rundbrief

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rundbrief
Verband der Geographen an Deutschen Hochschulen (VGDH)
Rundbrief
GE
GRAPHIE
Heft 259
April 2016
International Year of Global Understanding in Jena eröffnet
Begrüßungsrede von Prof. Dr. Klaus Töpfer
Integrative Geographien. Geograph(inn)en und Geographien in Bewegung
Eingrenzen, zulassen oder verstärken? Praktiken im Umgang mit „Unsicherheit“ bei der
Organisation kreativer Prozesse
Projekt zur internationalen Geschichte der Geographie
Integration im Quartier gestalten
Veranstaltungskalender
Stellenmarkt
■ Inh al t
Editorial.............................................................................................................................................1
Mitteilungen des VGDH......................................................................................................................3
Mitteilungen von Verbänden und Institutionen....................................................................................4
Berichte aus dem 5R-Netzwerk...........................................................................................................8
Forschungsforum.............................................................................................................................10
Tagungen
Ankündigungen........................................................................................................................12
Berichte...................................................................................................................................16
Arbeitskreise
Ankündigungen........................................................................................................................21
Berichte...................................................................................................................................24
Personalia........................................................................................................................................27
Publikationen...................................................................................................................................31
Stellenmarkt.....................................................................................................................................35
Veranstaltungskalender....................................................................................................................46
Impressum.......................................................................................................................................48
Erscheinungstermine und Einsendefristen für den Rundbrief Geographie 2016
Ausgabe
Einsendeschluss
Erscheinungsdatum
Anschrift
DigRund
Mittwoch 06.04.2016
Donnerstag, 07.04.2016
[email protected]
260
Freitag, 06.05.2016
Freitag, 27.05.2016
[email protected]
DigRund
Mittwoch 01.06.2016
Donnerstag, 02.06.2016
[email protected]
261
Freitag, 24.06.2016
Freitag, 15.07.2016
[email protected]
DigRund
Mittwoch 20.07.2016
Donnerstag, 21.07.2016
[email protected]
262
Freitag, 02.09.2016
Freitag, 23.09.2016
[email protected]
DigRund
Mittwoch, 28.09.2016
Donnerstag, 29.09.2016
[email protected]
263
Freitag, 11.11.2016
Freitag, 02.12.2016
[email protected]
DigRund
Mittwoch, 07.12.2016
Donnerstag, 08.12.2016
[email protected]
264
Freitag, 13.01.2017
Freitag, 03.02.2017
[email protected]
DigRund
Mittwoch, 08.02.2017
Donnerstag, 09.02.2017
[email protected]
Änderungen vorbehalten!
■ Editorial
Liebe Kolleginnen und
Kollegen,
als Vorsitzender des Verbandes der
Wissenschaftlichen Geographie
Österreichs (geographieverband.at)
möchte ich Ihnen, liebe Mitglieder
des VGDH, den Geographieverband vorstellen und Sie auf dessen
Aktivitäten aufmerksam machen.
Der Geographieverband wurde
am „Deutschen Geographentag
2009 in Wien“ gegründet und hat
sich zum Ziel gesetzt eine nationale
und internationale Vertretung der
österreichischen Geographie gegenüber der Gesellschaft, der Politik und der Wirtschaft zu sein. Zu
diesem Zweck werden unterschiedlich Aktivitäten durchgeführt, die
alle auf der Webpage mit dem URL
„geographieverband.at“ dokumentiert sind.
Struktur des Geographieverbandes
Von der Organisation her ist der
Geographieverband ein eingetragener Verein und hat als ordentliche Mitglieder die Geographie-Institute der Österreichischen Universitäten und die wissenschaftlichen
geographischen Einrichtungen an
der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften. Die Mitgliedschaft
ist freiwillig und mit einem jährlichen Mitgliedbeitrag verbunden. Es
gibt auch die Möglichkeit als physische und juristische Person außerordentliches Mitglied des Geographieverbandes zu werden, wenn
man diesen in seiner Tätigkeit ideell und materiell fördern will.
Somit ist der Geographieverband
mit keinem der in Deutschland
existierenden Verbände und keiner
der Gesellschaften organisatorisch
völlig vergleichbar. Was seine Aufgaben und die Professionen der
Mitglieder betrifft, ähnelt der Geographieverband aber am ehesten
dem VGDH, was uns veranlasst hat
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
mit diesem Verband eine Kooperation anzudenken. Von einem Treffen zwischen Vorstandsmitgliedern
beider Verbände hat Kollege Gans
schon im Editorial des letzten Rundbriefs berichtet.
Das wichtigste Informationsmedium des Geographieverbandes ist
die Homepage, die unter dem URL
„geographieverband.at“ erreichbar
ist. Die primären Ansprechpersonen sind die Mitglieder des Vorstands, der in der diesjährigen Generalversammlung am 26. Februar
in Salzburg für die nächsten zwei
Jahre neu gewählt wurde. Im Vorstand sind alle Mitgliedsinstitute
vertreten. Vorstandssitzungen finden
vier- bis fünfmal im Jahr statt. Die
Vorstandsmitglieder sind Peter
Mandl (Institut für Geographie und
Regionalforschung, Universität Klagenfurt, Vorsitzender), Thomas
Glade (Institut für Geographie und
Regionalforschung, Universität
Wien, Stellv. Vorsitzender), Hans
Stötter (Institut für Geographie,
Universität Innsbruck, Stellv. Vorsitzender), Christian Zeller (Fachbereich Geographie und Geologie,
Universität Salzburg, Stellv. Vorsitzender), Ulrich Ermann (Institut für
Geographie und Raumforschung,
Universität Graz, Kassier) und Martin Rutzinger (Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung (IGF), Österreichische Akademie der Wissenschaften, Schriftführer).
Aktivitäten des Geographieverbandes
Die erste große Aktivität des Geographieverbandes war die Organisation und Durchführung einer Posterausstellung beim International
Geographical Congress (IGC) im
August 2012 in Köln. Es gab dafür
eine österreichweite Ausschreibung,
die sich vor allem an Jungwissenschaftler/innen richtete. Die Poster
mussten einem der vier Schlüsselthemen des Kongresses (Global
Peter Mandl
Change & Globalisation, Society &
Environment, Risk & Conflicts sowie
Urbanisation & Demographic
Change ) zuordenbar sein und es
wurden jeweils drei Poster aus den
dafür eingereichten ausgewählt
und präsentiert. Die Ausstellung
gab und gibt immer noch einen
recht guten Einblick in die Themen
und Projekte, die vor allem von
jungen Geograph/inne/n in Österreich bearbeitet wurden und die
von Projekten über Climate
Change bis Demographic Change
reichten. Die Ausstellung tourte anschließend durch alle Geographischen Institute Österreichs. Die
Poster können von der Homepage
heruntergeladen werden.
Die zweite große Aktivität des
Verbandes ist die Veranstaltung einer „Geographie-Werkstatt Österreich“ im zweijährigen Rhythmus,
die heuer im Februar zum zweiten
Mal stattfand. Die Idee des Tagungsformates ist, jungen Geograph/inn/en die Möglichkeit zu
geben, vor einem breiten fachspezifischen Publikum mit Unterstützung durch eingeladene Coaches
bzw. Mentor/inn/en, ihre Arbeiten
1
in Workshops zu präsentieren und
diskutieren. Die Coaches, die jeweils auch einen Hauptvortrag mit
Überblickscharakter halten, geben
den Jungwissenschaftler/inne/n in
den großzügig bemessenen Diskussionsphasen viele gute Tipps für
ihre Arbeiten. Neben den Workshops und Keynote-Vorträgen gibt
es auch Informationsvorträge zu
aktuellen und wichtigen Themen
der Forschungsorganisation.
Die Geographie-Werkstatt Österreich 2014 fand in Innsbruck mit
den Coaches und Vortragenden
Prof. Elmar Kulke (Berlin, „Globalisierung von Dienstleistungen“),
Prof. Andreas Lang (Liverpool, „The
Antropocene“) und Dr. habil. Christian Steiner (Osnabrück, „Jenseits
der dritten Säule?“) statt. Die Geographie-Werkstatt Österreich 2016
fand in Salzburg mit den Coaches
Prof. Christoph Görg (Klagenfurt/
Wien, „Räumliche Dimensionen
gesellschaftlicher Naturverhältnisse“), Prof. Dagmar Haase (Berlin,
„Konzepte und Modelle sozial-ökologischer urbaner Systeme“) und
Prof. Martin Lindner (Halle-Wittenberg, „Umweltthemen als Herausforderung für die Didaktik“) sowie
den Vortragenden Prof. Thomas
Glade (Wien, zum Thema „Bibliometrie“) und Prof. Andreas Lang
(Salzburg, zum Thema „Forschungsantragswesen“) statt. Die
Liste aller Präsentationen mit den
Präsentationsfolien und Abstracts,
sowie Videos oder Podcasts der
Hauptvorträge findet man auf der
Homepage. Die beiden Veranstaltungen wurden sowohl von den
Teilnehmenden als auch den Vortragenden sehr positiv bewertet und
als äußerst sinnvoll angesehen. Die
Reihe wird sicher im Jahr 2018
fortgesetzt werden.
Weitere Aktivitäten des Geographieverbandes sind Beteiligungen
bei österreichweiten und internationalen Forschungsprojekten und Initiativen. Ein Beispiel dafür ist die
Beteiligung des Geographieverbandes bei der Forschungs-Bildungs-Kooperation
„k.i.d.Z.21-Austria“ (kompetent in
die Zukunft des 21. Jahrhunderts),
in der durch Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler/inne/n, Lehrer/inne/n und Schüler/inne/n das
Bewusstsein von Jugendlichen für
den Klimawandel und seine Folgeerscheinungen gesteigert und ein
Beitrag zur dauerhaften Verankerung von Bildung für Nachhaltige
Entwicklung in den österreichischen
Schulcurricula geleistet werden soll
(kidz.ccca.ac.at). Ein zweites Beispiel ist die Beteiligung bei Aktivitä-
ten zum „International Year of Global Understanding“.
Aktivitäten, die für die nächsten
beiden Jahre geplant sind
In den nächsten Monaten sollen
die Kontakte mit dem VGDH und
der ASG, dem Verband Geographie Schweiz, intensiviert werden.
Es ist auch an einen intensiven
Kontakt bzw. sogar an Kooperationen mit der Österreichischen Geographischen Gesellschaft (ÖGG)
gedacht, die als Herausgeberin der
Fachzeitschrift „Mitteilungen der
Österreichischen Geographischen
Gesellschaft“ und durch einige aktive Fachgruppen eine wichtige Vertreterin der Geographie in Österreich und darüber hinaus ist. Es
sind Gespräche mit dem Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen
Forschung in Österreichs (FWF)
und eventuell der DFG vorzubereiten. Weitere Kontakte sind zur IGU,
zur EUROGEO und anderen Verbänden, die geographienahe Wissenschaften vertreten, aufzubauen.
Es gibt schon sehr gute Kontakte
zum „Verein für Geographie und
wirtschaftliche Bildung“, der die
Fachdidaktik Zeitschrift „GW-Unterreicht“ herausgibt, die über die
Grenzen Österreichs bekannt und
beliebt ist.
Die Akzeptanz moderner Geographie in der Öffentlichkeit zu fördern, ist Anliegen der
Prof. Dr. Frithjof Voss-Stiftung – Stiftung für Geographie.
Um dies nach außen erkennbar zu machen, vergibt sie in regelmäßiger Folge Preise für
herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Geographie.
Der 2008 gegründete Freundeskreis will das Anliegen der Stiftung in organisatorischer
und wirtschaftlicher Hinsicht unterstützen. Sie können ihm dabei helfen, indem Sie
•dem Freundeskreis als Mitglied beitreten (Jahresbeitrag: 100 Euro),
•ihm einmalig oder regelmäßig Spenden, die steuerlich absetzbar sind, zukommen lassen,
•sich bereit erklären, einen Teil Ihres Nachlasses der Stiftung zu überlassen (Ansprechpartner: Prof. em. Dr. Herbert Popp).
Kontakt: Frau Dr. H. Mätzing
Freundeskreis der Prof. Dr. Frithjof Voss-Stiftung – Stiftung für Geographie e. V.
Augsburger Str. 22, 10789 Berlin
[email protected]
www.voss-stiftung.de
Konto Nr. 40 72 625 bei der Deutschen Bank (BLZ: 200 700 24)
2
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Der Vorstand des Geographieverbandes hat sich für die nächsten
Monate auch das Ziel gesetzt, eine
Art Diskussionsplattform für Probleme und Herausforderungen, die
die neuen Curricula des Lehramtsstudiums „Geographie und Wirtschaftskunde“ in Österreich bereiten, zu bilden. Solche Informationen sind sicher auch über die
Grenzen von Österreich hinaus
wertvoll.
Über die Homepage geographieverband.at werden in nächster
Zeit auch Informationen über alle
Curricula im Fach Geographie, die
in Österreich angeboten werden,
und die Forschungsprojekte, die in
den österreichischen geographischen Instituten bearbeitet werden,
abrufbar sein.
Die Geographie-Werkstatt 2018,
die wahrscheinlich in Klagenfurt
stattfinden wird, ist ebenso vorzu-
bereiten, wie Beteiligungen bei
Sommerschulen, einem angedachten österreichweiten Netzwerk für
Doktorand/inn/en und ein Auftritt
beim DKG 2017 in Tübingen.
Ein umfangreiches Arbeitsprogramm steht dem Geographieverband in den nächsten Monaten ins
Haus. Wir werden uns bemühen,
einen Beitrag zur Verbreitung des
Wissens aus und über die österreichische wissenschaftliche Geographie zu leisten, Informationsaustausch und Kooperationen zwischen den geographischen Institutionen in Österreich und darüber hinaus anzubahnen und Nachwuchsförderung durch Information und
Vernetzung zu betreiben. Wenn Sie
persönlich Interesse an einigen der
angesprochenen Aktivitäten und Ereignissen haben, melden Sie sich
bitte bei einem der Vorstandsmitglieder oder unter „mail@geogra-
phieverband.at“ und wir nehmen
Sie gerne in unseren Mailverteiler,
über den Sie Neuigkeiten und Informationen zu aktuellen Ereignissen in der österreichischen Geographie bekommen, auf.
Der Vorstand des Verbandes der
Wissenschaftlichen Geographie
Österreichs wünscht dem VGDH
und allen seinen Mitglieder/inne/n
weiterhin viel Erfolg, alles Gute und
wir freuen uns auf ein nächstes
Treffen im Rahmen der großen Familie aller Geographinnen und
Geographen.
Peter Mandl
■ Mitte il ungen d es VG DH
Liebe Mitglieder des VGDH,
der VGDH hat eine neue Satzung.
Das Amtsgericht Bonn hat mit Wirkung vom 3. Februar 2016 die
Neufassung der Satzung, wie sie
anlässlich der Mitgliederversammlung am 30. September 2015 in
Berlin beschlossen wurde, in das
Vereinsregister eingetragen. § 1
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
wurde entsprechend dem Protokoll
beibehalten und lautet „Der Name
des Verbandes ist „Verband der
Geographen an Deutschen Hochschulen“. Der Verband hat seinen
Sitz in Bonn und ist im Vereinsregister eingetragen“ und nicht wie im
Rundbrief 257, S. 9, vom Dezember 2015 veröffentlicht „Verband
der Geographen an Deutschen
Hochschulen“, abgekürzt VGDH.
Der Verband hat seinen Sitz in
Bonn und ist im Vereinsregister eingetragen.“ Sie finden die Neufassung auf der Homepage des
VGDH (http://vgdh.geographie.
de/satzung/). Zudem gab es keine
Einwände bzgl. des Protokolls.
Paul Gans
3
■ Mitteil ungen von Ver b änd en
und I nstitutionen
International Year of Global Understanding: Eröffnungsfeier in Jena
Das International Year of Global
Understanding (IYGU) wurde
am 2. Februar 2016 in Jena feierlich eröffnet.
Das internationale Themenjahr
IYGU, ausgerufen von den drei
Weltdachverbänden International
Council for Science (ICSU), International Social Science Council
(ISSC) und International Council
for Philosophy and Human Sciences (CIPSH), hat zum Ziel, eine
neue Perspektive auf den eigenen
Alltag, auf das alltägliche Handeln
zu entwickeln, indem lokale Lebensweisen in einem globalen Zusammenhang gedacht werden. Es
soll dazu beitragen, ein besseres
Verständnis der vielfältigen wechselseitigen Verflechtungen zwischen
Lokalem und Globalem zu fördern
und so Voraussetzungen dafür zu
schaffen, dass Maßnahmen auf lokaler Ebene zur Bewältigung globaler Herausforderungen eher akzeptiert werden. Das IYGU soll die
Unterstützung für politische Initiati-
ven anregen, die sich beispielsweise dem Klimawandel, der Ernährungssicherheit oder der Gleichstellung der Geschlechter annehmen.
Das Engagement der drei Weltdachverbände dient dem Anliegen,
eine weltweite Zusammenarbeit der
Natur- (ICSU), Sozial- (ISSC) und
Geisteswissenschaften (CIPSH) zu
fördern. Politische Initiativen und
Forschungsprojekte zur Bearbeitung von globalen Herausforderungen, wie z. B. dem Klimawandel,
der Ernährungssicherheit oder der
Migration, sollen angeregt werden.
Das International Year of Global
Understanding beruht auf einer Initiative der Internationalen Geographischen Union (IGU) und wurde
von Prof. Dr. Benno Werlen vom
Geographischen Institut der Universität Jena initiiert. Weiterhin hat
das IYGU zum Ziel, die Bedeutung
kulturell unterschiedlicher Herangehensweisen an das Thema der globalen Nachhaltigkeit in das allgemeine Bewusstsein zu rufen. Um
dies zu erreichen, stehen insbesondere drei Bereiche im Fokus – Information, Bildung und Forschung
–, innerhalb derer eine Reihe von
Aktivitäten geplant sind. Diese Akti-
vitäten werden weltweit von mehr
als 50 sogenannten Regional Action Centers konzipiert und umgesetzt.
Vor der feierlichen Eröffnung
fand eine Pressekonferenz mit Prof.
Dr. Klaus Töpfer, einem der Schirmherren des IYGU, statt. Anschließend versammelte sich ab 14 Uhr
eine internationale Schar von Gästen im Volkshaus Jena zur Eröffnungszeremonie. Durch das Programm führte Volker Wieprecht vom
Berliner Radio 1. Nach der Begrüßung durch den Generalsekretär
des IYGU, Prof. Dr. Benno Werlen,
folgten eine Reihe von Ansprachen:
Prof. Walter Rosenthal (Deutschland), Präsident der Friedrich-Schiller-Universität; Wolfgang Tiefensee
(Deutschland), Wirtschafts- und
Wissenschaftsminister von Thüringen; Vladimir Kolossov (Russland),
Präsident der Internationalen Geographischen Union (IGU); Adama
Samassékou (Mali), International
Council for Philosophy and Human
Sciences (CIPSH); Mathieu Denis
(Kanada), International Social Science Council (ISSC); Martin Viesbeck (Deutschland), International
Council for Science (ICSU); Paul
Pressekonferenz mit Prof. Dr. Klaus Töpfer (Mitte)
Foto: T. Trumpp
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April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Prof. Dr. Benno Werlen (Uni Jena) und Volker Wieprecht (Radio1) führten durch das
Programm
Foto: T. Trumpp
Srivastava (Indien), Future Earth: Research for Global Susatainability
(ICSU/ISSC). Alle Redner waren
sich einig darin, dass die Zeit reif
ist, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften zusammenzubringen,
um die drängenden und komplexen
Probleme der Gegenwart anzugehen. Das IYGU leistet dafür einen
wichtigen Beitrag. Darüber hinaus
wurde betont, dass neben einer intensiveren Vernetzung verschiedeBegrüßung durch Wolfgang Tiefensee
Foto: T. Trumpp
ner wissenschaftlicher Disziplinen
ein verstärkter Dialog zwischen
Wissenschaft und Gesellschaft ausschlaggebend ist, um wissenschaftliche Erkenntnisse einem breiten
Publikum zugänglich zu machen.
Nur so kann ein gemeinsames
„global understanding“ erreicht
werden, das einen Wandel des alltäglichen Handelns im Sinnen globaler Zusammenhänge herbeiführt
und unterstützt.
Nach den Begrüßungsansprachen folgte der Eröffnungsvortrag
von Prof. Dr. Klaus Töpfer, dem
ehemaligen Bundesumweltminister
und Exekutiv-Direktor des Umweltprogramms der UN (UNEP). Er
sprach zum Thema „Neun Milliarden Menschen im Anthropozän.
Herausforderungen für das International Year of Global Understanding“. Er betonte die Relevanz des
Themenjahres für ein besseres Verständnis von Prozessen, welche im
Zeitalter der Globalisierung stattfinden. Er hob hervor, wie wichtig es
ist, wissenschaftliche wie technologische Erkenntnisse und Errungenschaften mit Ethik und Moral zu
verknüpfen, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen sowie die
Begrüßung durch Vladimir Kolossov
Foto: T. Trumpp
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
5
Begrüßung durch Adama Samassékou
Foto: T. Trumpp
Möglichkeiten zu schaffen, andere
Wertvorstellungen verstehen zu lernen und in Dialog zu treten, ohne
die eigenen Werte in Frage zu stellen.
Nach einer kurzen Pause folgte
eine Reihe von Keynote-Präsentationen, die schlaglichtartig viele thematische Facetten beleuchteten, die
in Zusammenhang mit den Zielsetzungen des IYGU stehen:
Anantha Duraiappah (Malaysia),
Direktor des UNESCO Mahatma
Begrüßungsrede von Prof. Dr. Klaus Töpfer
Foto: T. Trumpp
Gandhi Instituts, Neu Delhi: „Der
Zwang der Pädagogik: Über den
Wandel von Denkweisen, um Ziele
nachhaltiger Entwicklung zu erreichen“. In seinem Vortrag argumentierte Anantha Duraiappah damit,
dass ein Erreichen der Sustainable
Development Goals (SDGs) nicht
durch die Schaffung eines allgemeinen Konsens zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Welt
möglich ist, sondern nur durch das
Erzeugen eines Dialogs, um ein
besseres Verständnis der verschiedenen Perspektiven auf gemeinsame Herausforderungen zu erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen,
sollte ein Bildungs- und Erziehungssystem entwickelt werden, das
Schüler(innen) dazu befähigt, an
diesem Dialog teilzuhaben und zu
mündigen „agents of change“ zu
werden.
Jack Dangermond (USA), Gründer
und CEO von ESRI: „Die Leitidee
des International Year of Global
Understanding: Unsere Welt wird
zur immer größeren Herausforderung“. In seinem Vortrag, der vorab
aufgezeichnet und per Video eingeKeynote Anantha Duraiappah
Foto: T. Trumpp
6
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Keynote Amanda Machin
Foto: T. Trumpp
spielt wurde, beschrieb Jack Dangermond die Wichtigkeit raumbezogener Perspektiven und Daten für
das Verstehen der eigenen Lebenswirklichkeit in globalen Zusammenhängen. Er betonte, dass jeder Tätigkeit das „Verstehen“ vorausgeht,
und das Verständnis deshalb eine
wichtige Voraussetzung dafür ist,
Wandel herbeizuführen. Vor diesem
Hintergrund hob er die Relevanz
der Geographie im Allgemeinen
und des IYGU im Speziellen hervor.
Abgerundet wurde der Vortrag
durch zahlreiche Anwendungsbeispiele raumbezogener Daten und
deren Auswertung und Verarbeitung aus Bereichen wie der Entwicklung nachhaltiger Energieressourcen, Verkehrsplanung, Telekommunikation, Stadt- und Regionalentwicklung usw.
Julia Marshall (Kanada), MaxPlanck-Institut für Biochemie, Jena:
„Watching the Earth Breathe“. Julia
Marshall nannte in ihrem Vortrag
den Klimawandel die wahrscheinlich größte Herausforderung des
Jahrhunderts. Sie beschrieb die
weltweiten Bemühungen, um ein
Verständnis des Klimawandels und
den damit zusammenhängenden
Kohlenstoff-Aufnahmeprozessen
durch die Ozeane und die Landbiosphäre zu erlangen. Sie betonte,
dass es bereits bemerkenswerte
Beispiele für internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich gibt,
dass für ein umfassendes Verständ-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
nis eine stärkere globale wissenschaftliche Kooperation jedoch unerlässlich ist.
Nico Stehr/Amanda Machin
(Deutschland), Zeppelin Universität
Friedrichshafen: „Governing a
Warmer Planet: Climate Change,
Inequality, and Democracy“.
Amanda Machin untersuchte in ihrem Beitrag, mit Bezug zur Debatte
um den Klimawandel, das Verhältnis zwischen Wissen und politischen
Ansprüchen. Sie argumentierte,
dass aus einer Lücke zwischen diesen beiden Polen, nämlich den
Fortschritten des Fachwissens einerseits und der Bereitschaft von Individuen, ihr Verhalten zu ändern,
andererseits eine Demokratieverdrossenheit entsteht und untersuchte daraufhin die Frage, warum
trotzdem eine optimistische Sicht
auf die Wirksamkeit großmaßstäblicher sozialer Planungen besteht.
Hartmut Rosa (Deutschland),
DFG-Forschergruppe zu PostWachstumsgesellschaften: „Social
Acceleration and De-Synchronization: Key Concepts for Global Understanding“. In seinem Vortrag argumentierte Hartmut Rosa damit,
dass Wachstum und Beschleunigung inzwischen eher dazu dienen,
einen bestimmten gesellschaftlichen
Status Quo zu erhalten, als diesen
zu verbessern. Dies führt dazu, dass
Fortschrittshoffnungen in den Hintergrund treten und die negativen
Folgen einer zunehmenden Dyna-
misierung immer deutlicher werden: Ökosysteme sind überfordert,
psychische Überforderungen entstehen, politische Systeme geraten unter Druck. Eine Verlangsamung der
Prozesse ist jedoch ohne radikale
ökonomische, politische und kulturelle Transformation nicht möglich.
Allan J. Scott (USA), University of
California, Los Angeles/UCLA:
„Primers for Everyday Life – The
IYGU Publications“. Allan J. Scott
stellte in seinem Beitrag das Publikationsprogramm innerhalb des
IYGU vor. Ziel dieses Programms ist
es, zu bestimmten Themenfeldern
eine Gruppe von Experten unterschiedlicher Disziplinen zusammenzubringen, um diese Themen aus
verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und miteinander zu vernetzen. Im Fokus stehen hierbei die
Wechselwirkungen zwischen lokalem Handeln im Alltag und Auswirkungen dieses Handeln an weit
entfernten Orten sowie die Folgen
individuellen Handelns unter dem
Aspekt globaler Nachhaltigkeit. Die
Themenfelder sind Eating/Drinking/
Surviving, Housing/Working/Urbanizing, Moving/Staying/Belonging, Communicating/Networking/
Interacting, Wasting/Recycling/Preserving und Sports/Entertainment/
Recovering.
Luiz Oosterbeek (Portugal), University of Tomar: „Rolle und Potential der regionalen Aktionszentren
des IYGU“. Luiz Oosterbeek stellte
das Netzwerk der weltweit verteilten
Regionalen Aktionszentren vor. Diese dienen dazu, auf die notwendige
Vielfalt an kulturellen Antworten auf
die vom IYGU angesprochenen
Themen einzugehen. Dadurch wird
die Idee unterstützt, dass eine vernetzte Zusammenarbeit Vielfalt statt
einheitliches Denken voraussetzt.
Helena Henriques (Portugal), University of Coimbra: „Das IYGU Regionalzentrum für Westeuropa in
Mação-Coimbra“. Helena Hen-
7
stellte das Regionale Aktionszentrum für Portugal und Spanien
vor, das vom Instituto Terra e
Memória in Mação und von dem
Geowissenschaftlichen Zentrum der
Universität Coimbra koordiniert
wird. Sie betonte insbesondere die
Zusammenarbeit von Institutionen
und anderen Akteuren aus den Bereichen Bildung, Forschung und
Kommunikation.
riques
Tine Trumpp (Köln), Prof. Dr.
Paul Gans (Mannheim, VGDH)
Weitere Informationen
Die Eröffnungsveranstaltung wurde
aufgezeichnet und kann unter folgenden Links abgerufen werden:
•global-understanding.info/de/resources/pictures-and-videos/
(Website IYGU)
•youtube.com/channel/UCbnAgUgUb9fbLnv-un5tJVw/
videos?view=0&sort=dd&shelf_
id=0 (Youtube)
Außerdem sind weitere Informationen zum International Year of Global Understanding (IYGU), zu Pub-
likationen, geplanten Veranstaltungen, Beteiligungsmöglichkeiten etc.
unter global-understanding.info zu
finden.
■
■ B e richte aus d en 5R- Inst i tu ten
Institut für Landes- und
Stadtentwicklungsforschung (ILS)
Integration im Quartier gestalten
Angesichts der großen Zahl an Geflüchteten stehen insbesondere
Kommunen vor massiven Herausforderungen. Dabei sind nicht nur
Ideen zur unmittelbaren Unterbringung und Versorgung, sondern
langfristige Angebote und Strukturen zur Integration gefordert. Integration geschieht dort, wo Menschen zusammenleben, also in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld.
Städte, Bezirke und Quartiere sind
deshalb als Orte der Integration
sowie als Interventionsraum besonders wichtig. Doch wie können die
Integrationsbedingungen in den
Quartieren und Kommunen langfristig gestärkt und gefördert werden? Dieser Frage geht das ILS in
dem Forschungsprojekt „Gelingende Integration im Quartier“ nach,
das im Auftrag des Ministeriums für
Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung
und Verkehr des Landes NordrheinWestfalen (MBWSV) durchgeführt
wird. Das Forschungsgutachten be-
8
schäftigt sich vor dem Hintergrund
der aktuellen Flüchtlingszuwanderung mit unterschiedlichen wohnbzw. sozialräumlichen Integrationsbedingungen in nordrhein-westfälischen Kommunen.
Ziel des Forschungsgutachtens ist
es, anhand acht ausgewählter Fallbeispiele die aktuellen Herausforderungen und Chancen der Integration von Flüchtlingen in nordrhein-westfälischen Städten zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Quartiersebene gelegt und untersucht, wie
die Handlungsfelder Wohnen und
Unterbringung, Bildung und Arbeitsmarkt sowie Kultur und Sport
den wohnräumlichen und sozialräumlichen Integrationsprozess begünstigen können. Mit diesem Ansatz wird ein Beitrag für die anwendungsbezogene Forschung sowie
kommunale Praxis geleistet.
Kontakt
Ralf Zimmer-Hegmann
E-Mail: [email protected]
■
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
(IÖR)
IÖR präsentiert Flächenmonitor bei „Woche der Umwelt“ des Bundespräsidenten
Nachhaltige Flächennutzung und
Bodenschutz sind die Themen, mit
denen sich das Leibniz-Institut für
ökologische Raumentwicklung
(IÖR) am 7. und 8. Juni auf der
„Woche der Umwelt“ im Garten
von Schloss Bellevue in Berlin präsentieren wird. Zum fünften Mal
seit 2002 laden der Bundespräsident und die Deutsche Stiftung
Umwelt (DBU) zu der Veranstaltung
ein. 190 Aussteller wurden aus
mehr als 600 Bewerbungen ausgewählt und können ihre Projekte Anfang Juni vorstellen.
Das IÖR wird bei der „Woche
der Umwelt“ 2016 seinen „Monitor
der Siedlungs- und Freiraumentwicklung (IÖR-Monitor)“ präsentieren. Dieser deutschlandweite Flächenmonitor unterstützt Städte und
Regionen dabei, sich nachhaltig zu
entwickeln. Flächendeckend für
ganz Deutschland stellt der IÖR-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Monitor hochauflösende, räumlich
und zeitlich vergleichbare Informationen zu Flächenverbrauch, Versiegelungsgrad, Grünflächenanteil
und anderen flächenrelevanten
Themen bereit. Die Dienstleistung
steht nicht nur Fachleuten, sondern
jedem Bürger und jeder Bürgerin
kostenfrei im Internet zur Verfügung.
Der Flächen-Monitor des IÖR ist
eines von 190 Projekten, die sich
am 7. und 8. Juni in Berlin präsentieren können. Eine durch das Bundespräsidialamt berufene Jury hatte
aus mehr als 600 Bewerbern diejenigen Projekte ausgewählt, die sich
besonders durch Qualität, Innovation und Modellhaftigkeit auszeichnen. Anfang Juni haben wieder
tausende Besucher Gelegenheit,
sich im Garten von Schloss Bellevue über die ausgewählten Projekt
und Ideen zu informieren. Die
„Woche der Umwelt“ 2012 hatten
rund 15.000 Interessierte besucht.
Parallel zur Ausstellung zu den
Fachthemen Klimaschutz, Energie,
Ressourcen, Boden und Biodiversität, Mobilität und Verkehr, Bauen
und Wohnen erwartet die Besucher
ein vielfältiges Vortrags- und Diskussionsangebot.
Weitere Informationen
ioer-monitor.de/
woche-der-umwelt.de/2523.html
Kontakt
Gotthard Meinel
E-Mail: [email protected]
■
Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
Projekt zur internationalen
Geschichte der Geographie
gestartet
Am 5. Februar 2016 wurde im
Leibniz-Institut für Länderkunde in
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Teilnehmer des Auftaktworkshops zur internationalen Geographiegeschichte in den Magazinräumen des IfL, dem Aufbewahrungsort des IGU-Archivs. Von links: Ronald F. Abler, Jacobo
García-Álvarez, Stephan Pietsch, Michael Heffernan, Bruno Schelhaas, Heinz Peter Brogiato
Foto: P. Wittmann
Leipzig die IGU Sesquicentennial/
Centennial Task Force gegründet.
Zum Auftaktworkshop kamen Vertreter des IGU-Vorstands, der IGUKommission Geschichte der Geographie und des IfL zusammen, um
erste inhaltliche und organisatorische Details einer zukünftigen Geschichtsschreibung der internationalen Geographie zu diskutieren.
Die Internationale Geographische Union (IGU) feiert 2022 den
100. Geburtstag. Bereits ein Jahr
vorher ist Gelegenheit, an den ersten Internationalen Geographenkongress 150 Jahre zuvor in Antwerpen 1871 zu erinnern. Die bevorstehenden Jubiläen sind der äußere Anlass, das Projekt einer neuen wissenschaftshistorischen und
kritischen Geschichtsschreibung der
Internationalen Geographiekongresse, der IGU und der internationalen Geographie allgemein anzustoßen.
Nach der Begrüßung des gastgebenden IfL (Ute Wardenga) und des
IGU-Präsidenten Vladimir Kolossov
(Moskau) gab Jacobo García-Álvarez (Madrid), der Vorsitzende der
IGU-Kommission Geschichte der
Geographie, ein ausführliches Einführungsreferat zum Status Quo
und zu möglichen neuen Ideen einer internationalen Geschichts-
schreibung der Geographie. Besonders die Standardwerke von
1972, herausgegeben von Philippe
Pinchemel zum 100. Geburtstag
der Internationalen Geographenkongresse, und von 1996, herausgegeben von Marie-Claire Robic,
Anne-Marie Briend und Mechtild
Rössler zum 125. Geburtstag, sind
wichtige Vorläufer, auf denen eine
neue Publikation aufbauen kann.
Die Arbeitsgruppe stellte nach eingehender Diskussion fest, dass ein
neues Publikationsvorhaben den
Schwerpunkt auf folgende Themen
legen sollte:
•die Internationalisierung der Wissenschaft,
•die Zirkulation von Ideen und die
Paradigmenwechsel der Geographie im 20. und 21. Jahrhundert,
•Sprachen und Begriffe,
•Interdisziplinarität, Abgrenzung,
Anschlussfähigkeit und Fremdwahrnehmung der Geographie,
•Geopolitik und das „Nord-SüdGefälle“ sowie ihr Einfluss auf die
internationale Fachentwicklung,
•und selbstverständlich die vielfältigen fachinhaltlichen und wissenschaftspolitischen Aktivitäten
der IGU in den unterschiedlichen
Phasen ihrer Geschichte.
Neben der Erarbeitung der Publikation wird eine weitere und ergän-
9
zende Aufgabe der Arbeitsgruppe
in der Erhebung von Interviews liegen. Hierzu ist geplant, wichtige
Zeitzeugen der Geographie und
der internationalen Wissenschaft,
etwa ehemalige Funktionäre der
IGU, der Nationalkomitees und
verschiedener IGU-Kommissionen,
aber auch ganz bewusst ausgewählte Nicht-Geographen zu befragen. Die ersten Interviews sollen
bereits im August am Rande des
IGC in Peking realisiert werden.
Die zukünftige Arbeit ist besonders auf die im IGU-Archiv überlie-
ferten Quellen angewiesen. Der
Verbandsnachlass befindet sich seit
2013 im IfL in Leipzig und wird
derzeit erschlossen. Für das nun
gestartete Vorhaben können somit
zahlreiche originale und erstmalig
greifbare Dokumente genutzt werden. Die Zusammenarbeit zwischen
IGU-Vorstand, den Experten der
IGU-Kommission Geschichte der
Geographie, dem Leipziger Archiv
für Geographie und dem IfL-Forschungsbereich Geschichte der
Geographie ist daher eine solide
und vielversprechende Basis für das
Projektvorhaben. Ein zweites Arbeitstreffen der Task Force ist für
Ende 2016 oder Anfang 2017 vorgesehen.
Bruno Schelhaas (Leipzig)
■
■ Fors ch ung sforu m
Eingrenzen, zulassen oder
verstärken? Praktiken im
Umgang mit „Unsicherheit“
bei der Organisation kreativer Prozesse
Wirtschaftswissenschaftler von der
Freien Universität Berlin koordinieren ab Sommer 2016 eine DFGForschergruppe, die der Frage auf
den Grund gehen soll, inwieweit
kreative Prozesse in der Kunst und
der Wissenschaft organisiert werden können. Die Gruppe mit dem
Titel „Organisierte Kreativität –
Praktiken zur Induzierung von und
zum Umgang mit Unsicherheit”
vereint Forscher von Universitäten
in Berlin, Duisburg-Essen, Frankfurt
(Oder), Innsbruck und Linz – die
wirtschaftsgeographische Perspektive auf diese nur interdisziplinär zu
bearbeitende Fragestellung wird
durch Prof. Dr. Gernot Grabher
(HCU Hamburg) und Prof. Dr. Oliver Ibert (IRS Erkner) vertreten.
Es ist kaum übertrieben zu behaupten, dass heutzutage ein „kreativer Imperativ“ herrscht. Nicht
nur Individuen und Unternehmen,
sondern auch ganze Städte, Regionen oder Nationen sollen kreativ
sein. Während kurz nach der Jahrtausendwende vor allem die Kultur-
10
und Kreativwirtschaft als Wachstumsmotor für rohstoffarme Industrienationen propagiert wurde, geht
es heute um Kreativität auf allen
Ebenen und in allen Lebenslagen;
gleichsam als Antwort auf eine zunehmend komplexe, unsichere
Welt. Vom Bild des kreativen Genies als Ausnahmeerscheinung
muss man sich dabei verabschieden. Gleichzeitig ist unser derzeitiges Wissen über das Entstehen von
Kreativität noch stark in der individual- und gruppenpsychologischen
Forschung verankert. Die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert nun eine interdisziplinäre Forschergruppe (FOR 2161), die sich
zum Ziel gesetzt hat, eine „Theorie
der organisierten Kreativität“ zu
entwickeln, mit knapp 2 Mio. Euro.
Als Sprecher der Forschergruppe
fungiert Prof. Dr. Jörg Sydow (FU
Berlin).
Der gemeinsame Rahmen der
Forschergruppe, an der Management- und Organisationswissenschaftler, Soziologen und Wirtschaftsgeographen beteiligt sind,
besteht vor allem aus zwei Elementen. Theoretisch fokussieren die
Projekte insbesondere auf die Frage, inwieweit die zwangsläufig mit
kreativen Prozessen einhergehende
Unsicherheit absichtsvoll gestaltet
und gesteuert werden kann. Dabei
muss u.a. geklärt werden, ob – und
in welchen Phasen – mehr oder
weniger Unsicherheit Kreativität befördert. Dieser gemeinsame Fokus
auf Unsicherheit ergibt sich aus der
organisationstheoretischen Fundierung der beteiligten Forscherinnen
und Forscher. Das Gestalten von
Unsicherheit wird als ein wesentlicher Grund dafür gesehen, warum
organisiert wird und zum Beispiel
Organisationen und interorganisationale Netzwerke überhaupt existieren. Zugleich stellt das bewusste
Gestalten von Unsicherheit, also
das Tolerieren oder sogar gezielte
Fördern von Unsicherheit einen wesentlichen aber noch wenig verstandenen Mechanismus dar, wie
Kreativitätsprozesse überhaupt für
bewusstes Organisieren zugänglich
gemacht werden können. Empirisch untersuchen alle Teilprojekte
Kreativprozesse in der Musik- und
der Pharmaindustrie in verschiedenen Regionen in Deutschland mit
einem vergleichenden Ansatz.
Die Teilprojekte der Forschergruppe werden von interdisziplinären Teams geleitet. Die wirtschaftsgeographische Expertise zu den
räumlichen Bedingungen von Krea-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
tivität kommt dezidiert in zwei der
fünf Teilprojekten der ersten Förderperiode zum Tragen: Prof. Dr. Gernot Grabher, Leiter der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalökonomie
an der HafenCity Universität Hamburg, leitet in Kooperation mit Prof.
Dr. Jörg Sydow (FU Berlin, Management) sowie Prof. Dr. Elke
Schüssler (Universität Linz, Management) das Teilprojekt „Organizing
Temporary Co-Presence to Induce
and Cope with Uncertainty in Creative Processes“; Oliver Ibert, Leiter
der Forschungsabteilung Dynamiken von Wirtschaftsräumen am
Leibniz-Institut für Raumbezogene
Sozialforschung (IRS) und Professor
für Wirtschaftsgeographie an der
FU Berlin leitet in Kooperation mit
Prof. Dr. Gregory Jackson (FU Berlin, Management) das Teilprojekt
„Governance of Creativity: Distributing Uncertainty in Collaboration
Practices”.
In einer zweiten, sich im Erfolgsfall anschließenden 3-jährigen Förderphase sind drei weitere Projekte
mit Beteiligung der Geographie zur
Vertiefung der Thematik geplant.
Weitere Informationen
wiwiss.fu-berlin.de/forschung/organized-creativity/index.html
Kontakt
Gernot Grabher
E-Mail: [email protected]
Oliver Ibert
E-Mail: [email protected]
■
Special Issue and Workshop on
Resistance and New Movements in the Urban
The special issue aims to investigate processes, projects and (new)
terrains of resistance in the urban.
Urban social movements striving
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
for environmental and climate justice, energy democracy or “the
right to the city” have emerged all
around the world. They oppose
against the privatization, commercialization and commodification of
nature, public spaces and infrastructure. They share the idea of
creating new urban commons and
democratic forms of controlling
them (be that water and energy
re-municipalization, urban gardening, repair cafés, do-it-yourselfand-with-others initiatives, fab labs,
new types of housing etc.). As such
resistance is only one characteristic
of these (new?) social movements –
a second one is their aim for
changing and transforming the socio-ecological system fundamentally through new urban imaginaries.
Thirdly these social movements address often simultaneously the immediate environmental condition
and the underlying societal relations with nature including questions of power and justice.
Various research domains such
as critical Sustainability Science,
Political Ecology, Critical Geography, Social Ecology and Political
Science have recently grasped
these developments that offer alternative ways to cope with social-ecological crises under keywords like “social-ecological transformation from below” and
“democratization of societal relations with nature”. However, a
comparative and synergistic analysis of these contemporary struggles
of resistance is still missing.
Therefore, the special issue will
not only address processes of resistance and transformative change
in the urban and discuss case studies but reflect in a systematic way
on common features of and differences between these movements:
What are conditions and causalities
for their constitution and specific
achievements in respect to transformative change? (How) do they
conceptualize and ultimately shape
societal relations with nature and
what kind of strategies do they employ? (How) do they engage with
social, environmental and ecological justice? What are the main obstacles they face? Are these contemporary urban movements really
new? And finally we like to investigate if an analytical focus on urban
movements is theoretically and empirically justified.
We invite empirical as well as
theoretical contributions to the outlined topic.
As a crosscutting initiative we
also aim at developing a joint theoretical-analytical paper together
with the contributing authors of the
special issue that lays down an analytical framework, and contrasts
different approaches and conceptualizations. Therefore, a workshop
of all authors is being planned for
autumn 2016 to discuss all the
papers and to review key characteristics of the analyzed movements.
The special issue will be published in a peer-reviewed Journal
such as Sustainability or Ecology
and Society.
Our timeline is as follows:
15th of March
Abstract: 300 words – please send
to both:
Antje Bruns
E-Mail: [email protected]
Daniela Gottschlich
E-Mail: [email protected]
15th of April
Notification of Paper Acceptance
mid of October
Full Paper Submission:, 8,000
words
November 2016
Author’s Workshop
Kontakt
Prof. Dr. Antje Bruns
E-Mail: [email protected]
Dr. Daniela Gottschlich
E-Mail: [email protected]
■
11
■ Tagunge n
Ankündigungen
Wohnen für Alle?! Wissenschaftliche Perspektiven
auf Architektur, Planung
und Politik
12.–13.5.2016, Weimar
Im Anschluss an die globale Finanzkrise von 2008 sind Mieten
und Wohnungspreise insbesondere
in prosperierenden Metropolregionen, Großstädten und Universitätsstädten deutlich gestiegen. Für einkommensschwache Haushalte und
zum Teil selbst für Mittelschichten
wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu
finden. Vor diesem Hintergrund
analysiert die Konferenz „Wohnen
für alle?! Wissenschaftliche Perspektiven auf Architektur, Planung
und Politik“ die Gründe für die
Wiederkehr der Wohnungsfrage
und fragt nach möglichen Strategien für eine nicht-profitorientierte
Wohnraumversorgung und eine Realisierung bezahlbaren Wohnraums
für alle. Explizit soll dabei ein interdisziplinärer Dialog ermöglicht
werden, der gestalterische ebenso
wie gesellschaftliche Lösungsansätze in den Blick nimmt. Das zweitägige Programm bringt Beiträge aus
Architektur, Geographie, Politikwissenschaften, Soziologie und Stadtplanung zusammen, die in fünf
Workshops zu den folgenden Themen diskutiert werden: Globalisierung, Europäisierung und nationale
Wohnungspolitiken (1), Kommunale Strategien für bezahlbaren
Wohnraum (2), Architektur, Stadt
und bezahlbarer Wohnraum (3),
Alternativen für einen nicht-profitorientierten Wohnungsbau (4) und
soziale Kämpfe für ein „Recht auf
Wohnen“ (5). Am Abend des 12.
Mai lädt die Internationale Bauausstellung Thüringen alle
12
Teilnehmer(innen) der Konferenz
vor Ort in Weimar zu einem IBA
Salon ein.
Programm
Donnerstag, 12. Mai 2016
12:30 Uhr
Eröffnung
12:40 Uhr
Eröffnungspanel: Die Rückkehr der
Wohnungsfrage
Barbara Schönig (Bauhaus-Universität Weimar): Bezahlbarer
Wohnraum und Stadtentwicklung in Deutschland: Methodische und normative Fragen
Susanne Heeg (Goethe Universtität
Frankfurt): Finanzialisierung, Responsibilisierung und Stadtentwicklung
Susanne Frank (Technische Universität Dortmund): Aufwertung
und gesellschaftlicher Wandel
14:30 Uhr
Panel 1: Globalisierung, Europäisierung und nationale Wohnungspolitiken
Bernd Belina (Goethe Universität
Frankfurt): The Global Housing
Crisis: Affordable housing in the
context of contemporary capitalism
Kathleen Scanlon (London School
of Economics): Social Housing
in Europe
Darinka Czischke (Delft University of
Technology): EU-regulation and
social housing: France, Netherlands, and Sweden
16:30 Uhr
Panel 2: Kommunale Strategien für
bezahlbaren Wohnraum
Sebastian Schipper (Goethe Universität Frankfurt) & Joscha Metzger (Universität Hamburg): Postneoliberale Strategien für bezahlbaren Wohnraum? Aktuelle
wohnungspolitische Ansätze in
Hamburg und Frankfurt am
Main
Christina Pachaly (Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin): Das Berliner Modell
der kooperativen Baulandentwicklung
Christoph Reinprecht (Universität
Wien): Kommunale Strategien
für bezahlbaren Wohnraum in
Österreich/Wien
20:00 Uhr
Die Internationale Bauausstellung
Thüringen lädt zum IBA Salon
Freitag, 13. Mai 2016
9:00 Uhr
Panel 3: Architektur, Stadt und bezahlbarer Wohnraum
Max Welch-Guerra (Bauhaus-Universität Weimar): Das Bauhaus
und die Bezahlbarkeit des Wohnens. Ein nüchterner Blick zurück
Hans Drexler (Technische Universität Darmstadt): Affordable Living: Strategien für bezahlbaren
Wohnraum
Margrit Hugentobler (ETH Zürich):
Schweizer Strategien für bezahlbaren Wohnraum
Jutta ALBUS (Universität Stuttgart):
Vorfabrikation und Potentiale
Industrieller Bauweisen im Kostengünstigen Wohnungsbau
11:00 Uhr
Panel 4: Neue Gemeinnützigkeit im
Wohnungswesen (Podiumsdiskussion)
Andrej Holm (Humboldt Universität
Berlin): Neue Gemeinnützigkeit:
Potentiale und Risiken für eine
soziale Wohnungsversorgung
Bernd Hunger (Bundesverband
deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW)):
Gemeinnützigkeit: Chancen
und Probleme aus Sicht der
Wohnungswirtschaft
13:00 Uhr
Panel 5: Alternativen für einen
nicht-profitorientierten Wohnungsbau
Tobias Bernet (Max-Planck Institut
für Bildungsforschung Berlin) &
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Ivo Balmer (Universität Bern):
Bezahlbares Wohnen „von unten“? Potentiale und Probleme
nicht-profitorientierter Wohnprojekte
Andreas Wirz (INURA, Wohnbaugenossenschaften Zürich): Zürich als Labor für den gemeinnützigen Wohnungsbau
Sabine Horlitz (Humboldt Universität Berlin): Community Land
Trusts
Katrin Lompscher (Vorstand Hermann-Henselmann Stiftung): Titel
folgt
15:15 Uhr
Panel 6: Soziale Kämpfe für ein
‚Recht auf Wohnen‘
Lisa Vollmer (Bauhaus-Universität
Weimar): Die Berliner Mieter_
innenbewegung. Am Ende eines
Protestzyklus oder noch lange
nicht fertig?
Anne Vogelpohl (Universität Hamburg): Zwischen Recht auf Stadt
und Bündnis für das Wohnen –
Neue Wohnungspolitiken in
Hamburg
Norma Brecht (Stadt für alle Leipzig): Keine Bewegung? Recht
auf Stadt und Entwicklungen
des Wohnungsmarktes in Leipzig
Elodie Vittu (Bauhaus-Universität
Weimar): Angespannter Wohnungsmarkt und Geburt eines
Protestes in Jena, Thüringen
16:45 Uhr
Schlussworte
Anmeldung
Bei Fragen und Anmerkungen zur
Konferenz wenden sie sich gerne
an
Justin Kadi
E-Mail: [email protected]
Anmelden kann man sich online
bis zum 19. April 2016 unter:
uni-weimar.de/de/architektur-undurbanistik/institute/ifeu/forschungresearch/wohnen-fuer-alle/
Barbara Schönig, Sebastian
Schipper, Justin Kadi
■
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Migration Bridging Economies: (Re-)Migrants in the
German-Turkish Innovation
Network
19.5.2016, Osnabrück
Migration flows between Germany
and Turkey have been discussed in
the political, scientific and public
arena for many years. While the
debate originally focused on Turkish workers in Germany, a recent
shift can be observed that can be
attributed to a rising number of
people migrating from Germany to
Turkey. In this context, increasing
attention has been paid to the emigration of highly qualified second
and third generation descendants
of Turkish immigrants to Germany.
Even though research on migration
between Germany and Turkey has
been conducted in various academic fields, up to now, only little is
known about the economic effects
of highly-skilled return migrants of
Turkish origin.
The conference aims at addressing this gap by bringing together
researchers from different disciplines studying this phenomenon,
such as geography, sociology, economics and migration studies, but
also company representatives and
highly-qualified people of Turkish
origin. Three thematic sessions will
deal with the potentials that highly
qualified return migrants can create
for the German-Turkish economic
relations.
The conference is part of the project “(Re-)Migrants in the German –
Turkish innovation network – identification and communication of potential for science and the economy
– MIDETI” funded by the German
Federal Ministry of Education and
Research (BMBF). Project partners
are Prof. Dr. Martin Franz (Osnabrück University), Prof. Dr. Sebastian Henn (Friedrich Schiller University of Jena), Doç. Dr. Meryem
Kanat Hayir (Yildiz Technical University Istanbul), Dr. Ilkay Südas (Ege
University İzmir), and Doç. Dr. Nuri
Yavan (Ankara University).
Program
8:30 a.m.
Registration
9:00 a.m.
Opening Session
Prof. Dr. Wolfgang Lücke (Osnabrück) (solicited): Welcome and
opening remarks
9:10 a.m.
N.N., German Aerospace Center:
German-Turkish Cooperations
in the Field of Research and Innovation
9:20 a.m.
Prof. Dr. Martin Franz (Osnabrück)
& Prof. Dr. Sebastian Henn
(Jena): Migration Bridging
Economies: The MIDETI-Project
Session I – Migration and Innovation: Theoretical and Empirical Perspectives
9:30 a.m.
Dr. Yaşar Aydın, (Hamburg): Transnational Migration between
Germany and Turkey
10:00 a.m.
Prof. Dr. Sebastian Henn (Jena) and
Dr. Ilkay Südaş, (Ege University):
Migrants between Germany and
Turkey: New Argonauts?
11:00 a.m.
Dr. Dominik Hartmann (Hohenheim): International Innovation
Networks and Knowledge Migration: The German-Turkish
nexus
11:30 a.m.
Prof. Dr. Eberhard von Einem (Berlin): Knowledge Transfer via
Re-Migration: Germany –Turkey
Session II – MIDETI Project Results
1:00 p.m.
Philip Müller (Osnabrück): (Re-)Migrants in the German-Turkish Innovation Network – Characteristics, Functions and Impacts
1:30 p.m.
PhD students (Ankara); Master students (Osnabrück): Results of
Young Researcher Activities
Session III – Panel Discussion
2:30 p.m.
Discussants:
Dr. Ediz Bökli (Turkvita) (solicited)
Deniz Fıçıcıoğlu (Kitchen Stories)
(solicited)
Prof. Dr. Andreas Pott (Osnabrück
13
University)
N.N. (German Aerospace Center)
N.N. (Krone Gruppe) (solicited)
Prof. Dr. Sebastian Henn (University
of Jena)
Dr. Ilkay Südaş (Ege University)
Closing Session
4:00 p.m.
Doç. Dr. Nuri Yavan (Ankara): Concluding Remarks
Contact and Registration
Attendance is free of charge.
Please register by April 30, 2016
at the latest by email to
Philip Müller
E-Mail: [email protected].
Further information
mideti.uni-jena.de
■
sungsorientierten Anwenderforum,
bei dem Vertreter aus Wirtschaft,
Verwaltung und Fachfirmen ihre Lösungen vorstellen und austauschen.
Keynotes werden u.a. von Prof.
Jürgen Döllner (Hasso-Plattner-Institut Potsdam), Prof. Christian Killiches (Landesvermessung und
Geobasisinformation Brandenburg)
und Dr. Peter Ladstätter (Ladstätter
Geoinformatik) gehalten. Eine
Round Table Diskussion greift die
Frage „Die Zukunft der Disziplin –
jenseits von Geo?“ auf. Begleitet
wird die Tagung von einer Fachfirmenausstellung, mehreren Workshops sowie Exkursionen.
■
■
INQUA – SACCOM – LOESS
FOCUS GROUP
International Symposium on eolian Dynamics, Paleosols and
environmental Change in Drylands
geoinfo.potsdam.2016
DIE Tagung zu Kartographie und
Geoinformatik
13–16.3.2017 La Oliva, Fuerteventura, Spain
14.–16.06.2016, Potsdam
14
Weitere Informationen
Viele weitere Details sowie ein Link
zur Online-Anmeldungen unter
tu-dresden.de/geo/geographie
Weitere Informationen
Das vorläufige Programm sowie
weitere Informationen zum umfangreichen Beiprogramm sind auf der
Tagungs-Homepage verfügbar.
geoinfo.dgfk.net/
Jochen Schiewe
Vom 14. bis 16. Juni 2016 findet
im Kongresshotel Potsdam die geoinfo.potsdam.2016 statt. Diese Tagung vereint den 64. Deutschen
Kartographentag und die Geoinformatik 2016 und setzt damit die
Kooperation zwischen der Deutschen Gesellschaft für Kartographie
(DGfK) und dem Verein zur Förderung der Geoinformatik in Norddeutschland (GiN) fort, die anlässlich einer gemeinsamen Veranstaltung 2014 in Hamburg sehr erfolgreich begonnen hat.
Diese Tagung spannt die Brücke
vom interdisziplinären Fachkongress, der die Diskussion und Interaktion zu Themen der Kartographie
und Geoinformatik anregen und
verstärken soll, bis hin zum lö-
Mi., 28.09.2016
bis etwa 12:30 Uhr Vortragsprogramm
Mi., 28.09.2016
Nachmittag Halbtagsexkursion
Do., 29.09. und Fr., 30.09.2016
Exkursionen
DEUQUA 2016
Übergänge im Quartär: 38.
Hauptversammlung der DEUQUA (Deutsche Quartärvereinigung) an der TU Dresden
25.–30.9.2016, Dresden
Termine
So., 25.09.2016
Tagesexkursionen, ab 19 Uhr Icebreaker-Party
Mo., 26.09.2016
Eröffnung, Vortragsprogramm und
Postersession
Di., 27.09.2016
Vortragsprogramm, Mitgliederversammlung
We are pleased to invite you to
take part in this conference. It will
take place on Fuerteventura Island
where you are welcome to present
your recent studies in oral or poster
presentation. Furthermore we are
looking forward to having interesting discussions and exchange of
new ideas in a friendly atmosphere.
The conference will last 4 days
starting with two days of oral and
poster presentations and two final
days of field trips. We asked for financial support at the INQUA
Commission on Stratigraphy and
Chronology (SACCOM) to make
participation for early career scientists possible.
We kindly ask you to hand in an
abstract by email (yesmine.trigui@
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
tu-dresden.de). The abstract could
include a meaningful figure, however should not exceed one page.
Please note that time for oral presentations (20 Minutes) is limited
and that the organizing committee
will finally decide about the program flow. We welcome contributions (oral or posters) of early career scientists and young researchers in particular. Please send us the
title and the abstract of your presentation by end of November. We
aim to publish contributions in a
special volume of QI.
Steering committee
Dr. Pierre Antoine (CNRS-Meudon,
Paris, France)
Dr. Constantino Criado (Universidad de la Laguna, Spain)
Dr. Dominik Faust (TU Dresden,
Germany)
Dr. Will Fletcher (University of Manchester, United Kingdom)
Dr. Penélope González-Sampériz
(CSIC Zaragoza, Spain)
Dr. Inmaculada Menéndez-González
(IOCAG, Universidad de Las
Palmas, Spain)
Dr. Joel Ruskin (University of Haifa,
Israel)
Dr. Daniel Wolf (TU Dresden, Germany)
Dr. Yurena Yanes (University of Cincinnati, USA)
Dr. Ludwig Zöller (University of
Bayreuth, Germany)
Accommodation
Under the following websites you
should execute your reservation by
your own:
Casa Vieja (oasiscasavieja.com)
Mahoh Finca Rural (mahoh.com)
The scientific program will start in
the morning of Monday, 13th of
March 2017 in the “Teatro Raiz del
Pueblo” in the village of La Oliva.
Registration fees
As soon as you are registered by
email we will inform you about the
conditions of payment.
80 Euro (including field trip expenses, proceedings, coffee & tea)
50 Euro (young researchers, early
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
career scientists, PhD-students and
escort)
Weitere Informationen und Anmeldung
deuqua.org/2016/03/10/international-symposium-on-eolian-dynamics-paleosols-and-environmental-change-in-drylands/
Kontakt
Yesmine Trigui
E-Mail: yesmine.trigui@tu-dresden.
de
Dominik Faust (TU Dresden) &
Ludwig Zöller (Uni Bayreuth)
■
Dresden Nexus Conference
(DNC)
Ressourcenmanagement-Strategien für die Umsetzung der UNZiele nachhaltiger Entwicklung
17.–19.5.2017, Dresden
Die Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), die Technische
Universität Dresden und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR) veranstalten vom 17. bis 19. Mai 2017
die zweite Dresden Nexus Conference (DNC). Im Zentrum der Tagung im Deutschen Hygiene-Museum steht der Nexus-Ansatz für eine
nachhaltige Entwicklung des Ressourcenmanagements.
Bei der ersten DNC im Jahr
2015 waren mehr als 350 Teilnehmer aus 65 Ländern von allen Kontinenten in Dresden zusammengekommen, um sich über ihre praktischen Erfahrungen bei der Erforschung einer nachhaltigen Entwicklung mit dem sogenannten Nexus-
Ansatz auszutauschen. Nach dem
Start der Agenda der Ziele nachhaltiger Entwicklung durch die Vereinten Nationen im Januar 2016
sind fortschrittliche integrierte und
ganzheitliche Strategien für das
Management der begrenzten Ressourcen unseres Planeten dringender denn je.
Diesen widmet sich die zweite
Dresden Nexus Conference vom
17. bis 19. Mai 2017 unter dem
Titel „Die Ziele nachhaltiger Entwicklung und der Nexus-Ansatz:
Monitoring und Implementierung“.
Internationale Spitzenforscher und
Experten aus Wirtschaft und Politik
diskutieren die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen im
Spannungsfeld zwischen begrenzten Vorkommen und steigender
Nachfrage. Unter den Teilnehmern
sind Vertreter verschiedener UN-Institutionen wie der Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation, des
Umweltprogramms, UN-Habitat,
UNESCO sowie mehrerer Institute
der United Nations University. Darüber hinaus kommen Experten renommierter internationaler Forschungseinrichtungen wie Global
Water Partnership, der International
Hydropower Association, der International Commission on Irrigation
and Drainage, des International
Water Management Institute, des
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ, des Zentrums für
Entwicklungsforschung ZEF und des
Center for Environmental Systems
Research sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) und des Sächsischen
Staatsministeriums für Wissenschaft
und Kunst (SMWK).
Die Ausschreibung zur Konferenz
wird im Frühjahr 2016 veröffentlicht.
Weitere Informationen
dresden-nexus-conference.org
sustainabledevelopment.un.org/
■
15
Berichte
Visuelle Geographien V:
SEHEN – DENKEN – VERMITTELN
Am 26. und 27. November 2015
fand an der Goethe-Universität
Frankfurt die fünfte Tagung der Reihe „Visuelle Geographien“ statt.
Unter dem Titel „SEHEN – DENKEN – VERMITTELN“ hatten es sich
die Veranstaltenden zum Ziel gesetzt, theoretische und praxisgeleitete Ansätze zum Visuellen, zu Bild
und Bildlichkeit in der Forschungspraxis der Geographie/didaktik zu
bündeln und hinsichtlich denkbarer
Bezüge auszuleuchten.
Den inhaltlichen Auftakt zur Tagung bildete die Keynote von Verena Kuni, Professorin für Visuelle
Kultur an der Goethe-Universität
Frankfurt. Sie sprach unter dem Titel „Mental Maps: Sehen – Denken
– Vermitteln“ über künstlerische
Praktiken des Mappings und entwickelte in einem Streifzug durch die
zeitgenössische Kunst „Mental
Mapping“ und „Concept Mapping“
als ästhetisch wie theoretisch diametrale Strategien der Sichtbarmachung von erlebtem Raum.
Ausgehend von dieser ästhetischen Weitung des (geographischen) Blicks bot das sich anschließende Tagungsprogramm Einblicke
in verschiedene abgeschlossene,
laufende und geplante Forschungsprojekte:
Sonja Schwarze stellte im Vortrag
„Der Einsatz von Bildern zur Aufdeckung kulturell bedingt divergierender Raumwahrnehmungen“ ein laufendes Forschungsprojekt vor. Hier
ging es um die Identifikation von
auf Werten und Einstellungen basierenden Raumvorstellungen durch
den unterrichtlichen Einsatz von Bildern.
Sibylle Machat nahm das Publikum mit auf eine Reise durch die
Geschichte von Bildern der Erde.
Unter dem Titel „Der Planet Erde
im amerikanischen Kinderbuch,
1843–2015“ zeigte sie den Einfluss
der ersten Fotografien der Erde aus
dem Weltraum sowie den Erdfotografien der bemannten und unbemannten amerikanischen Weltraummissionen auf die Darstellungen und damit ein neues Bild der
Erde in Kinderbüchern auf.
Marion Plien entwickelte in ihrem
Vortrag „Filmisch imaginierte Geographien Jugendlicher“ eine geographisch, film- und medienwissen-
schaftlich verankerte theoretische
Folie zur Annäherung an ein Verständnis der Bedeutsamkeit von
raumbezogenen Sozialisations- und
Enkulturationsprozessen bei Jugendlichen.
Viktoria Kamuf und Matthias Oppermann stellten in einem Doppelvortrag „Banksy und Biomarkt:
Sichtbarkeiten der Gentrifizierung
in London und Brüssel“ zwei LehrLern-Projekte zum forschenden Umgang mit visuellen Spuren innerstädtischer Veränderungsprozesse
vor – einmal aus der „Innensicht“
einer Studierenden und einmal aus
der „Außensicht“ eines Lehrenden.
Anknüpfend an die Frage zur potentiellen Bedeutsamkeit von Kunst
im öffentlichen Raum richtete Eva
Nöthen in ihrem Beitrag „Erlaubt ist
was stört! Raumkonstruktion durch
ästhetische Intervention“ anhand
von zwei Fallbeispielen den Fokus
auf visuelle Strategien gesellschaftlicher Teilhabe im urbanen Raum.
Erkenntnisse der pädagogischen
Psychologie verweisen auf die
Schwierigkeiten von Lernenden bei
der sinnstiftenden Zusammenschau
von Abbildungen und Texten.
Yvonne Behnke zeigte in ihrem Beitrag am Beispiel einer Eye-Trackinggestützten Studie die „Herausforde-
Unter dem Titel „SEHEN – DENKEN – VERMITTELN“ wurden theoretische und praxisgeleitete Ansätze zum Visuellen, zu Bild und Bildlichkeit
in der Forschungspraxis der Geographie/didaktik gebündelt und hinsichtlich denkbarer Bezüge ausgeleuchtet.
16
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
rungen beim Wissenserwerb mit
Abbildungen in Geographieschulbüchern“ auf.
Beatrice Müller und Alexandra
Budke sprachen zur „Förderung der
Argumentationskompetenz mit Karten“ und stellten eine Studie zur
Wirksamkeit verschiedener Förderinstrumente im Hinblick auf die
kartenbasierte Argumentationskompetenz von Lehramtsstudierenden.
Jeannine Wintzer stellte sich in ihrem Vortrag „Migration als Masseneinwanderung. Sozialräumliche
Narrationen in Wahlplakaten“ aus
(bild)diskursanalytischer Perspektive
der Frage nach der Rolle von Bildern bei der Kommunikation politischer Meinungen.
Tilo Felgenhauer untersuchte mit
seinem Beitrag „Raumbilder der
Gemeinschaft“ an historischen wie
aktuellen Beispielen die Strategien
der Objektivierung und Naturalisierung über-individueller, gesellschaftlich geteilter Bildwelten jenseits eines subjektiven Bilderlebens.
In der Vielfalt der Beiträge zeigte
sich, mit welcher Bandbreite visuellgeographische Perspektiven bereits
in der gegenwärtigen geographischen Forschung verankert sind.
Eine Folgeveranstaltung „Visuelle
Geographien VI“ ist für den Herbst
2016 an der Europa-Universität
Flensburg in Planung. Weitere Informationen folgen.
Weitere Informationen
Abstracts unter
uni-frankfurt.de/47376421/visgeo
Kontakt
Prof. Dr. Antje Schlottmann
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Holger Jahnke
E-Mail: [email protected]
Eva Nöthen
E-Mail: [email protected]
■
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Neue Kulturgeographie
XIII
Integrative Geographien.
Geograph(inn)en und Geographien in Bewegung
Das Institut für Geographie und
Raumforschung der Karl-FranzensUniversität Graz war Ende Januar
Veranstaltungsort der 13. Auflage
der Tagung zur „Neuen Kulturgeographie“ (NKG). Damit überschritt
die Tagung erstmals die nationalstaatlichen Grenzen Deutschlands,
wenn auch der deutsche Sprachraum als Bezugsrahmen erhalten
blieb. Insgesamt nahmen mehr als
120 Personen, Nachwuchswissen­
schaftler­(innen) wie auch „etablierte“ Kolleg(inn)en, an der dreitägigen Veranstaltung teil.
Rahmenthema
Die Grazer NKG-Tagung stand unter dem Rahmenthema „Integrative
Geographien. Geograph(inn)en
und Geographien in Bewegung“.
Ausgangspunkt war die These, dass
das Feld der Neuen Kulturgeographie gegenwärtig eine vielfache
Entgrenzung erfährt und in Bewegung ist.
Diese Entgrenzung lässt sich dabei an unterschiedlichen Dimensionen festmachen: So kann erstens
eine räumliche Entgrenzung konstatiert werden. Die Internationalisierung der Wissenschaften, und somit
natürlich auch die der Kultur- bzw.
der Humangeographie, kann exemplarisch an der steigenden individuellen Mobilität von
Geograph(inn)en im Laufe der akademischen Karriere und in zunehmend global zirkulierenden Ideen,
Konzepten und theoretischen wie
praktischen Ansätzen, die in der
Forschung Anwendung finden, abgelesen werden. Dies verweist auf
eine „kosmopolitische Geographie“, deren Wissensproduktion zunehmend quer und damit entgrenzt
zu nationalen Disziplinkulturen und
auch sprachlich abgegrenzten akademischen Gemeinschaften zu liegen scheint. Geograph(inn)en und
Geographien sind damit räumlich
in Bewegung.
Eine zweite Entgrenzung lässt sich
als disziplinäre Entgrenzung beschreiben, wobei hier auf die zunehmende Auflösung von subdisziplinären Grenzen innerhalb der
Humangeographie hingewiesen
werden soll. Vor allem in Folge des
cultural turns lässt sich heute eine
strikte Trennung von humangeographischen Teildisziplinen (z.B. von
Sozial- und Kulturgeographie) und
von unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären (z.B. das „Politische“ und das „Ökonomische“) immer schwerer argumentieren, eine
intradisziplinäre Entgrenzung zeichnet sich ab und erscheint zur Bearbeitung bestimmter Themen auch
hilfreich zu sein. Geographien sind
damit auch disziplinär in Bewegung.
Die dritte Entgrenzung bezieht
sich schließlich auf eine zentrale
Dichotomie des sozial- und kulturwissenschaftlichen Weltbildes, nämlich auf die Gegenüberstellung von
Human/Nicht-Human und damit
auf die für die Geographie so
spannende Frage nach den Zusammenhängen von physisch-materieller Welt und Mensch, Gesellschaft
und Kultur. Die vermehrte Hinwendung zur Untersuchung „hybrider“
Phänomene, wie beispielsweise
Nahrungsmittel, Tiere und die gebaute Umwelt, verlangt nach konzeptionellen und methodischen Reflexionen über den Status und die
Rolle von Materialität und Körperlichkeit in Bezug auf sozio-kulturelle, räumliche Verhältnisse. Damit
sind Geographien letztlich auch inhaltlich in Bewegung.
Diese drei Entgrenzungen und
Bewegungsmomente lassen sich im
positiven Sinne als konkrete Ansatzpunkte für Integrationsprozesse interpretieren, die uns für eine moderne, „neue“ Kulturgeographie
äußerst nützlich erscheinen: Die Integration nationaler akademischer
Kulturen in das Feld internationaler
Debatten, die gemeinsame Integration der subdisziplinären Perspektiven innerhalb der Humangeogra-
17
Studentische Hilfskräfte bei der Tagungsanmeldung
Foto: Institut für Geographie und Raumforschung, KFU Graz
phie mit Fokus auf die Bearbeitung
aktueller Querschnittsthemen und
die Integration der physisch-materiellen Welt in das Weltbild einer sozial- und kulturwissenschaftlich orientierten Humangeographie. Die
Grazer NKG-Tagung unter dem Titel „Integrative Geographien“ unternahm den Versuch hierzu stimulierende Anregungen zu liefern,
auch wenn das Rahmenthema
nach der Veröffentlichung des Call
for Papers zu Beginn auch einige Irritationen ausgelöst haben mag.
Programm
Die Tagung wurde am Abend des
28.01.2016 mit einem Impulsvortrag von Claudio Minca (Wageningen), mit dem Titel „The cosmopolitan geographer’s dilemma: or, will
national geographies survive neoliberalism?“ eröffnet. In seinem
Vortrag thematisierte Minca die gegenwärtige und zukünftige Situation
nicht-englischsprachiger scientific
communities unter dem Eindruck
einer raschen Internationalisierung
des Wissenschaftsbetriebs, verbunden mit einer Veränderung von Publikationspraktiken und -strategien
sowie Karriereverläufen. Im Fokus
standen dabei speziell Fragen nach
sprachlichen Grenzen, Machtstrukturen innerhalb der Wissenschaften
sowie dem zunehmenden Einfluss
neoliberaler Steuerungsprozesse an
den Universitäten. Mit der Figur des
„cosmopolitan geographers“ war
hier klar der Bezug zu der oben beschriebenen räumlichen Entgren-
zung (kultur-)geographischer Forschung hergestellt.
Die von Claudio Minca aufgeworfenen Thesen und Fragen wurden anschließend im Rahmen einer
Podiumsdiskussion mit vier weiteren
„kosmopolitischen“ Geograph(inn)
en diskutiert. Heike Jöns (Loughborough) konnte dabei neben ihrer
persönlichen deutsch-britischen Migrationserfahrung auf ihre umfangreichen Forschungen zur internationalen Wissenschaftler(innen)mobilität zurückgreifen. Matthew Hannah
Session „Reflexion: Neue Kulturgeographie“
Foto: Institut für Geographie und Raumforschung, KFU Graz
18
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Impulsvortrag mit dem Titel „Kulturgeographische und sozialgeographische Perspektiven in der Geographie heute. Zwei Seiten einer Medaille oder veraltete Distinktionen?“ und anschließende Podiumsdiskussion
Foto: Institut für Geographie und Raumforschung, KFU Graz
(Bayreuth), dessen Karriere von verschiedenen Universitäten in den
USA über Großbritannien nach
Deutschland führte, konnte interessante Perspektiven auf die Situation
im deutschsprachigen Raum beisteuern. Shadia Husseini de Araújo
(Brasilia) brachte den „Globalen
Süden“ in die Diskussion ein, nicht
nur aufgrund ihrer eigenen Migrationsbiographie, sondern vor allem
auch durch ihre Forschungen zu
postcolonial studies und übersetzungstheoretischen Fragen. Und
Ferenc Gyuris (Budapest) konnte
nicht nur wegen seiner ungarischdeutschen akademischen Biographie eine kompetente Einschätzung
anglophoner und westeuropäischer
hegemonialer Strukturen aus Sicht
eines ostmitteleuropäischen Wissenschaftsstandorts beitragen.
Am Freitag starteten die PaperSessions. Insgesamt gab es freitags
und samstags 14 Sessions zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten mit jeweils drei bis vier
Vorträgen. Ebenso stand am zweiten Konferenztag ein Keynote-Vortrag am Programm, für welchen
Stephen Hinchliffe (Exeter) gewon-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
nen werden konnte. Der Vortrag
unter dem Titel „Pathological Lives:
on the cosmopolitics of losing selfassurance“ bezog sich dabei auf
die oben angeführte Frage nach einer inhaltlichen Entgrenzung der
Neuen Kulturgeographie, indem
anhand der Globalisierung von
Krankheitserregern und der Konstruktion von gesundheitlichen Risiken entlang der Schnittstelle
Mensch/Tier die Potentiale einer
verstärkten Berücksichtigung von
„Materialitäten“ in der geographischen Forschung aufgezeigt wurden.
Freitagnachmittag wurden die Paper-Sessions fortgesetzt. Von besonderem Interesse für viele
Tagungsteilnehmer(innen) war dabei eine Sitzung, die sich mit einer
Reflexion des Feldes der Neuen
Kulturgeographie auseinandersetzte
und damit auch Anknüpfungspunkt
zum Rahmenthema der Tagung,
speziell zum Punkt der disziplinären
Entgrenzung bot. Malte Steinbrink
(Osnabrück) und Philipp Aufenvenne (Klagenfurt) präsentierten dabei
eine Netzwerkanalyse auf Grundlage von Zitationsbeziehungen unter
Teilnehmer(innen) der vergangenen
NKG-Tagungen, wobei festgestellt
wurde, dass ein großer Teil der an
den ersten Tagungen teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler­
(innen) inzwischen einen Ruf auf
Professuren erhalten hat. Es wurde
gezeigt, dass die „NKGProfessor(inn)en“ keineswegs periphere, sondern typischerweise eher
zentrale Positionen im (human-)
geographischen Zitationsnetzwerk
einnehmen. Zudem legten die Ergebnisse die Vermutung nahe, dass
es sich bei den Vertreter(inne)n der
Neuen Kulturgeographie und der
Sozialgeographie um die identischen Personen und Netzwerke
handelt.
Zum Ausklang des Tages fand
Freitagabend eine „NKG-Party“
statt, bei welcher die
Teilnehmer(innen) die Gelegenheit
für informelle Gespräche und zum
geselligen Zusammensein bei von
Studierenden aufgelegter elektronischer Musik wahrnahmen.
Am Samstag versuchte, im Anschluss an weitere Paper-Sessions
am Vormittag, eine Podiumsdiskussion auf die im Call for Paper ge-
19
stellte (und oben kurz ausgeführte)
Frage nach einer disziplinären Entgrenzung des Feldes der Neuen
Kulturgeographie weitere Antworten zu finden. Eingeleitet wurde
diese durch einen Impulsvortrag
von Boris Michel (Erlangen-Nürnberg) und Jan-Erik Steinkrüger
(Bonn) mit dem Titel „Kulturgeographische und sozialgeographische
Perspektiven in der Geographie
heute. Zwei Seiten einer Medaille
oder veraltete Distinktionen?“ In ihren Ausführungen stellten sie zusammenfassend die Frage, ob zwischen einer sozialgeographischen
bzw. sozialwissenschaftlichen Perspektive und einer kulturgeographischen bzw. kulturwissenschaftlichen
Perspektive innerhalb der gegenwärtigen Humangeographie Unterschiede in Bezug auf das Erkenntnisinteresse bestehen. Von den
Teilnehmer­(innen) am Podium, die
in kurzen Statements auf diese Frage und den Vortrag reagierten,
wurde ein Denken in feststehenden
Kategorien und Disziplinschubladen abgelehnt. Annika Mattissek
(Freiburg) verwies auf den starken
Einfluss poststrukturalistischen Denkens in der Humangeographie,
welches sowohl sozial- als auch
kulturwissenschaftliche Perspektiven
eint. Marc Boeckler (Frankfurt am
Main) betonte mit Bezügen auf die
englischsprachige Humangeographie deutlich die grundsätzliche
Nicht-Notwendigkeit einer Diskussion über die Zuständigkeiten von
Sozial- und Kulturgeographie, und
Bernd Belina (Frankfurt am Main)
plädierte in seinem Statement
schließlich für eine verstärkte (kritische) Theoriearbeit die dabei subdisziplinäre und perspektivische
Abgrenzungen überflüssig macht.
In der nachfolgenden Diskussion
wurden diese Statements teilweise
kritisch kommentiert, wobei beispielsweise auf die fachpolitische,
aber auch die allgemeine gesellschaftspolitische Bedeutung von sozialgeographischer und kulturgeographischer Perspektive, und auch
der expliziten Benennung derselben, hingewiesen wurde. Auch
20
wurde angemerkt, dass einerseits
immer von einer Auflösung subdisziplinärer Grenzen und der Überschneidung von Perspektiven gesprochen wird, andererseits in der
Lehre aber nach wie vor eher traditionelle Vorstellungen über subdisziplinäre Arbeitsteilungen reproduziert werden.
Im Anschluss an die Diskussion
endete das „offizielle“ Tagungsprogramm, ca. 35 Tagungsgäste nahmen Samstagnachmittag jedoch
noch an einem organisierten Stadtrundgang durch die Grazer Innenstadt teil, bei welchem historische
wie auch aktuelle Prozesse der
Stadtentwicklung thematisiert wurden.
Ausblick
Auch im kommenden Jahr ist die
Fortsetzung der Tagungsreihe geplant. 2017 wird die Tagung zur
„Neuen Kulturgeographie“ vom
Geographischen Institut der Universität Bayreuth organisiert. Im darauffolgenden Jahr fungiert das Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der AlbertLudwigs-Universität Freiburg als
Veranstalter.
Die zukünftige Ausrichtung der
NKG-Tagung, dies wurde im Rahmen der Podiumsdiskussion am
Ende der Tagung in Graz auch kurz
angerissen, wird dabei vorwiegend
anhand zweier zentraler Fragen debattiert:
Einerseits stellt sich die Frage, wie
die Tagung in Bezug auf die Konferenzsprache in Zukunft organisiert
werden soll. In Graz (und bereits
auch schon bei den vorangehenden Tagungen) gab es zahlreiche
Beiträge in englischer Sprache und
auch einzelne Sessions wie auch
die Keynote-Vorträge wurden zur
Gänze in Englisch abgehalten. Da
die „Neue Kulturgeographie“ in
Bezug auf ihre fachhistorische Entwicklung primär als ein „deutschsprachiges Projekt“ angesehen
werden kann und vor allem als
wichtige Diskussionsplattform einer
deutschsprachigen scientific community dient, ergibt sich hier
zwangsläufig eine Diskussion über
ein mögliches produktives Verhältnis von deutsch- und englischsprachigen Beiträgen und Programmpunkten. Hierbei ist ein allgemeines Spannungsfeld von notwendiger und sinnvoller Internationalisierung der wissenschaftlichen Praxis
auf der einen Seite und der Berücksichtig kontextspezifischer Fachtraditionen und –diskurse auf der anderen Seite zu überbrücken (für
eine Diskussion über die Rolle der
NKG im Internationalisierungsprozess der deutschsprachigen Humangeographie vgl. Jöns & Freytag
2016, 12f). Bei den folgenden
NKG-Tagungen, so die ersten Aussagen der zukünftigen Veranstalter,
soll der Aspekt der Konferenzsprache explizit und offen, unter Miteinbeziehung der Meinungen der
Tagungsteilnehmer(innen), thematisiert werden.
Andererseits steht bereits seit einiger Zeit die Debatte im Raum, ob
die Bezeichnung „Neu“ noch sinnvoll beibehalten werden kann und
ob das Label „Kulturgeographie“
nicht eventuell durch „Humangeographie“ ersetzt werden soll. In Anbetracht der (empirisch untermauerten) Tatsache, dass die Perspektive der Neuen Kulturgeographie inzwischen zum „Mainstream“ avanciert ist und in der deutschsprachigen Humangeographie, sowohl
personell, als auch konzeptionellinhaltlich einen breit etablierten paradigmatischen Ansatz bildet, sind
diese Fragen unserer Meinung
nach durchaus diskussionswürdig
und auch mehr als nur reine Auseinandersetzungen über Etiketten
und Zuschreibungen. Eine „Aufwertung“ der Tagungsreihe zu einer
jährlich im deutschsprachigen
Raum stattfindenden Tagung zur
Humangeographie, welche die Offenheit, Unkonventionalität und Innovativität der „Neuen Kulturgeographie“ beibehält, gleichzeitig
aber auch nach außen möglicherweise weniger „exklusiv“ wirkt, die
Grenzen der Subdisziplinen noch
durchlässiger macht und damit
auch die Gesamtheit humangeo-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
graphischer Forschung auf Basis einer größeren kritischen Masse an
Teilnehmer(inne)n abbildet, wäre
eine durchaus charmante Überlegung. Das Grazer Organisationsteam zeigt sich für diese Überlegungen nun nicht mehr direkt
verantwortlich, beobachtet aber
gespannt die zukünftige Entwick-
lung der Tagungsreihe.
Cultural Geography, 17, 1, S.
1–22.
Marc Michael Seebacher und Ulrich Ermann, Graz
■
Literatur
Jöns, H. und T. Freytag (2016):
Boundary spanning in social and
cultural geography. In: Social &
■ Arbe its krei se
Ankündigungen
AK Geographische Energieforschung
Zehn Jahre AK Geographische
Energieforschung – Einblicke in
die Spannungsfelder von institutionellen, sektoralen und räumlichen Dynamiken
8.–9.4.2016, Karlsruhe
Programm
Freitag, 08 April 2016
9.00 Uhr
Exkursion: Dr. Volker Stelzer (KIT/
ITAS): Von fossil zu regenerativ.
Besuch des Karlsruher Energiebergs u.a. mit dem Leiter der
Karlsruher Energie- und Klimaagentur
12.00 Uhr
Mittagsimbiss und Registrierung
13.00 Uhr
Prof. Dr. Armin Grunwald (ITAS/
KIT): Grußwort
13.15 Uhr
Sprecher AK Geographische Energieforschung: Grußwort
13.30 Uhr
Keynote: Prof. Dr. Claudia Binder
(École polytechnique fédérale
de Lausanne – EPFL): The energy transition – an integrative
analysis
14.15 Uhr
Dr. Walter Witzel (Bundesverband
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Windenergie): Aus der Praxis:
Entwicklung der Windenergie in
Baden-Württemberg
15.00 Uhr
Session 1: Energiewende als gesellschaftlicher Transformationsprozess
Dr. Jörg Radtke (Universität Siegen):
Das Zusammenspiel von Raum
und Technik bei der Etablierung
Erneuerbarer Energien. Transformationen in der Energiewende
Enrico Howe (InnoZ Berlin): Wasserstoffökonomie als Gesellschaftsprojekt – Potentiale und
Herausforderungen
Dr. Melanie Mbah, Dr. Peter Hocke
(KIT/ITAS): Endlagerung hoch
radioaktiver Abfälle – das Erbe
des Atomenergiezeitalters
16.45 Uhr
Session 2: Fokus Biomasse
Julia Wäger, Willington Ortiz, Prof.
Dr. Johannes Hamhaber (Wuppertal Institut; TH Köln): Der
Technology Applicability Framework (TAF) als partizipatives Assessment Tool für Kleinstbiogasanlagen im ländlichen Kolumbien. Die Fallstudie Asproinca, Riosucio, Kolumbien.
Dr. Volker Stelzer, Dr. Rolf Meyer,
Dr. Martin Knapp, Alexandra
Pehle (KIT/ITAS): Grenzüberschreitende Nachhaltigkeitsbewertung der Bioenergie-nutzung
in der Grenzregion Deutschland, Frankreich, Schweiz
Tim Roesler (Universität Marburg):
Hecken als Biomassepotential
in regionalen Energiesystemen
ab 19.00 Uhr
geselliger Ausklang im Vogelbräu
Samstag, 09 April 2016
ab 8.30 Uhr
Kaffee & Tee
9.00 Uhr
Session 3: Soziotechnische Kontexte der Energiewende
Priv.-Doz. Dr. Thomas Brühne (Universität Koblenz-Landau): Soziale Aushandlungsprozesse im
Kontext postmoderner Energielandschaften
Fabian Link (Universität Würzburg):
Veränderungen der Stromnachfrage im Kontext der „Energiewende“ auf verschiedenen
Maßstabsebenen
Jan-Tobias Doerr (Universität Luxembourg): Eine kleine Transformation – Energiepolitik als Katalysator für Graswurzel-Innovationen in der Gemeinde Beckerich (Luxembourg)
11.00 Uhr
Session 4: Energiewenden in der
Mobilität und Wasserkraftnutzung
Falko Nordenholz, Dr. Christian
Winkler (DLR): Abschätzung der
Klimawirkung von Verkehrsverlagerungen im Fernverkehr auf
die Schiene
Jens Schippl (KIT/ITAS): Räumliche
Perspektiven auf die Diffusion
21
von E-Autos im Mobilitätssystem
Dr. Thomas Hennig (Universität
Marburg): Asiens rasant wachsender Strombedarf und die Relevanz transnationaler Einzugsgebiete (Ayeyarwady und Nu/
Salween). Eine kritische Betrachtung von Groß- und Kleinwasserkraft im Wasser-Energie Nexus.
Henriette Kammer (Hochschule Konstanz): Heizen und Kühlen mit
Seewasser
13:00 Uhr
AK Geographische Energieforschung und Organisation, Farewell
14.00 Uhr
AK-Orga. (Wahlen, Termine, Organisation)
Weitere Informationen
Informationen zum Tagungsort, zur
Anfahrt und zur Vorexkursion folgen
per Mail an alle gemeldeten Teilnehmer. Empfehlungen zu Hotels
und das Anmeldeformular sind
über die Veranstaltungshomepage
zugänglich
itas.kit.edu/veranstaltungen_2016_
ak_genf.php
Kontakt
Volker Stelzer
Tel.: (0721) 60 82 34 74
■
AK Tourismusforschung
Jahrestagung
25.–27.5.2016, Haus zur Wildnis
(Nationalpark Bayerischer Wald)
Programm
Mittwoch 25.05.2016
ab 13 Uhr
Fußexkursion im Nationalpark Bayerischer Wald
22
(max. vierstündige Wanderung, fakultativ)
ab 19 Uhr
Deftige bayerische Brotzeit im
„Haus zur Wildnis“
Donnerstag 26.05.2016
ab 8.30 Uhr
Registrierung, Ausgabe Tagungsunterlagen (inkl. Tagungsband)
9.00 Uhr
Begrüßung durch Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl und Univ.-Prof.
Dr. Hans Hopfinger als Vorsitzenden
des AK
Keynote-Vorträge:
9.15 Uhr
Wolfgang Strasdas (Eberswalde):
Wie nachhaltig ist Naturtourismus? Die Rolle von Zertifizierungen
10.00 Uhr
Ulrike Pröbstl-Haider (Wien): Aufgaben und Bedeutung des Choice
Experiments für die naturtouristische Forschung
11.15 Uhr
Dominik Siegrist (Rapperswil): Fallstudien zum naturnahen Tourismus in den Alpen. Zur Anwendung der neuen Qualitätsstandards in der Praxis
12.00 Uhr
Robert Steiger (Innsbruck): Klimawandel und Naturtourismus
13.45 Uhr
Sitzungsthema 1: Monitoring in
Großschutzgebieten
Manuel Woltering, Niklas Scheder
(Würzburg): Entwicklung globaler Standards zum Monitoring
von Besuchern und der Wertschöpfung durch Tourismus in
Schutzgebieten
Brigitte Allex, Hemma Preisel, Renate Eder, Maria Husslein, Arne
Arnberger (Wien/Grafenau):
Touristen im Nationalpark Bayerischer Wald: Die Rolle des Nationalparks für den Besuch, die
Einstellung zum Schutzgebiet
und ihr raumzeitliches Verhalten
Alexander Schuler, Hartmut Rein
(Berlin/Eberswalde): Der Naturerlebnis-Monitor Deutschland –
Ein Marktforschungsinstrument
für den Naturtourismus
15.45 Uhr
Sitzungsthema 2a: Naturtourismus
und Regionalentwicklung in Peripherräumen
Perdita Pohle (Erlangen): Natur-Kultur-Trekking bei den Kallawaya
in den bolivianischen Anden:
Regionale Wertschöpfung durch
gemeindebasierten Ethno-Ökotourismus?
Andrés Gerique, Nina Knode (Erlangen): Naturbanisierung: Ein Ansatz zur Untersuchung der
Wechselbeziehungen zwischen
Nationalparks und Tourismus im
ländlichen Raum
Dieter K. Müller (Umeå): On the
Location of Tourism: An Outlook from Europe’s Northern
Periphery
15:45 Uhr
Sitzungsthema 2b: Naturtourismus
als Katalysator für Erholung und
Friedensbildung
Philipp Rodrian, Nikolas Fricke
(Eichstätt): Zur Veränderung der
Konfliktwahrnehmung durch
den Katalysator Natur und
nicht-alltägliche Erfahrungen
Udo Stange (Hennigsdorf): Erholung in der Natur – neu gedacht
17.15 Uhr
AK Mitgliederversammlung
17.15 Uhr
Nachwuchsworkshop
19.30 Uhr
gemeinsames Abendessen im
„Zwieseler Waldhaus“
Freitag 27.05.2016
9.00 Uhr
Sitzungsthema 3a: Segmentierung
von Naturtouristen und regionalökonomische Effekte
Elias Butzmann (München): Operationalisierung und Anwendung
der Product-based Typology for
Nature-based Tourism – ein
Werkstattbericht
Ludger Brenner, Bernadette Schauss,
Claudia Stadler, Marius Mayer,
Julius Arnegger, Hubert Job
(Mexiko-City/München/Greifswald/Hamburg/Würzburg):
Ökonomische Effekte der Walbeobachtung im Biosphärenreservat El Vizcaíno (Baja Califor-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
nia/Mexiko)
Yasmin Herget, Johannes Schamel,
Niklas Scheder, Hubert Job
(Würzburg): Birding-Events in
deutschen Großschutzgebieten
und ihr Beitrag zur Regionalökonomie
9.00 Uhr
Sitzungsthema 3b: Fallstudien aus
Mitteleuropa und den Alpen
Andreas Kagermeier, Werner Gronau (Trier/Stralsund): Umweltverträgliche ÖPNV-Angebote in
Großschutzgebieten: Schlüsselfaktoren und Voraussetzungen
Tim Harms (Stralsund): Erlebnisgenese im naturorientierten Tourismus – Versuch einer modellhaften Darstellung
Marius Mayer, Luisa Vogt (Greifswald/Soest): Bestimmungsfaktoren des Ausgabeverhaltens von
Naturtouristen in den Alpen –
das Fallbeispiel Simmental und
Diemtigtal, Schweiz
11.00 Uhr
Sitzungsthema 4: Natur-/Landschaftspräferenzen als Reisemotive
Andreas Horbat, Jürgen Meyerhoff,
Alexandra Dehnhardt, Volkmar
Hartje (Berlin): Wertschätzung
für naturnahe Flusslandschaften
an der Deutschen Mittelelbe
Stefan Kordel (Erlangen): Die Bedeutung von Natur im Alltag
von Residenztouristen in Spanien
Joachim Rathmann (Würzburg):
Therapeutische Landschaften –
neue Argumente für Gesundheitstourismus und Naturschutz
12.45 Uhr
Schlusswort und Verabschiedung
13.00 Uhr
Mittagessen (fakultativ, nicht im Tagungspreis inkludiert)
Teilnehmergebühren
Der Tagungsbeitrag in Höhe von
100 Euro beinhaltet die Tagungsunterlagen (inkl. Tagungsband), die
Pausenverpflegung tagsüber, das
gemeinsame, mehrgängige Abendessen im Zwieseler Waldhaus am
26.5. sowie das Abendessen (bayerische Brotzeit) im Rahmen des
„Get together“ am 25.5.2016.
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Studierende (mit Nachweis, bei Anmeldung bitte angeben) bezahlen
55 Euro (ohne Abendessen am
26.5.), Mitglieder des AK Tourismusforschung 90 Euro.
Nach Eingang der Anmeldung
(s.u.) erhalten Sie eine Rechnung
mit den Informationen zur Überweisung des Tagungsbeitrages. Die
Anmeldung wird erst mit der Überweisung des Teilnehmerbeitrages
gültig.
Tagungsort
Nationalpark Bayerischer Wald
Nationalparkzentrum Falkenstein
Haus zur Wildnis
Anreise
per ÖPNV direkt mit der Waldbahn, ICE-Anschluss in Plattling
nationalpark-bayerischer-wald.de/
zu_gast/anreise/np_zentrum_falkenstein/index.htm
Unterkunftstipps
glashotel.de
pension-am-regen.de
arberresidenz.de
angerresidenz.de
Anmeldung
bis zum 02. Mai 2016 mit dem
Anmeldeformular, abrufbar unter
ak-tourismusforschung.org/jt2016-bay-wald.html
Weitere Informationen
nationalpark-bayerischer-wald.de/
zu_gast/urlaub/np_partner/linkliste_np_partner.htm
ak-tourismusforschung.org/jt2016-bay-wald.html
Kontakt
Marius Mayer
E-Mail: [email protected]
Hubert Job
E-Mail: hubert.job@uni-wuerzburg.
de
■
AK Naturgefahren und -risiken
29. Jahrestagung
15.–16.9.2016, Bonn
Call for Papers
Die diesjährige 29. Tagung des Arbeitskreises Naturgefahren und -risiken wird am 15. und 16. September 2016 in den Räumlichkeiten
der Universität der Vereinten Nationen in Bonn stattfinden und sich
schwerpunktmäßig mit den (möglichen) Beiträgen der deutschsprachigen, geographischen Risikound Naturgefahrenforschung für
die Umsetzung des Sendai Framework for Disaster Risk Reduction
2015–2030 beschäftigen, besonders im Hinblick auf die „Priority 1:
Understanding Disaster Risk“. Aufbauend auf Impulsreferaten, Vorträgen und Postern sollen daher
u.a. die folgenden Leitfragen diskutiert werden: Welche Kompetenzen
und Beiträge kann die (deutschsprachige) Geographie für die Umsetzung des SFDRR-Prozess einbringen? Wie kann der AK genutzt werden, um diese Beiträge zu bündeln
und die Sichtbarkeit der deutschsprachigen Risiko- und Naturgefahrenforschung zu erhöhen? Welche
innovativen Zukunftsfelder werden
innerhalb des AK als notwendig für
die Umsetzung des SFDRR gesehen, besonders an der Schnittstelle
von Wissenschaft und Praxis? Ein
entsprechendes gemeinsames Positionspapier wird im Nachgang der
Tagung angestrebt.
Beitragsvorschläge (von max.
300 Wörtern) für Poster oder Vorträge können bis zum 18. Juli
2016 bitte gleichzeitig an
Matthias Garschagen
E-Mail: [email protected]
Alexander Fekete
E-Mail: alexander.fekete@th-koeln.
de und
Sven Fuchs
E-Mail: [email protected]
geschickt werden. Auch Beiträge
aufbauend auf laufenden Forschungsprojekten sowie auf studen-
23
tischen Abschlussarbeiten sind ausdrücklich erwünscht. Anmeldungen
zur Teilnahme erbitten wir aus organisatorischen Gründen bis zum
1. August 2016. Bitte beachten
Sie, dass die vorherige Anmeldung
aufgrund des Tagungsortes für die
Teilnahme erforderlich ist. Über die
Annahme der Kurzfassungen wird
Ende August 2016 entschieden.
Die Teilnahme am Treffen ist – außer für Unterkunft und Anreise – mit
keinen Kosten verbunden.
Matthias Garschagen (Bonn),
Alexander Fekete (Köln) und
Sven Fuchs (Wien)
■
nis der Industriegeographie angehören, sondern können auch angrenzende wirtschaftsgeographischinterdisziplinäre Themen betreffen.
Wir freuen uns auf deutsche oder
englische Beiträge. Bitte reichen Sie
Ihre Zusammenfassung von rund
300 Wörtern bis zum 10.07.2016
ein.
Die Teilnahmegebühr wird voraussichtlich 80 Euro betragen (einschließlich Übernachtung mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen
sowie Tee- /Kaffeepausen) und ist
vorab zu überweisen (Kontodaten
und Verwendungszweck werden
nach Anmeldung mitgeteilt).
Anmeldung
Eine möglichst frühzeitige Anmeldung zu Vortrag und/oder Teilnahme wird erbeten an: Philip Müller
E-Mail: [email protected]
Martin Franz und Philip Müller
(Osnabrück)
■
AK Industriegeographie
Jahrestagung 2016
27.–28.10.2016, Naurod-Niedernhausen bei Wiesbaden
Ankündigung und Call for
Papers
Die diesjährige 31. Tagung des Arbeitskreises Industriegeographie
wird am 27. und 28. Oktober
2016 im Wilhelm-Kempf-Haus in
Naurod-Niedernhausen stattfinden.
Der Arbeitskreis Industriegeographie bietet ein Forum, um aktuelle
Forschungskonzepte und abgeschlossene sowie laufende Forschungsprojekte in informeller Atmosphäre zu diskutieren. Dabei
sind auch Nachwuchswissen­schaft­
ler­(innen) bzw. Doktorand­(inn)en
angesprochen, ihre Vorhaben vorzustellen. Die vorgestellten Projekte
müssen nicht im engeren Verständ-
24
Berichte
AK Südasien
6. Jahrestagung
Vom 22. bis 23. Januar 2016 fand
an der Universität Osnabrück die
sechste Jahrestagung des Arbeitskreises Südasien statt. Die Tagung
wurde von Martin Franz und Nicolas Schlitz von der Arbeitsgruppe
Humangeographie mit wirtschaftsgeographischem Schwerpunkt ausgerichtet. In insgesamt 15 Vorträgen und einer filmischen Dokumentation wurden aktuelle Forschungs-
arbeiten mit Südasienbezug vorgestellt.
Nach einer Begrüßung durch das
Sprecherteam des Arbeitskreises
wurde die diesjährige Tagung mit
einer englischsprachigen Sitzung
zur Entwicklung der Landwirtschaft
und des ländlichen Raums in Indien
eröffnet. Martin Franz und Philip
Müller (Universität Osnabrück) präsentierten Ergebnisse ihrer Studie
zu den Auswirkungen von ausländischen Direktinvestitionen auf AgriFood Netzwerke in Indien und Subsahara Afrika. Sie stellten dar, dass
der Anteil des Agrarsektors an ausländischen Direktinvestitionen in Indien zwar vergleichsweise gering
ist, aber dennoch weitereichende
Folgen für die Entwicklung von Agri-Food Netzwerken hat. Karan Raut
(Tata Institute of Social Sciences,
Mumbai) ging in seinem Vortrag
auf Veränderungen der Nachfrage
nach landwirtschaftlicher Arbeitskraft in dem Dorf Maskawad im
Norden Maharashtrahs ein. In seinem Vergleich mit historischen Zensusdaten konnte er zeigen, dass die
Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften für bestimmte Tätigkeiten in
den letzten Dekaden stark gestiegen ist und der Mechanisierungsgrad insgesamt zugenommen hat.
In der zweiten Sitzung wurden
Umweltprobleme thematisiert und
Arbeiten mit Bezug zur politischen
Ökologie vorgestellt. In ihrem Vortrag zur politischen Ökologie der
zunehmend überschwemmungsgefährdeten Insel Munroe in den
Backwaters Keralas stellte Korinna
Klasing (Universität Hannover) die
unterschiedliche Wahrnehmung
fortschreitender Umweltveränderungen dar. Sie skizzierte die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
und die unterschiedlichen Bewältigungsstrategien der Bevölkerung
Munroes. Im zweiten Vortrag beschrieb Helmut Meuser (Hochschule
Osnabrück) die Umweltprobleme
und Gesundheitsrisiken die von
drei Mülldeponien in Haryana ausgehen. Basierend auf den Ergebnissen einer physiko-chemischen
Analyse wurde die Exposition von
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Müllsammler(inne)n gegenüber unterschiedlichen Giftstoffen analysiert. Nicolas Schlitz (Universität
Osnabrück) befasste sich mit der
Abfallhandhabung in Bangalore. Er
beschrieb anhand des Fallbeispiels
die komplexen politischen und ökonomischen Wechselwirkungen und
die räumliche Dimension des Konflikts um Müll und Müllentsorgung.
In der dritten, englischsprachigen
Sitzung unter der Überschrift „Regional Development“ beschrieb zunächst Manisha Jain (Leibniz-Institut
für ökologische Raumentwicklung,
Dresden) die planerischen Herausforderungen für nachhaltiges Stadtwachstum in der Metropolregion
Delhi. Miriam Wenner (Universität
Zürich) skizzierte in ihrem Vortrag
die Strategien der indischen Bundesregierung und der Regierung
von Westbengalen im Umgang mit
Forderungen nach einem souveränen Gorkhaland.
Der Höhepunkt der Tagung war
die Verleihung des Forschungspreises „Geographien Südasiens“ für
die beste geographische Abschlussarbeit zu Südasien. Diese fand zum
zweiten Mal statt. Der Preis wurde
auf Grundlage des Votums einer
vierköpfigen Jury (Christoph Dittrich, Gregor Falk, Martin Franz,
Frauke Kraas) vergeben. Prämiert
wurde die Masterarbeit von Sarah
Hartmann (Zürich) mit dem Titel
„The Work of Medical Travel Facilitators: Caring for and Caring
About International Patients in Delhi“. Markus Keck stellte in seiner
Laudatio heraus, dass es sich um
eine analytisch tiefe und theoretisch
ausgesprochen fundierte Arbeit
handelt. Sie leistet einen Beitrag an
der Schnittstelle zwischen geographischer Migrationsforschung und
Geographischer Gesundheitsforschung. In ihrem Vortrag zeigte Sarah Hartmann auf, wie Gesundheitsdienstleister in Delhi Patienten
z.B. aus den arabischen Staaten rekrutieren und welche Rolle „Ratgeber“ (Agenten) und Ihre Netzwerke
dabei spielen. Anschaulich stellte
sie die unterschiedlichen Facetten
der Arbeit der Agenten dar, die von
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
der Organisation praktischer Dinge
hin zu emotionalem Beistand reichen. Als Sachpreise erhielt Sarah
Hartmann ein Jahresabonnement
der Geographischen Rundschau
und einen Büchergutschein des
Franz Steiner Verlags.
Im Anschluss stellte Daphne
Gondhalekar (Technische Universität
München) ihren Film „If not now,
when? Planning for the urban Water-Energy-Food Nexus“ vor. Darin
stellt sie den Konflikt um die Wasserversorgung in Leh (Ladakh) dar.
Letzter Tagesordnungspunkt am
Freitag war die Mitgliederversammlung des Arbeitskreises. In seinem
Bericht gab das Sprecherteam einen Rückblick über ein erfolgreiches Jahr: 2015 wurden zwei Themenhefte durch den Arbeitskreis
betreut und neben dem Tagungsband ein weiterer Band der Schriftenreihe des Arbeitskreises herausgegeben, nämlich die im letzten
Jahr prämierte Arbeit von Hannah
Uprety. Der Arbeitskreis hat einen
weiteren Mitgliederzuwachs verzeichnet und umfasst inzwischen 89
Mitglieder. Bei den jährlichen Wahlen des Sprecherkreises wurden
Carsten Butsch (Köln), Martin Franz
(Osnabrück), Markus Keck (Göttingen) und Julia Poerting (Heidelberg) als Sprecher(in) bestätigt.
Neu ins Sprecherteam wurde Alexander Follmann (Köln) gewählt,
Mareike Kroll (Köln) schied nach
sechs Jahren aus dem Sprecherkreis aus. Matthias Schmidt aus
Augsburg wird dem Sprecherteam
in seiner Funktion als Organisator
der Jahrestagung 2017 angehören.
Nach einem gemeinsamen Ausklang am Freitagabend, bei persischem Essen, begann der Samstagmorgen mit zwei Sitzungen zu den
Hochgebirgsregionen des Himalaya. Im ersten Vortrag stellten Juliane Dame und Judith Müller (Universität Heidelberg) eine Fallstudie zur
aktuellen Entwicklung der Wasserversorgung in Leh (Ladakh) dar. Sie
skizzierten die derzeitigen rapiden
sozialen und ökologischen Transformationsprozesse, die durch den
Öffnungsprozess und den zunehmenden Tourismus ausgelöst werden. Benjamin Kraus (Universität
Heidelberg) stellte die Ergebnisse
seiner Masterarbeit vor. Darin beschäftigte er sich mit den Herausforderungen der saisonalen Verfügbarkeit von Bewässerungswasser
und dem regionalspezifischen Lösungsansatz Wasser in künstlichen
Gletschern zu speichern. Stefanie
Raschke (Universität Heidelberg) beschrieb in ihrem Vortrag die Rückkehr zu traditionellen Wirtschaftsweisen im Zuge einer Umstellung
auf ökologischer Landwirtschaft in
Ladakh. In ihrem Projekt untersuchte sie, inwieweit unterschiedliche
Marketinginstrumente zu einer Sicherung des Überlebens von kleinbäuerlichen Unternehmen beitragen. Ulrich Selgert (Universität Heidelberg) stellte ebenfalls die Ergebnisse seiner Masterarbeit vor, in der
er eine fernerkundliche Untersuchung der Flächen- und Höhenveränderung des Zemu-Gletschers im
Sikkim Himalaya zwischen 1931
und 2014 durchführte. Dabei nutzte er unterschiedliche Quellen (historische Photographien und Kartierungen, Satellitenbilder), um Gletscherstände zu rekonstruieren und
Veränderungen zu berechnen.
In einer letzten Präsentation an
diesem Vormittag regten Judith
Müller und Julia Poerting (Universität Heidelberg) zu einer Diskussion
über Methoden und einer Reflexion
über die Positionalität der Forschenden im Zuge von Feldforschungen an. Diese basierte auf
der Präsentation der Ergebnisse einer Mitgliederbefragung zu verwendeten Methoden, Forschungsnetzwerken und Kooperationspraktiken
sowie einem theoretischen Beitrag
zur Forschung im postkolonialen
Kontext.
Die abschließende Sitzung der
diesjährigen Tagung stand unter
der Überschrift Migration. Carsten
Butsch (Universität zu Köln) stellte
in seinem Beitrag erste Ergebnisse
seines Forschungsprojektes zum
„Transnationalen Handeln indischer
Migrant(inn)en in Deutschland“ vor.
25
Gruppenfoto Jahrestagung AK Wüstenrandforschung
Foto: B. Mächtle
Er skizzierte, in welchen Handlungsfeldern indische Migrant(inn)en der
ersten und der zweiten Generation
Verbindungen zwischen Deutschland und Indien schaffen. In seinem
Vortrag zu (post)kolonialer Politikproduktion durch Selbstzeugnisse
südasiatischer Migranten in Großbritannien skizzierte Raphael
Schwegmann (KU Eichstätt/Universität Heidelberg/EHESS Paris) sein
aktuelles Forschungsprojekt.
Die nächste Jahrestagung findet
am 27. und 28. Januar 2017 in
Augsburg statt.
Weitere Informationen
geographien-suedasiens.de
Die Schriftenreihe des Arbeitskreises ist online im CrossAsia-Repositry (Universität Heidelberg) verfügbar.
Kontakt
Interessierte, die in den Arbeitskreis
aufgenommen werden möchten,
26
können sich jederzeit an Carsten
Butsch wenden.
E-Mail: [email protected]
Carsten Butsch (Köln) und
Nicolas Schlitz (Osnabrück)
■
AK Wüstenrandforschung
Bericht über die 21. Jahrestagung des Arbeitskreises Wüstenrandforschung
Am 12./13. Februar 2016 fand die
21. Tagung des Arbeitskreises Wüs-
tenrandforschung in der Tagungsstätte der Justus-Liebig-Universität
Gießen im Schloss Rauischholzhausen unter reger Beteiligung von 35
Trockengebietsforscher(inne)n statt,
u.a. mit Gästen aus dem Iran,
Russland und Ägypten. Zu Beginn
erinnerten Jörg Grunert und Olaf
Bubenzer an den am 9. Oktober
2015 verstorbenen Kollegen Klaus
Hüser (Nachruf im Rundbrief 257)
und sein Wirken, u.a. im AK Wüstenrandforschung. Es folgten Berichte über die Initiierung und
Struktur von Forschungsprojekten in
Jordanien und Chile.
Die Vorträge und Posterbeiträge
der diesjährigen Tagung beinhalteten wiederum ein breites Spektrum
(Programm siehe: uni-koeln.de/
sfb389/wuestenraender/). Neben
regionalen Studien wurden verstärkt
auch methodische Neuerungen
vorgestellt. Thematisiert wurden
ökologische und pedologische Probleme in Trockengebieten (Tarim-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
becken, Aralsee, Jordanien), geomorphologische Fragen (äolische,
fluviale und marine Morphodynamik), Paläoklima und Quartärstratigraphie (in Botswana, Iran, Fuerteventura, Ostafrika, Tibet, Katar,
Saudi Arabien) und geoarchäologische Studien (Ägypten, Marokko).
Neue methodische Ansätze, z.B.
Zeitreihenanalysen in der Fernerkundung, statistische Betrachtun-
gen von komplexen Datensätzen,
und das Potential der Mikromorphologie in der Geoarchäologie,
wurden besonders intensiv diskutiert.
Das nächste Jahrestreffen des Arbeitskreises Wüstenrandforschung
wird vom 3. bis 4. Februar
2017, wiederum im Schloss Rauischholzhausen und unter der
Schirmherrschaft der Universität
Gießen (Markus Fuchs) stattfinden.
Alle Interessierten sind hierzu bereits jetzt herzlich eingeladen.
Weitere Informationen
uni-koeln.de/sfb389/wuestenraender/
Olaf Bubenzer, Köln
■
■ Pe rs onal ia
Vertretungen
Jun.-Prof. Dr. Kim Philip Schumacher, Universität Vechta, vertritt im
Sommersemester 2016 die W3Professur für Kulturgeographie an
der Leibniz Universität Hannover.
Neue Mitglieder
Gregg Culver
Universität Heidelberg
Geographisches Institut
Berliner Straße 48
69120 Heidelberg
E-Mail: [email protected]
Claudia Hefner
Otto Friedrich Universität Bamberg
Lehrstuhl Geographie I (Kulturgeographie)
Am Kranen 12
96047 Bamberg
E-Mail: [email protected]
Severin Irl
Lehrstuhl für Biogeografie
Bayreuth Center of Ecology and
Environmental Research (BayCEER)
Universität Bayreuth
Universitätsstr. 30
95447 Bayreuth
E-Mail: [email protected]
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Hermann Jungkunst
Geoökologie & Physische Geographie
Institut für Umweltwissenschaften
Universität Koblenz-Landau
Fortstraße 7
76829 Landau
E-Mail: [email protected]
Clemens Mader
Nachhaltigkeitsteam
Universität Zürich
Binzmühlestrasse 14
8050 Zürich, Schweiz
E-Mail: [email protected].
ch
Sebastian Scholl
Otto Friedrich Universität Bamberg
Lehrstuhl Geographie I (Kulturgeographie)
Am Kranen 12
96047 Bamberg
E-Mail: [email protected]
Daniel Volz
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Abteilung Geographie
Czernyring 22/11-12
69115 Heidelberg
E-Mail: [email protected]
In memoriam
Prof. Dr. Karlheinz Filipp
Am 12. Februar 2016 verstarb in
Hamburg überraschend Karlheinz
Filipp, einen Tag vor seinem 75.
Geburtstag. Sein Geburtsort war
Weißkirchlitz, das heutige Novosedlice, bei Teplitz-Schönau (Teplice) in Nordböhmen gelegen. Im
März 1946 wurde Karlheinz Filipp
zusammen mit seiner Familie nach
Bingenheim in Hessen vertrieben.
Die Zeit im Sudetenland zwischen
dem Ende des Zweiten Weltkriegs
und der Vertreibung erlebte der
vier- bzw. fünfjährige Karlheinz
schon sehr bewusst. Auch die Jahre
danach in Hessen waren für ihn
und seine Familie voller Belastungen, wie allgemein für die Vertriebenen. Man war in dem zugewiesenen „Fremden ungewollt zuhaus“
(Albrecht Lehmann 1991) und richtete sich in der neuen, der „kalten
Heimat“ (Andreas Kossert 2008)
ein. Zielstrebig besuchte Karlheinz
Filipp das Gymnasium in Friedberg
(Hessen) und nahm nach dem Abitur ein Studium von Geographie,
Geschichte, Pädagogik und Philosophie an der Universität in Frankfurt am Main auf, das er sehr früh
schon, im Jahre 1966, mit der Pro-
27
motion abschloss (Betreuerin: Anneliese Krenzlin). Sein beruflicher
Lebensweg verlief erfolgreich: Er
arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Frankfurt
am Main und als Gymnasiallehrer.
Seine Leistungen wurden bereits
nach relativ wenigen Jahren mit einer Professur belohnt. Denn im
Jahre 1974 erhielt er einen Ruf auf
eine Professur für Erziehungswissenschaften und Geographiedidaktik
an der Universität in Hamburg.
Dort arbeitete er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre
2006.
Sein Berufsleben ist durch eine
reiche Publikationstätigkeit gekennzeichnet. So schrieb er zahlreiche
Bücher und Artikel für wissenschaftliche Zeitschriften und Reihen. Seine Themen betrafen zunächst Geographie und Geschichte, vor allem
historische Siedlungsgeographie,
dann immer mehr auch Didaktik
und politische Bildung. In den
1970er-Jahren gab er der Geographiedidaktik in Deutschland durch
seine theoretischen und methodischen Reflexionen nachhaltige Impulse. Unermüdlich warb er in der
Fachwelt dafür, nicht nur die räumlichen Erscheinungen und Strukturen, d. h. die klassischen Gegenstände der Geographie, in ihren
Zusammenhängen mit Sachverhalten der Natur zu studieren, sondern
auch die politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen
Kräfte aufzuspüren, die hinter den
räumlichen Strukturen stehen und
sich auch in räumlichen Organisationen von Siedlungen und Wirtschaft ausdrücken. So wurden seine
Arbeiten auch von Nachbarwissenschaften rezipiert, wie vor allem
von den Sozial- und Politikwissenschaften. Er war Mitherausgeber
nicht nur einer geographiedidaktischen Zeitschrift (geographie heute), sondern auch einer sozialwissenschaftlichen Reihe (Materialien
zur sozialwissenschaftlichen Forschung; Frankfurt am Main, Verlag
Haag und Herchen). Einige seiner
erziehungswissenschaftlichen und
fachdidaktischen Werke wurden ins
28
Ungarische (1992), Englische
(1993) und Tschechische (1995
und 1998) übersetzt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass er in Ungarn, in den USA und in der Tschechischen Republik als Gastprofessor lehrte, und zwar in Pécs (Fünfkirchen) und Sopron (Ödenburg)
bzw. in Lexington (Kentucky) bzw. in
Prag und Ústí n. Lab. (Aussig). Seine Arbeiten wurden auch über die
Grenzen der Fachwissenschaften
hinaus wahrgenommen und teilweise sogar heftig diskutiert, wie vor
allem seine sehr bekannte Abhandlung über den politischen Geographieunterricht in der Beilage der
Wochenzeitung „Das Parlament“,
d. h. in der Zeitschrift „Aus Politik
und Zeitgeschichte“ (August 1978).
Alles in allem hat Karlheinz Filipp
also viel beachtete und hoch geschätzte wissenschaftliche Arbeiten
vorgelegt. Doch allein mit dieser
Feststellung würde man dem Lebenswerk von Karlheinz Filipp nicht
gerecht werden. Denn zu berücksichtigen ist noch ein besonderer
Arbeits- und Lebensbereich, den
Karlheinz Filipp im Jahre 2003 in
seinem Buch „Misericordia Bohemiae“ darstellt. Der Untertitel des
Buches lautet „Große Geschichte
und kleine Leute“ und weist darauf
hin, dass der Autor die Geschichte
Böhmens und des Sudetenlandes
aus der Perspektive der Geschichte
seiner Familie und seiner Vorfahren
betrachtet, eben aus dem Blickwinkel von „kleinen Leuten“. Das Buch
zeigt auch, wie der Autor sich sowohl als Sudetendeutscher als auch
als Böhme begreift. Als Kind und
als Jugendlicher fühlte er sich infolge seiner Vertreibung als Sudetendeutscher, bis er sich etwa mit dem
Beginn des Studiums immer mehr
seiner tschechischen Wurzeln mütterlicherseits bewusst wurde. So
nahm er Kontakt zu Verwandten in
der Tschechoslowakei auf.
Zuweilen könnte es scheinen, als
ob das Schicksal es gewollt hätte,
dass Karlheinz Filipp nicht allein aus
fachwissenschaftlichen Gründen als
Professor an die Universität in
Hamburg berufen wurde, sondern
auch deshalb, weil dieser Arbeitsort
ihm in besonderer Weise die Gelegenheit bot, sich mit der Geschichte seiner Familie und seines Herkunftslandes zu befassen. Denn im
Jahre 1980 schloss die Universität
Hamburg einen Partnerschaftsvertrag mit der Karlsuniversität in Prag.
In diesem Zusammenhang nahm
Karlheinz Filipp bereits in den
1980er Jahren an einem Seminar
der Karlsuniversität und an anderen
Begegnungen in Prag teil. Intensiviert wurden diese Aktivitäten nach
der politischen Wende 1989/1990.
Im Dezember 1993 wurde er anlässlich seiner Tätigkeit als Gastprofessor in Prag zum Ehrenmitglied des Lehrkörpers der Karlsuniversität ernannt. In seiner Dankesrede, die in seinem Buch „Misericordia Bohemiae“ teilweise wiedergegeben ist, schilderte er unter anderem seine fiktive Begegnung als
multikultureller Böhme mit Kaiser
Karl IV. Dieses Buch wurde in einer
ersten Auflage im Jahre 2003 publiziert und gemeinsam von den Landeszentralen für politische Bildung
in Hamburg, Hessen und Sachsen
vertrieben. Es erlebte eine so starke
Nachfrage, dass es im Jahre 2008
in einer zweiten Auflage erschien.
Und es wurde ins Tschechische
(2005) übersetzt. Josef Koukl, Bischof von Litoměřice (Leitmeritz),
bedankte sich beim Autor dieses
Buches im Jahre 2003 unter anderem mit den folgenden Worten: „…
in einem Atem habe ich Ihr Buch
‚Misericordia Bohemiae‘ gelesen,
was ich nur von wenigen Büchern
sagen kann. Die Geschichte Ihrer
eigenen Familie – sie ist im Kleinen
die Geschichte des ganzen Sudetenlandes…“ Insgesamt möchte
Karlheinz Filipp mit diesem Buch einen Beitrag zur deutsch-tschechischen Verständigung leisten. Letztlich geht es im Buch also um die
Überwindung der Misericordia und
das Erreichen der Concordia.
Wilfried Heller
■
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Bruno Benthien
(12.4.1930 Schwerin – 5.11.2015
Greifswald)
Nach dem Abitur in Schwerin studierte Benthien an der Pädagogischen Fakultät der Universität Rostock Geographie und Englisch für
das Lehramt (Staatsexamen 1952),
folgte danach seinem „Doktorvater“ Theodor Hurtig an die EMAU
Greifswald (Diplom 1953) als Assistent, wurde 1956 mit einer glazialmorphologischen Dissertation
zum Dr. rer. nat. promoviert und
alsbald zum Oberassistenten ernannt. Unter dem Einfluss von Anneliese Krenzlin und v.a. Friedrich
Mager habilitierte er 1958/59 mit
einem für Greifswald traditionellen
historisch-geographischem Thema
(historische Flurformen im südwestlichen Mecklenburg). Mit Beginn
des Jahres 1960 wurde er zum
Hochschuldozent „für politische
und ökonomische Geographie“ –
wie die damalige offizielle Bezeichnung für die Humangeographie
lautete – ernannt. Seine wissenschaftliche Laufbahn als Hochschullehrer verlief ausschließlich an
der Universität Greifswald und erwies sich rückblickend als ein ständiger Balanceakt zwischen Wissenschaft und gesellschaftspolitischen
Aktivitäten. Schon am 1.9.1962
wurde Benthien zum Professor berufen, erhielt er zum 1.9.1969 den
gleichnamigen Lehrstuhl. Sein politisches Engagement, seit 1963 saß
er als Abgeordneter für die LDPD
im Bezirkstag von Rostock, hatte
v.a. den Zweck, ihm so viel Gedanken- und Handlungsfreiräume zu
sichern, wie für seine Hauptziele –
Festigung der institutionellen Struktur der Greifswalder Geographie,
deren personeller und leistungsmäßiger Ausbau als Basis einer zukünftig auch überregionalen Bedeutung – unabdingbar schienen.
Von 1968 bis 1983 leitete Benthien
die Sektion Geographie mit 20
Wissenschaftlern. Auf Grund seiner
Erfahrungen als Mitglied der ständigen Kommission Erholungswesen
des Regionalparlaments richtete
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Benthien nochmals seine Forschungsthematik neu aus – auf die
DDR-interne Etablierung einer
Geographie der Erholung und des
Tourismus, die damals international
einen erheblichen Aufschwung erfuhr. Seit 1972 vertrat er die DDR
in der entsprechenden Arbeitsgruppe der IGU. Terminologisch (z.B.
Rekreationsgeographie) und theoretisch von Vorarbeiten sowjetischer
Experten (z.B. Preobrashenski und
Wedenin) ausgehend und diese auf
die bei aller grundsätzlichen Übereinstimmung doch differenzierteren
Strukturen der DDR inhaltlich anpassend, in langjähriger Kooperation mit entsprechend spezialisierten
Geographen v.a. in einigen europäischen RGW-Staaten (z.B. Bartkowski, Rogalewski, [Polen], Mariot,
Sprincova [CSSR] u. a.), suchte er
aber auch den Gedankenaustausch mit den sozialgeographisch
orientierten Spezialisten aus Österreich (z.B. Matznetter, Jülg), Frankreich (z.B. Barbier) und v.a. der BRD.
1976 wurde er – wieder auf Vorschlag der LDPD – zum Mitglied
der Volkskammer der DDR gewählt;
etwa gleichzeitig baute er eine eigene Forschungsgruppe „Rekreationsgeographie“ an seiner Sektion
auf, die nach Abstimmung mit denen anderer geographischen Institutionen und Akzeptanz seitens der
staatlichen Forschungsleitung ausgewählte Probleme der Entwicklung
des Erholungswesens in den Nordbezirken der DDR untersuchte. Arbeitsergebnisse konnten nur in sekretierten Forschungsberichten formuliert werden; hin und wieder waren Publikationen als Vorträge (v.a.
auf den seit 1974 jährlichen GGS
[Greifswalder Geographischen
Symposien] oder den seit 1975 alle
4 Jahre organisierten GeographenKongressen der DDR möglich, die
z.T. auch als Artikel erschienen.
1986 gelang Benthien nach mehrjährigen Auseinandersetzungen mit
der Wissenschaftsbürokratie die
Gründung eines Arbeitskreises Erholung und Tourismus (in der Fachsektion Ökonomische Geographie
der Geographischen Gesellschaft
der DDR), als Diskussionsforum
zwischen Wissenschaft und den Zuständigen in Verwaltung und Politik
gedacht. Nach sechs erfolgreichen
Tagungen führte Benthien ihn Ende
1990 mit dem des Zentralverbandes deutscher Geographen auf
dessen achter Tagung in
Frankfurt/M. zusammen. Bereits
1985 hatte er die Leitung des Wissenschaftsbereiches Ökonomische
Geographie der Greifswalder Sektion übernehmen müssen; da in dieser Phase auch seine Aufgaben in
der Volkskammer, bes. deren international tätiger interparlamentarischen Gruppe, sehr zeitaufwändig
waren, musste er eigene Forschungen hintanstellen. Im November
1989 trug ihm seine Partei eine
Funktion als Minister in der ersten
echten Koalitionsregierung der
DDR unter Hans Modrow (SED) an:
Vom 20.11.1989–12.4.1990 als
Minister und anschließend in der
erstmals demokratisch gewählten
neuen Koalitionsregierung unter
Lothar de Maiziere als Staatssekretär für Tourismus leistete er mit einer kleinen, aber engagierten
„Truppe“ die entscheidenden Vorarbeiten für die erfolgreiche Transformation des DDR-Sozialtourismus
in die BRD-Tourismuswirtschaft sowie das Gelingen des Einigungsvertrages auch in diesem Bereich.
Ab 1/1991 nahm Benthien seinen
Lehrstuhl am Geographischen Institut der EMAU Greifswald wieder
wahr. Unter den sich nun rasch und
grundsätzlich ändernden Rahmenbedingungen der frühen „NachWende-Zeit“ gelang es ihm, die
Forschungsrichtung zu erhalten,
neue Schwerpunkte zu generieren,
statt der infolge der allgemeinen
Personalreduktion zusammenbrechenden internen Forschungsgruppe einen uni-nahen Förderkreis für
Erholung-/Tourismus-Forschung zu
installieren, dessen spontanes Publikationsorgan GB RFTF [Greifswalder Beiträge für Rekreations-, Freizeit- und Tourismusforschung] zu
verstetigen, die Zusammenarbeit
der Greifswalder Tourismusforscher
mit den Schweriner Tourismuspoliti-
29
kern und den landesweiten Tourismusorganisationen (über Konzeptionen, Gutachten, Analysen u. a.
m.) zu beleben. Parallel dazu setzte
er sich im Rahmen der ARL als
Gründungsmitglied und Leiter (zwei
Wahlperioden) von deren regionaler Arbeitsgemeinschaft Nordost intensiv für die nachhaltige Entwicklung der Regionalstruktur im ehemaligen Nordgebiet der DDR ein;
die ARL wählte ihn schon 1990 als
korrespondierendes und bereits
1992 als ordentliches Mitglied, übrigens als ersten Ostdeutschen.
Ende 1994 schied Benthien – auf
eigenen Wunsch einige Monate
vorfristig – altershalber aus dem
Universitätsdienst, beteiligte sich
aber noch vier Jahre an der Lehre
(erfolgreiche Nachberufung erst
1998 mit W. Steingrube). 1997 legte er als Resümee seiner Rekreations-/Tourismus-Forschung im Verlag Perthes (Gotha) das lange geplante Lehrbuch „Geographie der
Erholung und des Tourismus“ vor.
Seitdem richtete sich sein wissen-
30
schaftliches Interesse v.a. auf historische Fragen der Region und der
Geographie; die Mitarbeit im Landesheimatverband MV einerseits
und andererseits eine knappe Autobiographie (GB RFTF 11/2000),
aber auch die Mitwirkung namens
der Geographie an Schriften zu Jubiläen der EMAU sind Zeugnisse
dafür. Sein Abschlussprojekt sollte
die Darstellung der Entwicklung der
Geographie in Greifswald in der
Nachkriegsphase 1968 bis in die
frühe Nach-Wende-Zeit sein (aus
Sicht von Zeitzeugen). Eine schwere
Erkrankung ließ ihn allmählich,
nach 2011 völlig verstummen, seine kooperierenden Zeitzeugen realisierten dennoch das Projekt als
Band 52 der GGA 2016 zu seinem
85. Geburtstag. Mit seinem Tod
am 5.11.2015 hat die Greifswalder Geographie einen langjährigen
vielseitigen und erfolgreichen Repräsentanten der ersten Nachkriegsgeneration verloren, der die
Geographie geschickt durch die
Untiefen einer ideologisch domi-
nierten Wissenschaftspolitik steuerte, dabei immer auf die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der
meisten seiner Mitarbeiter vertrauend.
Wolfgang Albrecht
■
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
■ Publ ikation en
Publikationen an Hochschulinstituten
Bayreuth
Beiträge zum Innenstadt-Monitoring
Heft 1
Monheim, Rolf
und Heller, Jochen (2011):
Die Innenstadt
von Leipzig aus
Sicht ihrer Besucher – attraktiv durch urbane Vielfalt. Bayreuth. 7 Euro
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omniphon.de/download/leipzig
Heft 2
Monheim, Rolf
und Heller, Jochen (2014):
Die Innenstadt
von Leipzig und
die Höfe am
Brühl. Wandel
und Beharrung
im Licht von
Besucherbefragungen 2010 und
2013. Bayreuth. 8 Euro
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geo.uni-bayreuth.de/de/mitglieder/
emeriti/Monheim/Buchpublikationen/Innenstadt-Monitoring-2-Leipzig.pdf
Zu beziehen über
Verlag Naturwissenschaftliche Gesellschaft Bayreuth
c/o Frau Ute Meyer, LS Stadtgeographie
[email protected]
Freiburg
Freiburger Geographische Hefte
Band 76
Chatel-Messer,
Anna (2015):
Heritage Interpretation als
Element eines
nachhaltigen
Tourismus im
Pilotprojekt Interpretationsraum Kandel, Südschwarzwald –
eine Evaluation mittels GPS-Tracking – 2015. 177 S.; 15 Karten,
ISSN 0071-9447.17 Euro
Heidelberg
Heidelberger Geographische Arbeiten
Heft 133
Thomas Lennartz (2015): Naturgefahren und alltägliche Risiken der
Lebenssicherung: Verwundbarkeit
gegenüber gravitativen Massenbewegungen in Nepal. 2015. 250
Seiten, 28 Abbildungen, 12 Karten,
10 Tabellen. 19,90 Euro
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Selbstverlag des Geographischen
Instituts
Universität Heidelberg
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Leipzig
Forschungen. Geographie und
Landeskunde
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Duttmann und Carmella Pfaffenbach)
Band 263
Frank Feuerbach (2016): Stadt- und
Quartiersentwicklung unter
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Schrumpfungsbedingungen.
Am Beispiel der
Partnerstädte
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für Landeskunde. ISBN 978-3-88143-084-5. 44
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ARL
Arbeitsberichte der ARL
Band 15
Kegler, Harald
(2015): Landesplanung
Mitteldeutschland. SpielRäume: Die
Entstehung der
wissenschaftlichen Raumordnung in Deutschland – das Dezentralisierungsparadigma, die Internationalisierung, der Planungsatlas
und die demokratisch basierten
Strukturen in den Schlüsseljahren
1925–1932. 276 S. ISBN 978-388838-400-4. 36,90 Euro (Printversion)
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shop.arl-net.de/landesplanungmitteldeutschland.html
Band 16
Benz, Arthur; Detemple, Jessica; Erbguth, Wilfried; Köhler, Tine; Lammers, Konrad; Mäding, Heinrich;
Timmer, Reinhard (2015): Neugliederung des Bundesgebietes – oder
Kooperation der Bundesländer?
33 S. ISBN 978-3-88838-402-8.
31
7,90 Euro
(Printversion)
Gratisdownload
shop.arl-net.
de/neugliederung-des-bundesgebietes.
html
BBSR–Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
BBSR-Online-Publikation
Nr. 18/2015
Perspektiven der Regionalentwicklung in Schrumpfungsregionen. Dezembertagung des Arbeitskreises
„Städte und Regionen“ der DGD in
Kooperation mit dem BBSR am 4.
und 5. Dezember 2014 in Berlin
Gratisdownload
bbsr.bund.de
Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
Beiträge zur Regionalen
Geographie
Band 68
Tim Leibert
(2015): Wertewandel oder
Wirtschaftskrise? Die Theorie
des Zweiten
Demographischen Übergangs als Erklärungsansatz für den Wandel des
generativen Verhaltens in Ungarn
1990–2005., 428 Seiten, 77 Abbildungen, 18 Karten, 53 Tabellen,
ISBN 978-3-86082-095-7
Europa Regional
Heft 3–4/2014 (2015)
Themendoppelheft „Zur Zeitlichkeit
räumlicher Konstrukte: Grenzen
und Regionen in Vergangenheit
32
und Gegenwart“ mit folgenden
Beiträgen:
Sabine von Löwis: Einführung – Zur
Zeitlichkeit räumlicher Konstrukte:
Grenzen und Regionen in Vergangenheit und Gegenwart; Roger
Baars und Antje Schlottmann: Taking Borders Elsewhere – The Political Performance of Phantom Borders in Central Germany; Elena
Bassi : Divided Sarajevo – Space
management, urban landscape
and spatial practices across the
boundary; Elisabeth Boesen, Birte
Nienaber, Ursula Roos, Gregor Schnuer, Christian Wille: Phantomgrenzen im Kontext grenzüberschreitender Wohnmigration. Das Beispiel
des deutsch-luxemburgischen
Grenzraums; Krzysztof Kolanowski:
Bericht: Immerhin eine Grenze ...
Das polnisch-litauische Grenzgebiet: von sozialistischer Bruderschaft bis Schengen. Sabine von
Löwis: Ambivalente Identifikationsräume in der Westukraine − Das
Phantom der alten Grenze am
Zbruč; Ines Ackermann: Leben zwischen den Grenzen. Zur ethnischen
Selbstwahrnehmung polnischsprachiger Einwohner des Gebiets zwischen den polnischen Ostgrenzen
von 1939 und 1945; Matej Kralj:
Die Entstehung Sloweniens und seiner historischen Grenzen Wie ein
neuer Staat durch Grenzphänomene wahrgenommen, vermittelt und
erinnert wird; Sabine Rutar: Epistemologische Grenzen und europäische Zeitgeschichte am Beispiel der
nordöstlichen Adriaregion. Rezension: Thomay Loy, Olaf Günther und
Askar Dzhumashev (Hrsg.): Aral Histories. Geschichte und Erinnerung
im Delta des Amudarja.
Heft 1/2015
mit folgenden Beiträgen: Ilse Helbrecht, Peter Dirksmeier und Sebastian Schlüter: Arbeit und Protest im
Postfordismus: Ein Vergleich alter
und neuer Protestrituale sowie ihrer
Ambivalenzen am 1. Mai in Berlin;
Daniel Mullis M.A.: Demonstrieren!
Blockieren! Okkupieren! – Blockupy Frankfurt und die Produktion des
Politischen. Aleksandra Ibragimow
und Moritz Albrecht: Neue/Alte Herausforderungen für die grenzübergreifende deutsch-polnische Zusammenarbeit seit Polens Schengen-Beitritt: Słubice und Frankfurt
(Oder). Bericht: Florian Ringel und
Barbara Warner: Wohnen in Sachsen-Anhalt im demographischen
Wandel. Wie können Kommunen
und Unternehmen auf Ansprüche
einer älter werdenden Bewohnerschaft reagieren? Handlungsempfehlungen und Befunde aus der
Forschung zum demographischen
Wandel in Sachsen-Anhalt
Sonstige Publikationen
Jens Kersten
(Hrsg.)(2016):
Inwastement –
Abfall in Umwelt und Gesellschaft. 342
Seiten, kart.
transcript Verlag, Print:
29,99 Euro; EBook (PDF):
26,99 Euro
Anna Froese,
Dagmar Simon,
Julia Böttcher
(Hrsg.)(2016):
Sozialwissenschaften und
Gesellschaft.
Neue Verortungen von Wissenstransfer.
342 Seiten, kart. transcript Verlag,
Print & E-Book (PDF): 39,99 Euro
Ulrike K ändler
(2016): Entdeckung des Urbanen. Die Sozialforschungsstelle Dortmund und die
soziologische
Stadtforschung
in Deutschland, 1930 bis 1960.
416 S., kart. transcript Verlag, Print
& E-Book (PDF): 39,99 Euro
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Julia Leyda
(2016): American Mobilities.
Geographies of
Class, Race,
and Gender in
US Culture.
216 Seiten,
kart. transcript
Verlag, Print &
E-Book (PDF): 39,99 Euro
Veronika Selbach, Klaus
Zehner (Hrsg.)
(2016): London
– Geographien
einer Global
City. 246 Seiten, kart.,
transcript Verlag. Print & EBook (PDF): 26,99 Euro
Communities, Representations. 426
Seiten, kart., transcript Verlag. Print
& E-Book (PDF): 39,99 Euro
Sozialgeographie kompakt
Band 4
Felicitas Hillmann (2016):
Migration. Eine
Einführung aus
sozialgeographischer Perspektive. 2016.
245 Seiten mit
7 Fotos, 19 Abbildungen, 7 Übersichten und 5
farbige Schaubilder.
Kartoniert. 26,90 Euro
Knowledge and Space
Raphael
Schwegmann
(2016): NachtOrte. Eine kulturelle Geographie der Ökonomie, 180
Seiten, kart.,
transcript Verlag. Print:
24,99 Euro; E-Book (PDF): 21,99
Euro
Vol. 8.
Meusburger, Peter, Freytag, Tim
und Suarsana,
Laura (Eds.)
(2016): Ethnic
and Cultural
Dimensions of
Knowledge.
Knowledge and
Space: Vol. 8. Dordrecht: Springer.
DOI 10.1007/978-3-319-21900-4
Johanna Hoerning (2016):
„Megastädte“
zwischen Begriff
und Wirklichkeit. Über
Raum, Planung
und Alltag in
großen Städten.
368 Seiten,
kart., transcript
Verlag. Print &
E-Book (PDF):
34,99 Euro
Bill, Ralf
(2016): Grundlagen der GeoInformationssysteme. 6.,
völlig neu bearb. und erw.
Auflage 2016.
XVI, 855 Seiten. Festeinband. 89 Euro
Julia Sattler
(ed.)(2016):
Urban Transformations in the
U.S.A. Spaces,
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Harrassowitz-Verlag. ISBN 978-3447-10449-4. 98 Euro
Advances in Asian Human-Environmental Research
H. Kreutzmann,
T. Watanabe
(Eds.) (2016):
Mapping Transition in the
Pamirs. Changing Human-Environmental
Landscapes.
274 p. 100 illus., 80 illus. in color. 106,99 Euro (D)
Studien zur Freizeit- und Tourismusforschung
Band 11
Florian Bauhuber und Hans
Hopfinger
(Hrsg.) (2016):
Mit Auto, Brille,
Fon und Drohne. Aspekte
neuen Reisens
im 21. Jahrhundert. Mannheim 2016. MetaGis Fachbuch. 126 Seiten, Paperback, 24 Euro
Zu beziehen über:
MetaGis Fachbuch
E-Mail: [email protected]
oder über den normalen Buchhandel.
■
Hermann
Kreutzmann
(2015):
Pamirian Crossroads. Kirghiz
and Wakhi in
High Asia. 559
pages, 313 ill., 15 diagrams, 122
maps, 25 tables, clothbound. O.
33
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kierungen machen die Nutzung
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Beate Knittel
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April 2016 – Rundbrief Geographie 259
■ S te l le nmark t
European Doctoral School
of Demography
Since 2005, the European Doctoral School of Demography (EDSD)
has been Europe’s leading postgraduate program in advanced
studies on migration, fertility, and
mortality. The EDSD is a unique
joint effort between demographic
institutes and universities across Europe. Its mission is to educate the
next generation of demographers
— free of charge, with full scholarships, and great career perspectives.
our advantages
•World-class, international faculty
from 10+ countries
•Multicultural student body from
20+ countries
•Global alumni network of 170+
graduates and 50+ teachers
•Partnership among universities in
Warsaw, Tallinn, Southampton,
Southern Denmark, Rostock,
Rome, Lund, Louvain-la-Neuve,
London (LSE, LSHTM) and Groningen & demography institutes
CED, INED, MPIDR, NIDI, and
VID
•Great locations: Rome in the
academic year 2016/17
•Next to guaranteed job/PhD position recruitment through network
financial support
•No tuition
•Full scholarship covering all living costs and travel expenses
available facilities
•Classes in theory, quantitative
skills (maths, stats, programming), and soft skills (academic
writing, presenting, networking).
All taught in English
•Computer and office facilities,
university support system
HOW TO APPLY
To be eligible for admission to the
program, a student should
•Hold an above average Master’s
degree in demography, mathematics, statistics, sociology, geography, biology, computer science, economics, history or another relevant field
•Possess a curious mind and a
deep interest in demography and
population development of either
humans or animal species
•Application deadline Apr 15,
2016 for start date in Sep 2016
Each of the partner universities and
institutes hosts the school for two
years. It therefore moves around
Europe. Traditionally, the introduc-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
tory courses are held at the Max
Planck Institute for Demographic
Research in Rostock, Germany,
from September to mid-October.
For the upcoming school year, students can then pack their bags to
move to Rome in Italy, where the
core courses are held at Sapienza
University until July 2017.
Documents to submit
Send the following documents by
email to
[email protected]
with
•“Application to EDSD” in the subject heading
•CV detailing educational and
work history and language abilities, plus any scholarly publications
•Letter of recommendation by an
academic familiar with your work
•Statement of purpose (max 5 pages, double) giving an overview
of your academic background,
professional goals, quantitative
skills (programming, maths,
stats), and proposed research at
the EDSD
•Official transcripts and degree
certificates of your Bachelor’s
and Master’s degrees in English
or English translation
•TOEFL (internet-based: 100,
computer-based: 250, paperbased 600) or CAE test scores.
Alternatively, a degree taught in
English or a declaration of why
you are proficient in English
WHAT
Postgraduate teaching in demography as part of, or precursor to, PhD
studies, certified by the European
Association for Population Studies
WHEN
Sep 2016 to July 2017
WHERE
Rostock in Germany for 6 weeks at
35
the start, then Rome
WHY
Quantitative research skills and
great career perspective
want to learn more
eds-demography.org
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Gabriele Jori
E-Mail: [email protected].
HOW
If you hold a Master’s and are interested, apply!
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Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
Das Leibniz-Institut für Länderkunde
(IfL) in Leipzig sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt
2 Wissenschaftliche
Mitarbeiter(innen)
(65 % E 13 TV-L)
zur Mitarbeit im DFG-Forschungsprojekt „Lokal gestrandet global
vernetzt? Umgang mit Vielfalt an
den gesellschaftlichen Rändern der
postmigrantischen Stadt – eine vergleichende Untersuchung in München und Leipzig“ in der Abteilung
Regionale Geographie Europas.
Das Forschungsprojekt setzt sich
mit der wachsenden Bedeutung
vielfältiger transkultureller und
transnationaler Lebenswirklichkeiten und Identitäten in deutschen
Großstädten auseinander, die
gleichzeitig von der Gefahr einer
zunehmenden Marginalisierung
von Teilen der Stadtbevölkerung
überlagert wird. Die vergleichende
Betrachtung von Diskursen und Alltagspraktiken in den Städten München und Leipzig soll es ermöglichen unterschiedliche Facetten im
Umgang mit urbaner Marginalisierung und Vielfalt im Kontext spezifischer gesellschaftspolitischer und
sozioökonomischer Strukturen darzustellen und zu erklären.
Das IfL ist als außeruniversitäres
Forschungsinstitut mit derzeit ca.
80 Beschäftigten Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wird vom
Freistaat Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen
der gemeinsamen Forschungsförderung institutionell finanziert.
Wir bieten Ihnen
•eine auf drei Jahre befristete Teilzeitstelle (65 %), flexible Arbeitszeitgestaltung in einem engagier-
36
ten, innovativen Projektteam
•die Möglichkeit zur Umsetzung
eigener Ideen im Kontext des
Forschungsprojekts „Lokal gestrandet, global vernetzt?“
•die Möglichkeit zur Promotion
Zu Ihren Aufgaben gehören
•die theoretisch-konzeptionelle
Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Diskurs und Alltagspraxis im Projektkontext sowie mit der reflexiven Wende in
der Stadt- und Migrationsforschung
•die konzeptionelle Vorbereitung,
Durchführung und Auswertung
der empirischen Arbeiten in einer
der beiden Fallstudienstädte
(München bzw. Leipzig) basierend
auf Diskursanalysen, Expertengesprächen und der Erforschung
kleiner Lebenswelten auf der
Grundlage von teilnehmenden
Beobachtungen und narrativen
Interviews
•Ergebnispräsentation und Publikation von Projektergebnissen in
nationalen und internationalen
Fachtagungen und -zeitschriften
•Mitorganisation von Workshops
Vorausgesetzt werden
•abgeschlossenes sozialwissenschaftliches Hochschulstudium
(Humangeographie, Soziologie,
Ethnologie)
•einschlägige Forschungserfahrungen in den Bereichen (vergleichende) Stadtforschung, urbane
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Ethnographie, Migrationsforschung, soziale Ungleichheit
•sehr gute Kenntnisse qualitativer
Methoden der empirischen Sozialforschung insbesondere in den
Bereichen Diskursanalyse, ethnographische Feldforschung, hermeneutische Methoden
•großes Interesse an konkreten lebensweltlichen Alltagserfahrungen in verschiedenen urbanen
Kontexten
•gute Englischkenntnisse
Die Erfüllung der Aufgaben erfordert ein hohes Maß an sozialer
Aufgeschlossenheit sowie die Bereitschaft zu Reisetätigkeiten.
Wir wünschen uns eine sehr engagierte, offene, und selbstständige
Persönlichkeit, die ein hohes Maß
an Neugier, Initiative, Diskussionsfreude, Teamfähigkeit sowie Innovationsbereitschaft mitbringt.
Bewerbungsfrist: 15. Mai 2016
Das IfL verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen
und Männern und hat für sein Engagement das Prädikat Total EQuality erhalten. Bewerbungen von
qualifizierten Frauen begrüßen wir
daher besonders. Anerkannt
schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung
mit den üblichen Unterlagen in Kopie unter dem Stichwort „Lokal gestrandet, global vernetzt?“ bis zum
15. Mai 2016 an:
[email protected]
Bitte geben Sie an, ob Sie sich für
die Fallstudie München oder die
Fallstudie Leipzig bewerben.
■
Ansprechpartnerin für
Rückfragen
Dr. Karin Wiest
E-Mail: [email protected]
Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL)
Das Leibniz-Institut für Länderkunde
(IfL) in Leipzig sucht zum 1. September 2016 eine(n)
Postdoktorand (m/w) in Geospatial Visualisierung
(1,0 E 13 TV-L)
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
zur Mitarbeit in bestehenden Forschungsprojekten und zur Entwicklung neuer Visualisierungsmöglichkeiten im Rahmen von digitalen
und gedruckten Atlanten und weiteren Institutspublikationen des IfL.
Die Mitarbeit unterstützt Forschungs- und Transferprojekte, die
Ansätze der Geographie, Informationswissenschaften, Computerwissenschaften und Kartographie verknüpfen. Bevorzugt werden Kandidaten mit Forschungsinteressen in
innovativen Formen der RaumZeit-Visualisierung, kulturellen Dimensionen der Visualisierung und
Geovisualisierung mit neuen Medien.
Das IfL ist als außeruniversitäres
Forschungsinstitut mit derzeit ca.
80 Beschäftigten Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es wird vom
Freistaat Sachsen und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen
der gemeinsamen Forschungsförderung institutionell finanziert.
Wir bieten Ihnen
•eine auf bis zu vier Jahren befristete Vollzeitstelle, flexible Arbeitszeitgestaltung, gutes Betriebsklima und hoch motivierte Projektteams, Befristung gemäß WissZeitVG
•Möglichkeiten zur Umsetzung eigener Ideen im Kontext von Forschungs- und Transferprojekten
Zu Ihren Aufgaben gehören
•Unterstützung von Forschungsund Transferprojekten mit kartographischen und räumlichen Visualisierungen, insbesondere von
dynamischen demographischen
Prozessen, kulturellen Variationen
in der Erstellung und Nutzung
von Geovisualisierungen und
kartographischen Produkten
37
•Beteiligung an Arbeiten über
neue Atlaskonzepte und bestehende Atlas- und Kartenproduktionen
•Mitentwicklung von neuen Kollaborationsprojekten
•Veröffentlichung von akademischen Forschungspapieren und
-ergebnissen
•Weiterentwicklung von Forschungsaktivitäten und akademischen Qualifikationen
•Einwerbung von Drittmitteln
•Durchführung von Lehrveranstaltungen und Unterstützung in der
Gremienarbeit und bei Workshops
•Unterstützung bei der Koordination und Organisation in der Abteilung
Vorausgesetzt werden
•ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Geographie, Kartographie, oder verwandte Felder mit
einem Schwerpunkt in Visualisierungen bzw. Kommunikation) und
eine sehr gut abgeschlossene
Promotion mit thematischem Bezug zum o. g. Aufgabenprofil
•erwiesene Fähigkeit zur Erstellung
von komplexen web-basierten
Karten und Visualisierungsprojekten, einschließlich dynamischer
data-driven Visualisierungen
•Erfahrung mit akademischen Publikationsverfahren
•grundlegende Erfahrungen mit
strukturierten und unstrukturierten
Daten und diversen Sprachen des
Data Processing
•eingehende Kenntnisse über kartographische Theorien und Techniken, einschließlich
•multi-medialer Kartographie
•international referierte Publikationen
•gute Kenntnisse der deutschen
Sprache in Wort und Schrift
•sehr gute Englischkenntnisse
•Erfahrungen bei der Einwerbung
von Drittmittelprojekten sind wünschenswert
hes Maß an Initiative, Umsetzungsstärke, Teamfähigkeit sowie Innovationsbereitschaft mitbringt.
Ansprechpartner für Rückfragen
Prof. Dr. Francis Harvey
E-Mail: [email protected]
Bewerbungsfrist: 29. April 2016
Das IfL verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen
und Männern und hat für sein Engagement das Prädikat Total EQuality erhalten. Bewerbungen von
qualifizierten Frauen begrüßen wir
daher besonders. Anerkannt
schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung
mit Ihrem Lebenslauf, wesentlichen
Zeugnissen, Referenzen und Beurteilungen, einer Liste von eigenen
Karten, Visualisierungen und ähnlichen Anwendungen, die im Internet
zugänglich sind, mit jeweils einer
Referenzabbildung sowie einer relevanten englischsprachigen Veröffentlichung in einer PDF-Datei von
max. 30 Seiten unter dem Stichwort
„Postdoc Geovisualisierung“ an:
[email protected]
■
Wir erwarten eine engagierte,
selbstständig denkende und handelnde Persönlichkeit, die ein ho-
38
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Philipps-Universität Marburg
Am Fachbereich Geographie, Arbeitsgruppe Ökologische Pflanzengeographie, Frau Juniorprofessorin
Dr. M. Bader, sind zum
01.07.2016 befristet für 3 Jahre,
zwei drittmittelfinanzierte Teilzeitstellen (jeweils 65 % der regelmäßigen
Arbeitszeit) für zwei
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter
(Doktorandinnen / Doktoranden)
zu besetzen. Die Eingruppierung
erfolgt nach Entgeltgruppe 13 des
Tarifvertrags des Landes Hessen.
Die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung im Rahmen der zugewiesenen Aufgaben
ist gegeben.
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Zu den Aufgaben gehören die Forschung im DFG Projekt „Klimawandeleffekte auf Kohlen-stoffbilanzen
von Moosen in den warmen Tropen: Ein Experiment im Regenwald
ergänzt durch Simulationsmodellierung“. Das Experiment findet im
Tieflandregenwald von La Selva in
Costa Rica statt. Betreut wird das
Projekt von Jun.-Prof. Dr. Maaike
Bader (Uni Marburg) und Prof. Dr.
Gerhard Zotz (Uni Oldenburg).
Moose sind im tropischen Tiefland auffällig selten. Die hohen
Temperaturen und damit verbundene schnelle Austrocknung und kurze Photosynthese-Aktivität dürften
dafür verantwortlich sein. Bei weiterer Temperaturerhöhung würde die
Austrocknungsgeschwindigkeit weiter zunehmen, und könnten zudem
hohe Dunkelatmungsraten zu weiter verringerten Kohlenstoffbilanzen
führen. Diese Effekte könnten zum
Teil wieder vom erhöhten CO2Gehalt in der Atmosphäre kompensiert und von veränderten
Feuchtebedingungen modifiziert
werden. Diese komplexen Interaktionen sind der Fokus des Projektes,
und werden experimentell sowie
durch Modellierung untersucht.
Vorausgesetzt für beiden Stellen
werden ein überdurchschnittlich
gut abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom,
Master oder vergleichbar) im Fach
Biologie oder in einem ähnlichen
Fachgebiet. Erwartet werden Interesse, Kenntnisse und möglichst
praktische Erfahrung in den Bereichen Ökophysiologie der Pflanzen
und Datenanalyse (Statistik), und
weitere Erfahrungen spezifisch für
jede Stelle (siehe unten). Erfahrungen mit Feldarbeiten in den Tropen
sind vorteilhaft. Erforderlich sind
eine kreative, analytische und kritische Denkweise, selbstständiges
Arbeiten sowie die Bereitschaft und
Fähigkeit Forschungsideen mitund weiterzuentwickeln. Vorausgesetzt werden ferner Teamfähigkeit,
die Bereitschaft zu längeren Feldarbeiten in Costa Rica, Tropenbeständigkeit, und gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift. Er-
wartet werden zudem gute deutsche oder spanische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft die noch
fehlenden Sprachkenntnisse zu erwerben.
Aufgaben der Stelle 1
Experiment im tropischen Regenwald zu Klimawandeleffekte auf
Moose.
In einem Experiment im Regenwald werden Sie in „open-top
chambers“ epiphytische Moose
(und Lebermoose) Klimawandelsimulationen aussetzen (Erwärmung,
erhöhtes CO2, und veränderte
Feuchtebedingungen). Sie untersuchen, wie diese Veränderungen das
Wachstum und Überleben der
Moose beeinflussen, und welche
physiologischen Prozesse dabei
eine Rolle spielen, z. B. die Tagesrhythmen der KohlenstoffaustauschAktivität (untersucht mittels Chlorophyll-Fluoreszenz- und Gasaustauschmessungen), und physiologische Akklimatisierung (untersucht
mittels Gasaustauschmessungen
und Pflanzenchemie). Die Ergebnisse der entsprechenden Messungen
dienen auch die Parametrisierung
und Validierung des Kohlenstoffaustauschmodells, welche von der
anderen eingestellten Person im
Projekt (siehe Stelle 2) entwickelt
und für weitere „virtuelle“ Experimente zu Klimawandeleffekte eingesetzt werden.
Zu den Aufgaben gehören die
Planung, Aufbau und Betreuung
des Feldexperiments (ca. 20 Monate in Costa Rica), die selbstständige
Durchführung der Messungen und
Datenanalyse, die Koordinierung
Ihrer Aktivitäten mit denen der Projektkollegin / des -kollegen, und
die Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen.
Außer den o. g. allgemeinen Voraussetzungen, werden für diese
Stelle noch erwartet: Interes-se und
möglichst Erfahrung in den Bereichen experimentelle Ökologie/
Ökophysiologie und Umwelttechnik
(wegen des Aufbaus und der Betreuung des Experiments; incl. Elektrotechnik).
39
Aufgaben der Stelle 2
Modellierung der Kohlenstoffbilanz
von Moose in Abhängigkeit von
Wetter und Mikroklima.
Sie werden ein Modell entwickeln, das Mithilfe u. A. fotosynthetischer Responsekurven und Austrocknungskinetik, aufgrund von
(Mikro-)Klimadaten den täglichen
Kurs des Kohlenstoff-austausches
und dadurch der langfristigen Kohlenstoffbilanz von Moose berechnen kann. Das Modell sollte in erste Linie eingesetzt werden, um die
Effekte des Experiments auf das
Mooswachstum zu erklären und um
die Effekte verschiedener weiteren
Klimawandelszenarien auf das
Mooswachstum zu untersuchen.
Zu den Aufgaben gehören Mithilfe in der Planung und Aufbau des
Feldexperiments (ca. 4 Monate in
Costa Rica), ökophysiologischen
Messungen an Moose (Austrocknungskinetik, Gasaustausch), Datenanalyse, die Entwicklung, Implementierung, und Validierung eines
Kohlenstoffaustauschmodells, die
Koordinierung Ihrer Aktivitäten mit
den der Projektkollegin/ des -kollegen, und die Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen.
Außer den o. g. allgemeinen Voraussetzungen werden für diese Stelle noch erwartet: Interesse und
möglichst Erfahrung in den Bereichen Pflanzenwachstum- oder Kohlenstoffaustausch-Modellierung, Informatik und Programmierung (z.
B. R).
ist grundsätzlich möglich. Bewerberinnen/Bewerber mit Behinderung
im Sinne des SGB IX (§ 2, Abs. 2,
3) werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungs- und Vorstellungskosten werden nicht erstattet.
Bewerbungsunterlagen (inkl. Motivationsschreiben auf Englisch, Lebenslauf, Kontaktdaten von drei
Referenzen) sind ausschließlich in
einem PDF-Dokument per E-Mail
bis zum 15.04.2016 unter Angabe der Kennziffer fb19-0003wmz-2016-1 (Stelle 1) oder fb190003-wmz-2016-2 (Stelle 2) an
Jun.-Prof. Dr. Maaike Bader
E-Mail: [email protected] zu senden.
■
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Jun-.Prof. Dr. Maaike Bader
E-Mail: [email protected].
Wir fördern Frauen und fordern sie
deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. In Bereichen, in denen
Frauen unterrepräsentiert sind, werden Frauen bei gleicher Eignung
bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern
sind willkommen – die PhilippsUniversität bekennt sich zum Ziel
der familienfreundlichen Hochschule. Eine Reduzierung der Arbeitszeit
40
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Universität Heidelberg
Senior Wissenschaftliche(r)
Mitarbeiter/-in Geoinformatik (100 %)
Volunteered Geographic Information, OSM, LULC
In der Abteilung Geoinformatik der
Universität Heidelberg ist baldmöglichst eine Stelle für eine(n)
erfahrene(n) wissenschaftl.
Mitarbeiter/-in (100 %, TV-L), idealerweise promoviert, zu besetzen.
Die Aufgaben umfassen v.a. die
Mitarbeit in neuen EU HORIZON2020 Forschungsprojekten
(z.B.geog.uni-heidelberg.de/gis/
land_sense.html bzw.geog.uni-heidelberg.de/gis/wegovnow.html).
Die relevanten Aufgaben beinhalten insbesondere:
•Konzeption und Entwicklung von
innovativen Methoden und Werkzeugen zur Untersuchung und
Verbesserung der Qualität und
Eignung von geograpischen Daten, insb. unter Berücksichtigung
und Nutzung von Crowdsourcing/VGI/OSM.
•Konzeption und Entwicklung von
innovativen Methoden und Werkzeugen zur Kombination, Integration und Anreicherung heterogener Quellen für Geodaten (Fernerkundung, Crowdsourcing (in
situ), Web 2.0/Bild/Plattformen
etc. insbesondere im Bereich
Landnutzung/Landbedeckung
(LULC)
reich Geoinformatik / GIScience,
insbesondere in mindestens einem
der oben genannten Gebiete (VGI
Analyse, Geodatenqualität, LandUse/LandCover LULC), Spatial
Data Mining, Machine Learning,
Geodatenintegration), als auch die
Fähigkeit zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten und Projektdurchführung und -akquise, sowie zur Teamarbeit.
Die Stelle ist baldmöglichst zu
besetzen und zunächst auf 3 Jahre
befristet mit der Möglichkeit der
Verlängerung. Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen (Zeugnisse,
Publikationen, Referenzprojekte,
etc.) senden Sie baldmöglichst –
bis spätestens 04.04.2016 –
bzw. solange bis die Position besetzt ist elektronisch an
Bettina Knorr
E-Mail: bettina.knorr@geog.
uni-heidelberg.de.
Die Vergütung erfolgt nach TV-L.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.
■
Wir bieten eine attraktive Stelle in
einem interdisziplinär ausgerichteten dynamischen Team und in einem hochaktuellen Forschungsgebiet. Die Abteilung Geoinformatik
ist u.a. Mitglied im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches
Rechnen (IWR) der Universität und
Gründungsmitglied des Heidelberg
Center for the Environment (HCE).
Die Exzellenz-Universität Heidelberg bietet in besonderem Maße
ein anregendes interdisziplinäres
Forschungsumfeld mit vielen persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangeboten.
Wir erwarten ein überdurchschnittlich abgeschlossenes Universitätsstudium in einem der Fächer
Geoinformatik, Informatik, Geographie oder ähnlichen Disziplinen.
Erforderlich sind ausgezeichnete
Methodenkompetenz, Kenntnisse
und Forschungserfahrungen im Be-
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
41
Universität Heidelberg
Wissenschaftliche(r)
Mitarbeiter/-in Geoinformatik (100%)
Forschung & Entwicklung im Bereich WebGIS / GeoWeb 2.0
In der Abteilung Geoinformatik der
Universität Heidelberg ist baldmöglichst eine Stelle für eine(n)
erfahrene(n) wissenschaftl.
Mitarbeiter/-in (100 %, TV-L) zu besetzen. Die Aufgaben umfassen v.a.
die Mitarbeit in Forschungsprojekten und die Entwicklung von innovativen Web-basierten Geo-Diensten. Die relevanten Aufgaben beinhalten insbesondere
•Konzeptions-, Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten im Bereich
WebGIS, Web-Services, Web-Client, (2D/3D) WebGL, LBS, GDI
u. Ä.
•Themengebiete können z.B. Disaster Management, Crowdsourcing & VGI, OpenStreetMap,
Navigation & Routing, Big Spatial
Data Analysis, LBS, Citizen Science, Digital Humanities und
Bürgerbeteiligung umfassen,
oder die Entwicklung von WebApplikationen für 3D-Geodaten.
zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten und Projektdurchführung sowie zur Teamarbeit. Die
Stelle ist auch für PostDocs mit
Freude an der Umsetzung innovativer Anwendungen geeignet.
Die Stelle ist baldmöglichst zu
besetzen und zunächst auf 3 Jahre
befristet mit der Möglichkeit der
Verlängerung. Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen (Zeugnisse,
Publikationen, Referenzprojekte,
Entwicklungserfahrung, etc.) senden Sie baldmöglichst – möglichst
bis 04.04.2016 – bzw. solange
bis die Position besetzt ist elektronisch an
Bettina Knorr
E-Mail: bettina.knorr@geog.
uni-heidelberg.de.
Die Vergütung erfolgt nach TV-L.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.
■
Wir bieten eine attraktive Stelle in
einem interdisziplinär ausgerichteten dynamischen Team und in einem hochaktuellen Forschungsgebiet. Die Abteilung Geoinformatik
ist u. a. Mitglied im Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches
Rechnen (IWR) der Universität und
Gründungsmitglied des Heidelberg
Center for the Environment (HCE).
Die Exzellenz-Universität Heidelberg bietet in besonderem Maße
ein anregendes interdisziplinäres
Forschungsumfeld mit vielen persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangeboten.
Wir erwarten ein überdurchschnittlich abgeschlossenes Universitätsstudium in einem der Fächer
Geoinformatik, Informatik, Geographie oder ähnlichen Disziplinen.
Erforderlich sind ausgezeichnete
Kenntnisse und Forschungserfahrungen im Bereich Geoinformatik /
GIScience, insbesondere in mindestens einem der oben genannten
Gebiete, und v.a. WebGIS Programmiererfahrung (HTML5, Javascript (z. B. Leaflet, OpenLayers,
three.js), WebGL, PostGIS, OSM,
OpenGIS etc.) sowie die Fähigkeit
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April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Universität Wien
An der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der Universität Wien ist die
Stelle
einer/eines Universitätsprofessorin/Universitätsprofessors
für Angewandte Geographie,
Raumforschung und Raumordnung
zu besetzen.
§ 99(1) Professur (2 Jahre und 7
Monate), privatrechtliches Dienstverhältnis, Vollbeschäftigung, befristet, ab 01.03.2017 bis zum
30.09.2019, Vertretungsprofessur
Von der zukünftigen Stelleninhaberin/dem zukünftigen Stelleninhaber wird erwartet, dass sie oder er
sich in Forschung und Lehre im Bereich der Angewandten Geographie, Raumforschung und Raumordnung engagiert. Die Betreuung
von Qualifizierungsarbeiten und
die Übernahme von Verpflichtungen, die sich aus den laufenden
Studienprogrammen ergeben, werden ebenfalls vorausgesetzt. Die
Lehrverpflichtung beträgt bis zu
acht Wochenstunden pro Semester.
Erfolgreiche Kandidatinnen/Kandidaten qualifizieren sich durch:
•Doktorat und Post-Doc Erfahrung
an einer Universität oder einer
anderen Forschungs-einrichtung
(eine der Verwendung entsprechende abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung)
•hervorragende Leistungen in der
Forschung, internationale Reputation und exzellente Publikationstätigkeit, sowie Einbettung in
die internationale Scientific Community;
•erwünscht ist eine facheinschlägige Habilitation (venia docendi)
oder eine international anerkannte gleichwertige Qualifikation
•Erfahrung in Konzeption, Einwerbung und Leitung größerer Forschungsprojekte, sowie Bereitschaft und Fähigkeit zur Führung
von Forschungsgruppen
•Erfahrung in der universitären
Lehre und die Fähigkeit und Bereitschaft in allen curricularen
Stufen (Bachelor, Master, Doktorat) zu lehren, Abschlussarbeiten
zu betreuen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern
Die Universität Wien bietet
•einen attraktiven und sich dynamisch entwickelnden Forschungsstandort in einer Stadt mit hoher
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Lebensqualität, in einem Land mit
einem gut ausgebauten Instrumentarium der Forschungsförderung
•ein verhandelbares Gehalt
•Unterstützung bei der Verlagerung des Lebensmittelpunktes
nach Wien
Interessentinnen und Interessenten
senden bitte eine Bewerbung mit
zumindest folgenden Inhalten:
•wissenschaftlicher Lebenslauf
•Verzeichnis der Publikationen
inkl.
–– Kenntlichmachung der fünf, im
Sinne der ausgeschriebenen
Professur, wichtigsten Veröffentlichungen mit Kommentierung
im Bewerbungsschreiben
–– Angabe eines Internetlinks zum
Download (PDF-Versionen) dieser fünf Veröffentlichungen
oder Beigabe eines Datenträgers mit diesen PDF-Dateien
•Verzeichnis der Vortragstätigkeit,
sowie detaillierte Angaben über
eingeladene Hauptvorträge bei
internationalen Tagungen
•kurze Beschreibung der derzeitigen Forschungsinteressen und
der Forschungspläne für die nähere Zukunft
•Angaben über eingeworbene
Drittmittelprojekte
•Belege zur Lehrqualifikation:
–– Kurze Beschreibung der bisherigen Schwerpunkte in der akademischen Lehre (inkl. angewandte Lehrkonzepte und bevorzugte Lehrmethoden) und
Angaben zu betreuten Dissertationen, inkl. Beschreibung des
Betreuungskonzepts;
–– Weitere Informationen mit denen die KandidatInnen ihre
Lehrqualifikation belegen wollen.
Universitätsprofessorinnen und Universitätsprofessoren werden nach
Kollektivvertrag für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten in die
Verwendungsgruppe A1 eingestuft.
Die individuelle Gehaltsverhandlung erfolgt unter Berücksichtigung
des bisherigen Karriereverlaufs und
der im Fall einer Berufung aus dem
43
Katholische Universität
Eichstätt-Ingolstadt
An der Professur für Wirtschaftsgeographie der MathematischGeographischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist zum nächstmöglichen
Zeitpunkt, möglichst bereits zum
15.04.2016,
eine Stelle (50 %, für Postdoc
75 %) als
wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (TV-L E 13)
zunächst befristet für 3 Jahre zu besetzen.
44
Ausland möglicherweise unterschiedlichen steuerlichen Behandlung.
Die Universität Wien betreibt eine
antidiskriminatorische Anstellungspolitik und legt Wert auf Chancengleichheit und Diversität (http://diversity.univie.ac.at/). Insbesondere
wird eine Erhöhung des Frauenanteils in Leitungspositionen und beim
wissenschaftlichen Personal angestrebt. Frauen werden bei gleicher
Qualifikation vorrangig aufgenommen.
Bewerbungen sind bis spätestens 1. Mai 2016, in deutscher
oder englischer Sprache, unter Angabe der Kennzahl
FGGA/2016/02 in elektronischer
Fassung (bevorzugt als PDF) zu
senden an den
Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
der Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Thilo Hofmann
Althanstr. 14
A-1090 Wien
E-Mail: [email protected]
Für eine Mitarbeiterin / einen Mitarbeiter mit bereits abgeschlossener Promotion besteht die Möglichkeit, die Stelle auf 75 % aufzustocken.
Das Aufgabengebiet umfasst ein
Lehrdeputat im Umfang von 2,5
SWS (50 %) bzw. 3,75 SWS (75 %)
sowie Engagement in den Forschungsschwerpunkten der Professur, insbesondere der geographische Globalisierungs- und Finanzialisierungsforschung sowie dem
Themenkomplex Regionalentwicklung und Nachhaltigkeit / alternative Wirtschaftsformen. Die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation (Promotion, Habilitation) ist gegeben und erwünscht.
Einstellungsvoraussetzungen sind
ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium, vorzugsweise der Geographie mit Schwerpunkt Human- bzw. Wirtschaftsgeographie. Vorteilhaft sind ferner gute
Englischkenntnisse, Methodenkompetenz, Teamfähigkeit, Eigeninitiative und erste Lehrerfahrungen.
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ist eine vom Freistaat Bayern gewährleistete und
anerkannte nichtstaatliche Hoch-
schule in kirchlicher Trägerschaft.
Sie strebt eine Erhöhung des Anteils
von Frauen in Forschung und Lehre
an, weshalb sie entsprechend qualifizierte Interessentinnen nachdrücklich zur Bewerbung auffordert.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Bewerbungen richten Sie bitte
spätestens bis zum 5. April 2016
in elektronischer Form mit den üblichen Unterlagen sowie einer Leseprobe an die
KU Eichstätt-Ingolstadt
E-Mail: wirtschaftsgeographie@
ku.de.
■
Für die Vorstellungsgespräche sind
Montag, der 11.April und Dienstag
der 12. April 2016 vorgesehen.
Für Rückfragen stehen Ihnen Theresia Neubauer und Prof. Dr. HansMartin Zademach gerne zur Verfügung.
■
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Karl-Franzens-Universität
Graz
Die Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaftliche Fakultät der
Karl-Franzens-Universität Graz besetzt gemeinsam mit der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien,
Frauenforschung und Frauenförderung Graz die
Aigner-Rollett-Gastprofessur
für Frauen- und Geschlechterforschung
(Befristetes Arbeitsverhältnis; zu besetzen für das Sommersemester
2017: 01.03.2017 –
30.06.2017).
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
Geschlechterstudien können an
den Grazer Universitäten seit Jahren in eine Reihe von Studien integriert und auch als Masterstudiengang absolviert werden. Durch die
Aigner-Rollett-Gastprofessur werden einzelne Themenbereiche fokussiert.
Die Gastprofessur soll einerseits
Gender-Aspekte in die Lehre der
Fakultät einbringen, andererseits
das Lehrangebot des Masterstudiengangs “Interdisziplinäre Geschlechterstudien“ koordinationgender.uni-graz.at/de/geschlechterstudien/ bereichern.
Anforderungsprofil und erwartete
Leistungen in den Bereichen Forschung und Lehre:
Gegenstand der Lehrveranstaltungen im Rahmen der Gastprofessur
werden Genderaspekte in der Geographie sein, vorzugsweise mit Fokus auf die Bereiche Klima(wandel),
Nachhaltigkeit und Umwelt(-Bildung) und/oder die Materialität des
Gesellschaftlichen (Biopolitik, Körperpolitik, Raumstrukturen in Genderperspektive etc.).
Die Gastprofessur umfasst 6 Semesterwochenstunden Lehre aus
dem Bereich Geschlechterstudien/
Geschlechterforschung, davon sind
2 Semesterwochenstunden in Form
einer Überblickslehrveranstaltung
zu einem oder mehreren der oben
genannten Themenbereiche abzuhalten.
Erwartet wird auch die Mitarbeit
im Doktoratsprogramm „Interdisziplinäre Geschlechterstudien“.
Beabsichtigt ist die Besetzung der
Professur für die Dauer eines Semesters mit einer Forscherin / einem Forscher mit ausgewiesener
Expertise, Publikationen und Lehrerfahrung aus dem oben genannten
Bereich mit deutlichem Schwerpunkt auf Gender Studies / Frauenund Geschlechterforschung.
Anstellungserfordernisse:
•Eine der Verwendung entsprechende abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung
•Hervorragende wissenschaftliche
Qualifikation in Forschung und
Lehre im ausgeschriebenen Themenbereich
•Pädagogische und didaktische
Eignung
•Qualifikation zur Führungskraft,
Kompetenz hins. Gender Mainstreaming
•Facheinschlägige Auslandserfahrung
Ende der Bewerbungsfrist: 18. Mai
2016
Kennzahl: GP/1/99 ex 2015/16
Einstufung
Gehaltsschema des UniversitätenKV: B2
Es wird ein das kollektivvertragliche
Mindestentgelt übersteigendes Gehalt in Höhe von € 5.012,65 geboten.
Der Bewerbung beizulegen sind ein
wissenschaftliches Curriculum, das
die fachlichen und akademischen
Qualifikationen der Bewerberin/
des Bewerbers anschaulich macht,
Kopien bzw. Exemplare der fünf
wichtigsten einschlägigen Publikationen und ein Konzeptvorschlag für
die mit der Gastprofessur verbundenen Lehre.
Die Universität Graz strebt die Erhöhung des Frauenanteils unter ihren GastprofessorInnen an und lädt
daher facheinschlägig qualifizierte
Wissenschaftlerinnen ausdrücklich
zur Bewerbung ein. Bei gleicher
Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen.
Bei Interesse senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen innerhalb der
Bewerbungsfrist unter Angabe der
Kennzahl bitte an:
Karl-Franzens-Universität Graz
Personalressort
E-Mail: [email protected]
Für Auskünfte steht Ihnen Frau Dr.in
Barbara Hey, MBA (Koordinationsstelle für Geschlechterstudien,
Frauenforschung und Frauenförderung der Universität Graz) gerne
zur Verfügung:
Tel. 43(0) 316 380 5722
E-Mail: [email protected]
■
45
■ Ve ranstal tungskalend er 2016
Termin/Ort
Thema der Veranstaltung
Informationen, Anmeldung, Ansprechpartner
Nähere
Angaben in
08.–09.04.2016
Karlsruhe
AK Geographische Energieforschung
Zehn Jahre AK Geographische Energieforschung
Einblicke im Spannungsfeld von institutionellen, sektoralen
und räumlichen Dynamiken
itas.kit.edu/veranstaltungen_2016_ak_genf.php
Ulrich Dewald
E-Mail: [email protected]
RBF 257
RBF 259
20.–23.04.2016
Warnemünde
AK Geographie der Meere und Küsten
34. Jahrestagung
amk-geographie.de
Gerald Schernewski
28.–30.4.2016
Eichstätt-Ingolstadt
FluchtMigration und gesellschaftliche
Transformationsprozesse
Simon Goebel
E-Mail: [email protected]
02.-–03.05.2016
Trieste (Gorizia)
New migration processes and rural development in
peripheral areas: status quo and strategies
Stefan Kordel
E-Mail: [email protected]
Tobias Weidinger
E-Mail: [email protected]
Igor Jelen
E-Mail: [email protected]
12.–13.5.2016
Weimar
Wohnen für alle?!
Wissenschaftliche Perspektiven auf Architektur, Planung
und Politik
uni-weimar.de/de/architektur-undurbanistik/institute/ifeu/forschungresearch/wohne
n-fuer-alle/
Justin Kadi
E-Mail: [email protected]
RBF 258
RBF 259
19.05.2016
Osnabrück
Migration Bridging Economies:
(Re-)Migrants in the German-Turkish Innovation Network
mideti.uni-jena.de
Philip Müller
E-Mail: [email protected]
Rbf 259
18.–24.05.2016
Lissabon
Stadtexkursion Lissabon
geleitet von Prof. Dr. Bodo Freund
E-Mail: [email protected]
24–25.05.2016
Jena
Jena Lecture Series in Economic Geography 2016
with Professor Ron Boschma, Utrecht and Lund
geographie.uni-jena.de/lecture.html
Dr. Susann Schäfer
E-Mail: [email protected]
Tina Wolf
E-Mail: [email protected]
Moritz Zöllner
E-Mail: [email protected]
RBF 257
25.–27.05.2016
LindbergLudwigsthal
AK Tourismusforschung
Naturtourismus–Chancen und Herausforderungen
ak-tourismusforschung.org/
Marius Mayer
E-Mail: [email protected]
RBF 256
RBF 259
29.–31.05.2016
Luisenthal
AK Dorfentwicklung
20. Interdisziplinäres Dorfsymposium
Große Dörfer - Kleine Städte
ak-dorfentwicklung.de
Im Juni 2016
Mainz
Media’s Mapping Impulse
Laura Sharp
E-Mail: [email protected]
Anton Escher (Mainz)
RBF 256
02.–03.06.2016
Heidelberg
Urban Office / Reallabor
Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft
Festakt mit wissenschaftlicher Tagung
geog.uni-heidelberg.de/hca/reallabor.html
Christina West
E-Mail: [email protected]
RBF 258
02.–03.06.2016
Wuppertal
AK Quartiersforschung
in Kooperation mit dem Transzent - Zentrum für
Transformationsforschung und Nachhaltigkeit
Ökonomie im Quartier – von der sozialräumlichen
Intervention zur Postwachstumsgesellschaft?
quartiersforschung.de
Olaf Schnur
E-Mail: [email protected]
Matthias Drilling
E-Mail: [email protected]
Oliver Niermann
E-Mail: [email protected]
RBF 257
03.–04.06.2016
Köln
AK Geographische Handelsforschung
Einzelhandelsdynamiken in Mittelstädten und
Metropolregionen
Susanne Weber
E-Mail: [email protected]
RBF 258
14.–16.06.2016
Potsdam
geoinfo.potsdam.2016
DIE Tagung zu Kartographie und Geoinformatik
geoinfo.dgfk.net/
RBF 259
01.–02.07.2016
Würzburg
AK Hochschullehre
"Gute" Hochschullehre - und dann?
10 Jahre AK Hochschullehre
[email protected]
Ulrike Gerhard (Heidelberg)
Astrid Seckelmann (Bochum)
RBF 258
10–14.07.2016
Vienna, Austria
Third ISA Forum of Sociology
RC41: Regional demographic decline and immigration
E-Mail: [email protected]
RBF 256
46
RBF 257
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
21.–25.08.2016
Peking
International Geographic Congress 2016
Shaping Our Harmonious Worlds
igc2016.org
RBF 255
31.08.–03.09.2016
Mainz
European Population Conference 2016
epc2016.de
RBF 256
05.–09.09.2016
Innsbruck and
Seefeld, Austria
27 Session of the Permanent European Conference for the
Study of the rural landscape
Mountains, uplands, lowlands. European landscapes from
an altitudinal perspective
pecsrl2016.com/
Oliver Bender
E-Mail: [email protected]
RBF 256
12.–25.09.2016
Rumänien und
Moldawien
Länderexkursion Rumänien und Moldawien, geleitet von
Prof. Dr. Johann-Bernhard Haversath
E-Mail: [email protected]
15.–16.09.2016
Bonn
AK Naturgefahren und -risiken
29. Jahrestagung
Matthias Garschagen
E-Mail: [email protected]
Alexander Fekete
E-Mail: [email protected]
Sven Fuchs
E-Mail: [email protected]
RBF 259
16.–17.09.2016
Schloss
Sinnershausen,
Rhön
Qualitative Methoden in der Geographie
Jeannine Wintzer
E-Mail: [email protected]
RBF 257
25.–30.09.2016
Dresden
DEUQUA 2016
Übergänge im Quartär
tu-dresden.de/geo/geographie
RBF 259
03.–06.10.2016
Bonn
Humangeographische Sommerschule
Geographische Entwicklungsforschung
humangeographischesommerschulen.de/index.html
Detlef Müller-Mahn
[email protected]
RBF 257
04.–07.10.2016
Luxembourg
ABS Europe Conference 2016
in cooperation with the UniGR-Center for Border Studies
Differences and discontinuities in a ‘Europe without
borders’
abseurope2016.eu
Christian Wille
Birte Nienaber
E-Mail: [email protected]
RBF 257
07.10.2016
Bonn
Geographischer Arbeitskreis Entwicklungstheorie
– 40 Jahre!
Detlef Müller-Mahn
[email protected]
20.–21.10.2016
Erlangen
AK Ländlicher Raum
Nachwuchsworkshop
Chancen und Risiken ländlicher Räume im 21. Jahrhundert
uni-muenster.de/AKLaendlicherRaum/
Anja Reichert-Schick
E-Mail: [email protected]
RBF 258
21.–22.10.2016
Erlangen
AK Ländlicher Raum
Jahrestagung
Transformationen ländlicher Räume im Globalen Norden
und Süden
uni-muenster.de/AKLaendlicherRaum/
Perdita Pohle und Stefan Kordel
E-Mail: [email protected]
RBF 258
27.–28.10.2016,
NaurodNiedernhausen
(bei Wiesbaden)
AK Industriegeographie
Jahrestagung 2016
Philip Müller
E-Mail: [email protected]
RBF 259
04.–06.11.2016
Kaiserslautern
AK Klima
Jahrestagung
Sascha Henninger
25.–26.11.2016
Frankfurt
AK Subsaharisches Afrika
Jahrestagung 2016
Cyrus Samimi
E-Mail: [email protected]
27.–28.01.2017
Augsburg
AK Südasien
Jahrestagung
geographien-suedasiens.de
03.–04.02.2017
Rauischholzhausen
AK Wüstenrandforschung
Jahrestagung
uni-koeln.de/sfb389/wuestenraender/
Markus Fuchs
13–16.03.2017
La Oliva,
(Fuerteventura)
INQUA – SACCOM – LOESS FOCUS GROUP
International Symposium on eolian Dynamics, Paleosols
and environmental Change in Drylands
deuqua.org/2016/03/10/international-symposiumon-eolian-dynamics-paleosols-andenvironmental-change-in-drylands/
Yesmine Trigui
E-Mail: [email protected]
RBF 259
17.–19.05.2017
Dresden
Dresden Nexus Conference (DNC)
Ressourcenmanagement-Strategien für die Umsetzung der
UN-Ziele nachhaltiger Entwicklung
dresden-nexus-conference.org
sustainabledevelopment.un.org/
RBF 259
Einsendefristen
Bitte beachten Sie die Fristen für die Einsendung von Beiträgen. Die Termine finden Sie auf der Seite des Inhaltsverzeichnisses.
Herzlichen Dank, Ihre Redaktion
April 2016 – Rundbrief Geographie 259
47
Impressum
Herausgeber
Verband der Geographen an Deutschen Hochschulen e.V. (VGDH)
c/o Universität zu Köln, Geographisches Institut
Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
E-Mail: [email protected]
Verband der Geographen
an Deutschen Hochschulen (VGDH)
Redaktion
c/o Leibniz-Institut für Länderkunde, Schongauerstrafle 9, 04328 Leipzig
E-Mail: [email protected]
Dr. Peter Wittmann, Tel.: (0341) 600 55-174
Dipl.-Geogr. Elke Hanewinkel, Tel.: 0163 96 50 771
Presserechtlich verantwortlich: Prof. Dr. P. Gans, Dr. P. Wittmann
Schatzmeister: Prof. Dr. Olaf Bubenzer
Schriftführer: Dr. Michael Horn
E-Mail: [email protected]
Beisitzer(innen):
Dr. Judith Miggelbrink
Prof. Dr. Birgit Neuer
Jun.-Prof. Dr. Antje Schlottmann
Prof. Dr. Rainer Wehrhahn
Der Rundbrief Geographie ist eine Verbandszeitschrift des VGDH. Verantwortlich für Form und Inhalt sind die jeweiligen Einsender. Die namentlich
genannten Autoren sind verantwortlich für die Richtigkeit der eingesandten
Informationen. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt
eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Nachdruck ist nur mit
Genehmigung gestattet.
Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu kürzen.
Nach einem Vorstandsbeschluss im Jahr 1999 werden keine Berichte über
Vortrags- oder Forschungsreisen einzelner Wissenschaftler abgedruckt.
Ein Teil der Rundbrief-Beiträge ist im Internet unter der Adresse
http://vgdh.geographie.de/rundbrief zugänglich.
Preis des Jahresabonnements: 40 Euro (Auslandsbezug: 50 Euro), kündbar
nur zum Jahresende. Für Mitglieder des VGDH ist der Bezug des Rundbrief
Geographie im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für Anzeigen/Werbung gilt die
Preisliste vom 01.01.2011 (http://vgdh.geographie.de/rundbrief).
Hinweise für die Einsendung von Beiträgen:
Bitte schicken Sie Ihre Beiträge per E-Mail im RTF-Dateiformat ohne Formatierungen (Tabulatoren, Großschrift) an [email protected]. Grafiken, Tabellen
sowie Fotos und andere Abbildungen bitte als separate Datei (JPEG, TIF /
Auflösung: 300 dpi).
Vorstand
Vorsitzender: Prof. Dr. Paul Gans
Stellv. Vorsitzender: Prof. Dr. Dieter Anhuf
GEO-Büro
Bundesgeschäftsstelle des VGDH
c/o Universität zu Köln, Geographisches Institut
Albertus Magnus Platz, 50923 Köln
Tel.: (0160) 90 74 83 58
E-Mail: [email protected]
Internet: http://vgdh.geographie.de
Bürozeiten: Montag bis Freitag 10–13 Uhr
Verantwortlich:
Prof. Dr. Olaf Bubenzer, Prof. Dr. Frauke Kraas,
Dr. Holger Kretschmer,
unter Mitarbeit von Christopher Ganser, Carolina Kiesel
und Julian Rölkens
Konto für die Mitgliedsbeiträge:
Sparkasse Köln Bonn
IBAN: DE45 370501980001205897
BIC: COLSDE33
Erscheinungstermine und Einsendefristen für den Rundbrief Geographie 2016 finden Sie auf der Umschlagseite 2 unter dem Inhaltsverzeichnis.

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