Hanf ist nicht zu bremsen

Transcrição

Hanf ist nicht zu bremsen
Informationsblatt über Hanf, Hanfprodukte und Hanfkultur
CHF 5.– Edition d
www.hemptimes.ch
Nr. 6 frühling 2003
Hanf ist nicht zu bremsen
(K)Ein Joint mit…
Kurt Aeschbacher
hemp history:
Hitler’s Hanfarmee
hanf szene:
CannaTrade.ch 2003
cannaisseurs
Krieg oder Frieden: Ade, gesunder
Menschenverstand!?
26
hanf szene
CannaTrade.ch: Unser Bericht
zur Hanffachmesse 2003
29
Titelbild: Stefan Maurer
Aufsteller & Ablöscher; Aus der
Luft gegriffen; Die lustige Hanfmontage
33
spirits of nature
hemp news
Schweiz: Neue Razzien anstatt
Nationalratsdebatte
4
Ausland: (K)Ein Pardon mit
Hanfaktivist
libertez rappaz
5
comics
Neulich im Hanfbüro: Das Comic
über und mit der Schweizer
Hanfszene
7
legalize it
Neues aus der CSC/SHK:
Aktionen in Basel und Bern
Die vollkommene Welt: Teil 12
der besinnlich-spirituellen
Geschichte
35
Der Alpen-Gandhi: Bernard
Rappaz im Portrait, Teil 3
37
hanf inteam
Interviews mit MitarbeiterInnen
aus Betrieben der Schweizer
Hanfbranche
38
dr. hanf
8
(K)Ein Joint mit… Moderator und
Talker Kurt Aeschbacher
10
Lotti’s Briefkasten: Erfahrungen
und Ansichten zu Hanf als
Heilmittel
41
hemp history
culinarium
Hitler’s Hanfarmee: Was nicht
im Geschichtsbuch steht
14
War Jesus ein Cannabisjünger?
Die Kirche und ihre Drogen 43
growing
hemp events
Frühling: Tipps zur erfolgreichen
Geschlechtertrennung
16
Hanflotto: Eine kleine Rückschau;
Events-Agenda
45
hemp game
die letzte
Das Kreuzworträtsel: Sorgt stets
legal für rauchende Köpfe
21
Swiss Hemp Times: In eigener
Sache; Impressum
46
Ach ja, jetzt bin ich vor lauter
Schwärmen gar nicht zum meckern
gekommen. Ich wollte doch ursprünglich hier einen Bush-Witz notieren und mich über Krieg, Repression, Unrechtsstaat, Konsumgeilheit
und Kurt Wasserfallen auslassen. Ich
wollte schreiben, dass es vielen Leuten enorm stinkt, wie die hanfpolitische Lage immer noch aussieht. Da
werden Schicksale von Menschen
mit Füssen getreten, nur weil diese
Hanf konsumieren oder verkaufen –
und die Politik lässt dies noch immer
zu. Über dies zu schreiben ist nötig.
Aber es ist auch nötig zu wissen, dass
die Dunkelheit nicht schwindet,
wenn man sich über sie aufregt. Entweder akzeptiert man diese oder
man zündet ein Licht an. Dann gibt
es noch das alte Berner Lied «Nachem Räge schynt d’Sunne», und das
soll erst einer widerlegen.
Ich wünsche Euch viel Spass mit dieser Ausgabe Nr. 6 der «Swiss Hemp
Times» und uns Allen einen wunderschönen, friedlichen Frühling!
Willi Blaser, Chefredaktor
hanfitorial
Zu Besuch bei Jurop: Zwei
Brüder mit einer Weltneuheit 22
Eigentlich möchte ich einem hanfitorial lieber die Highlights der vorliegenden Ausgabe antönen, anstatt
über die aktuelle Situation zu wettern. Denn dieses Heftli hat’s wieder
in sich: Da wären das Interview mit
Moderator Kurt «Aeschbi» Aeschbacher ab Seite 10 zu erwähnen oder
der ausführliche Bericht über die
CannaTrade.ch-Hanfmesse ab 29.
Auch die «hemp history», die sich in
die tiefen Abgründe nationalsozialistischer Hanfwirtschaft zu berichten
vorwagt, möchte ich zur Lektüre
empfehlen. Und nicht zu vergessen
die wertvollen Anbautipps unseres
unermüdlichen Gärtnerteams auf
den Seiten 16/17, die so manches
Hanfstaudenleben verlängern und
verschönern können.
frühling 2003
der report
swiss hemp times
Uf Räge schynt d’Sunne
3
hemp news
frühling 2003
swiss hemp times
4
News Schweiz & Welt
Hanfarchiv/Redaktion
Die hanfigen Nachrichten der vergangenen drei Monate schweiz- und weltweit.
Im Internet sind die News unter www.hemptimes.ch und www.hanfarchiv.ch zu finden.
Januar
Razzien anstatt
Nationalratsdebatte
Es wurde allgemein erwartet, dass
sich der Nationalrat in der Frühlingssession mit der Revision des Betäubungsmittelgesetzes befasst und damit auch ein politisches Zeichen an
die Exekutivbehörden sendet. Aber
dies wäre ja zu schön gewesen und
deshalb wurde das Geschäft wiederum verschoben - diesmal definitiv
auf die Sondersession im Mai. Ab
dem 7. Mai beginnt der Nationalrat
mit der lang erwarteten Diskussion
und wird die Vorlage wahrscheinlich wenn auch weniger deutlich als der
Ständerat - annehmen. Allerdings
gibt es wohl einige Neuerungen in
den Gesetzestexten durch den Nationalrat, weshalb das Geschäft im sogenannten «Differenzbereinigungsverfahren» zur Abgleichung nochmals
im Ständerat eine Kurve macht. Somit vergehen bis zur endgültigen Annahme durch den Nationalrat nochmals mehrere Monate; dies als die
schlechte Nachricht. Die gute Nachricht dabei ist, dass die Gesetzesvorlage überhaupt noch existiert. Denn
es gibt Kräfte im Parlament, die das
Geschäft am liebsten zum Teufel
schicken möchten. So der als drogenpolitischer Hardliner bekannte Berner Polizeidirektor Kurt Wasserfallen, dessen Rückweisungsantrag
allerdings von der zuständigen Kommission des Nationalrates deutlich
abgelehnt wurde. Derweil sich die
Politik im Kreise dreht, waren wieder
zahlreiche Hanfbetriebe im ganzen
Land die Opfer der anhaltenden
Repression. Paradox: Unter der
Bundeshauskuppel erörtert man im
breiten Konsens das neue Gesetz
aber lässt es zu, dass weiterhin unkri-
minelle Familienväter und -mütter zu
drakonischen Bussen und mitunter
auch Haft verknurrt werden, nur weil
sie mit Hanf geschäften. Lange kann
und darf dieses doppelmoralische
Spiel nicht so weitergehen, denn diese Situation ist eines demokratischen
Rechtsstaates unwürdig.
Februar
Hanffachmesse
CannaTrade.ch in Bern
Vom 28.2. - 2.3.03 fand in Bern die
internationale Hanffachmesse «CannaTrade.ch» statt.Wiederum auf dem
BEA-Gelände logierend, lockte die
Messe rund Zehntausend Besucherinnen und Besucher an. Flankiert
wurde der Event durch Podien, Vorträge und Diskussionen im Rahmen
der «Schweizer Hanftage» sowie am
Samstag Abend durch den «Canna
Swiss Cup», an dem der beste Hanf
der letztjährigen Ernte prämiert wurde. Zwar sorgte das von der Polizei
veranlasste Weiss-Sprayen (fast) aller
Hanfpflanzen für allgemeines Kopfschütteln, konnte aber der allgemei-
Auf der Titelseite der Gratismedien:
CannaTrade.ch
nen Freude auch keinen Abbruch
tun. Einen detaillierten Bericht zur
CannaTrade.ch 2003 gibt’s ab Seite
29 in der Rubrik «hanf szene».
März
Rundumschlag gegen
Tessiner Hanfszene
Mitte März führte die Tessiner Polizei
eine Grossaktion gegen die lokale
Hanfbranche durch. Bei Razzien in
Hanfläden und in Plantagen der Region Lugano und Chiasso wurden
zentnerweise Hanf, darunter 8400
Pflanzen, beschlagnahmt. Während
dem Rundumschlag wurden 13 Personen wegen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz
festgenommen, drei von wurden in Untersuchungshaft gesetzt. Bei der Aktion,
von der Polizei sinnigerweiser
«Indoor» genannt, waren neben 50
Polizisten auch der Kantonsapotheker sowie Chemiker und Spezialisten
aus dem Justizdepartement im Einsatz. Laut Polizeiangaben wurden
verschiedene Geräte zum Anbau
und zur Bearbeitung der Hanfpflanze sowie zahlreiche Setzlinge sichergestellt. In Zukunft werden voraussichtlich noch weitere Razzien folgen. Den Tessiner Behörden ist der
Cannabis-Boom schon seit längerer
Zeit ein Dorn im Auge. Die Südschweiz gilt als Mekka der Kiffer, allein in der Grenzstadt Chiasso gibt es
20 Hanfläden. Staatsanwalt Antonio
Perugini schätzt, dass das Tessiner
Hanf-Business einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Franken erzielt. Im Tessin werden schätzungsweise 150 Tonnen Hanf pro
Jahr geerntet.
Quelle: hanfarchiv.ch
Am 31. Januar befanden Geschworene eines Bundesgerichts den Autor
von Marihuana-Büchern, Ed Rosenthal, des Marihuanaanbaus und der
Konspiration schuldig. Rosenthal
droht bei seinem Hauptprozess im
Juni eine Mindeststrafe von 5 Jahren
Gefängnis da er zugegeben hat,
Hanfpflanzen zur Verteilung nach
dem kalifornischen medizinischen
Marihuanagesetzt angebaut zu haben. Allerdings sorgte der Fall Rosenthal schon bald nach Urteilsverkündung nicht nur in der internationalen Hanfszene für Aufsehen, sondern auch bei den Beteiligten
Geschworenen. Die «New York Times» schrieb: «In einer ungewöhnlichen Form der Solidarität mit einem Mann, der in der letzten Woche
verurteilt wurde, haben fünf Geschworene in einem Gerichtsverfahren gegen einen Streiter für medizinisches Marihuana heute eine öffentliche Entschuldigung veröffentlicht und den Richter gebeten, ihm
ein neues Verfahren zu gewähren.»
Die Geschworenen erklärten, sie
hätten nicht gewusst, dass der Angeklagte, Ed Rosenthal, Marihuana zu
medizinischen Zwecken angebaut
habe, was nach dem staatlichen Gesetz von Kalifornien seit 1996 erlaubt
ist, als sie ihn wegen Drogenanbaus
verurteilten. Der Richter in diesem
Fall, Richter Charles R. Breyer vom
Bundesdistriktgericht, hatte entschieden, dass seine Anwälte nicht
erklären dürfen, warum die Droge
angebaut worden war. «Wir kamen
offensichtlich mit dem falschen Ur-
hemp news
Quelle: IACM-News
(Internationale Arbeitsgemeinschaft
Cannabis als Medizin e. V.)
frühling 2003
USA:
(K)Ein Pardon
für Hanfaktivist
teilsspruch heraus. Es ist der
schlimmste Fehler, den ich je in meinem Leben gemacht habe,» erklärte
die Geschworene Marney Craig in
einem Interview. «Wir haben einen
Mann verurteilt, der kein Krimineller ist. Wir hatten unglücklicherweise
keine Ahnung davon, wer er war
noch was er tat. Ed Rosenthal hat
keinen fairen Prozess bekommen.»
In einer Stellungnahme erklärten die
fünf Geschworenen, dass sie nicht
für die Verurteilung von Rosenthal
gestimmt hätten, wenn es ihnen erlaubt gewesen wäre, das kalifornische Gesetz in die Überlegungen
miteinzubeziehen. Die Gruppe erklärte, dass sie die Meinung von mindestens zwei weiteren Mitgliedern
der 12-köpfigen Jury repräsentieren
würden. «Ich bin den Geschworenen
wirklich dankbar,» sagte Rosenthal
gegenüber Reuters. «Es war sehr
mutig von ihnen, ihre Meinung öffentlich auszudrücken.» ■
Hanf-Autor Ed Rosenthal und einige seiner
Werke
swiss hemp times
Februar
5
Neulich im Hanfbüro…
Wir müssen diese
Hardliner stoppen!
Yep…
comics
Ivan Artucovich
Als ob es nicht gereicht hätte,
dass sie an der CannaTrade-Messe
alle Hanfpflanzen weiss
gesprayt haben…
© 2003 Bild – Ivan Artucovich / Story – Willi Blaser
swiss hemp times
frühling 2003
Dass nun jeder Hanfkonsument mit
weissem Spray «deklariert» werden
muss, geht entschieden zu weit!
7
legalize it
frühling 2003
swiss hemp times
8
Neues aus der CSC/SHK
Schweizer Hanf-Koordination
Anstatt dass sich der Nationalrat diesen März mit der lange hinausgezögerten Cannabisvorlage
befasst hätte, erlebte die Hanfbranche das alte Lied: Razzien, Beschlagnahmungen,
Verurteilungen... Zusehends formiert sich aber professioneller Widerstand, wie gerade die
jüngsten Aktionen der SHK-Sektionen Basel und Bern verdeutlichen.
5. korrekt über Steuern und Sozialabgaben abrechnen.
Sträflinge in Basel
Im November 2002 hatte die SHKSektion Basel-Stadt mit der Sammlung von Unterschriften für die «Petition für eine liberale und zeitgemässe Hanfpolitik des Kantons Basel-Stadt» begonnen.Am 12. Februar
wurde diese dann in einer presseträchtigen Aktion dem Basler Grossen Rat übergeben. In klassisch-gestreifter Sträflingskleidung standen
die HanfaktivistInnen Spalier und
übergaben den Ratsherren die von
3000 Personen unterzeichnete Petition. Die Forderung der drangsalierten Basler Hanfszene (siehe Bericht
SHT Nr. 5) ist nicht neu. Man will
endlich Rechtssicherheit, wenn die
Kernpunkte des künftigen Gesetzes
bereits eingehalten werden:
1. Verkauf nur an Erwachsene ab 18
Jahren.
2. Keine Werbung für Drogenhanf
3. Die öffentliche Ordnung darf
durch die Verkaufsstellen nicht
gestört werden
4. Die Betriebe müssen nach kaufmännischen Grundsätzen geführt
werden und
Wie die Sektion BS in ihrem Communiqué schrieb, sei seit dem Rundumschlag der Basler Justiz genau
das Gegenteil von dem eingetroffen, was die Behörde (und die Branche) eigentlich erreichen möchten.
Von den ehemals 87 Hanfläden hätten zwar nur noch 11 geöffnet, trotzdem sei THC-haltiger Drogenhanf
immer noch frei erhältlich und die
Nachfrage nach wie vor gedeckt.
Nur ist der Handel jetzt aus den Augen der Bevölkerung und der Kontrolle der Behörden verschwunden.
Der Handel mit Drogenhanf werde
jetzt wieder auf der Gasse abgewickelt, wo Strassendealer neben harten Drogen auch wieder Drogen-
hanf im Angebot haben; einen Teil
des Marktes hätten Kurierdienste
übernommen. Das Resultat: «Es
wird keine Mehrwertsteuer mehr
abgeliefert und die Einhaltung des
Jugendschutzes lässt sich erst recht
nicht mehr kontrollieren. Das kann
keine gute Lösung des Problems
sein!», resümiert die SHK BaselStadt.
Briefschwemme in Bern
Auch in Bern war die dortige Hanfszene aktiv, nachdem Razzien und
Schliessungen im Januar einen neuen Höhepunkt erreichten. In Zusammenarbeit mit der «Interessengemeinschaft Hanfläden der Stadt
Bern» (IGHSB) versandte die SHK
Sektion BE die «Petition der Vernunft» - in Forderung und Wortlaut
legalize it
Mr. M: News frisch vom Feld
Eine Geschichte begeben auf
echten Halbwarheiten
Folgender Code stellte uns Agent
Mr. B durch: 34, 08, 72, 84, 03, 45, 88,
22, 56, ...
Agent B’s Standort wurde über sein
Handy festgestellt, er befindet in
Bern an der Militärstrasse. «Aha, er
observiert die Kaserne», war die erste
Vermutung. Die Überprüfung des
Geländes brachte keinen Erfolg.
Aufgefunden wurde die gesuchte
Person schliesslich im Saal des Hotel
Jardin – am Hanf-Lotto der Sektion
Bern der SHK. Er hatte sich unauffällig unter die Spieler gemischt um
das Geschehen überwachen zu können, war die Annahme. Der Anlass
war gut besucht, es herrschte fröhliche Stimmung.Agent B feierte ausgelassen mit! Der Sache musste auf den
Grund gegangen werden. Bei der anschliessenden Befragung wurden bei
ihm Hanfartikel in rauen Mengen sichergestellt! Mr. B ein Überläufer?
Entwarnung nach der Analyse: Es
waren Preise, die er gewonnen hatte –
alles im grünen Bereich. Die Hanfszene führt ein Lotto durch, wie es jeder «Bünzliverein» tut? Sind wie
denn bereits bei der Normalisierung
angelangt? Fragen über Fragen; wir
bleiben dran für Sie. ■
Mr. M,
Geheimagent im Auftrage Ihrer
Majestät Queen Cannabis
frühling 2003
Geheimhaltung ist wichtig in der
«Branche», aber niemand in der
Zentrale konnte die Nachricht entschlüsseln. Somit wurde Agent Mr. M
beauftragt: Nachforschen, wo Agent
B steckt, und was genau Sache ist.
Hier ein Auszug aus dem Top SecretRapport über diesen Fall:
swiss hemp times
ähnlich der Basler Petition - an sage
und schreibe 40’000 Haushaltungen
der Schweizer Hauptstadt. Hierbei
zeigte sich wieder einmal deutlich,
dass noch viel ehrliche Aufklärung
und Information zum Thema Cannabis nötig ist: Neben Hunderten
von unterzeichneten Petitionen erhielten die Hanfer auch diverse Einsendungen ablehnenden Inhaltes,
die vom legitimen «Nein danke!»
bis zum unangepassten «Arschlöcher» reichten. Sobald der Rücklauf
abgeschlossen sei, wird die Petition
ebenfalls in einer Aktion an die Berner Regierung überreicht. Als voraussichtliches Datum wäre die erste
Mai-Woche denkbar, denn dann beginnt im Nationalrat nämlich endlich die Debatte über die Revision
des Betäubungsmittelgesetzes. ■
9
legalize it
frühling 2003
swiss hemp times
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(K)Ein Joint mit…
Willi Blaser
Nicht ohne Stolz dürfen wir unseren LeserInnen in diesem SHT eine TV-Legende präsentieren:
Kurt Aeschbacher, den wohl charmantesten Moderator, seit es Fernsehen gibt. Nachdem sich
«Aeschbi» bereits diesen Februar an einer Hanfdebatte mit dem grüngezackten Kraut
beschäftigt hatte, gibt er hier exklusiv Auskunft über seine Einstellung zum Thema Hanf.
Kurt Aeschbacher, Sie haben jüngst
als Moderator an einer «Hanfdebatte» im bernischen Köniz mitgewirkt.
Wie haben Sie die Diskussion und
die Stimmung empfunden?
Ich bin ehrlich gesagt erschrocken
über die doch sehr doktrinäre Haltung der Liberalisierungsgegner. Es
scheint, dass in der ganzen Debatte
die Positionen ziemlich aussichtslos
verhärtet sind. Und das finde ich eigentlich schade, denn es wäre wichtig, die Argumente beider Seiten diskutieren zu können.
Neben den Befürwortern einer Hanfregulierung, die sich mit dem Könizer Gemeindepräsidenten Henri Huber, dem Mit-Organisator und
Buchautor Dänu Boemle sowie dem
Chef der Sektion Drogen des BAG
Markus Jann in der kompetenten
Mehrheit befanden, waren auch Opponenten der Hanfrevision anwesend. Konnten Sie als neutraler
Moderator auch den Argumenten
der Cannabis-Gegnerinnen Sabina
Geissbühler-Strupler und Alexandra Nagava etwas Positives abgewinnen?
Auch ich vertrete ganz klar den
Standpunkt, dass man Jugendliche
davor schützen soll, Suchtmittel zu
konsumieren. Egal, ob es sich dabei
um Cannabis, Alkohol oder Nikotin
handelt. Zu diesem Schutz gehören
für mich klare gesetzliche Grundlagen die strikt eingehalten und durchgesetzt werde. E gehört aber auch eine umfassende Information über die
Risiken und Wirkungen von Suchtmitteln dazu. Dafür ist einerseits der
Gesetzgeber, aber genau so das Elternhaus und in zweiter Linie die
Schule verantwortlich. Ich verstehe
deshalb, was den Schutz der Jugend
angelangt, die Argumente der Gegner/innen. Mühe habe ich aber mit
Wie ist Ihre persönliche Meinung zu
Cannabis?
Ich finde es problematisch, wenn Jugendliche sich regelmässig mit Can-
Haben sie schon einmal etwas in einem Hanfladen eingekauft?
Nein, das hab ich noch nie. Aber ich
hab mich vor Jahren einmal in Amsterdam in den entsprechenden Etablissements mit Interesse umgeschaut.
Haben Sie schon einmal Hanf konsumiert?
Ja hab ich, aber irgendwie ist Hanf
nicht meine Sache und ich ziehe ein
Glas Wein vor. ■
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Zur Person
Kurt Aeschbacher in seinen eigenen Worten:
Als Fernsehmoderator wird man ja nicht geboren, darum habe ich vorerst einmal Nationalökononie studiert. 1981 übernahm ich einen Redaktorenjob als
Allrounder beim legendären «Karrussell». Bei mehr als 100 Livesendungen
konnte ich Erfahrung und Routine in der Präsentation holen. Allerdings sind meine Fernsehauftritte für mich bis heute nicht zur Routine geworden. Vor jeder Livesendung leide ich auch heute noch unter grossem Druck und Stress.
Ich habe mich schon immer für Kunst, Mode, Musik und Showbusiness interessiert. Ab 1986 konnte ich diese Vorliebe in vielen Unterhaltungssendungen als
Redaktor und Präsentator umsetzen («Karambuli», «Party», «Mode Macher Musik Citytrends», «Grell Pastell»). Die Presse hat mir oft die Bezeichnung «Paradiesvogel» angehängt. Ich sehe mich selber eher als seriösen Fernseh-Journalisten, welcher sich ernsthaft für verschiedene Themen und Menschen interessiert. Obwohl es die Zuschauer vielleicht nicht immer so sehen, möchte ich nicht
selber im Mittelpunkt stehen, sondern meinen Gästen und Mitwirkenden in meinen Sendungen eine Plattform bieten. Das ist mir auch bei meinen jetzigen Sendungen «Casa Nostra» und «Menschen» sehr wichtig.
Ausser für das Fernsehen arbeite ich oft als Moderator und Präsentator für Vorträge, Seminare, Veranstaltungen. Ich engagiere mich in Umweltprojekten und
im Tierschutz. Zudem betreibe ich in Basel einen kleinen Laden mit modischen
Accessoires. «Du machst zu viel», finden oft meine engsten Arbeitskollegen. Ich
liebe aber diese Abwechslung. Mein Beruf gibt mir die einzigartige Möglichkeit, mit ungewöhnlichen Menschen und Ideen in Kontakt zu kommen.
frühling 2003
Als Moderator verfügen Sie über das
Talent, auf Menschen eingehen zu
können und Ihnen ein Ambiente zu
vermitteln, in dem sie sich wohl fühlen. Wäre es für Sie denkbar, eine Ihrer Sendungen dem Hanf zu widmen
und zu versuchen, die vorhandenen
Fronten mit Menschlichkeit und
Verstand auf eine gemeinsame, konstruktive Bahn zu lenken?
...ich bin kein politischer Journalist,
der sich in seinen Sendungen direkt
in die Meinungsbildung bei gesellschaftspolitischen Fragen einklinkt
und meine Sendung heisst auch nicht
«Arena». Deshalb betrachte ich es
nicht als meine Aufgabe, über Hanf
eine Debatte in meiner Sendung zu
führen. Bei «aeschbacher» sind aber
immer wieder Gäste zu Besuch, die
im Rahmen ihrer Lebenserfahrungen durchaus über ihre Erfahrungen
mit Cannabis berichten. Es liegt
dann am Zuschauer, sich darüber ein
eigenes bild zu machen.
nabis zudröhnen. ich habe in meiner
Umgebung auch einige Erfahrungen
mit Leuten gemacht, die über lange
Jahre üppig gepafft haben. Mir
scheint schon, dass dies – genauso
wie bei heftigen Trinkern – ihrem
Geist und ihrer Gesundheit auf die
Dauer nicht besonders zuträglich
war. Aber wie ein gutes Glas Wein,
richtet meines Erachtens ein mässiger Konsum von Cannabis sicherlich
keinen Schaden an und es muss letztendlich jeder selber wissen, was er
geniesst und seinem Körper zumuten kann
swiss hemp times
der Entmündigung und indirekten
Kriminalisierung der erwachsenen
Bevölkerung, welche Cannabis, Alkohol oder Nikotin konsumieren
will. Die suchtfreie Gesellschaft gab
und gibt es nie; jeder einzelne ist – sei
es als Autofahrer, Raucher oder Cannabiskonsument – für sich selber verantwortlich. Solange nicht bewiesen
ist, dass die Auswirkungen von Cannabis auf den menschlichen Organismus schlimmer sind als diejenigen
von anderen bewilligten und gesellschaftlich akzeptierten Genussmitteln, sehe ich nicht ein, weshalb die
Legalisierung von Hanf nicht vollzogen werden soll.
Moderator
legalize it
… Kurt Aeschbacher,
11
Wir drucken die Swiss Hemp Times
Jost Druck AG Ihr Partner für Printmedien
Willi Blaser
Die Nutzpflanze Hanf genoss im Deutschen Reich einen hohen Stellenwert. In ihrem Streben
nach wirtschaftlicher Autarkie förderten auch die Nationalsozialisten den Hanfanbau. Während
des Zweiten Weltkrieges wurde ausgerechnet Cannabis aufgrund der Rohstoffknappheit zu
einem der wichtigsten Faserlieferanten für die Uniformen und Tücher der deutschen Armee.
«Kriegs-Hanf» im Kaiserreich
Bereits im ersten Weltkrieges forcierte die kaiserliche deutsche Regierung den Anbau des allmählich in
Vergessenheit geratenen Hanfes.Vor
dem grossen Krieg hatte die Konkurrenz von Baumwolle, Jute und Günstigfasern aus fernöstlichen Kolonien dem europäischen Cannabisanbau arg zugesetzt. Nun, durch die britische Flotte von Überseelieferungen
abgeschnitten, erinnerte man sich im
Reich an das heimische Faserwunder
Hanf. Während in den Schützengräben der Westfront Hunderttausende
in Kugelhagel und Giftgasgeruch ihr
Leben liessen, wurden im sicheren
Hinterland 1916 die «Deutsche
Hanfbau-Gesellschaft» gegründet
und fünf «Hanffabriken» errichtet.
Die Hanfwerke lieferten bald bemerkenswerte Ergebnisse und deren
Geschäftsführer rapportierte, dass
bei 1000 kg Hanffaserernte pro Hektar 720 kg Hanfwolle gewonnen werden konnten; im Vergleich zur
Baumwolle ernte man in Amerika
nur rund 180 kg Faserertrag pro
Hektar, also einen Viertel. Die Eigenschaften der Hanfgarne seien denen von Baumwolle mindestens
ebenbürtig. Mit dem Hanfanbau wäre das Deutsche Reich nicht mehr
auf Faserimporte angewiesen und
könnte dabei jährlich die Summe
von einer halben Milliarde sparen.
Dabei müsste die Hanfanbaufläche
auf rund 660’000 Hektar ausgedehnt
werden, was lediglich 3 % der für
Landwirtschaft genutzten 32 Millionen Hektar entspräche. Doch es kam
anders. Zwar war die Anbaufläche
1918 bereits auf knapp 4000 Hektar
angewachsen, aber mit dem Krieg-
swiss hemp times
frühling 2003
hemp history
Hitler's Hanfarmee
14
Neben den Uniformen wurden auch die Handgranatensäcke der Infanterie aus Hanffasern gefertigt und
damit Leder gespart
Die Motoren der deutschen Panzer wurden mit
Hanföl geschmiert; die Unformen der Panzerbesatzungen waren teilweise und mit fortschreitender Kriegsdauer grössenteils aus Hanfgewebe hergestellt
sende und der Rückkehr des internationalen Handels sank sie bis Anfang
der Dreissiger Jahre auf dürftige 200
Hektar herab.
Hanf für die Wehrmacht
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der
Hanfanbau erneut angetrieben. Der
«Reichnährstand» errichtete vier
neue Hanfrösten und propagierte
den nationalen Rohstoff: «Hanf ist
abgesehen vom Flachs hier die einzige wirklich in Betracht kommende
anbauwürdige Kulturpflanze, die
gleichzeitig drei Wirtschaftszweige
(Textil-, Öl- und Futterindustrie) beliefern kann». Der «Führer» Adolf
Hitler war davon besessen, ein von
der ganzen Welt unabhängiges
«Grossgermanisches Reich» zu
schaffen. Dieser arische Koloss sollte
vom Atlantik bis zum Ural zu reichen; aber bekanntlich wurden die
Divisionen des Reiches auf halbem
Weg an der Wolga bei Stalingrad zurückgeschlagen. Die NS-»Erzeu-
gungsschlacht aus deutscher Scholle» lief auf Hochtouren und die
Hanffläche wuchs von 3600 Hektar
im Jahr 1935 auf 16’000 Hektar, als
im September 1939 mit dem Überfall
auf Polen der Zweiten Weltkrieg seinen Anfang nahm. Während dieses
fürchterlichsten und grausamsten
Krieges, den die Menschheit je hatte
erdulden müssen, lieferte paradoxerweise das alte göttliche Cannabis viele Materialien, die das blutige
Schlachten in die Länge zogen. Mit
industriellem Hanföl wurden Motoren geschmiert, aus der unverwüstlichen Hanffaser fertigte man Tornister, Gürte, Schnüre, Schnürsenkel,
Seile, Zelte, LKW-Planen, Fahnen,
Banner und – last but not least – etliche Uniformen und Zubehör für die
Armee. Mit zunehmender Dauer des
Krieges erfuhr der Hanfanbau nochmals einen Zuwachs auf 40’000 Hektar – nicht zuletzt durch den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeitern.
Trotzdem konnte der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden und rund
80% der von deutschen Spinnereien
verarbeiteten Hanffasern mussten
importiert werden. Dafür wandten
frühling 2003
Baumwolle mindestens ebenbürtig
Blick in die Hanfwerke AG Füssen, Immenstadt/Allgäu
swiss hemp times
Die Hanffasern, in ihren Eigenschaften denen der
Bis zum bitteren Ende
Als der italienische «Duce» Benito
Mussolini zum ersten Mal auf Hitler
traf, machte er sich hinter vorgehaltener Hand lustig über den «Cäsar
mit dem Tirolerhütchen». Aber der
deutsche Diktator verstand es, Mussolini zu beeindrucken, als er diesen
einige Jahre später zu einer Parade
durch das pompös geschmückte Berlin einlud. Es entwickelte sich die
«Achse Rom-Berlin» und kurz vor
Kriegsausbruch
unterzeichneten
Deutschland und Italien den «Stahlpakt», der sie militärisch und politisch zusammenband. Mussolini tat
wie geheissen: Er hielt still, als Hitler
Österreich annektierte, er lieferte
dem isolierten Reich seinen Hanf
und trat in den Krieg ein, nachdem
Frankreich gefallen war und sich ein
deutscher Sieg abzeichnete. Italien
bezahlte sein Trittbrettfahren teuer:
Mitten im Krieg 1943 landeten die
Alliierten in Süditalien; der «Duce»
wurde verhaftet und eine provisorische Regierung proklamierte die Kapitulation. Ein deutsches Kommando befreite Mussolini und dieser errichtete ein Marionettenregime in
Norditalien, was dem Land zusätzlich zu den vorhandenen Gräuel
noch zwei Jahre Bürgerkrieg einbrachte. 1945 war Hitler’s «Tausendjähriges Reich» nach sechs Kriegsjahren endgültig geschlagen und kapitulierte bedingungslos. Der Wahn
war vorüber, die Hanffaser hätte
wieder zur zivilen Verwendung zurückfinden können. Dazu kam es
aber nicht mehr. Synthetische Konkurrenz mit klingenden Namen wie
«Perlon» und «Nylon» machten dem
bewährten
Faserlieferanten
im
Nachkriegsdeutschland wiedereinmal den Garaus. Im ölgetränkten
«Wirtschaftswunder» der 50er Jahre
war Cannabis wirtschaftlich gestorben; einzig als Dichtungsmaterial im
Rohrbau wurde es wegen seiner
Saugkraft weiterhin verwendet. Die
Königin der Nutzpflanzen, degradiert zum Kanalisationsutensil… ■
hemp history
sich die Nazis an das faschistische
Nachbarland Italien, welches mit
dem «Dritten Reich» alsbald einen
unseligen Pakt einging.
15
Frühling
swiss hemp times
frühling 2003
growing
M.K.C. & El Creador
16
Freut Ihr euch auch schon wieder auf die ersten Pflanzen in eurem Garten? Ich habe auf jeden
Fall schon lange meine ersten Samen gesät und bin bereits gespannt, welche dieser Stauden
am Ende des Jahres den üppigsten Ertrag geben werden. Dieses Jahr will ich aber etwas
besser machen als andere Jahre: Das Ziel heisst Sinsemilla, samenfrei.
Extra früh säen
Auch im letzten Herbst klafften in
meinem Garten wieder grosse Löcher; dort, wie eigentlich weibliche
Pflanzen stehen sollten. Ich musste
nämlich diverse männliche Pflanzen
aus meinem Garten entfernen und
diese standen natürlich alle in kleinen Gruppen, wodurch die weiblichen Pflanzen gar nicht mehr jede
Ecke meines Gartens ausfüllen
konnten. Deshalb habe ich mir dieses Jahr in einem freien Zimmer ein
kleines Gestell gebastelt, welches
ich mit Leuchtstoffröhren aus dem
Growshop bestückt habe. Unter
diesen ziehe ich meine Sämlinge an,
damit sie bei den ersten warmen
Nächten schon eine gewisse Grösse
erreichen. Sind die Nächte bereits
frostfrei, kann ich die Keimlinge
auch draussen einpflanzen. Damit
bin ich mit dem Pflanzen eigentlich
zu früh dran – aber dies mit völliger
Absicht: Denn sobald meine Pflanzen mindestens fünf Blattpaare
(Internoidabstände) haben, will ich
von ihnen Stecklinge schneiden. Zu
diesem Zweck habe ich alle Pflanzen durchnummeriert. Damit weiss
ich später auch genau, welche Pflanze zu welchem Steckling gehört. Sobald meine Pflanzen also die gewünschte Grösse erreicht haben,
schneide ich mit einer neuen Rasierklinge bei jeder Pflanze einen
Steckling. Und das geht folgendermassen: Ich zähle bei der Pflanze
von oben herab drei Blattpaare ab
und schneide zwischen dem dritten
und vierten Paar mit einem sauberen Schnitt den Stängel durch. Damit die Schnittkante des Stecklings
nicht gerade vertrocknet, stelle ich
ihn sofort in ein vorher bereitgestelltes Glas mit ungefähr 22° C
warmem Wasser. Da ich mich gut
vorbereitet habe, kann ich jetzt einfach das vorher bereitgestellte Töpfchen nehmen, welches ich mit derselben Nummer beschriftet habe
wie die gerade beschnittene Mutterpflanze, und den Steckling in die zuvor gewässerte und möglichst sterile
Erde stecken. Diese Prozedur vollziehe ich mit jeder Pflanze, sodass
ich am Schluss von jeder aus meinen
«Frühsamen» gewachsenen Mutterpflanzen einen Steckling habe, den
ich unter meine Leuchtstoffröhren
stellen kann.
Probe-Blühen
Zusätzlich habe ich eine kleine Lüftung eingerichtet, damit die Stecklinge nicht gerade verfaulen. Das
Licht habe ich mit Hilfe einer Zeitschaltuhr auf 18 Stunden hell und 6
Stunden dunkel eingestellt. Jetzt
halte ich meine Stecklinge ständig
ein bisschen feucht und schaue, dass
sie immer schön 25° C Grad warm
haben. Nach ungefähr zwei Wochen
sollten diese bereits Wurzeln geschlagen haben. Und schon bald
wirst Du feststellen, dass auch diese
zu wachsen beginnen. Das heisst,
jetzt ist der Zeitpunkt gekommen
die Stecklinge blühen zu lassen.
Dies ist keine Hexerei, sondern
ganz einfach zu bewerkstelligen, indem man das Licht nur noch 12
Stunden pro Tag brennen lässt. Achte darauf, dass während der 12 Stun-
=
growing
deine Pflanzen bis in den Herbst genügend Sonnenlicht erhalten, um dir
eine üppige Ernte zu bescheren. Die
einzige Gefahr – nebst dem Nachbar, der natürlich wieder alle Männchen stehen lässt – doch noch männlichen Pollenstaub in deinem Garten
zu haben besteht darin, dass sich
eventuell noch ein Zwitter unter
deinen Pflanzen eingeschlichen hat.
Um diese Gefahr möglichst klein zu
halten empfehle ich, die Stecklinge,
die Du zum Blühen gebracht hast,
möglichst lange zu beobachten. Du
kannst diese weiblichen Stecklinge
auch an ein sonniges Fenster stellen
und immer ein Auge darauf halten,
ob sich vielleicht doch noch männliche Pollensäcke bilden. Falls dies der
Fall sein sollte empfehle ich unbedingt, diese Pflanzen auch zu entfernen. Natürlich musst Du auch so
Deinen Garten im Herbst nach
Männchen oder Zwittern kontrollieren, denn kein System ist perfekt.
Aber sehr wahrscheinlich solltest
Du dich damit auf eine samenfreie
Ernte freuen können. ■
6
frühling 2003
Garantiert weiblich
Falls Du im Herbst noch mehr weibliche Pflanzen ernten willst als Du
jetzt noch hast, gibt es nun die Mög-
lichkeit, von den schönsten weiblichen
Mutterpflanzen
weitere
Stecklinge zu schneiden. Wie Du sicher festgestellt hast, haben die
meisten Mutterpflanzen in der
Zwischenzeit von der Schnittstelle
weg zwei neue Triebe gebildet, die
jetzt in etwa identisch weiterwachsen. Sobald diese Triebe wieder vier
Blattpaare gebildet haben, was in
der Zwischenzeit der Fall sein sollte,
kannst Du nach derselben Methode
wie vorher beschrieben zwei weitere
Stecklinge schneiden. Stelle diese
wieder bei 18 Stunden Licht unter
die Leuchtstoffröhren und warte, bis
Sie eine blühfähige Grösse haben.
Dies dauert wieder ungefähr drei
Wochen.Anstatt wie vorher mit dem
Licht auf einen 12-Stunden-Rhythmus umzustellen, kannst Du diese
Stecklinge auch in den Garten setzen. Bedenke, dass die Stecklinge
nicht mehr so hoch wie deren Mutterpflanzen wachsen werden. Das
heisst, Du solltest die Stecklinge
südlich von den Mutterpflanzen in
den Garten setzen. So werden all
swiss hemp times
den Dunkelheit auch wirklich dunkel ist. Nun dauert es nur noch ungefähr 1–2 Wochen bis Du feststellen kannst, ob aus den geschnittenen Stecklingen Männchen oder
Weibchen werden. Die Weibchen
erkennst Du daran, dass Sie weisse
Fruchthaare bilden und die Männchen erkennst Du an den kleinen
Säcken. Und jetzt kommen wir zum
grossen Vorteil dieser Methode der
Geschlechtsbestimmung: Denn von
denjenigen Stecklingen, die jetzt
männlich sind, wird auch die dazugehörige Mutterpflanze männlich
werden. Und umgekehrt werden
diejenigen Mutterpflanzen, deren
Stecklinge weiblich geworden sind,
als garantiert weibliche Pflanzen in
Deinem Garten stehen. Du kannst
jetzt also alle männlich gewordenen
Pflanzen entfernen und nur die
weiblichen stehen lassen.
17
An dieser Stelle beglücken wir unsere LeserInnen wiederum mit einem etwas anspruchvolleren
Schwedenrätsel inklusive Hanfwortschatz. Viel Spass!
10
die
Unwahrheit
sagen
4
eine
Backware
(Kw.)
Zuneigung
zur
Kreatur
Erdzeitalter
(Steinkohle)
USFilmstar
(Meg)
12
warme
Pastete
(engl.)
umweltschonend
(Auto)
Backtreibmittel
CH-Sänger
und
Hanfer
(Polo ...)
Schokoladenhandelsform
Studentenausweis
(Kw.)
9
Initialen
der
Allende
Initialen
Hemingways †
versiegelte
Urkunde
Ort am
Bielersee
Südwind
am
Gardasee
1
Rufname
von
Pacino
span.
Doppelkonsonant
explodierender
Stern
engl.
Männerkurzname
Wahrnehmungs16 organe
Abk.: das 'UrCorpo- Eine' d.
östl. Phirate
Identity losophie
2
spanischer
Artikel
schweiz.
Dialekt:
Butter
rätorom.
Name
des Inn
ein
Bootsteil
genetische
Kopie
Bund,
Union
5
auszeichnen
Musikschriftstück
15
11
Gefäß
mit
Henkel
6
ehem.
schweiz.
Grossbank
ein
Insekt
Multiplikationszeichen
(ugs.)
Kram,
Plunder
scherzhaft:
USA
(Onkel ...)
alkohol.
Mischgetränk m.
Ei (Mz.)
Hindernis, Absperrung
USSpielerstadt
(Las ...)
8
Leichtmetall
(Kw.)
14
Vermietung
Unsinn
reden
Fragmente
franz.:
Mutter
poetisch: Teil des ein Haus
Halses errichten
Adler
von
geringer
Länge
Teil der
Bremse
7
Qualle
Zweimaster
Saugwurm
3
Initialen
v. Schauspieler
Hudson
franz.
Hanf
13
engl.
(Hanf-)
Rausch
1
Keimzelle
dt. TVSender
(Abk.)
fahrendes
Volk
Aktentasche
Frostgebilde
auf der
Scheibe
Wortteil: Spitzname
innerLincolns
halb
ungetrübt
Runddorf
afrikan.
Stämme
CH-Hanfpionier
(Bernard ...)
mongol.
Heerführer
† 1256
Augenkrankheit
frühling 2003
Teichpflanze
Rankengewächs
LottoBegriff
SR 4 Rätsel Heftli
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
swiss hemp times
ErzeugUSverwennis aus Bundes- dungsCannastaat
fähig
bis
hemp game
Das Kreuzworträtsel
Lösung auf Seite 46
21
der report
Zu Besuch bei Jurop
Marc Zingg
Selber gedrehte Zigaretten mit weniger Schadstoffen rauchen? Das wäre doch ein Bedürfnis
von vielen HanfliebhaberInnen, dachten sich die Gebrüder Jürg und Rolf Zwicky und begannen
zu tüfteln. Sie gründeten die Firma Jurop und brachten ihr erstes – und mittlerweile schon
kultiges – Produkt heraus: «Jilter». Wir haben der jungen Firma einen Besuch abgestattet
Es sieht eher aus wie Tampon für
Mäuse, als ein Rauchuntensil. Doch
wer die kleinen weissen Filteraufsätze namens «Jilter» einmal ausprobiert hat, wird diese ungern wieder
missen. Denn der Jilter filtert die
beim Rauchen entstehenden Schadstoffe, aber nur diese: Weder Geschmack noch sonstige Eigenschaften des zu rauchenden Stöffleins
werden beeinträchtigt.
Die Idee hätten zum «Jilter» entstand im Sommer 2001, erzählen die
Brüder Jürg und Rolf Zwicky im Gespräch. Als dann hiezulande der
Herbst einzog, zogen sich die Beiden
für eine «Business-Woche» in die
sonnige Toscana zurück und brüteten dort zwischen Baden und guter
Küche ihr Geschäftskonzept aus.
Nun musste eine Firma gefunden
werden, welche Interesse und Mittel
verfügt, um die Filteraufsätze herstellen zu können. Von europaweit
einzig zwei Betrieben, welche über
die nötigen Maschinen verfügen, hatte die Schweizer Firma leider kein
Interesse und so berücksichtigten die
Brüder Zwicky den deutschen Anbieter. Dieser legte sich ins Zeug und
half mit bei der Anpassung der Maschinen und der Produktion von Serien-Prototypen.
SHT: Eure Filteraufsätze trifft man
beinahe allerorts - der «Jilter» erobert die Hanfwelt. Habt ihr Beiden
die ganze Entwicklung selber getragen?
The Zwickys: Die Jurop AG besteht
aus fünf Personen, wobei wir Beiden
die aktiven und operativen Mitarbeiter sind. Die Entwicklung und Produktion von Prototypen war eine
lange und teure Angelegenheit. Es
mussten Materialien ausprobiert
werden und die richtige Mischung
zwischen Filterung und Zugwiderstand gefunden werden. Für die Fertigungsstrasse musste der Hersteller
nicht nur seine Maschinen, sondern
auch die Software dazu anpassen.
Diese ganzen Aufwände haben rund
eine halbe Million verschlungen und
dazu viel, viel, viel Zeit.
swiss hemp times
frühling 2003
Habt Ihr für das Kapital Unterstützung, z. B. einer Bank, erhalten?
Daneben, dass der Hersteller selber
begeistert vom Produkt ist und viele
Aufwände übernommen hat, haben
wir das Kapital selber im Familienund Freundeskreis zusammengesammelt. Jürg bemerkt, dass ein
Bankkredit schon deshalb nicht in
Frage gekommen sei, weil er als ehemaliger Banker dieses Geschäft nur
zu gut kenne. Jurop wolle unabhängig sein und die Energie in das Produkt stecken, nicht in Nachweise und
Statistiken für eine Geldgeberbank.
22
Warum ist der «Jilter» eigentlich
nicht aus Hanf hergestellt?
Unser Patent beihaltet ausdrücklich
die Idee zur Verwendung von Hanfzellulose für den Filterstoff und von
hanfigem Filterpaper. Allerdings
würde auch bereits nur die Entwicklung eines geeigneten «Hanf-Vlieses» wieder Unsummen kosten und
zahllose Versuche mit neuen Proto-
der report
typen verursachen. Das ist sicher ein
Schritt, den wir noch machen möchten; aber es braucht eben etwas Zeit
- und eine Menge verkaufte «Jilter».
Könnt Ihr Beide bereits von diesem
Geschäft leben?
Rolf: Es reicht mittlerweile gerade
für einen Lohn.
Jürg: Und da ich mich in der glücklichen Situation befinde, von meiner
Partnerin leben zu können, geht dieser Lohn an Rolf.
etwa 5% der HanfkonsumentInnen
in der Schweiz und Nachbarländern
als unsere Kunden gewinnen können. Natürlich entwickeln wir unter
der Marke «Zwister» auch noch weitere Produkte und Variationen. Zum
Beispiel sind gerade daran, unseren
Jilter durch ein «King Size»-Modell
mit grösserem Durchmesser zu ergänzen, worauf uns Reaktionen der
Kundschaft bewogen haben. «Focussing on the people’s need», haben wir
uns auf die Fahne geschrieben. Wir
wollen die Leute spüren und ihnen
praktische, bedürfniserfüllende Artikel bester Qualität anbieten. ■
Was ist Euer berufliches Ziele mit
Jurop?
Wir möchten mittel- und langfristig
Herzlichen Dank für das Gespräch
und weiterhin viel Erfolg.
swiss hemp times
«Jilter» in der Schweiz. Und weil die
ganze Sache in der Region Thun angefangen hat - unser erster Kunde
war das Thuner Hanf-Center - haben
wir unsere grösste «Verwendungsdichte» nach wie vor im Berner
Oberland.
frühling 2003
Wieviele «Jilters» sind bisher produziert worden?
Per dato sind rund 20 Millionen Filteraufsätze hergestellt worden, davon viele als Prototypen und Versuchsserien. Der Verkauf läuft nun
seit rund acht Monaten. Neben hiesigen Hanfbetrieben haben wir mittlerweile auch in Deutschland einige
Dutzend Kunden gewonnen, ebenso
in den Niederlanden. Weiteres Potenzial erhoffen wir uns in Frankreich und England; an der CannaTrade konnten wir zusätzliche Kontakte
und Anfragen verbuchen. Im Moment verkaufen wir rund 2/3 aller
23
cannaisseurs
Krieg oder Frieden
Hannes Lüthi
Lügen oder Lösungen? Es wurde jüngst behauptet, dass Hanfkonsumenten zur Schizophrenie
neigen. Wahre Bewusstseinsspaltung findet jedoch auch schon lange bei Nichtkiffenden statt.
Nüchtern betrachtet muss man sich fragen: Kann man denn heute überhaupt noch von einem
gesunden Menschenverstand ausgehen?
Schon seit geraumer Zeit tänzeln die
Arbeitnehmenden zwischen Krieg
und Frieden. Auf der Arbeitsstelle
wird knallhart gedealt, gemobbt,
man(n) spielt den coolen BusinessTyp - in der Freizeit wird dann losgelassen mit Drogen aller Art. Alkohol,
Trips, Speed, Coca Cola und sonstige
chemische Knaller oder Downer.
Diese sich zunehmend verstärkende
Doppelwelt und Doppelmoral liegt
auf der Basis der Marktwirtschaft. Sie
ebnet tiefer betrachtet die Türen zur
Bewusstseinsspaltung!
Ein gutes Beispiel liefert hier sicher
der gute, alte George double U. Einerseits kämpft dieses Regime an
oberster Stelle für die Vernichtung
sämtlicher Drogen, andererseits tummeln sich in den USA die weltweit
grössten Pharmaproduzenten.
swiss hemp times
frühling 2003
Dies ist wahre Schizophrenie!! Leider
sehen die meisten Menschen heutzutage nicht unter die Oberfläche. So
werden für die gesellschaftlichen Veränderungen und Bedürfnisse lieber
Sündenböcke gefunden und verurteilt, statt den wirklichen Herausforderungen gerecht zu werden.
26
Die pharmazeutischen Mittel basieren hauptsächlich auf natürlichen
Grundstoffen von Pflanzen, Pilzen,
Tieren etc. Wie paradox es doch heute zu und hergeht.
Warum sollte denn die synthetische
Reproduktion gewisser Teile einer
Pflanze Menschen heilen, während sie
in natürlicher Form illegal oder nicht
erwünscht ist.
Die wahren Gründe sind finanzielle
Interessen von reichen, konservativen Mächten, sich mit Monopolen
und Konzernen selbst zu bereichern.
Mit der Wahrheit wird hier nicht gespielt!
In dieser hektischen, gestressten Zeit
liegt es ja auf der Hand, dass die Potenzierungen zunehmen, um einen
Ausgleich zu schaffen. So steigen
eben auch die THC-Werte. Dies ist lediglich Anpassung an das heutige,
breitgefächerte und gesteigerte Konsumverhalten. Wer möchte nicht die
Auswahl vom Second Hand-Shop bis
zum überteuerten Markenbrand geniessen?
Vergleichend mit der Potenz von
Pharma-Produkten ist diese Erhöhung des allgemeinen THC-Wertes
lächerlich.
Unsere traditionellen, kulturellen
Werte liegen auf dem Tiefpunkt! Der
effektive Familienhalt ist seit einiger
Zeit passé. Immer mehr beginnen
sich unsere Werte und unser natürliches Lebensgefühl aufzulösen; sie
verschwinden langsam aus dem Gedankengut des doch so konservativen
Schweizers. Zurück bleibt das Thema
Neutralität und Sauberkeit in jeder
Form und der Wunsch nach einer
weissen, «sicheren» Schweiz.
Nach dem Needle-Park wollen wir
sauberen Schweizer doch nicht globale Schlagzeilen liefern wie z.B. «HanfBanden-Krieg» oder «Mafiöse Zustände im Hanfbusiness»...?
Diese schizophrene Situation, dieser
«Kalte Hanfkrieg», muss jetzt überbrückt, aufgelöst werden. Jede Form
von Krieg hinterlässt nur Leichen!
Die überlebenden Zombies kennen
wir seit dem Vietnam-Krieg; psychische und physische Wracks.
Das Rad der Zeit ist nicht zurückzudrehen. Wachen wir auf! Unser heuti-
cannaisseurs
ges Konsumverhalten kann nicht
eingedämmt werden, sonst müssten
andere WERTE vermittelt werden.
WERTE, wie zur Natur und dessen
Verständnis zurückzukehren. Sich
dem Magischen der Natur zu erfreuen. Das Alles-Miteinander-Verwobene zu erkennen. Wie Nana Nauwald
festhielt: Jede Gemeinschaft ist so
gesund oder krank wie ihr schwächstes Glied.
Durch WERTE, die jedem Cannaisseur bekannt sein sollten.
Die Zeiten stehen leider noch nicht
auf Frieden, die Zeiten stehen auf
Krieg.
Durch die anhaltende Repression
wird die Hanf-Szene nun auch mit
Waffen- und Bandengewalt konfrontiert. Zustände wie vor über 20 Jahren an der Riviera, im AJZ oder auf
dem Platzspitz!
Die Repression bringt weder Fortschritt noch Bereicherung!! Wann
wird dies endlich erkannt? Werden
nun die Karten neu gemischt? Übernehmen jetzt kriminelle Banden das
Business? Mit bewaffneten Überfällen auf Hanfläden scheinen wir in
diffizile Gefilde vorzudringen.
Die helvetische Drogenpolitik sollte
sich jetzt endlich durchsetzen! Es
sind auf politischer und Justizebene
Taten und Kooperation zu erwarten.
Wird jetzt nicht gehandelt, läuft die
Zeit davon; die Situation wird aus allen Fugen und Nähten geraten!
Scheitert die Integrierung von Hanf
in die Gesellschaft, scheitert früher
oder später auch das Heroinprogramm und dessen gesetzliche Verankerung. Somit sind wir gezwungen, wieder neue Wege zu gehen
oder in die Steinzeit zurückzukehren.
Ich hoffe doch sehr, dass jetzt die
Priorität zu handeln endlich erkannt
wird.
Wirkliche Stärke ist, den Dingen in
die Augen zu schauen und zu handeln! Je früher, desto besser! ■
frühling 2003
So könnten auch die Schweizer Bauern endlich wieder Hanf anpflanzen.
Die SVP wäre damit auch bereichert
und wir alle finden uns zusammen
zum gemeinsamen Hanf-BuureZmorge!!!!
Nach mühsamer Aufbauarbeit, Hanf
von den harten Drogen zu trennen,
scheinen jetzt Wild-West-Zustände
einzutreffen, wie viele es befürchtet
hatten. Eviva Svrzizzra!!
swiss hemp times
Würden wir unser Schwarz-WeissDenken endlich erweitern zu einer
vielschichtigeren
Wahrnehmung,
könnten wir alle in Ruhe, Ordnung
und Frieden zusammen leben.
27
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beibehalten. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir diese
Massnahme freiwillig und ohne
Druck von Aussen eingeführt haben.» Freilich gingen durch diese
Neuerung die absoluten Publikumszahlen gegenüber dem Vorjahr leicht
zurück: Knapp 9500 Personen besuchten die CannaTrade 2003; ein
Jahr zuvor hatte die Besucherzahl
die Zehntausendergrenze überschritten. Addiert man allerdings
auch noch die 732 eingeladenen
Fachbesucher hinzu, dann hat auch
die diesjährige Messe wiederum eine
fünfstellige Besucherzahl zu präsentieren. Auch der unermüdliche Marco Kuhn freute sich: «Die internationale Hanffachmesse CannaTrade.ch
war wieder ein grosser Erfolg für die
Hanfbranche.»
Erst ab 18
Wie die Jahre zuvor auf dem Berner
BEA-Gelände, fand vom 28. Februar
bis 2. März 2003 die internationale
Hanffachmesse CannaTrade.ch statt.
Doch etwas dabei war neu: In politischer Korrektheit hatte die Messeleitung dieses Jahr erstmals eine Altersbeschränkung für BesucherInnen erlassen. So war Jugendlichen unter 18
Jahren der Eintritt nur in Begleitung
von erziehungsberechtigten Personen gestattet, was durch Identitätskontrollen auch garantiert war. CannaTrade-Organisator Marco Kuhn
äusserte sich in der Pressemitteilung
jedenfalls positiv über die neue
Massname: « Alle Aussteller haben
diese Regelung begrüsst. Die einhellige Meinung war, dass dadurch die
Qualität der Messe enorm gesteigert
wurde und sich dies auch durch höhere Umsätze bei den Ausstellern
bemerkbar machte. Für weitere Veranstaltungen der CannaTrade.ch AG
werden wir diese Altersbegrenzung
Noch grösser
Einen bisherigen Rekord stellen die
152 Aussteller dar, welche aus total
15 Ländern anwesend waren. Diese
gewachsene Fülle an AusstellerInnen - 2001 waren es noch 65 gewesen, 2002 bereits 115 - hatte die Messeleitung stetig gezwungen, jeden
Quadratmeter Fläche geschickt zu
nutzen. Zusätzliche Stände wurden
auch der Bühne und in den Vorräumen aufgestellt, trotzdem zeigte sich
die alte BEA-Halle 310 an der Grenze ihrer Kapazitäten. Für die CannaTrade 2004 will das Messeteam
deshalb eine grössere Halle buchen,
vorzugsweise wieder auf dem BEAGelände. Legt die CannaTrade.ch in
den nächsten Jahren weiterhin
kontinuierlich an
Wachstum
zu, wird
sie wohl
bald einmal ihren
teutonischen Pendant,
die
CannaBusiness, in ihren
Quantitäten
überholen.
Dass
punkto
Qualität (und
«Feeling»...) die
helvetische Messe
bereits die Nase vorn hat, ist kein
Geheimnis. Die deutschen Hanfaussteller haben bedeutend härter unter
der anhaltenden Hanf-Repression
hanf szene
Drei Tage Hanf total – das ist die CannaTrade.ch. Auch wenn Justizia ebenfalls an der
Hanffachmesse präsent war und die Hanfstauden wie im Vorjahr weiss einspayen liess, tat dies
der Laune von Aussteller und Publikum keinen Abbruch. Neben süsslicher Luft, Tausenden von
Produkten und exklusiver Hanfküche waren auch Modeschauen und Referate zu erleben.
frühling 2003
Willi Blaser
swiss hemp times
CannaTrade in Bern
29
hanf szene
frühling 2003
swiss hemp times
30
ihrer - eigentlich rot-grünen - Regierung zu leiden und die zivile Kripo ist
omnipräsent. Im hiesigen Lande ist
die Situation freisinniger und süsser
Duft liegt in der Luft. Aber gerade
die in der Hanfrevision steckende
Schweiz weist mitunter diffuse Situationen auf: Der Berner Polizeidirektor Kurt Wasserfallen liess auch dieses Jahr wieder seine Paragraphenmuskeln spielen und alle Hanfpflanzen an der Messe mit weissem
(giftigem...) Spray unschädlich machen liess. Mit diesem Präventivschlag gegen die Massenvernichtungswaffe Cannabis ist der Polizei
auch heuer wieder ein unerlässlicher
Beitrag zur Volksgesundheit gelungen. Herzliche Gratulation.
Hanf in Hülle und Fülle
Ja, es gab einiges zu erleben an der
dreitägigen Messe. Neben dem immensen Angebot von Hanfprodukten an den Ständen der Produzenten,
Grossisten,
Detailhändler
und
Dienstleister gab es für das Publikum auch Degustationen, Vorträge,
Podiumsgespräche,
Modeschauen
sowie die hanfige Küche zu erfahren.
Dass inmitten Hunderten von Gästen im Restaurant die Hanfnudeln
nicht al dente auf dem Tisch landeten, war kulinarisch bedauerlich,
aber begreiflich. Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass vor allem
HanfzüchterInnen voll auf die Kosten kamen, denn die zumeist niederländischen Anbieter von Anbauma-
terial und -Zubehör nehmen mittlerweile nahezu die Hälfte des Ausstellerraumes in Anspruch. Diese Tendenz dürfte allerdings dem nächstjährigen Besuch z. B. eines Grosis,
welches sich nur wieder einmal ein
Hanfgewebe vor Augen führen wollte, oder der Familie, die viele bunte
«Hanflädelis» anzutreffen erwartete,
nicht unbedingt förderlich sein.
Manch einer fühlt sich inmitten von
Rohren, Schläuchen, Ventilatoren,
Lampen und Leuchtreklamen - beladen mit einem halben Dutzend Plastiksätzen voller Hochglanzkataloge eher an Do-it-yourself und Shoppyland erinnert, denn an Hanf. Es
bleibt die Erkenntnis, dass die Hanfwelt kommerzieller und regulärer
hanf szene
frühling 2003
CannaSwissCup & CannaParty
Während am Freitag Abend mit dem
Aussteller-Buffet das Händlertum
und interne Atmosphäre angesagt
waren, gehörte der Samstag Abend
dem Publikum. Denn auch dieses
Jahr wurde am «SwissCannabisCup»
das hervorragendste Hanfkraut der
Schweiz prämiert und die mitmachenden Jurymitgliedern zur grossen
Tombola eingeladen. Traditioneller
Hauptpreis: Ein Wochenende im
Hemp-Hotel in Amsterdam. Bambulé! In Anschluss an Messe und Cup
ging es - leider fast am anderen Ende
der Stadt - musikalisch zu und her. In
Ergänzung und Abrundung der CannaTrade hatten fleissige Berner
SHKler eine musikalische «CannaParty» auf die Beine gestellt. Im Berner Wasserwerk luden denn ab 22.00
Uhr zwei Bands, ein DJ, ein
Singer/Songwriter und ein Hip HopGrüppchen zum «Grooven» ein.
So ging dann auch recht die Post ab,
und die beiden Berner Bands «Vollmond and the Boney Google Brothers» und «Quatre in Toulouse» wussten das Publikum zu verwöhnen.
Erstere mit erdigem Retro-Rock,
letztere
mit
lüpfigem
Ska.
Singer/Songwriter «Shotgun Wedding» verschaffte sich mit durchdachten Texten eine lauschende Audienz und «DJ Hork» geizte nicht
mit coolen funky Rhythmen. Last
but not least war da noch das HipHop-Trio, welches spontan und entsprechend spät zum Zuge kam. Die
Jungens mussten mit halbleerem
Raum Vorlieb nehmen, denn die Zuhörerschaft schwand ab etwa zwei
Uhr morgens langsam in die verregnete Nacht hinaus. Der Erlös dieses
Happenings ging übrigens das Vereinskässeli der SHK Sektion Bern,
ebenso jener des Hanflotto’s, welches zwei Wochen später im Berner
Restaurant «Jardin» stattfand (siehe
Seite 45). Deshalb sei an dieser Stelle - stellvertretend für viele andere der Einsatz von Böru, Marc und Mosi gewürdigt. Das heiter guet gmacht,
Giele! ■
swiss hemp times
geworden ist, aber mit dieser Professionalisierung in der Bevölkerung
wachsende Akzeptanz findet.
31
hanf szene
Aus der Luft gegriffen
Aufsteller
Margot Steiner
In einem gemeinsamen Kraftakt
haben die Interessengemeinschaft
der Berner Hanfläden (IGHSB)
und die Sektion SHK BE die
«Petition der Vernunft» an rund
40'000 (!) Berner Haushalte
versandt. Fast wie Blocher…
Bumerang:
Hass trifft immer
nur dich selbst
Ablöscher
Was nützen dir
schöne Augen,
wenn du damit
die Schönheit
nicht siehst?
Eigentlich wurde erwartet, der
Nationalrat werde sich in der
Frühlingssession der Revision des
BetmG und damit der CannabisFrage annehmen. Nun ist die
Debatte erneut verschoben auf
die Mai-Session. Definitiv.
© 2002 Willi Blaser
■ Saddam hatte sich den falschen Beruf ausgesucht: An einer Razzia wurde er in seinem Exil entdeckt.
swiss hemp times
frühling 2003
Die lustige Hanfmontage
33
Patrick Michael Hunziker
Eine Geschichte zur Besinnung in der Zeit des Erwachens
Teil 12
Joshua verspürte, wie ihn ein leichtes
Hungergefühl überkam und holte
das verbliebene Fladenbrot hervor.
Er ass die Hälfte davon und dankte
im Stillen seiner Mutter dafür. Dann
erhob er sich ruhig von seinem Platz,
verabschiedete sich mit der gewohnten Geste vom Gipfel des Berges,
sprach dankende Abschiedsworte
und machte sich auf den Weg, der geheimnisvollen Stadt entgegen zu
wandern.
Antonius der Eremit
Bereits nach dem er einige steinige
Abhänge auf der anderen Seite des
Berges hinunter gestiegen war, spür-
den Mann, der scheinbar schon viele
Erlebnisse hinter sich gebracht hatte,
die durch Furchen und Runzeln in
sein wildes Gesicht gezeichnet waren. Doch der schmunzelnde Ausdruck seiner Lippen und die zufriedene Ausstrahlung seiner Augen
luden Joshua ein, sogleich zu erzählen, wer er war.
Die Sonne stieg zunehmend in den
wolkenlosen, blauen Himmel auf und
wärmte ihn mit jedem Schritt mehr,
den er machte. Der Weg flachte bereits leicht ab und schon begrüssten
ihn die ersten Sträucher und Bäume,
als ihm der kräftige Duft von Rauch
um die Nase strich. Joshua schaute
um sich und sah weiter unten neben
einer Felswand eine kleine Feuerstelle, hinter der sich eine Gestalt in gebückter Haltung daran machte, weitere Hölzer auf zu legen. Freudig, jemanden zu treffen, mit dem er einige
Worte wechseln und ihm von seinem
abenteuerlichen Vorhaben erzählen
konnte, gab ihm ein stärkendes Gefühl. Vorsichtig schritt er herab und
näherte sich dem Unbekannten.
«Ich bin Joshua, der Sohn von
Larzius und meiner Mutter Sophia
aus Taurin hinter dem Berg der Erkenntnis.»
Gerade als Joshua noch überlegte, ob
er sich doch nicht besser abwartend
hinter einem grossen Stein verstecken sollte, um diese Gestalt erst in
Ruhe zu beobachten, sah sie schon in
seine Richtung und warf ihm einen
erstaunten Blick zu. Joshua blieb
kurz stehen und erkannte nun einen
älteren Mann mit einem dunkeln,
langen Bart, der ihn anstarrte und
dann mit einer Winkbewegung zu
sich bat.
Als Joshua sich ihm näherte, entdeckte er in der Felswand einen Eingang
zu einer Höhle in welcher der Einsiedler wohl zu hausen pflegte. Mit einer freundlichen Geste begrüsste er
«Ich weiss, wo Taurin liegt.» unterbrach ihn der Fremde. «Taurin - das
Dorf am Walde der Zufriedenheit,
das Dorf der gutmütigen Seelen und
spirituellen Traditionen. Es gibt so einiges, dass ich weiss; ich bin Antonius
der Eremit. Aber dennoch wundert
es mich, dass ich jemanden von dort,
auf dieser Seite des Berges antreffe,
verlassen doch die Tauriner nur sehr
selten ihre geliebte und geschützte
Umgebung.»
«Ich bin aufgebrochen, die unbekannten Welten aufzusuchen, Antonius, und die Geheimnisse um den
Sinn des Lebens zu lüften, um vollumfängliche Weisheit zu erlangen.
Als ich auf der Spitze des Berges angekommen war, sah ich hohe Türme
am Horizont und einen gewaltigen
See. Dorthin führt mich mein Weg.»
entgegnete ihm Joshua mit klarer
und überzeugter Bestimmtheit.
Antonius schaute Joshua mit einem
durchdringenden Blick an: «Bist du
dir sicher, dass du dich dem Unbehagen und den Gefahren des Lebens
stellen willst, Joshua? Die Welt in der
wir leben ist nicht nur friedlich und
mit Blumen bestückt…
(wird fortgesetzt)
frühling 2003
Da erinnerte er sich an die Weisheiten von Grundal und ihm fielen auch
die Abschiedsworte von seinem Vater Larzius wieder ein, welcher wohl
schon voraussah, was ihn hier oben
erwarten würde und, dass ihn sein
Weg weiter führen würde, als nur auf
die Spitze des Berges der Erkenntnis.
te er innerlich, dass er sich von seiner
Heimat entfernte und in Gebiete vordrang, die er noch nicht kannte. Ein
leichtes Unbehagen befing ihn. Doch
sein Wille weiter zu gehen und das
Gefühl seinem Schicksal zu folgen
waren stärker und er schüttelte dieses nebelartige Empfinden von Angst
vor dem Unbekannten ab.
swiss hemp times
Joshua schien es, als sei dies eine weitere Offenbarung vom Berg der Erkenntnis, die ihn auf seinem Weg auf
der Suche nach dem Sinn des Lebens
lenkte. Eigentlich hatte er sich in seiner ungeduldigen Erwartung erhofft,
schon hier auf dem Gipfel alle Einsichten und eine tiefere Weisheit zu
erlangen, doch nun erkannte er, dass
dies erst der Anfang einer grossen
Reise war. Er musste in die unbekannten Welten tauchen, um auch
diese kennen zu lehren, damit sein
Wissensdurst ganzheitlich befriedigt
werden würde. Er spürte den abenteuerlichen Drang nach diesen Türmen und seltsamen Häusern aufzubrechen, welche das neue Tageslicht
erhellte.
spirit of nature
Die vollkommene Welt
35
Bernard Rappaz / Anna Gossenreiter
Mit dem dritten Teil endet die Potrait-Serie über Hanfpionier Bernard Rappaz. Wir knüpfen an im Jahr
1994, als Rappaz’ Produkte «dank» richterlichen Einsprachen und Beschlagnahmungen stetig populärer werden. Aber dann wendet sich das Blatt und die Walliser Justiz steckt den Hanfbauer hinter
Gitter. Dort sorgt er mit einem lebensgefährlichen Hungerstreik für Furore und kommt schliesslich frei.
ger zu Realitätsverlusten geführt
hat. In Briefen an seinen Compagnon Rey verglich er sich mit Gandhi. Tragisch, findet Rey. Maggie Loretan erhielt Briefe, in denen er sich
von Tochter Vanessa verabschiedet:
«Für die Gerechtigkeit geht er auf
tutti.»
Beinahe brav
Am 25. Februar 2002
musste Rappaz seine
16-monatige Strafe für
die Hanfkissenaffäre
antreten, was er – auf
baldige
Bewährung
hoffend – ohne neue
Widerstände tat. Das
Kiffen wird wohl bald
legalisiert, doch der
Anbau von Cannabis
vermutlich weiterhin
verboten bleiben. «Super für die Mafia»,
meint der Hanfbauer
und sagt «dieser Heuchelei» einmal mehr
den Kampf an. Doch
auch im
Rappaz hat sich längst
Gedanken um seine
Zukunft gemacht. Wird
Cannabis legalisiert, braucht er ein
neues Projekt. Der begeisterte Fliegenfischer stellte bei einer Reise
nach Nepal fest, dass es in den Bergbächen keine Fische gibt. «Ich könnte doch», meint er, «Forellen nach
Nepal einführen.»
Nachtrag
Bernard Rappaz befindet sich seit
Oktober 2002 wieder in Freiheit
und hat seine körperliche Verfassung zurückgewonnen. Er ist nach
wie vor für den Hanf aktiv und Ehrenpräsident der Schweizer HanfKoordination Sektion Wallis. ■
frühling 2003
Beinahe gewählt
Kameras des lokalen FernsehsenNun fanden die Produkte von Valders M6 zeigte er im Sommer 2000
chanvre regen Absatz im In- und
seine beträchtlichen Hanflager und
Ausland. Für Umsatz sorgen vor alerzählte freimütig, dass er Halem die Hanfweine und der Handel
schisch einlagere. Für das Schweizer
mit Samen, aber auch die LebensFernsehen inszenierte er eine
mittel und Kosmetika verkaufen
Haschproduktion in der eigenen
sich gut. Die Kiffergemeinde funkKüche. Er liess das Fernsehen auch
tioniert nach dem
Prinzip des Schoggitalers: Mit dem Kauf
der legalen Produkte
wird der Hanfanbau
unterstützt. Rappaz
läuft dann zu Hochform auf, wenn er einen starken Gegner
findet, sagen seine
Freunde. Bis er 1996
wegen Handels mit
Hanfkissen inhaftiert
wurde und mit einem
42-tägigen Hungerstreik seine Freilassung erzwang, setzte
er sich nicht besonders engagiert für
die Hanflegalisierung
ein. Danach war er «Gestohlen am 14. November...» Bilder und Texte zur «Affaire Rappaz» sind
nicht mehr zu brem- Internet unter www.valchanvre.ch zu finden.
sen. 2001 kandidierte
er als Parteiloser für den Grossrat in
filmen, wie Patienten, die mit einem
Martigny. Sein Programm: «Es wird
ärztlichen Rezept kommen, bei Valviel zu viel Wein produziert. Wir
chanvre illegalerweise Haschisch
müssen einen Teil dieser Fläche
beziehen. Landauf, landab erzählte
durch Hanf ersetzen. Man muss den
er den Medienleuten, dass er zusamAnbau und den Verkauf von Hanf
men mit seinen Vertragsbauern
regeln, kontrollieren, besteuern, wie
dreissig Hektar Hanf anbaue. Kein
den Alkohol.» Rappaz hat das Zeug
Wunder, hatte die Justiz ein wachsazum Prediger. Bei den Wahlen ermes Auge auf ihn. Fünfzig Tonnen
zielte er einen Achtungserfolg, mit
Hanf und eine Tonne Haschisch bezweihundert Stimmen mehr wäre er
schlagnahmten hundert Polizisten
in den Grossen Rat eingezogen.
im letzten November. Ein Grosserfolg nach jahrelanger Jagd auf kleiBeinahe verhungert
ne Haschischdealer. 73 Tage verweiWenn Rappaz seine «cause juste»
gerte Rappaz die Nahrung, nun wurvorantreiben kann, ist kein Halten
de er vorläufig freigelassen. Claude
mehr und keine Vorsicht. Für die
Rey vermutet, dass der grosse Hun-
libertez rappaz!
3. Teil
swiss hemp times
Der Alpen-Gandhi
37
hanf inteam
Boris
Alter: 27 Jahre
Inhaber Homeward Bound / Old town tiki trader, Bern
seit Januar 2003
Was hast du vorher gemacht und wie bist du zu deinem
Laden gekommen?
Ich arbeitete zwei Jahre in einem Hanfladen in Bern.
Wir führten den Laden zu viert, was mit der Zeit zu
kompliziert wurde, worauf wir uns trennen und mein
Kollege und ich diesen Laden hier eröffneten.
Erzähle ein bisschen mehr über das Geschäft, wo kommt
z.B. der Name her?
Homeward Bound ist ein altes Matrosensprichwort und
bedeutet in etwa «unterwegs zuhause». Diese Stimmung bringen wir mit der Dekoration im Laden und mit
der «feel-good»-Bedienung rüber. Sobald die Kunden
den Laden betreten, lächeln sie.
Und was bedeutet Old town tiki trader?
In Hawaii, Thaiti und den Osterinseln heisst Gott Tiki.
Wir verkaufen Artikel (T-Shirts, Becher, Funartikel)
aus dem Tiki-Kult. Dieser entstand in den 50er Jahren in
den USA.
Benutzt du selber Hanfprodukte
Ja klar! Bei Husten schwöre ich auf Lotti's Hanftäfeli
und wenn ich krank bin, trinke ich Hanftee. Der entspannt, ist gut für die Durchblutung und man kann super einschlafen.
Wie geht die Gesellschaft in 10 Jahren mit Hanf um?
Ich hoffe, dass die Schweiz die Hanflegalisierung professionell über die Bühne bringt. Jeder soll sein Stück
vom Schweizer Hanfkuchen bekommen. Wahrscheinlicher ist zwar eine «zum-a-gring-recki»-Lösung, aber
hoffen ist erlaubt.
Engin Özcelebi-Gasser
Alter: 28 Jahre
Inhaber Grow World GmbH, St. Gallen
seit September 2002
swiss hemp times
frühling 2003
Wie bist du zum Grow World gekommen?
Ich arbeitete als Maschinenmechaniker, Hanf war eigentlich mein Hobby. Als ich dann arbeitslos wurde, habe ich einen Kurs für Jungunternehmer gemacht und
danach das Grow World eröffnet
38
Wie sieht das Angebot deines Ladens aus?
Wir verkaufen ausschliesslich Grow-Produkte. Unser
Ziel dabei ist es, den Kunden vom Steckling bis zu fertigen Pflanze optimal zu beraten. Die Rückmeldungen
von den Kunden ist sehr positiv, ich denke es gelingt uns
nicht schlecht.
Hast du einmal eine spezielle Geschichte mit einem Kunden erlebt?
Ja! Neulich kam ein Engländer im Laden vorbei. Er
machte in Frankfurt Ferien, hatte unsere Homepage gesehen und ist daraufhin mit dem Auto sechs Stunden zu
uns runtergefahren. Das war schon sehr cool.
Benutzt du selber Hanfprodukte
Nein, nicht speziell. Es gibt keine wirklich guten. Das
Preis-Leistungsverhältnis stimmt meist nicht und Hanf
hat doch einen speziellen Eigengeschmack.
Wie geht die Gesellschaft in 10 Jahren mit Hanf um?
Ich hoffe, dass Hanf als natürliche Ressource bekannt
und akzeptiert ist. Jeder Mensch soll die Möglichkeit
haben, vernünftig mit Hanf als Medikament oder Genussmittel umzugehen.
Alter: 33 Jahre
Geschäftsführer NaturHANFnetz GmbH, Däniken
seit Oktober 1996
Wie bist du Geschäftsführer von NaturHANFnetz geworden?
Den Einstieg habe ich aus dem Umweltgedanken und
durch einen glücklichen Zufall gefunden. Ich kam gratis
zu vielen, auch internationalen,Adressen von Hanfkunden und beschloss diese Lücke im Markt zu schliessen.
Wie sieht das Angebot von NaturHANFnetz aus?
Wir statten die Hanfläden mit Produkten aus. Das reicht
von einem kleinen Kleidersortiment bis hin zu Bongs.
Ausserdem haben wir uns auf den Grow-Bereich spezialisiert.
Habt ihr einmal Probleme mit der Polizei oder den Behörden gehabt?
Ja, leider. Bis im Jahre 99 haben wir zum Beispiel mit
Bauern oder Lebensmittelproduzenten Hanfprodukte
selber hergestellt und vermarktet. Die Polizei machte
aber zu viele Probleme, weshalb wir diesen spannenden
Bereich aufgaben.
Hast du medizinische Erfahrungen mit Hanf?
Ich habe Probleme mit dem Rücken und deswegen fast
immer verspannte Muskeln und Schmerzen. Kortison
half nur kurzfristig. Die beste Medizin für mich ist Hanf,
das hat auch mein Hausarzt festgestellt.
hanf inteam
Tom Schenker
Wie geht die Gesellschaft in 10 Jahren mit Hanf um?
Die Bevölkerung wird viel mehr über Hanf wissen, dadurch ist die Pflanze besser akzeptiert. Und wenn nicht,
werden wir nicht aufhören, dafür zu kämpfen.
Thomas Thürlemann
Hast du medizinische Erfahrungen mit Hanf?
Ja. Früher hatte ich extreme Magenkrämpfe. Nachdem
ich einen Hanftee mit Milch oder Honig getrunken hatte, waren die Krämpfe weg. Erst dadurch bin ich zu
Hanf gekommen.
Hast du nie Probleme mit den Behörden gehabt?
Doch, natürlich. Sie schikanieren mich wo sie können.
Beschlagnahmen meine Ernte und die Dorfbevölkerung redet hintenrum über mich.
Wie geht die Gesellschaft in 10 Jahren mit dem Hanf um?
In 10 Jahren interessierts keinen mehr wer kifft und wer
nicht, die Hauptsache wird sein, dass der Staat abkassiert.
Wie setzt sich dein Angebot zusammen?
Wir produzieren feine Hanfweine, aber auch Mohnwein, Kokawein, Hanfsekt und Eiswein. Hanfweine haben ein geringeres Volumenprozent als normale Weine,
sind aber sehr würzig so richtig süss-sauer-bitter.
Ausserdem machen wir Hanfduftkerzen. Die sind sehr
gut für die Bronchien
von Florence Bieri
swiss hemp times
Wie bist du zu Hanf und Wein gekommen?
1994 übernahm ich von meinem Vater einen Weinberg.
Zuerst wars noch ein Hobby, als ich dann aber entlassen
wurde weil ich Hanf anpflanzte, habe ich nur noch
knapp 50% als Postchauffeur gearbeitet.
frühling 2003
Alter: 41 Jahre
Inhaber Hanf und Wein, Sulz AG
seit 1994 Rebberg, seit 1997 Hanfanpflanzung
39
d r. h a n f
Hanf als Medizin?
Fünf Fragen an:
Sabine Schaller, Floristin «Azubi»
Soll Hanf auch als Alternative zur
Schulmedizin angewandt werden
dürfen?
Ja, als Ergänzung zur Schulmedizin finde ich es sinnvoll.
Sollte Hanf als Medizin zum Beispiel in der Apotheke frei erhältlich sein oder nur auf Rezept?
Ich finde, in der Apotheke sollte es
frei, also ohne Rezept, erhältlich
sein.
Finden Sie, dass jeder Mensch das
Recht hat, seine Medizin selber zu
wählen oder gar selber anzubauen /herzustellen, solange er
niemandem damit schadet?
Ja. In meinen Augen sollte jeder
machen können was er für richtig
hält.
Vielen Dank für das Gespräch
und alles Gute.
swiss hemp times
Finden Sie es richtig, dass das Gesetz den Gebrauch einer Heilpflanze verbietet, wie es beim
Hanf der Fall ist?
Sicher nicht. Das ist ein Witz.
frühling 2003
Haben Sie oder Ihre Familie /
Freunde Erfahrungen mit Heilpflanzen gemacht? Wenn ja, auch
mit Hanf?
Ich selber habe noch keine Erfahrungen damit, aber viel darüber
gehört und gelesen.
41
Rinaldo Eckmann
Jesus' Wunderheilungen und die Visionen seiner Jünger waren das Ergebnis eines
Drogenrausches – dies zumindest behauptet ein US-Forscher nach dem Studium alter Schriften
und archäologischer Erkenntnisse.
Los Angeles – Jesus ein Kiffer, der
seine Jünger mit Drogen buchstäblich in Hochstimmung versetzte?
Was kirchliche Würdenträger auf die
Palme treiben dürfte, ist für Chris
Bennett die logische Schlussfolgerung wissenschaftlicher Studien.
Denn das Salböl, das die ersten
Christen verwendet hätten, habe
grosse Mengen einer Substanz namens Keneh-Bosum enthalten. Dabei, schreibt Bennet im US-Magazin
«High Times», handele es sich nach
Erkenntnissen von Wissenschaftlern
um ein Cannabis-Extrakt, das zusammen mit Kräutern in Olivenöl
gelöst wird. In der hebräischen Original-Version der Bibel wiederum
stehe ein Rezept für das heilige Salböl, das die äusserst grosszügige Verwendung von Keneh-Bosum empfiehlt.
«Die Gesalbten der alten Zeit badeten förmlich in dieser potenten Mixtur», meint Bennett. Das Cannabis,
so seine Theorie, sei über die Haut
oder über Nahrungsmittel in den
Kreislauf gelangt. Auch der bei anti-
ken Zeremonien benutzte Weihrauch
habe Cannabis enthalten. Schützenhilfe erhielt Bennet von Carl Ruck,
Professor für klassische Mythologie
an der Boston University. «Es besteht
kaum ein Zweifel, dass Cannabis im
Judaismus eine Rolle gespielt hat»,
sagte der Wissenschaftler der britischen Zeitung «The Guardian». Berichte von Jüngern, die einen über
das Wasser wandelnden Jesus gesehen haben, könnten so in einem ganz
neuen Licht erscheinen.
Archäologische Funde hätten ergeben, dass die Droge in alter Zeit auch
verbreitet medizinisch und als Nahrungsmittel genutzt worden sei, erklärt Bennett. Deshalb könne Cannabis durchaus auch bei manchen Wunderheilungen Jesu eine Rolle gespielt
haben. «In der Antike wurden
Krankheiten wie Epilepsie der dämonischen Besessenheit zugeschrieben. Die erfolgreiche Behandlung
solcher Leiden wurde als Exorzismus
oder Wunderheilung betrachtet, auch
wenn Öle und Kräuter zum Einsatz
kamen.»
Cannabis, hat sich mittlerweile als
wirksames Mittel nicht nur gegen epileptische Anfälle, sondern auch gegen
andere Krankheiten erwiesen, die Jesus auf wundersame Weise geheilt haben soll – etwa Hautkrankheiten,
Augenleiden oder Menstruationsprobleme.
culinarium
War Jesus ein Cannabis-Jünger?
So ist es in meinen Augen unchristlich,
Menschen wegen Cannabis-Konsums
zu verfolgen, aber Alkohohl als Blut
Gottes zu preisen. Immerhin sei Cannabis eine der Hauptzutaten des antiken Salböls gewesen, das Jesus erst
zum Christus, dem Gesalbten, und seine Anhänger zu Christen machte. Und
vielleicht würde der Papst nicht so zittern, wenn er statt dem Messwein einen Hanftee trinken würde. ■
Die Götter haben den Hanf den Menschen aus Mitgefühl gegeben, so das
sie die Erleuchtung erlangen können,
die Furcht verlieren und sexuelle Begierde behalten.
Raja Valabha
(Sanskrittext,
17.Jh.)
und einem halben Beutel Vanillezucker aufkochen. Kirschen beifügen und zugedeckt knapp
weich kochen. Restlichen Traubensaft mit Maisstärke
verrühren und unter Rühren zu den Kirschen geben.
Noch so lange auf dem Herd lassen, bis die Sauce
leicht bindet. Auskühlen lassen.
2. Mascarpone, restlichen Vanillezucker und die
gerösteten geschälten Hanfnüsse sorgfältig mischen.
3. Zum Servieren die Kirschen in Suppenteller, Tassen oder Schalen verteilen. Mit Hanfnuss-Mascarpone und Hanfblättern garnieren.
© 2002 naturART
swiss hemp times
Zutaten:
1kg Kirschen frisch, oder tiefgekühlt.
4 dl roter Traubensaft
4 –6 Tropfen Bittermandel Aroma
1
Tropfen Hanfblüten Aroma
2
Beutel Bourbon-Vanillezucker
3
Teelöffel geschälte geröstete
Hanfnüsse
1
gehäufter Teelöffel Maisstärke
125g Mascarpone
6
schöne Hanfblätter zum Garnieren
frühling 2003
Kirschensuppe mit Hanfnuss-Mascarpone
Für 6 Personen
1. Die Kirschen entsteinen. 3 dl Traubensaft mit dem Hanfblüten-Bittermandel-Aroma
43
Hanflotto
AGENDA
Im Restaurant «Jardin» im beschaulichen Berner BreitenrainQuartier fand am Wochenende des
15./16. März zum ersten Mal ein
«Hanflotto» statt. Organisiert von
der Sektion Bern der Schweizer
Hanf-Koordination SHK, ertönten
im Sääli zwei Tage lang die Rufe
«Carton!» und «Lotto!». Trotz wunderschönem Wetter draussen waren zahlreiche SpielerInnen – vom
jungen Erwachsenen bis zum Grosi
– zu verzeichnen und wurden Naturalpreise im Wert von mehreren
Tausenden Franken gewonnen.
Den Organisatoren war zu entnehmen, dass aufgrund des Erfolges im
Herbst voraussichtlich wieder ein
Hanflotto auf die Beine gestellt
werde.
Ausgewählte Leckerbisse:
Schweiz
3.5.2003
«Million Marihuana March»
Informationsveranstaltungen
in Bern und Zürich. In Bern
Stand auf dem Kornhausplatz,
in Zürich bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
Weitere Infos uter
www.shk-zuerich.ch
hemp events
Rückschau
Heuer mit besserem Wetter?
Vorschau
25.4 - 27.4.2003
«Highlife Hennepbeurs»-Messe
in Utrecht (NL). Die nunmehr
sechste Ausgabe der niederländischen Hanfmesse findet heuer
in einer grösseren Halle statt.
Weitere Infos unter
www.highlife.nl
2.5. - 4.5.2003
«Million Marihuana March»
Weltweite Manifestationen
für die Cannabis-Legalisierung
in Hunderten von Städten weltweit. Infos zu den jeweiligen
Orten und Daten unter
www.cures-notwars.org/mmm/2003
frühling 2003
Schon fast traditionell, ist auch dieses Jahr am ersten Mai-Samstag
weltweit der «Million Marihuana
March» (kurz «MMM») angesagt. In
Bern wird die SHK Sektion BE mit
einem Informationsstand am Kornhausplatz aufwarten; ebenso wird
die Swiss Hemp Times mit einem
Stand präsent sein. In Zürich plant
die dortige SHK-Sektion ebenfalls
ein Happening, Ort und Zeit werden
zu erfahren sein unter www.shk-zuerich.ch. Weltweit werden am diesem Samstag in Hunderten von
Städten Manifestationen für Cannabis stattfinden und friedlich gegen
die globale Repression protestieren.
Weltweit
swiss hemp times
MMM: Million
Marihuana March
45
die letzte
Nimm mich!
Die «SWISS HEMP TIMES»
im Briefkasten?
Abonnement CHF 20.–/Jahr
(4 Ausgaben)
Olivier Maier
IMPRESSUM
Matthias «Willi» Blaser
Chefredaktor
Eine er
Zeithistory
des Erwacr
legalize
it, hemp
Marc Zingg
Redaktor
der report
Die SWISS HEMP TIMES
erscheint alle drei Monate
Besinnung
in 12000
derEx.Zeit des Erwachens,
Auflage:
Informationen über Inserate, Termine
Teil 7
und Tarife unter www.hemptimes.ch/inserate
Herausgeber
Verein Schweizer Hanfblatt, Thun
Gönnerschaft CHF 50.–/Jahr
(4 Ausgaben & mehr)
Nadir Lenazzi
Infos und News unter:
www.hemptimes.ch
Roman Bettschen
growing
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Margot Steiner, Erik Vischer
Herzlichen Dank für deine
Unterstützung –
hasta la victoria siempre!
Patrick Michael Hunziker
Beratung
Symbiont Consulting, Bern
Redaktor «Mr. K.C.»
growing
Redaktor «El Creador»
Redaktor
spirits of nature
Lotti Loosli
Redaktorin
Dr. hanf
Lösung «hemp game»
HAN
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ANV R E
N Z AH L
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swiss hemp times
frühling 2003
Die guten Taten des Hanfgeistes
46
© 2003 Willi Blaser

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