Themenseite „Die Kirche des Johann Sebastian Bach“

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Der große Musiker und seine Kirche
Eine der bekanntesten Kirchen in Leipzig ist die Thomaskirche. An dieser Kirche
wirkte von 1723 bis 1750 einer der größten deutschen Komponisten: Johann
Sebastian Bach.
Die Thomaskirche entstand bereits im 13. Jahrhundert. Nach einem
kompletten Umbau wurde sie im Jahr 1496 erneut eingeweiht. Aus dieser Zeit
stammt auch der achteckige Turm. Die Thomaskirche ist insgesamt 76 m lang
und 25 m breit, der Turm 68 m hoch. Eine Besonderheit ist das sehr steile Dach.
Die Fenster auf der Südseite stellen berühmte Persönlichkeiten dar, zum
Beispiel den schwedischen König Gustav II. Adolf, die Reformatoren Martin
Luther und Philipp Melanchthon, den sächsischen Kurfürsten Friedrich den
Weisen, Kaiser Wilhelm I. und die Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy
und Johann Sebastian Bach.
Seit 1950 befindet sich das Grab von Johann Sebastian Bach im Chorraum
der Thomaskirche. Der Musiker wurde 1685 in Eisenach geboren. Nach dem
Tod seiner Eltern wuchs er bei seinem Bruder, einem Organisten, in Ohrdruf
auf. Später ging er in Lüneburg zur Schule, nach seiner Ausbildung kehrte er
nach Thüringen zurück. Es folgten Anstellungen in Arnstadt, Mühlhausen,
Weimar und Köthen. Wie andere Musiker auch wurde er dort zumeist von
Musik liebenden Fürsten als Organist oder Kapellmeister eingestellt.
Nachdem sich der Fürst in Köthen diesen Aufwand nicht mehr leisten konnte,
sah sich Bach nach einer neuen Stelle um. Er spielte in Hamburg vor, nahm
dann aber die Stelle des Kantors an der Thomaskirche in Leipzig an. Von Mai
1723 bis zu seinem Tod 1750 hatte er dieses Amt inne. Gleichzeitig leitete er
den Thomanerchor und war Musiklehrer an der Thomasschule.
Bach heiratete zwei Mal. Den beiden Ehen entstammten 20 Kinder, von
denen viele aber schon im Kindesalter verstarben.
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Zu Lebzeiten war Johann Sebastian Bach als Klavier- und Orgelspieler hoch
geschätzt, seine Kompositionen waren aber nur wenigen Menschen bekannt
und nach seinem Tod gerieten sie zunächst in Vergessenheit. Erst im 19.
Jahrhundert entdeckte man seine Werke neu. Besonders bekannt wurden das
Weihnachtsoratorium und seine Passionen, die die Leidensgeschichte Jesu
Christi nach der Überlieferung der Evangelisten Johannes, Markus und
Matthäus wiedergeben.
Der Thomanerchor, für den Bach ebenfalls viele Werke komponierte, ist ein
Chor für Jungen, der schon seit über 800 Jahren besteht. Heute gehören ihm
etwa 100 Jungen im Alter von 9 bis 18 Jahren an. Sie sind gleichzeitig Schüler
der Thomasschule, an der sie neben dem regulären Unterricht eine vertiefte
musikalische Ausbildung erhalten. Sie wohnen in der Regel in einem Internat.
Hier sind sie in so genannten Stuben untergebracht, in denen ältere und
jüngere Schüler zusammen wohnen. Es wird Wert darauf gelegt, dass sich die
Älteren um die Jüngeren kümmern und einen großen Teil der
Erziehungsaufgaben übernehmen.
Der Thomanerchor tritt dreimal in der Woche in der Thomaskirche auf. Hinzu
kommen viele Konzertreisen, zum Beispiel jährlich zwei große
Deutschlandreisen.
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