- AHK Korea

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- AHK Korea
Nr. 39 I Juni 2012
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.osec.ch
Alternde Gesellschaft
Konjunktur
Rohstofferschließung
in Korea
Recht
Datenschutz aus
Arbeitgebersicht
Konjunktur
Branchenreport
Chemie
Kommentar
Alternde Gesellschaft
Economic relations between Germany and
Korea rest on a strong foundation and,
accompanied by high growth rates, continue
to improve. In 2011, bilateral trade reached a
new record volume with 26 billion USD.
Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen
Deutschland und unserem Gastland Korea
stehen auf einem guten Fundament und
entwickeln sich weiter mit beeindruckenden
Steigerungen. Der bilaterale Warenaustausch hat in 2011 mit über 26 Mrd. USD ein
Rekord-Volumen erreicht.
Korea recently announced the birth
of the 50 millionth citizen. In 1970, the
country’s population was only 32 million.
The population as well as the economy has
shown an impressive growth over the last
decades.
Korea hat soeben die Geburt des 50. millionsten Staatsbürgers bekannt gegeben.
1970 waren es noch 32 Millionen Menschen.
Die Bevölkerung hat wie die Wirtschaft ein
beeindruckendes Wachstum verzeichnet.
Dennoch steht das Land aufgrund seiner
demographischen Entwicklung vor einem
gewaltigen Umbruch und vor enormen
Herausforderungen. Heute belegen die Bürger im „besten Alter“ den größten Anteil an
der koreanischen Bevölkerung. Diese „PeakGruppe“ wird in ca. 15 Jahren in den Ruhestand gehen, während die niedrige Geburtenrate den Nachwuchs fehlen lässt. Bereits
in weniger als 20 Jahren wird gemäß der
nationalen Statistik ein Bevölkerungsrückgang erwartet. Für die Wirtschaft ergeben
sich daraus neue Rahmenbedingungen.
Das Korum widmet sich diesmal dem Thema
„Silber-Industrie“ und versucht die möglichen Szenarien und Chancen zu beleuchten. Wir sind sicher, dass gerade auch unsere
Mitglieder ihre Geschäftschancen in den
kommenden Jahren erfolgreich wahrnehmen
werden.
Die Kammer ist in den vergangenen Monaten mit schwierigen Themen konfrontiert
gewesen. Daraus haben sich einschneidende
Entwicklungen ergeben. Viele unserer Mitglieder haben sich dazu am 5. Juni im Rahmen der Jahreshauptversammlung informiert
oder auch ihre Beiträge eingebracht. Der
Vorstand weiß um die Herausforderungen
des Neuaufbaus und möchte Ihnen gerne
versichern, dass die Arbeit der AHK Korea
sehr zügig neu organisiert wird. Die Interessen unserer Mitglieder stehen im Mittelpunkt der Kammerarbeit und diese gilt es
mit höchster Priorität zu unterstützen.
Friedrich Stockinger
Präsident
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
Nevertheless, due to its demographic
development, Korea faces drastic changes
and huge challenges. Today, citizens in their
prime age constitute the largest share of the
population. This “peak group” will retire in
about 15 years, while a young generation
is missing due to low birth rates. According
to Statistics Korea, in less than 20 years, the
population is expected to decline. This alters
the business environment and business
conditions.
The present Korum issue addresses the topic
of the “Silver Industry” and attempts to
outline business opportunities and possible
future scenarios. We are confident that
our members will be able to seize the new
business opportunities arising from the
demographic changes in the coming years.
The chamber was faced with difficult issues
during the past months. This has resulted
in drastic changes. Many of our members
informed themselves on these developments
during our Annual General Meeting on June
5 and contributed to the discussion. The
board is aware of the challenges related to
the reconstitution and would like assure
you that the work of the KGCCI will be
reorganized as fast as possible. The interests
of our members are at the core of our work
and will be supported with highest priority.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 5
KORUM
Alternde Gesellschaft
Korea I Unternehmen I Märkte
15 Konjunktur
Kommentar
Alternde Gesellschaft
5
Kompakt Seniorenmarkt in Korea profitiert von rapider Alterung
Silver Market Trend in Korea
Otto Bock Korea Healthcare, Co. Ltd.
Einfuhren deutscher Gesundheitsprodukte erstmals über 1 Mrd. USD
8
10
12
13
Konjunktur Förderung von Rohstoffen in Korea wieder attraktiver
Branche kompakt - Chemie
Kooperation
15
Auch wenn Korea rohstoffarm ist, werden doch vermehrt Erkundungsarbeiten für die Rohstofferschließung durchgeführt. Diese betreffen vor
allem potenzielle Lagerstätten für Erdgas, Seltene Erden und Gold.
18 Konjunktur
18
German School Seoul International receives award 21
Kontrakte
Datenschutz in Korea aus Arbeitgeberperspektive
22
Die koreanische Petrochemie- und Chemieindustrie ist einer der wichtigsten Sektoren der koreanischen Wirtschaft. Deutsche Unternehmen
profitieren von den sich hieraus ergebenden Exportmöglichkeiten und
eigenen Produktionsstandorten in Korea.
KORUM – Schweizer Seiten Mammut Sports Group AG setzt auf florierenden Bergsport-Markt
Phonak AG – weltweit führende Hörlösungen 24
21 Kontrakte
25
Kontakte News and People
New Members
Upcoming
Contacts
26
27
27
28
Korea Life
Franchiseparadies Korea?
Korea hat die Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten mit
Inkrafttreten des Personal Information Protection Act (PIPA) ausgeweitet. Der Fachbeitrag von RA Dr. Mathias Schleicher fasst Implikationen
für Arbeitgeber zusammen.
29
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 7
Kompakt
Seniorenmarkt in Korea profitiert von rapider Alterung
Zahl der Senioren nimmt rasch zu
Gesundheits- und Pflegekosten schnellen hoch
Frank Robaschik
As of now, the “silver market”, as the market segment compromised of older people is
popularly termed, plays a subordinate role in South Korea. Advertisements predominantly show younger people and the largest segment of the population is between 35 to 49
years old. This will change over the coming years - South Korea has the fastest aging
population among the OECD countries. The health care expenditures for older persons
are already rapidly increasing. Moreover, older persons are becoming increasingly important also as a customer group.
Bereits 2006 veröffentlichte die Korean
Chamber of Commerce and Industry eine
Prognose, nach der von 2010 bis 2020 der
"Silbermarkt" in Südkorea jährlich im Schnitt
um 12,9% wachsen soll. Auf Basis der
die Bevölkerung heute noch die drittjüngste
in der OECD, so soll sie bis 2050 nach Prognosen der OECD die zweitälteste werden.
Nach den jüngsten Vorhersagen von Statistics Korea von 2011 steigt der Anteil von
dabei von 2011 bis 2030 im Durchschnitt
4,3% pro Jahr betragen und von 2022 bis
2025 oberhalb von 5% pro Jahr liegen
Ein Grund für die schnelle Alterung ist die laut
OECD von 1983 bis 2008 um 12,5 Jahre (!)
gestiegene Lebenserwartung. Laut OECD
erhöhte sie sich 2009 nochmals um 0,4 Jahre und war demnach mit 80,3 Jahren bei
Geburt genauso hoch wie in Deutschland.
Statistics Korea gibt für 2010 eine Lebenserwartung von 80,8 Jahren an (2009: 80,6
Jahre). Hinzu kommt eine seit Jahren niedrige Geburtenrate. Laut OECD war sie 2009
mit 1,15 Kindern pro Frau die mit Abstand
geringste in der OECD (zum Vergleich
Deutschland: 1,36). Seitdem ist sie leicht auf
1,24 Kinder pro Frau in 2011 gestiegen.
Stellte 2010 die Altersgruppe der 35- bis
49-jährigen die stärksten Alterskohorten,
so werden dies 2050 die 65- bis 79-Jährigen sein, wobei der größte Teil auf die
75- bis 79-Jährigen entfallen soll. Nach
Schätzungen der OECD könnte 2050 etwa
jeder zweite Beschäftigte 50 Jahre oder älter
sein. Dies dürfte neue Anforderungen für die
Gestaltung der Arbeitsplätze bringen.
Erfahrungen der USA und Japans erwartete
sie Zuwächse bei häuslicher Pflege, medizinischen Pflegesystemen und Hilfsmitteln
für Senioren, der Telemedizin und anderen
Gesundheitsdienstleistungen über mobile
Geräte ("u-Health"), betrieblicher Altersvorsorge und langfristigen Versicherungen
sowie seniorengerechten Wohnungen.
Es ist vor allem die rapide Alterung der
Bevölkerung, die die Entwicklung des Silbermarkts vorantreibt. Südkorea altert am
schnellsten unter den OECD-Ländern. Ist
8
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Personen im Alter von 65 Jahren und älter
bis 2050 auf 37,3% (2010: 11,0%). Die 20%Marke soll bereits 2026 überschritten werden. Die Zunahme der Zahl der Senioren soll
Die Beschäftigung von Personen im Alter von
65 Jahren und älter steigt bereits, und zwar
von 1,06 Mio. in 2005 auf 1,35 Mio. in 2010.
Etwa jeder vierte Bürger in diesem Alter ist
damit erwerbstätig. Mehr als die Hälfte der
erwerbstätigen Senioren ist dabei in der
Landwirtschaft tätig. Daneben sind Senioren
Prognose für die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur
Bevölkerungsgruppe
< 15 Jahre
15-64 Jahre
≥ 65 Jahre
Gesamt
2010
7,98
35,98
5,45
49,41
2020
6,79
36,56
8,08
51,44
in: Mio. Einwohner
2030
6,58
32,89
12,69
52,16
2040
5,72
28,87
16,50
51,09
2050
4,78
25,35
17,99
48,12
Quelle: Statistics Korea
Kompakt
zunehmend – oft selbständig – im Einzelhandel, in Restaurants, Herbergen oder dem
Transportgewerbe (vor allem als Taxifahrer)
tätig. Auch Beschäftigungsverhältnisse als
Wächter in Gebäuden gewinnen an Bedeutung. Viele dieser Anstellungen sind jedoch
eher aus der Not geboren, um im Alter noch
ein Einkommen erzielen zu können.
and Social Affairs. Bei über 74-Jährigen war
der Anteil mit 14,2% noch einmal deutlich
höher.
Insgesamt erhöhten sich nach Angaben des
Ministry of Health and Welfare (MOHW)
Koreaner und reisen dabei mehr in Gruppen.
Senioren sind sparsamer bei Kleidung, Autos
und Telekommunikation. Der von ihnen
genutzte Wohnraum ist billiger, dafür fallen
mehr Kosten für Energie und Reparaturen
an.
Konsumausgaben von Seniorenhaushalten1 2011 im Vergleich zu allen Haushalten2
in: 1.000 Won pro Monat
Insgesamt verlieren Erwerbs- und Geschäftseinkünfte bei den Einkommen der über
60-Jährigen relativ an Bedeutung. Standen
diese 2007 laut Statistics Korea noch für
knapp 40% der Gesamtsumme, so waren
es 2011 nur noch etwas mehr als 30%. Der
Anteil der Unterstützung durch eigene Kinder und Verwandte sank auf 32,0% (2007:
34,1%). Deutlich gestiegen ist dagegen die
Bedeutung von Renten und Abfindungen,
und zwar von 9,9% in 2007 auf 16,6% in
2011. Der Anteil von Hilfen vom Staat oder
der Gesellschaft erhöhte sich gleichzeitig
von 4,4% auf 7,7%. Bankeinlagen und Einnahmen aus Vermögen standen mit 13,0%
in 2011 für den Rest (2007: 10,5%).
Durch die steigende Zahl der Senioren werden diese als Konsumentengruppe immer
wichtiger. Hatten 2003 insgesamt 13,1%
aller Haushalte ein Familienoberhaupt im
Alter von 60 Jahren oder älter, so traf dies
2011 auf mehr als jeden fünften Haushalt
zu. Gleichzeitig stieg der Anteil dieser Haushalte an den gesamten Konsumausgaben
Südkoreas von 9,4% in 2003 auf 13,3% in
2011.
Im Durchschnitt lagen laut Statistics Korea
die Einkommen und die Konsumausgaben
von Seniorenhaushalten mit einem Familienoberhaupt im Alter von 60 Jahren oder
älter 2011 circa ein Drittel unter dem Mittel
aller Haushalte. Da die Seniorenhaushalte
im Schnitt kleiner sind, blieben die Konsumausgaben pro Kopf nur um circa ein Sechstel
hinter dem Durchschnitt zurück.
Seniorenhaushalte geben deutlich mehr für
die Gesundheit aus. Haushalte mit einem
Familienoberhaupt im Alter von 65 bis 74
Jahren wendeten dafür 2008 im Durchschnitt 11,2% ihrer Konsumausgaben auf,
so eine Studie des Korea Institute for Health
Nahrungsmittel, Essen gehen
.Nahrungsmittel, Getränke
.Essen gehen
Wohnen, Energie, Wasser
Verkehr
Gesundheitspflege
Telekommunikation
Unterhaltung
Kleidung, Schuhe
Haushaltsgeräte, Möbel
Bildung
Sonstiges
Konsumausgaben insgesamt
Nachrichtlich:
Nichtkonsumtive Ausgaben3
Einnahmen
Senioren-Haushalte
518,0
347,3
170,7
217,5
183,9
166,1
83,2
75,1
92,0
69,4
32,1
133,2
1.570,5
Pro Kopf
201,6
135,1
66,4
84,6
71,6
64,6
32,4
29,2
35,8
27,0
12,5
51,8
611,1
Alle Haushalte
660,2
367,2
292,9
242,8
294,6
156,4
142,9
128,9
156,7
89,9
294,7
225,5
2.392,7
Pro Kopf
201,3
112,0
89,3
74,0
89,8
47,7
43,6
39,3
47,8
27,4
89,9
68,8
729,5
468,8
2.632,2
182,4
1.024,2
722,3
3.841,6
220,2
1.171,2
Quelle: Statistics Korea; Berechnungen von Germany Trade & Invest
1) Seniorenhaushalte mit Haushaltsoberhaupt im Alter von 60 Jahren oder mehr
2) Haushaltsgröße: alle Haushalte 3,28; Seniorenhaushalte 2,57
3) Steuern, Sozialversicherungen, Zinskosten, Transferleistungen
in Südkorea die öffentlichen und privaten
Gesundheitsausgaben von 2000 bis 2010 von
27 Bill. Won auf 81 Bill. Won. Gleichzeitig
stieg der Anteil der Ausgaben für die medizinische Behandlung von Personen im Alter
von 65 Jahren oder älter von 17,4% an den
gesamten Behandlungskosten auf 31,6%.
Insbesondere die Ausgaben für Pflegeleistungen nahmen in den vergangenen Jahren ausgehend von sehr niedrigem Niveau
deutlich zu. 2010 erreichten sie 7,3 Bill. Won
(2000: 0,1 Bill Won). Hauptimpulsgeber ist
die seit Juli 2008 bestehende gesetzliche
Pflegeversicherung.
Für die Ernährung geben Seniorenhaushalte
im Schnitt genauso viel aus wie alle anderen
Haushalte. Senioren essen dabei weniger
in Restaurants, weniger Brot und Fertiggerichte, sondern kaufen dafür mehr frische
Zutaten wie Reis, Fleisch, Fisch, Gemüse und
Obst sowie Gewürze. Sie geben tendenziell etwas mehr für Reisen aus als jüngere
Eine auf Personen im Alter von 65 Jahren
und älter abstellende Studie des MOHW
wirft ein Schlaglicht auf die Verteilung der
Einkommen älterer Haushalte. Danach hatten 2008 mit 21% mehr als ein Fünftel der
Seniorenhaushalte ein Einkommen von bis
zu 500.000 Won, 36% standen zwischen
500.000 und 1 Mio. Won zur Verfügung,
und 29% hatten Einnahmen von 1 Mio. bis
2 Mio. Won (29%). Über ein Einkommen von
2 Mio. bis 3 Mio. Won verfügten 8,4% der
Haushalte, während 5,4% mehr als 3 Mio.
Won pro Monat erhielten. Das bedeutet,
dass Altersarmut ein Thema ist, daneben
aber auch ein Segment wohlhabender Senioren existiert.
Dieselbe Studie ermittelt für 2008 monatliche Konsumausgaben von 479.000 Won
für alleinstehende Senioren, 1 Mio. Won
für Seniorenehepaare und 1,8 Mio. Won für
Haushalte von Senioren mit Kindern.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 9
Kompakt
Die wichtigste Messe für Seniorenprodukte
ist die Senior & People with Disabilities
Expo (SENDEX), die jährlich auf dem KintexMessegelände in Goyang bei Seoul stattfindet. Die nächste Auflage ist vom 30.08.
bis 01.09.2012 geplant. Daneben können
medizinische Produkte auch auf der Korea
International Medical and Equipment Show
(KIMES) ausgestellt werden. Die nächste
Ausstellung soll vom 21.03. bis 24.03.2013
auf dem COEX-Messegelände in Seoul
durchgeführt werden.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
Silver Market Trends in Korea
Sunghyun Byun
Korean society is aging rapidly. The elderly aged 65 years and older exceeded 11%
out of the total population in 2010 and
are expected to account for 24.3% in 2030
according to a projection made by Statistics
Korea. Korea is aging at the fastest speed in
the world, attributable to falling birth rates
and longer average life spans. Such aging
has a significant impact on the society, eco-
further growth with the demographic aging
in progress and thus demand for retirement
planning was expected to rise as well. Also
at the forum, a case was made especially for
Korea and Asia, where the subscription rate
of the elderly to protection type insurance is
lower than in developed nations, to increase
efforts in the creation and sales of such products to the silver population.
A wealth manager of Allianz WE Community (wealth management center) is counseling a retired customer about the retirement
planning.
nomy and businesses. Accordingly, the life
insurance industry also reckons there is a
need to respond swiftly to this aging phenomenon.
At the 2010 Asia Pacific Financial Forum,
the insurance market was anticipated to see
10
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
The Korea Life Insurance Association also
sheds light on the silver market by stating
that it should be the focus of sales strategies of Korean insurers while urging the
life insurance industry to become the main
pillar in managing the risks arising from the
aging population. Amidst such trends, each
company is putting a range of products on
the market, such as protection, annuity and
whole life insurance, and strives to enhance
competitiveness.
Snapshot of life insurers in the silver
market
The fastest and most immediate changes
arising from the current aging phenomenon
can be found in products. This is for example
attested by the launching of ’100-years-old
insurance’ by a number of life insurers. In
the recently updated seventh life expectancy
table, the final age for men and women was
revised from 104 and 110 years of age to
110 and 112 years of age respectively, rushing insurers into developing new products.
Many domestic life insurers extended the
maximum protection age from the existing
80 years old to 100 years while launching
products with benefits covering hospitalization and operation. In particular, products
with unique functions, such as protection
insurance with coverage up to 100 years
of age and entry starting from fetal age,
insurances with inheritable benefits for the
relatives of a policyholder suffering an early
death and others, are weaved into the faric
of the insurance market.
Existing whole life insurance products, faced
with the aging trend, offer extended entry
age, lower premium and additional services
that include health care and funeral service. Life insurers are launching products
with a maximum entry age extended from
70 to 75 years and minimum face amount
lowered. There are products focused only on
the elderly with coverage not only of seri-
Kompakt
ous conditions, such as death, cancer and
certain adult diseases, but also of treatment
expenses for a range of everyday conditions,
such as bone fractures and arthritis. Such
products are considered to be conducive
to easier whole life insurance entry for the
silver population. Especially with heightened interests in ways to lower the burden of
funeral expenses, there are now whole life
insurance products offering funeral assistance service.
With more interest in old-age financial
security, accompanying annuity insurances
are on the rise. The average annual growth
rate of 9.0% for private annuity insurance
over the last five years confirms that the
annuity insurance market is growing and
that there are customer needs for old-age
provision due to the aging phenomenon. Its
first-year premiums account for 40.9% out
of the entire first-year life insurance premiums with 4.4144 tril. KRW for 2011 as of the
end of August.
The life expectancy of Korean retirees at
the age of 55 increased by 5.3 years and 4.6
years in ten years, reaching 25.2 years and
30.6 years respectively for men and women
in 2009. Retirees have to live 25 to 30 years
without earned income. An economic risk of
exhausting retirement assets while alive due
to an unexpectedly long life span is referred
to as longevity risk. One way to manage
this longevity risk while enjoying lifetime
income is through annuitization of retirement assets. Accordingly, more people think
it would be better to receive annuity while
alive instead of posthumous benefits, leading to more ‘hybrid type’ products that can
mitigate longevity risks. One such product is
the whole life annuity insurance.
The existing whole life insurance product
is disadvantageous to a policyholder if the
breadwinner encounters a premature death.
However, with added annuity function, the
product is now designed to make a lump
sum payment to the bereaved if a breadwinner dies during working years and also
to pay out monthly annuity after retirement.
Furthermore, insurers extended the guarantee period to up to 100 years of age recently
and apply the life table at the time of entry
if converted to annuity so as for the beneficiary to receive more annuity. This upgrade
is drawing out heated responses from customers.
Meanwhile, a large number of high-networth individuals without any clear old-age
plan choose immediate annuity as a solution
to painstaking financial planning. Unlike
general annuity insurance, this pays out
annuity one month after entry and offers
tax-free benefits after ten years. The written
income generated from immediate annuity
has been increasing explosively every year.
New opportunities in the silver market
The aging society may present insurers with
opportunities to create added value, mostly
in services. Many insurers offer long-term
care service covering dementia so as to meet
the needs of the silver population, while also
providing health care services that include
home-care service and family doctor consulting service to help policyholders manage
their health in a systematic manner. However, with the aging trend to continue, new
and diverse business opportunities are likely
to emerge in Korean society.
First, the existing health care focusing mainly on home-care service could evolve into
something like a homebound service. The
elderly tend to spend much time at home
and have less chance to go outside, which
calls for a visiting service to the elderly that
provides fun and relaxation. In addition, the
service could also provide transportation
means when the elderly wish to go out since
they find it difficult to drive or do something
due to their debilitated health condition
and poor eyesight or could deliver goods
at their request. This service could include
home repair and even home refurbishment.
Through such services, access to customers
would be improved while boosting the image
of and confidence in the company.
Second, the establishment of a cultural center for the elderly could be another business
opportunity. Creating cultural space dedicated only to the silver population is reckoned
to be a good opportunity since an increasing
number of elderly people feel lonely due to
spousal death, offspring getting married and
other events that occur after retirement. This
could help the elderly to break away from a
lonely life to an invigorating and healthy life
through new hobbies and more interaction
with others. Building such a cultural center would enable customers to embark on
the second half of their life splendidly and
would also provide a chance for customers
and the company to share priceless experiences together.
Third, health care and IT could be combined
to offer a new type of health care service.
The global company CISCO established a
new way of delivering health care services.
By utilizing high-resolution video, high-quality voice and medical devices, CISCO offers
a remote but high-quality health care service, which includes counseling and treatment, to customers through its network. This
is considered to be a medical feat in that
geographic limitations were conquered while a patient’s access to medical professionals
has been improved. As such, this rapidly
advancing domain that combines IT and
health care services could be the stepping
stone towards securing a competitive edge
in the silver market.
Conclusion
Life insurers including Allianz Life are making
ceaseless efforts to cater to the needs of the
silver population through the development
of diverse products and marketing activities.
As mentioned above, protection and annuity
products are swiftly developed and upgraded
while new services are introduced on the
market. Furthermore, there are many more
opportunities in the silver market in terms
of products and services since customer
needs are becoming diversified and changing rapidly. Accordingly, Allianz Life makes
further efforts in identifying diverse business
items and understanding customer needs in
order to seize such opportunities and offer
new values to its customers.
Sunghyun Byun is Head of Market Strategy
Office at Allianz Life Korea.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 11
Kompakt
Opportunities on the Korean Silver Market
Interview with Darren Park, Managing Director of Otto Bock Korea Healthcare Co., Ltd.
KORUM: Korea is one of six countries in
Asia in which Otto Bock has local sales
companies. Why did you choose Korea
as your location and how does Otto Bock
perform on the Korean market?
Park: Since 1919, Otto Bock Healthcare has
maintained a leading position in the fields
of Prosthetic, Orthotic and Rehabilitation
through innovative technology, superior
quality and outstanding customer relationship management. Currently, Otto Bock
has a network of sales and service companies in 44 countries, 8 R&D centers and
5,500 employees around the world. As for
the Asia-Pacific region, in addition to Korea,
Otto Bock has branch offices in China,
Japan, India, Hong Kong, Australia and Thailand. Otto Bock Korea was founded in 1999.
The size of the Korean economy and healthcare market as well as the future growth
potential were the major reasons why Otto
Bock chose to settle in Korea. Currently we
hold more than 40% market share in the
Korean prosthetic industry. We also supply
high-tech orthotic products and products
for rehabilitation.
KORUM: Korea is a fast aging society.
What is your strategy for reaching the
Korean “silver market”?
Park: According to Statistics Korea, persons aged 65 and over constituted 7% of
the population in 2007, while in 2011 this
number already exceeded 10%. Korea is
becoming an aging society. According to a
forecast by the same source, the proportion
of elderly people will exceed 14% by 2020.
In light of these trends, we are working on
the development of medical services and
products suitable not only for disabled, but
also for older people. For example, we have
a high brand recognition as a producer of
wheelchairs for disabled people. Yet we are
also developing the wheelchair Centro to
meet the needs of the Korean silver market and already registered it as a welfare
product. We also sell the anti-decubitus air
12
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
cushion Roho.
KORUM: Which product category is your
main business and do you expect any shift
over the coming years?
Park: Currently in Korea, prosthetic products
are the core source of revenue for Otto Bock
Healthcare Group. Nevertheless, we expect
to see growth in demand for silver market
products including orthotic products, antidecubitus cushions, wheelchairs and nerve
stimulators. In the nearest future, the Korean
National Long-Term Care Insurance as well
as social welfare programs for children with
disabilities will receive more support by the
government. Such trends are noticeable not
only in Korea but also in other OECD countries. Therefore, we are planning to expand
into the Korean silver market and to develop
suitable products for Korean users.
KORUM: Do you think that German senior care companies have a competitive
advantage compared to their Korean
counterparts?
Park: The Korean National Long-Term Care
Insurance debuted only in 2008, so compared to Germany or Japan, the Korean silver
industry is at an early stage. As the National
Long-Term Care Insurance was based on
the Japanese insurance model, many products and equipments for the silver market
developed in Korea are imitations of Japanese products. Furthermore, because of the
limited Long-Term Care Insurance fee, most
of the companies that are active on the
market are small and cannot afford to make
longer-term investments in the development
of new products. German companies, on the
other hand, have outstanding manufacturing
capacity and vast experience in serving the
needs of the silver industry. However, there
are also obstacles for us in Korea. First, due
to upper limit of the Long-Term Care Insurance fee, it is difficult to compete on price.
Second, the product registration process,
which includes a check of compliance with
standards, is rather time- consuming. Third,
there are substantial differences between
Korean and German body composition and
living environments. Nevertheless, we expect
that the abovementioned insurance fee will
increase in the future and that in about five
years from now, with Korea becoming an
increasingly aged society, demand for German care products will grow.
KORUM: Has your business improved after
implementation of the EU-Korea FTA?
Park: Since most of Otto Bock’s products in
Korea are registered as products for disabled
people, we are already exempt from customs
duty and thus, in our case, the effect of the
EU-Korea FTA is not significant.
KORUM: Are there still non-tariff trade
barriers for foreign senior care products,
e.g. regarding certification?
Park: There are other issues, for example,
differences between Korean and EU rules in
defining a product’s country of origin (assigning the „Made in...“ sign). Furthermore,
the Korean Food and Drug Administration
(KFDA) does not acknowledge EU product
certification procedures (product registration process, welfare product registration test,
etc. required in Korea).
Kompakt
Einfuhren deutscher Gesundheitsprodukte
erstmals über 1 Mrd. USD
Wachsender Gesundheitsmarkt
Mehr ausländische Medizintouristen
Frank Robaschik
South Korea’s population is the fastest aging among OECD countries. Health care expenditures are increasing, in particular the expenditures for older persons. In the long-term
care sector, the impact of the public long-term care insurance introduced in 2008 is
started to be seen. Furthermore, the number of foreign medical tourists is increasing.
German companies are well positioned in South Korea’s hospital and healthcare sector.
In the year 2011, the value of their annual exports in pharmaceuticals, medical equipment and cosmetics to Korea for the first time exceeded 1 bil. USD.
Die Gesundheitsausgaben in Südkorea sind
in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen und erreichten 2010 insgesamt 81,3
Mrd. Won (circa 53 Mrd. Euro; 1 Euro =
1.531 Won im Jahresdurchschnitt von 2010).
Dennoch befinden sie sich mit etwa 6,9%
des BIP im Jahr 2010 (2000: 4,5%; 2005:
5,7%) noch am unteren Ende der OECDStaaten. Der Durchschnitt für OECD-Länder
lag 2009 bei 9,5% der Wirtschaftsleistung.
In Deutschland waren es 11,6%. Insofern
besteht noch viel Spielraum nach oben.
Der Druck für höhere Gesundheitsausgaben
baut sich mit der rapiden Alterung der Menschen auf. Ist die Bevölkerung heute noch
die drittjüngste in der OECD, so soll es bis
2050 nach Prognosen der OECD die zweitälteste werden. Nach Prognosen von Statistics
Korea erhöht sich der Anteil von Personen
Entwicklung der Gesundheitsausgaben
Medizinische Behandlung
.stationär
.ambulant
..davon ambulante Zahnbehandlung
Pflegeleistungen, spezielle Pflegeeinrichtungen
.in Pflegeeinrichtungen
.tageweise Pflege
.Pflege zu Hause
Im Einzelhandel und bei medizinischen Anbietern bezogene
medizinische Waren
.verschriebene Medikamente
.OTC-Medikamente
.sonstiges medizinisches Verbrauchsmaterial
.Brillen, Sehhilfen
.Hörgeräte
.sonstige therapeutische Geräte und langlebige Medizinprodukte
Vorbeugung und Leistungen öffentl. Gesundheitseinrichtungen
Gesundheitsverwaltung
Kapitalbildung der Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen
Gesamt
in: Bill. Won
2000
16,4
7,4
9,0
2,3
0,1
0,1
0,0
0,0
2005
29,0
12,3
16,3
4,1
1,1
1,0
0,0
0,0
2010
45,0
19,8
24,6
5,9
7,3
5,7
0,1
1,5
7,2
13,2
19,3
3,8
2,2
0,6
0,3
0,02
0,24
0,5
1,4
1,5
27,0
7,8
3,6
0,9
0,6
0,02
0,31
0,9
1,9
2,6
49,0
13,5
4,3
1,1
1,0
0,04
0,36
2,4
2,9
3,7
81,3
Quelle: MOHW
im Alter von 65 Jahren bis 2050 auf 37,3%.
2010 waren es noch 11,0%. Die Lebenserwartung ist auf mehr als 80 Jahre gestiegen
und damit genauso hoch wie in Deutschland.
Der Anteil der Ausgaben für die medizinische
Behandlung von Personen im Alter von 65
Jahren oder älter stieg bereits von 17,4% an
den gesamten Behandlungskosten im Jahr
2000 auf 31,6% in 2010.
Südkoreanische Krankenhäuser sind gut mit
modernen medizinischen Geräten ausgestattet. Neben den medizinischen Behandlungskosten sind die Ausgaben für Arzneimittel
der größte Posten. Südkorea zählt zu den 15
größten Pharmamärkten weltweit. Der Anteil
der Arzneimittelausgaben an den gesamten
Gesundheitsausgaben ist im OECD-Vergleich
mit 22,5% (Stand 2009) relativ hoch (OECDDurchschnitt 2009: 16,9%). Pro Kopf bleiben die Ausgaben jedoch unter dem OECDDurchschnitt. Nach Angaben des Ministry of
Health and Welfare (MOHW) sind vor allem
die Mengen der von Ärzten verschriebenen
Arzneimittel im internationalen Vergleich
hoch.
Wegen der hohen Ausgaben für Pharmazeutika versucht Korea immer wieder die Preise
von Arzneimitteln zu senken. Die bereits in
der Zulassung niedrig angesetzten Preise
für neue Medikamente sinken noch einmal um 30% (bis 2011: 20%), wenn ein
entsprechendes Generikum auf den Markt
kommt. Letzteres darf der erste Generikaanbieter dann ein Jahr lang für 85% des neuen Preises des Originalpräparats verkaufen.
Danach sinkt der Preis von Generika noch
einmal um 10%. Auch der Preis des Originalmedikaments wird dann auf das Niveau
dessen der Generika gesenkt.
Darüber hinaus ist mit der Zulassung eines
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 13
Kompakt
Medikaments noch nicht gesichert, dass es
auch bei der nationalen Krankenversicherung (NHI) erstattungsfähig ist. Hinzu kommen weitere Kostensenkungsmechanismen.
Beispielsweise wurden laut MOHW zum
01.04.2012 die Preise von 6.506 Arzneimitteln (insgesamt waren bei der NHI zu diesem
Datum 13.841 zugelassen) gesenkt. Damit
soll eine Senkung der Ausgaben für Medikamente in Höhe von 1,7 Bill. Won oder 14%
der Arzneimittelaushaben der NHI erreicht
werden. Dies bedeutet, dass für ausländische
Anbieter beim Eintritt in den koreanischen
Markt erhebliche Preisrisiken bestehen.
Dennoch sind die weiteren Aussichten für
den koreanischen Pharmamarkt wegen der
Alterung der Bevölkerung und der Zunahme
chronischer Krankheiten prinzipiell gut.
Insbesondere die Ausgaben für Pflegeleistungen sind in den vergangenen Jahren
ausgehend von sehr niedrigem Niveau auf
7,3 Bill. Won in 2010 gestiegen. Hauptimpulsgeber ist die seit Juli 2008 bestehende
gesetzliche Pflegeversicherung. Getrieben
wird die Entwicklung bei den Kosten für
die Pflege aber auch von Veränderungen
in der Gesellschaft. Immer weniger ältere
Menschen leben mit Ihren Kindern zusam-
men und vor allem die Zahl der allein wohnenden Senioren steigt rapide. Entsprechend
wächst der Bedarf an externen Pflegedienstleistungen.
Bei der Finanzierung der Gesundheitsausgaben fällt vor allem der im internationalen
Vergleich hohe Anteil der privaten Eigenleistungen auf. 2010 lag dieser bei 31,4%
der gesamten Gesundheitsausgaben und
damit mehr als fünfmal so hoch wie der
durch private Versicherungen gedeckte Teil.
Markt für Medizintechnik, Arzneimittel und Kosmetika in Korea
Medizintechnik
Lokale Produktion (in Mrd. Won)
Import (in Mio. USD)1
Export (in Mio. USD)1
Import aus Deutschland (in Mio. USD)
Arzneimittel
Inlandsproduktion (in Mrd. Won)
Einfuhr (in Mio. USD)2
Ausfuhr (in Mio. USD)2
Import aus Deutschland (in Mio. USD)
Kosmetika
Inlandsproduktion (in Mrd. Won)
Einfuhr (in Mio. USD)3
Ausfuhr (in Mio. USD)3
Einzelhandelsumsatz (in Mrd. Won)
Import aus Deutschland (in Mio. USD)
20084
20094
20104
2011
2.525
2.216
1.240
359
2.764
1.935
1.188
289
2.964
2.388
1.471
353
k.A.
2.653
1.700
391
13.894
3.441
1.016
449
14.789
3.477
1.179
424
15.710
3.955
1.215
527
k.A.
4.332
1.311
549
4.720
1.489
745
8.353
76
5.168
1.417
795
9.296
66
6.015
1.736
1.193
9.872
71
k.A.
2.049
1.321
10.835
87
Quellen: Korea Food & Drug Administration (KFDA); koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS;
Berechnungen von Germany Trade & Invest
1) SITC 774, 872, 741.83, 785.31, 899.6, 2) SITC 54, 3) SITC 55;
4) durchschnittlicher Wechselkurs 1 USD = 1.105 Won (2008), 1.276 Won (2009), 1.156 Won (2010)
14
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Traditionell helfen Familienmitglieder bei
höheren Krankheitskosten. Auch vor dem
Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen besteht hier viel Potenzial für private
Versicherungsanbieter.
Bei der Durchführung von Behandlungen
dominieren private Krankenhäuser. Vor allem
bei größeren Operationen reisen Koreaner
aus der Provinz nach Seoul, um sich dort in
einem renommierten Krankenhaus behandeln zu lassen.
Die Einfuhren von Medizintechnik, Pharmazeutika und Kosmetika aus Deutschland sind
von 885 Mio. USD im Jahr 2008 auf mehr als
1 Mrd. USD in 2011 gestiegen. Von deutscher
Seite sind bei Arzneimitteln unter anderem
Bayer Healthcare, Boehringer Ingelheim und
Merck sowie als Händler die Helm AG in
Korea vertreten. Bei Kosmetika verfügt von
deutscher Seite vor allem Beiersdorf (wichtigste Marken Nivea und La Prairie) über
eine starke Präsenz in Korea.
In der Medizintechnik zählen zu den wichtigsten Lieferanten aus Deutschland Siemens
(unter anderem MRI, CT, Angiographiegeräte), Gambro (Dialysatoren etc.), Fresenius
Medical Care (Dialysatoren, Hämodialysesysteme), Roche Diagnostics (Blutzuckermessstreifen etc.), Carl Zeiss (Mikroskope,
Geräte für die Augenlaserchirurgie) und Dräger (Anästhesiegeräte etc.). Daneben liefern
unter anderem auch Leica Microsystems
Konjunktur
(Mikroskope), B.Braun, Gebr. Brasseler (Dentaltechnik), Sirona Dental Systems, Miele
und Otto Bock nach Korea.
Seit Juli 2011 wird zwischen der EU und
Korea ein Freihandelsabkommen (FHA)
angewendet. Damit fielen in Korea die Einfuhrzollsätze in Höhe von bis zu 8% für
viele Pharmazeutika, Kosmetika (hier waren
die Zölle zum Teil auch noch höher) und
zahlreiche medizinische Geräte aus der EU
weg. Im Juli 2014 entfallen sie für alle Pharmazeutika, Mitte 2016 für alle Kosmetika
außer Ginseng-Produkten und Mitte 2018
für alle medizinischen Geräte. Voraussetzung, um in den Genuss der Zollsenkungen
zu kommen, ist die Registrierung des Liefe-
ranten als zugelassener Ausführer. Um die
im FHA festgelegten Ursprungsregeln zu
erfüllen, müssen die Firmen allerdings die
Wertschöpfungskette und deren Nachweis
im Griff haben.
Die Regierung fördert den Gesundheitstourismus und führte dazu 2009 spezielle
Visa ein. Die Zahl ausländischer Gesundheitstouristen in Korea erreichte 2011 nach
Angaben des MOHW mehr als 122.000 Personen. Dies ist im internationalen Vergleich
wenig. Der Zuwachs lag jedoch bei fast 50%
gegenüber dem Vorjahr. Die Einnahmen aus
der Behandlung der Ausländer stiegen um
75,2% auf 181 Mrd. Won. Noch 2007 kamen
nach offiziellen Angaben weniger als 8.000
Ausländer zur Behandlung nach Südkorea.
Die wichtigsten Herkunftsländer der Patienten waren 2011 die USA, Japan, China,
Russland, die Mongolei und Kanada.
Beliebt bei ausländischen Patienten sind
unter anderem die innere Medizin, Schönheitsoperationen (Augen, Fettabsaugen
und -einspritzen, Kiefer, Brust, Falten etc.),
Hautbehandlungen (vor allem per Laser) und
Zahnbehandlungen. Regional erfolgen die
meisten Behandlungen in Seoul. Doch auch
außerhalb von Seoul gibt es Projekte, beispielsweise den Bau einer Gesundheitsstadt
auf der Ferieninsel Jeju (Jeju Healthcare
Town).
Förderung von Rohstoffen in Korea wieder attraktiver
Neue Vorhaben bei Erdgas, Wolfram, Seltenen Erden und Gold
Urban Mining wird salonfähig
Frank Robaschik
Korea is poor in natural resources. Local mining operations only make up for a fraction
of imports. Nevertheless, mining and exploration activities in South Korea increased in
importance over the last years. New projects related to natural gas and tungsten are
being pursued. Moreover, especially for natural gas, rare earth elements and gold, exploration activities are being driven forward. Starting from a relatively low base level, urban
mining is also gaining in importance.
Korea verfügt nur über wenig Rohstoffe.
Im Abbau zählen Kalkstein, Anthrazitkohle,
Erdgas, Schwefel, Gold und Silber zu den
wichtigsten. Daneben gibt es ein größeres
Vorhaben zum Abbau von Wolfram. Verstärkt gesucht wird daneben nach Erdgas und
Seltenen Erden. Beim geschätzten Wert der
Vorräte (ohne Erdgas) dominieren Kalkstein,
Kohle und Kieselerde gefolgt von Feldspat,
Alunit, Speckstein, Graphit, Eisenerz, Kaolin,
Gold, Wolfram und Silber.
Bei Anthrazitkohle entfällt etwas mehr als
die Hälfte der Förderung auf die Korea Coal
Corporation (2010: 1,13 Mio. t) mit ihren drei
Minen in Jangseong (Provinz Gangwon),
Dogae (Provinz Gangwon) und Hwasun (Provinz South Jeolla). Daneben förderten die privaten Unternehmen Kyungdong (800.000 t)
und Taebaek Mining (151.000 t) den schwarzen Rohstoff in Südkorea.
Erdgas fördert die Korea National Oil
Corporation (Knoc) seit 2004 im Gasfeld
Donghae-1. Rund 550 Mio. cbm Erdgas und
60.000 Barrel Erdöl wurden 2010 gewonnen. Ab April 2012 will Knoc in Donghae-1
gemeinsam mit dem australischen Unternehmen Woodside Tiefseebohrungen vornehmen.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 15
Konjunktur
Die Konsortien von Daewoo International und Knoc sowie STX Energy und Knoc
erhielten 2011 in zwei Gebieten auf dem
Kontinentalschelf an der Südostküste des
Landes das Recht nach Erdgas zu suchen.
Laut dem Ministry of Knowledge Economy
(MKE) betragen die potenziellen Vorkommen
dort mit rund 57 Mio. cbm das Fünffache
von Donghae-1. Daneben wurden Erdgasvorkommen auf dem Kontinentalschelf der
Insel Ulleungdo gefunden. Dort ist laut MKE
die kommerzielle Produktion von Gashydraten möglich. Von 2012 bis 2014 sollen dort
Tests durchgeführt werden.
Bei Wolfram vereinbarte die kanadische
Woulfe Mining, dass für 35 Mio. kanadische
Dollar ein Anteil von 25% an ihrer südkoreanischen Wolfram/Molybdän-Tochtergesellschaft Sangdong Mining an International
Metalworking Companies (IMC) verkauft
wird. Daneben soll zwischen Woulfe und
der zum Imperium von Warren Buffet gehörenden IMC ein Joint Venture zur Verarbeitung von Wolframkonzentrat entstehen, dass
mindestens 90% des Ausstoßes der Mine
abnehmen soll. Der Abbau und die Verarbeitung sollen im 1. Quartal 2013 beginnen.
Laut Woulfe war die 1992 geschlossene
Mine in Sangdong (Provinz Gangwon) 40
Jahre lang die größte Wolframmine welt-
Ausgewählte Rohstoffvorkommen in Korea per 31.12.2010
Menge in 1.000 t, Anzahl der Minen, Wert in Mrd. Won
Rohstoffe
Gesicherte
Vorkommen
Metallerze
.Gold
.Silber
.Bronze
.Blei
.Zink
.Eisenerz
.Wolfram
.Molybdän
.Mangan
.Zinn
.Goldsand (in Kg)
.Seltene Erden
Nichtmetallische
Mineralien
.Kalkstein
.Kieselerde
.Feldspat
.Alunit
.Speckstein
.Graphit
.Kaolin
.Glimmer
.Tafelspat
.Talk
.Andalusit
.Zeolith
.Baryt
.Quarzsand
.Fluorspat
Kohle
1.744
3.029
278
7.608
4.071
5.011
2.038
9.576
5.815
8.040
2.316
17.184
234
96
13
27
31
11.161
6.939
3.000
0
40
0
10.004
39.020
9.629
3.693
360
907
2.857
15.968
50.181
16.623
6.693
360
947
2.857
25.972
31
17
4
2
2
9
1
Potenzieller
Wert
5.579
1.212
734
119
172
296
1348
887
336
53
335
58
25
882
165.290
273
245
51
4
32
14
130
11
7
25
1
16
1
14
38
214
117.838
33.954
2.370
2.364
2.340
1.506
1.165
911
809
710
356
263
147
125
100
38.250
1.377.939
12.249
10
0
343
104
1.274
0
0
4.952
0
0
611
0
53
206.484
Vermutete
Vorkommen
11.348.612
2.365.487
99.340
29.304
73.834
2.492
109.968
12.507
4.235
6.173
1.041
29.649
231
5.980
424
1.146.117
Gesamt
Minen
12.726.552
2.377.736
99.350
29.304
74.177
2.596
111.242
12.507
4.235
11.125
1.041
29.649
842
5.980
477
1.352.601
Quellen: MKE, KIGAM
16
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
weit. Ab 2013 sollen jährlich 4.000 t Ammoniumwolframat produziert werden. Daneben
hat Woulfe 2010 und 2011 Bohrungen nach
Gold in der Muguk Mine (Provinz North
Chungcheong) durchgeführt. Laut Woulfe
gab die Korea Resources Corporation (Kores)
die Vorkommen der 1997 geschlossenen
ehemals größten Goldmine Südkoreas in
Muguk 1998 mit 1,42 Mio. t an.
Seit der Verknappung des Angebots Seltener
Erden durch die VR China hat Südkorea nicht
nur seine Vorräte in diesem Bereich erhöht,
sondern es treibt im Aus- und im Inland die
Suche nach diesen voran. So hat Kores nach
Meldungen der südkoreanischen Presse im
Jahr 2011 in Chungju (Provinz North Chungcheong) und Hongcheon (Provinz Gangwon)
Lagerstätten Seltener Erden gefunden. Diese
werden laut MKE weiter untersucht und
anschließend eine Wirtschaftlichkeitsstudie
durchgeführt.
Daneben wird auch in Yangyang (Provinz
Gangwon) und Seosan (Provinz South
Chungcheong) sowie in Uljin (Provinz North
Gyeongsang), Danyang (Provinz North
Chungcheong), Muju (Provinz North Jeolla),
Hadong (Provinz South Gyeongsang), Cheorwon (Provinz Gangwon), Eonyang (Ulsan)
und auf der Insel Soyeonpyeongdo (Provinz
Gyeonggi) nach Seltenen Erden gesucht.
Kores hat nach Angaben der südkoreanischen Presse von Februar 2012 in der
Nähe der Stadt Chungcheon (Provinz Gangwon) Niobium gefunden. Der Stahlriese
Posco arbeitet gemeinsam mit dem Ministry of Land, Transport and Maritime Affairs
und dem Korea Institute of Geoscience and
Mineral Resources von 2010 bis 2014 an der
Kommerzialisierung der Lithium-Gewinnung
aus dem Meer.
Daneben sollen nach Plänen des MKE vom
Februar 2012 weitere 50 potenzielle Bergbaugebiete im Inland nach Vorkommen von
Kalkstein, Blei, Zink und anderen Rohstoffen
untersucht werden. Kores erschließt eine
Molybdän-Mine in Uljin (Provinz North
Gyeongsang) und führt Erkundungsarbeiten
nach Zink in Samcheok (Provinz Gangwon)
und Eisenerz in Pocheon (Provinz Gyeonggi)
Konjunktur
durch. Eisenerz wird bereits in der Shinyemi
Mine in der Provinz Gangwon abgebaut.
Urban Mining ist ein Thema, das in Korea
ausgehend von einem niedrigen Niveau an
Bedeutung gewinnt. Nach Angaben des
Umweltministeriums stiegen in den ersten
acht Monaten von 2009 die RecyclingQuoten bei Elektroschrott auf 20% (2008:
knapp 17%). Gestiegen ist dabei vor allem
das Recycling von PCs (auf 18%), Faxgeräten
(auf 25%), Druckern (auf 16%), Fernsehern
(auf 25%) und Kühlschränken (auf 26%). Im
April 2011 wurde ein Industrieverband für
Urban Mining gegründet. Zu den ersten Mitgliedern gehören Unternehmen wie LS-Nikko
Copper, Korea Zinc und Aikang Remetech.
Recycling von Elektroschott in Korea
Produkte
1-8/2009
1-8/2009
Fernseher
Kühlschränke
Waschmaschinen
Klimaanlagen
PCs
Audiogeräte
Handys
Kopiergeräte
Faxgeräte
Drucker
Gesamt
Angefallen
2008
Quote
526
98,8
238,6
79,9
119,8
92,0
7,7
3,2
5,0
0,7
18,1
663,8
Recycelt
2008
4.767
427
18,7
53,7
22,0
2,4
10,0
1,2
0,7
1,0
0,1
2,0
111,8
angefallene Menge in 1.000 t, Recyclingquote in %
Quote Angefallen
2008 1-8/2009
5.721
+20,0
534
+25,0
19
74,2
22
222,5
28
95,5
2
127,0
11
47,7
15
4,9
23
3,2
19
4,4
15
0,5
11
12,1
17
591,8
Recycelt
Veränd.
7.151
640
18,5
58,6
26,0
2,9
8,4
0,7
0,6
0,6
0,1
1,9
118,5
+25,0
+20,0
25
26
27
2
18
14
20
13
26
16
20
Quellen: Ministry of Environment, Februar 2011
Global Resources Material (GRM), eine Tochter von LS-Nikko Copper, hat Ende Mai 2011
in Danyang (Provinz North Chungcheong)
eine bis zu 73.300 t pro Jahr verarbeitende
Recyclinganlage zur Gewinnung von Kupfer,
Gold, Silber und anderen Wertstoffen aus
Metallschrott eröffnet. Der südkoreanischen
Presse zufolge wurden dafür 210 Mrd. Won
investiert. Posco M-Tech hat im Mai 2011
das auf Urban Mining spezialisierte Unternehmen Recometal übernommen.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 17
Konjunktur
Branche kompakt - Chemie
Frank Robaschik
The chemical and petrochemical industry is, despite a lack of natural resources in Korea,
one of the biggest sectors of the Korean economy. Also for foreign companies, and
among them many from Germany, the country is attractive both as an import market
and as a location for production. Germany profits in Korea from its reputation as one of
the world’s leading chemical nations. The strongest foreign competitors are Japan, China
and the United States.
18
Der koreanische Chemiemarkt hatte 2009
nach Angaben der staatlichen "Mining
and Manufacturing Survey" ein Volumen
(Inlandsproduktion + Importe - Exporte) von
119,8 Bill. Won (rund 67,6 Mrd. Euro; durchschnittlicher Wechselkurs 2009: 1 Euro =
1.773 Won). Dies umfasst die Segmente
Basischemikalien, Farben und Lacke, Agrarchemikalien, Arzneimittel, Kosmetika, Chemiefasern, Kunststoffe in Vorformen und
Kunststoffprodukte. Hinzu kamen Mineralölprodukte in Höhe von etwa 80 Bill. Won.
Seitdem ist der Markt gewachsen. Aufgrund
nicht eindeutiger Definitionen sollten die
Angaben jedoch nur als Annäherungswerte
verstanden werden.
tronik dürfte steigen. Chemikalien für die
Elektronik-Branche bleiben ein wichtiger
Wachstumsmotor. Impulse kommen zum
Der Inlandsbedarf an Harzen wuchs 2011
nach Angaben der Korea Petrochemical
Industry Association (KPIA) um 1,8% auf
5,08 Mio. t. Für 2012 erwartet der Verband
ein Plus von 2,3%. Die Nachfrage aus der
Kfz-Industrie und der Elektrotechnik/Elek-
Beispiel aus der Flachbildschirm-, Halbleiterund LED-Herstellung. Ein stark wachsendes Segment sind organische Leuchtdioden
(OLED). Daneben gibt es bei Karbonfasern
und anderen Kohlenstoffmaterialien Bewegung.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Die Unternehmen LG Chem, SB LiMotive
und SK Innovation investieren massiv in die
Forschung sowie in die Fertigung von Akkus
für Hybrid- und Elektroautos. Im April 2012
vereinbarten Hyundai Heavy Industries und
die kanadische Magna eine Kooperation in
diesem Bereich. Daneben hat POSCO einen
Natrium-Schwefel-Akku zur Speicherung
großer Energiemengen beispielsweise für
intelligente Stromnetze entwickelt und will
Absatz chemischer Erzeugnisse in Korea
Sparte
Pharmazeutika
Farbstoffe, Pigmente, Farben und Lacke
Kosmetika, Seifen, Toilettenartikel
Pestizide, Düngemittel
Chemiefasern
Halb- u. Fertigwaren aus Kunststoff
Kunststoffe in Primärformen
Basischemikalien
in: Mrd. Won, Veränderung in %
2008
12.882
7.725
7.484
3.389
3.094
33.534
13.147
42.498
2009
13.628
7.535
8.108
3.350
2.999
32.602
14.481
37.083
5,8
-2,5
8,3
-9,1
-3,1
-2,8
10,1
-12,7
Quellen: Berechnungen von Germany Trade & Invest; Korea National Statistical Office; Korea Trade Statistics, Kotis
diesen bis 2015 kommerzialisieren. Weitere
Firmen wie LG Chem sind bei Batterien für
Energiespeichersysteme aktiv.
Korea strebt von 2010 bis 2020 staatliche
und private Investitionen in Höhe von 15
Konjunktur
Bill. Won in die Forschung und Entwicklung sowie in Anlagen zur Produktion von
Sekundärbatterien und den dazugehörenden
Materialien an. Entsprechend viele Projekte
gibt es in diesem Bereich. So unterzeichneten beispielsweise Süd-Chemie und LG
Chem im Dezember 2011 eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures zur
Produktion von Lithiumeisenphosphat (LFP),
einem Kathodenmaterial für Lithium-IonenAkkus.
Bei polykristallinem Silizium für photovoltaische Anwendungen hat sich der Ausbau der Kapazitäten verlangsamt. Die Fertigstellung der vierten Polysiliziumfabrik
von Marktführer OCI dürfte sich um einige
Monate in das Jahr 2013 hinein verschieben.
LG Chem gab im Dezember 2011 bekannt,
wegen der drastischen Veränderung des
Solarmarktes zunächst nicht weiter in Polysilizium zu investieren. An der Forschung
und Entwicklung in diesem Bereich hält das
Unternehmen jedoch fest. Weitere Akteure
sind Woongjin Polysilicon, KCC, Hanwha
Chemical, Samsung Fine Chemicals und
Hankook Silicon.
Bei Farben und Lacken ist die Nachfrage der
Industrie 2011 weiter gestiegen. Am stärksten erhöhten sich die Lieferungen an den
Schiffbau, der sich trotz des rasch schrumpfenden Weltmarkts bisher relativ gut hält.
Vor allem der Bedarf aus der Automobilindustrie dürfte 2012 wachsen.
Ausgewählte Projekte in der koreanischen Petrochemie
Firmenname
YNCC zweites Werk
Hyundai Oilbank und Cosmo Oil
Hyundai Oilbank und Cosmo Oil
JX Nippon Oil & Energy und SK
Global Chemical
Samsung Total
GS Caltex in Kooperation mit
Showa Shell Sekiyu, Taiyo Oil
51
52
53
54
55
56
57
58
59
Summe
Produkt
IstKapazität
NeuKapazität
Ethylen
Paraxylol
BTX
550
380
500
Yeosu
Daesan
Daesan
Paraxylol
0
Ulsan
2014
Paraxylol
600
300
800
1.000
etwa
1.000
1.000
voraussichtliche
Fertigstellung
2012
2013
Juni 2013
Daesan
2. Hj. 2014
Paraxylol
1.350
1.000
Yeosu
Ende 2014
Standort
Quellen: Unternehmensangaben; Recherchen von Germany Trade & Invest
Der Einzelhandelsumsatz mit Kosmetika
stieg 2011 um knapp 10% auf 10,8 Bill.
Won. Gefragt sind unter anderem Hautpflegeprodukte und Sonnenschutzpräparate.
Auch Kosmetika für Männer erfreuen sich
zunehmender Beliebtheit. Mit deutlichem
Abstand auf Marktführer Amorepacific ist
LG Household & Healthcare ein weiterer
großer Anbieter.
Das Geschäft mit konventionellen Agrarchemikalien ist tendenziell rückläufig, der
Einsatz chemischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel soll bis 2015 jährlich um mehr
als 3% sinken. Dafür rücken "Bio-Agrarchemikalien" und umweltfreundliche Agrarchemikalien in den Fokus, deren Erforschung
und Entwicklung langfristig vom Landwirtschaftsministerium unterstützt wird.
Einfuhr ausgewählter Chemieerzeugnisse nach Korea
SITC
Kapazitäten in: 1.000 t/Jahr
in: Mio. USD
Produktgruppe
2010
2011
Organische chemische Erzeugnisse
Anorganische chemische Erzeugnisse
Farbmittel, Gerbstoffe, Farben (und Lacke)
Medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse
Ätherische Öle, Körperpflege-, Putz- und
Reinigungsmittel
Düngemittel (ausgenommen solche der Gruppe 272)
Kunststoffe in Primärformen
Kunststoffe in anderen Formen als Primärformen
Andere chemische Erzeugnisse und Waren
12.137
4.812
2.050
3.955
15.060
6.303
2.432
4.332
Davon aus
Deutschland
(2011)
794
319
172
549
1.736
2.049
87
476
3.570
4.973
7.438
41.148
630
4.280
5.035
8.127
48.247
3
301
93
577
2.895
Quelle: Kotis, Korea Trade Statistics
Die petrochemische Industrie ist einer der
Schlüsselsektoren der südkoreanischen Wirtschaft. Das Land gehört weltweit zu den
wichtigsten Rohölverarbeitern und will zu
einer Drehscheibe der Erdölindustrie in Nordostasien werden. In Yeosu (Provinz South
Jeolla) wurde im Februar 2011 mit dem Bau
eines Erdölindustriezentrums mit Lagermöglichkeiten für 8,2 Mio. Barrel begonnen, der
bis Ende 2012 abgeschlossen werden soll. In
Ulsan ist ein weiteres, noch größeres Zentrum geplant. Viel Schwung gibt es derzeit
bei Paraxylol mit gleich drei großen Vorhaben für neue Fertigungsanlagen (Kapazität:
jeweils 1 Mio. t pro Jahr), die alle 2014 in
Betrieb gehen sollen.
Die längerfristigen Aussichten auf dem
koreanischen Chemiemarkt sind in vielen
Bereichen gut. Dabei profitiert die Branche unter anderem davon, dass sich Korea
zukünftig verstärkt neuen Technologiefeldern
zuwendet. Hierzu gehören zum Beispiel neuartige Displays, Brennstoffzellen, hochfunktionale Textilien, innovative Werkstoffe und
allgemein die Bio- und Nanotechnologie.
Auch die Bemühungen um mehr Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit verändern
die Branchenlandschaft.
Deutsche Unternehmen werden aufgrund
ihrer hohen technologischen Leistungsfähigkeit an diesen Entwicklungen partizipieren
können. Denn koreanische Unternehmen
hinken in vielen Bereichen technologisch
hinterher. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen kleinen und mittleren Betriebe. Diese
sind oft nicht in der Lage, die finanziellen
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 19
convene
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HYATT name, design and related marks are trademarks of Hyatt Hotels Corporation. ©2012 Hyatt Hotels Corporation. All rights reserved.
Kooperation
Mittel für größere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben aufzubringen.
die Autoindustrie) sowie Materialien für die
informationstechnische und elektronische
Industrie.
Produktion/Branchenstruktur
Nach offiziellen Angaben gab es 2009 rund
5.900 Unternehmen mit insgesamt etwa
218.000 Beschäftigten. Sie produzierten
Chemikalien und chemische Erzeugnisse im
Wert von 104,3 Bill. Won.
Die meisten Firmen sind klein oder mittelgroß. Etwa 83% haben weniger als 50 Mitarbeiter. Am anderen Ende des Spektrums
gibt es einige sehr große Unternehmen.
Marktführer ist LG Chem (www.lgchem.co.kr)
mit einem Umsatz 2011 von 19,8 Bill. Won.
Zum Produktportfolio von LG Chem gehören Chemikalien und Polymere (unter anderem PVC, ABS und Polystyrol), industrielle
Materialien (zum Beispiel Kunststoffe für
Zu den in ihren Bereichen führenden Unternehmen zählen in der Petrochemie Honam
Petrochemicals (www.hpc.co.kr; Umsatz
2011: 8,5 Bill. Won) und Yeochun NCC
(www.yncc.co.kr; 7,5 Bill. Won), bei Farben und Lacken KCC (www.kccworld.co.kr;
3,0 Bill. Won), bei Kosmetika Amorepacific
(www.amorepacific.com; 2,3 Bill. Won), bei
Polyesterfolien und Spezialbeschichtungen
SKC (www.skc.kr; 1,7 Bill. Won), bei Agrarchemikalien Dongbu Hannong (www.agriculture.co.kr; 681 Mrd. Won) und bei Arzneimitteln Dong-A Pharmaceuticals (www.
donga-pharm.com; 907 Mrd. Won).
Auch ausländische Firmen engagieren sich in
Korea. BASF ist einer der größten internatio-
nalen Investoren im Land und bekleidet eine
führende Position unter anderem bei Polyurethan. Bayer und Syngenta gehören zu den
wichtigsten Anbietern von Agrarchemikalien.
Bei Arzneimitteln sind von deutscher Seite
unter anderem Bayer Healthcare, Boehringer
Ingelheim und Merck in Korea vertreten.
Merck ist daneben ein zentraler Zulieferer
für die koreanische Flachbildschirmbranche.
Linde produziert vor Ort Industriegase.
Außenhandel
Alljährlich führt Korea in erheblichem
Umfang chemische Erzeugnisse ein. Die
Bezüge stiegen 2011 um 17,3% auf 48,3
Mrd. USD. Die Importvolumina dürften 2012
weiter zulegen. Japan ist das mit Abstand
wichtigste Lieferland. Die VR China rangierte an zweiter Stelle der Einfuhrrangliste,
gefolgt von den USA und Deutschland.
German School Seoul International receives award
Monika Schmidt
Founded more than 35 years ago in Seoul,
the German School Seoul International has
always been committed to academic excellence. It desires to create a diverse and open
environment in which students are challenged to reach their full academic, social,
emotional and physical potential. Offering
an internationalized German curriculum
which caters not only to German speakers,
but integrates children from various nationalities, the school’s education program is
tailored to accommodate an international
student body.
Wansleben, Managing Director of the Association of German Chambers of Industry and
Commerce, during the World Conference of
German Chambers of Commerce abroad in
Berlin. In total, 41 foreign schools participated in the competition which evaluated the
schools’ concepts to integrate job experience
and information into the curriculum.
The German School Seoul International
recognizes the importance of preparing its
students for the challenges in a globalized
professional world. Therefore, the school
strives to give students as much insight into
On May 22, 2012 the school reached another
academic milestone in its history. Students
and teachers from the school were awarded
the 2nd price in the Chamber of Industry
and Commerce´s (IHK – Industrie und Handelskammer) foreign school competition. The
award was handed over by Federal Minister of Economics and Technology, Dr. Philipp Rösler, Minister of State at the Federal
Foreign Office, Ms. Pieper, and Dr. Martin
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 21
Kontrakte
the professional world as possible before
graduation.
In order to give students a broad overview
of career opportunities and to help students
find the right fit between interests, individual capabilities, and professional paths,
the German School Seoul International’s
approach is to systematically integrate different work-related elements into regular
school life. Numerous embedded school projects, workshops, career counseling events
and internships allow students to explore
post-school opportunities and provide an
overview over various professional fields.
In the competition, several standout qualities
of the German School Seoul International’s
concept were especially impressive to the
jury. In particular, the systematic and at
the same time detailed presentation of a
wide range of opportunities on post-school
careers such as vocational training and
different fields of university studies were
remarked by the jury. Furthermore, the jury
recognized the excellent relationships between the school and German universities
and a strong focus on natural sciences in
the school’s curriculum. A close integration
between elementary, middle and high school
science classes enables students to acquire a
holistic and in-depth knowledge of natural
sciences. Building on the students’ natural
curiosity and drive to experiment, this integrated science approach encourages students to develop an interest in natural sciences
from young age.
More information on the German School
Seoul International and the professional
education concept can be found on the
school’s homepage: www.dsseoul.org
Monika Schmidt is Headmaster of German
School Seoul International.
Datenschutz in Korea aus Arbeitgeberperspektive
Matthias Schleicher
The Personal Information Protection Act (PIPA), which took effect on September 30,
2011, contains detailed regulations concerning the processing of personal information, rights of the information owner and criminal, administrative and civil penalties. As
the PIPA also applies to the collection and management of employee information, a
thorough review of companies' current HR practices with regard to data protection is
warranted.
Das koreanische Gesetz betreffend den
Schutz personenbezogener Daten („Datenschutzgesetz“) trat zum 30. September 2011
in Kraft. Während Branchen wie das IT- oder
Finanzgewerbe auch bislang schon spezial-
gesetzlichen Datenschutzregeln unterlagen,
die größtenteils mit Modifikationen weitergelten, wendet sich das Datenschutzgesetz an alle Personen, die personenbezogene Daten lebender natürlicher Personen
verarbeiten. Es regelt das Datenverarbeitungsverfahren, definiert die Rechte der
Dateninhaber und bestimmt zivil-, strafund verwaltungsrechtliche Haftungsregeln
für den Fall von Datenschutzverletzungen.
Der koreanische Gesetzgeber hat sich in
vielen Bestimmungen an westlichen Rechtsordnungen orientiert, insbesondere auch
am deutschen Bundesdatenschutzgesetz.
Er geht aber in Einzelheiten weit über das
deutsche Vorbild hinaus.
Personenbezogene Daten
Unter „personenbezogenen Daten“ versteht
das Datenschutzgesetz Daten über lebende natürliche Personen, mit denen durch
Informationen wie Name, Personenregisternummer oder Bilder eine individuelle Person
erkannt werden kann. In diese Definition
werden auch Daten einbezogen, mit denen
allein zwar keine natürliche Person individualisierbar ist, wohl aber ohne Weiteres
in Verbindung mit anderen Daten. Danach
dürften Informationen über einen Arbeitnehmer, die dem Arbeitgeber von der Bewerbung über die Einstellung bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses zugänglich
werden, als personenbezogene Daten zu
qualifizieren sein.
22
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Kontrakte
Neben einfachen personenbezogenen Daten
wie dem Namen, der Adresse, der Telefonnummer, dem schulischen und beruflichen
Werdegang und den Informationen über den
Familienstand kennt das Datenschutzgesetz
besonders schutzwürdige „sensible Daten“
und so genannte „personenspezifizierte
Kenndaten“. Unter sensiblen Daten versteht
das Datenschutzgesetz Daten über Weltanschauung, Glaube, Gewerkschafts- und Parteizugehörigkeit, Gesundheit, Geschlechtsleben, Ergebnisse aus Gentests und dergleichen sowie Daten aus dem Strafregister.
Personenspezifizierte Kenndaten sind die
von den koreanischen Behörden vergebenen
Personenregister-, Reisepass-, Führerscheinund Ausländerregisternummern.
Verarbeitung und Zustimmung des
Dateninhabers
Der Begriff „Verarbeitung“ personenbezogener Daten bezieht sich auf Handlungen
wie Sammlung, Erstellung, Aufzeichnung,
Speicherung, Aufbewahrung, Bearbeitung,
Redigierung, Durchsuchung, Anlage, Berichtigung, Wiederherstellung, Benutzung, Weitergabe, Veröffentlichung oder Vernichtung
und beschreibt damit alle nur denkbaren
Aktivitäten beim Umgang mit personenbezogenen Daten.
Will der Arbeitgeber personenbezogene
Daten eines (künftigen) Arbeitnehmers in
diesem Sinne verarbeiten, so hat er diesen
zunächst über alle denkbaren Verarbeitungsschritte und deren Grund aufzuklären sowie
seine Zustimmung einzuholen. Aufklärung
und Zustimmung über die Verarbeitung
sensibler Daten und personenspezifizierter
Kenndaten müssen gesondert erfolgen.
Während bei der Motiverläuterung für einfache personenbezogene Daten wie Name,
Adresse oder Familienstand auf die Notwendigkeit der Erstellung einer Arbeitnehmerakte verwiesen werden kann, muss die Frage
nach Bluttyp, Religionsbekenntnis oder Mitgliedschaft in einem Gewerkschaftsverband
separat begründet werden.
Gesonderte Offenlegung des Verarbeitungszwecks und separate Zustimmung
des Arbeitnehmers hierzu sind erforderlich,
wenn die personenbezogenen Daten an
einen Dritten oder gar ins Ausland (etwa
Konzernzentrale) weitergegeben werden sollen. Offenzulegen sind hierbei die Person,
an welche die personenbezogenen Daten
weitergegeben werden, der Zweck der Nutzung durch diese, der Dateninhalt, die Dauer
der Aufbewahrung und Nutzung durch den
Empfänger, die Tatsache, dass die Zustimmung verweigert werden kann sowie der aus
dieser Verweigerung erwachsende Nachteil.
Von der Weitergabe in diesem Sinne ist die
bloße Ausgliederung der Datenverarbeitung
an einen Subunternehmer zu unterscheiden,
über die zwar informiert werden muss, die
aber nicht zustimmungspflichtig ist.
Will der Arbeitgeber gewährleisten, dass
seine Datenverarbeitungspraxis mit den
gesetzlichen Anforderungen übereinstimmt,
sollte er einen Fragebogen für den Arbeitnehmer erstellen, in dem die einzelnen
Zustimmungstatbestände getrennt erläutert
werden, und den Arbeitnehmer bitten, diese
einzeln anzukreuzen oder auszustreichen.
Maßnahmen zum Schutz personenbezogener Daten
Der Arbeitgeber hat zur Verhinderung von
Verlust, Diebstahl, Abfluss, Verfälschung
oder Verletzung personenbezogener Daten
organisatorische, technische und physische
Maßnahmen zu treffen, wozu insbesondere
die Aufstellung eines internen Datenverarbeitungsplans und die Errichtung technischer Zugangsbarrieren wie Zugangscodes
gehören. Personenspezifizierte Kenndaten
müssen entsprechend den Anforderungen
des Innenministeriums besonders codiert
werden, was den Erwerb einer speziellen
Computersoftware erforderlich macht. Mitarbeiter, die mit personenbezogenen Daten
in Berührung kommen, sind fortlaufend zu
schulen und zu überwachen.
Weiterhin hat der Arbeitgeber eine gesonderte Datenverarbeitungsrichtlinie zu erlassen und im Unternehmen bekannt zu geben,
die Einzelheiten wie Zweck der Datenverarbeitung, Dauer der Datenverarbeitung und
-aufbewahrung, Weitergabe von Daten an
Dritte oder Subunternehmer sowie Rechte
und Pflichten der Dateninhaber regelt.
Außerdem ist ein Datenschutzbeauftragter zu ernennen. Diesem obliegt es unter
anderem, einen Datenschutzplan zu erstellen und umzusetzen, die Praxis der Datenverarbeitung periodisch zu überprüfen und
zu optimieren, sich um Beschwerden der
Dateninhaber zu kümmern und einen Unterrichtsplan zu erstellen. Zudem ist er für die
Errichtung eines internen Kontrollsystems
zur Verhinderung von Datenabflüssen und
-missbräuchen verantwortlich.
Rechte der betroffenen Arbeitnehmer
Arbeitnehmer können jederzeit Auskunft
über die sie betreffenden Daten verlangen
und deren Korrektur oder Vernichtung einfordern. Der Arbeitgeber hat diesem Verlangen zu entsprechen, es sei denn, er ist z.B.
aus Gründen entgegenstehender Rechtsvorschriften zur Verarbeitung der Daten
verpflichtet. Arbeitgeber, die bislang ihre
internen Bewertungsunterlagen vor den
betroffenen Arbeitnehmern unter Verschluss
gehalten haben, müssen sich in Zukunft
auf entsprechende Transparenzforderungen
einstellen.
Fazit
Das Thema Datensicherheit ist angesichts
diverser Hacking-Vorfälle im öffentlichen
Bewußtsein. Arbeitgeber sollten daher proaktiv die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihre derzeitige Unternehmenspraxis den verschärften gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Zumindest sollte ein
Zustimmungsformular und eine Datenverarbeitungsrichtlinie entsprechend dem Muster
des Innenministeriums erstellt werden.
Verstöße des Arbeitgebers gegen diverse
Bestimmungen des Datenschutzgesetzes
können im Einzelfall mit einer Geldbuße von
bis zu KRW 50 Millionen oder gar mit Geldstrafe in gleicher Höhe oder Freiheitsstrafe
von bis zu fünf Jahren geahndet werden .
Dr. Matthias Schleicher ist deutscher
Rechtsanwalt bei Kim & Chang in Seoul.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 23
Schweizer Seiten
Mammut Sports Group AG setzt auf
florierenden Bergsport-Markt
Wandern als Volkssport – Korea und seine rüstigen Senioren/Innen
Michael Zoller und Yunjin Seo
According to a report by Statistics Korea, the ratio of Koreans aged 65 or older, will
grow to approximately 38% by 2050. More and more seniors will pursue a youthful
and financially independent way of life. This customer segment has an enormous economic potential also for companies like Mammut Switzerland which is operating in
the field of alpine, outdoor, climbing and snow sport goods.
Wer sich am Wochenende frühmorgens
in die U-Bahn von Seoul begibt, sieht vor
allem eines; scharenweise Wanderer, welche
sich frohen Mutes auf den Weg machen für
einen Tag abseits der Megacity. An der Peripherie der Stadt liegen etliche Ausflugsziele
wie beispielsweise der Bukhansan-Nationalpark oder der Berg Gwanak. Landschaftlich
ist Korea zu rund 70% gebirgig und bietet
daher ideale Voraussetzungen für Ruhe- und
Erholungssuchende.
Bemerkenswert ist, dass koreanische Freizeitsportler bereit sind, einiges Geld in ihre
Outdoor-Bekleidung bzw. Ausrüstung zu
investieren. Gemäß eines Artikels des Korea
Heralds beläuft sich das Marktvolumen in
der Outdoor Bekleidung- & Ausrüstungs
Industrie auf umgerechnet 2,6 Mrd. USD.
Neben dem Schweizer Unternehmen Mammut Sports Group AG buhlen auch andere
internationale und lokale Firmen um die
Gunst der hiesigen Kundschaft.
„Not silver but gold seniors“
Die Lebenserwartung in Korea gehört mittlerweile zu den höchsten weltweit und
beträgt durchschnittlich mehr als 80 Jahre.
Auf Grund des beeindruckenden Wirtschaftswachstums vom armen Agrarstaat zu einer
entwickelten Wohlstandsnation, hat sich
auch das Konsum- bzw. Freizeitverhalten in
Korea stark verändert. Viele Firmen konzipieren Marketing-Kampagnen, Produktdesigns
und Dienstleistungen, welche spezifisch auf
dieses Kundensegment ausgerichtet sind.
Auch für die Schweizer Mammut Sports
24
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Geburtstag der Schweizer Traditionsmarke
gefeiert werden. Bis Ende 2012 werden alle
Jubiläumstouren absolviert sein, nachdem im
August 2011 der Auftakt mit der Besteigung
des Jungfrau-Massivs gestartet worden war.
Die erste Tour in Korea fand im März 2012
auf dem höchsten Berg in Südkorea, dem
Mt. Halla, statt.
Hart umkämpfter lokaler Markt
Quelle: Mammut Sports Group AG
Zum 150 jährigen Jubiläumsjahr werden weltweit 150 Gipfel
in der Jubiläumskollektion bestiegen.
Group AG gehört Korea zu einem strategisch
wichtigen Markt mit vielversprechendem
Wachstumspotential.
150 Jahre Erfahrung als
Bergsportausrüster
Im Gründungsjahr 1862 war Mammut eine
handwerkliche Seilerei, hat sich aber in der
Zwischenzeit zu einem modernen KMU
mit rund 400 Mitarbeitern entwickelt. Das
Produkt-Portfolio reicht von Gurten, Seilen, Schuhen, Schlafsäcken bis hin zu Outdoor-Bekleidung, welche mit rund 50% vom
Jahresumsatz den Hauptanteil ausmacht.
Bemerkenswert ist auch die starke Internationalisierung von Mammut. Knapp 70% des
Umsatz werden im Ausland generiert.
Mit einem buchstäblichen „Mammut-Projekt“, bei welchem weltweit 150 Bergsport
Teams mit der Mammut Jubiläumskollektion ausgestattet werden, um jeweils einen
Berg zu besteigen, soll symbolisch der 150.
Obwohl Korea ein lukratives Marktumfeld bietet, ist es für Mammut auf Grund
der starken Konkurrenz vor Ort nötig, mit
gezielter Kommunikation und zielführenden Kampagnen auf sich aufmerksam zu
machen. Seit 2007 organisiert Mammut
Korea spezielle Kundenevents. Bei den sogenannten "customer hikes" werden einmal
pro Monat zwischen 50 und 80 Kunden
von Mammut Korea auf verschiedene Berge
in Korea geführt. Geselliges Beisammensein und das Kennenlernen von Gleichgesinnten werden so durch Mammut Korea
stark gefördert.
Außerdem will sich Mammut mit der neuen
Kollektion durch innovatives Design und
nicht alltägliche Farbkombinationen von
der Konkurrenz abheben. Zusätzlich werden
spezifische Produkte für den koreanischen
Markt entwickelt, welche den körperlichen
Eigenschaften der Koreaner und den lokalen
klimatischen Bedingungen besser entsprechen. Ein weiterer Punkt ist die Eröffnung
von Monobrand Stores an strategisch wichtigen Orten, oftmals in unmittelbarer Nähe
von beliebten Nationalparks oder Wandergebieten.
Michael Zoller, Commercial Assistant,
Swiss Business Hub Korea
Yunjin Seo, Marketing Department,
Mammut Korea
Schweizer Seiten
Phonak AG – weltweit führende Hörlösungen
Michael Zoller
In more than 65 years of corporate history, Phonak AG Switzerland has evolved into a
globally operating corporation. The company has an international reputation for providing hearing aids with leading technology and is present in more than 90 countries
to help people regain part of their life quality. In the Korean market – with its rapidly
aging population – Phonak strives to continuously gain market share.
Welche Bedeutung hat der Markt Korea
im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern?
David Shin, Managing Director Phonak Korea
Herr Shin, können Sie uns einen kurzen
Überblick zu Phonak geben und beschreiben, in welchem Industriezweig Sie sich
bewegen?
Shin: Phonak gehört zur Sonova Holding und
ist die Kernmarke der Gruppe. Das Unternehmen ist globaler Marktführer im Bereich
Hörgeräte & FM-Systeme (Frequenzmodulation). In Korea werden Phonak Produkte
seit mehr als 15 Jahren vertrieben und seit
2009 ist man mit einer eigenen Tochterfirma
präsent. Wir beschäftigen in Korea mehr als
20 Angestellte und streben einen weiteren
Ausbau in den nächsten Jahren an. In Bezug
auf die Dienstleistungen sind wir im lokalen
Markt bestens aufgestellt und sind daher
zuversichtlich, unseren Marktanteil sukzessive ausbauen zu können.
von Phonak Hörlösungen die Lebensqualität
erheblich gesteigert werden kann.
Was sind die Prioritäten von Phonak
Korea, um auch in Zukunft nachhaltig zu
wachsen?
Shin: Obwohl das Land von der Größe her
nicht mit China bzw. Japan konkurrieren
kann, ist und bleibt Korea von strategischer
Bedeutung. Ein Grund hierfür ist die lokal
stark ausgeprägte Affinität zu technischen
Neuheiten wie auch das vorhandene Knowhow im Bereich der Hörakustik. Daher ist
Korea prädestiniert, um neuartige Produkte
auf Qualität, Innovationskraft und Effektivität zu prüfen sowie als Eintrittspforte in
weitere asiatische Märkte zu agieren.
Shin: Wir wollen mit unseren Geschäftskunden immer ehrlich, fair und transparent sein
- das ist unser oberster Grundsatz. Phonak
soll bei allen Koreanern als eine Firma mit
ausgezeichneter „Corporate Social Responsibility“ wahrgenommen werden. Außerdem
setzen wir auf erstklassig ausgebildetes und
erfahrenes Personal. Derzeit sind 2/3 unserer
Angestellten professionelle Audiologen mit
dem nötigen Know-How, um die Bedürfnisse
unserer Kunden zu verstehen und darauf
einzugehen. Weiterhin soll in Zukunft noch
verstärkt auf die „Swissness“ unserer Produkte hingewiesen werden.
Wo sehen Sie die Herausforderungen bei
der Entwicklung neuer Produkte für das
rapide wachsende Kundensegment der
„silver generation?“
Korea erscheint derzeit vermehrt auf dem
Radar von Schweizer KMU-Unternehmen.
Was sollten Schweizer Firmen beim Markteintritt beachten?
Shin: Mit der strategischen Ausrichtung, uns
in Bezug auf Qualität, Präzision und Technologie stets zu verbessern und echte Innovationen voranzutreiben, denke ich, dass wir
für die Zukunft gut aufgestellt sind. Eine der
größten Herausforderungen wird es sein, die
Einstellung von vielen Koreanern gegenüber Hörgeräten zu verbessern. Leider zögern
viele Menschen damit, Hörgeräte zu tragen
und akzeptieren oftmals nur widerwillig die
Notwendigkeit von Hörhilfen. Das erklärt
auch warum „Im-Ohr-Lösungen“ in Korea
viel beliebter sind als beispielsweise im
europäischen Markt. Es ist unsere Aufgabe,
den Menschen aufzuzeigen, dass mit Hilfe
Shin: Wie in anderen Märkten auch, ist eine
umfassende und genaue Vorbereitung unerlässlich. Vor allem sollten sich Schweizer
Unternehmer vorab über Umgangsformen
im koreanischen Geschäftsleben informieren. Dies beinhaltet simple Regeln wie die
Art der Begrüssung, das Aushändigen von
Visitenkarten, gemeinsame Abendessen, etc.
Grundsätzlich sind die Chancen für Schweizer Firmen jedoch sehr gut, dies nicht zuletzt
weil die Schweiz in Korea über einen ausgezeichneten Ruf verfügt.
Für weitere Informationen zum Unternehmen: www.phonak.com
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 25
Kontakte
News and People
Mr. Yang-Chun (Wayne) Park (54) assumed his position as CEO
at ThyssenKrupp Elevator (Korea) Ltd., Seoul, on April 6th, 2012.
He took over from Mr. Jin-Yeung Bae, who returned to Germany
as CEO of Neuhausen Plant. Mr. Park has been working for Sigma
Elevator China as CEO since May 2010.
For the past 20 years, he has built up
his career in Hyundai Heavy Industries,
LG Industrial Systems and Otis Elevator
Korea. He is a management specialist as
well as an expert in the elevator business.
Mr. Park said that he will do his best to
take up what the former CEO cultivated
for the last five years and develop it into
a company with global capacity. He holds
a MBA from Konkuk University, Korea.
█
█
On May 30, 2012 the ground-breaking ceremony for the new factory of WILO Pumps Ltd. in Mieum Industrial Park, Busan was held.
CEO Mr. Yun-joong Kim welcomed more than 100 visitors, among
them Mr. Gilbert Faul, Board member of Wilo Group, as well as
representatives of Busan Metropolitan City, Busan-Jinhae Free Economic Zone Authority and KGCCI. Wilo Group is investing about 30
million USD in the new factory where more than 400 employees will
be manufacturing pumps and electric motors for the Korean market
from 2013.
Boehringer Ingelheim Korea
announced that Mr. Dirk van Niekerk
(44) was inaugurated as its new President
on May 1. Mr. van Niekerk, a Republic of
South Africa national, majored in microbiology and genetics at the University of
the Free State. He has been working in the
sales & marketing field in BI since joining
BI in 1992 as a sales representative. From
2009, he served as the country manager
of BI South and Sub-Saharan Africa for
two years. He has been recognized for his outstanding leadership as
a manager for diabetic treatment in emerging markets while coordinating alliance activities between BI and Lilly in the BI headquarter.
█
Mr. Claudio Mazzucchelli has been
assigned as Executive Director to lead the
Swiss Business Hub Korea which is located on the premises of the Swiss Embassy
in Korea. It is his second professional stint
in the Land of Morning Calm after being
dispatched here from 1984–1987. Prior
to his arrival in Korea, Mr. Mazzucchelli
was based in Beijing where he headed
the team of the Swiss Business Hub in
China. He has an extensive know-how
and hands-on experience in trade & investment related issues. Mr.
Claudio Mazzucchelli was born in 1958 in Lugano, Switzerland,
where he completed his studies. He is married to a Korean and has
two children, aged 22 and 23.
█
26
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Mr. Carsten Lienemann (41) was assigned as Representative
Director & CEO of TUV Rheinland Korea Ltd. as of August 1. He succeeds Mr. Stefan Heuer who takes over
as Managing Director at TUV Rheinland
Thailand Ltd. Mr. Lienemann is an Economist who studied at the universities
of Marburg and Zaragoza. He started his
career as IT researcher at Fraunhofer ISST
and later became Marketing Director of
that institute. After moving to Korea in
2005, he worked for more than 6 years at
KGCCI, last as Deputy Secretary General
in charge of Marketing Research.
█
Ms. Ute Brockmann, Head of Legal and Investment at KGCCI, will
take up a new challenge as Deputy Secretary General of the German
Chamber of Commerce and Industry
in Morocco from mid-August 2012. For
more than three years, Ms. Brockmann
has been successfully supporting German
and Korean companies with advice on
company establishment, market entry as
well as by intervention, debt collection,
German Office services and the organization of KGCCI legal seminars. Previously,
she worked for the Chamber of Commerce and Industry in Schwerin, Germany
as personal assistant of the CEO and legal advisor for more than
3 years incl. a short-term delegation to the EU-Representation of
Northern German Chambers in Brussels. Ms. Brockmann studied law
and is a member of the German Bar.
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Kontakte
New Members
Bollhoff (Wuxi) Fastenings Co., Ltd.
Mr. Sven Ammer
General Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Automotive and Supply;
Machinery; Plastics, Rubber;
Steel, Metal Products and Processing
CJ Cheil Jedang
Mr. Tae-Hong Choi
Vice President
E-Mail: [email protected]
Branche: Biotechnology; Chemistry,
Pharmaceuticals; Culture; Food and Beverage;
Medical, Health Care
Conrad Seoul
Mr. Nils-Arne Schroeder
General Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Tourism, Hotels
Dongyang Combilock Co., Ltd.
Mr. Jae-Sung Kim
General Manager
E-Mail: [email protected]
Branche: Advertising, Public Relations,
Design; Building, Construction, Engineering;
Building Materials and Supply; Furniture;
Trade Fair, Exhibition
HAEWOO GLS Co., Ltd.
Mr. Jin-il Kim
President
E-Mail: [email protected]
Branche: Import, Export; Transportation,
Logistics, Relocation
IABG mbH
Dr. Ing. Monika Mayer
E-Mail: [email protected]
Branche: Automotive and Supply; Machinery;
Defence Technology; IT, Telecommunication,
Software; Renewable Energy
KUKA Robotics Korea Co., Ltd.
Mr. Kyung-Ung Jeon
Representative Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Automotive and Supply; Building
Materials and Supply; Clothing Industry, Textile;
Mechanical and Plant Engineering; Plastics, Rubber
Nowak & Partner Co., Ltd.
Mr. Elias Peterle
Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Consulting (Business);
Consulting (Technical)
Odgers Berndtson
Mr. Roger J. Marshall
Managing Partner, covering Japan and Korea
E-Mail: [email protected]
Branche: Consulting (Business)
Roedl Rechtsanwaltsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft mbH
Mr. Joerg Gulden
Managing Partner
Mr. Alexander Fischer
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Branche: Consulting (Business); Legal,
Tax, Accounting
Upcoming
July 19
Chamber Breakfast with Hamburger SV Management
8:00 - 9:30 am
Plaza Hotel
Ruby Hall
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected]
Shin & Kim Europe
Mr. Alexander Son
Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Legal, Tax, Accounting
SMS Siemag AG
Mr. Patrick Oppermann
Head of Purchasing South Korea
E-Mail: [email protected]
Branche: Steel, Metal Products and Processing
Vogelsang Maschinenbau GmbH
Mr. Harald Vogelsang
Managing Director
E-Mail: [email protected]
Branche: Agriculture, Forestry, Fisheries, Wood;
Machinery; Mechanical and Plant Engineering
Wender Tremml
Ms. Andrea Hellmann
Partner Munich
E-Mail: [email protected]
Branche: Legal, Tax, Accounting
Wilo Pumps Ltd.
Mr. Yunjoong Kim
CEO
E-Mail: [email protected]
Branche: Building Materials and Supply;
Electrical and Electronics Industry; Import, Export;
Mechanical and Plant Engineering; Wholesale
New Publication
KGCCI Membership Directory
2012/2013
KGCCI Membership
Directory 2012/2013
Language: English
When: July 2012
www.kgcci.com/publications
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 27
Kontakte
Contacts
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KGCCI Annual General Meeting
AHK Wine Business trip
The 31st KGCCI Annual General Meeting (AGM) took place on June 5, 2012 at the Grand Hyatt Seoul and was
followed by a reception with partners and friends. At the AGM, Mr. Jang Song-hyon, President of S.H. Jang &
Associates, Mr. Kim Young-jin, CEO & Chairman of Handok Pharmaceuticals, and Mr. Peter Tiedemann, President
& Repr. Director of Carl Zeiss Co., Ltd., have been reelected to the Board. Mr. Choi Tae-hong, Senior Vice President
of CJ CheilJedang, Mr. Uwe Glunz, General Manager Korea of Lufthansa Cargo AG, and Mr. Stefan Ernst, President
of NIVEA Seoul, were newly elected as KGCCI Board Members. Furthermore, the AGM voted for Lian Accounting
Corporation, represented by Mr. Ethan Cho, Partner/International Services, as KGCCI 2012 auditor. KGCCI would
like to congratulate all new and reelected Board Members.
As part of the business trip for German wine producers organized by KGCCI and
sponsored by the Federal Ministry of Food, Agriculture and Consumer Protection,
wine presentation sessions were held at the Grand Hyatt Seoul and at the Residence of the German Embassy. The business-matchmaking session at the Grand
Hyatt was attended by 20 representatives from Korean wine importers. The
individual table presentations at the Residence of the German Embassy were
attended by about 100 participants, among them wine importers, journalists,
sommeliers and the interested public.
Asparagus Dinner
Breakfast Meeting with Mayor Roth
On May 25, 2012 an Asparagus Dinner was hosted by the KGCCI and took place in the Namsan
I & II conference rooms at the Grand Hyatt Hotel, Seoul. In total, 130 representatives from
member companies enjoyed a delicious multi-course menu during which various asparagus
specialties were served.
On May 30, 2012 a breakfast meeting was held at the Grand Hyatt Seoul with Frankfurt Mayor
Dr. h.c. Petra Roth who shared her insights about the close Frankfurt-Korea relationship. It was
attended by around 30 representatives from German and Korean companies.
Bavarian Delegation
Delegation from Hamburg
A 31 person delegation from Bavaria, headed by Ms. Katja Hessel (center), State Secretary of the
Bavarian Ministry of Economic Affairs, Infrastructure, Transport and Technology, visited Korea
from May 21 till May 23, 2012. The delegation attended various meetings, among others with
representatives from the Ministry of Knowledge Economy, Samsung Electronics and the Ministry
of Land, Transport and Maritime Affairs. The whole program was successfully organized by KGCCI.
A 40 person delegation headed by Senator Frank Horch, Minister of Economy, Transport and
Innovation (second from left), visited Korea from June 2 till June 5, 2012. Also for this delegation,
KGCCI successfully organized various business meetings in Seoul and surrounding Gyeonggi-do.
Furthermore, the delegation visited the EXPO in Yeosu.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012
Korea Life
Franchiseparadies Korea?
Isabella Mackensen
Over the last few years, the Korean franchise industry has been growing rapidly. This has
been particularly the case for fast food restaurants and coffee shops. However, also convenience stores as well as educational and service institutions have been gaining ground.
Die Logos von Franchise-Unternehmen
prägen die Einkaufsstraßen von Seoul. Im
Gegensatz zu Deutschland, wo sich in den
größeren Städten gerade eine Hand voll
Starbucks-Filialen befinden, gibt es hier beinahe an jeder Kreuzung eines der beliebten
Cafés. Ist einmal kein Starbucks vorhanden,
so kann man seinen Iced Americano mit
großer Wahrscheinlichkeit in einem nahegelegenen Tom n Toms, Caffé Bene, Hollys oder
bei Paris Baguette bestellen.
In den letzten Jahren hat sich die Franchise-Industrie in Korea rapide entwickelt.
Die wichtigste Voraussetzung, nämlich ein
kaufkräftiges Publikum, wird in den koreanischen Ballungsräumen zweifelsohne
erfüllt. Daneben scheint es wesentlich leichter, koreanische Konsumenten für Neues
zu begeistern, insbesondere, wenn es aus
dem Ausland kommt. Doch auch koreanische
Unternehmen adaptieren zunehmend das
Konzept Franchise, so dass es immer mehr
Filialen von Bibigo, Kraze Burger, The Face
Shop oder Lotteria gibt.
Preise sind zumindest regional identisch. Der
„Workflow“ für Bestellungen, Beschaffung
und Service ist stramm durchgeplant. Das
finanzielle Risiko trägt der Franchisenehmer,
der für sein Outlet erhebliches privates Kapital investieren muss. Dies bildet die Grundlage für eine leicht zu vervielfältigende und
meist profitable Organisation, lässt gleichzeitig aber auch weniger Spielraum für individuelle Ideen.
Die wichtigste Rolle spielen nach wie vor
Fastfood-Restaurants, aber auch Convenience Stores und Unternehmen aus den
Bereichen Service und Erziehung gewinnen
immer mehr an Bedeutung. Den neuesten
Zahlen der koreanischen Handelskammer
zufolge erreichte die koreanische FranchiseIndustrie im Jahr 2008 ein Umsatzvolumen
von rund 67 Mrd. USD. Hiervon entfielen
66,6% (44,6 Mrd. USD) auf den Bereich
Gastronomie, 22,1% (14,8 Mrd. USD) auf
Dienstleitungen, wie z.B. Erziehung, Immobilien, Reinigung oder Versand und 11,8% (8,2
Mrd. USD) auf den Einzelhandel, hier u.a. auf
Convenience Stores.
Die US-amerikanischen Ketten nehmen eine
wichtige Bedeutung ein, teilweise sogar eine
Vorbildfunktion: Durch die bereits etablierten
Markennamen gestaltet sich eine Filialeröffnung bzw. der Markteintritt deutlich leichter.
Die Ansprüche, die an das lokale Management gestellt werden, sind beim Franchising geringer als bei anderen selbständigen
Kaufleuten. Es wird weniger innovatives
Personal benötigt; zusätzlich können die
lokalen Filialen oftmals von den Erfahrungen
und Strukturen des Mutterkonzerns profitieren, beispielsweise durch den Transfer von
Management-Skills.
In Franchise-Geschäften ist das Design standardisiert und damit der Wiedererkennungseffekt für die Kunden hoch. Speisekarten und
So beliebt das Franchise-Konzept auch sein
mag, es bringt dennoch einige Herausforderungen und Kritik mit sich. Oftmals müssen
unverhältnismäßig hohe Franchise-Gebühren und Abgaben gezahlt werden. In Korea
ist der Gebietsschutz relativ schwach ausgeprägt, so dass sich oft Filialen der gleichen Kette in geringer Distanz zueinander
befinden. Ferner gab es bereits mehrfach
Klagen gegen die rechtliche Situation beim
Franchising, die als „Knebelvertrag“ kritisiert wird und z.B. einen Widerstand gegen
kostspieligen Designanpassungen in kurzen
Abständen ausschließt. Ebenso fragwürdig
ist beispielsweise auch die Lohnstruktur: CJ
Foodville, verantwortlich unter anderem für
Tous Le Jours und Coldstone, gibt an, 4.900
Won pro Stunde zu zahlen – ein Gehalt nur
knapp über dem Mindestlohn.
Für Europäer ist manchmal unverständlich,
weshalb so viele Koreaner es chic finden, in
ein Café zu gehen, das es baugleich beinahe
an jeder Ecke gibt. Hierzu trägt sicher die
koreanische Gruppendynamik bei und vielleicht schätzen die Konsumenten auch die
immer vergleichbare Qualität der Angebote
an verschiedenen Orten. Außerdem investieren die Ketten viel in Kundenbindung.
So existieren eine Vielzahl von Bonussystemen, Punktekarten und Kooperationen
mit Kreditkartenunternehmen, die Rabatte
ermöglichen.
Isabella Mackensen war Junior Economist
bei der AHK Korea.
KORUM Nr. 39 | Juni 2012 29
KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul.
Nr. 39 l Juni 2012
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and
abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions.
Herausgeber:
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies
German
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
Hannam Plaza, Dokseodang-ro 85
Yongsan-gu, Seoul, 140-884, Korea
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Redaktion KORUM:
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2.2
2.1
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1.4
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210 x 297
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210 x 149
Non bleed size
(WxH mm)
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216 x 303
426 x 303
426 x 303
216 x 303
216 x 303
216 x 303
216 x 155
Okjeong Monica Baik
Director, Swiss Business Hub Korea
Tel. + 82-2-3704-4741
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Fax + 82-2-37804-637
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NEXT ISSUE
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Main topic: “One year EU-Korea FTA”
Layout und Druck:
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