die hoch über dem meer liegenden dörfer der marken

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die hoch über dem meer liegenden dörfer der marken
DIE HOCH ÜBER DEM MEER
LIEGENDEN DÖRFER DER MARKEN
Der Küstenstreifen der Marche zwischen Gabicce Mare und San
Benedetto del Tronto besticht durch seine abwechslungsreichen Landschaftsformen und seine Farbenpracht, bewundern Sie
die weißen Klippen, die in die blaue Adria hineintauchen, das saftige Grün der Wiesen und Hügel und die langezogenen, ockerfarbenen Sandstrände.
Genauso abwechslungsreich wie die Landschaft zeigen sich die
vielen kleinen, an der Küste gelegenen Städte und Orte. Dabei
geht es nicht darum, welche Gemeinde mit mehr Geschichte aufwarten kann, sind sie doch allesamt griechischen, römischen oder
mittelalterlichen Ursprungs, sondern vielmehr um ihre
Raumaufteilung. Dort, wo es die Geländegegebenheiten zuließen,
entstanden Ortschaften, die einerseits der Verteidigung dienten,
die aber gleichzeitig auch wichtige Wirtschaftsfunktionen innehatten.
So findet man heute zahlreiche Gemeinden, deren historischer
Kern mit Schloss durch Wehrmauern abgeschirmt auf einem
küstennahen Hügel thront. Später, als der Bedarf an Platz für
Wohnungsbau und wirtschaftliche Ausbreitung anwuchs, kamen
die in der Ebene, am Meer gelegen Neustädte hinzu.
Dieser städtebaulichen Typologie entsprechen die mittelalterlichen “Castra” Gabicce Monte (der frühere Name lautete
“Castellum Ligabitii ”), Casteldimezzo und Fiorenzuola di
Focara in der Provinz Pesaro-Urbino, ebenso wie Falconara Alta
nördlich von Ancona und südlich Sirolo und Numana, alteingesessene, historische, befestigte Ortschaften. Etwas anders verhält
es sich mit Recanati, Potenza Picena und Sant’Elpidio a Mare.
Diese bedeutenden Gemeinden liegen weit von der Küste entfernt
und die am Meer gelegenen Orte Porto Recanati, Porto Potenza
Picena und Porto Sant’Elpidio waren früher einfache
Anlegeplätze, haben sich jedoch heute zu bedeutenden
Hafenstädten entwickelt. In Civitanova Alta liegt der malerische,
antike Ortskern hoch über dem Meer und das nahegelegene Porto
San Gior gio, früher “Navale F irmanorum”, wird durch den
Verlauf der Staatsstraße zweigeteilt. Auf der einen Seite befinden
sich die antiken Stadtviertel Castello und Rocca, auf der anderen
Seite. erstreckt sich das neue “Marina”.
Unweit stoßen wir dann auf das herrliche Schloss Torre di Palme,
das hoch auf einem Felsen sitzend das Meer überblickt. Wir folgen
der Küste und treffen auf weitere Ortschaften im Gebiet Piceno:
Cupra Marittima und Marano, Grottammare und Grottammare
Alta und schließlich San Benedetto del Tronto mit seinem
Panoramapunkt, an dem sich Torre dei Gualtieri erhebt.
Man kann sich gut vorstellen, aus welchen Gründen die städtebauliche Entwicklung dieser Orte einen solchen Verlauf genommen hat, wenn man sich vor Augen hält, dass Gebiete wie die
Küste der Marche Jahrhunderte lang immer wieder feindliche
Angriffe von Piraten, Seeräubern, Türken, Sarazenen und Berbern
HOCH ÜBER DEM MEER GELEGENE ORTSCHAFTEN
zu erleiden hatten.
Diese Angriffe gehörten so sehr
zum Alltag der in den Küstenstädten
lebenden Familien, dass sie im
Rosenkranzgebet nicht nur um Schutz
“vor allem Bösen”, sondern sogar vor
den “feindlichen Landungen” baten.
Um sich gegen diese Einfälle endlich
besser verteidigen zu können, wurde die
Küste der Marche im 17. Jahrhundert
alle 3 km mit insgesamt zirka 60
Aussichtstürmen gesäumt, die im
Bedarfsfall tagsüber mit Rauch und in
der Nacht mit Feuer Alarm schlugen.
Der Alarm wurde relativ rasch weiterübertragen. Wurde in Ancona ein feindliches Schiff gesichtet, so traf die
Nachricht etwa drei Stunden später in
Venedig ein. Von diesem dichten, weit
verzweigten Kommunikationsnetz sind
heute noch die Türme Torre
di Montignano
südlich
von
Senigallia, Torre di P ortonovo in
der gleichnamigen Bucht südlich
von Ancona und Torre Guelfa
(“Welfenturm”) an der Mündung
des Flusses Tronto in Porto
d’Ascoli zu sehen; auch Torre di
Sant’Andrea in Cupra Marittima,
Torre del Castello in Grottammare
und Torre dei Gualtieri in San
Benedetto del Tronto gehörten zu
diesem Verbindungsnetz.
Auch wenn es keine Piraten und
Seeräuber mehr gibt, so glaubt
man sie noch heute bei einem
Spaziergang durch die alten
Gassen der hoch über dem Meer
gelegenen Orte antreffen zu können. Die alten, stummen Mauern
erzählen von unvergesslichen,
beeindruckenden Geschichten vergangener Tage.
GABICCE MONTE
GABICCE MARE
“…in unserer Gegend wachsen unzählige Arten von Hülsenfrüchten,
Getreidesorten, Blumen und duftenden Früchten; wir haben so viele
bekannte g esunde Kräuter, wie man nur zählen kann. Wir stehen
Averno und Benaco hinsic htlich der Sc hönheit, F ruchtbarkeit,
Klarheit und Tiefe unserer Länder und Dörfer in nichts nach.”
Veronica Coradella Gräfin von Gabizze (1549)
Einwohner: 11/144 m ü.d.M.
Höhe: 5.356
Auch wenn das aktuelle Aussehen von Gabicce Mare von territorialen Veränderungen aus
der Nachkriegszeit geprägt ist, so ist es doch historisch mit Gabicce Monte, einem befestigten Ort, verbunden, der ca. 150 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Der ursprüngliche
Name Castrum Ligabicij oder Ligabitii geht möglicherweise auf den adeligen
Großgrundbesitzer Ligabitio zurück, der im 10. Jh. die Geschicke dieser kleinen Gemeinde
lenkte. Andere Quellen behaupten, dass der Name von einer der Haupttätigkeiten herrührt,
welche die Einwohner einst ausführten. Sie bewirtschafteten das Land und hielten Tiere,
daher der Name “legabecchi”, was soviel wie “Ziegenhüter” bedeutete.
Es ist belegt, dass es auf dem Felsen bereits im Jahre 909 um die Kirche Chiesa di
Sant’Ermete eine kleine Siedlung gab, die noch heute den Ortseingang bildet. In einem
päpstlichen Dokument aus dem Jahre 998 ist von Castellum Ligabitii die Rede und so geht
man davon aus, dass zum damaligen Zeitpunkt die Wehrmauer bereits existierte. Das im 13.
Jahrhundert zur Gemeinde erhobene Gebiet samt Schloss unterstand durch die Jahrhunderte
verschiedenen Machthabern, dem Erzbistum Ravenna, dem Hoheitsgebiet der Familie
Malatesta, Sforza, Montefeltro und Della Rovere, bis es schließlich an den Kirchenstaat
überging. Bis zum Jahre 1539 gehörte es
zur Verwaltung von Pesaro und wurde dann
zum Großgrundbesitz von Orazio Floridi di
Fano. Einige Forscher haben versucht, die
Grundrisse des Schlosses von Gabicce
bestimmen zu können und waren bereits
auf einige Mauerreste und den Eingangsbereich mit Turm gestoßen, aber leider gingen in den 40er Jahren alle Spuren verloren.
Im Laufe der Jahrhunderte lebte dieser kleine
Ort
hauptsächlich
von
der
Landwirtschaft und der Fischerei. Es wurden Korn, Mais, Futterpflanzen und etwas
Wein angebaut, die Fischerei war weniger
bedeutend. Vor dem Zweiten Weltkrieg veränderte Gabicce sein Gesicht, da durch die
wachsende Bevölkerung immer mehr
Einwohner von der Hügelgegend in die
Ebene abwanderten. Im Jahre 1942 wurde
das Rathaus nach Gabicce Mare verlegt,
aber obwohl Gabicce Monte nicht mehr
Sitz der Gemeindeverwaltung ist, so ist es
doch immer noch der historisch bedeutende
Teil der Ortschaft. Die traumhafte Lage bietet einen herrlichen Ausblick über das weite
Adriatische Meer und macht Gabicce zu
einem unwiderstehlichen Ausflugsziel.
Man beginnt den Rundgang auf der Piazza,
die nach Valbruna benannt ist, einer der
Sage nach versunkenen Stadt vor der Bucht
von Vallugola. Dort befindet sich heute ein
kleiner, hübscher Touristenhafen, der den
Seefahrern schon zu Zeiten der Griechen
bekannt war. Rund um die versunkene Stadt
ranken sich zahlreiche Legenden und
Geschichten von unbekannten Helden, die
alle Einwohner von Gabicce kennen.
Zahlreiche archäologische Funde, die
Fischer zufällig in ihren Netzen ans
Tageslicht befördert haben, tragen zusätzlich dazu bei, den Mythos eines “Atlantis”
in der Adria zu nähren.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch
der Kirche S. Ermete , die ihre Ursprünge
im Jahre 775 hat. Sie wurde auf den Gütern
errichtet, die ein Schlossherr den Mönchen
von Ravenna übertragen hatte: Hier sind
vor allem eine antike Madonna del Latte
und ein wertvolles Holzkreuz sehenswert.
In Gabicce waren Giacomo und Girolamo
Lanfranco tätig, der in Pesaro von 1530 bis
1590 eine herausragende Keramikschule
leitete. Der Künstler fühlte sich so sehr mit
diesem Ort verbunden, dass er seine Werke
sogar mit den Worten “Mastro Girolamo de
le Gabicce” unterzeichnete.
Seinen Ruf verdankt er vor allem seiner
Dekorationstechnik von Dukatengold, die
ihm von Seiten des Herzogs Guidobaldo II
Della Rovere im Jahre 1569 eine offizielle
Auszeichnung einbrachte.Heute gehört
Gabicce Mar e zu den meistbesuchten
Badeorten in den Marche und zählt über
100 Hotels.
Es ist bekannt für seinen feinen Sandstrand,
seine hervorragenden Fischrestaurants und
sein bewegtes Nachtleben. Von dort aus
schlängelt sich auch eine Panoramastraße
an der Küste entlang, von der aus man
immer sich wieder herrliche Ausblicke über
steil abfallende Felsen und das darunterliegende Meer bieten. Naturliebhaber kommen
in der unberührten, malerischen Landschaft
auf ihre Kosten. Im Regionalpark Monte
San Bartolo kann man verschiedene Wege
mit atemberaubenden Panoramen zu
Wanderungen oder Mountainbiketouren
nutzen. Badebegeisterten empfehlen wir
den kleinen Touristenhafen Baia Vallugola
mit seinem hübschen, von einem Felsen
abgeschirmten Strand. Dank der hohen
Lebensqualität und des besonderen
Bemühens um aktiven Umweltschutz wurde
Gabicce Mare mehrmals mit der Blauen
Fahne Eur opas ausgezeichnet, die nur an
Orte verliehen wird, in denen gut funktionierende Serviceleistungen in Verbindung
mit einer intakten Natur stehen.
www.gabiccemare.com
Centro IAT
[email protected]
Tel. +39 0541 954424
Fax +39 0541 953500
Meeresentwicklung in Baia
Vallugola
Tel. +39 0541 967918/958134
www.vallugola.com
[email protected]
Veranstaltungen
Parkfest San Bartolo,
Ende Mai;
Nationaler Malereiwettbewerb,
Ende Juni; Kunst am Dienstag,
Juni – September;
Das Schaufenster von Gabicce
Monte, jeden Sonntag von Juni
bis Ende August. Immer
Sommer gibt es zahlreiche
Führungen vom Meer aus in
den Regionalpark Monte San
Bartolo.
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften
GRADARA
Die Malatesta, die Sforza und die Della Rovere waren die Regenten dieser antiken,
3 km vom Meer entfernten gelegenen Siedlung, die von einer Mauer und mit
Zinnen versehenen Türmen umgeben ist. Im Ortskern liegt die Rocca (Festung), die
der Sage nach das Szenario für den fatalen Kuss von Paolo und Francesca bildete,
der bei Dante im fünften Höllengesang geschildert wird.
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CASTELDIMEZZO
FIORENZUOLA DI FOCARA
(PESARO)
“… poi farà sì ch’al vento di Focara
non sarà lor mestier voto né pr eco…”
Dante Alighieri, Divina Commedia, Inferno, Canto XXVIII, vv. 89-90
Höhe von Casteldimezzo: 197 m ü.d.M.
Höhe von Fiorenzuola di Focara: 177 m ü.d.M.
Ein starker Wind und hoher Seegang haben wohl schon immer das Leben dieser kleinen
Ortschaften in der Nähe von Pesaro bestimmt, die sich an eine steil ins Meer abfallenden
Klippe schmiegen und in denen man drohende Unwetter durch “Anrufe und Gebete” abzuwenden versuchte. Zu diesen beiden befestigten Weiler gehörten außerdem die zwei Burgen
Gradara und Granarola, die allesamt zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert gebaut wurden,
um den Siligata-Pass kontrollieren und verteidigen zu können. Die früher Gaiola, Galliola
und Gazoleto genannte Burg heißt seit dem 14. Jahrhundert Casteldimezzo (die mittlere
Burg), weil sie genau zwischen Gabicce und Fiorenzuola liegt. Da sie gut zu verteidigen und
in der Nähe des Hafens von Vallugola gelegen war, diente Casteldimezzo den Erzbischöfen
aus Ravenna als “ländliche Erholung” und offizieller Sitz des Visconte.
Im Jahre 1356 fiel das Anwesen an die Familie Malatesta, dann an die Familie Sforza und
schließlich an die Della Rovere.
Im Jahre1614 begann der Bau des Hafens
von Pesaro und mit Vallugola verlor auch
Casteldimezzo immer mehr an Bedeutung.
Heute sind nur noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauern zu sehen.
Nennenswert ist die Kirche des Hl.
Apollinaris und des Hl. Christophorus, die
wohl etwa um das Jahr 1000 errichtet und
später wieder aufgebaut wurde. Hier ist
auch das älteste Kunstwerk des Ortes aufbewahrt, ein Kreuz aus dem 15.
Jahrhundert, das den venezianischen
Künstlern Antonio Bonvesin und Jacobello
del Fiore zugeschrieben wird. Es wurde am
Ufer des Meeres in einer großen Holzkiste
gefunden und wird mit einem Wunder in
Verbindung gebracht: Im Jahre 1517 nahmen 7.000 Fremde “von jenseits der
Berge”, Soldaten von Lorenzo di Piero de
Medici, die Francesco Maria I Della
Rovere besiegt hatte, bedrohlich Kurs auf
Castrum Medi , aber die gefürchtete, vorhersehbare Plünderung des kleinen Ortes
blieb dank der Gnade aus, die das “aus dem
Meer gekommene” Kreuz der verängstigten Bevölkerung gewährt hatte.
Auch die Geschichte über den Fund des
wertvollen Gegenstandes ist eigentümlich:
Die Einwohner von aus Casteldimezzo und
die aus dem benachbarten Fiorenzuola hatten eine Kiste am Fuße des Felsvorsprungs
entdeckt, und da beide an deren Inhalt
interessiert waren, begannen sie heftig zu
streiten und sich sogar mit Holzscheiten
die Köpfe einzuschlagen. Irgendwann wurden die Ochsen, an denen die Kiste festgemacht war, des Streites müde, schlugen
geradewegs den Weg nach Casteldimezzo
ein und ließen ihre Nachbarn mit langen
Gesichtern zurück.
Folgt man dann der Panoramica, deren
weiche Kurven sich an der Steilküste über
der Adria entlang schlängeln, so durchfährt
man den wunderschönen, geschützten
Regionalen Naturpark Monte San Bartolo,
vorbei an dem malerischen “Picco del
Diavolo” (Teufelsspitz), einer Art ins Leere
ragende Naturterrasse, und erreicht nach
kurzer Fahrt Fiorenzuola di F ocara, ehemals Castrum Flor entii genannt. Dieser
Ort war des öfteren Gegenstand heftiger
Konflikte zwischen Ravenna und Pesaro,
bis er schließlich im 13. Jahrhundert definitiv an Pesaro fiel. Von der durch mehrere
Erdbeben wiederholt zerstörten Burg bleiben nur noch das Eingangstor, der
Glockenturm, einige Überreste der hübschen Kirche Sant’Andrea (Glockenturm
und Pfarrhaus) und Teile der Stadtmauer.
Die engen Gassen des Ortskern verlaufen
halbkreisförmig immer enger auf den
Felsen hin und steigen schließlich zur alten
Kirche an.
Viele der mittelalterlichen Gebäude sind
heute noch erhalten, aber ebenso viele
wurden im Laufe der Jahre vom Meer verschlungen, das weiterhin an dem
Vorsprung nagt und ihn abträgt.
Der früher nur Fiorenzuola genannte Ort
heißt seit 1889 “Focara”.
Der Name rührt möglicherweise von den
Feuern her, welche die Seefahrer vor dem
Felsvorsprung warnten, der schon in der
Antike für seine Gegenwinde bekannt war,
vielleicht kommt der Name aber auch von
den “Fornacelle”, den Öfen, in denen man
Kacheln und Terrakotta brannte.
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften
www.comune.pesaro.ps.it
Centro IAT
[email protected]
Tel. +39 0721 69341
Fax +39 0721 30462
Regional Naturpark
Monte San Bartolo
Tel. +39 0721 400858
Fax +39 0721 408520
www.parcosanbartolo.it ;
[email protected]
NOVILARA und CANDELARA (Pesaro)
Baldassarre Castiglione, der Autor des Cortegiano, wurde im Jahre 1513 von Herzog
Francesco Maria I Della Rovere Burgherr zu Novilara genannt und beschrieb diese Gegend
mit folgenden Worten: “Beste Luft, herrliche Aussicht über das Meer und das Land... ausgesprochen fruchtbar”. Schlägt man in Pesaro die Strada die Colli ein, gelangt man, nachdem man Trebbiantico hinter sich gelassen hat, nach Novilara, an dessen gut erhaltenen
Stadtmauern man noch heute das umwerfende Panorama erkennt, das den großen
Schriftsteller so beeindruckte. Nicht zu vergessen die strategische Bedeutung des Orts, der
einst besonders wald-und fischreich war. Von seiner erhöhten Lage aus erkannte man schon
von weitem jedes Schiff, das vom Meer aus den Fosso Sejore ansteuerte, der zwar heute versiegt ist, früher allerdings fast bis direkt zum Ort befahrbar war. Besondere Bedeutung
kommt der wichtigen Nekropole der Picenen zu, die im letzten Jahrhundert entdeckt wurde.
Ein Großteil der Funde, darunter reiche Grabgaben und Grabsteine, gibt Aufschluss über
diese hochentwickelte Zivilisation von Novilara aus dem 8. – 6. Jahrhundert v. Chr. und
befindet sich heute in Pesaro, im Museum Oliveriano. Ganz in der Nähe erhebt sich auf
einem Hügel Candelara, ein kleiner, von einer Stadtmauer umgebenen Ort, dessen
Burganlage im 11. Jahrhundert errichtet wurde, um den Bewohnern des umliegenden
Gebietes Schutz vor den Angriffen räuberischer Banden zu bieten. Im Jahre 1176 suchte
sogar Kaiser Friedrich Barbarossa nach der Niederlage der Schlacht von Legnano dort
Zuflucht. Anschließend gehörte die Burg zum Besitz der Familie Malatesta. Die
Verteidigungsanlage mit Tor, Mauern und Schießscharten kann heute noch großenteils
besichtigt werden, vor allem die Wohnhäuser in der Stadtmauer neben dem Eingangstor, in
denen ein Ofen und eine Uhr mit ihrem antiken Uhrwerk erhalten sind. Sehenswert sind
außerdem die kleine Kirche S. Giovanni und am Ortsrand eine alte Pieve, ein Kirchlein auf
dem Land. Die Strecke führt dann weiter ins Arzillatal, in dem die gotische Kirche Santa
Maria dell’Arzilla liegt.
Veranstaltungen
Gastronomische Wochenenden,
Frühjahr und Herbst;
Kulturpanorama, ganzjährig;
Eigentümliche Rundwege,
April-Juni,
September-November;
Internationale Ausstellung des
neuen Films, Juni; Marionetten
Opern-Festival, Juli; Mare
Magnum, Juli; Ein Abend in
der… Villa Caprile, Juli; En
Attendant Rossini,
Juli-August;
Rossini Opern-Festival,
Juli-August; Sommervorhang,
Juli-August; Nationales
Theater-Festival,
September-Oktober.
MONDOLFO und MAROTTA
Im Süden der Provinz Pesaro-Urbino befinden sich im Hügelland das historische Mondolfo
und am Meer dessen Ausdehnung Marotta. Diese beiden Ortsteile sind ein perfektes
Beispiel für das Phänomen der “zwei Städte in einer”, denn hier verschmelzen aug harmonische Weise zwei Kulturen miteinander, die ländliche und die maritime. Vom alten Ortskern
aus hat man einen herrlichen Ausblick über das Meer und man kann dort auch verschiedene
Monumente besichtigen: Das alte Kloster Sant’Agostino, die romanische Kirche San
Gervasio und die Wallfahrtskirche Madonna delle Gr otte, die in einen grünen Pinienhain
eingebettet ist. Marotta ist ein beliebter Badeort, der sich jedoch noch auf seinen alteingesessenen Traditionen besinnt, so übt man hier z. B. mit großem Stolz die Fischerei noch mit
alten Techniken aus.
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Gradara (PU)
Candelara, Pesaro
Novilara, Pesaro
Gabicce Mare (PU)
Fiorenzuola di Focara, Pesaro
FALCONARA ALTA
FALCONARA MARITTIMA
“…es handelt sich um eine große, sehr schöne Burg,
die den Namen M. Falcone trägt…”
Bartolomeo Alfeo, Gli annali anconetani
Einwohner: 5/118 m ü.d.M.
Höhe: 28.349
Falconara Alta ist der kleine Ort, in dem das heutige Falconara Marittima seine Ursprünge
hat. Er liegt etwa zwei km vom Meer entfernt und überblickt das Esinotal und die Adria.
Das Gebiet wurde schon von den Römern besiedelt. Aus dieser Zeit ist im Ortsteil Il Tesoro
noch eine unterirdische Zisterne aus dem 1. Jh. n. Chr. vorhanden.
Was den Entstehungszeitpunkt der Burg von Falconara betrifft, gibt es nur Vermutungen.
Quellen belegen, dass es in der Gegend um Falconara um das Jahr 1000 wohl eine kleine
ländliche Siedlung gab, die dem Großgrundbesitz der Familie Cortesi angeschlossen war. Die
Errichtung der Burg geht wahrscheinlich ebenfalls auf diese Familie zurück, die von einem
germanischen Heerführer abstammt, der im Zuge der Kriege zwischen Byzantinern und
Goten mit Belizar im 6. Jahrhundert nach Italien gekommen war. Die Goten konnten zahlreiche Gebiete rund um Ancona erobern und bauten dort in den folgenden Jahren die Burgen
von Varano und Sirolo (eund möglicherweise auch die Kirchen San Pietro und Santa Maria
di Portonovo im Conero-Gebiet).
Gegen Mitte des 14. Jahrhunderts, als die Kirche die Kontrolle über ihre Besitze beinahe
gänzlich verloren hatte, fielen zahlreiche Gemeinden der Marche den Angriffen durch
Räuberbanden zum Opfer. Besonders berüchtigt aufgrund ihrer Skrupellosigkeit war die
Bande des Frà Moriale, die 1353 zahlreiche Ortschaften und Burgen grausam plünderte.
Schließlich musste sich ihr auch Falconara beugen, allerdings nur unter der Voraussetzung,
dass die Einwohner verschont blieben.
Als Falconara an Ancona angegliedert wurde, wurde die Burg zum Verwaltungssitz eines
Bezirks und erhielt somit eine gewisse Autonomie. Nach der Einheit Italiens begann mit der
Eröffnung der Bahnlinie Rimini-Ancona und der Abzweigung Falconara-Orte allmählich die
Ausdehnung in Richtung Meer, wohingegen
das ländliche Falconara immer mehr an
Bedeutung verlor. Der Name könnte auf
einen gewissen Falcone, einen gallischen
Heerführer, zurückzuführen sein, vielleicht
aber auch auf den gekrönten Falken (falcone) im Familienwappen der Grafen Cortesi,
oder einfach auf die Tatsache, dass im
Mittelalter die Falkenjagd in dieser Gegend
weit verbreitet war.
Im Ortskern von Falconara Alta befindet
sich die ursprünglich romanische Kirche
Santa Maria delle Grazie mit ihrem schlichten, gotischen Portal. Kunstliebhaber sollten
keinesfalls den Freskenzyklus in der Kirche
Santa Maria della Misericor
dia in
Castelferretti versäumen. Das Gotteshaus
wurde im 15. Jahrhundert von der Familie
Ferretti zum Dank der Madonna nach einer
überstandenen Pestepidemie erbaut. Große
Bedeutung kommt der Franziskanischen
Bibliothek im Kloster der Minoritenbrüder
in Falconara zu, in der die mit mehr als 170
Exemplaren einzigartige Sammlung von
Ausgaben der Fioretti des Heilig en
Franziskus vom 14. bis zum 20 Jahrhundert
aufbewahrt ist.
In der Gegend um Falconara gibt es vier
Burgen: zum einen die Burg von Falconara
Alta, in deren Kellergewölben das interessantes Museum der Resistenza untergebracht ist. Hinzu kommen die Burg
Castelferretti, die Francesco Ferretti im 14.
Jh. errichten ließ, wobei aus einem alten
Wachtturm ein befestigter Ort mit
Zugbrücke entstand, die Burg Barcaglione,
eine ehemals beeindruckende, 2500 mq
große Festung aus dem 11. Jahrhundert, von
der nur noch Überreste eines Turms erhalten
sind, und schließlich die Burg Rocca
Priora. Sie ist in der Nähe der Esinobrücke,
an der Abzweigung nach Jesi gelegen und
war aufgrund seiner strategischen Lage seit
jeher Streitpunkt zwischen Jesi und Ancona.
Die Burg wurde nach teutonischem Vorbild
mit “mantell mauern” und Wassergraben
erbaut, der mit Meerwasser aus der Adria
gefüllt wurde. Im 18. Jahrhundert wurde die
Anlage von Baron Francesco Trionfi aufgekauft und von Grund auf im herrschaftlichen
Wohnbereich und an den Außenmauern
saniert. Es wurden ein neues Eingangstor
mit Zugbrücke und Schildhaus und im Hof
eine kleine Kapelle hinzugefügt.
Heute ist Falconara Marittima eine
moderne Stadt, in der Tourismus und
Industrie blühen. Die Stadt mit ihren
zahlreichen Jugendstilvillen an der
Meerespromenade und im Hinterland ist
einen Besuch wert, nicht zuletzt wegen seiner panoramahaften Lage und seiner weichen, touristisch erschlossenen Sandstrände,
die aus Falconara einen Badeort ersten
Rangs machen. Sportbegeisterte können
segeln, surfen, Beach Volleyball oder Beach
Fußball spielen. Am Abend gibt es zahlreiche Vergnügungsmöglichkeiten, darunter
Ta n z a b e n d e u n d S p i e l e i n d e n
Strandpavillons.
Naturfreunde kommen bei einem Ausflug
am Fluss Esino auf ihre Kosten, denn diese
Gegend hat eine besonders reiche Pflanzenund Tierwelt, in der auch Füchse, Wiesel,
Haselmäuse und Dachse zuhause sind.
Folgen Sie dem 600 m langen Aula Verde
Rundgang, zu den Ruinen der “Liscia”, die
früher den Wasserlauf regulierte und besuchen Sie die historische Mühle Santinelli.
Rechts der Flussmündung erstreckt sich der
Kormoranpark, in dem häufig Konzerte und
andere Veranstaltungen stattfinden.
Ein Radweg führt am Esino entlang von
Chiaravalle nach Rocca Priora. Einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt ein
Tagesausflug in den Zoologischen P ark
“Paese dei bimbi” (Kinderland) im 6 km
vom Zentrum entfernten Ortsteil
Barcaglione, der auf 60.000 mq eine reiche
Tierwelt unter Berücksichtigung ihres
natürlichen Habitats beherbergt.
www.comune.falconara-marittima.an.it
Flughafen “Raffaello Sanzio”
Tel. +39 071 28271
www.ancona-airport.com
Pro-Loco
Tel. +39 071 910458
Veranstaltungen
Eisfest, Juni;
Esinofestival, Musikfest,
Theateraufführungen und
Ausflüge entlang der Dämme,
Juli; Bierfest, Juli; Palio dei
quattro castelli, mittelalterliches Turnier mit Aufführungen,
Spielen, Wettkämpfen, erstes
Augustwochenende;
Musik in der Villa, während
der Sommermonate angenehme Abende im Zeichen der
Kultur, der Poesie und der
Musik in den Gärten verschiedener Herrenhäuser, darunter
Villa Barbaresi (1761), Villa
Terni (1760) und Villa
Montedomini (1505), die von
der Familie Ferretti auf einer
Anhöhe gegenüber der
Burganlage Castelferretti
errichtet wurde, mit der sie
über eine malerische Treppe
mit 150 Stufen verbunden ist;
Meeresfest, Aufführungen,
Musik und ein belebter
Bootsumzug am 15. August.
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften
Das kleine Scapezzano, einst die Burg von Senigallia, weist noch Teile der mittelalterlichen Siedlung mit Stadtmauer auf und bietet einen herrlichen Ausblick auf die
Adria. Montemarciano hingegen ist ein Beispiel der umgekehrten Entwicklung, vom
Meer zum Land. Der kleine Ort, dessen mittelalterliche Burg zu den Besitztümern der
Malatesta und der Piccolomini gehörte und im Jahre 1578 zerstört wurde, wurde von
den Küstenbewohnern gegründet, um sich vor einem schrecklichen Feuer in Sicherheit
zu bringen, das Barbaren im 5. Jahrhundert gelegt hatten. Später holte der Herzoge von
Urbino eine Kommune aus Dalmatien nach Montemarciano um die Salzseen südlich
von Senigallia trockenlegen zu lassen. Sehenswert ist die San Pietro Apostolo und das
alte Theater “Vittorio Alfieri” mit zwei hufeisenförmig angelegten Logenreihen.
Marina di Montemar ciano, das wegen des zerstörerischen Feuers auch den Namen
“Case bruciate” (abgebrannte Häuser) trägt, hat seine Ursprünge in der Antike, die
wohl auf eine römische Siedlung zurückgehen. Jahrhunderte lang diente dieser Ort als
Wechselstation an der Küstenstraße, wovon heute noch an der Staatsstraße 16 Überreste des Mandracchio (Post und Lagergebäude) aus dem 14. Jahrhundert zeugen.
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SIROLO
“Die Marche… treffen auf die Adria. Dieses kleine , außergewöhnliche Meer wirkt hier besonder s intim, fr ei und still, mit seinen
eigentümlichen Farbe, dur ch welc he es sic h von allen Meer en der
Welt unter scheidet. Die Rede ist von einem g ewissen kalten Grün,
von leuchtenden Grautönen, von rot durchzogenen Blautönen, die an
edlen Marmor und Edelsteine erinnern...”
Guido Piovene, Viaggio in Italia, 1957
Einwohner: 125 m ü.d.M.
Höhe: 3.313
Sirolo ist einer der beliebtesten Orte der Conero Riviera. Es liegt an den südlichen Ausläufern
des Berges Conero und thront über dem Meer mit seinen bezaubernden, kristallklaren
Strandbuchten.
Die Geschichte dieses Ortes geht bis in die Zeit der Griechen zurück, die im 4. und 3.
Jahrhundert v. Chr. erste Siedlungen an der Küste gründeten. Allerdings kamen bei
Ausgrabungen in Monte Colombo einige Funde zutage (jetzt im Antiquarium in Numana),
die sogar für eine Besiedlung in der Neusteinzeit sprechen. Die Picenen jedoch haben maßgeblich zur kulturellen Prägung von Sirolo beigetragen, wie man durch 1949 in der Nähe des
Rathauses entdeckte Funde weiß. Zu römischer Zeit gehörte die Gemeinde zu Umana.
Der Name Sirolo stammt wahrscheinlich
von dem Heerführer Sirio im Dienst von
Belizar, der nach dem Sieg über die Goten
550 den Großgrundbesitz Conero erhielt
und dort im Jahre 560 eine Festung baute.
Man sagt, dass Sirolo seit jeher uneinnehmbar war und dank seiner imposanten Türme,
seiner strategischen Lage und seinen schützenden Mauern jedem Angriff standhalten
konnte. Im 11. Jahrhundert fiel es an den
Großgrundbesitz der Grafen Cortesi, einer
adligen Familie fränkisch-germanischen
Ursprungs, die dort im Jahre 1038 eine
Festung baute und den Benediktinern eine
kleine Abtei auf dem Monte Conero mit
umliegendem Land schenkte, heute die San
Pietro-Kirche. Im Jahre 1225 wurde Sirolo
Teil des Territoriums von Ancona und ging
schließlich bis zur Einheit Italiens An den
Kirchenstaat über.
Der alte, befestigte Ort Sirolo liegt inmitten
der unberührten Natur des Regionalpark
Monte Conero. Es grenzt auf der einen Seite
an ein besonders fischreiches Meer (auf dem
Felsen des Conero.
Sehenswert sind das Portal und der
Glockenturm der Pfarrkirche San Nicolò
(1765), und die ehemalige Kirche SS.
Sacramento mit einen bedeutenden Relief
aus dem 15. Jahrhundert, das eine Madonna
mit Kind darstellt. Heute ist in der Kirche
eine Taverne untergebracht. Anschließend
gelangt man zur Kirche S. Rosario, bei
deren Bau Materialien aus dem Mittelalter
wiederverwendet wurden, darunter ein
Erzengel Gabriel. Im Kircheninneren ist ein
Gemälde des Malers Pompeo Morganti aus
Fano zu sehen.
Innerhalb der historischen Stadtmauer mit
einem wuchtigen Turm und 2 mittelalterlichen Stadttoren liegt das alte Theater
Cortesi, das der Familie der ehemaligen
Feudalherren erbaut wurde.
Vor den Stadtmauern trifft man auf die schöne Villa Vetta Marina, die sich an der Stelle
eines ehemaligen Franziskanerklosters
befindet, von dem nur noch der
Glockenturm erhalten ist. Zwei hohe Ulmen
wurden angeblich von Franziskus von Assisi
Hoch auf dem Conero liegt die ursprünglich
romanische Abtei San Pietr o, sehenswert
sind die Fassade aus dem 17. Jahrhundert
und der dreischiffige Innenraum mit schönen Kapitellen.
Bei den erst kürzlich begonnen
Archäologischen Ausgrabungen “I Pini”
wurden zahlreiche, kreisförmig angelegte
Picenengräber entdeckt, darunter das reich
verzierte “Grab der Königin von Sirolo”.
Als Grabbeigabe fand man hier zwei Wagen
aus dem 6. Jh. v. Chr., deren Reste heute
Antiquarium in Numana zu sehen sind.
Von der Altstadt aus gelangt man über malerische Pfade zu den herrlichen, felsigen
Strandbuchten, die den Ort so attraktiv
machen und für die er unter anderem mit der
begehrten Blauen F ahne Eur opas ausgezeichnet wurde. Die bekanntesten Strände
heißen Sassi Neri, San Michele und Urbani,
der nach der gleichnamigen Grotte benannt
wurde. Ebenfalls lohnt sich ein Ausflug zur
Bucht Due Sor elle (Zwei Schwestern),
deren Name von den zwei Felsen herrührt,
die majestätisch vor der Küste aus dem
www.turismosirolo.it
Turismusant
Tel. e Fax +39 071 9330611
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Regionalpark Monte Conero
Tel. +39 071 9331161
Tel. +39 071 9331879
www.parcodelconero.eu
Veranstaltungen
Handwerkermarkt,
Jedem Freitag im Juli August.
Gemeindewappen ist der in dieser Gegend
häufige Seebarsch abgebildet) und ist andererseits von sanften Hügeln umgeben, in
denen Getreide, Wein (der hervorragende
Rosso Coner o) und Oliven angebaut werden. Einst lebten in den engen Gassen des
Ortskerns Handwerker und Arbeiter, deren
alteingesessene Berufe bis heute in den
Straßennamen fortleben: Vicolo dei ciabattini (Schuhmachergasse), degli armaioli
(Waffenschmiedgasse), del cerusico
(Wachsmachergasse).
Der Rundgang beginnt in der Via Italia, die
zur Piazza Vittorio Veneto führt. Von dort
öffnet sich ein herrlicher Ausblick auf
das Meer und auf seine weiche Küstenlandschaft und über die schroffen, weißen
während einer Reise im Jahre 1215
gepflanzt. Damals hatte er die Ankunft der
Heiligen Madonna von Loreto in den
Marche prophezeit, die tatsächlich 79 Jahre
später bestätigt wurde (die Weissagung war
in dem Wort Picenum verschlüsselt:
Portatur Iuxta Conerum Edicula Nazarenae
Virginis Mariae).
Besuchen Sie ebenfalls das eindrucksvolle
Teatro alle Cave (Höhlentheater) in einer
großräumigen, verlassenen Höhle, die im
Sommer unter dem Himmel des Conero
Schauplatz unvergesslicher Veranstaltungen
wird. Mit dieser Initiative wird an den
großen Theaterregisseur Franco Enriquez
erinnert, der sich zu diesem Ort sehr hingezogen fühlte.
12 13
NUMANA
“Numana a Siculis condita; ab eisdem Colonia
Ancona opposita Promontorio Cumerio…”
Plinius der Ältere, Naturalis Historia
Einwohner: 65 m ü.d.M.
Höhe: 3.293
Die historische Altstadt des Fischerdorfes Numana erhebt sich auf einem südlich vom Conero
gelegenen Hügel und bietet einen herrlichen Blick auf die untenliegenden Buchten und
Küstenabschnitte. Es hat die gleichen antiken Ursprünge wie das benachbarte Sirolo. Erste
Siedlungsspuren stammen aus der Neusteinzeit, und seit dem 8. Jh. v. Chr. war es ein wichtiger Hafen der Picenen, in welchem die Griechen ihre Waren feil baten und tauschten. Im 6.
und 5. Jahrhundert v. Chr. muss Numana wohl eine bedeutende Stadt gewesen sein, wie die
Funde von wertvollen Vasen in den reich ausgestatteten Nekropolen (auf den Hügeln zwischen den Flüsschen Molini und Fonte) beweisen, in denen mehr als 1000 Gräber entdeckt
wurden.
Der belebte Hafen von Numana an einem
Landvorsprung der süd-östlichen Ausläufer
des Conero gehörte früher zu den wichtigsten Handels- und Umschlagplätzen der
damaligen Welt, in den Hunderte von
Schiffen griechische Erzeugnisse brachten.
Nachdem die Römer das Picenengebiet
erobert hatten, war die Stadt zwar Rom
unterworfen, konnte aber ihre Bedeutung
und eine gewisse Autonomie beibehalten.
Im Jahre 558 fiel sie einem zerstörerischen
Erdbeben zum Opfer, und so schritt der
Verfall der Stadt über die Jahrhunderte
immer weiter voran bis im Jahre 1292 ein
erneutes Erdbeben für einen großen
Erdrutsch sorgte und das Meer immer mehr
Land erodierte. Dann gehörte sie
Jahrhunderte lang zur Herrschaft Anconas.
1868 erhielt Numana seinen ursprünglichen
Namen zurück, der während des Mittelalters
in Umana umgetauft worden war.
Numana strahlt einen ganz besonderen Reiz
aus, da das historische Städtchen in eine
bezaubernde Landschaft eingebettet ist, die
einerseits vom Meer, andererseits von der
umliegenden Hügellandschaft geprägt wird.
Die Gemeinde besteht aus drei Teilen: Die
Oberstadt Numana Alta an den grünen
Ausläufern des Berges, die Unterstadt
Numana Bassa mit dem geschäftigen Hafen,
dem feinen Kieselstrand und typischen
Restaurants und schließlich Marcelli, die
moderne Ortschaft an der Conero Riviera
mit ihren zahlreichen Feriendörfern und
Hotels. Dank der sauberen Strände, der hervorragenden Wasserqualität und der gut
funktionierenden Serviceleistungen für die
Touristen wurde Numana und seinem Hafen
die Blaue Fahne Europas verliehen.
Am besten beginnt man den Stadtrundgang
an der Piazza del Santuario, an der das ehemalige Rathaus von 1773, das auch als
Sommerresidenz für die Bischöfe aus
Ancona diente und die moderne
Wallfahrtskirche Crocifisso liegen. Darin
befindet sich neben mehreren Werken von
Andrea Lilli ein antikes Holzkruzifix, das
als ein Meisterwerk der byzantinischen
Kunst des 13./14. Jahrhunderts gilt und den
aus der Gegend stammenden St. Luca und
Nicodemo zugeschrieben wird.
Anschließend begibt man sich zur Piazza
Nuova mit ihrer herrlichen Aussicht, an
der von einem ehemaligen, römischen
Aquädukt noch der restaurierte Brunnen
sowie Überreste einer römischen Mauer
erhalten sind.
Man darf keinesfalls versäumen, das
Antiquarium Statale zu besichtigen, in dessen reicher Sammlung Funde beherbergt
werden, die von der Kultur der Picenen zum
römischen Zeitalter reichen. Vom
Hauptplatz aus folgt man der Via Roma .
Biegt man nach links, so gelangt man zum
Strand von Numana Alta; biegt man nach
rechts, so erreicht man über die “la
Costarella” genannte Treppe (auf der im
Sommer Kunstausstellungen stattfinden)
den Strand von Numana Bassa und den
gleichnamigen Hafen. Nach kurzer Zeit ist
man an der steil über dem Meer Piazzetta
della Torre angekommen, von der aus man
einen atemberaubenden Ausblick über den
Conero, Loreto und Porto Recanati hat. Man
erkennt die Reste eines 1928 eingestürzten
Turms, der möglicherweise Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war.
Weitere Infomationen
www.turismonumana.it
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Tel. e Fax +39 071 9330612
Von dem antiken Numana bleiben nur die Nekropole des Picenendorfes und
wenige Gebäudereste. Und alles andere? Ein Großteil liegt wahrscheinlich auf dem
Meeresgrund, wie einige Funde in der Nähe des Hafens von vermuten lassen.
In Ufernähe kamen bedeutende Skulpturen zum Vorschein, wie z. B. der Kopf des
Kriegers, der in Ancona im Archäologischen Museum ausgestellt ist.
Manche Fischer behaupten, bei besonders klarem Wasser versunkene Mauern und
Säulen erkannt zu haben, andere wiederum berufen sich auf die Legende, dass man
in Sturmnächten das Läuten der versunkenen Glocken hören könne.
Die Überlieferungen berichten von einer Königin, die von Numana la superba
(dem stolzen Numana) nicht gebührend aufgenommen worden war.
Sie ließ die Stadt zerstören und die Überreste ins Meer werfen. Es ist jedoch
geschichtlich nachweisbar, dass die Zerstörung der antiken Siedlung durch Erdund Seebeben ausgelöst wurde, welche diese Gegend im Jahre 558 und 1292
heimsuchten.
Veranstaltungen
Frühjahrsmesse, Ende März;
Kunsthandwerks- und
Antiquitätenmarkt und sammeln, end August; Preis der
“Stadt Numana”, 2. August;
König Christus Prozession,
den letzten sonntag in
Oktober.
14 15
Sirolo (AN)
Falconara Marittima (AN)
Numana (AN)
Marina di Montemarciano (AN)
Montignano, Senigallia (AN)
Riviera del Conero (AN)
Sirolo (AN)
CIVITANOVA ALTA
CIVITANOVA MARCHE
“Sonne, Sonne! Ach wie sehr blendete die Sonne! Alles flimmerte, als
ich in dem Dorf eintr af: Das Meer war ein gr oßes, silbernes Band,
der Himmel war ein unendlic hes Läc heln auf meinem Haupt, ein
unendliches, blaues Streicheln für diesen Blic k, der zum er sten Mal
verstand, was Schönheit bedeutete…”
Sibilla Aleramo, Una donna, 1906
Einwohner: 3/155 m ü.d.M.
Höhe: 38.299
Civitanova Marche ist ein wunderbares Beispiel für die Verbindung des Ortes am Meer zur
Oberstadt. Es hat seine Ursprünge in dem römischen Cluana und wurde Ripa oder Castello
San Marone genannt, so wie der Stadtpatron. Die Stadt besteht aus 2 verschiedenen, getrennten Ortskernen: Die Oberstadt, bei der es sich um eine mittelalterliche Festung handelt, und
die Küstengegend. Die römische Stadt Cluana wurde wohl bereits im 9. Jahrhundert v. Chr.
von den Picenen gegründet und lag an der linken Uferseite des Flusses Chienti, wie zahlreiche archäologische Funde belegen.
Leider fiel es während des Zerfalls des römischen Reiches den Invasionen der Barbaren zum
Opfer. Die Überlebenden brachten sich auf einem hochgelegenen Hügel in Sicherheit, dem
ehemaligen Cluentensis Vicus, aus dem dann “Civitas No va”, die Neustadt, oder besser
Civitanova, wurde. Der Vicus hielt den Invasionen im Jahre 408 und 413 stand, wurde aber
während der folgenden Kriege zwischen Goten, Langobarden und Byzantinern geplündert
und großenteils zerstört.
Im Lauf der Jahrhunderte gehörte die Gemeinde zu verschiedenen Besitztümern: zur Kirche,
zur Familie Da Varano aus Camerino, zu den Malatesta, den Sforza und den Visconti, und
sogar zur Familie Cesarini aus Rom. Unter der Herrschaft der Sforza veränderte die Oberstadt
ihr Gesicht: im Jahre 1440 wurde eine neue Stadtmauer mit den vier Wehrtürmen Porta
Girone, Porta Mercato bzw. del Ponte, Porta
Sant’Angelo bzw. Marina, Porta Zoppa bzw.
San Paolo errichtet. Ebenso wurde um das
Jahr 1475 eine Festungsanlage fertiggestellt,
um den Hafen vor den häufigen Überfällen
durch Seeräuber, und somit den örtlichen
Handel zu schützen. 1551 fiel die Ortschaft
von Papst Julius III. an den römischen
Adelsmann Giuliano Cesarini; Papst Sixtus
V. wandelte die Grafschaft der Cesarini 1585
in ein Herzogtum um, das seit 1673, nach
der Hochzeit von Livia Cesarini mit
Federico III. Sforza, den Namen CesariniSforza trug. Diese Jahre bedeuteten für die
Stadt eine erneute Blüte und städtebauliche
Veränderungen: eine neue Stadtmauer, der
Residenzpalast und ein Ratsherrensitz.
In den folgenden Jahrhunderten spiegelten
sich die Ereignisse der nationalen
Geschichte wieder, aber das Verhältnis zwischen Civitanova Alta (dem ehemaligen
Verwaltungssitz) und Porto Civitanova verschlechterte sich zusehends, bis es schließlich im Jahre 1913 zum Bruch kam. Seit
1938 bilden die beiden Städte wieder eine
gemeinsame Gemeinde, die den Namen
Gebäude des Architekten Prosperi, in dem
ein Portal aus dem Jahre 1480 mit eingearbeitet wurde, das früher zum Palazzo
Cantucci gehörte. Das Theater wurde von
dem berühmten, aus Civitanova stammenden Tänzer und Choreographen Enrico
Cecchetti eingeweiht. Unweit der zentral
gelegenen Piazza della Libertà , stößt man
auf den Herzogspalast Cesarini Sforza. Das
im 13. Jahrhundert erbaute Gebäude wurde
im 16. Jahrhundert erweitert, in dem man
üppige Fresken von Pellegrino Tibaldi
bewundern kann. Auch die entweihte Kirche
San Francesco aus dem 13. Jahrhundert mit
ihrem romanischen Portal und dem von
Marino di Marco Cedrino entworfenen
Campanile ist einen Besuch wert.
Bei einem Spaziergang durch die Gassen
stößt man auf zahlreiche Adelshäuser:
Palazzo Sabatucci , Palazzo Ricci, Palazzo
Centofiorini, das Wohnhaus des Tänzers
Enrico Cecchetti und das Geburtshaus des
großen Dichters und Übersetzers der Äneis
Annibal Caro, in dem heute die Städtische
Pinakothek “M. Moretti” mit Werken Carrà,
Morandi, De Chirico, Guttuso und Ligabue
sches Gebäude, das heute Sitz der
Städtischen Bibliothek und des Theaters “E.
Cecchetti” ist. Die ursprünglich romanische
Kirche San Marone wurde gegen Ende des
19. Jahrhunderts grundlegend verändert. Sie
befindet sich im gleichnamigen Stadtteil, der
schon von den Römern besiedelt war, wie
zahlreiche archäologische Funde belegen. In
der touristisch gut organisierten und stark
besuchten Hafengegend spielt sich auch das
wirtschaftliche Leben der Fischerei, des
Handels, des Handwerks und der Industrie
der Stadt ab. Im Sommer legen hier große,
schnelle Katamarane nach Kroatien ab.
Außerdem ist Civitanova vor allem für seine
vielen Firmen und Marchenoutlets im
Bereich der Schuhherstellung bekannt.
Die Stadt bietet verschiedene Sportanlagen,
in denen man alle möglichen Sportarten, von
Golf über Reiten bis zum Segeln, betreiben
kann. Und nicht zuletzt zieht es viele
Besucher wegen seiner kulinarischen
Spezialitäten nach Civitanova, versuchen Sie
z.B. den Brodetto oder “lo pulentò co’ li
furbi e l’abbiti”, das heißt Polenta mit einer
Soße aus Tintenfischen und Mangold.
www.civitanovamarche.info
Tel. +39 0733 822213
www.comune.civitanova.mc.it
Centro IAT
[email protected]
Tel. +39 0733 813967
Fax +39 0733 815027
Veranstaltungen
Civitanova Marche trägt.
Am besten beginnt man mit dem Rundgang
durch Civitanova Alta
mit einer
Besichtigung der Burgmauern mit ihren 4
Wehrtürmen, darunter die Porta Marina aus
dem 15. Jahrhundert, in deren Inneren eine
Zypresse wächst. Sehenswert sind außerdem
der Palazzo della Dele gazione von 1867, in
dem das Städtische Geschichtsarchiv untergebracht ist. Ganz in der Nähe liegt die
Kirche San P aolo Apostolo, in der ein
Taufbecken aus dem 15. Jahrhundert und
interessante Malereien zu sehen sind, unter
anderem Kreuzigung von Durante Nobili aus
Caldarola. Dann trifft man auf die romanische Kirche Sant’Agostino. Der Innenraum
wurde zwar barockisiert, aber den Eingang
ziert noch das originale Portal. Im Sommer
finden in dem Kirchlein zahlreiche, gut
besuchte Konzerte und Kunstausstellungen
statt. Sehenswert ist auch das Theater
Annibal Caro, ein elegantes 1872 errichtetes
Domus Antiqua, Juni und
November; Karneval in
Civitanova, Februar;
Antiquitäten- und
Kunsthandwerkermarkt, jeden
vierten Sonntag des Monats,
außer Juli und August;
Regatte Italian Cup, Regatten
in Civitanova Marche, Juli;
“Lo Vattajò”, Ende Juli;
Kunstahndwerkerausstellung
und -markt, jeden Samstag im
Juli und August; Fischfest,
August; Feuerwerk über dem
Meer, 14. August; Cartacanta,
Nationaler Markt und
Ausstellung, October;
Civitanova Danza, Juli, wichtige Veranstaltung, die Stadt
organisiert für diese Disziplin
wichtige Veranstaltungen
während des ganzen Jahres;
Kunst in Civitanova, JuliAugust; Theatersaison des
Rossini- und A.-CaroTheaters.
untergebracht ist.
Sehenswert sind außerdem der historische,
im Jugendstil errichtete Trambahnhof (1900)
und zwei interessante Sammlungen: das
Museum für Volkskunst und Traditionen, in
dem zahlreiche Gegenstände aus dem bäuerlichen Alltag der Marche ausgestellt sind,
und das einzigartige Museo Storico del
Trotto.
Civitanova Marche erstreckt sich rund um
die Festung und auf den Überresten der
römischen Siedlung Cluana. Beeindruckend
erhebt sich der 1862 erbaute Palazzo
Cesarini Sforza , das heutige Rathaus.
Besuchen Sie die Öffentlichen Gärten , die
Jugendstilvillen des Lido Cluana und die
Fischersiedlungen. Der Norden der Stadt
wird durch die mächtigen Bäume der Viale
Vittorio Veneto geprägt, in der sich die ehemalige Ville Balilla befindet. Es handelt sich
dabei um ein interessantes, 1933 von
Adalberto Libera entworfenes, rationalisti18 19
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften
Die Badeorte Porto Recanati und Porto Potenza Picena haben eine besondere Geschichte. Beide Orte
waren ursprünglich nur Anlegeplätze der recht weit vom Meer gelegenen, bedeutenden Gemeinden
Recanati und Potenza Picena und sind Beispiele dafür, wie sich die Menschen aus dem Hinterland der
Marche immer mehr der Küste zuwendeten.
Etwa 13 Kilometer trennen das malerische Städtchen Recanati, in dem alles an den berühmten Dichter
Giacomo Leopardi erinnert, von den langezogenen Stränden (8 km) in Porto Recanati , der auch als
Treffpunkt an der Rivier a gilt. Der historische Ortskern erstreckt sich rund um die Burg Svevo aus dem
15. Jahrhundert. Heute handelt es sich um eine Stadt von beachtlicher Größe mit zahlreichen Hotels, grünen Pinienhainen und hübschen Gässchen. Der Besucher kann sich sowohl an den kulinarischen
Spezialitäten wie dem brodetto, als auch an einem reichen, kulturellen Angebot erfreuen, die Porto
Recanati zu einem so beliebten Badeort machen.
Porto Potenza Picena ist ein Ortsteil der etwa 8 km entfernten, an Kirchen, Herrenhäusern und alten
Traditionen (wie z.B. der Damast- und Brokatstoffproduktion der Schmerzens-Schwestern) reichen Stadt
Potenza Picena . Das ruhige Seebad ist ein idealer Ort für Segelfreunde und Wassersportbegeisterte.
Interessant sind die umliegenden Salzseen und die Villa Buonaccorsi aus dem 18. Jh. mit einem herrlichen italienischen Garten mit Brunnen, Wasserspielen und kleinen Seen und Teichen.
Recanati (MC)
Potenza Picena (MC)
Civitanova Alta (MC)
Potenza Picena (MC)
Porto Recanati (MC)
Porto Recanati (MC)
TORRE DI PALME
(FERMO)
“Das Meer wirkt ber eits östlic h. Der aus Süd-Ost wehende Wind
kommt direkt aus Griec henland, überall saugt man die Düfte dieses
antiken Landes ein. Der Ostwind bläht die flatternden Se
gel der
Fischkutter auf: sie sind gelb oder rot, oft von dunklen Streifen durchzogen, und ihr e F arben wirk en auf dieser Lapislazuli-Ebene noc h
lebendiger und intensiver...”
Gabriel Faure, Italienische Pilgerreisen
Einwohner: 120 m ü.d.M.
Höhe: 303
Torre di Palme ist ein malerischer kleiner Ort und gleicht einer Panoramaterrasse auf einer
Anhöhe, von der aus man die untenliegende Küste und das Meer überblickt. Er gehört zu
den Burgen in der Gegend um Fermo, die je nach ihrer geographischen Lage in maritime,
mittlere und hoch gelegene Burgen aufgeteilt waren. Die maritimen Festungen erheben sich
in unmittelbarer Meeresnähe auf einer Anhöhe, die direkt zur Küste abfällt. Ihr Kern ist normalerweise von einer Wehrmauer umgeben, innerhalb derer einer Ost-West-Achse verläuft,
die an den beiden Stadttoren “da Sole” (sonnenzugewandt) und “da Bora” (sonnenabgewandt) endet.
Der Ort wurde im Mittelalter als Festung zum Schutz des antiken römischen Hafens Palma
gegründet, um ihn vor den häufigen seeräuberischen Angriffen zu verteidigen. Palma befand
sich wahrscheinlich auf einem Hügel südlich des Flusses Ete, an dessen Mündung der
Hafen lag.
Der Küstenstreifen zwischen den Flüssen Tesino und Chienti wird auf alten Landkarten
“Agro Palmense” genannt, das antike Palma heißt Agro Piceno. Es handelte sich hierbei um
einen bedeutenden Hafen, von dem schon der lateinische Schriftsteller Plinius der Ältere
berichtete und sich vor allem auf die Herstellung eines noblen Weines, den Palmense,
bezieht, von dem das ganze Imperium
spricht.
Torre di Palme war aber nicht nur eine
wehrhafte Festigungsanlage, sondern hat
auch religiöse Ursprünge, die auf die
Augustiner zurückgehen. Ein Großteil des
alten Ortskerns wurde nämlich von augusti-
Gegend typischen roten Ton errichtet.
Im Inneren befinden sich ein Gemälde von
Vincenzo Pagani (1578) und ein bedeutendes Polyptychon von Vittore Crivelli, das
1972 entwendet, kurze Zeit später aber wiedergefunden wurde (mit Ausnahme dreier
Felder der Predelle).
nischen Einsiedlermönchen erbaut.
Die kleine Gemeinde wollt ihre
Unabhängigkeit um jeden Preis bewahren
und musste somit oftmals lange Kämpfe
mit Fermo austragen. 1861 hatte die
Unabhängigkeit schließlich ein Ende, die
Gemeinde wurde Ortsteil von Porto San
Giorgio und gehört seit 1878 zu Fermo.
Torre di Palme besticht durch seine intakte
historische Altstadt, die dank der Erhaltung
nahezu aller Gebäude des Mittelalters und
der Renaissance zu einer der interessantesten der ganzen Region zählt.
Die auf einem Felsen thronende, nahezu
perfekt erhaltene, mittelalterliche Altstadt
von Torre di Palme wird von der Via Piave
von West nach Ost durchzogen. Folgt man
dieser Gasse, so kommt man an den wichtigsten Gebäuden des kleinen Ortes vorbei
und erhascht durch die mit Geranien
gesäumten Gässchen immer wieder herrliche Ausblicke auf des Meer und die umliegende Hügellandschaft.
Beginnen Sie ihren Rundgang in der aus
dem Jahr 1000 stammenden Kirche San
Giovanni mit ihren hängenden Bögen und
ihren Fresken aus dem 15. Jahrhundert.
Weiter geht es zum Palazzo Priorale, dem
ehemaligen Ratsherrensitz, mit seiner schönen Fassade und einem kleinen
Glockenturm. Anschließend gelangen wir
zur gotischen Augustinerkirche (früher
Einsiedlerkirche genannt) mit Kloster. Die
Giebelfassade, die Fensterrosette und das
gotische Portal wurden mit dem für die
Es befindet sich noch heute in seinem originalen, geschnitzten Holzrahmen und
besticht durch seine leuchtenden
Lackfarben, die durch das Gold im
Hintergrund noch besser zur Geltung kommen. Folgt man dem Corso gelangt man
zur Kirche S. Maria a Mar e aus dem 12.
Jahrhundert. Die aus Stein und Ton errichtete Kirche hat einen hübschen, mit verschnörkelten Bögen verzierten Campanile
und einen interessanten, dreischiffigen
Innenraum mit erhöhtem Presbyterium und
im byzantinischen Stil gehalten Fresken
aus dem 14. Jahrhundert.
Links der Kirche befindet sich in einem
kleinen Garten eine Brunnenbrüstung, die
einst als Baptisterium verwendet wurde.
Gegenüber der Kirche befindet sich das
romanische Oratorium San Rocco aus dem
12. Jahrhundert, auf dessen Portal das
Wappen von Torre di Palme zu sehen ist.
Die Hauptstraße endet an der Piazza
Belvedere, von wo aus man einen herrlichen Blick auf das Meer und die Küste hat.
Der Ort ist in die dichte Vegetation des
unter Naturschutz stehenden Wald
Boschetto di Cugnolo eingebettet, in der
für die mediterrane Macchia typische
Pflanzen wachsen. Die Gegend ist ein
beliebtes Ausflugsziel, nicht zuletzt wegen
der malerischen Grotta de gli Amanti, der
Höhle der Verliebten, die Schauplatz der
tragischen Liebe zwischen Antonio und
Laurina war. Das junge Liebespaar stürzte
sich vom Fosso di San Filippo in den Tod.
In der Nähe befindet sich auch die in einen
grünen Park eingebettete Kuranstalt Fonti
di Palme. Dort verwendet man das Wasser
Palmense del Piceno , ein alkalisches,
natronhaltiges Mineralwasser, das man zur
Heilung von Stoffwechselkrankheiten verwendet.
www.fermo.net
Centro IAT
[email protected]
Tel. +39 0734 228738
Fax +39 0734 228325
Veranstaltungen
Typische Spezialitäten,
Ausstellung typischer
Erzeugnisse, März, in Fermo;
Frühjahrsfest, März-Mai, in
Fermo; Handwerks- und
Antiquitätenausstellung,
Juli und August,
immer donnerstags in Fermo;
Palio dell’Assunta,
Ritterturnier mit festlichem,
historischem Umzug Corteo
della Cavalcata, 15. August
in Fermo; Restaurations- und
Antiquitätenausstellung,
Dezember, in Fermo;
Ausstellung von antikem
Schmuck und Uhren,
Dezember, in Fermo;
Opern- und Theatersaison des
Theaters aus L´Aquila,
ganzjährig, in Fermo.
22 23
CUPRA ALTA
CUPRA MARITTIMA
“Hier ist alles klar, durchsichtig, sicher: Dieser Ort ist ein Buc h, das
jedermann lesen un dauf einen Blic k verstehen kann…ein präziser
Ort, poetisc h und r ational, harmonisc h, ohne Übertr eibungen und
Einschnitte, ohne Falschheiten und ohne Lügen …”
Giovanni Bucci, Il Mio Paese, 1986
Einwohner: 4/112 m ü.d.M.
Höhe: 5.017
Die Ursprünge von Cupra gehen bis in antike Zeiten zurück, wie zahlreiche Funde aus den
Nekropolen der Eisenzeit (7. bis 5. Jahrhundert v. Chr.) belegen. In den 400 Gräbern wurden Wagen, Waffen, Schmuck und geheimnisvolle, große Bronzeringe gefunden, über deren
Bedeutung sich die Archäologen immer noch nicht im klaren sind.
Es handelte sich um eine wichtige Kultstätte der Piceni Cuprenses, an der ein der Göttin
Cupra geweihter Tempel stand. Funde belegen, dass sich der Tempel dieser etruskisch-sabinischen Göttin wohl auf dem Hügel Morganti befand.
Die antike Stadt lag auf dem Hügel
Agnesia, nördlich der heutigen Stadt, und
erstreckte sich etwa über zwei
Quadratmeilen. In diesem Bereich befinden
sich die Überreste des sogenannten
Cäsarentempels und Reste römischer
Mauern und Hafenanlagen. Nach dem
Verwaltungskrieg
wurde
es
zum
Municipium und trug den Namen Iulia
Cuprensis. Mit der Ankunft neuer
Legionäre, die das Land bestellten, erlebte
das Dorf eine Blütezeit und wuchs zu einer
Stadt heran. Man errichtete die robuste
Wehrmauer um Forum, Kapitol, Therme,
Theater und Amphitheater zu schützen.
Ebenso entstanden neue Straßen, Plätze,
Aquädukte, ein Abwassersystem, Basilika
und Kurie.
Während der barbarischen Invasion fiel die
Stadt 554 einer von Leutari angeführten
Plünderung zum Opfer und wurde im 9. Jh.
gänzlich zerstört. Der Wiederaufbau von
Castrum Maranum, heute Marano erfolgte
im Mittelalter.
Sant’Andrea und Roccabianca entstanden
nach dem gängigen Schema der befestigten
Burganlagen auf benachbarten Anhöhen,
um den Bewohnern der Gegend vor den
Angriffen durch Franken, Langobarden,
Byzantiner und Sarazenen Zuflucht geben
zu können.
Marano war seit dem 11. Jahrhundert eine
freie Gemeinde, und dank der
Handelsbeziehungen nach Venedig,
Chioggia, Ragusa, Sebenico und Durazzo
hatte es einen blühenden Hafen. Später
gehörte es zum Besitztum verschiedener
Adelsfamilien, darunter war auch
Francesco Sforza. Einer der Gefolgsleute
Garibaldi, G. Possenti, stammte aus
Marano. Er sorgte dafür, dass im Jahre
1862 der Ortskern ans Meer verlegt wurde
und die Stadt wieder ihren antiken Namen
erhielt.
Cupra Marittima ist in städtebaulicher
Hinsicht einzigartig angelegt, denn im
Unterschied zu anderen Küstenorten haben
sich die römische, die mittelalterliche und
die neue Stadt auf unterschiedlichen
Gebieten ausgedehnt. Wie Überreste der
Stadtmauer und Funde wie Mauersteine,
Ziegel, Vasen und Überreste des Kapitols
beweisen, befand sich das römische Cupra
im Hügelland im Verwaltungsgebiet La
Civita.
Das mittelalterliche Marano mit
seinen Türmen, Gassen und antiken
Herrenhäusern liegt noch heute auf einer
Anhöhe direkt über dem Meer. Der moderne Badeort hingegen, der bereits mehrmals
mit der begehrten Blauen F ahne Eur opas
ausgezeichnet wurde, erstreckt sich zwischen den Mündungen der Flüsse
Menocchia und Tesino. Er ist von zahlreichen Hotels, hübschen Villen von Anfang
des 20. Jahrhunderts (darunter die neugotische Villa Cellini ), und der attraktiven
Strandpromenade geprägt, die mit Palmen
und Oleandern den langen, feinen
Sandstrand säumt.
Die Besichtigung beginnt an der von
Giuseppe Sacconi entworfenen Piazza
della Libertà, an der das San Basso geweihte, 1887 errichtete Kollegium besonders ins
Auge sticht. Die imposante Fassade erhebt
sich am Ende zweier malerischer
Freitreppen. Im Inneren kann man ein
Triptychon von Vittore Crivelli bewundern,
das eine Madonna mit Kind und den heiligen Sebastian und Bassus darstellt, in der
Sakristei ist ein Heiliger Michael mit dem
Drachen aus dem 13. Jahrhundert zu sehen.
Ganz in der Nähe führt eine piniengesäumte Straße hinauf nach Cupra Alta oder
Marano, dem malerischen Herzen der kleinen Stadt, von dem aus man eine herrliche
Aussicht über das Meer und die palmengesäumte Riviera hat. Wunderschön anzusehen sind die blumengeschmückten Balkone
in den Gassen und die alten Kirchlein
Chiese dell’Annunziata und Suffragio. Die
im 15. Jahrhundert von Francesco Sforza
errichteten Mauern mit ihren rechteckigen
Türmen und den Stadttoren Rocca, della
Marina und San Rocco sind fast vollständig
erhalten geblieben und sind zwischen
Pinien und Palmen leicht auszumachen.
Man steigt dann zum ältesten Stadtteil hinauf, wo sich die Kirche Santa Maria in
Castello aus dem Jahre 1330 befindet. Ein
kleiner Campanile erhebt sich über der
rechteckigen Fassade mit dem romanischen
Portal, das aus zwei Doppelbögen besteht.
Im Inneren sind verschiedene Fresken aus
dem 14. bis 16. Jahrhundert zu sehen. Dann
setzt man seinen Weg fort und gelangt
schließlich zur Burg, die in einem
Pinienhain liegt.
Etwa 500 m weiter südlich (circa 500 m)
zweigt von der Landstraße eine kleinere
Straße zum Hügel Sant’Andrea ab, die
durch die Pinienwälder “della Rocca” oder
“dei Pignotti” führt. Oben angelangt, stößt
man auf die Ruinen der Burg Sant’Andrea,
einer alten Festung aus dem 13.
Jahrhundert, die ebenfalls zur Verteidigung
der Küste diente. Wir empfehlen Ihnen,
etwa 9 km auf der Panoramastraße
Richtung Süden weiterzufahren, die zur
gotischen Kirche Santa Maria della
Petrella führt. Bewundern Sie die üppigen
Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert
und die besonderen, antiken Inschriften.
Ein besonderer Anziehungspunkt der Stadt
ist der Archäologische Park von di Cupr a
Maritima in Colle di Civita (und im angrenzenden Colle di San Basso oder Morganti),
etwa 1500 Meter nördlich des
Wohngebiets. Hier erkennt man noch teilweise den Grundriss der römischen Stadt
und Reste des Tempels, der der Göttin
Cupra geweiht war. Bei den Ausgrabungen
kamen zahlreiche Funde zutage, die heute
im Heimatmuseum (Museo Territoriale) zu
sehen sind, das vor kurzem in den Palazzo
Cipolletti in Marano umgezogen ist.
Besuchen Sie außerdem das Museo
Malacologico, in dem sie mit mehr als
700.000 Exemplaren eine der bedeutendsten Muschelsammlungen der Welt sehen
können.
Naturfreunde können auf dem Radweg von
Cupra Marittima nach Grottammare fahren,
der 3 km zwischen Palmen und Oleandern
am Meer entlang führt.
www.comune.cupra-marittima.ap.it
Centro IAT
[email protected]
Tel. e Fax +39 0735 779193
Veranstaltungen
San Basso Fest, Ostermontag;
Maimesse, letzter Maisonntag;
Wettbewerb –Nationale
Ausstellung zeitgenössischer
Kunst und “Cupra Preis”,
Juli; TAU, Teatri Antichi Uniti,
Ende Juli;
Scena Picena, Theaterstücke,
Juli-August;
Venusmuschelfest, August
(die Stadt ist als wichtigster
Fischereihafen der Adria für
Venusmuscheln bekannt);
Cupra Musica Festival,
September.
24 25
GROTTAMMARE ALTA
GROTTAMMARE
“Das blaue Meer, die sanften grünen Hügel, das milde Klima und der
Duft der Blumen und Orangen sind ein Gedicht, das der himmlischen
Harmonie der Klänge entspricht …”
Franz Liszt, Grottammare, 1868
Einwohner: 4/126 m ü.d.M.
Höhe: 14.278
Grottammare blickt auf die Adriaküste und umfängt den Besucher mit seinen grünen
Pinienhainen und Palmen, seinen herrlichen Orangenbäumen und Oleandern, seinen goldfarbenen Stränden und mit kristallklarem Wasser. Die Gründe für die große Beliebtheit des Ortes
sind neben einem gut funktionierenden Service das saubere Meer, der feine Sandstrand, eine
malerische Altstadt und eine üppige Vegetation, die von Orangenbäumen durchsetzt ist. Der
Orangenbaum ist in Grottammare eine Pflanze mit so langer Tradition, dass er sich sogar im
Stadtwappen neben dem Leuchtturm verewigt hat, der an den einstigen Stadthafen erinnert.
Grottammare wurde bereits im 15. Jh. aufgrund seiner landschaftlichen Reize von dem
Humanisten Flavio Biondo hoch gelobt und wurde ab dem 16. Jahrhundert zu einem bedeutenden Erholungsort mit Thermen, den wichtige Persönlichkeiten wie Kardinäle und
Erzbischöfe, darunter Kardinal Decio Azzolino, aufzusuchen pflegten. Im 19. Jahrhundert wird
die Stadt von bekannten Ärzten für Patienten empfohlen, die Haut-und
Atemwegserkrankungen auskurieren sollten. Im Sommer 1827 hielten sich Girolamo
Bonaparte (Napoleons jüngerer Bruder Napoleone) und seine Frau Catharina zu Gast bei
Gräfin Azzolino auf, und im Sommer 1868 verbrachte der Komponist Franz Liszt seine Ferien
als Gast bei Graf Salvi-Fenili. Die Geschichte von Grottammare reicht zurück bis zu Umbrern
und Picenen, wie reiche Grabbeigaben aus dem 9. bis 4. Jahrhundert v. Chr. in einer großen
Nekropole in Küstennähe bezeugen. Grottammare wird erstmals im 7. Jh. urkundlich erwähnt,
und im 8. Jh. ließen sich Mönche in der heute noch erhaltenen Kirche San Martino nieder.
Die Burg wurde wohl zwischen dem 9. und
10. Jh. errichtet, leider sind von ihr nur noch
Ruinen auf einer Anhöhe über dem Ort
erhalten. Zu dieser Zeit war die Autonomie
der Gemeinde von der Blüte des Hafens
abhängig, der nördlich des heutigen
Wohngebiets lag. Er wird in einem
Dokument von 1259 erwähnt, mit dem
Manfredi die Burg Grottammare, “cum suo
porto”, an die Gemeinde Fermo übergibt.
Fermo war stets besonders an Grottammare
interessiert, nicht zuletzt aufgrund seiner privilegierten geographischen Lage und der
Geschäftstüchtigkeit seiner Bewohner.
Nachdem Grottammare also Teil des
Besitztums von Fermo geworden war, erlitt
es dasselbe Schicksal wie so viele andere
Orte Italiens: das Leben war geprägt von
kriegerischen Auseinandersetzungen und
seeräuberischen Überfällen türkischer
Piraten, die in dieser Gegend besonders
gefürchtet waren. Eben aus diesem Grunde
erweiterte man im Jahre 1299 den Hafen und
war durch eine Wehrmauer geschützt.
Dennoch gelang es dem Piratenanführer
Dulcigno 1525, sie zu überfallen. Nach diesem Ereignis baute man eine neue
Stadtmauer ganz um die Stadt herum. Die
Türme und Tore wurden verstärkt und ein so
genannter Schlachtenturm hinzugefügt, von
dem aus man gezielt Kanonen abfeuern
konnte.
Lange Zeit erlebte die Stadt dank des florierenden Hafens eine Blüte, und so wurde sie
1643 sogar als Verwaltungssitz zur Kontrolle
aller an- und ablegenden Schiffe an den
Stränden von San Benedetto, Cupra und
Pedaso auserwählt.
Obwohl die Geschichte von Grottammare
immer vom Kirchenstaat abhing, kämpfte
die Stadt aktiv für die Einheit Italiens:
Garibaldi hielt sich hier von 1848-49 auf und
im Jahre 1860 verbündeten sich
Grottammare und andere benachbarte Orte,
um das Heer des Kirchenstaates besiegen zu
können. Die Ereignisse dieser Tage sind
heute noch in der Erinnerung der Einwohner
lebendig: Vittorio Emanuele II. hielt sich 5
Tage lang in der Stadt auf und empfing am
12. Oktober 1860 im Palazzo Laureati die
süditalienische Delegation, die ihm die formale Unterstützung des Königreiches beider
Sizilien zusagte. Gegen Ende des 18.
Jahrhunderts wanderten immer mehr Leute
aus dem Hinterland an die Küste ab. 1779
fertigte der Architekt Augustoni ein neues
städtebauliches Konzept mit einem rasterförmigen Straßennetz und rechteckigen
Bebauungsblöcken an, anhand dessen man
die Stadt in den folgenden Jahre ausbaute.
Da sich das Meer immer weiter zurückzog,
konnte man an dem neu gewonnen Land
üppige Pinienwälder anpflanzen und Anfang
des 20. Jahrhunderts die zahlreichen, hübschen Jugendstilvillen errichten, die noch
heute die bei Spaziergängern beliebte, mit
Palmen und Oleandern geschmückte
Strandpromenade zieren. (nennenswert ist
z.B. die Villa Matricardi mit ihren Majoliken
und ihrem bemalten Türmchen).
In den 30er Jahren begann man mit
der Errichtung von Freizeit-und
Unterhaltungseinrichtungen: Tennisplätze,
Vereine, Kinos und schließlich der Kursaal,
dem unvergesslichen Tanzsaal, der Jahre
lang Schauplatz der exklusivsten
Veranstaltungen an adriatischen Riviera war
und der auch heute noch ein umfassendes
kulturelles Angebot liefert. Dank der gut
funktionierenden Serviceleistungen und der
ausgesprochen guten Wasserqualität wird
der Stadt seit Jahren die begehrte Blaue
Fahne Europas verliehen.
Eine kleine Straße führt durch grüne Wiesen
und Gärten in die Oberstadt nach
Grottammare Alta, die steil über dem Meer
thront. Hier befindet sich die Villa des
Kardinals Decio Azzolino aus dem 16.
Jahrhundert, in der sich auch Christina von
Schweden aufhielt. Zwischen rustikalen
Häusern und engen Gassen stechen
der Schlachtenturm und die Kirche
Sant’Agostino aus dem 16. Jahrhundert hervor, in der eine Barmherzige Madonna von
Vincenzo Pagani (1577) zu sehen ist. An der
nahegelegenen Piazzetta Peretti aus hat man
vom Balkon des historischen Theaters
dell’Arancio aus eine herrliche Aussicht auf
die Küste und auf das Meer. Sehenswert sind
außerdem der Uhrenturm und die hübsche
Kirche Santa Lucia (1597), die Camilla
Peretti zum Andenken an ihren hier geborenen Bruder Sixtus V. (Felice Peretti) errichten ließ. Die architektonischen Formen der
Kirche erinnern noch an den Baumeister
Domenico Fontana. Bemerkenswert ist vor
allem das Kircheninnere mit seiner hohen
Kuppel und den vier tragenden Säulen. Im
obersten Teil der Stadt findet man noch
Überreste der Burg aus dem 14. Jahrhundert.
In der Kirche San Giovanni Battista, die von
Pietro Maggi restrukturiert wurde, befindet
sich heute das Sixtinische Museum, das zahlreiche Gemälde ausstellt, die mit dem aus
den Marche stammenden Sixtus V. zu tun
haben. Auch Pericle Fazzini, “der
Bildhauers des Windes”, wie ihn Ungaretti
passend genannt hat, stammt aus
Grottammare. Werke von ihm sind im
Fazzini Museum und überall in der Stadt zu
sehen. Auch ein Besuch der romanischen
Kirche San Martino ist empfehlenswert, sie
liegt etwa 1 km südlich von Grottammare
Bassa. In der dreischiffigen Kirche ist ein
Grabstein aus römischer Zeit erhalten, der an
die Erneuerung des Cupratempels durch
Kaiser Hadrian erinnert. Möglicherweise
stammen Mauerreste vor und unter der
Kirche von diesem Tempel. Von diesen
Ruinen, die man “Cruptae ad mare” nannte,
stammt auch der Name des späteren
Grottammare. In der Nähe befindet sich
schließlich das Königinnenbad, eine große,
runde römische Zisterne.
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Tel. e Fax +39 0735 631087
Veranstaltungen
Jugendtheatertage,
Februar-März; Kabarett
amore mio, Nationales
Komikfest, Juli-August;
Operettenfestival,
August; Vivalastradaviva,
Straßentheater “Scena
Picena”, August; Handwerksund Antiquitätenmarkt, Juli August, immer montags.
26 27
SAN BENEDETTO DEL TRONTO
“Die Boote von San Benedetto erinnern an Homers Schiffe: sie werden
gesteuert, wie man Boote damals steuerte, mit den gleichen Manövern
und Anstrengungen, um an- oder ablegen zu können.
Auch hier beobachtet man zuerst den Himmel, bevor man ablegt; auch
hier, wie zu Zeiten des Odysseus, erzählen die bunten Segel mit ihren
Symbolen von Griechenland und östlichen Kulturen …”
Adolfo De Carolis, in Rivista Marchigiana Illustrata, 1906
Einwohner: 6/283 m ü.d.M.
Höhe: 45.054
Es heißt, dass die Gründung der Stadt auf den Fund eines römischen Soldaten namens
Benedetto zurückgeht, der im 4. Jh. sein Leben lassen musste, weil er offen erklärte, dem
christlichen Glauben anzugehören. Um sein Grab entstanden dann die ersten Häuser des historischen Ortes. Die Archäologen gehen jedoch von einer anderen Version aus: einige Funde
rechts des Flusses Albula belegen, dass diese Gegend schon früher besiedelt war. Zum einen
existierte die römische Stadt Alba Picena und zum anderen eine schon im 9. Jh. v. Chr. gegründete Siedlung, aus der die römische Stadt Truentum entstand, von der uns Plinius der Ältere
im 1. Jh. n. Chr. berichtet.
NTO
Die erste urkundliche Erwähnung stammt
aus dem Jahre 998. Im Jahre 1211 fiel der
Ort mit den Ländereien von Tronto bis nach
Potenza von Otto IV an Fermo. 1245 teilte
Kaiser Friedrich II der Stadt Ascoli den
Küstenabschnitt zwischen den Flüssen
Ragnola und Tronto zu, damit sie dort einen
befestigten Hafen errichten sollte. Somit
begannen die langen, bitteren Kämpfe zwischen Fermo und Ascoli. Die durch die
Machtkämpfe bereits angeschlagene Stadt
wurde 1478 von einer Pestepidemie heimgesucht, der ein Großteil der Bevölkerung zum
Opfer fiel. Jahrelang blieb die Stadt dann
nahezu unbewohnt, bis Leute aus den
Nordmarken dort Zuflucht suchten und wieder begannen, das Land zu bestellen.
Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert hatte
die Stadt immer wieder grausame seeräuberische Angriffe zu erleiden, bei denen die
Fischer und Seefahrer von den Piraten
gefangen genommen und entführt wurden.
Ab 1650 wurden erste Gebäude außerhalb
der Stadtmauer errichtet und im Jahre 1754
entstanden am Meer die ersten Ortsteile
Sant’Antonio und Marina. 1860 wurde es
Pinienhain Ausstellungen organisiert werden. Unter den erwähnten Jugendstilvillen
verdienen die Villa Sorge, die Villa Bozzoni
und die Villa Brancadoro besondere
Aufmerksamkeit. Letztere wird von reichen
Fresken des Künstlers, Adolfo De Carolis
(1899) verziert, der Themen aus
D’Annunzios Werken illustrierte.
Auch San Benedetto del Tronto besteht,
wie so viele Orte an der Küste der Marche,
aus zwei Ortskernen, einer Oberstadt, bei der
es sich hier eigentlich um eine
Verteidigungsanlage handelt, und um eine
Unterstadt am Meer, einem ehemaligen
Fischerdorf, das etwa seit dem 18.
Jahrhundert besteht. Das Belvedere liegt wie
eine Terrasse über dem Meer und wird von
dem Wehrturm Gualtieri (Adelsfamilie, welche die Burg im 12. Jh. bewohnte)
beherrscht, der wohl früher zu einer im 15.
Jahrhundert veränderten Anlage gehörte.
Zwischen den engen Gassen und
Tonhäusern erhebt sich die imposante
Kirche San Benedetto , die auf einer alten
Dorfkirche aus dem 10. Jahrhundert aufbaut.
In der nahegelegenen Bischofsresidenz lohnt
quadratischen Segel eine wahre Innovation
darstellte. Besonders die Farben und
Symbole auf den Segeln waren seit jeher von
großem Interesse, denn sie dienten nicht nur
zur Identifikation der Schiffe, sondern auch,
um die Träume und die Anliegen der Fischer
zu erzählen.
In der Stadt gibt es zahlreiche Sportanlagen,
die von Tennis und Rollschuhpisten über
Hockey und Rugbyfelder eine große Vielfalt
bieten. Natürlich gibt es auch einen touristischen Hafen mit Segelclub, eine Sporthalle,
eine Bocciahalle, Schwimmbäder,
Leichtathletikpisten, ein modernes
Kongresszentrum und Hotels aller Klassen.
Besonders empfehlenswert ist ein Besuch
des Fischmarktes in Hafennähe, der Gassen
des Ortsteils “u labirintu”, dem traditionsreichen Fischerviertel, in welchem man
einen hervorragenden brodetto alla sanbenedettese (Fischsuppe) serviert bekommt
und der vielen Meeresmuseen, darunter
das Fischereimuseum “A. Capriotti” ,
das Antiquarium T ruentinum und
Amphorenmuseum und das Museum für
Fischereikultur.
www.comune-san-benedetto-del-tronto.ap.it
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Tel. +39 0735 592237
Fax +39 0735 582893
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Tel. +39 0735 751798
(nur während der Saison geöffnet)
Veranstaltungen
Teil des Vereinten Italiens und erhielt 1869
seinen aktuellen Namen. San Benedetto del
Tronto, an der Mündung des Albula, zwischen den Flüssen Tesino und Tronto gelegen, wurde in jüngster Zeit mehrmals mit
der Blauen F ahne Eur opas ausgezeichnet,
gehört zu den beliebtesten Badeorten an der
ganzen italienischen Adriaküste und gilt als
Hauptstadt der Palmenriviera. An der wunderschön gestalteten Strandpromenade
wachsen in der Tat mehr als 7.000 Palmen,
die dem Ort einen gewissen exotischen
Charakter verleihen. Der lange feine
Sandstrand (10 km Strand, 5 km
Promenade) und das flache Küstengewässer
haben aus San Benedetto del Tronto schon
im vergangenen Jahrhundert einen bekannten Badeort mit zahlreichen Jugendstilvillen,
der historischen Badeanstalt und der
berühmten Palazzina Azzurr a gemacht, wo
sich früher Urlauber trafen und wo heute im
Kunstausstelllung “Lebendige
Skulptur”, Juni; Palmen und
Antike, immer an den letzten
10 Tagen der Monate Juni,
Juli, August; Italienische
Dokumentarfilme, Freier
Bizzarri Preis, Juli, eine der
wichtigsten Veranstaltungen
im Bereich des
Dokumentarfilms; Fest der
Madonna della Marina, letzter Sonntag im Juli,
Prozession von der Kathedrale
zum Hafen, von wo aus eine
Bootsschau startet, an deren
Ende eine Lorbeerkrone ins
Wasser geworfen wird, um der
Opfer des Meeres zu gedenken; Festival der neuen
Stimmen, August-September;
Internationales Treffen des
Unsichtbaren Theaters,
September; Vorausscheidung
zur Wahl der Miss Italia,
September.
ein Besuch des Gemeindeübergreifenden
Diözesanmuseums für sakr ale K unst, einer
der vielen Abteilungen der Sixtinischen
Museen im Piceno Gebiet. Man nimmt die
Via Risorgimento, lässt die Piazza Matteotti
hinter sich und gelangt an einen runden Platz
mit Brunnen, hinter dem der Leuchtturm
auftaucht, der die Geschicke dieses
Seefahrerortes mitgeleitet hat. Das Meer
spielt für das Leben in dieser Stadt eine
grundlegende Rolle: der bedeutende Hafen
hat eine große Fischereiflotte ist einer der
wichtigsten Umschlagplätze für Fisch in
ganz Italien. Besonders typisch für San
Benedetto del Tronto ist die “paranza”, ein
Boot, das es etwa seit Ende des 18.
Jahrhunderts gibt. Neun Leute fahren auf
diesem relativ leichten und leicht steuerbaren Schiff, das aus technischer Hinsicht mit
seinem tiefen Bug und einer Länge von 15
Metern, einem gleich hohen Mast und einem
28 29
Grottammare (AP)
Torre di Palme, Fermo
S. Elpidio a Mare (FM)
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften
Die Küstenortschaft Porto Sant’Elpidio entstand aus dem früheren Anlegeplatz Sant’Elpidio a Mare, einer kleinen,
mit malerischen mittelalterlichen Stadtmauern umgebenen Stadt. Besonders beeindrucken der mittelalterliche, von
den Maltesern errichtete Turm Torre Gerosolimitana und das Rathaus, in dem sich ein bedeutendes Polyptychon von
Carlo Crivelli und ein Triptychon von Garofalo befinden. Aus dem ehemals kleinen Fischerdorf wurde der belebte
Badeort Porto Sant’Elpidio , der für seinen feinen Sandstrand berühmt ist. Außerdem sind der Turme, die Kirche
dell’Annunziata und die herrschaftlichen Villen im Umland einen Besuch wert. Auch lohnt sich ein Abstecher ins
benachbarte Porto San Giorgio, dem antiken Navale Firmanorum, das aus den zwei am Berg gelegenen Stadtteilen
Castello und Rocca und, jenseits der Staatsstraße, aus einem sich am Meer erstreckenden Stadtteil besteht, dessen
Strandpromenade alte Palmen und Jugendstilvillen säumen. Die Burg Rocca T iepolo liegt etwas abseits, die
Stadtmauer mit Schießscharten ist von hohen Pinien eingerahmt. Der Gouverneur Fermo Lorenzo Tiepolo, der später
Doge von Venedig werden sollte, ließ diese harsche Festung zur Verteidigung des Ortes im Jahre 1276 errichten, da
damals Schiffe und Küstenorte ständig mit den befürchteten Angriffen der Sarazenen zu rechnen hatten. In der historischen Altstadt mit ihren engen, verwinkelten Gässchen und alten Herrenhäusern lohnt sich ein Besuch des Theaters
Vittorio Emanuele, der Kirche San Giorgio, der Villa Bonaparte und der Barockkirche del Suffragio.
Auch Altidona mit Marina di Altidona, Campofilone mit Marina di Campofilone und Massignano mit Marina di
Massignano sind Beispiele für die Ausdehnung von Hügelstädtchen in Richtung Meer. In Altidona sind noch große
Teile der Burgmauern erhalten. Es liegt auf einer Anhöhe, von der aus man den nahegelegenen Ortsteil Marina di
Altidona, einen schnell wachsenden Badeort mit grünen Pinienhainen und Palmen, überblicken kann.
Ähnlich verhält es sich mit Campofilone, das über dem neuen Marina di Campofilone thront. Im alten Ortskern sind
noch bedeutende Reste der antiken Stadtmauer zu sehen, interessant sind außerdem die typischen, von Schwebebögen
überdachten Gassen und das Historische Stadttheater. Sie müssen hier unbedingt die Maccheroncini versuchen, eine
handgemachte, in sehr feine Streifen geschnittene Nudelart, die nach einem Rezept aus dem 14. Jahrhundert zubereitet wird. 6 km liegen zwischen dem Ortsteil Marina di Massignano, einem Badeort mit Sand- und Kieselstrand, und
dem Ort Massignano, der bis heute sein mittelalterliches Gesicht bewahrt hat. Besuchen sie Stadttheater, die Kirchen
della Misericordia und San Giacomo Maggiore und das interessante Museum für sakrale Kunst.
Altidona (AP)
Porto San Giorgio (FM)
Cupra Marittima (AP)
S. Elpidio a Mare (FM)
San Benedetto del Tronto (AP)
I N H A LT
Hoch über dem Meer gelegene Ortschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Gabicce Monte und Gabicce Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Gradara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Casteldimezzo und Fiorenzuola di Focara (Pesaro) . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Trebbiantico, Novilara und Candelara (Pesaro) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mondolfo und Marotta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Falconara Alta und Falconara Marittima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Scapezzano (Senigallia), Montemarciano und
Marina di Montemarciano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Sirolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Numana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Civitanova Alta und Civitanova Marche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Recanati und Porto Recanati . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Potenza Picena und Porto Potenza Picena . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Torre di Palme (Fermo) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Cupra Alta und Cupra Marittima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Grottammare Alta und Grottammare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
San Benedetto del Tronto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Sant’Elpidio a Mare und Porto Sant’Elpidio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Porto San Giorgio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Altidona und Marina di Altidona . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Campofilone und Marina di Campofilone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Massignano und Marina di Massignano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

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