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7/2015 19065 · 60. Jahrgang · Einzelpreis 19,00 € · www.iee-online.de Elektrische Automatisierung + Antriebstechnik Industrie 4.0 und IIC Scada 4.0 Safety und Retrofit Seite 10 Seite 16 Seite 46 Von Testbeds, Requirements und Referenzarchitekturen Auch der Software-Industrie steht eine Zäsur bevor Vorsorge: ‚Wesentliche Veränderungen‘ vorbeugen Christian Lang, Bihl+Wiedemann S Mhe RPoEb S asu oZt P cte IikA E lei Shinuen L+ HZIAL ch eit nen Raen tg e -Utb td Se em97 pegh rloin ite r rl fig 41 ach adiceh t t s Sichere Kopplung ohne Grenzen VOM SENSOR BIS ZUM SCHALTSCHRANK Das Komplettangebot für Ihre Anlage – Top-Marken zu Top-Preisen bei automation24.de 4H IN 2EFERT I GEL BA R • Siemens LOGO!8 12/24 RCE - 6ED1052-1MD00-0BA8 Artikel-Nr.: 101745 ÜG SO Polycarbonat Wandschaltschrank • FIBOX ARCA 403021 - 8120007 Artikel-Nr.: 101840 FO R V E R F T Strömungswächter • ifm electronic SI5000 Artikel-Nr.: 100589 186,00 EUR -26 % UVP: 251,40 EUR 116,00 EUR UVP: 129,00 EUR -20 % UVP: 119,00 EUR M12 Sensor-/Aktor-Box • PHOENIX 1452709 SACB-8/8-L-10,0PUR SCO P Artikel-Nr.: 100455 45,99 EUR 159,00 EUR 20,79 EUR -18 % UVP: 25,50 EUR Lastkreisüberwachung • Murrelektronik MICO CLASSIC 4.6 9000-41034-0100600 Artikel-Nr.: 101523 94,90 EUR Ultraschallsensor • microsonic mic+600/D/TC Artikel-Nr.: 100405 56,90 EUR Signalleuchte • Murrelektronik Comlight 57 R Artikel-Nr.: 101535 -39 % UVP: 75,20 EUR -19 % UVP: 196,00 EUR AUTOMATISIERUNGSTECHNIK ONLINE KAUFEN! 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Bemerkenswert: Dr. Richard Soley, Geschäftsführer (Executive Director) des IIC geht dazu in die Höhle des Löwen: nach Berlin, ins Zentrum der Industrie 4.0. Deutschland als Plattform für die Vorstellung zu wählen, zeigt: Dr. Soley will den IIC-Gedanken ins Kernland der vierten industriellen Evolution tragen, hier Impulse set zen und den einen oder anderen Industrie-4.0-Protago nisten ins IIC-Boot ziehen. Das könnte auch gelingen. Schließlich wird der Plattform Industrie 4. 0 nachgesagt, nicht eben schnell zu sein. Das IIC scheint jedenfalls um einiges schneller zu agieren, aber auch besser? Stefan Hoppe, OPC, über das IIC-Papier: „Mehr Require ments, denn Referenz.“ Stefan Hoppe, Vize-Präsident der OPC Foundation, hat das IIC-Papier bewertet und kommt zu einem har schen Urteil. Sein Resümee finden Sie ab Seite 10, gefolgt von einem Zwischenruf von Heribert Einwag. Sein Plä doyer: „Vergesst bei all den Diskussionen die einfachen Schaltgeräte und Taster nicht!“ Kommt die Industrie 4.0 ins Rollen, stehen unsere ‚vollreifen‘ Produktionslandschaften vor einem gewalti gen Modernisierungsstau. Eine der Kernfragen für die Produktionsleiter wird sein: Müssen wir die alte Anlage verschrotten oder können wir die bestehende Produktion aufrüsten? IEE Spezial gibt Anregungen für Retrofits. LASER-SENSOREN FÜR WEG, ABSTAND & DICKE Lasertriangulations-Sensoren für schnelle und präzise Messungen Größtes Sensorprogramm weltweit: von Low-Cost bis zur hochpräzisen Spitzenklasse mit blauem Laser Messbereiche von 2 bis 1000 mm Für schnelle Messungen bis 100 kHz Kleine Bauform mit integriertem Controller EtherCAT, Ethernet, RS422 und analog Einfache Bedienung über Webbrowser Die Frage aller Fragen – verschrotten oder modernisie ren – greifen wir in unserem Spezial Retrofit ab Seite 42 auf. Hier finden Sie Anregungen und interessante Lösun gen, die Ihnen helfen, eine rentable Antwort zu finden. Wir verabschieden uns mit der Juli-Ausgabe in eine kurze Sommerpause und sind Anfang September wieder zurück. Bis dahin, bleiben Sie uns treu. Ihr Stefan Kuppinger, Chefredakteur IEE Tel. +49 8542 1680 www.micro-epsilon.de/opto 4.0 INHALT IEE 7-2015 Old Factory Anlaufbild 3.0 4.0 Old Factory Level 4 [11] Robotik + Handling ➜ Level 3 Level 0,1,2 Awards zeigen die Die Sieger des Roboter Bandbreite des Realisierbaren auf. ➜ Scada 4.0 Mit Industrie 4.0 ist ein radikaler Umbruch der Automatisierungsstrukturen verbunden. Und die Software? MÄRKTE + UNTERNEHMEN 8 Industrie 4.0 und IoT Kuka und TTTech investieren in Cloud-Start-Ups 11 10 12 16 32 Industrie 4.0 Automatisierungsstrukturen brechen auf – und die Software? Industrial Internet Consortium versus Industrie 4.0 Prozessebene Der Hype um die IIC-Architektur 22 Zwei-Leiter-Ethernet Industrielle Kommunikation Die drei Ethernet-Trends TITEL Wer Maschinen und Anlagen modular aufbauen und bei Bedarf flexibel kombinieren will, sollte nach einer einfachen Kopplung der Sicherheitstechnik suchen. [22] 4 Feldebene 19 APL-Gruppe legt sich fest 15 Leitebene Autonomes Navigationssystem gewinnt Robotik-Preis Zwischenruf IEE · 7 2015 1 TECHNIK Robotik & Handling Vergesst die Schalter und Schaltgeräte nicht! 13 [18] Produkte Titelstory-Interview mit Christian Lang, Bihl+Wiedemann Anlagenkopplung – einfach sicher 26 Technik zur Titelstory 1 Antriebstechnik fürs Walzen 40 Prozent mehr Produktivität 34 Produkte 36 Ethernet im Feld Langstrecken-Überbrücker 38 Produkte RUBRIKEN Sichere Kopplung: Einfacher ist besser 3 Editorial 29 Produkte 6 Top Five 30 Cyber Security 58 Impressum Mit Konzept geschützt 58 Firmenverzeichnis Newsletter Branchentrends Neue Produkte [46] praxisorientierte Fachartikel ➜ Safety-Leitplanken Stellenmarkt Wie sich die Klippe ‚Wesentliche Veränderung‘ bei einem Retrofit elegant umschiffen lässt. 2x wöchentlich Jetzt kostenlos abonnieren! Spezial: Retrofit all-electronics.de/newsletter 42Kühlgeräte Die Peripherie nicht vergessen 45Produkte 46 Safety und Retrofit Wesentliche Veränderung, das ist hier die Frage 49Produkte 50 Antriebs- und Steuerungstechnik Selbst bauen anstatt neu kaufen 53Migrations-Schnittstelle Die SPS fix tauschen Retrofit ist für viele Unternehmen die Lösung, um wettbewerbsfähig produzieren zu können. Ob schneller oder effizienter, die Verbesserung zählt. [42] 54Energieketten Langsam heißt nicht einfach 56Intralogistik Leserservice infoDIREKT: Zusätzliche Informationen zu eine Thema erhalten Sie über unserern infoDirekt-Service. Und so funktionierts: •www.all-electronics. de aufrufen •Im Suchfeld Kennziffer eingeben, die unter jedem Artikel steht •Der Beitrag und weiterführende Links erscheinen Bild: Visual Concepts/fotolia.com Messendes Lichtgitter verbessert die Logistik ae_fueller_nl_aufz_1_2_hoch_86x257.indd 1 21.08.2013 12:41:16 IEE · 7 2015 5 MÄRKTE + UNTERNEHMEN Top 5 Hier präsentiert Ihnen die IEE jeden Monat die Top 5 Artikel, News und Produkte von unserer Internetseite www.all-electronics.de. Unsere Leser haben diese Inhalte in den letzten vier Wochen am häufigsten gelesen. Interessieren Sie sich für spezielle Informationen, gehen Sie auf www.all-electronics.de und geben die infoDIREKT-Kennziffer (Beispiel: 757iee0615) in das Suchfeld ein. Übrigens finden Sie auf unserer Internetseite alle Ausgaben der IEE seit 1999. Um immer auf dem Laufenden zu sein, abonnieren Sie unseren Newsletter unter www.all-electronics.de. 5 TOP Artikel 1 Globales Visum für Eusas-Motoren 752iee1113 WEG Germany 2 Energiemesssystem: Die Dos und Don’ts 3 IEC-61131-Programmierung auf Raspberry Pi 4 Deep Impact oder Mission Impossible? 5 SOA: Wegbereiter für Industrie 4.0 und IoT 2 Investitionen in Cloud-Start-Ups 3 PTC übernimmt Coldlight 4 Neuer Europa-Geschäftsführer bei Lapp 5 Wago erzielt Umsatz von 661 Millionen Euro 2 Innenläufer-Antriebe mit großer Kraft 3 I/O-Einheit macht Schaltgeräte funktauglich 4 Intelligente Stromüberwachung 5 Kundenspezifische Aufrufsysteme 757iee0615Econ 788iee0214KW-Software 779iee0415IEEE 782iee0914Beckhoff NEWS 1 Ixxat heißt jetzt auch HMS 911iee0715Ixxat/HMS 906iee0715Kuka/TTTech 924iee0515PTC 912iee0615 U.I. Lapp 907iee0515Wago PRODUKTE 1 6 Industrietaugliche Relais-Familie 404iee0715 IEE · 7 2015 Friedrich Lütze 451iee0715 Maxon Motor 603iee0615Steute 650iee0615 Friedrich Lütze 300iee0615Microsyst MÄRKTE + UNTERNEHMEN Aktuell Forschung & Entwicklung Akquisition Misst direkt am Werkstück Lütze übernimmt US-Kabelhersteller DGC Luetze International hat den USKabelhersteller Data Guide Cable (DGC) übernommen und baut so seine Produktionskapazitäten im Bereich Kabel und Leitungen aus. Lütze ist durch die Übernahme in der Lage schneller auf die gestie genen Anforderungen einer global produzierenden Industrie zu reagie ren. „Neben der Ausweitung unse Biegen, Ziehen, Walzen, Drücken: Hier wirken enorme Kräfte und schwankende Temperaturen. Um die Effizienz dieser Prozesse zu steigern, werden am Fraunhofer IST Sensorsysteme entwickelt, die während des Umformprozesses Kräfte und Temperaturen messen. Denn um Fertigungsprozesse zu rer Fertigungskapazitäten ist durch diesen Schritt die unmittelbare Lieferfähigkeit für unsere Kunden im Bereich Industrial Automation weltweit sichergestellt“, so Udo Lütze, Inhaber der Luetze Internati onal Group. Das Familienunterneh men DGC mit Sitz in Gardner, Mas sachusetts, wurde 1983 gegründet. Don Irving, Gründer und bisheriger Firmeninhaber, bleibt als CEO im Unternehmen. Jürgen Seybold, USGeschäftsführer bei Lütze, über nimmt zusätzlich die Geschäfts führung von DGC. Die Marke DGC wird weitergeführt. (mf) infoDIREKT907iee0715 Bildquelle: Fraunhofer IST Sicherheitstechnik für den Maschinenbau Das Blechstreifenziehwerkzeug mit vollständigem Dünnschichtsensorsystem. verbessern ist es oft wichtig, Mess daten dort zu generieren, wo Mess systeme nur schwer zu integrieren sind, zum Beispiel in direktem Kon takt zwischen Werkstück und Werk zeug. Das Fraunhofer IST entwickelt Dünnschicht sensoren, mit denen die Fertigung in den Hauptbelas tungszonen überwacht werden kann, direkt auf den Werkzeugen. Die neuen sensorischen Schicht systeme sind multisensorisch, das heißt, sie bestehen sowohl aus piezo resistiven als auch thermo resistiven Sensorstrukturen, die in Verschleißschutzschichten einge bettet sind. Dadurch wird es mög lich, gleichzeitig Belastungen und Temperaturen ortsaufgelöst zu messen. Mit diesen Messergebnis sen lassen sich Produktionspro zesse verbessern, sodass zum Beispiel Risse und Faltenbildung beim Blechtiefziehen verringert oder Kunststoffspritzgussprozesse auch im Hinblick auf die Taktzeiten verbessert werden können. (mf) www.euchner.de NEU CTP Transpondercodierter Sicherheitsschalter mit Zuhaltung Höchste Sicherheit, Kategorie 4 / PL e Zuhaltekraft 2500 N Manipulationssicher Schmale Bauform mit Schutzart IP 69 Robustes Gehäuse mit Metallkopf Reihenschaltung von bis zu 20 Geräten infoDIREKT905iee0515 IEE · 7 2015 7 EUCHNER GMBH + CO. KG I 70771 LEINFELDEN-ECHTERDINGEN I 0711 7597- 0 I [email protected] MÄRKTE + UNTERNEHMEN Aktuell Verbände & Organisationen Personen AutomationML wählt Vorstand Bildquelle: Wscad Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der AutomationML stand in diesem Jahr die Vorstandswahl auf dem Programm. Mit Dr. Thomas Reisinger (ABB) und Dr. Andreas Gössling (Festo) sind zwei neue Mitglieder hinzugekommen. Die wiedergewählten Vorstandsmitglieder sind: Jürgen Kübler (Daimler), Dr. Wolfgang Schlögl (Sie- Jürgen Panhölzl hat bei Wscad die Leitung des Bereichs Consulting übernommen. infoDIREKT904iee0715 PNO Beirat ergänzt Bildquelle: Wscad Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung hat die Profibus Nutzerorganisation (PNO) ihren Beirat um zwei zusätzliche Mitglieder ergänzt. Das hatten Vorstand und Beirat zuvor beschlossen. Außerdem wurde ein Nachfolger für das langjährige Beiratsmitglied Jürgen George (Pepperl+ Bildquelle: PNO Lars Schlemmer ist neuer Business Manager International Sales bei Wscad. Bildquelle: Business Wire mens), Prof. Arndt Lüder (Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg), Steffen Lips (Netallied Systems), Dr. Andreas Keibel (Kuka) und Dr. Armin Walter (Lenze). (mf) Die aktuelle PNO-Beirat. Thomas Donato ist President bei Rockwell Automation für die Region EMEA. Fuchs) gewählt, da er in den Ruhestand geht und damit nicht mehr für das Amt zur Verfügung steht. Die Kandidaten Andreas Hennecke (Pepperl+ Fuchs), Helmut Deichert (Festo) sowie Jörg Krautter (Murrelektronik) wurden einstimmig gewählt. Der Beirat der PNO besteht aus dem Vorstand, den Leitern der Fachausschüsse und mindestens fünf gewählten Vertretern. Die Gruppe steuert die technische Ausrichtung und Weiterentwicklung von Pofibus, Profinet und IO-Link. Die gewählten Beiräte werden in ihrer Arbeit durch die Leiter der sieben Committees unterstützt, welche die jeweiligen Technologie-, Qualitätssicherungs- und Marketingthemen verantworten. (mf) infoDIREKT902iee0615 Industrie 4.0 und IoT Bildquelle Kollmorgen Kuka und TTTech investieren zusammen in Cloud-Start-Ups Scott Anderson ist neuer President des EmersonGeschäftsbereichs Control Techniques. 8 IEE · 7 2015 im Silicon Valley mit Fokus auf Echtzeit-CloudComputing. Die Verwirklichung von Industrie 4.0 erfordert nach Ansicht der beiden Unternehmen die Verbindung von Cloud-basierter IT-Infrastruktur mit Echtzeit-Steuerungssystemen. „Gemeinsam mit TTTech investieren wir in Echtzeitplattformen und Cloud-basierte Technologie-StartUps, um Cloud-Computing nahtlos mit unserer echtzeit-kritischen Steuerungsinfrastruktur zu vernetzen,“ erläutert Dr. Till Reuter, CEO bei Kuka. Die Ankündigung passt zur aktuellen Strategie der Unternehmen. Beide engagieren sich in Industriekonsortien zu OPC UA (IEC 62541) und dem neuen Netzwerk-Standard IEEE 802.1 TSN (Time Sensitive Networking). (mf) Kuka und TTTech wollen zusammen mit Start-Ups die Echtzeit-Vernetzung vorantreiben. infoDIREKT906iee0715 Bildquelle: Robert Kneschke – Fotolia.com Bildquelle: Emerson Jan Treede ist neuer DeutschlandGeschäftsführer von Kollmorgen. Kuka und TTTech werden gemeinsam in Echtzeittechnologie-Plattformen sowie in Start-Ups investieren, um Industrie-4.0-Lösungen schneller umzusetzen. Die erste gemeinsame Investition tätigen die beiden Unternehmen in ein Start-Up E20001-F2230-P272 Engineered mit TIA Portal Um bis zu 30 % reduzierte Inbetriebnahmezeit Das perfekte Team: S7-1200, Basic Panels und TIA Portal Die intuitiven, aufgabenorientierten Editoren im TIA Portal bilden die Engineering-Plattform für SIMATIC S7-1200 Controller und SIMATIC HMI Basic Panel. Sie helfen, die Projektierung effizienter in Ihrer täglichen Arbeit zu gestalten und so einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. • Investitionsschutz mit Security Integrated schützt vor unberechtigten Veränderungen von Codes oder Prozesswerten und sichert so eine höhere Anlagenverfügbarkeit Intuitiv, effizient, bewährt – TIA Portal definiert das Engineering neu. • Know-how-Schutz mittels Passwörtern hindert unberechtigte Dritte daran, Ihre Bausteine zu öffnen und auf Ihre Algorithmen zuzugreifen • Umfangreiche Vernetzung bietet zahlreiche Kommunikationsoptionen für lokale und entfernte Anwendungen sowie einen integrierten PROFINET-Port für dezentrale IO, HMI und Antriebsarchitekturen • Engineering-Effizienz mit intelligenten Drag&Drop-Funktionen zwischen Editoren senkt die Konfigurationszeit und Engineering-Kosten • Systemflexibilität: Das modulare Board-Konzept ermöglicht eine CPUErweiterung um zusätzliche IO ohne Erhöhung des Platzbedarfs. Eine Ergänzung um einen einzelnen RTD-Eingang stellt kein Problem dar • Zahlreiche industrielle Anwendungsgebiete durch Integration von Bewegungs-, Antriebs- und PID-Technologie siemens.de/s7-1200 Märkte + Unternehmen Aktuell Industrie 4.0 versus Industrial Internet Consortium Warum der Hype ums IIC? Warum kommt eine amerikanische Organisation nach Europa, um ein Positionspapier vorzustellen? Dr. Richard Soley, Geschäftsführer des Industrial Internet Consortiums, hat Berlin mit Bedacht als Plattform für die Vorstellung der IIC-Referenzarchitektur gewählt. „Viel Marketing, unter hohem Zeitdruck geschrieben, ohne konkrete Empfehlungen“ meint Stefan Hoppe, Vizepräsident der OPC Foundation. Die amerikanische IIC-Organisation hat im Juni in Deutschland auf dem Technical Meeting der OMG ihre Referenzarchitektur vorgestellt. Das Interesse an der Veranstaltung war beachtlich. Läuft das IIC der deutschen Initiative Industrie 4.0 den Rang ab? Nein. Technologisch sind wir in Deutschland viel weiter vorne. Das hat das Industrial Internet Consortium IIC begriffen. Fühlen wir uns also geehrt, wenn eine von Amerika aus gesteuerte Gruppierung bei uns eine Informationsveranstaltung organisiert. Ich habe die Veranstaltung unter Marketing abgehakt. Technologisch hat die Initiative Plattform Industrie 4.0 einen Vorsprung von mehreren Jahren. Das IIC hat aber doch nach ganz kurzer Zeit ein Referenzpapier präsentiert, also sehr viel schneller geliefert als die Plattform Industrie 4.0 mit dem Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0. Die Inhalte und Empfehlungen des RAMI-4.0-Papieres waren schon längere Zeit fertig, durften unter der Schirmherrschaft der Verbände jedoch nicht veröffentlicht werden. Der Grund: Laut ihren Statuten dürfen die Verbände keine konkreten Empfehlungen aussprechen. Gerade die sind bei einem Strategiepapier wie RAMI 4.0 aber essenziell, um einen Wildwuchs an Technologien und Schnittstellen zu minimieren. Nach der Umstrukturierung der Plattform unter politischer Führung, konnte das Papier zur Hannover Messe aus der Schublade gezogen werden. Welche Technologien empfiehlt denn die IIC-Referenzarchitektur? Das Papier verdient den Namen Referenzarchitektur gar nicht. Es enthält keine Empfehlungen, nur eine Auflistung von Dingen, die beachtet oder noch untersucht werden sollen. Anstatt Referenzarchitektur halte ich ‚Requirement-Paper‘ für treffender. Bei RAMI 4.0 gibt es dagegen eine konkrete Auflistung von Schlüsseltechnologien als Handlungsempfehlung für verschiedene Layer der Referenzarchitektur, unter anderem ist die OPC Unified Architecture für die Kommunikationsschicht aufgelistet. Stichwort OPC-UA: Im IIC-Dokument hat man den Eindruck, dass der Data-Distribution-Service der OMG Group häufiger gelistet ist? Hinter DDS steht die OMG Group, deren Vertreter, allen voran Richard Soley auch das IIC steuern. Das IIC agiert somit nicht unabhängig. Richard Soley selbst bestätigt, dass dieselben Personen in beiden Organisationen arbeiten. Offensichtlich wird versucht, Technologien aus dem eigenen OMG-Haus zu präferieren und andere Technologien zu ignorieren. Das wird aber nicht gelingen: IIC-Gründungsmitglieder wie General Electric und Cisco 10 IEE · 7 2015 setzen voll auf OPC-UA – ebenso wie andere namhafte IIC-Mitglieder wie Microsoft, Oracle und Siemens. Außerdem, ich kenne im Automatisierungsbereich keine Steuerungen oder ein Feld gerät, welche DDS implementiert hätten. Wo liegen die Unterschiede zwischen DDS und OPC UA? DDS bietet eine deterministische Kommunikation und ist damit vergleichbar mit Profinet oder Ethercat. Ziel ist der schnelle Datenaustausch innerhalb der Systeme – da spielt die Security beispielsweise nicht die zentrale Rolle. OPC hat den Fokus auf Interoperabilität, den Austausch zwischen den Systemen. OPCUA bietet aber vor allem Security und konfigurierbare Zugriffskontrollen auf Interfaces und Daten – das ist entscheidend für Dienste von Maschinen. Darunter liegt dann die eigentliche Transportschicht, heute TCP und HTTPS – diese Schicht kann aber erweitert werden. Schaffen die Unterschiede nicht Raum für eine Kooperation? Hinter der Bühne sind wir auch im Gespräch. Auf dem Technical Meeting der OMG in Berlin hat es ein Meeting gegeben, um zu klären, ob OPC-UA über die Transportschicht DDS realisiert werden sollte, wenn der Markt danach fragen würde – tut er aber explizit nicht. Mehr Sinn macht, und daran arbeiten OMG und OPC Foundation bereits, ein Gateway von OPC-UA zu DDS, um DDS-Komponenten in die weltweite IoT-Gemeinde zu integrieren. Das IIC sagt, es sei Use Case-getrieben und der Wert liege in Testbeds. Ist das nicht genau der richtige Weg? ...und die IIC ist stolz, ein erstes Europäisches Testbed zu haben. Das macht die Industrie 4.0 doch auch so, nennt es nur nicht Testbed! Allein in der Region Ostwestfalen-Lippe arbeiten im Spitzencluster ‚it’s OWL‘ über 125 Firmen, 6 Hochschulen und 18 Forschungseinrichtungen sowie 30 wirtschaftsnahe Organisationen an konkreten 33 Innovationsprojekten. Ganz Deutschland ist doch voll mit Industrie 4.0-Projekten und das interdisziplinäre Zusammenarbeiten zwischen IT und Automatisierern ergibt in Deutschland neben Reibereien letztlich doch viele neue Ideen und Anregungen. Übrigens: Die OPC-Foundation hat zwischen 2001 und 2004 von ihren weltweit 450 Mitgliedsfirmen alle Anforderungen an die industrielle Kommunikation zusammen getragen, die 2007 zur OPC-Unified Architecture geführt haben. Wenn das keine Use Cases sind. Kunden- und anforderungsnah etwas auf den „Wir sind technologisch vorne – verstecken brauchen wir uns nicht!“ Stefan Hoppe Weg zu bringen, macht natürlich Sinn – hier sind wir ebenfalls weiter als das IIC: OPC-UA ist weit mehr als nur ein Protokoll, nicht nur auf dem Papier, sondern als IEC Norm 62541 verfügbar und weltweit adaptiert – in fast allen Steuerungen, allen Scada-, 70 % der MES-Systeme und inzwischen auch in der Azure Cloud von Microsoft. Ist DDS der Grund für die Ergänzungen von OPC-UA um Echtzeitfähigkeit und Pub/Sub-Kommunikationsmechanismen? Wir greifen mit den Erweiterungen Use Cases von GE und Kuka auf: IIC-Gründungsmitglied General Electric benötigt neben dem Client-Server-Modell einen schnellen Publisher/SubscriberMechanismus per UDP – also eine Erweiterung des Tranport Layers, die bis Ende des Jahres fertig sein sollte. Damit kann ein Server seine Daten gleichzeitig an mehrere Teilnehmer verteilen. Kuka hat initiiert, dass SOA-Methodenaufrufe im OPC-UANetzwerk kalkulierbar werden, um darüber die Robotersteuerung mit einer Greifersteuerung deterministisch zu koppeln. Um den Transport Layer mit Echtzeitfähigkeit zu erweitern, hätte man die OPC-UA-Nachrichten auch per Profinet, dem Ethercat Automation Protokoll (EAP) oder auch über DDS tunneln können. Kuka will aber die Komplexität nicht weiter erhöhen und hat deshalb OPC-UA mit integrierter Echtzeit vorgeschlagen. Eine OPC-Arbeitsgruppe ist bereits gestartet, um sich eng mit anderen Gruppen auf Grundlage von internationalen Standards wie IEEE 802.1 und Time Sensitive Networking abzustimmen. Das wird sicher keine schnelle Umsetzung geben. Mit der frühzeitigen Kooperation wollen wir zudem sicherstellen, dass OPC nicht in die falsche Richtung läuft. Beim IIC wären das alles Testbeds – wir nennen es anders, setzen es um und machen nicht so eine Marketing-Story daraus. Also fehlt der Industrie 4.0 oder auch der OPC Foundation ein offen siveres Marketing? Sicherlich. Beispielsweise verstehe ich nicht, warum es das RAMI-4.0-Papier nur in Deutsch gibt. Lobenswerterweise ist der ZVEI schnell in die Bresche gesprungen und hat eine englische Mini-Zusammenfassung herausgebracht. Die OPC Foundation war mit OPC-UA schon immer Spitze in Technologie und Spezifikation. Aber, sagen wir es freundlich, eher mittelmäßig im Marketing. Ich selber will das ändern und OPC-UA vor allem in Nordamerika mit Hilfe von Unternehmen wie Honeywell, GE, Microsoft, Cisco vorantreiben. Wir sind Gäste bei Mathworks in Boston, National Instruments in Austin, Siemens in Atlanta und sogar bei Google in deren Hauptquartier in Santa Clara im Silicon Valley. Weitere Unternehmen in Amerika werden Interesse an unserem Schlüssel für ‚Industrial Interoperabilty‘ zeigen: An integrierter Sicherheit und Zugriffsrechten und Modellierung von Daten und Schnittstellen in einer bereits weltweit adaptierten IECNorm namens OPC-UA.(sk) ➜ Bildquelle: Redaktion IEE, Stefan Kuppinger Märkte + Unternehmen Aktuell infoDIREKT782iee0715 www.all-electronics.de Download von RAMI 4.0 Download der IIC Reference Architecture Download Umsetzungsstrategie Industrie 4.0 Flexibel • Sicher • Zuverlässig • Effiziente Fernwartung via Internet und Mobilfunk • Zugang über Firmen-LAN, WLAN, Mobilfunk • Talk2M: Zuverlässiges Serviceportal für schnelle Fernwartung mit 13 Servern weltweit • Sichere SSL-basierte VPN-Verbindungen • Einfache Konfiguration und Integration M2M- und Fernwartungsrouter mit Cloud-Service Trouble-Shooting und Service kann so einfach sein! www.wachendorff-prozesstechnik.de/ewon MÄRKTE + UNTERNEHMEN Zwischenruf Bildquelle: Eaton Vergesst die Schalter und Schaltgeräte nicht! Es gibt ihn schon längst, den Zugriff auf einfache Schalt geräte. I n der intelligenten Fabrik von morgen sagt das Produkt den Maschinen wo es lang geht, wie und bitte von wem es gefertigt werden möchte. Für solche SmartFactory-Konzepte und die Industrie 4.0 sind Daten aus der Geräteebene eine wesentliche Voraussetzung. Nicht ohne Grund stehen die Vernetzung und Big Data im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Keine Frage: Werkstücke, Maschinen, Komponenten, Mitarbeiter, Steuerungen und ERP-Systeme müssen untereinander kommunizieren. Voraussetzung ist ebenso, alle relevanten Informationen hinsichtlich der verbauten Komponenten auszuwerten. Bei vielen Geräten mit eigener Elektronik ist das auch machbar. Aber wie sieht es mit den abertausenden Tastern, Meldegeräten und Schaltgeräten oder mit den im Feld installierten Sensoren und Aktoren aus? Diese sind heute überwiegend noch nicht vernetzt, sondern mit der Steuerung verdrahtet – von Intelligenz kann keine Rede sein. Dabei verursacht eine Fehlfunktion dieser Geräte mitunter ebenso große Probleme wie der Ausfall eines Antriebs. Informationen sind der Treib stoff der Indus trie 4.0. Ziel muss es doch sein, dass auch einfache Geräte Informationen direkt bereit stellen und nicht erst umständlich über die klassische parallele Verdrahtung an die SPS weitergeben. Dafür benötigen die Geräte allerdings eine lokale Intelligenz für die Messwerterfassung und -verarbeitung sowie Kommunikationsfähigkeit. Die technologischen Voraussetzungen dafür sind bereits verfügbar und umgesetzt. Die Basis bildet ein ASIC, der mit 9 mal 9 mm auch in kleine Schalter, Taster oder Sensoren passt. Der Baustein beinhaltet Schnittstellen zum Anschluss digitaler und analoger Messsignale, eine Recheneinheit für die Abarbeitung eigenständiger Programmlogik und zusätzlich ein Kommunikations-Interface. Implementiert in Motorstarter liefert der ASIC ohne Mehraufwand den aktuellen Strom und den Belastungszustand des Motors. Fehler sind somit im Vorfeld erkennbar. Mehr noch: Daten zum Gerätetyp oder dem eingestellten Überlaststrom ermöglichen eine Kontrolle der Installation. Ein weiteres Beispiel: Bei den Befehls- und Meldegeräten RMQ-Titan wird die Kontaktmechanik überwacht und dadurch für die Funktion des Tasters oder Schalters gesorgt sowie Fehlfunktionen registriert. Industrie 4.0 braucht auch intelligente Taster und Schalter. Das sind nur zwei Beispiele, wie man mit Smartwire-DT einfache Komponenten zu Smart Devices aufrüsten kann. Eaton baut seine Kompetenz weiter aus, solche Standard-Komponenten in kommunikationsfähige Smart Devices zu verwandeln und diese zu vernetzten Lösungen zusammenzuführen. Sollte sich in Zukunft ein einheitlicher Kommunikationsstandard für die intelligente Fabrik etablieren, der etwa einen Wechsel zu Wlan bedeutet, muss lediglich die Kommunikationsschicht getauscht werden, um weiterhin Zugriff auf die Daten der intelligenten Geräte zu haben. (sk) ➜ Heribert Einwag, Produktmanager Smartwire-DT bei Eaton in Bonn 12 IEE · 7 2015 MÄRKTE + UNTERNEHMEN Aktuell Zwei-Leiter-Ethernet für Prozessautomation APL-Gruppe legt sich fest Die APL-Gruppe hat sich auf der Achema Mitte Juni auf einen Lösungsvorschlag für eine künftige Ethernet-in-the-Field-Kommunikation für die Prozessautomatisierung geeinigt. Obwohl noch keine Details bekannt gegeben wurden, sickerte bereits durch, dass ein einheitlicher Physical Layer für sämtliche Feldgeräte – vom einfachen Temperaturtransmitter bis zum komplexen Analysensensor angestrebt wird. Insider kommentierten, dass es noch ein weiter Weg wird, bis die Details und Spezifikationen zum neuen Advanced Physical Layer (APL) stehen. Das Signal der verschiedenen Hersteller, dass sie sich bereits vorwettbewerblich auf einen gemeinsamen Entwicklungspfad geeinigt haben, wird von den Anwendern allerdings ausdrücklich begrüßt: Insbesondere Vertreter der Namur hatten in den vergangenen zwei Jahren intensiv die Einigung auf einen gemeinsamen Standard gefordert. In einer Stellungnahme der APL-Gruppe heißt es: „Das Steering Kommittee der APL-Initiative hat entschieden, dass es für die physikalische Schicht (PHY) für die ‚Ethernet im Feld‘-Lösung mindestens zwei unabhängige Quellen auf Basis offener Standardtechnologien geben muss. Die Quellen müssen außerdem ein langfristiges Interesse daran haben, die Technologie für den Markt zu erhalten. Wenn dies nicht möglich ist, sollte die PHY durch die Benut- zer der Prozessindustrie entwickelt werden.“ Und weiter:„ Als Konsequenz daraus wird nur die Lösung, die diese Anforderungen erfüllt, weiterentwickelt und optimiert.“ In der APL-Gruppe waren in den vergangenen Monaten zwei Vorschläge diskutiert worden: Die auf einem Broadcom-Chip basierende Lösung sowie ein auf der Achema gezeigter, auf Zwei-Leiter-Technik basierender Vorschlag. Letzterer wird nun von der APL-Initiative unter Beteiligung von Anwendern weiter verfolgt (siehe Seite 36). Ein konkreter Zeitplan dazu wurde allerdings nicht diskutiert. (as) infoDIREKT790iee0715 Kooperation von Balluff und MPDV Spritzgießwerkzeuge einfach und transparent überwachen Bildquelle: Balluff Mit der Kombination aus Werkzeugüberwachung und MES lassen sich teure Spritzgießwerkzeuge effizienter verwalten. Balluf und MPDV kooperieren bei der Überwachung von Spritzgießwerkzeugen. Das Identifikationssystem von Balluff liefert seine Daten an das MES von MPDV und vice versa. Dies macht den Einsatz von Spritzgießwerkzeugen rückverfolgbar und liefert so die objektive Datenbasis für eine zustands orientierte Wartung. Möglich wird dies durch eine eindeutige Identifikation des Werkzeugs mit kostengünstigen RFID-Datenträgern, die direkt am Werkzeug angebracht werden. Das System arbeitet unab- hängig von der Maschinensteuerung und lässt sich auch an älteren Maschinen nachrüsten. In einer ersten Stufe werden die werkzeugbezogenen Daten in die Datenbank des MES Hydra übernommen. Dadurch können Anwender die Werkzeugdaten in diversen Übersichten, Auswertungen und Statistiken für Funktionen wie die vorbeugende Instandhaltung oder den Wartungskalender einbinden. In einer weiteren Ausbaustufe lässt sich das Werkzeug- und Ressourcenmanagements (WRM) des MES für eine zentrale Verwaltung der Werkzeuge nutzen. Dazu werden auch relevante Daten an das Identifikationssystem zurückgegeben und dort mit den Ist-Daten ergänzt. Florian Hermle, Geschäftsführer bei Balluff, erläutert: „Der Mehrwert liegt in der automatisierten Datenerfassung direkt am Werkzeug und der Verknüpfung mit anderen Daten, die zu einer deutlichen Steigerung der Transparenz in Fertigungsprozessen führt.“ (mf) infoDIREKT907iee0615 MÄRKTE + UNTERNEHMEN Aktuell Industrielle Kommunikation Die drei Ethernet-Trends Ethernet in der Industrie muss drei Herausforderungen meistern: Die Substitution serieller und proprietärer Kommunikation, die Ausweitung der IT und den Zerfall klas sischer Automatisierungshierarchien. Das und die großen Industrietrends waren die Themen auf dem Industrial Ethernet Infrastructure Design Seminar von Belden. B evor es konkret um die Trends der Ethernet-Technik ging, warf Wolfgang Schenk, Vice President Sales and Marketing EMEA bei Belden, einen Blick auf die übergeordneten Trends und damit vor allem auf die Industrie 4.0 – oder im Englischen das Industrial Internet of Things. Dabei stach vor allem eine Aussagen hervor: „Time Sensitive Networking (TSN) und OPC werden die Standards der Zukunft sein“, stellte er kategorisch fest und kündigte an, dass Belden nächstes Jahr Produkte vorstellen werde, die TSN sprechen. Außerdem sagte er voraus, dass sobald TSN die Bühne der Fabriken betrete, alle bisherigen Ethernet-Derivate verschwinden würden. Das würde vor allem Anwender freuen, dem einen oder anderen AutomatisieDie Zukunft des Ethernets wird geprägt durch die Migration alter Kommunikationstechnik, die IT und das Bröckeln der Automatisierungspyramide. rungsunternehmen dürfte das gar nicht passen. Im Anschluss ging Mark Cooksley, Produktmanager für Netzwerkmanagement bei Belden, direkt ans Eingemachte und gab einen Überblick über die Trends, die Netzwerktechniker und ihr Ethernet in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Von seriell und proprietär zu Ethernet Der erste Trend hat seine Anfänge bereits beim ersten Ethernet-Netzwerk, das je in eine Industrie-Anlage integriert wurde. Denn mit Ethernet vollzog sich der Schritt von proprietären auf offene Standards und von serieller zu TCP/IP-Kommunikation. Doch obwohl dies eine alte Entwicklung ist, wird sie Automatisierungsan- wender noch eine Weile begleiten. Denn noch immer sind nur ein Bruchteil bestehender serieller Verbindungen und proprietärer Netze auf Ethernet migriert. Cooksley sprach von lediglich 4 bis 5 % der seriellen Netzwerke, die bisher auf Ethernet umgestellt wurden. Automatisierung hinkt IT zehn bis 15 Jahre hinterher Zusammen mit Ethernet findet auch immer mehr IT ihren Weg in die Fabriken – Windows, SQL und MES sind dafür nur drei Beispiele. Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen EthernetNetzwerken und moderner IT aber nicht bei den hungrigen Datenbanken, sondern bei der Entwicklung, dass auch immer mehr Audio- und Videodaten in den Prozessen der Industrie zum Einsatz kommen – dieser Trend ist auch unter dem Schlagwort Netzwerkkonvergenz bekannt. Das fordert die Netzwerke nicht nur was Datenmengen, sondern auch was Datengeschwindigkeiten anbelangt. Bildquelle: Wayne Johnson – Fotolia.com Anarchie im Netzwerk: Kommunikationshierarchien zerbrechen Das Ende des Konzepts der Automatisierungspyramide kündigt sich an – auch ganz ohne Schlagworte wie Industrie 4.0 oder IoT. „Die Pyramide ist in fünf Jahren verschwunden“, prophezeite Cooksley. Denn bereits jetzt beginnen sich die strickten Hierarchien – du misst, ich steuer – aufzulösen. Steuerungsaufgaben wandern von SPS und Controller in die Antriebe, Sensoren sprechen direkt mit einem MES oder der Cloud. Die Steuerung bleibt dabei außen vor. Das bedeutet mehr und komplexere Kommunikation. Und damit auch größere, leistungsstärkere und komplexere Netzwerke. (mf) ➜ infoDIREKT909iee0715 www.all-electronics.de Link zum Unternehmen 14 IEE · 7 2015 MÄRKTE + UNTERNEHMEN Aktuell Robotik & Handling Bildquelle: Amazonen Werke H. Dreyer Bildquelle: Kuka Autonomes Navigationssystem gewinnt Robotik-Preis [1] [1] Den ersten Preis räumte das mobile Transportsystem ab. Zum zwölften Mal wurde der EU Robotics Technology Transfer Award verliehen. Der erste Preis ging in diesem Jahr an ein Team aus Forschern der Universität Freiburg und dem Industriepartner Kuka. Der Technology Transfer Award wird jährlich auf dem Gebiet der Robotik und Automation vergeben. Er soll Exzellenz in der angewandten Forschung sowie den Technologietransfer zwischen Forschung und Industrie fördern. Der Preis sowie Preisgelder in der Höhe von insgesamt 6 000 Euro wird an Gruppen oder Organisationen vergeben, die erfolgreich ihre Forschungsergebnisse in reelle kommerzielle Systeme umwandeln konnten. Der Gewinner, das ‚flexible autonome Navigationssystem für die industrielle Fertigung‘, ist eine Software-Anwendung, die genaues Navi gieren in großflächigen Industrieumgebungen ermöglicht. Sie ist auf unterschiedliche Kinematiken mobiler Plattformen anwendbar und lässt sich flexibel auf verschiedene Navigations-Sen- [2] [2] Der zweite Platz ging an den autonomen Landwirtschafts-Roboter. soren anpassen. Es unterstützt sämtliche Bewedule verwenden, zum Beispiel zum gezielten gungsarten omnidirektionaler Roboter sowie Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln, Unkrautunterschiedliche Autonomiegrade. Darüber hinjäten oder Messen der Bodenverdichtung. aus können sich die Fahrzeuge über LaserscanDen dritten Platz belegten das DLR (Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt) zusammen mit ner gegenseitig erkennen und selbständig zu dem Unternehmen Sensodrive mit ‚Vibro Tac – einem größeren Fahrzeug verbinden, das mit einer Traglast von bis zu 60 t den [3] Transport ganzer Flugzeugrümp[3] Den dritten Platz fe erlaubt. belegte das Armband Der zweite Preis ging mit taktilem Feedback an das Team der für Sehbehinderte. Hochschule Osnabrück, Deepfield : DLR uelle Bildq Robotics (Start-up von Robert der taktile Zugang zur Welt‘, ein Armband, das Bosch) und die Amazonen Werke H. Dreyer für ‚Bonirob – eine autonome mobile Plattform für ein taktiles Feedback gibt und damit Blinden die landwirtschaftliche Anwendungen‘. Der Roboter Orientierung erleichtern soll. (mf) kann sich selbständig zwischen Feldern bewegen, in unterschiedlichen Konfigurationen über infoDIREKT903iee0515 Äcker fahren und verschiedene Anwendungsmo- Embedded PCs. Beeindruckend ausdauernd. • Komplett lüfterloses, wartungsfreies Design • Kabelloser, schock- und vibrationsresistenter Aufbau für dauerhafte Zuverlässigkeit • Intel® Core™ i und Atom™ oder RISC Prozessoren der neuesten Generation • Als kompakte Box-PCs, Hutschienen-PCs und Schaltschrank-PCs verfügbar • Viele Interfaces und Slots für Feldbusund I/O-Module athletec® ist eine Marke der gbm mbH gbm mbH · Lehmkuhlenweg 16 · 41065 Mönchengladbach · Fon: 02161 30899-0 · Fax: 02161 30899-1 Vertrieb: [email protected] · Support: [email protected] · www.gbm.de TECHNIK Leitebene Anlaufbild 3.0 Old Factory Die Software-Konzepte der klassischen Automatisierungspyramide werden hinsichtlich Datenund Kommunikationsstrukturen den Wandel hin zur Industrie 4.0 nicht mitgehen können. 4.0 Level 4 Level 3 Bildquelle: alle Bilder Videc Level 0,1,2 Industrie 4.0 1 Automatisierungskonzepte brechen auf – und die Software? Das Credo der Industrie 4.0 ist eine selbstorganisierende, selbstoptimierende Fertigung. Das verlangt umfassende Änderungen, nicht nur in der Automatisierungs- und Kommunikationsarchitektur. Scada, MES bis hin zum ERP müssen ebenso neu gedacht und aufgesetzt werden. I mplizit steckt im Industrie-4.0-Ansatz die Forderung nach totaler Vernetzung. Schließlich werden Intelligenz und Datenhaltung in immer kleineren Einheiten (Dingen) vorgehalten und untereinander weitergegeben. Die Folge sind immer mehr Teilnehmer im Netzwerk. Und mit der IP6-Adressierung ‒ wenn sie irgendwann dann auch weitgehend in den Produktionshallen eingeführt sein wird – stehen mit 2128, das sind etwa 340 Sextillionen oder 3,4 mal 1038, genügend Adressen zur Verfügung, um theoretisch jedes Sandkorn auf der Welt zu vernetzen. Die Vision Industrie 4.0 (i40) führt zu einem Gewirr aus logischen Verbindungen (Informationsnetz) und einer Verteilung der Intelligenz mittels vieler Dienste. Bisherige Aufgaben innerhalb eines Soft- 16 IEE · 7 2015 ware-Systems verschieben sich, werden in kleine Einheiten aufgebrochen und verteilt, um überhaupt erst die Grundlage für die gewünschte Flexibilität zu legen. Die Software in den Unternehmen ist aber seit gut 20 Jahren à la Industrie 3.0 strukturiert: Im Kern ist die Produktion nach wie vor wie folgt aufgeteilt: tur in den Produktionsanlagen klar kommen? Die Smart Factory und deren verschiedene CPPS (cyber physical production systems) als Teil der Industrie-4.0Szenarien kennzeichnet sich durch: ■ Intensive Interaktion aller beteiligten an der Produktion ■ Vernetzung der Produktionsressour- ■ Prozessebene mit Feld- und Steue- rungsebene ■ Darüber angesiedelt die Leitsysteme und prozessnahe Aufgaben wie MES/ QS ■ Überlagert von den ERP/CRM-Software Und diese mächtigen, oft auch monolithischen Werkzeuge sollen künftig mit einer komplett anders aufgebauten Infrastruk- cen ■ Durchgängiges Engineering für Pro- duktion und Produkt ■ Eng verbundene digitale und physika- lische Welt ■ Firmenübergreifende Vernetzung, auch quer über die Wertschöpfungskette Das erfordert ein Zusammenspiel der Systeme und einen Informationsaus- TECHNIK Leitebene tausch über Grenzen hinweg. Die Grundlage bilden smarte Dienste, in den eigenen Werken, beim Lieferanten, dem Logistiker und auch beim smarten Kunden. Und alle werden von der Produktion mit aktuellen Informationen versorgt. Solche virtuellen Strukturen benötigen andere Ansätze in der Software-Architektur, auch wenn viele Anbieter von Software-Produkten das mit ihren typischen Modulkonzepten abtun werden. Deren Motto: Ein Adapter reicht, um nach außen einen Dienst übernehmen zu können. Solche Adapter sind unzureichend, um später bestehen zu können ‒ und noch viel wichtiger ‒ Kundennutzen zu generieren, sei es funktional oder monetär. Auch die Plattform Industrie 4.0 sieht die Notwendigkeit einer verteilten Diensteorientierten Architektur als Basistechnologie für kooperierende und dezentrale Fertigungseinrichtungen. Die Architektur soll die bestehenden, herkömmlichen Systeme wie CRM, ERP, PPS und MES über definierte Services und eine offene Datenbasis mit den realen Zuständen in der Fertigung und Logistik verknüpfen. Doch auch dieser Ansatz greift zu kurz; die herkömmlichen Systeme müssen in smarte Dienste zerlegt werden. Scada-System lernt dienen Den Kern eines Scada-Systems bildet das Bild1 Online-Objektabbild. Daran angekoppelt sind wiederum eine Datenaufzeichnung (Historian) und die Alarmerkennung und -verarbeitung. Letztere archivieren eben- Smart Factory Werk 1 falls chronologisch ihre Daten. Hier wird bereits der Ansatz sichtbar, diese Funktionen in Dienste nach außen zu bringen, einen Service bereitzustellen, etwa um die Alarmerkennung auch für ein QS- und EDMS-System zu verwenden, das bei einer Korridor- oder Grenzwertverletzung informiert wird. Smarte Dienste eliminieren Doppelfunktionen Noch deutlicher zeigt sich der Nutzen im Bereich der Datenaufzeichnung. In vielen Unternehmen sind für Auswertungen und Analysen sowie Berichtswesen parallel mehrere Systeme im Einsatz, die Daten archivieren, im schlimmsten Fall sogar gleiche Daten parallel aufzeichnen. Bisher lieferten Lösungen für bestimmte Anforderungen (Visualisierung/Maschinenbedienung, Qualitätssicherung, oder Instandhaltung) die entsprechenden Funktionalitäten. Aus dem Blickwinkel der Smart Factory mit einer hohen Interaktion aller beteiligten Komponenten entstehen künftig aus den einzelnen Diensten individuelle Plattformen – jeweils zusammengesetzt aus den benötigten Diensten. Die neue Herausforderung: CPS-Plattformen Diese CPS-Plattformen heißen zwar wie bisher Scada, MES oder Datenanalyse/ QS-System. Der Unterschied: Sie bestehen aus bereits existierenden Diensten; lediglich ergänzt um Module, die ihre originäre Funktion betreffen, etwa Schrittketten/ Ablauflogik, Batchsteuerung oder ➜ Berichtswesen. Smart Factory Werk 2 Smart Logistic Einfach Mit ecscad können Sie einfach und schnell Schaltpläne zeichnen. Die Software liefert Ihnen die notwendigen Werkzeuge für die Planung von elektrotechnischen Steuerungssystemen. Integriert Durch den AutoCAD OEM-Kern von ecscad können Pläne im DWG-Format zwischen der mechanischen und der Elektroplanung ausgetauscht werden. Die Software stellt die Verbindung zwischen Elektrotechnik und Mechanik her und ist damit ein Baustein der Mechatronik. Smart Factory Zulieferer Smart Consumer Erfahren Sie mehr unter www.ecscad.de [1] 2 [1] Immer granularere Informationen sind nicht nur innerhalb und außerhalb der Produktionsanlage, des Standorts des Unternehmens, bereitzustellen, sondern auch Kunden, Lieferanten und den Logistikdienstleistern. ecscad – die Elektro-CAD Software TECHNIK Leitebene Bild 2 Historian/Auswertung/Analyse Daten-Historisierung Zeitreihenaufzeichnung Alarm-Historisierung Berichte, Produktionskennwerte Ereignisaufzeichnung Historiengraph-Analyse [2] [2] Die Zerlegung der mächtigen Software-Pakete in viele Dienste ist der Weg zur i40. Wenige solcher Bild3 aus, um viele klassische Aufgaben zu realisieren; Offenheit und Standardisierung der Dienste reichen Schnittstellen vorausgesetzt. 3 Web-Technologie Mandantenportal Auswertung/Analyse Bericht Analysegraph CPS-Plattform PLS/SCADA/HMI Prozessbild Orchestrierung CPS-Plattform [3] Alarmliste CPS-Plattform 4 [3] Dienst am Kunden: Offene Web-Technik gibt den Rahmen für individuelle CPS-Plattformen vor. Ebenso wichtig sind die Schnittstellen zum Bediener, das User-Interface, das die verschiedenen Interaktionen ermöglichen muss: Prozessbilder, Alarmlisten, Auswertung von x/t-Diagrammen und Kurvenverläufen darstellen, Produktionsaufträge generieren und Produktionsdaten in Berichten zusammenführen. Die Grundlage bilden erneut verteilte Dienste und deren fast beliebige logische Vernetzung. Sie lassen sich abhängig von der zu erledigenden Aufgabe bedarfsgerecht abonnieren. Um dieses DiensteSystem einfach anwendbar zu machen, sind entsprechende Werkzeuge bereitzustellen, die dem Administrator wie auch dem Anwender alle Freiheiten beim Aufbau von bedarfsgerechten Oberflächen geben, natürlich abhängig von den definierbaren Benutzerprofilen und -rollen, Know-how, Aufgabenbereich. Das Ganze über Mechanismen, die es ermöglichen, die einzelnen, vom jeweiligen SoftwareProdukt bereitgestellten UI-Dienste zu kombinieren. 18 IEE · 7 2015 CPS-Plattformen – die Technologie Und die notwendigen Technologien für die Umsetzung dieser Dienste-Architektur existieren und sind akzeptiert: Internet, Web-Anwendungen und OPC-UA als Betriebssystem-unabhängiger Kommunikationsstandard. Konzipiert, um Prozessdaten aus der Steuerungsebene in die Scada/MES-Ebene zu übertragen, erfüllt der IEC-Standard auch die Vorgaben der Vision i40: als optimiertes UA-Binär-Protokoll und als XML-Webservice eignet es sich gleichermaßen für die Kommunikation in der Automatisierungsebene und auch zwischen IT-Anwendungen und Diensten. Anfangs bleiben die Maschinensteuerungen (SPS) und die Aktor/Sensor-Ebene über ausgereifte Feldbussysteme als Einheit stehen. Produktionsteile/Module werden als autarke Einheiten im i40-Verbund agieren und in die flexible Produktion eingebunden. Innerhalb von OPC-UA existiert solch ein Konstrukt als Objekt. Ausgerüstet mit Variablen, die vereinfacht Daten darstellen und mit der Fähigkeit ausgestattet sind, Objekte zu verschachteln, sind sehr komplexe Informationsstrukturen möglich. Jede Änderung einer Variable löst Ereignisse (Events) aus; die Grundlage für eine effektive Zusammenarbeiten mit einem Archiv-Dienst als Historian. Ein weiteres OPC-Element sind die Methoden (Funktionen), mit denen sich komplexe Abläufe oder die Logik der bereitgestellten Dienste definieren lässt, etwa die Übergabe von Datenreihen an einen Archiv-Dienst oder das Setzen eines Parameterpakets zu einem Produktionsauftrag. Nur der Browser setzt den Rahmen ERP, PPS, MES, PLS, Scada und HMI, sie alle bringen ihre eigenen spezifischen Oberflächen mit. Identische Informationen werden in jedem System in einem anderen Design dem Anwender präsentiert. Sicher, über die Web-Oberflächen der Tools hat der Anwender schon an Flexibilität beim Zugriff auf die Informationen gewonnen. Aber es sind Zusatz-Module des jeweiligen Systems, die sich nur schwer mit anderen kombinieren lassen. Wenn diese Systeme nun in smarte Dienste inklusive eines entsprechenden User Interface (UI) aufbrechen, ergeben sich für den Anwender beachtliche Freiheitsgrade. Mithilfe von entsprechenden Portalen lassen sich die einzelnen UI-Dienste individuell zusammenstellen. Die Bedingung: Die monolithischen Systeme müssten dazu in Teilfunktionen gegliedert sein, inklusive gekapselter Oberflächen in Web-Technik. Bleiben die Automatisierungs- und Software-Produkte so wie sie sind, wird es schwer den Unternehmen sowie den Maschinen- und Anlagenbauern einen entsprechenden Nutzen der Inhalte von i40 zu vermitteln. Aktuell vorhandene und akzeptierte Technologien sind die Schlüssel zur Industrie 4.0, zum Internet der Dinge und Internet der Dienste. (sk) ➜ SCAD A Autor Stefan Arendt ist Geschäftsführer bei der Videc GmbH in Bremen. infoDIREKT www.all-electronics.de Link zum Scada-System 791iee0515 TECHNIK Leitebene OPC-UA Elektro-CAD Symbol-Import aus TIA-Portal Komplette Modul-Bibliothek im Portal verfügbar konkreten Schaltschrankaufbau. In der insgesamt mehr als eine Million Artikel umfassenden Datenbank lassen sich Module einfach suchen, über Stammdaten identifizieren und dann selektiv ins E-CAD-System herunterladen. Die Symbole sind unmittelbar einsetzbar, so dass die Zeit für Konstruktion oder Konvertierung aus anderen Formaten für produktivere Aufgaben genutzt werden kann. infoDIREKT703iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Bildquelle: Softing Wscad: Der Elektro-CAD-Hersteller hält in seiner Portallösung Wscaduniverse eine komplette Bibliothek der Module des Bachmann-Automatisierungssystems bereit. Auf dem Portal sind Symbole für verschiedene Stromlaufplandarstellungen ebenso zu finden wie für den Softing: Version 4.03 der DataFeed-OPC-Suite erlaubt den direkten Import symbolischer Namen aus Siemens-TIA-Portal-Projekten. Dabei erhalten die Client-Applikationen von dem integrierten OPCbzw. OPC-UA-Server die Informationen zur symbolischen Adressierung und können dann über den symbolischen Namen auf die Datenpunkte der jeweiligen Datenbausteine zugreifen. Damit entfällt die bisher notwendige zeitaufwendige manuelle Konfiguration der Datenpunkte. Der Data Feed Exporter unterstützt neuere SiemensSteuerungen wie beispielsweise Simatic S7-1200 und -1500, aber auch ältere Steuerungstypen wie Simatic S7-300 bzw. -400. Die Suite kombiniert OPC-Server und -Middleware in einer kompakten Software-Lösung. Bestehende und neue Steuerungen lassen sich über den integrierten OPC-UA-Server einfach in Industrie-4.0-Lösungen einbinden. Damit sind auch Komponenten ohne OPC-UA-Unterstützung wie etwa S5-Steuerungen in OPCUA-Client-Anwendungen integrierbar. Eine moderne Benutzeroberfläche mit praxisorientierten Voreinstellungen und intuitiver Benutzerführung ermöglicht schnelles und einfaches Konfigurieren der OPCKommunikation. infoDIREKT702iee0715 www.all-electronics.de Link zum Produkt Bedienen und Beobachten in reiner Webtechnik. www.bachmann.info Bachmann Lösungen sind seit jeher für höchste Qualität und Leistung bekannt. Als perfekte Ergänzung zur bewährten Steuerungswelt erweitern wir nun unser Produktportfolio um performante, qualitativ hochwertige Bedien- und Beobachtungslösungen. In verschiedenen Einsatzbereichen und Leistungsklassen der Industrie wird Bachmann so zur ersten Wahl für Ihre Gesamtlösung. Multi-Touch Web-Panels User Experience Pure Web HMI (HTML5, SVG) Responsive Design OPC-UA TECHNIK Leitebene Servertechnik VPN-Lösung verbindet Industrieanlagen und Netzwerke ODS-Server verwaltet große Datenmengen Bildquelle: Hy-Line Bildquelle: Peak Solution IP-Netzwerke den Datendurchsatz bei hoch verschlüsselten VPN-Verbindungen gerecht, zudem ergänzt ein PoEPort das Netzwerkgerät. Ein physikalischer Key-and-Lock erlaubt den Aufbau einer sicheren Verbindung zwischen netzwerkfähigen Geräten. Diese sichere Verbindung funktioniert immer vollautomatisch und weltweit über das Internet. Eine Freigabe durch die Firewall ist nicht erforderlich. infoDIREKT251iee0615 www.all-electronics.de Link zum Produkt M2M Alarmierung bei kritischen Ereignissen Red Lion: Die webbasierende, Nutzer-konfigurierbare Event Engine erweitert die industriellen Mobilfunk-RTUs der Sixnet-Serie RAM. Die Engine bietet eine Steuerungsmöglichkeit von Ein- und Ausgängen und Relais. Auch der Versand von SMS auf Basis von EchtzeitBetriebsdaten ist möglich. Durch die verschiedenen Anschluss-Optionen wie eingebaute I/O-Schnittstellen, serielle Anschlüsse, Ethernet und optionalem Wlan sind die RTUs einfach in bestehende Anlagen zu integrieren. Das ermöglicht eine M2M-Lösung für die Fernüberwachung, die eine zuverlässige lokale Überwachung mit einer Alarmierung bei kritischen Ereignissen 20 IEE · 7 2015 Bildquelle: Red Lion Hy-Line: Aus dem Netzwerkgerät Lock 200 und einem Key für den sofortigen Fernzugriff besteht Tosibox, die nach Herstellerangaben weltweit erste auf KryptoprozessorTechnologie basierende HardwareVPN-Lösung. Dabei sorgt die Verbindung zwischen Lock und Key für den gesicherten Fernzugriff auf die angeschlossenen Anlagen. Die weiterentwickelten Modelle sind robust und eignen sich für den Einsatz in der Industrieautomation. Dabei lassen sich die kompakten Geräte leicht an die vorhandene Stromversorgung anschließen und auf einer Hutschiene installieren. Die erhöhte Rechenleistung wird dem steigen- verbindet. Mit einer intuitiv bedienbaren, webbasierenden und menügeführten Benutzerschnittstelle lässt sich die leistungsfähige Engine schnell konfigurieren; Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Überschreiten vorgegebener Alarmwerte können umgehend und automatisiert Aktionen ausgelöst werden. infoDIREKT705iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Peak Solution: Die jüngste Version des ODS-Servers wartet mit Verbesserungen vor allem bei der Verwaltung großer Datenmengen sowie im Multi-Server-Betrieb auf. Ebenfalls neu sind Tools für ODSApplikationsentwickler. Im MultiServer-Betrieb können mehrere Instanzen des Servers auf demselben Datenbestand arbeiten, um etwa während eines umfangreichen Messdatenimports die Arbeitslast des Servers besser zu verteilen. Durch standardisierte Methoden und Schnittstellen für das Speichern und Lesen von ODS-Daten lassen sich Versuchsdaten unabhängig von den verwendeten Messsystemen verwalten und austauschen. Eine der wichtigsten Erweiterungen ist der Hadoop-HDFS-Adapter. Er macht es möglich, große Mengen an Messdaten zusammen mit ihren Metadaten in einem Big Data Cluster zu verteilen. Aktuell unterstützt der Server den ASAM-Standard ODS 5.3 und ermöglicht das Speichern von Messdaten im ODS Mixed Mode sowie als Single Point Storage oder Blob Data Storage. Als Betriebssysteme kommen Windows, Unix und Linux in Frage. infoDIREKT701iee0715 www.all-electronics.de Link zum Unternehmen Unternehmens-Software Datenzugriff mobil und in Echtzeit Schneider Electric: Mobilen Zugriff auf wichtige Betriebsdaten verschaffen die Lösungen Wonderware Smartglance 2014 R2 und Wonderware Online. So stehen relevante Informationen per Smartphone oder Tablet überall und in Echtzeit bereit. Mit Smartglance kann die Belegschaft von jedem Ort auf Produktionsdaten zugreifen. Die Informationen lassen sich in Form einfacher Reports, Analysen und Key Performance Indicators (KPI) bereitstellen. Unterstützt werden Daten aus Wonderware Historian, Intouch, SQL, Microsoft Excel, Citect Scada HMI sowie OPC-HDA für den erweiterten Zugriff auf Drive-Systeme. Die Lösung besteht aus dem Mobile Reporting Connector (MRC), dem Server und den Mobile Apps. Administration und Verwaltung lassen sich über Standard-Browser abwickeln. Intouch-OEM-Kunden steht ein besonderer Service zur Verfügung: Anstatt Wonderware Historian (Prozessdatenarchiv) als Software zu installieren, können sie mit Wonderware Online mobil auf dieselben Prozessdaten zugreifen. infoDIREKT700iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt TECHNIK Leitebene Fernwartung Serviceplattform mit Zwei-Faktor-Authentifizierung Hochverfügbare Datenkommunikation über Satellit Bildquelle: MB Connect Line Fernwartung MB Connect Line: Die RemoteServiceplattform mbConnect24 V2.0 bietet optional den Zwei-Faktor-Login (2FA) und damit besseren Schutz gegen unberechtigte Zugriff. Die 2FA beruht auf zwei unterschiedlichen Erkennungsmerkmalen: Anwender starten die Anmeldung durch Eingabe des Benutzernamens und des Passworts als ersten Faktor. Anschließend wird als zweiter Faktor eine PIN abgefragt, welche die Plattform per SMS an das Mobiltelefon des Benutzers sendet. Für die SMS selbst entstehen keine Kosten. infoDIREKT704iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Mdex: SAT Link ist eine sichere Kommunikationslösung, die auch bei Ausfall der lokalen Infrastruktur funktioniert. Mit OpenVPN-Verschlüsselung und garantierter Geschwindigkeit lassen sich Anlagen für viele Anwendungsszenarien europaweit einsetzen und zentral steuern. So besteht die Möglichkeit, dass bei einem lokalen Stromausfall DSL- und Mobilfunkanschlüsse nicht mehr funktionieren. Dies ist vor allem dann problematisch, wenn der Stromausfall durch eine Ortsnetzstation verursacht wurde, die über DSL oder Mobilfunk überwacht und gesteuert wird. Da SAT Link unabhängig von der lokalen Strom-Infrastruktur funktioniert, lässt sich hier im Idealfall die Störung durch Fernzugriff beheben und so die Stromversorgung wieder herstellen. Die Lösung setzt auf die sichere OpenVPN-Verschlüsselung, ergänzt durch ISO-27001-zertifizierte IT-Sicherheit. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur eine Anlage oder mehrere Tausend anzubinden sind. Darüber hinaus lässt sich das System nahtlos mit anderen Produkten und Dienstleistungen kombinieren und kann beispielsweise als Backup für eine bereits bestehende DSLoder Mobilfunkverbindung dienen. Fällt die Primärverbindung aus, so sorgt die Satellitenverbindung für die gesicherte Erreichbarkeit der zu steuernden Anlage. infoDIREKT706iee0715 www.all-electronics.de Link zum Produkt E-CAD Projekte schneller planen. On time, on budget. * .200,00 EUR Sparen SIE 1 Mit der neuen WSCAD SUITE 2015 erstellen Sie Schaltpläne turboschnell. Für Elektrotechnik, Schaltschrankbau, PI&D, Fluid-Technik, Gebäudeautomation und Elektroinstallation. Die Software ist überraschend günstig und wscaduniverse.com ist zudem die derzeit größte Artikeldatenbank am Markt. Interessiert? Rufen Sie uns an: +49 (0)8131 36 27 98 *In Verbindung mit einer neuen Lizenz erhalten Sie Installation und Basis-Training (ein Tag) für attraktive 500,00 EUR zzgl. MwSt (Listenpreis: 1.700,00 EUR, Angebot gültig bis 31.07.2015) www.wscad.com/spar1200 TITELSTORY Prozessebene Interview mit Christian Lang, Bihl+Wiedemann Anlagenkopplung – einfach sicher Wer Anlagen optimal zusammenstellen will, muss Module und Aggregate unterschied licher Anbieter kombinieren können. Das verlangt funktionierende Schnittstellen – auch für die Sicherheitstechnik. Mit Safe Link hat Bihl+Wiedemann eine Lösung entwickelt, mit der sich unterschiedliche Feldbus- und Ethernet-Systeme sicher miteinander kop peln lassen. Christian Lang, Vertriebsleiter Deutschland, erläutert die Vorteile. Herr Lang, was ist Safe Link und wie funktioniert diese Form der sicheren Kopplung? Bei Safe Link tunneln wir ein sicheres Protokoll über Ethernet, und zwar unabhängig vom Bussystem. So können wir Maschinen und Anlagenteile miteinander verbinden, auch dann, wenn sie mit verschiedenen Feldbussystemen arbeiten. Und dieses Protokoll ist Bihl+Wiedemann-spezifisch? Richtig, das ist eine Lösung von uns, bei der die Sicherheit im Protokoll steckt, nicht im Übertragungsweg. So können wir problemlos die Standard-Ethernet-Netzwerke verwenden, die in den Anlagen eh schon vorhanden sind. Nutzt Safe Link das klassische Black-Channel-Prinzip wie die Ethernet-basierten Safety-Systeme oder gibt es Unterschiede? Das Black-Channel-Prinzip beschreibt das sehr treffend. Welche Daten und Volumina überträgt Safe Link? Das Protokoll wurde mit Blick auf zwei Aspekte entwickelt. Zum einen wollten wir alle sinnvollen Sicherheitssignale, die in einem Gerät anfallen, an die anderen Geräte im Netzwerk verteilen können. Das heißt, das jeweilige Gerät hat genügend Bandbreite nach oben im Upload, um seine InformatiWir nutzen die vorhandene Infrastrukonen an alle anderen Teilnehmer zu tur für Safe Link. kommunizieren. Im Gegenzug steht genug Bandbreite zur Verfügung, um Christian Lang dann auch alle sicherheitsrelevanten Daten der anderen Geräte zu empfangen und zu verarbeiten. Hin sichtlich der Übertragungsrate für schnelle Feldbusse haben wir uns keine Begrenzung auferlegt. Wichtig war es aber, auch bei langsamen Feldbussystemen genügend Reserven zu haben, um eine maximale Anlagenperformance zu gewährleisten. Sollten im Black-Channel über den Feldbus einzelne Telegramme verloren gehen, hat Safe Link durch intelligente Mechanismen genügend Reserven, um dies auszugleichen. Damit erreichen wir mit Safe Link für den Endkunden eine optimale Zuverlässigkeit auch unter schwierigen Bedingungen. 22 IEE · 7 2015 Können Sie mir kurz Beispiele für die Informationen geben, die als Upload zu den anderen Teilnehmern im Netzwerk beziehungsweise als Download zu den Geräten gesendet werden? Zum einen können das Informationen über einzelne AS-i-Slaves oder sichere Eingänge sein, etwa einzelne Lichtschranken, die unterbrochen werden. Es können aber auch Geschwindigkeiten sein, die überschritten werden und den Prozess oder die Sicherheit in anderen Anlagenbereichen beeinflussen. Und auch logische VerSafe Link funktioknüpfungen, beispielsweise bei einer niert busübergreiFörderstrecke, kommen in Frage. fend. Wenn die Förderstrecke im Maschinenteil A sehr langsam fährt, besteht Christian Lang auch im Bereich B für Personen keine Gefahr. Fährt die Strecke dagegen sehr schnell, dürfen sich im Bereich B auch keine Personen mehr aufhalten. Daher kommt es häufig vor, dass nicht mehr die einzelnen Signale, sondern nur noch Ergebnisse aus dem jeweiligen Gerät an die anderen Safe Link Teilnehmer verteilt werden. Die Safe Link Teilnehmer kommunizieren per Multicast: Jeder redet mit jedem, ohne einen Master? Hinsichtlich der Hardware stimmt das zu 100 Prozent; die Geräte sind alle gleich aufgebaut. So gesehen gibt es technisch keinen Master, der die Kommunikation koordiniert. Diese Funktion wird bei der Parametrierung einem Gerät zugeordnet, das als Manager im Betrieb dann die Protokollreihenfolge überwacht und die Verfügbarkeit aller Teilnehmer am Safe Link Bus kontrolliert. Es ist aber die gleiche Hardware. Angenommen, eine Sicherheitssteuerung fällt aus oder wird aus dem Maschinenverbund herausgenommen. Was passiert dann, gibt es sozusagen einen Flying-Master? Das ist eine ganz wichtige Anforderung, die Sie gerade beschreiben. Bei vielen Maschinenbauern und auch bei diversen Anlagenbauern können sich die Konfigurationen ändern. Das bedeutet auch, dass Sicherheitskomponenten unter Umständen dazukommen oder entfallen können. TITELSTORY Prozessebene Flexibilität bei der Busauswahl, Stabilität bei der SafetyKommunikation Bildquelle: Redaktion IEE/Renate Schildheuer, Bihl+Wiedemann Christian Lang Das Hinzufügen und Entfernen von Teilnehmern geht verhält nismäßig einfach und teilweise auch ‚on the fly‘. Das hängt von der Gesamtstruktur ab. Die einzige Einschränkung besteht beim Manager, der muss immer vorhanden sein. Bei einer neuen Maschinenkonfiguration ändert sich auch die SafetyKonfiguration. Hat das keine Auswirkungen auf die geforderte Risikoanalyse einer Maschine? Das ist ein sehr komplexes Thema. Das kommt sehr auf Ihre Applikation an. Als verantwortlicher Betreiber der Anlage oder als deren Errichter müssen Sie alle möglichen Kombinationen in Betracht ziehen und sicherstellen, dass den Mitarbeitern zu kei nem Zeitpunkt etwas zustoßen kann. Das ist einer der Grund sätze in der Sicherheitstechnik. Wenn Sie viele verschiedene Vari anten haben, müssen diese auch vorher betrachtet werden, spä testens vor der Inbetriebnahme. Die Modularität, mit der Sie Ihre Anlage mit Safe Link parame trieren, hilft natürlich, auch hochkomplexe Maschinen oder Anlagensysteme in überschaubare Einheiten aufzuteilen und so das Gesamtprogramm einfach und übersichtlich zu halten. Und das erleichtert wiederum auch die Risikoanalyse. In der Vergangenheit gab es bei Bihl+Wiedemann auch die sichere AS-i-Kopplung. Wie sind hier die Zusammenhänge? Die sichere AS-i-Kopplung ist der Vorläufer des heutigen Safe Link. Hier wurden die Geräte über einen AS-i-Koppelkreis mitei nander vernetzt, natürlich noch mit eingeschränkten Möglich keiten hinsichtlich der Anzahl der zu koppelnden Signale. Mit der Ethernet-Technologie sind wir jetzt viel flexibler. Inwiefern? Die sichere AS-i-Kopplung war ein AS-i-Koppelkreis, bei dem die Geräte über ein AS-i-Kabel verbunden waren und der den Austausch von bis zu 31 sicheren Signalen unterstützte. Bei Safe Link können dagegen bis zu 31 Geräte mit insgesamt bis zu 1 922 Safety-Komponenten miteinander gekoppelt werden. Sie reklamieren für Ihre Lösung, die günstigste Variante zu sein. orauf stützen Sie diese Behauptung? W Ich unterscheide zwischen zwei Arten von günstig. Es gibt ein mal die monetäre Form, wenn man lediglich die Komponenten preise betrachtet. Das macht es leicht, sich einen Überblick zu verschaffen. Und da schneidet Safe Link ganz gut ab. Aber was kostet mich eine Maschine inklusive der Inbetriebnahme und der typischen Fehlersuche bei der Inbetriebnahme? Wir könnten natürlich den Anspruch erheben, dass kein Mitar beiter Fehler macht. Die Anlage läuft, egal in welcher Größe, sofort perfekt. Das mögen manche Einkäufer so sehen, in der Praxis sieht es in den meisten Fällen aber anders aus. Es kommt also ein weiterer Aspekt dazu: Wie gut und wie einfach ist die Fehlersuche und Diagnose? Bei Safe Link haben wir das analog zur Plug-and-Play-Funktio nalität von AS-i realisiert: Die einzelnen Geräte werden auf einen beliebigen Switch geführt. Funktioniert das Kabel nicht, bleibt die LED dunkel. Dafür braucht man aber keine komplexen Dia gnosewerkzeuge. Bei Problemen auf Telegrammebene spielen die Diagnosemöglichkeiten der Software dagegen eine große Rolle. Viele Firmen haben heute allerdings noch keine ausgefeilte Ethernet-Messtechnik, auch deshalb, weil es in ganz vielen ➜ IEE · 7 2015 23 TITELSTORY Prozessebene Interview mit Christian Lang, Bihl+Wiedemann Fällen dann doch irgendwie funktioniert. Für die Fälle, wo es nicht funktioniert, etwa, weil Kabel mit einer hohen Dämpfung geliefert wurden und häufige Telegrammwiederholungen verursachen, stellen wir mit der Software-Lösung Asimon und unserer Diagnose-Software Werkzeuge bereit, mit denen sich die Installation schnell selbst diagnostizieren lässt, ohne dass man dafür einen Ethernet-Fachmann braucht. Sie haben erwähnt, dass Safe Link auch mit WLAN funktioniert. Hat sich die Akzeptanz von Funkverbindungen geändert? Die Denkweise hat sich besonders in der Logistikbranche und FörderChristian Lang technik ein Stück weit geändert, gerade weil diese Leute zunehmend verstanden haben, wie das BlackChannel-Prinzip funktioniert. Zudem benötigen wir kaum Bandbreite für Safe Link. SAP-Anwendungen und die Lageranbindung funktionieren daher problemlos weiter. Das ist in den Projekt gesprächen immer wieder ein ganz wichtiger Aspekt. Deshalb haben wir bei Safe Link auch auf die Datenmengen geachtet, um andere Anwendungen nicht zu beeinträchtigen. Industrie 4.0 braucht eine modulare und transparente SafetyKommunikation. Leidet die Verfügbarkeit der Anlagen nicht unter einem eventuell schwächelnden WLAN? Diese Aspekte müssen natürlich im Vorfeld betrachtet werden. Beraten Sie Anwender auch hinsichtlich der Funkausleuchtung und Anordnung der Funk-Repeater und Access Points? Wir beraten dahingehend, dass wir über Einstellungen eine erhöhte Verfügbarkeit gewährleisten können. Das heißt: Safe Link funktioniert auch dann noch, wenn andere Systeme bereits ausfallen. Eine HF-Ausmessung der Antennen machen wir selbst aber nicht. Das können andere besser als wir, und das ist in der Regel auch nicht notwendig. Hier gilt eher der Umkehrschluss: In der Fördertechnik, im Hochregallager und im Staplerverkehr ist ein funktionierendes WLAN-System sowieso Voraussetzung, dass die ganze Applikation funktioniert. Wenn das Regalbediengerät oder der Staplerfahrer nicht mehr weiß, welche Produkte als nächstes aus dem Regal zu holen sind, dann spielt die Sicherheitstechnik an dieser Stelle eine nachgelagerte Rolle. 24 IEE · 7 2015 Eignet sich Safe Link auch für Applikationen mit häufigen Umstellungen, etwa einem Aggregatswechsel an einem Roboter? Dafür eignet sich Safe Link sehr gut. Inzwischen haben wir eine ganze Reihe an Applikationen realisiert, die von der Flexibilität von Safe Link profitieren. Braucht jedes Maschinenmodul immer einen Safety-Master? Es gibt verschiedene Ausprägungen. Was in jedem Safe Link Kreis immer vorhanden sein muss, ist der Manager. Alle anderen Komponenten sind auswechselbar. Auf den einzelnen Aggregaten können zum einen komplette AS-i Gateways mit Safe Link installiert sein. In einigen Fällen wäre das aber überdimensioniert. Es gibt durchaus Aggregate mit geringen Anforderungen an die Sicherheitstechnik und anderen E/A-Daten. Hier reicht ein Safety Basis Monitor als kleiner Bruder mit seiner EthernetDiagnoseschnittstelle und Safe Link Anbindung. Diese Geräte haben auf der Frontseite anstelle einer USB-Schnittstelle einen Ethernetport und lassen sich als Lowcost-Lösung in ein Safe Link Netzwerk einbinden. Gibt es den Safety Basis Monitor auch in IP67? Den gibt es Stand heute nicht in IP67. Aber wenn die Anforderung aus dem Markt kommt, sind wir dafür gerüstet. Ist es denkbar, die Safe Link Funktion auch in ein einfaches I/O-Modul in Schutzart IP67 zu integrieren, das sich bei Bedarf dann am Handling-Modul eines Roboters montieren lässt, etwa an einer Schweißzange oder einem Greifer? Auch solche Safe Link Slaves in IP67 sind denkbar, analog zu unseren bisherigen Modulen mit M12-Anschlüssen für die lokalen Sensoren. Eine solche Lösung lohnt sich vor allem dann, wenn an einem Punkt sehr viele sichere Daten anfallen. In der Praxis ist es aus unserer Sicht aber technologisch und wirtschaftlich besser, die sicheren Ein- und Ausgangsdaten im Feld über sichere AS-i-E/A-Module wie unser sicheres Ausgangsmodul in IP67 zu verteilen. Können über Safe Link auch Antriebe überwacht werden? Die wesentlichen Funktionen der Drehzahlüberwachung sind in den Safety Gateways sowie im neuen Safety Basis Monitor zusammen mit Safe Link integriert. Die gesamte Bandbreite der Drehzahl- und Stillstandsüberwachung decken wir mit unseren Drehzahlwächtermodulen ab. TITELSTORY Prozessebene Bei Safe Link binden Sie die Sensoren und Aktoren im Feld ausschließlich über AS-i Safety an. Warum nicht auch über Profisafe? Wir haben das sehr genau durchgerechnet und uns Gedanken gemacht, auch Profisafe über Profibus oder über Profinet bei den Feldmodulen zu implementieren. Wir sind aber nach wie vor der Überzeugung, dass die Anbindung über AS-i hier die wirtschaft lichste Lösung bei Safety-I/Os ist. Natürlich können Sie mithilfe der AS-i-Safety-Gateways auch Profisafe und Safe Link mitein ander kombinieren. Das kann bei bestimmten Applikationen ei ne sinnvolle Ergänzung sein. Könnten Sie eigentlich auch Steuersignale huckepack über Safe Link transportieren, falls Bedarf bestünde? Ja, können wir, aber nur in begrenztem Umfang. Technologisch ist das nicht das Problem. Aber Safe Link ist nicht dafür gedacht, Dutzende von I/Os oder Analogwerten zu übertragen. Dafür ist der Feldbus zuständig. Schließlich wollen wir hinsichtlich der Bandbreitenanforderung schmal bleiben. Wie sieht Bihl+Wiedemann eigentlich das Thema Industrie 4.0? AS-i und Safe Link eignet sich schon heute sehr gut für das Großprojekt Industrie 4.0. Schließlich geht es auch hier im Endausbau um modulare, selbstorganisierende Produktions inseln. Hierfür das Sicherheitskonzept mit vertretbarem Auf wand zu realisieren, funktioniert nur mit abgeschlossenen Modulen. Und das geht mit Safe Link sehr gut. Ein Automatisierungsmodul benötigt vielleicht nur einen Safety Basis Monitor mit integrierter Drehzahlüberwachung, eine an dere Komponente hat nur eine Lichtschranke und einen NotHalt-Taster. Größere Komponenten nutzen wiederum ein Gate way mit entsprechender Steuerung von Hersteller A mit Profinet, die andere Komponente Steuerungshersteller B mit Sercos oder Steuerungshersteller C mit Ethercat oder Ethernet/IP. All diese Systeme können über Safe Link miteinander kommunizieren und werden dadurch extrem flexibel – zumindest, was die Sicher heitstechnik betrifft. Sie finden vergleichbare Szenarien heute etwa im Automobilbau. Die Fertigungsstraßen sind dort auch nicht über die gesamte Strecke von einem Hersteller. Es gibt immer wieder Schnittstellen von der Fördertechnik zum Schweißroboter oder zum CNC-Bearbeitungszentrum. All diese Maschinen müssen sicher miteinander kommunizieren können. In der Vergangenheit wurde das klassisch über Relaiskontakte realisiert. Heute ist das über Safe Link elegant machbar. ➜ Welchen Sicherheitslevel erreichen Sie mit Safe Link? Anwender können mit Safe Link Applikationen bis SIL3/Kat.4/ PLe realisier. infoDIREKT780iee0715 www.all-electronics.de Link zur Safety-Kommunikation SAFEMASTER PRO Das konfigurierbare Sicherheitssystem – jetzt auch mit sicherer Drehzahlüberwachung d eze n sichere, trale I/O s Das modulare und konfigurierbare Sicherheitssystem SAFEMASTER PRO von DOLD überwacht alle Sicherheitskreise Ihrer Maschinen und Anlagen – einfach, flexibel und sicher. Die Konfiguration des TÜV-zertifizierten Systems erfolgt einfach und schnell über PC mittels der kostenfreien Software SAFEMASTER PRO Designer Designer. Für Sicherheitsanwendungen bis PL e / Kat. 4 und SIL 3 TÜV-zertifizierte Hardware und Software DOLD bietet ein komplettes Lösungsangebot für die funktionale Sicherheit von Maschinen und Anlagen. Fragen Sie bei uns an! Einfach konfigurieren mit dem SAFEMASTER PRO Designer Erweitern und dezentralisieren von sicheren Ein-/ Ausgängen PROFINET, PROFIBUS-DP und CANopen Feldbusmodule Zeit- und kostensparende Inbetriebnahme f 50 mg E. DOLD & SÖHNE KG • Postfach 1251 • D-78114 Furtwangen • Te l e f o n 0 7 7 2 3 6 5 4 0 Unsere Erfahrung. Ihre Sicherheit. • Fax 07723 654356 • d o l d - re l ay s @ d o l d . c o m • w w w. d o l d . c o m TITELSTORY Prozessebene Technik zur Titelstory Sichere Kopplung: Einfacher ist besser Je komplexer die Anwendung, desto komplexer die Maschinensicherheit? Falsch! Im Grunde empfiehlt sich genau das Gegenteil: Gerade bei modular aufgebauten Anlagen bringt ein möglichst einfaches, gemeinsames Safety-Konzept Vorteile. Für die sichere Kopplung der Maschinenmodule gibt es mehrere Optionen, von einer konventionellen Parallelverdrahtung über die gängigen sicheren Ethernet-Systeme bis hin zu Safe Link von Bihl+Wiedemann. Wer gewinnt den Vergleich? E rst galt sie als Vision, schon bald darauf als Megatrend und dann sogar als Treiber der vierten industriellen Revolution – die intelligente Fabrik. Dabei ist sie längst in der Realität angekommen – und mit ihr im Schlepptau immer komplexere, immer weiter verzweigte Anlagen, die über alle Segmente hinweg möglichst optimal zusammenarbeiten sollen. Im Standardbereich bieten die verschiedenen Automatisierungssysteme seit langem alle Möglichkeiten für eine perfekte Vernetzung. Und auch im Hinblick auf die Kopplung der Sicherheitskomponenten stehen mehrere Optionen zur Auswahl: ■■ die altertümliche Methode über die konventionelle Verdrah- tung jedes einzelnen Schaltgeräts, ■■ die modernere Variante via Ethernet über den in der Anlage genutzten Feldbus oder ■■ über Safe Link, die sichere Querkommunikation von Bihl+Wiedemann. Diese drei Möglichkeiten sind in unterschiedlichen Anwendungen ausgiebig getestet worden: in Applikationen, in denen allein die Anzahl sicherheitsgerichteter Signale eine sichere Kopplung der Netze erforderlich macht, genauso wie in weitläufigen Anlagen, die modular aus autark arbeitenden Maschinensegmenten bestehen. Darüber hinaus gibt es in der täglichen Praxis noch eine ganze Reihe weiterer Anforderungen, die eine sichere Kopplung der Maschinenmodule nahelegen: etwa, wenn sich eine Maschine im Sichtbereich einer anderen befindet und die jeweiligen Not-HaltTaster deshalb auf beide Anlagenteile wirken müssen. Oder wenn beim Stopp einer Anlage auch die vorgelagerte Materialzuführung abgeschaltet werden muss. Insgesamt liegen heute genügend Erfahrungswerte vor, um im Rahmen eines Systemvergleichs die wichtigste aller Anwenderfragen zu beantworten: Welche Art der sicheren Kopplung von sicheren Signalen zwischen mehreren Anlagen, Maschinen oder Gängige sichere Ethernetsysteme Standar-SpS Safety-SpS ■ ■ ■ ■ ■ Sichere Kommunikation über den jeweiligen Feldbus via Ethernet Zusätzliche sichere SPS (z.B. F-CPU) notwendig Reine Master-Slave-Kommunikation In der Regel höhere Kosten für die Geräte Separates Netzwerk Safe Link von Bihl+Widemann ■ Standar-SpS [1] 26 IEE · 7 2015 ■ ■ ■ ■ Sichere Kommunikation über den jeweiligen Feldbus via Ethernet oder das ohnehin vorhandene Standard-Ethernet (TCP/IP) Keine zusätzliche Hardware und keine zusätzliche sichere SPS nötig Multicast, jeder hört jeden Safe Link Option ohne zusätzliche Kosten Bestehendes Netzwerk kann genutzt werden [1] Vergleich von Safe Link (unten) mit sicheren Ethernet-Systemen. [2] Vergleich von Safe Link (unten) und konventioneller Kopplung: Über das MulticastProtokoll steht über Ethernet jedes sichere Signal in jedem Gerät zur Verfügung – ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand. [2] Bildquelle: Schuler, Bihl+Wiedemann TITELSTORY Prozessebene Die sichere Kopplung lässt sich auch in vorhandene und erprobte Kommunikationsstrukturen implementieren. Segmenten ist die effizienteste – sowohl in Bezug auf die Kosten und den Installationsaufwand als auch im Hinblick auf die Flexibilität bei der Realisierung? Konventionelle Verdrahtung: Flexibel, aber unnötig aufwendig und extrem unübersichtlich Dass die konventionelle Verdrahtung bei dem Systemvergleich mit Abstand am schlechtesten abschneidet, verwundert nicht wirklich. Denn allein zum Anschluss eines einzigen sicheren zweikanaligen Eingangs sind hier schon vier Adern nötig. Bei einer Kopplung in beide Richtungen macht das bereits acht Adern, die an beiden Maschinenteilen verdrahtet werden müssen. Schon bei Mini-Applikationen, in denen lediglich die Signale einer Handvoll Sicherheitssensoren zu erfassen sind, führt das sofort zu einem stattlichen Kabelwald, der bei etwas komplexeren Aufgabenstellungen schnell zum Dschungel mutiert. Das macht die Sache unnötig teuer und extrem unübersichtlich. Erstaunlicherweise greifen trotzdem viele Anwender noch immer auf diese technologisch überholte Methode zurück. Auf die Frage nach dem Warum erhält man eigentlich immer dieselbe Antwort: Auf diese Art lassen sich auch Maschinen oder Anla genteile koppeln, die mit unterschiedlichen Automatisierungssystemen arbeiten. Bis vor kurzem war das zweifellos noch ein stichhaltiges Argument. Inzwischen nicht mehr: Safe Link von Bihl+Wiedemann stellt diesbezüglich dieselben Freiheitsgrade zur Verfügung – und dazu noch sämtliche Vorteile eines effizienten Sicherheitsbusses. Sichere Ethernetsysteme: Eher unflexibel und oft relativ teuer Die zweite Option für die sichere Kopplung, die Verbindung via Ethernet über den in der jeweiligen Anlage genutzten Feldbus, ist im Vergleich zur Parallelverdrahtung eine deutlich modernere Variante. Aber auch sie hat mindestens zwei wesentliche Nachteile. Zum einen lässt sie es logischerweise eben nicht zu, ➜ IEE · 7 2015 27 TITELSTORY Prozessebene Technik zur Titelstory Safe Link Profinet Ethernet/IP Unterstützte Modbus TCP Ethernetsysteme Sercos Standard Ethernet (TCP/IP) Kopplung zwischen unter- Mit Safe Link über schiedlichen Systemen Standard Ethernet Kommunikationsprinzip Multicast, jeder hört jeden Flexibilität Sehr hoch Zusätzliche Komponenten – Kosten Safe-Link-Option ohne zusätzliche Kosten Konventionelle Kopplung Profisafe CIP Safety – Profinet Ethernet/IP Sercos Mit sicheren I/O-Modulen – – Fest verdrahtet Sehr niedrig Master-Slave Mittel Master-Slave Mittel Sichere I/O-Module Sichere Steuerung Sichere Steuerung Hohe Kosten für I/O-Module In der Regel höhere Kosten und Verdrahtung für die Geräte In der Regel höhere Kosten für die Geräte [3] Die Eigenschaften von Safe Link im Vergleich mit anderen Systemen. Raus aus dem Dilemma: Sichere Kopplung über Safe Link Das Ergebnis ist Safe Link – eine Technologie, die es ermöglicht, sichere Steuerungen einfach, effizient und dennoch flexibel miteinander zu verbinden. Arbeiten beide zu koppelnden Maschi- Sicherheits-Lichtvorhänge hrung ahre Erfa über 50 J Sicherheit für Ihre nen oder Anlagenteile mit demselben Ethernet-basierten Feldbus, dann wird die Safe Link Verbindung über die entsprechende Feldbusschnittstelle der Sicherheitsmonitore von Bihl+ Wiedemann aufgebaut. Ist das nicht der Fall, erfolgt die Kopplung über die Ethernet-Diagnoseschnittstelle der Sicherheits monitore und das ohnehin in jedem Unternehmen vorhandene Standard-Ethernet-Netzwerk. Dabei funktioniert auch die Kommunikation über WLAN. Safe Link nutzt also in jeder Konstella tion konsequent die bereits existierende Peripherie. In allen Fällen reicht ein Ethernet-Kabel für die Kopplung. Zusätzliche Geräte sind nicht nötig, da bei der neuesten Generation der Sicherheitsmonitore die Safe-Link Funktion sozusagen zur Serienausstattung gehört – das Protokoll wurde in die bestehende Hardware integriert. Die Kommunikation zwischen den Geräten basiert auf sogenannten Multicasts. Das heißt: Ein Sicherheitsmonitor spricht, und alle anderen hören mit. Jeder Teilnehmer in den gekoppelten Netzen verfügt somit jederzeit über alle sicherheitsrelevanten Infor mationen. Und die Anzahl dieser Teilnehmer ist nahezu grenzenlos: Insgesamt lassen sich auf diese Art bis zu 31 Gateways mit integriertem Sicherheitsmonitor oder Safety-Basis- Monitore mit Ethernetschnittstelle koppeln. In Summe macht das im Maximalausbau 1 922 Safety-Komponenten. Bei objektiver Betrachtung kann es in diesem Systemvergleich also nur einen Sieger geben: Safe Link. Und die zahlreichen AS-ispezifischen Vorteile von der einfachen Installationstechnik bis zu den umfangreichen Diagnosemöglichkeiten gibt es kostenlos mit dazu. (sk) ➜ Maschinen zu koppeln, die mit unterschiedlichen Automatisierungssystemen arbeiten. Zum anderen erlaubt sie keine direkte Kopplung zwischen den einzelnen Teilnehmern: Slaves können nur über eine zusätzliche sichere Steuerung kommunizieren. Zudem schlagen auch die oft relativ hohen Hardware-Kosten für die Geräte negativ zu Buche. Auf der einen Seite die zwar flexible, aber in Sachen Effizienz indiskutable konventionelle Verdrahtung, auf der anderen Seite die modernere, aber systemgebundene und vergleichsweise teure Variante via Ethernet und den jeweiligen Feldbus ‒ beides keine wirklich verlockenden Alternativen für Anwender, die vor der Aufgabe stehen, Anlagen, Maschinen oder Segmente sicher zu koppeln. Diese wenig befriedigende Situation hat die Safety-Spezialisten von Bihl+Wiedemann veranlasst, nach einer weiteren Lösung zu suchen. innovative Sicherheitstechnik weltweiter Kunden- und Vertriebsservice individuelle Kundenlösungen · große Reichweite bis 60 m · integriertes Schaltgerät · programmierbare Ausblendfunktion · montagefreundlich, kompakte Bauform · Innovations-Annerkennungsträger des Landes Baden-Württemberg R Tel. +49 (0) 711-91 96 97 -0 Fax +49 (0) 711-91 96 97 -50 info@fiessler.de www.fiessler.de 28 Autor Thomas Rönitzsch ist Leiter Unternehmenskommunikation bei der Bihl+Wiedemann GmbH in Mannheim. infoDIREKT780iee0715 www.all-electronic.de Link zum Safe-Link-Programm IEE · 7 2015 Fiessler_Sicherheits-Lichtvorhänge_IEE_cb_for_mh.indd 1 18.05.2011 9:12:22 Uhr TECHNIK Prozessebene Box-PCs sind EN50155-zertifiziert Dezentrales Sicherheitssystem Comp-Mall: Die Industrie-Box-PCs der Produktlinien DC-, DE- und DS1000 von Cincoze sind EN50155zertifiziert und erfüllen hinsichtlich EMV-Kompatibilität, Klimabedingungen, Inspektion, Stoß und Vibration alle Anforderungen für die rauen Bedingungen im Eisenbahneinsatz. Die lüfterlosen Transportation-Computer im robusten Metallgehäuse haben einen großen Betriebstemperaturbereich von -10 bis 60 °C und eine breite Spannungsversorgung von 9 bis 48 V DC. Einsatzbereichs sind vor allem Applikationen wie Fahrgast-Informationssysteme, Videostreaming- und Storage-Server sowie Sicherheitsüberwachung- und Zugmanage- ment-Systeme in Fahrzeugflotten und Schienenfahrzeugen. Die DCSerie basiert auf den Sockel-Prozessoren Core i3/i5/i7 LGA1150 und dem Q87-Chipsatz. Dagegen basiert die DE-Serie auf dem 1,91-GHz-Prozessor Atom E3845 Quad Core mit 10 W Verbrauch. Beide bieten PoE-Ports, bis zu zwei PCI/ PCIe-Slots und flexible I/Os. An Schnittstellen sind USB 2.0, USB 3.0, sechsmal isolierte RS232/ 422/485, PS/2 und Audio vorhanden. SSP: Die SPS-Steuerung Mosaic von Reer ist ein modulares, konfigurierbares Sicherheitssystem für den Schutz von Personen an Maschinen oder Anlagen. Die modulare Bauweise und kompakte Bauformen ab 22,5 mm ermöglichen viele unterschiedliche Zusammenstellungen von Eingangs- und Ausgangsmodulen. Dabei besitzt das M1-Hauptmodul bereits acht Eingänge sowie zwei OSSD-Ausgangspaare und kann deshalb kleinere Anwendungen als Stand-aloneModul abdecken. So lassen sich mit nur einem Gerät mehrere Sicherheitssysteme wie Sicherheitslichtgitter, Lichtschranken, mechanische Schalter, Fußmatten, Not-HaltSchalter, RFDI-Sensoren oder Zweihandschaltungen überwachen. Mit dem neuen MCT-Modul können Bildquelle: SSP Safety & Security Bildquelle: Comp-Mall Industrie-PCs Teile des Systems auch dezentral in separaten Schaltschränken untergebracht und mit dem Hauptmodul verbunden werden. Der Mosaic Safety Designer schließlich ermöglicht einfaches und zuverlässiges Programmieren der Steuerung per Drag-and-drop. infoDIREKT252iee0715 www.all-electronics.de Link zum Unternehmen infoDIREKT401iee0715 www.all-electronics.de Link zum Unternehmen Safety & Security Riegelsystem für Sicherheitsschalter Euchner: Ein Riegelsystem zur einfachen Absicherung von Schutztüren erweitert das Zubehörprogramm für den kleinen transpondercodierten Sicherheitsschalter Bildquelle: Euchner CES-C04. Das System kombiniert Türanschlag und Griff in einem und ist sowohl mit als auch ohne Fluchtentriegelung verfügbar. Aufgrund des symmetrischen Designs ist der Riegel für links und rechts angeschlagene Türen geeig- net. Zum Schutz vor ungewolltem Schließen der Tür bietet das System die Möglichkeit, in geöffneter Stellung Vorhängeschlösser in die Riegelzunge und in den Griff einzuhängen. Die robuste Bauweise aus Aluminium-Druckguss eignet sich für den industriellen Einsatz. Der breite und stabile Griff ermöglicht ein bequemes Öffnen und Schließen der Tür. Der neue Riegel erfüllt alle normativen Anforderungen der EN ISO 14119. infoDIREKT251iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt IEE · 7 2015 29 TECHNIK Prozessebene Bildquelle: Phoenix Contact Eine Firewall alleine macht noch kein Security-Konzept. Erst im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen entsteht ein möglichst sicheres System. Cyber Security Mit Konzept geschützt Ein Chemieunternehmen bündelt sein Security-Know-how in einem Leitfaden, der genau definiert, welche getesteten Komponenten, Funktionen und Vorgehensweisen zur Verfügung stehen und wie sie genutzt werden. Ergebnis ist ein gehärtetes Produktionsnetz, das durch redundante Industrie-Firewalls und eine demilitarisierte Zone vom Office-Netz getrennt ist. N ach dem Bekanntwerden der Stuxnet-Angriffe auf Automatisierungsnetze entschloss sich ein Chemieunternehmen auf Basis einer internen Risikoanalyse einen SecurityLeitfaden zu erstellen. Damit schützt der Konzern das interne Know-how, erhöht die Anlagenverfügbarkeit, vermeidet Produktionsausfälle und setzt hohe Standards auch bei der funktionalen Sicherheit. Denn eine Vorgabe des entstandenen Leitfadens ist, dass Security-Probleme nicht zu Safety-Problemen mit Gefährdungen für Leib und Leben führen dürfen. Auch das Thema Remote-Zugriffe ist Teil des Konzepts. Techniken zur Angriffs erkennung wie Intrusion Detection und Intrusion Prevention wehren uner- 30 IEE · 7 2015 wünschte Eingriffe ab. Für den Fall, dass doch ein Angriff bis zur Anlage durchdringt, sorgen Backups und Desaster- Recovery-Maßnahmen für ein schnelles Wiederaufsetzen der Anlagen. Netzwerke segmentieren Auch bei dem Chemieunternehmen hat die IT in der Produktion grundlegend andere Anforderungen als die Office-IT. Die Produktionssysteme sind für den unter brechungsfreien Dauerbetrieb ausgelegt, der oft über Jahre geht. Da sind regelmäßige Virenscans, zeitlich begren zte Passwörter oder aktuelle Software Patches nicht praktikabel. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Produktionsanlagen zu kapseln und gegen Cyber-Angriffe zu härten. Dazu gehören beispielsweise eine starke Netzwerksegmentierung, zentrale und dezentrale Firewalls, Quarantänerechner und Whitelist-Programme. Wichtige organisatorische Maßnahmen sind auch, dass die USB-Ports gesichert, offene Switch Ports verschlossen, Remote- Zugriffe nur selektiv zugeschaltet oder Safety-Systeme bei Remote-Zugriffen gesichert und abgekoppelt werden. Anforderungen an Industrie-Firewalls Bei der Auswahl der Firewall für die Produktionsanlagen waren die Industrietauglichkeit und die Ausfallsicherheit die entscheidenden Kriterien. Es ging um Haltbarkeit und redundante 24-V-Stromversorgung. Office-Produkte kamen deshalb Doppelter Schutz für Produktionsanlagen Die Chemieanlagen sind zum einen durch technische und organisatorische Maßnahmen gegen Angriffe gehärtet. Zum ren werden erforderliche Daten ande zugriffe aus der Office-Welt streng reglementiert und gesichert. Die Firewalls sind die Schnittstelle der Produktionssysteme Produktionsanlagen. Alle externen Daten für die Anlagen werden hier zunächst auf Malware überprüft und können dann zum Beispiel von einer Engineering- Station abgeholt werden. Auch der Abruf von Daten in das Office-Netz muss über diese Sicherheitsschleuse. Ein direkter Zugang, etwa per Notebook über einen Switch, ist nicht möglich. Auch RemoteZugriffe müssen den Weg über die DMZ und die Firewall nehmen. Zum Schutz gegen unerkannte Malware werden hier außerdem nur Programme zugelassen, die auf der Whitelist stehen. So hat es bisher im Bereich Automation Security keine Sicherheitsvorfälle gegeben. (mf) [1] ➜ nicht infrage. Der Preisunterschied wird durch die Langlebigkeit und die Zuverlässigkeit ohnehin wieder ausgeglichen. Im Vergleich mit anderen Produkten konnte sich der mGuard von Innominate durchsetzen. Mit ihm lassen sich Firewalls mit einer einheitlichen Konfiguration einsetzen und auch zentral managen. Inzwischen sind 80 % der Prozessleit-, Steuerungs-, Scada-, Datenerfassungs- und MES-Systeme durch die Firewalls geschützt. Zusätzlich kommen die Firewalls auch für den Schutz von Altanlagen zum Einsatz, um beispielsweise Windows-Systeme ohne Security-Support weiter betreiben zu können. Bildquelle: Innominate TECHNIK Prozessebene [1] Die Firewalls sind die Schnittstelle der Produktionssysteme zum Office-Netz und dank umfassenden Security-Konzepts nicht alleine für den Schutz der gesamten Anlage zuständig. zum Office-Netz. In einer Demilitarisierten Zone (DMZ) sorgt ein gut abgesicherter Quarantänerechner für den sicheren Kontakt. Er ist die einzige Tür zu den Autor Martin Ortgies ist freier Fachjournalist in Hannover. infoDIREKT776iee0715 www.all-electronics.de Link zum Router D-1076-twisterband HD 188x133_D-1076-twisterband HD 188x133 29.06.15 11:30 Seite 1 igus meine-kette ... Energieführen leicht gemacht ... News ’15 ... ® Schleifen drehen ohne Schleifring ... ENERGIE ... DATEN ... MEDIEN twisterband HD: alle Medien drehend führen bis 7000° twisterband HD für besonders hohe Flexibilität und Drehbeweglichkeit auf kleinstem Raum. Die neue stabile Bolzen/Hakenverbindung ermöglicht hohe Belastung und lange Lebensdauer bei -25 bis +80 °C. Passend dazu igus chainflex Energie- und Datenleitungen. Diese motion plastics News finden Sie unter igus.de/twisterbandHD ® plastics for longer life ® ® ® igus GmbH Spicher Str. 1a 51147 Köln Tel. 02203-9649-800 [email protected] ® Besuchen Sie uns: Fachpack - Halle 1 Stand 343, Motek - Halle 4 Stand 4310 Unbenannt-1 1 30.06.2015 15:20:34 TECHNIK Feldebene Die Maschinen für das Walzen von Kerb- oder Steckverzahnungen auf symmetrischen Wellen ist jetzt mit dem neuen Antriebssystem ausgestattet – ungünstige Vibrationen sind passé. [1] [1] Im Antriebssystem verschmelzen eine neue Getriebegattung mit dynamisierten Einzelzähnen und ein neu entwickelter Hochleistungsmotor zu einer HohlwellenAntriebseinheit mit hoher Leistungsdichte. Antriebstechnik beim Walzen 40 Prozent mehr Produktivität Bildquelle: Profiroll Technologies Bei hohen Geschwindigkeiten hatte das Unternehmen Profiroll Technologies bei der Profilierung rotationssymmetrischer Werkstücke Probleme mit Vibrationen im Antriebsstrang. Eine Hohlwellen-Antriebseinheit mit einer neuen Art von GetriebeKinematik brachte Laufruhe. Die mit dem Hermes-Award ausgezeichnete Antriebseinheit steigerte so die Produktivität um 40 %. 32 IEE · 7 2015 TECHNIK Feldebene You CAN get it... Hardware und Software für CAN-Bus-Anwendungen… Bildquelle: alle Bilder Wittenstein Vibrationen im Antriebsstrang bremsten Produktivität Bei bestimmten Verzahnungsteilen kam es jedoch bei hoher Walzgeschwindigkeit zu starken Vibrationen im gesamten strang. „Bislang bedeutete dies, Antriebs dass bei solchen Bauteilen die Walz geschwindigkeit deutlich reduziert wer den musste, um deren Qualität und Maß [2] [2] Dynamisierte Zähne, die um ein Polygon herum gruppiert sind, kennzeichnen die spezielle Getriebe-Kinematik. haltigkeit zu gewährleisten“, blickt Dr. Kohlsmann zurück. Als Ursache iden tifizierten seine Ingenieure das bisher in den Maschinen eingesetzte Zykloid getriebe, das bei hohen Trägheitsmomen ten nicht verdrehsteif genug blieb und so die starken Schwingungen und Vibratio nen im Antriebsstrang verursachte. „Für die Produktivität ist dies natürlich gar nicht gut“, erläutert Dr. Kohlsmann, „aber mit dem Umstieg auf eine der ande ren bislang üblichen Getriebebaufunktio nen war es auch nicht getan.“ Das hat sich mit dem Einsatz des Galaxie Antriebssystems geändert. Dynamische Einzelzähne machen den Unterschied Beim Galaxie Antriebssystem handelt es sich um eine kompakte Hohlwellen- Antriebseinheit – bestehend aus einem neu entwickelten Hochleistungsmotor und einer neuen und patentierten Getriebe- Kinematik. Das Getriebe ver zichtet auf ein Zahnrad – stattdessen erfolgt die Drehmomentwandlung über dynamisierte Einzelzähne, die um ein unrun des Dreier-Antriebspolygon mit Nadellagerung herum gruppiert sind und entlang der Innenverzahnung des Hohl rades geführt werden. Dieses Prinzip führt dazu, dass fast alle Zähne gleichzei tig am Zahneingriff beteiligt sind – im Gegensatz zu einigen wenigen bei ande ren Getriebeausführungen wie Stirnrad, Planetenrad, Hypoidgetriebe, HarmonicDrive-Prinzip, Exzentergetriebe mit Evol vente und eben Zykloidgetriebe. Hinzu kommt, dass die Verzahnungsgeometrie als logarithmische Spirale ausgeführt ist, wodurch der Zahneingriff nicht mehr, wie bei Getrieben mit Zahnrädern, als Linien kontakt erfolgt, sondern als Flä chenkontakt. FEM-Vergleichsberechnun gen (Finite Elemente Methode) mit einem schrägverzahnten Planetengetriebe zei gen, dass bei gleichem Hohlwellendurch messer die neue Getriebekinematik 6,5mal mehr tragende Zahnfläche aufweist. Hieraus resultieren die bis zu 170%ige Leistungssteigerung bei der Drehmo mentwandlung und die bis zu dreifach höhere Überlastsicherheit. Zudem baut sich beim flächigen Multizahneingriff der Kinematik ein hydrodynamischer Schmierfilm auf – auch bei hoher Momenten belastung ab geringen Dreh zahlen. Dies verringert mechanischen PCAN-MiniDisplay Konfigurierbares Einbaudisplay zur Visualisierung von CAN-Daten mit Anbindungen an einen High-Speedund einen Single-Wire-CAN-Bus. Optional im Gehäuse erhältlich. ab Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt., Porto und Verpackung. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten. U m rotationssymmetrische Werk stücke mit moderner Kaltmassiv umformtechnik zu bearbeiten hat Profiroll Technologies ein wirtschaft liches Produktionsverfahren mit Profilund Verzahnungswalzen entwickelt. „Bei der Baureihe Rollex handelt es sich um Maschinen für das Walzen von Kerboder Steckverzahnungen auf symmetri schen Wellen, zum Beispiel für Automo bilkupplungen“, erläutert Dr. Stephan Kohlsmann, Geschäftsführer der Profiroll Technologies. Das Kaltwalzverfahren für Verzahnungen basiert auf dem Rundrol lenprinzip, bei dem zwei Rundrollen werkzeuge per CNC-Vorschub in das Werkstück eindringen. Die Werkstücke werden zentriert im Arbeitsraum positio niert. Dann setzt der Walzschlittenvor schub ein. Die Werkzeuge auf den Schlit ten dringen in das Werkstück ein und formen die gewünschte Verzahnung aus. Nachdem alle Profile ausgeformt wurden, wird das Werkstück wieder aus dem Arbeitsraum bewegt, um vom Bediener gewechselt zu werden. 290 € PCAN-Repeater DR Repeater zur galvanischen Trennung von zwei CAN-BusSegmenten mit Busstatusanzeige und schaltbarer Terminierung. 180 € PCAN-PC/104-Plus CAN-Adapter für PC/104-PlusSysteme. Als Ein-, Zwei- und Vierkanalkarte optional mit galvanischer Trennung erhältlich. ab 200 € www.peak-system.com Otto-Röhm-Str. 69 64293 Darmstadt / Germany Tel.: +49 6151 8173-20 Fax: +49 6151 8173-29 [email protected] TECHNIK Feldebene segmentiertes Wälzlager Einzelzahn Zahnträger (Abtrieb) Hohlrad (Festpunkt) [3] [3] Der Grundgedanke der Kinematik: Segmentierte Einzelzähne, angeordnet auf einem Zweier- oder Dreier-Antriebspolygon mit Nadellager, die dynamisch entlang der Innenverzahnung des Hohlrades geführt werden. Verschleiß und Abrieb und hält ein einmal eingestelltes Verdrehspiel über die Lebensdauer konstant. Zusätzlich ist das Antriebssystem leise – auch bei hoher Belastung. Spielfreies Getriebe Um den Faktor 5,8 höher ist die Verdrehsteifigkeit des Antriebssystems im Vergleich mit anderen Getriebegattungen. Das Konstruktionsprinzip der GetriebeKinematik macht dies möglich. Zwischen dem Zahnträger und der Innenverzahnung des Hohlrades ist nur ein kleiner Spalt vorhanden. Durch diesen kurzen Abstand gibt es kaum noch eine Biege länge. Zudem verbessern die Zähne – durch ihre zylindrische Führung im Zahnträger – von selbst ihre Ausrichtung und das Eingreifen in die Innenverzahnung. Dadurch wird prinzipbedingt eine optimale Breitenlastverteilung erreicht. Das Ergebnis: Ein völlig spielfreies Getriebe. Auch bei Wechselbelastung im Nulldurchgang bleibt eine hohe Steifigkeit erhalten – ohne dass sich dabei die maximal übertragbaren Drehmomente reduzieren. Bearbeitungsgeschwindigkeit gesteigert Im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojektes arbeiteten sich die Ingenieure von Wittenstein zunächst in das Verzahnungswalzen ein. Dadurch war es möglich, den Prozess im Zusammenspiel mit dem Antriebssystem zu verstehen und ihn so zu modellieren, dass sich die technischen Vorteile qualifizieren und quantifizieren ließen. Nach der Integration des neuen Antriebssystems wurde die Bearbeitungsgeschwindigkeit in Tests mit ausgewählten kritischen Teilen nach und nach gesteigert und lag am Ende bei mehr als 120 % vom bisherigen Ausgangswert. Musterrechnungen ergaben, dass auch bei einer vorsichtigen, lediglich 1,5-fachen Steigerung der Prozessgeschwindigkeit die produktive Hauptbearbeitungszeit pro Teil um 40 % sinkt. „Dementsprechend erhöhte sich bei konstanter Nebenzeit die Zahl bearbeitbarer Werkstücke von vier Teilen pro Minute auf 5,1 Teile pro Minute – also um 29 Prozent“, bilanziert Dr. Kohlsmann. (mf) ➜ Polygon (Antrieb) Autor Volker Sprenger ist Leiter Vertrieb Galaxie Antriebssysteme bei der Wittenstein AG in Igersheim. infoDIREKT751iee0715 www.all-electronics.de Link zum Anwender Link zum Antriebssystem Kraftvoller Innenläufer Gas- und staubdicht Maxon Motor: Für Anwendungen mit hohen Drehmomenten empfiehlt sich der Gleichstrommotor EC-i 40 in der High-Torque-Version. Der eisenlose Innenläufer mit einem Durchmesser von 40 mm ist mit einem neuen Rotor ausgestattet. 34 IEE · 7 2015 Erhältlich sind drei Ausführungen, die stärkste erreicht ein maximales Nenndrehmoment von 234 mNm bei einer Länge von 56 mm und übertrifft damit die Vorgänger um bis zu 70 %. Typische Einsatz gebiete sind Anwendungen in der Robotik, in Prothesen sowie in der Industrieautomatisation. Darüber hinaus ermöglicht die kompakte Bauweise den Einsatz auch bei beengten Platzverhältnissen. infoDIREKT451iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Bildquelle: Leine & Linde Drehgeber für Ex-Anwendungen Bildquelle: Maxon Motor Antriebstechnik Leine&Linde: Die Atex- und IECExzertifizierten Absolutdrehgeber ermöglichen anspruchsvolle Onshoreund Offshore-Anwendungen. Die ex-geschützten Drehgeber der Baureihe 647/648 können auch in Bereichen eingesetzt werden, in denen bei Normalbetrieb explosive Atmosphären entstehen können. Sie entsprechen den Ex-Zonen 1/21 sowohl für Gas (Ex d) als auch für Staub (Ex t). Das feuerfeste Gehäuse, der Flansch und die Welle bestehen aus rostfreiem Stahl der Güte EN 1.4404/AISI 316L und sind damit säurefest und korrosionsbeständig. Mit den gleichen robusten Lagern bestückt wie die anderen HeavyDuty-Drehgeber des Herstellers sind sie unempfindlich gegen Stöße und Erschütterungen. infoDIREKT551iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt TECHNIK Feldebene Antriebstechnik Stromversorgungen Umrichter mit integrierter Basis-SPS DC/DC-Wandler im DIN-Rail-Format MEV Elektronik: Die DC/DC-Wandler der XP-Power-Serien DDC15 und DDC30 im DIN-Rail-Format stellen zusätzliche Spannungen und isolierte Ausgänge mit hoher Störfestigkeit zur Verfügung oder versorgen batteriegestützte bzw. batteriegepufferte Anwendungen. Die schmalen Geräte mit 15 und 30 W und Einfachausgang arbeiten im Bildquelle: MEV Elektronik Getriebebau Nord: Sowohl bei den dezentralen Reglern SK 180E und SK 200E als auch bei den Schaltschrankumrichtern ab Modell SK 520E steht jetzt eine integrierte SPS zur Verfügung. Die macht aus dem Frequenzumrichter, zusammen mit einer Motor-Getriebe-Kombination, eine vollständige Systemlösung. Für die freie Programmierung antriebsnaher Funktionen nach IEC 61131-3 sorgt das kostenlose Programmier- und Parametrier-Tool Nord CON. Damit können die Umrichter auch anspruchsvolle Aufgaben wie autarke Überwachungsfunktionen oder dynamische Bearbeitungspro- 4:1-Eingangsbereich mit 9 bis 36 V DC und decken damit die Nominalspannungen 12 und 24 V DC ab. Beide Serien verfügen über die Nennausgangsspannungen 5, 9, 12, 15 oder 24 V DC. infoDIREKT650iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht 10 Millimeter Wandstärke 550 Meter Leitungslänge 2800 Volt Isolationsfestigkeit Bildquelle: Getriebebau Nord Der inkrementale HeavyDuty Standard. zesse ohne Unterstützung durch eine externe Steuerung übernehmen. Zugleich wird eine größere Bandbreite an Motoren unterstützt, so befindet sich die Regelung von IE4-Synchronmotoren derzeit im Feldtest. Die dezentrale Serie SK 200E bietet neben der hohen funktionalen Flexibilität einschließlich Positioniermodul auch eine hohe Überlastfähigkeit und ist – anders als in dieser Geräteklasse üblich – für Leistungen bis 22 kW lieferbar. Dagegen werden die kompakt aufgebauten Schaltschrank geräte der Serie SK 500E im Laufe dieses Jahres bis Baugröße 11 mit 160 kW Leistung angeboten. infoDIREKT450iee0715 www.all-electronics.de Link zum Produkt So baut man heute HeavyDuty Drehgeber: Extrem hohe Lebensdauer, robust und vibrationsfest, sicher und präzise! Der Baumer Beitrag zur Sicherung von Verfügbarkeit und Erhöhung der Produktqualität. Mehr über die Vorteile der HOG 86 Familie erfahren Sie hier: www.baumer.com/HOG86 MC-22-HOG86_135x195_DE.indd 1 12.06.15 15:13 IEE · 7 2015 35 Bildquelle: alle Bilder Pepperl+Fuchs TECHNIK Feldebene Fieldswitch (links) und EthernetSwitch (rechts) der Demonstrator-Installation für ein Zwei-Leiter-basierertes Ethernet mit bis zu 10 MBit/s Übertragungsrate und bis zu 1 000 m Leitungslänge. Ethernet im Feld Langstrecken-Überbrücker Es geht voran beim Thema ‚Ethernet in the Field‘: Auf der Hannover Messe und zuletzt auf der Achema zeigte Pepperl+Fuchs bereits eine Demonstrator-Installation, bei der Druck- und Füllstandssensoren verschiedener Hersteller via Ethernet kommunizierten. D ie Installation basiert auf einem eigens entwickelten Physical Layer, der zur Energie- und Datenübertragung ein geschirmtes ZweiLeiter-Kabel nutzt. Die Idee: Alle Feld geräte – nicht nur komplexe, sondern auch einfache Druck- und Temperatursensoren – sollen direkt angeschlossen werden und mit dem übergeordneten Automatisierungssystem digital Daten austauschen können. Unter anderem soll das die bislang bestehenden Versionsprobleme bei der Geräteintegration lösen, indem beispielsweise Gerätebeschreibungen und Handbücher direkt in den Geräten abgelegt sind und bei der Inbetriebnahme von dort künftig via FDI-Beschreibung (Field Device Integration) in das übergeordnete Leitsystem geladen werden. Eine Vorgehensweise, die für Betreiber und Inbetriebnehmer bislang zu kaum akzeptablen Wartezeiten führt. Verantwortlich d afür ist die geringe Bandbreite 36 IEE · 7 2015 der existierenden Feldbusse wie Hart, Profibus-PA oder Foundation-Fieldbus. Ethernet im Feld: die Prototypen Künftig soll dies über eine schnelle Ethernet-Kommunikation geschehen. In der Installation von Pepperl+Fuchs kommt an der Übergabestelle zwischen StandardEthernet und Feldverdrahtung ein eigens entwickelter Switch zum Einsatz, der Signale und Speisestrom in der Zünd schutzart Ex e mit einer Bandbreite von maximal 10 Mbit/s auf eine bis zu 1 000 m lange Leitung bringt (10 Mbit/s bis 500 m, 2 Mbit/s bei 1 000 m). Am Ende dieser Leitung (Trunk) ist im Feld (Ex-Zone 1) ein Fieldswitch installiert, der den Übergang zur eigensicheren Signal übertragung und Speisung der Feldgeräte in Zündschutzart Ex i übernimmt. Dieses ‚Spur‘ genannte Leitungsstück kann bis zu 200 m lang sein bei 10 Mbit/s. Preiswerte Anschaltung von einfachen und komplexen Feldgeräte Die Switches verhalten sich laut Hersteller wie Ethernet-Switches. An den im Feld installierten Switch können bis zu zwölf eigensichere Feldgeräte angeschlossen werden. Ein Ex-e-Trunk kann ohne zusätzliche Speisegeräte bis zu 60 Feldgeräte speisen. Die Anschaltung der Geräte soll dabei nicht teurer sein als bei Profibus-PA oder Foundation Fieldbus. Wichtig ist, dass sich für die Implementierung nichts ändert. An jedem Geräte-Port steht eine Leistung von maximal einem Watt zur Verfügung. Da die Elektronik selbst 100 mW benötigt, stehen für die Applikation pro Gerät bis zu 900 mW zur Verfügung – deutlich mehr als derzeit in Ex-i-Anwendungen. Hat ein Gerät einen größeren Leistungsbedarf, muss es – wie heute auch schon – separat gespeist werden und es sind andere ZündschutzKonzepte notwendig. TECHNIK Feldebene Interview mit Dr. Gunther Kegel, Pepperl+Fuchs Neuer Physical Layer: keine Kür, sondern Pflicht In der Demonstrator-Installation wurden Sensoren von verschiedenen Herstellern angebunden: zwei Radar-Füllstandsmessgeräte und ein Drucksensor. Die Prototypen von Vega und Endress+Hauser hatten ihre Gerätebeschreibungen bereits als FDI-Packages sowie eigene Web-Server. Der Download eines 1,2 MB großen Gerä tehandbuchs per Ethernet in den angeschlossenen Host war nach wenigen Augenblicken abgeschlossen. Das Einlesen einer Echokurve aus einem Radar gerät erfolgt quasi in Echtzeit – bei der Was muss noch entwickelt werden? Wenn man 100 MBit/s erreichen will, dann können wir das auf der heutigen Physik nicht. Bei uns ist bislang bei 10 Mbit/s Schluss. Für die Anwendungen, die wir uns heute vorstellen können, reicht das aus. Höhere Bandbreiten ‒ beispielsweise für die Übertragung von Videos ‒ könnten in Stufen realisiert werden, die abwärtskompatibel bleiben. Das wurde beim normalen Ethernet auch so gemacht. Dazu gibt man künftig die Technologie frei, packt sie in eine Nutzerorganisation wie die FieldcomGroup und definiert dort die Roadmap für die technische Weiterentwicklung ‒ etwa in Richtung höherer Datenraten. Das Interview führte Armin Scheuermann, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift Chemie Technik. klassischen Kommunikation über Hart oder Profibus-PA kann dies durchaus eine Viertelstunde dauern. Die feldinstallierten Switches öffnen den Weg für Migrationsstrategien, beispielsweise für unterschiedliche Übertragungsraten an einem Netzwerk. Im Demonstrator erkennt der Switch automatisch Profibus-PA-Geräte und bindet diese in die IPKommunikation ein. „Dieses Konzept ist kostengünstig realisierbar und bietet eine Datenrate, mit der wir leicht in das nächste Jahrzehnt kommen“, so Pepperl+Fuchs- Unser Know-how schafft wertvolles Feedback Zertifizierte absolutdrehgeber für ATEX/Ex-Zonen 1/21 – für anspruchsvolle Onshore- und Offshore-Anwendungen. www.leinelinde.de Geschäftsführer Dr. Gunther Kegel im Interview mit Armin Scheuermann, Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift Chemie Technik. ➜ Nach Profibus-PA und Foundation Fieldbus entsteht also noch ein Feldbus? APL ist kein Feldbus, sondern ein neuer Physical Layer, der eine durchgängige IP-Kommunikation eigensicher über Switches ermög licht. Unsere Lösung kann zusätzlich mit vorhandenen Feldbusgeräten arbeiten. Die Daten, beispielsweise eines Profibus-PA-Gerätes, werden automatisch in ein IP-Protokoll gepackt und sehen für die Host-Systeme dann genauso aus, wie die Daten eines Geräts, das für den Advanced Physical Layer entwickelt wurde. Bei der Einführung der Feldbus-Technik konnten wir diesen Migrationspfad in die alte Analogtechnik nicht anbieten – auch einer der Gründe für die sehr langsame Akzeptanz der heutigen Feldbuslösungen. Dr. Gunther Kegel, Mitglied der Geschäftsführung von Pepperl+Fuchs: „Wenn wir an Indus trie 4.0 glauben, dann brauchen wir für die Prozessautomation einen Physical Layer, dessen Technologie die Gerätehersteller selbst implementieren und pflegen können.“ ➜ Herr Dr. Kegel, welche Idee steckt hinter der erstmals in Hannover gezeigten Ethernet-Lösung für die Prozessautomation? Ganz einfach: Wir müssen im Hinblick auf Industrie 4.0 für die digitale Kommunikation einen neuen IP-fähigen Physical Layer schaffen. Denn mit den vorhandenen branchenspezifischen Standards und den damit möglichen Datenraten werden wir nicht ins nächste Jahrzehnt kommen. Als ‚Embedded-System‘-Hersteller engagieren wir uns deshalb besonders. Autor Armin Scheuermann ist Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift Chemie Technik. infoDIREKT777iee0615 www.all-electronics.de Link zum Unternehmen TECHNIK Feldebene Industrielle Kommunikation M12-Steckverbinder Für extreme Temperaturen Werkzeuglos montieren Beschichtung der Leiterkarten zur Auswahl. Diese Lackierung bietet der Elektronikbaugruppe einen verbesserten Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen. Damit eignen sich die Standardkomponenten auch für den Einsatz im Pressen bereich oder in Windenergieanlagen sowie für alle Applikationen, bei denen aufgrund schwieriger Umgebungsbedingungen erhöhte Anforderungen an die Belastbarkeit auftreten können. Hardware-seitig basiert das modulare, IP20- geschützte Ethercat-I/O-System auf dem Gehäuse des bewährten Busklemmensystems. erfolgt werkzeuglos von Hand. Dazu wird die gewindelose Verrastlösung schnell und sicher gesteckt und signalisiert die korrekte Montage durch ein hörbares Klicken. Am griffigen Sicherungsring lässt sich der Steckverbinder auch unter schwierigen Umständen und bei hoher Packungsdichte zuverlässig greifen und lösen. Damit bietet sich auch der Einsatz in der Bahntechnik an. Bildquelle: Harting Beckhoff: Aufgrund erweiterter Spezifikationen eignen sich die meisten Busklemmen, EthercatKlemmen und die IP67-EthercatBox-Module der EP- und ER-Serie aus dem I/O-Portfolio bereits in der Standardausführung für raue Einsatzbedingungen wie extreme Temperaturen oder hohe mechanische Belastung durch Schock und Vibration. Im Einzelnen bieten die Standard-I/O-Komponenten einen erweiterten Temperaturbereich von -25 bis 60 °C, die IP20-Klemmen sind bis 5 g vibrationsfest (nach EN 60068-2-6) und bis 25 g schockfest (Dauerschock für 6 ms, EN 60068-2-27). Die Ethercat-BoxModule widerstehen auch Dauerschocks bis 35 g für 11 ms. Darüber hinaus steht für die IP20-Klemmen gegen geringe Mehrkosten eine Harting: Mit dem Steckverbinder M12 Push-Pull ist eine höhere Dichte von Steckverbindungen auf einem Gerät möglich. Die Montage infoDIREKT654iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Optische Mikrometer Mit HTML5-Bedienoberfläche infoDIREKT653iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Robotik Bildquelle: Schunk Schunk: Beim Powerball Lightweight Arm LWA 4P in der programmierbaren Embedded-Version mit integrierter Steuerung ist die komplette Elektronik kompakt im Fuß verbaut. So lässt sich der Leichtbauarm innerhalb kurzer Zeit per Hand oder auf einer rollbaren Plattform von A nach B transportieren. Ein zusätzlicher Schaltschrank oder PC ist nicht erforderlich. Für die Inbetriebnahme steht eine App be- reit, die auf allen üblichen Smartphones, Tablets und PCs läuft. Virtuelle Schieberegler und ein integrierter 3D-Viewer ermöglichen wahlweise eine achsspezifische oder kartesische Programmierung. Neben dem Leichtbauarm lässt sich auch die Fünf-Finger-Hand SVH mit der App programmieren. Um den Wechsel zwischen Einsatzorten zu beschleunigen, können komplette Prozeduren gespeichert, aufgerufen und schnell an das jeweilige Szenario angepasst werden. Die Spannungsversorgung erfolgt stationär oder über Akku. Bei einem Eigengewicht von 15 kg kann der Leichtbauarm Lasten bis 6 kg dynamisch handhaben und deckt dabei einen Greifradius von über 700 mm ab. Die Wiederholgenauigkeit von ±0,15 mm sorgt für hohe Prozessstabilität. infoDIREKT452iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt 38 IEE · 7 2015 Bildquelle: Micro-Epsilon Mobiler Leichtbauarm Micro-Epsilon: Beim Laser-Mikrometer Optocontrol 2520 hat sich der Bedienkomfort verbessert: Das Web interface läuft jetzt unter HTML5 anstatt Java. Für Anwender bedeutet das mehr Stabilität und Zuverlässigkeit. Das kompakte Mikrometer mit integriertem Con troller kennzeichnet sich durch hohe Genauigkeit bei einem Messbereich von 46 mm und einem maximalen Sender/Empfänger-Abstand bis zu 2 m. Das Webinterface für die Bedienung und Einstellung benötigt keine Installation zusätzlicher Programme. Der Sensor arbeitet geräteübergreifend, so ist die Bedienung auch von einem Smartphone aus möglich. Angezeigt wird ein Messwert-Zeitdiagramm mit Grenzwerten. Weiterhin stehen diverse Mit- teilungs- und Filterarten sowie Statistikfunktionen zur Verfügung. Bis zu acht Segmente lassen sich gleichzeitig messen und ausgeben. Auch kann die Anzeige jetzt vom metrischen auf das angloamerikanische Maßsystem umschalten, also von Millimeter auf Inch. Das Gerät zählt und vermisst PINs und Lücken. Dabei beträgt der kleinste erfassbare Objektdurchmesser 0,5 mm. Als Schnittstellen stehen Ethernet/Ethercat und RS422 bereit. Zum einfachen Einrichten der Messung dient ein Videosignal-Diagramm. infoDIREKT550iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt TECHNIK Feldebene Schaltschränke Industrielle Kommunikation Robust und mit Sichttür AS-i-Modul mit 28 Klemmpunkten Fibox: Die robusten Arca-Kunststoffschaltschränke sind auch mit Sichttür ab Lager erhältlich. Das nahtlos eingepasste Fenster ist Anschluss. Die Aderenden mit Crimp lassen sich direkt in die Push-in-Klemmen stecken. Der gesamte Kabelbaum geht nach unten, sodass der obere Kabelkamm/kanal entfallen kann. Dabei gewährt der transparente Klappdeckel den Blick auf die Ziffernanzeige und ermöglicht in der Innenseite eine farbige Kennzeichnung der Klemmenfunktion. Bildquelle: Pepperl+Fuchs Bildquelle: Fibox ebenso wie der Gehäusekörper aus Polycarbonat ausgeführt. Dabei bleibt die hohe chemische Resistenz der Baureihe erhalten. Die Gehäuse widerstehen dauerhaft Temperaturen von -40 bis 80 °C, kurzzeitig bis 120 °C. Schlagfest nach IK08 und mit Schutzart IP65 ausgestattet eignen sich die Schränke für Anwendungen im Innen- und Außenbereich. Pepperl+Fuchs: Kennzeichen des 19 mm breiten IP20-SchaltschrankModuls KE5 für AS-Interface ist der frontseitig zugängliche Push-in- infoDIREKT657iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht infoDIREKT600iee0615 www.all-electronics.de Link zum Produkt Messtechnik Füllstandsmessgerät mit Überblick Autarker Datenlogger Bildquelle: Afriso Bildquelle: Delphin Technology Messtechnik Afriso: Das Füllstandsmessgerät Tankcontrol 10 zur kontinuierlichen Füllstandsmessung in Heizöl-, Diesel- oder Wassertanks mit Füllhöhen bis max. 4 m besteht aus einem Auswertegerät mit grafischer Anzeige und einer Tauchsonde mit Druckmesszelle. Der Füllstand wird täglich erfasst, gespeichert und umgerechnet. Dadurch lassen sich nicht nur die aktuellen Verbrauchswerte gut kontrollieren, sondern auch Rückschlüsse auf das Verbrauchsverhalten der letzten fünf Jahre ziehen. Anwender können aufgrund der archivierten Daten kontrazyklisch auf Brennstoff-Preisschwankungen reagieren und die eigene Brennstoffbevorratung bei fallenden oder gar Tiefstpreisen durchführen. Die hochauflösende Anzeige vermit- telt einen schnellen Überblick über Verbrauch, Tankmenge, Datum der letzten Betankung und voraussichtliche Reichweite des Vorrates. In Verbindung mit einer optionalen zweiten Tauchsonde ist das System auch in kommunizierenden Tanks wie etwa Batterietanks einsetzbar. Dabei löst die Überschreitung einer einstellbaren Füllstandsdifferenz zwischen den Sonden Alarme aus und vermeidet so Überfüllungen. Das Auswertegerät kann bis zu 15 m vom Tank entfernt platziert werden; die Versorgungsspannung beträgt 230 V AC. infoDIREKT502iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt Delphin Technology: Der Expert Logger verbindet moderne Kommunikationsschnittstellen mit ausgereifter Messtechnik und ist zur Markteinführung in drei Varianten für die Verarbeitung von 16, 32 oder 46 analogen Eingangskanälen erhältlich. Je nach Gerät stehen bis zu acht Digitaleingänge/-ausgänge und eine SDI12-Schnittstelle bereit. Hauptanwendungsgebiete liegen in der Produktprüfung, Umweltmesstechnik, Labordatenerfassung, Forschung und Entwicklung sowie in Versuch und Test. Die Analogeingänge sind galvanisch getrennt. Der 24-Bit-AD-Wandler garantiert eine genaue Abtastung mit bis zu 50 Messungen pro Sekunde und Kanal. Alle Geräte verfügen bereits über einen internen Datenspeicher von 4 GB, der bis zu 100 Mio. Messwerte autark mit Zeitstempel speichern kann. Über einen externen USBoder LAN-Speicher ist die Kapazität beliebig erweiterbar. Ein integriertes Wlan- oder UMTS-Modul kann die Messwerte zudem online oder den Datenspeicherinhalt per FTP ins Internet versenden. Die Standardausführung ermöglicht die Kommunikation über CANbus, Modbus und Profibus. Zum Lieferumfang gehört die kostenlose Software Profisignal Go, die Messwerte in Trends darstellt und analysiert. infoDIREKT500iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt IEE · 7 2015 39 TECHNIK Feldebene Steckverbinder I/O-Einheit macht Schaltgeräte funktauglich Einteilig gegossene Steckverbinder Bildquelle: Steute integrieren. Die Energieversorgung erfolgt über Batterie oder einen 24-V-DC-Anschluss. Vor allem an beweglichen Teilen wie Greifern oder Werkzeugen erlaubt das Funksystem die Übertragung der Signale ohne empfindliche Signalleitungen. Das erhöht die Verfügbarkeit der Gesamtanlage und vereinfacht zudem die Konstruktion. Steute: Bis zu vier mechanische Schaltgeräte, wie etwa Nockenschalter von Werkzeugmaschinen, lassen sich an diese I/O-Einheit anschließen und so in Funksysteme Bildquelle: RS Components Wireless-Technik RS Components: Kunststoffgehäuse und Abdichtung des robusten MLXT-Steckverbindersystems von Molex sind in eine einteilige Ausführung gegossen und dadurch preis- infoDIREKT603iee0615 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht günstig und zuverlässig. Die dauerhafte Verbindung im Spritzgussverfahren mit Flüssigsilikon sorgt für Staubdichtigkeit sowie Schutz gegen dauerndes Untertauchen gemäß IP68 sowie Beschädigung oder Fehlausrichtung der Abdichtung. Darüber hinaus verhindert der hintere Dichtungsdeckel Biegezyklen durch Leitungen an der Abdichtung und sichert einen festen Kabelzugang im richtigen Winkel. infoDIREKT656iee0715 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Windsensoren Modulares Gateway schafft nahtlose Übergänge Geschwindigkeit und Richtung über Ethernet Bildquelle: Kunbus Bildquelle: Hy-Line Systems Industrielle Kommunikation Kunbus: Das mGate ist ein modular aufgebauter Protokollumsetzer, der sich einfach und schnell in jedes industrielle Automatisierungssystem integrieren lässt. Dort ermöglicht es die durchgängige und prozesssichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Netzen und Systemen. Das Gateway konvertiert alle Daten, die das Zielnetz übertragen kann. Es lässt nicht übertragbare Daten weg und fügt die im neuen Netz erforderlichen Daten hinzu. So können Betreiber alle notwendigen Daten von einem geschlossenen Netz in ein anderes übermitteln. Per Plug-and-play lassen sich die Geräte auf Hutschienen 40 IEE · 7 2015 befestigen und wieder lösen. Die Protokolle selbst befinden sich in kompakten Modulen, deren Gehäuse 22,5 x 101,4 x 115 mm messen. Die Module sind über eine Steckbrücke zu einem Gateway verbunden. Um ein Netzwerk mit einem anderen zu verbinden, können Anwender die Protokollmodule einfach und unkompliziert tauschen. Auch kundenspezifische Lösungen sind möglich. infoDIREKT604iee0315 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht Hy-Line Systems: Das Ethernet Gateway von Papouch ermöglicht es, Windgeschwindigkeit und Windrichtung über Ethernet zu erfassen. An die Ethernet-Box TX20ETH lassen sich Standard-Windsensoren anschließen. Windgeschwindigkeiten bis 50 m/s können in einer Auflösung von 0,1 m/s erfasst werden, die Windrichtung wird in 16 Stufen unterteilt ausgegeben. Da das interne HTML-Webinterface überarbeitet wurde, unterstützt es nun alle Funktionen zur Inbetriebnahme und Konfiguration der Sensoren. Mithilfe kostenfreier Software und Treiber über SMTP, SNMP, XML oder Visual Basic können die Signale der Sen- soren direkt abgefragt werden. Ein Alarmmanagement ist per Mail oder HTTP-Get/Post realisierbar. Per Daten streaming mit Zeitstempel lassen sich Messwerte automatisiert und zyklisch versenden. Verschiedene kundenspezifische Applikationen, wie Serverraumüberwachung, sind damit möglich. Ab Werk sind die Sensoren kalibriert und mit optionaler Hutschienenbefestigung industrietauglich. infoDIREKT552iee0715 www.all-electronics.de Link zum Produkt Elektrische Automatisierung + Antriebstechnik Spezial: Retrofit Klimatechnik Mehr Kühlung, weniger Energie SPEZIAL Retrofit Kühlgeräte Die Peripherie nicht vergessen Bei einem Retrofit müssen Anwender nicht nur die Kosten für die eigentliche Maschine, sondern auch die zusätzlich notwendigen Investitionen in die Peripherie berücksichtigen. Auch Kosteneinsparungen durch energieeffizientere Komponenten sollten einkalkuliert werden. Der Werkzeugmaschinenbauer FFG Europe setzt deshalb in seinem Retrofit-Programm auf energieeffiziente Kühlgeräte. D er Werkzeugmaschinenbauer FFG Europe unterhält, zusam men mit den ehemaligen MAGUnternehmen der Industrial-EquipmentSparte, VDF Boehringer, Hessapp, Hons berg, Hüller Hille, Modul sowie Witzig & Frank, eine eigene Abteilung, die aus schließlich Retrofits der eigenen Werk zeugmaschinen und Bearbeitungszentren durchführt. Eines der letzten Projekte der Experten von Hüller Hille war ein VierAchs-Bearbeitungszentrum vom Typ NBHP 15, das generalüberholt und moderni siert wurde. Effizientere Kühlgeräte sind eine einfache Methode, den Energieverbrauch einer runderneuerten Maschine zu senken und den eventuell höheren Kühlbedarf bereitzustellen. 42 IEE · 7 2015 Die Experten setzen bei einem Retrofit oft bei der Automatisierungstechnik an. „Ein typisches Beispiel sind die Steuerun gen“, erklärt Joachim Ernst, der den Bereich Retrofit bei FFG Europe mit ins gesamt 18 Mitarbeitern leitet: „Für eine Steuerung, die mehr als zehn Jahre alt ist, wird es manchmal schon schwierig, die passenden Ersatzteile zu erhalten.“ Sol che Probleme bei der Ersatzteilbeschaf fung können unter Umständen zu Maschi nenstillständen führen, die hohe Kosten verursachen. Ein Neukauf, nur weil die Steuerung nicht mehr aktuell ist, lohnt sich aber oft nicht. Denn die grund legenden mechanischen Komponenten eines Bearbeitungszentrums, wie das nenbett oder die Komponenten Maschi der Antriebstechnik, sind zu diesem Zeit punkt noch völlig in Ordnung. Bei den Investitionen in eine Neuma schine entstehen in der Regel weitere Kosten an der Peripherie. So muss bei spielsweise ein geeig netes neues Funda ment gebaut werden. Manchmal müssen auch Vorrichtungen und Werkzeuge ersetzt werden. Diese Kosten fallen bei einem Retrofit nicht an. FFG Europe bie tet seinen Kunden daher an, Werkzeug maschinen steuerungstechnisch auf den aktuellen Stand zu bringen. Die Energieeffizienz im Blick „Um die Produktion so kurz wie möglich zu unterbrechen“, erklärt Ernst, „führen wir sämtliche Arbeiten in der Regel vor Ort beim Kunden durch.“ Das Innen leben des Schaltschranks ersetzen die Experten dabei fast vollständig. Eine fer tig vorbereitete Montageplatte, die kom plett vormontiert und verdrahtet ist, wird dabei in den bestehenden Schaltschrank SPEZIAL Retrofit Bauteile Halbleiter Komponenten & Geräte Total dicht Bildquelle: alle Bilder Rittal IP 68 by SUNON [1] SUNON-Lüfter IP 68: • staubdicht • Schutz gegen dauerhaftes Untertauchen • hochwertige Kugellager • maximale Zuverlässigkeit • DC von 80 bis 92mm Mehr Infos: 0 21 73 - 950 780 [2] [1] + [2] Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt auch äußerlich den Unterschied von der Alt- zur RetrofitMaschine (unten). Doch die wahren Änderungen liegen im Innern. eingebaut. Ein neues Bedienpanel kommt an der Stelle des alten – je nach Größe ist dafür lediglich ein angepasster Montagerahmen notwendig. Sensoren innerhalb der Maschine wechseln die Experten nur bei Bedarf. Getauscht werden in der Regel auch die Klimatisierungslösungen für die Schaltschränke. Hier setzt man bei FFG Europe auf Kühlgeräte der Serie Blue-e von Rittal. Die Kompressorkühlgeräte werden zum Beispiel in die Schaltschranktür eingebaut und führen dort die Wärme ab, die durch die Verlustleistung der Elektronik im Schaltschrank entsteht. Auch hierbei ist der Umbau schnell und mit gerin gem Aufwand erledigt: Die Geräte sind montagefreundlich, einfach zu verdrahten und anschließend sofort betriebsbereit. Wenn ein Maschinenumbau ansteht, lohnt es sich, einen genauen Blick auf die Energieeffizienz zu werfen. Denn Experte Ernst weiß aus vielen Gesprächen: „Die Energieeffizienz ist heute – aufgrund der stetig steigenden Energiepreise – immer häufiger ein Thema für unsere Kunden.“ In der aktualisierten Steuerungs- und Automatisierungstechnik der Retrofit- ➜ Distribution by Schukat electronic • 25.000 Produkte • detaillierte Technikinfos • günstige Preise • 24 h-Lieferservice Onlineshop mit stündlich aktualisierten Preisen und Lagerbeständen u w w w. s c h kat.com S C H U K AT SPEZIAL Retrofit [3] Freuen sich über eine erfolgreiche Zusammenarbeit: Michael Heinz (MAG Geschäftsführungsmitglied), Judith Kötzsch (Rittal) und Joachim Ernst (FFG Europe) Maschinen ist daher auch stets ein System integriert, das Energieverbräuche misst und überwacht. Neben dem Verbrauch elektrischer Energie wird auch der Druck luft- und Fluid-Verbrauch gemessen. Da mit lassen sich Einsparpotenziale in allen Bereichen leicht identifizieren. Wenn bei spielsweise Pumpen oder Antriebe ausge tauscht werden müssen, kommen über wiegend energieeffizientere Geräte zum Einsatz. Durch die Kombination von energieeffizienten Komponenten, Soft ware und Visualisierung ist es möglich an einem Bearbeitungszentrum bis zu 30 % Energie zu sparen. Kühlung ist große Stellschraube fürs Energiesparen Die Blue-e-Kühlgeräte verbrauchen bis zu 45 % weniger Energie als die entspre chenden Vorgängermodelle. „Der hohe Energy Efficiency Ratio von 2,47 resul tiert aus dem Zusammenspiel sämtlicher kältetechnischer Komponenten wie dem Verflüssiger, Verdampfer, Kompressor und den Lüftern“, betont Judith Kötzsch, die bei Rittal den Bereich Business Deve lopment Klimatisierung leitet. Ein weite rer wesentlicher Faktor für die höhere Effizienz ist die Regelelektronik mit der neuen Eco-Mode-Steuerung. „Wird ein ➜ [3] Dauerbetrieb des Innenlüfters nicht benö tigt, erfolgt automatisch dessen Abschal tung – das spart Stromkosten“, erklärt Kötzsch. Rittal hat die komplette Geräte serie vom TÜV Nord prüfen lassen, der die erreichten Kühlleistungen und die Energieeffizienz bestätigt. Die Kühlgeräte sorgen aber nicht nur für eine bessere Energieeffizienz, sondern tragen auch zur Zuverlässigkeit bei. „Seit wir die Kühl geräte von Rittal in unseren Maschinen einsetzen“, so Ernst, „hatten wir keinen einzigen Fall mehr, bei dem ein Maschinenausfall aufgetreten ist, der auf ein Temperaturproblem zurückzuführen gewesen wäre.“ Das Retrofit eines Bearbeitungszentrums dauert je nach Aufwand etwa vier bis fünf Wochen. Anschließend hat der Kunde ein Bearbeitungszentrum, das wie der allen Aufgaben der Produktion gewachsen ist. Die Retrofit-Maschine, die ursprünglich aus dem Jahr 1995 stammt, kann von der Leistungsfähigkeit jetzt durchaus mit einer aktuellen Maschine mithalten. Die Steuerung und die Bedie nung entsprechen denen einer Neu maschine. (mf) Autor Hans-Robert Koch ist Leiter Fachpresse, Rittal Unternehmenskommunikation bei der Rittal GmbH & Co. KG in Herborn. infoDIREKT796iee0715 www.all-electronics.de Link zum Anwender Link zu den Kühlgeräten Technik im Detail Kühlgeräte mit Hybridtechnologie Blue e+ heißen seit April 2015 die neuen Schaltschrankkühlgeräte von Rittal als Nachfolger der Blue-e-Geräte (siehe Beitrag). Die Neuentwicklung ermöglicht den weltweiten Einsatz an verschiedenen Netzspannungen mit nur einem Gerät. Die Mehrspannungsfähigkeit der Kühlgeräte basiert auf einer Inverter-gesteuerten Hybridtechnik, die erstmals für Schaltschrankkühlgeräte zum Einsatz kommt. Der Inverter verarbeitet alle gängigen Eingangsspannungen und ermöglicht somit den weltweiten Einsatz. Die neue Hybridtechnologie besteht aus einer Kombination eines klassischen Kompressor-Kühlgerätes und einer Heat Pipe. Diese sorgt für eine passive Kühlung. Der Kompressor springt nur an, wenn die passive Küh- 44 IEE · 7 2015 lung nicht mehr ausreicht. Zudem sind die Geräte leistungsgeregelt und kühlen dadurch bedarfs gerecht. Damit lässt sich nicht nur Energie sparen, auch die Lebensdauer des Kompressors wird verlängert. Die Inverter-Technik, mit der über eine Spannungsregelung die Drehzahl von Kompressor und Lüfter eingestellt werden kann, stellt immer exakt die Kühlleistung zur Verfügung, die aktuell benötigt wird. Der Energieverbrauch sinkt dadurch gegenüber herkömmlichen Lösungen. Durch die hohe Energieeffizienz der neuen Kühlgeräte sind Einsparungen – wie erste Testergebnisse zeigen – von bis zu 75 % möglich. Das grafische Touchdisplay an der Front bietet alle relevanten Informationen auf einen Blick. System- meldungen werden verständlich angezeigt. Mit den standardisierten Kommunikationsschnittstellen lassen sich die Geräte einfach in die Anlagenvisualisierung und -bedienung einer Produktionsanlage einbinden. Die Near-Field-CommunicationSchnittstelle (NFC) ermöglicht einfaches Parame trieren mehrerer Kühlgeräte über ein NFC-fähiges mobiles Endgerät. Die Geräte decken einen Leistungsbereich von bis zu 6 000 W ab (vorher: maximal 4 000 W) und lassen sich bei Temperaturen von -30 bis 60 °C einsetzen. Das UL-Listing ermöglicht den Betrieb der Kühlgeräte in den USA auch ohne zusätzliche Zertifizierung. SPEZIAL Retrofit Sensorik Bildquelle: IPF Electronic Robuste Zeit- und Signalumkehrstufen IPF Electronic: Zeit- und Umkehrstufen der Serie VY03 lassen sich in allen Anwendungen einsetzen, in denen die Aufbereitung des Ausgangssignals eines beliebigen Sen- sors im Einschalt- bzw. Ausschaltmoment oder während eines Zustandwechsels erwünscht ist. Eine lichtdurchlässige, bernsteinfarbene Umspritzung aus robustem Kunststoff schützt die Elektronik der Geräte vor Feuchtigkeit und Schlägen. Zudem sind so die beiden gelben LEDs für das Status- und Ausgangssignal aus jedem beliebigen Winkel gut zu erkennen. Von außen zugängliche Potenziometer ermöglichen je nach Gerätevariante die Einstellung diverser Parameter. Zur Auswahl stehen hierbei Lösungen mit Zeitverzögerung oder verschiedenen Signalumkehrfunktionen. Die Signalumkehrstufen VY030124, VY030174 oder VY030170 verfü- gen über eine Ausschaltverzögerung, die sich analog im Bereich von 1 bis 150 ms einstellen lässt. Erkennen diese Geräte am Eingang ein abfallendes Signal, bleibt ihr Ausgangssignal noch für die eingestellte Zeit auf High-Pegel. Durch Anschlussleitungen mit Stecker und Dose in den Größen M8 und M12 lassen sich alle Geräte ohne großen Installationsaufwand direkt zwischen Sensor und Kabeldose montieren und erfüllen mit verschraubten Steckverbindern Schutzart IP67. Red Lion® Modular Controller mit I/O-Modulen Ready for Retrofit Erfassen Regeln Konvertieren • Mehrzonen-PID-Regelung • Stand-alone-Datenlogging • Erweiterbar durch I/O-Module • Protokoll-Konvertierung • Eingebaute SCADA-Funktion infoDIREKT658iee0415 www.all-electronics.de Link zur Produktübersicht • Web- und FTP-Server • Intuitive Konfiguration Jetzt informieren unter: www.alldaq.com/redlionn ALLDAQ – a division of ALLNET GmbH Human Machine Interface 82110 Germering | Phone: +49 (0)89 / 894 222 74 E-Mail: [email protected] Bildquelle: Rockwell Grafikterminals mit Breitbildoption Rockwell: In fünf Bildschirmgrößen von 4 bis 10“ einschließlich Widescreen-Option ist das Grafikterminal Panelview Plus 7 Standard verfügbar. Eine VNC-Erweiterung er- möglicht zudem die sichere Überwachung der Anlage aus der Ferne über ein mobiles Endgerät. Projekte lassen sich auf der SD-Karte des Geräts speichern, um das gleiche Projekt nicht auf mehreren Maschinen immer neu konfigurieren zu müssen. Auch Betriebssystem, Netzwerkeinstellungen, Datenprotokolle, Rezepturen und andere Dateien finden auf einer SD-Karte Platz, das beschleunigt die Betriebswiederaufnahme nach einem Terminalaustausch. Zudem haben Anwender Zugriff auf gespeicherte Diagnosen sowie Benachrichtigun- alldaq.com gen, Alarme und Warnungen. Das Terminal lässt sich mit Installationsklammern schnell und einfach ohne Werkzeug anbringen und abbauen. Es bestehen Anschlussmöglichkeiten für eine Steuerung, bis zu 25 Bildschirme und 200 Alarme mit dem Atex-Zertifikat. IP64-IP67 infoDIREKT401iee0515 LED Netzteile www.all-electronics.de Datenblatt Human Machine Interface Bildquelle: Pro-face Optional auch Rückwandmontage Pro-face: Geräte der HMI-Serie GP4000 und der PC PS4600 sind jetzt auch in Ausführungen für die Rückwandmontage erhältlich. Diese Sondermontageform steht für HMI-Geräte von 5,7 bis 12,1“ und den 12,1“-IPC zur Verfügung, entweder als Flachmontage oder in Standardrückwandmontage. Damit können unter Beibehaltung von IP65f alle Schmutzkanten entfallen. Das ermöglicht Anwendungen mit hohen hygienischen Anforderungen, aber auch andere Bereiche etwa beim Produktbranding profitieren von dieser Montageform. DIN 10-960 W Hutschienennetzteile 75-10.000 W infoDIREKT301iee0715 www.all-electronics.de Link zum Produkt PFC Schaltnetzteile www.emtron.de SPEZIAL Retrofit Bildquelle: alle Bilder B&R Automation Varianten-fähige Safety-Programmier-Tools und modulare SafetyKomponenten erleichtern sowohl Retrofit als auch Modernisierung von Anlagen. Safety und Retrofit Wesentliche Veränderung, das ist hier die Frage Im April 2015 wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales die überarbeitete Version des Interpretationspapiers ‚Wesentliche Veränderung von Maschinen‘ veröffentlicht. Für den Maschinenbau und Firmen, die Retrofit-Dienstleistungen anbieten, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Fassung hat. D ie bisherige Fassung des Interpretationspapiers stammte aus dem Jahr 2000. Daher war es notwendig Anpassungen vorzunehmen, etwa um das Produktsicherheitsgesetz von 2011 zu berücksichtigen. Dass viel angepasst wurde, zeigt bereits der optische Vergleich von alter und neuer Fassung des Interpretationspapiers zum Thema ‚Wesentliche Veränderung von Maschinen‘: Die neue Fassung ist wesentlich umfangreicher. Retrofit ‒ wer ist verantwortlich? Obwohl sich in der neuen Fassung das grundlegende Regelwerk des Papiers 46 IEE · 7 2015 nicht verändert hat, sind alle Aspekte dennoch neu und wesentlich detaillierter ausgearbeitet. So enthält beispielsweise die neue Ausgabe des Interpretationspapiers nun explizit den Hinweis, „dass die Person, die für die wesentliche Veränderung verantwortlich ist, zum Hersteller wird und damit die Herstellerpflichten gemäß ProdSG und 9. ProdSV zu erfüllen hat.“ (GMBl 2015, Seite 186). Wird an einer Maschine eine wesentliche Veränderung attestiert, so hat dies umfangreiche Auswirkungen. Die Anforderungen an die Sicherheit der Maschine haben dann dem neuesten Stand der Technik entsprechend ausgeführt und dokumentiert zu sein. Auch die CE-Erklärung mit allen dafür notwendigen Nachweisen und Dokumenten muss neu erstellt werden. Zudem geht die Verantwortung für die CE-Erklärung vom originären Hersteller auf die Firma über, die für die Veränderung verantwortlich ist. Safety first! Unverändert zum Interpretationspapier aus dem Jahr 2000 beschreibt auch die neue Fassung das generelle Vorgehen beim Bewerten einer Veränderung von Maschinen: „Jede Veränderung an einer Maschine, unabhängig ob gebraucht oder neu, die den Schutz der Rechtsgüter des SPEZIAL Retrofit ProdSG beeinträchtigen kann, beispielsweise durch Leistungserhöhungen, Funktionsänderungen, Änderung der bestimmungsgemäßen Verwendung (durch Änderung der Hilfs-, Betriebs- und Einsatzstoffe, Umbau oder Änderungen der Sicherheitstechnik), ist zunächst im Hinblick auf ihre sicherheitsrelevante Auswirkung zu untersuchen.“ (GMBl 2015, Seite 184). Resultiert aus der Veränderung der Maschine kein neues Risiko oder kann mit einfachen Schutzeinrichtungen die Sicherheit der Maschine wieder gewährleistet werden, liegt keine wesentliche Veränderung vor. Damit entfällt der Aufwand für die nochmalige CEKennzeichnung. Wesentliche Veränderung, oder nicht? Um die Frage, wann eine wesentliche Veränderung vorliegt, zweifelsfrei zu beschreiben, wurde in die neue Fassung ein Ablaufdiagramm eingearbeitet, das die Entscheidungsschritte skizziert. Das Interpretationspapier regelt nun auch den Austausch von Bauteilen durch Produkte die gegenüber dem zu tauschenden Teil nicht identisch sind, jedoch „mit identischer Funktion und identischem Sicherheitsniveau […] die zu einer Erhöhung des Sicherheitsniveaus der Maschine führen und die darüber hinaus keine zusätzlichen Funktionen ermöglichen“ (GMBl 2015, Seite 185). In diesem Fall liegt keine wesentliche Veränderung vor. Da ereits mit wurde ein bisher in der Praxis b angewendetes Vorgehen aufgenommen. Safety-Steuerungen berücksichtigt In den letzten Jahren haben sich Sicherheitssteuerungen für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen etabliert. Das neue Inter pretationspapier trägt dem Rechnung und regelt, unter welchen Bedingungen mit zusätzlichen, einfachen Schutzeinrichtungen in Kombination mit einer Sicherheitssteuerung sich keine wesentliche Veränderung ergibt. Dies ist der Fall, Veränderung Liegt eine neue Gefährdung vor? Nein Ja Führt die neue Gefährdung zu einem Risiko? Nein Ja Nein Keine wesentliche Veränderung Ja Sind die vorhandenen Schutzmaßnahmen ausreichend? Liegt die Erhöhung eines vorhandenen Risikos vor? Ja Nein Kann mit einfachen Schutzeinrichtungen das Risiko eliminiert oder ausreichend minimiert werden? Ja Nein [1] wenn „durch diese Schutzeinrichtungen lediglich Signale verknüpft werden, auf dessen Verarbeitung die vorhandene Sicherheitssteuerung bereits ausgelegt ist“ (GMBl 2015, Seite 185). Mit anderen Worten: Werden Änderungen an einer Maschine vorgenommen und diese Änderungen benötigen zusätzliche Schutzeinrichtungen, um das Schutzziel der Maschine weiter sicherzustellen, so kann der Tatbestand ‚Wesentliche Veränderung‘ abgewendet werden, wenn die originäre Anwendung der Sicherheitssteuerung bereits die Signale für künftige Schutzeinrichtungen vorsieht. Das heißt: Künftige Erweiterungen, oder Maschinenvarianten sollten möglichst bereits bei der Programmierung der Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Die neue Fassung regelt auch die Auswirkung auf die Gesamtheit von Maschinen, wenn Teilbereiche verändert werden. In diesem Fall ist zu prüfen, „inwieweit dies Auswirkungen auf die Gesamtheit (Anlage als Ganzes) hat. Ist diese Veränderung selbst und sind deren Auswirkungen auf die Gesamtheit als wesentlich zu beurteilen, liegt eine wesentliche Veränderung der Gesamtheit von Maschinen vor“ (GMBl 2015, Seite 186). Wesentliche Veränderung [1] Wer ein Retrofit-Projekt initiiert, muss prüfen, ob eine wesentliche Veränderung vorliegt. Das in die neue Fassung aufgenommene Ablaufschema hilft dabei. Auswirkungen des Interpretationspapiers Das Vorgehen bei der Bewertung, ob eine Änderung an einer Maschine (Retrofit) eine wesentliche Veränderung darstellt, hat sich im Grunde nicht verändert. Jede Änderung muss im Hinblick auf Ihre Auswirkung auf die Sicherheit der Maschine untersucht werden. Eine ‚Wesentliche Veränderung‘ lässt sich bei Anpassungen einer Maschine nur dann abwenden, wenn die Schutzfunktionen auf einer zukunftssicheren Sicherheitstechnik basie ren. Als Endanwender ist man daher gut beraten, die Zukunftssicherheit der vom Lieferanten verwendeten Sicherheitstechnik bei einer Neuanschaffung von Maschinen zu prüfen. Aus Sicht des Maschinenbauers ist damit eine zukunftsfähige Sicherheitstechnik besonders wichtig. Auch aus Sicht des Interpretationspapiers ist das Handhaben von Maschinenoptionen essentiell – gerade auch, weil dieses Thema aus Sicht der Sicherheitstechnik nicht einfach zu lösen ist. Diese Funktionalität trennt die Spreu vom Weizen. Trotz der Vielzahl an Sicherheitsprodukten, die es am Markt gibt, bieten nur ➜ IEE · 7 2015 47 SPEZIAL Retrofit AND_S S_NotAus_Bedienpult S_NotAus_Materialzuführung S_Enable_Materialzuführung S_NotAus_Palletierung S_Enable_Palletierung S_NotAus_Nachbehandlung S_Enable_Nachbehandlung MachineOption_V1_00_1 MachineOption_V1_00 S_INS_Out S_EStopInS_EStopOut S_StartResetError DiagCode S_AutoReset Reset S_EnableMachineOption MachineOption_V1_00_2 MachineOption_V1_00 S_INS_Out S_EnableMachineOption MachineOption_V1_00_3 MachineOption_V1_00 S_INS_Out S_EnableMachineOption [2] Variantenmanagement von Safety-Applikationen, die keine wesentliche Veränderung im Sinne der Maschinenrichtlinie darstellen: Sicherheitsanwendung mit vier Not-Aus-Funktionen, von denen drei optional aktiviert werden können. [2] enige Hersteller ein fertig zertifiziertes w Lösungskonzept zum Thema Maschinenvarianten. Keine wesentliche Änderung: CRC als Indiz Sicherheitssteuerungen erlauben das Programmieren mehr oder weniger komplexer Sicherheitsanwendungen. Bei Systemen mit beschränkter Komplexität wird oft auch von ‚Konfigurieren‘ gesprochen, um den in der Sicherheitstechnik manchmal negativ behafteten Begriff ‚Programmieren‘ zu vermeiden, obwohl am Ende das gleiche gemeint ist. Um das Programm für eine bestimmte Sicherheitsanwendung mit einer bestimmten Version eindeutig bestimmen zu können, kommen in der Regel CRC (cyclic redundancy codes) zum Einsatz. Der CRC berechnet sich über den Programmcode und ist damit ein individueller Fingerabdruck der jeweiligen Sicherheitsanwendung. Daraus folgt: Ein gleicher CRC an Maschinen signalisiert eine identische Sicherheitsanwendung; unterschiedliche CRCs hingegen weisen auf veränderte Sicherheitsanwendungen hin und damit gegebenenfalls auf eine ‚Wesentliche Änderung‘. Generell zeigen Maschinenkonzepte bessere Verfügbarkeits- und Produktivitätskennwerte, wenn die Sicherheitsanforderungen bereits in den frühen Projektphasen berücksichtigt wurden. Ein sensitives Reagieren auf Sicherheitsanforderungen und intelligentes Verteilen der Information auf alle beteiligten Komponenten vermeidet Produktionsstill stände. Gleichzeitig sinkt für das Betriebspersonal die Motivation, die Sicherheits- 48 IEE · 7 2015 funktionen zu manipulieren, nur um die Produktivität hoch zu halten. Ein Beispiel: Kann nach dem Öffnen einer Schutztür der Materialfluss in der Maschine mit verminderter Geschwindigkeit fortgeführt werden, entfallen zeitraubende Leerfahrten und Einrichtzeiten. Der Maschinenführer hat keinen Grund, den Türkontakt zu brücken. So einfach und zugleich effektiv wirkt sensitive Sicherheitstechnik – auch als ‚Smart Safe Reaction‘ bezeichnet. Varianten-Management vermeidet Wesentliche Änderung Sofern die Sicherheitssteuerung Maschinenoptionen unterstützt, lässt sich das Safety-Programm so implementieren, dass die Steuerung unterschiedliche Ausprägungen der Maschine in einem einzigen Programm abarbeiten kann. Diese unterschiedlichen Varianten müssen zum Zeitpunkt der Projektierung der Sicherheitsanwendung bekannt und spezifiziert sein. Im Zuge der Validierung der Sicherheitsanwendung lassen sich diese Ausprägungen dann testen und sind damit Bestandteil der Sicherheitsanwendung. Alle Ausprägungen der Maschine verwenden dabei das gleiche Programm und damit die gleiche CRC. Bei der Inbetriebnahme der Maschine brauchen die in der Sicherheitsanwendung verfügbaren Maschinenoptionen lediglich nach den Vorgaben der tatsächlichen Maschinenausprägung aktiviert oder deaktiviert zu werden. Gemäß dem Interpretationspapier führt dieser Ansatz zu keiner wesentlichen Veränderung. Der Grund: Für die neuen Sicherheitsfunktionen werden ausschließlich bereits existierende Signale verwendet, deren Verarbeitung im Programm bereits vorgesehen wurde. Für die Inbetriebnahme der Maschinen sollten keine besonderen Kenntnisse, die Expertenwissen voraussetzen, notwendig sein. Daher ist es besonders wichtig, dass für das Aktivieren/Deaktivieren der Safety-Optionen keine externen Tools notwendig sind. Idealerweise lässt sich das in die bestehende Bedienoberfläche der Maschine inte grieren. Das heißt: Für das Handling von sicheren Maschinenoptionen ist ein zertifiziertes Plug-in für die Maschinenvisualisierung notwendig, das auf die Bedürf nisse, Begriffe und Sprachen der Maschinenvisualisierung und des Inbetriebnehmers angepasst werden kann. Der Zugriff muss natürlich Passwort-geschützt sein. Auch muss das verwendete Kommunikationssystem oder der für die sichere Datenübertragung verantwortliche Safety-Layer die notwendigen Services bieten, um sicheren Optionen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Maschinenausprägungen zu unterstützen. Das von der Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) veröffentlichte Safety-Protokoll (open Safety) stellt hierzu alle notwendigen Voraussetzungen zur Verfügung. Die neue Fassung des Interpretationspapiers zum Thema ‚Wesentliche Veränderung von Maschinen‘ ist wesentlich verständlicher in Bezug auf das Vorgehen beim Modifizieren von Maschinen und Maschinenlinien. Außerdem schränkt es den Raum für Fehlinterpretationen ein. Es behandelt nun alle Aspekte in diesem Kontext und nimmt Rücksicht auf die neue Gesetzeslage. Intelligente Sicherheitstechnik in Kombination mit sicheren Maschinenoptionen schafft dabei die Voraussetzungen, um im Fall der Fälle auch bei einer notwendigen ‚Wesentlichen Veränderung einer Maschine‘ gewappnet zu sein. (sk) ➜ SF EmergencyStop_ V1_00_1 SF EmergencyStop_ V1_00 ActivateReady Autor Franz Kaufleitner ist Product Manager Safety bei B&R Automation in Eggelsberg (Österreich). infoDIREKT www.all-electronics.de Link zum Safety-Programm 781iee0715 SPEZIAL Retrofit Human Machine Interface Bildquelle: AMC Bedienpanel im Breitbildformat AMC: Mehr Funktionen und ein erweiterter Temperaturbereich von -20 bis 60 °C kennzeichnen die Bedien-Panels der Serie Web-OP3000T, die sich für den Anlagenund Maschinenbau eignen. Zur Verfügung stehen Widescreen-LCDModelle in 7, 10 und 12“. Die flachen, mit einer Aluminiumkante versehenen Geräte bieten fronseitigen IP66-Schutz und enthalten den aktuellen ARM-Cortex-A8-Prozessor. Der ist nicht nur schneller, sondern verbraucht auch weniger Energie und unterstützt die RS232/422/485- sowie Ethernetund CANopen-Protokolle. So ist dafür gesorgt, dass sich die Geräte in vorhandene Netzwerke einbinden lassen. Darüber hinaus bieten WebOP-3070T/3100T/3120T doppelten ESD-Schutz gemäß Stufe 4 und erfüllen alle Anforderungen der Norm IEC-61000. Damit bietet sich u.a. der Einsatz in Fertigungsstätten für Halbleiterbauelemente an. Das neue ID-Design erfüllt die strengen Standards in der Automatisierungstechnik. Die Panels sind mit Windows CE 6.0 und der HMI-Entwicklungs-Software Web-OP-Designer ausgestattet. Dieses EntwicklungsTool ist kompatibel mit mehr als 300 verbreiteten SPSs, Motion-Steuerungen und Feldbus-Remote-I/OModulen namhafter Hersteller. infoDIREKT302iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt FRAMOS_DE_2015_framosVLG_86x126.indd 1 Industrielle Kommunikation Bildquelle: Sigmatek Sichere I/Os vereint auf einem Modul Sigmatek: Das SDM 081 erweitert die S-Dias-Safety-Familie um ein digitales Mixmodul, das sechs sichere Eingänge (0,5 ms) und zwei kurzschlussfeste, sichere Ausgänge (24 V DC/2 A) kombiniert. Damit lassen sich etwa Sicherheitselemente wie Not-Halt und Zustimmtaster auswerten oder Ventile und Schalter sicher ansteuern. Zwei kurzschlussfeste Taktausgänge testen die Eingänge und erkennen Querschlüsse. In Verbindung mit einer S-Dias-Safety-CPU entsteht eine kompakte Mini-Safety-Steuerung für kleine Sicherheitsanwendungen, die auch als Stand-aloneLösung funktioniert. Durch den modularen Aufbau lässt sich das System einfach erweitern sowie beliebig mit den Standardmodulen der Baureihe kombinieren. Die nahtlose Integration ermöglicht Reaktionszeiten bei der Signalverarbeitung im Bereich von wenigen Millisekunden. Das System ist für hohe Sicherheitsanforderung ausgelegt und TÜV-zertifiziert (SIL 3 bzw. SIL CL 3 gemäß IEC 62061 und EN ISO 13849-1/-2, Kat. 4, PL e). 18.06.15 13:08 Leistungselektronik JENA GmbH Firmensitz: Stockholmer Straße 5, 07747 Jena Telefon: +49 (0)3641-3530-0 Telefax: +49 (0)3641-3530-70 e-mail: [email protected] Internet: www.lej.de Geschäftsführer: Wolfgang Ketscher Entwicklung und Fertigung von innovativen Lösungen für anspruchsvolle Beleuchtungsaufgaben der Industrie und Forschung: ■■ Lichtsysteme, hoch stabile elektron. Vorschaltgeräte und Komponenten für Anwendungen in der opt. Präzisionstechnik auf Basis von Entladungslampen (Hg, Xe, HgXe, Sonderstrahlern, sonstigen Brennern sowie Halogenlampen) ■■ Hochleistungsbeleuchtungssysteme unter Verwendung von Halogen- Metalldampflampen, Natriumdampfstrahlern mit hoher Lichtausbeute ■■ Lampenhäuser für Halogen- und Entladungslampen Hochspannungszündmodule ■■ Xe-Blitzgeräte für den industriellen Einsatz (Bildverarbeitung u. Analysentechnik) ■■ Kompaktlichtquellen mit Lichtleitereinkopplung für die Mikroskopie, Bildverarbeitung, Forensik, UV-Härtung, Materialprüfung und weiteren Applikationen ■■ Leistungsstarke LED - Lichtquellen für die industrielle Bildverarbeitung, Oberflächeninspektion und Umrüstung optischer Profilschleifmaschinen infoDIREKT250iee0715 www.all-electronics.de Datenblatt IEE · 7 2015 49 SPEZIAL Retrofit Antriebs- und Steuerungstechnik Selbst bauen anstatt neu kaufen Um mit umweltfreundlichen wasserlöslichen Farben effizient und ökonomisch Tapeten bedrucken zu können, setzt Hohenberger Tapetenmanufaktur auf eine Anlage Marke Eigenbau. Denn keine Anlage von der Stange entsprach den Anforderungen des Unternehmens. So entstand aus gebrauchten Teilen, Eigenentwicklungen sowie moderner Antriebs- und Steuerungstechnik eine neue Tapetenanlage. nimmt Wasser auf, bildet Wellen und dehnt sich leicht aus. Dadurch entstehen zum Beispiel beim Mehrfarbendruck Schatten. Aber genau diese umweltfreundlicheren Tapeten werden mehr und mehr von den Kunden angefragt. Deswegen sieht Ralf Taubert, Betriebsleiter von Hohenberger, die Zukunft seines Betriebs und der Branche trotz der Einschränkungen eng mit den PVC-freien Strukturtapeten verknüpft: „Bisher werden mineralische Schaumtapeten auf Wasserbasis wegen ihres im Vergleich zu konventionellen Vinyltapeten deutlich höheren Preises nur von beson ders qualitäts- und gesundheits bewussten Verbrauchern gekauft. Der tende Trend zu wohngesunden anhal Materialien und auch gesetzliche Vorgaben werden aber dazu führen, dass Bewegung in den Markt kommt.“ Die Verantwortlichen bei Hohenberger hatten sich deswegen dazu entschlossen, eine bestehende Produktionslinie durch eine neue, speziell auf die Belange wasserbasierter Farbsysteme zugeschnittene Anlage zur Produktion mineralischer Schaumtapeten zu ersetzen. Komplett neue Produktionsprozesse fordern die alte Anlagentechnik heraus. Kein Problem mit neuer Antriebs- und Steuerungstechnik. Bildqu elle: A frica S tudio – Foto lia.co m B ei konventionellen Strukturtapeten kommen zum Bedrucken und Strukturieren der Oberfläche PVC-haltige Farben und Schäume zum Einsatz. Sie sind gut zu verarbeiten, da sie an der Luft fast beliebig lange offen bleiben können. Die umweltfreundlichen, PVC-freien und lösungsmittelarmen Pendants der wasserbasierten Farbsysteme trocknen nicht nur an der Luft schnell aus, sondern führen auch dazu, dass die bedruckbare Breite kleiner ist als bei konventionellen Farbsystemen. Denn das Tapetenpapier SPEZIAL Retrofit Bildquelle: alle Bilder Lenze listen Lenze ins Boot. „Lenze wurde uns von befreundeten Unternehmen ans Herz gelegt und hat sich auch durch die erfolgreiche Abwicklung vergleichbarer Projekte empfohlen“, begründet Taubert die Wahl. „Ein ent scheidender Punkt war auch, dass wir bei Lenze das komplette Automatisie rungssystem einschließlich des Engi neerings aus einer Hand bekommen konnten.“ [1] [1] Die Servoumrichter sind das Herzstück der neuen Tapetenanlage. Modernisierung verringert Investitionsrisiko „Der Kauf einer komplett neuen Anlage kam für uns wegen der außerordentlich hohen Investitionssumme und des damit verbundenen finanziellen Risikos nicht in Frage“, erläutert Taubert. „Und fast noch entscheidender ist: Eine solche Anlage von der Stange hätte nur sehr bedingt auf unsere individuellen Anforderungen zuge schnitten werden können.“ Das Manage ment entschied sich daher für eine Anlage, bei der bewährte und funktionstüchtige Module der Vorgängeranlage sowie zuge kaufte, gebrauchte Anlagenteile, wie Druckwerke oder Wendewickler, und neue mechanische Komponenten mit moderner Antriebs- und Steuerungstech nik zu einer maßgeschneiderten Lösung zusammengefügt werden sollten. Als Technologiepartner für die Automati sierung der Anlage holte sich Hohenber ger den Antriebs- und Steuerungsspezia Maßgeschneiderte Lösung senkt Produktionskosten Die Engineering-Abteilung von Lenze hat das Ausarbeiten und Realisieren der Automatisierungslösung komplett übernommen – von der Auswahl und Auslegung der Antriebe über die Pro grammierung der Steuerungs- und Visu alisierungsanwendung bis hin zum Schaltschrankbau. Nach vier Mona ten Bauzeit konnte die Anlage innerhalb von 14 Manntagen in Betrieb genommen werden. Das Herz der Anlage bilden drei Siebdruckwerke und eine Prägestation. Die Abwicklung des Bedruckstoffs er folgt über einen von Hohenberger ent wickelten Wendewickler. Nachdem ein Drucker eine Referenzdruckmarke aufgebracht oder erfasst hat und ein Einlaufwarenspeicher durchlaufen wurde, erreicht die Tapete das erste der drei Siebdruckwerke der ➜ Kosteneffizient und robust Made possible by Kübler Souverän im Härtefall. Die Sendix M36 und M36R Multiturn Drehgeber basieren auf der Energy Harvesting Technology und sind für raueste Umgebungen geeignet. Die kompakte Baugröße von nur 36 mm eignet sich besonders gut für enge Einbauräume. Extrem robust mit hoher Schutzart IP69k. Edelstahl-Variante V2A verfügbar. kuebler.com/m36 Kübler Group · Fritz Kübler GmbH · Germany IEE · 7 2015 51 SPEZIAL Retrofit [2] Der Controller ist die zentrale Anlagen- und Motion-Steuerung. nlage. Jedem Druckwerk sind eine A Bahnkantensteuerung und ein Trockner zugeordnet. Nach dem dritten Druck werk wird das Material in einem größe ren Heißkanal vorgetrocknet und dann geschäumt. Daran schließt sich ein Präge werk an, das zur weiteren Strukturierung der Tapete verwendet wird. Nach der mung der Ränder durchläuft die Besäu fertige Tapete schließlich einen Auslauf warenspeicher, bevor sie von einem eigen ständig arbeitenden Wickler zu Rollen ware konfektioniert wird. An jedem Druckwerk ist eine Bedienein heit installiert, mit der alle Bearbeitungs stationen der Anlage überwacht und ge steuert werden können. Zum Einsatz kommen zwei Touchpanels aus der Geräte serie EL 100 und ein Panel-PC vom Typ P500 aus der Embedded Line von Lenze, auf dem auch die Visualisie rung der Anlage läuft. „Wir konnten da mit die noch bei der Vorgängermaschine übliche Tastenbedienung durch eine reine Touch-Bedienung ablösen“, fügt Ralf Taubert an. „Dies entspricht dem Stand der Technik und hat es uns zudem e rlaubt, die Oberfläche exakt nach unseren Vor stellungen und selbsterklärend zu gestal ten. Dies heißt für uns, dass wir unser Personal flexibler einsetzen können.“ Die Bedieneinheiten sind über Ethernet TCP/IP mit der zentralen Anlagen- und Motion-Steuerung vernetzt, einem Con troller 3200 C. Für die nötige Dynamik und Präzision im Druckprozess sorgen 13 Lenze-Servomotoren mit Resolver in Ver 52 IEE · 7 2015 bindung mit Invertern aus der Geräte familie Servo Drives 9400. Sie sind für den zuverlässigen und schonenden Trans port der Papierbahn durch die Maschine ebenso verantwortlich wie für die jeweils drei Antriebe der Druckwerke (Zug antrieb, Bahnkantensteuerung, Kühlwal zenantrieb) und des Prägewerks. Über die integrierten Digital-I/Os der Servo Drives 9400 sind die Registersensoren angekop pelt, was einen schnellen Regelkreis für die Bahnkantensteuerung ermöglicht. Wegen der hohen Achsanzahl sowie der erforderlichen Dynamik und Genauigkeit der Bewegung haben die Lenze-Inge nieure sich für Ethercat als Motion-Bus entschieden. Über den Ethernet-basierten Kommunikationsbus sind zudem vier Umrichter vom Typ Inverter Drives 8400 an die Steuerung angebunden. Sie versor gen die Motoren der zentralen Zuluftund Abluftventilatoren der Trockner sowie des Besäumungssystems und des Warenspeichers am Auslauf der Anlage. Auf der Feldebene konzentrieren Module des I/O-Systems 1000 die Sensorsignale und leiten sie über ein Ethercat-Buskopp lermodul an die Steuerung weiter. 80 % weniger Abfall und höhere Produktionsgeschwindigkeit „Die mit der Servo-Technik erreichte Durchgängigkeit, die hohe Präzision und die ausgezeichneten Gleichlaufeigen schaften sowie die Beschränkung auf eine einfache Druckbreite von maximal 640 mm haben es ermöglicht, dass wir ➜ [2] die sonst mit wasserlöslichen Farben ver bundenen Probleme beseitigen konnten“, resümiert Ralf Taubert. Um die nachteiligen Auswirkungen der vergleichsweise geringen Druckbreite auf die Produktionskosten auszugleichen, galt es ferner, den Ausstoß der Maschine gegenüber der Vorgängermaschine zu steigern. Dieses Ziel wurde durch mehre re Maßnahmen erreicht. So ließ sich die Durchlaufgeschwindigkeit aufgrund der höheren Dynamik und Reaktionsge schwindigkeit des Antriebsystems von 50 auf 70 m/min anheben. Da wegen der durchgehend elektrischen Welle schneller einrapportiert werden kann, entsteht we niger Ausschuss, weil die einzelnen Far ben nach einem Produktwechsel schneller übereinstimmen und so Prozessschwan kungen besser ausgeglichen werden. Eine Rezeptverwaltung sorgt dafür, das einmal als gut befundene Einstellungen beliebig oft und ohne lange Justagen erneut ver wendet werden können. Gleichzeitig ist die Anlage mit einer Gesamtlänge von 40 m kürzer als konventionelle Sieb druckanlagen, sodass sich weniger Papier in der Maschine befindet und deshalb we niger Makulatur auftritt. „Durch diese Schritte haben wir den Ausschuss um 80 Prozent gesenkt“, freut sich Ralf Tau bert. „Darüber hinaus können wir auf dieser Anlage jetzt zum Beispiel im kos tengünstigen Flexodruck vorbedruckte Papierbahnen problemlos weiterverarbei ten und veredeln. Damit drücken wir die Produktionskosten zusätzlich.“ Zu den geringeren Produktionskosten trägt auch bei, dass das Belüftungssystem jetzt mit drehzahlgeregelten Antrieben bedarfsgerecht arbeitet, Bremsenergie wieder eingespeist und Wärme aus der Abluft zurückgewonnen wird. Es lassen sich daher auf der Anlage bereits Aufla gen ab 300 Rollen aber auch Großserien wirtschaftlich fertigen. (mf) Autor Thomas Baier arbeitet im Vertrieb der Lenze Engineering GmbH & Co. KG in Hameln. infoDIREKT750iee0715 www.all-electronics.de Link zu den Automatisierungskomponenten Link zum Anwender SPEZIAL Retrofit Das Racksystem nimmt den Platz der alten Steuerung ein und kombiniert Verbindungsebene und neue Steuerung zu einer kompakten Einheit. Migrations-Schnittstelle Die SPS fix tauschen Ein SPS-System auszutauschen sollte möglichst ohne längere Ausfallzeiten vonstattengehen. Frontadapter als Migrations-Schnittstelle samt vorkonfektionierten Kabeln sind für dieses Problem eine einfache mechanische Lösung, die fehleranfällige und mühselige Neuverdrahten vermeidet. Bildquelle: alle Bilder Weidmüller Einfach umklappen Die 19“-Migrationsracks von Weidmüller sind so konstruiert, dass der Platzbedarf im Schaltschrank nicht zunimmt. Das Racksystem nimmt den Platz der alten Steuerung ein und kombiniert Verbindungsebene und neue Steuerung zu einer kompakten Einheit. Durch Umklappen der oberen Ebene sind alle Verbindungskomponenten problemlos zu erreichen. Die Frontadapter werden mit ihrem mechanischen Fuß auf die Tragschiene aufgerastet. Frontadapter und vorhandene Feldverdrahtung ordnen Anwender auf der unteren Ebene zu, die neue SPS wird der oberen Ebene zugeordnet. Das Scharnier zum Umklappen vereinfacht bei Inbetriebnahme oder Wartung den Zugang zur alten Verdrahtung. Der Anschluss der neuen Frontadapter erfolgt zur Feldseite über Steckverbinder gemäß IEC60603-13/DIN41651 20 p. Die Betriebsspannung beträgt 30 V AC/ 60 V DC, der Gesamtbetriebsstrom addiert sich auf 3 A. Jeder Frontadapter ist gemäß CE zertifiziert und im Temperaturbereich von -25 bis 50 °C betriebsfähig. Bei der applikationsspezifischen Auswahl der benötigten Elemente helfen von Weidmüller bereitgestellte Konfigurationstabellen. Die Listen setzen alte und neue SPS-Karte im Verhältnis um und beschreiben präzise das Racksystem sowie die erforderlichen Frontadapter und vorkonfektionierten Kabel. (mf) ➜ D ie neuen Frontadapter von Weidmüller vermeiden beim Austausch von SPS-Systemen Verdrahtungsfehler und halten Ausfallzeiten der Anlage während des Migrationsvorgangs so gering wie möglich. Dazu erhalten Nutzer auf die Applikation abgestimmte und geprüfte vorkonfektionierte Kabel, die für einen fehlerfreien Anschluss der neuen SPS sorgen. Die Frontadapter sind ein einfacher Weg, um in die Jahre gekommene Anlagen mit neuen SPS-Systemen zu verbinden. Anwendern stehen passende Migrationskomponenten für alle gängigen SPS-Systeme zur Verfügung. So hat das Unternehmen derzeit zum Beispiel für Siemens S5 und Schneider Electric TSX Frontadaptern im Portfolio. Der Frontadapter für die Siemens S5-115 gestattet, zusammen mit vorkonfektionierten Systemkabeln, eine sichere Migration vom alten S5-115-Systemen zu anderen SPS-Systemen oder dem Weidmüller I/O-System U-Remote. Ebenso ist etwa mit dem Frontadapter BLK und den vorkonfektionierten Systemkabeln eine schnelle und zuverlässige Migration von alten Schneider-Steuerungen möglich. infoDIREKT 775iee0715 www.all-electronics.de Link zum Frontadapter [1] Die einfache Auswahl der Migrationskomponenten sowie eine Kombination aus geprüften vorkonfektionierten Kabeln und Frontsteckadaptern ermöglichen einen fehlerfreien Anschluss der neuen SPS. IEE · 7 2015 53 SPEZIAL Retrofit Bildquelle: alle Bilder Igus Eine Kläranlage ist ein harter Einsatzort für Energieketten, auch wenn es dort vom Tempo her eher gemütlich zugeht. Energieketten Langsam heißt nicht einfach Der Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland hat in der Kläranlage Plauen die Motorleitungstrommel, die einen Räumer mit Energie versorgte, durch eine montagefertige Kombination aus Energiekette und Edelstahl-Einhausung ersetzt. Seitdem läuft die Energie- und Signalversorgung des Vorklärbeckens störungsfrei. F ür einen Experten der Automati sierungstechnik hat der Prozess ablauf am Vorklärbecken einer Kläranlage eine ungemein beruhigende Wirkung: Der bewegliche Räumer, der an einem Portal über dem Becken verfährt, braucht jeweils mehrere Minuten, um Öle und Fette sowie den abgesetzten Schlamm ans Ende des Beckens zu fördern, wo er abgepumpt und der Aufbereitung zuge führt wird. Hier flitzen die Achsen also nicht im Sekundentakt, es werden keine millimetergroßen Hübe ausgeführt, es gibt keinen Lärm und die Anlage arbeitet in der freien Natur. Damit ist diese Anwendung untypisch für eine Energiekette. Aber nur weil die Geschwin digkeit gering ist, heißt das noch lange nicht, dass es sich um eine Low-End-Anwendung handelt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Energiezufüh rung muss ganzjährig und im Freien im 24/7-Betrieb funktionieren – bei Frost, 54 IEE · 7 2015 starker Sonneneinstrahlung, in korrosi ver, teilweise aggressiver Umgebung und mit geringem Wartungsaufwand. Die klassische Lösung für diese Anwen dung ist eine Motorleitungstrommel, die auf der Räumerbrücke mitfährt und die Leitung synchron zur Position des Räu mers auf- und abrollt. Ein solches System kann aber Probleme bereiten. Der Abwassermeister und Verantwortlicher für einen Meisterbereich des Anlagenbe treibers Zweckverband Wasser und Ab wasser Vogtland (ZWAV) Andreas Schu bert erklärt warum: „Da sich die Leitung auf der Beckenkrone ablegt, kann sie sich verdrehen und bei Frost auch festfrieren. Dann wird sie vom Räumer überfahren und muss ausgetauscht werden.“ Gesucht: Alternative zur Motorleitungstrommel Das passierte in Plauen, wo die Abwässer von rund 70 000 Einwohnern und der [1] [1] Die Energiekette transportiert Energie und Signale an die Räumerbrücke – unter widrigen Bedingungen. SPEZIAL Retrofit ansässigen Industrie aufbereitet werden, gleich mehrfach und führte zu hohen Reparaturkosten, weil die Leitungen auf die widrigen Umgebungsbestimmungen abgestimmt und entsprechend teuer sind. Daraufhin suchten die Klärwerksbetreiber nach Alternativen. Die Idee eine Energiekette einzusetzen kam von einem Elektriker, der in einem ganz anderen Einsatzfeld bereits mit diesen gearbeitet hatte. Andreas Schubert: „Daraufhin haben wir recherchiert, Anbieter identifiziert und Vorschläge eingeholt.“ Zu den angefragten Unternehmen gehörte auch Igus – und es traf sich gut, dass die Energieketten-Experten aus Köln nicht nur e Erfahrung in diesem kritischen Anwendungsbereich mitbringen. Sie hatten zu jenem Zeitpunkt auch gerade ein neues Energiekettensystem für die Klärwerkstechnik vorgestellt: Basic Flizz. Basic Flizz ist eine Komplettlösung für die bewegliche Energiezuführung zu Räumern, Rechen und anderen Klärwerkssystemen. Es besteht aus einer E2-Energiekette, die mit Chainflex- Leitungen befüllt und in einer wetterfesten Einhausung aus Edelstahl sicher und störungsfrei geführt wird. Montage an der Innenseite des Beckens Das ebenso kompakte wie robuste System eignet sich für die Boden- und Wandmontage, lässt Verfahrwege bis 200 m zu und ist von Grund auf für den langjährigen störungsfreien Betrieb bei geringem Wartungsaufwand entwickelt. Es überzeugte die Betreiber der Verbandskläranlage Plauen, und bei der folgenden Ausschreibung, mit der ein unabhängiges Ingenieurbüro beauftragt wurde, konnte auch das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen, sodass der Installation nichts mehr im Wege stand. Einige Besonderheiten waren im Vorfeld bereits besprochen und im Angebot berück sichtigt worden. So ist das Vorklärbecken der Anlage in Plauen mit fast 60 m relativ lang. Außerdem muss die bewegliche Energiezuführung an der Innen seite des Beckens montiert werden. Die Korrosionsbeständigkeit ist deshalb hier noch wichtiger, ebenso der möglichst wartungs- und verschleißfreie Betrieb: Ohne ein Ablassen des Beckens ist das Energieketten-System nicht zugänglich. Störungsfreier Betrieb Installiert wurde das neue System im Sommer 2013, seitdem läuft es störungsfrei. Andreas Schubert erläutert: „Es sind keine Probleme aufgetreten. Mit der Motorleitungstrommel hätten wir sicherlich mindestens noch einmal eine Havarie gehabt.“ Das entspricht den Erfahrungen von Igus. Das Unternehmen hat in den vergangenen 18 Monaten knapp 60 Kläranlagen mit dem Energieketten-System aus- und nachgerüstet. Die Befüllung der Energiekette richtet sich dabei nach den Wünschen des Betreibers. Es können Leitungen mit bis zu 25 Adern verwendet werden, und neben Energie lassen sich auch Signale von Antrie ben und Sensoren übertragen. In vielen Klärwerken – so auch in Plauen – wird ein Zugdraht in die Kette eingelegt, damit man bei Bedarf eine weitere Leitung durchziehen kann. Damit hat der ZWAV eine zukunftssichere und wirtschaftliche Lösung für die Energiezuführung zum Räumer gefunden. (mf) ➜ Autor Matthias Gebauer ist Projektmanager beim Igus-Büro in Leipzig. [2] [2] Das System wurde für Klärwerks-Anwendungen entwickelt. Es ist bereits in rund 60 Kläranlagen im Einsatz. infoDIREKT794iee0715 www.all-electronics.de Link zum Anwender Link zur Energiekette SPEZIAL Retrofit Bildquelle: alle Bilder Framos Das Volumenlichtgitter vermisst Pakete genau. Die so bekannten Geometriedaten helfen dabei, die nachgelagerten Prozesse zu verbessern. Intralogistik Messendes Lichtgitter verbessert die Logistik Retrofit bedeutet nicht nur bestehende Prozesse zu verbessern, sondern auch neue Prozesse zu integrieren. Gerade bei Intralogistik-Anlagen ein heißes Thema – ist hier der Wettbewerbsdruck doch besonders hoch und Anlagenstillstände sind eine Katas trophe. Den Logistikprozess verbessert ein einfach nachzurüstendes Volumenlicht gitter, das die Geometrie von Produkten und Paketen misst. D as Volumenlichtgitter VLG von Framos erfasst die dreidimensionalen Abmessungen und Volumina von Stückgütern in Echtzeit. Diese Informationen machen nachfolgende Logistikprozesse effizienter. Beispielweise lässt sich Lagerraum besser ausnutzen, wenn die Maße einzelner Pakete genau bekannt sind. Auch Beschädigungen entdeckt das Messsystem früh im Prozess. Das Lichtgitter lässt sich damit in der Stammdatenerfassung, der vollautomatische Kommissionierung oder der Qualitätskontrolle einsetzen. 56 IEE · 7 2015 Bei der Stammdatenerfassung vermisst das Lichtgitter die über das Fördersystem laufenden Produkte oder Güter dreidimensional in Echtzeit. Da das Lichtgitter mit Durchlicht arbeitet, vermisst es Objekte nahezu unabhängig von ihren optischen Eigenschaften wie Reflexionsoder Transmissionsgrad. So ist das Volumenlichtgitter in der Lage, im Gegensatz zur traditionell eingesetzten Laser-Auflichttechnik, auch teiltransparente, mattschwarze oder reflektierende Objekte zuverlässig zu vermessen – was zum Beispiel in der Einzelhandels- oder Gepäck- logistik wichtig ist. Die erhobenen Daten werden über eine Webservice-Schnittstelle mit dem ERP-System an die Produkt datenbanken übergeben. Dort lassen sich die Daten für die nachfolgenden Logistikprozesse nutzen, zum Beispiel für die Lagerplanung und -optimierung. Vollautomatisches Kommissionieren möglich Für die vollautomatische Kommissionierung erfasst das Lichtgitter die Dimensionen der Objekte und deren aktuelle Orientierung auf der Förderanlage. Basierend SPEZIAL Retrofit korrekte Packmaße und sorgt so dafür, dass die Förderanlagen seit dem Einbau des Lichtgitters nahezu stillstandsfrei laufen. Roland Schneider, Leiter Betriebstechnik, beschreibt die entstandenen Prozessverbesserungen: „Die robuste Dimensionsvermessung liefert uns eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage für alle nachgehenden Verarbeitungsschritte in unserem Warenausgang.“ [1] Einfach nachrüsten lässt sich das modulare Lichtgitter. Die Größe des Messsystem kann der Anwender an seinen Prozess anpassen. auf dieser Identifikation lassen sich über die gesamte Kommissionierungskette hinweg passende Lagerplätze zuweisen. Das verbessert das Lagervolumen, zum Beispiel für Shuttle-basierte Hochregallager, und es ermöglicht das automatische Palet tieren. Die Dimensionskontrolle sorgt hier dafür, dass das Produkt korrekt und orientierungsrichtig abgelegt werden kann. Die automatische Kommisionierung kommt beispielweise bei der Lieferung-on-Demand für Supermärkte zum Einsatz. Denn aufgrund fehlender eigener Lager bestellen Supermärkte täglich Kleinstmengen benötigter Ware. Diese stellt der Logistikdienstleister dann individuell zusammen. Die Ware wird auf einer Palette gemeinsam kommissioniert und an den Supermarkt geliefert. Dieser mit der vollautomatischen Kommissionierung mögliche Service ist ein starkes Differenzierungsmerkmal am umkämpften Logistikmarkt. Daten für nachrangige Prozesse sammeln Zusätzlich sichert diese Art der Qualitätskontrolle die nachrangig automatisierten Prozesse und das korrekte Einlagern und Palettieren. Die Produkte oder Stückgüter lassen sich dabei zusätzlich auf Verformungen, Ausbauchungen oder über- und abstehende Teile untersuchen. Ein flexibler Auswerte-Algorithmus führt einen Toler anzcheck durch und übergibt ein OK/Nicht-OK-Ergebnis an die Steuerungseinheit, um den entsprechenden nächsten Schritt einzuleiten, zum Beispiel das Aussortieren. Pick-and-Place-Anwendungen, Vollständigkeitskontrollen und Cargo Handling kann das Volumenlichtgitter steuern und so ganze Logistikstraßen automatisieren. Immer die richtigen Maße kennen Der Schuhhersteller Rieker fasst fertig produzierte und kommissionierte Schuhkartons durch Einschweißen in Folie zu Gebinden zusammen. Dabei können Folienüberstände auftreten. Für den gewün schten Vergleich des Gebindevolumens mit der Summe der Kartons bei der Ausgangskontrolle erkennt das Volumenlichtgitter diese Folienüberstände und rechnet sie aus den Volumen-Werten heraus. Die so verbesserte Logistikqualität führt zu einer höheren Auslieferqualität und so zu höherer Kundenzufriedenheit. Auch der Montageprofi Würth setzt im Rahmen seiner Paketlogistik auf das Volu menlichtgitter. Es prüft Pakete auf ➜ [1] Modular und einfach zu installieren Das Volumenlichtgitter als Plug-andPlay-System lässt sich einfach und flexibel in Logistikanlagen implementieren. Der Nutzer kann es ohne zusätzliche Konfiguration oder Kalibrierung selbständig in Betrieb nehmen. Durch zusätzliche Erweiterungen wie Barcodescanner, Laserscanner, Waage oder Kameras lässt sich das System an individuelle Kundenanforderungen anpassen. Durch den modularen Aufbau von Hardund Software sowie einem großen Spek trum an Auflösungen, Geschwindigkeiten und Abmes sungen können damit auch anspruchs volle Projektbedingungen und Kundenanforderungen realisiert werden. Die nahtlose Integration sowie die servicefreundliche und modulare Bauweise mit kurzen MTTR-Zeiten (Mean Time to Repair) machen das Volumenlichtgitter außerdem zu einem geeigneten OEMProdukt. (mf) Autorin Ute Häußler ist Head of Marketing Communications bei der Framos GmbH in Taufkirchen. infoDIREKT757iee0715 www.all-electronics.de Link zum Volumenlichtgitter Technik im Detail So funktioniert das Volumenlichtgitter Das Volumenlichtgitter besteht aus vier im Rechteck angeordneten Lichtgitter-Leisten, die jeweils als Sender oder Empfänger fungieren. Die SenderLeisten schicken Lichtstrahlen, die in der Empfängerleiste auf Fotodioden treffen. Dabei wird erkannt ob und in welcher Intensität das ausgesandte Licht auf der Gegenseite ankommt. Wird ein Teil der Dioden durch ein Objekt blockiert, las- sen sich daraus die Konturinformationen generieren, die eine virtuelle Rekonstruktion des Objekts ermöglichen. Die vertikal und horizontal angeordneten Licht-Leisten liefern die Höhen- und Breiteninformation. Kombiniert mit den Bewegungs informationen entsteht die Länge als dritte Dimension. Daraus lassen sich Volumen, Position und Orientierung der Objekte bestimmen. IEE · 7 2015 57 Impressum Firmenverzeichnis Inserenten Allnet ASM Automation24 Bachmann Baumer IVO Bihl+Wiedemann Dold Emtron 45 Beilage 2.US 19 35 Titelseite 25 45 7 28 49 15 55 31 29 4.US Euchner Fiessler Framos GBM Helukabel igus ipf Keller Kübler 51 Leine&Linde 37 49 Leistungselektronik Jena Mensch und Maschine 17 Micro-Epsilon 3 Peak 33 Rittal Innentitelseite 13 Rübsamen&Herr Schukat Siemens Videc Data Wachendorff Wscad 43 9 59 11 21 Unternehmen Afriso Amazonen Werke H. Dreyer AMC APL-Gruppe AutomationML B&R Bachmann Balluf Beckhoff Belden Bihl+Wiedemann Comp-Mall Control Techniques Deepfield Robotics Delphin Technology DLR 39 11 49 13 8 46 21 13 38 14 22, 26 29 8 11 39 11 Eaton Euchner Fibox Framos Fraunhofer IST Getriebebau Nord Harting Hochschule Osnabrück Hy-Line Systems Igus Innominate IPF Electronic Kollmorgen Kuka Kunbus Leine&Linde 12 29 39 56 7 35 38 11 20, 40 54 30 45 8 8, 15 40 34 Lenze Lütze Maxon Motor MB Connect Line Mdex MEV Elektronik Micro-Epsilon MPDV OPC-Foundation Peak Solutions Pepperl+Fuchs PNO Pro-face Red Lion Rittal Rockwell 50 7 34 21 21 35 38 13 10 20 36, 39 8 45 20 42 8, 45 RS Components Schneider Electric Schunk Sensodrive Sigmatek Softing SSP Steute TTTech Universität Freiburg Videc Weidmüller Wittenstein Wscad 40 20 38 11 49 19 29 40 8 11 16 53 32 8, 19 Impressum www.all-electronics.de 60. Jahrgang ISSN 1434-2898 IHRE KONTAKTE: Abonnement- und Leserservice: Telefon: +49 (0) 8191/125-777, Fax: -799 E-Mail: [email protected] Redaktion: Telefon: 062 21/489–308, Fax:–482 Anzeigen: Telefon: 06221/489–326, Fax:–482 REDAKTION Dipl.-Ing. (FH) Stefan Kuppinger (sk), Chefredakteur (v. i. S. d. 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