elisabethenanlage - Stadtgärtnerei des Kantons Basel

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elisabethenanlage - Stadtgärtnerei des Kantons Basel
Elisabethenanlage
1GESCHICHTE
Die Elisabethenanlage war einer der ersten
öffentlichen Parks in Basel.
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aufgaben und ziele
Die Elisabethenanlage ist in den vergangenen 100
Jahren zugunsten des Verkehrs verkleinert worden.
Der Park soll wieder Eingangstor zur Stadt Basel
werden und als Parkanlage funktionieren.
» Aufgaben und Ziele lesen Seite 3
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projekt
Die Umgestaltung findet nach Plänen des Projektes
von Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich statt,
welches 2001 als Sieger aus einem Projektwettbewerb hervorgegangen war.
» Projekt lesen Seite 5
Stand Juli 2007 |
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Elisabethenanlage
1 GESCHICHTE
ÖFFENTLICHE parkanlage
Vom Friedhof zum Park
Anfang des 19. Jahrhunderts besassen die Basler Friedhöfe
kaum noch Aufnahmekapazität. 1817 wurde deshalb auf
der Fläche des ehemaligen Rebgartens der Spitalmatten
der Gottesacker St. Elisabethen eröffnet. Er lag innerhalb
der Stadtmauern und bot Platz für 1000 Gräber.
Um 1860 wurden in Basel die Stadtbefestigung abgetragen und die Stadtgräben aufgefüllt. Auf dem neu gewonnenen Platz zwischen den beiden Bollwerken St. Elisabethen und Aeschen wurde eine Grünanlage errichtet.
Mit Eröffnung des Wolfgottesackers gab es auf St. Elisabethen keine Bestattungen mehr. Die Gräberfelder blieben
aber noch rund 40 Jahre bestehen. Angelegt wurde der
Park durch Basels ersten Stadtgärtner, den aus München
stammenden Georg Schuster.
Zeugen einer längst vergangenen Zeit
Im Park erinnern verschiedene Bauwerke an die Vergangenheit. Um 1850 wurden eine Kapelle und ein Totenhaus
errichtet. Die Kapelle wurde beim Bau der De Wette-Strasse um 1900 abgerissen. 1901 baute man das De WetteSchulhaus. Mit der Neugestaltung des Parks wird das ehemalige Totenhaus wieder Teil der Parkanlage.
An der südöstlichen Ecke wurde 1905 der Musikpavillon
eingeweiht. Der Jugendstilpavillon wurde vor allem als
architektonische Bereicherung gesehen, Konzerte fanden
hier selten statt. Der Pavillon steht bis heute am alten Ort.
Das Strassburger Denkmal erinnert an den deutsch-französischen Krieg von 1870. Geschaffen wurde es 1895 vom
Elsässer Bildhauer Auguste-Fréderic Bartholdi.
Der Brunnen mit Knaben und Gans stand ursprünglich am
Centralbahnplatz. Die Gusseisenplastik wurde 1866 erstellt
und erst später in die Elisabethenanlage versetzt.
Immergrüne Sträucher wie Stechpalmen und Eiben sind
die ältesten Pflanzen im Park. Einige Exemplare stammen
vermutlich noch aus den Zeiten des Friedhofs.
Einer der ältesten Bäume ist eine riesige Blutbuche, die
wahrscheinlich um 1900 gepflanzt wurde.
Die Elisabethenanlage erfuhr zahlreiche Umgestaltungen
und wurde mehr und mehr verkleinert. Zuletzt bei der
Neugestaltung des Centralbahnplatzes und dem Bau des
unterirdischen Veloparkings 2002. Der Park gilt heute als
grüne Insel für Schüler, Passanten und Pendler.
Gottesacker St. Elisabethen, Lithografie um 1860
Stand Juli 2007 |
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Elisabethenanlage
2 aufgaben und ziele
ÖFFENTLICHE parkanlage
Zentrale Parkanlage
Die 1,2 ha grosse Elisabethenanlage ist eine bemerkenswerte Parkanlage an einem prominenten Ort in der Stadt
Basel. Sie ist ein grüner Empfangs- und Warteraum vor
dem Hauptbahnhof und ein wichtiger Raum für die Fussgängerströme vom Bahnhof in Richtung Innenstadt. Die
Gestaltungs- und Veränderungsprozesse sowie zusätzliche Grünflächenverluste durch die Neugestaltung des
Centralbahnplatzes machen es notwendig, der Anlage
wieder eine einheitliche Gestalt zu geben.
Die veränderte Umgebung hat zur Folge, dass auch der
Park anders genutzt wird. So zeigen etwa die zahlreichen
Trampelpfade, dass die bestehenden Wege nicht mehr mit
den Bedürfnissen der Fussgängerinnen und Fussgänger
übereinstimmen. Eine dichte Strauchschicht schränkt die
Sicht zwischen den Bäumen ein und sorgt gerade nachts
für ein Gefühl von Unsicherheit. Ein weiteres Beispiel ist
die De Wette-Strasse, deren Fläche zurzeit weder von der
benachbarten Schule noch für den Park genutzt werden
kann.
Zukünftig sollen sich im Park wieder unterschiedliche
Nutzergruppen wohlfühlen: Passanten, Arbeitstätige aus
der Umgebung, Schüler, Touristen und Reisende.
In der Elisabethenanlage stehen mehrere Generationen
schöner, teilweise sehr alter Bäume. Bemerkenswert ist
die Vielfalt von einheimischen und fremdländischen Gehölzen, der für Basler Parkanlagen typische Charakter des
Arboretums. Das Augenmerk bei der Neugestaltung liegt
auf der Erhaltung des Bestandes sowie auf dem Aufbau
einer neuen Generation Parkbäume.
Im Park - Wiese mit Musikpavillon, 2006
Stand Juli 2007 |
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Elisabethenanlage
2 aufgaben und ziele
ÖFFENTLICHE parkanlage
Bestand - Blick aus dem Park Richtung De-Wette-Schule, 2006
Bestand - Platzaufweitung, Blick Richtung De-Wette-Schulhaus, 2006
Stand Juli 2007 |
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Projektübersicht
Im Jahr 2001 veranstaltete die Stadt einen Projektwettbewerb aus dem das Projekt von Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich und dem Künstler Erik Steinbrecher aus Berlin als Sieger hervorging.
Die neue Wegeführung trägt der hohen Frequentierung
der Elisabethenanlage Rechnung. Wege gehen in platzartige Aufweitungen über. So entsteht ein Geflecht geschwungener Flächen zwischen bestehenden und neu
gepflanzten Bäumen. Um der Anlage Grosszügigkeit und
Übersicht zu geben, wird die Strauchschicht weitestgehend entfernt. Unter den Bäumen erstrecken sich Rasenund Wiesenflächen in denen Zwiebelpflanzungen für eine
Blühte im Frühjahr und im Herbst sorgen.
Die ehemalige Abdankungskapelle soll in einem gesonderten Projekt zu einer Café-Bar umgebaut werden.
Blick in den Park (südlich vom Bahnhof her kommend), 2006
Stand Juli 2007 |
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Elisabethenanlage
3 Projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Parkgestaltung
Daten und Fakten
Umgestaltet wird die Elisabethenanlage nach den Plänen
des Projektteams Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich,
Gnehm Schäfer Ingenieure, Basel und dem Künstler Erik
Steinbrecher, Berlin/Riehen. Das Team ging 2001 als Sieger
aus einem Projektwettbewerb hervor.
Projektwettbewerb
2001
Siegerprojekt:
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich
Gnehm Schäfer Ingenieure, Basel und
Erik Steinbrecher, Künstler, Berlin/Riehen
Zwei Bauphasen
Erneuerung
Planungsbeginn
Umsetzung
1. Phase
2. Phase
Fertigstellung
Die Elisabethenanlage wird in zwei Etappen erneuert, damit der Durchgang durch die Anlage während der gesamten Bauzeit gewährleistet werdn kann.
Die erste Bauphase wird von Februar bis August 2007 dauern, die zweite voraussichtlich von September bis Dezember 2007. Die Umgestaltungsarbeiten dauern
voraussichtlich bis Anfang 2008.
Die Erneuerung der Elisabethenanlage kostet CHF 3,1 Mio.
Das Projekt wird aus dem Mehrwertabgabefonds finanziert.
2002
02 - 08 2007
09 - 12 2007
2008
Fläche
12 950 m2
Finanzierung / Kosten
CHF 3,1 Mio ( Mehrwertabgabefonds )
Bauherrschaft
Baudepartement Kanton Basel-Stadt, Stadtgärtnerei
Hochbau- und Planungsamt
Amt für Umwelt und Energie (IWB)
Landschaftsarchitekt
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich
Kunst
Erik Steinbrecher, Künstler, Berlin/Riehen
Fachplaner / Spezialisten
Gnehm Schäfer Ingenieure AG, Basel
Weg zum Centralbahnplatz, Blick Richtung Bahnhof SBB, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Bauprojekt Elisabethenanlage, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Wiese und Pavillon, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Wegesystem
Die Wege in der Elisabethenanlage werden neu geordnet.
Heute gibt es zu viele Wege, die nicht benutzt werden,
während an wichtigen Stellen Wege fehlen. Für den Park
ist ein organisch geformtes Wegsystem ausgearbeitet
worden, das sich in die Landschaft einfügt.
Die neue Wegeführung trägt der hohen Frequentierung
der Elisabethenanlage Rechnung. Wege gehen in platzartige Aufweitungen über, es entsteht ein Geflecht geschwungener Flächen zwischen den bestehenden und
neuen Bäumen. Lange Bänke folgen dem geschwungenen Wegverlauf und werden an Orten mit weiten Blicken in die Anlage platziert.
Wege und Blickbeziehungen
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Mögliche Wegebeziehungen
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Gewichtung der Wegebeziehungen
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Im Park, Blick Richtung De-Wette-Schulhaus, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Belagstudien
«Der Weg durch die Wiese ist nicht geradlinig. Unwillkürlich wird Hindernissen der Topogrefie oder Bänken und
Bäumen ausgewichen. Je nach Häufigkeit wird die Erde
freigetreten, es bleiben Steine, Kiesel, verfestigte Erde.»
Zwischen Bäumen mäandrierender Weg
Trampelpfade
Belagstudien, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
1:1 Ar
Sitzb
Möblierung
bethenanlage Basel
Sitzbank
Anforderungen an die Sitzbank
Die Bank soll bei einem Terraingefälle von 3,5 % sowie in
horizontaler Lage ein bequemes Sitzen ermöglichen.
Die Bank soll in Kurven und Biegungen verlaufen (Minimum 6 Meter Radius) .
Anforderungen
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dieinSitzbank
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verschiedensten Längen aufgebaut wer– Die Bankden
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bei einem
Terraingefälle
3,5 % sowie in horizontaler Lage ein bequemes Sitzen ermöglichen.
(Zwischen
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HPL
– Die Bank soll in Kurven und Biegungen verlaufen (Minimum 6 Meter Radius) .
– Die BankEigenschaften
soll in verschiedensten
Sitzbank Längen aufgebaut werden können (Zwischen 5 und 25 Meter)
Die Sitzbank besteht aus einer Aneinanderreihung eines
Eigenschaften
Sitzbank
Elementes.
Dieses besteht aus einem Rohrbogen, einer
Die Sitzbank
besteht aus einer Aneinanderreihung eines Elementes. Dieses besteht aus einem Rohrbogen, einer Rückenlehne
Rückenlehne
und aus einer
Die Kurvenradien
und Länge
können
vor OrtSitzbank
bestimmt
werden.
Das
% wird mit den
horizontal,
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mit 6Gefälle
m Radius,von
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Länge
und Sitzfläche.
aus einer Sitzfläche.
Die Kurvenradien
und Länge
könSitzbank mit 3,5 % Gefälle, 6 m Radius, 5 m Länge
Sitzbank horizontal, S-Kurve mit 6 m Radius, 5 m Länge
nen vorüberlagerung
Ort bestimmt werden.
Das Gefälle
von 3.5 % wird
schuppenartigen
der Sitzflächen
ausgeglichen.
Dadurch ist ein horizonatles bzw. bequemes Sitzen gewährleistet.
mit den
schuppenartigen überlagerung der Sitzflächen ausgeglichen. Dadurch ist ein horizonatles bzw. bequemes Sitzen
Produktentwicklung
Zürich, Oktober 2006
gewährleistet.
Sitzbänke
Material
Sitzfläche und Rückenlehne sind aus Hochdrucklaminat
(HPL). Dieses Material ist schlagzäh, feuerfest und kann mit
Lösungsmitteln von allfälligen Markersignaturen gereinigt
werden. Es sind verschiedene Oberflächenstrukturen
möglich: Allumatt oder eigenes Motiv.
Die Rohrbogen sind aus verzinktem Stahl und können, wie
auch die HPL Platten, einzeln ausgewechselt werden.
Produktentwicklung Sitzbank
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
1:1 Arb
Sitzba
Hersteller: Burri AG, Zürich
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Elisabethenanlage
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ÖFFENTLICHE parkanlage
Bepflanzung
Um der Anlage Grosszügigkeit und Übersicht zu geben,
wird die Strauchschicht zu grossen Teilen entfernt. Unter
den Bäumen erstrecken sich mit leichter Geländemodellierung durchgängig Rasen- und Wiesenflächen. Darin
werden Zwiebelpflanzungen einen langen Blühaspekt
im Frühjahr und eine Blüte im Herbst gewähren. Fast 40
verschiedene Baumarten sind über die Jahrzehnte in der
Elisabethenanlage gepflanzt worden. 33 Bäume wurden
entfernt, weil sie überaltert oder geschwächt sind. Über
80 junge Bäume werden neu gepflanzt.
Immergrüne Gehölze als Schwerpunkte im Winter
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Prinzip Neupflanzungen
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
Parkbauten
Die vier Bauten im Park werden in ihrer Position gestärkt.
Die erweiterte Wechselflorpflanzung und die Einfassung
mit einer niedrigen Hecke betten das Strassburger Denkmal besser ein. Die ehemalige Abdankungskapelle soll zu
einem späteren Zeitpunkt zu einer Café-Bar umgebaut
werden.
Musikpavillon
Der geometrische Gartenteil mit dem Musikpavillon wird
durch eine klare Modellierung und Fassung des Rasenparterres über Treppen geklärt.
Brunnen mit Knabe und Gans, 2006
Brunnen
Der Brunnen mit dem Knaben und der Gans stand ursprünglich auf der Grünanlage am Centralbahnplatz. Mit
der Neugestaltung des Parks wird der Brunnen nun gedreht und neu ausgerichtet.
Ein neues Brunnenbecken wird nahe des Hauptwegs plat-
Lage Pavillon, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Brunnen Lage, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Brunnen Schnitt Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
ziert, wo das natürliche Gelände eine Mulde bildet.
Beleuchtungssystem
Die Parkanlage wird mit neuen, gleichmässig verteilten
Kandelabern ausgeleuchtet. Dunkle Ecken und Nischen
Beleuchtungskonzept, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
Beleuchtung Schnitt und Perspektive, Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich, 2006
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Elisabethenanlage
3 projekt
ÖFFENTLICHE parkanlage
wird es nicht mehr geben.
Parkabschluss De-Wette-Strasse
Die Verbindungsstrasse zwischen Aeschengraben und
Elisabethenstrasse ist heute zu zwei Dritteln für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das wird auch so bleiben. Der
Zubringerdienst wird im heutigen Umfang gewährleistet
sein. Die Veloabstellplätze bleiben bestehen. In Zukunft
wird die Strasse auf der Parkseite allerdings nicht mehr
schnurgerade verlaufen, sondern sich der Grünanlage
anpassen. Schule, Strasse und Park werden so wieder miteinander verknüpft. Die Grünfläche wird sozusagen zum
Vorgarten des Schulhauses.
De-Wette-Strasse, 2006
Parkabschluss De-Wette-Strasse, 2006
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