Kontrolle ist besser

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Kontrolle ist besser
Publishing
Druckkontrolle
Publisher 3 · 2011
PQF-Druckkontrollstreifen
Kontrolle ist besser
Der Publisher verwendet den PQF-Druckkontrollstreifen, um die
Druckqualität jeder Ausgabe zu überprüfen. Zusammen mit den
Referenzcharts ist eine visuelle und praktische Kontrolle möglich.
n ROMEO HUTTER Die Erwartung
des Drucksachenauftraggebers ist, die
Drucksache in bestmöglicher Qualität vom Druckdienstleister geliefert
zu bekommen. Bei herkömmlichen
Drucksachen wird heute kaum noch
ein Proof, das dann in Bezug auf die
tatsächliche Auflage verbindlich ist,
verlangt. Allzu oft will man das am
Monitor Gestaltete auf der Drucksache
identisch wiedersehen.
Gut drucken heisst demnach, die
Daten gemäss dem Ausgabeprofil
möglichst auf der Mittellinie des Standards auf das Papier zu bringen. Doch
dass der Drucker die beste Qualität
liefert, wird erwartet und sollte auch
die Maxime eines Druckdienstleisters
sein. Perfekte Daten perfekt gedruckt
sorgen schliesslich für zufriedene Auftraggeber und geben der Druckerei die
Gewissheit, von diesen Kunden erneut
Aufträge zu erhalten.
Auf der einen Seite stehen die
Auftraggeber, welche die Drucksache prüfen und damit sichergehen
wollen, dass die Druckmaschine ihre
Daten optimal im Standard und mit
entsprechender Konstanz innerhalb
einer Auflage druckt. Dies setzt voraus,
dass der Drucker seine Maschine bestmöglich im Griff hat. Ihm stehen von
Herstellerseite Mess- und Kontrollinstrumente zur Verfügung, darunter auch
die jeweiligen Druckkontrollstreifen.
Doch sind die Angaben zu den darauf
enthaltenen Farbfeldern entweder
gar nicht oder nur sehr vage formuliert. Der Kontrollstreifen ist meist
PQF Print Quality Tool
Das PQF Print Quality Tool ist ab
sofort im Publisher-Shop erhältlich.
Es beinhaltet folgende Komponenten:
Auf CD
n Kontrollstreifen Schwarzweiss
n Kontrollstreifen CMYK für gestrichene und ungestrichene Papiere
n Farbbalancekontrollstreifen für
gestrichene und ungestrichene
Papiere
n Jobticket
Auf CD und gedruckt
n Referenzcharts glänzend und
matt gestrichen, ungestrichen
n Anleitung Druckqualitätssicherung
Preis: CHF 98.–
www.publisher.ch/shop
Bestandteil einer herstellerseitigen
Qualitätskontrolle und damit in einen
Automatismus integriert, wodurch
das Gemessene gar nicht erst hinterfragt wird. Dass die Druckresultate
meist innerhalb der Toleranzen liegen,
ist zwar gut und recht. Die hohen Toleranzen machen aus passablen Drucksachen jedoch noch keine perfekten.
Ein unabhängiger Druckkontrollstreifen wie derjenige von PQF schafft
hier Abhilfe. Einerseits lassen sich die
Werte der Farbfelder messen, andererseits lässt sich die Druckqualität auch
mithilfe der zugehörigen Referenzcharts visuell und damit ohne jegliche
technischen Hilfsmittel beurteilen.
Das PQF Print Quality Tool basiert
auf der ISO-Norm 12647 und dem
Prozessstandard Offset (PSO) und gibt
dem Anwender die Möglichkeit, die
Qualität des Drucks messtechnisch und
visuell zu überprüfen. Damit lassen
sich dann auch Rückschlüsse auf eine
abweichende Bildwiedergabe gegenüber den digitalen Daten ziehen.
Was der Kontrollstreifen zeigt
In jeder Ausgabe des Publisher
haben wir seit einiger Zeit den Kontrollstreifen integriert. Er lässt sich messtechnisch auswerten, gibt uns auf der
Redaktion aber auch einen visuellen
Eindruck, womit sich die Druckqualität
bereits recht gut beurteilen lässt. Zur
noch besseren Beurteilung stehen die
jeweiligen Referenzcharts auf glänzend
und matt gestrichenem sowie ungestrichenem Papier zur Verfügung.
Eines der wichtigsten Elemente
auf dem Kontrollstreifen sind die drei
grauen Felder der Farb- bzw. Graubalance. Das grössere mittlere Feld
ist bunt aufgebaut (45 % C, 35 % M,
35 % Y) und von zwei grauen Feldern
mit 50 % K eingekeilt. Damit lassen
sich gleich drei wichtige Kontrollen
vornehmen: 1. Sind die Farben CMY
gemäss Standard gedruckt, sodass sie
wie das einfarbige Grau aussehen?
2. Weist das Buntgrau die gleiche Helligkeit (Tonalität) auf? 3. Entspricht
die Flächendeckung der drei Graufelder – Nennwert (50%) plus Tonwertzunahme – der Vorgabe des Standards?
Letztere Kontrolle lässt sich mit dem
entsprechenden Referenzchart durch
Vergleichen sehr genau feststellen.
Auf die Farbbalance folgen je drei
Felder mit einem Tonwert von 100 %,
80 %, 40 % für die vier Prozessfarben.
Anhand der Volltöne können Färbung
(Dichte) und Farbort der Prozessfarben
beurteilt werden. Die Volltöne sollten
bezüglich Kraft (Dichte) und Farbe
(Farbort) mit denjenigen des Referenzcharts möglichst übereinstimmen. Die
80 % und 40 % dienen der klassischen
Messung der Tonwertzunahme.
Diese Abfolge der Farbfelder wiederholt sich auf dem PQF-Kontrollstreifen
insgesamt viermal, was dem Drucker
das Regeln in etwa jeder zweiten Zone
erlaubt.
Die folgenden Felder (80 % K zwischen 100 % K) zeigen den Druckkontrast und sollten nicht nennenswert
schlechter als auf dem Referenzchart
ausfallen.
Die Felder R, G und B dienen der
Erkennung von unerwünschten Tendenzen in der Volltonabmischung.
Das nachfolgende, in der Mitte
geteilte Feld ist mit 97 % K beziehungsweise 100 % K aufgebaut. Es
zeigt das Verhalten des Druckbildes in
den Tiefen. Ist hier ein entsprechender
Unterschied auszumachen, ist sichergestellt, dass Bildtiefen eine optimale
Zeichnung aufweisen – immer eine
entsprechende Aufbereitung vorausgesetzt.
Im Anschluss an eine weitere
Farbfeldfolge zur Beurteilung der
Graubalance und der Farbdichte der
Prozessfarben dient ein bunt aufgebautes Feld von je 100 % C, M und Y zur
Beurteilung des Farbannahmeverhaltens (Farbtendenz des «Buntschwarz»).
Schliesslich zeigen die letzten vier
Felder, bei welchem Schwarzwert der
erste druckende Punkt liegt.
Qualität bieten und erwarten
Idealerweise wird der Kontrollstreifen auf jedem Druckbogen einer Drucksache platziert. Anderenfalls lässt sich
nur ein Ausschnitt beurteilen. Bei
Platznot kann der Kontrollstreifen bis
auf zwei Millimeter Höhe beschnitten
werden und in den Bereich des Seitenanschnitts (3 mm) platziert werden.
Für die Beurteilung durch den Auftraggeber ist dann ein nicht weiterverarbeiteter Druckbogen Voraussetzung. Die
Beurteilung sollte schliesslich anhand
eines Kontrollbogens zu Beginn, in der
Mitte und am Ende einer Auflage stattfinden.
Der Druckkontrollstreifen sollte quer
zur Laufrichtung der Druckmaschine
platziert werden und so oft wiederholt werden, wie es die Bogenbreite
erlaubt. Ausserdem enthält er kein
Graubalance: 3 Felder
bunt aufgebautes Grau
(45 % C, 35 % M, 35 % Y)
zwischen 50 % K
Zur Beurteilung der Dichte und
der Farbe:
Cyan, Magenta, Yellow, K:
100 %
Zur Beurteilung der
Tonwertzunahme:
Cyan, Magenta, Yellow, K:
80 % und 40 %
Zur Kontrolle des
Druckkontrastes:
80 % K zwischen 100 % K
Die Felder R, G und B dienen der
Erkennung von Tendenzen:
R: 100 % M, 100 % Y;
G: 100 % C, 100 % Y;
B: 100 % C, 100 % M
Verhalten in Tiefe (Zeichnung):
97 % K, 100 % K
Farbannahmeverhalten:
100 % C, 100 % M, 100 % Y
Erster druckender Punkt:
1, 2, 3 und 4 % K
Profil, da er sich auf die Eigenschaften
der Druckmaschine bezieht. Zusätzlich
zum Druckkontrollstreifen beinhaltet
das PQF Print Quality Tool auch einen
Balancekontrollstreifen, der dem Drucker zur Überwachung und zur Einstellung der Druckzonen dient.
Das PQF Print Quality Tool basiert
auf dem Grundsatz «Schauen – Vergleichen – Messen». Wer es als
Datenerzeuger einsetzt, kann schon
bei der Offertanfrage darauf hinweisen, welche Ansprüche an die Druckqualität gestellt werden – und diese
während der Farbabstimmung oder im
Nachhinein überprüfen. Dem Druckdienstleister bietet es eine praktische
und unabhängige sowie visuell und
messtechnisch
nachvollziehbare
Referenz, um die Druckmaschine
gegebenenfalls einzustellen. Letztlich
profitieren beide Seiten von perfekten
Drucksachen.
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