Von Bad Waldsee nach Aulendorf

Transcrição

Von Bad Waldsee nach Aulendorf
Wandern mit dem Radexpress Oberschwaben
Von Bad Waldsee nach Aulendorf
Unsere heutige Wanderung führt uns wieder über und durch geschichtsträchtiges Gelände. Laut
Überlieferungen soll „Walahsee“ bereits 330 n. Chr. durch den Römer „Emerius“ gegründet worden sein,
beurkundet ist allerdings erstmals „Walahsee“ im Jahre 926, als diese Siedlung von den einfallenden Ungarn
zerstört wurde.
Auch in Aulendorf wurde bereits zur Römerzeit gesiedelt, allerdings geriet dies wieder in Vergessenheit. Als
Napoleon 1806 die Landkarte Europas neu zeichnete, wurden Aulendorf und weite Teile Oberschwabens
dem Hause Württemberg zugeschlagen. Damit endete eine etwa 500 Jahre andauernde Herrschaft der
Habsburger und der ortsansässigen Adeligen.
Diese typische Riedlandschaft des Naturparks „Aulendorfer Ried“/“Steinacher Ried“ hat ihre Entstehung der
Würm- und Risseiszeit zu verdanken. Durch angestautes Schmelzwasser des Rheingletschers und durch die
Ansiedlung von Torfmoosen und anderer Pflanzenarten entstanden diese Hochmoore. So durchwandern wir
das zu Bad Waldsee gehörende „Steinacher Ried“ und die zu Tannhausen (also Aulendorf) gehörenden
Gebiete „Oberes Ried“ und „Unteres Ried“ des Tannwaldes.
Karte hergestellt aus OpenStreetMap-Daten / Lizenz: Open Database License (ODbl)
Bad Waldsee – Aulendorf 12,8 km
Wanderzeit:
Durchschnittsgeschw.:
max. Geschw.:
min. Geschw.:
ca. 3,5 Std.
ca. 3,6 km/h
ca: 4,0 km/h
ca. 1,5 km/h
höchster Punkt:
tiefster Punkt:
Summe Steigungen:
Summe Gefälle:
597,1 m ü. NN
541,9 m ü. NN
61 m
109 m
maximale Steigung:
stärkstes Gefälle:
8,4 %
16,7 %
Bild Links: Am Stadtsee in Bad Waldsee Bild
Mitte: Der Storch von Steinach Bild Rechts: An
der Riedmühle bei Steinach
Text, Aufnahmen und Layout © Uwe Wuntke Juni 2014
Startpunkt:
Zielpunkt:
Bahnhof Bad Waldsee
Bahnhof Aulendorf
Wegcharakteristik:
Hinweise:
Teerstraßen, unbefestigte Feld-, Torf- und Waldwege
für Kinderwagen bedingt geeignet
Die Mitnahme von Getränken und Rucksackvesper ist empfohlen
auf der gesamten Wegstrecke sind wenig Rastbänke vorhanden
festes Schuhwerk empfohlen
Einkehrmöglichkeit:
Ausflugslokal „Rothaus“ (Dienstag Ruhetag)
Ortsansässige Gastronomiebetriebe in Aulendorf
Rotes Kreuz auf weißem Grund bis Rothaus
Wanderweg 19 Aulendorf entgegen der Laufrichtung
Wanderweg 20 Aulendorf bis Eichbühl
Wegmarkierungen:
Wegbeschreibung:
Wir verlassen den Bahnsteig und überqueren die Bahnhofstr. am Zebrastreifen, nun die Treppen hinab direkt
auf den Stadtsee zugehend. Rechts dem Seeweg folgend bleiben wir bis zur Steinachbrücke auf dem Weg.
Die Steinachbrücke wird überquert, nun rechts durch den Klosterhof und weiter direkt auf das
Wasserschloß Bad Waldsee zu. Das Schloß ist in Privatbesitz und nicht frei begehbar. Sich ebenfalls rechts
haltend umrunden wir die Schloßanlage, überqueren nochmals die Steinach und halten direkt auf die
„Steinacher Straße“ zu. Nun sich rechts haltend der Markierung „Rotes Kreuz“ folgend gleich die Steinacher
Straße entlang oder mit etwas Orientierungssinn durch das
Waldgebiet am Schlosssee. An der Steinach wird ebenfalls die
Steinacher Straße erreicht. An der Hausbrauerei vorbei bis zur
Kirche, nun links kurz der „Reute Straße“ nach und vor der Wirtschaft
„Mühlbergstüble“ rechts in den „Mühlweg“ hinein.
Der wenig befahrenen Straße nach „Möllenbronn“ entlang
durchqueren wir „Riedmühle“. Für längere Zeit verlassen wir nun die
Teerstraßen. An den Kleingärten, dem „Roten Kreuz“ folgend
„Rothaus 3 km; Aulendorf 11 km“ rechts erreichen wir den
Wanderparkplatz mit Grillmöglichkeit. Immer dem „Roten Kreuz“ nach
verlassen wir die Riedwiesen und kommen an den Waldrand.
Im Steinacher Ried
Für nicht ganz 2 km verlassen wir nun die markierten Wege, unser Orientierungssinn und unsere Augen
leiten uns durch diese unberührte Naturlandschaft des oberen Riedes. Links ist ein kleiner Graben zu
erkennen, direkt hinter ihm zweigt links ein schmaler Fußweg ab,
diesem Weg folgen wir nun. Nun geht es immer am links liegenden
Graben entlang, leicht mäandert der Weg durch dieses einzigartige
Moorgebiet. Wir erreichen einen Waldweg, dieser wird überquert und
es geht weiter auf dem zweiten Abschnitt durch den Riedwald. Da wir
ja sportlich sind stellt der quer auf dem Weg liegende Baumstamm
kein Problem für uns dar, wir übersteigen ihn einfach. Um unsere
Kleidung brauchen wir uns keine Sorgen machen, er ist durch
Riedwanderer wahrlich glatt poliert. Am Ende der Durchquerung
erreichen wir wieder einen breiten Waldweg, genau gegenüber zweigt
Riedweg im Oberen Ried
ein Waldweg ab, dies ist der „Riedmeckerlesweg“, ihn merken wir
uns. Aber zuerst werden wir uns nun eine kleine Pause gönnen, darum gehen wir nun rechts direkt zum etwa
350 m entfernt liegenden Ausflugslokal „Rothaus“.
Nach unserer wohlverdienten Pause gehen wir wieder die 350 m
zurück, bis wir die uns nun bereits bekannte Wegabzweigung
erreichen. An dieser Wegabzweigung geht es rechts! Etwas versteckt
steht links im Gebüsch die Bezeichnung „Riedmeckerlesweg“, wir
sind richtig. Auch hier gilt für uns: immer gerade aus, wir erreichen
eine weiter Wegkreuzung. Auch hier ist eine Wegtafel zu finden:
„Riedmeckerlesweg + Tannhausen“, genau dieser Beschilderung
folgen wir wieder immer gerade aus. Ein links stehendes Marterl für
einen verunglückten Waldbauern wird passiert. An der
Wegabzweigung sich nicht rechts haltend sondern quasi gerade aus Beim Ausflugslokal „Rothaus“
geht es weiter, entgegen der Laufrichtung des ausgeschilderten Wanderweges „Nr. 19“. Wir befinden uns
mitten im „Unteren Ried“. Wie gewohnt laufen wir also immer weiter in etwa gerade aus, auch hier begleitet
Text, Aufnahmen und Layout © Uwe Wuntke Juni 2014
uns ab und zu die Beschilderung Wanderweg Nr. 19 in
entgegengesetzter Richtung.
An der Wegkreuzung geht es nun 90° nach links, dann gleich
wieder 90° nach rechts und noch einmal 90° nach links, also ein
markantes Wegverhalten. Rechts taucht nun etwas versteckt liegend
eine Waldhütte auf, wir sind richtig. Links neben unserem Waldweg
ist bei dieser Hütte ein Anschnitt des Hochmoores zu finden und wir
können einen Blick in die Schichtung eines Hochmoores werfen. Am
Ende dieses Weges halten wir uns rechts bis wir die nächste
Wegkreuzung erreichen.
Schichtung eines Hochmoores im Unteren Ried
Nun verlassen wir die Markierung „Nr. 19“, weiter geht es der
Markierung „Nr. 20“ nach. Auch hier ist unser Laufweg gerade aus, bis wir leicht mäandernd das Ende des
Weges erreichen. Neben deutlich sichtbaren Betonröhren biegen wir am Feldkreuz links ab, ebenfalls der
Markierung „Nr. 20“ folgend. Gerade aus geht es weiter bis wir den Waldrand erreichen und das
Bahnwärterhaus erblicken. Hier am Waldrand ist eine Informationstafel über das durchquerte Ried zu finden.
Es geht wie üblich gerade aus. Die Markierung „Nr. 20“ will uns
nun genau auf das rechts liegende Bahnwärterhaus mit dem
Bahnübergang führen, dies ist für uns aber nicht der richtige Weg.
Wir gehen also weiter der Teerstraße nach direkt auf Tannhausen zu.
Der Ort wird gerade aus durchquert, in etwa bei der Ortsmitte mit
Bushaltestelle befindet sich eine Wirtschaft. An der großen Kreuzung
gehen wir ebenfalls gerade aus, an der Kapelle vorbei, und haben
somit die komplette „Tannhauser Straße“ abgelaufen.
Nun stetig an Höhe verlierend gehen wir direkt auf den bereits
sichtbaren Bahnhof von Aulendorf zu, unterqueren die Kreisstraße,
passieren das links stehende Feldkreuz. Rechts liegt das Freibad Informationstafel Aulendorfer und Steinacher Ried
„Steeger See“. Vor dem Bahndamm gehen wir nach links bis wir die Bahnunterführung mit direktem Zugang
zu den Bahnsteigen erreichen.
Auch für heute haben wir es wieder geschafft, eine Wanderung mit eindrucksvollen Einblicken in eine alte
Riedlandschaft ist vollbracht. Zufrieden treten wir unsere Heimreise an.
Text, Aufnahmen und Layout © Uwe Wuntke Juni 2014