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Sonate für Klavier A-Dur D 959
Franz Schubert · Béla Bartók
Andantino · Sonate für Klavier
Sz 80 · Lang Lang · Am 29. 03. 2009
Claude Debussy · Feux d’artifice
Frédéric Chopin · Les collines
d’Anacapri · La fille aux cheveux
de lin · Rondo · Polonaise As-Dur
op. 53 · So klingt nur Dortmund.
2,50 E
KONZERTHAUS DORTMUND · Sonntag, 29.03.2009 · 20.00
Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause
Lang Lang Klavier
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
4I5
Franz Schubert (1797 – 1828)
Claude Debussy (1862 – 1918)
Sonate für Klavier A-Dur D 959
Allegro
Andantino
Scherzo. Allegro vivace – Trio. Un poco più lento
Rondo. Allegretto
Drei Préludes aus »Préludes, Livre II«
›Bruyères‹
›Feux d’artifice‹
›La terrasse des audiences du clair de lune‹
Béla Bartók (1881 – 1945)
Sonate für Klavier Sz 80
Allegro moderato
Sostenuto e pesante
Allegro molto
– Pause –
6 I 7
Vier Préludes aus »Préludes, Livre I«
›Les collines d‘Anacapri‹
›La fille aux cheveux de lin‹
›La cathédrale engloutie‹
›Minstrels‹
Frédéric Chopin (1810 – 1849)
Polonaise As-Dur op. 53
Programm
8I9
Kühn und un-erhört Franz Schubert Sonate für Klavier A-Dur D 959
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Fast schon die Kardinalfrage: Wie soll man bei Schuberts beiden letzten Sonaten mit den Wiederholungszeichen im Kopfsatz umgehen? Sie spielen oder sie ignorieren? Es gibt Stimmen, die
sehen in dieser Wiederholung die Proportionen gefährdet: lang, zu lang könnte der Eröffnungssatz geraten. Andere behaupten, Schubert habe in beiden Sonaten am Schlussteil des ersten
Abschnittes einige Takte hinzukomponiert, die wegfallen würden, wenn man auf eine Wiederholung verzichtet. Das käme einer Amputation gleich.
Weit weniger strittig ist die Zuordnung von Schuberts letzten Klaviersonaten. Die Trias der
Sonaten D 958, 959 und 960 bildet eine Einheit, eine selbstständige Gruppe im Gesamtwerk. Sie
wurden im September 1828 fertig gestellt, nur wenige Wochen vor Schuberts Tod. Die These,
dass Schubert diese gewaltigen Werke in nur wenigen Wochen geschrieben habe, hat die Forschung inzwischen korrigiert. Die Entdeckung ausführlicher Entwürfe brachte ans Licht, dass
Schubert, wenn auch mit verschiedenen Unterbrechungen, mehrere Monate an diesen Sonaten
gearbeitet hat.
Spätestens mit diesen Sonaten, die ins Umfeld von »Winterreise« und »Schwanengesang«
gehören, ist nichts mehr wie vorher. Schubert, der stets eine literarisch horchende Seele besaß,
spricht nun in epischen Dimensionen. Endlich, so scheint es, wagt er es, sich mit Beethoven auf
dessen ureigenstem Gebiet zu messen. Allein die Wahl der Tonarten legt das nahe: Wenn Beethoven in c-moll schrieb, war dies stets ein Alarmzeichen für Kühnes, Neues. B-Dur ist die Haupttonart in der Hammerklavier-Sonate, aber auch des späten Streichquartetts op. 130. Und A-Dur?
Die Tonart begegnet uns in einigen Signalwerken wie der »Kreutzer-Sonate« und der siebten
Sinfonie. Und genau wie bei Beethoven, so beginnt auch Schubert sein Werk mit einem fulminanten, weckruf­artigen Akkord.
Herzstück ist der einzigartige zweite Satz, ein kaum fassbares, geschweige denn beschreibbares Stück Musik. Und doch hat Dieter Hildebrandt 1985 in seinem Buch »Pianoforte oder Der
Roman des Klaviers im 19. Jahrhundert« den Versuch unternommen, diese bis dato un-erhörten
Klänge sprachlich nachzuahmen. Es geht um den wüsten Mittelteil: »Der Ausbruchversuch jetzt,
beginnende Panik, klirrende Dissonanzen durchbrechen die Stille […] und jetzt panischer Lauf
auf der Suche nach dem Ausweg, gibt es den denn nicht, muss man auch die Chromatik noch
zerstückeln, das Ostinato chromatisch machen, dass die Musik selbst nicht mehr weiß, was hier
gespielt wird, ein Fortissimo setzen, ach was, Schreien, Brüllen, Kreischen, die Lunge aus dem
Hals, das Hirn aus dem Kopf, die Krämpfe aus dem Bauch, die Adern aus der Haut, das Blut aus
dem Herzen, Hände, die in die Tasten greifen wie wenn sie in die Wand eines Kerkers kratzen, die
Werke
Da klingt Recht gut.
Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D.15 I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1
Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1
Hans Dieckhöfer, Notar 6/10 I Dr. Christian Tilse, Notar 2 I Dr. Jochen
Berninghaus, WP, StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar 2 I Dr. Detlef Götz, Notar
Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar 3/7 I Dr. Achim Herbertz11
Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar 8 I Guido Schwartz7 I Frank
Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. Thorsten Mätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer
Rainer Beckschewe 4 I Dr. Steffen P. Lorscheider 8 I Dr. Robert Jung I Regine
Holtermann I Tobias Eggers I Oliver Tarvenkorn12/13/14 I Dirk Venschott12/14
1
auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3auch Fachanwalt für Verwaltungsrecht, 4auch Fachanwalt für Familienrecht, 5auch Fachanwalt für Strafrecht, 6auch Fachanwalt für
Erbrecht, 7auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8auch Fachanwalt für Handels- und
Gesellschaftsrecht, 9auch Fachanwalt für Versicherungsrecht, 10Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht, 11 Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz, 12 Patentanwalt, 13European Patent Attorney,
14
European Trademark and Design Attorney, 15 Partner bis 2008
Fingernägel brechend, Schmerz, der jetzt selbst schreiend wird, noch einmal dies Jagen, das nun
Raserei ist, nichts als Toben, Tobsucht. Hämmern gegen die Mauer dieser Klaviatur […] und jetzt,
in diesem letzten Aufbäumen, muss die Wand weichen, die Mauer bersten, der Kerker sich auftun:
Tremolo-Ostinato gegen Oktavchromatik, die gebrochene Oktavchromatik wird – hat denn immer
noch alles Namen, dann eben nur noch hämmern! hämmern! hämmern! hämmern! hämmern!
hämmern! hämmern! hämmern! hämmern! hämmern! hämmern! hämmern! dreinschlagen! Und
noch einmal dreinschlagen! Mit äußerster Kraft. Nicht aufgeben, dreinschlagen! Und noch einmal
zuschlagen! Ach was tust du, armer Schubert? Was widerfährt dir, liebe Seele? Du modulierst ja
längst wieder, statt dreinzuschlagen.«
Nach einem solchen Satz geht schnell unter, dass Schubert sich im Scherzo hörbar auf Beethovens Sonate op. 2 Nr. 2 (in A-Dur!) bezieht, und im Rondo auf ein Thema zurückgreift, dass er
bereits in einer seiner früheren Sonaten verwendet hat: ein Schlusssatz voller kunstvoller melodischer Ausspinnungen; ein Schlusssatz, der bezeichnend ist für Schuberts Gesamtschaffen mit
seiner Mischung heiterer Versöhnlichkeit, lichten Momenten des Jubels und trüben Bekenntnissen, aus unzählbar unerwarteten Umschwüngen, Scheinfährten, Versöhnlichem und Verstörendem.
Mit Rhythmus gegen die Romantik Béla Bartók Sonate für Klavier Sz 80
staadenvonboxberg.de
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Rechtsanwälte I Patentanwälte I Partnerschaftsgesellschaft I Notare
Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49 231 9 58 58 - 0
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Wie Schubert, so hat auch Béla Bartók bereits in seiner Jugendzeit kleinere Sonaten und – als
sein op. 1, ein Werk des 17-Jährigen – eine ausgedehnte romantische Sonate geschrieben.
Umso erstaunlicher, dass Bartóks Solo-Klaviermusik nur ein (weiteres) Werk mit dem Titel Sonate
enthält.
Diese Sonate ist die erste vollendete Schöpfung aus der Zeit fieberhaften Komponierens im
Sommer 1926, als Bartók vor allem um Inspiration für sein erstes Klavierkonzert rang und
verschiedenartiges Material skizzierte. Es entstanden rund zwanzig Solo-Klaviersätze, ohne
dass Bartók anfangs gewusst hätte, welchen er später wofür verwenden wird. Außer der Ähnlichkeit des im Solo- und Konzertstück gleichermaßen glänzend ausgenutzten, neuen perkussiven Stils fällt auf, dass sowohl die Klaviersonate als auch das Klavierkonzert auf dem Grundton
E aufbauen.
Die Sonate, die Bartók seiner Schülerin Ditta Päsztory, seiner späteren zweiten Ehefrau widmete, ist ein Werk mit dem Schwung und der Energie beethovenscher Prägung, und zugleich ein
drastisches Beispiel für Bartóks anti-romantischen Stil. In der bisherigen Sonatenliteratur ist sie
Werke
nahezu beispiellos; das gilt weniger für die formale Anlage, sondern für die Art, wie diese ausgefüllt wird. Treffendstes Beispiel dafür ist der erste der drei Sätze, Allegro molto. Die herkömmlichen pianistischen Figuren, Läufe, Passagen oder Kantilenenabläufe werden durch scharf und
hartnäckig gehämmerte Akkorde und einzelne Töne ersetzt; anstelle fließender Klangverläufe
hört man rhythmisch geordnete Anschläge. Wir haben es hier mit einem sehr kühnen Versuch zu
tun, nach dem ein Sonaten-Allegro in erster Linie mit Hilfe des rhythmischen Elementes aufgebaut wird. Die Melodik ist auf ein Minimum vereinfacht; sie operiert mit den schlichtesten Motiven
und mit einer geringen Zahl von Tönen, die einem schmalen Ausschnitt der Skala entnommen
sind. Erst der letzte Satz, dessen Länge der Komponist von 416 auf 281 Takte eindampfte, findet
wieder zur bis dato bekannten Sprache Bartóks zurück.
LANG LANG
CHOPIN
KLAVIERKONZERTE
Nuancenreiche Bilder Claude Debussy »Préludes«
WIENER
PHILHARMONIKER
ZUBIN MEHTA
Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg sind für Debussy reich an Erfolgen. Als Dirigent seiner Werke
bereist er das Ausland. Zwar lehnt er die Teilnahme am französischen Musikfest 1910 in München
aus finanziellen Gründen ab, doch im selben Jahr dirigiert er in Wien und Budapest.
Bereits 1909 hatte er mit neuen Klavierwerken begonnen, die später als »Préludes« veröffentlicht werden sollten. 1910 führt Debussy einige dieser Stücke in der neu gegründeten Société
Musicale Indépendante auf – einer Gruppe, die sich unter Führung von Gabriel Fauré von der
überalterten Société Nationale abgetrennt hatte und die inzwischen herangewachsene junge
Generation fördern will. Dieser Auftritt wird jedoch den Pianisten Riccardo Vines nicht daran hindern, in den folgenden Jahren andere »Préludes« in der Société Nationale uraufzuführen.
Die beiden Bände der »Préludes« sind eine Huldigung an Bach und Chopin. Hier fasst Debussy
sein gesamtes Schaffen zusammen. Zwar sind diese Werke nicht der erste Gipfel seines Klavierschaffens – die meisten früheren Stücke, insbesondere »Images« und »Estampes« sind deutlich
großzügiger entworfen und origineller in den Gedanken –, doch bilden die »Préludes« die Schlussfolgerung dieser früheren Erkundungen. Allerdings übertrifft die technische Auslotung, die Ausnutzung des Klavierklangs, die Verfeinerung der Klangmittel, die Vielfältigkeit und Zartheit der
Nuancen alles Vorausgehende.
Die »Préludes« haben mehr als jedes andere Werk die Ansicht bestärkt, dass Debussy impressionistische Musik geschrieben hat. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden: Die jeweiligen
Titel stehen erst am Schluss eines jeden Stückes. Debussy möchte offenbar nicht, dass man
gleich ein bestimmtes Bild vor Augen hat. Er will vielmehr nach dem Hören eine Art Bestätigung
„Perfektion in Bezug auf das Pianistische wird
gepaart mit größtmöglicher Sensibilität”
Foto: � Philip Glaser
Carsten Dürer über diese Einspielung
Videos, Tickets und Hörproben
auf www.lang-lang.de
Chopin: Klavierkonzerte 1 & 2
Lang Lang, Klavier
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Zubin Mehta
DG CD 477 7449, Deluxe CD+DVD 477 7982
Werke
liefern. Dabei bilden nicht allein die Farbe, sondern auch die klangliche Konstruktion, Melodik und
Rhythmik, ihre Gestalt.
Die Vielfalt der skizzierten Bilder ist extrem weit gefächert. Da taucht in den ›Collines d’Anacapri‹
Italien in der Erinnerung auf, vermischt mit Anklängen an Debussys »Masques«. Auch das Bild
des Fernen Ostens erscheint in ›La terrasse des audiences du clair de lune‹ – der Titel ist einem
indischen Reisefeuilleton des »Temps« entnommen. In ›Minstrels‹ und ›Général Lavine – excentrique‹ werden die neuen Rhythmen der Music-Hall künstlerisch geformt, ähnlich wie es fünf Jahre
später Strawinsky mit dem Jazz macht. In ›Feu d’artifice‹ könnte man Anklänge an das Orchesterwerk »Fêtes« erkennen, vor allem aber wirkt hier, wie in allen virtuosen Stücken der »Préludes«,
Liszt nach. Am bezeichnendsten jedoch sind die Stücke, in denen Debussy Natureindrücke erweckt, wie in ›Feuilles mortes‹, ›Bruyères‹ oder ›Le Vent dans la Pleine‹. Die suggestivste aller
Naturbeschwörungen ist ›La Cathédrale engloutie‹ um die im Meer versunkenen Stadt Ys, die
einer bretonischen Sage nach manchmal in den frühen Morgenstunden majestätisch aufsteigt.
Die Sonne vergoldet ihre Kuppeln, aus der großen Kathedrale erklingt Orgelmusik, aber schon
nach wenigen Augenblicken versinkt alles wieder in den Tiefen der See.
Markantes Bekenntnis Frédéric Chopin Polonaise As-Dur op. 53
Die Gattung der Polonaise wurde für den Exil-Polen Chopin, der aus einem gewissen Heimweh
nie einen Hehl gemacht hat, zum Symbol für seine Heimat und, mehr noch, für das unterdrückte
Polen. Die rhythmischen und melodischen Formeln, die für diese Gattung kennzeichnend sind,
bildeten eine Art Brücke für die stolze oder gar kämpferische Erinnerung an den verblassenden
Ruhm des Landes. Die Polonaise war für Chopin also weniger Lokalkolorit als vielmehr Bekenntnis
zu seiner nationalen Identität.
Chopins drei letzte Polonaisen (op. 44, 53 und 61) weichen, was Form und Charakter betrifft,
markant von ihren Vorgängerinnen ab. Sie verlaufen in einer freien oder zumindest gelockerten
Form, sind breiter angelegt. Das Thema wird nicht direkt vorgegeben, sondern es wird ent­
wickelt. Auch die tonale Struktur wirkt mitunter eigenwillig; so steht das Trio der As-Dur-Polonaise in E-Dur.
Chopins op. 53, auch »Heroische« genannt, ist der vielleicht vollkommenste Beitrag zu dieser
Gattung und, nicht erst seit Horowitz, immer noch eines der beliebtesten Klavierwerke überhaupt.
Dieses Werk strahlt alles aus, was eine Polonaise auszeichnet: fanfarenhafter Glanz und innere
Kraft, melancholisch angehauchte Verschnaufpausen und finaler Enthusiasmus.
16 I17
Werke
Lang Lang
Der 26-jährige Pianist Lang Lang, den die »New York Times« als den »angesagtesten Künstler der
gesamten klassischen Musikwelt« bezeichnete, ist umjubelter Gast in den Konzertsälen aller
großen Städte weltweit und spielt stets vor ausverkauftem Haus. Als erster chinesischer Pianist
wurde er von den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie von allen führenden amerikanischen Orchestern verpflichtet. Im August 2008 verfolgten über zwei Milliarden Menschen Lang
Langs Spiel bei der Eröffnungszeremonie der XXIX. Olympischen Spiele in Peking, wo er die
Jugend und Zukunft Chinas repräsentierte. Er konzertierte mit den weltweit bedeutendsten
Orches­tern unter so namhaften Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Riccardo Chailly, Sir Colin Davis, Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Valery Gergiev,
Mariss Jansons, James Levine, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Franz Welser-Möst, Riccardo Muti,
Kent Nagano, Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Leonard Slatkin, Yuri Temirkanov
und Michael Tilson-Thomas.
Ab der Saison 2008/09 setzt Lang Lang einen starken Akzent auf Aktivitäten im Bereich der
musikalischen Bildung und Ausbildung. In sechs Städten ist er in diesem Jahr Artist in Residence:
Chicago, Toronto, San Francisco, London, Rom und Stockholm. Im Rahmen dieser Residenzen
gibt er Meisterkurse, spielt Orchester- und Kammerkonzerte, besucht Schulen und nimmt an Internet-Chats mit Studenten teil, spielt gemeinsam mit chinesischen Musikern Werke aus seinem
Heimatland, musiziert mit Kindern Werke für Klavier zu vier Händen und begleitet Liederabende,
u. a. mit Cecilia Bartoli. Meisterkurse gibt er weltweit auf Einladung der führenden Musikakademien, z. B. an der Juillard School, dem Curtis Institute, der Manhattan School of Music, der Musikhochschule Hannover und an allen führenden Konservatorien in China, wo er Ehrenprofessuren
innehat. Die Veranstaltungen im Bereich Musikerziehung werden in Zusammenarbeit mit der
Lang Lang International Music Foundation durchgeführt, die im Oktober 2008 mit Unterstützung
der Grammy-Akademie und UNICEF ins Leben gerufen wurde, um die nächste Musikergeneration
zu unterstützen und weltweit ein junges Publikum für klassische Musik zu begeistern. Lang
Langs Autobiografie »Journey of a Thousand Miles« wurde im November 2008 veröffentlicht. Sein
Interesse an der Ausbildung von jungen Menschen bewog ihn, unter dem Titel »Playing with Flying
Keys« eine Ausgabe dieser Autobiografie speziell für Kinder zu schreiben.
Lang Lang begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel; bereits als Fünfjähriger gewann er den Klavierwettbewerb in Shenyang und gab seinen ersten öffentlichen Klavierabend.
Mit neun Jahren ging er ans Zentrale Musikkonservatorium in Peking, mit dreizehn errang er den
1. Preis beim »Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb für Junge Musiker«. Sein internationa-
18 I 19
ler Durchbruch gelang ihm als Siebzehnjähriger, als er bei der »Gala of the Century« in letzter
Minute einsprang und dort mit dem Chicago Symphony Orchestra Tschaikowskys Klavierkonzert
Nr. 1 aufführte. Im Jahr 2004 wurde Lang Lang von der UNICEF zum Internationalen GoodwillBotschafter ernannt. Steinway entwickelte ein Klavier, das unter dem Namen »Lang Lang™
Steinway« in fünf verschiedenen Varianten für die musikalische Früherziehung gestaltet wurde.
Lang Lang setzte sich aktiv für die Unterstützung der Erdbebenopfer in China ein und sammelte
Spenden. Eine weitere Facette seines Einsatzes für die Kultur zeigt er als Vorsitzender des Montblanc de la Culture Arts Patronage Award Project. Lang Lang gehört darüber hinaus dem Beirat
des Weill Music Institute (WMI) im Rahmen des Education-Programms der Carnegie Hall an und
ist das jüngste Mitglied des Artistic Advisory Board der Carnegie Hall. Lang Lang übernahm
den umfangreichen Klavierpart der von Alexandre Desplat komponierten und mit einem »Golden
Globe« ausgezeichneten Filmmusik für »The Painted Veil«. Ebenso wirkte er beim Soundtrack für
»The Banquet« mit, der aus der Feder von Tan Dun stammt. Lang Lang ist Exklusivkünstler der
Deutschen Grammophon. Jede seiner CDs erreichte die Spitzenposition der Klassik-Charts und
hielt auch Einzug in zahlreiche Pop-Charts rund um den Globus. Seine Einspielung mit den
Klavier­konzerten Nr. 1 und 4 von Beethoven gemeinsam mit dem Orchestre de Paris unter
Christoph Eschenbach erreichte auf Anhieb Platz 1 der klassischen Billboard Charts. Für diese
Aufnahme wurde er für einen »Grammy« nominiert. Er wurde außerdem im Jahr 2007 von der
Recording Academy mit dem »Presidential Merit« geehrt. Die Recording Academy ernannte Lang
Lang 2008 zum Grammy-Kulturbotschafter für China. Zuletzt erschienen die Klavierkonzerte Nr. 1
und 2 von Chopin gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta. Weitere Informationen über Lang Lang können Sie seiner Website www.LangLang.com entnehmen.
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und spielt Werke von Haydn, Janáček und Beethoven.
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Texte Christoph Vratz
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