Gemeinschaftsschule - Friedrich-Ebert

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Gemeinschaftsschule - Friedrich-Ebert
1 Schule:
Schulträger:
Friedrich-Ebert-GWRS
Stadt Eppelheim
Richard-Wagner-Str. 42
Schulstraße 2
69214 Eppelheim
69214 Eppelheim
06221/763301
[email protected]
Pädagogisches Konzept für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule Klasse 1-10 an der Friedrich-Ebert-Schule
2 Erfolgreich lernen- Gemeinschaft lebenZukunft gestalten
Inhalt PRÄAMBEL............................................................................................................................................... 3 A LERNKULTUR ........................................................................................................................................ 5 a) UNTERRICHTSKONZEPTE ............................................................................................................. 5 b) LERNENTWICKLUNGSBEGLEITUNG ........................................................................................... 12 c) ROLLENVERSTÄNDNIS DER LEHRKRÄFTE .................................................................................. 13 d) INKLUSION ................................................................................................................................. 14 e) LERNRAUMGESTALTUNG .......................................................................................................... 15 B LERNANGEBOTE ................................................................................................................................. 17 a) LERNGRUPPEN........................................................................................................................... 17 b) GANZTAGSSCHULE .................................................................................................................... 20 c) AUßERSCHULISCHE LERNORTE UND PARTNER ......................................................................... 21 d) BERUFSORIENTIERUNG ............................................................................................................. 22 C LERNENDE SCHULE ............................................................................................................................. 28 a) QUALITÄTSMANAGEMENT........................................................................................................ 28 b) FEEDBACK UND KOOPERATION................................................................................................. 29 c) FORTBILDUNG/PERSONALENTWICKLUNG ................................................................................ 29 D VERANTWORTUNG FÖRDERN UND FORDERN................................................................................... 30 a) SCHULE ALS GEMEINSCHAFT..................................................................................................... 30 b) SCHÜLERBETEILIGUNG .............................................................................................................. 36 c) ELTERNBETEILIGUNG................................................................................................................. 37 d) UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE .................................................................................................. 37 e) SCHULE VOR ORT....................................................................................................................... 38 3 PRÄAMBEL Die Friedrich- Ebert- Grund- und Werkrealschule in Eppelheim wird momentan von
485 Schülerinnen und Schülern besucht und verfügt über 19 Klassen und zwei separat geführte VKL-Klassen. Im Grundschulbereich ist die Schule stabil zweizügig und
wird noch im Halbtagsbetrieb geführt. Jedoch stehen bereits Angebote am Nachmittag zur Verfügung, die von immer mehr Schülerinnen und Schülern in Anspruch genommen werden. Es handelt sich dabei um ein Angebot bei der Hausaufgabenunterstützung (ÜV= Üben und Vertiefen), sowie um Themenkursangebote. Aufgrund von
Bedarfserhebung unter den Eppelheimer Eltern wurde 2008 eine erste Konzeption
zur Einführung eines gebundenen GTS-Betriebs an der Schule entwickelt, welche
2012 überarbeitet wurde und nun Einzug in die Neukonzeption des Gemeinschaftsschulantrags halten soll.
Die Werkrealschule befindet sich bereits im GTS-Betrieb, welcher ursprünglich als
teilgebundener Antrag verabschiedet und eingeführt wurde. Aufgrund der Attraktivität
des Angebotes sowie der Verschiebung von Unterricht in den Nachmittag sind mittlerweile fast 90% unserer Schülerinnen und Schüler im GTS-Betrieb angemeldet.
Das Angebot erstreckt sich auf 4 Nachmittage und deckt 8 Zeitstunden ab.
Da sich die Anmeldezahlen seit Wegfall der Bildungsempfehlung der Grundschule in
der 5.Klasse stark verringert haben, haben wir seit zwei Jahren nur noch eine Eingangsklasse bilden können. Bereits im folgenden Jahr kehrt jedoch eine größere Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die sich vorher an Realschulen oder Gymnasien angemeldet hat, an unsere Schule zurück, so dass wir bereits ab Klasse 6-10
wieder komplett zweizügig sind. Für folgendes Schuljahr können wir sogar eine dritte
8.Klasse bilden. Gründe für den Wechsel zu uns sind gescheiterte Bildungsbiografien
an Realschulen und Gymnasien sowie der gute Ruf der FESCH, den sie sich in den
letzten Jahren durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und eine große Auswahl an Förderangeboten, attraktiven und qualitativ hochwertigen Themenkursen, einer intensiven Berufsorientierung und der Vernetzung mit allgemeinen Hilfssystemen bei der
Elternschaft erworben hat. Unsere Schülerinnen und Schüler kommen daher nicht
nur aus Eppelheim, sondern eine erhebliche Anzahl kommt aus verschiedensten
4 Stadtteilen Heidelbergs, aber auch aus den umliegenden Gemeinden wie u.a. Plankstadt/Oftersheim, Schwetzingen und Leimen uvm. zu uns.
Das Schulgebäude ist in einem sehr guten Zustand und hervorragend ausgestattet
(hervorzuheben sind hier vor allem MNT- und Technik-Bereich, die Schulküche, Musiksaal und Computerraum, Schülercafé und Spielraum mit Kicker, Tischtennisplatten
und Billardtisch). Die Klassenzimmer sind mit jeweils zwei vernetzten PCArbeitsplätzen ausgestattet. Zusätzlich steht für die Schülerinnen und Schüler eine
Reihe von Laptops bereit, die bei Bedarf ausgeliehen werden können. Weitere vernetzte Arbeitsplätze bietet unsere Lernwerkstatt, die hauptsächlich für Differenzierung in Kleingruppen aufgesucht wird. Verteilt im gesamten Schulgebäude sind insgesamt 8 Activeboards installiert.
Auf dem großen Freigelände befindet sich die Schulmensa, welche auch ein Frühstücksangebot bereitstellt. Darüber hinaus stehen der Schule drei Turnhallen, das
Schwimmbad, ein Tartanplatz, die Stadtbücherei sowie in unmittelbarer Umgebung
die Eishalle, der Tennisplatz und die Kegelbahn zur Verfügung. Der Schulhof ist kinder- und jugendgerecht gestaltet und bietet viele Möglichkeiten zum Entspannen und
Bewegen.
Die FESCH ist Teil des Schulzentrums, welches Grund- und Werkrealschule, Realschule, Gymnasium und Förderschule beheimatet.
In intensiven und zahlreichen Vorgesprächen mit allen Schulleitungen, dem Schulträger, dem Gemeinderat und dem Schulamt wurde gemeinsam beschlossen, dass
die Friedrich-Ebert-Schule den Antrag auf Gemeinschaftsschule Klasse 1-10 zum
Oktober 2013 stellen wird, um im Schuljahr 2014/2015 den Betrieb aufzunehmen.
Bei der Gestaltung unserer zukünftigen Gemeinschaftsschule haben wir uns neben
den typischen Merkmalen der GMS auch ganz bewusst für die Integration der Ergebnisse der Hattie-Studie entschieden. Uns ist die Beibehaltung einer intensiven Schüler-Lehrerbeziehung besonders wichtig, um unsere Beobachtungen und Beratungen
auf qualifizierte Permanenz zu stützen. Auch die Aufrechterhaltung des Klassenverbundes zu gemeinsamen Input- und Durchdringungsphasen, sowie um das soziale
Lernen zu unterstützen und das Gefühl der Gemeinschaft zu stärken, halten wir für
unverzichtbar. Dabei sollen alle Formen der Unterrichtsmethoden weiter beibehalten
werden (auch der frontale Lehrervortrag, dem laut Hattie-Studie eine große Bedeu-
5 tung zuteil wird). Darüber hinaus sollen aber alle Formen des kooperativen, leistungsdifferenzierten Arbeitens in Gruppen-, Einzel- und Partnerarbeit jahrgangsgemischt und jahrgangsübergreifend mit allen zur Verfügung stehenden Medien und
Materialien ermöglicht werden.
Im Folgenden beschreiben wir die Dinge, die wir seit Jahren erfolgreich installiert haben und beibehalten möchten, sowie unsere Vorstellung einer gut gelingenden Gemeinschaftsschule am Standort Eppelheim.
A LERNKULTUR a) UNTERRICHTSKONZEPTE Die FESCH hat schon seit vielen Jahren kooperative Lernformen und projektorientiertes Arbeiten in den Schulalltag integriert. Werkstattwoche und Projektwoche finden jeweils einmal im Schuljahr statt. Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte präsentieren die erarbeiteten Ergebnisse an einem Präsentationstag, an dem Eltern und
Interessierte eingeladen werden. Beide Angebote finden jahrgangsgemischt bzw.
jahrgangsübergreifend statt. Die Schüler wählen dabei das Thema nach ihren eigenen Interessen aus. Darüber hinaus arbeitet die Grundschule schon regelmäßig in
den Fächern Deutsch und MeNuK jahrgangsgemischt. Patenschaften zwischen Sekundarstufe und Primarstufe sind durchgängiges Prinzip unserer Arbeit.
In allen Klassen findet in verschiedenen Stunden, fest im Stundenplan verankert,
Team-Teaching statt. Zum einen werden zwei Lehrkräfte eingesetzt, zum anderen
ziehen wir zu unserer Unterstützung unsere beiden Pädagogischen Assistenten, Eltern, Schulsozialarbeit und Expertinnen und Experten von außen heran. Klassenprojekte mit selbst gewählten Themen und der Klassenrat sind ebenfalls durchgängig in
den Wochen- und Jahresrhythmus implementiert.
In Klasse 9/10 werden einige Stunden in Deutsch und WZG geschlechtergetrennt
unterrichtet. Darüber hinaus findet eine Differenzierung in den Kernfächern Deutsch,
Mathematik und Englisch statt, um den angestrebten Bildungsabschluss ideal fördern
zu können. Dabei werden jeweils drei Kolleginnen bzw. Kollegen parallel eingesetzt.
Innerhalb des Schulzentrums gibt es eine Reihe gemeinsamer Projekte und Kooperationen mit Gymnasium, Real- und Förderschule:
6 • Fair-Play-Turnier
• Social Learning (Schülerinnen und Schüler aus dem naturwissenschaftlichen
Profil des Gymnasiums unterrichten Grundschülerinnen und -schüler, in dem
sie Experimente aufbauen und erklären)
• Poetry-Slam
• Mini-WM
• Talentshow
Ausblick:
Mit Inbetriebnahme des Gemeinschaftsschulbetriebs wollen wir unsere Schülerinnen
und Schüler mit einem Mentorenprogramm dahin gehend qualifizieren, das Lehren
zu lernen, um sich gegenseitig im Lernprozess zu unterstützen und voneinander zu
profitieren. Innerhalb des Klassenverbundes soll die Klassen-AG mit selbstbestimmten Inhalten pro Tertial nicht nur das Gemeinschaftsgefühl stärken, sondern die individuellen Bedarfslagen abdecken und den Eltern die Möglichkeit geben, das Arbeiten
ihrer Kinder an den Präsentationstagen hautnah zu erleben.
Die Gründung einer Schülerfirma soll der Durchdringung wirtschaftlicher Prozesse
dienen und der Unterstreichung unseres Profils der „Gesunden Schule“ mit dem Aufbau und der Gesamtorganisation eines Pausenverkaufs mit gesundem Frühstück
auch die ausgewogene Ernährung im Ganztagsbetrieb garantieren.
Kooperationen mit den anderen Schulen des Schulzentrums sind bereits angedacht
und sollen ausgebaut werden (gemeinsame AGs und Projektangebote).
Im täglichen Unterrichtsgeschehen ist individuelles selbst gesteuertes Lernen bereits
in folgenden Bereichen von besonderer Bedeutung:
• Tages- und Wochenpläne in GS und WRS
• Differenzierung durch das bereitgestellte Material, welches verschiedene Leistungsniveaus abdeckt
7 • Üben und Vertiefen (täglich, einstündig, Inhalte des Vormittags werden aufgegriffen und selbstständig Aufgaben bearbeitet)
•
Schülerinnen und Schüler unterstützen Schülerinnen und Schüler bei der
Durchdringung der Unterrichtsinhalte (Helfersystem innerhalb des Klassenverbandes)
• Wahl der Themenkurse
• Selbst gewählte Projektthemen
Ausblick:
Um individuelles und selbst gesteuertes Lernen weiter zu festigen soll in der Gemeinschaftsschule fest in den Stundenplan implementiert werden:
• Methodentraining an zwei Stunden wöchentlich
• Selbst gesteuertes Lernen an zwei Stunden pro Tag (hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler an unterschiedlichen Themen der Kernfächer weiterarbeiten, an ihren individuellen Lernrhythmus und ihr Leistungsvermögen angepasst, in Gruppen-, Partner-, oder Einzelarbeit mit gegenseitiger Unterstützung). Dabei sollen mindestens drei Lehrkräfte mit unterschiedlich studierten
Fächern gleichzeitig als Lernbegleiter bei anfallenden Fragen zur Verfügung
stehen. Der Klassenverband wird hier aufgelöst und das Lernen findet in
mehreren Räumlichkeiten statt. Die Schülerinnen und Schüler organisieren
sich hier weitgehend selbst und bekommen zur eigenen Kontrolle Kompetenzraster, Checklisten und ein Schülerjournal zur Einschätzung des eigenen
Lernfortschritts an die Hand. Eltern sollen intensiv in die Lernstandsentwicklung ihrer Kinder involviert werden, indem regelmäßige Gespräche stattfinden, in denen die Schülerinnen und Schüler mithilfe der Lehrkräfte ihre Schülerjournals präsentieren.
Bereits seit Ende der Osterferien 2013 arbeiten wir in den Klassen 5-7 exemplarisch in unterschiedlichen Fächern/Fachverbünden mit Kompetenzrastern,
Checklisten und Feedbackbögen (Material siehe Anhang), wobei die endgültige
Entscheidung über die Form der Checklisten und Lernfortschrittsdokumentati-
8 on noch nicht gefallen ist und sich unterschiedliche Instrumentarien in der Erprobungsphase befinden.
• Zur frühzeitigen Orientierung des Wahlpflichtfaches in NWA bzw. der Entscheidung für die zweite Fremdsprache (Einführung ab Klasse 7), sollen unsere Schülerinnen und Schüler bereits ab Klasse 5 die Möglichkeit erhalten, in
alle Bereiche Einblick zu erhalten, indem sie pro Tertial ein Thema selbstbestimmt auswählen können, um ihren späteren Schwerpunkt zu finden. Die
zweite Fremdsprache soll als Themenkursangebot ab Klasse 5 die Möglichkeit
zur Orientierung bieten. Die endgültige Entscheidung für Französisch bzw.
Spanisch steht noch aus. Wünschenswert wäre die Abdeckung beider Sprachen, um unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, nach
erfolgreichem Abschluss der Klasse 10 nahtlos an das Gymnasium des
Schulzentrums zu wechseln (dieses bietet Französisch als zweite Fremdsprache an), aber auch die Wahlfreiheit zu lassen, an andere Gymnasien der Umgebung wechseln zu können, die Spanisch als zweite Fremdsprache vorhalten.
• Neigungsorientierte Einzelpräsentationen sollen ab Klasse 5 fest in das Unterrichtsgeschehen Einzug halten.
• Die Teilnahme an Schüler- (Forscher)- Wettbewerben sollen weitere Anreize
für selbstbestimmtes Lernen verstärken.
• Als zusätzliches Angebot werden „Debating-Club“ (Auseinandersetzung und
Durchdringung wichtiger Alltagsthemen, Meinungsbildung, Argumentationspraktiken) und die „Hot-Spot-Stunde („Wir in der Welt“ – Schülerinnen und
Schüler besprechen politische, geschichtliche, gesellschaftliche Tagesthemen)
fest in den Stundenplan abgebildet werden.
Ein exemplarischer Stundenplan für Klasse 5/6 soll dies verdeutlichen
8.00 Montag Deutsch Deutsch Dienstag Englisch Geschichte Mittwoch Religion Religion Freie Lernzeit Freie Lern‐
zeit/FBS Sport Freie Lernzeit Freie Lern‐
zeit/FBS Methodentrai‐
Freie Lernzeit Freie Lern‐
zeit/FBS Sport Donnerstag Mathematik Methodentrai‐
ning Freie Lernzeit Freie Lern‐
zeit/FBS Englisch Freitag Fit for life Fit for life Freie Lernzeit Freie Lern‐
zeit/FBS Sport 9 Mathematik Themenkurs 16.00 Themenkurs ning NWA WPF‐TK WPF‐TK (tertiär) Hot Spot‐ Wir in der Welt Klassen AG Klassen AG Musik Kunst Musik/Kunst Ganztagsschule (4 Tage)
Religion: 2
Deutsch:5 (2 Lernzeit) (ist ebenfalls in fit for life mit einer Stunde verortet)
Englisch(/Französisch): 4 (Französisch als AG ab Klasse 5 (2 Lernzeit)
Mathematik: 4 (2 Lernzeit)
Geschichte: 1
EWG (Erdkunde, Wirtschaftslehre, Gemeinschaftskunde): 2 (Ist verortet in fit for life
mit einer Stunde und in einer Stunde Klassen-AG)
NWA (Technik Materie und Umwelt): 4 (2 Lernzeit) (2 sind im WPF-TK integriert)
Kunst/Musik: 2,5
Sport:3
Dazu kommen:
(freie Lernzeit – Förderkurse, Fit for life, Soziales Lernen, Methoden-Training, Klassen-AG, Themenkurs + WPF-Themenkurs)
Klassen-AG (Demokratie lernen, Ich-Stärkung, Soziales Lernen)
Fit for life (Demokratie lernen- Berufsorientierung)
Lernzeit dient gleichermaßen zum Feedback für den Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin aber auch für das Lehrerteam.
Hot Spot- Wir in der Welt (aktuelle Tagesgeschehen werden besprochen, analysiert, eingeordnet und bewertet)
10 Für alle Schülerinnen und Schüler gibt es ein bis zwei verlässliche Tage im Tertial
zum Feedbackgespräch.
Heterogenität innerhalb und außerhalb des Klassenverbundes wird bereits aktuell als
Chance und Bereicherung im Schulalltag verstanden und genutzt. Was in der Grundschule bereits seit Jahren berücksichtigt werden muss, die Abdeckung aller Leistungsniveaus, wurde in der Werkrealschule zunehmend, auch durch den Wegfall der
verbindlichen Bildungsempfehlung, aber auch durch das Beschulen ehemaliger
Gymnasiasten und Realschüler, die an den weiterführenden Schulen überfordert waren, als große Chance für alle begriffen. Voneinander und miteinander lernen, sich zu
ergänzen, die Stärken und Kompetenzen des Einzelnen zu erkennen, hat eine große
gegenseitige Akzeptanz und Respekt voreinander unter unserer Schülerschaft hervorgerufen.
Folgende Unterstützungssysteme sind bereits installiert:
‐
Differenzierungsmaterial
‐
Geschlechtertrennung
‐
Diagnostik
‐
Kooperation und gemeinsamer Unterricht mit der Käthe-Kollwitz-Schule (Förderschule auf dem Gelände)
‐
Kooperation mit der Lese- und Matheinsel
‐
Sprachförderprogramm
‐
9 und 10. Klasse differenzierter Unterricht nach angestrebtem Bildungsabschluss
‐
Differenzierung in Kleingruppen
‐
Leseeltern
‐
Nachhilfeunterricht in Klasse 8 für schwächere Schülerinnen und Schüler
zweistündig
11 ‐
differenzierte Klassenarbeiten
Ausblick: Vor allem soll zukünftig die Förderung der leistungsstarken Schülerinnen
und Schüler weiter in den Fokus gerückt werden:
‐
Wahlkurse für unterschiedlich angestrebte Bildungsabschlüsse (2. Fremdsprache, bzw. naturwissenschaftliches Profil)
‐
differenzierte Leistungsmessung nach jeweiligem Niveau
‐
differenzierte Lernangebote
Installation weiterer vielfältiger Angebote für leistungsstärkere Schülerinnen und
Schüler wie z.B.:
‐
Naturwissenschaftliches Arbeiten, Forscherwerkstatt (Kooperationen Explo/
DKFZ/ Uni/ BASF/ HeidelbergCement)
‐
Knobelwerkstätten
‐
Schreibwerkstätten
‐
Bilingualität
‐
2. Fremdsprache (Französisch, Spanisch) ab Klasse 7 (in AGs bereits ab
Klasse 5 oder schon Grundschule)
‐
Austausch Vertesacza, Dammarie Les Lys, Montebelluna (Partnerstädte)
‐
Comenius Programm
‐
Literaturkurs
‐
Debating-Kurs
‐
Einzelpräsentationen neigungsorientiert ab Klasse 5 bzw. Klasse 1
‐
Wahlpflichtkurse Jahrgangsmischung
‐
Mentorenprogramme (Fortbildung) Lernen durch Lehren
‐
Streitschlichtung
12 ‐
Werkstattwoche (jahrgangsübergreifend)
‐
Schülerwettbewerbe (Chemie)
Grundsätzlich gilt: Dem Anspruch der Eltern gerecht werden, deren Kinder noch
nicht für eine höhere Schulbildung befähigt sind, aber sich dennoch die bestmögliche Förderung erhoffen und den Eltern gerecht werden, deren Kinder noch
Schonraum brauchen und kein G8 wollen, sowie den installierten Ganztagsbetrieb als zusätzliche Unterstützung im Lernprozess ihrer Kinder verstehen.
b) LERNENTWICKLUNGSBEGLEITUNG Leistungswahrnehmung, Leistungsdokumentation und Einbeziehung der Eltern
Bereits jetzt nehmen wir schon die fachlichen und überfachlichen Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler bewusst wahr, indem wir als Lernbegleiter bei der
Wochenplanarbeit, in Projekten und in der Beobachtung des täglichen Arbeitens
unserer Schülerinnen und Schüler Kompetenzen fördern und Defizite versuchen
aufzufangen. Hier wird bereits eine Feedback-Kultur praktiziert, um den Einzelnen
in seinem Tun zu stärken, zu motivieren und zu unterstützen.
Mit den Eltern findet ein regelmäßiger Austausch statt durch Gespräche in der
Schule oder auch zu Hause, E-mail-Verkehr, Telefonate oder Einträge in das
Lerntagebuch/Elternheft.
Mit Tandem-Einsatz unserer Lehrkräfte erhöhen wir den Blick auf unsere Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Diese Wahrnehmung wird
regelmäßig unter den Teamkollegen ausgetauscht. In unserer Kooperationszeit
am Freitagnachmittag werden Prozesse gemeinsam beurteilt, Materialien ausgearbeitet und Gespräche über die Schülerinnen und Schüler geführt.
Über das Schuljahr verteilt findet eine Veranstaltungsreihe für Eltern statt (mind. 3
pro SJ), die allgemeine Themen zur Erziehung zum Inhalt hat und den Eltern die
Möglichkeit zum Austausch untereinander, aber auch mit dem Kollegium bietet.
Die Themen werden von den Eltern zum Teil mitbestimmt und durch Experten
von Außerhalb unterstützt.
13 Runde Tische mit Beratungsinstitutionen, therapeutischen Anlaufstellen, sozialen
Diensten finden bei Bedarf in der Schule statt und werden auf Augenhöhe geführt,
immer zum Wohle des Kindes. Hier erleben die Eltern die Schule als Zuhörer und
Unterstützung, in der Begleitung ihrer Kinder zu einem erfolgreichen Bildungsabschluss.
Ausblick:
Die Form von Leistungsdokumentation muss noch weiter ausgebaut werden. Wie
bereits in Punkt A erwähnt, sind wir in dem Erprobungsprozess unterschiedlicher
Instrumentarien. Ziel ist es, sowohl den Eltern aber vor allem auch den Schülerinnen und Schülern Transparenz in ihrer Entwicklung zu ermöglichen, ihnen Hilfen
an die Hand zu geben, je nach Lerntyp, effektiv lernen zu können, Erfolgserlebnisse zu schaffen und damit die Motivation aufrecht zu erhalten, aber auch zu lernen, sich innerhalb der Lerngruppe selbst gut einordnen zu können mit ihrem individuellen Vermögen.
Dabei ist die vorhandene Multiprofessionalität in unserer Schule gewinnbringend
und auch kräftesparend eingesetzt und findet gemäß der Kompetenzen seine
Wirkung innerhalb des Schulalltags: Fachlehreinnen und -lehrer, A13-Kollegen,
Pädagogische Assistentinnen und Assistenten, Planungsteam, Schulleitungsteam, Sprachförderlehrkräfte, Schulsozialarbeit, Native Speaker, Jugendarbeit,
Erzieher und Erzeieherinnen, Familienhilfe, Lernbegleiter und Lernbegleiterinnen,
Studierende, Agentur für Arbeit, Fachschaften, Teamarbeit mit Stufenkollegen
und -kolleginnen.
Durch gegenseitige Hospitationen und interne Fortbildungen werden die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche an das Gesamtkollegium kommuniziert.
c) ROLLENVERSTÄNDNIS DER LEHRKRÄFTE Das Verständnis unserer Lehrkräfte basiert vor allem auf der ganzheitlichen
Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler, gemäß dem folgenden Dreieck der
amerikanischen Lernforschung:
Equity
14 Well- being
Excellence
Das Dreieck besagt, dass ein Gleichgewicht zwischen der Gewährleistung von
Chancengleichheit und -gerechtigkeit (Equity), des Sich-Wohl-Fühlens innerhalb
der Räumlichkeiten, der Gemeinschaft und als Schülerinnen und Schüler und
Lehrkräfte der Schule (Well-being), die Förderung sowohl einer Leistungsspitze
aber auch die Beachtung und zielgerichtete Förderung bei Lerndefiziten zu einem
bestmöglichen Bildungsabschluss und zu einer positiven Lernerfahrung führt (Excellence), wenn wir alle drei Punkte des Dreiecks in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit rücken.
Wir verstehen uns also als Lebens- und Lernbegleiter und -begleiterinnen unserer
Schülerinnen und Schüler.
Wie bereits oben erwähnt, sind unsere installierten Teamstrukturen hierbei bei der
gegenseitigen Unterstützung von besonderer Bedeutung.
Flache hierarchische Strukturen, offener und konstruktiver Austausch, demokratische Mitbestimmung sind durchgängiges Prinzip und dienen der Akzeptanz der
Schulstrukturen und der Zufriedenheit und der Lehrergesundheit.
Jahrgangsteams, Fachlehrkräfteteams, Planungsteam, Fachschaften, Werkstattteams, Begegnungen auf Augenhöhe, Einbeziehung der Multiprofessionalität sind
im Schulalltag fest installiert. Verantwortungen und die Arbeitsbelastung werden
dabei auf verschiedenen Schultern verteilt.
Durch regelmäßig stattfindende Mitarbeitergespräche mit gegenseitigem Feedback und Zielvereinbarungen, Evaluationen, Pädagogischen Tagen, Supervisionen, Teamfindungsprozessen und der hohen Fortbildungsbereitschaft hinterfragen wir immer wieder unser eigenes Tun und stoßen Prozesse der Überarbeitung
verbesserungswürdiger Strukturen an.
d) INKLUSION Seit vielen Jahren findet an der FESCH, auch bedingt durch die unmittelbare
Nachbarschaft auf dem Schulgelände eine intensive Kooperation mit der Förder-
15 schule statt. Regelmäßige, probeweise Beschulungen, aber auch ganze Unterrichtsfächer werden gemeinsam innerhalb des Klassenverbundes (vorrangig in
der WRS) unterrichtet. Durch die Offenheit beider Schulen haben wir die Möglichkeit hier eine gewisse Durchlässigkeit zu schaffen. Wir haben bei der gemeinsamen Beschulung durchweg positive Erfahrungen gemacht und wollen uns im folgenden Schuljahr dem gemeinsamen Unterricht in Deutsch und Mathematik annähern. Die Zukunft der Förderschule ist ungewiss, jedoch besteht die Möglichkeit, dass sie zum sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum umgestaltet wird.
Durch den Anstieg der Anträge auf GU haben wir vor allem im Grundschulbereich
zunehmend mehr Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Förderbedürftigkeit. Aber auch chronisch kranke Kinder und Autisten besuchen unsere
Schule. Die Kolleginnen und Kollegen versuchen mit Geduld, intensiven Gesprächen mit Eltern, Ärzten, sozialen Diensten und vielen Fortbildungen die Kinder in
den Klassenverband so zu integrieren und gemäß ihrer Erkrankung/Behinderung
zu fördern, dass dem individuelle Lernniveau Rechnung getragen werden kann.
Beobachtung, Beratung und Austausch sind hier die wichtigsten Prinzipien.
Unsere Schülerinnen und Schüler sind das Lernen an Verschiedenheit gewohnt
und begegnen sich mit Respekt, Akzeptanz und gegenseitiger Unterstützung.
Gemeinsame Veranstaltungen im Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule und
Förderschule unterstützen dabei das Wahrnehmen der Verschiedenheiten.
Je nach zukünftiger Inklusion (Gruppenlösungen bezogen auf unterschiedliche
Standorte) sind wir offen, uns allen Arten von Behinderungen durch Fortbildungen
anzunähern und passende Unterrichtsmaterialien, Konzepte und Strukturen bereitzustellen, um alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf dem Weg zu einer positiven Bildungsbiografie zu unterstützen.
e) LERNRAUMGESTALTUNG Wir verstehen unsere Schule als Lebens- und Lernraum. Durch den bereits installierten Ganztagsbetrieb in der Werkrealschule haben wir bereits eine Vielzahl an
Räumlichkeiten, in denen dies sichtbar ist:
So verfügen unsere Klassenzimmer bereits nahezu alle über ein eigenes Differenzierungszimmer, in dem Arbeiten in Kleingruppen ermöglicht wird. Unsere
16 Gänge verfügen über eine Vielzahl an Nischen (nicht im Fluchtwegebereich), wo
ebenfalls Kleingruppen arbeiten können. Schülercafé, Spielräume laut und leise,
Frei- und Bewegungsflächen auf dem Schulgelände, Wasserspender, Stadtbücherei auf dem Gelände, Lernwerkstatt, Activeboards, Wohlfühlecken mit Sitzsäcken und Sofas, PC-Raum, diverse sehr gut ausgestattete Lernräume, vernetzte
Arbeitsplätze, stilles Lehrerzimmer und diverse Präsentationsflächen verteilt im
gesamten Schulgebäude, die Mensa und das Angebot an Sportstätten runden
das Bild einer Schule ab, in der die Schülerinnen und Schüler und das Kollegium
sich wohlfühlen und ihren individuellen Bedürfnissen nachgehen können.
Um in der Gemeinschaftsschule individuelle Arbeitsplätze zu schaffen, ist flexibles
Mobiliar die Voraussetzung, durch mobile Trennwände sollen unterschiedliche
Arbeitsbereiche geschaffen werden. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten eigene Fächer.
Weitere Überlegungen zur Einrichtung unserer Klassenräume GMS:
‐
Einzeltische, flexibel einsetzbar = für GA, PA, EZA
‐
Pro 4 Einzeltische Stellwände auf Rollen:
->um Präsentationen vorzubereiten
->als Abgrenzung zum Gegenüber
->um persönliche Aufschriebe, Checkliste anzubringen
‐
Rollschränke niedrig mit Schubfächern für SUS Æ Unterbringen der Materialien
‐
abschließbarer Schrank
‐
Regalsystem, hoch und niedrig Æ für Materialangebot, als Raumteiler + Bücherregale
‐
Pinnwände in den Klassenzimmern neu gestalten/ neu anbringen für Themen,
Ergebnisse, etc.
17 ‐
stapelbare Plastikboxen für SuS (für Schere, Kleber, Malkasten, Lappen,
„Kunst-Schürze“, etc.)
‐
Ablagewagen (BK)
‐
pro Klassenstufe einen Medienkoffer
‐
für jeweils 4 SUS Æ einen Laptop + Kopfhörer & einen Netzwerkdrucker pro
Klassenraum
‐
Teppich (beispielsweise 4x4m) mit großen Sitzkissen als:
->alternative Sitzmöglichkeit, für Leseecke
->spielerische Wiederholung von Lerninhalten
->Rückzugsmöglichkeit
Hierbei soll die Konzeption der Räumlichkeiten so stattfinden, dass der Raum als
dritter Pädagoge verstanden werden soll.
Der Schulträger plant den Bau eines weiteren Gebäudes (SMFZ- Schul-MedienFreizeit-Zentrum) auf dem Gelände des Schulzentrums. Hier sollen neben einer neuen Mensa weitere Räumlichkeiten für alle Schulen des Zentrums entstehen. Für die
FESCH sind Räumlichkeiten für den Ganztagsbetrieb sowie für die Gemeinschaftsschule vorgesehen.
B LERNANGEBOTE a) LERNGRUPPEN Bei der Einteilung der Klassen wird im Vorfeld auf eine heterogene Mischung in Bezug auf Leistungsniveaus, sozialer Biografie und freundschaftlichen Affinitäten Rücksicht genommen. Während der weiteren Beschulung und den damit verbundenen
Neuzugängen erfolgt nach bedachtem Abwägen die Zuteilung weiterhin nach oben
genannten Gesichtspunkten.
Lernprozesse sind folgendermaßen organisiert:
18 Zum einen findet das Lernen innerhalb des Klassenverbands statt. Hier findet eine
natürliche und darüber hinaus organisatorische Differenzierung statt, die sich an den
jeweiligen Lerntypen und Leistungsunterschieden orientiert. Um eine Förderung und
Forderung zu gewährleisten, werden vor allem in den höheren Klassen in den Kernfächern Tandemlehrkräfte eingesetzt, um den jeweiligen Bedürfnissen gewissenhaft
gerecht zu werden.
Darüber hinaus ergeben sich innerhalb der Jahrgangsstufen kooperative Lernangebote, die ein themen-, bzw. interessensorientiertes Lernen beinhalten. Hierbei kann
es sich um Wahlpflichtfächer (GuS, WuI und NuT) handeln, aber ebenso um spontane Klassenmischungen in den Bereichen WZG oder Deutsch.
Förderung findet in den folgenden Bereichen statt:
Begleitend zum regulären Unterricht und darüber hinaus findet bedarfsorientiert eine
intensive Sprachförderung in Grund- und Werkrealschule mit jeweils zwei speziell
dafür benannten Lehrkräften statt, die gemäß des erarbeiteten Konzepts in Kleingruppen Diagnostik und Sprachstandsniveau erfassen, um in möglichst kurzen aber
intensiven Zeitabschnitten die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, dem regulären Unterricht zu folgen. Da die Erfahrung gezeigt hat, dass Gymnasien und auch
Realschulen für Schülerinnen und Schüler mit hohem Bildungsanspruch, aber ohne
Kenntnis der deutschen Sprache oftmals nicht über ein vergleichbares Konzept, bzw.
nicht über personelle Ausstattung wie auch fachliche Qualifikation verfügen, melden
eine Vielzahl von Einwandererfamilien ihre Kinder bereits an unserer Schule an.
Als weitere Förderung und Unterstützung haben wir bereits seit mehreren Jahren
„Üben und Vertiefen“ (innerhalb des Ganztagsbetriebs in der Werkrealschule und als
zusätzlich freiwilliges Angebot in der Grundschule) in unseren Schulalltag implementiert. Die Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit selbstständig oder mit
Unterstützung von Mitschülerinnen und Mitschüler in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit Gelerntes zu vertiefen bzw. noch nicht Gefestigtes zu üben. Klassen-, bzw.
Fachlehrer stehen hier den Schüler als Lernbegleiter zur Verfügung.
Unsere pädagogischen Assistenten werden als weiteres Unterstützungssystem zur
inneren Differenzierung eingesetzt.
19 Generell wird ein großes Augenmerk auf den Bereich Diagnostik LRS und Dyskalkulie sowie Bedarf auf Erziehungshilfe und Lerndefizite gelegt, dazu werden außerschulische Institutionen zur Unterstützung herangezogen (Lese- und Recheninsel,
Förderschule im Schulzentrum und soziale Dienste).
In den Abschlussklassen ist für die Erreichung der unterschiedlichen Bildungsstandards jeweils ein weiterer Fachlehrer oder eine Fachlehrerin zum leistungsdifferenzierten Unterrichten in den Kernfächern eingesetzt.
Auffällig ist, dass nach Beendigung der Orientierungsstufe viele Schülerinnen und
Schüler aus Gymnasien und Realschule mit negativer Bildungsbiografie an unsere
Schule wechseln, um mit Unterstützung des bereits installierten Ganztagsbetriebs,
die Systeme (ÜV und Themenkurse) unserer Schule wahrnehmen, Erfolgserlebnisse
verzeichnen und damit letztendlich den initial angestrebten Bildungsabschluss mit
etwas mehr Zeit erreichen. Nicht zuletzt ist hier die Grundhaltung der FESCH sowie
der Anspruch der Lehrkräfte alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität
wahrzunehmen und zu unterstützen, ein besonderes Merkmal unserer pädagogischen Arbeit.
Grundsätzlich sehen wir eine große Chance für leistungsstarke Schülerinnen und
Schüler in heterogenen Gruppen zu wirken. Dem Anteil an sozialem Lernen, dem
Gemeinschaftsgefühl, der gegenseitigen Wertschätzung auch außerhalb der kognitiven Leistungsbemessung wird eine große Bedeutung beigemessen. Aber darüber
hinaus ist es uns ein Anliegen, die kognitiven Stärken bestimmter Schüler im besonderen Maße zu fördern, um die Heterogenität der Gemeinschaftsschule per Definition
auch lebbar zu machen. Dazu werden wir zukünftig verschiedene Angebote installieren, die dem Anforderungsprofil dieser Schülerinnen und Schüler gerecht werden,
neue Denkanstöße ermöglichen und den Blickwinkel auf globales Wissen erhöhen.
Hierzu sollen unter anderem im naturwissenschaftlichen Bereich Forscherwerkstätten
eingerichtet werden, die große wirtschaftliche und wissenschaftliche Unternehmen
(aus der Rhein-Neckar-Region) als feste Kooperationspartner in die Konzeption der
FESCH mit aufnehmen (Explo, DKFZ, Uni HD/MA, PH, BASF, Heidelberg Cement,
SAP). Darüber hinaus sollen Knobel/Schreibwerkstätten festen Einzug im Stundenplan bekommen).
20 Um das sprachliche Profil zu stärken, wird die zweite Fremdsprache ab Klasse 7 installiert, jedoch bereits ab Klasse 5 als Themenangebot zur Profilorientierung auf
freiwilliger Basis angeboten (Französisch, evtl. auch Spanisch). Zur Unterstützung
soll das Austauschangebot mit den Partnerstätten sowie visionär die Teilnahme am
Comeniusprogramm angestrebt werden.
b) GANZTAGSSCHULE Die Werkrealschule wird bereits seit mehreren Jahren im Ganztagsbetrieb (ursprünglich teilgebunden, aber aufgrund der Angebote und der hohen Akzeptanz sowie der
Rhythmisierung in gebundener Form gelebt.
In der Grundschule wird die Konzeption von 2012 in gebundener Form zukünftig fest
installiert (bereits jetzt gibt es ein offenes Ganztagsangebot mit ÜV und Themenkursen, allerdings findet die Abdeckung durch überwiegend außerschulische Institutionen – außer ÜV- statt, da für die derzeitige Grundschule keine zusätzliche Lehrerstundenzuweisung für das Angebot zur Verfügung steht).
Unsere Entscheidung für den zukünftig gebundenen Ganztagsbetrieb an vier Tagen
in der Gemeinschaftsschule (Klasse 1-10) begründet sich auf der Bedarfserhebung
der Eppelheimer Eltern sowie dem Willen des Schulträgers, vor Ort eine Ganztagsschule sowie eine Halbtagsschule (Theodor-Heuss-GS) einzurichten, um den Eltern
die Wahlfreiheit zu ermöglichen. Zur genaueren Konzeption siehe Anhang (Grundschule/Werkrealschule).
Der zukünftig an vier Tagen installierte Ganztagsbetrieb in der Grundschule basiert
auf dem Wunsch, unseren Unterricht so zu rhythmisieren, dass Phasen der Konzentration, Phasen der Entspannung und der Bewegung abwechseln. Das ermöglicht
uns, reguläre Unterrichtsfächer auch in den Nachmittag zu legen und zusätzlich Angebote zu schaffen, die zum einen an den Interessenslagen der Schülerinnen und
Schüler orientiert sind (Themenkursangebote der Schule, ÜV, inklusive Förderangebote) und darüber hinaus, eine Vernetzung mit den ortsansässigen Vereinen, weiteren sportlichen und musischen Institutionen (z.B. Musikschule, Ballschule) und der
Jugendarbeit zu schaffen. Um für berufstätige Eltern ein verlässliches und qualifiziertes Angebot bereit zu stellen, ist es uns ein wichtiges Anliegen, auch den vierten
Nachmittag abzudecken. Ferner soll im Hinblick auf die weiterführende Gemeinschaftsschule hier ein fließender Übergang im Bereich der Rhythmisierung und Unterrichtsmethodik angebahnt werden.
21 Die Organisation des Mittagsbandes ist in beiden Konzeptionen verankert. Die Verpflegung findet in der Mensa des Schulzentrums statt. Die Mittagspause erstreckt
sich derzeit auf 45 Minuten. Die momentane Betreuung des Mittagsbandes wird
durch den „Postillion“ abgedeckt, welches der Träger der Jugendarbeit Eppelheims
ist. Neben der Mensa, steht unser Schüler-Café Juice zum Verweilen während der
Mittagspause zur Verfügung. Unsere Schulsozialarbeit ist ebenfalls im Mittagsband
involviert.
Zwischen allen am Schulleben Beteiligten finden regelmäßige Feedback- und Austauschgespräche sowie Kooperationszeiten statt.
c) AUßERSCHULISCHE LERNORTE UND PARTNER Wir verfügen bereits über eine Vielzahl von außerschulischen Kooperationspartnern,
die zum einen über das Jugendbegleiterprogramm finanziert werden, zum anderen
durch institutionelle Kooperationen (Verein/Schule, Jugendarbeit/Schule; die aus
dem Stundenpool der genannten Institutionen abgedeckt werden, da sich aus der
Kooperation eine Win-Win-Situation ergibt).
Unsere Angebote erstrecken sich über den sportlichen, musischen, kreativen und
naturverbundenen Bereich. Zu nennen sind hier bspw. Kegeln, Fußball, Tanz, Natur
und Garten-AG, Capoeira, Mädchentreff, Schach, Englisch für die Grundschule, Erste-Hilfe-Kurs, usw.
Fest in unserer Konzeption verankert ist der Besuch außerschulischer Lernorte, wie
z.B. Bücherei, Kooperation mit dem räumlich angrenzenden Altenheim,. ThoraxKlinik, Ausbildungsmessen, Zooschule, Ausbildungsbetriebe, Explo und weitere Ziele
im öffentlichen Nahraum.
Ausblick:
Die bereits bestehenden Kooperationen sollen weiterhin aufrecht erhalten bleiben
und darüber hinaus erweitert werden. Noch weiter in den Fokus soll die Öffnung der
Schule nach außen eintreten. Das impliziert aber ebenso, den außerschulischen Lebens- und Lernraum der Schülerinnen und Schüler in den Schulalltag zu implementieren, um deren ‚Blick‘ in die Umwelt und Zukunft zu ermöglichen, zu erweitern und
zu festigen.
22 Angedacht sind hier bspw. Besuche der Universität, BASF, SAP, der Partnerstädte,
Theater und zukünftiger Ausbildungsbetriebe, die sich auch außerhalb des klassischen Industrie- und Handwerksgewerbes bewegen.
d) BERUFSORIENTIERUNG Berufsorientierung ist mittlerweile in den Schulcurricula der Sekundarstufe I fest verankert und eine der zentralen Bildungsaufgaben. Dabei kann als Grundregel gelten:
Je vielfältiger eine Schule berufsorientierende Erfahrungen ermöglicht und je individueller die Schülerinnen und Schüler beraten und begleitet werden, umso größer ist
die Chance, dass diese den Übergang zwischen Schule und Beruf bewältigen und
letztlich einen Beruf finden, in dem sie ihre spezifischen Interessen und Begabungen
einbringen können.
Wie kann eine Schule Berufsorientierung betreiben?
Die Friedrich-Ebert-Schule in Eppelheim bei Heidelberg, eine zweizügige Grund- und
Werkrealschule, hat seit einigen Jahren ein Schulcurriculum für den Bereich der Berufsorientierung entwickelt und erprobt. Mit vielfältigen unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bausteinen geht es darum, fachliche, überfachliche und personale
Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 5 zu entwickeln und
auszubauen.
Unsere Werkrealschule wird von Schülerinnen und Schülern besucht, die in aller Regel die Bildungsempfehlung „Hauptschule/Werkrealschule“ erhalten haben und in
bestimmten Lernbereichen, zumindest im Bereich Lesen und Schreiben und im Fach
Mathematik, aus verschiedenen Gründen Defizite haben. Viele unserer Schülerinnen
und Schüler haben damit zusammenhängend ein eher geringes Selbstwertgefühl
und darüber hinaus oft auch geringe Basiskompetenzen, die in der Berufswirklichkeit
unverzichtbar sind, so zum Beispiel seelische und körperliche Belastbarkeit, Ausdauer oder Konfliktfähigkeit.
Grundprinzipien unserer Berufsorientierung
Alle Bausteine unserer Berufsorientierung folgen bestimmten Grundprinzipien:
- Stärken: Wir setzen zuerst einmal an den Stärken des jeweiligen Jugendlichen an.
Was kann er besonders gut? In welchen Bereichen hat er Kompetenzen, die in ei-
23 nem berufsorientierenden Kontext wertvoll sein können? Sind ihm diese Stärken bewusst? Wie können ihm seine Stärken bewusst gemacht werden?
Erst in einem weiteren Schritt, das ist oft erst in der Vorbereitung des ersten längeren
Praktikums, geht es auch darum, Schwächen bzw. Entwicklungsbereiche der Schülerin oder des Schülers besonders in den Blick zu nehmen und gezielt zu bearbeiten.
- Individuelle Begleitung: Die Berufsorientierung kann nur erfolgreich gestaltet sein,
wenn sie den Jugendlichen als gesamtes Individuum in den Blick nimmt. Welche
kognitiven, emotionalen und personalen Voraussetzungen bringt er mit? Welche Interessen, Bedürfnisse, Wünsche, Stärken, Schwächen, Ziele hat er? Welche Einflussfaktoren spielen in seinem Berufsorientierungsprozess eine Rolle (z.B. Elternwünsche, Familientradition, Akzeptanz in der Clique, Selbstwahrnehmung)?
Da der Berufsorientierungsprozess aller Schülerinnen und Schüler sehr individuell
erfolgt, muss Schule genau diese individuellen Lernwege im Blick haben. Bietet sich
zum Beispiel bei einem Schüler ein zusätzliches Praktikum oder ein außergewöhnlicher Workshop an, um mehr Gewissheit über seine Interessen und Wünsche zu erhalten? Oder um bestimmte Entwicklungsbereiche gezielt zu bearbeiten?
- Klassenteam: Die individuelle Begleitung und Beratung des Schülers oder der
Schülerin gelingt nur dann, wenn alle Lehrerinnen und Lehrer des Klassenteams beteiligt sind und ihre spezifischen Sichtweisen und Erfahrungen einbringen können.
Feste Kooperationszeiten und verschiedene Konferenzen (Klassenkonferenz, Klassenstufenkonferenz) sorgen dafür, dass ein individueller Entwicklungs- und Förderplan für den Schüler erstellt werden kann. Besonders im Vorfeld und in der Nachbereitung wichtiger Schritte der Berufsorientierung (z.B. Stärken-Schwächen-Analyse,
Praktika) findet ein intensiver Austausch im Lehrkräfteteam statt.
- Kooperation mit außerschulischen Partnern: Eine gelingende schulische Berufsorientierung braucht außerschulische Partner. Zum einen sind dies natürlich Betriebe,
die sich in Form von Workshop-Angeboten, Praktikumsplätzen, aber auch durch Beiträge bei Info-Abenden oder dem „Berufe-Parcours“ in den Berufsorientierungsprozess der Schule einbringen. Darüber hinaus kooperiert die Schule sehr intensiv
mit der Berufsberaterin der Agentur für Arbeit, mit dem Team der Schulsozialarbeit
oder auch mit bestimmten Eltern, die ihre Kompetenzen als Experten einbringen.
24 Curriculum Berufsorientierung an der FESCH
Folgendes Curriculum für die Berufsorientierung ist etabliert:
Unterricht
- Einführung „Quali-Pass“
- Eigene Interessen, Stärken
und Entwicklungsbereiche
erkunden, u.a. in Deutsch,
Wirtschaft-Arbeit-Gesundheit,
Welt-Zeit-Gesellschaft
- Eigene Interessen, Stärken
und Entwicklungsbereiche
erkunden
Praktika
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
Klasse
7
- „Projekt Berufsorientierung“
(mehrere Tage)
- „Profil AC“-Programm
Klasse
8
- Einführung „Beruf aktuell“Broschüre
- Einführung der Praktikumsmappe
- Textart Schriftliche Bewerbung und Lebenslauf
- Online-Bewerbung
- Arbeitsplatzbeschreibung,
Tätigkeitsbeschreibung, Tagesprotokoll
- „Planet Beruf“Medienkonzeption
- Projektprüfung
- Berufswelten erkunden und
analysieren
- Schülerfirma
- Betriebspraktikum I
(1-3 Tage)
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
- Betriebspraktikum II
(2 Wochen)
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
Klasse
5
Klasse
6
Klasse
9
Klasse
10
- Neue Fächer: „KompetenzTraining“ (KT) und „Berufsorientierende Bildung (BB)
- Bewerber-Training
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
- Betriebspraktikum III
(2 Wochen)
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
- Betriebspraktikum IV
(1 Woche)
- Betriebspraktikum V
(Tagespraktikum, HSBildungsgang)
- Sozialer Tag
- Girls‘ Day / Boys Day
Weitere Bausteine
- Berufswelten der Umgebung
kennen lernen
- Einführung der „PraktikumsBetriebe-Börse“
- Catering beim „BerufeParcours“
- Berufswelten der Umgebung
kennen lernen
- Catering beim „BerufeParcours“
- Berufswelten der Umgebung
kennen lernen
- Teilnahme am „BerufeParcours“
- Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ)
- Teilnahme am „BerufeParcours“
- „Info-Abend zur Berufswahl“
- Bewerbertrainings
- Workshops mit Bildungspartner-Betrieben
- Teilnahme am „Berufe Parcours“
- „Info-Abend zur Berufswahl“
- Workshops mit Bildungspartner-Betrieben
- Besuch Ausbildungsmessen
- Besuch „Mannheimer Nacht
der Ausbildung“
- Sprechstunden der Berufsberaterin in der Schule
- Teilnahme am „BerufeParcours“
- „Info-Abend zur Berufswahl“
- Info-Abend „Plan B – Was
tun ohne Ausbildungsplatz?“
- Workshops mit Bildungspartner-Betrieben
- Sprechstunden der Berufsberaterin in der Schule
25 Wir möchten auf mittlerweile vier bewährte Formen unserer Berufsorientierung eingehen.
„Berufe-Parcours“ – Die Berufswelt zu Gast in der Schule
Beim „Berufe-Parcours“, der in diesem Jahr zum dritten Male stattfindet, sind die Betriebe in der Schule zu Gast. An einem Nachmittag kommen ca. 20 Betriebe in die
Schule, um ihren Beruf und ihren Betrieb den Schülerinnen und Schülern, Eltern und
der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Strähnen legen, eine elektronische
Schaltung erstellen oder einen Polsterstuhl beziehen: Die Schülerinnen und Schüler
lernen an den einzelnen Stationen dieser Betriebe durch konkrete berufsbezogene
Mitmachangebote, durch Informationsmaterialien und durch die Gespräche mit Ausbildern und Azubis den jeweiligen Beruf näher kennen. Mit Hilfe eines Erkundungsbogens können die Schülerinnen und Schüler dabei individuelle Schwerpunkte setzen. Der „Berufe-Parcours“ hat für die Schülerinnen und Schüler den Vorteil, dass die
Berufserkundung in ihrem „eigenen“ Schulhaus stattfindet und sie sich dadurch oft
leichter den Berufen und Betriebsvertretern öffnen können. In den letzten Jahren hatten wir an unserer Schule u.a. ein Fünf-Sterne-Hotel, einen Friseur, eine Schuhmacherin, einen Polsterer, einen Metallbauer, eine Floristin, einen Baumarkt, ein Senioren-Zentrum, einen Bestatter, ein Autohaus, eine Schreinerei, eine Stadtverwaltung
und einen Anlagenbauer in diesem Rahmen zu Gast. Schon häufig hat sich durch
diese Form der Berufserkundung ein längeres Praktikum, zum Teil auch die Möglichkeit zu einer Ausbildung ergeben. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der benachbarten Förderschule durchgeführt.
Betriebspraktika – Eintauchen in die Berufe-Welt
Für alle Schulen gehören Betriebspraktika zum Standardprogramm des Bereichs Berufsorientierung. An unserer Schule gibt es ein fein abgestimmtes Instrumentarium
zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Praktika. Unter anderem mit
Rollenspielen bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Suche nach dem
Praktikumsplatz sowie auf verschiedene Situationen im Betriebspraktikum vor. Während des Praktikums hilft eine umfangreiche Praktikumsmappe den Schüler/innen
ihre Erfahrungen vor Ort zu strukturieren. Nach dem Praktikum erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Plakat, das ihre wichtigsten Praktikumserfahrungen im Schul-
26 haus präsentiert und sie bedanken sich mit einem Brief bei ihren Ausbilderinnen und
Ausbildern für die Betreuung. Die Jugendlichen absolvieren bei uns in den Klassenstufen 7-10 Praktika, in denen sie auch unterschiedliche Berufsfelder kennen lernen
sollen.
Workshops – Experten hautnah
Eine besonders intensive Berufserkundung im Betrieb vor Ort mit einer kleinen Gruppe interessierter Schülerinnen und Schüler – dies realisieren wir mit einer Reihe von
Workshops bei unseren Bildungspartner-Betrieben. Zu sechst einen Vormittag beim
Anlagenbauer, zu zehnt beim Raumausstatter oder zu acht den Hotelalltag einen
Nachmittag lang erleben – immer wieder sind diese Workshops besonders nachhaltige Bildungserlebnisse. Dies liegt zum einen daran, dass die Gruppe nur aus besonders interessierten Schülerinnen und Schülern besteht, zum anderen daran, dass
diese hautnah die Kompetenz des Ausbildungsbetriebes und die berufsspezifischen
Herausforderungen intensiv miterleben. Die konkreten Arbeitsaufträge, die die Schülerinnen und Schüler in den Workshops erledigen, vermitteln ihnen einen Eindruck
von der Berufswirklichkeit und von ihren Begabungen für diesen Beruf.
„Sozialer Tag“ – Mit berufsorientierenden Erfahrungen Gutes tun
Alle Klassen unserer Werkrealschule nehmen am „Sozialen Tag“ statt. Dazu suchen
sich die Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsplatz für einen Tag. Der Betrieb
kann, wenn er es möchte, quasi als „Arbeitslohn“, einen geringen Geldbetrag spenden. In den letzten Jahren haben die Schülerinnen und Schüler unserer Schule dabei
jeweils ca. 1500 € „erarbeitet“. Die SMV bestimmt dabei den Verwendungszweck:
Bislang ging der Erlös an eine Hilfsorganisation für Straßenkinder in Mannheim.
Berufsorientierung in der Entwicklung
Insgesamt sehen wir bei den meisten unserer Schülerinnen und Schüler einen großen Kompetenzzuwachs durch unsere vielfältigen Bausteine der Berufsorientierung.
Auch die Zusammenarbeit mit den Betrieben läuft hervorragend. Mittlerweile gibt es
zahlreiche Betriebe, die noch stärker mit uns kooperieren möchten. Das liegt sicher
auch daran, dass es angesichts der geburtenschwächeren Jahrgänge für viele Betriebe immer schwieriger ist, geeignete Auszubildende zu bekommen. Eine beständige interne Evaluation der einzelnen Bausteine hilft uns, die Maßnahmen weiter zu
27 entwickeln. Dabei geht es auch darum, den Bereich der Berufsorientierung nicht auf
Kosten der anderen Lernbereich bzw. Fächer auszubauen. Letztlich brauchen die
Schülerinnen und Schüler beides: eine gezielte berufsorientierende Bildung, aber
auch ein Höchstmaß an Kompetenzen in den jeweiligen traditionellen Fächern.
e) BILDUNG FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
Gemäß unserem Credo „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine
Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern!“, haben wir bereits eine Vielzahl
von Projekten in unseren Schulalltag eingebunden:
• Teilnahme am Schulfruchtprogramm
• Kooperation mit NaBu
• Handy-Sammelaktion (Zoo), zur Erhaltung und zum Schutz des Regenwaldes
• Natur- und Garten-AG
• Sozialer Tag
• Teilnahme an der 72-Stunden-Aktion (gemeinnütziges Arbeiten)
• Bewegte Schule
• Lifekinetik
• Berufspraktika
• Energiedetektive
• Themenkurs Alt und Jung
• Ordnungsdienste im Klassenzimmer/Schulgelände
• Schülermitverantwortung
• Wertschätzende Gesprächskultur
• Bitte-Danke-Kartenaktion zum Wochenende
• Klassenrat
Ausblick:
28 Zukünftig soll zur nachhaltigen Bildung fest im Stundenplan einstündig pro Woche
das Unterrichtsfach HOT SPOT- Wir in der Welt (argumentative Auseinandersetzung
mit aktuellen weltpolitischen und lokalen Themen) verankert werden.
Des Weiteren sind Projekte und schulpolitische Entwicklungen im Bereich Umweltschutz, Mitverantwortung und Mentorenprogramme angedacht.
C LERNENDE SCHULE a) QUALITÄTSMANAGEMENT Als systematische Grundlage für die Qualitätsbereiche und Kriterien der Evaluation
wird die Struktur des Vorschlags des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg übernommen.
( www.schule-bw.de/unterricht/schulentwicklung/eis/index_html )
Qualitätsbereich
1.
Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsprozesse
2.
Professionalität der Lehrkräfte
3.
Schulführung und Schulmanagement
4.
Schul- und Klassenklima
5.
Außenbeziehungen
6.
Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement
7.
Schulsozialarbeit
In den letzten Jahren fand eine jährliche Selbstevaluation statt, die hauptsächlich aus
den Qualitätsbereichen 1 und 4 gezogen wurde. Werkstattunterricht und
Jahrgangsmischung wurden aus den evaluierten Prozessen heraus als durchgängige
Unterrichtsmethode in den Schulalltag integriert.
Durch den Wechsel der Schulsozialarbeit im laufenden Schuljahr wurden hier
Prozesse angeschaut und neustrukturiert. Dabei wurden intensive Gespräche mit
dem „Postillion“ (Jugendarbeit Eppelheim), der Schulsozialarbeit und
Mittagsbandbetreuung und Schülercafé betreut, sowie dem Schulträger über
personelle und inhaltliche Schwerpunkte geführt.
29 Die Dokumentation der Ergebnisse erfolgte schriftlich. Die Ergebnisse sind in die
Gestaltung des Stunden- und Jahresplans der Schule mit eingeflossen.
Die Fremdevaluation war für das Schuljahr 2013/2014 vorgesehen, wurde aber
aufgrund des Schulleitungswechsels und der möglichen Umwandlung in eine
Gemeinschaftsschule verschoben.
b) FEEDBACK UND KOOPERATION
Gegenseitige Hospitation, Mitarbeitergespräche, Jahresgespräche mit allen
Mitarbeitern mit Zielvereinbarungen, Kooperationszeit (Freitagnachmittag),
Fachleitersitzungen, interne und externe Fortbildungen, Teamfindungsprozesse, Prinzip der „Offenen Tür“, regelmäßige Klassenkonferenzen, Austausch
mit sozialen Einrichtungen und allen am Schulleben Beteiligten und kontinuierliche Evaluation sind Grundlage unseres täglichen Arbeitens. An der FESCH
wird die Kultur der konstruktiven Rückmeldung gepflegt. Offener und direkter
Austausch wird als Bereicherung gelebt und nicht als Form der Kritik gesehen.
Dies gilt sowohl für die Rückmeldung des Kollegiums in Hinblick auf die Arbeit
der Schulleitung und des Planungsteams sowie umgekehrt.
c) FORTBILDUNG/PERSONALENTWICKLUNG Das Kollegium zeigt eine äußerst hohe Fortbildungsbereitschaft. Vor allem in den
Bereichen der Diagnostik und individuellen Förderung sowie seit diesem Schuljahr in
den Bereichen Kompetenzraster und Checklisten, Schülerportfolio und Feedbackkultur und Gemeinschaftsschule allgemein wurden zahlreiche Fortbildungen besucht.
Auch individuelle Fortbildungsinteressen werden berücksichtigt und in den Schulalltag integriert. So wurde von einem Kollegen eine Fortbildung im Bereich Gewaltprävention besucht, deren Inhalte nächstes Jahr als Klassen-AG in die Klassenpläne der
Grundschulklassen fest installiert werden.
Bei der Auswahl der Fortbildungen geht es um Nachhaltigkeit und Umsetzbarkeit im
Alltag. Die Ergebnisse werden in GLKs und Fachschaftssitzungen dem gesamten
Kollegium transparent gemacht.
30 Unsere Fortbildungsbeauftragte sammelt jedes Schuljahr die Fortbildungswünsche
des Kollegiums, welche die Grundlage für die Planung und Durchführung der Pädagogischen Tage und schulinternen Fortbildungen bilden.
Sowohl Rektorin wie auch der Konrektor bieten als Fortbildner und Fachberater des
SSA Mannheim für den Schulamtsbezirk Veranstaltungen im Bereich Ganztagsschule und Rettungsfähigkeit im Schwimmunterricht jeweils schulartübergreifend an.
Drei Kolleginnen haben im vergangenen Schuljahr die Fortbildung zur Führungskräfteentwicklung besucht. Diese Kolleginnen werden mit Schulleitungsaufgaben betraut
und übernehmen für Teilbereiche die Verantwortung.
Weitere zwei Kolleginnen haben sich für die Ausbildung zur Beratungslehrerin beworben.
Vier Kolleginnen und Kollegen haben die Fortbildung zur Sprachförderung besucht
und ein neues Sprachförderkonzept entwickelt.
Eine Kollegin übernimmt im nächsten Schuljahr einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Eine kirchliche Lehrkraft ist im Landesinstitut für Schulentwicklung bei der Ausgestaltung des neuen Bildungsplans involviert.
D VERANTWORTUNG FÖRDERN UND FORDERN a) SCHULE ALS GEMEINSCHAFT Im Folgenden schaffen wir einen Überblick über die Veranstaltungen, die im Laufe
eines Schuljahres fest bei uns installiert und ritualisiert sind:
Feste und Feiern
• Einschulungsfeier Klasse 1
Was: Rahmenprogramm zur Einschulung mit Theateraufführung von Klasse 2,
anschließend eine Stunde Klassenlehrer- oder Klassenlehrerinnenunterricht
Zielgruppe: Zukünftige Erstklässler, Eltern, Verwandte der Kinder, zukünftige
Paten der Erstklässler
31 Wann: am Samstag in der ersten Schulwoche am Vormittag nach dem Einschulungsgottesdienst
Wo: Sporthalle auf dem Schulgelände
Organisation: Die ehemaligen Erstklässler bereiten in der Projektwoche vor
den Sommerferien ein Einschulungsstück vor.
Der Förderverein bietet während der Zeit des Unterrichts Kaffee und Kuchen
im Foyer der Schule an. Die Kuchen werden von den Zweitklasseltern gespendet.
Externe Technik durch AC-Event
Auf-/Abbau durch b.i.g.- Gruppe
Bekanntmachung: Einladung über Anmeldung, FRITZ, Homepage, Eppelheimer Nachrichten
• Einschulungsfeier Klasse 5
Was: Rahmenprogramm zur Einschulung von Klasse 5; Einstimmung mit dem
Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin im Klassenraum
Zielgruppe: Zukünftige Fünftklässler, Eltern, Verwandte der Kinder
Wann: Dienstag Nachmittag in der ersten Schulwoche
Wo: Musiksaal und Klassenzimmer
Organisation: Die ehemaligen Fünftklässler bereiten in der Projektwoche vor
den Sommerferien die Feier vor.
Bekanntmachung: Einladung über Anmeldung, FRITZ, Homepage, Eppelheimer Nachrichten
• St. Martinsumzug
Was: klasseninterne Teilnahme am Martinsumzug der Stadt Eppelheim
Zielgruppe: Klasse 1-4, Schülereltern und -familie
Wann: 11.November
Wo: in der Stadt Eppelheim
32 Organisation: Stadt Eppelheim
• Adventsbasar (im jährlichen Wechsel mit Sommerfest)
Was: weihnachtliche Mitmachangebote, Vorführungen und Verköstigung
Zielgruppe: für alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Interessierte
Wann: Freitag Nachmittag vor dem 1. Advent, 15.00- 17.00 Uhr
Wo: im Foyer/Flur des Schulhauses; Aufführungen im Musiksaal
Organisation: Fensterdekoration durch die Klassen
Jede Klasse übernimmt ein Bastel- oder Verköstigungsangebot.
Der Förderverein/Elternbeirat bietet Kaffee und Kuchen an.
Auf-/Abbau durch b.i.g.- Gruppe, Schüler- und Elternmithilfe
Bekanntmachung: Einladung über Elternbrief, FRITZ, Homepage, Plakate,
Eppelheimer Nachrichten
• Nikolaus
Was: klasseninterner Besuch des Bischofs Nikolaus (Lehrerinnen und Lehrer)
Zielgruppe: Klassen 1-4
Wann: am 6. Dezember am Schulvormittag
Wo: im Klassenzimmer
Organisation: Fachschaft Religion; Klassenlehrer oder Klassenlehrerinnen
• Adventsgottesdienst
Was: ökumenischer Gottesdienst zu Weihnachten mit Schülerinnen und Schülern
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern der
Friedrich-Ebert- und der Käthe-Kollwitz-Schule
Wann: am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien
Wo: Christ-König-Kirche
33 Organisation: Fachschaft Religion; Pfarrer der Christ-König-Kirche, Chor
Einladungsbrief von Schulleitung
Schülerinnen und Schüler, die nicht am Gottesdienst teilnehmen sollen, werden in der Schule betreut.
• Advent
Was: morgendliche Einstimmungen und klasseninterne Adventsfeiern
Zielgruppe: einzelne Klassen
Wann: in der Adventszeit
Wo: im Klassenraum
Organisation: Klassenlehrkräfte, evtl. Elternvertreter
• Fasching
Was: klasseninterne Feiern, Polonaise durchs Schulhaus
Zielgruppe: Grundschule und Unterstufe Werkrealschule
Wann: am letzten Schulvormittag vor den Faschingsferien
Wo: Klassenzimmer/Schulhaus/Musiksaal
Organisation: Klassenlehrkräfte
• Tag der Offenen Tür
Was: Präsentation im Schulhaus mit Mitmachangeboten; Hort und Kernzeit
stellen sich vor, Verköstigung durch Förderverein/SMV und Elternbeirat
Zielgruppe: alle am Schulleben Beteiligte, Interessierte und potenzielle neue
Schülerinnen und Schüler
Wann: im Frühjahr, am Nachmittag des letzten Tages der Werkstattwoche
Wo: im ganzen Schulhaus
Organisation: Schulleitung, Lehrkräfte, Förderverein und Elternbeirat
34 Bekanntmachung: Einladung über Brief von der Schulleitung (angrenzende
Grundschulen, Kindergärten), FRITZ, Homepage, Eppelheimer Nachrichten,
Plakate
• Sommertagsumzug
Was: Beteiligung am Eppelheimer Sommertagsumzug mit klasseninternem
Motto
Zielgruppe: Klassenstufen 1 und 3, Schülereltern
Wann: Sonntags im Frühjahr
Wo: in der Stadt Eppelheim
Organisation: Stadt Eppelheim, Klassenlehrkräfte, Eltern
• Abschlussfeiern
Was: klasseninterne Feier zum Schuljahresabschluss mit der Klasse
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern
Wann: nachmittags in den letzten Schulwoche
Wo: Schulhof, Klassenzimmer, Schulgebäude
Organisation: Klassenlehrkräfte, Elternvertreter
Auf- und Abbau durch b.i.g.-Gruppe
• Sommer-und Spielefest (im jährlichen Wechsel mit Adventsbasar)
Was: Schulfest mit Aufführungen, Mitmachangeboten und Verköstigung
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, am Schulleben Interessierte
Wann: am Freitag Nachmittag (am Ende der Projektwoche)
Wo: Schulhaus, Schulhof
Organisation: Schulleitung, Lehrkräfte, Förderverein und Elternbeirat
Auf- und Abbau durch b.i.g.-Gruppe
35 Bekanntmachung: Einladung über Brief von der Schulleitung, FRITZ, Homepage, Eppelheimer Nachrichten, Plakate
• Verabschiedung der Viertklässler/Schuljahresabschlussfeier
Was: Rahmenprogramm zur Verabschiedung der Viertklässler und zum Ende
des Schuljahres; Vergabe der Sozial- und Leistungspreise in den Klassen
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern
Wann: letzte Schultag vor den Sommerferien
Wo: Sporthalle auf dem Schulgelände
Organisation: Fachschaft Religion und Viertklasslehrkräfte; Schulleitung
Externe Technik durch AC-Event
Auf-/Abbau durch b.i.g.- Gruppe
Bekanntmachung: Einladung durch Schulleitung, FRITZ, Homepage
• Verabschiedung der Neunt- und Zehntklässler
Was: Rahmenprogramm zur Zeugnisübergabe der Abschlussklassen
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern der betreffenden
Klassen
Wann: in der vorletzten Schulwoche
Wo: Musiksaal oder Rudolf-Wild-Halle
Organisation: Klassenlehrkräfte
Externe Technik durch AC-Event
Bekanntmachung: Einladung über Klassenbrief, FRITZ, Homepage, Eppelheimer Nachrichten
Bei allen Veranstaltungen wird die Schule als Gemeinschaft gelebt und verstanden. Alle am Schulleben Beteiligten sind in Planungs- und Durchführungsprozesse involviert.
36 Ausblick: Der Demokratische Gedanke sowie „Gemeinschaft leben“ soll in allen Bereichen, vor allem auch innerhalb des Klassenverbundes anheim sein.
Dies zeigt sich im zukünftigen Stundenplan (Fit for life, Hot Spot, Soziales
Lernen) wie auch in allen weiteren Bereichen der Schülermitverantwortung.
b) SCHÜLERBETEILIGUNG Unsere SMV ist grundlegend in Entscheidungsprozesse, die den Schulalltag
organisieren, eingebunden. Vor allem in Bereichen der Schulordnung, Schulhof- und Schulhausgestaltung kommt ihr ein erhebliches Stimmrecht zugute.
Des Weiteren übernehmen vor allem die älteren Schülerinnen und Schüler
Verantwortung in Form von Patenschaften in den Grundschulklassen. Hier
helfen sie aktiv bei der Schlichtung von Streitigkeiten, bei dem Eingewöhnen
im Schulalltag und bei der Orientierung auf dem Schulgelände und stehen unseren Kleinen bei der Betreuung der Bundesjugendspiele helfend zur Seite.
Weiterhin organisieren unsere Schülerinnen und Schüler jährlich die Valentins- und Nikolausaktion. Eine Aktion, bei der Schülerinnen und Schüler die
Möglichkeit haben, anderen Schülerinnen und Schülern ihrer Wertschätzung
durch kleine Präsente Ausdruck zu verleihen.
Des Weiteren sind unsere Schülerinnen und Schüler aktiv bei der Gestaltung
unseres jährlichen Weihnachtsbazars und der Schülerflohmärkte beteiligt.
Ebenfalls obliegt die inhaltliche Gestaltung unserer Schulzeitung FRITZ zu einem großen Teil dem kreativen Input unserer Schülerschaft.
Ausblick:
Die Gründung einer Schülerfirma soll das Pausenbrotangebot erweitern und
die gesunde Ernährung zur Grundlage haben. Hier soll der gesamte Prozess
der Planung über den Einkauf (inklusive Kalkulation der Kosten) Verkauf, ertragreicher Gewinn sowie Vermarktung eigenverantwortlich in Schülerhand
gelegt werden.
37 Angedacht ist darüber hinaus eine konzeptionelle Planung von Seiten der
Schülerinnen und Schüler bei der Auswahl und inhaltlichen Gestaltung der
Themenkurse.
c) ELTERNBETEILIGUNG Die Fesch erfreut sich einer regen Elternbeteiligung. Impulse über zu initiierender Projekte sowie der Erweiterung der Themenkursangebote werden in
regelmäßigen Abständen von Eltern an uns herangetragen und nach Prüfung
installiert. Auch bei der konzeptionellen Erarbeitung ist der Elternbeirat in Entscheidungsprozessen intensiv involviert. Bei der Organisation von Schulfesten, Bundesjugendspielen, Klassenprojekten und Ausflügen sind unsere Eltern
jederzeit bereit, Verantwortung und organisatorische Aufgaben zu übernehmen. Sie fungieren als Lesepaten, unterstützen bei Lesenächten, helfen bei
der Schulhofgestaltung, sind als Jugendbegleiter eingesetzt und werden als
Experten in den Unterricht eingeladen. Auch unser Förderverein wächst zunehmend durch Werbeaktionen von Seiten der Eltern, die sich aktiv hierfür
engagieren. Unsere derzeitige Elternbeiratsvorsitzende genießt eine hohe
Vertrauensbasis der Elternschaft und wird bei problematischen Themen als
zwischengeschaltetes Sprachrohr in Problemlösungsprozesse eingebunden.
In regelmäßigen Abständen finden Workshops an der Schule statt, die sich mit
Erziehungsfragen beschäftigen und deren Themenvorgabe an den Bedürfnissen der Eltern orientiert ist.
d) UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE Diese Angebote finden in folgender Form statt:
• Kooperation bzw. enge Vernetzung mit den Sozialen Diensten
• Teilhabe Bildungspaket-Beratung
• enge Vernetzung mit Förderschule
• Unterstützung durch Förderverein
• intensive Betreuung von Seiten der Klassen- und Fachlehrkräfte
38 • regelmäßige Fallbesprechung innerhalb der Klassenkonferenz
• regelmäßige Elterngespräche, darüber hinaus telefonischer/schriftlicher
Austausch über den aktuellen Stand zu einzelnen Schülerinnen und
Schülern mit den Eltern
• Arizona-Trainingsraummodell
• Unterstützung durch unsere pädagogischen Assistenten, durch Auffangen von Unterrichtsstörungen durch ein persönliches Gespräch mit den
Konfliktbeteiligten
• Schüler-Verträge bei Aufnahme an unserer Schule nach Schulwechsel
• interne schulpsychologische Beratungsstelle durch eine qualifizierte
Kollegin vor Ort
• Beratungslehrerin im Kollegium
• Einbindung der Schulleitung und der Schulsozialarbeit
e) SCHULE VOR ORT Die Schule ist sehr intensiv in den Sozialraum hinein vernetzt. Die Teilnahme an
allen öffentlichen Veranstaltungen der Stadt ist selbstverständlich und hier wird
voneinander profitiert.
Unterschiedliche Projekte und Veranstaltungen werden auch von allen Schulen
des Schulzentrums miteinander organisiert und durchgeführt.
Unsere Zahl an Kooperationspartnern aus dem schulischen Umfeld ist reichhaltig.
Nur einige sollen hier benannt werden:
•
Postillion eV (Schulsozialarbeit, Schülercafé, Themenkurse)
•
Ballschule Heidelberg
•
ASV Judo
•
Schwimmverein
39 •
NaBu
•
Tanzschule
•
Badischer Fußballbund
•
Kegelverein Eppelheim
•
Musikschule
•
Capoeira Schwetzingen
•
Tennisclub
•
Altenheim
•
Rugby-Club Heidelberg uvm.
Mit der Entwicklung der Konzeption zur Gemeinschaftsschule wollen wir uns als
Schule auf den Weg machen, alle bei uns angemeldeten Schüler und Schülerinnen in Bezug auf ihr individuelles Leistungsniveau bestmöglich zu fördern und zu
fordern, um damit den angestrebten Bildungsabschluss in einer angenehmen
Lernumgebung und mit einem motivierten Kollegium, Gemeinschaft lebend so
positiv wie möglich zu gestalten. Der Spaß am Lernen und das Wecken und Erhalten von Motivation, Interessen und Freude, das Erkennen von Stärken und
Schwächen und die gezielte Rückmeldung sollen unsere Schüler und Schülerinnen zukünftig für den Alltag und das Berufsleben vorbereiten und stärken.
Wir wollen erfolgreiche, selbstbewusste und kritisch reflektierende Kinder und Jugendliche ausbilden, die die Verantwortung des Lebens erkennen und meistern.
Von der entwickelten Konzeption und deren Gelingen sind wir überzeugt und
freuen uns als Kollegium, den Weg für unsere zukünftigen Schülerinnen und
Schüler ebnen zu dürfen!
Das Kollegium der Friedrich-Ebert-GWRS Eppelheim