere Endung haben.
Nennt man sie in *.jpg um, kann man sie mit jedem Grafikprogramm anschauen.
Fehlt nun zu einem Video die passende *.thm Datei, muss man sich eine entsprechende erzeugen.
Leider kann man nicht einfach eine Datei der entsprechenden Größe erzeugen, als *.jpg abspeichern
und dann in *.thm umbenennen. Diese erkennt die Kamera auch nicht. Schaut man sich ein THM-File
einmal mit einem HEX-Editor an, dann zeigt sich dass noch zusätzliche Eintragungen enthalten sind,
dabei handelt es sich aber scheinbar nicht um EXIF-Daten, jedenfalls sagt das Programm Exifer, es
wären keine vorhanden.
Wie löst man jetzt allerdings das Problem. Ganz einfach, man missbraucht ein *.thm File eines
anderen Videos. Man muss es nur mit dem passenden Dateinamen des Videos, dem ein THM-File
fehlt, bennen und schon läuft alles. Ich habe ein THM-File erzeugt, passend für alle Auflösungen,
welches komplett schwarz ist. Wer Lust hat kann es sich hier runterladen (mit rechter Maustaste
anklicken und "speichern unter..." wählen).
THM-Files
passend für die Auflösung 160 * 240, 320 * 240 und 640 * 480
Nach dem Download muss nur noch der Dateiname "vorschaubild" in den des Videos umbenannt
werden. Danach ein Upload auf die Kamera per CompactFlash CardReader und schon klappt alles.
Für die Zukunft empfiehlt sich also neben den Videofiles auch die zugehörigen THM-Files zu
archivieren.
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