Integration von Funktionalität - AUTOMOBIL
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Integration von Funktionalität - AUTOMOBIL
Ausgabe 5/Oktober 2010/ B 61060 www.automobil-elektronik.de Mechatronik Software Management SENSORIK Breitbandradar im 79-GHz-Band MESSTECHNIK Komplett-Prüfstand für E-Fahrzeuge MANAGEMENT Investitionen für das Auto von morgen Seite 18 Seite 30 Seite 40 Integration von Funktionalität Exklusiv-Interview mit Jochen Hanebeck, President der Automotive Division bei Infineon Seite 14 rg: u b igs w Lud mehr s s gre t und n hko bilitä 42 c a F te o Sei 14. E-M Synchroner HochleistungsDoppel-Boost Regler 100% Du Opera ty Cycle tion VIN (4.5V to 38V) TG1 VOUT1 (Up to 10A) VBIAS TG2 LTC3788/-1 BG1 VOUT2 (Up to 10A) BG2 GND Unser LTC®3788 ist eine neue Generation von synchronen Doppel-Boost-Reglern mit der Performance und den Eigenschaften, Schaltkreise mit hoher Stromaufnahme, wie Kraftstoffeinspritzungssysteme und Audio-Leistungsverstärker, zu versorgen. Seine leistungsstarken N-Kanal-MOSFET-Treiber auf dem Chip liefern einen kontinuierlichen Ausgangsstrom von bis zu 10A pro Kanal mit Spannungen von bis zu 60V und Wirkungsgraden von über 95%. Der synchrone Betrieb des LTC3788 garantiert ausgezeichnete thermische Eigenschaften, wodurch das mechanische Design stark vereinfacht wird. Eigenschaften • Eingangsspannung: 4,5V bis 38V - Nach dem Anlaufen bis herab auf 2,5V • Ausgangsspannung: Bis zu 60V • Minimale Eingangs-Welligkeit • Multiphasen-Betrieb möglich für höhere Ausgangsströme und kleine Eingangs-Welligkeit • Wirkungsgrad bis zu 97% • Ruhestrom im Standby: 125μA • Leistungsstarke 1,5Ω-Gate-Treiber • RSENSE oder Spulen-DCR-Messung • LTC3787: Einzelner ZweiphasenAusgang Linear Technology GmbH +49-(0)89-9624550 Minimaler Temperaturanstieg in den MOSFETs Kein Kühlkörper oder Luftstrom Info & kostenlose Muster www.linear.com/3788 Tel.: +49 (0)89 / 96 24 55-0 Fax: +49 (0)89 / 96 31 47 Kostenlose DC/DC Controller Broschüre www.linear.com/dcdcsolutions 1, 2, 3 & 4 sind Top und Bottom MOSFETs VIN = 9V, VOUT = 12V, IOUT = 8A (96W) Max. Temperaturanstieg = 43,7°C , LT, LTC, LTM, Linear Technology und das Linear-Logo sind eingetragene Warenzeichen der Linear Technology Corporation. Alle anderen Warenzeichen sind das Eigentum ihrer jeweiligen Besitzer. Distributoren Deutschland Arrow Farnell InOne Nu Horizons Setron Österreich Arrow Farnell InOne Nu Horizons Schweiz Arrow Zürich Farnell Nu Horizons +49-(0)6103-3040 +49-(0)89-61393939 +49-(0)89-92333450 +49-(0)531-80980 +43-(0)1-360460 +43-(0)662-2180680 +49-(0)89-92333450 +41-(0)44-8176262 +41-(0)44-2046464 +49-(0)89-92333450 STANDPUNKT E chte Profi-Surfer wissen, dass es auf Hawaii die höchsten Wellen gibt, und ein- bis zweimal im Jahrzehnt liefern regelrechte Monsterwellen die „idealen“ Voraussetzungen dafür, dass der wohl gefährlichste Surfwettbewerb der Welt, „The Eddie“ genannt, stattfindet, was zuletzt im Dezember 2009 der Fall war. Die richtig hohen Surfwellen gibt es nämlich nur im Winter. Spätestens diesen Sommer hat eine zwei- veranstaltung unter dem Motto „E-Mobility: Technologien – Infrastruktur – Märkte“, die auch für die Lobbyisten sehr interessant ist, weil sich diverse Politiker angesagt haben; die electronica automotive conference stellt die E-Mobilität in den Mittelpunkt und in Birmingham bei Detroit findet gar das erste „German American eMobility Forum“ statt. Es tut sich etwas im Staate Deutschland, zumal der Halbleiterhersteller Infineon, Es lebe die E-Welle te Welle die Inselgruppe erreicht: Die Elektroauto-Welle. Die Lokalmedien feierten förmlich die Ankunft der ersten Elektroautos, und die nächsten Lieferungen sind bereits mit Festbestellungen restlos vergeben. E-Autos gibt es bekanntlich derzeit nur in Kleinstückzahlen. Da ist es auch nicht so dramatisch, dass es lange gedauert hat, bis bei den deutschen Unternehmen der Funke übergesprungen ist, aber jetzt arbeiten alle mit voll durchgesteuerten IGBTs (früher hätten wir gesagt „mit Vollgas“, noch früher „unter Volldampf“) an der Elektromobilität. Das zeigt allein schon ein Blick auf die Liste der Tagungen und Messen (siehe Seite 12), die diesen Herbst stattfinden: Der VDI stellt zum Beispiel das BadenBaden Spezial 2010 komplett unter die Devise „Elektrisches Fahren machbar machen“; die Messe eCarTec in München will auch die Endverbraucher mit ansprechen; der VDE organisiert in Leipzig eine Groß- der sich unter anderem im Bereich E-Mobilität stark engagiert (siehe Interview Seite 14), seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 50% steigern konnte. Und auf der IAA Nutzfahrzeuge waren Busse, 12-Tonner und Kleintransporter mit Hybridantrieb nicht nur die Highlights sondern teilweise auch schon bestellbar, während gleichzeitig Kleinsttransporter mit reinem Elektroantrieb wie der Renault Kangoo ZE die Besucher faszinierten. Eine derart starke E-Welle schlägt sich natürlich auch in der Berichterstattung der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK nieder: Obwohl wir die Inhalte der auf dem Automobil-Elektronik-Kongress in Ludwigsburg zum Thema E-Mobilität gehaltenen Vorträge schon sehr stark komprimiert haben, beanspruchen diese Beiträge dennoch 5 Seiten (ab Seite 42). Hinzu kommen ein Fachaufsatz zum Thema internes Ladungs-Management von Li-Ionen-Batterien (Seite 26), ein weiterer rund um das Testen von E-Fahrzeugen (Seite 30) sowie diverse Beiträge im Aktuellteil. Wir werden Sie auch weiterhin mit entsprechenden Informationen versorgen, so dass Sie und Ihr Unternehmen erfolgreich auf der E-Welle und in den anderen relevanten Bereichen unserer Branche vorankommen. ECO Ideas für eine mobile Zukunft Die Automobilindustrie setzt zunehmend auf den Bau von energieeffizienten Fahrzeugen, die den Kohlendioxidausstoß und unsere Abhängigkeit vom Erdöl verringert. Im Bereich der Hybrid- und Elektrofahrzeuge entwickelt Panasonic Electric Works seit über 10 Jahren innovative Relaislösungen. Heute sind wir der führende Hersteller auf diesem Gebiet und verfügen über ein konkurrenzloses Maß an Expertise. Zu unseren Stärken zählen: ▸ Mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Serienproduktion von Relais für einen der weltweit führenden Hersteller von Hybridfahrzeugen ▸ Ein breites Produktportfolio, das vielfältige Applikationen abdeckt ▸ Höchstes Sicherheitsniveau durch patentierte Technologien ▸ Hervorragendes Preis-LeistungsVerhältnis Erfahren Sie mehr: Hotline 08024 648-765 Alfred Vollmer Redakteur AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Panasonic Electric Works Europe AG Tel.: +49 (0) 8024 648-0 Fax: +49 (0) 8024 648-111 [email protected] www.panasonic-electric-works.com Ihre Meinung bitte an: [email protected] 19.-21.10.2 010 e uns Besuchen Si : en ch in Mün and 639 Halle B6, St INHALT SCHWERPUNKT: INTEGRATION VON FUNKTIONALITÄT SZENE Infineon setzt auf Halbleiter zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Erhöhung der Sicherheit sowie für Low-Cost-Pkws. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK erkundigte sich bei Jochen Hanebeck, President der Automotive Division bei Infineon, nach dem Marktgeschehen, der Strategie und den Trends. ZVEI-Standpunkt: Elektroautos: Damit es nicht zu heiß hergeht 3 6 7 Standpunkt: Es lebe die E-Welle Automotive Aktuell: News aus der Branche Fachkongress Automobil-Elektronik in Ludwigsburg: 42 46 47 Das Thema der nächsten Jahre: Elektromobilität Antrieb = Motor + Elektronik + mehr Und was kommt (über)morgen ins Auto? MANAGEMENT 14 Titel: Exklusiv-Interview mit Jochen Hanebeck, President der Automotive Division bei Infineon Exklusiv-Interview mit Dr. Jack Sun, CTO und VP R&D bei TSMC 14 40 SENSORIK/AKTORIK Breitbandradare für Fahrerassistenz- und aktive Sicherheitsfunktionen Visualisierung von Sensordaten 18 21 BAUELEMENTE 24 26 Koordinierter Schaltungsschutz für Infotainment-Geräte im Auto Aktiver Ladungsausgleich bei Lithium-Ionen-Akkusätzen MESS- UND PRÜFTECHNIK 30 32 34 EVs unter Strom auf dem Prüfstand Ideen auf den Weg bringen Validierung von FlexRay-Netzwerken KOORDINIERTER SCHALTUNGSSCHUTZ FÜR INFOTAINMENTGERÄTE IM AUTO FLASH/PROGRAMMIERUNG 36 Programmierung als integraler Teil des Logistik-Prozesses Die Koordination von Überstrom-, Überspannungs- und Übertemperatur-Schaltungsschutzstrategien trägt dazu bei, dass Automobilhersteller relevante Sicherheitsstandards erfüllen, die Kundenzufriedenheit steigern und auch Garantiekosten senken können. 24 ELEKTROMECHANIK 38 Das ABS von morgen NEUE PRODUKTE Neue Produkte Impressum/Firmenverzeichnis 29, 48, 49, 50 3. US AKTIVER LADUNGSAUSGLEICH BEI LITHIUM-IONEN-AKKUSÄTZEN Das A und O eines Elektroautos besteht darin, die im Prospekt gedruckte Reichweite mit einer Akkuladung auch nach vielen Jahren/Kilometern noch zu erzielen. Damit das gelingt, ist ein aktiver Ladungsausgleich erforderlich. 26 4 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 Der Online-Service der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK zeigt den Weg zu interessanten Hintergrundinformationen aus dem Bereich Automobilelektronik. Über den infoDIRECT-Code bei den einzelnen Beiträgen, eingegeben auf unserer Internet-Homepage www.all-electronics.de, gelangen Sie direkt zu den Informationen. PROJEKT TT: SPORTWAGEN UNTER STROM AUF DEM PRÜFSTAND Testfahrten in der Wüste und Prüfungen am Polarkreis sind aufwendig und teuer. Eine Alternative hierzu ist ein intelligentes Prüfstandskonzept, das in einem Container auf dem eigenen Betriebsgelände unter Last Temperatur- und EMV-Tests des Komplettfahrzeugs ermöglicht. 30 VON MONATEN ZU TAGEN “…2 Monaten zu 15 Tagen…” Maglev-Zug Auslegung der Steuerung Das dynamische Modell eines neuen Magnetantriebssystems, einschließlich des Steuerungs-systems für eine reibungslose und bequeme Fahrt. IDEEN AUF DEN WEG BRINGEN Ideen bei der Steuergeräte-SoftwareEntwicklung lassen sich durch die Nutzung von Rapid-Control-PrototypingSystemen (RCP-Systemen) am schnellsten auf den Weg beziehungsweise auf die Straße bringen. Damit das auch so bleibt, müssen heutige RCP-SYSTEME auf aktuelle und zukünftige Entwicklungstrends vorbereitet sein. 32 CHIPS FÜR DAS AUTO VON MORGEN TSMC, die größte Halbleiter-Foundry der Welt, investiert allein in diesem Jahr knapp 5 Milliarden US-$ in neue Halbleiterfabriken. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK sprach mit Dr. Jack Sun, Chief Technology Officer und Vice President R&D von TSMC, über die Pläne und Entwicklungen im Automotive-Geschäft 40 Wollen Sie komplexe physikalische Modelle schnell entwickeln? 4 Hochleistungsumgebung zur Physikalischen Modellierung und Simulation ELEKTROMOBILITÄT UND SPEZIALITÄTEN Von den 23 Vorträgen auf dem 14. Fachkongress „Fortschritte in der AutomobilElektronik“ in Ludwigsburg beschäftigten sich gut 30 % ausschließlich mit dem Themenkreis Elektromobilität. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK fasst einige der wesentlichen Aspekte zusammen und berichtet zusätzlich über Spezialthemen und Innovationen. 42 Eine kostenlose Evaluationslizenz von MapleSim 4 erhalten Sie unter www.maplesoft.com/AE © Maplesoft, ein Bereich der Waterloo Maple Inc., 2010. Bei Maplesoft, Maple und MapleSim handelt es sich um Warenzeichen der Waterloo Maple Inc. Alle anderen Warenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 5 ZVEI-STANDPUNKT Elektroautos: Damit es nicht zu heiß hergeht Dr. rer. nat. Martin Rittner leitet den ZVEI Arbeitskreis „Hochtemperatur- und Leistungselektronik“ und das Themenfeld „Aufbau- und Verbindungstechnik Leistungselektronik“ in der Zentralen Forschung der Robert Bosch GmbH. D lungen zu Komponenten, Aufbau- und Verbindungstecher erste Meilenstein für die Elektromobilität in Deutschnologien, Fertigungsprozessen, systemischen Wechselwirland ist gesetzt: 1 Million Elektrofahrzeuge auf Deutschkungen und dem thermischem Management von Flachbaulands Strassen im Jahr 2020. An dieser Kenngröße wird gruppen. sich auch die gesamte entwickelnde und fertigende ElektroVerschiedene Veröffentlichungen wie der „Automotive Apund Elektronikindustrie messen lassen müssen. Dabei wird plication Questionnaire for ECU and Sensors“ weisen die erfolgnicht nur die vollständige Elektrifizierung des Kraftfahrzeugs reiche Arbeit des Arbeitskreises aus. Als jüngste Veröffentfür einen erneuten Entwicklungs- und Umsatzschub sorgen, lichung aus dem Team der Hochtemperaturelektronik hinsondern auch die vielen verschiedenen neuen Systeme im Umzugekommen ist der Leitfaden zur „Fertigung von Hochtemfeld von Stromerzeugung, Infrastruktur, Ladestationen und Abperatur-Baugruppen – Wechselwirkungen und Einflussfakrechnungssystemen. Mit dem Wechsel vom Verbrennungstoren“. In diesem Dokument wird die Komplexität möglicher motor zum elektrifizierten Antriebsstrang bleibt die Bedeutung robuster elektronischer Baugruppen in rauen Umgebungsbedingungen – insbesondere Bei der Erarbeitung der Wechselwirkungsmatrix von Hochtemperaturbaugruppen – nicht nur erhalten, sondern sie steigt sogar an. Inim neusten ZVEI-Leitfaden stand die Übertragung verter für den Elektroantrieb, DC/DCder Komplexität des Themas in ein einfaches BaukasWandler des Hochvolt-Energiemanagements und On-Board-Ladegeräte sind die tensystem im Vordergrund. systemischen Anwendungen für diese Subsysteme. Auch alle weiteren Hochstrom führenden Systeme in den oben genannten Einsatzfeldern Einflussgrößen auf die Qualität und Zuverlässigkeit von elektrowerden sich dabei den immer mit einhergehenden thernischen Baugruppen – speziell unter dem Fokus der Hochtemmischen Anforderungen stellen müssen. peraturbelastungen – durch eine Wechselwirkungsmatrix darDer ZVEI-Arbeitskreis „Hochtemperatur- und Leistungsgestellt. Bei der Erarbeitung dieser Wechselwirkungsmatrix elektronik“ unterstützt mit seinen Aktivitäten intensiv diesen stand die Übertragung der Komplexität des Themas in ein einWandel hin zur Elektromobilität. Das Expertenteam der Leisfaches Baukastensystem im Vordergrund. Damit soll der Antungselektronik hat sich insbesondere die Beschreibung der in wender in der Lage sein, sich auf einfache Weise an mögliche leistungselektronischen Modulen eingesetzten Technologien Qualitätsprobleme bei Entwicklung, Design und Fertigung eleknach der Robustness-Validation-Methodik zum Ziel gesetzt. tronischer Baugruppen heranzuwagen. Die dabei aufzustellende Wissensmatrix beinhaltet notwendiKompetenzaufbau und Erhalt in Entwicklung und Fertigung ge Basisinformationen für die einsetzbaren Aufbau- und Versind die zentralen Handlungsfelder der nationalen Elektro- und bindungstechnologien und Substrate. Diese Wissensmatrix Elektronikindustrie im globalen Wettbewerb um die zukünftistellt damit einen wichtigen Ankerpunkt für eine zuverlässige gen Szenarien und Märkte des Energiemanagements und der Auslegung auf Lebensdauer dar. Das Expertenteam der HochMobilität in modernen Industriegesellschaften. Der ZVEI Artemperaturelektronik, welches auch den Ausgangspunkt des beitskreis „Hochtemperatur- und Leistungselektronik“ ist Mitgesamten Arbeitskreises darstellt, widmet sich allen Fragestelgestalter diese Zukunft. 6 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 AUTOMOTIVE AKTUELL Präzision zählt ! Einigung auf Lade-Stecksystem für EVs in Deutschland Die Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Porsche und Volkswagen unterstützen gemeinsam ein modulares Stecksystem zum Laden von Elektrofahrzeugen. Ein global einheitlicher Standard soll sicherstellen, dass die Kunden unabhängig von Fahrzeugmarke und Stromanbieter immer direkten und einfachen Zugang zum Energienetz haben. Die Entwicklungsleiter der Häuser haben die Konzeption eines modularen Stecksystems bestehend aus zwei Teilen beschlossen: Der Kern des Stecksystems ist unter der Bezeichnung IEC 62196–2 Typ 2 zur Normierung für ein- bis dreiphasiges Laden mit Wechselspannung eingereicht. Eine Erweiterung für Gleichstrom befindet sich zurzeit in Entwicklung. Alle anderen OEMs sind eingeladen, an dieser Entwicklung mitzuwirken und den globalen Standard zu etablieren. Nachdem sich die OEMs auf dem 14. Fachkongress Automobil-Elektronik in Ludwigsburg auf die „Ludwigsburger Erklärung“ einigten (siehe Seite 42 in dieser Ausgabe), war die finale Einigung nur noch eine Frage der Zeit. Weitere Einzelheiten zum Lade-Stecksystem finden Sie unter dem infoDIRECT-Link. www.all-electronics.de Link zum weiterführenden Beitrag 389AEL0510 Prüfstände für Forschung und Entwicklung Qualitätssicherungs- und Produktionstests Lebensdauertests Aloha heißt Willkommen – und genau das sind Elektroautos auf Hawaii Motorversuchsdatenauswertung Foto: Alfred Vollmer Fahrdynamiktests richt unter dem Motto „Die ersten Hochspannungs-Elektroautos sind auf Hawaii eingetroffen“, wobei das Thema „Lade-Infrastruktur“ einen besonders breiten Raum einnahm. Der Inselstaat will nämlich Elektrofahrzeuge sowie erneuerbare Energien sehr intensiv fördern. infoDIREC Link zur Langversion des Beitrags 396AEL0510 dungen ausgelegt sind, bieten sowohl eine niedrige Gateladung als auch einen geringen Einschaltwiderstand [RDS(on)] und tragen so dazu bei, die Schalt- und Leitungsverluste in einer Vielzahl von Schaltapplikationen zu minimieren. Der AUIRF7648M2 zeichnet sich durch eine Montagefläche auf der Leiterplatte aus, die 54 Prozent kleiner ist als die eines DPak, während der Leiterplatten-Footprint des AUIRF7669L2 um 60 Prozent kleiner ist als der eines D2Pak. Mit Gehäuse-Nennströmen von 179A bzw. 375A pro Baustein setzt das DirectFET-Gehäuse der Strombelastbarkeit des Siliziums keinerlei Grenzen. Die Bausteine sind entsprechend den AEC-Q101 Standards qualifiziert. infoDIRECT Link zu IR Crashversuch Auswertungen All-in-One www.all-electronics.de Für Schaltanwendungen optimierte automotive MOSFETs International Rectifier hat zwei Automotive DirectFET2-Leistungs-MOSFETs eingeführt. Die AUIRF7648M2 und AUIRF7669L2, IRs erste Kraftfahrzeug-tauglichen DirectFETBausteine, die speziell für DC/DC-Anwen- Hardware und Software zum Messen, Prüfen und Automatisieren In-Vehicle Testsysteme infoDIRECT EVs elektrisieren Obamas Heimat Dort wo andere Urlaub machen, ist US-Präsident Obama geboren: In Honolulu, der Hauptstadt des Staates Hawaii. Die größte Zeitung des 50. US-Bundesstaates veröffentlichte kürzlich in ihrer Sonntagsausgabe auf der ersten Seite einen großen Be- Komponenten, Systeme und Komplettlösungen www.all-electronics.de 452AEL0510 DS-MINITAUR Analoge und Digitale Ein-/Ausgänge, Counter, CAN BUS Ports Integrierter Low-Power Industrie PC Solid State Harddisk (bis zu 250 GB) WLAN, LAN, GPS, Widerange Spannungsversorgung measX, Ihr Partner für Prüfstandsmesstechnik, Testdatenmanagement und Analyse. Sprechen Sie uns an: Wir liefern Prüfstandstechnik vom Sensor bis zur Auswertung, sowie integrierte Systeme zur Messdatenerfassung zum Steuern, Regeln und zur Datenablage und -verwaltung. www.measx.com measX GmbH & Co. KG 41189 Mönchengladbach Trompeterallee 110 Tel.: 02166 9520 0 Fax: 02166 9520 20 AUTOMOTIVE AKTUELL Deutsch-Amerikanisches E-Mobilitätsforum Am 17. und 18.11.2010 veranstalten die Deutsch-Amerikanischen Handelkammern in der Nähe von Detroit/USA das „1st Annual German American eMobility Forum“. Am ersten Tag geht es um politische Initiativen in den USA und Deutschland sowie um die Themen Batterien und Energiespeicherung, Smart-Grid und Infrastruktur, Standards und Schlüsselfaktoren im Bereich der Regulierung sowie um die Akzeptanz der Endkunden. Am zweiten Tag stehen der Antriebsstrang, die Fahrzeugschnittstelle und internationale Kooperationen auf der Tagesordnung. Hinzu kommt ein optionales Programm. Zu den bestätigten Rednern gehören beispielsweise Neil Armstrong, President for eDrives and Powertrain USA bei der Daimler AG, Dr. Gerhard Schmidt, Chief Technical Officer, Vice President Research and Advanced Engineering bei der Ford Motor Company, Dr. Jürgen Firedrich, President Germany Trade and Invest, Jürgen Reers von Roland Berger Strategy Consultants sowie Ann Marie Sastry, President von Sakti3. DIRECT www.all-electronics.de Link zur Veranstaltung 399AEL0510 Megastädte lassen Elektroautomarkt boomen Hersteller und Händler von Elektrofahrzeugen werden mit dem verstärkten Trend zu Desurbanisierung und der Polarisierung von Fahrzeuggrößen im Hinblick auf zukünftige Einsatzbereiche zufrieden sein. Bis zum Jahr 2020 wird das Entstehen von enormen städtischen Ballungszentren, so genannten Megastädten, in den Schwellenländern die Mobilität von Personen beeinflussen und die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ankurbeln. Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan hat in einer aktuellen Studie die weltweiten Marktperspektiven für Elektrofahrzeuge der Klassen „Nahver- kehr“, „Stadtbereich“, „mit erhöhter Reichweite“ sowie „Hochleistungselektroautos“ untersucht. Weitere Details zur Studie „360 Degree Perspective of the Global Electric Vehicle Market – 2010 Edition“ finden Sie in der Langversion dieses Beitrags per infoDIRECT sowie unter dem dort angegebenen Link. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion und zur Studie 391AEL0510 RoodMicrotec, Sovtest ATE und Elektronstandart Das deutsche Testhaus RoodMicrotec, Sovtest ATE (Kursk/Russland) und Elektronstandart (St. Petersburg/Russland) haben sich auf eine Kooperation auf dem Gebiet von LEDs und kompletter LED-Leuchten verständigt. Die Zusammenarbeit bezieht sich zunächst auf das Testen der optoelektronischen und thermischen Charakteristika, die Qualifikationen und Risikoanalysen für Bauelemente und Systeme, die gegenseitige Beratung und Erfahrungsaustausch sowie die Organisation von Seminaren zur Qualität und Zuverlässigkeit von LEDs und LED-Leuchten. Während Sovtest ATE im Bereich der Ausrüstungen für Test, Analyse sowie Technologien etabliert ist und technologische Unterstützung zur Herstellung von LEDs und LEDLeuchten (inklusive Entwicklung, Technologien, Komponenten und Ausrüstung) bietet, zählt Elektronstandart zu den führenden russischen Unternehmen für Dienst- leistungen im Bereich Zuverlässigkeit und Fehleranalyse. Die Opto- und Mikroelektronik-Labors des Testhauses RoodMicrotec sind nach IEC ISO 17025 akkreditiert. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Rood Microtec 398AEL0510 NACHRICHTEN >> ESP von Bosch ist jetzt seit 15 Jahren in >> Leoni stattet die neuen Dieselmotoren >> Gleichmann Electronics ist jetzt pan- nen Piezo-Injektoren für Einspritzsysteme hergestellt. von Fiat, die auch in Chrysler-Fahrzeugen verbaut werden, mit Kabelsätzen aus. Außerdem bildet TTTech eine strategische Allianz mit Avionics Interface Technologies (vormals AIM-USA). europäischer Vertriebspartner für die komplette Sensor- und ASIC-Produktpalette des MEMS-Spezialisten SensorDynamics. >> Das Kopfschutzsystem HPSC von TRW >> Melexis erhielt von Flexpower den „Sup- Serie. >> Continental hat mittlerweile 40 Millio- für Cabriolets geht jetzt in die zweite Generation und soll ab 2013 serienreif sein. >> Nissan plante, auf dem Pariser Automobil Salon eine neue Elektroauto-Konzeptstudie namens Townpod zu zeigen, das „einen flexibel nutzbaren und geräumigen Innenraum“ aufweist. 8 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 plier of the Year 2009“-Award. >> Die TTTech-Tochter TTControl ist jetzt gemäß ISO13849 zertifiziert. >> Das Mercedes-Benz-Werk Ludwigsfelde hat kürzlich die Marke von 1 Million dort gefertigten Nutzfahrzeugen überschritten. >> Auf der Fahrrad/Motorrad/Roller-Messe INTERMOT in Köln bildete die Elektromobilität vom Pedelec über E-Roller und E-Motorräder einen eigenen Schwerpunkt. >> Aupeo!, ein Anbieter hardwarebasierte Audiostreams, kooperiert im Bereich Incar-Entertainment mit BMW Mini und bietet exklusiv für Mini produzierte Audikanäle mit Mini Connected In-car zur Verfügung. AUTOMOTIVE AKTUELL Positionssensoren für E-Motoren Der Kfz-Ausrüster Electrifil Automotive bringt seine neuen Positionssensoren vom Typ Empos (Electric Motor Position Sensor) auf den Markt, die speziell für den Einsatz in modernen Elektro- und Hybridantrieben entwickelt wurden. Das Sensorprinzip basiert auf einer neuartigen Wirbelstromtechnik in Verbindung mit Dünnschichtspulen, die in einem Siebdruckverfahren auf eine gedruckte Schaltung aufgebracht werden. Die Messsignalverarbeitung ist in den Sensor integriert, so dass alle elektronischen Steuerkomponenten direkt an den Sensor angeschlossen werden können. Durch Integration der digitalen Signalverarbeitung in den Sensor kann direkt ein digitales und/ oder analoges Ausgangssignal über ein ASIC genutzt werden. Zur Leistungsoptimierung von Elektromotoren durch genau abgestimmte Motorsteuerung bietet der Sensor mehrere Möglichkeiten zur Messung von Winkelpositio- nen: Messung der absoluten mechanischen Winkellage (360 °) oder genaue Erfassung des elektrischen Winkels in Abhängigkeit von der Polpaarzahl des Motors – und zwar ohne Beeinflussung durch magnetische Umgebungen, wie sie typischerweise in Hybrid- und Elektrofahrzeugen auftreten. Bei 20 mA ermöglicht die Lösung im Bereich – 40 bis + 160 °C das Messen der Winkelposition in sehr schnell drehenden Synchronmotoren bei Drehzahlen > 20 000 U/min mit einer maximalen Messabweichung von < 1° elektrisch. infoDIRECT Link zu Electrifil all-electronics.de 397AEL0510 Elektroautos in den USA buhlen um Käufer Das Ringen um die Käufer von Elektroautos (EVs) hat in den USA begonnen, konstatiert die Agentur Associated Press (AP) und berichtet, dass jetzt Nissan und General Motors mit dem Verkauf ihrer EVs begonnen haben. Es geht darum, wer das „most affordable elctric car“ für die Mittelklasse der amerikanischen Bevölkerung liefert. Vor einigen Tagen gab GM den Verkaufspreis für den Chevrolet Volt an: Satte 41.000 US-$ zuzüglich ( je nach Bundesstaat) zwischen 0 und 10% „Umsatz“-Steuern soll das E-Fahrzeug mit Range-Extender in den USA kosten, also etwa 8.000 US-$ mehr als der Nissan Leaf, den man für 349 US-$ leasen kann. Bei derartigen Preisen sind diese ersten kommerziellen E-Fahrzeuge für den „Massen“-Markt zwar ganz erheblich teurer als vergleichbare Autos mit Verbrennungsmotor, aber bei dem in den USA besonders gängigen Leasing sind die EVs am gleichen Preispunkt wie die herkömmlichen Autos, so dass die Elektroautos für die meisten Familien im erschwinglichen Rahmen bleiben. Innovative Automotive KabelsatzSysteme von Tyco Electronics Als einer der führenden Lieferanten für Steckverbinder und Kontaktsysteme in der Automobilindustrie ist Tyco Electronics auch Ihr Partner für kundenspezifische Kabelsätze. Wir bieten Ihnen Entwicklungskompetenz und Fertigung von Prototypen und Kabelsatzmustern, ebenso wie Serienfertigung von kundenspezifischen Kabelsätzen im Automobilbereich. Dies beinhaltet halb-und vollautomatische Fertigung, Umspritzen von Kabelsätzen und umfangreiche fertigungsbegleitende Tests für Groß- und Kleinserien. Rufen Sie uns an! – Zusammen werden wir die passende Lösung für Ihre Anwendung finden. Tyco Electronics AMP GmbH AMPèrestr. 12–14 • 64625 Bensheim Tel. +34-93-29-10-398 • Fax +34-93-20-17-879 www.tycoelectronics.com • www.tycoelectronics.com/automotive TE (Logo) und Tyco Electronics sind Marken. Tyco Electronics’ einzige Verpflichtungen sind diejenigen, welche in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (<http://www.tycoelectronics.com/aboutus/tandc.asp>) dargelegt sind. Tyco Electronics lehnt ausdrücklich jede Haftung aufgrund stillschweigender Zusicherungen hinsichtlich der hier enthaltenen Informationen ab. AUTOMOTIVE AKTUELL NAMEN Isabellenhütte und austriamicrosystems kooperieren ldo Kamper (40) ist seit dem 1.10.2010 CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Osram Opto Semiconductors, nachdem sein Vorgänger Dr. Rüdiger Müller zu diesem Zeitpunkt in den Ruhestand wechselte. Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit haben Isabellenhütte Heusler und austriamicrosystems nun einem Kooperationsvertrag besiegelt, der beiden Unternehmen durch die Bündelung von Kompetenzen Vorteile in der weiteren Entwicklungsarbeit verschaffen und die Marktdurchdringung vorantreiben soll. Sowohl austriamicrosystems als auch die Isabellenhütte haben bereits zukunftsfähige Friedhelm Pickhard wurde zum 1. September 2010 zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der ETAS GmbH bestellt. er war zuletzt Managing Director der Robert Bosch Engineering and Business Solutions Ltd. in Bangalore/ Indien. Der mittlerweile bei ETAS ausgeschiedene Geschäftsführer Dr. Matthias Klauda hat nach Angaben von ETAS zum 1. September 2010 innerhalb der Robert Bosch GmbH die Leitung der Zentralabteilung Systemintegration Kraftfahrzeugtechnik übernommen. Patrick von Unold (42), bisher Leiter Qualitätsmanagement, hat die Leitung des Entwicklungsbereichs der TQGruppe übernommen. Nanda Kumar ist als neuer President der Vehicle Group von Eaton für die EMEA-Region verantwortlich. Manfred Lachauer ist neuer Vertriebsleiter der DLoG GmbH. Lösungen für die Batteriestrommessung in 12-V-, 24-V- und in Hochvolt-Systemen für Hybrid- und Elektrofahrzeuge präsentiert und werden ihre Produkte nun gemeinsam weiterentwickeln. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion des Beitrags 395AEL0510 Kongress Electric Vehicles Vom 6. bis 8.12.2010 wird in Berlin der dritte internationale Kongress „Electric Vehicles: Innovative electric powertrain technology – Approved battery solutions – Increased EV energy efficiency“ stattfinden. Den ersten Vortragstag beginnt der Veranstalter IQPC mit dem Vortrag „The electric car – an integrated personalized device“, den Siemens-Mitarbeiter Karl-Josef Kuhn halten wird. Dabei geht es um die erhöhten Bedürfnisse einer veränderten Mobilität, die sich durch eine immense Urbanisierung ergibt, aber auch um Kombinationen unterschiedlicher Verkehrsmittel sowie darum, wie Elektroautos (EVs) am besten in dieses Gesamtszenario hineinpassen. Auch die bei den EVs erforderlichen Architekturen sowie der Transformationsprozess der Automobilbranche stehen auf der Agenda dieses Vortrags. Der weitere Verlauf des ersten Tages steht dann jeweils unter dem Motto „EV Power and Energy Management“ sowie „EV Powertrain Optimisation“. Im Rahmen des Leistungs-/Energie-Managements geht es auch um Energiespar-Potenziale unterschiedlicher Aggregate sowie um das Design von Technologien für die großen Energieverbraucher wie HVAC-Systeme und um Strategien zur Gewichtsreduzierung, während bei der Optimierung des Leistungsstrangs nicht nur die aktuellen elektrischen Powertrain-Technologien, sondern auch um deren Anforderungen und das Management mehrerer Energiespeichereinheiten auf der Agenda stehen. Der zweite Konferenztag beginnt mit einer Fallstudie aus dem Hause BMW: Das Elektrofahrzeug „Project i“ soll bereits im Jahr 2013 als „Megacity Vehicle“ auf den Markt kommen. Details werden die BMW-Mitarbeiter Dr. Martin Arlt und Manuel Sattig erläutern. Der gesamte zweite Tag ist den Energiespeichern gewidmet – vor allem den Li-Ionen-Akkus, aber auch den Brennstoffzellen. Neben grundsätzlichen Aspekten stehen dabei auch die Themen Sicherheit, Test, Laden und Infrastruktur auf der Tagesordnung, wobei eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Intelligent charging technology for EVs“ den Abschluss des Tages bildet. Am dritten Tag warten Workshops zu folgenden Themen auf die Teilnehmer: Thermoelectricity – a solution to the EV climate control challenge? The EV ecosystem – technical decisions and their impact on roles, responsibilities and business models State of the art in EV powertrain technology for maximum energy efficiency and range EV energy storage: state of the art in battery technology Nicht nur bei den Batterietechnologien stehen übrigens neben den Anforderungen reiner Elektrofahrzeuge auch die in Hybridfahrzeugen wichtigen Aspekte auf der Agenda. infoDIREC www.all-electronics.de Link zum Kongress 394AEL0510 Öko-Globe für BMW, Honda, Nissan und Daimler Der Nissan Leaf, die laut Nissan „erste speziell als Elektrofahrzeug gebaute und in großen Stückzahlen hergestellte Limousine“, gewann in der Kategorie „Ökologische Großserienfahrzeuge“ vor dem 10 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 BMW ActiveHybrid7 und dem Honda Insight den ÖkoGlobe 2010. Die Daimler AG erhielt den Umweltpreis in der Kategorie „Innovative Energieträger“ für das Brennstoffzellen-Modul in der Mercedes- Benz B-Klasse F-CELL. Außerdem wurde das Unternehmen für das InfrastrukturProjekt H2-Mobility ausgezeichnet, das Daimler zusammen mit der Linde AG initiiert hat. Mobilität erhalten … Mikrowellen revolutionieren die Wärmetechnik … Prüfsysteme für Lithium-Batterien Mikrowellen-Wärme- und Trockenschränke VHM HEPHAISTOS-Systeme Innovative Standard-Testsysteme zur Reproduzierbarkeit von Temperatur, Feuchte, schnellen Temperaturwechseln, Vibration, Korrosion, Luftschadstoffen Bild: Kia Kia stellt Elektroauto vor Die Zukunft Auf dem Pariser Autosalon 2010 stellte Kia Motors erstmals das Elektroauto POP vor. Der emissionsfreie Dreisitzer misst weniger als drei Meter „und bringt mit seinem charakteristischen zukunftsweisenden Design einen neuen Stil ins Segment der Stadtautos“, betont das Unternehmen. infoDIRECT .all-electronics.de Link zu Kia Motors 386AEL0510 Turnkey-Lösung für RCP und HiL-Simulationen MathWorks stellt mit xPC Target Turnkey ein vollständiges, auf Simulink basierendes Echtzeit-System für Rapid Control Prototyping (RCP) und HiL-Simulationen (Hardware-in-theLoop) vor. Die neue Lösung xPC Target Turnkey verbindet xPC Target von MathWorks mit „real-time target machines“ und I/O Modulen von Speedgoat zu einer kompletten Echtzeit-Testlösung. Das Konfigurieren eines EchtzeitSystems beinhaltet die zeit- und arbeitsintensive Evaluierung von Softwareplattformen, Hardwaretechnologien und -optionen sowie von Projektanforderungen. xPC Target Turnkey wurde entwickelt und optimiert für die Nutzung mit Simulink. Dadurch können Ingenieure ihre Simulink-Modelle interaktiv in Kombination mit realer Hardware entwerfen, Prototypen erstellen und in Echtzeit testen. Jede „real-time target machine“ von Speedgoat wird dabei entsprechend den projektspezifischen Anforderungen etwa in Bezug auf die benötigte Rechenleistung, I/O-Konnektivität und Umgebungsanforderungen konfiguriert. infoDIRECT all-electronics.de Link zu MathWorks 392AEL0510 Vom Labor- bis zum industriellen Produktionsmaßstab Hohe Produktqualität durch eine sehr hohe Feldhomogenität Kurze Anheiz-, Prozess- und Abkühlzeiten durch direkte Erwärmung des Produktes – der Ofen bleibt kalt Verwendung von konventionellen Metallwerkzeugen und Beschickungssystemen im Mikrowellenfeld Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten Sicherheitskonzepte für einen risikoarmen Betrieb Ihrer Produkte Individuell maßgeschneiderte Zusatzeinrichtungen Weitere Infos, Messetermine und Symposien unter www.voetsch.info Produktbereich Wärmetechnik Greizer Straße 41–49 35447 Reiskirchen-Lindenstruth / Germany Telefon +49 6408 84-73 · Telefax +49 6408 84-8747 [email protected] · www.v-it.com · www.voetsch.info Produktbereich Umweltsimulation Beethovenstraße 34 72336 Balingen-Frommern / Germany Telefon +49 7433 303-0 · Telefax +49 7433 303-4112 [email protected] · www.v-it.com · www.voetsch.info AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 11 AUTOMOTIVE AKTUELL Gipfeltreffen E-Mobilität TERMINE Fachtagung Infotainment 12.-13.10.2010, München www.m-i-c.de Baden-Baden Spezial 2010: Elektrisches Fahren machbar machen 13.-14.10.2010, Baden-Baden www.elektronik-auto.de eCarTec 19.-21.10.2010, München www.munichexpo.de Seminar Qualität und Zuverlässigkeit 21.10.2010, Nördlingen www.roodmicrotec.com Seminarreihe: Diagnosesysteme im Auto ab 25.10.2010, bei Stuttgart www.emotive.de 12. Automobil Forum Graz 27.-28.10.2010, Graz www.m-i-c.de VDE-Kongress 2010: E-Mobility 8.-9.11.2010, Leipzig www.vde.com electronica automotive conference 8.-9.11.2010, München www.electronica.de electronica 9.-12–11.2010, München www.electronica.de escar ’10: Embedded Security in Cars 16. – 17.11.2010, Bremen www.escar.info 1st German American eMobility Forum 17. – 18.11.2010, Detroit/USA www.gaccom.org/emobilityforum ECPE-Workshop Smart Power 18. – 19.11.2010, München www.ecpe.org Electric Vehicles 6. – 8.12.2010, Berlin www.iqpc.com 3. ZVEI-Kompetenztreffen Elektromobilität und elektro:mobilia 23.-24.2.2011, Köln www.elektromobilia.de Der Audi A1 e-tron. Grafik: Audi Darüber, welche Auswirkungen E-Mobilität auf die Industriestruktur in Deutschland hat, wie die deutsche Industrie ihre führende Position behaupten kann und über andere wichtige Fragen der E-Mobilität diskutieren hochrangige Vertreter aus Elektro- und Automobilbranche, Wissenschaft und Politik beim VDE-Kongress 2010 am 8. und 9. November in Leipzig. Mit dabei sind unter anderem Prof. Dr. Annette Schavan und Rainer Brüderle. Über 1500 erwartete Teilnehmer diskutieren unter dem Kongressmotto „Technologien – Infrastruktur – Märkte“ Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Die Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) sowie Wirtschaft und Technologie (BMWi) sind Schirmherren der Veranstaltung. Der E-Mobility-Gipfel bietet eine Plattform für einen breitgefächerten Dialog zwischen Elektro- und Automobilbranche mit über 150 Fachbeiträgen aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Infrastruktur und Netzintegration sowie intelligente Fahrzeugkommunikation/Verkehrsmanagement. Keynote-Sprecher sind Forschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und VDA-Präsident Matthias Wissmann. Weitere Keynotes sprechen Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach, Mitglied des Vorstands der E.ON AG, Dr. Elmar Degenhart, Vorsitzender des Vorstands der Continental AG, Dr.-Ing. Werner Brinker, Vorsitzender des Vorstands der EWE AG, und VDE-Präsident sowie ABB-Vorstandsmitglied Dr.-Ing. Joachim Schneider. Ein Managementforum an beiden Kongresstagen widmet sich übergreifenden Themen wie elektrischer Fahrzeugtechnik und Infrastruktur/Netzintegration sowie Sicherheitsaspekten, Normen und Standards und stellt Pilotprojekte der Bundesregierung im Bereich der Elektromobilität vor. Beim Zukunftsforum zum Kongressfinale blicken Experten aus Industrie und Wissenschaft über das Jahr 2020 hinaus und bewerten die Potentiale der Elektromobilität für die kommenden Jahrzehnte. Zugesagt haben Prof. Dr. Ulrich Buller, Vorstand Fraunhofer-Gesellschaft Forschungsplanung, MinDir. Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas, BMBF, und Dr. Reinhold E. Achatz, Leiter Siemens Corporate Research and Technologies. Begleitend findet eine Technologieausstellung statt, bei der Unternehmen, Forschungsinstitute und Bundesregierung neueste Entwicklungen und Dienstleistungen im Bereich E-Mobilität vorstellen. Das BMWi präsentiert seine sieben Modellprojekte des Förderprogramms Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität, die bis Ende 2011 prototypische und wirtschaftlich umsetzbare Lösungen entwickeln. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zum Kongress Elektroauto-Flottenversuch in München Die Projektpartner Audi, E.ON, Stadtwerke München (SWM) und Technische Universität München (TUM) haben einen Flottenversuch mit Elektroautos in der Modell- region München gestartet. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Datenübertragung zwischen Fahrer, Auto und Stromtankstelle bis hin zum Stromnetz – und zwar auch mit Smartphones als zentrale Schnittstelle für den Fahrer. Das Projekt läuft im Rahmen der vom Bundesverkehrsministerium unterstützten „Modellregion Elektromobilität München“ unter dem Namen „eflott“. Es wird sich unter anderem mit der Datenübertragung zwischen Fahrer, Auto und Stromtankstelle bis hin zum Stromnetz beschäftigen. Dabei wird beispielsweise der Einsatz von Smartphones als zentrale Schnittstelle für den Fahrer getestet. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion des Beitrags 12 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 385AEL0510 393AEL0510 AUTOMOTIVE AKTUELL Foto: Daimler Die A-Klasse: jetzt auch elektrisch Nach der B-Klasse F-CELL mit Brennstoffzelle bringt Mercedes-Benz mit der neuen A-Klasse E-CELL jetzt sein zweites unter Serienbedingungen gefertigtes Elektroauto auf die Straße. Der „voll alltags- und familientaugliche Fünfsitzer mit batterie-elektrischem Antrieb“ basiert auf der fünftürigen Ausführung der aktuellen A-Klasse und bietet einen großzügigen und flexibel nutzbaren Innen- und Kofferraum (435 bis 1.370 l bzw. 350 kg Zuladung) – und zwar laut Daimler AG „ohne Kompromisse bei Platzangebot und Variabilität, denn die Stromspeicher sind platzsparend und sicher im Fahrzeugunterboden platziert“. Die beiden Lithium-Ionen Batterien ermöglichen eine Reichweite von mehr als 200 km (NEFZ). Für adäquaten Vortrieb sorgt ein leiser, lokal emissionsfreier Elektromotor mit 70 kW (95 PS) Spitzenleistung und einem hohen Drehmoment von 290 Nm. Insgesamt 500 Exemplare der neuen A-Klasse E-CELL werden ab Herbst 2010 in Rastatt gebaut. Die Fahrzeuge werden in mehreren europäischen Ländern an ausgewählte Kunden vermietet, unter anderem in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Weitere Details zur technischen Lösung inklusive Kühlung der Batterien über die Klimatisierung und das intelligente Lademanagement bis zum Bedien- und Anzeigekonzept und Daimlers modularem Systembaukasten für Elektroautos finden Sie in der Langversion des Beitrags. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zur Langversion 390AEL0510 Preh gründet Joint-Venture in China Die Preh GmbH und die in Ningbo/China ansässige Joyson Automotive Electronic Holding Co., Ltd wollen ein Joint Venture zur Fertigung, Entwicklung und Vermarktung von Preh-Produkten in Asien gründen. Ein entsprechender Vorvertrag (Letter of Intent) ist von beiden Automobilzulieferern unterzeichnet worden. Das Gemeinschaftsunternehmen wird seinen Sitz in Ningbo (China) haben, einem der führenden Technologiestandorte für die chinesische Automobilindustrie. Beide Seiten rechnen mit einem zügigen Abschluss der erforderlichen Genehmigungen des Joint Ventures und werden noch im Jahr 2010 den Betrieb aufnehmen. Die Joyson Gruppe erwirtschaftet mit rund 1800 Mitarbeitern einen Umsatz von 140 Millionen Euro und besteht aus den operativen Gesellschaften Bosen Electronic, Joyson Changchun Automotive und Shanghai Huade. infoDIREC Link zu Preh www.all-electronics.de 388AEL0510 Vorfahrt für Innovationen ODU Automotive – Entwicklungen für eine technologische Zeitenwende in der Automobilindustrie. Ladestecker für Elektrofahrzeug HV-Steckverbinder für Hybridfahrzeug Steckverbinder für Wasserstofffahrzeug ODU Automotive GmbH www.odu-automotive.com TITEL Exklusiv-Interview mit Jochen Hanebeck, President der Automotive Division bei Infineon Schwerpunkt: Integration von Funktionalität Infineon setzt auf Halbleiter zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Erhöhung der Sicherheit sowie für Low-Cost-Pkws. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK erkundigte sich bei Jochen Hanebeck, President der Automotive Division bei Infineon Technologies AG, nach dem Marktgeschehen, der Strategie und den Trends. Nach dem Verkauf seiner Wireline-Aktivitäten im November 2009 will Infineon den Verkauf seines Wireless-Solutions-Segments im ersten Quartal 2011 abgeschlossen haben. Schrumpft sich Infineon zu klein, um ein ernstzunehmender Halbleiter-Spieler zu sein? Jochen Hanebeck: Ganz und gar nicht. Der Vorstand hat unser Portfolio weniger volatil und insgesamt margenstärker ausgerichtet und uns auf Zukunftsfelder mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und steigender ökonomischer Bedeutung fokussiert: Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. Statt purer Größe zählen Kundenorientierung, profundes Applikationsund Systemwissen und Marktposition. Dies trifft auf unsere drei Geschäftsbereiche Automobilelektronik, Industrie & Multimarket sowie Chipkarten- & Sicherheitslösungen zu. Bei allen dreien sind wir Innovations- und Marktführer sowie technologisch Weltspitze. Nach der großen Krise geht es der Automobil-Branche wieder besser. Wie laufen die Geschäfte bei Infineon? Wie lange muss die Branche noch mit Allokation leben? Infineon erwartet für das Geschäftsjahr 2010 ein Umsatzwachstum von etwa 50 Prozent gegenüber 2009 und veröffentlicht die Geschäftsergebnisse Mitte November. Neben der allgemeinen Markterholung waren hoher Innovationsgrad, hervorragendes Qualitätsniveau und unsere sehr guten Kundenbeziehungen die Treiber für das starke Wachstum der Automotive-Division. Für 2011 erwartet die Branche eine Zunahme des Auto-Halbleitermarkts von 15 Prozent. Wir wollen wie bisher stärker als der Markt wachsen und unseren Marktanteil von etwa 10 Prozent weiter ausbauen. In der Krise hatte die gesamte automobile Wertschöpfungskette Bestände gesenkt und Fertigungskapazitäten eingefroren. Bei Halbleitern ist die Produktionszeit – im Durchschnitt acht bis 16 Wochen – deutlich länger als die der meisten anderen Automobilzulieferteile, und die Kapazitätserweiterung dauert branchenbedingt zwischen drei und sechs Monaten, in Zeiten einer – wie heute – allgemeinen Halbleiterallokation jedoch neun bis zwölf Monate. Damit ist klar: Eine Allokationssituation lässt sich nur vermeiden, wenn die Kommunikation aller Partner über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg eng abgestimmt und vorausschauend ist. Hier verspüren wir eine viel höhere Bereitschaft aller Beteiligten als vor der Krise – das wird helfen, die nächste Allokation zu vermeiden. Jochen Hanebeck: „Wir wollen der LED-Beleuchtung im Auto schneller zum Durchbruch verhelfen.“ 14 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 Wo liegen Infineons Schwerpunkte in der Auto-Elektronik? Infineon setzt auf die Zukunfts- und Wachstumstreiber und damit auf Verbesserung der Energieeffizienz, Erhöhung der Sicherheit und das entstehende Segment der Low-Cost-Cars. Je TITEL nach Anforderung von Antriebsstrang, Sicherheitsanwendung oder Komfortelektronik lässt sich die am besten geeignete Halbleiterlösung aus unserem Produktportfolio von Mikrocontrollern, intelligenten Sensoren und Leistungshalbleitern zusammenstellen. Infineon ist einer der wenigen Chiphersteller, der eine derart breit gefächerte und skalierbare Produktpalette fürs Auto bietet – gekoppelt mit hohem Systemverständnis und Qualitätsniveau. Diese Kompetenzen machen uns zum bevorzugten Partner unserer Kunden. Unser Innovationsschwerpunkt liegt auf der Integration von Funktionalität und damit auf Halbleitern mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis. Wir möchten allen Fahrzeugklassen die Einhaltung der strengsten Vorgaben zu Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemission ermöglichen sowie die Sicherheits- und Komfortanwendungen des Premium-Segments auch in die Mittel- und Kompaktklasse bringen. Für Low-Cost-Cars sind dabei aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Anforderungen spezifische Halbleiterlösungen notwendig. Beim Antriebsstrang sehen wir uns als führender Anbieter mit mehr als 30 Prozent Marktanteil: Statistisch gesehen steuert jetzt schon in jedem zweiten Fahrzeug in Europa und in jedem dritten Fahrzeug weltweit ein Infineon-Chip den Diesel- beziehungsweise Benzinmotor. Für den Zukunftsmarkt des teilelektrifizierten beziehungsweise elektrifizierten Antriebstranges sind wir überall auf der Welt Entwicklungspartner. Unsere Produktschwerpunkte für Sicherheitsanwendungen liegen auf Airbags, elektronischer Lenkunterstützung, ABS/Fahrzeugstabilitätsreglung, elektronisch geregelten Fahrwerken, radar-basierter Fahrerassistenz und Reifendruckkontrolle. Die Schwerpunkte für Komfortelektronik liegen auf der Steuerung von Lichtmodulen – auch auf Basis der LED-Technik –, auf Türschlössern, Air-Condition und Sitzeinstellung. Welche Produkte beziehungsweise welche Produktbereiche spielen bei der Umsetzung dieser Strategie eine Schlüsselrolle? Beim Thema Safety – unter anderem Fahrerassistenzsysteme – sind es Radarchips auf Basis von Silizium-Germanium-Technologie, unsere RASIC-Familie, und Single-Chip-Airbag-Controller, die Auswertelogik und Leistungselektronik vereinen. Im Bereich Body liegt der entscheidende Wettbewerbsvorteil unserer Produktfamilien in deren Modularität und damit Flexibilität. Mit ihnen kann ein Body-Modul-Design verschiedene Automodelle von Low- bis High-End bedienen. Unsere neuen Familien für Lichtsteuerung, PROFET+ und Basic-LEDDriver, sind hierfür sehr gute Beispiele. PROFET+ kann herkömmliche Glühbirnen und LEDs ansteuern, schützen und diagnostizieren; Basic-LED-Driver-ICs sind ganz auf LED-Beleuchtung ausgelegt und ab 2011 erhältlich. Mit beiden wollen wir der LED-Beleuchtung im Auto schneller zum Durchbruch verhelfen. In einer unserer Smart-Power-Technologien haben wir die zweite Generation eines intelligenten Relaistreibers als Flashbasierte 8-bit-MCU mit anwendungsspezifischen Treiber-, Logik- und Kommunikations-Modulen auf einem Chip integriert. Fensterheber-, Schiebedach- und Bedienfeld-Anwendungen profitieren von dieser sehr flexiblen skalierbaren Ein-Chip-Lösung, die ab 2011 verfügbar sein wird und einen besonders niedrigen Ruhestrom aufnimmt. AUDO MAX ist unsere neueste 32-bit-MCU-Generation für Antriebsstrang und Fahrwerksteuerung. Sie bietet sehr hohe Verarbeitungsleistung und Echtzeitfähigkeit sowie Taktfrequenzen bis zu 300 MHz, Schnittstellen wie SENT und FlexRay, aber auch umfangreiche Unterstützung zur Umsetzung sicherheitsrele- „In Zukunft müssen alle Partner der Wertschöpfungskette gemeinsam noch mehr in der Dimension des Gesamtsystems denken. Nur so lassen sich dessen geforderte Functional-SafetyRequirements effektiv umsetzen.“ vanter Funktionen durch PRO-SIL und eine Temperaturfestigkeit bis zu 170 °C. Wir finden, dass es derzeit kein anderer Mikrocontroller mit AUDO MAX aufnehmen kann. Prozess- und Produktqualifizierung von 32-bit-MCUs, die in 65-nm-eFlashTechnologie gefertigt werden, sind in der zweiten Jahreshälfte 2012 geplant. Damit können wir die vielen zusätzlichen Funktionen auf einem Chip integrieren, die zur Umsetzung zukünftiger Sicherheits- und Emissionsstandards im Auto erforderlich sind. Diese Beispiele sind Highlights, und hier möchte ich noch unsere IGBT-Module, Sensoren und Mikrocontroller erwähnen, die wir für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs bieten. Welche Rolle spielen Multi-Core-Controller? Bei Antriebsstrang, Fahrwerk und Sicherheitsanwendungen geht der Trend hin zu Multi-Core-Controllern. Triebfedern hierfür sind die zunehmenden Anforderungen nach Performance und Safety bei gleichzeitiger Reduzierung der Stromaufnahme. Infineons 32-bit-MCUs haben bereits heute mit TriCore und Peripheral Control Processor (PCP) eine asymmetrische Dual-Core-Architektur. Wir werden sie in Richtung Multi-Core weiterentwickeln. Wo liegen die besonderen Herausforderungen im Bereich ISO 26262? Wie verändert diese zukünftige Norm die Prozesse beim Halbleiterhersteller und bei den OEMs/Tier-1s? Infineon hat frühzeitig mit der Umstellung der Entwicklungsprozesse von ISO TS16949 begonnen, nutzt schon wesentliche Bestandteile der IEC61508 beziehungsweise ISO 26262 und hat erste Pilotprojekte durchgeführt. Wir wollen der führende Anbieter von Produkten für SIL3-Sicherheitsapplikationen werden, da wir vom Kundennutzen auf Systemebene voll überzeugt sind. Auch wenn die ISO 26262 noch nicht ratifiziert ist, bietet Infineon bereits heute PRO-SIL-Produkte mit integrierten AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 15 TITEL „Wir möchten allen Fahrzeugklassen die Einhaltung der strengsten Vorgaben zu Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemission ermöglichen sowie die Sicherheits- und Komfortanwendungen des PremiumSegments auch in die Mittel- und Kompaktklasse bringen.“ „SIL-supporting Features“ an. Mit Hilfe dieser Features können unsere Kunden SIL-zertifizierbare Designs wesentlich einfacher realisieren. Mit unseren Kunden müssen wir aus den Fuctional-Safety-Requirements des Gesamtsystems den Safety-Case und die daraus resultierenden Safety-Requirements für unseren Baustein topdown definieren. Erst dann lässt sich eine Bausteinspezifikation sinnvoll abstimmen und das Design beginnen. Dieser Prozess ist, intern wie extern, heute zeitaufwendig. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir gemeinsam recht schnell die benötigte Expertise und Routine in der Anwendung der ISO 26262 erarbeiten. In Zukunft müssen alle Partner der Wertschöpfungskette gemeinsam noch mehr in der Dimension des Gesamtsystems denken. Nur so lassen sich dessen geforderte Functional-Safety-Requirements effektiv umsetzen. Welche Bedeutung haben Hybridfahrzeuge und vor allem die Elektromobilität für Infineon, und welche Strategie verfolgen Sie? Das ist vermutlich der Wachstumstreiber für unser Geschäft über die nächsten fünf bis zehn Jahre. Infineon ist Weltmarktführer in der Automobil- und Hochleistungselektronik für Industrieanwendungen und verfügt in beiden Märkten über mehr als 40 Jahre Erfahrung. Dieses Know-how nutzen wir für Hybrid- und Elektrofahrzeuge. In Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb sind heute Halbleiter im Wert von rund 300 USDollar eingebaut, in Hybrid- und Elektrofahrzeugen werden es bis zu 900 US-Dollar sein. Hybrid ist über die nächsten fünf bis zehn Jahre einer der wichtigsten Wachstumstreiber bei automobilen Halbleitern, und wir erwarten für 2011 erste nennenswerte Umsätze im zweistelligen Millionenbereich. Im Elektrofahrzeug wollen wir die Kosten für Antrieb und Elektronik senken und die Reichweite der Batterie erhöhen. Unsere Halbleiterlösungen schaffen damit zu einem ganz wesentlichen Teil die Voraussetzungen für marktfähige und bezahlbare Elektromobilität. Neben der Logik gehört ja auch die passende Leistungselektronik zu den wesentlichen Elementen eines E-Fahrzeugs… Wir haben bereits vor zehn Jahren mit Produktentwicklungen für Elektro- und Hybridautos begonnen. Unsere Produkte tragen dazu bei, elektrische Antriebe kostengünstiger, zuverlässi- 16 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 ger und kompakter zu machen. Sowohl für unsere Hybridmodule – HybridPACK1 für Mild-Hybrid und HybridPACK2 für Voll-Hybride und Elektrofahrzeuge – als auch für unsere Entwicklungsunterstützung mit den HybridKITs bekommen wir sehr positives Feedback der Kunden. Bei den HybridKITs kombinieren wir mit dem HybridPACK-Modul und TriCore zwei zentrale Komponenten für die Elektromobilität in einen Umrichter-Demonstrator. Da auch die übrigen Komponenten wie Ansteuerplatine, Zwischenkreiskondensator, Kühlung und eine einfache Basissoftware bereits aufeinander abgestimmt sind, können unsere Kunden sehr schnell Antriebssysteme zur Evaluierung aufbauen. Im Elektrofahrzeug kommen Halbleiter nicht nur im Fahrantrieb zum Einsatz, sondern in einer Vielzahl von Applikationen wie im Ladegerät und der Spannungsversorgung des Niedervoltnetzes aus der Hochvoltbatterie. Hier bietet Infineon mit den Easy-Modulen eine Produktlinie, die eine kompakte Alternative zu diskreten Aufbauten darstellt. Welche besonderen Herausforderungen muss ein Halbleiterhersteller wie Infineon meistern, um bei Elektrofahrzeugen erfolgreich zu sein? Welche Synergien ergeben sich dabei für Infineon, weil das Unternehmen sowohl über Controller- als auch über Power-Expertise verfügt? Bei Elektrofahrzeugen werden für den Antrieb Halbleiterlösungen eingesetzt, die bisher nicht im Auto zum Einsatz kamen. Das sind Leistungsschalter bis zu 1200 V/800 A, deren Ansteuerung sowie spezielle ICs für das Batterie-Management. Diese Halbleiter müssen die Anforderungen der Automobilbranche bezüglich Qualität, Temperatur und Robustheit erfüllen. Infineon hat hier einerseits Expertise aus dem Industriebereich, andererseits aber auch das Wissen, was im Auto gefordert ist – gekoppelt mit hohem Systemverständnis für beide. Wir nutzen bereits heute die Vorteile einer hochvolumigen synergetischen Produktion der Industrieprodukte für unsere Automobilleistungshalbleitermodule. Infineon kann die Umsetzung ins Auto mit den Kompetenzen aus beiden Welten bewerkstelligen. In dieser Kombination ist das wohl einmalig in der Welt. Die Lösungen von Infineon bestehen aus Halbleitersensoren, Mikrocontrollern, Leistungshalbleitern und intelligenten Modulen. Infineon kann dabei die Systemfunktionalitäten so auf TITEL die Halbleiter verteilen, dass durch geschickte Partitionierung Systemkosten optimiert werden. Welche Marktentwicklung erwarten Sie bei Elektrofahrzeugen? Auch wenn der Verbrennungsmotor in den nächsten Jahren noch die bestimmende Antriebstechnologie sein wird: Die Elektromobilität kommt; die Frage ist nur wann und in welchem Umfang! Es sind massive Kostensenkungen notwendig, vor allem auf der Batterieseite, und außerdem steht der Aufbau einer intelligenten Infrastruktur zur Energieversorgung an. Das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen IHS Global Inside erwartet für 2015 weltweit bereits etwa vier Millionen Fahrzeuge mit elektrifiziertem beziehungsweise teilelektrifiziertem Antrieb. Von 2015 bis 2020 ist eine wesentlich steilere Entwicklung zu erwarten. Das wird von den Preisen für das Öl und den Batterien fürs Elektroauto abhängen, aber auch davon, inwieweit die Politik in elektrische Antriebstechnologien investiert und Kaufanreize für den Verbraucher schafft. China will beispielsweise Weltmarktführer bei Elektroautos werden. Im Zukunftsmarkt Elektromobilität will Infineon der führende Chipanbieter sein. Bis zum Ende des Jahrzehnts erwarten wir einen hohen dreistelligen Millionenumsatz im Segment Elektromobilität. Welche Bedeutung hat die E-Mobilität jenseits des Autos für Infineon? Eine sehr große. Infineon bietet hier MCUs, Hall-Sensoren und spezielle Leistungshalbleiter wie MOSFETs und Spannungsregler. Bei den 8-bit-MCUs des Typs XC800 für E-Bikes, also Fahrräder mit Elektroantrieb, hat sich Infineon innerhalb von nur drei Jahren weltweit einen Marktanteil von etwa einem Drittel erarbeitet: In 2009 gingen rund acht Millionen Infineon-geregelte E-Bikes über die Ladentheke – vornehmlich in China, Tendenz stark steigend. Neben dem asiatischen hat auch der europäische Markt enormes Wachstumspotential. Wir wollen uns weitere E-Vehicle-Märkte erschließen und bauen auf dem E-Bike-Erfolg und unseren Erfahrungswerten bei der Entwicklungsunterstützung für geregelte Antriebe unterschiedlicher Leistungsklassen von zirka 250 W bis 12 kW auf. Transportfahrzeuge wie E-Scooter und E-Cityroller, Fahrzeuge aus dem Sportbereich wie E-Carts, Fun-Wheeler mit zwei und vier Rädern, Golf-Trolleys, Rollstühle und die breite Fahrzeugpalette in Land- und Bauwirtschaft wie Kleinlader, Sackkarren oder Elektrokräne haben ein Potential von insgesamt mehreren Millionen Stück jährlich. Elektromobilität ist mehr als nur das Fahrzeug selbst. Eine eventuelle Anbindung an ein Smart-Grid sowie vor allem die sichere Abrechnung beim Laden an öffentlichen Strom-Tankstellen sind derzeit ebenso heiße Themen. Was unternimmt Infineon hier? Für die flächendeckende Nutzung von Elektrofahrzeugen sind – neben der Kostensenkung insbesondere der Batterie und Erhöhung der Reichweite – ein „intelligentes“ Stromnetz und eine Infrastruktur mit einer ausreichenden Anzahl an Ladestationen mit standardisierten Steckverbindungen und Kommunikationsschnittstellen erforderlich. Das Stromnetz muss bidirektionale Energieflüsse zulassen und die Nutzung der Batterie als Stromspeicher für das Netz möglich sein. In all diesen Bereichen – Kosten und Reichweite der Batterie, Lade-Infrastruktur und Smart Grid mit all seinen Aspekten – können unsere Halbleiterlösungen helfen, den technologischen Durchbruch zu beschleunigen. Im Rahmen von Smart-Grid und Infrastruktur spielen sie in dreifacher Hinsicht eine zentrale Rolle: bei der Energiegewinnung durch Wind und Sonne, bei der Energieübertragung, sowie bei der Einspeisung in Batterien und Jochen Hanebeck im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur Alfred Vollmer: „Im Zukunftsmarkt Elektromobilität will Infineon der führende Chipanbieter sein.“ bei der Rückspeisung ins Netz. Bei der Energieübertragung gehen heute bis zu zehn Prozent der Energie verloren. Mit Infineons Produkten ließen sich diese Verluste um etwa ein Fünftel senken. Unser Sicherheits-Know-how unterstützt sichere Bezahlvorgänge bei ‚Strom-Tankstellen’, wenn die Stromreserven parkender Elektrofahrzeuge wieder in das Netz zurückgeführt werden, um Nachfragespitzen anderer Abnehmer auszugleichen. Für einen bidirektionalen Stromaustausch müssen die Ladeeinrichtungen ebenfalls mit zusätzlichen Halbleitern ausgestattet werden. Weil diese Vorgänge mit dem Stromanbieter abgerechnet werden, sind Sicherheits-Chips für Authentifizierung und sicheren Datenaustausch auch an den Kommunikationsschnittstellen von Ladestation und Fahrzeug erforderlich. Sie sehen: Infineon ist ein starker Partner bei Elektromobilität. Das Interview führte Alfred Vollmer, Redakteur der Automobil-Elektronik. infoDIRECT www.all-electronics.de 300AEL0510 Link zu Infineon hen Besuc uf der a Sie unsnica 2010 electro5 Stand 179 Halle A „Unser Innovationsschwerpunkt liegt auf der Integration von Funktionalität.“ „Infineon ist Weltmarktführer in der AutomobilHochleistungselektronik Test &und Engineering Qualifikation für Industrieanwendungen.“ Supply Chain Service Fehleranalyse Beratung mehr informationen: www.roodmicrotec.com AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 17 SENSORIK/AKTORIK Breitbandradar für Fahrerassistenz- und aktive Sicherheitsfunktionen Aktive Sicherheitsfunktionen stellen große Anforderungen an die Ortungsqualität zukünftiger Radarsensoren. Technisch erfordert hohe Ortungsqualität große Trägerfrequenzen sowie Modulationsbandbreiten. In Europa ist hierfür das 79-GHZ-BAND freigegeben. Die ersten Produkte stehen schon in den Startlöchern. D zum Vorderfahrzeug messen und nach Vorgaben des Fahrers regeln konnten. In der Folge kamen viele weitere radarbasierte Applikationen wie beispielsweise ACC Stop & Go, Auffahrwarner oder Bremsassistenten auf den Markt, an denen sich ein Trend weg von reinen Komfort- und hin zu Funktionen mit immer stärkerem Sicherheitsaspekt ablesen lässt. Neue Funktionen der aktiven Sicherheit reagieren auf eine kritische Zuspitzung der Fahrsituation präventiv bereits vor dem Kontakt und zielen auf eine Vermeidung des Unfalls oder zumindest auf eine Minderung der Unfallfolgen ab. Von essentieller Bedeutung ist dabei das möglichst frühzeitige und zweifelsfreie Erkennen einer kritischen Situation, wobei heute Radarsensoren eine wesentliche Rolle spielen. Ist eine Situation als kritisch erkannt, erfolgt typisch eine gestaffelte Eskalationskette diverser Maßnahmen, um auf die Unfallvermeidung oder zumindest auf die Minderung der Unfallfolgen hinzuarbeiten. Diese Maßnahmen Quelle: BMW ie Verwendung von Radarsensoren im Automobil wurde bereits vor 1970 diskutiert, aber zu einer Markteinführung kam es erst in den Jahren 1999/2000 in der Mercedes S-Klasse beziehungsweise in der BMW 7er Reihe sowie bei Fahrzeugen von Jaguar. In diesen Fahrzeugen boten die Hersteller erstmals abstandsgeregelte Tempomaten (aktive Geschwindigkeitsregelung oder Active Cruise Control, kurz ACC) an, die mit Hilfe von Radarsensoren sowohl den Abstand als auch die Relativgeschwindigkeit 18 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 können von Information und Warnung des Fahrers über einer Vorkonditionierung der Bremssysteme bis hin zur Auslösung eines Bremsmanövers reichen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen hängt entscheidend vom Auslösezeitpunkt ab. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass sowohl der Fahrer als auch die anderen Verkehrsteilnehmer noch Handlungsspielräume besitzen und daher der Unfall erst relativ spät als klar unvermeidbar klassifiziert werden kann. Aus diesem Grund ist auch nicht in jeder Situation eine komplette Vermeidung des Unfalls möglich; oft lassen sich jedoch die Unfallfolgen mindern. Sensoren der aktiven Sicherheit können häufig gleichzeitig mehrere Fahrzeugfunktionen unterstützen. Speziell können die Hersteller mit den Sensoren auch Komfortfunktionen für den Fahrer realisieren. Auf diese Weise lässt sich die im Fahrzeug vorhandene Sensorinfrastruktur vom Fahrer jeden Tag als Komfortfunktion nutzen (z. B. ACC Stop & Go), steht jedoch jederzeit als Sicherheitssystem für die seltenen kritischen Situationen zu Verfügung. Allgemeines zur Ortung mit Radar Radarsensoren sind in der Lage, Abstand, Azimutwinkel und Relativgeschwindigkeit von Zielobjekten gleichzeitig zu bestimmen und somit wichtige Informationen für eine zweifelsfreie Beurteilung der Fahrumfeldes bereitzustellen. Speziell für Funktionen der aktiven Sicherheit ist dabei eine möglichst hohe Qualität der Ortungsdaten unumgänglich, um möglichst früh eine unvermeidbare Kollision Quelle: BMW SENSORIK/AKTORIK Bild 1: Schematischer Messbereich eines Radarsensors. vorhersagen zu können. Allgemein senden Radarsensoren hochfrequente elektromagnetische Wellen aus, welche an Objekten reflektiert und wiederum vom Radarsensor empfangen werden. Die derzeit verwendeten Trägerfrequenzen liegen typischerweise bei zirka 24 GHz beziehungsweise zwischen 76 und 77 GHz. Aus der Laufzeit der Signale zum Zielobjekt und wieder zurück zum Sensor können die Systeme auf den radialen Abstand zwischen Radar und Objekt schließen. Erfolgt die Aussendung und/ oder der Empfang der Wellen nur in beziehungsweise aus einem gewissen Raumwinkelsegment, so kann auf den Azimut- und Elevationswinkel der Zielobjekte geschlossen werden. Letztlich tritt bei der Reflexion an bewegten Zielen noch der Doppler-Effekt auf, bei dem sich je nach relativer Bewegung zwischen Radar und Ziel die Frequenz des Radarsignals bei der Reflexion um einen kleinen Betrag verschiebt. Diese Frequenzverschiebung lässt Rückschlüsse auf die Bewegung des Ziels relativ zum Radarsensor zu. Die beschriebenen drei physikalisch unterschiedlichen Messprinzipien lassen sich systemtheoretisch untersuchen. Dabei ergeben sich unabhängig von der praktischen Ausführung des Radarsystems und unabhängig vom verwendeten Radarprinzip eine Reihe allgemeiner grundlegender Zusammenhänge (siehe Tabelle): Wie sich zeigt, steigt die Qualität der Radarortung bei der Verwendung höherer Trägerfrequenzen an. Dies liegt zum einen an der Möglichkeit der schärferen Bündelung der Radarwellen bei Mit Innovationen die Kurve kriegen •Hochwertige 3D-Schaltungsträger aus einfachen Kunststoffteilen •Höchste Produktivität und Präzision •Flexibilität im Produktdesign Schaltungen in der dritten Dimension Das LDS-Verfahren und der LPKF Fusion3D bringen Schaltungen auf dreidimensionale Kunststoffbauteile, wenn es auf kompakte Abmessungen ankommt. Bis zu vier Laserköpfe sorgen für höchste Performance – informieren Sie sich aus erster Hand. Winning Technology LPKF Laser & Electronics AG Tel. +49 (0) 51 31-70 95-0 www.lpkf.de AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 19 Quelle: Continental SENSORIK/AKTORIK Bild 2: Bild 79 GHz Sensor RoCC. gleichen Antennenabmessungen, zum anderen an den höheren auftretenden Dopplerfrequenzverschiebungen, die bei gleicher Messzeit eine genauere Frequenzmessung und daher eine genauere Geschwindigkeitsmessung erlauben. Soll die Qualität der Abstandsmessung verbessert werden, müssen Signale größerer Bandbreite verwendet werden. Die Nutzung einer größeren Sendebandbreite verbessert primär die Abstands-Trennfähigkeit des Radars: seine Fähigkeit, zwei nahe beisammen liegende Ziele in der Entfernung eindeutig als zwei Ziele zu erkennen. Es verbessert sich damit das Verhalten des Radars in komplexen Mehrzielszenarien, welche sich häufig beispielsweise im Stadtverkehr finden. Leider stellt sowohl die Steigerung der Sendefrequenz als auch die Steigerung der verwendeten Bandbreite technisch eine große Herausforderung dar und wirkt als potenzieller Kostentreiber. Darüber hinaus generieren hochauflösende Radarsysteme erhebliches Rohdatenvolumen. Die Bearbeitung und Interpretation dieser großen Rohdatenmengen in Echtzeit stellt an heute verfügbare Signalauswertungstechnologien, die für den automobilen Einsatz geeignet sind, hohe Anforderungen. 79 GHz Breitbandradare Aufgrund der oben genannten Zusammenhänge wurden bereits ab dem Jahr 2000 Aktivitäten zur Realisierung von Breitbandradaren speziell für Funktionen der aktiven Sicherheit gestartet, die wegen Kosten- und Realisierungsaspekten zunächst bei einer Mittenfrequenz von 24 GHz arbeiteten. Diese Systeme sind in der EU nur noch bis zum 30.06.2013 zugelassen und werden sukzessiv durch Radare im Frequenzband von 77 bis 81 GHz ersetzt. Für dieses ab 2005 zugewiesene 79-GHz-Band 20 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 herrscht derzeit in der EU unbegrenzte Zulassung, eine Freigabe in den USA und in Japan ist in Diskussion. Erste Muster der neuartigen 79 GHz Radarsensoren wurden bereits im BMBFForschungsprojekt KOKON (2004 – 2007) erstellt, eine weitere Optimierung und Kostensenkung erarbeiten derzeit unter anderem Spezialisten der BMW Group Forschung und Technik im BMBF-Forschungsprojekt RoCC (Radar on Chip for Cars). Die hohe Trägerfrequenz um 79 GHz erlaubt einerseits geringere Baugrößen oder eine verbesserte Winkeltrennfähigkeit, andererseits durch die gesteigerte Dopplerfrequenz auch eine sehr hohe Geschwindigkeitstrennfähigkeit. Aufgrund der erlaubten Modulationsbandbreite von 4 GHz und der deshalb möglichen Abstandstrennfähigkeit von etwa 7 cm lassen sich mit diesen Sensoren alle derzeit praktisch relevanten Anforderungen an automobile Sicherheitsfunktionen erfüllen. Hauptziel ist nunmehr die Senkung der Stückkosten der Sensoren und damit untrennbar verbunden deren einfache Fertigung in großen Stückzahlen. Als Basis dazu dient eine massenmarktfähige SiGe-Halbleitertechnologie, die den Millimeterwellenbereich bis über 80 GHz erschließt und sich zuverlässig in großen Stückzahlen fertigen lässt. Darüber hinaus sorgt eine neuartige Aufbauund Verbindungstechnik dafür, dass sich die die Anzahl an Millimeterwellenverbindungen reduziert und eine Bestückung auch ohne den Einsatz von speziellen Fertigungsmaschinen möglich ist. Unsichtbare Sensorintegration Um viele verschiedene Funktionen der Fahrerassistenz und der aktiven Sicherheit bedienen zu können, ist potenziell die gleichzeitige Integration mehrerer Radarsensoren in das Fahrzeug nötig. Hier bieten Radarsysteme die Möglichkeit, unsichtbar hinter Kunststoffoberfächen (zum Beispiel im Stoßfänger) verbaut werden zu können und somit das Design des Fahrzeugs nicht zu beein- trächtigen. Wie aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, kann diese Integration auch im 79-GHz-Band erfolgreich erfolgen, sofern der durchstrahlte Kunststoff und dessen Lackierung geeignete Materialeigenschaften aufweisen. Dazu wird eine speziell entworfene Struktur in die Rückseite des Stoßfängers eingearbeitet, welche eine Anpassung der Wellenwiderstände sicherstellt und somit Reflexionen sowie Verluste minimiert. Diese Anpassung gelingt auch bei Lackierungen mit hoher Permittivität (zum Beispiel bei Metallic-Lacken), und sie ist sogar robust gegenüber üblichen Fertigungstoleranzen. Zusammenfassung Radarsensoren werden derzeit für automobile Komfortfunktionen genutzt. Darüber hinaus ist ein klarer Trend zur zusätzlichen Nutzung in aktiven Sicherheitsfunktionen zu verzeichnen. Aktive Sicherheitsfunktionen stellen hohe Anforderungen an die Ortungsqualität der Sensoren und fordern daher hohe Trägerfrequenzen und große Sendebandbreiten. Beide Forderungen werden optimal von neuartigen Breitbandradarsensoren im 79-GHz-Band erfüllt. Die Nutzung dieser Sensoren ist in der EU unbeschränkt erlaubt, eine Zulassung in USA und in Japan ist in Diskussion. Die preiswerte Darstellung der neuen Sensoren wird durch massenmarktfähige SiGeProzesse und neue innovative Aufbauund Verbindungstechnik realisiert. Wie Studien zeigen, lassen sich 79-GHz-Sensoren ohne deutliche Qualitätseinbußen hinter lackierten Stoßfängerstrukturen unsichtbar integrieren, wenn geeignete Anpassungsstrukturen in die Rückseite der Stoßfänger eingearbeitet werden. Dr.-Ing. Ralph H. Raßhofer und Dipl.-Ing. Frerk Fitzek arbeiten bei der BMW Group Forschung und Technik infoDIRECT www.all-electronics.de 331AEL0510 Link zu BMW Ortungsparamter Antennenbreite vergrößert Trägerfrequenz vergrößert Bandbreite vergrößert Winkelauflösung Steigt Steigt Kein Einfluss Geschwindigkeitsauflösung Kein Einfluss Steigt Kein Einfluss Abstandsauflösung Kein Einfluss Kein Einfluss Steigt Tabelle 1: Grundlegende Abhängigkeiten für die Ortungsqualität von Radarsystemen unter der Annahme gleichbleibender Messzeit. Alle Bilder: Carmeq SENSORIK/AKTORIK Visualisierung von Sensordaten Das Visualisierungswerkzeug CARSCOPE bietet verschiedene Möglichkeiten zur Darstellung komplexer Szenen, von Sensordaten und Abläufen. Weitgehend unabhängig von der Programmier- und Laufzeitumgebung ermöglicht CarScope das Arbeiten aus dem laufenden System heraus. A m Anfang stand die immer gleiche Frage, vor der ein Entwickler für neue Fahrerassistenzfunktionen regelmäßig steht: Was sehen meine Sensoren? Sind alle Fehler gefunden und sehen meine Sensoren das, was die Funktion benötigt? Dies ist der Zeitpunkt, an dem man sich wünscht, die Sensordatenerfassung und verarbeitung visualisieren und analysieren zu können, um das Unsichtbare sichtbar zu machen. Aus dieser wiederkehrenden Aufgabe entstand die Idee zu einer wiederverwendbaren Software, die so allgemeingültig ist, dass sie in vielen unterschiedlichen Kontexten verwendet werden kann, dabei jedes gewünschte Detail in beliebiger Genauigkeit darstellt und in der Lage ist, gleichzeitig die Daten von verschiedenen verteilten Quellen auch über Netzwerke zu visualisieren. Das war die Geburtsstunde von CarScope. ist. Diese Grundelemente haben Eigenschaften wie Größe, Farbe oder Transparenz, die bei jeder Verwendung individuell angepasst werden können. Die Spanne reicht von sehr einfachen Grundelementen, wie Linie, Kreis, Kreuz, Punkt, Viereck, Pfeil oder Text, über anspruchs- vollere Elemente wie Bitmaps, Höhenkarten, Bilder, Videos, Fahrbahnen, Signalverläufen oder Strahlensensorik bis hin zu komplexen dreidimensionalen Fahrzeugmodellen. Alle Elemente sind zunächst kontextfrei, so dass sie sind allgemeingültig sind und keinerlei A-Priori- RH&T Das Baukastenprinzip CarScope ist ein Baukasten, der mit virtuellen grafischen Grundelementen gefüllt AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 21 SENSORIK/AKTORIK Bild 1: Durchblick durch ein halbtransparentes Video. Grün eingezeichnet sind die Abstandsdaten eines an der Fahrzeugfront montierten Laserscanners. Annahmen über die Eigenschaften der an sie gesendeten Daten beinhalten. Durch Kombination dieser Elemente lassen sich beliebige Szenen darstellen. Der Aufwand für die Programmierung der grafischen Grundelemente fällt bei dieser Vorgehensweise nur einmal zum Zeitpunkt der Integration in CarScope an. Der Programmieraufwand bei der späteren Verwendung durch den Anwender ist dadurch minimal, was Zeit und Kosten spart. Der Szenengraph Aufgrund des Verbaus von Sensoren im Fahrzeug und der Bewegung des Fahrzeugs in der Welt ergeben sich komplexe geometrische Verkettungen von Koordinatensystemen, deren Umrechnung in ein gemeinsames Koordinatensystem eine Herausforderung darstellt. Ein Prinzip von CarScope ist, dass die Daten in dem Koordinatensystem übergeben werden, in dem sie entstehen. Dies wird dadurch erreicht, dass die grafischen Elemente verkettet und ihre Koordinatensysteme vererbt werden. Beispielsweise wird ein Sensor, der sich in der Realität an einer bestimmten Position am Fahrzeug befindet, auch in der virtuellen Welt von CarScope an dieser Stelle befestigt und bewegt sich mit dem Fahrzeug und damit mit dessen Koordinatensystem. Die Umrechnung der Koordinatensysteme zur Darstellung im Szenengraph übernimmt CarScope. Da grundsätzlich alle Elemente in diese Koordinatenkette aufgenommen werden können, sind auch ungewöhnliche Darstellungen möglich. In dem in Bild 1 gezeigten wurden ein Laserscanner und eine Kamera in der virtuellen CarScopeSzene an die Stellen im Auto platziert, an denen sie während der Aufnahmefahrt befestigt waren. Das Auto bewegt sich anhand aufgezeichneter Bewegungs- 22 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 daten durch die CarScope-Szene. Durch das halbtransparente Videobild entsteht ein sofort verständliches und eindeutig interpretierbares Bild dessen, was der Sensor sieht und wie diese Daten mit der realen Welt zusammenpassen. Die Schnittstelle Die CarScope-Architektur beinhaltet zwei Elemente: den CarScope-Server und den CarScope-Client. Der Server ist das von Carmeq ausgelieferte Programm, das die darzustellenden Daten empfängt und auf dem Bildschirm darstellt. Der Client bereitet die Daten mit Hilfe einer C-Programmierschnittstelle (C-API) so auf, dass der Server sie interpretieren kann. Die Aufgabe des Entwicklers besteht darin, den Client in seiner Anwendung mit der CarScope CAPI, ergo die Visualisierung und das Senden der Daten an den Server, zu programmieren. Die Kommunikation erfolgt lokal über Shared-Memory beziehungsweise in Netzwerken mit dem Internetprotokoll UDP. Bisher wurde die C-API auf Windows und Linux kompiliert, aber sie kann durch den offenen Quellcode prinzipiell in allen Betriebssystemen zum Einsatz kommen, die das Internetprotokoll UDP unterstützen. Einerseits ist es möglich, die Daten mehrerer verteilter Anwendungen gleichzeitig auf einem CarScope-Server zu visualisieren. Andererseits kann ein Client auch Daten an mehrere CarScopeServer schicken, so dass sich selbst sehr komplexe verteilte Systeme beobachten und auf intuitiv verständliche Weise auswerten lassen. Die Steuerung Zur Analyse der dargestellten Szene stehen in CarScope verschiedene Steuerungsmöglichkeiten der Szenendarstel- lung zur Verfügung: Umschalten zwischen zwei- und dreidimensionaler Ansicht Navigation in der Szene: Zoom, Translation, Rotation, Veränderung der Kamerahöhe in der zwei- beziehungsweise dreidimensionalen Ansicht Vermessung von Längen in der zweidimensionalen Ansicht Generieren von Bildschirmfotos und Videos der dargestellten Szene per Knopfdruck Die Funktion „Time Shift“ Die Geschwindigkeit der Anzeige in CarScope hängt von der Abspielgeschwindigkeit der Client-Anwendung ab. Oftmals werden wichtige Situationen zu kurz für eine ausführliche Analyse dargestellt. Um die Visualisierung in beliebiger Geschwindigkeit und so oft wie gewünscht anschauen zu können, bietet CarScope die Funktion eines Time-ShiftRecorders. Die darzustellenden Informationen werden in einem Puffer zwischengespeichert und können beliebig vorund zurückgespult, angehalten sowie in Einzelschritten abgespielt werden. Die Steuerungsmöglichkeiten bleiben in diesem Modus erhalten. Anwendungsbeispiel Bild 3 zeigt ein Anwendungsbeispiel, in dem Daten aus fünf verschiedenen Quellen angezeigt werden: Umgebungsvermessung mit einem Laserscanner mit Schwenkgelenk auf einem Stativ: weiß – 3D-Punkte, blau – Bodenebene Vermessene Position des Fahrzeuges mit externem System auf einem Stativ – rotes Fahrzeug Berechnete Position aus der fahrzeugeigenen Odometrie – blaues Fahrzeug Sensordaten der vorne seitlich ange- SENSORIK/AKTORIK Bild 2: Abstandsmessung mit Hilfe der Maus (gemessene Länge in Meter in der Mitte des Pfeils ) brachten Ultraschallsensoren – Kreuze in rot, Kreissegment am Fahrzeug Vermessene Parklücke – rotes Rechteck Zusammenfassung und Ausblick CarScope ist ein universelles wiederverwendbares Visualisierungswerkzeug, das dabei hilft, sich auf die Analyse von Sensordaten als wesentliche Aufgabe bei der Entwicklung von Fahrzeugsystemen zu Bild 3: Anwendungsbeispiel für Ultraschallvermessung von Parklücken. konzentrieren, und damit die Entwicklung und Pflege eigener proprietärer Tools überflüssig macht. CarScope spart viel Zeit bei gleichzeitig besserer Qualität der Entwicklungsergebnisse, was in Summe zu Kosteneinsparungen führt. Das Visualisierungsergebnis ist optisch aufbereitet und hilft dabei, komplexe technische Sachverhalte managementgerecht aufzubereiten und zu präsentieren. Beide Autoren arbeiten bei der Carmeq GmbH an der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen: Jesko Klandt als Projektleiter und Dr. Markus Radimirsch als Business Team Manager infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu CarScope von Carmeq 332AEL0510 www.mta.it Today we give you more Electronics, Electromechanics, Race. Elektronik, Elektromechanik, Rennsport. MTA behauptet heute mehr denn je ihren Platz als idealer Partner für den Ausbau Ihres Business und stellt Ihnen hierzu 3 Divisionen zur Verfügung. Divisionen, die den Marktbereichen Automotive und Off Highway eine komplette und personalisierte Palette fortschrittlicher Produkte mit hohem technologischem Inhalt bieten. MTA, Innovation seit mehr als 50 Jahren. BAUELEMENTE Koordinierter Schaltungsschutz für Infotainment-Geräte im Auto Die Koordination von Überstrom-, Überspannungs- und Übertemperatur-Schaltungsschutzstrategien trägt dazu bei, dass Automobilhersteller relevante SICHERHEITSSTANDARDS erfüllen, die Kundenzufriedenheit steigern und auch Garantiekosten senken können. I schaltströme selbst beim konservativsten Design die Werte überschreiten. Mehrschichtige Sicherungsanordnung Träge Sicherungen bieten Überstromschutz bei Systemen, in denen es als Teil des normalen Betriebs häufig zu hohen Stromspitzen kommt. Die mehrschichtige Konstruktion solcher Geräte ermöglicht, dass Sicherungselemente in einem einzigen Gerät parallel gestapelt werden. Die Elemente werden in die Sicherung selbst eingebettet und auf allen Seiten von Lichtbogenunterdrückungs-Material umgeben. Bild 1 vergleicht das mehrschichtige Design der trägen Sicherungen von Tyco Electronics mit einer typischen einschichtigen und glasbeschichteten Anordnung. Das parallele Stapeln von Sicherungselementen ermöglicht eine höhere Strombelastbarkeit in einem Paket mit gegebener Größe. Die mehrschichtige Bauweise vergrößert die gemeinsame Fläche von Sicherungselement und Glaskeramik, dessen Material den Lichtbogen unterdrückt. Wenn das Sicherungselement geöffnet wird, ist mehr Material zur Absorption des verdampften Sicherungselements vorhanden, was zu einer sehr effizienten und effektiven Lichtbogenunterdrückung führt. Schutz mobiler Elektronik GPS-Systeme, Smart Phones, Playstations und tragbare Media-Player, die zuhause, im Büro oder im Auto aufgeladen werden, sind immer, wenn sie angeschlossen oder abgetrennt werden, Spannungs- oder Stromtransienten ausgesetzt. Daher wird für Hersteller von Consumer-Elektronik wie auch für Automobilhersteller der Schutz tragbarer Elektronikgeräte vor Schaltungsbeschädigungen immer mehr zu einer kritischen Konstruktionsfrage. Transientenschutz ist bei der Entwicklung von Peripheriegeräten sehr wichtig, die von Kfz-Sammelschienen aus gespeist werden. Obgleich sie eine Nennspannung von 12 V verwenden, kann der normale Betrieb zwischen 8 und 16 V schwanken. Batteriestromstärken können aber 100 A überschreiten und sofort per Relais oder Sicherung gestoppt werden, wodurch große Induktionsspitzen auf dem Bussystem entstehen und die Spannung um das Fünffache oder mehr ansteigen kann. Mit der zunehmenden Verwendung von Hochleistungselektronik in Fahrzeugen wächst somit auch das Potenzial für solche Induktionsspitzen. Herkömmliche Klemmdioden stellen die einfachste Schaltungsschutzlösung für tragbare Elektronikgeräte dar. Um aber der potenziellen Ausgangsleistung Alle Bilder: Tyco Electronics nfotainment-Systeme können mehrere Funktionen mit integrierten Modulen umfassen, die Audio, Video, Kommunikation und Stromverteilung regulieren. Diese modularen Anordnungen werden in der Regel durch Formbeschränkungen sowie Reparaturkostenbelange definiert. Ein intelligentes Stromverteilersystem, das jedes Modul mit einer strombegrenzenden Komponente schützt, kann die Kundenzufriedenheit erhöhen und Garantiekosten reduzieren. Einschalten und andere Systemvorgänge wie zum Beispiel Änderungen der Prozessorgeschwindigkeit oder der Start des Motors können zu Spannungs- oder Stromstärke-Spitzen sowie zur störenden Aktivierung von Sicherungen führen. Im Verlauf der Zeit können wiederholte abrupte Stromanstiege zum Ausfall der Sicherungen durch Ermüdung führen. Extreme Temperaturen können ebenfalls zur Leistungsbeeinträchtigung der Schaltungsschutzkomponenten beitragen. Viele Geräte funktionieren nicht mehr spezifikationsgemäß, wenn sie wiederholten Übertemperaturbedingungen ausgesetzt sind, und verbrauchen immer mehr Strom, um die Funktionalität aufrecht zu erhalten. Wenn genug dieser beeinträchtigten Komponenten in ein System integriert sind, können die Ein- Bild 1: Mehrschichtige Sicherung von Tyco Electronics und typische einschichtige, glasbeschichtete Sicherung. 24 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 BAUELEMENTE Bild 2: PolyZen bietet Eingangsstromschutz für tragbare Elektronikgeräte. eines nicht zugelassenen Ladegeräts standzuhalten und weiterhin rücksetzbaren Schutz zu bieten, muss diese Diode in der Lage sein, fast den gesamten Strom abzuleiten, den ein nicht zugelassenes Ladegerät liefern könnte. Der daraus resultierende Schaltungsschutz müsste daher aus einer großen Diode plus einer signifikanten Wärmeableitungs-Infrastruktur bestehen, was keine praktische Lösung darstellt. Die neuste Generation von Klemmdioden, die PolyZen-Bausteine, bietet Entwicklern die Einfachheit einer herkömmlichen Klemmdiode ohne dass hierbei ein zusätzlicher Kühlkörper erforderlich ist. Diese Einkomponentenlösung bietet Schutz beim Einsatz ungeeigneter Stromversorgungen, Transientenunterdrückung, Sperrvorspannungsschutz sowie Schutz vor durch Überspannungen verursachten Beschädigungen. Gemäß Bild 2 besteht die PolyZen-Mikrobaugruppe aus einer stabilen ZenerDiode für eine präzise Spannungsbegrenzung und einer resistiv nichtlinearen PPTC-Schicht (PPTC = Polymeric Positive Temperature Coefficient, polymerer positiver Temperaturkoeffizient). Die PPTCSchicht reagiert sowohl auf Diodenerhit- zungs- als auch auf Überstromereignisse indem sie von einem niederohmigem zu einem hochohmigen Zustand übergeht. Im Falle eines anhaltenden Überspannungszustands begrenzt das aktivierte PPTC-Element die Stromstärke und sorgt für einen Spannungsabfall, um sowohl die Zener-Diode als auch die nachgeschaltete Elektronik zu schützen sowie die Strombelastbarkeit der Diode effektiv zu erhöhen. Besonders effektiv ist der PolyZenBaustein bei induktiven Spannungsspitzen. Als Reaktion auf eine Induktionsspitze leitet das Zener-Diodenelement den Strom per Shunt zur Erde bis die Spannung auf den normalen Betriebsbereich reduziert ist. Bei einer fehlerhaften Spannungsquelle wird die Durchlassspannung auf den spezifizierten Wert reduziert und übermäßiger Strom zur Erde abgeleitet. Die relativ schnelle Spannungs-Stromstärke-Reaktion des Bauelements hilft, die Ausgangsspannung konstant zu halten, auch wenn Eingangsspannung und Quellstromstärken variieren. nen Infotainment-Peripheriegeräten im Automobilbereich sorgt für eine verstärkte Nachfrage nach robustem und zuverlässigem Schaltungsschutz. Die Entwicklung mobiler Multimedia-Ausrüstung von erst audio-zentrischen Geräten hin zu video-zentrischen Speichergeräten hat einen erhöhten Strombedarf, größere Datenübertragungsraten und kleinere Schaltungen zur Folge. Die auch immer kleiner werdenden Mobilgeräte erfordern kleinere, widerstandsfähigere Schaltungsschutzgeräte. Die Koordination von Überstrom-, Überspannungs- und Übertemperatur-Schaltungsschutzstrategien trägt dazu bei, dass Automobilhersteller relevante Sicherheitsstandards erfüllen, die Kundenzufriedenheit steigern und auch Garantiekosten senken können. Zusammenfassung infoDIRECT Die kontinuierliche Zunahme von Hochleistungselektronik und batteriebetriebe- Matthew Williams ist Globaler Manager Applikationsentwicklung in der Schaltungsschutzabteilung von Tyco Electronics. www.all-electronics.de Link zu Tyco Electronics 312AEL0510 Produkte werden immer ähnlicher – Werbung macht den Unterschied AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 25 BAUELEMENTE Alle Bilder/Grafiken: National Semiconductor Aktiver Ladungsausgleich bei Lithium-Ionen-Akkusätzen Das A und O eines ELEKTROAUTOS besteht darin, die im Prospekt gedruckte Reichweite mit einer Akkuladung auch nach vielen Jahren/Kilometern noch zuverlässig zu erzielen. Damit das gelingt, ist ein aktiver Ladungsausgleich erforderlich. E in Batteriemanagement-System mit aktivem Ladungsausgleich verbessert die Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer von Lithium-Ionen-Akkusätzen für Fahrzeuge mit Hybrid- und Elektroantrieb. Ausserdem kann, abhängig vom Kundenwunsch, die Reichweite erhöht oder das Fahrzeuggewicht reduziert werden. Bei der Implementierung großer Li-Ionen-Akkusätze für den Einsatz in Automobilen ergeben sich diverse Herausforderungen, wobei die Vorteile aktiver Ladungsausgleichs-Lösungen gegenüber passiven Methoden klar erkennbar sind. Während passive LadungsausgleichsKonzepte in der Vergangenheit die dominierende Lösung bei Li-Ionen-Akkusät- 26 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 zen waren, zwingen wirtschaftliche Faktoren die Automobilhersteller mittlerweile dazu, ausgefeiltere aktive Systeme zu verwenden, um auch den letzten Rest Energie aus der Batterie herauszuholen. Der Einzug des Elektroantriebs in Automobile ist inzwischen in eine entscheidende Phase eingetreten, was an der rapide steigenden Zahl der Fahrzeuge mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb deutlich wird, die entweder bereits erhältlich sind oder deren Markteinführung geplant ist. Zweifellos stellt die Batterie das entscheidende Hindernis dar, das einem Erfolg der Elektrofahrzeuge im Wege steht, doch ist es in letzter Zeit dank der Fortschritte im Bereich der Li-Ionen-Batterietechnik gelungen, die Leistung und Energiedichte der Batteriezellen anzuheben und ihre Kosten zu senken. Es sind allerdings noch weitere Verbesserungen notwendig, wenn die Bedenken ausgeräumt werden sollen, die bei den frühen Elektroautos bezüglich der Reichweite gehegt wurden und die für die potenziellen Kunden den wichtigsten Aspekt darstellen. Der Akkusatz ist eine der teuersten Komponenten bei einem Elektrofahrzeug, weist aber gleichzeitig die potenziell geringste Zuverlässigkeit auf. Abhilfe gegen die Schwächen der Batterien von Hybrid- und Elektrofahrzeugen lässt sich mit leistungsfähigen Batteriemanagement-Systemen (BMS) schaffen. Das Designteam des Chevrolet Volt brachte es Bild 1: Passiver und aktiver Ladungsausgleich in der Gegenüberstellung. auf den Punkt: „Im Zuge der Entwicklung hat das Team gelernt, dass im Batteriemanagement-System der Schlüssel dafür liegt, der Batterie ein Optimum an Lebensdauer und Performance zu entlocken.“ Passiv genügt nicht Die erste Herausforderung der Entwickler von Batteriemanagement-Systemen ist das Laden großer Ketten von Zellen ohne das Risiko einer Überladung einzelner Zellen. Die Li-Ionen-Zellen sind nämlich sehr empfindlich gegenüber zu hohen Spannungen, welche die Leistungsfähigkeit der Zellen beeinträchtigen und zu ihrer Zerstörung führen. Problematisch ist, dass die Parameter der einzelnen Zellen eine prinzipbedingte Streuung aufweisen und dass sich in den Zellen am Beginn des Ladevorgangs unterschiedlich viel Restladung befinden kann. Beides führt dazu, dass einige Zellen ihre Maximalspannung früher erreichen als andere. An bestimmten Zellen kommt es deshalb zu einer Überspannung, von der sie zerstört werden. Um alle Zellen voll aufladen zu können, wurde eine Methode entwickelt, den Strom über einen Bypass-Widerstand zu leiten. Dieser so genannte passive Ladungsausgleich vermeidet ein Überladen der Zellen, indem die überschüssige Energie an Widerstände umgeleitet und dort in Wärme umgewandelt wird. Die dabei abfallende Leistung setzt der Höhe des Stroms, der von der Zelle ferngehalten werden kann, naturgemäß eine gewisse Obergrenze. Umgekehrt muss der Entladevorgang angehalten werden, sobald die „schwächste“ Zelle erschöpft ist. Hierdurch bleibt zwangsläufig viel Energie ungenutzt, die zu diesem Zeitpunkt in den „stärkeren“ Zellen noch vorhanden ist. Hierin liegt überdies der Hauptgrund für den nicht sicher vorhersagbaren Aktionsradius und die damit zusammenhängenden Bedenken, die bei den Konsumenten ganz oben stehen und Auswirkungen auf die Marktakzeptanz von Elektrofahrzeugen haben. Kapazitätsdiskrepanz Da passive Ausgleichsmethoden bei der Entladung keine Verbesserungen bringen können, muss eine andere Lösung gefunden werden. Das Phänomen, um das es hier geht, wird als Kapazitätsdiskrepanz bezeichnet. Selbst Zellen mit identischer Anfangskapazität können infolge größerer interner Verluste unterschiedliche effektive Kapazitäten haben. Schon beim Verlassen der Fertigungsstätte weisen die Zellen prinzipbedingt voneinander abweichende Parameter auf. Die Hersteller von Zellen und Akkusätzen sortieren die Zellen deshalb häufig und bestücken ihre Akkusätze mit Zellen, die optimal zueinander passen. Dies aber treibt die Kosten in die Höhe, weil das Testen zeitaufwändig ist und auch Zellen zurückgewiesen werden. Noch etwas kommt hinzu: mit zunehmendem Alter verlieren die Zellen an Kapazität, und ihre Parameter streuen noch mehr. Wenn Zellen verschieden schnell altern, liegt dies meist an Temperaturge- BAUELEMENTE Lade- und Entladerate des Akkusatzes ist. Je höher die Zellendiskrepanz und je höher die Lade- und Entladerate ist, um so größere Ausgleichsströme sind erforderlich. Bild 2 zeigt, welche Zellendiskrepanzen beim Laden und Entladen durch ein aktives Batteriemanagement-System ausgeglichen werden können (unter Annahme eines konstanten Ausgleichsstroms). Fazit Bild 2: Kompensation von Kapazitäts-Diskrepanzen durch aktiven Ladungsausgleich. fällen innerhalb des Akkusatzes. Ein Temperaturmanagement aber ist höchst kritisch und teuer. Die „schwachen“ Zellen mit geringerer effektiver Kapazität werden am stärksten beansprucht. Da sie stets tiefer entladen werden, altern sie schneller und verlieren mit der Zeit mehr an Kapazität. Ihre Lebensdauer ist geringer, so dass auch der Akkusatz insgesamt weniger lange hält. Aktiver Ladungsausgleich Der aktive Ladungsausgleich ist die Lösung für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Li-Ionen-Akkus. Anstatt einen Bypass für die Zellen zu schaffen und Energie in Wärme umzusetzen, basiert der aktive Ladungsausgleich darauf, mit Hilfe von DC/DC-Wandlern Ladung zwischen den Zellen zu transferieren. Dies kann während des Ladens und des Entladens, aber auch im Ruhezustand erfolgen, so dass sich die Zellen stets in einem ausgewogenen Zustand halten lassen. Im Unterschied zum passiven Ladungsausgleich lässt der höchst effiziente Ladungstransfer hohe Ausgleichsströme zu. Die Zellen werden schneller angeglichen und es sind höhere Ladeströme möglich. Auch wenn sich ein Akkusatz im Ruhezustand befindet, verlieren selbst perfekt aufeinander abgestimmte Zellen unterschiedlich schnell an Ladung, da die Selbstentladerate infolge von Temperaturgefällen verschieden ist: bei einem Anstieg der Zellentemperatur um 10 °C kann sie sich bereits verdoppeln. Der aktive Ladungsausgleich jedoch kann die Zellen auch im Ruhezustand wieder ins Gleichgewicht bringen. Diese Ausgewo- 28 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 genheit aber entscheidet darüber, ob aus einem Akkusatz die gesamte zuvor gespeicherte Energie wieder herausgeholt werden kann. Bild 1 verdeutlicht die Vorteile des aktiven Ladungsausgleichs am Beispiel von Zellen unterschiedlicher Kapazität. Beim passiven Ladungsausgleich wird die Energiemenge, die der Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Zellenkapazität entspricht, während des Ladens in Wärme umgesetzt. Da die Zellen nur so weit entladen werden können, wie es die Zellen mit der geringsten Kapazität zulassen, verbleibt zwangsläufig ungenutzte Energie in den übrigen Zellen. Die effektiv nutzbare Kapazität des Akkusatzes verringert sich hierdurch. Der aktive Ladungsausgleich hingegen ermöglicht es, Zellen verschiedener Kapazität bis auf ihren maximalen Ladezustand aufzuladen. Dabei kommt es wegen des hohen Wirkungsgrads der verwendeten Leistungswandler zu minimalen Verlusten. Die Ladung, die beim passiven Ladungsausgleich als Wärme verlorenginge, wird hier an die Zellen mit höherer Kapazität transferiert. Beim Entladen wiederum lassen sich alle Zellen vollständig entladen, ohne dass restliche Ladung zurückbleibt, denn die Energie aus den kapazitätsstärkeren Zellen wird jetzt an die schwächeren Zellen zurückübertragen. In der Summe verleiht dies einem Akkusatz mit aktivem Ladungsausgleich eine höhere effektive Kapazität als einem Akkusatz mit passivem Ladungsausgleich. Die Leistungsfähigkeit des aktiven Ladungsausgleichssystems hängt davon ab, wie hoch der Ausgleichsstrom relativ zur Das Laden von Akkusätzen, die aus einigen Dutzend oder in bestimmten Fällen sogar aus Hunderten bis hin zu einigen Tausend Zellen bestehen, verlangt nach einem aktiven Batteriemanagement-System, wenn keine einzige Zelle überladen werden soll, die Ladung aller Zellen während des Ladens, des Entladens und im Ruhezustand ausgeglichen werden soll und Lade- sowie Entlade-Diskrepanzen zwischen den Zellen vermieden werden sollen. Aktive Batteriemanagement-Systeme senken die Gesamtkosten des Akkusatzes, da sie es überflüssig machen, den Akku überzudimensionieren, um die Streuung zwischen den Zellen und die ungleiche Alterung zu kompensieren. Entscheidende Bedeutung erlangt das aktive Batteriemanagement, wenn alte Zellen durch neue ersetzt werden und es zu großen Diskrepanzen innerhalb des Akkusatzes kommt. Weil das aktive Batteriemanagement-System es ermöglicht, in einem Akkusatz Zellen mit stark streuenden Parametern zu verbauen, erhöht sich auch die Produktionsausbeute, während die Gewährleistungs- und Wartungskosten sinken. Insgesamt kommt das aktive Batteriemanagement-System der Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit des Akkusatzes zugute und trägt gleichzeitig zur Kostensenkung bei. Auf diese Weise wird das aktive Batteriemanagement zu einem wichtigen Wegbereiter für die Revolution der Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Wie sich dieses Prinzip umsetzen lässt, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. Jack Marcinkowski arbeitet bei National Semiconductor in Santa Clara/USA. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu National Semiconductor 311AEL0510 NEUE PRODUKTE NI VeriStand Leitungen und Kabel Für den steigenden Bedarf an hochwertigen, temperaturfesten Leitungen und Kabeln bietet Huber + Suhner die Kabelfamilie RADOX an, die bei Umgebungstemperaturen von –70 °C bis +200 °C (3000 h) noch arbeiten, obwohl die Leitungen verschiedenen Medien wie Diesel, Ölen, Batteriesäuren, Salzwasser, Reinigungsmittel und Hydrolyse ausgesetzt sind. Reduzierte Kabeldurchmesser mit engen Toleranzen sollen eine reibungslose Weiterverarbeitung wie zum Beispiel in Echtzeitprüfumgebung und Simulationssoftware Umspritzprozessen ermöglichen. Es handelt sich hierbei um einadrige und mehradrige Kabel in geschirmter und ungeschirmter Ausführung für die Sektoren Energieübertragung, Sensortechnik und Datenübetragung von Elektro- , Hybrid-, Brennstoffzellen-, Diesel- und Benzinfahrzeugen. infoDIRECT Offene, konfigurationsbasierte Softwareumgebung zur Erstellung von Echtzeitprüfapplikationen www.all-electronics.de Link zu Huber & Suhner 362AEL0510 Testabdeckung durch deterministische Testfallgenerierung optimieren Mit CTE XL Professional präsentiert Berner & Mattner eine vollständig neue Version des Klassifikationsbaum-Editors CTE XL, welche die Gewichtung testrelevanter Aspekte unterstützt und die prioritätsgesteuerte Generierung von Testfällen ermöglicht. Der Editor erleichtert die Spezifikations- und Varianzkontrolle sowie das Erzeugen ausführbarer Testskripte samt Implementierung. Die neue Grafikoberfläche auf Eclipse-Basis, erweitertes Tagging für umfangreiche Annotationen und der deterministische Testfallentwurf per Abhängigkeits- und Kombinationsregeln erweitern das Einsatzfeld des CTE XL Professional. Mittels neuer, stochastischer Generierungsregeln kann der CTE XL Professional in variabler Menge Testfälle gewichten, ordnen und automatisch nach Relevanz erzeugen. Auch bei knappen Ressourcen lässt sich der Test damit einfach auf die für eine maximierte Testabdeckung wichtigsten Testfälle konzentrieren. Außerdem erzeugt der CTE XL Professional Testfälle deterministisch, um nachgelagerte Testaktivitäten besser anzubinden. Durch eine erheblich verbesserte Toolanbindung zu DOORS zeigt CTE XL Professional automatisch jede Spezifikationsänderung und den jeweils resultierenden Änderungsbedarf im Test direkt an. Er stärkt die Nachverfolgbarkeit zwischen Anforderung und Test und automatisiert dank zusätzlicher MERAN-Anbindung das Variantenmanagement.Durch erweiterte Import-/ Exportfunktionen etwa zu MESSINA erstellt und parametrisiert CTE XL Professional ausführbare Testskripte direkt – auch für bestehende Implementierungen. Neue Tag-Konzepte vereinfachen das Einbinden zusätzlicher Kommentare, Links oder Dateien etwa für Quality-Center. Ferner lassen sich Vorund Nachbedingungen sowie erwartetes Verhalten präzisieren. Alle Vorgänge werden automatisch generiert. infoDIRECT J I/O von NI und Drittherstellern nahtlos integrieren J Simulationsmodelle aus NI LabVIEW und anderen Modellierungsumgebungen importieren J Benutzeroberflächen zur Laufzeit erstellen und anpassen J Das Beste aus beiden Welten: Entwicklungseffizienz und Flexibilität 361AEL0510 >> sonenschaden verhindern. UDV-Leiter Siegfried Brockmann: „Notbremsassistenten sind nach der elektronischen Stabilitätskontrolle ESC die Assistenzsysteme mit dem größten Potenzial. Auch ohne Fußgängererkennung vermeiden sie – wenn jedes Fahrzeug damit ausgerüstet wäre – nach unseren Berechnungen zwei Prozent aller Getöteten, acht Prozent aller Schwerverletzten und 31 Prozent aller Leichtverletzten. Dieses Potenzial wird mit verlässlicher Erkennung von Fußgängern und stehenden Fahrzeugen noch deutlich größer.“ infoDIRECT Echtzeitprüfsysteme per Mausklick konfigurieren und implementieren www.all-electronics.de Link zu Berner & Mattner Elektronische Beifahrer können Leben retten Jeder dritte registrierte Unfall in der Stadt passiert bei Geschwindigkeiten von weniger als 30 Stundenkilometern. Zahlen der GIDAS-Unfalldatenbank (German In-Depth Accident Study) beweisen, dass bei Auffahrunfällen mit Personenschaden in Deutschland rund 30 Prozent der Fahrer vor der Kollision gar nicht bremsen und fast jeder zweite nicht die volle Bremsleistung nutzt. Continental hat einen Notbremsassistenten entwickelt, der unmittelbar vor einer Kollision eine automatische Notbremsung einleitet, wenn der Fahrer keine Reaktion zeigt. Notbremsassistenten können nach Angaben der Unfallforschung der Versicherer (UDV) rund 40 Prozent der Unfälle mit Per- J www.all-electronics.de Link zu Continental 387AEL0510 Demovideos und kostenlose Evaluierungssoftware unter ni.com/veristand/d/ 089 7413130 National Instruments Germany GmbH Ganghoferstraße 70 b • 80339 München Tel: +49 89 7413130 • Fax: +49 89 7146035 [email protected] • ni.com/germany ©2010 National Instruments Corporation. Alle Rechte vorbehalten. VeriStand, National Instruments, NI und ni.com sind Warenzeichen von National Instruments. Andere erwähnte Produkt- und Firmennamen sind Warenzeichen oder Handelsbezeichnungen der jeweiligen Unternehmen. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. MESS- UND PRÜFTECHNIK EVs unter Strom auf dem Prüfstand Testfahrten in der Wüste und Prüfungen am Polarkreis sind aufwendig und teuer. Eine Alternative hierzu ist ein intelligentes Prüfstandskonzept, das in einem Container auf dem eigenen Betriebsgelände unter Last TEMPERATUR- UND EMV-TESTS des Komplettfahrzeugs ermöglicht. enmäßiger Audi TT verwendet. Unter der Haube steckt ein konventioneller Benzinantrieb, die Hinterachse wurde jedoch modular ersetzt und birgt nun einen elektrischen Antrieb mit Energierückgewinnung. Das interessante an dieser Lösung ist die einfache Nachrüstbarkeit, die bei dem Versuchsfahrzeug Fraunhofer-Angaben zufolge je nach Nutzungsprofil Kraftstoffersparnisse von bis zu 50 Prozent ermöglichen soll. Nach der Planungsphase stellt vor allem die Integration in die schon bestehende Fahrzeuginfrastruktur mit Bordelektronik, ABS- und anderen intelligenten Systemen eine Herausforderung an die Ingenieure dar. Nicht zuletzt die Synchronisierung mit dem konventionellen Antrieb ist ein entscheidendes Merkmal für die Alltagstauglichkeit. F ossile Brennstoffe sind eine aussterbende Spezies – so erscheint es zumindest, auch wenn die Funde neuer Ölfelder das Datum der Endlichkeit stets nach hinten setzen. Effizienz und Kostengründe sorgen in der Forschung und der Industrie dennoch für den Sprung in die Zukunft. Etliche alternative Antriebskonzepte wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten vorgestellt, manche verschwanden schnell in der Versenkung. Dazu zählen als prominente Beispiele die Wasserstoff-Prototypen von BMW, die zu Beginn für Furore sorgten und mittlerweile in der Testabteilung parken. In den Straßentests wurde deutlich, dass die aufwendige Tank- und Einbautechnik dem Wasserstoff vorerst nur geringe Marktchancen ermöglichen. Neben alternativen Kraftstoffen wie Gas, oder der im Fahrzeug integrierten Brennstoffzelle als Energielieferant für den elektrischen Antrieb ist vor allem der Hybrid ein mittelfristig erfolgreich umsetzbares Konzept. Neben einem konventionellen Verbrennungsmotor, diesel- oder benzingetrieben, wird zusätzlich auch ein Elektromotor zum Antrieb genutzt. Bei diesem Konzept ist nicht zwingend eine Stromlieferung aus der Steckdose nötig, da im Verbrennungsbetrieb wie auch bei 30 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 einsetzender Verzögerung elektrische Energie erzeugt und gespeichert werden kann. Zudem ist die Reichweite nicht durch die Batteriekapazität limitiert. Vielmehr arbeitet der elektrische Antrieb in Nutzphasen, wo der konventionelle Motor Unterstützung erfordert oder wo vollständig auf den Verbrennungsmotor verzichtet werden kann. Stadtverkehr ist eine klassische Anwendung, in der ein Hybridfahrzeug seine volle Spartauglichkeit unter Beweis stellen kann. Intelligente Energierückgewinnungssysteme nutzen dabei jedes Bremsmanöver, um Energie wieder in den Batterien zu speichern. Hybrid nachrüsten Eine spannende Möglichkeit der Verwendung hybrider Antriebssysteme ist zudem der nachträgliche Einbau in ein bereits bestehendes Fahrzeug. Hier wird beispielsweise eine Achse mit einem Modul ersetzt, in dem dann die umweltfreundliche und effiziente Technik ihren Platz findet. Dieser Herausforderung hat sich das Zentrum für Kfz-Leistungselektronik und Mechatronik (ZKLM) des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) in Nürnberg gestellt. Als erster Prototyp wurde ein bis zur Wagenmitte seri- Herausforderung Hybrid-Test „Dieses Modell ist eine moderne und effiziente Variante des Audi Quattro-Konzeptes – mit zwei völlig unabhängigen Antriebssystemen“, erklärt Dipl.-Ing. Manfred Kaiser, Leiter Projektmanagement und Fertigung bei Technogerma Systems. Das Darmstädter Spezialunternehmen wurde mit der Konzeption und dem Bau des Prüfstandes für das Fraunhofer-Projekt beauftragt; die besondere Antriebsart stellte dabei die größte Herausforderung dar. Um das komplette Fahrzeug zu prüfen, war die Entwicklung eines vollwertigen 4WD-Prüfstandes nötig, der das Allradkonzept mit zwei unabhängigen Antrieben implementiert. „Bei dem Prüfstand galt es zudem, die absolute Alltagstauglichkeit des Pkw zu testen und zu demonstrieren“, führt Manfred Kaiser weiter aus. „Daher war auch die Möglichkeit zu einer Kälteprüfung ein promptes Muss bei der Projektvergabe.“ Die Darmstädter Spezialisten entwarfen ein containerbasiertes System, das mit der kompletten Prüf-Infrastruktur versehen ist. Zentrales Element ist dabei ein Fahrzeugrollenprüfstand in einem klimatisierten Container. Der Prüfraum kann dabei stufenlos in der Temperatur angepasst werden: arktische –25 °C sind ebenso möglich wie sommerliche MESS- UND PRÜFTECHNIK Alle Fotos: Technogerma Fazit Bild 1: Der Audi TT auf dem EMV-Prüfstand im Container. Bild 2: Im vollklimatisierten Rollenprüfstand. 40 °C. Während der konventionelle Antrieb bei unterschiedlichen Temperaturen nur wenig empfindlich ist, zeigen sich die Elektrik und die Elektronik in diesem Punkt weit sensibler. Die im Fahrzeug verwendeten Lithium-Polymer-Akkus neigen bei Temperaturen unter 0 °C leicht zum Energieverlust, sofern keine ausreichende Isolierung vorliegt. Die Prüfstandsleistung ist mit 340 kW üppig dimensioniert, wobei Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h simuliert werden können. Dabei verkraftet der AllradRollenprüfstand eine Maximalbelastung von 4000 N, so dass sich dort auch weit stärkere Fahrzeuge prüfen lassen. derner Akkumulator-Systeme sind noch immer stark abhängig von der Temperatur – ein Effekt, den man von Mobiltelefon- oder Laptopakkus ebenfalls kennt. „Diese bei Elektronik bekannten Probleme sind bei Hybrid- oder Elektrofahrzeugen ebenfalls zu beobachten“, erklärt Manfred Kaiser von Technogerma. „Innerhalb des Rollenprüfstands lässt sich unabhängig von der Außentemperatur jeder Zustand zwischen –25 und +40 °C erzeugen. So können auch Dauerprüfungen unter winterlichen Bedingungen – für den elektrischen Antrieb die Härtprüfung – durchgeführt werden.“ Eines zeigt das Beispiel sehr eindrucksvoll: Moderne Prüfstandstechnik ist mehr als nur eine lokale Einrichtung zur groben Funktionsprüfung. Testfahrten in der Wüste fallen ebenso aus dem Entwicklungsweg wie Prüfungen am Polarkreis. Prüfingenieure können in der Laborumgebung realitätsbezogene Tests reproduzierbar durchführen und stets die Parameter am Fahrzeug im Prüfstand abnehmen. „Damit sind die Testzyklen, die nötig sind, bevor ein Fahrzeug oder ein Konzept in die Produktion gehen kann, wesentlich kürzer als gewöhnlich, und die Budget-Last ist ebenfalls reduziert, weil mehr Tests lokal in kurzer Zeit durchgeführt werden können“, fasst Technogerma-Systems-Ingenieur Kaiser zusammen. Dipl.-Ing. Wolfram Klass ist Vertriebs- und Marketingleiter der Technogerma Systems GmbH. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Technogerma 341AEL0510 TT mit Elektromotor Prüffeld Das Prüffeld bildet dabei einen autarken Komplex, der mit allen wichtigen Medien und Betriebsstoffen komplett selbstversorgend ist. Neben dem Rollenprüfstand steht noch ein EMV-Prüfraum zur Verfügung, um die elektromagnetische Verträglichkeit der Komponenten zu prüfen. Wird wie im Fall des Audi TT das Bordnetz mit neuen Impulsen versehen, ist die Reaktion der Elektronik auf diese Prozesse ebenso zu beachten. Ein Laborraum komplettiert das Prüffeld, das Ende Juli feierlich durch das Fraunhofer Institut und den bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil sowie Ulrich Schüller, den Leiter der Abteilung Wissenschaftssystem im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), eingeweiht wurde (siehe AUTOMOBIL-ELEKTRONIK 4/2010, Seite 8). Das Container-Prüffeld weist eine weitere Besonderheit auf, denn die Technogerma-Container könnten im theoretischen Bedarfsfall auch ohne Schwierigkeiten innerhalb weniger Wochen an einen anderen Ort verlagert werden. Ein elektrischer Antrieb birgt im Einsatz unter wechselnden Bedingungen Risiken, daher liegt bei den FraunhoferForschungen der Akzent auf völliger Alltagstauglichkeit der Elektro- und Hybridfahrzeuge. Umso wichtiger ist damit die Möglichkeit, wechselnde Temperaturen zu simulieren. Die Leistungskurven mo- Mit dem elektrifizierten Audi TT hat die Fraunhofer-Systemforschung erstmals einen serienmäßigen PKW umgerüstet. Um die ungefederten Massen gering zu halten, wurden keine Radnabenmotoren verwendet, sondern zwei Motoren mittig in der Achse. Der Verzicht auf jegliche Form eines Getriebes oder Differentials spart Gewicht; die Fahrregelung des Audi TT arbeitet ausschließlich elektronisch. Moderne Pkw ermöglichen über die digitalen Schnittstellen die Einbindung eines solchen alternativen Antriebspacks: Die umfassende Bordelektronik speist Lastverhalten des konventionellen Antriebs ebenso wie zahlreiche andere Fahrparameter in das Bordnetz – ein Merkmal, das sich solche Nachrüst-Hybrids zunutze machen. „Möglicherweise ist diese Ergänzung eines herkömmlichen PKWs zu einem Hybrid-PKW eine Methode, auch ältere Fahrzeuge effizienter zu machen oder Hersteller zu überzeugen, die Kraftwagen mit geringerem Aufwand auch in anderen Variationen anbieten zu können“, konstatiert Manfred Kaiser. „Zudem wird der Beweis angetreten, dass weder Platznoch andere Einbauhemmnisse die Entwicklung behindern... Platz ist nicht in Hülle und Fülle vorhanden, zudem soll sich das sportliche Fahrverhalten nicht durch die alternative Antriebsmethode ändern.“ Federkontakte für den Leiterplatten- und Kabeltest Ein Standard-Programm für eine Vielzahl von Applikationen, sowie Federkontakte für Ihre spezifischen Anwendungen runden unser Produktspektrum ab. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung: [email protected] Halle A1 / Stand 462 PTR Messtechnik GmbH & Co. KG Gewerbehof 38 · 59368 Werne www.ptr.eu AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 31 MESS- UND PRÜFTECHNIK Ideen auf den Weg bringen Ideen bei der Steuergeräte-Software-Entwicklung lassen sich durch die Nutzung von Rapid-ControlPrototyping-Systemen (RCP-Systemen) am schnellsten auf den Weg beziehungsweise auf die Straße bringen. Damit das auch so bleibt, müssen heutige RCP-SYSTEME auf aktuelle und zukünftige Entwicklungstrends vorbereitet sein. V iele gute Ideen scheitern nur selten daran, dass sie nicht funktionieren, sondern daran, dass sie nicht ausprobiert werden. Gründe hierfür können Zeit- und Kostendruck oder schlicht die Risikominimierung sein. Auf der anderen Seite wird man ohne neue Ideen stetig dem Stand der Technik hinterherlaufen beziehungsweise -fahren. Diesen Konflikt lösen bei der Entwicklung neuer Steuergeräte-Funktionalitäten leistungsfähige Rapid-ControlPrototyping-Systeme. Durch eine komfortable Unterstützung des modellbasierten Entwicklungsprozesses und hohe Flexibilität bei der Konfiguration kann man mit geringem Aufwand sehr schnell zeigen, ob eine Idee unter realen Bedingungen erfolgsversprechend ist oder nicht. Aber wie so oft kommt es auch hier auf die Wahl des passenden Werkzeugs an. Erfüllt das System die wesentlichen Anforderungen nicht ausreichend gut, so ist im Nachhinein mit erheblichem Mehraufwand zu rechnen, der wiederum Zeit und Geld kostet. Viele aktuelle Entwicklungstrends in Bereichen der Fahrerassistenz, Verbrauchsreduzierung und Elektrifizierung stellen zum Teil spezielle Anforderungen an ein RCPSystem, die es zu erfüllen gilt. Anwendungsbeispiele sowie Lösungsansätze 32 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 auf Basis der neuen Generation des fahrzeugtauglichen RCP-Systems MicroAutoBox (MicroAutoBox II) von dSPACE verdeutlichen dies: Zylinderdruckbasierte Regelung Die Analyse des Brennverlaufs (Indizierung) ist eine etablierte Methode, um den Verbrennungsprozess eines Motors zu optimieren und so Emissionen zu reduzieren. Aufbauend darauf existiert der Wunsch, dieses Verfahren auch direkt während des Betriebes für die adaptive Motorregelung zu verwenden. Hierzu ist es notwendig, die Zylinderdrücke mit hoher Genauigkeit winkelsynchron für mehrere Zylinder gleichzeitig zu erfassen und daraus berechnete Kennwerte zur Parametrierung des nächsten EinspritzZyklus zu nutzen. Aufgrund der großen Datenmengen von mehreren hunderttausend Messwerten pro Sekunde bei üblicher Motordrehzahl liegt die Herausforderung hierbei in der Auslegung der analogen Eingangsschnittstellen und der Art der Datenübertragung an den Echtzeitprozessor. Die MicroAutoBox II verfügt zu diesem Zweck zukünftig über eine Variante mit 16-bit-A/D-Wandlern, die mit 1 MSample/s abtasten. Die zusätzliche Möglichkeit einer externen winkelsynchronen Hardware-Triggerung der ADCs und einer Burst-Datenübertragung verringert bei der Messung die Belastung des Echtzeitprozessors erheblich, sodass noch ausreichend Kapazität für die Modellberechnung bereitsteht. Um entsprechend kleine Zykluszeiten zwischen dem Einlesen der Messdaten und dem Ausgeben der berechneten Steuersignale zu erreichen, ist die I/O über einen speziellen Datenbus mit hoher Bandbreite und niedrigen Latenzen an den Echtzeitprozessor angebunden. Damit lassen sich bei der Entwicklung zylinderdruckbasierter Regelungen von Verbrennungsmotoren Zylinderdrücke von bis zu 16 Zylindern mit einer Auflösung von 0,1° bei entsprechender Motordrehzahl verarbeiten. Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen Entwicklungen im Bereich der Fahrerassistenzsysteme befassen sich damit, Daten der Außenwelt und des Fahrverhaltens zu erfassen und zu verarbeiten, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und die Sicherheit zu erhöhen. Beispiele hierfür sind vorausschauende kartenbasierte Fahrerassistenzsysteme oder Objekterkennungssysteme mit Hilfe von Radar und Video. Die Gewinnung der Rohdaten und deren Vorverarbeitung wird in der Entwicklungsphase zum Beispiel mit Werkzeugen wie dem EB Assist ADTF MESS- UND PRÜFTECHNIK (Automotive Data and Time Triggered Framework) auf einem Windows- oder Linux-basierten PC durchgeführt. Parallel dazu werden die Regelungen für Anwendungen wie ACC oder den Hybridantrieb modellbasiert entwickelt und auf einem für harte Echtzeit optimierten RCPSystem ausgeführt. Zur Bildung einer funktionsfähigen Gesamteinheit ist es nun notwendig, dass sich das RCP-System über eine StandardDatenschnittstelle mit einem PC verbinden lässt. Hierfür verfügt die MicroAutoBox II über eine universell einsetzbare und auf niedrige Latenzen optimierte Ethernet-Schnittstelle (Bild 1). Über zusätzliche Busschnittstellen wie CAN und FlexRay ist die Vernetzung mit anderen Steuergeräten – zum Beispiel für Fahrdynamik, Antrieb oder Fahrerinformationssysteme – möglich. Zusätzliche Sensoren oder Stellglieder lassen sich über konfigurierbare analoge und digitale Schnittstellen anbinden. Elektrifizierung Die Bedeutung dreiphasiger Elektromotoren im Automobilbereich hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Begründet ist dieses durch das Ziel, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen zu reduzieren, aber auch durch den Wunsch nach mehr Komfort und Sicherheit. Bekannte Beispiele sind Hybridoder Elektroantriebe sowie elektrische Bremsen oder Lenkungen. Abhängig vom Anwendungsbereich kommen viele Bild 2: Blockdiagramm der FPGA-basierten I/O-Schnittstellen zum Einlesen und Ausgeben von Signalen für die Regelung dreiphasiger Elektromotoren. unterschiedliche Elektromotoren wie bürstenlose Gleichstrommotoren, Synchronmotoren oder Asynchronmotoren zum Einsatz. RCP-Systeme müssen die Möglichkeit bieten, die unterschiedliche Positionserfassung sowie die verschiedenen Ansteuerverfahren dieser Motoren zu unterstützen. So wird beispielsweise die Rotorposition bei bürstenlosen Gleichstrommotoren über drei interne Hall-Sensoren erfasst, bei sensorlosen Verfahren hingegen durch die genaue Messung des Verlaufs der Motorspannungen (per Back-EMF) ermittelt. Bei der MicroAutoBox II kann der Anwender für diese Art von Anwendungen in Zukunft ein speziell für die Regelung von Elektromotoren entwickeltes Zusatzmodul (Bild 2) nutzen. Es wird dazu auf eine für viele verschiedene I/O-Erweiterungen vorgesehene FPGA-basierte Trägerkarte aufgesteckt und ist vollständig in der MicroAutoBox II integriert. Bereit für die Zukunft Es gibt viele Aspekte, die bei der Wahl eines geeigneten RCP-Systems zu berücksichtigen sind. Im Rahmen dieses Beitrags konnten nur einige Anforderungen bezüglich aktueller und zukünftiger Entwicklungstrends angesprochen werden. Leistungsfähige I/O, offene Schnittstellen wie Ethernet und Erweiterungsmöglichkeiten bilden eine gute Basis. Hinzu kommen aber sicher noch ausreichende Rechenleistung sowie die Verfügbarkeit komfortabler und umfangreicher Bediensoftware. Mit der neuen Generation der bekannten MicroAutoBox hat dSPACE eine Basis geschaffen, die Ihre Ideen auch in Zukunft auf den Weg bringen wird. Dipl.-Ing. Frank Mertens ist Lead Product Manager Rapid Prototyping Systems bei der dSPACE GmbH. Bild 1: Überblick über die Nutzung der MicroAutoBox II zur Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Neben umfangreichen Möglichkeiten zur Anbindung von Sensoren, Stellgliedern und Steuergeräten können über die Ethernet-Schnittstelle ergänzende Komponenten wie PCs angekoppelt werden. Alle Grafiken: dSPACE infoDIRECT Link zu dSPACE www.all-electronics.de 343AEL0510 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 33 MESS- UND PRÜFTECHNIK Validierung von FlexRay-Netzwerken Das Busanalyse- und Validierungswerkzeug BASICFLEXSCOPE 3095 zur Validierung des Zeitverhaltens von FlexRay-Netzwerken und Steuergeräten vereint Busanalysator und Bussimulator sowie Oszilloskop-Trigger zusammen mit einem integrierten Fehlersimulator und passender Software. F lexRay ist ein deterministisches Kommunikationssystem mit zeitgesteuerten Medienzugriffsverfahren (TDMA Time Division Multiple Access). Bei der Konfiguration des Netzwerks wird durch einen globalen zyklischen Sendeplan (Schedule) festlegt, zu welchen Zeitpunkt ein Knoten senden darf. Da jeder FlexRay-Controller von einem eigenen unabhängigen Taktgeber getrieben wird, existiert die globale Zeit für die einzelnen Bus-Knoten nur virtuell. Mit Hilfe eines verteilten, periodisch ausgeführten Uhrenkorrekturalgorithmus justieren die Busknoten ihre lokalen Uhren. Die auszugleichenden Abweichungen, hängen von der Qualität der lokalen Taktgeber/Quarze, der Umgebungstemperatur sowie von Schwankungen in der Spannungsversorgung ab. Die Länge des FlexRay-Kommunikationszyklus bestimmt hierbei, wie lange die Knoten unsynchronisiert operieren müssen. Zudem können komplexe Netzwerktypologien mit aktiven Buskopplern zusätzliche Laufzeitverzögerungen verursachen. Elektrische Störungen können die Übertragung behindern; hierbei werden fehlerhafte Dateninhalte allerdings vom FlexRay-Controller durch die Headerbeziehungsweise Frame-CRC-Absicherung erkannt, so dass sie von der Steuergerätesoftware meist sicher behandelt werden können. Ein oder mehrere fehlerhafte Synchronisationsframes können jedoch den Ausfall des gesamten FlexRay-Clusters zur Folge haben. Daher ist es wichtig, die zahlreichen Bedingungen, Umwelteinflüsse und Fehlerfälle bereits bei der Auslegung eines FlexRay-Clusters zu berücksichtigen und Ihre Wirkungsweise durch geeignete Tests zu überprüfen. Hierzu entwickelte das Austrian Institute of Technology im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes mit Göpel electronic die Bus-ScopeTechnologie, welche die Basis für das neue FlexRay-Busanalyse- und Validierungswerkzeug „basicFlexScope 3095“ bildet (Bild 1). 34 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 Beim Testen und Validieren der Kommunikationsschnittstellen von Steuergeräten ist es wichtig, die Test- und Umgebungsbedingungen genau reproduzieren zu können. Dies gilt im Besonderen für FlexRay-Steuergeräte, da hier eine große Zahl von Konfigurationsparametern direkten Einfluss auf das (Zeit-)Verhalten eines Busknotens beziehungsweise des Clusters insgesamt haben. Um sicherzustellen, dass sich während des Software-Entwicklungsprozesses keine Fehler eingeschlichen haben, ist eine rein funktionale Überprüfung der FlexRayKommunikation unzureichend, da es häufig auch bei geringfügig fehlerhafter Parametrierung möglich ist, eine Kommunikation aufzubauen. Probleme treten erst unter Grenzbedingungen auf. Daher ist es für die Validierung besonders wichtig, genau diese Grenzbereiche durch geeignete Tests zu überprüfen. Mit Hilfe der Bus-Scope-Technologie ist es möglich, in einer Kommunikationsmatrix den gesamten FlexRay-SendeSchedule für bis zu 64 FlexRay-Kommunikationszyklen zu definieren und mit einer Präzision von kleiner als 20 ns wiederzugeben. Hierbei lässt sich der Sendezeitpunkt jedes einzelnen Frames beziehungsweise Symbols in jedem einzelnen FlexRay-Cycle auf ein 1/10 bit (bei 10 Mbit/s Übertragungsrate) genau definieren. Dies ermöglicht es, die viele verschiedene Wakeup- und Startup-Szenarien exakt und beliebig oft zu wiederholen. Zur Untersuchung der Grenzen innerhalb derer sich ein Knoten sicher in das Cluster integriert, lassen sich Wakeup-Pattern-, CAS-Symbol- und Startup-Frames mit definieren Abweichungen des Sendezeitpunkts simulieren. Darüber hinaus ist es möglich, zwischen verschiedenen Instanzen dieser Kommunikationsmatrizes zu wechseln, so dass es möglich ist, zur Laufzeit zwischen Startup-, Simulationsmatrix beziehungsweise einer Fehlermatrix umzuschalten. Auf diese Art und Weise lassen Bild 1: basicFlexScope3095 sich Synchronisations-Frames (aber auch Daten-Frames) mit definiertem Jitter senden beziehungsweise der Verlust eines Synchronisations-Frames simulieren. Darüber hinaus lassen sich auch fehlerhafte Frames senden. So ist es möglich, Fehler innerhalb des Frame-Headers oder der Payload-Daten zu erzeugen sowie Frames mit fehlerhaften Header- beziehungsweise Frame-CRCs zu senden. Die Übertragung einer fehlerhaften ByteStartsequenz ist ebenso einfach möglich wie das Senden einer verkürzten Transmission-Startsequenz. Analyse des FlexRay-Bitstroms Die BusScope-Technologie ermöglicht das direkte Abtasten des FlexRay-Bitstroms mit zehn Abtastpunkten je bit (bei 10 Mbit/s Übertragungsrate). Die Rekonstruktion der einzelnen FlexRay-bit, sowie die Timinganalyse von Frame-Header, Trailer und Payload-Segment sind hierbei direkt in einer FPGA-Hardware implementiert. Dies ermöglicht eine präzise Analyse der FlexRay-Frames mit einer Genauigkeit von maximal 20 ns. So lassen sich auch kleinste Glitches detektieren. Darüberhinaus prüft der Frameanalyzer die Einhaltung des NRZ-Codings sowie die Frame- und Header-CRC-Prüfsummen. Im Gegensatz zu üblichen FlexRay-Kommunikationscontrollern werden fehlerhafte Frames sowie NULL-Frames nicht verworfen sondern zu weiteren Analysen, mit präzisen Zeitstempeln (maximal 20 ns) versehen, an den Host übertragen. Kommt es in FlexRay-Netzwerken zu Fehlern in der Bitübertragungsschicht, so ist auch der beste Bus-Trace häufig nicht aussagekräftig genug, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Klarheit schafft meist erst die Analyse der Bussignale auf einem entsprechend geeigneten Oszilloskop mit spezieller FlexRay-Busanalysesoftware. Leider sind entsprechende Geräte meist im oberen Preissegment angesiedelt und daher nicht an jedem Mess- beziehungsweise Prüfplatz vorhanden. Hier bietet das basicFlexScope einen einfachen Lösungsansatz. Durch die Scopetrigger-Funktion lassen sich komplexe Triggerbedingungen definieren, wobei sich 12 Triggerfunktionen in jeweils vier Triggergruppen logisch verknüpfen lassen. Die Scope-Triggereinheit wurde direkt in Hardware implementiert und erreicht eine Genauigkeit von maximal 20 ns. So können die Ingenieure auf einen bestimmten Frame in einen bestimmten FlexRay-Kommunikationzyklus triggern. Darüber hinaus kann auf NULL-Frames, statische beziehungsweise dynamische Frames sowie Frames mit spezifischem Dateninhalt und auf Übertragungsfehler, auf CAS- beziehungsweise Wakeup-Symbole getriggert werden. Auf diese Art und Weise lässt sich jede FlexRay-Botschaft beziehungsweise jedes Symbol auf dem Oszilloskop betrachten. Alle Bilder/Grafiken: Göpel MESS- UND PRÜFTECHNIK Bild 2: Typische Fehlerbilder. Fehler-Injektor Mit Hilfe des integrierten Fehlerinjektors besteht die Möglichkeit, die Auswirkungen von Kommunikationsfehlern in realen FlexRay-Netzwerken zu untersuchen. Hierzu werden gezielt dedizierte FlexRay-Frames durch vordefinierte, möglicherweise fehlerhafte Frames ersetzt (Bild 2). Die hierbei eingesetzte Technik erlaubt das direkte Umschalten der Buspegel. Der Fehlerinjektor wird in den FlexRay-Bus eingefügt, um so den Bus in zwei Teilsegmente zu unterteilen. Während der Konfiguration lässt sich festlegen, auf welches Bus-Segment der Fehler geschaltet wird. Ist der Fehlerinjektor direkt vor dem zu testenden Steuergerät platziert, so lassen sich an dieses Steuergerät gesendete Frames austauschen, ohne dass sich dadurch Auswirkung auf den restlichen Cluster ergeben. Die BusScope-Technologie ermöglicht es hierbei, den Sendezeitpunkt des Fehler-Frames mit 1/10 bit Auflösung zu de- finieren, wobei der Fehlerinjektor jeden statischen Frame als Synchronisationsframe nutzen kann. Dadurch können die Ingenieure den Fehlerinjektor präzise auf diejenigen Steuergeräte synchronisieren, die selbst kein Synchronisationsknoten sind und daher Frames nur aus ihrer lokalen Sicht der FlexRay-Zeit senden beziehungsweise empfangen können. Zusammenfassung Die Stabilität und Fehlertoleranz eines FlexRay-Clusters hängt von zahlreichen Faktoren ab. Neben der gewählten Netzwerktopologie sowie physikalischen Einflüssen ist die richtige Auswahl der Konfigurationsparameter entscheidend. Daher ist es wichtig, die gewählte Konfiguration am realen Steuergerät unter den vielen verschiedenen Umwelteinflüssen zu testen. Mit dem „basicFlexScope 3095“ bietet Göpel Electronic ein Busanalyse- und Validierungswerkzeug an, das speziell für zur Validierung des Zeitverhaltens von FlexRay-Netzwerken und Steuergeräten entwickelt wurde. Das Gerät vereint Busanalysator und Bussimulator sowie Oszilloskop-Trigger und einen integrierten Fehlersimulator mit einer umfassenden und leicht zu bedienende Software. Der Einsatz der BusScopeTechnologie liefert präzise und reproduzierbare Testergebnisse sowie die genaue Analyse aller Busdaten. Erwin Kristen ist er als Forschungsprojektleiter bei AIT (vormals ARC) für Automotiveund Industrie-Netzwerke zuständig. Thomas Sedlaczek ist als Softwareentwickler bei der der Göpel electronic GmbH in Jena für die FlexRay-Lösungen verantwortlich. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu GÖPEL electronic 342AEL0510 MESSBAR GENAUER! Hochpräzise Messtechnik verlangt nach gleichwertiger Software. IPEmotion arbeitet mit verschiedenen Synchronisationstechniken und Time-Stamps und wurde bereits bei der Entwicklung für die Messaufgaben optimiert. Für alle, die nicht nur genau messen wollen, sondern es auch genau wissen wollen. : Besuchen Sie uns ES, Nürnberg SPS/IPC/DRIV 23.-25.11.2010 s:660 u un Staend 7A7A, Si le en Halch Besu www.ipemotion.com ANZ Automobil Elektronic 025/2010 178x62 10-08.indd 1 03.08.2010 17:23:24 Uhr FLASH-PROGRAMMIERUNG Programmierung als integraler Teil des Logistik-Prozesses Viel wichtiger als das reine FLASHEN ist die nahtlose Einbindung in die Fertigungs-Gesamtlösung, um so Vorteile punkto Logistik, Qualität sowie Nachverfolgbarkeit zu erzielen und dabei noch die Wertschöpfung zu erhöhen. I mmer mehr rückt ein bislang eher stiefmütterlich behandelter Vorgang innerhalb der Produktionskette in den Vordergrund: die Programmierung von elektronischen Bausteinen. Die Durchgängigkeit in der Programmierung, vom Design bis zur Endfertigung, wird zum Wettbewerbsfaktor. Globaler Wettbewerb, technologische Entwicklungsvielfalt und kürzere Innovationszyklen sind nur einige wenige Parameter für Veränderungen, die eine Optimierung in der Produktionsumgebung erforderlich machen. Dabei fällt auf, dass der Programmierstrategie innerhalb des Fertigungsprozesses noch immer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Unternehmen, die den gesamten Produktprozess im Auge vorausschauend programmieren und bewusst Bruchstellen im gesamten Verlauf vermeiden, können einen zusätzlichen Beitrag zur eigenen Wertschöpfung erwirtschaften. Heute baut die Fertigung von Produkten stark auf globale Ressourcen und Möglichkeiten. Entwicklung und Design finden geografisch gesehen oft ganz wo anders als Prototyping oder Endfertigung statt – nicht selten sogar länderübergreifend. Dort, wo Fachwissen vorhanden ist 36 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 und Kostenvorteile bestehen, befindet sich der jeweilige Leistungsstandort. Die Möglichkeiten weltweiter Vernetzung sichern Unternehmen so Marktvorteile. Doch nicht immer werden diese Vorteile vollständig ausgereizt. So wird insbesondere die Programmierung der eindesignten Bausteine innerhalb der Produktion of unterschätzt, da sich diese auf der Kostenseite ebenso nachteilig niederschlagen kann wie längere Produktionszeiten. Zudem spielen immer kürzere Entwicklungszeiten sowie die bedarfsgerechte und terminoptimierte Einführung neuer Produkte in den Markt eine immer größere Rolle. Dies bedeutet somit, dass neben den produktionsspezifischen Kostenfaktoren der Faktor „Time-to-Market“ eine immer größer werdende Bedeutung beigemessen werden muss. Einheitliche Programmierplattform Charakteristische Bruchstellen innerhalb eines Produktentwicklungs- und Fertigungsprozesses bilden typischerweise unterschiedliche Programmiermethoden in der jeweiligen Fertigungsstufe. Verwenden die Fachleute im Prototyping beispielsweise serielle Methoden, während in der Fertigung parallel gearbeitet wird, so kann es rasch zu Anpassungsproblemen kommen, die sich in der Folge bei Produktionszeiten und Zusatzkosten für die notwendige Angleichung auswirken können. Womöglich müssen Bausteine aufgrund solcher Konvertierungsprobleme vorproduziert und zwischengelagert werden, um dem Produktionstakt einzuhalten. Gegebenenfalls können kurzfristige Änderungen in der Firmware, wie sie heute bis kurz vor Endfertigung vorkommen, nicht rechtzeitig oder nur durch zusätzlichen Aufwand berücksichtigt werden. Abhilfe schafft in solchen Fällen nur eine durchgängige und einheitliche Programmierplattform. Data I/O verfolgt als spezialisierter Anbieter von Programmierlösungen für Flash-basierte Halbleiter und Flash-Medien mit seiner Connected Programming Strategy konsequent diesen Weg mit seinen Kunden. Mit der einheitlichen Programmiermethode kann der gesamte Programmierprozess sowohl in der Entwicklung als auch in der Produktion überwacht werden, was ein möglichst optimales Firmware-Supply-Chain-Management garantiert. Sie stellt sicher, dass (gleichgültig wer und wo auf der Welt mit der jeweiligen Bausteinprogrammierung am Produkt befasst ist) jeder den geforderten Programmierstand hat und auch weitergibt. Dafür sorgt auch die Vernetzung der einzelnen Programmiergeräte mit der Entwicklungszentrale anhand zugeordneter IP-Adressen. Der Zugriff auf die einzelnen Maschinen – ob manuelle Programmiergeräte, Offline-Programmierautomaten sowie automatische InlineProgrammiersysteme – ist somit weltweit ebenso möglich wie eine konstante Überwachung der Jobprofile dank der einheitlichen Steuersoftware. Vernetzte Programmiersysteme dieser Art schaffen so Transparenz auf dem Weg vom Design bis zur Endfertigung. Die damit verbundene Prozessoptimierung FLASH-PROGRAMMIERUNG Alle Bilder: Data I/O Bild 1: Die Automotive Performace Solution ist eine Kombination aus Programmierhardware und dem applikationsspezifischem Softwarebündel Automotive Performance Pak. wird den Vorgaben der immer kürzeren Innovationszyklen klar gerecht und fördert so auch die Philosophie des LeanManufacturing. Flashen im Auto Mit zu den Branchen, die in Zukunft stark auf eine intelligente Programmierung zählen werden, gehören jene, die mit dem Automobil und seiner Ausstattung befasst sind. Die Entwicklungen in der Automobilindustrie sind von immer mehr und intelligenteren Mikrocontrollern geprägt. Hersteller und Zulieferer wissen, dass der Absatz von Automobilen auch entscheidend von neuen und interessanten elektronischen Funktionen im Auto abhängt. Dabei geht es zum einen um die wachsende Anzahl von Systemfunktionen, wie zum Beispiel den Einsatz immer höher integrierter sicherheitsrelevanter Fahrerassistenzsysteme, und zum anderen um die Integration von Navigationsoder Infotainmentsystemen. In beiden Fällen wird die Software komplexer und speicherintensiver. Damit werden automatisch auch extrem hohe Ansprüche an die programmierbaren Bausteine und somit an die Programmierung selbst gestellt. Kein Wunder, dass die Automobilindustrie nicht nur neuste Technologien verlangt, sondern auch eine Reihe weiterer Anforderungen hat. Dabei ist die lückenlose Verfolgbarkeit (Traceability) der Produktionsprozesse ebenso gefordert, wie die zuverlässige Programmierung von NAND-Flash-Speichern und die Bewältigung der Bad-Block-Problematik, also das Managen fehlerhafter Blöcke im Speicher des Halbleiters. Kleinste Qualitätsfehler im Auto können extreme Auswirkungen haben. So stellt intelligente Programmiertechnik wie die Applikationslösung Automotive Performance Solution von Data I/O sicher, dass jeder programmierte Baustein exakt den Vorgaben entspricht. Fehlerhafte oder fehlerhaft programmierte Bausteine werden sicher erkannt und aussortiert. Hohe Qualität garantiert Sicherheit für die Kunden und verhindert wirtschaftliche Schreckensszenarien wie Rückrufaktionen. und Know-how notwendig, denn schließlich geht es nicht nur darum, Hard- und Software zusammenzubringen. Viel wichtiger ist die Entwicklung und Realisierung maßgeschneiderter Kundenlösungen, um so beispielsweise Vorteile in der Logistik, der Qualität oder Nachverfolgbarkeit zu generieren, die sich direkt in der Wertschöpfung des Unternehmens widerspiegeln. Das Programmiertool darf für alle Beteiligten nicht zum Flaschenhals in der Fertigungsstrecke werden, sondern es muss den gesamten Prozess wirkungsvoll unterstützen. Welche Programmierung und welche Applikation die richtige ist, hängt von der jeweiligen Fertigungssituation ab. Hardware- und Softwarelösungen für schlüsselfertige Programmier- und Baustein-Testservices können die Wertschöpfung der Kunden weiter erhöhen. Ernö Ogonovszky ist Sales Manager bei der Data I/O GmbH. infoDIRECT Link zu Data IO www.all-electronics.de 346AEL0510 Applikationslösungen Erfüllt werden die Anforderungen der Automobil-Branche zur Unterstützung einer Lean-Production bei Data I/O in einem kompletten Spektrum an integrierten Lösungen, die den Erfolg beim Einsatz programmierbarer Bausteine von der Entwicklung über Prototyp und Ausfallmuster bis zur Produktion sicherstellt. Wichtig dabei ist, dass die Bausteinprogrammierung zu einem nahtlos eingefügten Schritt im Unternehmensprozess wird und gleichzeitig Statistiken über kritische Leistungen in der internen logistischen Kette liefern. Data I/O bietet gezielt auf die Kundenanforderungen zugeschnittene Lösungen und deckt zudem ein breites Branchenspektrum ab. Spezifische Applikationsanwendungen erleichtern die über alle Fertigungsstufen gehende Programmierung erheblich. Das Automotive Performance Pack von Data I/O enthält dabei eine Reihe entscheidender Software-Tools wie zum Beispiel PS-Remote-Monitoring, FlashCORE-Versionskontrolle, Label-Generator, Enhanced-Statistic sowie Confirm-InputDevice. Fazit Die richtige Strategie für die Bauteil- und Geräteprogrammierung zu finden, die sowohl die ökonomischen wie auch die fertigungsrelevanten Anforderungen optimiert, ist zweifellos eine komplexe Aufgabenstellung. Hierfür ist viel Erfahrung AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 37 ELEKTROMECHANIK Das ABS von morgen Alle Grafiken: LSP – Innovative Automotive Systems 1965 wurde das ABS erfunden, aber weltweit kommt beim ABS bis heute dasselbe Konzept zur Drucksteuerung mit Ein-/Auslassventil und Rückförderpumpe in einer separaten Baueinheit zum Einsatz. Ein INTEGRIERTES BREMSSYSTEM mit hochdynamischer und genauer Drucksteuerung nutzt jetzt einen EC-Motor, um sowohl die Bremskraftverstärkung als auch die Druckmodulation zu steuern. Bild 1: Ein heute übliches ABS-System im Vergleich zu einer bereits fortgeschrittenen Konstruktion des IBS (Integriertes Brems-System). S eit seiner Serieneinführung im Jahr 1978 durchlief das Antiblockiersystem ABS verschiedene Entwicklungsstufen von der separaten Anordnung der Hydraulikeinheit zur Druckmodulation bis zur Integration dieser Funktion in einen hydraulischen Bremskraftverstärker. Aus Kostengründen hat sich letztere am Markt nicht durchgesetzt. Dasselbe gilt für die vollelektrische Bremse EMB oder auch die Variante Keilbremse. Eine neue Basis liefert später ein System, das in Bild 4 dargestellt ist. Für eine hohe Funktionalität wurde die elektrohydraulische Bremse entwickelt, die heute nur in speziellen Fahrzeuge und Hybridfahrzeugen wie beispielsweise dem Toyota Prius zum Einsatz kommt. Ende der 1980er Jahre wurde ein sogenanntes Multiplex-Verfahren untersucht, bei dem der Aktuator sowohl die Bremskraftverstärkung als auch die Druckmodulation übernimmt, indem zur Druckreduzierung der HZ-Kolben gegen die Fußkraft zurück gestellt wird. Dieses Konzept hat wegen der starken Pedalrückwirkung, hohem Geräuschniveau und unbefriedigendem Zeitverhalten früher nicht befriedigt. EC-Motor Durch die Neuentwicklung eines ungewöhnlichen schnellen EC-Motors bestand die Möglichkeit, dieses Verfahren 38 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 in einer Integration von Aktuator und Drucksteuerung umzusetzen und die beschriebenen Nachteile durch eine adaptive hochdynamische Drucksteuerung zu lösen. Bild 1 zeigt den Vergleich des heutigen separaten ABS/ESP mit Vakuumbremskraftverstärker und Vakuumpumpe mit einer bereits fortgeschrittenen Konstruktion des IBS (Integriertes Brems-System), das erhebliche Vorteilen in punkto Gewicht, Bauvolumen und Einbaulänge bietet. Das IBS besteht im Wesentlichen aus Pedalinterface, EC-Motor mit Spindel, konventionellem HZ-Zylinder und parallel liegendem kleinem Ventilblock. Die ECU am Ventilblock hat eine elektrische Verbindung zu den Magnetventilen, Druckgeber, Sensoren und EC-Motor. Bild 2 zeigt im Vergleich einen Überblick der Drucksteuerung zwischen konventionellem ABS/ESP, auch EHB zu IBS. Hier kommt für jede zu steuernde Radbremse je ein Einlass- und Auslassventil zur Druckmodulation zum Einsatz. Der Druckabbau erfolgt in die Speicherkammer. Die Rückförderpumpe fördert das entsprechende Volumen zum Hauptzylinder zurück, was zum bekannten pulsierenden Pedal führt, wobei der Regler die Höhe des Druckabbaus und -aufbaus bestimmt. Dies geschieht über eine Zeitsteuerung der Ventile, welche aufwändig und von beschränkter Genau- igkeit ist (siehe obere Bildhälfte). Beim IBS bewegt der E-Motor über eine Spindel den Hauptzylinderkolben, welcher das Volumen zum Druckaufbau und -abbau zu den Radbremsen befördert. Zwischen diesem und jeder Radbremse ist ein Schaltventil angeordnet, welches zur Drucksteuerung geschaltet wird. Hierbei können die Radbremsen in der Regel nacheinander, aber bei IBS auch gleichzeitig (simultan) gesteuert werden. Der große Unterschied in der Drucksteuerung zu konventionellen Systemen besteht darin, dass die vom Regler vorgegebene Druckänderung in eine Volumensteuerung über Positionssteuerung des HZ-Kolbens umgesetzt wird. Da der Regler die abgebildete Druckvolumenkennlinie jeder Radbremse kennt, ist eine sehr genaue Drucksteuerung möglich, bei der zusätzlich die Druckänderungsgeschwindigkeit um Faktoren größer gewählt werden kann als heute. Die schnellen und genauen Druckänderungen der einzelnen Radbremsen erfordern eine sehr hohe Dynamik und Regelgenauigkeit des EC-Motors. Bei Fahrzeugerprobungen wurden insbesondere bei glatten Fahrbahnen (beispielsweise auf Eis) im Vergleich zum konventionellen System erhebliche Bremswegverkürzungen bei höherer Fahrzeugstabilität und Regelgenauigkeit erzielt, während Geräusch und Pedalrückwirkung kaum wahrnehmbar sind. Bremsen-Mananagement Bild 3 zeigt das zukünftige Bremsenmanagement, welches durch Einfluss von Hybridfahrzeugen und Assistenzsystemen geprägt ist. Bei Hybridfahrzeugen erzeugt der Generator zur Rekuperation der Bremsenergie ein Bremsmoment, welches im Bremsenmanagement den Fahrerwunsch nach einer gewissen Abbremsung als einen entsprechenden Solldruck für das IBS vorgibt. Dabei gibt der Fahrer durch Pedalweg und -kraft den Sollwert vor. Während der Abbremsung ergänzt der hydraulische Aktuator das notwendige Bremsmoment zum Generator, das stark schwankend ist. Grün gezeichnet sind die zusätzliche Potenziale ELEKTROMECHANIK Bild 2: Überblick der Drucksteuerung. mit ABS, zum Beispiel dass Fahrzeugverzögerung, Fahrzeuggewicht und Anhängerlast mitgerechnet werden, indem der Fahrer seine Pedalkraft sowie den Pedalweg nicht mehr beispielsweise der unterschiedlichen Bremswirkung anpassen muss. Für kleinere Menschen, die in der Regel eine geringere Fußkraft haben, kann die Verstärkung variabel angepasst werden. Bekanntlich lösen sich die Bremsbeläge im Normalfall, zum Beispiel ohne forcierte Kurvenfahrt, nicht voll von der Bremsscheibe, so dass sie ein nicht vernachlässigbares Restmoment erzeugen, das zusätzlich Kraftstoff erfordert und somit einen höheren CO2-Ausstoß zur Folge hat. Beim IBS kann durch entsprechende Kolben mit Ventilsteuerung ein kleines Lüftspiel erzeugt werden, was das Restmoment nennenswert reduziert. Bremsen im Elektrofahrzeug Ausgehend von Bild 3 benötigt das Elektrofahrzeug diese Funktionalität; die Reibungsbremse bleibt bestehen, da die Bremsmomente selbst bei einem 1000-kg-Fahrzeug nicht vom Generator Bild 3: Das zukünftige Bremsenmanagement. geliefert werden können. Es stellt sich dann die Frage, ob ein modernes elektrohydraulisches Bremssystem oder eine vollelektrische Bremse zum Einsatz kommen soll. Im Rahmen der Entwicklung des 42-V-Bordnetzes wurde intensiv an der vollelektrischen Bremse entwickelt. Bekanntlich benötigt die Vorderradbremse höhere Bremsmomente und damit höhere Betätigungskräfte zum Anlegen der Bremsbeläge. Dafür genügte 12 V nicht, aber mit 42 V konnte der entsprechende EC-Motor dargestellt werden. Baugröße und Gewicht waren im Vergleich zur konventionellen hydraulischen Bremse unvorteilhaft. Die Entwicklung wurde nach dem Stopp des 42-V-Bordnetzsystems nicht mehr fortgeführt. Danach wurde für längere Zeit mit viel Aufwand bei mehreren Firmen die Keilbremse entwickelt, welche in Folge der Selbstverstärkung 12-V-tauglich war. Wegen der hohen Kosten und Komplexität (unter anderem zwei EC-Motoren pro Radbremse) wurde die Entwicklung eingestellt. Neuerdings entwickeln Ingenieure in Österreich an einer elektrischen Bremse unter Einsatz von Hebelwirkung zum Bremsbelag. Bild 4 zeigt im Vergleich die wesentlichen Komponenten. Vielfach wird davon ausgegangen, dass der Ersatz der hydraulischen Leitung einen großen Vorteil darstellt, was zweifelsohne für die Wartungsfreiheit gilt, da bekanntlich bei der hydraulischen Bremse in größeren Zeitabständen die Bremsflüssigkeit getauscht werden muss. Dies wird im ohnehin notwendigen Serviceintervall erledigt, und die Kosten bewegen sich bei weniger als 50% eines Satzes Bremsbeläge. Beim Wechsel zur elektrischen Leitung muss berücksichtigt werden, dass mehrere Leitungen (etwa 5) zum elektrischen Aktuator benötigt werden – und zwar mit mehreren Steckverbindern (siehe Bild). Hierdurch ergibt sich ein beträchtlicher Kostenunterschied. Auch in der Zuverlässigkeit ist die hydraulische Leitung deutlich überlegen, da bei der Radbremse extreme Bedingungen bezüglich Temperatur, Schmutz und Salzwasser vorliegen. Im Aufwandsvergleich sind deutliche Unterschiede erkennbar: beispielsweise 5 anstelle von 1 EC-Motor, 5 anstelle von 1 ECU. Alle ECUs benötigen einen hoch sicherheitsrelevanten Aufbau – inklusive der ECU am Radaktuator. Eine zweite Batterie als Redundanz ist ebenfalls notwendig. Im Gewicht kann die elektrische Bremse auch nicht punkten, dasselbe gilt für die Funktionalität. Nach 6-jähriger Entwicklung mit 2 Wintererprobungen hat das IBS einen hohen Reifegrad erreicht, der eine Beurteilung aller Fakten ermöglicht. Dr. Thomas Leiber ist Geschäftsführer der LSP – Innovative Automotive Systems GmbH. infoDIRECT Link zu LSP www.all-electronics.de 321AEL0510 Bild 4: IBS und voll elektrisches Bremssystem im Vergleich. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 39 MANAGEMENT Exklusiv-Interview mit Dr. Jack Sun, CTO und VP R&D bei TSMC Chips für das Auto von morgen TSMC, die größte HALBLEITER-FOUNDRY der Welt, investiert allein in diesem Jahr knapp 5 Milliarden US-$ in neue Halbleiterfabriken. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK sprach mit Dr. Jack Sun, Chief Technology Officer und Vice President R&D von TSMC, über die Pläne und Entwicklungen im Automotive-Geschäft. Welche ihrer Technologien sind automotive-qualifiziert? Derzeit bieten wir drei gemäß AEC-Q100 qualifizierte Prozesse an: 0,25-μm-Embedded-Flash,0,18-μm-Embedded-Flash sowie 0,25-μm-OTP (One-Time Programmable). Zusätzlich zu der IP für nicht flüchtige Speicher haben wir Prozess-Technologien für 0,8 μm bis 65 nm, die der Spezifikation für automotive-qualifizierte Prozesse entsprechen. Es handelt sich dabei um Logik, Mixed-Signal-Schaltungen und Hochspannungs-Produkte. Welche Pläne hat TSMC im Bereich Automotive? Wir sehen sehr interessante Möglichkeiten für neue Applikationen im Bereich der Automobilelektronik. Infotainment, digita- Foto: Alfred Vollmer TSMC kann jetzt automotive-qualifizierte Produkte fertigen. Welche Bedeutung haben automotive-qualifizierte Halbleiter für TSMC? TSMC liefert schon seit über fünf Jahren automotive-qualifizierte Produkte; insgesamt haben wir davon bereits über 1 Million Wafer ausgeliefert. Wir bei TSMC sehen den Markt für automotive-qualifizierte Halbleiter als einen Schlüsselmarkt an, der ein hohes Wachstumspotential aufweist. Wir haben bereits Produkte in viele Automotive-Applikationen geliefert: Mikrocontroller, CMOS-Bildsensoren, Bluetooth-Chips und Sicherheits-ICs sind nur einige Beispiele. All diese Segmente wachsen rasch, so dass sie für TSMC sehr wichtig sind. Dr. Jack Sun im Gespräch mit AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur Alfred Vollmer: „Wir bei TSMC sehen den Markt für automotive-qualifizierte Halbleiter als einen Schlüsselmarkt an, der ein hohes Wachstumspotential aufweist.“ 40 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 MANAGEMENT le Radios, die Satellitennavigation, DVD-Player und Mobiltelefonie sind allesamt schnell wachsende Bereiche. Rund um den Antriebsstrang sehen wir einen starken Trend, zunehmend digitale Steuerungen in sicherheitskritischen Bereichen beziehungsweise zur Erhöhung des Wirkungsgrads einzusetzen. Bei der Chassis-Elektronik ermöglichen die Vorteile einer digitalen Regelung eine wesentliche Differenzierung zwischen den einzelnen Fahrzeugherstellern in punkto Fahrerlebnis. Bei all diesen positiven Trends wird TSMC sich auch weiterhin darauf konzentrieren, Foundry-Lösungen für den AutomotiveMarkt anzubieten. Wir haben ein spezielles Automotive-Pro- wan eine dritte 300-mm-Gigafab bauen und dass wir unsere 200-mm-Fabs erweitern, um so Logik- und Embedded-FlashProzesse zu unterstützen. All diese Kapazitäten können wir potenziell auch zur Fertigung von Produkten verwenden, die für den Einsatz im Automobil geeignet sind. Auf dem International Electronics Forum in Dresden haben Sie neue Geschäftsmodelle angesprochen. Was versprechen Sie sich dabei im Automotive-Bereich? Ein neues Geschäftsmodell, das wir seit geraumer Zeit sehen, ist der Trend der Integrated Device Manufacturer, der IDMs, ein Fab-Lite- oder Fabless-Geschäftsmodell für die Lieferung fortschrittlicher Technologien „All die Kapazitäten, die wir für über 4,8 Milliarden US-$ zu nutzen. Diese Tendenz wurde und wird in diesem Jahr installieren, „können wir potenziell auch zur primär von ökologischen Faktoren vorangetrieben, wobei der IDM lieber in seine Fertigung von Produkten verwenden, die für den Einsatz im F&E-Aktivitäten investiert als das Kapital Automobil geeignet sind.“ Dr. Jack Sun durch den Bau neuer Fabs zu binden. Das kann mittelfristig Auswirkungen auf den gramm aufgestellt, um TSMCs Angebotspalette im AutomobilAutomotive-Markt haben, weil die fortschrittlicheren Techbereich zu erweitern – und zwar sowohl aus der IP-Perspektive nologie-Nodes Wafer benötigen werden, die eine Foundry lieals auch aus Prozess-Sicht. Wir haben uns aber schon seit geraufern muss. mer Zeit auch darauf konzentriert, nicht nur mit unseren direkten Kunden zusammen zu arbeiten, sondern auch mit den TierDas Interview führte AUTOMOBIL-ELEKTRONIK-Redakteur 1-Lieferanten, den Automobilherstellern und dem AEC, also Alfred Vollmer dem Automotive Electronics Council, um so das Zero-DefectZiel in der Automobilbranche zu fördern und zu verbessern. infoDIRECT www.all-electronics.de Welche Bedeutung haben Elektrofahrzeuge für TSMC? Das ist ein spannendes Thema für TSMC, denn Elektro- und Hybridfahrzeugen wird ja ein starkes Wachstum vorhergesagt, und weil diese Fahrzeuge großem Umfang elektronische Steuerungen benötigen, wird sich der Gesamtmarkt der Automobilhalbleiter erweitern, was für unsere Branche gut ist. Link zu TSMC 351AEL0510 Worin liegen für eine Hochvolumen-Foundry wie TSMC die Herausforderungen bei der Fertigung von Automotive-Halbleitern? Wir haben uns bereitwillig den Herausforderungen gestellt, die im Rahmen der Lieferung von automotive-qualifizierten Produkten erforderlich sind. und wir wissen, dass wir ganz strikte Qualitäts- und Zuverlässigkeits-Anforderungen erfüllen müssen. Wir haben eine Disziplin etabliert, die TSMC in die Lage versetzt, die Konsistenz der eigenen Fertigung unter Beweis zu stellen – und zwar in einem engen Schulterschluss mit der Expertise unserer Kunden im Bereich der Test-Methodologien. Welche Auswirkungen haben diese Automotive-Aktivitäten auf ihr anderes Geschäft, beispielsweise auf die Consumer-Elektronik, PCTechnik etc.? Die Lektionen, die wir bei der Fertigung von Automotive-Schaltungen gelernt haben, nutzen wir natürlich in all unseren Fabs, denn schließlich haben wir ständig das Ziel vor Augen, unsere Qualität sowie unsere Effizienz durch noch niedrigere Defektraten zu verbessern. Für das Jahr 2010 plant TSMC Investitionen von über 4,5 Milliarden US-Dollar. Wie hoch ist dabei ihr Anteil an automotive-spezifischen Investitionen? Wir haben angekündigt, dass TSMC über 4,8 Milliarden US-Dollar in zusätzliche Fertigungskapazitäten und Fertigungstechnologien investieren wird. Den größten Teil davon stecken wir in neue 300-Millimeter-Kapazitäten für die Produktion von 40-nm-, 28-nm-Chips sowie in eine erste 20-nm-Fertigung. Wir haben auch angekündigt, dass wir am Standort Taichung in Tai- Wir stellen aus: electronica 2010, Halle B6, Stand 119 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 41 Das Thema der nächsten Jahre: Elektromobilität 42 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 Bild 1: Die deutschen Hersteller haben sich nach der „Ludwigsburger Erklärung“ auf den AC-Ladestecker des Typs IEC 62196–2 Typ 2 geeinigt, der sowohl bei ein- als auch beim dreiphasigen Laden zum Einsatz kommen kann. Grafik: Patuschka/Milke (Volkswagen) P rof. Dr. Herbert Kohler, Leiter e-Drive & Future Mobility in der Forschung und Vorentwicklung der Daimler AG sowie Umweltbevollmächtigter des Konzerns, informierte die Teilnehmer über „Status und Ausblick der Elektromobilität“. Er erklärte nicht nur, dass die Elektrifizierung des Antriebsstrangs die automobile Zukunft bestimmt, sondern er betonte auch, dass alternative Antriebe auch alternative Infrastrukturen benötigen: die 220-V-Steckdose zuhause reiche jedenfalls nicht aus, um die Fahrzeuge sinnvoll zu laden. Grundvoraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität ist laut Prof. Kohler eine „fahrzeugübergreifende Modulstrategie“, bei der einzelne Elemente vom Kompressor der Klimaanlage über die Wasserpumpe bis zu Teilen des Antriebsstrangs unverändert in verschiedenen Fahrzeugen genutzt werden. Ein effektives Thermo-Management hat für ihn die höchste Priorität, denn schließlich gebe es gerade im Bereich HVAC von Elektroautos noch echtes Verbesserungspotenzial. Seiner Ansicht nach sind auch finanzielle Anreize von staatlicher Seite notwendig, um über die „erste Schwelle“ zu kommen: „Die Umfänge, die wir in der Bundesrepublik an Fördermaßnahmen vorsehen, sind unvergleichlich kleiner – und ich möchte auch sagen ärmlicher – als das beispielsweise in Frankreich stattfindet, in den USA, Japan oder China.“ Kohler weiter zum Thema Förderungsanreize: „Ich befürchte, dass wir mit unserem jetzigen Einsatz, der zwar mit vielen warmen Worten erfolgt und den Heimmarkt Elektromobilität in Deutschland definiert, im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten.“ Kohler hebt zwar hervor, dass Elektroautos preisgünstiger werden müssen, fordert aber auch einen staatlichen Anteil: „Wir brauchen das Zusammenspiel mit der Politik, wir brauchen die Harmonisierung und die Standardisierung der Ladeinfrastruktur.“ Foto: Alfred Vollmer Von den 23 Vorträgen auf dem 14. Fachkongress „Fortschritte in der Automobil-Elektronik“ in LUDWIGSBURG beschäftigten sich gut 30 % ausschließlich mit dem Themenkreis Elektromobilität. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK fasst einige der wesentlichen Aspekte zusammen. Bild 2: In Ludwigsburg stellten die VW-Mitarbeiter dieses Ladestecker-Konzept vor, bei dem unter dem AC-Stecker (siehe Bild 1) noch zwei DC-Hochstromkontakte sowie zwei zusätzliche Kontakte vorhanden sind. Derzeit gebe es noch viel zu wenig Standardisierung, aber er hofft, dass über den nationalen Cluster Elektromobilität auch ein OEM-übergreifender Einsatz vieler Komponenten möglich wird. Da dieser Kongress in erster Linie ein Networking-Event der E/E-Führungskräfte ist, lieferte Prof. Kohlers Vortrag reichlich Vorlagen für weitere Gespräche in den Pausen, aus denen bestimmt auch so mancher gemeinsame Action-Item hervorging. Axel Willikens, Leiter Vorentwicklung Hardware Leistungselektronik bei der Daimler AG, erläuterte dann die Anforderungen der OEMs an die Leistungselektronik im elektrischen Antriebsstrang. „Beim Leitungssatz liegen Dimensionen zwischen dem, was wir heute im Niedervoltsektor kennen, und dem, was wir bei Elektrofahrzeugen brauchen“, stellte Willikens gleich zu Beginn fest. Allein schon der erforderliche Bauraum der Leistungselektronik und des Leitungssatzes stelle die OEM vor neue Aufgaben und erschwere die Nutzung von Gleichteilen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der Wirkungsgrad einer Sperrspannungsklasse mit zunehmender Zwischenkreisspannung steigt, so dass der beste Wirkungsgrad im Bereich der maximalen Zwischenkreisspannung erzielt wird. In der Praxis heißt das für Willikens, dass die Sperrspannung des IGBTs nicht zu groß gewählt werden darf, um die Verluste und den damit verbundenen Kühlaufwand nicht unnötig ansteigen zu lassen. Das Thema Kühlung wird in diesem Umfeld zum Dauerthema, und auf jeden Fall ist eine gleichmäßige Kühlung aller Chips besonders wichtig. Auch von FR4 als Leiterplattenmaterial müssen wir uns bei hohen Temperaturen verabschieden, und zum Teil wird dann die Silber-SinterTechnik mit SnAgCu-Lot zum Einsatz kommen, weil nur so auf Dauer die Zyklenfestigkeit gewährleistet ist. Sowohl die Siliziumkarbid-Halbleitertechnologie anderen OEMs an diesem Thema Systemintegration dran? Da müssen wir uns nachher nochmals zusammensetzen, denn es bringt wirklich nichts, wenn wir uns hier verzetteln.“ Renault schreitet voran Alle Personenfotos: Balleis/vom Stein Dr. Patrick Bastard, Vice President Advanced Electronics bei Renault, erwähnte zu Beginn seines Vortrags, dass Renault im Jahr 1924 das erste vollelektrische Fahrzeug auslieferte und seitdem „alle 5 bis 10 Jahre jeweils ein paar wenige Elektroautos“ herstellte, aber heutzutage gehe es um Volumenfertigung: „Massenproduktion von EVs heißt, dass wir die Qualität und die ökonomischen Faktoren der Fahrzeugfertigung in den Griff bekommen müssen.“ Er betonte, dass besonders in den fünf Bereichen elektrischer Antriebsstrang, Batterien, Energiemanagement innerhalb des Autos, Anbindung der Infrastruktur sowie RangeExtension (Erweiterung der Reichweite) Prof. Dr. Herbert Kohler (Daimler): „Wir brauchen das Zusammenspiel mit der Politik, wir brauchen die Harmonisierung und die Standardisierung der Ladeinfrastruktur.“ (SiC) als auch PEN- und PPS-Technologien bei den Zwischenkreiskondensatoren seien zwar prinzipiell hochinteressant, aber derzeit noch zu teuer für den Massenmarkt. Allerdings böten Keramikkondensatoren ein hohes Potenzial zur Bauraumreduzierung bei hohen Arbeitstemperaturen. Dabei verweist Willikens auf das Fraunhofer IISB, das Keramikkondensatoren mit einer Energiedichte von 5000 mJ/cm3 hergestellt hat, während herkömmliche Folienkonden3 satoren lediglich 125 mJ/cm aufweisen. Gemeinsam Standards setzen Axel Willikens appellierte zum Ende seines Vortrags an alle Teilnehmer: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns mittelfristig auf einen OEM-übergreifenden Baukasten verständigen könnten… BMW, Audi, Volkswagen und Daimler fragen schließlich allesamt beim gleichen Halbleiterlieferanten an… Wenn wir der Elektromobilität etwas Gutes tun wollen, dann wäre es schön, wenn wir uns zusammenraffen würden.“ Dr. Willibert Schleuter, der durch den ersten Konferenztag führte, nutzte geschickt die Gunst der Stunde, legte einen Grundstein für weitere OEM-übergreifende Gespräche, indem er Axel Willikens fragte: „Wen müssen wir hier zusammenschalten, dass wir Gespräche auf dieser Ebene in die Gänge bekommen? Wer ist bei den Axel Willikens (Daimler): „Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns mittelfristig auf einen OEM-übergreifenden Baukasten verständigen könnten.“ Sensoren AB Elektronik GmbH www.abelektronik.com Let our Excellence drive your Performance Wir kennen das Umfeld und die Anforderungen. Robuste Sensoren mit kurzen Ansprechzeiten für präzise Messung – ausgerichtet auf Ihre Applikationen. Druck- und (Hoch-) Temperatursensoren für r4$34ZTUFNF r¾CFSXBDIVOHUIFSNJTDIFS1SP[FTTFJO Ansaugluft, AGR, Abgasrohr r4UBVVOE%JíFSFO[ESVDLNFTTVOHJN"CHBT AGR SCR IAA Nutzfahrzeuge, Halle 26, Stand E 43 IZB Halle 4, Stand 113 DPF Sensoren im Abgasstrang – Kompetenz aus einer Hand AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 43 Dr. Patrick Bastard (Renault): „Massenproduktion von EVs heißt, dass wir die Qualität und die ökonomischen Faktoren der Fahrzeugfertigung in den Griff bekommen müssen.“ noch einiges getan werden müsse, aber er ließ keinen Zweifel daran, dass sein Unternehmen mit hoher Entschlossenheit sowie sehr hohem Engagement an diesen Themen arbeitet. „Ludwigsburger Erklärung“ Die Volkswagen-Mitarbeiter Sven Patuschka, Hauptabteilungsleiter E/E-Entwicklung, Systemintegration und Energiesysteme, und Ralf Milke, Hauptabteilungsleiter E/E-Entwicklung, Karosserieelektronik und Bordnetz, informierten die Teilnehmer über die „Schritte zu einem globalen Standard der Ladeschnittstelle für Elektrofahrzeuge“. Als direkte Sven Patuschka (VW): Die fünf E/E-Leiter der 5 deutschen Automobilhersteller haben sich „in der sogenannten ‚Ludwigsburger Erklärung’ auf eine gemeinsame Vorgehensweise zur Ladeschnittstelle geeinigt.“ 44 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 Schnittstelle zum Kunden hat der Ladestecker langfristigen Einfluss auf Infrastruktur und Fahrzeug. Sie betonten, dass die vorhandenen Standards für die AC-Ladestecker nach IEC 62196–2 Typ 1 und 2 sowie der DC-Ladestecker nach japanischem Vorbild „für die VolkswagenLadestrategie geeignet und für den Serienanlauf der Elektrofahrzeuge verfügbar sind“. Das Credo der Referenten: „ strategischen Entscheidungen und Standardisierungen, die heute getroffen werden, haben nachhaltigen Einfluss auf Nutzungsprofil, Kosten und damit den Erfolg von Elektrofahrzeugen. Ziel der Automobilhersteller muss von vornherein ei- Ralf Milke (VW): Die Erweiterung der Ladeschnittstelle auf Gleichstrom befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. ne minimale Anzahl van Varianten sein. Daher unterstützt Volkswagen die gemeinsamen Standardisierungsaktivitäten zur Entwicklung einer weltweit einheitlichen Ladeschnittstelle, die AC- und DCLaden ermöglicht.“ „Einen ersten wichtigen Schritt zur erfolgreichen Umsetzung dieser Strategie ist getan“, betont Sven Patuschka. „Gestern Nachmittag haben sich die fünf E/E-Leiter der 5 deutschen Automobilhersteller in der sogenannten ‚Ludwigsburger Erklärung’ auf eine gemeinsame Vorgehensweise zur Ladeschnittstelle geeinigt.“ Der 14. Automobil-ElektronikKongress diente als Auftakt, und schon Anfang September verkündeten die fünf OEMs, dass sie sich gemeinsam auf ein modulares Stecksystem zum Laden von Elektrofahrzeugen geeinigt haben. Die AC-Seite steht dabei, während sich die Erweiterung für Gleichstrom derzeit noch in Entwicklung befindet (Bild 1). Und da bereits Dr. Bastard von Renault zuvor zum Thema Laden sagte „Wir fördern das Laden mit Wechselstrom, weil es für die Infrastruktur besser ist. Der AC/ DC-Wandler befindet sich dabei im Auto.“, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ludwigsburger Erklärung auch international Kreise ziehen wird. Sicherheit der Batterie Rund um das Thema „Sicherheit von LiIonen-Batterien – Anforderungen und Lösungen“ referierte Dr.-Ing. Joachim Fetzer, Executive Vice President der SB LiMotive Co. Ltd., einem Joint-Venture von Samsung SDI und Bosch. Dr. Fetzer betonte zunächst, dass Samsung in diesem Jahr etwa 750 Millionen kleine Lithium-Ionen-Zellen herstellen wird so- Dr. Joachim Fetzer (SB LiMotive): Wir gehen davon aus, dass Ende diesen Jahrzehnts noch 5 bis 10 ernstzunehmende Player auf dem Markt für Lithium-Ionen-Zellen übrig sein werden. wie dass Samsung SDI und Sanyo zusammen einen Anteil von über 50% am LiIonen-Markt halten. Derzeit sei Sanyo noch die Nr. 1, aber bereits Ende dieses Jahres werde „Samsung SDI der weltweit größte Hersteller von Li-Ionen-Zellen sein“. Da die Sicherheit der Batterien eine Schlüsselfunktionalität beim E-Fahrzeug ist, gilt es, ein „Thermal Runaway“ (etwa: thermische Überlastung mit der Folge einer thermischen Kettenreaktion) unter allen Umständen zu verhindern, denn wenn erst einmal eine gewisse kritische Zellentemperatur überschritten ist, tritt das Thermal Runaway in Form von GasEmissionen, Feuer und Explosion auf. Die Überhitzung der Zelle kann durch verschiedene Umstände ausgelöst werden: externe Erwärmung (beispielsweise durch intensive Sonneneinstrahlung), Überlast, Tiefentladung, Überladung und ein externer Kurzschluss kann der Zulieferer beziehungsweise der OEM durch entsprechende Belüftung/Klimatisierung sowie durch angemessene Schutzschaltungen in den Griff bekommen. Der Zellenhersteller ist allerdings dafür verantwortlich, dass kein interner Kurzschluss auftritt – weder bei einem Zusammenquetschen der Zelle bei einem Crash, noch beim Eindringen von Partikeln („Nageltest“) noch durch Dendriten (Auskristallisierungen, die auf den Elektroden von Akkus wachsen können). Vierstufiges Sicherheitskonzept Dr. Fetzer zeigte auf, dass und wie die Produkte seines Hauses die Sicherheitstests gemäß „SANDIA 2005, 3123“ erfüllen und erläuterte dann, dass ein integriertes vierstufiges Sicherheitskonzept notwendig ist, das von sicheren Zellmaterialien über das Design beziehungsweise Fertigung der Zellen und die SicherheitsFunktionalitäten des Batteriepacks bis zu den Sicherheits-Funktionalitäten des Fahrzeugs reicht, welches beispielsweise das thermische Management erledigt. Dr. Fetzer: „Samsung SDI ist die einzige Firma weltweit auf diesem Sektor, die noch keinen Rückruf wegen Sicherheitsproblemen hatte.“ Nicht nur bei den Zellen sondern über das gesamte Batteriesystem ist laut Dr. Fetzer eine intrinsische Sicherheit der Technologien erforderlich. Auf der Zellenebene trägt bei Samsung SDI beispielsweise ein Shutdown-Separator zu dieser intrinsichen Sicherheit bei: „Wenn die Zelle heiß wird schmilzt dieser Separator und schließt die Poren, so dass der Ionenfluss von der Anode zur Kathode unterbrochen wird.“ Der Beitrag der Halbleiterhersteller Die Herausforderungen der E-Mobilität annehmen, war der Titel des Vortrags von Jochen Hanebeck, President von Infineons Automotive Division. Die klassische EV-Architektur bedingt hohe Kosten durch eine Vielzahl unterschiedlicher Module, durch Hochvoltverdrahtung und Hochvolt-Stecker, durch die geringe Systemeffizienz mit hohen Kühlanforderungen, die Größe der Inverter wegen der Leistungsverluste, die geringe Reichweite und Akkulebensdauer und nicht zuletzt durch die strengen SicherJochen Hanebeck: Pin Fin lässt die heitsvorschriften. Montage der Elektronik im MotorInnovative Halbleiterlösungen schließen in gehäuse zu. Zukunft ein: die Integration der Halbleiter um den Motor herum, spezielle Kühlkonzepte, hohe Temperaturfestigkeit und eine intelligente sowie induktionsarme Verdrahtung. Aus den genannten Integrationskriterien ergeben sich für den Anwender wesentliche Vorteile wie die Reduzierung der Systemkosten beispielsweise durch die Integration von Kühlung und Verdrahtung von Motor und Steuerelektronik. Infineon bietet mit Pin Fin ein fortschrittliches Kühlkonzept für Leistungshalbleiter, das gegenüber Konzepten ohne Basisplatte einen um 45% geringeren thermischen Widerstand bietet. Des Weiteren bietet Infineon mit der XT-Chiptechnologie eine Lösung für Halbleitertemperaturen von 200 °C, die mit Kupferbonds arbeitet. Infineon hat für alle Spannungspegel in Hybrid- und E-Fahrzeugen die passenden IGBT-Leistungshalbleiter im Programm mit Spannungen bis 1200V und für Leistungen über 100W. Daraus ergeben sich Module von 1…5 kW aber auch von 40…110 kW. Auf Silizium basierte Halbleiter werden noch länger die erste Wahl für den Automobileinsatz bleiben, zumal neue Technologien bei Zellendesign (Trench plus Field-Stop) und geringste Waferstärken bis herunter zu 40 μm zu weiterer Leistungsdichte beitragen. Durch den Einsatz der SiC-Technologie, die bereits bei Dioden verwendet wird, werden MOSFETs mit noch höherem Wirkungsgrad durch weiter verringerte Schaltverluste zur Verfügung stehen. Auch wird der Verbindungshalbleiter GaN Einzug in die Leistungselektronik, nicht nur für den Automobileinsatz, finden. Was die Akkus angeht, kann Infineon durch Schaltkreise für das Zellen-Balancing dazu betragen, die Akkulaufzeit und -Lebensdauer zu erhöhen, was bei gleichen Akkukosten zu einer Reichweitenerhöhung bis zu 15% führen kann. (sb) Nachdem Dr. Fetzer diverse Sicherheitsmaßnahmen vorgestellt hatte, entwickelte sich eine intensive Diskussion zwischen Auditorium und Referenten, bei der Dr. Fetzer betonte, dass die Sicherheit der Zellen bereits das 100-%-Sollziel erreicht habe, während bei der Performance „die Vorgaben erreicht“ seien. „Beim Thema spezifische Energiedichte sind wir noch nicht am Ziel“, so Dr. Fetzer. „Mit den heute zur Verfügung stehenden Materialien sind 250 bis 300 Wh/ kg möglich, mit neuen Kathodenmaterialien, die sich in der Entwicklung befinden, dann 400 Wh/kg … Ich denke, dass wir diese neuen Materialien bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf dem Markt sehen werden.“ Auf Grund der hohen Investitionen von gut 300 Millionen Euro in eine Batterie-Fabrik werde es zu einer Markt- bereinigung kommen: „Heute sind etwa 20 bis 30 ernst zu nehmende Player auf dem Markt, und wir gehen davon aus, dass Ende diesen Jahrzehnts noch 5 bis 10 – meine Kollegen in Korea sagen sogar 3 – Player übrig bleiben werden.“ Auch für deutsche Batterie-Hersteller ist dies laut Dr. Fetzer „eine sehr große Herausforderung“. Es ist somit nicht nur Bewegung bei der Technik sondern auch auf dem Markt. Im Rahmen seines Vortrags äußerte sich Prof. Dr. Kohler (Daimler) zum Thema Batterien folgendermaßen: „Die Karten werden in den nächsten ein bis drei Jahren gemischt und gespielt. Wir haben eine Chance, und wir sollten Sie nutzen.“ Alfred Vollmer ist Redakteur der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 45 Antrieb = Motor + Elektronik + mehr Vorteile der Integration • • • • • hohes Leistungsgewicht von 2 kW/kg weniger Anschlüsse einfachere Montage vereinfachter Kühlkreislauf verbessertes EMV-Verhalten folgenden Werten orientieren: • Leistung: 146 kVA • Nominale Traktionsspannung: 300 VDC • Maximaler Dauerstrom effektiv: 400 A • Maximalstrom effektiv: 500 A@30s • Wirkungsgrad: < 97 % • Gewicht: 8 kg • Volumen: 8 l • Wasserkühlung: 6 l/min @ 60 °C • maximale Umgebungstemperatur: 110 °C Aus der genannten Hochintegration ergeben sich ein hohes Leistungsgewicht von 2 kW/kg, weniger Anschlüsse, einfachere Montage, ein vereinfachter Kühlkreislauf und ein verbessertes EMVVerhalten. Bei den E-Antrieben sind verschiedene Achskonzepte möglich, beispielsweise eine permanenterregte Synchronmaschine mit koaxialer Planetenradstufe mit einer Antriebsmaschine pro Rad in einer einfachen kompakten Ausführung und mit Torque-Vectoring. Desweiteren eine permanenterregte Synchronmaschine mit Stirnradstufe mit der dann ein enger Spurabstand möglich wird bei geringer Auslenkung der Antriebswelle und ebenfalls Torquevectoring. Außerdem ist ein Achskonzept möglich mit einer permanenterregten Synchronmaschine mit Stirnradstufe und Ausgleichsdifferenzial. Dies ergibt eine kompakte Antriebseinheit pro Achse mit Ausgleichsdifferenzial-Getriebe. Dr. Kalker sieht folgende zukünftige Trends in der Leistungselektronik für die E-Mobilität beispielsweise in der Erhöhung der DC-Spannung durch Grafik: Wittenstein H inter der Mini genannten Strategie der in Igersheim im Main-Tauber-Kreis ansässigen Wittenstein AG verbergen sich die Begriffe Miniaturisierung, Integration, Netzwerkfähigkeit und Intelligenz von Elektronik. Basierend auf dieser Produktstrategie möchte Wittenstein nun die Kompetenzen im Bereich elektrischer Antriebstechnik in die E-Mobilität einbringen. Ziele dabei sind die Integration von Motor, Getriebe und Leistungselektronik mit extrem hoher Leistungsdichte. Weitere Ziele sind die Verwendung von modularen Baukasten mit einfachen Schnittstellen. Mögliche E-Motoren sind dabei Asynchron-, Synchron- und Reluktanzmotor. Was die zugehörige Leistungselektronik angeht, kommen niederinduktive Verbindungstechnik und beidseitige Nutzung der Wasserkühlung zum Einsatz. Funktionalitätsziele sind dabei die sinusförmige Kommutierung, weiter Feldschwächbereich, Ausgangsfrequenzen bis 1600 Hz, die Vorhersage des verfügbaren Drehmomentes mit intelligentem Drehmoment-Derating sowie ein hoher Anfahrstrom. Große Ziele hat man sich auch bei der Zuverlässigkeit gesetzt, die man zum Beispiel erreicht durch eine hohe TemperaturZyklenfestigkeit durch lotfreie IGBT-Module mit gesinterten Halbleiter-Chips, während Zwei-Prozessor-Systeme in einem 3stufigen Sicherheitskonzept arbeiten. Die Leistungsdaten der im Automobil verwendeten Elektronik sollen sich an Foto: Balleis/vom Stein Dr. Thomas Kalker, Geschäftsführer der Wittenstein AG, referierte zum Thema „Hochausgenützte Antriebe für die ELEKTROMOBILITÄT“. Dr. Thomas Kalker: Ziel ist die Integration von Motor, Getriebe und Leistungselektronik mit extrem hoher Leistungsdichte. 1200V-IGBT-Technologie, keramische Leitungsträger oder Leiterplatten mit Alukern, thermische Isolation des Gehäuses durch Keramikbeschichtung, Integration des DC/DC-Wandlers und des Ladewandlers, neue Bauelemente für höhere Temperaturen (SiC-Technologie). Was den Motor angeht, setzt man auf höhere Ausnutzung durch besseres Isoliermaterial, Magnete mit höherem Energieprodukt und verbesserter Temperaturfestigkeit sowie Bleche mit reduzierter Leitfähigkeit. Was den Gesamtantrieb angeht, sieht er folgende Trends: • weitergehende Integration der Elektronik in den Motor • optimale Nutzung des Reluktanzmomentes und • Steigerung der Leistungsdichte durch Erhöhung der Statorfrequenz. Außerdem eine intelligente Verlustleistungsaufteilung und die Erweiterung der Sicherheits- und Diagnosefunktionalität. Die Firma ist bislang im elektrischen Antrieb von Nutzfahrzeugen und Arbeitsmaschinen (Gabelstapler) tätig. Siegfried W. Best ist Chefredakteur der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. infoDIRECT Bild 1: Vorteile der Integration 46 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 www.all-electronics.de Link zu Wittenstein 400AEL0510 Und was kommt (über)morgen ins Auto? Der Fachkongress Fortschritte in der Automobil-Elektronik spiegelt zwar jeweils die „Mega-Trends“ wie beispielsweise derzeit die Elektromobilität wieder, lässt aber stets noch genügend Raum für SPEZIALTHEMEN UND INNOVATIONEN, von denen wir jetzt einige vorstellen. Alle Fotos: Balleis/vom Stein N achdem Continental auf der IAA 2009 erstmals Details des Simplify-your-Drive-Konzepts preisgab, nutzte Ralf Lenninger, Senior Vice President Interior Electronic Solutions bei Continental Automotive, das Ludwigsburger Podium, um Hintergrund-Infos zu dieser Cross-Domain-NetworkingPlattform zu liefern. Dabei erklärte er, dass durch die Vernetzung der Domänen Powertrain, Chassis und Interior nicht nur neue Endkundenfunktionen entstehen, sondern zusätzlich auch mit dem Grad der Vernetzung die Attraktivität der Funktionen steigt. Als Benchmark sieht er die Smartphones in der Konsumgüterindustrie, die „mit einer radikalen Verschmelzung der Domänen eine neue Erlebnis- und Produktwelt ermöglichen“. Um ähnliches umzusetzen, müssten frühzeitig Lieferanten beziehungsweise Nachbardomänen offen in die Funktionssuche einbezogen werden, während gleichzeitig „motivierende Geschäftsmodelle für Lieferanten/Partner“ erforderlich seien und das Vorgehen durch das Top-Management zur Überwindung traditioneller Organisationsstrukturen gefördert werden müsse. Ralf Lenninger (Continental) erläuterte das Cross-Domain-Networking anhand eines Demo-Fahrzeugs, das sich in drei verschiedenen, vom Kunden wählbaren Modi namens Comfort Mode, Sport Mode und Eco Mode versetzen lässt. sind Partnerschaften essentiell“, betont Matschi. „Der Bereich Infotainment und Connectivity wird ein Systeminterator für die OEM Industrie.“ Während das Internet mittlerweile in fast allen Lebensbereichen Einzug gehalten hat, war das Fahrzeug bisher der letzte „White Spot“, aber das werde sich än- Helmut Matschi (Continental): „Im Infotainment der Zukunft werden Cross-Domain-Lösungen neue Endkundenfunktionen generieren.“ dern, und hierfür seien technologische Partnerschaften wie beispielsweise die von Continental und der Deutschen Telekom beim Projekt AutoLinq erforderlich. Mit AutoLinq als „Rundum-Paket für Automobilhersteller“ kämen zu den drei Elektronik-Domänen Powertrain, Chassis und Interior (siehe oben) noch zwei Infotainment Helmut Matschi, Mitglied des Vorstands und Leiter der Division Interior der Continental AG, ging auf Technologien und Trends im Bereich Infotainment ein. In einer Zeit, in der die Menschen „Always On“ und somit ständig über ihre mobilen Geräte mit dem Internet verbunden sind, bekämen die individuellen Kundenfunktionen einen höheren Stellenwert. Schon heute triften ja Funktionen beziehungsweise Wertschöpfungsketten in die Cloud – man denke nur an kostenlos nutzbares und/oder ständig aktualisiertes Kartenmaterial. Helmut Matschi sieht einen Trend zur CE Navigation, während gleichzeitig die Herausforderung bestehe, die Nutzung von Apps im Fahrzeug zu ermöglichen und offene Plattformen für neue Anwendungen zu nutzen. „Hierfür Wolfgang Sczygiol (ESG): „Das Top-Down-Systems-Engineering ist in der Luftfahrt fest verankert. In der Automobilindustrie wurde das Thema zwar identifiziert, aber noch nicht umgesetzt.“ AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 47 Dr. Thomas Leiber (LSP) stellte ein modulares integriertes ESP mit hochdynamischer Drucksteuerung vor, das wir in einem separaten Beitrag auf Seite 38 ausführlich erläutern. weitere hinzu: die Digitale Welt und die EVUs (Elektrizitäts- und Versorgungsunternehmen). Avionik und Auto Unter dem Titel „Elektronik setzt zur Landung an: Transferansatz Luftfahrt Automotive“ berichtete Wolfgang Sczygiol, Mitglied der Geschäftsleitung ESG und Leiter des Geschäftsbereichs Automotive bei ESG Elektroniksystem- und Logistik, über den Transfer erprobter Avionik-Technologien in den Automotive-Bereich. Er erwähnte, dass in der Luftfahrt Simulato- Dr. Peter Thoma führte die knapp Konferenzbesucher in Ludwigsburg durch den zweiten Veranstaltungstag. ren seit über 20 Jahren üblich sind, aber in der Automobilindustrie erst seit wenigen Jahren zum Einsatz kämen. Gleichzeitig betonte er die unterschiedlichen Bedingungen bei der Bedienung der Systeme: Während in der Luftfahrt ausschließlich bestens ausgebildete Piloten am Steuer sitzen, ist das fahrtechnische Ausbildungsniveau der Autofahrer einerseits sehr viel niedriger als in der Luftfahrt und andererseits auch sehr heterogen. Dabei ist er sich sicher: „Autonomes Fliegen lässt sich einfacher realisieren als autonomes Fahren, weil beim Fahren viel komplexere Systemfunktionen zur Abarbeitung anstehen.“ Wolfang Sczygiol weiter: „Der Massenprodukt-Charakter beim Auto erzeugt einen höheren Wettbewerb als in der Avionik. Dies führt dazu, dass der Entwicklungsprozess in der Automobilindustrie schneller abläuft.“ Andererseits sei der Produktlebenszyklus in der Avionik länger – und zwar bei höheren Sicherheitsanforderungen. Alfred Vollmer ist Redakteur der AUTOMOBIL-ELEKTRONIK. Der Internet-Zugang bestimmt die Software schließend in ein Fahrzeug einsteigt. „Das Auto setzt dann die Wiedergabe dieses Films an exakt der Stelle fort, an der ihn auch das iPad abgespielt hat“, führt Dallas das Szenario fort. Gerade im Automobil sieht er Vertrauen als einen wesentlichen Faktor dafür, sich für Microsoft-Lösungen zu entscheiden: „Wenn die Kunden unsere Software verwenden, dann sollten sie wirklich keinerlei Bedenken haben, ob sie der Kevin Dallas (Microsoft): „Die Frage lautet mehr ‚Wie gut arbeitet diese Software mit dem Internet IP innerhalb dieser Software auch zusammen?“, aber weniger ‚Woher stammt diese Software?‘“ Grafik: Microsoft trauen können.“ Ein ausführlicher Kevin Dallas, General Manager der ten, sind vorbei.“ Aus diesem Grund solle Hinweis auf die Microsoft-ImplementaWindows Embedded Business Unit bei man stets sicher stellen, dass der Kunde tionen in den Systemen Sync von Ford der Microsoft Corporation, stellte seinen unabhängig vom jeweils genutzten Gerät und „Blue & Me“ bei Fiat durfte dann Vortrag unter das Motto “Improve UsaZugriff auf seine Services habe. Dabei arnatürlich nicht fehlen. Einen Punkt stellbility in Vehicles“. Er sieht echten Bedarf beite Microsoft auf eine Welt hin, in der te Kevin Dallas besonders heraus: „Die an modularer Software und sagt: „Die das Internet die Plattform wird. Als BeiMicrosoft-Kunden im Automobil-Sektor Zeiten, in denen Sie eine Standard-Softspiel führt er ein Kind an, das zuhause auf erhalten 5 + 5 Jahre, also 10 Jahre lang ware aus der Schachtel lizenzieren konnseinem iPad ein Video anschaut und anSupport.“ 48 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 NEUE PRODUKTE 42-V-Aufwärtswandler bis 150 °C Linear Technology liefert jetzt “H-Grade”und “MP-Grade”-Versionen des LT3580, eines Current-Mode-DC/DC-Aufwärtswandlers mit fester Schaltfrequenz und internem 2-A/42-V-Schalter. Der Chip arbeitet im Eingangsspannungsbereich von 2,5 V bis 32 V und eignet sich dadurch für eine Vielzahl von Spannungsquellen, von Einzelzellen-Li- Ion-Akkus bis zu Automobil-Bordnetzen. Die „H-Grade“-Version ist für den Sperrschichttemperaturbereich von –40 °C bis +150 °C spezifiziert, die „MP-Grade“-Version für –55 °C bis +125 °C. Die elektrischen Spezifikationen sind für alle genannten Versionen inklusive E-Grade/I-Grade identisch. Der LT3580 lässt sich wahlweise als Boost-, SEPIC- oder invertierender Wandler konfigurieren. Die Schaltfrequenz kann über einen einzigen Widerstand programmiert oder mit einem externen Taktsignal zwischen 200 kHz und 2,5 MHz synchronisiert werden. Die Versionen LT3580HMSE und LT3580MPMSE sind im thermisch optimierten MSOP-8E-Gehäuse ab Lager lieferbar. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Linear Technology 369AEL0510 Unterstützung mit Multicore-Debugging für MCUs der MPC5668x-Serie PLS Programmierbare Logik & Systeme bietet ihre Universal Debug Engine (UDE) 2.7 ab sofort auch für die 32-bit-Power-Architecture-MCUs der MPC5668x-Serie von Freescale an. Die speziell für den Einsatz als zentraler Body-Elektronik-Controller und für Automotive-Gateway-Anwendungen konzipierten, mit bis zu 116 MHz getakteten Microcontroller sind mit einem e200z650-Core als Master, einem e200z0-Core als SlaveI/O-Prozessor , 2 MByte Flash-Speicher und bis zu 592 KByte SRAM ausgestattet. Voll zum Tragen kommt der modulare Aufbau der UDE 2.7 vor allem beim Multicore-Debugging innerhalb einer Bedienoberfläche. So können die Entwickler beispielsweise die durch On-Chip-Hardware unterstützten vier Code-Breakpoints und zwei Watchpoints je Core direkt im Programm- beziehungsweise Watch-Window des entsprechenden Cores nutzen, während UDE 2.7 auch alle weiteren On-Chip-Trigger-Möglichkeiten uneingeschränkt unterstützt. Der Debugger übernimmt dabei selbstständig die Verwaltung der On-Chip-Debugging-Ressourcen. Der JTAG-Extender der Universal Access Device-Famile (UAD2+/UAD3+) von PLS erlaubt dabei eine Distanz von mehreren Metern zwischen Target und Host-PC bei Transferraten von bis zu 1 MByte/s. Die auf allen Bausteinen der MPC5668-Familie vorhandene Nexus-Einheit ermöglicht dem Debugger zudem Speicherzugriffe während der Programm-Laufzeit. Nutzen lässt sich dieses Feature unter anderem zur Echtzeit-Visualisierung von CANoe jetzt auch für Avionik-Bussysteme CANoe.CANaerospace 7.2 der Vector Informatik unterstützt ab sofort neben CAN auch die Protokolle ARINC 810, 812, 825 und 826. Damit deckt das Entwicklungs- und Testwerkzeug viele Aufgabengebiete bei der Entwicklung CAN-basierter Netzwerke in der Luftfahrtindustrie ab. Das Spektrum reicht vom Netzwerkdesign über die umfassende Netzwerkanalyse bis zum systematischen Test von Steuergeräten. Darüber hinaus ist mit der Multi-Multiplexer-Funktionalität die generische Beschreibung bestimmter proprietärer Protokolle möglich. infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu Vector Informatik Variablen beziehungsweise deren Verknüpfungen zu physikalischen Größen. Darüber hinaus realisierte PLS damit eine virtuelle Ein-/Ausgabe-Schnittstelle über den JTAGDebug-Kanal. Programm- und Daten-Trace über die Nexus-Schnittstelle ermöglicht das UAD2+ mit Trace-Option oder das UAD3+, wobei in beiden Fällen der 12 bit breite Trace-Datenport der MPC5668-Serie voll unterstützt wird. Für die Aufzeichnung stehen beim UAD3+ bis zu 4 GByte Speicher zur Verfügung. Als Compiler können sowohl Freescales CodeWarrior für die MPC56xx-Bausteine als auch die Power-ArchitectureCompiler von Greenhills und WindRiver sowie die GNU-Implementierung von HighTec EDV-Systeme zusammen mit der UDE 2.7 zum Einsatz kommen. infoDIRECT Link zu PLS www.all-electronics.de 368AEL0510 364AEL0510 Hardwaretreiber zur EASYBus-Anbindung an IPEmotion Greisinger electronic, ein mittelständischer Hersteller von Mess- und Regelgeräten sowie zugehöriger Sensorik, hat einen Hardwaretreiber zur Anbindung von EASYBusGeräten an die Messdatenerfassungssoftware IPEmotion von Ipetronik entwickelt. Das sogenannte „IPEmotion M.A.L.-PlugIn EASYBus“ unterstützt alle EASYBus-Module sowie die Handmessgeräte der GMH3000-Serie des Regenstaufer Unternehmens. IPEmotion verwendet die Messmodule und –geräte als Quelle für Messdaten und integriert diese wie gewohnt in die IPEmotion-Oberfläche. Durch die Anbindung an IPEmotion lassen sich die Daten unmittelbar speichern, verrechnen, visualisieren und auswerten. infoDIRECT Link zu Ipetronik www.all-electronics.de 370AEL0510 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 49 NEUE PRODUKTE Prüfstand für elektromechanische Parkbremsen MicroNova hat einen Komponentenprüfstand für elektromechanische Parkbremsen konzipiert, gebaut und schlüsselfertig an Continentals Division Chassis & Safety ausgeliefert. Der Testumfang des Prüfstands umfasst unter anderem die Bestimmung der Wirkungsgrade einzelner Getriebestufen und des Gesamtsystems Getriebe/Antriebsmotor. Darüber hinaus führt das TestTeam mit dem Prüfstand Funktionsprüfungen und Nachbildungen realitätsnaher Betriebsarten sowie die Aufnahme von Motorkennlinien durch. Continental setzt den MicroNova-Prüfstand für Dauerläufe und Einzelversuche ein. Herzstück des Prüfstands ist eine FPGA-Karte, die als Kern für Messdatenerfassung, Sicherheitsüberwachungen und Regelung dient. Je nach Testfall DC/DC-ATX-Wandlermodul werden die entsprechenden Parametersätze auf das FPGA geladen. Der Prüfstand kann über unterschiedliche Parametersätze zum Beispiel Drehmoment oder Drehzahl des Bremsgetriebes regeln. Das System ermöglicht eine adaptive Anpassung, um auf unterschiedliche Prüflinge reagieren zu können. Die Prüflinge selbst können rasch gewechselt werden, so dass in schneller Folge eine Vielzahl von Tests möglich sind. Die integrierte Klimabox ermöglicht eine hohe Testtiefe, da bei den Messungen ein Temperaturbereich von minus 40 bis 120 Grad Celsius abgedeckt werden kann. ist der erste digitale I2C-Isolator, welcher nach AEC-Q1001 und für den AutomotiveTemperaturbereich von –40 bis +125 °C qualifiziert ist. Das Bauteil arbeitet durchgehend bidirektional, so dass Puffer und andere Bauteile auf den isolierten Datenpfaden nicht notwendig sind. Es arbeitet im 1-MHz-Betrieb mit Versorgungsspannungen/Logikpegeln von 3,0 bis 5,5 V. Eine Entladung der Autobatterie durch den PC im Standby-Modus verhindert das intelligente DC/DC-ATX-Modul IDDV-6304140A von Comp-Mall. Es liefert maximal 140 W und steuert den Ein/Aus-Schaltvorgang des Motherboards basierend auf der Stellung des Zündschlüssels oder eines externen Schalters. Selbst bei ausgeschalteter Zündung zieht ein PC im Standby-Modus etwa 500 mW und belastet die Batterie. Beim IDDV-6304140A wird über eine einstellbare Verzögerung (10 bis 40 s) auch die 5-V-Standby-Spannung unterbrochen, so dass nur noch unter 1,5 mW für den Betrieb des DC/DC Moduls nötig sind. Der Einschaltvorgang erfolgt automatisch mit Verzögerung oder manuell per Knopfdruck nach dem Einschalten der Zündung (ACC on). Der Eingangsbereich reicht von 6 VDC bis 30 VDC und der Wirkungsgrad geht bis 90%. Das Modul liefert 5V, 3,3 V, 12V, –12V sowie 5 Vsb und besitzt einen Überlastschutz für Strom, Spannung, Transienten und Kurzschluss. Der Betriebstemperaturbereich reicht von –20 °C bis 85 °C, und die Abmessungen betragen 45 mm x 160 mm. infoDIRECT infoDIRECT infoDIRECT www.all-electronics.de Link zu MicroNova 363AEL0510 2 I C-Isolatoren vereinfachen die Entwicklung von Hybrid-Fahrzeugen Analog Devices Inc. (ADI) stellt die branchenweit ersten, für Automotive-Anwendungen qualifizierten Produkte mit echter bidirektionaler Isolation für den preiswerten, seriellen I2C-Bus vor. Basierend auf der proprietären digitalen iCoupler-Isolationstechnologie von ADI reduziert der hotswap-fähige, zweikanalige Digitalisolator ADuM1250W den Platzbedarf auf der Leiterplatte um bis zu 80 Prozent. Zugleich senkt das Bauteil die Systemkosten, welche bei der Isolation von I2C-Bussen entstehen, weil die Optokoppler entfallen. Der ADuM1250W www.all-electronics.de Link zu Analog Devices 365AEL0510 www.all-electronics.de Link zu COMP-MALL 367AEL0510 Fahrzeugdiagnose nach ISO 14229 Vehicle Spy, die universelle Software für Fahrzeug-Netzwerke (Vertrieb: Hitex), enthält jetzt vollständige Unterstützung für UDS (Unified Diagnostic Services). Mit dem UDS-Protokoll können Diagnosedaten aus dem Fahrzeug ausgelesen und Steuergerä- 50 AUTOMOBIL-ELEKTRONIK Oktober 2010 te aktualisiert werden. UDS ist in der ISO 14229 spezifiziert. Die Übertragung der Diagnosedaten erfolgt über den CAN-Bus, der aber nur Botschaften mit maximal 8 Byte Länge erlaubt. Da die UDS-Nachrichten aber zwischen einem und 4096 Byte Daten enthalten können, kommt zur Übertragung das ISO-Transportprotokoll (ISO 15765–2) zum Einsatz, bei dem die Nachricht auf mehrere Botschaften verteilt und beim Empfänger wieder zusammengesetzt wird. Vehicle Spy unterstützt dabei sowohl die Generierung als auch die Darstellung der UDS-Nachrichten in vollem Umfang. Auch Diagnose-Files in den Formaten ODX, MDX oder GDX lassen sich damit direkt laden sowie automatisch DIDs, Routinen, DTCs und Diagnoseaufgaben konfigurieren. Beim Laden eines ODX-Files stehen mit nur einem Mausklick Funktionen wie Bus Query (Abfrage der ECUs auf allen Bussen), Check/Clear Codes (Überprüfen oder Löschen von Codes mit einem Klick) oder Diagnostic Modes (Automatische Auswahl des passenden Modes für die definierte Aufgabe) zur Verfügung. Die Software Vehicle Spy kann mit verschiedenen Hardware-Interfaces für Diagnose, Simulation, Datenaufzeichnung, Testautomatisierung, Kalibrierung und Fahrzeug-Bus-Überwachung zum Einsatz kommen. infoDIRECT Link zu Hitex www.all-electronics.de 366AEL0510 IMPRESSUM www.automobil-elektronik.de www.all-electronics.de 8. Jahrgang IHRE KONTAKTE: Redaktion: Telefon: 0 62 21/489-240, Fax: -482 Anzeigen: 0 62 21/489-363, Fax: -482 Abonnement- und Leser-Service: Telefon: 06123/9238–257, Fax: 06123/9238–258 ISSN: 0939–5326 R E DA KTION Chefredaktion: Dipl.-Ing. Siegfried W. Best (sb), (v.i.S.d.P.) Tel.: 06221/489–240, E-Mail: [email protected] Redaktion: Dipl.-Ing. Alfred Vollmer (av), Tel.: 089/60668579, E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. Hans Jaschinski (jj) Tel.: 06221/489–260, E-Mail: [email protected] Assistenz: Inge Breutner Tel.: 06221/489–492, E-Mail: [email protected] ANZEIGEN Anzeigenleitung: Andreas Bausch, Tel.: 06221/489–363, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Jan Käppler, Tel.: 06221/489-402 E-Mail: [email protected] Hagen Reichhoff, Tel.: 06221/489-304 E-Mail: [email protected] Anzeigendisposition: Michael Koch, Tel.: 06221/489–303, E-Mail: [email protected] Sonderdruckservice: Inge Breutner Tel.: 06221/489–492, E-Mail: [email protected] Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 01.10.2009 VERLAG Hüthig GmbH Im Weiher 10, 69121 Heidelberg Tel.: 06221/489-0, Fax: 06221/489-482 www.huethig.de Amtsgericht Mannheim HRB 703044. 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Mit dem Allround-Werkzeug CANape decken Sie dabei mühelos alle Anwendungsfälle ab: ECU Development Distr. Systems Diagnostics ECU Calibration > Erfassen Sie schnell und zuverlässig Messdaten verschiedener Quellen – synchron und zeitgenau. Egal ob über CCP, XCP on CAN/FlexRay/Ethernet oder von externer Messtechnik > Verstellen Sie die Parameter Ihrer Steuergeräte-Algorithmen komfortabel online im Steuergerät oder offline im Hex-File > Verwalten Sie umfangreiche Kalibrierdaten einfach und jederzeit nachvollziehbar, auch bei großen Projektteams > Vereinfachen Sie Ihre Tool-Landschaft durch nahtlos integrierte Diagnose-Services und Flash-Lösungen > Profitieren Sie von einer durchgängigen Werkzeugkette mit umfangreichen Rapid-Prototyping-Möglichkeiten und der MATLAB / Simulink-Integration ECU Software Process Management Vector unterstützt Sie von der Funktionsentwicklung bis zum Seriensteuergerät, im Labor, am Prüfstand und während der Fahrerprobung. 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