Wir sind privat überhaupt nicht lustig
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Wir sind privat überhaupt nicht lustig
INTERVIEW OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 22. April 2010 21 Cabaret Divertimento über den Panini-Virus, den grossen Erfolg am Prix Walo und das erste Treffen mit Marco Rima «Wir sind privat überhaupt nicht lustig» Das Cabaret Divertimento räumte am Prix Walo in Pfäffikon gleich zwei Trophäen ab. Am 27. April sind Manu Burkart (32) und Jonny Fischer (30) bei Sue Weber im Talk & Dine im «Kunsthof» Uznach zu Gast. Zuvor präsentieren sie sich den ON aber noch von ihrer witzigen Seite. seitig in die Arme. Das war schon ein Hühnerhaut-Moment. Und wie wurde gefeiert? Manu: Relativ bescheiden, in einer dunklen Ecke im Restaurant. Klar, wir sind zuerst noch ein wenig «umegwagglet» und haben mit den anderen Künstlern gesprochen. Es war schön, dass die sich auch für uns freuten. Ich glaube, die Freude war auch echt – und sonst sind sie gute Schauspieler. Obersee Nachrichten: Seit letzter Woche macht das Leben wieder Sinn! «Ich würde es lieber mit Joël Gilgen machen» Jonny: Und weshalb? Manuel: Jetzt kommt sicher etwas mit dem chinesischen Horoskop … Seit Freitag sind die Panini-FussballBilder wieder erhältlich! Jonny: Jaaa, stimmt. Manu: Geile Siech, das hab ich natürlich auch gehört. Ab Mitternacht war das doch. Trotz des grossen Erfolgs habt Ihr nun ein Problem: Ihr habt drei Prix Walos, da Ihr 2007 schon einen gewonnen habt. Wer kriegt nun welchen? Manu: Das ist wirklich saublöd! Nein, wir wussten relativ schnell nach dem Gewinn, dass einer ins Büro unseres Managements kommt. Das ist absolut verdient, Manager René Tanner hat grandiose Arbeit abgeliefert. Gehört Ihr auch zu jenen, die als Erste an die Kioske rennen? Manu: Ich glaube, dieses Jahr waren wir nicht mehr die Ersten. Aber kannst du dich noch an damals erinnern? Jonny: Oh ja! Manu: Wir hatten Probetage in Weesen im Ferienhaus von Jonny – und fuhren nach Ziegelbrücke an den Bahnhof … Jonny: … kauften alles leer und suchten noch einen weiteren Kiosk, um alle Schachteln wegzukaufen. Manu: Und wieder oben im Ferienhaus hatten wir wunde Finger, vom vielen Bildli-Auspacken. Wie schauts dieses Jahr aus? Manu: Ich werde der Versuchung wohl wieder nicht widerstehen können. Jonny: Ich sage jedes Jahr: Das ist sooo doof. Denn ich habe anschliessend kein einziges Mal mehr in dieses Drecks-Buch geschaut. Jetzt hab ich gezügelt – und den Dreck sogar mitgezügelt! Aber ich werds wieder machen. Durch das Ferienhaus in Weesen habt Ihr einen direkten Bezug zur Oberseeregion. Jonny: Absolut! Wir haben unser letztes Programm dort oben mehr oder weniger erschaffen. Manu: Z’Weesä ist es halt schön. Dort tummeln wir uns wirklich oft herum. Aktuelle Themen – wie die PaniniBildli – sind immer Bestandteile Eurer Programme. Was müsste jetzt aktuell mit auf die Bühne? Jonny: Im Moment ists ein wenig schwierig. Die UBS wäre ein Thema, nur war die GV nicht sehr spektakulär. Und das Gaddafi-Zeugs – dort wollen wir uns nicht rauslehnen. Dasselbe mit der ganzen PfarrerMinistranten-Affäre? Jonny: Wir haben das Thema in einem Nebensatz im Programm. Manu: Länger darauf «rumchätschen» möchten wir nicht. Manu (l.) und Jonny posierten für die ON, bevor sie an der Prix-Walo-Gala im «Seedamm Plaza» Pfäffikon so richtig abräumten. Foto: Toby Stüssi Weil Ihr bewusst nie unter die Gürtellinie geht, kommen solche Themen eh nie auf die Bühne? Jonny: Religion, Randgruppen und Ausländer – da sind wir vorsichtig. Manu: Was aber nicht heisst, dass nie etwas vorkommt. Jonny: Irgendwie gehört der untere Teil der Gürtellinie schon auch dazu. «Z’Weesä ist es halt schön!» Bleiben wir bei der Kirche. Ihr beide wart in einem katholischen Lehrerseminar. Hat Euch das Thema deshalb mehr beschäftigt? Manu: Nein, nicht mehr und nicht weniger. Jonny: Ich selbst «spiele» bekanntlich auch mit Buben. Manu: Stimmt, du müsstest mir den kleinen Kevin mal wieder zurückgeben! Jonny: Der geht firmenintern rum. Ernsthaft: Ich möchte mich bei diesem Kirchenzeugs nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Zu spät! Ihr habt Euch im besagtem Lehrer-Semi kennengelernt. Wer hat eigentlich wen angesprochen? Jonny: Eigentlich niemand niemanden. Wir haben uns gegenseitig zuerst bewundert, fanden uns super, aber getrauten uns nie, etwas zu sagen. Irgendwann machten wir spontan Musik zusammen – wo es dann schnell darum ging, möglichst viel «Seich» zu machen. Manu: Da fing es saumässig an zu geigen mit uns. So entstand Divertimento. Wisst Ihr eigentlich, was Euer Name bedeutet? Jonny: Aber natürlich, also bitte. Es heisst «die Unterhaltung». Manu: Es gibt aber noch eine klugscheisserische Erklärung. Jonny: «Mento» kommt vom griechischen «Mentos», Geist. Somit heissen wir «Geistreiche Unterhaltung». Das ist der Wahnsinn! In der Definition geht es aber noch weiter: Als Divertimento bezeichnet man «ein mehrsätziges Instrumentalstück, das im 19. Jahrhundert völlig aus der Mode kam …» Jonny: Ja, das ist Scheisse, da haben wir einen Fehler gemacht. Dieser Drecks-Mozart kann aber auch gar nichts! Manu: Das ist ein rechter Pläuschler gewesen. Ihr seid aber das Gegenteil von «ausser Mode». Eure Vorstellungen sind bis Ende Jahr ausverkauft. Wie macht Ihr das? Jonny: Wir machen seit Jahren das Gleiche. Aber wir sind bei Youtube oder auf Schulhausplätzen ein Thema. Da müssen wir nicht mehr viel machen. Manu: Ich glaube, dass wir irgendwie den Nerv der breiten Masse getroffen haben – ohne darauf zu zielen. Anfänglich spielten wir lange an Firmenanlässen, um davon leben zu können. Da mussten wir oft fluchen, weil wir meistens missliche Umstände angetroffen haben. Im Nachhinein haben uns diese Auftritte aber stark gemacht – und sie gaben uns ein «Gspüri», was die breite Masse hören will. Wer von Euch hat grösseren Anteil am Erfolg? Jonny: Natürlich liegts an beiden. Wir wollten beim aktuellen Programm auch, dass beide hinter allen Nummern stehen können. Manu: Der Schlüssel zum Erfolg ist klar die Ergänzung zwischen uns … Jonny: … vor allem deine zu meiner. 70 zu 30 Prozent – soweit würde ich nun also gehen. Manu: Auf der neuen Tour mache ich neuerdings das Licht. «Wir wissen, was die breite Masse hören will» Am Prix Walo in Pfäffikon habt Ihr beide abgeräumt und gleich zwei Trophäen gewonnen. Wie gross war die Überraschung? Manu: Mit jenem in der Kategorie «Comedy» habe ich noch halbwegs gerechnet. Der Preis für den Publikumsliebling hat uns aber aus den Socken gehauen. Was bedeuten Euch diese Prix Walos? Manu: Der Publikumsliebling ist eine tolle Bestätigung und auch eine Wertschätzung unserer Arbeit der letzten Jahre. Man soll die Auszeichnung geniessen, aber nicht überbewerten. Die Arbeit geht weiter und bleibt pickelhart! Was war für Euch das Schönste am Gala-Abend? Manu: Schon der Moment, als unser Prozentbalken nach vorne ratterte. Jonny stand neben mir, und als unser Name erschien, krallten wir uns gegen- Ihr habt neu das gleiche Management wie Marco Rima – und er war eines Eurer Vorbilder. Könnt Ihr Euch noch ans erste Treffen mit ihm erinnern? Jonny: Er war an einer Vorführung von uns und hat am lautesten von allen gelacht! Zwei Mal mussten wir abbrechen, weil der «Siech» sich nicht mehr erholt hat. Das war für uns ein Traum. Unterdessen ist er ein Freund von uns. Manu: Es ist schon geil – als kleiner Junge schaute man zu solchen Leuten auf, heute sitzen wir im gleichen Boot. Jonny: Vor vier Jahren träumten wir noch, so erfolgreich zu sein. Mittlerweile haben wir Tourneen, wie sonst keiner. Das ist nicht für ganz alle so einfach … Marco Rima war am gleichen LehrerSemi wie ihr, auch sonst gibt es diverse Komiker, die früher Lehrer waren. Woran liegt das? Jonny: Sven Furrer von Edelmais war übrigens auch am gleichen Semi! Als Lehrer steht man stets vor Leuten, hat also auch Auftritte. Zudem kann man ein wenig von allem. Es hat wohl damit zu tun. Manu ist in einer Beziehung, Jonny noch immer Single. Du sagtest mal, dass Du wohl bald «Swiss Date» bräuchtest. Nun gibts diese Sendung nicht mehr. Was machst Du jetzt? Jonny: Oh, dann werde ich jetzt ewig Single bleiben. Manu: Wir können ja Gabriela Ursprung fragen, ob sie noch eine extra Show für Dich macht! Jonny: Ich würde es lieber mit dem Joël Gilgen machen. Nur ich und er. Vielleicht finden wir uns ja … Toby Stüssi Für Versicherungen sind wir startklar – zur Not auch für Othmar Hitzfeld. Beim Fahrzeugwechsel oder einem neuen Auto – jetzt zu uns! Generalagentur Thomas Kälin Büros in Uster, Pfäffikon SZ, Rapperswil Telefon 058 473 89 50 [email protected]