Bald soll`s am Bahnhof aufwärts gehen

Transcrição

Bald soll`s am Bahnhof aufwärts gehen
Januar 2011 | 1,– €
www.bucher-bote.de
Moderate Mieten?
HOWOGE will ab April ihre
Plattenbauwohnungen
in Buch sanieren
N
FOTOS: MINKEWITZ (2), ARCHIV
ach dem HOWOGE-Skandal von 2010
– den nicht erfolgten Ausschreibungen
für Neubau- und Sanierungsprojekte und
überteuerten Mietankündigungen im Pankower Ortsteil Buch – hat das kommunale
Wohnungsunternehmen nun einen zweiten Anlauf genommen. In diesen Tagen
werden erneut Modernisierungsankündigungen für die ersten Häuser verschickt.
Insgesamt 1200 Wohnungen will die Lan-
HOWOGE-Mitarbeiterin Karen Schulz verspricht: Buch bekommt Senatsmieten.
desgesellschaft in diesem Jahr in Buch sanieren. Im Jahr 2013 sollen
dann alle ca. 3 100 Wohnungen, die der HOWOGE hier gehören, komplett erneuert sein.
Nicht nur baulich, auch
organisatorisch eine
komplexe Aufgabe. Und
dieses Mal muss es klappen, denn nicht nur die
Bucher Mieter schauen
ganz genau hin, mindestens auch die Berliner
Öffentlichkeit wird die
kommenden HOWOGESchritte genau verfolgen.
Das Thema »Sanierungsstart in Buch« interessierte zum jüngsten BürgerForum so
viele Bucher, dass eine zweite Folgeveranstaltung im Dezember angesetzt werden
musste. So voll war es noch zu keinem BürgerForum im Restaurant »Il Castello«.
Das, was der HOWOGE-Interims-Geschäftsführer Dr. Reinhard Baumgarten
und Karen Schulz, die Leiterin des Kundenzentrums am Fennpfuhl, das auch für
Buch zuständig ist, zu sagen hatten, hörte
sich vielversprechend an –, wenn man einmal von dem Ärger absieht, den die Vernagelung aller Balkone in der Georg-Benjamin-Straße hervorgerufen hatte. Gleich zu
Beginn der Veranstaltung machten zahlreiche Anwesende ihrem Frust über diese Verbretterung deutlich Luft.
Karen Schulz versuchte zu besänftigen. »Es
war Gefahr im Verzug. Die Balkone sind
einsturzgefährdet. Sie halten definitiv
nicht mehr bis zu den bevorstehenden Sanierungen, das hat ein Gutachter festge-
as S-Bahn-»Aufzugswesen« – es entwickelt sich. Langsam zwar, aber
sichtbar. Im Juli 2010 wurde am Bahnhof
Karow ein neuer Aufzug inklusive Nordausgang eingeweiht. Am S-Bhf Zepernick
freuten sich die Bürger im Oktober letzten
Jahres über den neuen barrierefreien Weg
nach oben (bzw. unten) und auch in Buch
ist ein Fahrstuhl in Sichtweite gerückt.
Eigentlich hatte die Bahn in den vergangenen Jahren immer wieder verkündet, dass
hier erst nach 2014 ein Lifteinbau denkbar
werden könnte: kein Geld in den Kassen
und die vorhandene Rampe sei besser als
gar nichts. Nun soll es aber doch schneller
gehen, wie Gisbert Gahler vom Regionalbüro Kommunikation Berlin der DB AG gegenüber »BB« erklärte.
»Die Deutsche Bahn plant, die Station Berlin-Buch bis 2012 mit einem Aufzug auszustatten. In Verhandlungen mit dem Land
Berlin konnte Einigkeit hergestellt werden,
so dass nun eine entsprechende Finanzierung für das Vorhaben in Aussicht gestellt
wurde. Konkrete Angaben zum Termin und
Vorhaben können in Abhängigkeit weiterer
Abstimmungen und notwendiger Planungen erst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden«, so der Sprecher.
Vielleicht wäre diese gute Nachricht nicht
zu verkünden gewesen, hätte nicht Karl
Holst, Regionalleiter des VMEG (Verein
Märkischer Eigenheim- und Grundstücksbesitzer e.V.), seit April 2009 das Projekt unerbittlich vorangetrieben. »Eigentlich war
ich anfangs davon ausgegangen, dass ein
KRANKENTRANSPORT
TEICHMANN
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Schwanebecker Chaussee 5–9 • 13125 Berlin
Krankenwagen •Taxi • Mietwagen
n AKTUELL
n NATUR & UMWELT
Spendensuche für Turm Bürger entwickelten
geht in neue Runde
Plan für Schlosspark
S. 3
S. 7
n THEMA DES MONATS
n GESUNDHEIT
Baubeginn des AD
Schwanebeck ab Mai
Kindesmissbrauch im
HELIOS Klinikum Buch
S. 4
S. 8
KURZ & BÜNDIG
n Missbrauch in Bucher Klinik
stellt.« Insgesamt 280 Balkone seien gesperrt worden. Man habe aus Kostengründen auf einfache Holzplatten zurück-gegriffen. »Auch in der Theodor-BrugschStraße wurden bereits einsturzgefährdete
Balkone gesichert. Allerdings hatte uns
diese, zugegeben hübschere Variante 1000
Euro pro Balkon gekostet. Das ist zu teuer.«
Die vorgeschriebene Mindesthöhe von
1,10 m sei leider durch fehlerhaftes Arbeiten des beauftragten Baubetriebs nicht
eingehalten worden. »Sie sind bis zu 1,35 m
hoch und werden demnächst eingekürzt«,
versprach die HOWOGE-Mitarbeitern. Damit die Mieter jener Häuser, deren Sanierung erst 2012 ansteht, bereits in diesem
Sommer ihren Balkon nutzen können, werde deren Balkonerneuerung in dieses Jahr
vorgezogen.
Die Sanierungsmaßnahmen der Plattenbauten starten voraussichtlich im April, informierte Dr. Reinhard Baumgarten.
Fortsetzung auf S. 3
Bald soll’s am Bahnhof aufwärts gehen
D
IN DIESER AUSGABE
Aufzug am Bahnhof Buch wegen der vorhandenen Rampe nicht so wichtig ist«, erinnert sich der Karower. »Doris Steinke aus
Buch führte mir dann vor Ort vor, dass die
Schräge viel zu steil und von Rollstuhlfahrern und gehbehinderten Menschen allein
nicht zu bewältigen ist.« In diesem Zusammenhang schrieb er an das Bezirksamt, um
auch zwei Behindertenparkplätze am
westlichen hinteren Ausgang einzufordern. Kurze Zeit später wurden sie bereits
umgesetzt.
Doch seine Anstrengungen galten vor allem einem Aufzug für Buch. Karl Holst war
viel unterwegs – beim Pankower Behindertenbeauftragten, bei der DB, im Senat,
beim Baustadtrat oder bei den Akteuren
der »Initiative pro Buch«. Weiter auf S. 3
LIEBE ABONNENTEN!
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von Buch, Karow, Blankenburg, Panketal zahlen zusätzlich das Porto (+1,45 Euro/Ausgabe).
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06 695 474 15. Bitte geben Sie Ihren Namen
und Ihre Adresse mit an. Vielen Dank!
Das Landeskriminalamt ermittel derzeit
gegen einen Pfleger der Kinderintensivstation des HELIOS KLinikums BerlinBuch. Ihm wird vorgeworfen, in fünf Fällen Patienten dieser Station während
ihres Aufenthaltes in der Klinik sexuell
missbraucht zu haben. Alle Missbrauchsopfer sind Jungen zwischen 5 und 10 Jahren. Lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 8.
n Bucher BürgerForum
Das nächste Bucher BürgerForum findet
am Donnerstag, dem 13. 1., um 18 Uhr in
der Feste-Scheune des Künstlerhofs
Buch, Alt-Buch 45-51, statt. Der Bezirksstadtrat für öffentliche Ordnung, JensHolger Kirchner, informiert über »Neues
aus dem Bezirksamt Pankow«.
Ab Januar wird die Feste-Scheune bis auf
weiteres der künftige Veranstaltungsort
für das monatliche BürgerForum sein,
das damit auch für Behinderte zugänglich wird. Auch hier werden Getränke
ausgeschänkt.
n Neue weibliche Doppelspitze
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft
mbH erhält zum 1. 4. 2011 eine neue Geschäftsführung. Geschäftsführerin Immobilien wird Stefanie Frensch; sie ist
derzeit Partnerin bei Ernst & Young Real
Estate GmbH. Kaufmännische Geschäftsführerin wird Sophia Eltrop; sie ist
Prokuristin bei der Flughafen Berlin
Schönefeld GmbH. Die Frauen wurden
am 30. 11. 2010 einstimmig vom Aufsichtsrat ausgewählt und bestellt. Erstmals ist in der kommunalen Wohnungswirtschaft Berlins die Führung komplett
weiblich. Bereits seit März 2010 hat der
Interims-Geschäftsführer Dr. Reinhard
Baumgarten die HOWOGE wieder in ruhiges Fahrwasser gebracht. Laut einer
Studie vom 3. 12. 2010 sollen die Mieter
der HOWOGE die mit Abstand zufriedensten von allen großen deutschen Wohnungsbaugesellschaften sein.
n Tag der offenen Tür
Der »Tag der offenen Tür« an der Oberschule Schwanebeck findet am 22. 1. von
9–12 Uhr statt. Interessierte können in
TRAUER UM
Siegfried
Endruweit
Der »Bucher Bote« trauert um seinen
langjährigen, überaus engagierten
und zuverlässigen Mitarbeiter Siegfried Endruweit, der am 27. 11. 2010
plötzlich und völlig unerwartet gestorben ist. Er hat dem »Bucher Boten«
von Anbeginn ein unverwechselbares
Gesicht gegeben. Wir werden ihn sehr
vermissen…
Nachrufe auf S. 10
den verschiedenen Fachräumen die Projekte und Aktivitäten bestaunen und Informationen über den Schulalltag erlangen, so z. B. über die Schulkooperationen
mit unterschiedlichen regionalen Partnern. Im Schulcafé mit französischem
Flair gibt es Kaffee und Kuchen.
n Hufeländer laden ein
Am Donnerstag, dem 27. 1., findet von
9–12 Uhr und von 17– 20 Uhr der Tag der
offenen Tür am neuen Standort der Hufeland-Schule Buch in der Walter-Friedrich-Straße 18 statt. An diesem Tag haben
Grundschüler mit ihren Lehrern und Eltern die Möglichkeit, sich von der Schule
und der räumlichen Ausstattung einen
Eindruck zu verschaffen und sich über
den Unterrichtsalltag sowie die Unterrichtsorganisation der Schule zu informieren. Informationen auch unter Tel.
94 80 06 10.
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Neujahrsempfang der SPD Karow/Buch
Die SPD Karow-Buch und der Abgeordnete Ralf Hillenberg laden am Freitag, dem 21. Januar 2011 von 18 bis 20:30 Uhr ins Kirchliche Begegnungszentrum, Achillesstr. 53 (gegenüber der Plaza) in 13125 Berlin Karow ein.
Wir freuen uns auf einen interessanten Abend und ebensolche Gespräche mit Ihnen bei unserem schon traditionellen Empfang. Wie letztes Jahr wird uns wieder der Auftritt der Band unter
der Leitung vom Schulleiter der RHOS, Thomas Josiger, begeistern..
Ihre SPD Karow/Buch
2
Lesermeinungen
JAN U AR 2011
Autobahnanschluss
BUCHER KOPF
FOTOS: SPITZ, PRIVAT
André Kraljic
A
ls
die Wohnungsgesellschaft
HOWOGE Ende 2009 ihre Bucher
Mieter aufgerufen hatte, einen Mieterbeirat zu gründen, war André Kraljic
der einzige, der einer Einladung in den
Unternehmenssitz in Lichtenberg folgte. »Das war zum Heulen«, erinnert sich
der 38-Jährige. »Ich wusste, dass Mieterbeiräte sehr nützlich sind, gerade in
Sanierungszeiten, aber allein wollte ich
mir natürlich nicht die zusätzliche Arbeit auflasten.«
Hinzu kam, dass er am selben Tag in
seinem Briefkasten die erste Modernisierungsankündigung fand, in der das
Unternehmen maßlos überteuerte
Mieten nach der Sanierung der Häuser
angekündigt hatte. »Ich dachte, ich fall
vom Glauben ab. Zahlreiche Versuche,
Unternehmens-Mitarbeiter dazu zu
sprechen, schlugen in den darauffolgenden Tagen fehl.« Das nervte den Bucher und er setzte sich hin und schrieb
an den »Berliner Kurier« und den »Bucher Boten«, an die Partei der Linken,
die Senatskanzlei und andere, um seinem Ärger Luft zu machen und seiner
Befürchtung, die HOWOGE als Landesunternehmen wolle Buch »cleanen«,
Ausdruck zu verleihen.
Die HOWOGE musste im vergangenen
Jahr, wie bekannt ist, zurückrudern.
Jetzt sind neue Modernisierungsankündigungen verschickt. Die Miethöhen klingen bisher passabel. André
Kraljic wurde als Mieterbeirat gewählt.
Sechs weitere Mitstreiter gibt es mittlerweile in der unabhängigen, ehrenamtlich tätigen Gruppe, die offen für
weitere engagierte Mieter ist. Das Wohnungsunternehmen nehme den Beirat
bisher ernst, befindet Kraljic. »Wir haben jeden 2. und 4. Mittwoch Sprechstunden. Am folgenden Freitag gibt es
stets ein Treffen mit Karen Schulz vom
HOWOGE-Kundenzentrum, um Informationen auszutauschen.« (Kontakt:
[email protected] oder zu
den Sprechstunden, 17-20 Uhr in der
Franz-Schmidt-Str. 12.)
Der Bucher hält mit seiner Meinung
nicht hinter dem Berg, das hat die Gesellschaft bereits erfahren können. »Ich
setze mich vor allem für meine älteren
und hilflosen Nachbarn ein. Die brauchen jemanden, der ihnen beisteht, sie
unterstützt und ihre Probleme weiterleitet.« Engagement sei wichtig, damit
das gemeinsame Wohnen sich verbessere.
Er sei jemand, der genau hinschaut. Als
er einmal im Servicecenter der HOWO-
GE in Buch wegen eines Anliegens wartete, kam ein alter Mann keuchend die
Treppen herauf, hielt sich dann mühsam um Tresen fest und beschwerte
sich bei der Mitarbeiterin über Jugendliche, die sein Haus bemalten. Schnippisch schickte die Dame ihn wieder
fort, er solle doch das nächste Mal die
Namen der Jugendlichen mitbringen.
Danach desinfizierte sie die Arbeitsplatte des Tresens. »Da war für mich alles zu spät, ich sagte, das sei menschenunwürdig, das könne und dürfe nicht
so sein. Ich berichtete den Vorfall der
Leitung und seitdem habe ich die Mitarbeiterin nicht mehr dort arbeiten gesehen.«
Andre Kraljic, der seit 1998 in Buch
wohnt, bedauert, dass alten Menschen
kein Respekt mehr entgegengebracht
werde. »Wir wären nicht da, wo wir
heute sind, wenn es nicht die jetzt Alten
gegeben hätte. Ein alter Mensch
scheint nichts mehr wert zu sein. Als
Mieterbeirat will ich dagegen etwas
tun.« Er sei ein einfühlsamer Mensch
und weiß sich in seinem neuen Beruf
als Rettungssanitäter deshalb auch am
richtigen Platz.
André Kraljic ist gelernter Elektromonteur. Da Verdienstmöglichkeiten in seinem Job nach der Wende äußerst gering waren, sattelt er um auf Glas- und
Gebäudereinigung. »Man muss ja Geld
verdienen, man hat ja Träume«, meint
er. Bereits 1999 wurde er Objektleiter in
der Aufgangsreinigung in Hellersdorfer
Plattenbauten. Eine Erkrankung wirft
ihn aus dem Rennen.
Er wechselt in den kaufmännischen Bereich und macht eine Umschulung zum
Finanzbuchhalter. Nicht zuletzt seine
intensiven Computerkenntnisse verschafften ihm einen guten Arbeitsplatz
in einem Fliesenunternehmen in Lichtenrade.
2010 dann begann der vielseitige und
flexible Mann eine Ausbildung zum
Rettungssanitäter. »Das war ein Crash kurs. 22 andere haben mit mir begonnen, den Abschluss schafften schließlich nur 7.« Noch immer schwärmt er
von der praktischen Ausbildung im HELIOS Klinikum Buch, über den »allernobelsten Standard an technischen Geräten«, die »hervorragenden Ärzte,
Schwestern und Pfleger« und die »gute
Zusammenarbeit und Unterstützung«.
Er fand auch gleich eine Festanstellung
bei einer privaten Krankentransportfirma in Marzahn. »Es macht mir großen
Spaß, hilfebedürftige Menschen zu unterstützen. Dafür braucht man ein bestimmtes Feeling«, glaubt er.
Er will dieses Feeling auch als Mieterbeirat einsetzen. Wenn die Sanierungsarbeiten im April beginnen, werden die
Probleme anfangen und der Mieterbeirat besonders gefragt sein. »Zu älteren
Mietern kommen wir auch nach Hause«, so Kraljic. Im März soll es eine große Mieterversammlung geben, zu der
der Mieterbeirat einlädt. »Wir werden
uns vorstellen und wollen die Wünsche
der Mieter erfahren. Es soll Klartext geredet werden.«
Um eine Internetseite, u. a. mit einem
aktuellen Bautagebuch, kümmert sich
der interessierte Bucher auch. Eine Zusammenarbeit mit RENAFAN in Buch
ist angeschoben, um gemeinsame kulturelle Veranstaltungen anbieten zu
können. »Vielleicht merken wir alle irgendwann wieder, dass wir in einer Gemeinschaft leben und mit unseren Problemen nicht allein dastehn. Und ich
hoffe besonders, dass der Respekt vor
älteren Menschen wieder wächst.«
Kristiane Spitz
Niemand kann die Absicht haben, für ein
belastendes Verkehrsproblem eine Lösung
zu finden, die zwar einigen Interessierten
hilft, andere jedoch stark belastet.
Die Verfasserin der Leserzuschrift, die sich
unter der Überschrift »Erhebliche Ängste
wegen des Lärms« gegen den vorgeschlagenen neuen Autobahnanschluss Bucher
Chaussee/Karower Chaussee gewandt hat
(BB, 11/2010, S. 5), geht nicht von diesem
Prinzip aus, sondern lässt erkennen, dass
einseitige oder sogar egoistische Motive
hinter ihrer Meinungsäußerung zu erkennen sind.
Frau Langmacker hat in ihrem Beitrag in
der selben Ausgabe das »Für« zu dem geforderten Autobahnanschluss eindeutig
und überzeugend dargestellt. Dem ist
nichts hinzuzufügen.
Die Lösung in der Verbindung KarowBahnhofstraße–B 2 (Malchow) zu sehen,
kann nicht akzeptiert werden. Das Gegenteil ist der Fall. Durch den Bau der Anschlussstelle könnte diese ca. 12 Mio Euro
teure Verbindung entfallen. Leider hat die
Leserin Recht, wenn sie schreibt, dass für
die Fertigstellung des Teilabschnittes dieser Verbindung schon viel Geld ausgegeben wurde. Soll aber noch ein Vielfaches
davon ausgegeben werden, um eine Straße
zu bauen, die nur Nachteile und zusätzliche Belastungen für die Anlieger mit sich
bringt?
Bereits jetzt ist die Bahnhofstraße/Pankgrafenstraße in Karow in der Zeit von 7 bis
19 Uhr durch mehr als 10.000 Fahrzeuge
belastet (lt. Verkehrszählung 2010). Der
Lärm für die Anlieger beginnt aber bereits
um 4 Uhr früh. Dieser Zustand ist jetzt
schon unerträglich und würde sich noch
erheblich verschlimmern. Der zu erwartende Fahrzeugverkehr auf der auszubauenden Straße wäre so hoch, dass die
Grundstücke mit einer 4 ½ Meter hohen
Mauer geschützt werden müssen, damit
diese Straße überhaupt gebaut werden
darf! Ich frage mich, ob die Verfasserin der
Lesezuschrift dort wohnen möchte?
Die Schule an der Ecke Bahnhofstraße/AltKarow müsste mit dem annähernd doppelten Lärm fertig werden und der Schulweg
würde erheblich an Gefahren zunehmen.
Wieder stellt sich mir die Frage, ob die Verfasserin der Leserzuschrift ihr Kind dort
ruhigen Gewissens zur Schule schicken
würde? Die Leserin setzt sich – an diesen
drei Beispielen gemessen – für eine Lösung
ein, die nicht einmal ihr persönlich hilft,
aber zu einer erheblichen Verschlechterung der Lebens- und Wohnqualität vieler
Karower Bürger beiträgt. Sie sollte noch
einmal über ihren Standpunkt nachdenken.
Jens Woryna, Karow
Blättchen hat’s in sich
Sicherlich geht es Ihnen genauso, manchmal, wenn man im Mietshaus seinen
Briefkasten geleert hat, nimmt man alles
mit hoch, es könnte ja ein wichtiger Brief
zwischen all dem bunten Werbezeug liegen. Wenn man die Aktentasche oder den
Einkaufsbeutel noch in der Hand, die Lesebrille zwar in der Tasche, aber nicht vor
Augen hat, ist die Furcht, etwas Wichtiges
vorschnell wegzuwerfen, nicht wegzuwischen. Die Auslese des Gedruckten erfolgt
dann – wie gesagt – zeitlich versetzt in der
Wohnung. Einige Bewohner sind hingegen
resoluter und werfen in der Schnelle bereits unten im Vorraum gleich alles weg –
im ungünstigsten Fall aber eben auch die
»eingeklemmten« Briefe…
Gelegentlich lohnt die gewissenhafte Auswahl der ungebetenen Botschaften – und
sei es bei einer Tasse Kaffee. Zwischen all
dem Hochglanzpapier einer Baumarktkette, eines Drogerie-Discounters und eines
örtlichen Einkaufscenters entdeckte ich
kurz vor Weihnachten ein spartanisch in
Schwarz-Weiß gehaltenes Faltblättchen
mit dem Chic einer Schülerzeitung der
Am Nikolaustag, früh um halb acht war der Nikolaus in der Bucher Grundschule Am
Sandhaus zu Gast und überreichte jedem Kind eine Mandarine. Nach anfänglicher
Scheu kamen die Kinder gerne zum Nikolaus und hatten auch viele Fragen: »Haben die
Mandarinen Kerne«, »…sind sie leicht zu öffnen«, »wer bist du«? Der Förderverein der
Grundschule hatte diese vorweihnachtliche Überraschung organisiert.
A. Köpke
siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Da die Fotos aus Platzgründen recht
klein formatiert sind und selten durch ein
Übermaß an Schärfe und/oder Helligkeit
bestechen, erweisen sich die Bildunterschriften als sehr hilfreich. Alles in allem
wird der Leser dadurch aber immer neugieriger auf das von Sparsamkeit geprägte
kleine Druckerzeugnis.
Das beidseitig beschriebene und pfiffig
auf A5 runtergefaltete A4-Blättchen hat es
nämlich inhaltlich durchaus in sich. Es
heißt KIEZNACHRICHTEN und wird von
der Ortsgruppe (Abteilung) einer Partei
herausgegeben – einer Abteilung, die in
Buch, Karow und Französisch-Buchholz
wirksam ist. Wir erfahren, dass der bisherige Abteilungsvorsitzende zurückgetreten,
jetzt also nicht mehr Vorsitzender, dafür
aber Ehrenvorsitzender ist, dass der Buchautor Thilo Sarrazin als Chance zu begreifen sei, dass die Heidekrautbahn wieder
auf ihrem alten Gleisbett bis nach Gesundbrunnen hinein brausen sollte, dass man
im zurückliegenden Sommer zum öffentlichen WM-Fußballgucken einlud und dass
zahlreiche Projekte, wie der hintere SBahneingang in Berlin-Karow oder die
Turnhalle in Französisch-Buchholz, aktiv
befördert wurden. Das ist schon ziemlich
viel für eine Ortsgruppe und noch mehr
geht auch nicht auf das Faltblatt rauf. Wer
es vor Weihnachten wegwarf, der hat eben
Pech gehabt und muss jetzt auf das nächste warten...
Jochen Malz, Buch
Kleines Resümee
Haben Sie am 5. und am 19. Dezember
versucht, in der Tiefgarage des Bucher
Kauflands einen Parkplatz zu kriegen?
Und? Glück gehabt? Oder mussten Sie, wie
ich, ihre Karre irgendwo draußen stehenlassen? Drinnen war nämlich alles ratzeputze dicht. Stoßstange an Stoßstange.
Was ist nur los mit den Deutschen!? Muss
die Kirche ihnen denn wirklich auch noch
die letzten beiden verkaufsoffenen Advents-Sonntage wegnehmen, damit sie
endlich begreifen, dass der Sonntag, verdammt und zugenäht noch mal, der »inneren Einkehr« dient!? Wahrscheinlich
wird dieses unbelehrbare Volk schon bald
erneut die harte Knute der Ökumene zu
spüren bekommen. Selber Schuld. Wer
nicht hören will...
Jörg-Peter Malke, Buch
Pro Autobahnanschluss
Am Montag, dem 6. Dezember, fand im
Rathaus der Gemeinde Panketal ein Informationsabend statt, der zwei positive Ergebnisse brachte. Sascha Pladeck, Leiter
des Tiefbauamtes der Gemeinde Panketal,
informierte ausführlich über den Ausbau
des Autobahndreiecks Schwanebeck, der
ab Mai 2011 beginnen soll. Die Gemeinde
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18. Jahrgang, Januar 2011
Anschrift: Redaktion »Bucher Bote«, Alt-Buch 51
(Gesindehaus), 13125 Berlin
Telefon: 9 41 54 28, Fax: 9 41 54 29
E-Mail: [email protected]
Internet-Adresse: www.bucher-bote.de
Herausgeber: Albatros gGmbH
Friedrich Kiesinger (V. i. S. d. P.), Albatros gGmbH
Redaktionsleitung: Kristiane Spitz
Ehrenamtlicher Beirat: Silke Braun,Karl-Heinz
Ehlers, Ehrengard Hanke, Dr. Hubert Hayek,
Martin Jehle, Jörg-Peter Malke, Julia Meister,
Antje Neumann, Rose marie Pumb, Udo Schnee
Druck: Union Druckerei Berlin GmbH.
Storkower Straße 127A, 10407 Berlin
Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
Panketal hat mit dem Projekt nur indirekt
zu tun und informiert über ein nicht nur
regional bedeutsames Projekt, das heißt –
aus Stuttgart 21 lernen und Informationsmangel vorbeugen!
Außerdem kam bei der Diskussion die
Sprache auf die Autobahn-Anschlussstelle
Buch/Karow. Nach kontroversen Diskussionen bisher und einer als gering angesehenen Chance einer Korrektur der bisherigen Planung, keimt auch bei den Pessimisten Hoffnung auf. Weitere Diskussionsrunden und Presseberichte weisen
darauf hin, dass im Senat an mehreren
Stellen ein Umdenken begonnen hat.
Seit mindestens 2003 versuchen die Gemeinde Panketal und der Ortsbeirat
Schwanebeck Landesbehörden und Bundespolitiker dafür zu interessieren, dass
der Bau eines Rastplatzes mit all seinen
Folgen direkt vor dem Wohngebiet von
Neu Buch vermeidbar wäre. Eine Bürgerinitiative »Gartenstadt Neu Buch« blieb erfolglos (siehe a. »BB« Oktober 2009). Wenn
die Anschlussstelle Buch/Karow kommt,
wird »so nebenbei« das Anliegen der Bürgerinnen und Bürger von SchwanebeckNeu-Buch auch gelöst. Auch tritt eine erhebliche Verkehrsentlastung im Bereich
des Lindenberger Weges in Schwanebeck
ein. Ich möchte auf diesem Weg alle direkt
und indirekt Betroffenen aufrufen, sich an
den ausliegenden Unterschriftenlisten für
die Anschlussstelle Buch/Karow (Gemeinde Panketal) zu beteiligen, um auch auf
diesem Weg die Chance für die Anschlussstelle zu verbessern.
Dr. Hubert Hayek, Panketal,
Ortsteil Schwanebeck
ANGELIKA KREBS
Bucher Straße 42
16341 Zepernick
(030) 9 44 43 02
%
Prenzlauer Chaussee 54
16348 Wandlitz
(03 33 97) 2 10 24
%
% Nachtruf (030) 9 44 43 02
Inh. Michael Kowarsch
E-Mail: [email protected] •www.buchladen-in-buch.de
In der SchlossparkPassage:
Im HELIOS-Klinikum:
Wiltbergstraße 3–11
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin, Tel./Fax: (030) 9 49 65 59 13125 Berlin,Tel.: (030) 9 40 15 15 30
Aktuell
JANUAR 2011
Bauantrag für Kirchturm
FOTOS: MINKEWITZ, BEZIRKSAMT PANKOW, ARCHIV
B
is Ende des Jahres soll der Bauantrag
für den denkmalgetreuen Wiederaufbau des Turms der barocken Schlosskirche
in Berlin-Buch gestellt werden. Dieses Ziel
gab der neue Vorsitzende des gemeinnützigen Fördervereins, Karl Besch, auf der Mitgliederversammlung im November bekannt. Die Vorplanungen wurden bereits
erfolgreich abgeschlossen, weshalb der
Termin erreichbar scheint.
Inzwischen hat der Förderverein 111 Mitglieder, darunter auch direkte Nachfahren
des Stifters der Kirche, Adam Otto von Viereck. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand
im vergangenen Jahr das Einwerben von
Fördermitteln und Spenden. »Acht Förderanträge bei Stiftungen und der EU wurden
gestellt. Bisher haben wir noch keine Fördermittelzusagen, aber drei Absagen«, so
Dr. Hermann Kleinau, der als Stellvertreter
von Karl Besch gewählt wurde. »Wir bemühen uns jetzt intensiv um Mittel aus dem
ehemaligen Parteivermögen der DDR.«
Um die Aussicht auf Förderung zu verbessern, wurden die geplanten Kosten deutlich reduziert; von 3,9 auf 2,48 Millionen
Euro. Durch Konzerte, Lesungen und Ausstellungen, deren Erlöse dem Förderverein
gespendet wurden, weitere Spenden und
Mitgliedsbeiträge konnte der Verein vom 1.
11. 2009 bis 16. 11. 2010 ca. 13.000 Euro
einnehmen. Rund 12.000 Euro wurden davon auf Honorare für Architekten, Anwaltskosten und laufende Geschäftskosten ver-
Für den Wiederaufbau des Turms der Bucher Schlosskirche sind weitere Spenden nötig.
wandt. Der Förderverein verfügte am 16.
11. 2010 über einen Kassenbestand von
rund 13.500 Euro, die der gewählte Schatzmeister Dr. Weiland verwalten wird.
In diesem Jahr wird die Einwerbung von
Spenden und Fördermitteln (siehe S. 4) aktiv fortgesetzt. Zu den Zielen gehört nicht
nur, den Bauantrag für den Wiederaufbau
zu stellen, sondern auch, die Zugänglichkeit des Turmstumpfes für Besucher zu
verbessern. Im September 2011 feiert die
evangelische Kirchengemeinde das 275-
jährige Jubiläum der Schlosskirche – eine
weitere Gelegenheit, für den Wiederaufbau
des Kirchturms zu werben.
Christine Minkewitz
Kontakt zum Förderverein:
Alt-Buch 36, Tel. 9 49 71 63,
eMail: [email protected]
Spendenkonto:
Förderverein Kirchturm Buch e. V.
Berliner Volksbank eG
BLZ 100 900 00, Konto-Nr. 210 177 1000
Damit Buch im Gespräch bleibt…
Volker Wenda engagiert sich für Buch und erhielt einen Ehrenpreis
V
olker Wenda, der Vorsitzende des Bucher Bürgervereins (Foto) hat den Ehrenpreis der Bezirksverordnetenversammlung Pankow für ehrenamtlich Tätige
erhalten. Er ist hoch verdient. Seit nun
schon 20 Jahren engagiert sich der heute
64-Jährige mit seinem Verein freiwillig, unentgeltlich und selbstlos für die Entwicklung von Buch.
»Es macht mich schon stolz, dass mich die
Jury der BVV ausersehen hat und damit
auch die Arbeit des Bucher Bürgervereins
ehrt«, erklärte Volker Wenda nach der Festveranstaltung. »Wir haben in den vergangenen Jahren eine Menge für den Ortsteil
zustande gebracht, z. B. Ausstellungen, ein
– gerade fertiggestelltes – Sanierungskonzept für den Bucher Schlosspark oder die
seit April 2004 stattfindenden monatlichen
BürgerForen zu brennenden kommunalen
Themen mit Fachleuten und Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft.«
Der Bucher Bürgerverein war nach der
Wende mit dem Ziel gegründet worden, Interessierte zu gewinnen, um ein kulturvolles Leben und gesellschaftliches Engagement für Buch zu erhalten und weiter zu
entwickeln. »Viele Initiativen gingen vom
Verein, insbesondere durch Volker Wenda
angeregt, aus. Ich denke an den Bucher
Weihnachtsmarkt, das Bemühen und die
Pflege des denkmalgeschützten Schlossparks, die Bucher Ortschronik, das Bucher
Bürgerforum und mehr«, so Ekkehard
Schröder in der Laudatio. Durch sein Be-
Moderate Mieten?
Fortsetzung von Seite 1
Die Arbeiten beginnen Anfang des 2. Quartals in der Walter-Friedrich-Str. 53–57, Walter-Friedrich-Str. 59-63 und FranzSchmidt-Str. 12–18. Mitte des 2. Quartals
folgt der Lindenberger Weg 81–83. Ende
des 2. Quartals beginnen die Arbeiten in
der Walter-Friedrich-Str. 50–60, GeorgBenjamin-Str. 17–31, Georg-Benjamin-Str.
65–71 sowie Bruno-Apitz-Str. 21–25/Ecke
Wolfgang-Heinz-Str. 50–62. Im Jahr 2012
sind an der Reihe: Lindenberger Weg 85,
Georg-Benjamin-Str. 33-63, TheodorBrugsch-Str. 20–50, Bruno-Apitz-Str. 1–7
sowie Wolfgang-Heinz-Str. 40-46. Im letzten Sanierungsjahr, 2013, folgen Wiltbergstr. 99, Am Sandhaus 20–22, Am Sandhaus 24–38, Pölnitzweg 128–130,
Röbellweg 20–56 und Robert-Rössle-Str.
2–5 (Rössle-Str. evtl. auch schon 2012).
Was genau passiert? Es werde energetisch
saniert, die Fassaden werden erneuert, da,
wo es nötig ist, Fenster ausgetauscht, so
Karen Schulz. In den Wohnungen werden
die Stränge saniert, Elektrosteigleitungen
und Bäder erneuert, die vorhandenev Heizungen gegen Zweirohrleitungen ausgetauscht, Wohnungstüren erneuert, Sanitärräume gefliest, Treppenhäuser neu gestaltet. Dort wo Aufzüge ebenerdig verlängert
werden, gibt es einen neuen Eingangsbereich. »Die Arbeiten in den einzelnen Wohnungen dauern maximal drei Wochen«.
Den Plan, in Buch Erdwärme als Energieträger zu verwenden, musste die HOWOGE
aufgeben. »Die geologische Zusammensetzung des Bucher Untergrunds eignet sich
nicht dafür, haben uns zwei Gutachter bestätigt. Man müsste mehr als 5 km in die
Tiefe gehen, um auf nutzbare Temperaturen zu stoßen. Das ist uneffektiv«, so Karen
Schulz weiter.
Das wohl spannendste Thema, das die HOWOGE-Vertreter anschnitten, war freilich
Interims-Geschäftsführer Dr. Baumgarten
die künftige Höhe der Mieten. Karen
Schulz »lehnte sich schon mal aus dem
Fenster«; die Zahlen seien noch nicht
durch den Aufsichtsrat und »Transparency
International Deutschland« gegangen. Für
Bestandsmieter, so Schulz, soll die Nettokaltmiete für Wohnungen unter 40 m² max.
6,60 Euro/m², für Wohnungen zwischen
Tierarztpraxis
Dr. med. vet. S. Oberhäuser
mühen habe er mit dafür gesorgt, dass
Buch nicht in Vergessenheit gerät. Im Laufe
der Jahre sei der Bucher Bürgerverein zu einer gefragten und geachteten Institution
geworden. »Wie immer im Leben gibt es
guten Willen, gute Ideen, müssen Anstöße
gegeben und Erfolge organisiert werden.
Und wie immer im Leben muss einem der
Hut aufgesetzt werden, der alles zusammenhält und stets Optimismus verbreitet.
Dieses Verdienst gehört dir, lieber Volker.
Insbesondere deshalb, weil du dafür nicht
bezahlt wirst, dich ständig neu motivieren
musst und erheblich viel Freizeit opferst«,
so der Laudator.
Auch 2011 hat der Bürgerverein viel vor.
Derzeit wird mit allen Bucher Einrichtungen eine Ausstellung »Zukunft BerlinBuch« entwickelt. Sie soll die Verbindung
von Arbeiten und Wohnen und die Lebensqualität von Buch zum Ausdruck bringen.
Gleich im Januar sind Neuwahlen im Bürgerverein geplant. Volker Wenda hat sich
entschlossen, erneut als Vorsitzender zu
kandidieren.
Kristiane Spitz
40-60 m² max. 6 Euro/m² und für Wohnungen von 60–90 m² max. 5,40 Euro/m² betragen. Hinzu kämen Betriebskosten von 2,12
bzw. 2,20 Euro/m². »Damit bleiben wir in
der Jobcenter-Miete«. Der Sprecher des
neu gegründeten Mieterbeirats André Kraljic allerdings will sich erst freuen, wenn er
die Zahlen schwarz auf weiß hat.
Der derzeitige Leerstand in den Bucher
HOWOGE-Beständen liegt bei 20 %. »Das
wird sich noch erhöhen. Unsere Erfahrungen in Lichtenberg und Hohenschönhausen, wo wir 48 000 Wohnungen saniert haben, sagen, dass der Leerstand in Sanierungszeiten etwa 50 % beträgt«, informierte Karen Schulz.
Derzeit noch unklar ist der Baubeginn für
die Elfgeschosser in der Karower Straße
und ein neues Stadtteilhaus in diesem Bereich. Die Ausschreibungsverfahren laufen. HOWOGE-Geschäftsführer Baumgarten rechnet spätestens 2012 mit einem
Baubeginn.
Kristiane Spitz
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3
GEDANKEN ZUR ZEIT
Personen-Klon durch Chip-Spion
D
cke des Ausweisinhabers. Deie Ich-zuerst-Schreier
ren Speicherung erfolgt allerhaben es wahrdings nur auf freiwilliger Basis.
scheinlich schon bereut.
Zumindest vorerst. Mikrochips
Der »ePA«, der neue eleksind geduldig. Innenminister
tronische Personalausauch. Möglicherweise fragen
weis im hippen ScheckSie sich jetzt: Worüber regt sich
karten-Format, hat Macke
der Malke eigentlich so auf?
dicht an Macke. IrgendWer ein redlich Leben führt
wie war das alles natürlich
und auch vor Vater Staat nichts
vorauszusehen. Es liegt
zu verbergen hat, für den ist das
nun mal im Wesen des
alles doch gar kein Problem.
staatlichen VerwaltungsMit Verlaub, darum geht es bei
apparates, dass Neuerunder ganzen Sache überhaupt
gen für Probleme sorgen.
Jörg-Peter Malke
nicht.
Die ahnungslosen Bunüber über modernen
Es geht um unser aller Grunddesbediensteten wiegeln
Identitäten-Klau
recht auf Vertraulichkeit und
ab. Alles nur Panikmache,
der neue Ausweis sei völlig sicher. Klar, den Schutz unserer persönlichen Daten.
wenn man selber den Computer nur be- Diese sind bereits im gewöhnlichen Infornutzt, um Mahnschreiben zu verfassen mations-Verkehr oft genug in höchster Geoder schöne bunte Tortendiagramme zu fahr. Die Anwendungsmöglichkeiten, die
erstellen, dann kann man sich nur schwer der neue Ausweis bietet, werden den ebenvorstellen, dass es außerhalb der eigenen so gutgläubigen wie bequemen Bürger
Beamtenbutze Leute gibt, die mit ihren über kurz oder lang dazu verführen, noch
Rechnern so geschickt umgehen, wie freizügiger als bisher mit seinen Daten umzugehen. Mit dem »ePA« ist es sogar mögeinst »Billy the Kid« mit seinem Colt.
Der Hamburger »Chaos Computer Club« lich, per digitaler Signatur via Internet die
(CCC) meldet sich warnend zu Wort. Dort eigene Unterschrift zu leisten. So unsicher,
hält man das ganze Projekt für reichlich wie der ganze Quark ist, sind dem Missunausgegoren. Weder die Ausweiskarten brauch Tür und Tor geöffnet. Fachleute
selbst, noch die von den amtlichen Stellen warnen bereits offen vor »geklonten Identiverteilten Kartenlesegeräte genügen den täten«. Im Klartext: Es kann durchaus pasgebotenen Sicherheitsstandards. Die sieren, dass Ihnen irgendwann die PuffCCC-Leute wissen genau, wovon sie re- rechnung eines Düsseldorfer Nachtclubs
den. Neben »Billy the Kid« sind dort auch ins Haus flattert. Sogar das redlichste Le»Doc Holiday«, »Wyatt Earp« und all die ben könnte hierbei in gewisse Erklärungsanderen Westernhelden des Computer- not geraten.
zeitalters anzutreffen. Für diese Jungs ist Interessanterweise findet, wie aktuelle Rees ein Leichtes, die Schwachstellen der im cherchen des ARD-Magazins Monitor erneuen Ausweis verwandten Chip-Technik gaben, ausgerechnet eines der wichtigsten
zu überlisten. Das Ausspionieren der Da- Individualmerkmale auf der neuen Plasteten sei, wie CCC-Sprecher Dirk Engling Karte keinen Platz mehr – unser Rufname.
meint, »…von jedem Kinderzimmercom- Im alten Dokument genügte ein einfaches
puter aus möglich.« In Zukunft wird es al- Unterstreichen desselben und jeder wusste
so gar nicht mehr nötig sein, dass man sei- sofort: Aha, der Bogumil Ephraim Ignatius
nen Ausweis irgendwo verliert, damit Gerd Schnickenfittich nennt sich einfach
gewiefte Online-Kriminelle ihr Schindlu- nur Gerd. Der »ePA« jedoch akzeptiert in
der entscheidenden Zeile nur einen Vornader treiben können.
Der neue Perso soll uns trotz allem unbe- men. Ausschließlich den, der als erster in
dingt schmackhaft gemacht werden. Ver- der Geburtsurkunde steht. Verwaltungsständlich. Demokratie-Fassade hin oder fachleute empfehlen den betreffenden Beher, welche Regierung will sich schon die sitzern des neuen »ePA« deshalb vorsorgGelegenheit entgehen lassen, so viel wie lich, ab sofort bei Auslandsfernreisen, Vimöglich über ihre Untertanen herauszu- sa-Angelegenheiten, Führerscheinbeanfinden, gelle? Alles zum Wohle der Staats- tragungen, Kontoeröffnungen, Steuerersicherheit – ich meine natürlich: der Si- klärungen, Postzusendungsaufträgen usw.
sicherheitshalber nur noch den geburtsurcherheit des Staates.
So ziemlich alles, was einen Menschen kundlich ersten Vornamen zu verwenden.
ausmacht, findet auf dem eingebauten Man muss kein Hellseher sein, um sich das
Chip im neuen Kärtlein Platz, allen voran gigantische Kuddelmuddel vorzustellen,
die sogenannten biometrischen Daten. das da auf uns alle zukommt. Bravo, liebe
Dies sind, neben einem digital auslesba- Bundesregierung! Es gibt ja auch sonst
ren Frontal-Foto, auch die Fingerabdrü- nichts wichtiges in diesem Land zu tun.
POLIZEIBERICHT
Handtasche geraubt Eine 60-jährige Frau
war am 30. 11. gegen 17 Uhr in der Goethestraße in Schwanebeck mit dem Fahrrad
unterwegs. Ein Fahrradfahrer näherte sich,
entwendete die Handtasche aus dem Fahrradkorb und flüchtete Richtung Kleiststr.
Der Täter war ca. 18–20 Jahre alt und dunkel
gekleidet. Schaden: ca. 300 €. Zeugen gesucht: Wache Bernau, Tel. (03338) 36 10.
Kontoauszugsdrucker beschädigt Am
6. 12. hatte gegen 3 Uhr eine unbekannte,
offensichtlich unter Alkoholeinwirkung stehende Frau den Kontoauszugsdrucker eines
Geldinstitutes in der Schönower Str./Zepernick aus der Verankerung gerissen und verschoben. Schaden: ca. 70.000 Euro. Zeugen
gesucht: Tel. (03338) 36 10.
Radfahrerin verletzt Ein Verkehrsunfall
ereignete sich am 6. 12. kurz nach 15 Uhr in
der Schönower Str. in Zepernick. Eine 60jährige Radlerin überquerte einen Zebrastreifen in Nähe des S-Bhf und wurde von
einem Klein-Lkw erfasst. Die Frau wurde
ins Bernauer Krankenhaus gebracht.
Kleintransporter gestohlen Am 7. 12., 15
Uhr stellte ein 35-jähriger seinen Lkw Mercedes Sprinter in der Heinestr. in Röntgental gegenüber der Heinepassage ab, um dort
Pakete von einer Postfiliale abzuholen. Als
er wieder herauskam, war das Fahrzeug
nicht mehr da. Mit dem Sprinter wurden
Briefsendungen und die Brieftasche des Geschädigten mit persönlichen Papieren und
Bargeld gestohlen. Schaden: ca. 10.000 €.
Pflege- und Gesundheitsberatung
Medizinische Behandlungspflege
Allgemeine Pflegeleistungen
Hauswirtschaftliche Versorgung
Verhinderungspflege
In Kita eingebrochen Am 9. 12. wurde die
Polizei gegen Mittag in die Schönerlinder Str.
in Zepernick in eine Kita gerufen. Unbekannte waren über die Terrasse gewaltsam eingedrungen und hatten u.a. einen Kaminofen
entwendet. Die Kripo ermittelt.
Getränkehandel überfallen Zwei Unbekannte haben am 15. 12. den Getränkemarkt
in der Zepernicker Straße 10 in Buch überfallen. Das maskierte Duo betrat gegen 21.40
Uhr das Geschäft und zwang den Verkäufer
unter Vorhalt einer Schusswaffe zur Herausgabe von Geld und Zigaretten. Anschließend
flüchteten die Räuber. Der Angestellte blieb
unverletzt. Ein Raubkommissariat hat die Ermittlungen übernommen.
Tödlicher Arbeitsunfall Nach einem Arbeitsunfall in Blankenburg, bei dem am 19.
12. ein Mann ums Leben kam und ein anderer schwer verletzt wurde, hat die Kripo die
Ermittlungen aufgenommen. Gegen 16.20
Uhr wurden zwei im Gleisbereich befindliche
20- und 47-jährige Wartungsarbeiter von einem herannahenden S-Bahnzug der Linie S 2
in Höhe Rudelsburger Straße erfasst. Der 47Jährige erlag noch am Unfallort seinen
schweren Verletzungen, sein 20-jähriger Begleiter kam mit schweren Verletzungen ins
Bucher Krankenhaus und wurde sofort operiert. Der 31-jährige Triebwagenführer erlitt
einen schweren Schock und wurde in eine
Klinik eingeliefert. Der S-Bahnverkehr auf der
betroffenen Linie war bis etwa 17.30 Uhr unterbrochen.
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Themen des Monats
JAN U AR 2011
ENTLANG DER PANKE
DIE VERBORGENEN REIZE VON PANKETAL
RÜCKBLICK: Weihnachtsmarkt Karow
Ahrentholzgelände…
er. Auch beim traditionellen Stollenanschnitt traf man alte Bekannte. Familie
Lützkendorf kommt jedes Jahr pünktlich und ist immer unter den Ersten:
»Die Albatros-Riesenstolle hat bei uns
Tradition. Sie schmeckt einfach.«
Beim bunten Programm auf der Bühne
konnten vor allem die Kinder zeigen,
wie gut sie auf Weihnachten vorbereitet
KAROW – Als ein wärmender Farbtupfer
am kalten 4. Dezember war der Karower
Weihnachtsmarkt auch diesmal ein
Highlight für alle Karower und ihre Gäste. Buntes Marktreiben von mittelalterlich bis modern wurde von den über 20
Ständen bei eisigen Temperaturen geboten. Wärmende Angebote waren da
der Schmied, das Kerzenziehen und die
vielen Grillbuden mit Glühweinausschank. Die Herzlichkeit an den Ständen der vielen sozialen Einrichtungen
mit den ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierten machten wieder den
Charme das Karower Weihnachtsmarktes aus. Dieses Engagement wurde auch
von Bezirksbürgermeister Matthias
Köhne (Foto r.) in seiner Ansprache hervorgehoben. Ob in der Kälte des Winters
oder der Hitze des Sommers, die Karower stünden für ihren Stadtteil, erklärte
n Arbeitslosenzahlen
PANKETAL – Da Panketal kein Arbeitsamtsbezirk ist, kann für die Gemeinde
nur eine Quote, keine absolute Zahl, ermittelt werden. Im November 2010 waren
413 Personen arbeitslos gemeldet, davon
224 ALG I- und 189 ALG II-Empfänger.
Anhand der Einwohnerzahl in der Altersgruppe der 15–65 Jährigen ermittelte
Bürgermeister Rainer Fornell eine Quote.
»Die ist möglicherweise nicht identisch
mit der sonst üblicherweise ermittelten
Quote (ab 18 Jahren gezählt), was eine
leicht höhere Zahl zur Folge hätte.
Nimmt man aber die 13128 Personen
zwischen 15 und 65 als Bezugsgröße zur
Zahl der gemeldeten Arbeitslosen,
kommt man auf ein Quote von 3,14 %,
die, auch wenn man die Jugendlichen
zwischen 15 und 18 abzieht, keineswegs
größer als max. 4,5 % ist«, so der Bürgermeister aus Panketal.
waren. Den »Karower Nachtigallen« von
der Grundschule im Panketal mit ihrer
neuen Leiterin Frau Timm merkte man
den Führungswechsel nicht an. Und das
Weihnachtsprogramm der Theatergruppe der Kita Pfannschmidtstr. 70 (Foto l.)
wurde von den Gästen mit Spannung erwartet.
Fabian Vogel
verschiedenen Lebensphasen, Stimmund Körperarbeit. Singen beeinflusst positiv unsere Emotionen und die »Chemie« des Gehirns und fördert die körperliche und seelische Gesundheit. KursInteressierte melden sich bitte an bei
Adelheid Flemming unter Tel. (03337)
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n Kosten fallen 2011
PANKETAL – Die Gebühren für Trinkund Abwasser in Panketal fallen 2011 erheblich. Beim Trinkwasser sinkt die Mengengebühr pro m³ um 13 Cent von 1,44 €
auf 1,31 €. Das sind ca. 9 %. Die Grundgebühr bleibt mit 82,02 € unverändert.
Beim Abwasser (zentrale Entsorgung)
sinkt die Mengengebühr pro m³ sinkt von
2,87 € auf 2,43 €, also um 44 Cent, das
entspricht minus 15 %. Auch hier bleibt
die Mengengebühr mit 61,32 € unverändert. Beim Abwasser (Grubenentsorgung) sinkt die Mengengebühr von 5,84 €
auf 5,31 €, mithin um 53 Cent. Eine Gebührensteigerung wird es hingegen für
die Entsorgung von Klärschlamm aus
Kleinkläranlagen geben. Das betrifft allerdings weniger als fünf Anlagen in der
Gemeinde.
Bald soll’s am Bahnhof
aufwärts gehen
Fortsetzung von S. 1
Der frühere Mitarbeiter der Bahn machte
bauliche Vorschläge, schrieb an die Stadtentwicklungssenatorin, löcherte Bahnverantwortlichen und Politiker, diskutierte mit Planern. Seine Bemühungen
scheiterten daran, dass für die nächsten
Jahre kein Geld für das Bucher Projekt zur
enn man das Dorf Schwanebeck in
nördlicher Richtung nach Bernau
verlässt, erkennt man rechts drei kleine
Siedlungen. Zuerst kommt, nach nicht
ganz einem Kilometer, Friedrichshof und
wenige hundert Meter weiter das Albrechtsgelände. Über die kleinen Besonderheiten dieser unterschiedlich großen
Häusergruppen hatten wir bereits berichtet (»BB«, Mai und April 2010).
Am wenigsten auffällig und von der B 2 erst
zu sehen, wenn man vorbeigefahren ist, erscheint das sogenannte Ahrentholzgelände. Die Zufahrt über den Birkholzer Weg
findet man gegenüber der Birkholzer Straße, die in die Siedlung Gehrenberge führt.
Es findet sich hier kein Schild, das auf den
Siedlungsnamen hinweist. Auch viele der
Anwohner wissen nichts von dem Namen
und selbst die lange hier ansässige Anita
Mühle meint: »Früher dachten wir immer,
dass wir hier im Albrechtsgelände wohnen.«
Nach Aufzeichnungen von Wilhelm Draeger ließ ein Kaufmann Wilhelm Ahrentholz
dieses Gebiet im Jahre 1923 parzellieren. Er
hatte es 1902 von dem letzten Lehngutbesitzer Ludwig Hübner gekauft. Das Gelände wird von zwei Wegen durchkreuzt, die
einmal für den Verkehr bedeutsam waren.
Das Ahrentholzgelände befindet sich jetzt
zwischen B 2 und Autobahn und reicht
nicht ganz bis zur Autobahnauffahrt Bernau Süd. Der Birkholzer Weg führte in Verlängerung der Birkholzer Str. früher nach
Birkholz und war vor dem Autobahnbau
Verfügung stehen sollte. Doch Anfang
Dezember dann klingelte das Telefon
von Karl Holst. »Der Senat hat mir bestätigt, dass das Geld für Buchs Aufzug
da ist und in den nächsten zwei Jahren
ausgegeben sein muss«, freute sich der
Mann aus Karow über die Sonderlösung
für den Bahnhof am Berliner Nordostrand für die, nach Wissen Holsts,
überschüssiges Geld vom OstkreuzBahnhofsprojekt verwendet werde.
Kristiane Spitz
Kieferngehölz Autoreifen gefunden, bis nach
Heinersdorf gerollt und
verhökert hatte. Frau
Mühle ergänzt, dass
man an der in den
1930er Jahren gebauten
Autobahn noch 1950
auf einem kleinen
schwarzen Seitenstreifen bis nach Bernau habe gehen können. Erst
als es Regierungsstrecke wurde, kontrollier-
1965: Der Börnicker Weg, nach Norden geblickt.
für die Verbindung
von Zepernick und
Gehrenberge nach
Birkholz wichtig. Der
Börnicker Weg/ Börnicker Landweg führte über Birkenhöhe
nach Börnicke. Beide
Wege sind jetzt durch
die Autobahn unterbrochen
Vom Birkholzer Weg
erzählt Irene Pangsy Heute: Anita Mühle vor ihrem Grundstück im Börnicker Weg.
eine amüsante Geschichte: »In meiner Kindheit, ich ging date hier die Polizei und »spielte« mit Jugendmals noch nicht in die Schule, hatten uns
lichen in den Brombeerfeldern »verdie Erwachsenen verboten, den Weg bis
stecken« – oder vielleicht umgekehrt?
zur Autobahn zu gehen. Aber was verboten
Vom Börnicker Weg weiß Anita Mühle
ist, hat eben seinen besonderen Reiz. Dort
noch, dass da »die Russen Krieg im Korngab es eine kleine Verkehrsbucht, in der
feld gespielt« hätten und dass »die Panzer
immer Lkws hielten. Wir beobachteten,
hier entlang zur Kaserne nach Bernau fuhdass ältere Mädchen aus Gehrenberge imren«. Trinkwasseranschluss gibt es in der
mer wieder hinunterliefen. Was die da geSiedlung seit 1979 (anfangs noch Asbemacht haben, haben wir damals noch
strohre). Das Abwasser wird in Gruben genicht wirklich versammelt. Auf die Frage nach der Lärmbelastanden. Eines Tastung meint ein Anwohner, der erst neu
ges entdeckte uns
zugezogen ist, nur: »Man gewöhnt sich
einer der Fahrer
daran und schließlich war der Preis ja günund hatte einen
stig«. Frau Mühle stimmt ihm zu und erkleinen Jungen,
gänzt, dass das mit dem Verkehr erst nach
der nicht schnell
der Wende richtig losging. Von der Gegenug weg war,
meinde sei sie enttäuscht: Sie habe gehört,
verprügelt.«
dass man hier jetzt Industrie ansiedeln
Der Weg ist jetzt
wolle.
nicht mehr durchBei einer Nachfrage im Panketaler Rathaus
gängig bis zur Auerzählt Bauamtsleiter Stefan Kadatz aber
tobahn. Berthold
etwas anderes. Es habe einmal eine AnfraWernicke, der am
ge wegen eines Baustoffhandels gegeben.
Ende des BirkholBisher aber sei im Flächennutzungsplan
zer Weges wohnt,
derartiges nicht vorgesehen, so der Verwalerinnert sich, dass
tungsmitarbeiter. So bleibt das Ahrentholzer nach dem 2.
gelände wohl weiterhin so wie es ist: zwar
recht gut besiedelt, aber nicht wirklich beHier kreuzen sich Bönicker und Birkholzer Weg Weltkrieg hier in
einem
kleinen
kannt.
Hubert Hayek
n Kurse für Fitness
n Schwimmhalle bleibt zu
BUCH – Mit heilsamem Singen können
Interessierte zur eigenen Kraft und zur eigenen Mitte finden. Im Zentrum für Bewegung und Begegnung, Karower Str. 11,
Haus 234, findet jeden 2. und 4. Mittwoch
von 19.30–21 Uhr eine Sing-Gruppe statt.
Inhalt: Lieder und Gesänge aus aller Welt,
Mantren, Singen im Jahrkreis, Singen in
W
BUCH – Zur Umsetzung der guten Vorsätze für das neue Jahr bietet das Gesindehaus Buch, Alt-Buch 51, Kursangebote
zur körperlichen Fitness. Pilates, Rückenschule und Reha-Sport fördern die Beweglichkeit und die Gesundheit. Massage
und Entspannung nach Jacobson dienen
der physischen Stärkung. Kompetente
Therapeuten sorgen für die fachliche Anleitung. Nähere Informationen unter Tel.
9 41 54 26. Lesen Sie auch auf S. 11 unter
»Gesindehaus-Infos«.
BUCH – Die Schwimmhalle in der Wolfgang-Heinz-Straße 41 in Buch wird voraussichtlich bis Mitte Februar geschlossen bleiben. Nach Angaben der Berliner
Bäder-Betriebe, müssen die Fernwärmeanschluss- und die Wärmeverteilerstation erneuert werden. Ursprünglich sollte
die Halle bereits Ende November 2010
wieder eröffnet werden.
n Heilsames Singen
…die recht unbekannte
Siedlung zwischen
B2 und Autobahn
FOTOS: HAYEK (2), PRIVAT, VOGEL (2), SPITZ
4
Bau des Autobahndreiecks
Schwanebeck ab Mai
V
oraussichtlich im Mai diesen Jahres
starten die Bauarbeiten für das neue
Schwanebecker Autobahndreieck. Das
rund 44 Millionen Euro teure Projekt soll
2014 abgeschlossen werden. Die Anschlussstelle Berlin-Weißensee wird es
dann nicht mehr geben. Der Verkehr wird
künftig von der B 2 auf die A 11 geleitet,
ohne dass die A 10 genutzt werden muss.
Wer zwischen der A 11 und A 10 wechseln
will, wird in einem großen Radius auf die
jeweilige Fahrtrichtung geleitet.
Das Dorf Schwanebeck soll durch die
Neuerungen deutlich entlastet werden.
Von der B 2 führt auch weiterhin eine
Trasse von einer südwestlich des Autobahndreiecks neu errichteten AmpelKreuzung in den Panketaler Ortsteil. Die
Brücke an der jetzigen Anschlussstelle
Weißensee wird wegen des 6-spurigen
Ausbaus des Berliner Rings abgerissen.
Die neu errichtete Überführung wird nur
noch jeweils eine Fahrspur in jede Richtung aufweisen. Flankierend wird ein 2,50
m breiter Rad- und Gehweg angelegt.
Anzunehmen ist, dass der Lindenberger
Weg nach dem Ausbau stärker frequentiert wird. Zum Schutz der Neu-Schwanebecker soll ein sieben Meter hoher Schallschutz errichtet werden. Auch an der B 2
im Bereich Albrechtsgelände in Höhe der
Siedlung ist eine sechs Meter hohe Schallschutzwand vorgesehen.
Während der mehrjährigen Bauarbeiten
soll der Verkehr auf den Autobahnen stets
auf zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung
fließen. In Ausnahmefällen wird es kurzzeitige Vollsperrungen geben müssen, um
bestimmte Arbeiten ausführen zu können.
Kerze mit Schlosskirche
Der »Förderverein zum denkmalgetreuen
Wiederaufbau des Turmes der barocken
Schlosskirche in Berlin-Buch e. V.« bietet
anlässlich des 275-jährigen Kirchenjubiläums in diesem Jahr eine ganz besondere Kerze (Höhe 16 cm, Durchmesser 60
mm) für 10 Euro an. Infos: Tel. 9 49 71 63.
Große Liebe, herzliches Geben, Sorge um uns, das war dein Leben..
Nach großer, mit Geduld ertragener Krankheit
mussten wir Abschied nehmen von
Ursula Langbein
* 3. 11. 1953 † 02. 12. 2010
In Liebe und Dankbarkeit
Alexander Langbein
Themen des Monats
JANUAR 2011
Der Marimba-Spieler
5
ENTLANG DER PANKE
Weihnachtsmarktwetten
heiraten, Adam lernt
dam Weisman ist gerade
nach Französisch und
dabei, ein riesiges Gestell
Deutsch nun auch
mit Rädern zu bauen, um die
Spanisch und spielt
etwa 80 kg schwere Marimba
vornehmlich die Maaus seinem Studio in der Garimba.
lerie des Künstlerhofs bis zur
Er war und ist Mitglied
Hof-Gaststätte transportieverschiedener Ensemren zu können. Ab Freitag,
bles – von moderner
dem 14. Januar, wird der MuKammermusik, über
siker ab 18.30 Uhr hier seine
Klassik, bis Rock und
ganz besonderen Klänge erFolklore. Er war Mitzeugen und für entspannenglied im Ensemble
de Atmosphäre sorgen.
»Klangform
Wien«
Die Marimba, auch Marimoder ist bei »Berlin
baphon genannt, besteht vor
PianoPercussion« daallem aus zwei Reihen Holzbei. Er machte Volksklangstäben sowie unter ihmusik mit dem Quenen befindlichen Resonanzchua-Indianer Una
rohren, die dunkle, warme
Ramos und ist Rockund volle Töne ermöglichen.
Drummer bei »Landis
Das Schlaginstrument gehört
Mackellar and the Diain die Familie der Xylophone
tribes« oder spielte mit
mit einem bis zu 5 Oktaven
»Zeitkratzer« (Konzergroßen Tonumfang. Adam
te mit Lou Reed). Und
Weisman beherrscht es mit
er wirkte bei CD-Proschlafwandlerischer Sicherduktionen mit, u. a.
heit. Wenn er die vier Schlagmit dem »Ensemble
klöppel ergreift und Töne aus
Modern« und Frank
dem hölzernen Instrument
Zappa. Gerade hat er
hervorzuzaubern beginnt, ist
eine CD mit Percussier nicht mehr von dieser
on Soli von Pierluigi
Welt, so scheint es. Die Musik
Billone
herausgefließt und hüpft, braust auf,
bracht.
ebbt ab, sie schwelgt und
»Neue Musik heißt
schweigt im immerwährenauch zu experimentieden Fluss der Improvisation.
ren«, ist einer dieser
Endet der letzte Ton, taucht
Sätze, die Adam Weisauch Weisman wieder auf,
man über seine Kunst
schüttelt seine Locken wie Der Amerikaner Adam Weismann arbeitet seit 1998 auf dem Künstlerhof Buch.
sagt, die aber mehr
nach einem musikalischen
noch von ihm selbst erzählen. Wie auch seiBad und steht wieder auf dem Boden.
beit mit Komponisten, die verschiedenen
ne Wertschätzung von John Cage, einem USDer Marimbist stammt aus Atlanta, Georgia,
Klänge, neue Instrumente. Während des Stuamerikanischen Komponisten und Künstler,
dem Südosten der USA. Dort verbrachte er
diums geht er für ein Jahr nach Frankreich
der viel über die Idee der Zufälligkeit in der
Kindheit und Jugend. Statt Klavier und Gitarals Au-pair. Er wohnt in Paris, muss früh eiMusik nachdachte. Cage hat Pausen gelasre zu spielen, wie sein Vater, wählte er das
nen kleinen Jungen versorgen und zwei
sen und plötzlich passierten unabgesproSchlagzeug. Mit 13 macht er in einer RockAbende im Monat Babysitten. Sonst ist er frei
chene Dinge, die Einfluss nahmen auf das
band mit, parallel dazu ist er Mitglied eines
für Studien im Konservatorium im nahe geKlangerlebnis; unwiederholbare Momente
klassischen Jugendorchesters. Er habe imlegenen Versaille bei einem Professor, der
von Wirklichkeit und Transzendenz, von
mer schon improvisiert, erzählt er. »Sobald
Schlagzeug-Solo lehrt. »Das war ein Jahr wie
Naivität und Öffnung. »Wenn es ein gutes
ich das erste Tasteninstrument bekam, ein
im Höhenrausch, ich habe so viel gelernt«,
Stück ist, muss man sich einlassen, auch
Xylophon, spielte ich, was ich fühlte und in
schwärmt der Musiker. »Und ich liebe gutes
wenn es eintönig, langweilig erscheint, doch
mir hörte. Ich hab auch begonnen, kleine eiEssen, in Frankreich war ich da natürlich gedann, ganz plötzlich öffnen sich Türen, dann
gene Stücke zu schreiben. Für mich stand
nau richtig.«
hört man etwas Neues. Diese Musik ist wie
fest, ich würde Musiker werden.«
1991 nahm der junge Amerikaner am intereine Sprache. Man braucht eine Weile, bevor
Adam Weisman studierte an der Manhattan
nationalen ARD Musikwettbewerb in Münman sie versteht. Man muss sich verlangsaSchool of Music in New York Schlagzeug,
chen teil, bei dem er den 3. Preis erhielt. Ein
men, zurücknehmen, öffnen. Das ist auch
machte klassische Kammer- und OrchesterJahr später folgt ein 2. Preis beim Internatioübertragbar auf das Leben an sich, auf den
musik und nebenbei auch Jazz. Er war
nalen Musikwettbewerb in Genf. Er entAlltag, auf ganz normale Situationen«. Er hat
Drummer in verschiedenen Jazzcombos,
schloss sich, nach München an die Hochdas Bild einer Spirale für seine Marimbaaber hasste es, in verrauchten Klubs aufzuschule für Musik zu gehen, um mehr zu
Musik gefunden. Musikalische Motive, die
treten. Mehr noch als das ärgerte ihn die
lernen, sich weiter zu entwickeln. Hier absich zwar wiederholen, aber vorwärts treiWarterei auf die Musikerkollegen, die selten
solvierte er ein zweijähriges Studium in der
ben.
pünktlich waren. Mit dem Jazz war es auch
Meisterklasse.
In seinem Studio auf dem Künstlerhof, das
deshalb bald vorbei.
Adam Weisman kommt viel herum, überall
zu alten Gutszeiten einmal Kleintierställe
»Weil ich mit lebenden Komponisten arbeiin Deutschland hat er Konzertauftritte,
barg, hängen in Blau gehaltene, großformaten wollte, bin ich auch von der Klassik weg
schreibt (experimentelle) Musik fürs Theatige Bilder seiner (er sagt: »ganz besondehin zur Neuen Musik gegangen«, erklärt er.
ter. Das Deutschlernen fällt ihm anfangs
ren«) Frau. Neuerdings bietet der sympathi»Auch beim klassischen Schlagzeug hast du
schwer (»diese komplizierte Wortordnung
sche Wahl-Bucher auch Schlagzeugviel Zeit, um auf den Einsatz zu warten. Bei
und Grammatik...«), doch mit Hilfe eines
Unterricht an. Wer musikalische Ambitionen
den Becken z. B. oder der Triangel. Es ist
Crashkurses am Goetheinstitut und durch
verspürt, sollte sich diesen Lehrer nicht enttrotzdem nicht leicht, einen wunderschönen
den Musikeralltag mit seinen deutschen Kolgehen lassen.
Kristiane Spitz
Triangelschlag zu spielen, genau auf den
legen verstand und sprach er bald immer
Punkt; oder mehrere und alle gleich. Auch
besser.
Tipp: Adam Weisman spielt am 14. 1.
dafür muss man viel üben«, so der 43-Jähri1998 zieht Adam Weisman nach Berlin und
ab 18.30 Uhr in der »Gaststätte Künstlerge.
mietet einen Probenraum auf dem Künstlerhof« in Alt-Buch 45–51.
Bei der Neuen Musik fühlt er sich Zuhause.
hof Buch. Hier verliebt er sich in Viviana, eiEr liebt das Improvisieren, die Zusammenarne bildende Künstlerin aus Argentinien. Sie
Mit Strafanzeige gedroht,
jetzt kommt Überweg
BI Pankgrafenstraße
engagiert sich für die
Sicherheit der Fußgänger
D
ie Bürgerinitiative Pankgrafenstraße in
Karow engagiert sich für die Sicherheit
der Fußgänger und Radfahrer auf ihrer Straße. Auch bei den Pankower Politikern hat sie
immer wieder auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht mit dem Ergebnis, dass
entsprechende Beschlüsse in der BVV gefasst wurden. So hatte bereits im Juni 2010
der Stadtrat für Öffentliche Ordnung versprochen, den gefährlichen Zustand der
Gehwege noch im Verlaufe des (vergangenen) Jahres beheben zu lassen. Doch geschehen war bis Anfang Dezember nichts.
Im Gegenteil. Seit Oktober wurde das Parken
auf den Gehwegen sogar noch erleichtert,
indem Poller aus dem Weg geräumt wurden,
die das Gehwegparken verhinderten.
»Damit sind nun auch die letzten Grünflächen und alten Bäume der Zerstörung preisgegeben«, hatte Andreas Retschlag, BI-Sprecher, seinen Ärger geäußert. »Bereits im Jahr
1999 hat das Bezirksamt die Freigabe des
Gehweges u. a. aus Gründen des Umwelt-
schutzes und der Unzumutbarkeit für Fußgänger abgelehnt. Dies wurde 2010 bekräftigt. Doch eine Nachfrage beim Tiefbauamt
wegen deren widersinnigen Verhaltens wurde nicht beantwortet.«
In einem Brief an das Bezirksamt kritisierte
Retschlag, dass im Vergleich zu anderen Teilen des Bezirkes die Karower Pankgrafenstraße in Bezug auf den Schutz von Fußgängern und Radfahrern sträflich vernachlässigt
werde. »Ich fordere die Verantwortlichen auf,
die Zustände in der Pankgrafenstraße nicht
weiter zu ignorieren und umgehend sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, denn die Gehwege, so sie überhaupt vorhanden sind, stellen in ihrem jetzigen Zustand eine Lebensgefahr für Fußgänger, insbesondere
Kinder, Gehbehinderte und Ältere, dar. Sichere Querungsmöglichkeiten gibt es nicht.
Eine aktuelle Verkehrszählung der VLB ergab
tagsüber von 7 bis 19 Uhr eine Anzahl von 10
660 Fahrzeugen. Wie sollen Kinder auf ihrem
Schulweg diese Situation meistern?«,
schrieb er in dem Brief und drohte dem Amt
eine Strafanzeige wegen Bodenverunreinigung an, sollten bis zum 5. 12. 2010 keine
Maßnahmen des Tiefbauamtes gegen die
weitere Zerstörung der Gehwege durch
Fahrzeuge erfolgt sein. »Außerdem behalte
ich mir auch weiterhin eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung vor, sollten in der Pankgrafenstraße weitere Fußgänger wegen des baulichen Zustandes zu
Schaden kommen«, so Retschlag weiter.
Das Bezirksamt reagierte schnell. Am 13. 12.
gab es einen Vor-Ort-Termin mit Vertretern
der Bürgerinitiative sowie dem Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner, Tiefbauamtsleiter
Peter Lexen, dem Leiter der Unteren Straßenverkehrsbehörde Herrn Schröder und
Bezirksingenieurin für Straßenunterhaltung
Steffi Schmidt. Das Ergebnis: die Poller kommen wieder an den Fahrbahnrand, somit
wird dem Parken auf dem Gehweg zwischen
Boenkestraße und Streckfußstraße ein Riegel vorgeschoben. Nach der Frostperiode
sollen die Arbeiten erfolgen. Zufrieden reagierten die Karower auch auf die Zusicherung, dass im Frühjahr zwischen Boenkestraße und Bäckerei Tubandt ein Fußgängerüberweg angelegt wird, ebenso wie in der
Bahnhofstraße vor der Kita »Karower Knirpse« in Höhe der Spinolastraße.
Für Andreas Retschlag ein gutes Ergebnis:
»Hartnäckig und konsequent muss man
sein, dann erreicht man auch etwas«, ist sein
Fazit.
Kristiane Spitz
Kontakt: BI Pankgrafenstraße, Tel. 0179/
1 02 36 14, E-Mail: [email protected]
FOTOS: PRIVAT
A
BUCH – Der Rewe-Markt in Buch hat
auch in diesem Jahr seine schon traditionelle Weihnachtsmann-Wette, diesmal
mit dem SV Berlin-Buch, abgeschlossen.
Marktleiter Uwe Dopichay wettete, dass
der Sportverein nicht in der Lage sei,
mindestens 50 Weihnachtsmänner im
Bucher Markt zu versammeln, die ge-
meinsam das Lied »O Tannenbaum« singen. Der SV hielt dagegen – und schaffte
es. Mehr als 50 Weihnachtsmänner und –
kinder waren zur Zepernicker Straße 10
gekommen, um die Wette zu gewinnen.
Die Freude war groß, insgesamt 500 Euro
kommen so dem sportlichen Vereinsleben zugute.
K. S.
Am 11. 12. hat auch die Grundschule Am
Sandhaus in Buch eine Weihnachtsmann-Wette gewonnen, die vom Karower REWE-Markt ausgelobt worden war.
Über 60 verkleidete Kinder und Erwachsene haben »O Tannenbaum« gesungen und
dafür 500 Euro für ihre neuen Schul-ArA. K.
beitsgemeinschaften erhalten.
n Reisen an die Ostsee
Uhr im Rathaus Weißensee, Berliner Allee
252-260, R 116, Anm. Tel. 9 02 95 73 01.
Bezirksstadtrat für Öffentliche Ordnung,
Jens-Holger Kirchner, am 27. 1., 16–18
Uhr, Darßer Straße 203, R 203, Anmeldung: Tel. 9 02 95 85 20.
Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und
Wohnen, Martin Federlein, am 27. 1., 16–
18 Uhr, im Rathaus Pankow, Breite Str.
24A-26, R 237. Anm.: Tel. 9 02 95 22 60.
Bezirksstadtrat für Kultur, Wirtschaft und
Stadtentwicklung, Dr. Michail Nelken:
Gespräche n. V. – Anm.: Tel. 9 02 95 63 00.
BUCH – Im Club »Der Alte«, Wiltbergstr.
27, werden Reisen an die polnische Ostseeküste vermittelt. Nähere Infos gibt es
jeden Donnerstag, 14–16 Uhr, sonst unter Tel. (privat) 9 49 63 37 bei Frau Kreißig. Freie Plätze sind derzeit u. a. für die
Osterreise vom 21. 4.– 29. 4. (299,- Euro)
und Pfingstreise vom 10. 6.–24. 6. (ca.
449 Euro) zu buchen. Im Preis enthalten:
Fahrt im Reisebus, VP, deutschsprachige
Betreuung, Ausflugsfahrten u. m. Die
Gruppe Initiative Buch wünscht den
Reisenden ein gesundes und gutes 2011!
n Bürgersprechstunden
PANKOW – Bezirksbürgermeister Matthias Köhne am 4. 1. und 25. 1., 16–18
Uhr im Rathaus Pankow, Breite Str. 24A26. Anmeldungen: Tel. 9 02 95 23 01.
Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Schule und Sport, Lioba Zürn-Kasztantowicz, am 27. 1., 15–17 Uhr in der
Fröbelstr. 17, Haus 2, Raum 333, 10405
Berlin. Anmeldungen: Tel. 9 02 95 53 01.
Bezirksstadträtin für Jugend und Immobilien, Christine Keil, am 20. 1., 16–18
n Rentensprechstunden
BUCH – Im Januar führt Dietrich Schneider, Versichertenberater der Deutschen
Rentenversicherung Bund, seine Sprechstunden am Samstag, dem 8. und 22. 1.,
ab 8 Uhr im Gesindehaus, Alt-Buch 51,
durch. Terminvereinbarung unter Tel. 96
20 73 41 oder 0170/8 11 93 55.
Sabine Michael, Versichertenälteste der
Deutschen Rentenversicherung BerlinBrandenburg, führt ihre Sprechstunde am
4. 1., 16–18 Uhr, in der Frauenberatung
»BerTa«, Karower Str. 6, durch.
Anmeldung unter Tel. (03 33 97) 7 23 66.
»BB« GRATULIERT
... den Bucher Jubilaren Herta Berning, Ursula Erbismann, Edith Heinrich, Erika Heuermann, Waldemar Nodes, Dr. Christa Raderecht, Dr. Manfred Seerig, Gerhard Splinter, Udo
Schnee, Charlotte Schiller, Gerhard Thurau, Ursula Treptow und Erika Olschinski zum 80.,
Anselm Barczewski, Gertraud Janke, Walter Klötzer, Karl-Heinz Menke, Dr. Johannes Meurer, Heinz Pasternak und Siegfried Rönnberg zum 85., Hildegard Anders, Charlotte Kositzki,
Elfriede Liebe und Gertrud Schreier zum 90., Else Braune, Anneliese Eichstaedt, Elisabeth
Meldowski, Helene Schneider, Werner Tettenborn und Gertrud Thum zum 91., Heinz Koszewski zum 92., Ilse Seefeldt zum 94., Veronika Gorzny zum 95., Klara Linke zum 96., Wally
Schneider zum 99. sowie Elise Ehleben zum 102. (!) Geburtstag.
Auch die Sozialkommission Buch gratuliert herzlich!
… den Panketaler Jubilaren Werner Ameln, Günter Arnold, Ilse Heide, Dr. Günter Streibel,
Gertrud Wedekind und Vera Wilhelmi zum 80., Franz Angelo, Annaliese Frank, Fritz Gericke
und Ilse Kleinau zum 85., Grete Gerung, Edith Lorenz und Hella Müller zum 90., Else Braune
und Gisa Wojahn zum 91., Hildegard Kühn zum 92., Leonie Böhlke zum 93., Frieda Raeder
und Charlotte Wunsch zum 94., Else Collin zum 95., Erna Schulz zum 96., Frieda Wendler
zum 97. sowie Martha Gehrmann zum 100. (!), Anna-Marie Schmidt zum 101. (!) und Martha
Janetzki zum 103. (!) Geburtstag!
Im Gespräch
JAN U AR 2011
AUS DEN SCHULEN
Wahlpflichtunterricht in Schwanebeck
S
chwanebecker Oberschüler besuchten im Rahmen ihres Wahlpflichtunterrichtes Naturwissenschaften in der
Klasse 8 die Freiwillige Feuerwehr in
Schwanebeck. Nicht weit von der Schule
gelegen, sind auch viele Schüler dort organisiert, um das kleine Einmaleins des
Feuerwehrmannes/der Feuerwehrfrau
zu erlernen. Vielleicht verwirklicht ja der
eine oder andere seinen Kindheitstraum
– und wird Feuerwehrmann.
Für die Exkursionsteilnehmer ging es
darum, sowohl die Arbeit der Feuerwehr
als auch den Einsatz der Technik kennenzulernen. Frau Gärtner, eine sehr engagierte Feuerwehrfrau, fasste die grundlegenden Aufgaben der Wehr mit umfangreichen Ausführungen zusammen.
Beim Anblick eines Videos über den
Brand in einem vollen Fußballstadium
lief allen Betrachtern ein Schauer über
den Rücken. Ohne den schnellen und
umsichtigen Löscheinsatz der Feuerwehr
hätten nicht alle Menschen überlebt.
Mensch und Technik, das ist eine geniale
Kombination zur Bekämpfung von Bränden. Karl Weinert, Schüler der Klasse 8a,
fand die richtigen Worte, um die Zuhörenden über die spezielle Ausrüstung der
Autos zu informieren. Es ist schon beachtlich, wie mehrere Meter Schlauch
akribisch genau aufgewickelt werden,
um eine Erstlöschung zu ermöglichen
oder die Schutzausrüstung der Männer
und Frauen die Schüler beim Tragen fast
in die Knie zwang. Die Exkursionsteilnehmer wissen jetzt ganz genau, dass der
berufliche Weg zu einem Feuerwehrmann oder einer -frau beschwerlich ist,
ihn zu gehen, sich jedoch lohnt.
D
ten typische Verhaltensmuster Betroffener. Um für ein »Nein« selbst stark genug
zu sein, rüsteten sich die Schüler mit Argumenten. Diese beziehen sich auch auf
die verheerende Wirkung der Drogen im
menschlichen Körper. Um diese Erkenntnis zu schärfen, war die Polizei Bernau
Gast an der Schwanebecker Oberschule.
Sie konfrontierte die Schüler mit knallharten Zahlen. In Deutschland sterben jährlich über 140 000 Menschen an den Folgen des Drogenmissbrauchs, davon allein
100 000 Raucher. Mit dieser Aussage wurden Fakten geschaffen, die nachdenklich
stimmten. Platz 2 der traurigen Rangliste
belegen die Sterbefälle in Folge des Alkoholmissbrauchs. Alkohol schädigt nicht
nur den menschlichen Körper, sondern
trübt auch die Sinneswahrnehmung.
Dies bestätigte sich für die Oberschüler
durch einen Selbsttest. Eine Brille (Foto
o.) simulierte Trunkenheit; und trotz aller
Anstrengungen gelang es den Testpersonen nicht, die einfachsten Dinge auszuführen. Auch illegale Drogen waren kein
Tabuthema. Im gemeinsamen Gespräch
zwischen Gast und Schülern wurde
schnell klar, dass der Konsum von Drogen
und die Sucht danach schnell in einen
Kreislauf münden, aus dem man sich ohne Hilfe kaum befreien kann. Freiheit
durch Drogen? – Wer daran glaubt, der hat
den Glauben an sich selbst verloren.
Jana Weigelt,
Oberschule Schwanebeck
rogen erscheinen auf den ersten Blick
alltäglich zu sein. Das Trinken von Alkohol oder das Rauchen gehören zum Alltag. Der zweite Blick verdeutlicht jedoch,
dass Drogen eine Gefahr für die Gesundheit sind. Im Bereich Naturwissenschaften des Wahlpflichtunterrichtes der 9.
Klassen der Oberschule Schwanebeck
wurde die Frage »Freiheit durch Drogen?«
thematisiert. Die Oberschüler spürten
Gründe für den Konsum auf und beurteil-
Die Oberschule Schwanebeck entwickelt
im Rahmen der beruflichen Frühorientierung ihrer Schüler neue Ideen. Lernen
mit Kopf, Herz und Hand – heißt das Konzept. Als Ziel einer Reise wurde kürzlich
für die 9. Klassen und eine 10. Klasse das
Schiffshebewerk Niederfinow ausgesucht.
INITIATIVEN
Weihnachten im Schuhkarton
Z
um 12. Mal hatte Anita Bernhard für
die Aktion »Weihnachten im Schuhkarton« in ihrem Wohnhaus in Blankenburg eine Sammelstelle eingerichtet. Viele Familien hatten im November und
Dezember gemeinsam mit ihren Kindern
für die Päckchen Geschenke gekauft und
dann verpackt und abgegeben. Voller
Freude haben sie in der Blankenburger
Sammelstelle die riesige Menge der
Schuhkartons gesehen und sich den weiteren Weg der Geschenke erklären lassen.
Die Spendenbereitschaft war wieder
enorm. In den drei Pankower Sammelstellen wurden ca. 3 600 Päckchen gesammelt. »Ich möchte mich bei allen
Päckchenpackern und den vielen fleißigen Helfern in den Sammelstellen bedanken«, erklärt Anita Bernhard.
Das nächste Weihnachten kommt bestimmt. Für die diesjährige Aktion erbittet die Blankenburgerin bereits jetzt
Woll-Spenden. »Ich gebe die Wolle an
fleißige Strickerinnen weiter, die ihre Begabung für die Schuhkarton-Aktion einsetzen. Eine große Menge an Stricksachen kommt gegen Jahresende immer
Freiwilligen-Stammtisch
Ehrenamtliche der Region
schauen vor und zurück
A
n dieser Stelle konnten Sie sich im vergangenen Jahr einen Eindruck davon
machen, wie vielfältig die Möglichkeiten in
unserer Region sind, sich ehrenamtlich zu
engagieren. Da viele Ehrenamtliche in ihren Projekten als »Einzelkämpfer« tätig
sind, lädt die Freiwilligenagentur zweimal
im Jahr zu einem »Freiwilligen-Stammtisch« ein – als Dankeschön-Veranstaltung
und Plattform zum Erfahrungsaustausch.
Die Teilnehmer des »Advents-Stammtisches« am 3. Dezember im historischen
Ambiente des Gutshauses auf dem Künstlerhof in Buch blickten auf ein interessantes Jahr 2010 zurück.
Auch strukturell gibt es erfreuliche Trends.
Ehrenamtsarbeit ist keine Angelegenheit
ausschließlich von Senioren. So vermittelte
die regionale Freiwilligenagentur mehr Interessenten der jungen und mittleren Generation als im Vorjahr. Auch immer mehr
Berufstätige entscheiden sich für ein ehrenamtliches Engagement.
Besonderes Interesse wird beim Stammtisch natürlich immer »neuen Gesichtern«
entgegengebracht. So stellte der Unternehmer Dr. Axel Bielefeldt das IBiQ-Projekt vor
– ein kreatives Kommunikationstraining
mit Schülern zur Unterstützung ihrer Berufssuche. Auch Irene Madry hatte sich
2010 für ein Ehrenamt im Bildungsbereich
entschieden. Mit einem hohen Maß an
persönlicher Zuwendung unterstützt sie
Schüler der Karower Grundschule im Panketal bei der Verbesserung ihrer Sprachund Lesekompetenz. Horst Joch ist der
neue Organisator der Schachgruppe im
Stadtteilzentrum im Turm. »Wichtig ist,
dass sich alle wohl und neue Spieler
schnell gut aufgenommen fühlen«, beschreibt er sein Anliegen.
Besonders breit ist das Spektrum des eh-
atelieexperte gibt sein Wissen gern an andere weiter. Genauso wie Bernd Fehmann:
seit nunmehr über drei Jahren ist er als
Computercoach für Senioren tätig.
Zum Abschluss der Vorstellungsrunde will
ich zwei Frauen nennen, die die »Kreativabteilung« bilden. Erika Wandelt und Monika Mitlewski kennen alle Techniken und
Kniffe rund um die Handarbeit, die sie begeisterten Grundschülern in Karow beibringen. In Zukunft wollen sie auch Gisela
Beichler Expertenhilfe beim Outfit der
Tanzgruppe anbieten.
Für 2011 kann man sich weitere solcher
tollen Ideen, Synergien und Veränderungen nur wünschen. Den Anfang macht ein
neuer »Baustein« der Berliner Anerkennungskultur: die »Ehrenamtskarte«. Sie
kann bekommen, wer in den vergangenen
drei Jahren mindestens 20 Stunden im Monat ehrenamtlich tätig war. Der Inhaber
der Karte erhält Vergünstigungen bei einer
Reihe von Berliner Einrichtungen.
Und übrigens: weitere Plätze am »Frühjahrs-Stammtisch« der Ehrenamtlichen
sind noch frei!
Frank Richter
Kontakt zur Freiwilligenagentur Blankenburg, Karow, Buch unter Tel. 94 38 00 98.
renamtlichen Engagements für die Bucher
und Karower Senioren. Renate Hans hat einen großen Anteil daran, dass das »Kiezfrühstück im Turm« für viele ein Highlight
der Woche ist. Christel Pelzer organisiert
jede Woche einen Seniorennachmittag der
Volkssolidarität und Ingeborg Butt den Seniorentanz in Buch. Nicht zu vergessen das
»Kleeblatt«: Sonja Piechotta ist stellvertretend für vier Damen zum Stammtisch gekommen, die sich liebevoll um Karower Senioren kümmern. Würde der Stammtisch
»Ehrenmitgliedschaften« vergeben, dann
wäre Renate Ebermann ganz sicher eine
Kandidatin dafür. Sie engagiert sich in der
Demenz-Betreuungsgruppe der CaritasSozialstation: »In diesem Bereich ist es
schwierig, Ehrenamtliche zu finden«.
Gisela Beichlers Einsatz ist fast mit einer
Vollzeitstelle vergleichbar. Sie leitet eine
Tanzgruppe mit ca. 50 Tänzern. »Das ist etwas für Aktive, sozusagen ein RundumProgramm für Körper, Geist und Seele«, betont sie. Auch Annemarie Geyermann
schaut nicht auf die Uhr, wenn es um die
Belange ihrer Sport- und Wandergruppe
geht. Ihr Mann hingegen ist ehrenamtlich
eher auf geistigem Terrain tätig. Der Phil-
Baustelle »Der Alte«
2. Bauabschnitt begann in
Bucher Jugendklub
D
ie Jugendfreizeitstätte »Der Alte«, Wiltbergstr. 27, in Buch ist erneut zur Baustelle geworden. Der Fördertopf des Stadtumbau-Ost-Programms beschert der Einrichtung für den 2. Bauabschnitt bis Ende
des Jahres insgesamt 1,215 Mio Euro. Das
Haus wird energetisch saniert, Barrierefreiheit insbesondere durch den Einbau eines
Aufzugs geschaffen und der Grundriss neu
geordnet, was in den vergangenen Tagen
vor allem hieß, alte Bauteile abzureißen.
Die historischen Hubertussäle gehören dazu, von ihnen wird künftig nur die alte
Bühne künden, die erhalten bleibt. Außerdem wurden der »Kopfanbau« des Hauses
unmittelbar zum Bahndamm hin sowie die
Rampe abgebaut. Letztere fehlt einigen
Nutzern des Hauses ganz besonders.
Seit 1998 haben die »Bucher Füchse« ihr
Domizil im »Alten« gefunden. Der Computerklub für Senioren hat derzeit 18 Mitglieder. Sie surfen, chatten und mailen, tauschen sich aus und feiern auch gern
(Kontakt: www.bucherfuechse.de.vu). Die
letzte Zusammenkunft allerdings konnte
nicht im »Alten« stattfinden, sondern wurde ins Gesindehaus Buch verlegt.
»Wir sind verärgert. Im ‘Alten’ wurde die
Rampe abgerissen, aber informiert darüber hat uns niemand. Da wir drei Roll-
stuhlfahrer unter uns haben,
kommen die
jetzt nicht mehr
ins Haus. Noch
wissen
wir
nicht, wo wir
uns während
der Bauzeit treffen«, erklärte
Ehrengard Han- Die »Bucher Füchse«, der Computerklub für Senioren, traf sich in dieke. »Man hätte sem Jahr zur Weihnachtsfeier im Gesindehaus Buch, das barrierefrei ist.
uns rechtzeitig
Schachfreunde mit ihren 60 Mitgliedern
Bescheid geben müssen und uns nicht vor
hätten das Problem im wahrsten Wortsinn
vollendete Tatsachen stellen sollen. Außerangepackt. In dem Schachverein spielen
dem fragen wir uns, warum die Rampe
auch Rohllstuhlfahrer mit. »Sie werden
nicht erst kurz vor dem Neubau des Aufjetzt von kräftigen Männern die paar Stuzugs abgerissen wurde.«
fen hinauf ins Haus getragen.«
Jens Lüdemann, der Leiter der JugendfreiJens Lüdemann ist froh, dass es mit den Sazeiteinrichtung, winkt ab. »Die ‘Bucher
nierungsarbeiten weitergeht. Seit der Klub
Füchse’ wussten genauso wie die Schacheine kurze Durststrecke überwunden hat,
freunde Nordost von den bevorstehenden
nachdem das Profil der Einrichtung veränBaumaßnahmen. Den genauen Abrisstag
dert wurde, kommen heute die 13–17-Jähkannte ich auch nicht«, erklärt er. »Der
rigen wieder regelmäßig in den »Alten« am
Bauablauf ist genau geplant worden, da
Bahnhof. Auch dass die Bühne der Huberkann man nicht eben mal einen Schritt vor
tussäle als Freilichtstätte erhalten bleibt,
dem anderen machen. Es war unumgängfreue die Jugendlichen. »Seit langem probt
lich, dass die Rampe gleich am Anfang entsonnabends dort eine Band. Ins Untergefernt wurde«.
schoss kommen Proberäume, sodass die
Im übrigen hofft er künftig auf mehr VerMusiker gute Bedingungen haben. Und der
ständnis von den Fremdnutzern des HauBahnlärm stört sie nicht im geringsten«.
ses. »Vorübergehend muss man sich eben
etwas Barrierefreies suchen«, findet er. Die
Kristiane Spitz
Schillerstraße 61
EIN BLICK ZURÜCK
Eine Zepernicker Handwerkerfamilie
A
Anita Bernhard in ihrem Wohnhaus in
Blankenburg, das wieder als Sammelstelle für die vielen hundert Weihnachtspäckchen diente.
zusammen, um die Päckchen, die nur
halbvoll sind, aufzufüllen. Kontakt dazu
unter Tel. 4 74 35 31.
Weitere Informationen unter:
www.Weihnachten-im-Schuhkarton.org
Schlüsseldienst - Vereinsbedarf A. Huguenin
Funk: 0162 - 48 24 25 8
Schlösser, Schließanlagen, Beschläge, Montage
Türnotöffnungen, Tresore, Pokale und Gravuren
Schönower Str. 61 16341 Panketal ( 030 - 944 130
19
uch die Zepernicker Handwerker-Familie Huguenin kann auf bewegte Jahre
vor und seit der Wende zurückblicken. Der
seit 1976 in Panketal ansässige Meisterbetrieb für Heizung und Sanitär hat vor allem
in den 1990er Jahren einiges bewegt. Begonnen hat Seniorchef Dieter Huguenin
1976 seine Selbstständigkeit in einer angemieten Souterrainwohnung und einer Garage in der Zepernicker Schillerstraße.
»Ich hatte damals bloß ein Fahrrad mit Anhänger und ein Moped SR 2 auch mit Anhänger, kein Auto«, erinnert er sich
schmunzelnd. »Die erste Schlagbohrmaschine bekam ich 1982. Bis dahin hat man
sich eben untereinander mit anderen Firmen ausgeholfen«. Schwierig sei es damals
gewesen, einen Handwerksbetrieb zu führen. Baumaterialien wurden von der Baustoffversorgung zugeteilt. Trotzdem wuchs
das Unternehmen stetig. Die Räumlichkeiten in der Schillerstraße mussten aber
noch bis 1996 als Quartier dienen. Erst im
Jahr 1996, rechtzeitig zum 20-jährigen Fir-
menjubiläum, zog der Handwerksbetrieb
in die Schönower Straße 61 um. Bevor es
am 1. September 1996 aber soweit war,
musste das 100 Jahre alte Haus saniert werden. Es war zwar immer bewohnt und beherbergte ein Radiogeschäft bis zur Wende
und danach ein Technikgeschäft, doch der
Zustand war trotzdem schlecht. »Wir haben hier alles entkernt und erneuert, vom
Keller bis zum Dach«, berichtet Dieter Huguenin. Auch die bereits vorhandenen
Wohnungen wurden in die Sanierung einbezogen. Sie hatten ein WC auf dem Boden
und waren auch sonst in einem beklagenswerten Zustand. Familie Huguenin erneuerte sämtliche Versorgungsleitungen und
auch Gebälk, Dielen und sanitären Anlagen. Die Wohnungen wurden vermietet
und in das Erdgeschoss zog die eigene Firma ein.
Im Jahr 2005 wurde das Erdgeschoss geteilt
und der Ladenbereich an den Schlüsseldienst Steffin vermietet. Mittlerweile hat
Dieter Huguenin seine Heizungsbaufirma
FOTOS: BRAUN, RICHTER, SPITZ, PRIVAT (3)
6
an Sohn Thomas abgegeben. Sein zweiter
Sohn Andreas feierte am 1. November 2010
Neueröffnung im Ladengeschäft Schillerstraße 61, das zuvor von Steffin gemietet
worden war. Andreas Huguenin hat nun einen eigenen Schlüsseldienst und führt zusätzlich Vereinsbedarf.
Silke Braun
Natur & Umwelt
Bürgerplan für
Schlosspark
Initiativgruppe entwickelte Maßnahmenkatalog für Buchs Kleinod
Alte Buche im Bucher Schlosspark.
I
m Mai vergangenen Jahres spazierte eine
große Gruppe interessierter Bürger gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister
Matthias Köhne durch den Bucher
Schlosspark. Der Zustand des denkmalgeschützten Kleinods lässt viele Anwohner
bedauernd den Kopf schütteln. Doch seit
jenem Mai-Spaziergang hat sich eine
Gruppe Engagierter zusammengefunden,
die auch etwas für die Renaissance des
Parks tun will.
Eine Vereinbarung mit dem Bürgermeister
zielte darauf, Bürger-Vorstellungen und
Verbesserungsvorschläge in einem Konzept zusammenzutragen und anschließend gemeinsam mit dem Bezirksamt deren Umsetzung zu diskutieren. Unter
Federführung des Bucher Bürgervereins –
verantwortlich ist hier Peter Schmoll –
wurde der Gesprächs- und Aktionskreis gegründet, dem nicht nur engagierte und
fachkundige Bucher Bürger angehören,
sondern auch kompetente Vertreter vom
BUND und der TU Berlin. Einmal monatlich trafen sich die Aktivisten zu Parkrundgängen und Diskutierabenden. Im Ergeb-
nis entstand ein Katalog von Wünschen
und
möglichen
Maßnahmen, der
noch vor Weihnachten – nach fachlicher
Begutachtung durch
Denkmal- und Naturschutzbehörde –
an Pankows Bürgermeister geschickt
wurde. Er berücksichtigt sowohl das
vorhandene, bzw. zu
überarbeitende
Parkpflegewerk
(Denkmalschutz) als
auch die Zielstellungen des FFH-Gebiets
(Natura 2000).
»Durch eine denkmal- und naturschutzgerechte Aufwertung soll eine
stärkere Park-Nutzung durch Bucher
Einwohner und Besucher erreicht und
Vandalismus und
Kriminalität zurückgedrängt werden«, heißt es im Konzept.
Die Parkgruppe hat ihre Maßnahmen zeitlich gestaffelt. Unter den kurzfristigen Aufgaben bis Ende 2011 finden sich z. B. der
Abschluss von Pflegeverträgen zu pflegeintensiven Abschnitten mit Bucher Schulen,
Kitas, Vereinen oder Feuerwehr, fachspezifische Parkführungen, Pflege der blühenden Gehölze oder Verminderung des Wildwuchses. Gleichzeitig sollte der dichte
Bewuchs im hinteren Teil des Parks als
Brutgebiet für Singvögel erhalten bleiben
und die einsturzgefährdete Einfriedung
zwischen Röntgentaler Weg und Pölnitzweg gesichert werden. Außerdem schlägt
die Gruppe den Ausweis der Grünflächen
im oberen Parkbereich als Spiel- und Liegewiesen vor sowie die Aufstellung entsprechender Hinweisschilder mit Untersagung von Hundeauslauf, Fahrradfahren
und Grillen. Auch das Blumenrondell in
Nähe des ehemaligen Schlosses soll wieder
bepflanzt werden.
Beispiele für mittelfristig umzusetzende
Vorhaben bis 2013 sind u. a. die Neugestaltung der beiden großen Parkeingänge und
JANUAR 2011
die Ausbesserung der nachfolgenden Wegeanfänge, die Aufstellung einer Info-Säule
auf der Fläche des ehemaligen Schlosses
mit Hinweisen zur Historie des Gebäudes
und des Parkes sowie die Erstellung eines
dendrologischen Parkführers. Es gibt
Überlegungen die »Trampelpfade« zu beseitigen.
Die langfristigen Maßnahmen bis 2017
sind u. a. die Überarbeitung des vorhandenen Parkpflegewerkes, die Neugestaltung
des parkseitigen Ausgangs der Schlosskirche einschließlich des anschließenden Weges nach historischem Vorbild (»Hochzeitsweg«), Nachpflanzungen zur Wiederherstellung alter, historischer Sichtachsen und Alleen in Abstimmung mit der zuständigen Naturschutzbehörde sowie der
Erhalt von Alt- und Totholzstrukturen als
Nist- und Brutstätten für besonders geschützte Arten. Ziel ist es, die Erhöhung der
finanziellen Mittel zur Parkpflege zu erreichen.
»Wir wollen die Bevölkerung bei der Umsetzung unbedingt mit einbeziehen«, erklärte Peter Schmoll. »Unsere Vision ist,
dass Schulen, Kitas oder andere Einrichtungen Baum-Patenschaften übernehmen
oder Rabatten pflegen. Der Schulunterricht im Fach Biologie könnte so praktisch
angereichert werden.« Außerdem wolle
man zu bestimmten Mitmach-Aktionen
aufrufen, z. B. Laubaktionen im Herbst
oder Müllsammlungen. »Doch zuvor stehen Gespräche mit dem Bezirksamt an, um
abzustimmen, inwieweit die Parkarbeiten
eine besondere Anleitung erfordern u. a.«
Die magische Zukunftszahl für Peter
Schmoll und die Parkgruppe ist 2017. »Bis
7
DER BAUM DES JAHRES 2011
Elsbeere wird bis zu 300 Jahre alt
Die seltene Elsbeere wird bis zu 300 Jahre
alt und bis zu 30 m hoch. Damit ist sie das
größte Rosengewächs überhaupt. Zusammen mit Quitte, Apfel und Birne gehört der Baum zu den Apfelfrüchten und
zur Gattung der Mehlbeeren. Ohne Blätter kann er mit einem Birnbaum verwechselt werden,
die Blätter allerdings ähneln eher
einem Ahornbaum,
doch sind die fünf
Blattteile
nicht
gleichförmig. Im
Herbst verfärben
sie sich von feuerrot
über orange bis
gelb.
Die Elsbeerbäume
beginnen im Alter
von 20–25 Jahren zu
blühen. Blütezeit ist
von Mai bis Juni.
Weiße, bis 12 cm große Doldenrispen mit
30–50 Einzelblüten locken mit Duft und
werden von Käfern und Bienen bestäubt.
Doch die Blüten müssen von einem anderen Baum bestäubt werden, damit sie
fruchten. Trotzdem entwickeln sich 80 %
von ihnen nicht zu einer Frucht.
Von Juli bis September werden die rotbraunen, 1,5 cm großen Apfelfrüchte reif.
Von Oktober bis Januar fallen sie vom
Baum. Sie werden gern von Vögeln,
Fuchs, Mäusen und Marder gefressen.
Die Bäume verbreiten sich selten über
Samen, eher über Stockausschlag.
Die süßsauren Beeren enthalten viel Vitamin C, aber auch Steinzellen wie bei Birnen. Erst nach den ersten Frösten entwickelt sich wie bei Schlehen das beliebte
Aroma. Man kann die Beeren zu Kompott, Marmelade, Gelee oder Fruchtsäften verarbeiten oder als Zutat für Schokolade, Konfekt, Käse, Kekse, Kuchen und
Torten verwenden. Der Obstbrand aus
den Früchten ist so begehrt und kostbar,
dass ein Fläschchen Edelbrand aus Elsbeeren 450 Euro kostet.
Die Beeren sind auch nicht leicht zu ern-
ten, da sie nicht abgeschüttelt, nur gepflückt werden können.
Die wärmeliebende Baumart braucht
Licht. Daher kommt sie noch dort vor, wo
Niederwaldbewirtschaftung betrieben
wurde. Sie ist häufiger in Mittel- und Südeuropa beheimatet. Durch ihre 1–2 m tiefe Pfahlwurzeln werden sie selten vom
Wind umgeworfen.
Elsbeerenholz kommt
auch unter den Bezeichnungen Atlas,
Seidenholz oder Sorbe in den Handel. Als
Furnier ist es teuer
und erreicht einen
Spitzenpreis von 8000
Euro je Festmeter
Holz. Es hat einen rötlichen Ton, ähnlich
dem von Birnenholz.
Es ist eines der härtesten Hölzer und eignet sich auch zum
Drechseln und Schnitzen. Musikinstrumente wie Blockflöten und Pfeifen für
Dudelsäcke werden hergestellt. Früher
wurde es wegen seiner Maßhaltigkeit in
Messgeräten und beim Klavier- und Flügelbau verwendet. Bis zur Mitte des 20.
Jahrhundert hatten viele Schulkinder ein
Lineal aus Elsbeerenholz. Aus den jungen
Zweigen kann ein gelber bis rotbrauner
Farbstoff gewonnen werden, der zum
Färben von Textilien und Lebensmitteln
verwendet wurde.
Aufgrund der Verwendungsfähigkeit entstanden zahlreiche Namen wie Ruhrbirne (die Früchte wurden gegen Durchfallerkrankungen wie Ruhr und Cholera bei
Menschen und Tieren eingesetzt), Atlasbaum, Arlesbeere, Schweizer Birnbaum,
Wilder Sperberbaum, die Schöne Else
und Eisenbeere.
Wer in der Region eine Elsbeere findet,
der meldet das am besten dem »Kuratorium Baum des Jahres«. Und wer gern diese
köstlichen Früchte selbst ernten will,
sollte sich zwei »Schöne Elsen« in seinen
Garten setzen.
Antje Neumann
BB-GARTENTIPP
Um 1913: der »Hochzeitsweg« im Park.
dahin soll die Schlosskirche wieder ihren
Turm bekommen und bis dahin wollen wir
unsere Maßnahmen umgesetzt haben«, visioniert der Bucher und setzt hinzu: »Wir
brauchen viel Unterstützung!«.
Kristiane Spitz
Kontakt zur Schlosspark-Gruppe über
Peter Schmoll, Tel. 9 49 10 09.
FOTOS: DEMANT (3), PRIVAT, ARCHIV (2)
KLEINE GEHÖLZKUNDE (63)
Immergrüner Zuckerhut und farbenprächtige Erinnerungen
Die Zuckerhut-Fichte wächst z. B. im Innenhof der Georg-Benjamin-Str. 59 in Buch
Ein Rot-Ahorn (Scharlach-Ahorn) ist in der
Bucher Walter-Friedrich-Str. 5 zu bewundern.
Japanischer Gold-Ahorn vor dem »Café Max«
in Buch. Auch auf dem Campus ist er zu finden.
Zuckerhut-Fichte (Picea glauca »Conica«)
Das Nadelgehölz gehört botanisch in die Familie der Kieferngewächse, Pinaceae.Picis leitet sich vom Harzgehalt der Fichten ab, glauca
bedeutet auch meergrün, conica bezeichnet
die Kegelform, also den typischen Wuchs.
1904 wurde diese sehr beliebte Zwergkonifere
in den Bergen Kanadas wildwachsend gefunden und seither kultiviert. Diese Form der
Weiß-Fichte, Picea glauca, wächst regelmäßig
und sehr langsam in einen Spitzkegel. Sie wird
nur etwa 4 m hoch und ca. 2 m breit. Der abgebildete Zuckerhut in der G.-BenjaminStraße ist etwa 35 Jahre alt.
Die immergrünen Nadeln sind ca.1 cm lang,
sehr weich und gekrümmt. Sie stehen etwas
locker an dichten, nur sehr langsam wachsenden Zweigen. Zuckerhut-Fichten können auf
allen nicht zu nährstoffarmen Böden wachsen, Sonne und auch Halbschatten sagen ihnen zu. Sie sind frosthart, leiden aber unter zu
langen Trockenperioden.
Das Nadelgehölz findet sich immer wieder in
Anlagen und Gärten in Buch und Umgebung,
leicht zu entdecken ist ein sehr schönes Exemplar in der Georg-Benjamin-Straße in
Buch, Innenhofseite Haus-Nr. 59.
Scharlach-Ahorn (Acer rubrum »Scanlon«)
Diese wunderschöne Kultursorte des Scharlach-Ahorns gehört in die Familie der Ahorngewächse, Aceraceae. Ein Hinweis auf Spitzblättrigkeit, rubrum deutet auf die rote
Herbstfärbung. Seine Heimat ist Nordamerika. Sortenzüchter ist E. H. Scanlon, als Zuchterfolgsjahr wird 1955 angegeben.
Der auch als Rot-Ahorn bezeichnete Kleinbaum wird nur 10–12 m hoch, er ist dicht verzweigt mit anfangs geradem Hauptstamm.
Die Borke ist auffallend grau. Schmal und kegelförmig ist die Wuchsform, das Bucher Exemplar wird leider in der Höhe zurückgeschnitten. Man sollte es ein paar Jahre ungeschoren lassen! Im Sommer fällt das Gehölz
kaum auf, die Blätter sind 3–5-lappig, glänzen
grün. Auffällig ist die leuchtende purpurrote
Herbstfärbung. Der Kleinbaum wächst auf allen nahrhaften Böden, er liebt die Sonne und
hat hier einen guten Wuchsort. Ist der Boden
zu trocken, leidet die Herbstfärbung. Dem
Autor ist in Buch nur ein Standort bekannt,
am Hauseingang Nr. 5 in der Walter-Friedrich-Str. Andere Kultursorten des Rot-Ahorns
wachsen in Neu-Karow im Bereich des Ballonplatzes und der Pfannschmidtstraße.
Japanischer Gold-Ahorn (Acer japonicum
»Aureum«)
In der neueren Fachliteratur wird das Gehölz
als Acer shirasawanum »Aureum« bezeichnet.
Der Gold-Ahorn wächst meist strauchartig,
seine Heimat ist Japan. Der Stamm ist sehr
kurz, die vielen Zweigpartien wachsen oft fächerförmig, die Art ist langsamwüchsig. Der
Gold-Ahorn wird max. 6 m hoch und genauso
breit. Im allgemeinen werden nur 2–3m Höhe
erreicht. Charakteristisch sind die gegenständig angeordneten Blätter mit 9–13 Lappen,
ihre Sommer-Farbe ist gelblich-grün, die
Herbstfärbung leuchtend gelb-orange. Der
vorgestellte Gold-Ahorn fruchtet noch nicht,
bei älteren Exemplaren stehen die Fruchtflügel horizontal.
Das Gehölz wurzelt flach, wächst gern etwas
absonnig und in geschützter Lage. Der Oberboden sollte frisch und humos sein. Diese Bedingungen sind erfüllt auf dem Campus
Buch, dicht am Torweg beim »Café Max«. In
guter Nachbarschaft befindet sich der Kleine
Japanische Garten mit der Sandsteinlaterne
und japanischen Gehölzen, darunter zwei
Neupflanzungen vom November 2010.
Richard Demant
Günter Bergner,
Hobbygärtner
Christrose – ein
Wintertraum
Immer, wenn ich im Winter zum Garten
spaziere, werfe ich einen neidvollen Blick
auf ein verschneites Beet eines Gartennachbarn, wo eine kräftige Pflanze ihre
weißen Blüten aus dem Schnee reckte. Es
ist die Christrose (Helleborus niger), eine
wirklich bewunderswerte Blume, die in
den Wintermonaten eisigen Temperaturen trotzt.
Der Zufall wollte es, dass uns vor einigen
Wochen eine Christrose geschenkt wurde, die allerdings in einem Balkonkasten,
zwischen Tannengrün und Buchs ihren
Platz fand. Helligkeit und kühle Temperaturen bietet der Balkonplatz, sodass die
Rose, die zu den Hahnenfußgewächsen
gehört, uns mit ihren Blüten erfreut. Da
die meisten Sorten eine lange Blütezeit
haben, hoffen wir, dass unsere Christrose
bis Februar blüht und dann im
März/April in die frostfreie Gartenerde
gesetzt werden kann. Sollte unser Versuch – die Überwinterung im Balkonkasten – ohne Probleme vonstatten gehen,
bekommt unsere Christrose, gelegentlich
auch Schneerose genannt, ihren Gartenplatz. Wir setzen unsere Christrose in den
Steingarten, dort kann sie ungestört bis
zum nächsten Schnee überwintern und
hoffentlich blühen.
In der Literatur wird vermerkt, dass die
Christrosen, wie viele Stauden auchyschwächer werden können. Dann kann die
Pflanze mit einem scharfen Messer in
einzelne Teile zerlegt werden, die kräftigen Pflanzteile kommen wieder in die Erde. Dafür sind die Monate März und Juli
geeignet. Bei starkem Frost ist ein Reisigschutz nicht zu verachten, im April freut
sich die Rose über etwas Kompost oder
Rinderdung.
Lassen Sie sich von mir und der Christrose einfach animieren. Sie ist einen Versuch wert. In diesem Sinne: herzliche
Grüße für ein interessantes neues Gartenjahr!
BUCHER WETTERSTATISTIK
Herbst 2010 – zu kalt und nass
Dr. Gabriele Malitz,
Leiterin der
Hydrometeorologie
Buch
Lufttemperatur Die durchschnittliche
Herbsttemperatur 2010 lag mit 8,6 °C um
0,6 Grad unter dem vieljährigen Mittelwert. Bis in den November war es oft
noch mild, zum Ende hin wurde es richtig
kalt. Seit dem 24. November erlebten wir
Frosttage (d. h. das Minimum der Lufttemperatur liegt unter 0 °C). Der höchste
Temperaturmesswert der drei Herbstmonate wurde am 24. September mit 24,4 °C
gemessen, am Ende verabschiedete sich
der Herbst mit minus 9,1 °C, gemessen in
der Nacht zum 30. November 5 cm über
dem Erdboden.
Temperaturmittel September: 13,0 °C
vieljähriges* Septembermittel: 13,9 °C
Temperaturmittel Oktober: 7,8 °C
vieljähriges Oktobermittel: 9,3 °C
Temperaturmittel November: 4,9 °C
vieljähriges Novembermittel: 4,4 °C
Sonnenschein Die Sonnenscheindauer
in diesem Herbst lag mit 305 Stunden etwas unter dem vieljährigen Mittel von
319 Stunden, wobei uns ein »goldener«
Oktober mit mehr Sonne als zu erwarten
war, erfreute – dafür der November mit 26
Stunden besonders trübe ausfiel.
Niederschlag Auch in diesem Herbst
wurde mit 163 Litern pro Quadratmetern
das vieljährige Mittel von 130 l/m² überschritten. Den größten Anteil daran hatte
der November, der mit 98 l/m² mehr als
das Doppelte des langjährigen Novemberniederschlagsmittels brachte.
Der erste Schnee fiel am 26. November,
bildete kurzzeitig eine geschlossene
Schneedecke. Mit den Flecken dieser
Schneedecke entließ uns der Herbst in
den Winter, der seinem Namen bisher alle Ehre macht.
* Dem mehrfach genannten »vieljährigen
Mittel« liegt die 55-jährige Messreihe an
der Station Berlin-Buch von 1951 bis 2005
zugrunde.
Deutscher Wetterdienst
Hydrometeorologie Buch
8
Forschung / Gesundheit
JAN U AR 2011
Zwei Forscherleben
UNSER STERNENHIMMEL
Der Verlust der Nacht
D
en Sternenhimmel über uns, den unsere Vorfahren noch vor hundert Jahren bewundern konnten, gibt es nicht
mehr. Brachten Lagerfeuer, Fackeln, Kerzen und Öllampen über Tausende von
Jahren ein eher nur bescheidenes Licht in
die nächtliche Dunkelheit wurde mit der
Symposium: 100 Jahre
Arnold Graffi und 110 Jahre
Nikolai Timoféeff-Ressovsky
Minderheit. Es ist ein Problem von globaler und existenzieller Bedeutung und
geht uns alle an!
Im Deutschen ist der Begriff »Lichtverschmutzung« irreführend, weil damit
nicht wie bei der Luftverschmutzung das
geschädigte Gut sondern die Ursache be-
A
m Nachmittag des 8. 12. 2010 wurde zu
Ehren und zur Erinnerung an zwei bedeutende Bucher Wissenschaftler im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch (MDC) ein Symposium veranstaltet.
Eine ausführliche Würdigung ihrer Lebensleistungen erfuhren posthum der Krebsforscher
Prof. Dr. Arnold Graffi (1910–2006) und der
Genetiker Nikolai Timoféeff-Ressovsky (1900–
1981).
Die Laudatio für Prof. Arnold Graffi hielt der
Nobelpreisträger für Medizin 2008, Prof. Harald zur Hausen aus Heidelberg. Er erhielt
diese hohe Auszeichnung für den Nachweis,
dass Papillomviren Gebärmutterhalskrebs erzeugen können. Inzwischen wurde eine Imp-
Unsere Erde bei Nacht
Auch übertriebene Weihnachtsbeleuchtung trägt zur Lichtverschmutzung bei…
ständlich, dass sich die Astronomen und
Amateurastronomen und offensichtlich
auch der Autor dieser Zeilen über die
fortschreitende Auslöschung des Sternhimmels ärgern, aber schließlich ist mir
die Sicherheit auf den Straßen wichtiger,
als die Sorgen von Hobbyastronomen
und Naturromantikern; bekanntlich eine
kaum beachtete Minderheit. Die zunehmende Elektrifizierung ist schließlich
Voraussetzung und Folge des wissenschaftlich-technischen Fortschritts und
somit nicht aufzuhalten!« – Jedoch ist die
so genannte Lichtverschmutzung keineswegs nur ein Problem der erwähnten
STICHWORT
Lichtverschmutzung
(light pollution)
Richtung, Quantität und Qualität emittierter Strahlung innerhalb des Infrarotlichtes, des sichtbaren und UV-Lichts in
Außenräumen.
Strahlungsquellen: Straßenbeleuchtungen, Autoscheinwerfer, Skybeamer,
Flutlichtanlagen auf Park- und Sportplätzen sowie Beleuchtungseinrichtungen in Gewerbe- und Industriegebieten
und an Denkmalen.
zeichnet wird. Über Millionen Jahre haben nahezu unveränderte Lichtverhältnisse auf dem Planeten Erde die zentrale
Rolle als Zeitgeber für die biologischen
Uhren aller Lebewesen gespielt. Deshalb
können veränderte Nachtbedingungen
besonders auf nachtaktive Organismen
(ca. 30% aller Wirbeltiere und 60% aller
Wirbellosen) gravierende Auswirkungen
haben. Nach Schätzungen sterben in einer lauen Sommernacht etwa eine Milliarde Nachtfalter an Deutschlands Straßenlaternen.
Das ökologische Gleichgewicht wird in
den Gewässern gefährdet, deren Ufer von
den Menschen bevorzugt als Wohn- und
Erholungsgebiete genutzt werden. Das
Genmutationen provoziert
FOTOS: ARCHIV
Einführung der Gasbeleuchtung und
später mit der Verbreitung des elektrischen Lichts die Nacht zum Tage gemacht. Das Licht wird in der Atmosphäre
gestreut und verursacht so einen Grauschleier, der den Blick auf den natürlichen Nachthimmel versperrt. Oscar Wilde (1854–1900) lässt seinen Lord Darlington sagen: »Wir alle schreiten durch die
Gassen, aber nur einige wenige blicken zu
den Sternen auf«.
Diese Wenigen haben aber im Gegensatz
zu den heutigen Städtern einen sternenübersäten Nachthimmel gesehen. Die
Milchstraße, dieses diffus schimmernde
Band aus Millionen von Sternen unseres
Sternsystems, ist selbst in klaren Nächten
nur noch für etwa die Hälfte der Europäer
sichtbar. Auf Satellitenkarten gehören die
Gebiete nördlich und westlich von Berlin
zu den wenigen dunklen Bereichen Deutschlands. Da die Lichtglocke Berlins,
selbst in einer Entfernung von 70 Kilometer, die Sterne bis auf eine Höhe von etwa
20 Grad über dem Horizont überstrahlt,
ist auch dort ist kein ungestörter Rundumblick möglich.
»Nun ist des Jammerns genug«, wird jetzt
mancher Leser denken, »es ist ja ver-
Prof. Arnold Graffi (1910–2006)
»Aber zuviel Licht ist zum Sehen
ebenso unbequem als zu wenig.«
Wieland
führt zu einer nachhaltigen Artenverschiebung zu Ungunsten lichtempfindlicher Arten und zu einer Verarmung der
Gewässerfauna. Wiederholt kommt es
durch den Lichtsmog zum Massensterben von Zugvögeln, wenn sie sich im hell
erleuchteten Nebel
verirren und gegen
Häuserwände prallen, wie es z. B.
2004 in einer kaum
beachteten Meldung aus der
Schweiz berichtet
wurde. Auch für
das tagaktive Säugetier Mensch stellen die veränderten
Lichtverhältnisse
einen Eingriff in
seine natürlichen
Biorhythmen dar.
Ausschließlich bei
Dunkelheit wird im
Gehirn des Menschen das für die Synchronisation der Körperfunktionen wichtige Hormon Melatonin ausgeschüttet.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten die
Lichtüberflutung zu mindern. Wirksam
wäre, so wenig Licht als möglich nach
oben zu senden und den für nachtaktive
Tiere besonders schädlichen Anteil ultravioletter Strahlung stark einzuschränken.
Das eine kann durch eine entsprechende
Gestaltung der Straßenlaternen, das andere durch die Ausstattung der Straßenbeleuchtungen mit Natriumniederdrucklampen erreicht werden, was auch erhebliche Energieeinsparungen zur Folge hätte. Das sind jene tiefgelben Lampen, die
die Umgebung in einem einheitlichen
gelben Einheitston erscheinen lassen, in
dem das menschliche Auge keine Farbunterschiede mehr unterscheiden kann.
Das ist doch wohl zu ertragen, wenn man
weiß, dass diese Beleuchtung einen kleinen Beitrag zur Erhaltung des Naturschauspiels Sternenhimmel leistet!
Wolfgang Wenzel
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sehenen und wegen seiner freundlichen, ausgeglichenen Persönlichkeit sehr geschätzten
Forschers. Bis in die späten Jahre seines langen Lebens schrieb er eigene Kompositionen.
Auch sein Klavierspiel darf nicht unerwähnt
bleiben. Das Symposium wurde von drei
Kompositionen Arnold Graffis aus den ersten
Jahren des dritten Jahrtausends umrahmt. Zu
hören waren die Abendmusik II (2002/2003),
Nr. 3 Cantabile semplice (2001) und Nr. 19
(2001) aus 33 Miniaturen für Klavier; auf dem
Flügel vorgetragen von der ehemaligen Kantorin der Schlosskirche Buch, Andrea Kulin.
Ein Teil seiner zahlreichen, mit großem Können angefertigten Aquarelle waren im Foyer
des Kommunikationszentrums zu betrachten
und zu bewundern.
Prof. em. Manfred Rajewsky, Sohn des Nestors
der Biophysik, Prof. Boris Rajewsky, (1893–
1974) gelang mit seinem Vortrag eine warmherzige und sehr persönliche Annäherung sowohl an die wissenschaftlichen Leistungen
wie auch an die ungewöhnliche Lebensgeschichte des russischen Genetikers Nikolai
Timoféeff-Ressovsky und seiner Frau Jelena.
Die Familien Rajewsky und Timoféeff sind bereits in der zweiten Generation freundschaftlich verbunden.
fung gegen diese Krebsart entwickelt.
Es war ein spannender, akademisch gewissenhafter Blick auf das lange und erfolgreiche
Forscherleben des aus Bistritz, Siebenbürgen
stammenden Arnold Graffi, der von 1948–
1975 und 1980–1989 in Berlin-Buch wissenschaftlich arbeitete. Große Anerkennung in
der Fachwelt fanden bereits seine frühen Bucher Untersuchungen zur Wirkungsweise verschiedener chemischer Kanzerogene (krebserregende Stoffe). »Arnold Graffi«, so Harald
zur Hausen, »kann mit Recht als Pionier der
Tumorviren-Forschung in Deutschland gelten. Seine Arbeiten über Hamster-Polyomaviren lieferten einen besonders wichtigen Beitrag zur Krebsentstehung durch diese Virusgruppe.«
Erhebliche internationale Beachtung fand
1954 die Entdeckung eines Virus durch Graffi,
der myeloische Leukämien bei der Maus auslöste und auf Ratten übertragen werden
konnte. Es ist als Graffi-Virus in die wissenschaftliche Literatur eingegangen.
»Leider ist erst mit deutlichem zeitlichen Verzug die Bedeutung der Graffi’schen Arbeiten
erkannt worden«, bedauerte zur Hausen.
Arnold Graffi war ein mehrfach begabter Wissenschaftler. Malerei und Musik gehörten zu
den wesentlichen Lebensinhalten des ange-
Während Boris Rajewsky die Wirren der russischen Oktoberrevolution nach Deutschland
führten, beteiligte sich der 17-jährige Nikolai
Timoféeff-Ressovsky als Kavallerist an der
Seite der »Grünen« an den schweren und blutigen Auseinandersetzungen am Ende des
untergegangenen Zarenreiches. Gleichzeitig
wurde es für ihn Zeit, Entscheidungen in Hinsicht auf seine Zukunft zu treffen. Seine Neigungen galten gleichermaßen der Kunst wie
der Wissenschaft. Er entschied sich für ein
wissenschaftliches Studium. An dem renommierten Institut für Experimentelle Biologie
in Moskau begegnete er der klugen und schönen Studentin Jelena Aleksandrowna Fidler.
Die beiden hochbegabten Studenten heirateten 1921 und lebten von da an in einer sehr
engen persönlichen und wissenschaftlichen
Beziehung.
1926 wurde das junge Ehepaar, beide waren
Schüler des international bekannten Biologen Nikolai Koltzoff, von Prof. Oskar Vogt, Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes, nach
Berlin eingeladen, um als »Entwicklungshelfer« das bisher weitgehend unbestellte Feld
der Genetik zu bearbeiten. Die Entscheidung,
mit einem bis 1937 gültigem Visum in Deutschland zu arbeiten, hatten für das private,
wie für das wissenschaftliche Leben der Familie weitreichende und dramatische Folgen.
Durch ihre erfolgreiche »vierhändig und
zweiköpfig« (Timoféeff) betriebene wissenschaftliche Arbeit begründeten sie weitgehend den damaligen Weltruhm des KaiserWilhelm-Institutes zwischen Ende der zwanziger bis Ende der dreißiger Jahre des 20. Jh.,
Timoféeff-Ressovsky leistete einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Natur der
Gene und der Genmutationen. Er provozierte
Genmutationen durch Röntgenstrahlen bei
der Taufliege (Drosophila melanogaster), die
mit nur 14-tägigem Generationswechsel ein
Nikolai Timoféeff-Ressovsky (1900–1981)
besonders geeignetes Forschungsobjekt für
jeden Genetiker ist.
Die Familie Timoféef-Ressovsky wohnte mit
den beiden Söhnen Dmitri (1923–1945, KZ
Mauthausen) und Andrej (1927) im Torhaus
des Institutsgeländes an der Robert-RössleStraße (heute Café Max) in Buch. Timoféeff
war ein Mann von lebhaftester Gemütsart, ein
unermüdlicher Arbeiter und ein extrem impulsiver, diskussionsfreudiger Gastgeber, der
die Abende gerne mit Freunden und Mitarbeitern sehr ungezwungen bei lebhaftesten
Gesprächen verbrachte. Bis zum Ende seines
Lebens füllten sich die Räume der Wohnung
mit Studenten, Gästen, Freunden.
Nach Ablauf des Visums kehrte das Ehepaar
mit seinen beiden Söhnen nicht in die UdSSR
zurück, in der zu dieser Zeit Hundertausende
Menschen während der stalinistischen »Säuberungen« das Leben verloren. Der ältere
Sohn Dmitri schloss sich einer Widerstandsbewegung gegen Hitler an und wurde 1943 inhaftiert.
Rehabilitierung erst 1992
Nikolai Timoféeff war nach 1945 kurze Zeit
Bürgermeister in Berlin-Buch, wurde im September desselben Jahres inhaftiert, in die Sowjetunion verbracht und zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt.
Jelena Timoféeff arbeitete 20 Jahre lang, von
1927 bis 1947, im Institut, hoffte auf die Rückkehr ihres Ältesten, dessen Tod erst viele Jahre
später bestätigt wurde und auf ein Wiedersehen mit ihrem Mann. 1947 erfuhr sie seinen
Aufenthalt und folgte ihm mit Sohn Andrej in
das Lager im Ural.
»Timoféeff war einer der ganz großen Genetiker des 20. Jahrhunderts. Er hatte 1966 die
höchste Auszeichnung, die es international
für Genetiker gibt, erhalten – den Kimber Genetics Award der National Akademy of Sciences der USA. Er ist damit der zweite Nichtamerikaner, dem diese Ehrung zuteil wurde«,
erinnerte Rajewsky in Buch.
Als Timoféeff-Ressovsky 1981 starb, wurde
DDR-Wissenschaftlern die Teilnahme an seiner Beisetzung verweigert. Seine offizielle Rehabilitierung erfolgte erst im Juni 1992.
Rosemarie Pumb
Missbrauch in HELIOS-Klinik
27-jähriger Krankenpfleger der Kinderintensivstation wegen sexuellen Missbrauchs in Haft
S
chwere Zeiten für das HELIOS Klinikum in
Buch. Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt gegen einen 27-jährigen Pfleger der
Kinderintensivstation, dem vorgeworfen
wird, in mindestens fünf Fällen Patienten der Station schwer sexuell
missbraucht zu haben. Bei dem
Mann seien Handy-Filmaufnahmen
von Taten gefunden worden. Die
Missbrauchsopfer sind Jungen zwischen 5 und 10 Jahren. Der Mitarbeiter befindet sich seit Freitag, dem 17.
12. 2010, in Haft. Einige Tage später
hatte er versucht, sich in der Untersuchungshaft das Leben zu nehmen.
Ein mutmaßliches Opfer hatte sich,
Medienberichten zufolge, seinen Eltern anvertraut, die daraufhin Anzeige erstatteten. Bei der Wohnungs und
Arbeitsplatzdurchsuchung des Mannes sei
Beweismaterial gesichert worden.
In einer am 21. Dezember eilig einberufenen
Pressekonferenz hatte die HELIOS-Geschäftsführung erste Informationen zu diesen
Vorfällen an die Öffentlichkeit gegeben und
ihrer Bestürzung Ausdruck verliehen.
»Missbrauch von Kindern, die uns anvertraut
sind und ganz besonderen Schutz brauchen,
macht uns wahnsinnig betroffen und mich
persönlich auch sehr wütend«, erklärte der
Ärztliche Direktor Prof. Josef Zacher. »Ich werde mich persönlich einsetzen, dass alles lückenlos aufgeklärt und umfassende Hilfe geleistet wird.«
Vom 1. Oktober 2009 bis 17. Dezember 2010
war der Pfleger Mitarbeiter der Kinder-ITS.
»Wir haben ihn am 17. 12. sofort vom Dienst
freigestellt und ihm Hausverbot erteilt«, in-
formierte der Geschäftsführer des Bucher
Krankenhauses, Christian Straub. Kurz darauf
habe man die Eltern von 67 Jungen angeschrieben, die in den vergangenen Monaten
in der Kinderintensivstation Buch behandelt
wurden. »Wir haben ihnen jede nur erdenkliche Unterstützung angeboten. Außerdem
wurde eine Hotline eingerichtet (Tel. 94 01 54
44, täglich 8 bis 20 Uhr), die bereits rege genutzt wurde. Für Eltern, die keine HELIOSHilfe annehmen wollen, hat das Unternehmen Kontakt zu zwei externen Organisationen aufgenommen, die sich mit dem Thema
sexueller Missbrauch von Kindern beschäftigen und die an betroffene Eltern vermittelt
werden können.
In der Woche nach Bekanntwerden der Vorfälle äußerte die Klinikleitung neben Betroffenheit und Bestürzung auch ihre Ratlosigkeit.
»Wir können uns nicht vorstellen, wie
es zu diesen Situationen kommen
konnte«, so Prof. Zacher. » Auf der 11Bettenstation, auf der 1- bis 16-jährige Kinder versorgt werden, stehen die
Türen immer offen. In den drei
Schichten ist die Station mit jeweils
mindestens 10 Mitarbeitern besetzt.
Immer sind auch Eltern hier. Noch
stehen wir am Anfang der Untersuchung.« Verdachtsmomente habe es
im Vorfeld nicht gegeben. Im Gegenteil. Kollegen beschrieben den mutmaßlichen Täter, der in Karow wohnt,
als freundlich und zuverlässig. Zum
Redaktionsschluss (24. 12. 2010) war nicht
klar, ob dem Krankenpfleger weitere Missbrauchsfälle nachzuweisen sind. Er hatte seine Ausbildung an der Schule für Gesundheitsberufe (heute Akademie der Gesundheit) in
Buch absolviert und durchlief während seiner
Ausbildung alle Stationen des Bucher Klinikums.
Nach den Vorfällen kündigte Straub auch
Konsequenzen struktureller Art an. Externe
Berater sollen dabei Unterstützung geben.
Man werde interne Abläufe hinterfragen,
ebenso die Organisationsstrukturen und den
Ausbildungsstand der Mitarbeiter.
Kristiane Spitz
Geschichte
JANUAR 2011
Geheime Reichssache
Prof. Werner Krauss und die
Krankenabteilung des
Reichskriegsgerichts
in Berlin-Buch
Von Rosemarie Pumb
D
er Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung richtete an
den Herrn Oberreichskriegsanwalt am 19.
April 1944 eine als Wertbrief versendete
Anfrage folgenden Inhalts: »Mit Bezug auf
das vorverzeichnete Schreiben bitte ich Sie
um Mitteilung, ob die Todesurteile gegen
Professor Dr. Werner Krauß und Ursula Götze inzwischen vollstreckt worden sind. Im
Auftrage gez. Kunze.« Dieser Brief war mit
1500 Reichsmark versichert.
Werner Krauss und seine junge Freundin,
die Studentin Ursula Götze, gehörten zur
Widerstandsgruppe um Schulze-Boy sen/Harnack. Ende 1942 wurden beide
zum Tode verurteilt. Ursula Götze, die
Krauss durch ihre Aussagen zu schützen
versuchte, wurde bereits acht Monate nach
Verkündung des Todesurteils in Plötzensee
hingerichtet. Insgesamt wurden gegen Angehörige dieser Gruppe 76 Todesurteile
verhängt und etwa 65 vollstreckt. 50 weitere Mitglieder erhielten hohe Zuchthausstrafen.
Werner Krauss, damals 43 Jahre alt, gehörte
zu den wenigen Hochschulprofessoren, die
aktiven Widerstand gegen das NS-Regime
geleistet haben. Er wird zu den bedeuten-
stabsarzt Dr. Schmidt, Chef der Krankenabteilung des Reichskriegsgerichtes in
Buch, Haus 13, der ehemaligen Heil- und
Pflegeanstalt Berlin-Buch.
Mit Schreiben vom 5. Mai 1944 wird dem
Oberreichskriegsanwalt in Torgau durch
das Wehrmachtsgefängnis Torgau, Fort
Zinna, mitgeteilt: »Der Gefreite Werner
Krauss, geb. 7. 6. 00, hat hier vom 16. 3. 44
bis 4. (?). 44 in Untersuchungshaft eingesessen. Er ist auf Grund Ihres Schreibens vom
27. 4. 44 in das Wehrmachtsuntersuchungs-
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NUMISMATIK UND PHALERISTIK
Eine Neujahrskarte der
Königlichen Eisengießerei Berlin
A
n der Invalidenstraße im heutigen Berliner Stadtbezirk Mitte etablierte sich
ab 1804 die Königliche Eisengießerei. Neben technischen und militärischen Erzeugnissen stellte man Gebrauchsgegenstände, Statuen, Schmuck und auch Medaillen und Plaketten her. Eine Form der
Plaketten waren Neujahrskarten, die aus
Eisen gegossen, an den königlichen Hof
und wichtige Persönlichkeiten als Ehrengabe zum neuen Jahr gesandt wurden.
Später, etwa Mitte der 1920er Jahre, wurden die Auflagen der Neujahrsplaketten
erhöht und für Jedermann zum Kauf freigegeben. Von 1805 bis 1848 wurde jedes
Jahr eine neu gestaltete Ausgabe kreiert.
Dargestellt wurden auf den meist einseitigen Plaketten Ansichten der Gießerei (Foto), ihre Erzeugnisse oder wichtige, zumeist Berliner Bauten. Geschaffen wurden die kleinen Kunstwerke von bekannten Künstlern und Medailleuren, wie F. W.
L. Beyerhaus, W. A. Stilarsky und A. F. König. Die rechteckigen Neujahrsplaketten
im Hoch- oder Querformat sind ca. 70 x 90
mm groß, etwa 2 mm stark und haben eine schwarze Farbe, die durch Brennen erreicht wurde und dem an sich hellen Eisen
eine edle Note und Korrosionsschutz gab.
Preußen war durch die napoleonischen
rung an die Opferbereitschaft des Volkes
ausschlaggebend für die weitere Beliebtheit des »Berliner Eisens«, wie die Erzeugnisse der Königlichen Eisengießerei auch
genannt wurden. Besonders bei der Damenwelt waren Schmuckstücke aus Eisen
begehrt, und wer einmal die höchst filigranen Ringe, Ketten, Broschen usw. gesehen
hat, kann durchaus diese damalige Mode
nachvollziehen. Das Märkische Museum
am Köllnischen Park bietet eine wunderbare Sammlung Berliner Eisens, die man
sich einmal anschauen sollte.
Die technische Entwicklung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich, private Konkurrenten agierten zunehmend auf dem
Markt, die Mode und Kunstauffassungen
änderten sich und mit neuen heranwachsenden Generationen erlosch die patriotische Hochstimmung von 1813/14 – kurzum, die Königliche Eisengießerei schloss
1874 für immer ihre Fabriktore. Auf dem
Gießereigelände entstand der Neubau der
Königlichen Geologischen Landesanstalt
und Bergakademie, und heute befindet
sich dort das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. Die Königliche Eisengießerei lag damals an der
Panke, die damals noch hauptsächlich in
die Spree am Schiffbauerdamm entwäs-
Werner Krauss überlebte das 1942 gegen ihn ausgesprochene Todesurteil um 34 Jahre.
gefängnis Berlin-Buch überführt worden«.
Über seinen Aufenthalt in Buch schrieb
Werner Krauss: »Ich wurde 1,5 Monate in dieser Hölle festgehalten
und in dieser ganzen Zeit nur eine
halbe Stunde von Dr. Schmidt vernommen. Das Ergebnis dieser
flüch- tigen Vernehmung war ein
Gutachten, in dem vor allem die
Gutachtertätigkeit von MüllerHess verdächtigt und ich, als Intelligenzbestie, als ein Mensch mit
‚verdorrtem Gefühlsleben’, der über
Leichen gehe, für meine Taten voll
verantwortlich erklärt und damit
dem Scharfrichter ausgeliefert
wurde.… Besonders in der psychiatrischen Abteilung waren schwere
Misshandlungen von geistig gestörten oder minderwertigen Soldaten
an der Tagesordnung. Wenn einer
der Patienten in ein anderes Krankenhaus verbracht werden sollte,
musste er erst in einer anderen Abteilung ausgeheilt werden, bis die
Spuren nicht mehr sichtbar waren.
Der Hochschulprofessor Werner Krauss gehörte zur Zu Kalfaktoren wurden meist Sittlichkeitsverbrecher (§ 175) geWiderstandsgruppe um Schulze-Boysen/Harnack.
macht, welche die erklärten Lieblinge des Hauptfeldwebels waren.
den Literaturwissenschaftlern des letzten
Oberstarzt Schmidt interessierte sich für
Jahrhunderts gezählt. 1976 verstarb Werner
den Betrieb seines Lazaretts nur insoweit,
Krauss. Sein Grab befindet sich in enger
als er aus den Beständen seine großen BeNachbarschaft zu Bertolt Brecht auf dem
dürfnisse an alkoholischen Getränken stilDorotheenstädtischen Friedhof in Berlin,
len konnte. … Schmidt muss als einer der
der Ruhestätte für prominente Persönlichallerschlimmsten Schädlinge bezeichnet
keiten an der Chausseestraße. Das 1942
werden. Er lehnte es ab, politischen Gefanausgesprochene Todesurteil hat Werner
genen zu helfen… Er war völlig korrupt und
Krauss um fast 34 Jahre überlebt.
hat sich in gemeinster Weise an den BestänDrei psychiatrische Gutachten
den des ihm anvertrauten Gefangenenlazaretts vergangen.«
Krauss, dessen Angehörige und einige seiner Kollegen sahen zu seiner Rettung vor
In der »Bucher Hölle«
dem Strang oder dem Fallbeil nur eine
Möglichkeit: ein psychiatrisches GutachKrauss nennt seinen Bucher Aufenthaltsort
ten, welches ihm eingeschränkte Schuldfä»Lazarett«. Auf den Sterbeurkunden dieser
higkeit attestierte und damit eine WiederEinrichtung ist »Krankenabteilung des
aufnahme seines Prozesses ermöglichen
Reichskriegsgerichtes« angegeben. Kurz
würde. Insgesamt wurden drei medizinivor seinem Abtransport nach Buch, so
sche Gutachten angefertigt.
Krauss, »waren in Torgau 21 Panzerleute
Das erste, von Müller-Heß angefertigte, ereingeliefert worden, die sich an der Front in
regte das Misstrauen des Obersten Reichsihrer Freizeit damit vergnügt hatten, auf ein
kriegsgerichtes. Eine weitere Begutachtung
Hitlerbild zu schießen. Alle 21 wurden zum
erfolgte durch den Heerespsychiater OberTod verurteilt und in Halle geköpft«.
A l t- B u c h 5
Alt-Buch
57
7
13125
1
3125 Berlin
B e r lin
Hier gibt Werner Krauss Informationen
wieder, die wohl durch die Gefängnisgänge
geisterten, aber nicht ganz den Tatsachen
entsprachen. So schrecklich diese Urteile
auch waren, einige wenige Soldaten wurden nicht zum Tode verurteilt. Die Hinrichtungen wurden auf verschiedene Weise
vollstreckt.
Werner Krauss wird ein drittes Mal begutachtet. Die Widersprüche der beiden ersten Gutachten scheinen geklärt. In einem
neuen Prozess wird Krauss mit der glei-
9
chen Urteilsbegründung, die zu seiner Verurteilung zum Tode geführt hat, zu 5 Jahren
Zuchthaus verurteilt.
Da dem Gefreiten Werner Krauss, inzwischen zum einfachen Soldaten degradiert,
eine bedingte Wehrwürdigkeit ausgesprochen wurde, erfolgte eine Abstellung zur
Zuchthauskompanie einer Feldgefangenenabteilung. Das Urteil wurde am 20. 10.
1944 rechtskräftig.
Am 21. 10. 1944 schreibt der Anwalt von
Werner Krauss an dessen Mutter: »Sehr geehrte gnädige Frau! Nun ist das Urteil hier
in Torgau bestätigt worden… ich bin sehr
froh darüber, dass an dem Urteil nicht mehr
gedreht und gedeutelt werden kann. Zugleich ist nach einem ganz neuen Erlass angeordnet worden, dass der Verurteilte einer
Zuchthauskompanie einer Strafgefangenen-Abteilung zugeteilt wird. Im Augenblick der Zugehörigkeit wird er wehrwürdig
und kann heiraten, soweit bisher übersehbar. – Im anderen Falle wäre er der Geh.
Staatspolizei zwecks Arbeitseinsatz überwiesen. Das erstere ist zweifellos vorzuziehen. Mit freundlichen Grüßen und Heil Hitler! Ihr Dr. Valentin, Rechtsanwalt.«
Gedenkort an Widerständler
Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes durch jahrelange Unterernährung
verblieb Krauss vorerst im Wehrmachtsgefängnis Torgau. Noch 1944 stellt er einen
Antrag auf Heiratserlaubnis. Er wurde abgelehnt.
Nördlich von Berlin und nur knapp 50 km
von Berlin-Buch entfernt, liegt das vor einigen Jahren wunderbar restaurierte Schloss
Liebenberg inmitten eines großzügigen,
von Lenné gestalteten Parks. Im Schloss
befindet sich die Libertas-Kapelle, ein Gedenkort für zahlreiche Opfer der Widerstandsbewegung um Schulze-Boysen und
Harnack, darunter sind auch Ursula Götze
und Werner Krauss zu finden.
Die kleine Kapelle trägt den Namen der
jungen und lebensfrohen Libertas, Enkeltochter des vormaligen Herrn auf Liebenberg, Fürst zu Eulenburg und Ehefrau von
Harro Schulze-Boysen. Die 29-Jährige wurde zusammen mit ihrem Ehemann, Harro
Schulze-Boysen, am 22. 12. 1942 in BerlinPlötzensee hingerichtet.
Neujahrskarte 1839, Ansicht der Eisengießerei und Neues Tor der Berliner Akzisemauer.
Kriege in eine finanzielle Schieflage geraten, und das Eisen sollte an den Patriotismus der Menschen appellieren, dem Staat
zu helfen. »Gold gab ich für Eisen« – war
eine weit verbreitete Losung in Preußen,
um die finanziellen Mittel zu sammeln für
den Kampf gegen Napoleon. Nach Napoleons Ende war für lange Jahre die Erinne-
serte. Im Bereich der Eisengießerei wurde
das Panke-Wasser zu einem Teich aufgestaut und für Antriebszwecke genutzt. Insofern gab es eine Gemeinsamkeit zwischen den Dörfern von Zepernick über
Buch bis Pankow mit der Königlichen Eisengießerei – alle waren Anlieger und
Nutznießer der Panke.
Klaus Priese
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Mitten unter uns
JAN U AR 2011
Großer Verlust
E
r wurde »aus dem Leben gerissen«. Wenn
ein Mensch stirbt, ist das wohl immer so.
Und doch ist es das Bild, das mir am treffendsten erscheint, wenn ich an meinen Kollegen Siegfried Endruweit denke. Die Nachricht seines Todes war ein Schock. Eben
noch haben wir uns vor dem Gesindehaus
Buch verabschiedet; er wollte, wie jeden Monat am Erscheinungstag des »Bucher Boten«, die Zeitung vor »Kaufland« in Buch verkaufen, ich machte mich auf, um den »BB«
in die regionalen Verkaufsstellen zu liefern
und Abonnenten zu versorgen. Ein ganz normaler Tag.
Am nächsten trat Siegfried eine kleine Reise
Richtung Wolfenbüttel und Braunschweig
an. Es sollte seine letzte Reise werden. Nur
einen Tag später fiel er, »aus heiterem Himmel«, einfach um. Er hatte keine Chance.
Siegfried Endruweit wurde 69 Jahre alt.
Seitdem ist es anders geworden in der Re-
Wir verneigen uns
guter Qualität den Leser erreicht. Viel Kraft
investierte er in das Anzeigengeschäft, worüber sich die Kunden immer wieder wohlwollend äußerten. Auch für den BB-Verkauf
war sich Siggi nicht zu schade, viele Stunden
stand er an der ehemaligen Extra-Halle und
zuletzt Kaufland und bot den aktuellen »BB«
feil. Heute würde ich meinen: der BB war
sein Zuhause, seine Familie. Seine Mitstreiterin Kristiane Spitz wird besonders spüren,
was sie und wir alle mit Siggi verloren haben:
den rasenden Reporter von Buch.
Günter Bergner,
früherer verantw. »BB«-Redakteur
estürzt nahmen wir Kenntnis vom plötzlichen Tod Ihres Mitarbeiters, Herrn
Siegfried Endruweit. Dank seiner organisatorischen Unterstützung wurden unsere Bucher Gastspiele ein großer Erfolg. Für unser
Theater überließ uns Herr Endruweit eine
enorme Anzahl von ihm gefertigter SzenenFotos, die dauerhaft in unseren Flyern und
Plakaten Verwendung finden. Wir verneigen
uns in Trauer.
Heidrun Preußer, Christine Reumschüssel,
Jörg-Peter Malke;
Theater im Nikolaiviertel, Berlin
Verlässlich und hilfsbereit
Wir trauern
elegentlich lächelte Siegfried Endruweit.
Oft kam es nicht vor; denn er war ein
eher schwerblütiger Mann. Die Gabe, eine
tiefe Freundschaft mit dem Leben zu schließen, war dem in der Nähe von Königsberg
geborenen Ostpreußen nur in Grenzen gegeben.
Er lächelte, wenn er sich der wenigen Kinderjahre auf dem elterlichen Bauernhof erinnerte und manchmal auch, wenn er Weniges aus Mecklenburg, der späteren Heimat,
erzählte. Es gibt ein Foto, auf dem seine
Lieblingsschwester Ulla schützend die Arme
um ihn, den Zweijährigen legt. Auf dem Bild
trägt der Kleine einen Matrosenanzug und
blickt skeptisch auf den Fotografen; die große Schwester lacht. Ein Jahr später ist sie tot.
Siegfried Endruweit hatte gelegentlich Mühe, das Leben zu bestehen. Mehr und mehr
wurde ihm der »Bucher Bote« zum Lebensmittelpunkt. Da war er sich und der Arbeit
treu, war verlässlich und hilfsbereit.
Seine letzte Freude war das zukünftige Enkelkind. Wir alle hätten uns mit ihm gefreut.
Rosemarie Pumb, »BB«-Autorin
ir trauern um unseren Freund und
langjährigen Mitarbeiter der Regionalzeitung »Bucher Bote« Siegfried Endruweit,
der uns für immer verlassen hat. Wir sind
traurig und werden ihn sehr vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Kulturverein Moldova e. V., der Vorstand
B
G
W
Große Lücke
E
s ist kaum zu glauben – Herr Endruweit,
zweiter Mitarbeiter in der Redaktion des
»Bucher Boten«, ist nicht mehr »mitten unter
uns«! Als wirklicher »Bucher Kopf« war er
ganz vielen Bürgern bekannt, immer am Erscheinungstag des »BB« war er stundenlang
vor den Verkaufseinrichtungen in Buch zu
erleben mit anfangs voller Zeitungstasche,
die bald nachgefüllt werden musste. Immer
im Gespräch mit den Lesern, war kaum Zeit,
den Euro von den Kauflustigen zu kassieren,
es gelang aber trotz aller Ablenkung!
FOTOS: PRIVAT, SABOTKE, DEMANT, EHLERS
10
Siegfried Endruweit (28. 7. 1941–27. 11. 2010)
Nachrufe
Es wird weh tun
daktion. Ich schaue noch immer, ob sein
Fahrrad vor dem Haus steht, denke, er tritt
gleich in mein Büro oder sitzt vor dem Computer, um das Layout des »BB« voranzubringen. Doch da steht kein Fahrrad und der
Computerplatz ist verwaist. Wenn man seit
vielen Jahren gemeinsam eine Zeitung herstellt, schafft das eine besondere Bindung.
Wir beide haben in den vergangenen 14 Jahren über 170 »BB«-Ausgaben kreiert. Jeden
Monat haben wir es doch immer wieder geschafft, die Zeitung rechtzeitig zum Drucktermin fertig zu bekommen – nach einem
Arbeits-Wochenende und dem allerletzten
Montag, an dem wir mindestens bis Mitternacht zusammensaßen, um die letzten Bilder einzuladen, die Texte zu bearbeiten und
Korrektur zu lesen.
Wie wird es weitergehen? Der Verlust ist
groß. Und auch die Anteilnahme. Die vielen
Menschen, die ihn kannten, reagierten mit
großer Betroffenheit. Es ist besonders
schwer, den Tod zu akzeptieren, wenn er jemanden trifft, der noch voll im Leben stand
und sich »fit wie ein Turnschuh« fühlte, wie
er es selbst formulierte. Der »Bucher Bote«
war in seinen letzten Jahren zum wohl wichtigsten Teil seines Lebens geworden.
Von der dritten Ausgabe an, hatte Siegfried
Endruweit die Gestaltung der Regionalzeitung übernommen. In den letzten Jahren
war er ohne seinen Fotoapparat nicht denkbar und bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad unterwegs. Vielen wird Siegfrieds Reisebericht aus dem vergangenen Jahr erinnerlich sein aus dem Sehnsuchtsort seiner
Kindheit – Ostpreußen. Zumindest das hat
er noch geschafft, zu den Wurzeln zurückzukehren. Und er freute sich auf das erste Enkelkind, dessen Geburt er nun nicht mehr
erlebt hat. In den letzten Minuten seines Lebens hat er an die Zukunft gedacht. Er erstand auf dem Weihnachtsmarkt in Wolfenbüttel eine kleine Spieldose für das noch
ungeborene neue Leben.
Kristiane Spitz, verantw. »BB«-Redakteurin
Rasender Reporter
D
rei Jahre nach dem Mauerfall saß ich mit
»Siggi« Endruweit in einem Weißenseer
Gartenlokal zusammen, um über die frisch
gedruckte 2. Ausgabe des »Bucher Boten«
unsere Meinung auszutauschen. Dass der
diplomierte Grafik-Designer eine Menge kritisch anmerkte, was Inhalt und Form des Bucher Lokalblattes betraf, war nur allzu verständlich, schließlich waren wir alle in diesem neuen Zeitungsgeschäft Lernende. Da
sein Brötchengeber »FF-Dabei« ebenfalls
abgewickelt und Siggi arbeitslos wurde, erklärte er sich bereit, am »BB« mitzuarbeiten.
Die 3. Ausgabe, die im Januar 1994 erschien,
trägt unverkennbar seine Handschrift. Seitdem wurde der »BB«-Layouter zu einer
wichtigen Stütze in unserer Redaktionsmannschaft. Seine kritischen Einschätzungen und konstruktiven Vorschläge fanden im
Beirat Gehör. Von Anbeginn unserer Zusammenarbeit setzte er auf das Credo, dass sich
der Leser, ganz besonders in einer Lokalzeitung, wiederfinden muss. Siggi war wissund lernbegierig. Die Zeitung entwickelte
sich: aus den 8 Seiten von damals wurden 16.
Neues Computerwissen wurden ihm abverlangt, damit das Blatt termingemäß und in
E
s war vor vielen Jahren, der »Bucher Bote« war noch sehr jung, da entschlossen
wir uns, dort eine Anzeige zu schalten. Unerfahren, wie wir zu jener Zeit noch waren,
hatten wir uns eine solche selbst am Computer gebastelt. Nach einigen Tage kam der
Korrekturabzug – und wir waren schwer beeindruckt: So konnte man eine Anzeige also
auch gestalten…?! Daraufhin telefonierten
wir erstmalig mit Siegfried Endruweit und in
der Folge übernahm er die graphische Gestaltung unserer Jahreskataloge für Schülerreisen.
So begann, was sich seit den 90er Jahren von
einer Arbeitsbeziehung zu einer Freundschaft wandelte. Besonders intensiv war die
Zusammenarbeit, wenn die neue Katalogproduktion anstand – dann traf man sich nahezu täglich; gern auch am Sonnabend oder
Sonntag und probierte und diskutierte – und
am Ende kam immer das gleiche heraus: Einer der schönsten Kataloge für Schülerreisen in ganz Deutschland. Der Katalog mit
seiner klaren Struktur, seiner unglaublichen
optischen Anziehungskraft und der Abwesenheit von modischem Firlefanz hat Bewunderer in allen Bundesländern. Wenn es
denn mal wieder geschafft war, war Siegfried
auch stolz auf sein Werk und sich auch seiner
hohen Professionalität bewusst. Wir alle wissen aber, dass neben seinen künstlerischen
und graphischen Fähigkeiten auch beeindruckender Fleiß und große Zuverlässigkeit
dazu gehörten, um diese Qualität zu liefern.
Unterhalten konnte man sich gut mit ihm.
Siegfried verfügte über eine beeindruckende
Allgemeinbildung und wusste in vielen Bereichen sehr gut Bescheid. Obwohl er ein
sehr engagierter Gesprächspartner war,
drängte er sich nie in den Vordergrund – und
sein verschmitzter Humor machte oft auch
eine sachliche Auseinandersetzung vergnüglich. Er war ein Typ – etwas knorrig mitunter, aber ehrlich. Dass er auch seine weichen Seiten hatte, spürte jeder, der seine
anrührenden Reportagen über seine alte
Heimat im heutigen Polen las.
Zu der Zeit, in der diese Zeilen geschrieben
werden, bereiten wir wieder unsere alljährliche Firmen-Weihnachtsfeier vor, bei der
Siegfried Endruweit seit Jahren ein herzlich
eingeladener und gern gesehener Gast war.
Wir werden einen Moment innehalten, seiner gedenken und ein letztes Mal auf ihn
und seine Arbeit anstoßen. Und es wird uns
wehtun.
Dr. Ingolf Meese, im Namen des Teams
der »Märkischen Schülerreisen«
Ein Freund
W
er ist ein Freund? Ein Freund ist jemand, der immer, wenn es für mich
wichtig ist, da ist. Ein Freund ist jemand, der
ein großes und schmerzliches Loch hinterlässt, wenn er nicht mehr da ist. Ein Freund
ist ist jemand, der in meinem Herzen immer
weiterleben wird.
So richtig fassen kann ich es immer noch
nicht, dass Siggi am 27. November 2010 verstorben ist. Vor wenigen Tagen hat er mir
noch stolz erzählt, dass er Opa wird. Wir
wollten uns treffen, darauf anstoßen und dabei gleich noch ein Problem in Illustrator
klären. Zu spät.
Kennengelernt haben wir uns 1994 beim
»Bucher Boten«. Die Fotografie führte mich
zur Redaktion, doch schon bald schrieb ich
auch die ersten kurzen Berichte. Gemeinsam mit Günter Bergner führte Siggi mich an
die Zeitung heran. Oft saßen wir noch nach
den Redaktionssitzungen bis tief in der
Nacht zusammen und diskutierten über
neue Themen und Beiträge.
Einige Jahre später stand ich in
seinem Büro und sah zu, wie er
an einer Zeitungsseite arbeitete.
Fasziniert vom Geschehen am
Bildschirm fragte ich ihn: »Sag
mal, was machst du da eigentlich?« Ich hätte nicht gedacht,
dass eine Frage wie diese ein Leben verändern kann.
Er fing an, mir zu erklären, wie
das Computerprogramm funktioniert, Bilder bearbeitet und
Texte formatiert werden. Wir
trafen uns jede Woche und er
schaffte es, meine Begeisterung
immer weiter zu steigern. Mit
viel Geduld beantwortete er
wieder und wieder Fragen und zeigte mir
immer neue Lösungen.
Nach einem Jahr stand für mich fest, dass
dies der Beruf war, den ich ausüben wollte.
Ich machte eine Umschulung zum Mediengestalter, während der er mir immer mit Rat
und Tat zur Seite stand. Auch bei der Suche
nach einem Praktikumsplatz half er mir weiter. Inzwischen arbeite ich seit acht Jahren
als Layouterin und Bildgestalterin bei der
HUSS-MEDIEN GmbH und profitiere immer
noch von seinem Wissen und seiner Erfahrung.
In den letzten Tagen sind mir unzählige Episoden wieder eingefallen, die uns miteinander verbanden. Ein gemeinsames Wochenende in der Bömischen Schweiz mit wunderschönen Wanderungen, Lesungen, Theaterbesuche, Musikveranstaltungen und natürlich unser »Bierchen trinken gehen« (dabei trink ich gar kein Bier).
Lieber Siggi, ich danke Dir für eine wunderbare Freundschaft und Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen behalten.
Kerstin Sabotke
Was bleibt…
W
as bleibt, ist das positive Image BerlinBuchs, zu dessen Entstehen Siegfried
Endruweit mit seiner langjährigen Arbeit in
hohem Maße beigetragen hat. Was bleibt, ist
das Bild eines Mannes, der sich trotz seiner
wichtigen redaktionellen Position nie zu
schade war, pünktlich am Erscheinungstag
des »Bucher Boten« selbigen eigenhändig in
der Schlossparkpassage zu verkaufen. Der
direkte Kontakt zu seinen Lesern war Siegfried Endruweit überaus wichtig.
Was bleibt, ist die Erinnerung an einen professionellen Fotografen, dessen Bilder seinen untrüglichen Blick fürs Wesentliche verrieten.
Was bleibt, ist der Gedanke an einen lebensfrohen Mann, dem nie das Schmunzeln über
sich selbst abhanden kam. Legendär sein Faschings-Outfit als »Sir Andrew – der einzige
blinde Photograph der Welt«. Was bleibt, ist
der schmerzliche Verlust eines wertvollen
Mitmenschen, der sich selbst nie zu wichtig
nahm und doch für uns so wichtig war.
Was bleibt, sind meine ganz persönlichen
Erinnerungen an viele gute Gespräche mit
fachlichen, aber oft auch heiteren Inhalten.
Gern provozierte ich Siegfried zu einem seiner unverwechselbaren, glucksenden LachAnfälle, die ich so gern an ihm beobachtete.
Dies und vieles mehr wird mir sehr fehlen.
Jörg-Peter Malke, »BB«-Autor
Wir werden dich vermissen
W
ir haben dich im »Kieztreff« in Buch
kennengelernt. Viele interessante und
spannende Gespräche geführt, beim anregenden Kaffee und auch beim Bier. Du hast
uns oft von deinen Unternehmungen und
der immer besser werdenden Zeitung »Bucher Bote« berichtet. Erlebnisse aus deinem
Leben waren auch dabei. Besonders hat uns
das Wiedersehen mit deiner Mutter angerührt. Durch schlimme Kriegswirren bist du
mit deinen großen Schwestern in einen kleinen Ort in Mecklenburg verschlagen worden. Eines Tages stand deine Mutter am Gartentor, sie hatte euch wohlbehalten
gefunden. Deine Überraschung unbeschreiblich groß, obwohl du längst allein
laufen konntest, bist du auf allen Vieren um
so schneller deiner Mutter entgegen gelaufen.
Siggi, wir werden dich sehr vermissen, als
Mensch, als Gesprächspartner und als Zeitungsverkäufer des »BB« bei jedem Wetter an
deiner Stelle in Buch. Einen Augenblick hast
du einmal nicht aufgepasst und schon stahl
dir ein junger Mann einige Exemplare, um
sie auf eigene Kosten zu verkaufen. Du hast
es mit Humor getragen und schnell Nachschub beschafft. So war unser Siegfried Endruweit, genannt »Bucher Bote«. Schön,
dass es dich gab.
Ingrid und Bernhard Stier, Buch
Viel zu früh
S
onst immer gleich zur Stelle, wenn irgendwo was los war in Buch und Umgebung… Bei Wind und Wetter den »Bucher
Boten« an den Mann und die Frau gebracht… Und nun hat er sich aus dem Staub
gemacht… viel zu früh! Ich glaube, ganz
Buch trauert um ihn und möchte Frau Spitz
zur Seite stehen, auf dass unsere wunderbare Lokalzeitung weiter so erscheinen kann.
Uta Förster, Buch
Mir ist Siegfried Endruweit, seit dem ersten
Erscheinungstermin der »Kleinen Gehölzkunde« im Juli 2005, immer ein interessierter
Bildbearbeiter gewesen. Niemals ohne fachliche Prüfung im Internet! Bei mir als Autor
der »Kleinen Gehölzkunde« hat er sich einmal für die Beschreibung des Götterbaums
bedankt, der prächtige Baum, in seiner
Wohnnähe wachsend, war ihm vorher unbekannt. Neben vielen Aktivitäten lag ihm
auch die Natur sehr am Herzen: Ereignisse
im Schlosspark, Entwicklung der »Moorlinse«, Krötenzaun in Panketal und die
Schwan-Rettung an den Karower Fischteichen im strengen Februarfrost 2010 waren
ihm immer einige Meisterfotos wert.
Sein viel zu früher Tod reißt eine große Lücke
in das Bucher Zeitungsgeschehen. Wir wollen Frau Spitz herzlich wünschen, dass eine
geeignete Kraft für die Mitarbeit an unserer
geschätzten »Heimatzeitung« gefunden
wird.
Richard und Inge Demant
Großes Bedauern
M
it großem Bedauern haben wir vom
Tod des Mitarbeiters Siegfried Endruweit erfahren. In den vielen Jahren unserer
Zusammenarbeit haben wir seine fachliche
Kompetenz und vor allem seine hilfreiche
Art geschätzt. Er hat uns mit seinem Wirken
wirkungsvoll bei der Gestaltung der Vereinschronik, von Spielberichten, Ergebnisübersichten, Plakaten, Turnierberichten und Fotoaufnahmen unterstüzt.
Wir werden Siegfried Endruweit ein ehrendes Andenken bewahren.
SG Blau-Weiß Buch e.V.
Norbert Fahrenholz, 1. Vorsitzender
In stiller Trauer
E
in guter Freund ist gegangen und hinterlässt tiefe Trauer in unseren Herzen. Mit
den Erinnerungen bekämpfen wir unseren
Schmerz. Du hast eine Leere hinterlassen,
die niemand ausfüllen kann. Du warst immer da, wenn man Dich brauchte; liebenswert, offen und ehrlich. Ruhe in Frieden. Wir
werden Dich nie vergessen.
Deine Freunde vom Kieztreff Buch
Die Beerdigung von
Siegfried Endruweit
findet am Freitag, dem 14. 1.
2011, um 12 Uhr auf dem
Friedhof Buch, Schwanebecker
Chaussee statt.
Gesundheit
JANUAR 2011
Kein Grund zur Freude?
Wie der grauen Winterdepression die Stirn zu bieten ist
W
Winterdepressionen verstärkt zugewandt.
Als erstes bekam die Störung eine ordentliche Bezeichnung. Auf dem neuen Etikett
steht nun: »Seasonal Affective Disorder«
(SAD), übersetzt: »saisonale affektive Störung«.
FOT0: ARCHIV
irklich kein Grund zur Freude? Genau besehen doch! Beispielsweise
könnte uns die Aussicht auf den Frühling
ein Lächeln entlocken, denn der nächste
Frühling kommt bestimmt. Die vier Jahreszeiten gehören zu den verlässlichen
und überschaubaren Dingen im Leben und es ist ein
ebenso beruhigendes wie tröstliches
Gefühl, dass wir bereits wieder lichteren Tagen entgegen
gehen.
Wie
sehr
der
Mensch und seine
gesundheitliche Befindlichkeit von der
Dauer und Intensität des Lichteinfalls
abhängig ist, zeigt
die große Zahl derjenigen, denen der
winterliche Lichtmangel zu schaffen
macht. Zeitgleich
mit der zunehmenden
Dunkelheit
sinkt bei ihnen alljährlich auch das
Stimmungsbarometer und nicht wenige entwickeln bereits
Ende September/Anfang Oktober die ersten Anzeichen einer Winterdepression.
Anhaltendes Stimmungstief
Allein in Deutschland sollen es Jahr für
Jahr mehr als 800 000 sein, die sich während dieser Jahreszeit durch ein anhaltendes Stimmungstief quälen, über Antriebsund Konzentrationsschwäche, allgemeine
Lustlosigkeit, ein erhöhtes Schlafbedürfnis und einen vermehrten Appetit klagen,
abends vorwiegend im bequemen Sessel
sitzen oder auf dem Kanapee liegen. Meist
kommt ein Heißhunger auf Süßigkeiten
hinzu. Die angesammelten Pfunde bereiten ebenfalls keine Freude, genauso wenig
wie der morgendliche Blick in den Spiegel.
Nicht ganz zu Unrecht, denn die Haut hat
an Glanz und Frische verloren, das Gesicht
einen pessimistischen Ausdruck angenommen und die Betroffenen glauben zu
wissen, dass nichts auf der Welt einen Sinn
macht, oder nur einen so geringen, für den
sich keine Mühe lohnt, und kaum das
morgendliche Aufstehen. Wer mehr oder
weniger stark und anhaltend an solch einer Symptomatik leidet, sollte sich fragen,
ob ihn vielleicht eine Winterdepression in
ihren grauen Fängen hält.
Nachdenken lohnt sich, denn Sie können
mit nicht allzu großer Mühe etwas dagegen tun. Auf jeden Fall schaffen Sie es, von
der Couch aufzustehen und die Kochsendung im Fernseher auszuschalten.
Winterdepressionen sind seit langem bekannt. In erster Linie sind viele Bewohner
der nördlichen Halbkugel unserer Erde
von dieser Störung betroffen, denn die
Winter am Polarkreis sind lang, dunkel
und kalt. Die Forschung hat sich diesen
Dieser unangenehme Zustand von Lustlosigkeit und Antriebsmangel ist streng von
einer echten Depression zu unterscheiden. Bei letzterer handelt es sich um eine
sehr ernsthafte Erkrankung, deren Behandlung in die Hände eines Fachmannes/einer Fachfrau gehört. Die schweren
Formen der Depressionen unterscheiden
sich für den Laien gut erkennbar von der
Winterdepression durch Appetit- und
Schlaflosigkeit.
Die affektive, rezidivierende Störung beginnt, wie schon gesagt, in den Herbstund Wintermonaten und endet, vorausgesetzt dass sich hinter dieser Störung wirklich »nur« eine Winterdepression verbirgt,
mit Beginn des Frühlings. Dann fällt sie
wie ein Kokon von der Seele.
Verursacher der Misere ist nach Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse die äußerst
lichtempfindliche Zirbeldrüse in der Tiefe
unseres Gehirns, die unter anderem den
Organismus durch eine erhöhte Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin auf
»Winterschlaf« programmiert. Aber wer
kann sich den heutzutage noch erlauben?
Der moderne Mensch muss diesen uralten
biochemischen Mechanismus ignorieren
und sich durch lange Winternächte kämpfen.
Sonnenlicht als Taktgeber
Für unsere frühen Vorfahren, die noch in
Höhlen die kalte Jahreszeit überstehen
mussten, war eine Winterruhe mit niedrigem Energieumsatz äußerst sinnvoll und
überlebenswichtig. Da ging es vermutlich
ziemlich ruhig zu, denn bei sinkender Helligkeit wird bei Frauen auch die Produktion des Sexualhormons Östrogen gedrosselt. Sie leiden an Stimmungsschwan-
Künstliches Hüft- oder Kniegelenk
Z
um Thema »Künstliches Hüft- oder
Kniegelenk – Vorbereitung, Operation,
Nachsorge« informieren Professor Dr. Josef Zacher, Chefarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie im HELIOS
Klinikum Berlin-Buch, und Dr. Gerrit Walter, Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie, am 13. Januar von 16.30 bis
18 Uhr im Konferenzraum der Cafeteria
im HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Schwanebecker Chaussee 50. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Viele Menschen leiden unter Funktionsstörungen und Schmerzen in den Gelenken. Oft hilft eine konservative Therapie
mit Physiotherapie und Medikamenten,
um die Schmerzen zu lindern. Reicht dies
nicht, kann eine Operation nötig sein.
Beim Einsatz von künstlichen Hüft- oder
Kniegelenken hat das Team um Professor
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Zacher langjährige Erfahrung gesammelt.
Für die Betroffenen stellen sich im Vorfeld
viele Fragen: Brauche ich wirklich ein Implantat und welche Art von Implantat ist
für mich das richtige? Wie bereite ich mich
auf die Operation vor? Gibt es Risiken? Bei
welchen Tätigkeiten muss ich mich in der
ersten Zeit nach der Operation vorsehen?
Bekommt jeder eine Reha? Welche Sportarten darf ich mit einer Endoprothese machen? Wie lange hält das künstliche Gelenk?
Nach einer Begrüßung und Einführung ins
Thema durch Professor Dr. Josef Zacher
wird Dr. Gerrit Walter in seinem Vortrag einen Überblick zu künstlichen Hüft- oder
Kniegelenken geben. Im Anschluss an die
Informationsveranstaltung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, im persönlichen
Gespräch mit den Referenten individuelle
Fragen zu klären.
kungen, sind reizbar und ihre Attraktivität
nimmt ab. Ein nicht sehr reizvolles Weibchen verführte einen Mann in kalten und
nahrungsarmen Zeiten weniger oft zu einer kräftezehrenden Balz.
Die Zirbeldrüsen in den Köpfen von
Hightech-verwöhnten Menschen wurden
bisher
noch
nicht auf moderne Zeiten umprogrammiert.
Nach wie vor ist
das Sonnenlicht
ihr Taktgeber. In
einem
Stimmungstief gefangene Mitbürger verbringen
leider zu lange
Stunden in zentral geheizten
Wohnungen mit
vollem
Kühlschrank, anstatt
an der frischen
Luft ihre innere
Uhr ein wenig zu
regulieren. Ein
gesteigerter Appetit und Heißhunger sind Tricks des Gehirns, der trüben
Situation ein Ende zu bereiten, denn wer
reichlich Kohlenhydrate isst, kurbelt neben anderen biochemischen Prozessen
auch die Serotonin-Produktion an.
Bewegung an frischer Luft
Serotonin ist Bestandteil eines BotenstoffCocktails, der großen Einfluss auf unseren
Gefühlshaushalt hat. Serotonin dämpft
unangenehme Gefühle wie Angst, Aggressivität (die sich ja auch gegen die eigene
Person richten kann) und befördert das
Gefühl einer angenehmen Gelassenheit.
Schokolade und Kuchen sind zwar taugliche Mittel zur Bekämpfung der Winterdepression. Leider sind sie nicht nebenwirkungsfrei.
Es gibt bessere Alternativen, um die Serotoninproduktion zu erhöhen. Äußerst fördernd ist möglichst viel Bewegung bei Tageslicht an frischer Luft, Sport und gesunde Ernährung. Lichttherapie ist eine weitere, wirksame Option. Hier sind es besonders die blauen Anteile des Lichtes, die einen besonderen Einfluss auf die Stimulierung der Zirbeldrüse und über diesen
Weg auf den Hormonhaushalt haben.
Ein prima Anfang wäre mit dem ersten
Schritt an die frische Luft getan. Und mit
einem Lächeln.
Rosemarie Pumb
Neue Selbsthilfegruppe
Schlaganfall wird
in Buch gegründet
Eine neue Selbsthilfegruppe Schlaganfall
trifft sich ab 4. Februar jeden 1. Freitag
im Monat von 14 bis 15.30 Uhr in der Ergotherapie-Praxis Hannelore Malitz, im
Röbellweg 2 in Buch. Betroffene und Angehörige, die sich über ihre schwierige Situation austauschen und sich gegenseitig
motivierend unterstützen wollen, melden sich unter Tel. 94 79 80 02. Gemeinsam sollen neue Wege im Umgang mit
der Erkrankung gefunden werden.
Zusätzlich bietet die Ergotherapie-Praxis
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werden individuell abgesprochen. Interessenten melden sich ebenfalls unter
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Rentenberatung – Dietrich Schneider,
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Wintermonate«, Freitag, 28. Januar,
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Frauenberatung »BerTa«,
Albatros gGmbH,
Karower Straße 6, Buch,
Tel. 94 11 41 56
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Mi 14–16 Uhr, Do 14–18 Uhr u. n. V.
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Erb-, Arbeits- und Zivilrechtsfragen,
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Erst-Beratung ist kostenlos).
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Versichertenältester Sabine Michael,
Anmeldung: Tel. (033397) 7 23 66.
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Neuorientierung für Frauen; Berufliche
Neuorientierung für Migrantinnen; Beratung zu Leistungen nach SGB II und III
n Soziale Beratung Trennung /Scheidung, Umgang mit Verlust und Tod u. a.
Die Beratungen sind kostenlos.
n 4. 1.,10–12 Uhr: Frauenfrühstück
n 18. 1.,15–17 Uhr: Frauencafé
n 5./19./26. 1., 10–12 Uhr: öffentliche
Chorproben des Seniorinnenchores –
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n 11. 1., ab 19 Uhr: Neujahrstreffen des
Vereins Bucher Frauen e. V. – Interessentinnen sind herzlich willkommen!
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Zwerge« – Vermittlung von flexibler Kinderbetreuung, Sprechzeiten: Di, 10–12
Uhr, mit Monika Häberlein-Jauch
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Kontakt: Albatros gGmbH,
Karow, Busonistr. 136,
Fabian Vogel, Tel. 94 38 00 97.
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bowlingturnier!
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spielt live auf: Manne Menzel (5,- Euro
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mit Herrn Wipprecht
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GESUNDHEIT/BEWEGUNG
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und dienstags 14.30 Uhr;
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10.30 Uhr, Infos unter Tel. 9 49 22 56;
dienstags – Seniorentanz für Anfänger,
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11–12 Uhr mit Frau Geyermann;
12.30–13.30 Uhr mit Frau Kortschlag
FREIZEIT/BILDUNG
n Französisch Mittelstufe – Mi, 19 Uhr
n Englisch für Anfänger – dienstags
17–18.30 Uhr
n Englisch Mittelstufe – Di, 19–20.30
n Englisch Konversation–12. 1., 19Uhr
n Deutsch für Migranten – Mo, 10–12
Uhr m. Frau Hoffmann;
n Deutsch für Migranten –
Mo, 10–12 Uhr mit Frau Hoffmann
n Hausaufgabenhilfe – montags und
donnerstags 15–17 Uhr mit Frau Gaus;
n Philateliegruppe – 6. 1., ab 18 Uhr;
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mit Fachanleitung;
n Spielen am Freitag – freitags, 10 Uhr
Rummikub, Rommé u. a.;
n Cafénachmittag – mittwochs ab
14.30 Uhr mit der Volkssolidarität;
n Kreativnachmittag– 14. 1., 14–16
Uhr, nur mit Anmeldung!
n PC-Kurse – Mo, Mi, Do im »K 14«,
bitte anmelden!
n Foto-Ausstellung – »Indien«, Fotos
von Frau Anders.
VERANSTALTUNGEN
n Kiezrunde – Di, 10–12 Uhr:
4. 1. Neujahrsfrühstück im Turm; 11. 1.
Gedächtnistraining; 18. 1. Ausstellungseröffnung: Indien; 25. 1. Musik
und Literatur mit Herrn Wipprecht.
n Neujahrsempfang der Kursleiter –
am 17. 1. um 18 Uhr, Vorstellung der
Jahresprojekte (nur mit Einladung).
n Follow up zum Open Space – 22. 1.,
13–16.30 Uhr im evang. Gemeindehaus Buch, Alt-Buch 36. für Teilnehmer und Interessierte des Open Space
»Bildung ist Zukunft – sie braucht
alle«, Infos: Tel. 94 38 00 97.
BERATUNG
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Do, 6. 1., 15 bis 17 Uhr mit RA Wenig,
ohne Anmeldung.
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Blankenburg/ Karow/
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Kontakt: »Stadtteilzentrum
im Turm«, Busonistr. 136, Frank Richter,
Tel. 94 38 00 98, Fax -99,
[email protected]
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Turm« Karow: Mittwoch 16–18 Uhr,
Termine in Buch und Blankenburg:
unter Tel. 94 38 00 98.
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Bereich Hauswirtschaft
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geistiger Behinderung oder dementieller Erkrankungen
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Außerdem bieten wir Beratungen für Beschäftigungssuchende an.
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Rätsel
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Sport im Ort
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Eisfest in Buch
FOTOS: SOMMER (2), FRIEHE (3)
gen dem einen oder anderen, bevor er auf
die Nase fiel. Die Ausleihstation war stets
umlagert, gab es doch Schlittschuhe kostenlos, solange der Vorrat reichte.
Die Eissternchen vom Sportclub Berlin boten Anlass zum Staunen und Nacheifern,
gut besucht war auch das Probetraining
der Junioren vom EHC Eisbären Berlin.
Und wer sich nicht selbst auf die Kunsteisbahn wagte, der sah einfach zu. Glühwein,
Tee oder Crepes sorgten dafür, dass die gute Laune nicht verebbte.
Schön, dass es für einige Tage eine Attraktion in Buch gab, die die Freude auf Winter
und Weihnachten verstärkte und für sportliche Aktivitäten außer der Reihe sorgte.
Es ist nur zu hoffen, dass die Aktion nicht
nur eine winterliche Eintagsfliege war…
Michael Sommer
E
s war eine schöne Idee der Wohnungsgesellschaft HOWOGE, Imageaufbesserung und winterliche Freuden miteinander
zu verbinden.
Überrascht stellten viele Bucher fest, dass
es ein Areal in ihrem Ortsteil gibt, das selten von sich reden macht und sich offensichtlich besser nutzen lässt, als Autofahrern im Weg zu sein.
Trotz eisigen Temperaturen und Schneetreiben ließen sich vom 28. November bis
12. Dezember viele Bucher auf dem Parkplatzgelände zwischen Karower Straße und
Wiltbergstraße den Eisspaß bei Musik und
Leckereien nicht verderben. Offensichtlich
standen viele kleine Eisläufer das erste Mal
auf wackligen Kufen, aber mit Hilfe von
»großen« Laufpartnern und den beliebten
Kufenpinguinen waren innerhalb kürzester Zeit deutliche Verbesserungen zu erkennen. Sogar richtige Pirouetten gelan-
AUS DEN VEREINEN
SV Berlin-Buch
■ RINGEN Die Nachwuchsringer des SV
Berlin-Buch waren zu einem Traditionsturnier in Zella-Mehlis eingeladen. Albrecht
Eisenhuth (Zweiter in der A-Jugend) und
Justus Scheil (Fünfter in der B-Jugend) –
beide wohnen in Zepernick und trainieren
in Buch – schnitten innerhalb des Teams
am erfolgreichsten ab. »Da hat sich die
weite Reise nach Thüringen gelohnt«, freute
sich Trainer Peter Mandelkow.
■ LEICHTATHLETIK Der SV Berlin-Buch
wurde von den befreundeten Nachbarn,
der SG Empor Niederbarnim, zur offenen
Hallen-Kreismeisterschaft eingeladen. Die
Bucher Starter gaben sich in den unterschiedlichsten leichtathletischen Disziplinen auch ordentlich Mühe und konnten
insgesamt zwölf Mal das Siegerpodest besteigen. Zepernicker »Höhenluft« schnupperten Adrienne Reddersen, Florian Molkenthin (2), Vanessa Büchner (2), Jil-Lea
Wende, Antina Junge (2), Julian Molkenthin (2) und Leonid Kriesche (2).
Beim Crosslauf des Weißenseer Sportvereins „Rot-Weiß“ im Stadiongelände Buschallee belegte Florian Molkenthin (männliche Jugend B) über 3.000 m den 2. Platz.
■ SHOWTANZ Die Benefiz-Dance-Gala
des Sportjugendclub (SJC) Buch in der
Turnhalle der Körperbehindertenschule
»Marianne Buggenhagen« war ein großer
Erfolg. »Viele beteiligten sich, vom Sponsor
HOWOGE, über die Helfer des SV BerlinBuch bis hin zu den Eltern der Mädchen,
die hier auftraten«, betonte Cheforganisatorin Ramona Schlegel. Ob es nun die
Magic Dancers aus Bernau oder die Berliner Sportakrobatinnen der Staatlichen
Schule für Artistik waren – alle erhielten
ebensoviel Beifall wie die Formationen des
SV Berlin-Buch.
Derweil wurden die Spendengelder gesammelt: Ein Betrag von 1015,00 Euro konnte
der Kinderstation des Helios-Klinikums
Buch übergeben werden. Im Rahmen der
Neueinrichtung der Station kommt dieser
Zuschuss für Spielzeug etc. genau richtig.
■ VOLLEYBALL
Die erste Damenmannschaft des SV BerlinBuchs belegt momentan mit vier Siegen
Platz 9 in der Tabelle der Bezirksklasse. Die
zweite Damenmannschaft erkämpfte sich
mit drei Siegen Platz 10 in der Kreisliga und
die Herrenmannschaft liegt mit einem Sieg
auf Platz 7 in der Bezirksklasse. Auch in der
Winterpause wird nicht auf Volleyball verzichtet. So hat das Weihnachtsturnier des
SV Berlin-Buch im Sportkalen der vieler
Berliner und Barnimer Vereine einen festen
Platz.
■ TENNIS
Das Wintertraining der Tennisspieler ist
eingeläutet: »Die Erwachsenen führen ihr
Training in Bernau durch und die Kinderund Jugendlichen üben in der Dreifelderhalle in Berlin-Buch«, berichtet Tennis-Chef
Dr. Olaf Jung. Natürlich sehnen sich die
Sportler schon jetzt nach »ihrer« Freiluftsaison, die traditionell am 1. Mai auf der Tennisanlage des SV Berlin-Buch beginnt.
Kontakte zum SV Berlin-Buch unter Tel.
9 49 78 25 oder www.svberlin-buch.de
Jochen Malz
SG Empor Niederbarnim
■ LEICHTATHLETIK Über 200 aktive Teilnehmer kamen am 27. 11. zur Hallenkreismeisterschaft nach Panketal und erlebten
einen schönen sportlichen Tag. Sehr viele
Zuschauer bejubelten hervorragende Leistungen, freuten sich über Erfolge und
gaben Trost .
Bereits zum 10. Mal hatte die SG Empor
Niederbarnim diese Veranstaltung ausgerichtet. Unterstützt wurde der Verein vor
allem von der Firma Compulan aus Panketal, der AOK aus Bernau, der Gemeinde
Panketal und der Sparkasse Barnim.
Neben den vielen sehr guten Leistungen
ragte ein neuer Brandenburger Hallenrekord heraus. Die 12-jährige Anabell Buchholz aus der W. C. Röntgen Gesamtschule
Zepernick sprang im Hochsprung über 1,64
m und verbesserte den seit 2003 bestehenden Landesrekord gleich um 9 Zentimeter.
Herzlichen Glückwunsch!
Fast anschließend an diesen Wettkampf
ging es für einige Sportler zu einem besonderen Höhepunkt: die Sportgala zur Wahl
der besten Sportler des Kreises Barnim.
Über eine Vorauswahl schafften die Mädchen C es ins Finale nach Eberswalde. Seit
Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit
mit Motor Eberswalde, den Bernauern
Lauffreunden und Empor Niederbarnim,
sie gehören zum Landesleistungsstütz-
André Rosenow
u Fliesen u Platten
u dekorative Wandspachtelung
u Mosaikverlegung
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Ötztaler Str. 43 • 16341 Panketal • OT Zepernick
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mobil: 01 52 / 01 53 16 98
punkt Eberswalde und bilden bei Meisterschaften eine Mannschaft. Die Leistungen
der 10- bis 11-jährigen Mädchen sind schon
beeindruckend. 2 x Gold, 6 x Silber und 4 x
Bronze wurden bei Landesmeisterschaften
errungen, dazu noch viele Medaillen bei international besetzten Wettkämpfen in Rostock, Greifswald oder Leipzig.
Zur Mannschaft zählen: Elisabeth Postier,
Antonia Chudoba, Sophie-Luise Merten,
Isabell Buschmann (Motor Eberswalde),
Tabea Zimmermann, Chantal Kiehn (Bernauer Lauffreunde), Svenja Kiese, Romana
Gatzke, Sarah Bollmann, Caroline Koch,
Emilia Richter, Luisa Kalisch, Selina Krebs
(Empor Niederbarnim.)
Mit ihrer freundlichen und offenen Art eroberten die Mädchen die Herzen der 15köpfigen Jury aus Politik, Sport und Wirtschaft – von allen auf Platz 1 gesetzt, kannte
der Jubel fast keine Grenzen. Die beste
Mannschaft des Kreises Barnim unter 18
Jahre sind die Mädchen von Empor Niederbarnim.
Infos: www.sg-niederbarnim.de!
Lutz Sachse
SG Blau-Weiß Buch
■ FUSSBALL Im Januar und Februar finden
Hallenturniere in der Sporthalle der Marianne-Buggenhagen-Schule, Ernst-BuschStr. 25-29, in Buch statt. Zuschauer sind
herzlich willkommen:
1. Männermannschaft: 9. 1., 10–16 Uhr
Jugendmannschaften: 5./6. 2., 12./13. 2.
und 19./20. 2., jeweils 10–16 Uhr
■ JUBILÄUM Die SG feiert im Frühjahr
2011 ihr 90-jähriges Jubiläum. Nähere Informationen zu Termin und Programm
lesen Sie in der nächsten Ausgabe des »Bucher Boten«.
Karower Dachse
■ KAROW AKTIV Im Rahmen von »Karow
aktiv« findet in Kooperation zwischen der
Initiative »Concept social e.V.« und den »Karower Dachsen« ein neues Projekt statt.
Durch gemeinsamen Ausdauersport und
eine flankierende psychologische Betreuung wird eine Lauftherapie für langjährig
suchtkranke Menschen angeboten, die
dazu dienen soll, neue Perspektiven zu entwickeln und die Sucht nachhaltig zu überwinden. Die Teilnahme ist kostenlos. Laufkleidung und Schuhe werden durch Fördermittel bereitgestellt. Geleitet wird die
Gruppe durch Thomas Kaupel, einen erfahrenen Läufer und Betreuer der Staffel für
Menschen mit dem Down-Syndrom, und
Kirsten Ulrich, Trainerin, Laufgruppenleiterin und Heilpraktikerin.
Die Gruppe trifft sich jeden Donnerstag ab
10 Uhr in Karow. Eine Anmeldung ist jederzeit möglich. Weitere Informationen im Internet unter: www.laufdichfrei.de oder
E-Mail: [email protected].
C. S.
13
KORRESPONDENZ
Ferien »in den Kolonien« (1)
kesch dann doch irgendKnapp zwei Monate habe
wie ganz anders als
ich in Frankreich studiert,
Frankreich, man hat hier
und schon komme ich Ende
– unleugbar – den euroOktober zum ersten Mal in
päischen Kontinent verden Genuss französischer
lassen. Es handelt sich
Ferien. Ganz Frankreich hat
um eine Mischung aus alHerbstferien, es wird nicht
lem: französische Kultur,
nach Département unterafrikanische, vor allem
schieden, und Schüler haaber
orientalische,
ben genauso frei wie Stuschließlich ist Marokko
denten.
ein muslimisches Land.
Anders als für uns Deutsche
Gleich am Flughafen geht
heißt Urlaub für Franzosen
es los: Da ich spät gelanaber nicht unbedingt weit
det bin, sind meine Verweg zu fahren. Frankreich
Matthias Friehe,
suche, den Taxipreis auf
hat mit der Côte d‘Azur, den
Student, Panketal
ein vernünftiges Maß
Alpen oder auch der Atlanherunterzuhandeln, geradezu aussichtstikküste viele attraktive Feriengebiete,
los. Die Taxameter sind angeblich alle kaund weil die Franzosen meistens in
putt.
Fremdsprachen nicht besonders firm
Immerhin habe
ich im Voraus
eine
Unterkunft
reserviert, in einem
Riad. So nennt
man traditionelle marokkanische Wohnhäuser, die als
Touristenunterkünfte umfunktioniert
sind. Vom Luxus-Riad bis
zur Unterkunft,
Wer kann hier widerstehen?
ähnlich einer
Jugendherberge, ist dabei alles zu haben.
und überhaupt stolze Patrioten sind,
Doch mich abends in der Medina, der
bleiben sie zur Urlaubszeit meist im InAltstadt, zurechtzufinden, ist natürlich
land. Wobei der Begriff »Inland« für die
unmöglich. Wie auch? Habe ich etwa auf
Franzosen durchaus eine weite BedeuStraßenschilder gehofft? In diesem
tung hat: Dazu zählt nämlich auch UrDurcheinander, bei dem man nicht einlaub »in den Kolonien«.
mal erkennen kann, was Hauseingang,
Nun, in welchen Kolonien? Richtig, wer
mit der Lupe auf einer Weltkarte sucht,
der wird viele kleine Eilande finden, in
…rechts oder links lang?
denen es ganzjährig warm ist und bunt
zugeht, z. B. La Réunion im Indischen
Ozean, aber auch im Atlantik und Pazifik
finden sich viele solcher französischen
Schmuckstücke, und in Südamerika verfügen die Franzosen sogar über ein größeres Stückchen Land, Französisch-Guyana.
Diese exotischen Übersee-Besitzungen
(»d’outre-mer«) sind aber nicht unbedingt gemeint, wenn Franzosen von ihren »Kolonien« sprechen. Immerhin sind
einige dieser Gebiete gleichberechtigte
Teile Frankreichs und deshalb – u. a. La
Réunion – auch unten links auf der Rückseite der Euroscheine abgebildet! Urlaub
und was Seitenstraße ist, nützt mir mein
dort ist zudem oft teuer, weil mit einem
aus dem Internet ausgedruckter Plan naInterkontinental-Inlandsflug verbunden.
türlich auch nichts. So kommt, was komNein, wenn Franzosen in den »Kolonien«
men musste: Binnen kurzem bin ich von
Urlaub machen, dann fahren sie meieiner Gruppe Jugendlicher umzingelt, die
stens – nach Marokko oder Tunesien! Das
mir ihre Dienste anbieten – natürlich gesind zwar beides schon lange unabhängigen ein paar Dirhams –, um das besagte
ge Staaten – aber sie standen mal unter
Riad zu finden. Von diesen Jugendlichen
gibt es Tausende in Marokko, gefühlt an
jeder Straßenecke fünf von ihnen, und
man nennt sie »faux guides«, falsche Führer.
Eines muss man ihnen aber lassen: Ohne
sie hätte ich mein Riad nie gefunden, hätte mich nicht einmal in die dunkle, enge
Gasse gewagt, die zu ihm führt, geschweige denn mich an den zahllosen
Abbiegungen für die richtige entschieden. Dass das Riad von außen kein Schild
wie »hôtel« oder ähnliches enthält, sondern es sich einfach nur um eine Tür –
immerhin mit Hausnummer! – handelt,
hätte mir die Sache nicht leichter gemacht, denn was nützt einem schon eine
Hausnummer, wenn man mangels Straßenschildern nicht weiß, ob die Straße
die richtige ist?
In Marrakesch…
Deshalb bin ich gerne bereit, wenigstens
ein paar Dirham zu geben und der nette
französischer Herrschaft, und etwaige
Riad-Besitzer bewahrt mich vor schlimneue, andere Realitäten sind im französimeren, indem er alle Forderungen der
schen Alltagssprachgebrauch einfach
faux guides nach einer üppigeren Bezahnoch nicht angekommen.
lung resolut zurückweist. Neugierig tauViele der Familien, deren Großelterngeche ich in ein traditionell orientalisches
neration einst in den damaligen Kolonien
Haus ein. Im Innenhof, der dank der afrigelebt hat, kehrt Sommer für Sommer,
kanischen Temperaturen und seltenen
besonders gern aber auch in den HerbstRegens trotz fehlender Überdachung als
ferien, in denen es in Marokko oder Tueine Art Wohnzimmer mit Couch vernesien noch richtig sommerlich heiß ist,
wendet wird, kann ich mich erschöpft auf
in ihre alte Heimat zurück, viele haben
einen Sessel sinken lassen, zur Begrüein festes Ferienhaus, eine Tradition, die
ßung erhalten ich und eine Gruppe amesich auch in der zweiten und dritten Gerikanischer Studenten, die mit mir eingeneration fortsetzt. Besonders hilfreich
troffen ist, sodann einen Pfefferminztee
dafür ist, dass sich die Franzosen ganz
aus einer silbernen Teekanne serviert.
wie zu Hause fühlen können, denn beide
Nachdem ich einmal den aromatischen
Länder sind noch durchweg zweisprachig
Duft dieses wahren Tees, der einfach auf
und es wird neben Arabisch auch Franzöein ganzes Pfefferminzblatt gegossen
sisch gesprochen.
wird, eingeatmet habe, beschließe ich,
Da ich also mein Frankreich-Jahr mögfortan alle meine Teebeutel in die Wüste
lichst französisch verbringen möchte, sitzu schicken. Zauberhafter Orient, wie aus
ze ich Ende Oktober in einem Flugzeug in
»Tausend-und-einer-Nacht«!
»die Kolonien«, genauer gesagt nach MarFortsetzung folgt
rakesch, Marokko. Natürlich ist Marra-
14
Ratgeber
JAN U AR 2011
Herbert Schadewald,
Verkehrsjournalist
Charmant
FOTOS: SCHADEWALD, ARCHIV
Der Citroen DS3 HDi 90 FAP SoChic gehört zur Modellreihe, mit der die französische Firma eine Art Generationswechsel
einleitete. Inzwischen ist auch der DS4 auf
dem Markt. Und so wird diese Palette
schrittweise vervollständigt. Doch nicht
nur der Typname fällt sofort auf – und erinnert an einstige Modellgrößen. Auch in der
Form knüpft der Hersteller damit an alte
Traditionen an. Schließlich baute Citroen
bis in die 90er Jahre stets optisch auffallende Autos. Nach einer mehr als zehnjähri-
Citroen DS3
gen Anpassungsphase in der Karosserieform besann sich das Unternehmen auf
seine wahren Wurzeln und kreiert die aktuelle DS-Reihe.
Charmant wirkt der 3,95 m lange Franzose
auf den ersten Blick. Durchaus attraktiv ist
auch die zweifarbige Außenlackierung, bei
der das Dach und die Außenspiegel im gleichen Farbton gehalten sind. Dieser findet
sich innen auf dem Armaturenträger und
dem Schaltknauf wieder. Selbst der Schlüsselschaft mit den Tasten für die Zentralverriegelung ist ebenso gefärbt. Doch auch
seine gesamte Formgebung macht den
DS3 zu einem absoluten Hingucker.
Der Euro-5-Diesel leistet mit seinen 1,6 l 68
kW (92 PS) und stößt 104 g/km an CO2 aus.
Sparsam ist die 1,6-l-Maschine durchaus.
Denn im Durchschnitt brauchte sie nur gut
5 l/100 km. So reicht die Tankfüllung für
gut 900 km. Allerdings ist der 5. Gang für
den Stadtverkehr ungeeignet, aber durchaus möglich. Angenehm sportlich-spritzig
lässt sich der Zweitürer in Schwung bringen. Maximal sind 180 km/h drin.
An Komfort fehlt es dem DS3 wahrlich
nicht. Doch für Hinterbänkler ist es recht
eng. Doch die asymmetrischen Rücksitze
lassen sich umklappen, sodass zumindest
der Kofferraum von ursprünglich 285 l vergrößert werden kann. Überraschend groß
ist das Handschuhfach. Doch auch die Türtaschen sind durchaus gut nutzbar.
Das LED-Tagfahrlicht und der Lichtsensor
ersparen jeglichen Griff zum Lichtschalter,
der trotzdem vorhanden ist – schließlich ist
ja auch Standlicht manchmal gefragt. Regen- und Rückfahrsensoren sorgen für
weitere Sicherheitsaspekte in dem Kompaktmobil. Das integrierte Navigationsgerät mit der eingebauten Festplatte lotst im
Bedarfsfall durch ganz Europa. Und die
Bluetooth-Technik ermöglicht, das Mobiltelefon zu koppeln.
Der Citroen DS3 HDi 90 FAP SoChic
(Grundpreis: 18 500 Euro) ist ein bequemer, schicker Neuling, der sich sowohl im
Stadtverkehr als auch auf Langstrecke als
ein angenehmer Begleiter präsentiert. Und
er macht wirklich Lust auf mehr.
DER TIERARZT RÄT
Dr. med. vet.
Volker Wienrich
vermittelt Wissenswertes
über Haustiere
Hautkrankheiten bei
Hund, Katze, Meerschwein & Co (1)
Hautkrankheiten können bei unterschiedlichsten Ursachen sehr ähnlich aussehen.
Es ist aber sehr wichtig, die Ursache herauszufinden, um optimal behandeln zu
können. Mögliche Ursachen sind: bakterielle Infektionen, Erkrankungen durch Pilze oder Hefen, Erkrankungen durch Viren,
Erkrankungen durch Einzeller, parasitär
bedingte Erkrankungen, hormonell bedingte Hautkrankheiten, Hauterkrankungen als Folge anderer Organkrankheiten,
Autoimmunkrankheiten, allergisch bedingte Hauterkrankungen, ernährungsbedingte Hautveränderungen, umweltbedingte Hautprobleme, psychisch bedingte
Hautveränderungen, genetisch bedingte
Hauterkrankungen, Tumoren der Haut.
Häufig sind mehrere Ursachen gleichzeitig
beteiligt und verschlimmern die Leiden
des betroffenen Patienten. So kann z. B. ein
Flohbefall bei entsprechend veranlagten
Tieren zu allergischen Reaktionen mit
Juckreiz, Selbstverletzungen durch Kratzen
und anschließender bakterieller Infektion
der Haut führen. Eine Schilddrüsenunterfunktion macht die Haut sehr anfällig für
bakterielle Infektionen. Mit Allergien belaRECHTSANWALT
Steffen Golle
stete Tiere kratzen sich verstärkt bei zusätzlicher psychischer Belastung. Ernährungsfehler machen die Haut anfälliger für
Infektionen. Durch Parasiten verursachte
Hautläsionen werden durch zusätzliche
bakterielle Infektion schlimmer. Es gibt
zahlreiche weitere Beispiele für solche Zusammenhänge.
Zur Ursachenklärung (Diagnostik) gehört
immer eine ausführliche Anamnese (Vorbericht), eine gründliche allgemeine klinische Untersuchung und eine spezielle äußerliche dermatologische Untersuchung.
Je nachdem, welche Verdachtsdiagnosen
sich daraus ergeben, schließen sich spezielle dermatologische und Labortests an.
Dazu gehören die Untersuchung von ausgekämmtem Material, zytologische Untersuchung von z. B. Abklatschpräparaten mit
Tesafilm, Hautgeschabsel, Pilzuntersuchungen, bakteriologische Untersuchungen, Hautbiopsien, Hormonbestimmungen und Allergietests. Gerade bei den
letztgenannten gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede und die Auswahl des richtigen Tests ist ganz entscheidend. Im Allgemeinen ist die korrekte Ursachenabklärung Voraussetzung für eine wirksame
Therapie.
Kontakt zum Autor: Tel. 9 41 56 38, oder
www.tierarzt-berlin.net
Buchtipp: Dr. Volker Wienrich, »Hautkrankheiten und Allergien beim Hund«, Verlag
Müller Rüschlikon 2002; Dr. Volker Wienrich, »Der vitale Hund (Ernährung und Gesundheit)«, Verlag Müller Rüschlikon
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Von Karin und Dr. Roland Jacob,
Kräuterexperten aus Blankenburg
Jiaogulan – »Kraut
der Unsterblichkeit«
Der Jahreswechsel ist die Zeit für gute Vorsätze und Wünsche. Das Beste, was man einem Menschen wünschen könnte, wäre
die Unsterblichkeit. Philosophische Betrachtungen, ob das ein guter Wunsch wäre, seien dem Leser überlassen.
Das Prädikat »Kraut der Unsterblichkeit«
stammt aus den Erfahrungen der chinesischen Provinz Guizhou, weil dort überdurchschnittlich viele über 100-Jährige leben, die alle täglich Jiaogulantee trinken.
Inwieweit der verminderte Stress in den
abgelegenen Bergregionen Chinas sein
Übrigens dabei getan hat, sei dahingestellt.
Die Heilwirkung der Pflanze wurde relativ
spät in China entdeckt, wobei man auf der
Suche nach einer Pflanze für Zuckerersatz
auf Jiaogulan stieß.
Jiaogulan ist eine sehr vielversprechende
Pflanze, wiederum ein Kürbisgewächs (Gynostemma pentaphyllum) und eine Kletterpflanze. Die Heimat der Wildpflanze ist
der asiatische Raum. Sie ist dort auch in
bergigen Regionen bis in eine Höhe von
3000 m zu finden. Jiaogulan ist bis etwa –
18° C winterhart, unserer Erfahrung nach
aber in unseren Breiten wohl eher nur bedingt. Sie verschwindet im Herbst in der
Erde und erscheint im Frühjahr wieder,
wenn der Winter für sie erträglich war. Holt
man die Pflanze aber rechtzeitig ins Haus
oder besser noch ins Gewächshaus, kann
man sie das ganze Jahr über nutzen. Die
Pflanze mag am liebsten einen geschützten
Standort, warm und halbschattig.
Jiaogulan ist sowohl als frische Pflanze für
Tee geeignet (schmeckt so am besten),
aber auch getrocknete Blätter sind verwendbar. Die Blätter werden mit heißem
Wasser überbrüht und je länger sie ziehen,
um so bitterer schmeckt der Tee. Begrenzt
man diese Zeit auf 5 Minuten, ist der Tee
wohlschmeckend und leicht süß. Die Blätter sollte man nicht ein zweites Mal aufbrühen. Den Tee gibt es auch als fertige Mi-
Tel. 9 41 54 28 Fax 9 41 54 29
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Anzeigenschluss für unsere Februar-Ausgabe:
Donnerstag, 20. Januar 2011
schung im Handel, wurde aber in Niedersachsen schon verboten, da er (skurrilen) EU-Richtlinien widerspricht. Man
sollte sich von den Brüsseler Bürokraten
aber nicht abhalten lassen, denn Jiaogulan
fördert trotzdem in vielen Bereichen die
Gesundheit.
Seine Wirkung ist ähnlich der Wirkstoffe in
Ginseng, aber wesentlich preiswerter. In
erster Linie wirkt Jiaogulan als Antioxidans.
Es ist eine hilfreiche Unterstützung gegen
zu hohes Cholesterin, wirkt hohem Blutdruck entgegen, verbessert die Herzleistung und vermindert die Gefahr von
Schlaganfall und Herzinfarkt. Ebenso senkt
es die Blutfette und wirkt unterstützend bei
Diabetes. Andere Wirkungen sind immunstärkend, stressabbauend und stoffwechselfördernd. Auch eine krebshemmende
Wirkung wird Jiaogulan zugeschrieben.
Zweifel an solchen übertriebenen Berichten sind angebracht. Wenn Sie sich aber
selbst überzeugen wollen, sei empfohlen:
www.jens-rusch.de. Nebenwirkungen sind
auch bei regelmäßigem Gebrauch nicht
bekannt. Als wirksame Inhaltsstoffe wurden bisher gefunden: Saponine, Flavonoide, Polysaccharide, Aminosäuren, Vitamine und Mineralien. Nicht umsonst wird
Jiaogulan deshalb häufig als »ein wertvoller
Beitrag zum Erhalt ihrer Vitalität bis ins hohe Alter« gepriesen.
Die frischen Blätter von Jiaogulan können
auch als Salat Verwendung finden und bilden mit Ruccola und anderen Kräutern eine gesunde Kombination.
Es soll Leute geben, die täglich 1–3 Blätter
frisch zu sich nehmen (Triebspitzen) und
bei dem lakritzähnlichen Geschmack euphorisch werden und fest an die Unsterblichkeit glauben. Aber vielleicht versuchen
Sie es ja erst einmal mit Tee, egleitet von
unseren besten Wünschen für Ihre Gesundheit.
Tipp: Der Kräutergarten der Familie Jacob
ist in Blankenburg, in der Straße 39 Nr. 32
zu finden. Infos: Tel. 9 41 37 19
SOFTWARE
Uwe Rittner,
Journalist
Juristische Fakten
rund ums Internet
Das Internet bietet nicht nur unzählige
Entfaltungsmöglichkeiten, sondern auch
ebenso viele rechtliche Stolperfallen.
Schnelle und effektive Hilfe für Webseitenbetreiber, Onlineshop-Anbieter, Blogger
und Internetnutzer bietet Data Beckers
neuer »großer Ratgeber Online-Recht«. Er
gibt Antworten und Hilfestellungen auf
zentrale Fragen: Wer ist im Internet für Inhalte in Foren und Blogs verantwortlich?
Wem stehen die Urheberrechte an verwen-
deten Fotos zu? Und wie geht man mit sensiblen Kundendaten um? Was sollte in einem Impressum stehen?
Die Autoren, anerkannte Spezialisten im
Internetrecht, unterstützen den Leser mit
den verschiedensten Praxisbeispielen, sofort einsetzbaren Musterformulierungen
und vielen Tipps und Tricks beim Einstieg
in die Welt des Online-Rechts.
Dem Leser wird kompetent vermittelt, wie
man rechtlichen Schwierigkeiten vorbeugt
oder im Notfall die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleitet. Dabei listet das
Buch zahlreiche Rechtsfragen aus dem Alltag auf, die jeweils ausführlich und sachkundig beantwortet werden.
Das 346 Seiten starke Buch »Der große Ratgeber
Online-Recht« (ISBN: 978-3-8158-2994-3) ist im
Buchhandel für 29,95 Euro erhältlich.
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U
U
U
U
U
U
U
U
U
U
Marion Lubig,
Buchhändlerin,
Berlin-Karow
Von der Familiensaga kann man
nicht genug kriegen
Drei Brüder mittleren Alters treffen sich auf
ihrem elterlichen Bauernhof in der Nähe
von Trondheim in Norwegen. Sie wollen ihre Mutter besuchen, die schwer krank ist.
Die Brüder, die unterschiedlicher nicht
sein können, haben sich viele Jahre nicht
gesehen. Da wäre der älteste Sohn Tor, der
auf dem Hof geblieben ist und mit seiner
Mutter eine Schweinezucht betreibt. Der
mittlere Sohn Margido hat vor Jahren den
Kontakt zum Elternhaus abgebrochen und lebt in der
Stadt, wo er sich als
Bestattungsunternehmer selbstständig gemacht hat.
Der jüngste Sohn
Erlend ist Schaufensterdekorateur
und lebt mit einem
Mann in Kopenhagen zusammen. Dazu findet sich noch eine
junge Frau ein, Tochter von Sohn Tor, die er
vor der Familie verheimlicht hatte und natürlich gibt es noch
einen alten Vater,
der in großer Runde
ein Geheimnis lüftet und das bisherige Leben aller in
Frage stellt.
Die Norwegerin Anne B. Ragde hat mit
viel Liebe und Einfühlungsvermögen
alle Familienmitglieder in ihrem Lebensalltag beschrieben.
Ihre Lebenswege, Gedanken und Gefühle
werden vor dem Leser mit erzählerischer
Kunst ausgebreitet. Es ist eine Familiengeschichte, die von
vielen Brüchen gezeichnet ist, von
Trennung, Leid und
unterdrückten Gefühlen. Es geht aber
auch um Liebe, Verständnis, Versöhnung und Verantwortung.
Die
Geschichte zeichnet sich aus durch
unmittelbare und fesselnde Nähe der
Hauptfiguren zum Leser. Wer das »Lügenhaus« liest, ist meist »infiziert« und will
auch die anderen beiden Bände der Trilogie »verschlingen«.
Anne B. Ragde, 1957 geb., ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen
Norwegens und wurde mehrfach ausgezeichnet. Mit ihrer Trilogie »Das Lügenhaus«, »Einsiedlerkrebse« und »Hitzewelle«
schrieb sie sich in die Herzen der Leserinnen und Leser; ihre Romane erreichten in
Norwegen eine Millionenauflage. Anne B.
Ragde lebt heute Trondheim.
Anne Ragde »Lügenhaus« (9,00 Euro),
»Einsiedlerkrebse« (9,50 Euro), »Hitzewelle« (9,99 Euro), alle erschienen beim btbVerlag
SERVICE
Apotheken-Notdienst Januar 2011
Allen Kunden
und Lesern ein
glückliches Jahr
2011!
Nachtdienst: von 9 Uhr bis zum nächsten Tag um 9 Uhr
MO, 03. Harlekin-Apotheke, Prenzl. Allee 207, Tel. 44 35 93 90
DI, 04. Troll-Apotheke, Schwaneb. Chauss. 50, Tel. 9 41 09 30
MI, 05. Martin-Apotheke, Berliner Str. 45, Tel. 47 30 10 06
DO, 06. Ginkgo-Apotheke, W.-Friedrich-Str. 6, Tel. 94 11 33 22
FR, 07. Mendel-Apotheke, Breite Str.6, Tel. 47 47 31 01
SA, 08. Doc Morris Apotheke, Florastr. 44, Tel. 48 63 73 36
SO, 09. Schlosspark-Apoth.,W.-Friedrich-Str. 4a, Tel. 94 41 33 41
MO, 10. Viereck-Apotheke, Wiltbergstr. 34, Tel. 94 11 31 86,
DI, 11. Apoth. im Pankeviertel, Pankower Str. 1, Tel. 4 76 70 60
MI, 12. Vesalius-Apotheke, Achtermannstr. 21, Tel. 4 74 65 03
DO, 13. Lavendel-Apotheke, Dietzgenstr. 26, Tel. 8 32 17 99 30
FR, 14. Sonnen-Apotheke, Langhansstr. 82, Tel. 4 71 90 12
SA, 15. Bartels Apotheke, Berliner Str. 91, Tel. 4 72 91 08
SO, 16. Apotheke in d. Galenusstr. 59, Tel. 47 53 43 57
MO, 17. Signal-Apotheke, Berliner Str. 13 B, Tel. 4 99 89 30
DI, 18. Birken-Apotheke, Bahnhofstr. 17, Tel. 9 43 05 42
MI, 19. Bahnhof-Apotheke, Florastr. 47, Tel. 48 63 73 76
DO, 20. Engel-Apotheke, Dietzgenstr. 11, Tel. 4 76 67 04
FR, 21. Karow-Apotheke, Bucher Chauss. 1–3, Tel. 94 38 09 13
SA, 22. Reseda-Apotheke, Gustav-Adolf-Str. 14, Tel. 9 26 31 48
SO, 23. Elisabeth-Apotheke, Prenzl. Allee 184, Tel. 4 45 40 58
MO, 24. Wilhelmsruher Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 9 16 51 88
DI, 25. Buchholzer Apotheke, Hauptstr. 14, Tel. 4 74 25 97
MI, 26. Adler-Apotheke, Breite Str. 41, Tel. 47 53 93 00
DO, 27. Eulen-Apotheke, Florastr. 4, Tel. 43 72 47 30
FR, 28. Koala-Apotheke, Breite Str. 20, Tel. 48 09 88 77
SA, 29. Kastanien-Apoth., Kastan.allee 37-38, Tel. 91 20 79 90
SO, 30. Pankow-Apotheke, Stubnitzstr. 31, Tel. 47 30 07 39
MO, 31. Rats-Apotheke, Breite Str. 22 A, Tel. 4 85 46 73
Kultur
W ANN
04.
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W AS
JANUAR 2011
WO
Januar
Di, 17 Uhr
Vortrag »Mechanismen der Signalübertragung in embryo- Hörsaal, Axon, MDC.C, Campus
Buch, Robert-Rössle-Str. 10
nalen Stammzellen«, mit Dr. Daniel Besser (MDC)
Januar
Do, 18 Uhr
Krippenspiel
Wiederholung vom 24. Dezember
Schlosskirche Buch,
Alt-Buch 37
Januar
Di, ab 19 Uhr
Neujahrstreffen des Vereins Bucher Frauen e. V.,
Interessentinnen herzlich willkommen!
Frauenberatung BerTa, Buch
Karower Straße 6
Januar
Mi, 19 Uhr
Filmabend & Diskussion»Willkommen zu Hause«,
anschl. Diskussion über Afghanistan mit Dr. Henke
Friedenskapelle Zepernick,
Straße der Jugend 15
Januar
Do, 14–17 Uhr
Neujahrstanz für Senioren es spielt live auf:
Manne Menzel (5,- Euro inkl. Kaffeegedeck)
Seniorentreff Buch,
Alt-Buch 50
Januar
Do, 18 Uhr
Bucher BürgerForum »Neues aus dem Bezirksamt
Pankow«, mit Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner
Feste-Scheune auf dem
Künstlerhof Buch, Alt-Buch 45-51
Januar
Sa, 11 Uhr
Werkstattgespräch zum Ende der Ausstellung »Jutta
Mirtschin – Bilder, Illustrationen, Plakate«
Ladengalerie Bernau,
Brauerstraße 4
Januar
So, 11 Uhr
Puppentheater »Die Schneekönigin«, mit dem Theater
Dakini (Berlin), ab 4 Jahre
Galerie Bernau,
Bürgermeisterstraße 4
Januar
So, 11–14 Uhr
Märchen und Rätselmärchen im Wald mit Märchener- Waldschule Bucher Forst,
Wiltbergstraße 55
zählerin Cornelia Bera, Imbiss, Anmeldung: 94 11 47 33
Januar
Mo, 18 Uhr
Literatur-Freundeskreis lädt ein
»Lew Tolstoi und seine Erzählungen«
Club »Treff 23«, Bernau,
Breitscheidstraße 43 a
Januar
Di, 10 Uhr
Ausstellungseröffnung
Fotoausstellung »Indien, mit Frau Anders
Stadtteilzentrum im Turm,
Karow, Busonistraße 136
Januar
Do, 19 Uhr
Lesung »Abschied vom Stern«, mit der Panketaler
Autorin Kathrin Reiher und Enkelin Franziska
Stadtbibliothek Bernau,
Breitscheidstraße 43a
Januar
Sa, 9–12 Uhr
Tag der offenen Tür
die Schule stellt sich Interessierten vor
Oberschule Schwanebeck,
Dorfstraße
Januar
Sa, 13–16.30 Uhr
Open Space-Fortsetzung
»Bildung ist Zukunft«, Infos unter Tel. 94 38 00 97
Evang. Gemeindehaus
Buch, Alt-Buch 36
Januar
Di, 14 Uhr
Literatur & Musik Unterhaltsames aus
vergangenen Zeiten, präsentiert von Herrn Wipprecht
Seniorentreff Buch,
Alt-Buch 50
Januar
Do, 9–12 u. 17–20 Uhr
Tag der offenen Tür
die Schule stellt sich Interessierten vor
Hufeland-Schule Buch,
Walter-Friedrich-Straße 18
Januar
Fr, 17 Uhr
Infostunde »Die Wunderkraft der Keimsprossen – Power
für den Winter«, mit HP Carola Pietrusky-Niane, 3 Euro
Gesindehaus Buch,
Alt-Buch 51
Januar
Fr, 20 Uhr
Humoristische und andere Erzählungen
Gestaltung: Evelyn Heidenreich
Bucher Zimmertheater
»Schräges Brett«, Viereckweg 2
Januar
Sa, 17 Uhr
Konzert Chormusik »Stehe auf meine Freundin«, Werke
von Monteverdi, Lauridsen, Schütz, Ltg.: Manuela Kögel
Schlosskirche Buch,
Alt-Buch 37
Januar
So, 10.30–13.30 Uhr
Familienwaldtag Bau von Nistgeräten und Vogelfutter,
Anmeldung unter Tel. 94 11 47 33
Waldschule Bucher Forst,
Wiltbergstraße 55
DIE BB-RESTAURANT-KRITIK
Ein ganz »normales« Restaurant?
FOTOS: MALKE (2), PRIVAT (2), ARCHIV
falls die manchmal noch etwas verschämt
wirkende Begrüßung und das nicht immer
ganz so routinierte Auftreten der »Frau
Kellnerin« oder des »Herrn Ober« lässt deren Jugend erkennen. Es macht die Sache
allerdings auch sehr sympathisch.
Inzwischen haben sich die Vorzüge des Bucher »Juwel« herumgesprochen und so ist
das Restaurant, dass sich in den ehemaligen Räumen einer Kita befindet, erfreulicherweise niemals leer.
Extrawünsche und Sonderbestellungen zu
besonderen Anlässen werden gerne entgegengenommen. Was spricht z. B. gegen ein
Geburtstagsfrühstück in froher Runde mit
zünftigem Buffet, Kaffee und Kuchen? Keine Angst, liebe Bier- und Weinliebhaber,
Gersten- bzw. Rebensaft gibt's im »Juwel«
natürlich auch, für ganz Hartgesottene sogar Eierlikör. Die einzige Bedingung: Um
Restaurantleiter Ranft (2. v. r.) und Küchenchef Müller (4. v. l.) im Kreise ihrer »Juwel«-Crew.
J
uwel« , so der Name des Bucher Restaurants, das ich Ihnen heute empfehlen
will, zeichnet sich weder durch eine extravagante Speisekarte aus, noch durch andere gastronomische Highlights. Eigentlich
ist es ein »ganz normales« Restaurant, wie
es viele im Umkreis gibt. Warum empfiehlt
er es uns dann, werden Sie sich fragen.
Nun, verehrte Leser, lassen Sie es mich mal
so formulieren: Gerade weil dieses Restaurant unter seinesgleichen nichts besonderes ist, ist es etwas ganz besonderes. Habe
ich Sie jetzt verwirrt? Gut. Dann mal ein
bisschen konkreter. Träger der Gaststätte
ist der Verein »Gangway«, der sich die Arbeit mit Jugendlichen aus sozial benachteiligten Haushalten zur Aufgabe gemacht
hat. Inzwischen, das muss leider so gesagt
werden, sind gute Schul- und Berufsausbildung hierzulande immer öfter eine Frage
des elterlichen Geldbeutels. Je mehr der
Staat sich aus seiner bildungspolitischen
Verantwortung zurückzieht, desto wichtiger wird die individuelle Förderung von Jugendlichen im Rahmen solcher Projekte,
wie »Gangway« sie initiiert.
Chef im »Juwel« ist Holger Ranft. Als Fachanleiter arbeitet er seit drei Jahren mit den
jungen Schützlingen zusammen. Ranft
blickt auf 10 Jahre Berufserfahrung in der
Schweiz zurück und war zwei Jahre lang als
Restaurantleiter in England tätig. Der erfahrene Gastronom weiß also ganz genau,
worauf es ankommt. Bei
aller Konsequenz in
puncto Qualität ist Ranft
jedoch klar, dass er bei
seiner jungen »Juwel«Crew
differenzierte
Maßstäbe
ansetzen
muss, allein schon, was
die jugendgerechten Arbeitszeiten angeht. Das
gemütlich und stilvoll
eingerichtete Restaurant
mit seinen rund 50 Plätzen öffnet wochentags
bereits um 9 Uhr morgens. Die Frühstückskarte hält sowohl süße als auch herzhafte
Varianten bereit, die »teuerste« für gerade
mal 2,90 Euro. Zur Mittagszeit ab 11 Uhr
stehen, neben einem jeweils sehr preiswerten Tagesgericht, rund sechs weitere
Hauptspeisen auf der Karte, allesamt deutlich unter 5 Euro.
In der Küche werden die Jugendlichen
sach- und fachkundig angeleitet von Küchenchef Matthias Müller. Dass dieser seine Arbeit gut macht, erkennt man als Gast
sofort. Keinem der Teller ist anzusehen,
dass das, was sich auf ihm befindet, zum
großen Teil von Jugendlichen gekocht, gebraten, angerichtet oder arrangiert wurde.
Geschmacklich können sich die Speisen
voll und ganz mit dem messen, was man
aus »normalen« Restaurants kennt. Allen-
15
BB EMPFIEHLT
Familienwaldtage im Bucher Forst
Winterliche Bucher Teiche
D
ie Waldschule Bucher Forst lädt im
Januar zu Waldtagen für die ganze
Familie ein. Am Sonntag, dem 16. 1., stehen von 11 bis 14 Uhr »Märchen und Rätselmärchen im Wald« auf dem Programm. Zu erwarten ist mehr als Hexen
und Trolle, verwunschene Bäume und
verborgene Schätze. Märchenerzählerin Cornelia Bera lässt Große und Kleine
in die spannende Welt der Märchen eintauchen. Treffpunkt: Waldschule Bucher
Forst, Wiltbergstraße 55, Kosten: 5,.
Euro/Kind, 8,- Euro/Erwachsene, 20,-
Euro/Familie (inkl. Märchen-Imbiss).
Am Sonntag, dem 30. 1. werden von 10.30–
13.30 Uhr in der Waldschule Buch Hilfsmittel für die einheimischen Singvögel
gebaut, wie Meisenknödel, Futterglocken
u. a. Das lässt die Vögel den Winter besser
überstehen und mit einem passenden
Nistkasten kann dann im März/April die
Brutzeit losgehen.
Kosten: 2,50 Euro/Kind, 5,- Euro/Erw., 10,/Familie zuzüglich Materialkosten (7,Euro). Für beide Veranstaltungen bitte vorher anmelden unter Tel. 94 11 47 33.
Filmabend mit Diskussion über Afghanistan
I
n der Reihe »Kino in der Kapelle« wird
am Mittwoch, dem 12. 1., um 19 Uhr in
der Friedenskapelle, Straße der Jugend 15
in Zepernick, der Film »Willkommen zu
Hause« (D, 2008, 90 min) gezeigt.
Der Spielfilm erzählt anhand eines Einzelschicksals von den Folgen des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan: In eine
pfälzische Kleinstadt kehrt der freiwillig
Wehrdienst leistende Soldat Ben Winter
(Ken Duken) nach einem dreimonatigen
Afghanistan-Einsatz aus Kundus zurück.
Zumindest äußerlich hat er keinen Schaden davongetragen. Jedoch hat ein Attentat, bei dem er zusehen musste, wie sein
Freund starb, bei ihm eine posttraumatische Belastungsstörung hervorgerufen. Er
braucht Hilfe.
Der Filmabend wird von Information und
Diskussion umrahmt, für die Dr. Oliver
Henke gewonnen wurde, der als Bundeswehr-Arzt selbst in Afghanistan war.
Musik in der Schlosskirche Buch
A
m 29. 1., erklingt um 17 Uhr Chormusik unter dem Titel »Stehe auf meine
Freundin« in der Schlosskirche Buch, AltBuch 37. Der Carl-von-Ossietzky-Chor
singt unter Leitung von Manuela Kögel
Madrigale und Motetten von bedeutenden Komponisten.
In Claudio Monteverdis »La Sestina« beklagt Schäfer Glauco den Tod seiner geliebten Corinna. In sechs Liedern erzählt
Monteverdi vom schmerzvollen Abschied
durch den Tod, von leidenschaftlichen
Trennungen und Gebeten am Grab des
Geliebten.
Auch der zeitgenössische Komponist Morten Lauridsen nahm sich italienischen Gedichten des 16. und 17. Jd. an und vereinte
den Klang italienischer Madrigale der Renaissance mit der Harmonik des 20. Jd.
Zentrum des aufgeführten Lieder-Zyklus
ist sein sogenannter »Feuer-Akkord«.
In der Motette »Stehe auf, meine Freundin«
vertont Heinrich Schütz das biblische Hohelied (Lied der Lieder). Dieser wunderschöne Text sticht aus dem Alten Testament gerade auch deshalb hervor, da hier
das Geschenk der Liebe zwischen Mann
und Frau offenbar wird.
M. K.
BB-RÜCKBLENDE
»Die Reise des Schneeflöckchens«
F
rau Holle schüttelte
ihr Bett am 15. Dezember auch ordentlich
in der Bucher Schlosskirche aus und so tanzten die Kinder des Tanztheaters »Zaubersterne«
wieder mit viel Freude
und Begeisterung für die
Zuschauer ein Weihnachtsmärchen. Den Erlös von 116,- Euro, den
sie anschließend bekamen, spendeten sie, wie
in jedem Jahr an das
Kinderhilfswerk »Mohau« in Südafrika.
Ab dem 5. Januar tanzen
die »Zaubersterne« weiter und können auch gerne weitere Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren aufnehmen.
Anfragen bitte an Kerstin Ehrlich, Tel. 94
79 57 94 oder [email protected]
Adventskonzert bei Mercedes in Buch
13 Uhr ist Küchenschluss und ab 13.30 Uhr
beginnt das Großreinemachen, hier kennt
das Jugendarbeitsschutzgesetz kein Pardon. Sonnabend und Sonntag sind als Arbeitstage ebenfalls passé. Von Montag bis
Freitag jedoch geben die jungen Leute ihr
Bestes. Man spürt, es ist ihnen ernst und
sie begreifen ihre Arbeit im »Juwel« als echte Zukunfts-Chance.
Wie ich eingangs bereits sagte, das besondere am »Juwel« ist, dass es wie ein ganz
normales Restaurant wirkt. Ein größeres
Kompliment kann man den Jungens und
Mädels wohl kaum machen.
Jörg-Peter Malke
Restaurant »Juwel«,
Friedrich-Richter-Str. 10, Tel. 9 49 11 69,
Geöffnet: Mo–Fr 9–13.30 Uhr
I
n Zusammenarbeit mit den Schülern
der Pankower Musikschule Béla Bártok aus Buch knüpfte das Autohaus der
Heinz Hammer GmbH in Buch an das
vergangene Frühlingskonzert an. Am 2.
Dezember erklang ein vorweihnachtli-
ches Adventskonzert mit flotten Rhythmen. Bei dieser Veranstaltung wurden
Spenden von ca. 1000 Euro eingeworben,
die dem Verein »icke in Buch«, eine Initiative für chronisch kranke Kinder und deren
Eltern, zugute kommen sollen.
J. K.
16
Unterhaltung
JAN U AR 2011
WIE ICH BUCH SEHE
GLOSSIERT
Willibalds Jahres-Unwort: Krise
W
bewirkt. Da derzeit Finanzminister
Schäuble
kaum ein Wort
über die Finanzkrise verliert, regt
sich Willibald
über die S-Bahnkrise viel stärker
auf. Kaum war
das Thermometer unter Null gefallen, waren die
Weichen eingefroren.
Dabei
hatten wir doch
erst
Winter,
dachte der Berliner und erinnerte sich an die ver-
ABBILDUNGEN: ARCHIV, HARRY HORN, FRANK-NORBERT BEYER
illibald
hat
sein eigenes
Unwort gekürt: Krise. Da fragt man
sich, was hat der
Bursche gegen dieses Wort, es ist einfach auszusprechen
und einfach zu
schreiben. Wer vielleicht doch nicht
ganz
orthographisch sicher ist, der
ersetze Krise mit
»schwierige Zeit«
oder »Störung«, wie
der Duden empfiehlt.
Oder hat Willibald,
wie manch anderer
Zeitgenosse, etwas gegen das Wort Krise,
weil es dem Griechischen entstammt? Aber
nicht doch, er ist nach wie vor ein Verehrer
der griechischen Kultur und Urlauber in
diesem Land. Und optimistisch ist er auch,
was die Zukunft der Helenen betrifft.
Inzwischen hat Willibald auch begriffen,
wann und warum so mancher Politiker den
Begriff Krise in den Mund nimmt: der eine
will die Krise oder das Schlamassel vertuschen, der andere ist eben doch ein bisschen unterbelichtet, um Hintergründe und
Wirkungen zu erkennen.
Da Willibald, also »Ottonormalverbraucher« nichts vertuschen muss, bekommt er
alles ab, was so eine große oder kleine Krise
gangene März-Eiszeit.
Auch Willibald erinnerte sich sofort an
den vergangenen Winter und sein EnkelVersprechen: »Junge, Du bekommst deinen Schlitten«. Was sich hinter der Schlitten-Krise des vergangenen Winters
verbarg, konnte Willibald nicht erforschen. Dass der Enkel immer noch auf
sein Wintergefährt wartet, deutet auf eine
langwierige, schleichende Schlitten-Krise
hin, die die Hauptstadt befallen hat. Nun
überlegt Willibald, ob er nicht mit chinesischen Firmen in Kontakt treten sollte,
um die deutsche Marktlücke zu schließen.
Günter Bergner
Das Taubenhaus auf dem Künstlerhof Buch, Radierung von Harry Horn aus dem Jahr 1993.
Neues Jahr – neues Glück
DAS GEDICHT
Von Ernst Röhl
Andreas Altmann
schneeschalen sind aus den bäumen gefallen,
haben die augen verdunkelt. jetzt zeigen sich
schneeschmelze
die wunden stellen des holzes. sie nässen. und das eis
des sees hat sich einen wassermantel übergezogen.
der braune blätterteppich glänzt im verhangenen licht.
tag und nacht brennt die laterne am haus, das sich
nur noch selbst umstellt. so oft es geht, berühre ich
dich und erzähl den worten dein lächeln. gestern
Andreas Altmann, geb. 1963,
lebt in Berlin-Pankow.
Der Text wurde seinem
Gedichtband
»Das zweite Meer«,
poetenladen Verlag,
Leipzig 2010, entnommen.
liefen wir über die spree, auf der eisschollen trieben.
wie schnell sie über uns hinweggingen. die spiegel,
hast du gesagt, sehen durch uns ihr gesicht. und
die schollen fließen im wasser wieder zu einem bild,
von dem wir glauben, es hält uns fest. noch liegen
stellen auf der wiese im eis. und obwohl es nur wenige
sind, gehe ich auf ihnen. und dort, wo es schmilzt
und sich pfützen bilden, kann ich dich sehen.
BB-VORSCHAU
Aufgedeckt:
Verborgene Reize
von Panketal
■
Neue Serie:
Schlösser in
Brandenburg
■
Aktuell:
Kinderklinikspende
für Nikaragua
Die nächste Ausgabe erscheint am
Donnerstag, dem 27. Januar 2011
G
m
b
H
SANITÄRHEIZUNGSANLAGEN
Gasanlagen aller Art
Heizungsanlagen aller Art
l Sanitäre Anlagen (Bäder)
l Solaranlagen
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Möserstr. 24–25 • Lortzingstr. 12
16341 Panketal • OT Zepernick
Telefon: (030) 9 44 42 81
Telefax: (030) 94 41 48 99
Funk: 01 72 / 3 80 79 90
Infoabend der Geburtshilfe
HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Schwanebecker Chaussee 50 · 13125 Berlin
Jeden 1., 2. und 3. Dienstag im Monat
Treffpunkt 17.30 Uhr im Foyer
Buslinie 351: Direktverbindung vom S-Bahnhof Berlin-Buch (S2)
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Anzeigenschluss für unsere Februar-Ausgabe:
Donnerstag, 20. Januar 2011
S
chon wieder ein Jahr verstrichen, sagte
der Malermeister. Ein Jahr übrigens, in
dem die 75-Watt-Birne verboten worden
ist. Was wird im Neuen Jahr verboten werden? Jedes neue Jahr ist ein ungelöstes Rätsel. Was wird es bringen? Bringt es den
Fernsehfreunden vielleicht sogar das Ende
der »Lindenstraße«?
Was dürfen wir erwarten vom Neuen Jahr?
Und was erwartet das Neue Jahr von
uns? Auf Horoskope ist wieder mal
kein Verlass. Nur soviel steht fest: Ist
Silvester hell und klar, ist am nächsten
Tag Neujahr. 2011, sagen die Astrologen, werde ein mittleres Jahr werden:
ein bisschen schlechter als 2010, aber
entschieden besser als 2012. Es ist jedoch auch schon vorgekommen, dass
die Astrologen logen…
Prognosen sind bekanntlich immer
dann knifflig, wenn sie die Zukunft betreffen. Der von der Kanzlerin so genannte Herbst der Entscheidungen ist
passé, drücken wir die Daumen, dass
kein Frühling der Fehlentscheidungen
hinterher kommt. Und was ist mit dem
Euro? Sobald er schwächelt, werde
ich nervös und frage mich: Wird er
durchhalten? Erholt er sich vielleicht
bald wieder? In diesen Stunden tröstet
mich allein der Gedanke, dass Euroskeptiker die Ur-Form der D-Mark im
Bayerischen Hauptmünzamt sicher
aufbewahren. Für alle Zeit. Und für alle
Fälle.
❤
Hand aufs Herz, die Bankenkrise steckt
doch jedem von uns in den Knochen. Ich
selbst mache um jede Bank einen großen
Bogen, sogar im Stadtpark. Lieber kuck ich
kurz beim Orthopädieschuhmacher rein,
wo die Einlagen, im Vergleich zu den Banken, noch einigermaßen sicher sind. Andererseits hab ich einen guten Freund, der
mit seiner Bank sehr zufrieden ist. Ihr verdankt er nämlich, dass er ein reicher Mann
geworden ist. Wie konnte das geschehen?
Durch einen Fehler natürlich! Sein Bankberater, schwärmt er, habe ihn einfach
falsch beraten.
Eindrucksvoll beweisen die europäischen
Geldinstitute, dass sie mit Geld nicht umgehen können, neulich erst wieder die Not
leidenden irischen Banken. Alle naselang
hört man Banker barmen: »Unser Geld ist
weg, unser Geld ist weg!« Josef Ackermann
hat Mühe, sie ruhig zu stellen. »Euer Geld«,
sagt er, »ist doch gar nicht weg, das hat jetzt
nur ein anderer.« Nervenstark wie die
Christl von der Post schnürt die Kanzlerin
Pakete: Sparpakete für uns und Rettungspakete für die Banken, ganz wie der Amtseid es befiehlt: »Ich schwöre, Schaden von
deutschen Banken abzuwenden, so wahr
mir Karel Gott helfe!«
❤
Die Bildungsrepublik Deutschland ist bekanntlich in abenteuerlichem Maße verschuldet. Um diese Staatsschuld abzubauen, könnte der Finanzminister beispielsweise höhere Steuern von seinen
Bestverdienern verlangen. Die schwarzgelbe Koalition aber, die freie demokratische
Mövenpick-Partei vor allem, versteift sich
auf das Gegenteil – auf die fixe Idee, Steuern zu senken, um den Bestverdienern
weiterhin die beliebten Steuergeschenke
servieren zu können. Die Kommunen dagegen sind im Rausch des XXXL-Aufschwungs von der Pleite bedroht. Schon
2010 hatten sie 7,8 Milliarden Euro mehr
Ausgaben als Einnahmen. Preisfrage: Warum werden so auffällig viele Bibliotheken
geschlossen? – Antwort: Weil Lesen bildet!
Die Deutschen erwartet 2011 ein beispielloser Gebührenschock. Das Land Brandenburg hebt die Grunderwerbssteuer um 43
Prozent an. Das Land Berlin hat sich eine
»City-Taxe« ausgedacht, und zwar in Höhe
von 2,50 Euro je Übernachtung. In Köln
zahlt jeder Hotelgast eine Bettensteuer von
fünf Prozent des Zimmerpreises. Hamburg
bittet bei Polizeieinsätzen den Unfallverursacher mit 40 Euro Blaulicht-Steuer zur
Kasse. In Starnberg bei München steigt die
Hundesteuer, in Magdeburg steigen die Kita-Gebühren und in Nürtingen die Friedhofsgebühren.
❤
Da mögen die großen Energieriesen RWE,
EON, EnBW und Vattenfall nicht tatenlos
abseits stehen. Sie und in ihrem Kielwasser
350 weitere »Versorger« werden den Verbrauchern eine fette Strompreiserhöhung
unter die Weste jubeln, Parole: Watt ihr nur
Volt! Wir Fernsehzuschauer aber zahlen
gern, damit wir 2011 das revolutionär erneuerte Programm von ARD und ZDF genießen können. Noch halten die Gebührenzahler still, die Marktanteile von ARD
und ZDF jedoch sind rückläufig. Bei den
jungen Zuschauern belegt »das Erste« nur
noch Rang fünf hinter den Privaten und
sollte sich schleunigst umbenennen in
»das Fünfte«.
ARD-Programmchef Volker Herres verdammt die leichtgeschürzten Formate bei RTL als »Sozialpornos«,
wörtlich: »Das bewegt sich zwischen banal und anal!« Herres will
mit einer Talkshow-Offensive kontern. Demnach steht uns das ganz,
ganz großes Blabla bevor: an jedem
Abend, den Gott werden lässt, eine
Labershow mit einem der vielen
sattsam bekannten Moderatoren,
aber jedes Mal mit Laberprofi
Hans-Olaf Henkel als Gast.
❤
Die schwarzgelbe Regierung wird
2011 mit weiteren guten Taten glänzen. Die Rente mit 67 hat sie schon
»auf den Weg gebracht«. Wolfgang
Steiger vom CDU-Wirtschaftsrat
kommentiert: »Nun denken wir
über die Rente mit 69 nach.« Warum auch nicht? Ein dickes Lob für
Jopi Heesters, der sogar als 107-Jähriger noch erwerbstätig ist!
Machtvoll trat am 1. Januar die
schwarzgelbe Gesundheitsreform
(morbus rösler) in Kraft. Gesundheit ist nicht mehr länger Selbstzweck. Aus der marktwirtschaftlichen Sicht
der Gesundheitsindustrie sind Kranke
wertvoller als Gesunde. Obwohl, gesund…
Was heißt denn schon gesund! Völlig gesunde Menschen gibt’s gar nicht. Solche
Leute, meint Dr. med. Rösler, müssten
krank sein. Das neue Gesundheitssystem,
sagte er bei seinem Amtsantritt, werde besser, aber definitiv nicht teurer. Heute sagt
er definitiv das Gegenteil. Wenn der Mann
so weiter macht, werden wir im nächsten
Jahr die Praxisgebühr auch immer dann
zahlen müssen, wenn im Fernsehen eine
Arztserie läuft.
Wussten Sie schon…
… dass der Mensch zwischen Weihnachten und Neujahr viel, viel stärker zunimmt als zwischen Neujahr und Weihnachten?!

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