Tyrannei durch Sprache Wo sind all die Männer?
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Tyrannei durch Sprache Wo sind all die Männer?
4/15 23. Januar 1,85 Euro Tyrannei durch Sprache Wo sind all die Männer? Spektakuläre Einfachheit Kommentar S. 2 Über ein Phänomen S. 4 Benediktinerabtei Vaals S. 9 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 23. 1. bis 29. 1. 2015 Wo sind sie geblieben? Klartext gesprochen Die Asienreise von Papst Franziskus und ihre Botschaft Seite 44 Perspektiven für 2015������������������������������������ Seite 7 Konstanzer Konzil�������������������������������������������� Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Endstation Plötzensee������������������������������������� Seite 47 Erstkommunion����������������������������������������������� Seite 52 Der etwas andere Heilige Neu im Kino: St. Vincent Seite 19 Titelbild: Als erster Deutscher hat Christian Weyer am Samstag in Köln seine zeitlichen Gelübde in der Gemeinschaft von Jerusalem abgelegt. Im „Jahr der Orden“ ein hoffnungsvolles Zeichen (mehr auf Seite 8). Mit dem Thema Orden beschäftigen wir uns auch auf den Seiten 9, 10 und 11. Dort stellen wir die Benediktinerabtei St. Benediktusberg im niederländischen Grenzort Vaals vor. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Sie kommen nicht mehr. Vorbei das Warten. Tagelang haben wir gehofft. Das Geld lag bereit, ebenso die Süßigkeiten. Stets war jemand daheim. Dafür haben wir gesorgt. Jetzt müssen wir uns damit abfinden: 2015 gibt es keinen Segen an unserem Haus. Damit ist eine lange Tradition abgerissen. Als wir im Jahr 2000 unser jetziges Haus bezogen, schmückten schon viele mit Kreide geschriebene Segen die Hauswand. Seither sind Sternsinger Jahr für Jahr willkommene Gäste gewesen. Und jetzt? Wir werden uns wohl damit abfinden müssen, dass dieser Besuch nicht mehr selbstverständlich ist. Im ganzen Dorf sind die Menschen traurig. Immer wieder wurde gefragt „Hat jemand die Sternsinger gese- hen? Wann kommen die Jungen und Mädchen?“ Aber Caspar, Melchior und Balthasar stehen nicht mehr vor der Haustür und singen „Stern über Betlehem“, jedenfalls dort, wo ich mit meiner Familie lebe. Gut, das Geld für Kinder in Not kann man auch spenden, ohne dass die als Könige verkleideten Kinder mit großen Augen und erwartungsvoll die Spendendose entgegenhalten. Aber es war immer eine Freude, die Kinder zu erleben, wie sie sich mit großer Begeisterung und Engagement für ihre Altersgenossen eingesetzt haben. Warum die Sternsinger in diesem Jahr nicht mehr gekommen sind? Ich weiß es nicht. Sicher gibt es dafür Gründe. Ein wenig traurig sind wir aber schon. Robert Boecker Tyrannei durch Sprache Die Sprache ist, wie Humboldt sagt, „energeia“, soviel wie Kraft oder Macht. Sie ist die Vollzugsweise des menschlichen Geistes. In den gegenwärtigen turbulenten Zeiten lässt sich an der Sprache – nicht nur an der in den Medien – die Richtung erkennen, die der menschliche Geist einschlägt. Ob er sich frei und fair der Wirklichkeit nähert, oder gefangen, willenlos, vergewaltigt, manipuliert. Die Qualität der Sprache ist Ausdruck der Qualität des Menschen – und ihre Verderbtheit ist zugleich Verderbtheit des Menschen. Von entsprechenden Beispielen zum Guten und zum weniger Guten strotzen die unruhigen Wochen. Es gibt abgewogene Kommentare ebenso wie Worte, die gleich Raketen abgefeuert werden, um andere zu treffen. Litaneiähnlich wird mit Schlagwörtern hantiert: Terrorist, Flüchtling, Islamist, Asylbewerber, Dogmatiker, Islamphobist, Rechtspopulist, Extremist, Migrant, Egoist, Faschist, Rassist und so weiter. Undifferenziert und in unzulässiger Weise werden solche Begriffe auf Gruppen und Personen übertragen. Es irritiert, wenn die islamische Religion pauschal als Sündenbock für die abscheulichen Morde in Paris verantwortlich gemacht wird. Wie sonst ist etwa die Erwartung des Journalisten Oliver Maria Schmitt, ehemals Chefredakteur der Satire-Zeitschrift „Titanic“, zu verstehen, dass es nun endlich an der Zeit sei, jeden Koran, jede Bibel und jede Thorarolle einzustampfen. Schluss mit aller Religion? Gab es nicht solche Gedanken bereits im braunen Gebräu, in dem das Unwort des Jahres, die „Lügenpresse“, angerührt wurde? „Tyrannei durch Sprache“, eine Formulierung, die Publizist Johannes Binkowski vor vielen Jahren prägte, kann Angst machen. Wobei es merkwürdig ist, dass fast wie auf Verabredung hin eine Allianz von Comedians die Gunst der Stunde ausnutzt, um weiterhin verstärkt mit Spott über den Islam und andere Religionen Öl ins Feuer der Verletzungen und Empörung zu schütten. Die Möglichkeit, durch Sprache unser Bewusstsein zu ändern, ist nicht leicht zu durchschauen und deshalb erfolgreich. Dabei ist die Sprache Grundlage aller Verständigung mit anderen und sie stellt soziale Kontakte her. Der unselige Stil pauschaler Verdächtigungen und Unterstellungen sollte Auslaufmodell werden. Er führt nur zur weiteren Polarisierung und Entdemokratisierung unserer Gesellschaft. Erich Läufer Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 KIRCHE UND WELT Antisemitismus darf keinen Raum gewinnen Kardinal Woelki besuchte jüdische Gemeinde in Köln KÖLN. „Mich entsetzt, dass wieder einmal Jüdinnen und Juden in Europa – auch in unserem Land – diffamiert, beschimpft und tätlich angegriffen werden“, sagte Kardinal Rainer Maria Woelki bei einem Besuch der Kölner Synagogengemeinde. „Gewalt und Antisemitismus dürfen keinen Raum gewinnnen“, betonte der Erzbischof. Es mache ihn traurig, wenn sich Juden in Deutschland oder im Nachbarland Frank- reich nicht mehr sicher fühlten und deshalb an Auswanderung dächten. Dies sei nicht nur ein Verlust für die jeweilige Synagogengemeinde, „sondern auch für unser Land und unsere Gesellschaft und auch für die christlichen Kirchen“. Er nehme ermutigend wahr, dass sich ein breites gesellschaftliches und religiöses Spektrum gegen rechte Parolen und Stimmungsmache ausspreche, so der Erzbischof. KL Hoffnung auf Gerechtigkeit Erzbischof erinnerte Landtagsabgeordnete an Verantwortung DÜSSELDORF. „Gott verzeiht alles, aber er wird die Freiheit des Menschen, sich selbst zu verantworten, dabei nicht überspringen“, sagte Kardinal Rainer Maria Woelki beim Jahreseröffnungsgottesdienst des Katholischen Büros am Dienstag in Düsseldorf gegenüber Landtagsabgeordneten. Die christliche Hoffnung auf die Auferweckung der Toten sei ein Wort der Gerechtigkeit und des Widerstandes gegen die Sinnlosigkeit erlittenen Leides. Nicht der Mörder werde am Ende das letzte Wort haben, sondern Gott. Jeder trage Verantwortung für sein Tun. Die Kirche habe vielleicht „aus Sorge vor ihrer wachsenden Unpopularität gerne verschwiegen“, dass in den biblischen Texten auch das Jüngste Gericht angesprochen wird. Die Frohe Botschaft besteht darin, „uns wachsam zu machen und zu ermutigen gegenüber allen Bestrebungen, uns in irgendeiner Weise am Leben anderer schuldig zu maKL chen“. Asienreise mit Besucherrekord PRESSE Der Besuch von Papst Franziskus ist in den philippinischen Zeitungen über mehrere Tage das beherrschende Thema. „The Inquirer“ betitelt seine Geschichte über den wegen des Tropensturms Mekkhala vorzeitig beendeten Aufenthalt in Tacloban mit „Tränen, Segen im Regen“. Zum gleichen Thema macht der „Philippine Star“ mit dem Papstzitat auf: „Ich bin hier, um bei euch zu sein“. Dem „Manila Bulletin“ hingegen waren die Aussagen des Papstes zur Armutsbekämpfung den Titel wert: „Behandelt die Armen gerecht.“ Die Kommentar- und Meinungsseiten beschäftigen sich mit den großen politischen Themen, die der Papst in seinen Predigten und Reden ansprach. Das Editorial des „Manila Bulletin“ heißt „Die Worte des Papstes für unsere Regierungsmitglieder“ und stellt die auf den Philippinen grassierende Korruption in den Vordergrund. Die Regierung und ihre Beamten, so das Fazit, „wären klug beraten, wenn sie diese beherzigten“. Der „Philippine Star“ (Onlineausgabe) widmet unter der Überschrift „Kardinal Tagle bündelt die Empfindungen der Philippiner“ Manilas Erzbischof Luis Antonio Tagle einen Kommentar. Der Autor skizziert darin die wachsende Bedeutung des Kardinals für die Kirche auf den Philippinen und in Asien. Am Montag, dem Abreisetag des Papstes, haben die Medien Franziskus erneut breiten Raum gewidmet. Die drei großen Zeitungen „Inquirer“, „Philippine Star“ und „Manila Bulletin“ zitieren die Kernbotschaften des Papstes aus dem großen Gottesdienst in Manila: „Lasst euch von Gott überraschen“, „Segne die Philippinen“ und „Lernt, für die Armen zu weinen“. Großformatige Fotos zeigen die Menschenmassen in Regenjacken, den Papst im Papamobil und bei der Umarmung eines Mädchens. Kritischere Analysen des Besuches sind in den Zeitungen nicht zu finden. MANILA. Sechs bis sieben Millionen Philippiner sind nach Behördenangaben am Sonntag zur Abschlussmesse in Manila gekommen. Dies war die bislang höchste Teilnehmerzahl in der Geschichte der Papstreisen. „Die Philippiner sind berufen, den Glauben in Asien zu verbreiten“, rief Franziskus den Menschen im Regen zu. Auch er trug wie die Gläubigen ein gelbes Regencape. In den Tagen zuvor hatte der Papst bei Gesprächen mit Regierungsmitgliedern und Parlamentariern deutliche Worte gegen Ungerechtigkeit und Korruption gefunden. Auch Kirchenvertretern redete er ins Gewissen. Mehr über die Asienreise und deren Botschaft lesen Sie auf Seite 44. (Foto: KNA) 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 In Online- wie Printausgaben befassen sich zudem einige Berichte mit der Frage, ob bereits im kommenden Jahr erneut mit einem Papstbesuch auf den Philippinen zu rechnen sei. Im Januar 2016 findet auf der Insel Cebu der 51. Internationale Eucharistische Kongress statt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Kirche ist dominiert von Männern – so lautet eine landläufige Meinung. Schaut man jedoch in die Gemeinden hinein, ergibt sich oft ein anderes Bild: Weniger Männer als Frauen scheinen ehrenamtlich aktiv zu sein. Weniger Männer als Frauen scheinen die Gottesdienste zu besuchen. Woran liegt das? Was ist zu tun? Über das Phänomen spricht Dr. Burkhard Knipping, Referent für Männerpastoral im Erzbistum Köln, mit Almud Schricke im Interview. Knipping: Wenn Männer das Gefühl haben, dass eine Gemeinschaft eher etwas für Frauen ist, dann überlegen sie sich zweimal, ob sie in diesem Setting ein Angebot für Männer machen. „Wie kommt das an, wenn ich ein Alternativangebot mache?“ Eine neue Aktion für Männer kann auch als Affront gesehen werden: Den Männern wird vorgeworfen, dass sie das Gemeindeleben stören. Der andere Punkt ist: „Wo bekomme ich die Unterstützung für meine eigene Aktivität? Die brauche ich von den Hauptamtlichen.“ Wie kommt es, dass man oft den Eindruck hat, dass in vielen Kirchengemeinden mehr Frauen als Männer aktiv sind? Muss man sich mehr anstrengen, um Männer anzusprechen? Knipping: Männer sind in den Gemeinden präsent. Sie nehmen am Gottesdienst teil, übernehmen Ehrenämter und Aufgaben in Gremien. Aber sie sind zahlenmäßig der kleinere Anteil in den Gemeinden; Frauen sind mehr da. Wohl auch darum scheint in den Gemeinden eher eine feminine Art des Glaubens, der Liturgie, der Angebote, der Umgangsformen und auch der Ästhetik zu herrschen. Gemeinden, in denen Frauen aktiv und tonangebend sind, sind sehr attraktiv für Frauen. Also kommen wei- Burkhard Knipping. tere Frauen hinzu – aber keine Männer. Die Angebote bieten vielen Männern nicht die Möglichkeit, sich anzuschließen. Sie treffen nicht ihr Herz, ihr Gefühl oder ihren Verstand und auch nicht die Art und Weise, wie sie mit anderen Menschen – Männern wie Frauen – gut zusammen sein können. Warum machen denn die Männer keine eigenen Angebote für sich? 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Wo es ja viele Männer in Leitungspositionen gibt... Knipping: Ja, aber man muss auch die Frage stellen: Wie weit und wie bereit sind sie, auch für Männer Angebote zu machen und einzusehen, dass das Bestehende nicht nur relativ stark auf ein bestimmtes Milieu, sondern auch auf ein bestimmtes Geschlecht abgestimmt ist? Vielleicht haben manche männliche pastorale Dienste nicht mehr so das Gefühl dafür, wie Männer ticken. Für die Kirche und für viele Gemeinden sind Männer die fremden Wesen, denen häufig ein religiöses und spirituelles Desinteresse unterstellt wird. Das wird gespeist durch die alltägliche und sonntägliche Erfahrung: Die Männer kommen ungern in den Gottesdienst und bleiben dort stumm; oder sie bleiben ihm ganz fern. Aber wir kommen nicht auf die Idee, zu fragen: „Was müssen wir tun, damit es sie interessiert?“ Knipping: Diejenigen, die es einmal riskiert haben, mit Männern etwas zu machen, sagen nachher: Das war überhaupt nicht anstrengend. Sie merken: Wenn man etwas mit Männern macht, fluppt das. Die packen mit an, die sind mit dabei, die sind kritisch – aber schon ist man im Gespräch. Das heißt, die Männer warten geradezu darauf, dass etwas für sie angeboten wird? Knipping: Ich würde es noch steigern: Sie warten sehnsüchtig darauf, dass mal etwas kommt, das zu ihnen passt. Und das wäre? Knipping: Die Bandbreite ist groß. Das könnte eine stille Anbetung sein, eine Stunde Schweigen, ein Nachtgang für Männer mit Impulsen und Singen von Gotteslobliedern oder eine Kanutour, bei der man seine Kraft und das Element Wasser spürt und unterwegs in der Bibel liest, wie Jesus den Sturm auf dem See stillt. Wo sind die Män Mehr Frauen als Männer in der Kirche? Hier beim Jubiläumsgottesdienst der kfd bei alltäglichen liturgischen Feiern lässt sich die Beobachtung machen. Und solche Angebote müssen ausschließlich für Männer sein? Knipping: Ja, das ist für uns in den Gemeinden noch sehr ungewöhnlich. Wir müssen den Mut haben zu sagen: „Das ist jetzt nur für Männer.“ Oder für Männer, die noch ein Kind oder einen Enkel mitbringen – aber ohne Frauen. Ich merke oft, dass die pastoralen Dienste echte Erklärungsnot gegenüber ihrer Gemeinde haben, wenn sie Angebote ohne Frauen machen. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 IM BLICKPUNKT Knipping: Man muss einfach einmal ein Angebot machen und klar sagen, dass es nur für Männer ist, oder zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum etwas für Väter und ihre Kinder anbieten. Und dann muss man ein paar Punkte beachten, damit das Angebot attraktiv ist. Es muss etwas Besonderes sein. Außerdem ist es gut, wenn man die üblichen Räume verlässt, den Männern das Durchatmen in der Natur ermöglicht und ihnen einen Kontrast zu ihrer sonstigen Tätigkeit in der Werkshalle oder im Büro bietet. Oder wenn man andere Zeiten wählt und längere Phasen nutzt: spätabends bis Mitternacht oder bis zum anderen Morgen. Bei diesen Angeboten muss die Möglichkeit bestehen, dass die Männer mit anpacken, dass sie eigenverantwortlich etwas tun und dabei die anderen kennenlernen. Muss man auch schon die Jungen besonders in den Blick nehmen? nd all änner? sdienst der kfd in der Kirche Sankt Stephan in Mainz ist das normal. Doch auch achen. (Fotos: KNA, Erzbistum Köln) Da beschweren sich sofort welche. Bei Frauen wird vorausgesetzt, dass Angebote nur für sie sind, und das ist auch richtig so. Aber dann muss man so konsequent sein und auch für Männer eigenständige Angebote machen. Genauso wie wir für Kinder und Jugendliche, für junge Erwachsene, Senioren und andere Zielgruppen getrennt etwas anbieten. Wie kann das in den Gemeinden gelingen? 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Knipping: Die Erstkommunionkatechese ist für mich das deutlichste Beispiel: Sie ist nach wie vor eine reine Frauensache. Warum werden da nicht mal Männer mit eingespannt? Seit drei Jahren muss ich selbst als Katechet bei jedem Bibeltag mit den Jungengruppen kleben, malen und schneiden. Warum nicht mal ein großes Hintergrundbild für eine Bibelszene bauen, bei dem wir schweißen, hämmern und sägen? Dann wird es auch für die Jungs interessanter. Wenn es stimmt, dass mit 13 Jahren das Grundfundament des Religiösen beim Menschen relativ festgezurrt ist, dann ist die Behandlung der Jungen bei der Erstkommunion eine Wegscheide. Wenn sie das Gefühl bekommen, dass sie, so wie sie sind, in der Katecheserunde und in der Gemeinde nicht gewünscht sind, dann sind sie weg. Und später muss man viel mehr Aufwand treiben, um mit ihnen wieder ins Gespräch zu kommen. Und wie kann man die Gottesdienste so gestalten, dass sie für Männer attraktiver werden? Knipping: In diesem Bereich haben wir so gut wie keine Umfragen und Erhebungen. Aber viele Lieder sind zum Beispiel von der Tonhöhe her gar nicht für Männerstimmen geschrieben. Auch Predigten kommen bei Männern oft ziemlich schlecht weg, wenn sie nur wenig Alltagsbezogenheit aufweisen. Es fehlt die Nachvollziehbarkeit: dass man als zuhörender Mann das Gefühl hat, dass das, was da gesagt wird, an das Leben angebunden ist, dass es konkret und stimmig ist. Oft zeichnen die für den Gottesdienst ausgewählten Texte aus der Heiligen Schrift uns einen sehr sensiblen, einfühlsamen und liebenswürdigen Jesus. Er darf nie aus der Rolle fallen, er darf nie ausflippen. So wird zum Beispiel die Tempelaustreibung oft sehr negativ bewertet, anstatt darin den Zorn einer hochengagierten Person zu sehen, die für Gott kämpft. Dieser Streitaspekt würde die Lebenswelt der Männer, aber auch vieler Frauen besser treffen. Und bei den Liedern kann man gucken, ob darin Metaphern oder Symbole vorkommen, die für Männer und Frauen noch verständlich sind. Bei allem, was getan wird, ist zu beachten, dass auch die Männer berücksichtigt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, allein mit der Sprache und mit dem Inhalt einen Gottesdienst männeroffener und männerbezogener zu machen. Wie kommt es, dass man den Eindruck hat, dass das Interesse von Männern an Kirche und Gottesdiensten so nachgelassen hat? Knipping: Die Beteiligung der Männer am Gemeindeleben und am Gottesdienst hat genauso wie bei den Frauen nachgelassen – nur eben etwas stärker. Studien der katholischen und evangelischen Kirche zeigen aber, dass die Männer die Religiosität nicht abgelegt haben. Die Frage, nach dem, was ihr Leben bedeutet, wie es verankert ist, welche Bedeutung das Religiöse und die Religion in ihrem Leben haben kann, ist für viele Männer nach wie vor eine ganz brisante und wichtige Frage. Die letzte Statistik aus dem Jahr 2011 zeigt sogar, dass die Religiosität bei den Frauen nachgelassen hat, bei den Männern dagegen hat sie zugenommen. Das heißt, es wäre jetzt an der Zeit, besondere Angebote für Männer zu machen? Knipping: Unbedingt. Die gehören einfach mit zu Christus! Ansonsten verlieren die Gemeinden mehr und mehr den Draht zu den Männern, zu ihrer Lebens-, Gedankenwelt, ihrer familiären und beruflichen Lage. Wohlgemerkt: Es gibt Männer, die sagen, ich fühl mich sauwohl in der Gemeinde. Aber es gibt eben auch eine große Anzahl, die nicht da ist. Die können wir nicht verloren geben. Wo eine Gemeinde immer männerleerer wird, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass nicht nur die Beteiligung in der Gemeinde geringer wird, sondern dass auch die Nachfrage bei jungen Männern nach dem Priesterberuf sinkt. Solange wir sagen, dass der Priester(be)ruf Männersache ist, müssen wir uns auch anstrengen, für die Männer da zu sein. INFO Möglichkeiten und Ideen für das Engagement von Männern in Gemeinden zeigt die neue Broschüre „Männersache 2015“ auf. Sie listet Aktionen aus Gemeinden und Verbänden sowie Fortbildungsangebote. Bestellung der Broschüre per Mail an burkhard.knipping@ erzbistum-koeln.de. ➔➔ www.maennerseelsorge-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Für den Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (CDU), gehört der Islam nicht zu Deutschland. „Die Muslime in Deutschland gehören zum Land, der Islam aber nicht“, sagte Kauder am Montagabend in Bonn. Zudem sagte er, dass die islamistischen Kämpfer sehr wohl Teil des Islams seien, da sie sich auf den Koran berufen. „Wir müssen aber auch dazu stehen, dass Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Inquisition etwas mit dem Christentum zu tun haben“, sagte der Unions-Fraktionschef. „Der Islam muss jetzt eine Aufklärung durchgehen“, forderte Kauder. In diesem Zusammenhang begrüßte er, dass sich die muslimischen Verbände in Deutschland klar vom islamistischen Terror distanzieren. Kauder kritisierte, dass Christen dort besonders verfolgt werden, „wo der Islam Staatsreligion oder in der Mehrheit ist“. Das Hauptproblem des Islam sei, dass er einen Religionswechsel verbiete. Darauf stehe in vielen islamischen Ländern sogar die Todesstrafe. Der Politiker äußerte sich bei einer Veranstaltung der Katholischen Hochschulgemeinde Bonn. Bischof Vera schlägt neue Verfassung vor. Der wegen seines Einsatzes für die Menschenrechte über die Grenzen Mexikos bekannte Bischof Raul Vera Lopez hat sich für den Entwurf einer neuen Verfassung ausgesprochen. Eine neue Verfassung müsse von den Mexikanern selbst getragen werden und könne zur Lösung der politischen Krise beitragen, sagte Vera der Tageszeitung „Milenio“. Die Mexikaner wüssten selbst am besten, an welcher strukturellen Unordnung das Land leide. Kardinal Schönborn wurde 70 Jahre alt. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn wurde diesen Donnerstag 70 Jahre alt. Er leitet das österreichische Hauptstadterzbistum seit 1995; er übernahm es auf dem Höhepunkt eines Missbrauchsskandals um seinen Vorgänger Kardinal Hans Hermann Groer (1919-2003). Dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz liegt die moderne Großstadtseelsorge am Herzen. Die Erosion der Gläubigenzahl in Österreich konnte er verlangsamen. Die internationale Drehscheibe Wien nutzt der Dominikaner, der 1998 zum Kardinal erhoben wurde, zu Kontakten mit den Ostkirchen. Schönborn zählt zu den Mitarbeitern am Weltkatechismus und war Initiator des Jugendkatechismus „YouCat“. Im Vatikan sitzt Schönborn etwa im Aufsichtsrat der Vatikanbank. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Kirche will am Wahltermin festhalten ABUJA. Sie bringen Schwangere um, versklaven kleine Mädchen und Jungen und brennen ganze Dörfer nieder. Die Welle der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram erreicht einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen in Nigeria einen neuen Scheitelpunkt. Erfolge des Militärs im Kampf gegen Boko Haram bleiben aus oder lassen sich zumindest nur schlecht überprüfen - wie so vieles im Norden Nigerias. In Nigeria gilt es als wahrscheinlich, dass die Anschläge vor den für 14. Februar geplan- ten Präsidentschaftswahlen noch zunehmen werden. Ob die Durchführung der Wahlen landesweit möglich sein wird, ist ungewiss. Der Bischof von Sokoto, Matthew Hassan Kukah, sagte vor Journalisten in der Hauptstadt Abuja, eine Verschiebung der Wahlen wäre „sehr schädlich für das Land“. Kukah, der zu den kritischsten Beobachtern der Regierung gehört, verlangte stattdessen vollen Einsatz, damit die Wahlen tatsächlich stattfinden können. KNA „Auch ich habe Angst“ Erzbischof Ignatius Kaigama zur Lage in Nigeria KÖLN. „Wenn es in Europa passiert, dann werden Ängste gezeigt, aber auch Solidarität und Unterstützung. Wenn es in Afrika passiert, dann gibt es darauf keine enthusiastischen Reaktionen“, sagte Erzbischof Ignatius Kaigama im Interview dem domradio. Der Erzbischof von Jos im Norden Nigerias bedauert, dass die Nigerianer nicht so einen Patriotismus und eine Liebe für ihr Land zeigen wie die Franzosen. „Ich habe unserer Regierung gesagt, dass ich ein bisschen neidisch bin. Auch unsere Regierung sollte das Leben eines jeden Nigerianers wertschätzen. Es wur- Ignatius Kaigama, Erzbischof von Jos. (Foto: KNA) den so viele Menschen in Nigeria ermordet.“ Über die jüngsten Anschläge der Terrorgruppe Boko Haram sei zwar in den Medien berichtet worden, aber nur über deren Morde und Zerstörungen, jedoch nicht wie diese Anschläge zu stoppen seien und diese terroristische Gruppe zu überwältigen. Die internationale Gemeinschaft könnte durch Informationen helfen. „Die Anführer von Boko Haram haben mit Messern angefangen, jetzt haben sie hochentwickelte Waffen. Woher haben sie die? Die können sie ja nicht im Busch selbst herstellen“, so der Erzbischof. Die internationale Gemeinschaft könne herausfinden, woher die Waffenlieferungen kämen und diese stoppen. Das wäre eine große Hilfe für das Land: „Wenn man herausfinden könnte, in welchen Ländern diese Fanatiker trainieren und ausgebildet werden oder woher sie ihr Geld beziehen, dann wäre uns sehr geholfen.“ In diesem von Gewalt geprägten Land versuche man ein normales christliches Leben zu führen. „Wir wollen unseren Glauben nicht durch Terror beeinflussen lassen“, sagt der Erzbischof, der die Angst seiner Glaubensbrüder kennt und dankbar ist, dass die Bemühungen von Boko Haram, die Christen zu vertreiben, bislang nicht erfolgreich waren. „Auch ich habe Angst“, gesteht Kaigama. Aber die Angst dürfe die Menschen nicht zu Gefangenen machen. Die Katholiken nähmen trotz dieser Gefahren lange und gefährliche Wege auf sich, um in die Kirche zu gehen. Er ermutige seine Gemeinden, für den Frieden zu beten und wie eine Familie zusammenzuleben. „Ich sagen den Leuten: Seid freundlich zu Moslems und Menschen, die keine Christen sind. Nehmt keine Rache, bekämpft das Böse mit dem Guten. Das ist meine Arbeit.“ KL NIGERIA In Nigeria gibt es eine Vielzahl religiöser Gemeinschaften. Über 50 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Sie leben überwiegend im Norden des westafrikanischen Landes. Etwa 45 Prozent der Menschen sind Christen, die mehrheitlich im Süden des Landes leben. Zur katholischen Kirche zählen etwa 22 Millionen Menschen, das sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung. Nachfolgend Zahlen zur kirchlichen Situation: Diözesen: 52 Pfarreien: 2598 Missionsstationen: 11 845 Bischöfe: 67 Diözesanpriester: 4434 Ordenspriester: 898 Ordensschwestern: 4588 Laienmissionare: 844 Katecheten: 29 504 (Quelle: missio) Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 ERZBISTUM aktuell Neuer Geistlicher Prozess beginnt Generalvikar Heße stellt Perspektiven für 2015 vor KÖLN. „Was will Gott von uns in der jetzigen Situation. Oder anders ausgedrückt: Was würden wir mit Jesus machen, wenn er jetzt durch die Tür in diesen Saal käme? Wo würden wir ihn hinführen, was würden wir ihm zeigen – und was nicht?“, fragte Generalvikar Dr. Stefan Heße zu Beginn seiner Ansprache beim Neujahrsempfang für die Mitarbeitenden im Generalvikariat. Damit umschrieb der Generalvikar die Leitfragen eines neuen geistlichen Prozesses, den Kardinal Rainer Woelki im Erzbistum anstoßen will. Dieser Prozess werde zugleich ein strategischer und pastoraler sein müssen, so Heße. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft müsse man sich die Frage nach den Zielen der Pastoral im Bistum neu stellen. Dieser von vielen getragene Prozess werde in den nächsten Wochen näher strukturiert, damit im Sommer damit begonnen werden könne. Er erhoffe sich davon auch wichtige Impulse für die Arbeit und die Ausrichtung des Generalvikariates, betonte der Behördenchef. Heße nutzte die Gelegenheit des Neujahrsempfangs, um mit Tobias Welz den neuen Umweltbeauftragten für das Erzbistum vorzustellen. Zu den Aufgaben des Umweltingenieurs gehört zum einen die Fortführung des Umweltmanagements im Generalvikariat – hier wird Ende Juni die Zertifizierung des Generalvikariates durch einen externen Prüfer erwartet. Zum anderen soll Welz die im Generalvikariat dann eingeführten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards in die Seelsorgebereiche hineintragen. Dabei soll er von zwei Klimaschutzbeauftragten unterstützt werden, die im April ihre Arbeit aufnehmen werden. Konkret werde in diesem Jahr die Entlastung der leitenden Pfarrer von Verwaltungsaufgaben angegangen. Dass die leitenden Pfarrer im Schnitt 25 Stunden pro Woche mit Verwaltungsarbeiten beschäftigt seien, sei eindeutig zu viel. Die Einführung von hauptamtlichen Verwaltungsleitern solle die Pfarrer von der Verwaltungsüberlastung befreien, so das Ziel. „Ich hoffe, dass die Mitbrüder auch zu dieser Veränderung bereit sind“, sagte der Generalvikar. Heße nannte die Einführung von Verwaltungsleitern, die enge Mitarbeiter des Pfarrers sein und im Seelsorgebereich tätig sein sollen, eine „entscheidende Weichenstellung“. Dadurch bekämen die Pfarrer mehr Zeit, sich um die Pastoral in ihrem Seelsorgebereich zu kümmern und diese auf die Erfordernisse der Zukunft auszurichten. „Durch den beschleunigten gesellschaftlichen Wandel und die vielen veränderten Rahmenbedingungen in Kirche und Gesellschaft ist so etwas notwendig“, betonte Heße. In diesem Zusammenhang forderte der Generalvikar eine „Veränderung der Aufmerksamkeit“. „Wir müssen die 95 Prozent der Katholiken, die nicht mehr zu uns kommen und am kirchlichen Leben teilnehmen, stärker in den Blick nehmen. Das bedeute, eine differenzierte und an den Lebenswelten der Menschen orientierte Pastoral zu praktizieren. Zugleich sprach Heße von der Notwendigkeit der Kirche, sich immer stärker als „Netzwerk kirchlicher Orte“ zu organisieren. In diesem Netzwerk sollten Menschen „in spezifischer Weise in Selbstverantwortung Kirche gestalten“. Der Dienst des Pfarrers bestehe dann im Besonderen darin, „das pastorale Netzwerk spirituell und strategisch zu leiten, Garant von Einheit und Vielfalt zu sein und für die Unterscheidung der Geister zu sorgen, so der Generalvikar. Entscheidend werde sein, dass Getaufte und Gefirmte ihre Berufung und ihr Charisma entdeckten und dieses in den Dienst des RB Ganzen stellen könnten. Muslime, Christen und Religionslose im Gespräch KÖLN. Um die Frage „Wie können und wollen wir miteinander leben?“ geht es bei einer Podiumsdiskussion, zu der die Karl Rahner Akademie aus Anlass der Terroranschläge von Paris kurzfristig einlädt. Am Montag, 26. Januar, um 19 Uhr diskutieren bei der Akademie unter der Überschrift „Zumutungen“ miteinander: Professor Dr. Christoph Horn vom Lehrstuhl Praktische Philosophie der Universität Bonn, Rabeya Müller, Leiterin des Kölner Instituts für interreligiöse Pädagogik, Rafet Öztürk vom Referat Interreligiöse Zusammenarbeit der DITIB Köln und Professor Dr. Klaus von Stosch vom Lehrstuhl Katholische Theologie der Universität Paderborn. KB ➔➔ www.karl-rahner-akademie.de Fragebogen zur Familiensynode online KÖLN. Einen Fragebogen zum Thema „Ehe und Familie“, mit dem man sich an der Vorbereitung der Bischofssynode im Herbst beteiligen kann, hat der Familienbund der Katholiken im Erzbistum Köln im Internet veröffentlicht. Da sich der Fragebogen an Einzelpersonen sowie an Multiplikatoren in Gemeinden, Gremien und Verbänden richtet, ist es auch möglich, nur ausgewählte Fragen zu beantworten. Alle Antworten fließen in eine Auswertung des Familienbundes ein und werden Mitte März dem Erzbistum Köln zugeleitet. Eine „Anleitung zur Beschäftigung mit dem Fragebogen zur Vorbereitung der Familiensynode“ bietet der Blog-Beitrag vom 19. Januar von Dr. Holger Dörnemann auf der Internetseite www.familiensynode.blogspot.de. Alle Kreis- und Stadtdekanate sowie Gremien und Verbände im Erzbistum sind eingeladen, sich an der Vorbereitung der XIV. Ordentlichen Bischofssynode zum Thema „Ehe und Familie“ zu beteiligen. Sie findet vom 4. bis 25. Oktober in Rom statt und will konkrete Leitlinien für die Pastoral der Familien erarbeiten. Der Fragebogen hat 46 Einzelfragen, die zur Vertiefung des Abschlussdokumentes der außerordentlichen Synode im vergangenen Herbst zusammengestellt wurden. PEK ➔➔ www.fragebogen-familiensynode.de „Heavens Gate“, die Bigband des Generalvikariates, sorgte für schwungvolle Musik beim Neujahrsempfang. 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Sein Gelübde machte Bruder Christian Weyer gegenüber dem Generalprior der Gemeinschaft, Bruder Jean-Christophe, in Anwesenheit von Weihbischof Ansgar Puff, der dem Gottesdienst vorstand. Liebe auf den ersten Blick Bruder Christian Weyer legt zeitliche Profess in Kölner Ordensgemeinschaft ab KÖLN. Erstmals hat ein deutscher Mönch in der Kölner Gemeinschaft der Brüder von Jerusalem seine zeitliche Profess abgelegt, sein Versprechen, in den nächsten drei Jahren zur Gemeinschaft gehören zu wollen. Das feierliche Gelübde machte der Ordensmann gegenüber dem Generalprior der Gemeinschaft, Bruder Jean-Christophe, in Anwesenheit von Weihbischof Ansgar Puff, der dem Gottesdienst vorstand. Bruder Christian Weyer hat sich geprüft. Seit drei Jahren lebt er in der Gemeinschaft der Brüder von Jerusalem. In der Zeit als Postulant und Novize hat er sich umgeschaut, zugehört, die Liturgie mitgefeiert, geschwiegen, gebetet, viele Gespräche geführt und immer wieder nach seiner Berufung gefragt. Nach dieser Zeit des „inneren Wachstums“ in in- tensiver geistlicher Begleitung hat er jetzt in Köln seine zeitliche Profess abgelegt. Er hat sich Gott in dieser Gemeinschaft versprochen. Für die kommenden drei Jahre. Danach könnte die Profess auf Lebenszeit folgen. Bruder Christian stammt aus HadamarOberzeuzheim im Westerwald. Fünf Jahre hat er während seines Theologiestudiums im Priesterseminar fürs Bistum Limburg gelebt. In all dieser Zeit spürte er „eine Sehnsucht nach Gott, nach Jesus Christus“. Danach, „sich ihm zu schenken“, danach, „in einer Gemeinschaft für Christus da sein“. Im Priesterseminar sei er „nie zur Ruhe gekommen“. Ständig seien diese Fragen in ihm wach gewesen. Mit Studienkollegen besuchte er dann die Kölner Gemeinschaft. Schon zuvor hatte er immer gespürt, dass Ordensleute „etwas Authentisches“ hatten. Über den Besuch im Kölner Kloster sagt er heute: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Drei Monate später ist er wiedergekommen. Und geblieben. Heute sagt er: „Es war, als würde Gott mir sagen: Christian, hier bist du zu Hause.“ Nach der Zeit der Prüfung und vielen Gesprächen gibt er seine Antworten „mit tiefem Frieden und aus innerer Gewissheit“. Bei den Gemeinschaften von Jerusalem begeistert ihn „die Einfachheit in allem“. Und die „echte Freude im Gebet“. Authentische Menschen. Hier sei Gott „nicht nur irgendwo da oben“, sondern „er begegnet mir täglich in den Menschen in der Stadt, im Gebet, im Gespräch mit meinen Brüdern“. Es sei eine „Spiritualität, die das ganze Leben Johannes Becher umfasst“. Protest am Dom Domkapitel verurteilt Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung Am Nordportal an der Bahnhofsseite des Kölner Doms fällt das Plakat mit dem Zitat aus einer Schrift des II. Vatikanischen Konzils schnell ins Auge. 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Fotos: Boecker) Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 BERICHT Spektakuläre Einfachheit Die Benediktinerabtei im niederländischen Vaals 69 Kilometer sind es von mir daheim bis zur Benediktinerabtei Maria Laach. Exakt die gleiche Distanz muss ich zurücklegen, um die Abtei St. Benediktusberg zu erreichen. Während Maria Laach als Inbegriff der rheinischen Romanik gilt, erwartet den Besucher in der niederländischen Benediktinerabtei nur wenige Kilometer hinter der Grenze bei Aachen etwas völlig anderes – ein Meisterwerk kirchlicher Baukunst des 20. Jahrhunderts. Fährt man die Landstraße von Aachen nach Maastricht, so sieht man knapp zwei Kilometer hinter der Ortschaft Vaals-Lemiers rechts auf einem Hügel zunächst zwei mächtige Türme über die Baumwipfel ragen. Diese kann man durchaus für Teile einer Befestigungsanlage halten. Biegt man von der Landstraße ab und 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 fährt einige hundert Meter den schmalen asphaltierten Weg durch einen kleinen Wald zu dem Gebäudekomplex den Hügel hinauf, scheint sich der erste Eindruck von einem militärischen Bauwerk – zumindest an diesem Vormittag – zu bestätigen: Auf dem großen Platz sind drei Schützenpanzer mit niederländischen Hoheitszeichen in Stellung gegangen. Soldaten in Kampfmontur und bis an die Zähne bewaffnet sichern das Gelände, während drei Offiziere an einem der Panzer über eine Karte gebeugt leise diskutieren. Überragt wird die unwirkliche Szenerie von einem riesigen Kreuz. Unmissverständlich die Botschaft: Dieser Ort ist ein heiliger Ort. Es dauert nur wenige Momente, bis einer der Offiziere ein Kommando ruft. In Windeseile sind die Soldaten in den Fahr- zeugen verschwunden. Mit laut röhrenden Motoren rückt die Einheit ab. „Die haben mal wieder Krieg gespielt“, kommentiert ein Mann auf Deutsch mit niederländischem Akzent kopfschüttelnd die Übung der niederländischen Armee. Während sich die Panzer entfernen, ist er aus dem Gebäude gekommen und zu einem parkenden Auto gegangen. Mit einem lauten Geräusch ist die schwere hölzerne Tür hinter ihm ins Schloss gefallen. Wer zum ersten Mal vor der Abtei auf dem Benediktusberg steht, kann leicht irritiert sein. Einen Eingang zur Klosterkirche, deren Turm von außerhalb deutlich zu erkennen ist, sucht man zunächst vergebens. Man muss sich einfach trauen, die Türe mit dem Hinweisschild „Klosterpforte“ zu öffnen, einfach den Drehknopf drehen und hineingehen. Dahinter liegt ein breiter Gang. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Rechter Hand sitzt im ersten Raum in der Regel der Pförtner. Jetzt ist das Zimmer leer. Dahinter folgen Besprechungszimmer. Grauer Beton und dunkles Holz bestimmen das Bild. Nirgendwo ist ein Mensch zu sehen. Zur linken Hand öffnet sich nach wenigen Schritten ein Atrium mit überdachtem Aufgang zur Klosterkirche. Aus der Kirche dringt leise der Gesang der Mönche nach draußen. Je weiter man die Treppe emporgeht und sich dem Eingang zur Kirche nähert, umso deutlicher sind die Stimmen: Es sind gregorianische Gesänge, die die Mönche im Gottesdienst anstimmen. Durch eine grau gestrichene Holztür betritt man die Kirche. Der erste Eindruck ist überwältigend: Karg, einfach, auf das Wesentliche reduziert, alles Überflüssige fehlt. Das sind die ersten Impressionen beim Blick in das Gotteshaus. Der Fußboden ist aus Beton. Die Pfeiler im Kirchenschiff sind gemauert und grau verputzt. Grau gestrichen sind auch die Holzbänke. Es gibt keine Orgel und keinen Blumenschmuck. Nur zwei Kerzen stehen auf dem Altar. Viel Licht fällt durch die farblosen Fenster des Obergadens, die sich wie ein Band um die Kirche ziehen. Angesichts dieser spektakulären Einfachheit, die im Betrachter unkirchliche Assoziationen weckt, irritiert der in der Luft stehende Duft von Weihrauch nur im ersten Moment. Als Bestandteil der Liturgie an diesem Ort hat das Verbrennen würziger Harze natürlich seine Legitimation. Fünf Gottesdienstbesucher verlieren sich an diesem Vormittag bei der Messe des Konvents in der Kirche. Elf Mönche bilden die Gemeinschaft auf dem Benediktusberg. An ihrer Spitze steht seit 1996 der 68-jährige Abt Adrianus Lenglet. Am 3. Januar waren es 50 Jahre, dass der freundliche Benediktiner sich für den Eintritt in das Kloster auf dem heiligen Berg entschieden hat. „Vaals docet – Vaals lehrt“ hieß es viele Jahre über die niederländische Benediktinerabtei auf dem Berg. „Das ist lange vorbei“, sagt der Abt und lächelt. Die Zeiten, da das Kloster als Vorzeigeabtei galt, sind passé. „Bis in die 1980erJahre hatten wir sehr viele Berufungen – und sehr viele sind wieder gegangen“, stellt der Abt ohne eine Spur von Verbitterung in der Stimme fest. Noch 1985 habe man das Kloster ausgebaut, um Platz für neue Mönche zu schaf- Abt Adrianus Lenglet. fen. Damals habe der Konvent noch aus 34 Mönchen bestanden. Wie viele Kapitel es in der wechselhaften Geschichte des Klosters noch geben wird, weiß nur der liebe Gott alleine, so der Abt. Vor wenigen Jahren schien das „Aus“ schon besiegelt. Abt Adrianus: „Es gab Zeiten, da habe ich darunter gelitten, dass wir immer weniger Mönche wurden. Doch seit Mitbrüder aus dem Senegal und aus Ein mächtiges Kreuz beherrscht den großen Vorplatz der Abtei auf dem Benediktusberg. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de den USA zu uns gekommen sind, um die Gemeinschaft zu stärken, sehe ich wieder zuversichtlich in die Zukunft.“ Dies habe man auch dem Festhalten an der lateinischen Sprache im Gottesdienst zu verdanken. „Wer außerhalb von Holland spricht denn schon unsere Sprache?“ So habe das Latein eine Brücke zu anderen Klöstern und Mitbrüdern gebaut, ist der Abt überzeugt. Die Geschichte des Klosters, das heute zur Kongregation von Solesmes gehört und sich dadurch von anderen Benediktinerabteien unterscheidet, dass die Liturgie ausschließlich in Latein gefeiert wird, beginnt – in Deutschland. Im Kulturkampf vertriebene Benediktiner gründeten 1893 in Merkelbeek das erste benediktinische Kloster auf niederländischem Boden seit der Reformation. Von dieser Abtei wurden Kornelimünster bei Aachen und 1914 Siegburg wiederbegründet. Im Ersten Weltkrieg mussten viele Mönche zum Militär. Nachwuchs blieb Maria mit Kind ist eine von drei farbigen Ikonen in der Kirche. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 BERICHT aus. 1920 entschied der damalige Abt, die Abtei an den heutigen Standort unweit der deutschniederländischen Grenze zu verlegen. Er beauftragte Dominikus Böhm und Martin Weber mit den Entwürfen für die Abtei. Auf sie gehen unter anderem die beiden festungsartigen Türme zurück, die die Abtei flankieren. 1923 konnten die ersten Gebäude bezogen werden. Geplant war auch der Bau einer Kirche. Aber in den Inflationszeiten der 1920er-Jahre verlor das Kloster seine Mittel zum Ausbau. Die nächste Krise kam 1939 mit dem Ausbruch des Weltkrieges. Wieder wurden Mönche in den Krieg gerufen. Schlimmer aber war, dass Teile des Konvents mit den Nationalsozialisten sympathisierten während andere als Märtyrer ihr Leben verloren. Das Kriegsende bedeutete auch das Ende des Klosters. Alle deutschen Mönche wurden ausgewiesen. Nur ein holländischer Mitbruder blieb zurück und bewahrte das Kloster soweit als möglich vor Übergriffen. 1951 besiedelten 13 Mönche die Abtei neu. Nach Erlangen der Selbstständigkeit 1961 stand der Bau einer Klosterkirche ganz oben auf der Agenda. Es sollte die große Zeit des Benediktiners Hans van der Laan werden, der auch Architekt war. „Van der Laan hat sich bemüht, das schönstmögliche Gotteshaus zu bauen. Sein Leben lang war er auf der Suche nach den Grundlagen der Architektur. All sein Wissen, all seine Erkenntnis sind in die Kirche und die übrigen von ihm entworfenen Klosterbauten eingeflossen. Damit hat er Maßstäbe gesetzt“, sagt Abt Adrianus. Mit welchen Empfindungen und Eindrücken man den Benediktusberg wieder verlässt, ist schwer in Worte zu fassen. Sicher ist, dass man einen der bedeutendsten Kirchen- und Klosterbau aus jüngerer Vergangenheit erlebt hat. Man kehrt anders zurück, als man hingefahren ist. Mir jedenfalls ist es so gegangen. Robert Boecker 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Links ein Teil der Abtei, der nach den Plänen Böhms und Webers gebaut wurde. Die Kirche geht auf van der Laan zurück. Auf van der Laan geht auch die Bibliothek mit ihren mehr als 60 000 Büchern zurück. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Dritter Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Das Wort des Herrn erging an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde. Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott; man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus. Jona 3,1-5.10 ZWEITE LESUNG: Ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. 1 Kor 7,29-31 EVANGELIUM: Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit sei- nen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. Mk 1,14-20 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Reihe I Stundengebet: Dritte Woche Sonntag, 3. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jona 3,1 - 5.10; L 2: 1 Kor 7,29-31; Ev: Mk 1,14-20. Montag, hl. Timitheus, hl. Titus, Apostelschüler: L: 2 Tim 1,1-8 oder Tit 1,1-5; Ev: Lk 10,1-9 oder Mk 3,22-30. Dienstag, hl. Angela Merici: L: Hebr 10,1-10; Ev: Mk 3,31-35. Mittwoch, hl. Thomas von Aquin: L: Hebr 10,11-18; Ev: Mk 4,1-20. Donnerstag: L: Hebr 10,19-25; Ev: Mk 4,2125. Freitag: L: Hebr 10,32-39; Ev: Mk 4,26-34. Samstag, hl. Johannes Bosco: L: Hebr 11,12.8-19; Ev: Mk 4,35-41. Der Wal spuckt Jonas aus, der die göttliche Droh- und Umkehr-Botschaft nach Ninive bringt. Die Menschen in der Stadt im Zweistromland hörten auf Gottes Wort, bereuten ihre Fehler und kehrten um, weswegen Gott seine Drohungen reute. Unser Bild stammt aus der griechisch-orthodoxen Kathedrale in Bonn. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 SONNTAG Musiker – Sänger wie Instrumentalisten – brauchen Leidenschaft für ihre Kunst. Sonst springt der Funke zum Publikum nicht über. Dafür braucht es mehr als eine kurzfristige Begeisterung für die Musik. Unser Bild: Die amerikanische Soul-Sängerin Oleta Adams. (Fotos: Boecker, Raspels) Leidenschaft und Begeisterung – mit Ausdauer Das Heute gehört der Gnade Gottes und der Hingabe meines guten Willens I ch habe mich schon immer für alles Mögliche begeistern können . . . zum Beispiel verschiedene Instrumente und Sprachen erlernen. Eigentlich habe ich mich aber lediglich „nur“ begeistern können. Das bedeutet keineswegs, dass ich all das auch umgesetzt hätte. Diverse Kurse habe ich angefangen, aber es nirgendwo mehr als sechs Monate ausgehalten. Ich kann mich halt für vieles begeistern. Aber das bedeutet nicht, dass meine Begeisterung beständig ist. Bei mir ist nun mal jeder Anfang auch zugleich der Anfang von dem Ende. Diese Erfahrung ging mir auch als Schatten nach, als ich nun mit 17 Jahren JA zu meiner Berufung sagte und mein Elternhaus verließ. Die Euphorie des Anfangs ging mit. Diese Euphorie war voller Energie, Kreativität und Tatendrang. Und dann kamen die Momente, in denen nicht alles so lief, wie ich es gerne wollte. Die Momente, in denen nichts mehr von der Kraft des Anfangs zu ahnen war. Mein geistli23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 ches Leben und vor allem Gott waren nicht das, wie ich es in meiner Anfangsbegeisterung ausgemalt habe. Alles erschien plötzlich so fragwürdig. Haben Sie solche Erfahrungen gemacht? Vielleicht bei den Aufgaben, die Sie übernommen haben oder sogar in den Beziehungen – ganz gleich ob Freundschaft oder Liebe –, die Sie eingegangen sind. Dass Sie sich weder für eine Sache noch eine Person weiterhin begeistern können? Haben Sie diese Erfahrung auch mit Gott gemacht? Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen finde ich den Propheten Jona, von dem wir heute hören, so sympathisch: Wir erfahren, dass die Menschen in Ninive wirklich umkehren. Jonas jedoch – und das hören wir heute nicht mehr – zieht sich frustriert zurück. Wie sehr hatte er mit Gott ringen müssen, wie sehr hatte er letztendlich mit dem Eintreffen der von ihm angekündigten Strafen gerechnet. Jonas ist am Ende, er ist fertig mit Gott. In meiner eigenen Biografie hat ein Satz von dem heiligen Franz von Sales mich nachhaltig geprägt: „Meine Vergangenheit kümmert mich nicht mehr, sie gehört dem göttlichen Erbarmen. Meine Zukunft kümmert mich noch nicht, sie gehört der göttlichen Vorsehung. Was mich kümmert und fordert, ist das Heute. Das aber gehört der Gnade Gottes und der Hingabe meines guten Willens.“Regamy Thillainathan Unser Autor, Regamy Thillainathan, ist Kaplan in der Pfarrgemeinde Heilige Dreifaltigkeit in Düsseldorf-Derendorf/ Pempelfort. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Zur Freiheit befreit (Gal 5,1) Ökumenischer Bibelsonntag am Tag der Bekehrung Pauli Die Freiheit ist eine Parole – mit großen Buchstaben an Häuserwände geschrieben. Die Freiheit in Christus ist ein großes Wort – von den Aposteln verkündet. Vom Glauben sehnsüchtig aufgegriffen. Wenn der Glaube erwacht, ist sie da. Die Freiheit ist ein ungewisses Versprechen. Die Freiheit in Christus ist Gottes Verheißung. Die Freiheit ist vieldeutig. Die Freiheit in Christus ist wahr. Der Freiheit bleibt immer nur eine kurze Zeit. Schnell gerät sie in die Gefangenschaft der Mächtigen. Sie kleidet sich in Freude und gebiert Gewalt. Die Freiheit in Christus verändert alles. Sie macht alles neu. Sie verbindet sich ewig mit der Liebe. Freiheit lebt vom Vertrauen der Menschen untereinander. Die Freiheit in Christus lebt vom Vertrauen zu Gott. Die Freiheit muss damit rechnen, betrogen zu werden. Die Freiheit in Christus glaubt und wird nicht betrogen. Die liebste Freundin der Freiheit ist Gerechtigkeit. Wo es gerecht ist, da ist die Freiheit nicht fern. Wo für die Schwachen gesorgt wird und die Hungrigen satt werden, sind die Menschen frei. Wer die Freiheit in Christus kennt, findet keinen Geschmack mehr an den Vertröstungen der Machthaber. Wer Christus kennt, teilt mit den Hungrigen. Wer mit Christus frei ist, sieht durch Wird der Bibelsonntag - wie es in diesem Jahr weit verbreitet ist - am letzten Sonntag im Januar begangen, dann fällt dieser mit einem kirchlichen Gedenktag zusammen, der wenigen im Bewusstsein ist. Seit dem frühen Mittelalter gedenken die Kirchen des Westens am 25. Januar der Bekehrung des Apostels Paulus. Die Kirche erinnert an den Apostel, der die Starrheit des Glaubens mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bekämpft hat. Die entscheidende Erfahrung, die den eifrigen Verfolger zum erfolgreichsten Wegbereiter des Glaubens machte, wird gleichsam zum Signal des Aufbruchs aus der Erstarrung und Zurückgezogenheit des Glaubens. (Foto: Raspels) 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de die Augen der Leidenden in das Antlitz Gottes. Der schlimmste Feind der Freiheit ist die Angst. Der schlimmste Feind der Freiheit in Christus ist die Angst. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Sonnenuntergang. Zeit, das Herz und den Verstand zur Ruhe kommen zu lassen. (Foto: Läufer) Die „Tagesschau“ des Herzens braucht keinen Bildschirm Eine Anleitung, den Tag liebevoll zu vollenden I m Exerzitienbuch des heiligen Ignatius gibt es eine Anleitung, um den Tag vor Gott und sich selbst zu beschließen. Diesen Tagesrückblick nennt er „Examen“. Das klingt herb, fast wie eine strenge Gewissenserforschung. Im Sinn des Ignatius ist so etwas aber nicht gemeint, sondern ihm geht es um Schritte zu einem „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“ am Abend. Unser Leben ist ein bleibendes Auf-dem-Weg-Sein. Am Abend des Tages darf ich auf ihn zurückschauen und komme darüber mit Gott ins Gespräch. Dies bereitet keinen Platz für Angst und Furcht, sondern es will den barmherzigen und liebenden Gott fühlbar machen. In solcher Haltung richten wir den Blick bewusst auf das, was uns geschenkt wurde an diesem Tag. Geschenkt an guten Erlebnissen. Wir denken an freundliche und herzliche Begegnungen. An Erfolge, die wir hatten. An Freiheit von Gängelei und Bevormundung. An das Geschenk von ausreichendem Essen und Trinken. Das ist doch alles nicht selbstverständlich. Das Erste in meinem Tagesausstieg ist also Dankbarkeit. Ist Dankbarkeit manchmal fast noch schwieriger als Selbstkritik? Vielleicht ist an der Frage etwas dran. Zum Tagesrückblick gehört wohl auch die fällige Blickwendung vom erhaltenen Guten hin auf das, was nicht gelungen ist. Wo wir Scherben hinterlassen haben. Wo ich gefehlt habe. Der heilige Ignatius nennt das „Von der Seele Rechenschaft 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 fordern“. Doch soll damit kein Tribunal eröffnet werden, vor dem wir uns selbst zum hundertsten Mal für unsere Fehltritte beschimpfen. Vielmehr dürfen wir das, was schiefgegangen ist, was wieder mal nicht gelungen ist, Gebet am Abend Ich steh vor dir, Herr. Ich weiß, der Tag war mehr ausbaufähig. Dennoch ist er so, wie er abgelaufen ist. Hilf mir, Herr, jeden Tag dankbar als ein Geschenk von dir anzunehmen und zu nutzen. Ich bitte dich, wandle mich morgen, damit ich nach deinem Wort und deinen Werken besser handle und zum Werkzeug deiner Hände werde. L dem Herrn hinhalten in der Hoffnung, dass er heilt, was verwundet ist. Vielleicht verbunden mit der Bitte, unser Fehlverhalten in Zukunft weniger wahrscheinlich zu machen. Die wunderbare Macht, dass mit einem Schlag alles gut wird, haben wir meistens nicht. Die Macht, Wunder zu tun, liegt halt beim Herrn. Meine „Tageschau“ am Abend verlangt keinen Bildschirm sondern nur ein offenes Herz. Wenn ich mich bewusst in die Gegenwart Gottes begebe und mich vor seine Augen stelle, klingt mancher Lärm und manche Ablenkung fast behutsam nach und liebevoll aus. Es wird nicht jeden Tag gelingen, aus dem Hamsterrad unserer Termine und Pflichten so herauszutreten, dass das Herz weit wird. Einige Heilige mögen das auf Anhieb geschafft haben. Aber in Dürrezeiten können auch kleine Portionen den Hunger stillen. Was der heilige Ignatius als Tagesrückblick empfohlen hat, ist nicht Befehl, sondern Einladung. Beim Ausstieg aus dem Tag „geht es nicht primär um analysieren, bewerten und urteilen, sondern um schauen, hinhören, zulassen, wahrnehmen, wahrseinlassen“ (Renate Kern). Ich blicke auf den Tag zurück: Das Stückchen Zeit, das ich an diesem Tag erlebt habe, verschwindet ja nicht einfach in einem dunklen, bodenlosen Loch wie das abgerissene Kalenderblatt, sondern gehört zur großen Ewigkeit Gottes. Dahin sind wir unterwegs. In der Heiligen Schrift habe ich eine schöne Bestätigung gefunden, auf diese Weise den Tagesausstieg zu feiern, wo es im Lukasevangelium von der Muttergottes heißt: „Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte Erich Läufer darüber nach“ (Lk 2,19). www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Sein Flammen-Tod förderte das Nationalbewusstsein Das Konstanzer Konzils-Jubiläum rückt 2015 den Reformator Jan Hus in den Blick D ie Wahrheit kann unbequem sein, wenn sie von uns die Aufgabe tief verwurzelter Vorurteile und Stereotypen fordert.“ Diese Erkenntnis stammt aus dem Mund von Papst Johannes Paul II. Er sprach sie 1999 anlässlich einer Tagung über den tschechischen Theologen und Reformator Jan Hus (um 1369 bis 1415), dessen Tod als Ketzer sich in diesem Jahr zum 600. Male jährt. Der Papst fuhr damals fort: „Ich fühle mich verpflichtet, mein tiefes Bedauern auszusprechen für den grausamen Tod von Jan Hus und für die daraus folgende Wunde, Quelle von Konflikten und Spaltungen, die dadurch in den Geist und die Herzen des böhmischen Volkes gerissen wurde.“ Dieses Bedauern wiederholte der Papst aus Polen bei vielen Gelegenheiten. Wer war Jan Hus? Der im südböhmischen Husinec Geborene empfing 1400 die Priesterweihe. Er lehrte Theologie an der Prager Philosophischen Fakultät. Daneben übernahm er Priestertätigkeiten an der Bethlehem-Kapelle, an der er in tschechischer Sprache predigte. Er wandte sich der tschechischen Sprache zu und wurde hier so stilbildend wie 100 Jahre später Martin Luther für das Deutsche. Hus wollte eine Bibel in der Volkssprache. Am 3. November 1414 kommt Jan Hus in Konstanz an und nimmt zuerst bei einer Witwe Quartier in der Stadt. Aber bereits Ende des Monats wird er ins örtliche Dominikanerkloster gesperrt, von wo er später in die Bischofsburg Gottlieben verlegt wird. Volkssprache und Autorität der Bibel Die tschechische Nationalbewegung, die von dem Volksprediger Jan Milic im 14. Jahrhundert gegründet wurde, entdeckte ihn für ihre Interessen. Beide übten heftige Kritik am weltlichen Besitz der Kirche, an Korruption und Ablasshandel, traten für die Autorität des Gewissens ein und versuchten, durch ihre Predigten die Kirche dem Volk näherzubringen. Beide vertraten die Lehre von der Prädestination, betrachteten allein die Bibel als letzte religiöse Autorität und sahen allein in Christus das wahre Oberhaupt der Kirche. Beschwerden über die Predigten von Jan Hus gingen beim Bischof ein. 1408 untersagte man ihm priesterliche Funktionen, 1410 wurde er verbannt. Das Volk hielt jedoch zu ihm, was ihm die Fortsetzung seiner Predigttätigkeiten ermöglichte. 1413 schrieb er sein Hauptwerk „De ecclesia – Über die Kirche“. Jeder Christ habe ein Widerstandsrecht gegen unrechtmäßig handelnde Vertreter der Kirche. Ein Befehl, der nicht dem „Gesetz Christi“ entspreche, dürfe nicht ausgeführt werden. Widerstand sei dann sogar Ausdruck des wahren Gehorsams gegen Gott, um „nicht durch Unterwerfung sich des gleichen Verbrechens schuldig zu machen“. Die Kurie und der deutsche König Sigismund waren alarmiert. Abweichend von den Regeln der Ketzerprozesse durfte Jan Hus vor dem Konzil sprechen und versuchte dort die gegen ihn gesammelten Anschuldigungen zu entkräften. Er weigert sich aber Dinge zurückzunehmen, die man ihm in den Mund legte, er aber nie behauptet hatte. Der Maler Carl Friedrich Lessing setzt diese Szene 1842 ins Bild. (Fotos: Raspels) 1414 wurde Hus aufgefordert, sich dem Konstanzer Konzil zu stellen, welches auch zur Unterdrückung von als Häresie betrachteten Lehren einberufen worden war. Mit dem Versprechen König Sigismunds auf freies Geleit hoffte Hus, seine Lehren verteidigen zu können. Die Hoffnung trog. Er wurde verhaftet, konnte aber vor dem Konzil sprechen. Hier war die Stimmung jedoch gegen ihn. Er lehnte die Lehrautorität des Konzils ab. Da er die Aufforderung zum Widerruf seiner Lehren und zur Unterlassung der Predigertätigkeiten verweigerte, wurde er schließlich verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Weil seine Popularität in der Heimat ungebrochen war, wurde Jan Hus gleichsam zum tschechischen Nationalheiligen, sein Tod förderte das Nationalbewusstsein. Der frühere Prager Erzbischof Miloslav Kardinal Vlk hat hohe Erwartungen in das anstehende Gedenkjahr. Er hoffe, dass die Gedenkfeiern nicht nur für die Kirche, sondern auch für die ganze Gesellschaft gewinnbringend sein werden. Das Hus-Jahr kröne die Bemühungen, das Wirken von Hus und seine Persönlichkeit Bernhard Raspels neu einzuordnen. 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de INFO Der böhmische Theologe und Reformator Jan Hus steht 2015 im „Jahr der Gerechtigkeit“ im Mittelpunkt des Gedenkens an das Konstanzer Konzil vor 600 Jahren. Neben einem umfangreichen Kulturprogramm präsentiert sich das Hus-Haus mit einer neuen Dauerausstellung. Die Universität will mit Vorträgen und Projekten einen Beitrag zur historischen Auseinandersetzung mit dem Reformator leisten. Im Juli wird sich das Europäische Jugendparlament mit „Werten in Europa“ auseinandersetzen. Die Hussitische Kirche will am 4. Juli in Konstanz eine Skulptur „Jan Hus – Weg zur Versöhnung“ enthüllen. Am Todestag, am 6. Juli, ist ein internationaler ökumenischer Gedenkgottesdienst im Münster geplant. ➔➔ www.konstanzer-konzil.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 LESERBRIEFE Ausgerechnet Voltaire Zu: „Jeder kann Hetze entgegentreten“ in Nr. 3/15, Seite 3 Den Beitrag habe ich mit Interesse gelesen. Dass ausgerechnet der Kirchenhasser Voltaire zur Rechtfertigung herangezogen wird, habe ich bedauert, da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben. Nachdem ich die Presse der letzten Woche gelesen habe, frage ich mich, ob es für den Menschen von heute noch irgend etwas geben darf, das ihm heilig ist, außer einer absoluten Freiheit, die keinerlei Bindung mehr kennt, denn Dekalog und Menschenrechte sind doch in unserer Gesellschaft längst relativiert beziehungsweise verstümmelt. Man denke nur zum Beispiel an die Rolle, die das sechste Gebot selbst bei einer beachtlichen Zahl von katholischen Theologen spielt. So zerstört Europa sich selbst, und die, denen ihre Überzeugung noch heilig ist, werden bei uns bald die Macht übernehmen. Unsere armen Kinder und Enkel. Sigrid Sels, Neuss Meinungsfreiheit und Toleranz Zu: „Jeder kann Hetze entgegentreten“ in Nr. 3/15, Seite 3 Derzeit wird zu Recht der furchtbare Anschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ überall verurteilt. Aber wer kritisiert denn die Mohammed-Karikaturen, die von religiöser Intoleranz zeugen? Man hört nur von Meinungsfreiheit und Werte verteidigen, aber stellt denn die Religion keine Werte dar, die es zu schützen gilt? Und wo bleibt die Toleranz und Achtung gegenüber Andersgläubigen? Man sollte sich nicht ungestraft über den Glauben lustig machen. Es ist klar ersichtlich, welcher Hass auch in Deutschland in gleichartigen Blättern auf alles Religiöse besteht. Solche Karikaturen als Satire sind keineswegs geeignet, die Integration von Muslimen zu fördern, sie bewirken Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 genau das Gegenteil. Man kann nicht den Anschlag verurteilen, ohne auch die Ursachen zu benennen. Damit will ich keineswegs sagen, dass der Anschlag gerechtfertigt war. Günter Walther, Köln Männer – Ich bin dann mal weg Zu: „Katholische Kirche ‚zu sehr verweiblicht‘ “ in Nr. 3/15, Seite 6 Als Ansprechpartnerin einer großen Messdienerschar möchte ich Stellung nehmen zur Ansicht des Kardinal Burke, dem Sie für seine merkwürdige These ein doch erhebliches Forum geben. Es ist wahr, dass Männer zur Flucht neigen, wenn sich Frauen eines wichtigen Themas annehmen und Kompetenz und Befähigung zeigen. Ob es um das viel zu starke weibliche Übergewicht in der Lehrerschaft oder um Umwelt- und Schöpfungsthematik geht, Männer sagen sehr schnell: „Ich bin dann mal weg . . .“ Nur, an wem liegt das denn? An den Frauen? Wollen wir in dieser Welt immer noch zulassen, dass die männliche Ausformung des Menschen es kaum ertragen kann, wenn Frauen etwas können und sich zu Wort melden? Es wäre auch eine wichtige Aufgabe in der Kirche, den Jungens die Angst – das ist es nämlich! – vor den Mädchen zu nehmen und sie genau wie jene mit Liebe und Achtsamkeit auf ein Miteinander der Geschlechter im Leben vorzubereiten. Das Gleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen bei unseren Messdienern ist für uns Erwachsene eine immerwährende Herausforderung – bei den Planungen jedweder Art haben wir dieses Problem grundsätzlich im Hinterkopf. Vielleicht können wir deshalb auch feststellen, dass unsere Messdienerschar kein Übergewicht in Richtung Mädchen/Jungen hat bis zum Abituralter. Wann, wenn nicht heute wollen wir denn lernen, dass die Erde nur im Miteinander der Geschlechter zu Frieden und Gerechtigkeit finden kann. Unser Herr wird sich doch wohl etwas dabei gedacht haben, als er uns Menschen in zwei Sorten geschaffen hat, oder? Sabine Esch, Düsseldorf Waltende Vermännlichung Zu: „Katholische Kirche ‚zu sehr verweiblicht‘ “ in Nr. 3/15, Seite 6 Es ist schon beinahe kurios, dass ein herausragender Vertreter – Kardinal! – des archaischen Männerbundes, der unsere Kirche entgegen des Pauluswortes „nicht als Herren über euren Glauben (aufzutreten)“ (2 Kor 1,24) diese seit mindestens 1600 Jahren beherrscht, eine „Verweiblichung“ der katholischen Kirche entdeckt hat. Hingegen hat er wohl kein Problem mit der waltenden „Vermännlichung“ der Kirche. Die patriarchalische Verfasstheit der jüdischen und römischen Gesellschaft zur Zeit Jesu darf doch wohl nicht als Argument ins Feld geführt werden. So war zum Beispiel das römische Familienoberhaupt der Besitzer der Seinigen (Familie, Gesinde, Sklaven). Das ist gottlob ferne Vergangenheit. Trotzdem hat Kardinal Burke – zumindest indirekt – auf ein gesellschaftliches Problem hingewiesen. Wie nicht alleine die Männer in der Gesellschaft herrschen dürfen, so muss der Machtergreifung via Hintertür über Feminismus und Gender-Debatte gewehrt werden. Weder dürfen die „Menschinnen“ über die „Menscher“ herrschen, noch umgekehrt. War das jetzt wenigstens von mir politisch korrekte Sprache? Aber vielleicht erklärt mal jemand den Menschen den Unterschied zwischen natürlichem und grammatischem Geschlecht – bleiben wir also dabei: der Mensch, denn das sind wir alle. Horst M. Paffen, Monheim Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1. Januar 2014) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Fundgrube an Lebensweisheiten Elizabeth wird vermisst – erschreckend authentisch Neue Anstöße zur Fastenzeit Der Nachlass des verstorbenen Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher ist so umfangreich, dass noch einmal eine Nachlese der kleineren und größeren Kostbarkeiten dieses liebenswürdigen Seelsorgers als Buch erschienen ist. Beim Lesen fühlt man sich an das biblische Weisheitsbuch Kohelet erinnert, in dem es heißt, dass es eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Klagen, eine Zeit zum Nachdenken und eine Zeit zum Schmunzeln gibt. Reinhold Stecher war ein Hirte, der für seine offenen Worte nicht nur bei seiner Innsbrucker Herde geschätzt war. Im jüngsten Buch, vom Nachlassverwalter herausgegeben, finden sich neben kritischen Tönen zur Lage der Kirche auch verEL söhnliche Karikaturen. Maude ist 82 Jahre alt und vergisst sehr viel. Manchmal erkennt sie ihre Tochter nicht oder weiß nicht mehr, warum sie gerade in die Küche gegangen ist. Ihre Erinnerungen hängen weit in der Vergangenheit fest, zu der Zeit, in der ihre Schwester verschwunden ist: 1946. Heute liest Maude immer wieder ihre Notizzettel durch. „Elizabeth wird vermisst“ hat sie oft notiert. Doch was hat es mit dem Verschwinden auf sich? Oder ist sie etwa gar nicht verschwunden und Maude weiß es nur nicht mehr? Und wieso lässt sie die Erinnerung an ihre Schwester einfach nicht los? Die Geschichte wird aus der Perspektive von Maude erzählt und macht auf erschreckend authentische Weise deutlich wie es Menschen mit Demenz gehen kann. Eine sehr berührende GeAB schichte über Verlust und Vergessen. Anstöße sind sie, die neuen Fastenmeditationen von Pater Wilhelm Ruhe. Der Franziskanerpater aus dem Kloster Bardel lädt ein, den Alltag mit etwas Abstand zu betrachten. „So platzt mancher Knoten. Die Gedanken weiten sich.“ In der Fastenzeit solle man sich fragen „Wo bin ich auf einem guten Weg? Und wo muss ich dringend eine Kurskorrektur vornehmen?“ Die Meditationen sind aber mehr als nur der Appell, sich vom persönlichen Dreck am Stecken zu befreien. Ohne Scheu und mit beeindruckend klarer Sprache thematisiert Ruhe auch die großen Fragen nach dem Ursprung und den Zielen unseres Lebens und nimmt dabei oft Gedanken großer Heiliger und berühmter Persönlichkeiten auf, um seine EB/KB Gedanken zu entfalten. Reinhold Stecher: Alles hat seine Zeit. Texte, Bilder und Zeichnungen, Tyrolia Verlag, 160 Seiten, ISBN 978-37022-3397-6, 19,95 Euro. Emma Healey: Elizabeth wird vermisst, Bastei Lübbe Verlag, 352 Seiten, ISBN 978-3-7857-6110-6, 14,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Pater Wilhelm Ruhe: Bardeler Fastenmeditationen 2015, 68 Seiten, Dom Buchhandlung Osnabrück, 3 Euro zzgl. 3 Euro Versandkosten, Bestell-Telefon (05 41) 3 57 38 20. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 KULTUR Aschermittwoch der Künstler Komponist Arvo Pärt zu Gast Zum Aschermittwoch der Künstler mit Kardinal Rainer Maria Woelki laden in diesem Jahr stellvertretend der in Brühl geborene Multimediakünstler Heinz-Albert Heindrichs und der Maler und bildende Künstler Carsten Weck aus Solingen ein. Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch, 18. Februar, um 11 Uhr mit einer Messe mit Austeilung des Aschenkreuzes in St. Kunibert in Köln. Danach gibt es den Empfang des Erzbischofs mit Fastenessen und die „Akademie zum Aschermittwoch“ im Maternushaus. Pater Professor Dr. Elmar Salmann, OSB, beschäftigt sich dabei mit „Klangsphären der Stille. Resonanzen des Unerhörten zwischen Kunst und Religion“. Um 17 Uhr schließt sich der Besuch der Ausstellung „Playing by heart“ im Museum Kolumba an. Ein Konzert in St. Maria im Kapitol um 20 Uhr beendet das Programm. Dabei musizieren der Mädchenchor am Kölner Dom unter Leitung von Oliver Sperling sowie der figuralchor koeln und das Neue Rheinische Kammerorchester Köln unter Leitung von Professor Richard Mailänder. Gast des Aschermittwochs der Künstler ist der Komponist Arvo Pärt, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Seine Werke werden sowohl in der Messe als auch beim Abendkonzert aufgeführt. Veranstaltet wird der Tag von der Künstlerseelsorge im Erzbistum Köln. Information und Anmeldung (bis 28. Januar) unter Telefon (02 21) PEK/KB 16 42 12 27. ➔➔ www.kuenstlerseelsorge-koeln.de Der etwas andere Heilige Neu im Kino: Bill Murray läuft als „fieser Möpp“ im Film „St. Vincent“ zur Hochform auf W äre Vincent MacKenna ein Kölner, man würde ihn wohl als „ne fiese Möpp“ bezeichnen. Er säuft und fährt trotzdem Auto – als er einmal betrunken seinen Gartenzaun über den Haufen fährt, macht er die Umzugshelfer der neuen Nachbarin für den Schaden verantwortlich. Er ist ständig so gut wie pleite, haut aber trotzdem Geld bei Pferdewetten auf den Kopf. Er ist mürrisch und reichlich unsympathisch. „Er mag keine Menschen, und die Menschen mögen ihn nicht“, so wird es im Film „St. Vincent“ selbst auf den Punkt gebracht. Als Maggie, seine alleinerziehende neue Nachbarin, nicht weiß, wie sie die Betreuung ihres Sohnes regeln soll, wittert Vincent seine Chance: „Ich könnte auf den Jungen aufpassen. Elf Dollar die Stunde!“ Sie hat keine Alternative, und so „kümmert“ sich Vincent fortan um den 12-jährigen Oliver. Aber unter „Kümmern“ versteht Vincent nicht so sehr Hilfe bei den Hausaufgaben. Vielmehr nimmt er ihn mit zur Pferderennbahn und erklärt ihm die Regeln bei Pferdewetten. Er geht mit ihm in einen Strip-Club und in die Bar nebenan. Aber Vincent hat auch eine ganz andere Seite. Seit Jahren besucht er im Pflegeheim seine an Demenz erkrankte Frau, die ihn gar nicht mehr erkennt. Ihre Sachen wäscht er persönlich. Und mit dem wenigen Geld, das er hat, unterstützt er die (von ihm?) schwangere Prostituierte Daka. Vor allem aber freundet er sich nach und nach mit dem Nachbarsjungen an. Und je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso mehr taut Vincent auf. Vincent sorgt auf mürrisch-liebevolle Weise für Oliver. Er hilft ihm, sich zu behaupten und wird ein wenig zu einem Ersatz(groß)vater für ihn. Das Zusammensein mit dem Jungen tut Vincent selbst unendlich gut. Er kann sich auf einmal 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Vincent (Bill Murray) „kümmert“ sich auf seine Art um den Nachbarsjungen Oliver (Jaeden Lieberher). (Foto: Sony Pictures Releasing GmbH) freuen, sogar tanzen, ist weniger missmutig und findet langsam wieder zu sich selbst. Stück für Stück wird Vincents Wesen sichtbar: Harte Schale, weicher Kern. Am Ende des Films ist aus Vincent dann St. Vincent, also der heilige Vincent, geworden. Das Wie und Warum seiner vielleicht etwas kitschigen, vor allem aber sehr anrührenden Heiligsprechung wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: Jemand hat es geschafft, einen tiefen Blick hinter Vincents mürrisch-unsympathische Fassade zu werfen und dabei einen ebenso tapferen wie liebenswerten Mann entdeckt. „St. Vincent“ von Regisseur Theodore Melfi ist in sechs Kategorien für den Golden Globe nominiert worden. Allen voran Hollywood- Altrecke Bill Murray („Und täglich grüßt das Murmeltier“) läuft als Vincent zu einer Hochform auf, die ihm zu Recht eine Nominierung als bester Hauptdarsteller eingebracht hat. Aber auch Naomi Watts als die Prostituierte Daka Paramova und Jaeden Lieberher als Oliver liefern prima Arbeit ab. Die 102 Film-Minuten bieten gute Unterhaltung, viel Humor und gute Film-Musik. Wer den Film im Kino sieht wird Vincent, den fiesen Möpp, sicher bald mögen und mit einem Lächeln nach Hause gehen. Karl Heinz Schellenberg Unser Autor ist Diakon in der Pfarrei St. Remigius in Leverkusen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe von „domradio.de“ und Partnern. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer VideoBotschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 Uhr und 18 Uhr. domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8 Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Aktenzeichen. Camille Claudel – 150. Geburtstag. Dienstag Radioakademie. Die Familie – Leitbild für heute? Leitbild für heute! Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Katholische Autoren. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Familienbild und Sexualität. Neue Kirchenthesen und die Realität der Jugendarbeit. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Freitag 17.45 Zeitzeichen. 30. Januar 1645. Todestag der Nonne Mary Ward. Werktags 8 bis 9 Uhr, EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 24. Januar 7.50 bis 8.50 Uhr, WDR FS: Planet Wissen: Ich war eine Zeugin Jehovas. 14.30 bis 14.55 Uhr, ARTE: Mit offenen Karten. Zwietracht im Islam. Schiiten und Sunniten. 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in Freising-Lerchenfeld. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 25. Januar 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.15 bis 10.15 Uhr, 3sat: Martha Nussbaum: Gerechtigkeit braucht Liebe. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Ebensee in Oberösterreich/Salzkammergut. Es predigt Monsignore Alois Rockenschaub. 10 bis 11.30 Uhr, EWTN und domradio.de: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 12 bis 12.30 Uhr, ARTE: Grand‘Art. Correggio, Sarto, Bronzino. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. WDR 4 domradio.de Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Gottesdienste WDR 5 Am Sonntag, 25. Januar, um 10 Uhr wird das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen. Werktags um 8 Uhr ist der Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de zu sehen und zu hören. Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Freitag 9.05 Zeitzeichen. 30. Januar 1645. Todestag der englischen Nonne Mary Ward. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. 200. Todestag von Matthias Claudius. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, Berlin. Es predigt Pater Tobias Zimmermann. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Wer nur den lieben Gott lässt walten, GL 424. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Vielehe im Namen Gottes. Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Tagesevangelium Von Montag, 26., bis Samstag, 31. Januar, spricht Pfarrer Dr. Dominik Meiering, Stadtjugendseelsorger in Köln, Gedanken zum Tagesevangelium. Weltweit – Billige Kleidung Bei einem T-Shirt für 3,99 Euro kann der Lohn der Näherinnen nicht fair sein. Trotzdem ist der Andrang bei Textildiscountern wie Primark oder KiK groß. Westliche Un- 16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Geprügelte Kinder – „Ich hatte nur Angst, dass es wieder Schläge gibt“. 17.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst mit Papst Franziskus am Fest Pauli Bekehrung in der Basilika St. Paul vor den Mauern, Rom. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag. 20.15 bis 21.40 Uhr, SWR FS: Das Mittelalter im Südwesten. Unter anderem: „Konstanz – Stadt des Konzils.“ Montag, 26. Januar 8.20 bis 9.20 Uhr, WDR FS: Planet Wissen: Ich war eine Zeugin Jehovas. Dienstag, 27. Januar 20.15 bis 21 Uhr, Phoenix: Synagogen – Monumente gegen das Vergessen. 23.10 bis 23.15 Uhr, WDR FS: West ART Meisterwerke: Immanuel-Kirche von Sauerbruch Hutton, Köln-Stammheim. Mittwoch, 28. Januar 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. „Versäume nicht dein Leben!“ Im Gespräch mit Pater Anselm Grün. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. Donnerstag, 29. Januar 22.30 bis 23.15 Uhr, WDR FS: Mut gegen Macht: Gottes Lohn ist nicht genug. Freitag, 30. Januar 12 bis 12.45 Uhr, 3sat: Das Jesusrätsel. Petra Gerster auf Spurensuche im Heiligen Land. ternehmen schieben die Verantwortung auf ihre Lieferanten ab. Doch was sind die Alternativen? Bekanntermaßen lassen auch viele teure Modemarken in Bangladesch oder Indien produzieren (Mo., 26. 1., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Menschen – Eremitin Seit 20 Jahren lebt Anna Maria Leenen als Eremitin auf einem Hof irgendwo an der Grenze von Niedersachsen und NordrheinWestfalen. Vielleicht muss sie ihre Klause verlassen, weil ihr Vermieter den Hof verkauft. Ein Verein versucht den Hof zu erwerben (Di., 27. 1., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Schwiegermütter und -töchter Das Phänomen der ungeliebten Schwiegermutter/-tochter findet sich kultur- und epochenübergreifend auf der ganzen Welt (Do., 29. 1., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 MEDIEN Das Streitobjekt ist die Oberrieslinger Kirche. (Foto: SWR/CAMINO Filmverleih) Die Kirche bleibt im Dorf Die beiden Bergdörfer Unterrieslingen und Oberrieslingen sind sich seit Jahrzehnten in inniger Feindschaft verbunden. Neues Ungemach droht, als die Oberrieslinger die Gemeindekasse mit dem Verkauf der gemeinsamen Kirche aufbessern wollen. Der Amerikaner Howard Jones und sein undurchsichtiger deutscher Kompagnon Dieter Osterloh wollen das gute Stück in Übersee wieder aufbauen. Koste es, was es wolle. In den kommenden Tagen wird die Summe erhöht, nachdem durch das „Blutwunder“ eine Altarfigur aus der Nase blutet. Die Unterrieslinger kann das zunächst nicht umstimmen. Für sie muss die Kirche im Dorf bleiben. Der Zwist überschattet auch die Zukunft der Schwestern Häberle, die gemeinsam eine Wirtschaft nebst Hotel betreiben und ihrem Vater in der Landwirtschaft helfen. Klara Häberle lebt eine heimliche Liaison mit dem Unterrieslinger Jungschweinebauern Peter Rossbauer. Beide scheuen die Offenlegung ihrer Liebe vor Eltern und Dorf – schließlich ist Vater Häberle ebenso Bürgermeister wie Mutter Rossbauer. Und so droht ihnen das Schicksal von Julia und Romeo. „Die Kirche bleibt im Dorf“ belebt humorvoll und tiefgründig das Genre des Heimatfilms. ARD, Mi., 28. 1., 20.15 bis 21.45 Uhr Antonias Reise – Mein Jahr in Israel Abiturientin Antonia ist 18 Jahre alt. Sie entschließt sich, für ein Jahr als Freiwillige nach Israel zu gehen. Der Film „Mein Jahr in Israel“ begleitet Antonia. Sie begegnet auch Menschen, die die Katastrophe des Holocaust erlebt haben, so den 103 Jahre alten Israel Tsafuir. Und sie erlebt, welch großes Wunder die Versöhnung ist. ARD, So., 25. 1., 17.30 bis 18 Uhr Spielfilm: Das Konklave 1458 Nach dem Tod von Papst Calixtus III. treten die Kardinäle zum Konklave zusammen. Als Günstling und Neffe des verstorbenen Calixtus hängt das Leben des Kardinalvizekanzlers Rodrigo Borgia davon ab, dass ihm der neue Papst wohlgesinnt ist. Als das Konklave nach mehreren Wahlgängen auf eine Pattsituation zusteu- ert, wird ausgerechnet Rodrigo zum Zünglein an der Waage. Basierend auf historischen Aufzeichnungen des späteren Papstes Pius II., wirft das Historiendrama „Das Konklave“ spannende Blicke hinter die Kulissen der Papstwahl des WDR-Fernsehen, Sa., 24. 1., Jahres 1458. 22.30 bis 0.05 Uhr Vor 70 Jahren: Befreiung des KZ Auschwitz Am 27. Januar jährt sich zum 70. Mal die Befreiung des KZ Auschwitz. Rund um den Gedenktag zeigen die Sender verschiedene Filme und Dokumentationen rund um dieses Thema. Im Folgenden eine kleine Auswahl: Montag, 26. Januar 22.45 bis 23.30 Uhr, ARD: Ich fahre nach Auschwitz. 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 23.30 bis 0.45 Uhr, ARD: Night will Fall – Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen. Dienstag, 27. Januar 8.55 bis 10.25 Uhr, ARTE: Frühjahr 45. 22.15 bis 23.30 Uhr, ZDF: Mit dem Mut der Verzweiflung. 23.10 bis 0.25 Uhr, ARTE: Zeugnis geben über Auschwitz. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 ERZÄHLUNG G emächlich schlenderte Alberto über die Piazetta und ließ alles auf sich herabrieseln: die heiseren Rufe der Budenbesitzer, das Gedudel der Drehorgeln und das helle Jauchzen der Kinder auf den Karussells. Er ließ die Scheine in der Tasche knistern. Siebzehn Jahre jung und so viel Geld, ach, da gehörte einem die ganze Welt. Es lohnte schon, einen ganzen Tag dafür im Steinbruch zu schuften. „ . . . sie brauchen den Marmor für ein großes Denkmal in der Stadt . . .“, hatte Gaetano zu ihnen gesagt und jedem einen Extralohn in die Hand gedrückt. Fast alles konnte er nun kaufen, fast alles, was er sah und was mit lieblichen Düften die Nase kitzelte, fast alles, wenn er wollte. Vielleicht ging Maria sogar einmal mit ihm tanzen, wo er doch endlich Geld hatte, um ihr ein paar Chrysanthemen zu kaufen, die sie so liebte, und dann eventuell . . . 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Und dann sah er den kleinen, schmutzigen Pietro. In seiner zerrissenen Hose stand er da und starrte wie gebannt aus seinen großen, schwarzen Augen auf die riesigen Bälle aus bunter, süßer Watte, die der Mann mit der weißen Mütze unentwegt mit schwungvollanmutigen Bewegungen aus dem blanken Kupferkessel hervorzauberte und die ihm von den vielen ungeduldigen Kinderhänden gleich wieder entrissen wurden. Nur Pietro stand abseits. Alberto fühlte das Geld in der Tasche, zwinkerte dem Verkäufer übermütig zu, und dann reichte er dem Jungen einen Wattebausch, der in allen Farben schillerte. Die dunklen Augen leuchteten auf, und die kleinen Hände hatten Mühe, die ganze Kostbarkeit auf einmal in den Mund zu dirigieren. „Grazie“, strahlte er, „du kannst zaubern, si?‘‘ Alberto lachte und freute sich über das Glück des Kleinen. „Si.“ „Bist du ein großer Zauberer?“ „Der größte.“ Pietro sah ihn an, zweifelnd und bewundernd zugleich. Dann wies sein kleiner Arm auf den Mann, der von allen am lautesten schrie. Er stand vor seinem Zelt und pries all die schönen Dinge an, die es für ein einziges Los bei ihm zu gewinnen gab. „Da drüben, der Bär . . . der Teddy . . . oh, den möchte ich . . .“ Alberto sah den Kleinen betroffen an, und das Knistern der Scheine in seiner Tasche verstummte. Dennoch kaufte er ein Los von der hübschen Signorina, die ihm aufmunternd zulächelte. Es war eine Niete, und auch all die anderen, die er dann kaufte. Aber was tat es? Man war ja reich, und der Junge neben einem wartete darauf, dass der Zauber in Erfüllung ging! Alberte kaufte also Lose. Aber wiederum waren es nur Nieten, und immer wieder Nieten . . . Und plötzlich fühlte er die Hitze der Nachmittagssonne. Pietro sah ihn an. In seinen Augen schimmerten verstohlene Tränen. Spürte der Junge seine Hilflosigkeit? Wie ein dicker Kloß saß es in seiner Kehle. Aber er kaufte Lose . . . Lose . . . Lose . . . Immer weniger wurde das viele Geld, das er sich so schwer bei Gaetano im Steinbruch verdient hatte. Als er den letzten Schein herauszog, verschleierten Tränen der Enttäuschung seine eigenen Augen. Er legte die Hand auf Pietros Schulter. Sagen konnte er nichts. Das letzte Los flatterte auf die Erde. „He, Sie . . . Signore!“ drang da die Stimme der Signorina wie aus weiter Ferne an sein Ohr. „Sie haben gewonnen . . . Haupttreffer . . .“ Pietro lachte vor Freude, als sie beide die Piazetta verließen, und presste selig den großen Teddybären an seinen mageren Knabenkörper. Alberto ging beschwingten Schrittes neben ihm. Das Geld war weg, und nichts wurde es aus den Blumen für Maria. Und zum Tanzen würde sie nun wohl auch nicht gehen mit ihm. Aber er war trotzdem glücklich. Er hatte sein Versprechen gehalten. Der Zauber hatte sich erfüllt. Und was gab es Wichtigeres für einen Mann, als zu seinem Wort zu stehen? Helmut Pätz www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Von der Al-Ansar-Moschee bis hin zur Marienkirche reichte die Menschenkette, mit der in Bad Godesberg gegen Terror und Gewalt demonstriert wurde. (Foro: BBW) Schweigen gegen den Terror Mehrere tausend Menschen demonstrieren für Toleranz und gegen Gewalt BONN. „Ich will meinen Enkeln später noch in die Augen schauen können“ – so die Antwort einer Teilnehmerin auf die Frage, weshalb sie sich in die Menschenkette in Bad Godesberg eingereiht hat. Geschätzt 8000 Menschen waren laut Polizei vergangene Woche Mittwoch auf Initiative von Dechant Dr. Wolfgang Picken und Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke gekommen, um sich genau eine Woche nach dem Anschlag von Paris von der Al-Ansar-Moschee an der Bonner Straße bis hin zur Marienkirche an der Burgstraße mit Kerzen in den Händen aufzustellen: eine schweigende Demonstration gegen den Terror und für Toleranz. Die katholische Kirche und der Evangelische Konvent Bad Godesberg hatten sich der Aktion genauso angeschlossen wie die Marokkanische Moscheegemeinde, die DITIB-Moscheegemeinde, das Haus der Generationen, der Interreligiöse Dialogkreis, die Bonner Synagogengemeinde und viele mehr. Menschen jeden Alters, viele Kinder und Jugendliche, aber auch viele ältere Menschen, Christen, Muslime und Juden, Menschen aus Unternehmen, Verbänden, Schulen, Sportund Karnevalsvereinen waren gekommen, um ein Zeichen zu setzen gegen jede Form von Gewalt. Sie waren gekommen, um Gesicht zu zeigen für ein friedliches Miteinander aller Religionen und Kulturen, um ihren Kindern ein Vorbild zu sein oder um ihre Solidarität mit den Opfern der Terroranschläge von Paris zu bekunden. Die Aktion unter der Überschrift „Godesberger für friedliches Zusammenleben“ Briefmarken für Kinder in Not 8.1. Klara Blatt, Overath. Ursula Günschmann, Ute-Maria Janz, Düsseldorf. Rudolf Heister, Wesseling. Ursula Mundorf, Köln. Margit Siebertz, Köln. Kath. Pfarramt St. Antonius, Oberlahr/ Ww. Barbara Berdesinski, Bonn. Irene Biesen, Bad Münstereifel. Richard Lanzerath, Bad Münstereifel. Kornelia Keysers, Ratingen. Mia Kautz, Wuppertal. Ortloff, Bergisch Gladbach, Cäcilia Leymann, Hückeswagen. Pfarrer Albert Hopmann, Köln. 9.1. Alfons Reifenhäuser, Euskirchen. Jakob Zirbes, Heimersdorf. Gerdi Pütz, Wesseling. Angelika Butzmühlen, Wipperfürth. Sarah u. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de wurde durch die Glocken der Marienkirche eingeläutet; dann begann ein fünfminütiges Schweigen, das viele als sehr bewegend und eindrucksvoll erlebten. Anschließend läuteten alle Godesberger Kirchenglocken, derweil die Marienkirche noch zu Gebet und Besinnung bei meditativer Musik einlud. „Wir gedenken heute nicht nur der Opfer von Paris, sondern aller Opfer von Terror in der ganzen Welt“, so Dechant Picken. Und das nicht nur im Bonner Süden – am frühen Abend hatten sich auf Einladung der St. Petrus-Pfarrei, der Lukaskirchengemeinde und des „Arbeitskreises Muslime und Christen im Bonner Norden“ auch viele Menschen zu Friedensgebet und Kerzenmarsch durch die Altstadt getroffen. Beate Behrendt-Weiss Florian Baumann, Troisdorf. Anni u. Albert Prommersberger, Dormagen. Deutscher Verein vom Hl. Lande, Köln. Pfarrei Hl. Drei Könige, Köln. MarieLuise Püllen, Korschenbroich. 12.1. M. Linden, Düsseldorf. E. u. M. Messner, Frechen. Markus Macholz, Köln. Christel Nallo, Leverkusen. Raymund Knauff, Köln. Johann Göbel, Sankt Augustin. Maria Adenauer, Wachtberg-Ließem. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. U. Mager, Langenfeld. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Starkes und gutes Zeichen” NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrats KREISDEKANAT. Als „ein starkes und gutes, verbindendes und aufmunterndes Zeichen“ hat Cornel Hüsch, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, den zahlreichen Besuch beim Neu- Neujahrsempfang in Neuss (von links): Thomas Nickel, Cornel Hüsch und Hans-Jürgen Petrauschke. (Foto: ZIM) jahrsempfang der Laienvertretung gewertet. Rund 200 Besucher waren ins Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata gekommen, unter ihnen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Vize-Bürgermeister Thomas Nickel (beide CDU) und viele andere Repräsentanten aus Kirche und Gesellschaft. „Die Aufgabe, den Flüchtlingen, die nach Flucht, Vertreibung und Gewalt ein sicheres Zuhause suchen, zu helfen, wird uns weiter begleiten“, sagte Hüsch. Sein Appell war unmissverständlich: „Wir müssen die Hilfe fortsetzen und klar bekennen: Wir in Neuss heißen Flüchtlinge willkommen. Wir wollen und werden Flüchtlingen ein Zuhause geben.“ Auch auf die Bischofssynode im Oktober in Rom zum Thema „Ehe, Familie und Partnerschaft“ blickte Hüsch, der „auf Zeichen für Wiederverheiratete, aber auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften“ hofft. Außerdem seien Fragen des kirchlichen Arbeitsrechts neu zu regeln. „Im Rhein-Kreis Neuss, in dem mehr als 5000 Menschen direkt oder indirekt einen christlichen Arbeitgeber haben, hat das konkrete Bedeutung“, so Hüsch. ZIM Flüchtlingshilfe auf Platz eins Hermann-Straaten-Preisträger ermittelt KREISDEKANAT. Mit dem zum vierten Mal ausgeschriebenen Hermann-Straaten-Preis hat der Kreiskatholikenrat wieder innovative Projekte in den Gemeinden und Verbänden ins rechte Licht gerückt. Insgesamt 17 Initiativen nahmen an dem Wettbewerb teil. „Ohne Ihr Engagement wären Kirche und Gesellschaft ein ganzes Stück ärmer“, lobte Kreisdechant Monsignore Guido Assmann die Ehrenamtler. Dr. Martin Straaten, dessen Vater der Begründer des früheren Neusser Katholikenausschusses war und der dem Preis den Namen gab, sowie Joachim Braun vom Vorstand des Kreiskatholikenrats überreichten die Auszeichnungen. Die Jury vergab den mit 1500 Euro dotierten ersten Preis an die „Projektgruppe Flüchtlingsheim” aus der Gnadentaler Gemeinde St. Konrad. Die Frauen um Monika Wirtz-Sticker besuchen regelmäßig die Menschen in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im früheren St.-AlexiusKrankenhaus. Besonders für die Kinder machen sie kreative Angebote. Der mit 500 Euro dotierte zweite Preis ging an drei Initiativen: das Exerzitien-Angebot „Time out“ in der Pfarrei St. Clemens in Kapellen, die Kooperation der Nievenheimer Gemeinde St. Pankratius mit der Salvator-Grundschule sowie das „Alte Küsterhaus“ der Gemeinde St. Mauritius und Heilig Geist in Büderich, in dem Ausstellungen, Vorträge und Gesprächskreise stattfinden. ZIM KREISDEKANAT. Neu konzipiert worden sind die Jugendmessen im Kreisdekanat Neuss. Aus dem Gottesdienst „P10“ in der Neusser Kirche St. Pius X. wird die „Junge Kirche: Messe“, die an verschiedenen Orten gefeiert wird. Sie findet (außerhalb der Schulferien) am zweiten Sonntag im Monat ab 18 Uhr statt – in den „ungeraden“ Monaten weiterhin in St. Pius X. In den „geraden“ Monaten lädt Kreisjugendseelsorger Pfarrer Markus Schröder ein, andere Kirchen zu entdecken – etwa am 8. Februar St. Michael in Dormagen oder am 14. Juni St. Georg in Elfgen. „Es ist deutlich geworden, dass viele junge Menschen solch ein jugendgemäßes Gottesdienstangebot wollen“, erklärt Schröder. NEUSS. „Pauken, pauken, pauken? Wofür lernen unsere Kinder?“ ist das Leitwort beim nächsten Vortrags- und Diskussionsabend in der Reihe „KINDerLEBEN“. Er beginnt am Dienstag, 27. Januar, um 17 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an der Batteriestraße. Es referiert der Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Klaus Hurrelmann, verantwortlicher Autor der Shell-Jugendstudien. Ausrichter ist das Bildungswerk „Familienforum Edith Stein“. NEUSS. Auch in diesem Jahr werden jeweils am vierten Sonntag des Monats ab 18 Uhr Gottesdienste in der Marienkapelle des früheren Collegium Marianum an der Preußenstraße gefeiert. Am 25. Januar zelebriert Monsignore Herbert Ullmann aus Mettmann, der ehemalige Direktor des Marianum, die Messe. Für die musikalische Gestaltung sorgt Regionalkantor Michael Landsky. NEUSS. „Sinnesrausch“ heißt das Konzert, das die Pianistin Mariko Sudo am Mittwoch, 28. Januar, um 19 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an der Batteriestraße gibt. Die ehemalige Marienberg-Schülerin interpretiert anlässlich des 100. Todesjahres von Alexander Skrjabin die Musik dieses russischen Komponisten. Außerdem werden an diesem Abend Werke von Chopin, Liszt und Berg zu Gehör gebracht. Hermann-Straaten-Preis vergeben: Gewinner, Juroren und Vorstandsmitglieder des Kreiskatholikenrats. 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 (Foto: ZIM) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 WITTLAER. Prälat Professor Dr. Helmut Moll, der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das deutsche Martyrologium, hält am Mittwoch, 28. Januar, um 20 Uhr einen Vortrag im Pfarrheim St. Remigius am Pastoratsweg. Sein Thema: „Der Wittlaerer Pfarrer Franz Vaaßen (1881-1944) – ein Opfer der NS-Ideologie“. Von 1924 bis zu seiner Verhaftung 1944 hatte Vaaßen (Foto) in St. Remigius gewirkt. In Wittlaer sind die Städtische Katholische Grundschule und eine Straße in der anderen Schreibweise „Franz Vaahsen“ nach ihm benannt. Eingeladen hat der Heimat- und Kulturkreis. DÜSSELDORF. Zum Jahresauftakt begrüßte Gudrun Rautenberg, Vorsitzende des Stadtdekanates Düsseldorf der Frauengemeinschaften (kfd), viele Angehörige des Verbandes und Gäste. Einer Messe in der Kirche St. Maximilian folgte ein Empfang im benachbarten „maxhaus“. Unter den Teilnehmern waren die neu gewählte stellvertretende Diözesanvorsitzende Hildegard Leven und Dr. Vera Geisel, Ehefrau des Oberbürgermeisters. Gemeinsam wurde das Lied der im Frühjahr im Diözesanverband Köln startenden Mitgliederwerbekampagne gesungen: „Wir sind unterwegs, in einer bunten Welt…“. GRAFENBERG. Die Bücherei St. Ursula lädt ein zum „LiteraturTreff“. Die in der Regel dreimal jährlich organisierte Veranstaltung wendet sich an Autoren, Dichter und Leser gleichermaßen. Treffpunkt ist am Donnerstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr im „Ess-Pe-Zet“ der Graf-Recke-Stiftung an der Grafenberger Allee. „Seht, wie viele ihr seid“ Weihbischof beim „firmday“ im Gespräch mit der Jugend DÜSSELDORF. „Bestimmt habt ihr manchmal ‚da draußen’ eher das Gefühl, als Menschen, die sich zu ihrem Glauben bekennen, wenige zu sein – aber schaut euch einmal um: heute seht ihr, dass ihr viele seid“, begann Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp seine Predigt zum „firmday“. Mehrere hundert Jugendliche, die sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten, waren dazu nach Derendorf gekommen. In Kirche und Pfarrzentrum Heilige Dreifaltigkeit an der Jülicher und der Barbarastraße fanden einen Nachmittag lang Workshops statt. Die von der Katholischen Jugendagentur Düsseldorf vorbereitete Vielfalt war groß: Sie reichte von Musik, Tanz und Kunst über Sport, Teamgeist und Theater bis hin zu Glaubensfragen. Der Weihbischof begleitete einen der Workshops persönlich und kam mit den Teilnehmern über ihren Glauben ins Gespräch. Auch davon berichtete er in der Predigt: „Ich war sehr beeindruckt von den Inhalten und der Tiefe. Da wurden nicht nur die üblichen Fragen gestellt, sondern es ging um Existenzielles, zum Beispiel um das Leben nach dem Tod.“ „Wir sehen uns bald wieder, spätestens zu eurer Firmung – ich freue mich schon darauf“, rief der Weihbischof den Jugendlichen zum Abschied zu und gab ihnen „Gottes Geist, Gottes Kraft und Gottes Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp bei seiner Predigt vor vielen Jugendlichen beim Segen“ mit auf den Weg. Abschlussgottesdienst des „firmdays“ in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit. (Foto: RM) RM Neue Nachbarn „Runder Tisch“ berät über Integration LINKSRHEINISCHES DÜSSELDORF. Die Koordination der Flüchtlingsarbeit im linksrheinischen Düsseldorf nimmt auf kirchliche Initiative hin Fahrt auf: So kam der neue „Runde Tisch“ im Canisiushaus erstmals zusammen und gründete eine Arbeitsgruppe, die sich künftig monatlich trifft. Geladen waren unter anderen katholische und evangelische Kirche, kirchliche Verbände und Gruppen sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Aktueller Anlass des ersten Treffens war das Schaffen einer Stelle für eine Mitarbeiterin. Den Antrag hatten die Gemeinde St. Antonius und Benediktus und der SKFM Düsseldorf gemeinsam an das Erzbistum gestellt. Mit dessen Mitteln wird beim SKFM kurzfristig eine Kollegin beschäftigt. „Eine schwere, aber sehr wichtige Arbeit liegt vor uns“, so Dechant Michael Dederichs, Pfarrer der fusionierten Gemeinden auf der linken Rheinseite. „Unser Kardinal spricht von ‚neuen Nachbarn’. Wenn wir erreichen, dass diese Menschen wirklich Nachbarn werden und dass Integration gelingt, dürfen wir uns sehr freuen.“ Dederichs nahm als Pfarrer, aber auch als Vertreter des Deutschen Ordens teil. „Unsere Familiaren, darunter zahlreiche Ärzte, Lehrer, Rechtsanwälte, werden sich stark für die Flüchtlinge engagieren.“ RM DERENDORF/PEMPELFORT. „60 Johr jlaubhaft jeck“ ist das Motto der Karnevalssitzung der Katholischen Kirche Derendorf/Pempelfort. Sie hat ihren Ursprung in der ehemaligen Gemeinde St. Lukas, richtet sich aber an den ganzen Seelsorgebereich. Am Freitag, 30. Januar, geht es um 19.11 Uhr im Barbarasaal los. Erwartet wird das Düsseldorfer Prinzenpaar. Karten gibt es im Pastoralbüro. Erstmals kamen die Teilnehmer zum „Runden Tisch“ im Canisiushaus zusammen. 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: RM) Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Miteinander – füreinander HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Mehr als 5000 Teilnehmer bei Solidaritätsgang RATINGEN. „Das ist Ratingen!“ rief Daniel Schilling, Pfarrer an St. Peter und Paul, spontan aus, als unzählige Hände Kerzen und Laternen vor der Moschee am Westbahnhof Der randvolle Platz vor der Moschee am Westbahnhof. Dorthin hatte der Solidaritätsgang von der Kirche St. Peter und Paul aus geführt. (Foto: RM) Fax (0 21 73) 96 79 98 hochreckten. Hatte die Polizei beim Beginn der Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit auf dem Marktplatz noch rund 2000 Köpfe geschätzt, waren es wohl insgesamt mindestens 5000 Ratinger, die sich der eindrucksvollen Demonstration von Zivilcourage anschlossen. „Wir gehen miteinander – füreinander“ hatten die Organisatoren um Pfarrer Schilling und seinen evangelischen Amtskollegen Pfarrer Matthias Leithe über den Solidaritätsgang durch die Stadt geschrieben. Katholische und evangelische Kirche, islamische und alevitische Gemeinden, jüdischer Kulturverein, Bürgermeister und Ratsmitglieder hatten gemeinsam zu dem abendlichen Gang, der auch am alten jüdischen Friedhof am Lintorfer Tor vorbeiführte, aufgerufen. Pfarrer Schilling und Pfarrer Leithe zu den Teilnehmern: „Seit vielen Jahren pflegen wir in Ratingen den interreligiösen Dialog, wir fühlen uns untereinander freundschaftlich verbunden“, so die Seelsorger. „Natürlich gibt es Unterschiede im Glauben und der Weltsicht. Aber das darf und soll auch so sein – darum hören wir einander zu und lernen voneinander“, erklärten sie. Ihr Appell: „Wir wollen in unserer Stadt, die geprägt ist von Toleranz, Freiheit und Nächstenliebe, mit allen Menschen friedlich zusammenleben.“ RM Neue Form der Gabenprozession Ziel: Anteil der Gemeinde an Gabenbereitung zeigen HAAN. Mit Beginn der Kommunionvorbereitung nach den Herbstferien wurde in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria eine neue Form der Gabenprozession eingeführt: „Wir möchten die Beteiligung erhöhen und deutlich sichtbar machen, dass die Gemeinde Anteil an der Gabenbereitung hat“, sagt Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt. Deshalb stehen auf dem Seitenaltar vorne rechts nicht nur Kelch, Hostienschale, Wasser und Wein, sondern liegen auch laminierte Kärtchen bereit – eines für jede der Gaben. Die Mitglieder der Gemeinde sind aufgefordert, die Kärtchen vor Beginn der Messe mit in die Kirchenbank zu nehmen. Zur Gabenbereitung bringt der jeweilige Inhaber das Kärtchen dann zum Seitenaltar zurück, nimmt sich Kelch, Schale, Wasser oder Wein und übergibt sie an den Altarstufen an die Messdiener. „Das ist ein Experiment, das bisher gut funktioniert. Wir schauen, wie sich diese Form der Gabenbereitung bewährt und entscheiden dann, ob wir sie noch in an- 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 Frisches Mittagessen METTMANN. 4000 Euro hat der CaritasTagestreff für wohnungslose und arme Menschen auch in diesem Jahr aus dem Solidaritäts-Fonds der ARAG Versiche- rung erhalten. Die Solidaritätsaktion „Mitarbeiter helfen Mitarbeitern“ wurde 1998 von den Düsseldorfer Betriebsräten der ARAG ins Leben gerufen mit dem Ziel, sozial engagierte ARAG-Mitarbeiter, die im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit in einem Verein oder einem Projekt aktiv anderen Menschen helfen, zu unterstützen. Mit dieser Spende ist im Caritas-Tagestreff ein Grundstein gelegt worden, um die Stelle der Hauswirtschafterin, Gabriele Andres, zu finanzieren. Andres kocht täglich frisches Mittagessen im Tagestreff. Mit ihr freuen sich Caritas-Vorstand Michael Esser (links) sowie Andreas Berg, Abteilungsleiter bei der ARAGVersicherung. MM/(Foto: Privat) RICHRATH. Die „Grünen Damen“ im St. Martinus-Krankenhaus brauchen Verstärkung. Wer gehbehinderte oder bettlägerige Patienten besuchen, nach ihren Wünschen fragen, kleinere Besorgungen machen und ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte haben möchte, kann sich bei Krankenhausseelsorger Robert Eiteneuer melden unter Telefon (0 21 73) 7 96-82 27 oder per Email an [email protected]. Pfarrer Dr. Reiner Nieswand am Seitenaltar in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria. (Foto: RM) deren Gottesdiensten einführen wollen oder ob wir sie langfristig beibehalten“, so Pfarrer Nieswandt. RM HOCHDAHL. Ein Benefizkonzert zu Gunsten des Franziskus-Hospizes findet am Sonntag, 25. Januar, um 17 Uhr in der Kirche Heilig Geist an der Brechtstraße statt. Dabei singt und spielt die 1974 gegründete Gruppe „sacro pop“ unter der Leitung von Ludger Haumann Klassiker aus Rock und Pop in Verbindung mit moderner geistlicher Musik. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 OHLIGS. Was brauchen Kinder für eine gute Entwicklung? Auf diese Frage will am Montag, 2. Februar, um 19.30 Uhr der Kinder- und Jugendarzt Herbert Renz-Polster im Pfarrheim St. Joseph Antworten geben. Es lädt das Katholische Familienzentrum Solingen-West alle Interessierten ein. REMSCHEID/BRAUWEILER. Am Sonntag, 22. Februar, feiert Pfarrer Heribert Heuser, langjähriger leitender Pfarrer in St. Suitbertus, sein goldenes Priesterjubiläum um 11 Uhr in der Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler. Von der Gemeinde St. Suitbertus soll ein Bus dorthin fahren. Alle, die mitfahren möchten, müssen sich bis Sonntag, 8. Februar, im Pastoralbüro anmelden. Dort gibt es weitere Informationen unter Telefon (0 21 91) 2 47 73. WALD. Auch im neuen Jahr lädt die Heimstadt Kolping zum gemeinsamen „Dröppelminna-Kaffee“ ein. Treffpunkt ist am Donnerstag, 29. Januar, um 16 Uhr im Pfarrsaal von St. Katharina. WALD. Eine Premiere findet am Sonntag, 25. Januar, in der Pfarreiengemeinschaft Solingen-West statt. Zum ersten Mal ist im Pfarrsaal von St. Katharina der gemeinsame Kommunionkleiderbasar der vier Pfarrgemeinden zu finden. Von 10 bis 14 Uhr können Interessierte in der Adolf-Kolping-Straße 47 günstig für das Fest gebrauchte Bekleidung erstehen. OBERBARMEN. Maria Braun geht nach fast 22 Jahren Tätigkeit als Pfarramtssekretärin in den Büros von St. Marien, St. Pius X. und St. Konrad, später im Pastoralbüro für den gesamten Seelsorgebereich, in den Ruhestand. „Jetzt helfen wir!“ Flüchtlingsproblematik im Fokus des Neujahrsempfangs SOLINGEN. Die große Anzahl an Flüchtlingen in Solingen – das hatte der Dekanatsrat auch zum Thema seines Neujahrsempfangs im Clemenssaal gemacht. Dazu war Heike LammertzBöhm vom Diözesan-Caritasverband eingeladen worden. Ihr Thema: „Flüchtlinge – Ankunft – Jetzt helfen wir! Chancen und Stolpersteine in der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen“. Aus ihrer Sicht sei es für die Neuankömmlin- ge wichtig, persönliche Beziehungen zu ihren Kontaktpersonen aufbauen zu können, Vertrauen zu entwickeln und zur Ruhe kommen zu können. Dafür müssten die ehrenamtlichen Helfer Geduld und einen langen Atem haben, so Lammertz-Böhm. Der Umgang könne auch belastend sein, da die „neuen Nachbarn“ oft viel Trauer und Traumata im Gepäck hätten. Neugierde, Ausdauer, Geduld und viel Kraft wünschte sie den Helfern. Oberbürgermeister Norbert Feith erläuterte die aktuelle Situation in der Klingenstadt. Er rechne mit 1000 Flüchtlingen für 2015. 40 Prozent seien Kinder und Jugendliche, so Feith. Das größte Problem sei die Wohnraumbeschaffung, sagte er. Hier seien die Solinger gefordert, zu helfen, allen eine menschenwürdige UnterStadtdechant Bernhard Dobelke (von links), Referentin Heike Lammertz-Böhm und kunft zu ermöglichen. Ulrike Spengler-Reffgen vom Dekanatsrat. (Foto: MÖ). MÖ Stimmgewaltige Gemeinschaft Kirchenchor St. Bonifatius singt seit über 50 Jahren VARRESBECK. „Ganz orchestral und schön locker“, ruft Klaus Lubisch, Chorleiter der Singgemeinschaft St. Bonifatius und St. Remigius, den rund 20 Mitgliedern zu, während diese „Schmücke dich o liebe Seele“ von Johann Sebastian Bach singen. Die Singgemeinschaft setzt sich aus den beiden Chören St. Bonifatius und St. Remigius zusammen. „Am 14. Januar 1965 war die offizielle Gründungsversammlung des Chores St. Bonifatius“, heißt es in der Chronik. Die erste Chorprobe fand bereits im Mai des Vorjahres unter Leitung des damaligen Küsters und Organisten Ferdinand Fleiter statt. Seit 2005 leitet Lubisch den Chor. Seit dem Zeitpunkt gibt es auch die Gemeinschaft mit dem Kirchenchor St. Remigius. Zum Repertoire des Chores gehören in erster Linie klassische Chorstücke. „Wir singen aber auch neuere Lieder“, so Lubisch. Für Gründungsmitglied Gerda Schreiber sind „die zahlreichen Chorreisen“ besondere Höhepunkte. Neue Mitglieder werden immer gesucht. Die Proben sind jeden Donnerstag von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Haus der offenen Tür St. Bonifatius, Varresbecker Straße 83. Informationen bei Lubisch unter Telefon (02 02) 2 57 11 93 MM WUPPERTAL. Eltern, die ihr Kind zur fünften Klasse in der erzbischöflichen St.Anna-Schule anmelden möchten, haben dazu in der Zeit vom 31. Januar bis zum 5. Februar die Möglichkeit: Samstag, 31. Januar und Donnerstag, 5. Februar, von 8 bis 11.30 Uhr, am 2./3. und 4. Februar jeweils von 8 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. Nähere Auskünfte gibt es unter Telefon (02 02) 42 96 50. Viel Freude am Gesang hat die Singgemeinschaft St. Bonifatius und St. Remigius. 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: MM) Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Wohnraum gesucht OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Kolpingsfamilie informiert über Flüchtlingshilfe WIPPERFÜRTH. Die Kolpingsfamilie lud zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein, die sich mit Flüchtlingen und Asylbewerbern in Wipperfürth beschäftigte. Gerd Kohlgrüber vom Kolping-Leitungsteam moderierte den Abend, der unter dem Motto „Neue Nachbarn“ stand. Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki hatte im November 2014 die Aktion „Neue Nachbarn“ ins Leben gerufen (die Kirchenzeitung berichtete). Damit unterstützt das Erzbistum gemeinsam mit den Gemeinden die Flüchtlingsarbeit, will sie vernetzen und intensivieren. Vor rund 50 Zuhörern informier- te Kohlgrüber über die Situation der Flüchtlinge und Asylbewerber. Dabei stützte er sich auf Zahlen der UNHCR (UN-Flüchtlingshilfe). „Zurzeit sind 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht. 50 Prozent davon sind jünger als 18 Jahre“, erklärte Kohlgrüber. „Ganze Länder verlieren ihre Zukunft.“ Zu den Problemen, die auf die Stadt zukommen, äußerte sich Ulrich Bürger, Leiter des Sozialamtes: „Ein großes Problem ist es, die Asylbewerber unterzubringen. Noch haben wir genügend Wohnraum, aber wir bekommen ständig neue Flüchtlinge.“ Er dankte Pfarrer Thomas Jablonka für die Überlassung eines Hauses an der Lüdenscheider Straße, in dem drei Familien untergebracht werden können. Die Flüchtlingshilfe steht in Wipperfürth auf vier Säulen: der Vermittlung von Patenschaften, der Sprachförderung, der Sachhilfe und der Bereitstellung von Dolmetschern. Informationen unter Telefon Gerd Kohlgrüber vom Kolping-Leitungsteam moderierte den Abend. (Foto: HC) (0 22 67) 38 35. HC Putz soll verschwinden Turm der Kirche St. Peter und Paul braucht Stabilität ENGELSKIRCHEN. Seit August laufen die Sanierungsarbeiten am Turm der Kirche St. Peter und Paul. „Es musste dringend etwas unternommen werden. Der Putz fiel vom Turm ab und war hässlich verfärbt“, erklärte Norbert Heß vom Kirchenvorstand. „Jetzt ist er komplett abgeschält und das Mauerwerk freigelegt.“ Unter dem Putz wurde die schlechte Mauersubstanz sichtbar. Außerdem stellte der Statiker fest, dass die Fassade erhebliche Mängel aufweist. Neben zahlreichen Stahlankern, die die Stabilität des Turmes sicherstellen sollen, werden an verschiedenen Stellen der Außenfassade auch Balkenkorsetts angebracht. Erklärtes Ziel der Sanierungsarbeiten ist, dass das ursprüngliche Gestein wieder sichtbar ist. Der Turm soll nicht wieder hinter Putz verschwinden. „Das Mauerwerk des Turms passt zum Mauerwerk der Kirche, aber vor allem ist unverputztes Mauerwerk pflegeleichter und muss seltener renoviert werden“, sagte Heß. Ein Problem: Die Turmsanierung wird teurer als erwartet. Der Kirchenvorstand hat entsprechende Beschlüsse gefasst, um den Turmbau bald fortführen zu können. Unklar bleibt deshalb, ob die Arbeiten im Frühjahr abgeschlossen werden können. HC 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 NÜMBRECHT. Im Rahmen der Ausstellung „Märtyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert – Die christlichen Märtyrer im Bild“, die bis 11. Februar im Haus Heiliger Papst Johannes Paul II., In den Fluren 5, gezeigt wird, hält Prälat Professor Dr. Moll am Samstag, 31. Januar, um 15 Uhr einen Vortrag zum Thema „Bergische Märtyrer dem Vergessen entreißen“. Bei der Auswahl der präsentierten Lebensbilder sind vor allem die Blutzeugen berücksichtigt, die in Verbindung mit dem Oberbergischen Kreis stehen. Die Ausstellung ist geöffnet: dienstags und donnerstags von 10 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr sowie nach Voranmeldung unter Telefon (0 22 93) 81 54 28 (siehe auch Seite 39). ENGELSKIRCHEN. Ein Benefizkonzert zu Gunsten des Malteser-Hospizdienstes Aggertal findet am Sonntag, 25. Januar, um 18.30 Uhr in der „kleinen Philharmonie“ der Aggertalklinik statt. Jasmin T. Egl an der Klarinette und Keiko Nakayama am Klavier spielen Werke von Francois Devienne, Max Reger und Luciano Berio. ENGELSKIRCHEN. Der Neujahrsempfang der Ökumene Engelskirchen findet am Samstag, 31. Januar, um 15 Uhr im Festsaal der Aggertalklinik statt. Dr. Rupert Neudeck wird zum Thema „Grünhelme – Eine innovative Hilfe von Christen und Muslimen in Wiederaufbaugebieten“ sprechen. WIPPERFÜRTH. In einer vierteiligen Vortragsreihe laden die Kirchengemeinde St. Nikolaus und das Haus der Familie ein, die Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen besser kennenzulernen und damit den Dialog zwischen den Religionen weiter zu fördern. Die Reihe beginnt am Montag, 26. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Nikolaus mit dem Vortrag von Diplom-Theologe Dr. Olaf Roelver über die Jenseitsvorstellungen im Christentum. Unübersehbar werden am Turm von St. Peter und Paul Sanierungen vorgenommen. (Foto: HC) WIEHL. Für die Pfarrbücherei in Wiehl wurde eine eigene Website erstellt. Ab sofort ist sie im Internet aufzurufen. ➔ www.koeb-wiehl.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 PAFFRATH. Wie kann Eine-Welt-Arbeit konkret werden in einem Partnerschaftsprojekt? Darauf gibt Sonja Grolig vom Kindermissionswerk eine Antwort. Sie stellt mögliche Wege der Kooperation mit zu fördernden Einrichtungen vor am Freitag, 30. Januar, um 20 Uhr im Clemenshaus in Bergisch Gladbach-Paff rath, Kempener Straße 4. Bergisch Gladbach. „Coco Chanel – die Frau, die die Damenwelt vom Korsett befreite“ ist das Thema der Sonntagsakademie. Sie findet statt am Sonntag, 25. Januar, um 11 Uhr im Seminarraum des Marien-Krankenhauses. Referentin ist Historikerin Karin Feuerstein-Praßer. BERGISCH GLADBACH. Die Karnevalsgesellschaften und die Jecken in Bergisch Gladbach treffen sich zum gemeinsamen Gottesdienstbesuch am Samstag, 25. Januar, in der Vorabendmesse um 18 Uhr in St. Laurentius. Mit dabei sind das Dreigestirn und das Kinderdreigestirn. BERGISCH NEUKIRCHEN. Ein Kurs „Fasten für Gesunde – eine Reinigung für Leib und Seele“ findet zu Beginn der Fastenzeit in Heilige Drei Könige statt. Nähere Informationen dazu gibt es am Donnerstag, 5. Februar, um 20 Uhr im Pfarrheim. Während des Fastens gibt es Treffen am 18., 23. und 25. Februar mit Tipps zum Fasten, geistlichen Impulsen, Entspannungsübungen und Raum zum Erfahrungsaustausch. Begleitet wird das Heilfasten von Heilpraktikerin Marita Pütz und Diakon Karl Heinz Schellenberg. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Anmeldungen im Pfarrbüro St. Remigius unter Telefon (0 21 71) 39 57 70. LÜTZENKIRCHEN. Um „Arbeit im Hospiz – Lebens- und Sterbebegleitung statt ,Euthanasie‘ “ geht es beim Treffpunkt in Maurinus am Dienstag, 20. Januar, um 20 Uhr im Pfarrheim. Schwester Reginata, früher Krankenschwester und jetzt Seelsorgerin am stationären Hospiz Vinzenz-Pallotti-Krankenhaus in Bensberg, berichtet aus der seelsorgerlichen Arbeit mit Sterbenden und ihren Angehörigen. Flüchtlinge sind willkommen St. Laurentius organisiert Begegnung und Deutschkurse BERGISCH GLADBACH. Auf Flüchtlinge zugehen und ihnen dadurch zeigen, dass sie willkommen sind, ist das Anliegen der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Bergisch Gladbach. In Kooperation mit dem Bildungsforum, der Caritas RheinBerg und der Stadt Bergisch Gladbach hat man kostenlose Deutschkurse für jene Menschen organisiert, die vor Krieg, Hunger oder Verfolgung ihre Heimat haben verlassen müssen. Ihnen möchte man helfen, dass sie sich im Alltag in Deutschland zurechtfinden. Dazu ist das Erlernen der deutschen Sprache wesentlich. Zweimal in der Woche finden die Kurse statt. Ein Kurs richtet sich an Frauen und findet im Caritashaus in der Cederwaldstraße statt. Ein zweiter Kurs im Laurentiushaus ist an Männer gerichtet. Jeder Kurs bietet zwölf Flüchtlingen die Chance, die deutsche Sprache durch kompetente Sprachlehrer zu erlernen. Die Menschen kommen aus Syrien, aus dem Irak, dem Kosovo, aus Eritrea, Angola, Ghana, Nigeria, Pakistan und Afghanis- tan. Die Deutschkurse sind bis Ende März vorgesehen und sollen bei Bedarf verlängert werden. Sie sollen den ausländischen Mitbürgern helfen, sich in der Stadt und im Gespräch mit anderen Menschen zurechtzufinden. Damit die Kontaktaufnahme leichter geht und man das erlernte Vokabular anwenden kann, lädt die Pfarrgemeinde am Dienstag, 10. Februar, um 15 Uhr zu einem Begegnungsnachmittag ins Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-12, ein. Ein erster Nachmittag bei Kaffee und Kuchen hatte im Dezember stattgefunden. Die Resonanz war ausgesprochen positiv. „Für Kinder wird wieder ein eigenes Spiel- und Bastelangebot organisiert“, sagt Ingrid Witte. Die Gemeindereferentin organisiert die Unterstützung für die Flüchtlinge. Deutschkurse für Flüchtlinge bieten zurzeit auch die Pfarreien St. Marien in Kürten, St. Joseph in Moitzfeld und die Pfarrei St. KL Joseph und St. Antonius an. Beim Tag der offenen Küche konnten Besucher nicht nur die Einrichtung bestaunen, sondern auch den Kursleiterinnen und -leitern beim Kochen über die Schulter schauen und die Ergebnisse probieren. (Foto: KB) Machen und Mahl halten Bessere Bedingungen in der Familienbildungsstätte LEVERKUSEN. Neuer Anstrich, neue Möbel, neue Beleuchtung – das „Esszimmer“ der Familienbildungsstätte Leverkusen spiegelt jetzt die Bedeutung wider, die die Einrichtung dem gemeinsamen Essen beimisst. „Bei unseren Kursen geht es nicht allein um das Machen, sondern auch um das gemeinsame Mahl halten“, sagt die pädagogische Mitarbeiterin Susanne Schreiner. Inhaltlich reiche die Bandbreite vom Kochen mit Kin- dern über gesunde Ernährung bis zur Gourmet-Küche. Idealere Bedingungen finden die Teilnehmer in der ebenfalls renovierten Küche vor, in der vor allem die Beleuchtung und die Ausstattung der Kochkojen verbessert wurden. Von all dem konnten sich die Besucher vergangene Woche Mittwoch ein Bild machen beim „Tag der offenen Küche“ (siehe auch Seite 50).KB ➔➔ www.fbs-leverkusen 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Glaubenszeugen der Gegenwart Bergische Märtyrer vor Vergessen bewahren MARIENBERGHAUSEN. Märtyrer sind nicht immer Gestalten aus grauer Vorzeit; auch in neuerer Zeit, so in der Zeit des Nationalsozialismus, hat es solche Vorbilder im Glauben gegeben. Beispielsweise den Zisterzienserpater Raymund Lohausen aus Siegburg und den Tapezierer Hans Menkel aus Eitorf. Pater Lohausen setzte sich von 1938 bis 1943 als Kaplan an St. Anno in seinen Predigten öffentlich mit den Nazis auseinander, wurde bespitzelt und verhaftet. Zwar überlebte er den Aufenthalt im KZ Dachau, aber er war völlig entkräftet und starb 1948. Menkel entstammte einer jüdischen Familie und konvertierte 1935 in den Niederlanden zum katholischen Glauben. 1942 wurde er von den deutschen Besatzungsbehörden zusammen mit anderen katholisch getauften Juden verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht. Er starb im KZ Auschwitz-Birkenau. Bis zum 11. Februar sind die Lebensbilder dieser beiden und anderer Blutzeugen in der Ausstellung „Die christlichen Märtyrer im Bild“ im Haus Hl. Papst Johannes Paul II., In den Fluren Ein Märtyrer: Pater 5, zu sehen. Prälat ProfesRaymund Lohausen. sor Dr. Helmut Moll hat für (Repro: CG) die Ausstellung vor allem Märtyrer ausgewählt, die in Verbindung mit dem Bergischen Land stehen. Am Samstag, 31. Januar, um 15 Uhr hält Prälat Moll im selben Haus einen Vortrag zum Thema „Bergische Märtyrer dem Vergessen entreißen“. CG ERPEL. Mit einer Messe am Samstag, 24. Januar, um 19 Uhr und einem anschließenden Empfang im Pfarrheim dankt die Pfarreiengemeinschaft der Verbandsgemeinde Unkel ihrem Pfarrer Günter Lülsdorf, der zum 1. Januar in den Ruhestand versetzt wurde, für seinen langjährigen Dienst. Mehr als 17 Jahre war er in Erpel tätig und wird auch weiterhin als Subsidiar das Seelsorgeteam unterstützen. An Stelle von persönlichen Geschenken bittet Pfarrer Lülsdorf um Spenden für den liturgischen Bedarf der Pfarrgemeinde Erpel. SIEGBURG. Unter dem Motto „In Liebe gebunden und frei“ führt Elisabeth Reiter ab Freitag, 6. Februar, an sechs Nachmittagen in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, Wilhelmstraße 74, eine Familienaufstellung durch. Nähere Informationen unter Telefon (0 22 41) 5 51 01. „Wir haben Visionen“ Pfarrverband will Menschen auf neuen Wegen erreichen SANKT AUGUSTIN. Neue Wege in der Pastoral will der Seelsorgebereich Sankt Augustin gehen. Dies erklärte Pfarrer Peter H. Emontzpohl im Festhochamt in der Klosterkirche der Steyler Missionare aus Anlass des gemeinsamen Neujahrsempfangs der fünf Pfarrgemeinden. „Es gilt neue Wege zu den Menschen zu finden, und das vorbehaltlos“, sagte er. „Wir wollen an die Grenzen und über die Grenzen hinausgehen: immer einzig und allein für die Menschen da sein, nicht für unsere Strukturen.“ Ziel sei es nicht, die Kirchen wieder zu füllen, sondern die Menschen dort zu erreichen, wo sie stehen. Jeder sei eingeladen, darüber nachzudenken, wie er sich einbringen könne. „Viele tun das schon seit Jahren in wunderbarer Weise“, fügte er an. Beispielsweise beim gemein- EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 samen Essen am Bauhof in Menden. Dort leben circa 20 Männer in Containern als Notunterkunft. Seit einigen Jahren kochen vier Frauen abwechselnd samstags Essen für sie und bringen das in einen der Container, in dem dann gemeinsam der Tisch gedeckt und gegessen wird. Neben der warmen Mahlzeit schätzen die Männer auch den Kontakt und die Gespräche. Sie holen sich auch Rat und Hilfe bei den ehrenamtlichen Helferinnen. Ein zweites Vorzeigeprojekt ist der „Lotsenpunkt“ in Mülldorf, in dem ehrenamtliche Soziallotsen über Sprach-, Konfessions- und kulturelle Grenzen hinweg erste Hilfe in schwierigen Lebenslagen leisten. „Es ist noch nicht alles perfekt“, erklärte Pfarrer Emontzpohl, „aber wir haben Visionen.“ CG HEISTERBACH. Ein neuer Qualifizierungskurs „Ehrenamtliche Integrationslotsen“, der auf die besonderen Erfordernisse und Rahmenbedingen der anspruchsvollen Arbeit als Brückenbauer zwischen den Kulturen und persönlicher Ratgeber vorbereitet, beginnt am Donnerstag, 29. Januar, in Haus Heisterbach. Anmeldungen und weitere Informationen unter Telefon (0 22 23) 92 36 36 oder E-Mail: [email protected]. SANKT AUGUSTIN. Ein Bibelgespräch mit Monsignore Josef Schlemmer über Kapitel 5 des Römerbriefs (Die Hoffnung der aus Glauben Gerechtfertigten; Adam und Christus) findet am Dienstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Maria Königin, Marienkirchstraße, statt AEGIDIENBERG, Der Glaubensgesprächskreis der Frauen zum MarkusEvangelium findet 14-tägig donnerstags von 9.30 bis 11.30 Uhr im Pfarrzentrum statt. Nächster Termin ist der 29. Januar. Anmeldungen werden unter Telefon (0 22 24) 8 03 66 erbeten. „Spaßpater“ Martin Welling SVD lieferte beim Neujahrsempfang eine musikalische Kostprobe, wie man Menschen die Freude am Evangelium spüren lassen kann. (Foto: CG) 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 AEGIDIENBERG. Beim Filmnachmittag für Kinder wird am Freitag, 30. Januar, um 16 Uhr im Pfarrzentrum St. Aegidius der Film „Konferenz der Tiere“ gezeigt. Die Vorführung endet gegen 17.30 Uhr. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 EUSKIRCHEN. Auch in der Kreisstadt wurde jetzt ein „Runder Tisch“ zur Flüchtlingsarbeit gegründet. Unter dem Titel „Neue Nachbarn in Euskirchen“ trafen Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche, Stadt, Katholischem Bildungswerk, Jugendmigrationsdienst, Caritas und Rotem Kreuz zusammen. In Euskirchen, Flamersheim und Palmersheim sind bereits 200 Flüchtlinge untergebracht, bis Herbst sollen weitere 300 Personen in einer ehemaligen Schule am Keltenring übergangsweise eine Unterkunft finden. Die Stadtpfarrei St. Martin und die Caritas werden Räumlichkeiten für offene Angebote in der Flüchtlingshilfe zur Verfügung stellen. Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, sind gern gesehen. FLAMERSHEIM. „Hätzlich willkommen“ sind Besucher zur „Mess op Platt“ am Sonntag, 25. Januar, um 10 Uhr in St. Stephanus Auffindung. Die Messe mit Predigt, Gebeten und Liedern in rheinischer Mundart feiert Pfarrer Peter Berg. Anschließend lädt die Frauengemeinschaft (kfd) zum Essen ins Pfarrheim ein. BAD MÜNSTEREIFEL. Ein erstes „Spender-Dankkonzert“ spielt Seelsorgebereichsmusiker Andreas Schramek am Sonntag, 1. Februar, um 16 Uhr. Als Dank an alle bisherigen Spender für den geplanten Orgelumbau in der Stiftskirche, aber auch für interessierte Orgelfreunde werden in der Kirche Orgelwerke von Bach, Lefébure-Wély, Dubois, Lemmens und Rutter erklingen. Nach dem Konzert ist ein Empfang im Rats- und Bürgersaal. HERSEL. Zum 25. Mal findet am Samstag, 24. Januar, von 9 bis 12 Uhr der „Markt der Möglichkeiten“ in den Turnhallen der Erzbischöflichen Ursulinenschule statt. Dies ist die größte Berufsbildungsmesse in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. 80 Aussteller haben sich angekündigt, den Schülerinnen der Oberstufe und der höheren Klassen der Realschule sowie den Erzbischöflichen und befreundeten Schulen Studien- und Berufsinformationen zukommen zu lassen. Die Aussteller reichen von Schulen über Berufsbilder aus Kirche und Gesellschaft bis zu Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland. Ein paar Stunden Glück „Fest der Begegnung“ für Flüchtlinge und Bürger ZÜLPICH. Vor etwa zwei Monaten hatte der „Runde Tisch Flüchtlingsarbeit“ sein erstes Treffen, seitdem sind Sachspenden verteilt und Kontakte zwischen engagierten Bürgern und Flüchtlingen geknüpft worden. In der kommenden Woche werden vier Deutschkurse starten. Jetzt hatten die Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche, Stadt, Tafel und Jugendmigrationsdienst zu einem „Fest der Begegnung“ ins Pfarrzentrum St. Peter eingeladen. Stellvertretend begrüßte Gemeindereferent Klaus Kirmas die rund 150 Besucher. Ehren- Die Verständigung unter den Besuchern klappte auf Anhieb. amtliche Dolmetscher, selbst vor Jahren nach Deutschland geflüchtet, übersetzten ins Arabische und das in Äthiopien gesprochene Amharisch. Der evangelische Pfarrer Ulrich Zumbusch übernahm die englische und französische Übersetzung. „Der Besuch so vieler Zülpicher Bürger zeigt, dass die Stimmung im Land besser ist, als es oft dargestellt wird“, freute sich Pfarrer Guido Zimmermann. An den liebevoll gedeckten Tischen mischten sich die Festteilnehmer schnell. Für die Kinder hatte die Pfarrjugend Spiele vorbereitet. Auch die Flüchtlinge brachten sich ein: Auf einer Weltkarte markierten sie ihre Heimatländer, einige erzählten die bewegenden Geschichten ihrer Flucht. Vladimir Slaikowski aus Kasachstan spielte auf seiner Konzertgitarre und Tirsit Trimborn demonstrierte eine äthiopische Kaffeezeremonie. „Das hier bedeutet ein paar Stunden Glücklichsein“, so Osman Atris aus dem Liba(Foto: AK) non. AK Schlussstrich unter Klostergeschichte Altarkreuz aus Dominikanerkirche jetzt in St. Walburga WALBERBERG. Sieben Jahre nach der Schließung des Klosters St. Albert fand das Altarkreuz der Klosterkirche eine neue Heimat. Der letzte Regens des Klosters, Pater Rufus Keller, und sein Mitbruder Pater Gerfried Bramlage als Vertreter des Provinzials der Dominikaner, Pater Johannes Bunnenberg, übergaben das Kreuz an die Pfarrei St. Walburga. Pfarrer Matthias Genster freute sich, dass so ein Bogen zwischen dem Kloster und der Pfarrgemeinde geschlagen wurde. Pater Rufus Keller erinnerte an die aben- teuerliche Geschichte des Kreuzes. Dominikanerpater Remigius Chmurzynski entdeckte den Korpus Anfang der 1960er-Jahre bei einer Wanderung in der Scheune eines Bergbauern nahe des Lago Maggiore. Die im 14. Jahrhundert aus Lindenholz geschnitzte Christusfigur schien ihm sofort geeignet für die damals frisch renovierte Klosterkirche. Um bürokratische Formalitäten zu umgehen, nahm Pater Remigius das Kunstwerk im Schlafwagen mit über die Grenze nach Deutschland. In Walberberg wurde das passende Kreuz für den Korpus geschaffen. Neben dem Kreuz wurden auch eine Marienstatue und der Kreuzweg aus der ehemaligen Dominikanerkirche entfernt. Damit sei endgültig ein Schlussstrich unter die Geschichte der Dominikaner in Walberberg gezogen worden, erklärte Pater Keller nicht ohne Pfarrer Matthias Genster nahm in St. Walburga das Klosterkreuz entgegen. (Foto: ES) Wehmut. ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Viele Frauen stark gemacht Liebfrauenschul-Direktorin Brigitte Lenz verabschiedet BONN. Mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Elisabeth und einem Festakt wurde die Direktorin der Erzbischöflichen Liebfrauenschule (LFS), Brigitte Lenz, nach fast 19 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Unter ihrer Leitung, so die einhellige Meinung, konnte sich das traditionelle Konzept „Mädchenschule“ mit spezifisch auf Mädchen ausgerichteten Lehr- und Lerninhalten als modernes Gymnasium etablieren, was auch viele Auszeichnungen der Schule belegen. Neben der pädagogischen Arbeit, so Lenz, sei vor allem die bauliche und technische Modernisierung der LFS eine große Herausforderung in ihrer Zeit gewesen. Ihre Laufbahn als Lehrerin hatte Lenz nach dem Studium der Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Philosophie 1977 an der Kölner Liebfrauenschule begonnen. Nach zwei Jahren wechselte sie zum St.-UrsulaGymnasium nach Brühl, um dann 1996 die Schulleitung der LFS zu übernehmen. „Ich habe meinen Beruf als Lehrerin über alles geliebt“, so die In den Ruhestand ver- 65-Jährige, die sich abschiedet: Brigitte künftig verstärkt ihren Lenz. (Foto: Privat) Studien, ihrem politischen Engagement und den Enkeln widmen möchte. „Und wenn ich mir unsere Mädchen und ihren Werdegang über Generationen so ansehe, dann kann man feststellen: Diese Schule hat viele Frauen stark gemacht“, lautet das Resümee der scheidenden Direktorin. BBW Sichtbares Zeichen mitten in der Stadt Weihbischof Puff segnet neues Pfarr- und Pastoralzentrum BONN-BAD GODESBERG. Mit einer 2006 im Rahmen der Sparmaßnahmen Festmesse mit Weihbischof Ansgar Puff ist des Erzbistums stillgelegt worden. Sein die Fertigstellung und Segnung des Pfarr- Verkauf war bereits beschlossen, als sich und Pastoralzentrums an St. Marien gefei- der Kirchenvorstand für ein neues Konert worden. Mit der erforderlichen Sanie- zept und eine Sanierung des Gebäudes rung ging eine Öffnung und Erweiterung entschied. Damit sollte das Gemeindeledes ehemaligen Pfarrzentrums zur Innen- ben rund um die Marienkirche lebendistadt hin einher – als sichtbares Zeichen ger gestaltet werden können und eine Anfür die Präsenz von Kirche im Herzen von laufstelle der Kirche mitten im Herzen von Bad Godesberg. Bad Godesberg geboten werden. Eine EntJetzt gibt es in dem einladenden Ge- scheidung, die sich offensichtlich gelohnt bäude mit großen Glasfronten ein Foy- hat. BBW er mit Gemeindebistro und Soziallotsenpunkt sowie das Pfarramt, die Bücherei und einen in drei Räume teilbaren Saal, die der Weihbischof alle mit sichtlichem Vergnügen segnete. Auch das Kindergartennetzwerk Bad Godesbergs und eine Dienstwohnung befinden sich in den oberen Etagen des neuen Pfarrzentrums. Im Kellergeschoss ist der Jugendbereich unterWeihbischof Ansgar Puff segnete in Begleitung von Dechant Dr. Wolfgang Picken alle gebracht. Das Pfarrzentrum Räume des sanierten und erweiterten Pfarr- und Pastoralzentrums von St. Marien im (Foto: BBW) von St. Marien war Herzen von Bad Godesberg. 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN-NORD. Die Klemens-HofbauerGruppe der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) hat im Collegium Josephinum Bonn (CoJoBo) an der Kölnstraße, dem Ort ihrer Gründung, ihr 55-jähriges Bestehen gefeiert. Die Gruppe, in der sich aktuell über 40 Leiterinnen und Leiter engagieren, bietet regelmäßige Gruppenstunden, Fahrten sowie weitere Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an. Unterstützt wird sie dabei auch von den beiden geistlichen Leitern, Pater Dr. Jürgen Langer und Pfarrer Wolfgang Pütz, Schulseelsorger am CoJoBo sowie an der Ursulinenschule Hersel. BONN-HARDTBERG. Unter der Überschrift „Rot und Blau – Mit Trauer leben“ bietet das Malteser-Krankenhaus künftig Malworkshops für Menschen in Trauer mit der Kunsttherapeutin Elvira Maria Schmitz an. Neben dem Experimentieren mit Farben und Formen gehören auch Wahrnehmungsübungen, Einzelbegleitung und Austausch in Gruppengesprächen dazu. Der erste Workshop findet am Samstag, 31. Januar, von 10 bis 15.30 Uhr statt. Weitere Termine sind am 21. März und 25. April. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (01 51) 26 11 85 97. BONN-SCHWARZRHEINDORF. Eine Führung durch die Doppelkirche, Dixstraße, wird am Sonntag, 25. Januar, um 15.30 Uhr angeboten. WALDORF. Ein Benefizkonzert zugunsten der Aktion „Neue Nachbarn“ gibt der europäische Kammerchor Köln am Sonntag, 25. Januar, um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael. Damit möchte der Chor Pfarrer Martin Schlageter in seinem Bestreben unterstützen, in leerstehenden Pfarrhäusern Wohnraum für Flüchtlinge herzurichten. ALFTER. Ehemalige Köche oder begeisterte Hobbyköche sucht das Kinderund Jugendcafé Kick. Diese sollen ab April den jungen Besuchern der „Kleinen Offenen Tür“, die oftmals direkt nach der Schule kommen, eine warme Mahlzeit zubereiten. Nähere Informationen unter Telefon (02 28) 7 48 29 61 oder per E-Mail: [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] BERGHEIM. Bei der Mitgliederversammlung des Kirchenchors St. Remigius wurden Christa Ballhaus für 60 Jahre und Ursula Lendermann für 65 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der Chor sucht außerdem Frauen und Männer, die gern in einem Projektchor singen möchten. Er lädt ein zum gemeinsamen Einüben und Aufführen von „Ein Deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Die Erstaufführung in Bergheim ist für den 15. November geplant. Die Chorproben unter der Leitung von Regionalkantor Manfred Hettinger zum Brahms-Projekt beginnen am Donnerstag, 19. Februar, im Pfarrheim St. Remigius, Kirchstraße 1a. Die Termine der einzelnen Proben und des Probenwochenendes gibt es im Internet. Anmeldung und Informationen unter Telefon (0 22 71) 4 38 18. ➔ www.remigiuschor-bergheim.de ERFTSTADT-BLIESHEIM. Die Bliesheimer Sternsinger erzielten in diesem Jahr das größte bisherige Spendenergebnis. Die unter dem Motto „Segen bringen, Segen sein – gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und weltweit“ stehende Sternsingeraktion brachte insgesamt 6221 Euro ein. Es machten sich 65 Jungen und Mädchen mit 30 Begleitern auf den Weg und brachten den Segen von Tür zu Tür. FRECHEN. Die Sternsingerinnen und Sternsinger des Dekanats Frechen sammelten im Zuge der Sternsingeraktion insgesamt 55 860,11 Euro. BRÜHL. Das zehnte Brühler Patientenforum Orthopädie informiert über die Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose an Knie-, Hüft- und Schultergelenk im zertifizierten Endoprothetikzentrum am Marienhospital Brühl. Dr. Armin Bauer, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, steht dafür am Dienstag, 27. Januar, um 17 Uhr in der Cafeteria des Marienhospitals, Mühlenstraße 21-25, für Fragen zur Verfügung und informiert über die unterschiedlichen Vorgehensweisen. Im Anschluss an den Vortrag besteht auch die Möglichkeit zu individuellen Gesprächen mit dem Referenten. „Eine Kirche auf Augenhöhe“ Walter Schmickler feiert sein 50. Priesterjubiläum BERGHEIM. Walter Schmickler feiert am Sonntag, 1. Februar, um 11 Uhr in der St.-Remigius-Kirche sein 50. Priesterjubiläum. Er wurde am 11. Februar 1965 durch Kardinal Josef Frings zum Priester geweiht. Geboren in Bergheim, absolvierte er sein Abitur am heutigen Erftgymnasium. Zunächst wollte Schmickler, der schon während der Schulzeit Orgel und Klavier spielte, Musik studieren. „Ich war in der Priesterjubilar Walter Schmickler. (Foto: BB) Kirche zu Hause“, erinnert er sich. Bis heute ist die Faszination für die Musik geblieben. 1959 begann er das Studium der Theologie in Bonn. Besonders gern erinnert sich Schmickler an die Begegnung mit Joseph Ratzinger, der für ihn „wie eine Offenbarung“ war. „Als Kind des Vatikanums“ trat er 1965 schließlich seine erste Stelle in der Gemeinde St. Bernhard in Köln-Longerich an. 1971 wurde er Diözesanseelsorger und Co-Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend. Von 1981 bis 1986 ging er nach Köln Humboldt-Gremberg, bevor er von 1986 bis 1994 nach Neuss in die Gemeinde Heilig Geist kam. Schließlich war Schmickler von 1994 bis 2010 in der Gemeinde Stommeln aktiv. „Die Stelle war mir wie auf den Leib geschnitten“, sagt er rückblickend. Er habe viele Gemeindemitglieder auf Augenhöhe kennengelernt. In der Session 2002/2003 war er Prinz des Dreigestirns. Der Seelsorger blickt besonders fasziniert auf das Handeln von Papst Franziskus. Er ist begeistert von der Offenheit, der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit, die der Papst demonstriert. Er hält „eine Kirche auf Augenhöhe“, wie Papst Franziskus sie vorlebt, für den richtigen Weg. BB Kirche muss dienen Heribert Heuser ist seit 50 Jahren Priester PULHEIM-BRAUWEILER. 50 Jahre Priester – dieses Jubiläum begeht Heribert Heuser am Sonntag, 22. Februar, um 11 Uhr in der Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler. Er wurde am 11. Februar 1965 durch Kardinal Josef Frings zum Priester geweiht. Heuser wurde in Hilden geboren und besuchte das dortige HelmholtzGymnasium. „Ich wollte schon immer Menschen helfen und nicht einen Beruf nur zum Broterwerb erlernen“, erinnert er sich. So begann er das Studium der Theologie in Bonn. Priesterjubilar Heribert Heuser. 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Besonders gern blickt Heuser auf zwei Semester in München zurück. Nach seiner Priesterweihe war Heuser von 1965 bis 1977 Kaplan in St. Konrad in Neuss-Gnadenthal. Zusätzlich war er dort ab 1969 Jugendseelsorger. Von 1977 bis 1991 war er Pfarrer in der Gemeinde St. Elisabeth in Köln-Höhenberg. 1991 wechselte er nach Remscheid an die St.-Suitbertus-Kirche und war später Vorsitzender des Pfarrverbands St. Engelbert, St. Marien und St. Suitbertus. 2004 ging der Seelsorger in den Ruhestand und ist seitdem Subsidiar in der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen und Sinthern. Mit Freude beobachte er den durch Erzbischof Rainer Maria Woelki stattfindenden Wandel zum Beispiel in der Flüchtlingspolitik. Dazu passe der Satz des ehemaligen Bischof von Évreux, Jacques Gaillot: „Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts!“ (Foto: BB) BB Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Nur Spazierengehen kostet nichts“ KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Beratungsnetz informiert über Armut in der Stadt KÖLN. Die junge Mutter bringt es auf den Punkt: „Nur die Luft zum Atmen kostet nichts.“ Leicht resigniert berichtet sie von ihrer Situation, das Geld sei äußerst knapp, sie finde wohl wegen ihres Kopftuches keinen Job. In Köln gilt jeder vierte als arm. Die Stadt hat die höchste Armutsquote in Deutschland. Über die „Armut in Köln“ informierte jetzt das Kölner Beratungsnetz. Es setzt sich aus neun Erwerbslosenberatungsstellen und Arbeitslosenzentren zusammen. Dazu gehören unter anderem das ArbeitslosenBürgerCentrum der Caritas in Höhenhaus und der Kellerladen in Bilderstöckchen. Wie Hedel Wenner, Geschäftsführerin im Kölner Arbeitslosenzentrum, erörterte, bedeute Armut nicht nur weniger Geld im Portemonnaie. Den Menschen fehle es auch an gesellschaftlicher Teilhabe. „Nur Spazierengehen ist kostenlos“, so die einhellige Erfahrung. Beklagt wurde von den Vertreterinnen der Einrichtungen, wie etwa Theresia Dop- ke vom Kellerladen, dass die Regelsätze kaum ausreichten, um mal einen Ausflug oder Ähnliches zu machen. Die Schere zwischen Arm und Reich laufe immer weiter auseinander, und die Beratungsstunden seien völlig überlaufen. 114 767 Menschen sind im Jobcenter gemeldet, 75 Prozent der Arbeitslosen beziehen Sozialleistungen, viele sind ohne Bildungsabschlüsse. Nach Erfahrung der Beratungsstellen sind Langzeitarbeitslosigkeit und schlecht bezahlte Jobs ebenso Armutsfaktoren wie mangelnde Bildung. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund und Senioren. Das Netzwerk hat Forderungen formuliert, so soll der Regelsatz auf ein existenzsicherndes Niveau angehoben werden, Minijobs müssen begrenzt werden, da sonst vor allem Frauen Altersarmut drohe. Gefordert wurde auch eine geeignete Kinderbetreuung, die den Eltern eine Erwerbstätigkeit ermögliche. RUM Doppeltes Puppenglück Familienforen sammeln 120 Kartons mit Spielzeug KÖLN. Die kleine Syrerin hatte einen guten Blick: Ihr gefiel sofort der hölzerne Puppenwagen und hatte doppelte Freude; denn im Wagen lagen gleich zwei Puppenkinder. Glücklich über diese Spielsachen zog sie mit ihrem Vater wieder ab. Geschenke mitgebracht hatte Ruth Differdange von der Katholischen Familienbildung für das Flüchtlingsheim des Deutschen Roten Kreuzes an der Vorgebirgsstraße. Die vier Familienforen hatten in der Adventszeit gut erhaltenes Spielzeug, Bücher, Gesellschafts- und Bewegungsspiele, Buntstifte, Malbücher, Kuscheltiere und vieles mehr für die über 80 Kinder im Heim gesammelt. Aufgerufen dazu hatten sie unter dem Motto „Reich beschenkt“, in Anlehnung an das Jubiläum der Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige vor 850 Jahren nach Köln (die Kirchenzeitung berichtete). Zur Geschenkeübergabe war auch Stadtdechant Monsignore Robert Kleine gekommen, der den Kindern bereitwillig kurze Spielanleitungen an die Hand gab. Er war von der Spendenbereitschaft der Kölner begeistert. Rund 120 gefüllte Umzugskartons wurden in den Familienforen gesammelt, deren Inhalt an weitere Heime weitergegeben 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 KÖLN. Eine Theatergruppe trifft sich montags von 17 bis 19 Uhr im Paulushaus, dem Begegnungshaus für psychiatrieerfahrene Menschen, Loreleystraße 7. Im November sollen die gemeinsam entwickelten Ideen vorgestellt werden. Begleitet wird die Gruppe von Tanzpädagogin Andrea Willimek und Gemeindereferentin Birgitta Daniels-Nieswand. Der nächste Termin ist am Montag, 9. Februar. Anmeldung unter Telefon (02 21) 3 76 63 39. WORRINGEN. Zugunsten von Familien wurde in der Gemeinde St. Pankratius im Jahr 2009 die Spendenaktion „Worringer Sterne: Sterne kaufen, Freude schenken“ von der Kolpingsfamilie ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr konnten mithilfe des Caritasausschusses 29 Familien beschenkt werden. Durch den Erlös des Verkaufs von selbstgebastelten Holzsternen im Wert von je zwei Euro hatten ausgewählte Familien die Möglichkeit, aus einem Gutscheinkatalog ein Angebot auszuwählen. Dabei handelte es sich um Gutscheine für den Zoo, für Lebensmittel, Spielzeug oder für eine Teilnahme der Kinder an der Ferienfreizeit. DÜNNWALD. Unter dem Motto „Mit nem Büggel un Musik im Hätz durch Dünnwald“ feiert die Gemeinde St. HermannJoseph im Jugendheim am Samstag, 31. Januar, ab 18.11 Uhr ihre Pfarrsitzung. In diesem Jahr wird besonders die Gruppe „Büggel“ geehrt, die aus der Pfarrjugend und der Bruder-Klaus-Siedlung stammt und seit 50 Jahren besteht. Die Herren spielen bei vielen karitativen Veranstaltungen. Auch bei der Einführung von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki traten sie im Priesterseminar auf. Seit vielen Jahren machen sie auch bei der kölschen Weihnacht in der Kapelle der Alexianer zugunsten eines Missionsprojektes in Peru und bei der Benefizveranstaltung in der St.-Nikolaus-Kirche mit. Kartenbestellung unter Telefon (02 21) 60 48 54. Monsignore Robert Kleine freute sich über die vielen Geschenke für die Flüchtlingskinder. (Foto: RUM) wird, die Familien aufgenommen haben, die zum Teil traumatisiert von Krieg, Gewalt und Massakern nach Köln gekommen sind. RUM KÖLN. Die Kirche St. Kunibert sucht Interessierte, die Zeit haben, sich einmal in der Woche für eine Stunde an der Kirchenaufsicht zu beteiligen – vor allem in der Zeit dienstags ab 12 Uhr, mittwochsvormittags und für mittags. Weiteres im Pfarrbüro unter Telefon (02 21) 12 12 14. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 KIRCHE UND WELT Papst Franziskus besuchte in Manila auch ein Heim für Straßenkinder. (Foto: KNA) Klartext gesprochen Die Asienreise von Papst Franziskus und ihre Botschaft E ine Woche lang hat Papst Franziskus Asien bereist. Der 78-jährige Lateinamerikaner sieht offenbar gerade hier die Zukunft. Die High-Tech-Nation Südkorea, wo die Zahl der Katholiken ebenso schnell wächst wie die Wirtschaftskraft, besuchte er schon im August 2014. Nun kamen Sri Lanka mit seinen ethnischen und kulturellen Konflikten sowie die tief katholischen, aber von krasser sozialer Ungleichheit geprägten Philippinen hinzu. In Sri Lanka stand vor allem die Botschaft der Versöhnung nach dem grausamen Bürgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen (1983-2009) im Mittelpunkt. Auch nach dessen Ende ist Sri Lanka eine ethnische Zweiklassengesellschaft geblieben. „Alle müssen eine Stimme haben“, forderte Franziskus auf der Insel im Indischen Ozean. Als erster Papst reiste er auch ins Gebiet der besiegten tamilischen Rebellen. Die religionsübergreifende Verehrung des Marienheiligtums Madhu dort beeindruckte ihn sehr. Gegenseitiger Respekt Das interreligiöse Treffen in Colombo mit Vertretern der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit, Hindus, Muslimen und der kleinen Gruppe der srilankischen Christen erlebte einen Papst, der mit Hindu-Schal um die Schul- tern auf gemeinsame Werte und gegenseitigen Respekt pochte. Dass dieser Respekt vor allem die volle Religionsfreiheit „ohne Zwang und Einschüchterung“ erfordert, machte Franziskus bei der Heiligsprechung des „Apostels von Ceylon“, Joseph Vaz (1651-1711), deutlich. Fromm und arm Auf den Philippinen wurde der „Papst der Armen“ dann schließlich in Manila von Millionen Menschen begeistert empfangen. Acht von zehn Bewohnern gehören im einzigen asiatischen Land mit großer katholischer Mehrheit (außer Osttimor) der Kirche an. Sehr viele sind fromm; das Elend ist krass. Gleich hinter den Luxushotels an der Manila Bay schlafen selbst Säuglinge auf dem Bürgersteig. Für einen Staatsgast ungewöhnlich direkt sprach der Papst denn auch die menschenverachtenden Zustände an. Die skandalöse Ungleichheit führe zu einer „kranken Gesellschaft“. Gewissermaßen in der Höhle des Löwen, der Residenz von Staatspräsident Benigno Aquino, verurteilte Franziskus vor Regierung und Parlamentariern eine hemmungslose Korruption, die Ungerechtigkeit zementiert und die Armen bestohlen habe. Es brauche „einen Wandel der Mentalität und des Herzens“. Auch der teils sehr machthörigen Kirche des Lan- 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de des schärfte Franziskus die Kernbotschaft des Evangeliums ein: Bischöfe und Priester hätten nicht dem Reiz der Annehmlichkeit, sondern Jesus zu folgen und sich ganz in den Dienst der Notleidenden zu stellen. Zwar besuchte Franziskus keinen Slum wie 2013 in Rio de Janeiro. Dafür machte er einen Abstecher zu den Opfern von Tacloban, wo der Wirbelsturm „Haiyan“ vor einem guten Jahr Tausende in den Tod gerissen hatte. Ein gelbes Plastik-Cape, das er während der Messe über seinen liturgischen Gewändern trug, ebenso wie die 300 000 Gottesdienstbesucher, wurde zum Symbol: Ich bin einer von euch. Kurz darauf musste der Papst aufgrund des Unwetters vier Stunden früher als geplant nach Manila zurückfliegen. Offenheit für das Leben Dort traf Franziskus in diesen Tagen auch Straßenkinder und Jugendliche. Er warnte vor einer „ideologischen Kolonialisierung“ der Familie durch westlichen Einfluss. Die von ihm geforderte „Offenheit für das Leben“ ist auf den Philippinen derzeit sehr umstritten. Eine Mehrheit sieht das immense Bevölkerungswachstum als Armutsgrund Nummer eins und fordert Verhütungsmittel. Christoph Schmidt Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Kontrolle abgeben und wachsen lassen Pionierprojekt der Altenpastoral abgeschlossen – Netzwerkarbeit geht weiter KÖLN. Es war ein Versuch, Ergebnis offen: Drei exemplarische Projektstandorte (Brühl, Erkrath und Zülpich), je ein Mitarbeiter als „Netzwerkkoordinator“ und zwei Jahre Zeit, im Seelsorgebereich eine Vernetzung der Altenpastoral zu schaffen. Das Fazit: positiv. „Ihr habt Pionierarbeit geleistet“, lobte Petra Dierkes, Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbistum Köln bei der Abschlussveranstaltung vergangenen Donnerstag die Beteiligten des Projektes „Altenpastoral vor Ort – zukunftsweisend vernetzt“. An allen Orten hat das Projekt Früchte getragen, haben sich Akteure zusammengefunden und Neues auf die Beine gestellt – vom ökumenischen Zentrum für Senioren in Erkrath bis zu einem Generationenprojekt „Jung & Alt“ in Brühl. Wie nachhaltig, das wird die Zeit zeigen. „Netzwerke existieren nicht zwei Jahre, weil ein Projekt auf zwei Jahre angelegt ist“, sagte Dierkes. „Sie leben aus sich heraus – vielleicht zwanzig Jahre, vielleicht zwei Monate. Unter anderem deshalb sind sie ja so schwer zu steuern.“ Einen der Vorteile von Netzwerkarbeit sieht Dr. Hedwig Lamberty von der Frauenpastoral in der großen Reichweite. „Durch netzwerken bekomme ich neue Anknüpfungspunkte und kann dadurch auch Leute gewinnen, die nicht ,klassisch kirchlich‘ sind“, sagt sie. „Außerdem ermöglicht Selbstorganisation ein hohes Maß an Kreativität.“ Wie das konkret aussehen kann, erlebt Christa Jakob aus Zülpich. Die pensionierte Lehrerin hat sich von der Netzwerkkoordinatorin in ihrer Gemeinde ermuntern lassen, sich 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Birgit Altmeyer von der Altenpastoral schaut sich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen Ingo Meurers aus Erkrath und Christa Jakob aus Zülpich die Früchte des Projekts „Altenpastoral vor Ort - zukunftsweisend vernetzt“ an. (Foto: Becker) einzubringen. „Seit einem Jahr treffen wir uns jetzt schon regelmäßig einmal im Monat in der Gruppe ,Alt werden, jung bleiben‘ und behandeln da die verschiedensten Themen“, berichtet Jakob. „Was uns interessiert, legen wir von einem Termin zum nächsten fest – und dass uns die Themen bald ausgehen, dass kann ich mir wirklich nicht vorstellen.“ „Uns ist es ja immer ein Anliegen, dass alte Menschen anders wahrgenommen und wertgeschätzt werden mit ihren Kompetenzen“, sagt Birgit Altmeyer von der Altenpastoral. Bei dem Projekt ging es aus ihrer Sicht vor allem auch um einen Perspektivwechsel von „Wir werden versorgt“ zu „Wir stellen selbst was auf die Beine“. „Gerade älteren Menschen traut man das ja oft noch weniger zu“, sagt sie. Aber wenn man Rahmenbedingungen schaffe und den Menschen Freiraum lasse, nach ihren Fähigkeiten und Interessen etwas zu machen, „dann klappt das“. „Dann kommt vielleicht etwas anderes dabei heraus, als wir gedacht hätten, aber gerade das müssen wir als Kirche meiner Meinung nach lernen: nicht immer alles vorgeben und regeln zu wollen, sondern auch mal Kontrolle abzugeben und wachsen zu lassen.“ Wünschen würde sich Altmeyer, „dass andere uns fragen: Wie hat das bei euch geklappt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?“ Alle Projektbeteiligten stünden gerKB ne Rede und Antwort. ➔➔ www.altenpastoral-koeln.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 KULTUR Bereiten Sie sich auf Ostern vor Kirchenzeitung und Katholisch-Soziales Institut laden ein Feste wollen gefeiert werden – und das gelingt umso tiefer und freudiger, wenn man sich gut auf diese Feier vorbereitet hat. Deshalb laden die Kirchenzeitung und das Katholisch-Soziale Institut wie in den Vorjahren zu einem „Osterzyklus“ ein – ein paar Tagen der inhaltlichen und vor allem auch inneren Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung des Herrn. Vom Nachmittag des Palmsonntag, 29. März, bis zum Morgen des Gründonnerstag, 2. April, können Teilnehmer im KSI in Bad Honnef Vorträge hören und Workshops besuchen, Konzerte erleben und Gottesdienste feiern, ausspannen und zu sich kommen. Bei den Workshop-Angeboten vormittags wird es unter anderem um meditative geistliche und liturgisch-rituelle Wege nach Ostern gehen, um bewegte Tanzfreude, kreative Ma- „Mons Palatinus“ heißt dieses Kunstwerk, das einen der sieben Hügel Roms zeigt. terialgestaltung und in einer Schreibwerkstatt ums „Zeugnis geben!“. Die Gäste haben die Wahl, an welchem Angebot sie teilnehmen wollen. Nähere Informationen zum Programm der Vorbereitungstage auf Ostern und zu den Modalitäten der Anmeldung gibt es in kommenden Ausgaben der Kirchenzeitung oder beim KB KSI unter Telefon (0 22 24) 95 51 68. (Foto: Boecker) „Die Antike war bunt“ Carsten Weck stellt im Foyer des Maternushauses aus „Zeichen der Antike“ lautet der Titel der Ausstellung mit Werken des Solinger Künstlers Carsten Weck, die die Künstler-UnionKöln präsentiert. Noch bis zum 25. Februar sind die 30 ausdrucksstarken Werke des 45-Jährigen in der Kardinal-Frings-Straße 1-3 zu sehen. „Die Antike war bunt“ ist ein Leitmotiv des in Würzburg geborenen Malers für seine Arbeit. Er fühle sich durch die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft hinsichtlich der Farbigkeit vieler antiker Monumente in seinem künstlerischen Schaffen inspiriert und bestätigt. „Aufgrund moderner Analysever- fahren weiß man heute, dass zum Beispiel der römische Trajansbogen ursprünglich einmal bunt wie ein holländischer Bonbonladen gewesen sein muss“, sagt Weck. Viele seiner Motive stammen aus den Themenbereichen Geschichte, Archäologie und Religion. Seine Liebe zu Rom spiegelt sich in seinen Werken wider. Nach eigenen Worten sind fast 70 Prozent seiner Bilder durch Impressionen aus der Ewigen Stadt angestoßen worden. Wecks Kunstwerke zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Vielfarbigkeit aus. Bevorzugt arbeitet der Künstler mit Buntputz, den er auf Schichtholz aufträgt. Dabei 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de handelt es sich um eine Fresco-Relief-Technik auf einem mobilen aber starren Bildträger. Verschiedene, unterschiedlich gefärbte Putzschichten legt er übereinander. Dies ermöglicht ihm, Flächendarstellungen am Relief zu erzeugen. Die meisten der in der Ausstellung gezeigten Exponate sind Ölmalereien auf Leinwand. Vier Werke geben Motive aus dem Heiligen Land wieder. Sechs Jahre hat Weck darauf gewartet, im Maternushaus ausstellen zu können. Der große Zuspruch, den die Ausstellung finde, entschädige ihn aber mehr als genug für die lange Wartezeit. RB Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 BERICHT Publizistischer Abwehrkampf mit Endstation Plötzensee Vor 70 Jahren wurde Nikolaus Groß hingerichtet V ater, wohin gehst Du?“ Die Worte zuckten Nikolaus Groß immer wieder durch den Kopf während seiner Monate in Einzelhaft. Seine noch nicht fünfjährige Tochter Leni hatte die bange Frage gestellt, als an einem Wochenende Männer in langen Ledermänteln auftauchten, den Vater abführten und in einer schweren Limousine davonbrausten. Am 12. August 1944, gut drei Wochen nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler, hatte die Gestapo auch den christlichen Gewerkschafter und gelernten Bergmann als Mitwisser des Umsturzplans festgenommen. Wohin würde sein Lebensweg führen? Bis zuletzt hat Groß 2001 wurde Nikolaus Groß als Märtyrer seliggesprochen. die Hoffnung auf Freiheit nicht aufgegeben. Nachdem aber das Todesurteil lerhaus“ in Köln den Kurs der Katholischen gefällt war, ging er gefasst seinen Weg. Vor Arbeiterbewegung. 70 Jahren, am 23. Januar 1945, wurde NikoUnbeirrt führte er den publizistischen Ablaus Groß in Berlin-Plötzensee hingerichtet. wehrkampf gegen die „Todfeinde“ der Republik: Kommunisten und Nationalsozialisten. Immer wieder predigte er unter Berufung auf die Bischofskonferenz seinen Lesern, Christlicher Gewerkschafter dass der Nationalsozialismus zu „fundamentalen Wahrheiten des Christentums in schrofSein Lebensweg könnte dem Musterbuch fem Gegensatz steht“. Nicht ohne Stolz stellte des christlichen Gewerkschafters entnom- Groß noch 1932 fest, dass den Nazis nur der men sein. Im Ruhrgebiet geboren begann er Einbruch in die kommunistisch, nicht aber in nach der Volksschule die Ausbildung in ei- die christlich und sozialdemokratisch organinem Blechwalzwerk. Später absolvierte er sierte Arbeiterschaft gelungen sei. Drei Moeine Lehre zum Kohlenhauer. 1917 trat er nate später ergriff Hitler die Macht. Bis dadem Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter Deutschlands bei, ein Jahr später der Deutschen Zentrumspartei. Drei Jahre später wechselte Groß von der Arbeit unter Tage an den Schreibtisch eines Gewerkschaftsfunktionärs. Nach Bewährung in der Jugendarbeit wurde der strebsame junge Mann schon bald in die Zentrale der christlichen Gewerkschaften nach Essen berufen und mit Tarifverhandlungen unter den heiklen Bedingungen einer galoppierenden Geldentwertung betraut. 1923 heiratete er Elisabeth Koch, mit der er sieben Kinder aufzog. 1927 fand Groß seinen Traumjob. Er wurde in die Redaktion der „Westdeutschen Arbeiter-Zeitung“ (WAZ) berufen, die er bald als Chefredakteur leitete. Das Verbandsorgan der katholischen Arbeiter- und Knappenvereine im Nordwesten erreichte Mitte der 20erJahre eine Auflage von rund 170 000 Exemplaren. Gemeinsam mit dem geistlichen Vorsitzenden, Präses Otto Müller, und dem Verbandssekretär Bernhard Letterhaus lenkte Groß aus der Gewerkschaftszentrale „Kette- 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 hin hatte Groß als Publizist eine klare und eindeutige Sprache gepflegt. Unter der rüden Aufsicht des Propagandaministeriums entwickelte er ein feinsinniges Geschick, seinen Lesern Botschaften verschlüsselt mitzuteilen. So antwortete er auf Verfolgungen jüdischer Mitbürger, indem er an ihre patriotischen Verdienste als Frontsoldaten im Ersten Weltkrieg oder an die alttestamentliche Verwurzelung des Christentums erinnerte. Und Groß erreichte seine Leser. Wenn sich zum „Dreikönigstreffen“ am 6. Januar Zehntausende katholischer Arbeiter im Kölner Dom versammelten, war dies eine politische De(Foto: KNA) monstration, die vom Regime verstanden wurde: Von einem Großteil der katholischen Presse werde ein „dauernder heimlicher Kampf gegen den Nationalsozialismus“ geführt, urteilte Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei. Der aktive Widerstand von Groß gegen die NS-Diktatur musste zu seiner Verhaftung führen. „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken“, schrieb der Vorsitzende des Volksgerichtshofs, Roland Freisler, ins Todesurteil. Die Leiche von Groß wurde verbrannt, die Asche verstreut. Auf Betreiben des Bistums Essen hin sprach ihn Papst Johannes Paul II. am 7. Oktober 2001 als christlichen Märtyrer selig. Anselm Verbeek www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln bereich Bonn-Süd des Dekanates Bonn-Mitte/ Süd wegen Freistellung von der Arbeit für die Zeit bis zum 29. Februar 2020 laut Vereinbarung zur Altersteilzeit. LAIEN IN DER SEELSORGE KLERIKER Es wurden beauftragt: Es starben im Herrn: Cordula Diel als Pastoralreferentin in der Krankenhausseelsorge in den Einrichtungen des Malteser Krankenhauses in Bonn und Rheinbach. Agnes-Dorothee Deres mit Wirkung vom 1. Februar als Pastoralreferentin an den Pfarreien St. Pantaleon in Buchholz, St. Trinitatis in Neustadt/Wied-Ehrenstein, St. Laurentius in Asbach, Rosenkranzkönigin in Asbach-Limbach und St. Antonius in Oberlahr und St. Bartholomäus in Windhagen im Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald des Dekanates Eitorf/ Hennef. Es wurden entpflichtet: Markus Geuenich mit Ablauf des 31. Januar – unter Beibehaltung seiner übrigen Aufgaben – als Pastoralreferent in der Schulpastoral im Stadtdekanat Bonn und in den Kreisdekanaten Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis und Rhein-SiegKreis. Monika Schwarz als Pastoralreferentin an den Pfarreien St. Elisabeth in Bonn, St. Winfried in Bonn, St. Quirinus in Bonn-Dottendorf und St. Nikolaus in Bonn-Kessenich im Seelsorge- Pater Gerardus Petrus Vos OSC, 88 Jahre. Pater Ansgar Löhr SDS, 104 Jahre. Pater Dr. Johannes Dammig OSCam, 94 Jahre. Pfarrer im Ruhestand Jakob Mastiaux, 81 Jahre. Pater Alexander Ultsch CMM, 82 Jahre. Vom Erzbischof wurden ernannt: Kaplan Alexandre Muanda Maymona – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof sowie dem Nationaldirektor für Ausländerseelsorge – bis zum 31. Mai zum Kaplan in der Seelsorge für französisch sprechende Katholiken in Bonn und Köln im Erzbistum Köln. Prälat Johannes Schlößer weiterhin bis zum 31. Dezember zum Subsidiar an der Pfarrei St. Petrus in Bonn im Dekanat Bonn-Mitte/Süd. Pater Jan Urbanek SChr – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen sowie dem Nationaldirektor für Ausländerseelsorge – zum Leiter der Mission cum cura animarum der polnischsprachigen Katholiken in Bonn im Erzbistum Köln. Pfarrer Heinz Vogel weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Cäcilia in Düsseldorf-Benrath und Herz Jesu in DüsseldorfUrdenbach im Seelsorgebereich Benrath/Urdenbach des Dekanates Düsseldorf-Benrath. Diakon Rolf Meier weiterhin bis zum 31. Oktober als Diakon mit Zivilberuf zum Beauftragten für die Seelsorge für Menschen mit Hörschädigung in den Kreisdekanaten Altenkirchen, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und in den Stadtdekanaten Bonn und Düsseldorf sowie für die Seelsorge für hörgeschädigte Senioren im Kreisdekanat Euskirchen und im Stadtdekanat Bonn. Diakon Herbert Sluiter weiterhin bis zum 31. Oktober als Diakon mit Zivilberuf zum Beauftragten für die Seelsorge für hörgeschädigte Senioren im Stadtdekanat Köln. 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Diakon Theo Wild für die Dauer von einem Jahr zum Diakon im Subsidiarsdienst an der Pfarrei St. Joseph und St. Antonius in Bergisch Gladbach im Dekanat Bergisch Gladbach. Diakon Helmut Lohr weiterhin bis zum 30. November zum Diakon im Subsidiarsdienst in der Krankenhausseelsorge am Helios-Klinikum in Siegburg. Pfarrer Christoph Heinzen zum Pfarrer an den Pfarreien St. Severin in Ruppichteroth, St. Maria Magdalena in Ruppichteroth-Schönenberg und St. Servatius in RuppichterothWinterscheid im Seelsorgebereich Ruppichteroth des Dekanates Neunkirchen. Pfarrer Martin Wierling zum Pfarrer an den Pfarreien St. Margareta in Neunkirchen-Seelscheid und St. Georg in Neunkirchen-Seelscheid und zum Rektoratspfarrer an der Rektoratspfarrei St. Anna in Neunkirchen-SeelscheidHermerath im Seelsorgebereich NeunkirchenSeelscheid des Dekanates Neunkirchen. Pfarrer Günter Tepe weiterhin bis zum 31. Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien St. Lucia in Bedburg-Rath, St. Georg in Bedburg-Kaster, St. Matthias in Bedburg-Kirchtroisdorf, St. Willibrordus in Bedburg-Kirdorf-Blerichen, St. Peter in Bedburg-Königshoven, St. Ursula in Bedburg-Lipp, St. Martinus in Bedburg-Kirchherten und St. Lambertus in Bedburg im Seelsorgebereich Stadt Bedburg des Dekanates Bedburg/Bergheim. Diakon Norbert Iseke weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Diakon mit Zivilberuf in der Pfarrei St. Suitbertus in Heiligenhaus im Dekanat Mettmann. Pfarrer Franz Lurz weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Bruchhausen, St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des Dekanates Königswinter. Der Erzbischof hat: Pfarrer Karl-Josef Nies mit Ablauf des 31. März von allen Aufgaben entpflichtet und in den Ruhestand versetzt. Pfarrer Pater Teodor Puszcz SChr – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen und dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als Leiter der Katholischen Polnischen Mission in Bonn im Erzbistum Köln sowie als Pfarrvikar an der Pfarrei St. Petrus in Bonn im Dekanat Bonn-Mitte/Süd entpflichtet. Diakon Erich Heinrich als Diakon mit Zivilberuf an den Pfarreien St. Lucia und St. Hubertus in Elsdorf-Angelsdorf, St. Mariä Geburt in Elsdorf, St. Laurentius in ElsdorfEsch, St. Martinus in Elsdorf-Niederembt, St. Simon und Judas Thaddäus in Elsdorf-EschOberembt, St. Michael in Elsdorf-Berrendorf und St. Dionysius in Elsdorf-Heppendorf im Seelsorgebereich Elsdorf des Dekanates Bedburg/Bergheim entpflichtet. Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Forum für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit „Zwischen Glas und Beton“ – Architektenfamilie Böhm BAD HONNEF. Das 12. Forum für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit findet vom 29. bis 30. Januar im Katholisch-Sozialen Institut (KSI) in Bad Honnef statt. Die zweitägige Veranstaltung dreht sich um die theologische Basis kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit und fragt nach den erforderlichen Qualifikationen. Anhand von Fakten und Hintergründen diskutieren Fachleute aktuelle Kommunikationsinhalte im Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Das Forum wendet sich an alle Verantwortlichen für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit in den Diözesen, Verbänden, Hilfswerken und bei der Caritas. Die Tagungsgebühr (inklusive Vollpension) liegt bei 190 Euro. Anmeldungen werden entgegengenommen per E-Mail an [email protected] oder unter Telefon (0 22 24) 95 51 68. Weitere Informationen gibt es im Internet. PEK ➔➔ www.ksi.de BENSBERG. Zu einer Erkundung „Zwischen Glas und Beton“ lädt die Thomas-Morus-Akademie für Dienstag, 27. Januar, ein. Bei der Busreise (8.30 Uhr ab Bensberg beziehungsweise 9 Uhr ab Köln) werden verschiedene Kirchen und andere Gebäude in Köln besucht, die mit der Architektenfamilie Böhm zu tun haben – von der liebevoll „Zitronenpresse“ genannten Kirche St. Engelbert in Riehl, die Dominikus Böhm als Architekten schlagartig weltbekannt machte, bis zur von Paul Böhm entworfenen Zentralmoschee in Ehrenfeld, durch die auch eine Führung gemacht wird. Die Teilnahme an der ganztägigen Exkursion (Rückreise gegen 19 Uhr) kostet inklusive Mittagessen 122 Euro. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Telefon (0 22 04) 40 84 72. KB ➔➔ www.tma-bensberg.de Briefmarken für Kinder in Not 12.1. Thea Vogel, Bonn. Fam. Stachnik, Leverkusen. Silvia Kessner, Lohmar. Josef Schöber, Düsseldorf. Gerta Rieck, Bonn. Hannelore Wiegand, Köln. E. Schmitz, Lindlar. Walter Wolff, Bergisch Gladbach. Helga Gorka, Neuss. Katharina Timmer, Bergheim. Manfred Mackenthun, Ratingen. 13.1. Elisabeth Jüssen, Bornheim. Paul u. Ursula Plischke, Burscheid. Annette Schlichtherle, Hilden. Dorothée Wendling, Leverkusen. Margret Walbröhl, Wesseling. Jakob u. Agnes Schiffer, Bedburg. Brigitte Schröder, Monheim. H.-Ludwig Ahrweiler, Bonn. Monika Hey, Bonn. Brigitte Knetsch, Wuppertal. Walburga Weidenfeld, Elsdorf. Maria Theresia Trenk, St. VincenzHaus, Köln. Doris Boecker, Bergheim. 14.1. Maria Königsfeld, Hennef. Gerty Bär, St. Augustin. Hannelore Dirkmann, Duisburg. Maria Jung, Meerbusch. Ursula Leßmann, Wuppertal. Johannes Rüschen, Köln. U. Breuer, Bornheim. Josef Mzyk, Düsseldorf. Hildegard Klomfaß, Erkrath. Marita Zimmermann, Glessen. E. Bollig, Dersdorf. Erika Steinbach, Lindlar. 15.1. Christel Putsch, 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 Remscheid. Gertrud Schmitz, Kalenborn. Ottilie Braun, Köln. Ingeborg Klinkenberg, Köln. St. Thomas Morus, Mettmann. Maria Kania, Hausen. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. Martin Heuser, Kürten. Elli Kranz, Haan. Cläre Esser, Vettweiß. Else Jipps, Langenfeld. Gisela Puschnegg, Marienheide. Anna Mösch, Zülpich. Carola Müller, Overath. Helga Schmitz, Solingen. Msgr. Wilhelm Höhner, Asbach. Sybille Pick und Hans Schmidt, Euskirchen. 16.1. Tina Schmitz, Todenfeld. Sigrid Flosbach, Wipperfürth. Erna Streck, Mittelhof. Sigrid Limmer, Verden. Sybille Strotmann, Bonn. 19.1. Friedrich Engels, Köln. E. Diegeler, Siegburg. Margret Theunissen, Wipperfürth. Ingrid Moebus, Meckenheim. Maria Jugl. Rösrath. D. Figge, Düsseldorf. Lea May, Dormagen. Marit May, Dormagen. Gottfried Adolph, Wesseling. Hiltrud Herpertz, Neuss. Hans Baumann, Euskirchen. Elfriede Hoffmann, Köln. Maria Falkenstein, Euskirchen. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Der Gaumen schaut mit Ziegenkäse-Tarte, wie es sie beim „Tag der offenen Küche“ in der Familienbildungsstätte gab D as Auge isst mit, sagt man gerne. Beim Tag der offenen Küche in der Familienbildungsstätte Leverkusen (siehe Seite 38) galt umgekehrt: Der Gaumen schaut mit. Für die Gäste, die gekommen waren, um sich die neuen Räumlichkeiten anzusehen, gab es nämlich verschiedene Leckereien zu probieren, die die Kursleiterinnen und -leiter in der neuen Küche zubereiteten. Unter anderem diese Ziegenkäse-Tarte von Koch Stephan Romanus. Zutaten: 1 Scheibe Tiefkühl-Blätterteig (quadratisch) 1 Bund Frühlingszwiebeln 2 Stiele Thymian (frisch oder getrocknet) 1 Eigelb 200 Gramm Ziegenfrischkäse 4 Ziegenfrischkäsetaler Preiselbeeren aus dem Glas Salz und Pfeffer Knoblauchsprossen nach Belieben luftgetrockneten Schinken Zubereitung: Teigplatten nebeneinander legen und auftauen lassen. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Thymian zupfen. Mit dem Ziegenfrischkäse vermischen und gut mit Salz und Pfeffer abschmecken. Von den Teigquadraten an jeder Seite einen zirka fünf Millimeter dünnen Streifen abschneiden. Die Quadrate auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und an den Rändern mit etwas Wasser Die kleinen Tartes sind dekorativ und gut aus der Hand zu essen. bestreichen. Die Teigstreifen auf die Ränder legen, dabei die Enden übereinander legen und leicht andrücken. Eigelb verquirlen und die Randstreifen damit bestreichen. Alles im vorgeheizten Backofen zirka acht Minuten backen. Anschließend die Frischkäsecreme in die Tarte füllen und je einen Käse-Taler (Foto: Becker) darauflegen, mit Thymian bestreuen und bei gleicher Temperatur ungefähr 15 Minuten weiterbacken. Mit Preiselbeeren anrichten und mit Knoblauchsprossen und Frühlingszwiebeln – in der nicht vegetarischen Variante zusätzlich mit Schinken – garnieren. KB Kochen mit ... Milch und Honig Kochen für Kochen mit ... Single-Haushalte ... ganz viel Liebe Zu einer Reise ins kulinarische Paradies lädt Kochbuchautorin Helga Schmidt für Dienstag, 3. Februar, 18.15 bis 22 Uhr in die Familienbildungsstätte nach Leverkusen ein. „Kochen mit Milch und Honig“ heißt nämlich der Kurs, bei dem sowohl herzhafte als auch süße Gerichte zubereitet werden. Insgesamt 16-mal kommen „Milch und Honig“ in der Bibel als Inbegriff des Paradieses vor. „Milch passt hervorragend zu Desserts, aber auch Hauptgerichten gibt sie ein besonderes Aroma“, sagt Schmidt. „Und in Milch marinierte oder gekochte Speisen erfreuen sowohl Gourmets als auch diejenigen, die Wert auf leichte Ernährung legen.“ Die Teilnahme kostet 16,50 Euro. Mehr Informationen gibt es unter Telefon (02 14) 83 07 20. KB ➔➔ www.fbs-leverkusen.de Tipps und Tricks rund ums Kochen für den Minihaushalt verrät Referentin Heike Hobusch am Samstag, 7. Februar, 11 bis 14.45 Uhr im ASGBildungsforum in Düsseldorf. Nicht nur Rezepte sind meist auf vier Personen ausgerichtet, auch die Packungsgrößen von Lebensmitteln sind häufig nur für mehrere Personen geeignet. Doch der Griff zu Fertigprodukten muss nicht der einzige Ausweg sein. „Wir ermitteln die für Singles richtige Menge der Zutaten und wie diese ohne Probleme vorbereitet und für mehrere Tage genutzt werden können“, heißt es in der Kursankündigung. „Wir bereiten in stressfreier Runde ein leckeres Menü zu, das wir dann gemeinsam genießen. Die Teilnahme kostet 32 Euro. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (02 11) 1 74 00. KB ➔➔ www.asg-bildungsforum.de 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, laden die Katholische Familienbildungsstätte Haus der Familie Wipperfürth und das Referat für Ehepastoral Rhein- und Oberberg zum „etwas anderen Valentinstag für Paare“ ein. Dieser findet am Freitag, 6. Februar, 18.30 bis 22 Uhr im Haus der Familie in Wipperfürth statt. Beim gemeinsamen Zubereiten eines mehrgängigen Menüs können sich die Paare Fragen stellen wie zum Beispiel „Was gibt unserem Leben eigentlich Würze?“, „Was ist das Salz in der Suppe?“ oder „Brauchen wir eigentlich mal ein paar neue Zutaten für unsere Liebe?“. Die Teilnahme kostet 30 Euro pro Paar. Einzelheiten zum Kurs und zur Anmeldung unter Telefon (0 22 67) 85 02. ➔➔ www.hdf-wipperfuerth.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Sehen, staunen, entdecken Spannende Broschüre führt durch Kölner Minoritenkirche W enn Dich jemand fragt, was denn die „wichtigste“ Kirche in Köln oder sogar in unserem Erzbistum ist, dann wirst Du vermutlich nicht lange überlegen und sagen: natürlich der Kölner Dom! Er ist immerhin die Hauptkirche des Bistums und ein riesiges Gotteshaus, das Touristen aus aller Welt besuchen. Stellt man dieselbe Frage aber einem der weltweit 400 000 Mitglieder des sogenannten „Kolpingwerks“, fällt die Antwort wohl anders aus: Am wichtigsten ist vielen von ihnen die Kölner Minoritenkirche. Warum? Hier liegt der Namensgeber des Kolpingwerks – das ist ein internationaler Verband, der sich unter anderem für junge Menschen und Familien einsetzt – begraben: Adolph Kolping. Aber die Minoritenkirche hat noch viel mehr zu bieten als das Kolpinggrab. Wenn Du einmal auf Entdeckungstour durch das Gotteshaus gehen willst, dann gibt es einen guten Begleiter dafür: die neue Broschüre „Die Minoritenkirche für Kinder“. In dem Kirchenführer, der auch für neugierige Erwachsene interessant ist, kannst Du zwischen zwei „Touren“ wählen. Zunächst die „Action-Tour“, bei der es gilt aktiv zu werden, zu rätseln, zu schätzen und zu bauen. Dabei wirst Du an neun wichtige Stationen in der Minoritenkirche geführt. Zur Orientierung hilft dabei auf den Seiten immer ein Grundriss – also eine kleine Karte – des Gotteshauses, auf dem die jeweilige Station mit einem roten Punkt markiert ist. So geht es etwa zum Grabmal Adolph Kolpings, zum beeindruckenden Hochaltar oder zum großen Glaskreuz, das von der Decke hängt. Dazu gibt‘s jeweils Aufgaben: zum Beispiel ein bestimmtes Detail auf einem Bild in der Kirche zu finden. Oder die sogenannten Spitzbögen – also die hohen, schlanken Fenster des Gotteshauses – nachzubauen; die Holzbausteine dafür kann man in der Kirche ausleihen! Im „Faktencheck“ sind Aha-Erlebnisse garantiert Neben der ersten, der Action-Tour, die immer auf der linken Seite der Broschüre steht, gibt es noch eine zweite Tour: den „Faktencheck“, der jeweils gegenüber auf der rechten Seite zu finden ist. Hier gibt‘s allerhand Wissenswertes über die Minoritenkirche, aber Hier gibt‘s viel zu entdecken: Die Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus liegt nicht weit vom Dom entfernt am Kolpingplatz in der Kölner Innenstadt. (Fotos: Boecker) 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 auch über das Kolpingwerk und dessen Namensgeber Adolph Kolping. Aha-Erlebnisse sind dabei garantiert. Zum Beispiel hat sich Ulli direkt die Frage nach dem komischen Namen gestellt: warum „Minoritenkirche“? Die Antwort findest Du im Faktencheck. Das Gotteshaus heißt so, weil es als Klosterkirche der sogenannten „Minoriten“ erbaut wurde – das sind Ordensbrüder, die zur Gemeinschaft der Franziskaner gehören. Am Ende der knallbunten Broschüre kannst Du noch ein Kolping-Rätsel knacken, indem Du Dein (neu erworbenes) Wissen über die MinoritenTOBIAS GLENZ kirche unter Beweis stellst. Die Broschüre „Die Minoritenkirche für Kinder“ des Kolpingwerk Diözesanverbands Köln kann für 2,50 Euro plus Porto im Diözesanbüro unter (02 21) 2 83 95 11 bestellt werden. Das Grab Adolph Kolpings in der Minoritenkirche. Rechts hinten die orange-schwarze Fahne des Kolpingwerks. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Stärkung erfahren – nicht nur im Mahl Feier der Erstkommunion, wenn die Eltern getrennt leben oder geschieden sind F rage: Unsere Enkeltochter geht demnächst zur Erstkommunion. Sie freut sich sehr auf das Fest. Allerdings leben ihre Eltern, unsere Tochter und ihr Vater, seit einem Jahr getrennt und sind immer noch sehr zerstritten. Neulich kam sie mit der Sorge zu uns, wer denn zum Fest eingeladen werden soll. Wir wollen uns nicht einmischen, suchen aber auch einen Weg, wie wir für unsere Enkeltochter in dieser Situation gute Großeltern sein können. A ntwort: Gut, dass Ihre Enkeltochter Sie als Ansprechpartner hat, um Ihre Sorgen zunächst einmal los zu werden. Wie Sie ja schon schreiben, ist Ihnen klar, dass die Verantwortung für die Festgestaltung bei den Eltern liegt. Daher sollten Sie zunächst einmal mit Ihrer Enkeltochter besprechen, ob sie einverstanden ist, dass Sie mit der Mutter über ihre Sorge sprechen, oder ob sie vielleicht nur einen Ort sucht, wo sie einmal in Ruhe über ihren Kummer reden kann. Trifft nur das Letztere zu, so kann ein hilfreiches Gespräch darin bestehen, dass Ihre Enkeltochter einfach einmal in Ruhe ihre Vorstellungen äußern kann, was sie sich wünscht und was sie für realistisch hält und was sie vielleicht auch traurig macht, weil es ihr nicht möglich erscheint. Ihre Rolle als Großeltern könnte dann sein, ihr zu helfen, eine realistische Einschätzung der Möglichkeiten zu finden und sie auch zu trösten, dass manches Wünschenswerte derzeit nicht oder noch nicht geht. So wie Erstkommunion Teilhabe an dem stärkenden von Gott geschenkten Mahl bedeutet, könnte sie bei Ihnen dann erfahren, dass sie trotz dieser traurigen Erfahrung bei Ihnen Stärkung und Verständnis erfährt. INFO Die Ehe- und Lebensberatung des Bistums Trier hat einen Flyer erstellt, der weitere Anregungen zum Thema enthält und auf deren Internetseite unter „Hier gibt‘s Infos“ => Info-Blätter/Flyer => „Erstkommunion feiern nach Trennung oder Scheidung der Eltern“ angesehen werden kann. ➔➔ www.lebensberatung.info Sollte die Enkeltochter einverstanden sein, dass Sie mit der Mutter über die Festgestaltung reden, könnten Sie behutsam das Gespräch suchen. Tun Sie dies möglichst ohne eine Richtung vorzugeben, sondern helfen Sie Ihrer Tochter lediglich dabei auszuloten, wie auf die Wünsche Ihrer ja schon „großen“ Enkeltochter eingegangen werden kann. Vielleicht tut es auch Ihrer Tochter gut, mit Ihnen einmal in Es ist ein wichtiger Tag: Wenn die Eltern getrennt sind, sollte bei der Erstkommunionfeier Ruhe zu überlegen, daher auf eine möglichst gute Atmosphäre für das Kind geachtet werden. (Foto: Boecker) ob es möglich ist, gemeinsam zu feiern oder ob es gerade pas- Gemeinschaft auch mit ihren Schwierigkeiten sender ist, eine Form zu finden, wie getrennt behutsam gelebt wird, kann den bleibenden gefeiert werden kann. Es könnten auch Über- Wert dieses Festes stärken. Kinder, deren Ellegungen hilfreich sein, wie Geschenke so ab- tern getrennt sind, brauchen es, dass ihrer begestimmt werden, dass Ihr Enkelkind erleben sonderen Situation Rechnung getragen wird, kann, es gibt weiterhin ein gemeinsames Sor- und es ist sicher wünschenswert, wenn auch gen um sie. Für Ihre Enkeltochter ist sicher bei der Kommunionvorbereitung in einer Pfarwichtig, dass es eine Lösung gibt, die ehrlich rei diese Aspekte Berücksichtigung finden. Und sollte die Zeit noch nicht reif sein für und respektvoll ist, also berücksichtigt, was versöhnliche Gesten, so könnte es gerade aus ohne zu viel an Verkrampfung möglich ist. Ihrer Rolle als Großeltern eine Chance sein, etwas von der Hoffnung zu vermitteln, dass auch Trauriges durchgestanden werden kann Was ist an Versöhnlichkeit möglich? und man den Blick auf das Gelingende lenken kann. Dafür wäre natürlich wünschenswert, Ein solches Fest kann ja durchaus auch eine dass Sie selber nicht zu sehr parteilich in dem Walter Dreser Herausforderung sein zu überdenken, was den Familienstreit sind. Eltern an Versöhnlichkeit auch zur Entlastung des Kindes und mit Rücksicht auf seine Bedürfnisse möglich ist. Für Ihre Enkeltochter Unser Autor ist Leiter wäre es sicher ein schönes Geschenk, erleben der Erziehungs- und zu können, dass ihre Eltern, selbst wenn ihre Familienberatungsstelle Beziehung als Paar gescheitert ist, für das Kind für Eltern, Kinder und eine möglichst gute Atmosphäre schaffen wolJugendliche in Erftstadtlen, wo es die Liebe beider Eltern spüren kann. Lechenich, Telefon (0 22 35) Das ist wichtiger als die äußere Form. 60 92, E-Mail: info-ebe@ Alles was Ihrer Enkeltochter hilft, dass das caritas-rhein-erft.de Fest des Aufgenommenwerdens in die christliche Mahlgemeinschaft so gestaltet wird, dass 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 LESERFORUM Im Johannes-Evangelium nennt Jesus sich selbst den Weg, nicht den Parkplatz oder den Bunker. Sprechversuche über den Glauben möchten Hindernisse und Sprach-Verstecke auf dem Glaubensweg aus dem Weg schaffen. Unser Bild: Bunkerelement in der Normandie. (Fotos: Raspels) Neue Sprechversuche Fortsetzung der Reihe „Sprechen Sie kirchisch?“ K ennen Sie das: Sie wollen etwas ganz Wichtiges sagen und . . . finden keine Worte dafür? Oder noch schlimmer: Sie haben Worte gefunden und sagen sie, aber die Anderen sehen Sie nur verständnislos an! So geht es oft, wenn wir über unseren Glauben reden möchten. Da fallen uns Worte ein, die wir öfter gehört oder gelesen haben. Wenn wir sie aber auf der Zunge zergehen lassen, kommen sie sogar uns selber irgendwie leer vor. Sprechblasen ohne Inhalt. Ehrwürdige Worte sind dabei: Durch viele Jahrhunderte haben sie Menschen ernährt, aber heute sagen sie den meisten Leuten wenig oder nichts. Deshalb beginnen wir in dieser Ausgabe – nach längerer Pause – wieder mit unserer Reihe „Sprechen Sie kirchisch?“ Weihbischof Ansgar Puff hat uns neulich in dieser Zeitung Impulse aus dem „Apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium“ – „Die Freude des Evangeliums“ – von Papst Franziskus weitergegeben. Einer davon hatte die Überschrift: „Eine neue Sprache!“ Es ist bestimmt im Sinne des Papstes, wenn wir mutig suchen und auch sprachlich „an die Ränder gehen“, ohne Angst und im Vertrauen. Kennen Sie das Lied „Singt dem Herrn alle Völker und Rassen“? Da hieß es schon vor Jahrzehnten: „Sucht neue Worte, das Wort zu verkünden, neue Gedanken, es auszudenken…!“ Ja, vor neuem Sprechen muss neues Denken stehen: „Was sagt mir, uns heute dieses alte Wahrheit?“ Ich höre noch Josef Kardinal Höffner (1906 bis 1987) sagen: „Die Kirche ist nicht dazu da, Schlacke zu hüten, sondern ein Feuer am Brennen zu halten!“ Die Kirche sind wir alle, das spricht sich mehr und mehr herum. Nicht nur die Theologen. Für die Übersetzung der traditionsreichen Worte in unsere Sprache gibt es auch im Erzbistum Köln unzählige Fachleute. Deshalb sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch wieder 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 herzlich gebeten, zu schreiben, was Ihnen zu diesem Thema einfällt, welche Worte der kirchlichen Sprache Ihnen unverständlich sind, aber auch, welche neuen Worte Ihnen einfallen, wenn sie hier wieder Vorschläge lesen, die unseren Zeitgenossen verständlich sein könnten. Wussten Sie übrigens, dass unsere Reihe „Sprechen Sie kirchisch?“ eine Tochter bekommen hat? Schon seit Pfingsten 2013 gibt es jeden Sonntag im Kölner Domradio, etwa ab 9.50 Uhr, vor der Übertragung eines Gottesdienstes, ein kurzes Gespräch über einen Begriff kirchlicher Sprache, der nicht mehr ohne weiteres verständlich ist. Selbst heiligste Dogmen sind Sprechversuche Selbstverständlich ist dieses Unternehmen noch viel anspruchsvoller als andere Übersetzungsarbeit; denn wir möchten ja im Kern Unaussprechliches sagen. Wir möchten von dem Unvorstellbaren sprechen, der sich in dem Mitmenschen aus Nazareth uns vorgestellt hat. Im Glauben vertrauen wir, von dem Unbegreiflichen berührt zu sein. So wird das Reden über unseren Glauben kaum lautstark und selbstsicher, sondern bescheiden, leise und eher stotternd sein. Selbst die heiligsten Dogmen sind Sprechversuche! Das lernten wir jedenfalls vor über 50 Jahren bei Professor Josef Ratzinger an der Bonner Universität: „Die Lehrsätze der Kirche sind Wegweiser an Gabelungen, die in einer bestimmten Zeit zeigen, in welche Richtung der Weg weitergeht!“ Im Johannes-Evangelium nennt Jesus sich selbst den Weg, nicht den Parkplatz oder den Bunker. Und wenn da anschließend zu lesen ist (Joh 14,6) er sei auch die Wahrheit und das Leben, dann wird mir deut- lich, dass die Wahrheit immer ein Weg ist und nur deshalb zum Leben führt. Den richtigen Weg suchen, das kann sehr mühsam und auch gefährlich werden! Ja, aber wir haben – Gott sei Lob und Dank – für Aussagen unseres Glaubens noch mehrere andere Sprachen, die ohne viele Worte auskommen: Da ist die „Tat-Sprache“, die Jesus selbst höchst eindrucksvoll gebraucht. Wir sagen heute Caritas oder Diakonie und merken, dass zum Beispiel jetzt in unserem Einsatz für Flüchtlinge, die „neuen Nachbarn“, viele Leute aufhorchen und sogar mithelfen, die sich bisher kaum für eine Predigt interessiert haben. Wir haben, gerade in unserer Kirche, einen reichen Schatz an Zeichensprache: Wenn sich zum Beispiel viele drängen, um mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen vor ihrem Gesicht persönlich gesegnet zu werden, kommt weit mehr herüber als Worte sagen können. Unsere Rituale, ja das Gesamtkunstwerk Liturgie, liebevoll und sorgfältig gefeiert, spricht den ganzen Menschen an, auch wenn manche Worte unverständlich bleiben. Schließlich können wir im Singen und Musizieren von unserer Freude an Gottes Zuneigung „sprechen“. Das kann noch tiefer gehen als die beste Rede. Drei Sprachen, die nicht nur vom treffenden Wort abhängen. Das ist ein großer Trost in unserer gegenwärtigen Sprachnot. Trotzdem brauchen wir auch neue Worte, Worte die zu Herzen gehen. Heute. Gerhard Dane Unser Autor, Monsignore Gerhard Dane, ist Pfarrvikar im Seelsorgebereich Stadt Bedburg. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Das kann man zum Beispiel im Theater erleben. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 3 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015 BUNTE SEITE Sie: „Das Auto ist kaputt. Es hat Wasser im Vergaser.“ Er: „Wasser im Vergaser? Das ist doch lächerlich. Ich werde das mal prüfen. Wo ist denn das Auto?“ Sie: „Im Swimmingpool...“ Treffen sich zwei Schnecken, die eine hat ein blaues Auge. Fragt die andere: „Wie ist dir das denn passiert?“ – „Tja, als ich gestern heimging, schoss plötzlich ein Pilz aus dem Boden.“ „Aber Herr Ober, der Kaffee ist ja kalt!“ – „Gut dass Sie mir das sagen, mein Herr! Eiskaffee kostet nämlich einen Euro mehr.“ „Ich glaube, so ein Leben im Zoo verweichlicht die Tiere kolossal...“ schön, Herr Schmidt. Aber darf ich Sie dann bitten, Ihren Sohn anzuleinen? Der läuft jeden Abend zu meiner Tochter.“ Herr Schmidt hält seinen Nachbarn auf der Straße an. „Herr Eberhardt“, sagt er, „ich muss Sie bitten, Ihren Hund anzuleinen. Er läuft jeden Tag zu meiner Hündin!“ – „Na 23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 „Wenn ich nicht daheim bin, lasse ich wegen (Cartoon: Jakoby) der Einbrecher immer das Licht brennen!“ – „Aber die haben doch Taschenlampen...“ In der Boutique. Sie: „Welches Kleid findest du am schönsten?“ Er: „Das, was du anhast.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Gottfried Böhm wird 95 Sommer 2014: Der Architekt auf dem Dach „seines“ Doms Mit der gesamten Architektenschaft gratulieren wir einem ihrer renommiertesten Vertreter in Deutschland, dem weltbekannten Baumeister Gottfried Böhm, zur Vollendung seines 95. Lebensjahres am 23. Januar. Wiederholt wurden seine mit dem Pritzker-Preis und zahllosen wichtigen Anerkennungen ausgezeichneten Leistungen im Städtebau und öffentlichen Hochbau gewürdigt. Auch für den Kirchenbau der Moderne, deren Anfänge seines Vaters Dominikus er eigenständig fortentwickelte, setzte Böhm Maßstäbe. Allein für das Erzbistum plante er 23 Kirchenneubauten, darunter die expressive Bauskulptur der Nevigeser Wallfahrtskirche, den größten Bau nach dem Kölner Dom. Diese für den deutschen Nachkriegskirchenbau beispielhafte und weltbekannte Konstruktion benötigt nach über 40-jäh- 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de riger Standzeit aktuell eine Überarbeitung der Dachflächen. Hier wacht der Jubilar, allen Beschwernissen des Alters trotzend, über die Auswahl der richtigen Sanierungsdetails, Anpassung der Oberflächenstrukturen und Farbwerte der vorgesehenen Betonbeschichtung. Die kleine Aufnahme zeigt ihn im vergangenen Frühjahr auf dem Dachgerüst in 28 Metern Höhe bei der Begutachtung der frisch angelegten Musterflächen. Auf dem großen Bild sieht man in das Innere des Mariendoms Diese Glückwünsche schließen unsere Dankbarkeit ein für ein unermüdliches Schaffen und stetiges Engagement um einen wirklich zeitgenössischen Ausdruck der Räume für liturgisches und diakonisches Handeln unserer Pfarrgemeinden. Martin Struck Erzdiözesanbaumeister Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015