1996 - Zentrum für Umweltforschung (ZfU)
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1996 - Zentrum für Umweltforschung (ZfU)
Zentrum für Umweltforschung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Jahresbericht 1996 1 Kontaktadresse: Prof. Dr. Wolfram Baumann, Vorsitzender des Koordinationsausschusses des Zentrums für Umweltforschung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Physikalische Chemie Jakob Welder-Weg 11 55099 Mainz Tel. 06131 392727 FAX 06131 392980 2 Inhaltsverzeichnis Seite Einleitung 3 Abschnitt 1 Organisationsregelung des Zentrums 5 Abschnitt 2 Beschluß des Koordinationsausschusses des Zentrums zur Schwerpunktsetzung 9 Abschnitt 3 Am Zentrum beteiligte Wissenschaftler 11 Abschnitt 4 Koordinationsausschuß 14 Abschnitt 5 Schaubild "Umweltforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz" 16 Abschnitt 6 Wissenschaftliche Veranstaltung 1996 18 Abschnitt 7 Graduiertenkolleg 20 Abschnitt 8 Projektkurzdarstellungen 24 Projekte mit Schwerpunkt im FB 03 25 Projekte mit Schwerpunkt im FB 04 33 Projekte mit Schwerpunkt im FB 18 39 Projekte mit Schwerpunkt im FB 19 43 Projekte mit Schwerpunkt im FB 21 51 Projekte mit Schwerpunkt im FB 22 76 Projekte mit Schwerpunkt im MPI für Chemie 85 Publikationen 92 Abschnitt 9 3 Einleitung Anfang 1990 wurde das Zentrums für Umweltforschung der Johannes GutenbergUniversität in Mainz durch den Senat der Universität eingerichtet. Die Organisationsregelung ist in Abschnitt 1 dieses Berichts enthalten, Abschnitt 3 listet die Mitglieder (ohne Diplomanden und Doktoranden) auf, Abschnitt 4 nennt die Mitglieder des Koordinationsausschusses, der das Zentrum leitet, und Abschnitt 5 stellt in einem Schaubild die vielseitigen Aktivitäten des Zentrums übersichtlich dar. Am 16. Februar 1996 trafen sich die Mitglieder des Koordinationsausschusses mit den Projektleitern, die Anträge auf Projektförderung beim Zentrum gestellt hatten, wie schon früher wieder in der Umweltakademie in Obermoschel, wo die Ergebnisse bisheriger Arbeiten diskutiert und neue Vorhaben vorgestellt wurden. Auch in diesem Jahr wurde diese wissenschaftliche Veranstaltung allgemein als sehr anregend beurteilt; insbesondere war hier ein Forum zur Projektplanung auch über die Fachgrenzen des Einzelnen hinweg gegeben. Das Programm der Veranstaltung ist in Abschnitt 6 wiedergegeben. Abschnitt 7 ist dem Graduiertenkolleg "Kreisläufe, Austauschprozesse und Wirkungen von Stoffen in der Umwelt" gewidmet, Abschnitt 8 enthält eine Kurzdarstellung der laufenden Projekte und Abschnitt 9 die Publikationslisten der am Zentrum beteiligten Gruppen für die Jahre 1994 bis 1996, nach Gruppen geordnet. In den vergangenen Jahren waren eine Reihe von das Zentrum tragenden Kollegen an andere Universitäten wegberufen worden, wodurch die Kontinuität insbesondere hinsichtlich der Planung von Schwerpunkten wesentlich gestört wurde, was die folgenden Beispiele verdeutlichen mögen: die Ökotoxikologie war mit dem Weggang von Herrn Nagel schwer getroffen, die Hoffnung auf den Brückenschlag zwischen Physik und Chemie auf dem Gebiet der Elementarrekationen von kleinen, atmosphärisch relevanten Molekülen wurde mit dem Weggang von Herrn Rühl begraben und der Wunsch umweltbezogene, bodenbiologische Arbeiten zu intensivieren, konnte durch den Weggang von Herrn Wolters nicht mehr weiter verfolgt werden. Bedauerlich für das Zentrum ist es dabei, daß die Fachbereiche in Abwägung ihrer Interessen und Aufgaben nicht in allen Fällen wieder umweltorientiert arbeitende Kollegen nach Mainz berufen konnten. Nachdem sich die Situation nun wieder stabilisiert hat, beschloß der Koordinationsausschuß nach Diskussion in mehreren Sitzungen (siehe dazu auch den Bericht des Zentrums 1995, S.16), Schwerpunkte für die finanzielle Förderung von Projekten mit den dem Zentrum zugewiesenen Mitteln zu definieren, die bei aller Beschränkung aber doch genügend Breite sichern sollen. Der entsprechende Beschluß ist im Abschnitt 2 wiedergegeben. In der Absicht, wenigstens die Kontinuität im Fach Ökologie in Forschung und Lehre mittelfristig wirksamer zu sichern, wurde in gemeinsamer Anstrengung des Zentrums, des Fachbereichs Biologie und der Universitätsleitung eine bis 1994 mit Herrn Prof. Dr. V. Wolters besetzte C3-Stelle für Ökologie in eine C4-Stelle umgewandelt. Der Fachbereich Biologie hatte dazu beschlossen, daß er die Einrichtung eines Instituts für Ökologie betreiben und dieses Institut auch mit einer C3-Stelle ergänzen wird. Das Besetzungsverfahren für die C4-Stelle wurde mit der Rufannahme durch Herrn Prof. Dr. A. Seitz im Frühjahr 1996 abgeschlossen. Das Verfahren zur Besetzung der ergänzenden C3-Stelle wurde im Berichtszeitraum eröffnet. 4 Das beim Zentrum für Umweltforschung angesiedelte Graduiertenkolleg "Kreisläufe, Austauschprozesse und Wirkungen von Stoffen in der Umwelt" ist in 1993 nach Ablauf der ersten Förderperiode und dann im Berichtszeitraum ein weiteres letztes Mal von der DFG verlängert worden; es erbringt einen wichtigen Beitrag zur breiten Ausbildung von Doktoranden über die Grenzen der einzelnen Fächer hinaus. Die Arbeiten der dem Zentrum für Umweltforschung angehörenden Forschergruppen werden durch Sach- und Hilfskraftmittel des Landes gefördert. Dadurch wurde die Bearbeitung vieler Projekte erst möglich, insbesondere auch in diesem Jahr wieder die von Pilotprojekten, die der Vorbereitung externer Mitteleinwerbungen dienten. Die folgende Graphik zeigt die Entwicklung der dem Zentrum jährlich zugewiesenen Landesmittel einschließlich der Strukturhilfemittel. Mittelzuweisungen an das Zentrum 1200 1000 800 600 400 200 0 Jahr 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 Die am Zentrum beteiligten Wissenschaftler sind der Leitung der Universität und der Landesregierung für die besondere Förderung ihrer umweltbezogenen Forschungsarbeiten sehr dankbar. Trotzdem ist nach wie vor ein empfindlicher Mangel an Personalstellen sowohl im wissenschaftlichen wie im technischen Bereich zu beklagen, ohne die z.B. ein übergreifendes zentrales Labor, wie im Zentrum für Umweltforschung der Universität Frankfurt realisiert, nicht machbar ist. Auch beobachten die Mitglieder des Zentrums mit großer Sorge den Rückgang der Mittelzuweisungen des Landes, wie die obige Graphik zeigt. Mainz, im Juli 1997 (Prof. Dr. Wolfram Baumann, Vorsitzender des Koordinationsausschusses des Zentrums für Umweltforschung) 5 Organisationsregelung für das Zentrum für Umweltforschung der Johannes Gutenberg-Universität 6 1. Das Zentrum für Umweltforschung fördert interdisziplinär und fachbereichsübergreifend die Forschung mit den Schwerpunktsbereichen: I. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. "Ökosystemforschung im Rhein-Main-Nahe-Gebiet" "Entwicklung eines ökologisch-ökonomischen Gesamtkonzepts der Raum- und Gesellschaftsordnung" "Umweltanalytik" "Ökotoxikologie" "Umweltplanung" "Umweltrecht" "Umweltökonomie" Weitere Aufgaben sind: 2. II. Aufbau eines umweltanalytischen und umweltplanerischen inneruniversitären Dienstleistungssystems III. Erarbeitung von Vorschlägen für den weiteren Ausbau der Umweltforschung im Dialog mit den Fachbereichen (z.B. durch neue Lehrstühle oder u.U. ein Institut für Umweltforschung) IV. Einrichtung eines Graduiertenkollegs für Umweltforschung V. Vorbereitende Mitwirkung bei der Einrichtung eines der Universität assoziierten Instituts für Umweltanalytik. Dies beinhaltet sowohl die Koordination und die Unterstützung bestehender Arbeitsgruppen als auch die Initiierung neuer Forschungseinrichtungen. Dem Zentrum für Umweltforschung gehören an: a) b) c) 3. Sonderforschungsbereiche interdisziplinär kooperierende Forschungsgruppen der Universität sonstige Arbeitsgruppen der Universität, soweit sie sich mit den unter Nr.1 umschriebenen Forschungsbereichen befassen. Das Zentrum für Umweltforschung wird von einem Koordinationsausschuß vertreten. Ihm gehören an: a) Die Sprecher oder jeweils ein Vertreter der beteiligten Sonderforschungsbereiche der Universität Mainz einschließlich der in Gründung befindlichen, sowie jeweils ein Mainzer Vertreter der Sonderforschungsbereiche, an denen die Universität beteiligt ist, 7 b) jeweils ein Beauftragter aus den Fachbereichen Geowissenschaften, Biologie, Chemie und Physik, sowie aus den Fachbereichen Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin und Sozialwissenschaften, die von den Fachbereichsräten auf die Dauer von zwei Jahren gewählt werden, sowie ein gemeinsamer Vertreter der Fachbereiche Katholische Theologie, Evangelische Theologie und Philosophie/Pädagogik, der durch den Senatsausschuß für Forschungsförderung benannt wird, c) einem Vertreter der restlichen Fachbereiche, der vom Senatsausschuß für Forschungsförderung benannt wird, d) je einem Vertreter der beiden Abteilungen des Max-PlanckInstituts für Chemie mit beratender Stimme, e) auf Antrag je ein Vertreter relevanter Forschungseinrichtungen der Region, sofern sie sich mit den unter Nr. 1 umschriebenen Forschungsbereichen befassen, mit beratender Stimme. Über den Antrag entscheidet der Koordiantionsausschuß, f) der Vizepräsident für Forschung mit beratender Stimme. Für die unter Punkt 3 b) und c) genannten Fachbereichsbeauftragten kann jeweils ein ständiger Vertreter gewählt werden. Dieser nimmt die Abwesenheitsvertretung der Beauftragten mit Stimmrecht wahr und hat das Recht, ohne Stimmrecht an allen Sitzungen teilzunehmen. 4. Der Koordinationsausschuß wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden, dem die Führung der laufenden Geschäfte obliegt. Die Bestimmungen des § 82 Abs. 2 und 3 HochschG gelten entsprechend. 5. Der Koordinationsausschuß hat insbesondere folgende Aufgaben. a) Organisation einer jährlichen Zusammenkunft der Mitglieder des Forschungszentrums, bei der die beteiligten Arbeitsgruppen aus ihrer Forschung berichten, b) Beratung des Senats bzw. des Präsidenten bei Erstellung einer wissenschaftlichen Planung für die Weiterentwicklung des Forschungszentrums mit jährlicher Fortschreibung, c) Beratung des Senats bzw. Präsidenten für Mittelanforderungen und bei Empfehlung eines Verteilungskonzeptes für das Forschungszentrum d) Beratung des Senats bzw. des Präsidenten bei Stellenzuweisungen und Berufungen in relevanten Fächern, e) Verwaltung von dem Forschungszentrum zugewiesenen zentralen Personal- und Sachmittel für übergeordnete und koordinative Aufgaben, 8 f) Herausgabe eines jährlichen Rechenschaftsberichts über die Arbeit des Zentrums. Der Koordinationsausschuß bedient sich bei der Erfüllung seiner Aufgaben auch auswärtiger Gutachter. Dies gilt insbesondere für die Wahrnehmung der Aufgaben gemäß Buchstabe b, c und f. 6. Der Koordinationsausschuß nimmt die Erfüllung seiner Aufgaben in enger Kooperation mit den Fachbereichen wahr. Die unter Punkt 3 b) aufgeführten Beauftragten der Fachbereiche berichten den Fachbereichsräten bzw. den Dekanen regelmäßig über die Arbeit des Koordinationsausschusses. 7. Mit Einrichtung des Zentrums für Umweltforschung wird der "Interdisziplinäre Arbeitskreis für Umweltforschung" aufgelöst. 9 Beschluß des Koordinationsausschusses des Zentrums zur Schwerpunktsetzung vom 6. 11. 1996 10 Der Koordinationsausschuß des Zentrums für Umweltforschung der Universität Mainz hat in seiner Sitzung vom 6. 11. 1996 nach mehreren vorbereitenden Sitzungen beschlossen, im Bestreben, seine geistigen wie apparativen und finanziellen Potentiale besser zur Lösung von Umweltfragen einzusetzen, die im folgenden aufgeführten drei Schwerpunkte zu setzen. Arbeiten, die sich einem dieser Schwerpunkte zuordnen lassen und zudem möglichst fächerübergreifend angelegt sind, sollen in Zukunft bevorzugt gefördert werden. Daneben sollen nach Willen des Koordinationsausschusses besonders interessante Projekte der Umweltforschung, die sich nicht einem der Schwerpunkte zuordnen lassen, gemäß Organisationsplan des Zentrums gefördert werden können. Der Koordinationsausschuß hat in seinem Beschluß besonders die Expertise der heute an der Universität und dem Max-Planck-Institut für Chemie vorhandenen Wissenschaftler berücksichtigt, aber auch die in Mainz vorhandenen großen Instrumente, wie den TRIGA-Reaktor oder die Anlagen zur Ultraspurenanalytik mit Lasern. Der Beschluß drückt aber auch aus, daß in Zukunft die Erhebung neuer Daten oder die Entwicklung von Methoden zur Erhebung von Daten nur noch dort vom Zentrum gefördert werden soll, wo diese Daten zum Verständnis oder zur Lösung eines Umweltproblems unabdingbar notwendig sind und dann auch angewandt werden. Zu gegebener Zeit, etwa in drei Jahren, wird der Koordinationsausschuß erneut über die Schwerpunkte diskutieren und kann sie - etwa bei dann geänderter Expertise seiner Mitglieder - den neuen Gegebenheiten anpassen. Schwerpunkte sind danach, beispielhaft erläutert durch einige Unterpunkte: 1. Veränderte Ressourcennutzung und regionale Wirkungen auf die Umwelt - - 2. Globale Umweltveränderungen Ursachen, Wirkungen, Folgenabschätzungen - - 3. Anthropogene Einflüsse in der Region Mittelrhein und in angrenzenden Regionen Qualität der Atemluft (Spurengase, Aerosole, Allergien, Strömungsmodelle) Altlasten und Folgenabschätzung Untersuchungen zum Verständnis der Physik und Chemie der Atmosphäre - Spurenstoffe, Aerosole Transportphänomene, Strömungsmodelle Biomassenverbrennung und ihre Folgen Globale Umweltveränderungen und ihre Wirkungen auf Ökosysteme Konzepte und Methoden zu Umweltfragen Konzepte überdiziplinärer Ökologieforschung Modelle nachhaltiger Entwicklung Konzepte ökologischer Ökonomie Kommunikationsmodelle für die Ökologie Ökologische Bewertungsmodelle (Folgenabschätzung, Landschaftsbewertung, Öffentlichkeitsdiskurs) Modellieren von Ökosystemen und deren Interaktionen Entwicklung von Methoden der Spurenanalytik zur Lösung von Fragen der Mobilität von Spurenstoffen in der Biosphäre, Atmosphäre (Aerosole!) und in Wässern Entwicklung biochemischer Methoden zu Fragen der Mobilität von Individuen in Ökosystemen 11 Am Zentrum beteiligte Wissenschaftler (Stand Juli 1997) 12 Dr. R. Ambos Prof. Dr. H. Bartling Prof. Dr. H. Bartmann Prof. Dr. W. Baumann Prof. Dr. D. E. Berg Dr. J. Beyer Prof. Dr. W. Bühler Prof. Dr. A. Cesana Prof. Dr. H.-O. Denschlag Dr. J. Dietz Prof. Dr. M. Domrös Prof. Dr. A. Dorn Prof. Dr. H. Drescher Dr. W. Dünges Dr. R. Edenharder Dr. J. Eichhorn PD Dr. G. Eisenbeis Prof. Dr. H. Fritz Prof. Dr. W. D. Fröhlich Prof. Dr. R. Gaupp HD Dr. P. Glanzmann Dr. S. Grätzel Dr. V. Heidt Prof. Dr. K. Heumann J. Hippchen Dr. W. Hofmeister Prof. Dr. G. Huber Prof. Dr. W. Jacoby Prof. Dr. R. Jaenicke Prof. Dr. Dr. B. Jansen Prof. Dr. J. W. Kadereit Prof. Dr. O. Kandler Prof. Dr. J. Keesmann Dr. K. H. Kienast Prof. Dr. A. Knapp Prof. Dr. H. König Prof. Dr. J. Konietzko Prof. Dr. K.-L. Kratz Dr. R. Kreth Dr. K. Kritsotakis Prof. Dr. I. Kubin M. Kulessa Prof. Dr. H.-W. Laubinger Dr. W. Licht Dr. H. Lücke Prof. Dr. J. Markl Prof. Dr. J. Martens Dr. O. Mayer-Popken Dr. D. Mertz Prof. Dr. J. Michaelis FB 22 Tel. 2494 FB 03 2564 FB 03 2114 FB 19 2727 FB 22 2851/52 FB 21 3125 FB 17 2829 Studium Generale 2660/3275 FB 19 5881 FB 19 2196 FB 22 2296 FB 21 4267 FB 23 07274 / 508-41 FB 19 5363 FB 04 17 / 3163 FB 18 2866 FB 21 2574 FB 13 2543 FB 12 2250 FB 22 2714 FB 12 2423 FB 11 2792 FB 22 2431 FB 19 5882 FB 03 FB 22 2431 FB 18 5969 FB 22 3223 FB 18 2283 FB 04 FB 21 3755/ 2533 FB 22 2771 FB 22 2721 FB 04 17/ 2962 (3035, 2853) FB 12 3103 FB 21 4634 FB 04 17/ 3235 FB 19 5892 FB 22 4494 FB 22 2844 FB 03 4191 FB 03 FB 03 5942 FB 21 2626 FB 22 2137 FB 21 FB 21 2675 FB 04 17 / 3119 FB 22 2857 FB 04 17 / 3252 13 Prof. Dr. M. Mols Prof. Dr. W. E. G. Müller Prof. Dr. F. Oesch Prof. Dr. E. W. Otten Prof. Dr. H. Paulsen Prof. Dr. R. Peffekoven Dr. P. Pfeifer Dr. U. Pfeifer-Fukumura Prof. Dr. J. Preuß Dr. J. Rauscher G. Reifferscheid Dr. T. Reischmann Prof. Dr. W. Riedel Prof. Dr. Ch. Rittner Prof. Dr. G. Rothe Prof. Dr. R. Rupprecht Prof. Dr. W. Sachsse Prof. Dr. D. Schenk Prof. Dr. E.R. Schmidt Dr. L. Schütz Prof. Dr. G. Schwägler Prof. Dr. A. Seitz Prof. Dr. H. Singer Dr. N. Trautmann Prof. Dr. Unden Prof. Dr. K. Unger Dr. M. Veith Prof. Dr. G. Wegener Prof. Dr. L. S. Weilemann Prof. Dr. A. Wild Dr. K. Wendt Prof. Dr. R.-D. Wilken Prof. Dr. W. G. Zdunkowski Prof. Dr. W. Zohlnhöfer FB 12 FB 04 FB 04 FB 18 FB 21 FB 03 FB 21 FB 19 FB 22 FB 11 FB 04 FB 22 FB 14 FB 04 FB 21 FB 21 FB 21 FB 22 FB 21 FB 18 FB 12 FB 21 FB 19 FB 19 FB 21 FB 21 FB 21 FB 21 FB 04 FB 21 FB 18 FB 22 FB 18 FB 03 17 / 17/ 39 / 17/ 2728 5910 7283 2518 4633 2617 3542 5365 2466 2791 3314 2859 3296 2118 2535 2659 5725 2858 5224 2865 2444 4411 5716 5847 3552 5745 2984 2315 7167 2688 2882 4146 2868 2554 14 Koordinationsausschuß des Zentrums für Umweltforschung 15 FB 18 Prof. Dr. G. Huber Prof. Dr. E.W. Otten FB 19 Prof. Dr. W. Baumann Dr. N. Trautmann FB 21 Prof. Dr. A. Seitz Prof. Dr. A. Wild FB 22 Prof. Dr. J. Preuß Prof. Dr. D. Schenk FB 03 Prof. Dr. H. Bartmann Prof. Dr. W. Zohlnhöfer FB 04 PD Dr. K. Kienast Prof. Dr. Dr. B. Jansen FB 12 HD Dr. P. Glanzmann Prof. Dr. G. Schwägler FB 01/02/11 Prof. Dr. S. Grätzel Dr. J. Rauscher FB 13-17/23-26 Prof. W.J. Bühler, PhD Prof. Dr. W. Riedel Studium generale Prof. Dr. A. Cesana Vizepräsident Prof. Dr. M. Loos Kanzler G. Scholz MPI für Chemie Dr. D. Perner PD Dr. J. Kesselmeier SFB 233 Prof. Dr. R. Jaenicke Ministerium für Umwelt und Forsten Dr. W. Thüne AKUT Prof. Dr. L. S. Weilemann ESWE-Institut WFM GmbH Prof. Dr. R.-D. Wilken Dr. Ursula Obst Geolog. Landesamt Prof. Dr. C. Jahnel Abt. 11 Dr. K.P.C. Spath 16 Schaubild "Umweltforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz" 17 Umweltforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Zentrum für Umweltforschung 18 Programm der wissenschaftlichen Veranstaltung am 16. Februar 1996 in der Umweltakademie Rheinland-Pfalz in Obermoschel 19 09.00 - 09.15 Begrüßung 09.15 - 09.30 Prof. Dr. J. Preuß Rüstungsaltlasten in Rheinland-Pfalz 09.40 - 09.55 Prof. Dr. D. Schenk Urbane Beeinflussung der Grundwasserqualität am Beispiel der Stadt Oppenheim 10.05 - 10.25 Dr. J. Saloga Allergieforschung 10.35 - 10.50 10.50 - 11.05 Kaffeepause PD. Dr. V. Heidt Biotoptypen aus Satellitendaten? 11.15 - 11.30 Prof. Dr. S. Grätzel Landschaftsästhetik und Beurteilungsnormen aus philosophischer Sicht 11.40 - 11.55 PD Dr. G. Eisenbeis Tierökologie im besiedelten Raum 12.05 - 14.30 14.30 - 14.45 Mittagessen im Gasthof Schlundt Prof. Dr. E.W. Otten Ultraspurenanalyse mit Laserspektroskopie unter naturnahen Bedingungen 14.55 - 15.10 Prof. Dr. E. Rühl Photochemie des Chlordioxiddimers in der Stratosphäre 15.20 - 15.40 15.40 - 15.55 Kaffeepause Dr. V. Schmitt Biochemische Schadensdiagnose bei Fichte und Weißtanne 16.05 - 16.20 Andrea Kaus Douglasienräude: eine Folge versauerungsbedingter Mangan-Toxizität 16.30 - 16.45 Prof. Dr. H. König Die Bedeutung von Sulfatreduzierern für den Schwefelkreislauf 16.55 - 18.30 Abschlußdiskussion und Imbiß, u.a.: 1. Schwerpunktsetzung zu Allergien 2. Schwerpunktsetzung zu Altlasten 3. Sonstiges (An jeden Vortrag schloß sich eine Diskussion an) 20 Graduiertenkolleg "Kreisläufe, Austauschprozesse und Wirkungen von Stoffen in der Umwelt" 21 Um Auswirkungen menschlichen Handelns und menschlicher Eingriffe in die Natur richtig beurteilen zu können, sind gründliche Kenntnisse von Austauschprozessen und Kreisläufen in der Natur aber auch der Methoden zu ihrer Erforschung notwendig. Die bisherigen Studiengänge und die enorme Ausweitung des Wissens eines jeden einzelnen Faches gestattet es dem Studenten (und auch dem graduierten Studenten) heute kaum mehr, fächerübergreifende Zusammenhänge in ausreichender Tiefe zu studieren. Dieser Gedanke führte zum Antrag des Zentrums auf Einrichtung eines Graduiertenkollegs "Kreisläufe, Austauschprozesse und Wirkungen von Stoffen in der Umwelt", das zum WS 1990/91 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt wurde und seine Arbeit noch im WS 1990/91 aufnehmen konnte. Ende 1993 stimmte die Deutsche Forschungsgemeinschaft der Verlängerung dieses Graduiertenkollegs für drei weitere Jahre zu und Ende 1996 letztmalig für noch einmal drei Jahre. An ihm waren in 1996 die folgenden Hochschullehrer beteiligt: Fachbereich 18, Physik: Prof. Dr. G. Huber Prof. Dr. R. Jaenicke Prof. Dr. E. W. Otten Prof. Dr. H. Pruppacher Prof. Dr. E. Rühl Prof. Dr. W. G. Zdunkowski Prof. Dr. G. Zimmermann Fachbereich 19, Chemie und Pharmazie: Prof. Dr. W. Baumann Dr. N. Trautmann Fachbereich 21, Biologie: PD Dr. J. Poethke Prof. Dr. A. Seitz Prof. Dr. A. Wild Priv. Doz. Dr. C. Wilhelm Fachbereich 22, Geowissenschaften: Prof. Dr. D. Domrös Prof. Dr. R. Gaupp PD Dr. V. Heidt Prof. Dr. Oberhänsli Prof. Dr. D. Schenk MPI für Chemie: Prof. Dr. M.O. Andreae Prof. Dr. Dr. P. Crutzen Dr. G. Helas PD Dr. J. Kesselmeier Dr. F.X. Meixner Dr. D. Perner Sie decken die folgenden Fachgebiete ab: Experimentalphysik Meteorologie Analytische Chemie Radiochemie Physikalische Chemie Botanik Zoologie Geochemie Geographie Geologie Mineralogie Biogeochemie 22 Ziel des Graduiertenkollegs ist es, sehr gut qualifizierten Doktoranden in gemeinsamen Lehrveranstaltungen von Hochschullehrern der Fachbereiche 18 Physik, 19 Chemie und Pharmazie, 21 Biologie und 22 Geowissenschaften eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung im Bereich der Umweltforschung zu geben. Dabei tragen die Fachbereiche 18 und 19 und auch das MPI für Chemie besonders zum Verständnis der angewandten analytischen Methoden, ihrer Qualitäten und Grenzen bei, die Fachbereiche 21 und 22 zusammen mit dem MPI für Chemie vermitteln vor allem die Kenntnis der Austauschprozesse und Kreisläufe in der Natur. Die folgenden Doktoranden/innen wurden im Jahre 1996 aus Mitteln des Graduiertenkollegs - sofern nicht anders angegeben - ganzjährig gefördert: Hilse, Christine Kandlbinder, Thomas FB 18 Kaiser, Bettina Kaus, Andrea Kleisinger, Harald Kosuch, Joachim Kurz, Claudia Li, Quian Lohr, Martin Peuser, Dieter Schmitt, Thomas Seligmann, Christoph FB 18 Simon, Andreas Stumpf, Marcus Track, Thomas Wilksch, Werner Wolff-Boenisch, Domenik FB 21 FB 21 FB 21 FB 21 FB 21 FB 21 FB 18 FB 21 FB 21 FB 22 ab 1.5.1996 FB 21 FB 19 FB 22 FB 21 FB 21 bis 30.9.1996 bis 30.9.1996 ab 1.2.1996 ab 1.11.1996 ab 1. 5. 1995 Vier Postdoktoranden konnten in 1996 ebenfalls aus Mitteln des Graduiertenkollegs gefördert werden: Brinkmann, Jutta Heinig, Sabine Schock, Gerald Uhlig, Eva-Maria FB 21 FB 22 FB 21 FB 18 bis 31.5.1996 ab 1.7.1996 15.1. - 15. 4. 1996 ab 1.6.1996 23 Dem Graduiertenkolleg gehörten ohne finanzielle Förderung an: Bange, Hermann Kuhn, Uwe Ries, Roland Röckmann, Thomas Schmitz, Achim Waibel, Andreas MPI für Chemie MPI für Chemie FB 18 MPI für Chemie FB 21 MPI für Chemie Promoviert wurden in 1996 Bange, Hermann Brinkmann, Jutta Heinig, Sabine Kleisinger, Harald Uhlig, Eva-Maria Die folgenden Wissenschaftler waren im Jahr 1996 Gäste des Graduiertenkollegs: Prof. Dr. Serguei Skouratov Zentrales Aerologisches Observatorium, Dolgoprudny, Rußland 7. 7. - 4. 10. 1996 Prof. Wang Ming Xing Institute of Atmospheric Physics, Academia Sinica, Beijing, VR China 24. 4. - 25. 4. 1996 Drei reguläre Lehrveranstaltungen sind Teil des Ausbildungsprogramms des Graduiertenkollegs: 1. 2. 3. Ringvorlesung "Kreisläufe und Wirkungen in der Natur" 2 Semesterwochenstunden Seminar mit Vorträgen der Doktoranden über ihre Arbeitsgebiete Praktikum Analytik, 5 Tage, mit Eintagesexkursion (wurde in 1996 nicht durchgeführt) 24 Kurzdarstellung von im Rahmen des Zentrums für Umweltforschung bearbeiteten Einzelprojekten Die im Rahmen des Zentrums in den Jahren 1992-96 bearbeiteten, aber nicht notwendigerweise von diesem finanziell geförderten Projekte werden im folgenden auszugsweise und kurz vorgestellt. Sie geben eine gute Übersicht über die Umweltforschung an der Universität Mainz im einzelnen. Rechts neben dem Projekttitel sind sie entsprechend den Punkten 1.I.1. - 1.I.7. der Organisationsrergelung des Zentrums mit 1 bis 7 markiert, wobei die Zuordnung oft etwas gezwungen ist, was aber auch zeigt, daß die durch die Organisationsregelung vorgegebenen Schwerpunkte der Förderung durch die Zentrumsmittel vom Koordinationsausschuß nicht restriktiv ausgelegt werden. Ein S an dieser Stelle markiert denn auch umweltrelevante Projekte, die keinem der genannten Punkte der Organisationsregelung entsprechen. Nach Ansicht des Koordinationsausschusses wird trotz gewollter Schwerpunktsetzung gerade durch die breite Auslegung der Organisationsregelung die Innovationskraft einer vom Forschungsrahmen (Umweltforschung) her natürlicherweise bunten Projektlandschaft gestärkt. Um die vielfachen Verflechtungen der Projekte mit dem MPI für Chemie aufzuzeigen, sind auch einige Projekte der Kollegen des MPI am Schluß dieser Übersicht aufgeführt. 25 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 03: Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 26 Umweltpolitische Instrumente zur Bekämpfung von 7 Schadstoffemissionen im Bereich des Ackerbaus und der Viehwirtschaft H. Bartling und J. Hippchen (Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik, Uni Mainz) In diesem Projekt werden zunächst exemplarisch die gasförmigen stickstoffhaltigen Schadstoffemissionen der Land- und Viehwirtschaft herausgegriffen und es wird an diesem Beispiel untersucht, inwieweit marktwirtschaftliche Instrumente der Umweltpolitik (z.B. Abgaben) im Vergleich zu nichtmarktwirtschaftlichen (z.B. Verbote) Vor- oder Nachteile bei der Internalisierung externer Kosten aufweisen. Als Ziel wird dabei angestrebt ein geeignetes Instrumentenbündel zu benennen und dann zu studieren, inwieweit dieses auch zur Bewältigung der Gesamtstickstoffproblematik in der Land- und Viehwirtschaft dienen kann. Umweltschutz im zivilen Luftverkehr 7 H. Bartling und F. Fichert (Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik, Uni Mainz) Vor dem Hintergrund des prognostizierten Wachstums des Luftverkehrs in den kommenden Jahren und der neuen Erkenntnise über den bislang unterschätzten Beitrag des Luftverkehrs zur globalen Klimaproblematik ist es dringend notwendig, Maßnahmen zu erarbeiten, die ein Erreichen umweltpolitischer Ziele auf regionaler und globaler Ebene sicherstellen. Bislang kommen in der Luftverkehrspolitik vor allem ordnungsrechtliche Instrumente, d.h. Gebote und Verbote, zum Einsatz. Die Untersuchung soll neue Erkenntnisse darüber erbringen, inwieweit umweltpolitische Ziele (ökologische Effektivität) mit Hilfe der marktwirtschaftlichen Instrumente (z.,B. Abgaben, Umweltzertifikate) zu geringeren gesamtwirtschaftlichen Kosten als bei Fortsetzung der bisherigen Politik verwirklicht werden können (ökonomische Effizienz im statischen und dynamischen Sinn). Ziel des Projekts ist es daher, ein den genannten Anforderungen entsprechendes Maßnahmenbündel für die politische Umsetzung vorzuschlagen. Dies geschieht unter Berücksichtigung naturwissen-schaftlicher Forschungsergebnisse über die Umweltauswirkungen des Luftverkehrs und anhand von ingenieurwissenschaftlichen Aussagen, beispielswiese über die Möglichkeiten und Grenzen der technischen Entwicklung im Triebwerksbau. 27 Produktkennzeichnungen als Instrument der Umweltpolitik 2,7 H. Bartling und Petra Carl (Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik, Uni Mainz) Die wachsende Bereitschaft von Konsumenten, Waren und Dienstleistungen zu wählen, die weniger umweltschädlich sind oder zumindest zu sein scheinen, bietet ein bislang noch kaum genutztes Potential für die Umweltschutzpolitik. Daß sich das erklärte Umweltbewußtsein der Konsumenten und ihr beobachtbares Kaufverhalten nicht entsprechen, liegt u.a. daran, daß Informationen über Umweltauswirkungen des Konsums nur unvollständig vorliegen. Je höher die mit der Informationsbeschaffung verbundenen Transaktionskosten sind, desto unwahrscheinlicher werden c.p. umweltgerechte Kaufentscheidungen. Somit wird in der Erarbeitung einer verbrauchergerechten und den gesamten ökologischen Produktlebenszyklus erfassenden Kennzeichnung ein wirkungsvoller Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen gesehen. Es scheint plausibel, daß Produktkennzeichungen nicht nur die Wirksamkeit anderer umweltpolitischer Instrumente steigern können, sondern daß unter bestimmten Gegebenheiten eine sog. "weiche Strategie" umweltpolitisch erfolgreicher sein kann, als alternative Vorgehensweisen. Ökologisch-ökonomische Gesamtstrategie 2 H. Bartmann (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) K.G. Zinn (TH Aachen) K.D. John (Uni Cheminitz) Das zu erarbeitende Paradigma soll Prävention im Sinne einer umfassenden Ökologisierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erreichen und beinhaltet im wesentlichen folgende Aspekte: • Ökologisierung der Wirtsachaft in Richtung umweltund ressourcenschonender Produktion und Konsum durch eine ökologische Wirtschafts- und Steuerpolitik. • Ökologische Strukturreformen (im Sinne von Dezentralisierung, Dekonzentration, Demokratisierung). Schwerpunkte sind: umweltverträgliche Energieversorgung (Least-Cost Planning, Energiedienstlesitungsunternehmen) ökologische Verkehrtsapolitik (Vermeidung, Verlagerung, Optimierung) ökologische Strategie- und Handlungsfähigkeit in der Politik rationale politische Entscheidungen bei hoher Komplexität • Ökologischer Wert- und Verhaltenswandel durch z.B.: überdisziplinäre ökologische Forschung und Lehre, ex-ante Information der Öffentlichkeit, Diskursethik, Systemforschung, Neubewertung von Wachstum, Technik und Risiken, Entwicklung postmaterieller Lebensstile. 28 Ökologische Regulierung in der Marktwirtschaft 2,7 H. Bartmann und H. Borchers (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Mit der zunehmenden Verschärfung der Umwelt- und Klimaproblematik wird die Wirtschafts- und dabei insbesondere die Wettbewerbspolitik mit einem vollständig neuen Aufgaben- und Problembereich konfrontiert. Waren die bisher dominierenden Problemfelder der Schutz der Verbraucher vor Ausbeutung durch marktmächtige Unternehmen, die Sicherung des freien Marktzutritts, die Aufrechterhaltung wettbewerblicher Marktprozesse, sowie die soziale Abfederung von strukturellem Wandel, so läßt sich heute aufgrund der Verschärfung der Umweltproblematik zunehemend die Notwendigkeit erkennen, das Wachstum von Teilmärkten der Volkswirtschaft zu beschränken oder teilweise Märkte aus umweltpolitischen Gründen zurückzuschrumpfen. In dezentral organisierten Marktwirtschaften bietet sich zur Problemlösung zunächst das Instrument des Wettbewerbs und der pretialen Lenkung an. Jedoch existieren Bereiche, in denen Wettbewerb aufgrund des Viorliegens von Markversagensfällen (natürliches Monopol, öffentliche Güter, externe Effekte, verzerrte Präferenzen etc.) nicht zu optimalen Ergebnissen führt. Vor diesem Hintergrund soll die institutionalistische Theorie der Regulierung i.e.S. untersucht werden. Während die traditionelle, ökonomische Regulierungstheorie vornehmlich auf die wirtschaftliche Effizienz als Grundprinzip abstellt, treten in der institutionalistischen Theorie der Regulierung neben das ökonomische Effizienzziel umfassendere gesellschaftliche Ziele, wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie. Nach der institutionalistischen Theorie, die sich als Systemtheorie versteht, besteht die Gesellschaft aus mindestens vier Bereichen: • dem ökonomischen Bereich (Anreizsystem, Intervention, Regulierung) • dem ökologischen Bereich • dem institutionellen Bereich (Ordungen, politisches System, soziales System) • dem ethisch/moralischen Bereich (minima moralia). Im Rahmen des Projekts soll geprüft werden, inwieweit dieser institutionalistische Ansatz geeignet ist, als Grundlage für eine Regulierungs-theorie zu dienen, die ökologischen und sozialen Belangen hinreichend Rechnung trägt. 29 Ökologische Verkehrspolitik 2,7 H. Bartmann (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Nachdem weitgehend unbestritten die traditionellen Verkehrskonzepte in Form von Doppelstrategien und "Krisenmanagement" als ökonomisch nicht finanzierbar und ökologisch unverträglich bewertet werden, geht es um den Aufbau einer Verkehrsstrategie mit den Zielen: • Verkehrsvermeidung ohne Einschränkung der Mobnilitätswünsche, • Verkehrsverlagerung von motorisiertem Individualverkehr auf den Umweltvebund (öffentlicher Verkehr, Rad und Fuß), • technische Verbesserungen am Fahrzeug und durch Leitsysteme. Arbeitsschwerpunkte sind insesondere: • Erarbeitung von Internalisierungsstrategien für soziale Kosten, um die Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern abzubauen, • Bahnreform, insbesondere Fragen der Regionalisierung, • Ausarbeitung eines integrierten Stadt-Umland-Verkehrskonzepts und dessen Finanzierung, • Raumordnungs- und Stadtplaung als mittelfristiges Konzept einer zukunftsorientierten Verkehrspolitik, • Erarbeitung eines Katalogs ordnungsrechtlicher und administrativer Maßnahmen, die ergänzend oder als Notmaßnahme bei notwendiger Gefahrabwehr eingesetzt werden sollen. Nachhaltigkeitskonzepte in der ökologischen Ökonomie 7 Univ.-Prof. Dr. H. Bartmann , Dipl.-Vw. A. Geldsetzer (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Das Paradigma der ökologischen Ökonomie umfaßt mindestens die folgenden Aspekte: Prävention im engeren Sinne, Konstanz des Naturkapitalstocks mithilfe von Managementregeln, interund intragenerationelle Gerechtigkeit, Einbeziehung naturwissenschaftlicher Konzepte (z.B. Entropie-Überlegungen), Integration ethischer Leitlinien. Die Schwerpunkte des vorgelegten Projekts liegen bei • der Erarbeitung von Kooperationsmodellen zur Vervollständigung und Flexibilisierung der ökologischen Wirtschaftspolitik, • der Klärung des Verhältnisses von Ökonomie und Natur. Dabei sind auch umweltethische Ansätze zu integrieren (Bioethik, Diskursethik, Vertragsethik), • der Analyse rationaler Entscheidungsfindung (insb. Umweltpolitik) bei Vorliegen von Komplexität und Unsicherheit, • der Erarbeitung innovativer Regulierungsverfahren. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung 30 Umweltpolitik in einer globalisierten Wirtschaft 2,7 Univ.-Prof. Dr. H. Bartmann, Dipl.-Vw. J.A. Schwaab (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Die jüngsten wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungen zeigen unter anderem eine Zunahme des internationalen Handels in nicht gekanntem Umfang, aber auch eine sich beschleunigende Verschlechterung der Umweltgüter sowie eine zunehmende internationale Ungleichverteilung der Einkommen zu Lasten der Entwicklungsländer. Ob es hier Zusammenhänge gibt, soll im vorliegenden Projekt analysiert werden. Zu untersuchen ist, ob die Globalisierung im Wirtschaftsbereich zu Ineffizienzen führt, die die Vorteile internationaler Arbeitsteilung zunichte machen können. Es muß dazu ermittelt werden, ob und welche Effekte die Globalisierung theoretisch und tatsächlich auf Umweltqualität, Verteilung und Wirksamkeit der traditionellen Umweltpolitik hat. Es ist ferner zu überprüfen, ob das vorhandene umweltpolitische Instrumentarium ausreicht, um die ggf. auftretenden negativen Globalisierungs-effekte bekämpfen zu können. Gesucht ist eine Strategie, die eine nachhaltige, ökologische Umweltpolitik und eine gerechte internationale Einkommens-verteilung anstrebt. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Verkehrskonzeptionen für die Zukunft unter besonderer Berücksichtigung des Radverkehrs 2 Ingrid Kubin, Ralf Rockenbauch (Theoretische Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Verkehrssysteme sind sehr komplex und wichtiger Bestandteil einer Volkswirtschaft. Dies Projekt konzentriert sich auf die Analyse des Radverkehrs als Verkehrsträger, der in der Verkehrswissenschaft bisher nicht behandelt wurde. These: Das Fahrrad - besonders für kurze Strecken des Personenverkehrs geeignet - leistet einen großen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme. Dies wird mit Hilfe empirischer Ergebnisse und verschiedener volkswirtschaftstheoretischer Grundlagen (Neoklassik vs. präventive Umweltpolitik) analysiert. Die wohlfahrtstheoretischen Entscheidungshilfen werden mit den sozialökologisch orientierten Ansätzen und den empirischen Ergebnissen (auch aus anderen Wissenschaften) kombiniert, um für die “Verkehrswende zum Radverkehr” einsetzbar zu sein. Fazit: Wird Auto- durch Radverkehr teilweise substituiert, entstehen per Saldo einzel- und gesamtwirtschaftlich positive Effekte. 31 Das Umweltsonderrecht der Bundeswehr 6 H.-W. Laubinger, U Repkewitz (Öffentliches Recht und Verwaltungslehre, Uni Mainz) Die Aktivitäten der Bundeswhr in Friedenszeiten beeinträchtigen die Umwelt insbesondere durch Lärm und durch die Inanspruchnahme der Landschaft. Die Bundeswehr ist grundsätzlich and die allgemeinen Rechtsvorschriften und daher auch an die Anforderunen zum Schutz der Umwelt gebunden. Daraus kann ein Interessenkonflikt zwischen den Belangen des Umweltschutzes und er Eisatzfähigkeit der Streitkräfte resultieren. Ihn versuche spezielle Vorschriften in nahezu allen Umweltgesetzen zu lösen. Mit dem Prjekt werden diese verstreuten Bestimmungen systematisch erfaßt. es wird geprüft, ob diese Normen verfassungsrechtlichen Anforderungen genügen und ob eine koordinierte Auslegung verwandter Rechtsbegriffe möglich ist. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß Naturwissenschaftler und Techniker den Konflikt zwischen militärischen und Umweltanforderungen zum Schutze der Umwelt optimieren können. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Lehrstuhlmittel privat Nachträgliche Anordnungen im Bundesimmissionsschutzrecht 6 H.-W. Laubinger (Öffentliches Recht und Verwaltungslehre, Uni Mainz) Ziel des Projekts ist es zu untersuchen, ob sich durch die Änderung des Bundesimmissionsschutzgesetzes 1985 wirklich eine Verbesserung für den Erlaß von nachträglichen Anordnungen ergeben hat oder ob es lediglich zu einer sprachlichen Veränderung der Normen kam. Auch soll untersucht werden, ob die Verwaltungen mit dieser geänderten Vorschrift besser zurecht kommen oder ob für sie alles beim alten geblieben ist. Integrierter Umweltschutz H.-W. Laubinger, M.Martini Verwaltungslehre, Uni Mainz) 6 (Lehrstuhl für öffentliches Recht und Am 24. September 1996 ist die EG-Richtlinie über die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung verkündet worden. Diese Rechtsvorschrift setzt sich die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung zum Ziel. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind nach Art. 21 Abs. 1 IVU-Richtlinie dazu verpflichtet, nunmehr Rechts- und Verwaltungsvorschriften erlassen, um dieser Richtlinie bis spätestens drei Jahre nach ihrem Inkrafttreten nachzukommen. Wie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Umweltmedien in einem Ökosystem durch einen integrierten 32 Regelungsansatz berücksichtigt werden können, ist bislang rechtswissenschaftlich nicht hinreichend erforscht. Unklar ist insbesondere, inwieweit das deutsche Anlagenzulassungsrecht bereits den Anforderungen an ein integriertes Konzept der Vermeidung und Verminderung von Umweltver-schmutzungen genügt und ob der Charakter der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung als gebundene Entscheidung durch ein integriertes Konzept in Frage gestellt wird. Dies zu erforschen ist die Zielsetzung des vorliegenden Projekts. Ausgewählte Instrumente einer globalen Umweltpolitik Eine umwelt- und entwicklungspolitische Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen auf die dritte Welt. 7 W. Zohlnhöfer (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Im vorliegenden Forschungsvorhaben werden die Interpendenzen von Welthandel und Umweltschutz analysiert um dann die Notwendigkeit der Entwicklung und des Einsatzes nationaler und multinationaler Instrumente zur Ökologisierung des Welthandelssystems abzuleiten. In einer weiteren Teilanalyse werden die Zusammen-hänge zwischen internationalen Finanzbeziehungen und der Umweltzerstörung (in der dritten Welt) studiert und die Instrumente zur Ökologisierung der Verwendung internationaler Finanzmittel untersucht. Schließlich werden die praktischen Ergebnisse der UNCED mit den theoretischen Empfehlungen verglichen. Umweltpolitik in einer offenen VolkswirtschaftZum Spannungsverhältnis von Freihandel und Umweltschutz 2,7 Prof. Dr. W. Zohlnhöfer, Dr. M. Kulessa (Volkswirtschaftslehre, Uni Mainz) Die zentrale Fragestellung des im Frühjahr 1994 abgeschlossenen Projekts lautet, inwieweit sich die einzelstaatliche Umweltschutzpolitik in einer wirtschaftlich wie geographisch offenen Volkswirtschaft handelsbeschränkender Maßnahmen bedienen muß, um effektiv zu sein. Hierbei wird zum einen die grundsätzliche Beziehung zwischen Freihandel und umweltschutzpolitischen Erfordernissen erörtert. Zum anderen werden jene umweltpolitischen Problemkonstellationen herausgearbeitet, zu deren Bewältigung Handelsbe-schränkungen notwendig sind. Als Ergebnis werden wirtschaftspolitische Empfehlungen für die "freihandelskompatible" Gestaltung der Umweltschutzpolitik abgeleitet und Vorschläge für eine "umweltschutz-kompatible" Reform des GATT, resp. der WTO, unterbreitet. Finanzierung: Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz 33 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 04: Medizin 34 Entwicklung neuer Streßmarker zum Biomonitoring der Wasserqualität des Rheins 3 Prof. Dr. Dr. Heinz C. Schröder (Institut für Physiologische Chemie/Fachbereich Medizin, Universität Mainz) Prof. Dr. W.E.G. Müller (Inst. für Physiologische Chemie, Universität Mainz), Prof. Dr. A. Dorn (Inst. für Zoologie, Universität Mainz), Prof. Dr. J.M. Leitão (Universidade do Algarve, Faro, Portugal), Dr. Vera Gamulin (Institute Ruder Boscovic, Zagreb, Kroatien) Ziel des Projekts ist, die folgenden zwei Methoden zum Monitoring anthropogenbeeinflußter Parameter einzuführen: 1) einen Frühwarn-Bioassay zur Detektion von multifaktoriellem, komplexem Umweltstreß. Dieser Assay weist die Induktion von Streß-induzierten Proteinen und deren mRNAs in ausgewählten Bioindikatorspezies bereits vor dem Auftreten der schädlicher Effekte des Stresses nach. 2) Bestimmung der Änderungen im Metabolismus von anorganischen Polyphosphaten bei der Streßantwort von Algen sowie Untersuchung der möglichen Anwendung von Polyphosphat-akkumulierenden Algen zur Entfernung von Phosphaten und Schwermetallen aus pollutierten Gewässern. Dazu in Stichworten: Expression von HSPs : Isolierung und Charakterisierung der cDNA von HSP70 des Schwammes Geodia cydonium; diese cDNA wurde zum Monitoring von Umweltstreß benutzt. Weiterhin wurde das Ubiquitingen aus G. cydonium kloniert. Wir zeigten, daß der Süßwasserschwamm Ephydatia fluviatilis auf Temperaturstreß mit der Induktion von HSP70 antwortet. Polyphosphate - Antwort auf Umweltstress: Die Exopolyphosphatase aus Saccharomyces cerevisiae und zwei Exopolyphosphatasen aus dem Meeresschwamm Tethya lyncurium wurden zur apparenten Homogenität gereinigt. Neue Methoden zur Untersuchung des Polyphosphatmetabolismus wurden entwickelt. Wir konnten zeigen, daß Polyphosphate an der Anwort von Algenzellen auf osmotischen Streß beteiligt sind. Finanzierung: DFG (Schr 277/8-1); DAAD Acções Integradas (Portugal); PRAXIS-Stipendium (M. Oliveira, Univ. Faro, Portugal); EU MED-CAMPUS-Programm (MEDENV-STRESS C034) 35 Leukotriene und Schadstoffe in der Luft: Kontrollierte 3 in vitro Untersuchungen zu SO2 und NO2 induzierter Hyperreagibilität des Bronchialsystems bei Asthmatikern PD Dr. med. Dipl. Chem. Klaus Heinz Kienast, (Pneumologie, Uni Mainz) Bisher ungeklärt sind die langfristigen Auswirkungen einer Exposition des menschlichen Organismus gegenüber niedrigkonzentrierten Reizgasen, wobei eventuelle Synergismen weitgehend unerforscht sind. Mit Hilfe von in vitro Begasungen von Entzündungszellen von Asthmatikern soll untersucht werden, ob die Einwirkung niedrigkonzentrierter Schadgase verstärkt zur Bildung von Leukotrienen führt, denen man einen proinflammatorischen Effekt sowie eine direkte Wirkung auf die glatte Muskulatur bei Asthmatikern zuschreibt. Wechselwirkungen von humanen Alveolarmakrophagen und S bronchialen Epithelzellen nach Expositionen mit innenraumrelevanten Partikeln PD Dr. med. Dipl. Chem. Klaus Heinz Kienast, (Pneumologie, Uni Mainz) Entzündliche Pathomechanismen des Respirationstrakts, verursacht durch Luftverunreini-gungen, sind als eine wesentliche Ursache des Asthma bronchiale anzusehen. Im vorliegenden Projekt wurde ein "Ko-Kultur-Modell" bestehend aus Alveolarmakrophagen (AM) und bronchialen Epithelzellen (EZ) etabliert. Mit diesem Modell wurde der entzündungsinduzierende Einfluß innenraumrelevanter Partikel (Printex 90, Flammenruß, Titandioxid und Chrysotil B) auf das Bronchialsystem untersucht. Die Untersuchungen konzentrierten sich auf die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine und radikaler Sauerstoffmetabolite (ROI = reactive oxygen intermediates) im Vergleich zur entprechenden Monokultur. Dabei konnte eine überproportionale Freisetzung dieser Entzündungsmediatoren in der Ko-Kultur im Vergleich zur Monokultur festgestellt werden. Die durch die partikelexponierten AM freigesetzten ROI induzierten in den ko-kultivierten EZ eine erhöhte DNA-Einzelstrangbruchrate. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung der Universität Bestimmung der Aluminiumkonzentration in Trinkwasser 3 und im Kopfhaar in versauerungsgefährdeten Grundwasserlandschaften O. Mayer-Popken Es wird untersucht, ob die in versauerten Grundwasserlandschaften erhöhte Aluminiumkonzentration im Trinkwasser schon zu einer im Kopfhaar nachweisbaren Aluminiumbelastung der Bevölkerung geführt hat. Daran schließt sich die Frage, ob Kopfhaar gewissermaßen als Bioindikator für bestimmte Umweltbelastungen genutzt werden kann. Das Deutsche Kinderkrebsregister S 36 J. Michaelis, P. Kaatsch (Medizinische Statistik und Dokumentation, Uni Mainz) Das Deutsche Kinderkrebsregister wird seit 1980 am Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation geführt. Jährlich werden die Daten von 1800 neuerkrankten Kindern, mittlerweile aus den alten und den neuen Bundesländern, in das Regfister aufgenommen. Der Vollständigkeitsgrad der Erfassung beträgt für die alten Länder etwa 95%, für die neuen Länder ist er etwas niedriger. Mittlerweile stellt das Register weltweit das größte seiner Art dar. Am Kinderkrebsregister erfolgen regelmäßig Analysen zur Frage möglicher zeitlicher Trends sowie regionalbezogener Unterschiede in den Erkrankungsraten. Letztere lassen sich bis hinunter auf Gemeindeebene durchführen und helfen, mögliche Erkrankungscluster zu entdecken. Das Register bietet auch eine geeignete Grundlage zure Durchführung epidemiologischer Studien zur Ursachenforschung. Finanzierung: Bundesgesundheitsministerium rheinland-pfälzisches Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit in Kooperation mit dem Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V. 37 Bundesweite Studie über Leukämie und Lymphome bei Kindern S J. Michaelis, G. Haaf, p. Kaatsch, U. Kaletsch, F. Krummenauer, R. Meinert, A. Miesner (Medizinische Statistik und Dokumentation, Uni Mainz) Im Rahmen einer bundesweiten Fallkontrollstudie zu möglichen Ursachen von Leukämien, Lymphomen und anderen Tumorerkrankungen bei Kindern werden jeweils etwa 3.000 Eltern krebskranker und nicht krebskranker Kinder befragt. Die Befragung erfolgt kombiniert durch Fragebögen und telefonische Interviews. Die Studie basiert auf dem Deutschen Kinderkrebsregister und umfaßt den Erkrankungszeitraum 1992 - 1994. Konfirmatorisch werden in der Literatur diskutierte Hypothesen geprüft und explorative Analysen zur systemanalytischen Auswertung des umfang-reichen Datenmaterials dienen zur Identifizierung möglicher Häufungen einzelner Merkmalskonstellationen, die als ursächliche Faktoren relevant sein könnten. In einem Teil der Studie wird darüber hinaus auffälligen Ergebnissen nachgegangen, die sich aus der explorativen Analyse einer 1992 publizierten Studie zur Häufigkeit kindlicher Krebserkrankungen in der Umgebung westdeutscher kerntechnischer Anlagen ergeben. Hier wird der Studienzeitraum rückwirkend bis 1980 ausgedehnt. Finanzierung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Clusterstudie für Akute Leukämien bei Kindern in Niedersachsen S J. Michaelis, G. Haaf, P. Kaatsch, U. Kaletsch, F. Krummenauer, R. Meinert, A. Miesner (Medizinische Statistik und Dokumentation, Uni Mainz) Im Rahmen einer Fallkontrollstudie zu möglichen Ursachen von Leukämien im Kinderalter werden in Niedersachsen etwa 250 Eltern krebskranker und ebenso viele Eltern nicht krebskranker Kinder befragt. Die Studie umfaßt den Zeitraum von 1988 - 1993 und basiert auf dem Deutschen Kinderkrebsregister. Schwerpunkte stellen in dieser Studie in den Wohnungen durchgeführte, systematische Messungen elektromagnetischer Felder (in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig) und Radonmessungen (Bundesanstalt für Strahlenschutz) dar. Es wird auch der in der Literatur intensiv diskutierten Hypothese nachgegangen ob und inwieweit die Vitamin-K-Prophylaxe für Hirnblutungen bei Neugeborenen das Risiko erhöht, an einer Leukämie zu erkranken. Finanzierung: Niedersächsiches Sozialministerium Deutsche Krebshilfe 38 Studie zur Häufung von Neuroblastomen nach dem Tschernobyl-Unfall S J. Michaelis, G. Haaf, P. Kaatsch, F. Krummenauer (Medizinische Statistik und Dokumentation, Uni Mainz) Eine Fallkontrollstudie zur Häufung von Neuroblastomen nach dem Tschernobylunfall wurde basierend auf dem Deutschen Kinderkrebsregister durchgeführt. Anlaß war die erhöhte Erkrankungsrate bei 1988 geborenen Kindern in den Regionen mit erhöhtem radioaktiven Fallout. Die Studie, die insbesondere auch die Ernährungs-gewohnheiten der Eltern mit einbezog, ergab jedoch für einen Zusammenhang mit dem Reaktorunglück keinen weiteren Hinweis. Andere, in der Literatur in Zusammenhang mit der Entstehung von Neuroblastomen beschriebene mögliche Einflußfaktoren konnten nicht bestätigt werden. Jedoch fand sich eine Assoziation mit der elterlichen Exposition mit Pestiziden und dem Auftreten dieses embryonalen Tumors. Finanzierung: Deutsche Leukämie-Forschungshilfe Schwermetallbelastungskataster der Bevölkerung von Rheinland-Pfalz 3 Ch. Rittner Blei und Cadmium werden mit Atomabsorptionsspektrometrie direkt im Blut bestimmt. Dazu werden Blutproben aus drei Jahrgängen (1986, 1988 und 1989) untersucht, wobei eine für Rheinland-Pfalz annähernd repräsentative Stichprobe zugrunde liegt. 39 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 18: Physik 40 Integrale und differentielle Bestimmung von physikalischen und chemischen Parametern von atmosphärischen Aerosolpartikeln in verschiedenen Luftmassen über Mainz und dem Rhein-Main-Gebiet. Univ.Prof. Dr. Ruprecht Jaenicke, Dr. Lothar Schütz, Dr. Jutta Brinkmann, Dr. Volker Dreiling, Dr. Sabine Matthias-Maser und Dr. Eva-Maria Uhlig (Physik der Atmosphäre) 1,3 Das Projekt hat zum Ziel, integrale und differentielle physikalische sowie chemische Parameter von atmosphärischen Aerosolpartikeln in der Luft über dem Rhein-Main Gebiet zu bestimmen. Die Verteilung und Zusammensetzung der Aerosolpartikel ist für das Klima, die Niederschlagsbildung und die Deposition von Spurenstoffen auf die Biosphäre von großer Bedeutung. Dabei ist das Wissen über diese Prozesse besonders bei den Partikeln in der Submikronfraktion von großer Bedeutung, aber immer noch sehr lückenhaft. Der momentane Schwerpunkt der Untersuchungen ist dem biologischen Aerosol gewidmet. Am Institut für Physik der Atmosphäre werden langjährige Monitoring-Projekte zur Bestimmung von Parametern wie Aerosol-Massenkonzentrationen, primärbiologische Partikel, Ruß-Gehalt atmosphärische Trübung, elektrische Leitfähigkeit und pH-Wert des Niederschlags und Deposition wasser-löslicher und unlöslicher Fraktionen durchgeführt. Darüberhaus werden mit Kooperationpartnern an den Universitäten Mainz, Frankfurt und Darmstadt in Fallstudien Größenverteilungen das Aerosols und ihre chemische Zusammensetzung als Funktion der Partikelgröße bei verschiedenen Luftmassen studiert. Kooperationspartner: * Univ. Prof. Dr. W. Baumann, Institut für Physikalische Chemie, Universität Mainz; * Univ. Prof. Dr. I.O. Denschlag und Dr. N. Trautmann, Institut für Kernchemie, Universität Mainz; * Dr. P. Hoffmann, Fachbereich Materialwissenschaft, Chemische Analytik, Technische Hochschule Darmstadt; * Univ. Prof. Dr. W. Jaeschke, Zentrum für Umweltforschung, Universität Frankfurt/M.; * Dr. E. Stender, Institut für Werkstoffkunde, Universitätskliniken Mainz. Schnelle Bestimmung von Strontium-90 und Strontium-89 in Umweltproben durch Lassermassenspektroskopie 3 E.W. Otten, K. Wendt (Institut für Physik, Uni Mainz) J.V. Kratz, N.Trautmann (Institut für Kernchemie, Uni Mainz) Y.V. Yushkevich, V. Bystrow (JINR, Dubna, Rußland), G. Beyer (CERN, Genf) Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Anwendung eines schnellen Bestimmungsverfahrens für die beiden radiotoxischen Isotope 89Sr und 90Sr. Diese zählen zu den radiotoxisch gefährlichsten Stoffen. In Zusammenarbeit des Instituts für Physik und des Instituts für Kernchemie der Universität Mainz mit Wissenschaftlern aus Rußland wurde ein schnelles strahlungsloses Bestimmungsverfahren für diese beiden Strontiumisotope erarbeitet, das aus einer Kombination ultraselektiver kolinearer Laseranregung und Resonanzionisationsdetektion in Verbindung mit konventioneller Massenspektroskopie 41 besteht. Das Verfahren verbindet extrem hohe Isotopenselektivität mit guter Nachweiseffizienz. Die Anwendung des Verfahrens auf verschiedenartige Umweltproben (Luft, Wasser, Boden, Nahrungsmittel, Urin) wird gerade erprobt. Finazierung: DFG und Werksvertrag des Bundesamt für Strahlenschutz Spurenanalyse von Aktiniden in Urinproben zur Personenüberwachung 3,S G. Huber, G. Passler (Inst. f. Physik, Uni Mainz) N. Trautmann, J.V. Kratz (Inst. f. Kernchemie, Uni Mainz) G.J. Ham (NRPB, Oxon, Great Britain) G. Bataller (CEA, France) G. Kanisch (Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Hamburg) INTAS-Kollaboration Die Resonanzionisationsmassenspektrometrie (RIMS) ist aufgrund ihrer hohen Elementselektivität und Effizienz zur Untersuchung von Spurenelementen in Umweltproben besonders geeignet. Gemeinsam mit dem Institut für Kernchemie konnten chemische Verfahren zur Abtrennung verschiedener radiotoxischer Elemente aus Umweltproben entwickelt werden. Es wurde damit begonnen, routinemäßig verschiedenartige Proben auf ihren Gehalt an Plutonium und dessen Isotopenzusammensetzung zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt bei Urinproben lag. Als nächstes sollen in 30 Urinproben des NRPB Plutonium und in einer größeren Zahl von Meerwasserproben Technetium und Plutonium bestimmt werden. Das neue Festkörper-Lasersystem wurde weiterentwic??kelt und eine neue Laserionenquelle konstruiert. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung INTAS Eine Laserionenquelle zur Spurenanalyse 3 G. Huber, G. Passler, Institut für Physik, Universität Mainz N. Trautmann, J.V. Kratz, Institut für Kernchemie, Universität Mainz E.W. Otten, K. Wendt, Institut für Physik, Universität Mainz B. Eichler, H.W. Gäggeler, PSI, Villigen, R. Kirchner, GSI, Darmstadt V.I. Mishin, V. Fedoseyev, Institute of Spectroscopy, Troitzk. H.L. Ravn, CERN, Gemeinsam mit dem Institut für Kernchemie wurde die Laserionenquelle zur Ultraspurenanalyse von Technetium und Plutonium weiterentwickelt. Insbesondere beim Nachweis von Plutonium konnten entscheidende Fortschritte durch eine gemeinsam mit dem PSI, Villigen entwickelte Materialkombination zur Filamentherstellung und Quellenkonstruktion erzielt werden. Weitere Verbesserungen betreffen die Einkopplung der Laserstrahlen in die Quellenregion: Die Laserstrahlen werden nun von hinten, d.h. entgegen der Extraktionsrichtung, eingespiegelt. Durch eine Spiegel-Optik wird die chromatische Aberration vermieden und deutlich bessere Ionisationsausbeuten 42 erzielt. Die Nachweisgrenze für Technetium konnte so deutlich gesenkt und zu 3.105 Atomen 99Tc bestimmt werden, d.h. 5 Größenordnungen unter dem Vergleichswert für radiometrische β-Messungen. Für Plutonium wurde eine Nachweisgrenze von 3.106 Atomen erreicht, d.h. etwa 2 Größenordnungen unter dem α-spektroskopischen Nachweislimit für 239Pu. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung DFG, DFG-Graduiertenkolleg 43 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 19: Chemie und Pharmazie 44 Validierung von immunochemischen Nachweismethoden 3 W. Baumann (Institut für Physikalische Chemie, Uni Mainz), U. Pfeifer-Fukumura (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz), W. Jaeschke (Zentrum für Umweltforschung, Uni Frankfurt) Immunochemische Nachweismethoden sind hochempfindliche und gut selektive Verfahren, die in der Analytischen Chemie zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ihr Anwendungspotential liegt bei großen Probenmengen, bei denen man vor allem einen negativen Befund erwartet, also im Bereich der Lebensmittel- und Umweltüberwachung. Heute stehen ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay) Techniken, die ein Photometer zum Nachweis benötigen, im Vordergrund. Im vorliegenden Projekt werden die von der Gruppe Baumann entwickelten Immunoelektroden, die nur ein sehr hochohmiges Millivoltmeter zum Nachweis voraussetzen, mit klassischen GC-MS-Methoden im Zentrum für Umweltforschung der Universität Frankfurt anhand von atmosphärischen Umweltproben verglichen. Finanzierung: Fa. Bischoff Analysentechnik, Leonberg Extraktion von Schadstoffen aus Straßenstäuben mit überkritischem CO2 3 W. Baumann, Y. Yang (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz) Die Belastung von Straßenstäuben mit Pestiziden, PCBs und PAHs, aber auch anderen Schadstoffen ist noch wenig untersucht. Im vorliegenden Projekt wurden Straßenstäube unterschiedlicher Herkunft mit überkritischem CO2 extrahiert; der Extrakt wurde dann mit GC/MS weiter untersucht. Von einigen Probenahmeorten liegen mehrere über mehr als ein Jahr verteilt gezogene Proben vor, so daß auch Aufschlüsse über den jahreszeitlichen Gang der Schadstoffbelastung von Straßenstaub erwartet werden. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse zeigen PCBBelastungen des Straßenstaubes an stark befahrenen Straßen bis zu 2,5 µg/g und PAH-Belastungen bis zu 200 µg/g an selten gekehrten, windgeschützten Stellen, wie Fußgängertunnel. Finanzierung: Gottlieb Daimler und Karl Benz Stiftung 45 Extraktion von polycyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen aus Wasser mittels überkritischem CO2 3 W. Baumann, J. Straßburger (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz) Überkritisches CO2 als nicht toxisches Lösungsmittel sollte sehr gut geeignet sein, unpolare Verbindungen wie die PAHs aus (polarem) Wasser zu extrahieren, zumal sich ein anschließender Anreicherungsprozeß durch Entspannen sehr einfach gestaltet. Die nachfolgende Detektion über Fluoreszenz nach Trennung durch HPLC soll die quantitative Bestimmung von PAHs in Wasser auf dem Level der Trinkwasserverordnung ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, daß selbst im Rhein der PAH-level nur noch im Bereich weniger ng/l liegt. Erfassen der umweltanalytischen Analysenkapazität in Rheinland-Pfalz 3,S C. Fooken, J. Dörr und W. Baumann (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz) In diesem Projekt wurden die umweltanalytischen Analysenkapazitäten in Rheinland-Pfalz im Auftrag des damaligen Ministeriums für Umwelt des Landes erfaßt, wobei sowohl öffentliche wie private Institutionen berücksichtigt wurden. Das Ergebnis liegt in Buchform vor, wobei die Daten auf einem praktisch 100prozentigen Fragebogenrücklauf basieren. Finanzierung: Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz Untersuchungen zu den Stauspiegelschwankungen der Lagoa de Juturnaíba hinsichtlich ihres Einflusses auf die Limnoökologie und die Grundwasserqualität 3,S W. Baumann (Institut für Physikalische Chemie, Uni Mainz) D. Schenk (Institut für Geologie, Uni Mainz) C. Wilhelm (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) S. V. Rodrigues (Analytische Chemie, Uni Niterói) L. Martins (Analytische Chemie, Uni Niterói) Bastiaan Knoopers (Geocxhemie, Uni Niterói) S. Azevedo (Núcleo de Pesquisas Naturais, UFRJ, Rio de Janeiro) V. L. Huszar (Depto. de Botánica, Museo Nacional, Rio de Janeiro) Trinkwasserqualität und -quantität sind in dem touristisch extrem stark belasteten Gebiet der Região dos Lagos im Nordosten von Rio de Janeiro von dem Trinkwasserreservoir Lagoa de Juturnaíba sehr stark abhängig. Nach einer kurzen Zeit der Erholung nach Aufstauen ist der See heute wieder stark eutrophiert. Projektziel ist es, zunächst den Zustand des Sees bzgl. seiner Eutrophierung und der hier denkbaren schleichenden Belastung des 46 Grundwassers zu charakterisieren, den Anteil an effluentem und influentem Wasser als Folge unterschiedlicher Wasserstände und die Wirkung auf das Schadstoffrückhaltevermögen des Untergrundes zu erfassen, und dann Empfehlungen für weiteres längerfristiges Vorgehen zu erarbeiten. Finanzierung: DAAD CAPES/Brasilien Mestradokurs "Geoquímica Ambiental" S W. Baumann (Physikalische Chemie, dtsch. Koordinator, Uni Mainz) R. Oberhänsli (Geologie, Uni Mainz, jetzt GFZ Potsdam) W. Jaeschke (Zentrum für Umweltforschung, Uni Frankfurt) H.J. Tobschall (Hydrogeochemie, Uni Erlangen) J. Negendank (Paläoökologie, GFZ Potsdam) H. Roeser (Geologie, brasil. Koordinator des Kurses, Uni Ouro Preto) Ziel dieses über 2 Jahre angelegten Kurses ist es, bereits in Geologie, Chemie oder Biologie formierten Studenten eine Zusatzausbildung auf dem Gebiet der Umweltgeochemie auf Mestradoebene zu geben. Das soll erreicht werden durch ein fächerübergreifendes curriculum, zu dem die deutsche Gruppe eine Starthilfe in den Fächern gibt, in denen jetzt noch kaum eigene Lehr- und Forschungskapazitäten in Ouro Preto vorhanden sind. Damit sollen die Absolventen in die Lage versetzt werden, später sowohl in technischen, wie auch in administrativen Positionen umweltrelevante Probleme sachbezogen zu lösen helfen. Zusätzlich soll mit diesem Kurs eine Basis für Forschungsarbeiten im Bereich des Naturparks Itacolomí bei Ouro Preto zur Wiederbeladung dieses westlichen Ausläufers der Mata Atlântica gelegt werden. Finanzierung: DAAD und Fundação Gorceix, Ouro Preto, Brasilien Pestizidbestimmung in kleinsten Volumina von Regen- und Wolkenwasser 3 I. Hartmann, W. Baumann (Institut Physikalische Chemie) Die Reaktion eines Antikörpers mit einem Antigen oder auch entsprechenden Hapten, hier einem Pestizid, wird zum quantitativen Nachweis dieses Pestizids verwandt. Dazu werden zwei Methoden eingesetzt, nämlich die ELISA-Technik und die von uns entwickelte Technik der direkt potentiometrischen Immunoelektroden. Z.Zt. ist es möglich, Konzentrationen von etwa 10-8 g/l in einem Volumen von etwa 30µl noch nachzuweisen. Damit rückt die möglichkeit nahe, auch in Wolkenwasser Pestizide zu bestimmen. Dazu wird mit R. Jaenicke und L Schütz vom Institut für Physik der Atmosphäre und mit W. Jaeschke vom Zentrum für Umweltforschung der Universität Frankfurt zusammengearbeitet. Finanzierung: DFG (Ba 588/6-1) 47 Grundlagen einer integralen Methode zur Erfassung und 3 Bestimmung von sehr flüchtigen Spurenverbindungen in Grundwasser und Bodenluft W. Dünges (Institut für Kernchemie) Aufbauend auf einer von der Arbeitsgruppe Dünges entwickelten gaschromatographischen Bestimmungsmethode für sehr leicht flüchtige Verbindungen wird ein Probenahmesystem entwickelt, um Proben solcher Verbindungen - und hier besonders N2O - verlustfrei aus Grundwasser und Bodenluft ziehen zu können. Finanzierung: Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland-Pfalz Bestimmung von Spurenelementen mittels Neutronen-aktivierungsanalyse und Anticomptonspektrometrie. ( Im Rahmen eines Gesamtprojektes: Ultraspurenanalyse mit Laserspektroskopie und Radiometrie unter naturnahen Bedingungen) J.O. Denschlag (Inst. für Kernchmie , Univ. Mainz) N. Trautmann ( Inst. f. Kernchemie, Univ. Mainz) R. Jaenicke (Inst. Phys. d. Atmosphäe, Univ. Mainz) L. Schütz (Inst. Phys. d. Atmosphäe, Univ. Mainz) 3 Aerosole aus Luftfiltern, die auf dem Universitätsgelände von der Gruppe Trautmann zwecks Überwachung der Umweltradioaktivität gesammelt werden, sollen mittels Neutronenaktivierungsanalyse auf Schwermetallkontaminationen (ca. 36 Elemente) untersucht werden. In Zusammenarbeit mit Dr. L. Schütz (Trajektorienrechnungen) sollen die wichtigsten weiträumigen Quellterme für Kontaminationen ermittelt werden. Dabei ist zu hoffen, daß die gleichzeitige Bestimmung vieler Elemente bestimmte Quellen wie durch einen Fingerabdruck charakterisiert. Die erhaltenen Daten erhänzen sich in idealer Weise mit den Messungen der Umweltradioaktivität an denselben Filtern, die von der Gruppe Trautmann durchgeführt werden. Finanzierung : Zentrum für Umweltforschung (HiWi) Landesmittel ( Reaktor und Infrastruktur) BMFT (Messgeräte) 48 Einfluß von Huminstoffen auf das Migrationsverhalten von Aktiniden unter naturnahen Bedingungen 3 N. Trautmann, J.V. Kratz (Institut für Kernchemie, Uni Mainz) G. Huber, E.-W. Otten, G. Passler, K. Wendt (Institut für Physik, Uni Mainz) H. Nitsche, G. Bernhard (Institut für Radiochemie, Forschungszentrum Rossendorf) H.P. Beck, H. Wagner (Fachrichtung 11.4 der Universität des Saarlandes) J. Kim (INE, Forschungszentrum Karlsruhe) Zur Bestimmung der Komplexierungskonstanten geringster Mengen von Np, Pu und Am mit verschiedenen Huminsäuren in Abhängigkeit geochemischer Faktoren werden chemische Verfahren in Kombination mit radiometrischen oder laserspektroskopischen Methoden eingesetzt. Damit lassen sich noch Messungen bis herab zu einer Metallionenkonzentration von 10-13 mol/l durchführen. Die Komplexstabilitätskonstanten sind wichtig, um Voraussagen über das Migrationsverhalten der Aktiniden in der Umwelt treffen zu können. Mittels kontinuierlicher Elektrophorese und Ionenaustauschchromatographie sowie αund γ-Spektroskopie konnten die Komplexierungskonstanten von Np und Am in Abhängigkeit von der Huminsäurekonzentration und dem pH-Wert für zwei Huminsäuren bestimmt werden. Diese Untersuchungen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den o.a. Forschungseinrichtungen. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung BMBF DFG Graduiertenkolleg, Uni Mainz Land Rheinland-Pfalz Bestimmung von spaltbaren Elementen in Umweltproben 3 K.-L. Kratz (Institut für Kernchemie, Uni Mainz) Mit β-verzögerter Neutronenaktivierungsanalyse kann mit geringem Zeitaufwand und niedriger Nachweisgrenze Uran-235 und Thorium erfaßt werden. Ergänzend soll Uran-238 und Thorium mit instrumenteller Neutronenaktivierungsanalyse und γ-Spektroskopie bestimmt werden. Das Isotopenverhältnis Uran 235/Uran 238 kann dann als Indikator dienen, ob die betreffende Quelle natürlichen Ursprungs ist oder aus industriellen Quellen stammt. Daneben werden solche Untersuchungen z.B. im Urin strahlenexponierter Personen durchgeführt. 49 Bestimmung von Platingruppenelementen (PGE) in Umweltproben 3 K.-L. Kratz (Institut für Kernchemie, Uni Mainz) B. Mathiasch (Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Uni Mainz) H. Gabelmann (KSM Analytik, Mainz) Durch den Einsatz von KfZ-Katalysatoren kommt es zu einer Zunahme der PGEBelastung neben stark befahrenen Straßen. Um die geringen PGEKonzentrationen im Boden messen zu können, müssen leistungsfähige Anreicherungs- und Nachweisverfahren entwickelt und kombiniert werden. Als selektives Anreicherungsverfahren für PGE aus Bodenproben hat sich die in der Geologie häufig angewendete Methode der Dokimasie bewährt. Diese wurde auch an andere Probenmatrices z.B. Pflanzenproben angepaßt. Der simultane Nachweis aller PGE erfolgte durch die Neutronenaktivierungsanalyse in Verbindung mit der g-Spektrometrie. Das Migrationsverhalten der PGE wurde an realen Bodenproben neben der BAB 60 untersucht. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Schnelle Bestimmung von Actiniden in Umweltproben durch Lasermassenspektrometrie und γ-spektroskopische Messung der Umweltradioaktivität an Luftfilterproben 3 N. Trautmann (Institut für Kernchemie, Uni Mainz) G. Huber, E.-W. Otten, G. Passler (Institut für Physik, Uni Mainz) R. Jaenicke, L. Schütz (Institut für Physik der Atmosphäre, Uni Mainz) H. Keller (BfS Freiburg) B. Eichler (PSI Villigen) In Zusammenarbeit mit dem Institut für Physik haben wir die ResonanzionisationsMassenspektrometrie (RIMS) als sensitive und element- bzw. isotopenselektive Methode entwickelt und auf Actiniden angewandt. Damit können diese Elemente innerhalb einer Stunde im Ultraspurenbereich (≤ 106 Atome) in Umweltproben bestimmt und ihre Isotopenzusammensetzung ermittelt werden. Die Abtrennung der Actiniden aus Luft-, Wasser- und Bodenproben erfolgt durch Ionenaustauschchromatographie. Zur Erzeugung eines Atomstrahls werden die isolierten Fraktionen elektrolytisch auf einer Tantalunterlage abgeschieden und mit einer dünnen Titanschicht bedeckt. Diese „Sandwichfilamenttechnologie“ wurde in Zusammenarbeit mit dem PSI Villigen entwickelt. Mit der leistungsstarken Luftsammelanlage werden routinemäßig γ-spektroskopische Messungen im „low-level“ Aktivitätsbereich durchgeführt und mit Ergebnissen in Freiburg verglichen. Die zur Interpretation notwendigen meteorologischen Daten werden vom Institut für Physik der Atmosphäre geliefert. Finanzierung: Graduiertenkolleg, Uni Mainz Land Rheinland Pfalz, Zentrum für Umweltforschung DFG 50 Isotopenselektive Ultraspurenbestimmung des Erdalkalieelements Calcium mittels Lasermassenspektroskopie 3 E.W. Otten, K. Wendt (Institut für Physik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz) J.V. Kratz, N. Trautmann (Institut für Kernchemie, Johannes GutenbergUniversität Mainz) Y.V. Yushkevich, V. Bystrow, N. Kotovski (JINR, Dubna, Rußland) B.A. Bushaw (Battelle Northwest Laboratories, Richland, WA, USA) Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Anwendung eines isotopenselektiven und isobarenfreien Bestimmungsverfahrens mittels Lasermassenspektrometrie für Ultraspuren von Erdalkalielementen. Der Aufbau eines kleinen, kompakten Bestimmungssystems unter Einsatz von begrenztem experimentellen und finanziellen Aufwand steht im Vordergrund. Die Anwendungen sind - abgesehen von den bisher bestimmten radiotoxischen Isotope 89,90Sr - bei stabilen und langlebigen Calcium-spurenisotopen, besonders beim 41Ca mit einer natürlichen Häufigkeit von etwa 10-14 und einer Halbwertszeit von 105 Jahren zur Altersdatierung zu sehen. Das universell einsetzbare Verfahren soll eine Isotopenselektivität von etwa 1015 bei einer Nachweiseffizienz von bis zu 10-4 erreichen. Mit eingeschränkten Spezifikationen konnte das Verfahren bereits an verschiedenen synthetischen, umweltnahen und medizinischen Proben demonstriert werden. Die Bestimmung von 41Ca-Gehalten ist in der letzten Ausbaustufe etwa ab Ende 1997 vorgesehen. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung DFG im Rahmen der Sachbeihilfe TR 336 DFG im Rahmen der Förderung der Zusammenarbeit mit den GUS-Staaten Institutsmittel der Institute für Physik und für Kernchemie Deposition von Pestiziden in belasteten und emissionsfernen hessischen Gebieten 3 K. Unger , T. Renner (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz) D. Baumgarten, K-H. Liebl (Hessische Landesanstalt f. Umwelt, Wiesbaden) K.-H. Jansen (Fa. Sykam GmbH, Gilching) Der Gehalt an Pestiziden in Niederschlägen soll zeitlich integrierend erfaßt und anschließend analytisch bestimmt werden. An 3 topographisch verschiedenene Standorten in Wiesbaden wird die Deposition zunächst in eigens entwickelten Edelstahlgefäßen gesammelt. Diese wurden wegen der Vergleichbarkeit der Sammelcharakteristik an die Sammelgefäße für die Bestimmung des partikelförmigen Niederschlags mit dem Bergerhoff-Gerät angelehnt. Wegen der extrem geringen Menge an Probengut je Sammler muß die Analytik miniaturisiert werden. Auf Grund der zu erwartenden hohen Anzahl von Einzelproben muß sie weitestgehend automatisiert werden. Analog der Reihe von jüngsten DIN-Normen und Entwürfen sollen aus dem naßen Niederschlag polare Pflanzenschutzmittel auf Festbett angereichert werden. Hierzu wurde ein neues System zur automatisierten Direkt-Anreicherung von wäßrigen Proben für die HPLC entwickelt. Finanzierung: Hessische Landesanstalt für Umwelt, Wiesbaden 51 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 21: Biologie 52 Evaluation bodenbiologischer Eigenschaften zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Agrarstandorten in Rheinland-Pfalz S Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Thomas Heiber (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Ralf Lenz (Institut für Zoologie, Uni Mainz) In unseren bodenbiologischen Begleituntersuchungen für das Projekt „Ökologische Bodenbewirtschaftung“ der Stiftung Ökologie & Landbau setzen wir Monitoring-Methoden ein, die in den vergangenen Jahren, z.T. mit Unterstützung des Zentrums, entwickelt wurden und derzeit eine breite Anwendung in der Bodenökologie finden. Diese sind als Wirkungstests angelegt, um Effekte auf die biologische Aktivität der Böden zu messen. Begleitende Studien an ausgewählten Tiergruppen (Nematoda und Collembola) dienen dazu, die Beeinflussung des horizontalen und vertikalen Diversitätsmusters der Böden durch unterschiedliche Bewirtschaftungsformen festzustellen. Aus der Kombination von Wirkungstests und klassischen Besiedlungsstudien versuchen wir bodenbiologische Parameter herauszufiltern, die als potentielle Bioindikatoren der Bodengesundheit dienen können. Ergänzend erheben wir mikrobielle Parameter, um mögliche Korrelationen zwischen Bodenfauna und Bodenmikroorganismen zu erkennen. Finanzierung: Zentrum, Landesanstalt für Pflanzenschutz Ein Beitrag zur Bioindikation von Agrarböden: Die Bedeutung der Qualität kleinräumig im Boden verteilter organischen Bodensubstanz als ‘Hot spots’ für die sukzessive Besiedlung durch Nematoden S Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Thomas Heiber (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Ralf Lenz (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Für die Nutzung von Bodentieren zum Zwecke der Bioindikation von Böden gelten die Nematoda (Fadenwürmer) als Modellgruppe, über die sich Änderungen (Störungen) von Bodenzuständen diagnostizieren lassen. Eine Möglichkeit zur Diagnose auf Familienebene ist der von BONGERS (1990) an der Universität Wageningen entwickelte ‘Maturity Index’, der die Lebensstrategien und die Kolonisationsfähigkeiten der Nematoden berücksichtigt. Anwendungsbereich für den ‘Maturity Index’ sind hauptsächlich kurz- und langfristige Änderungen von Bodenzuständen. In unserem Projekt soll die sukzessive Besiedlung von im Boden inkubierter organischer Substanz in Abhängkigkeit vom Rottezustand untersucht werden. Aus dem Vergleich der Daten mit dem Besiedlungsmuster des freien Bodens werden Hinweise zur Lebensstrategie der Nematodenarten (r- und K-Selektion, Interaktionen mit der mikrobiellen Biomasse) und zum Ablauf der Sukzession im Verlauf der Dekomposition erwartet. Finanzierung: Zentrum 53 Vergleichendes Monitoring der Kohlenstoff-Dekomposition auf Waldstandorten in Rheinland-Pfalz S Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Versuche zum Streuabbau (C-Dekomposition) sind weltweit von großer Aktualität, um klimabedingte Veränderungen im terrestrischen Kohlenstoff-Pool modellieren zu können. Um jedoch mögliche Temperatureffekte signifikant beschreiben zu können, ist es notwendig, Effekte der Streuqualität und der Standortseigenschaften (Bestandesalter, pH- und Basenstatus der Böden) auf das Dekompositionsverhalten der Böden zu kennen. Mit den im letzten Jahr begonnenen Untersuchungen auf zwei extrem unterschiedlichen Fichtenstandorten soll der Nachweis geführt werden, daß sich die Qualität von Fichtennadelstreu unabhängig vom Standort auf die Höhe der Dekompositionsrate auswirkt. Hierzu versuchen wir Streu mit unterschiedlichem Nährstoff-, Cellulose-, Lignin-, Polyphenol- und Tanningehalt nach Art von Kreuzexperimenten zu exponieren und die Dekompositionsrate zu ermitteln. Dem liegt die Arbeitshypothese zugrunde, daß die Abbauleistungen des Edaphons nicht nur von den abiotischen Standortqualitäten - Klima und Bodenzustand -, sondern auch maßgeblich von der Streuqualität abhängt. Für die Versuche setzen wir das Minicontainer-System ein, das neben unseren eigenen Versuchen bisher auf Waldstandorten im Erzgebirge und in Permafrostböden in Sibirien eingesetzt wurde, und demnächst erstmalig im Rahmen des SHIFT-Programmes in Amazonien für Streuabbauversuche zur Anwendung kommt. Finanzierung: Zentrum Zum Umsatz des endogäischen C-Reservoirs in Agrarböden: Versuche zum ‘standing crop’ und zur Dekomposition von Wurzeln S Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Thomas Heiber (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Ralf Lenz (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Begleitend zu dem von der Stiftung Ökologie & Landbau durchgeführten Projekt ‘Ökologische Bodenbewirtschaftung’ sollen erstmalig endogäische Anteile der Biomasseproduktion, die Wurzeln, untersucht werden. Hierzu werden Wurzelmassenbestimmungen (Trockenmasse und C-Gehalt) sowie Messungen zur Geschwindigkeit des C-Abbaues (Dekompositionsmessungen mit dem Minicontainer-System) für Grob- und Feinwurzeln durchgeführt. Ziel ist die Bilanzierung des C-Umsatzes bis in den Bereich der Pflugsohle in Anpassung an die drei Bodenbarbeitungstechniken Pflug (konventionell), Schichtengrubber und Zweischichtenpflug (innovativ). Finanzierung: Zentrum 54 Untersuchungen zur biologischen Aktivität rheinland-pfälzischer Böden mit Hilfe von Zersetzungstests 1 G. Eisenbeis (Zoologisches Institut, Universität Mainz) Es soll eine schnelle systemökologische Methode zur Erfassung der zoologischen Komponente der biologischen Zersetzungsleistung in Böden erarbeitet werden, die dann schnelle Hinweise auf nachhaltige Störungen in Böden liefern soll. Die Methode soll dann zunächst an Standorten erprobt werden, die schon Gegenstand ökosystemarer Untersuchungen gewesen sind und deren Zoozönose weitgehend bekannt ist. Aufbau eines Bodenendoskops (Rhizoskops) für die Direktbeobachtung von Bodenorganismen in ihrem Mikrohabitat S G. Eisenbeis (Zoologisches Institut, Universität Mainz) Es soll auf der Basis eines Endoskops mit Beleuchtungseinrichtung eine Beobachtungseinrichtung konstruiert werden, die eine Direktbeobachtung von Bodentieren im Boden ermöglicht. Als erster Einsatz ist die Beobachtung der Reaktion von Ameisen auf Bekalkung im Bereich der Nestoberfläche und im Nestinneren geplant. Strukturelle Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop zum Streuabbau Im Minicontainersystem S Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Kerstin Felix (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Das Projekt diente der Untersuchung der mikrobiellen Besiedlung von Blattmaterial (Eiche, Buche, Kiefer), das im Boden für mehrere Wochen der Einwirkung des Edaphon ausgesetzt wurde. Für die REM-Präparation wurden zwei Trocknungsverfahren miteinander verglichen, Critical Point Drying und Freeze Drying. Ferner wurden native und atro-getrocknete (105 °C/24 h) Streuproben parallel im Boden exponiert. Es zeigte sich, daß atro-getrocknete Streu Schrumpfungsrisse aufweist und die cuticularen Wachse wegschmelzen bzw. bei der Kiefernstreu die Atemöffnungen verstopfen. Hieraus ergeben sich Konsequenzen für die mikrobielle Besiedlung und die Vorbehandlung des Streumaterials im Rahmen von Abbauversuchen. Ferner wurde gezeigt, daß die Fauna einen Einfluß auf die mikrobielle Besiedlung ausübt. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung 55 Versuche zur Evaluation des Köderstreifen (Bait-lamina-) -Tests mit Hilfe von Ausschluß- und Interaktionsversuchen Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Thomas Heiber (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Ralf Lenz (Institut für Zoologie, Uni Mainz) S Der Köderstreifen-Test wird verwendet für das Monitoring der Biologischen Aktivität von Böden, indem er über eine Profiltiefe von 0-75 mm Hinweise zum Belebtheitsgrad von Böden liefert. Dies macht ihn für eine breite Palette bodenökologischer Fragestellungen interessant. Bisher war jedoch unklar, welcher Teil des Edaphon, Mikroorganismen oder Bodenfauna, bzw. Mikro-, Meso- oder Makrofauna als Meßgröße dienen. Mit dem 1994 vom Zentrum geförderten Projekt konnte nachgewiesen werden, daß vor allem die Bodenfauna (Nematoda - Fadenwürmer, Collembola - Springschwänze, Diplopda Doppelfüßer und die Lumbricidae - Regenwürmer) eine Reaktion hervorruft, während die Rolle der Mikroorganismen vergleichsweise gering ist. Damit ist es gelungen, die Aussagefähigkeit des Tests zu steigern. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Die Reaktion von Nadelwaldböden auf die forstliche Bodenkalkung: Vergleichende Untersuchungen zur biologischen Aktivität Gerhard Eisenbeis (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Ralf Lenz & Hülya Dogan (Institut für Zoologie, Uni Mainz) 1 Für das forstwissenschaftliche Projekt der FVA Rheinland-Pfalz ‘Vergleichender Kompensationsversuch mit verschiedenen Puffersubstanzen zur Minderung der Auswirkungen von Luftschadstoffeinträgen in Waldökosystemen’ im Hochwald bei Idar-Oberstein und im Pfälzer Wald bei Hochspeyer wurden Tests mit Köderstreifen und dem Minicontainer-System durchgeführt. Der KöderstreifenTest lieferte auf den gekalkten Flächen 5 Jahre nach Ausbringung der Kalke signifikante Steigerungen der Fraßaktivität der Bodenfauna im Vergleich zu den stark versauerten Kontrollböden. Der Minicontainer-Test lieferte auf den Kalkungsflächen entsprechend erhöhte Raten für den Nadelabbau, worin sich eine gesteigerte bodenbiologische Aktivität widerspiegelt. Beide Tests eignen sich hervorragend zur Untersuchung der Qualität von Böden. Finanzierung: Kooperation: Zentrum Min. für Umwelt und Forsten Forstliche Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz 56 Dekompositionstudie mit Eichenlaub aus Klimakammerversuchen Gerhard Eisenbeis und Roland Paulus (Institut für Zoologie, Uni Mainz) S Es stand Laub von Eichen zur Verfügung, die in Klimakammern der GSF bei unterschiedlichem CO2/Ozon-Gehalt sowie bei Normalfeuchte/Trockenstreß herangezogen wurden. Unterschiede zwischen den 8 Varianten ergeben sich für den N-Gehalt (C/N-Bandbreite 20-36) sowie vermutlich im Derbheitsgrad der Blätter. Als Meßgröße dient die Abbaugeschwindigkeit, wofür das Blattmaterial in Minicontainern (48 Stäbe mit 576 Minicontainern, Verschlußgazen (20µm und 2 mm) über 6 Monate gestaffelt im Streuhorizont eines Kiefern-Eichen-Waldbodens bei Mainz exponiert wurde. Arbeithypothese ist, daß bestimmte Streßbedingungen die Dekomposition der Blattstreu verlangsamen, woraus sich Hinweise auf klimabedingte Veränderungen im Dekompositionsverhalten von Waldböden ergeben (die Endauswertung erfolgt 1996). Finanzierung: Kooperation: Zentrum Prof.Dr. A. Wild GSF Die Evolution und Ökologie einjähriger Unkräuter 1 J.W. Kadereit, Institut f. Spezielle Botanik u. Botanischer Garten Am Beispiel von Senecio vulgaris (Gemeines Greiskraut) und S. viscosus (Klebriges Greiskraut) als ausschließlich von anthropogenen Standorten bekannten Arten wird die Evolution und Ökologie einjähriger Unkräuter Mitteleuropas untersucht. Diese Arbeiten umfassen Beobachtungen und Experimente zur Populationsdynamik der Unkräuter in Mitteleuropa, Feldarbeiten an Standorten nicht-unkrautiger Verwandter (Vorfahren), vergleichende Kultur der Unkräuter und ihrer Vorfahren unter standardisierten Bedingungen sowie Analysen der genetischen Unterschiede zwischen Unkraut und nicht-unkrautigem Vorfahren. Ziel der Untersuchungen ist das Verständnis der historischen Bedingungen, unter denen Unkräuter entstanden sind, sowie der Eigenschaften und ihrer genetischen Grundlage, die für den Erfolg dieser Pflanzen als Kolonisierer anthropogener Standorte verantwortlich sind. Finanzierung: DFG 57 Pflanzengesellschaften und Standortsfaktoren 1 W. Licht, Institut für Spezielle Botanik und Botanischer Garten Unsere Untersuchungen befassen sich mit der Artenzusammensetzung und Struktur von Pflanzengesellschaften sowie deren Zusammenhang mit jeweils kennzeichnenden edaphischen und/oder standortsklimatischen Faktoren. Im Vordergrund stehen dabei regional typische Pflanzengesellschaften, die zumeist auch aus Sicht des Naturschutzes bedeutsam sind; auf die Verwertbarkeit der gewonnenen Daten für die praktische Landespflege wird deshalb geachtet. Untersuchungsgebiet ist der Raum Rheinhessen/ Nahe/ Hunsrück/ Mosel, aber auch Süditalien und die westgriechischen Inseln. Die Meß- und Nachweisgeräte für die ökologischen Untersuchungen wurden weitestgehend vom Zentrum für Umweltforschung finanziert. Entwicklung von Ersatzmethoden für den akuten Fischtest 4 J. Markl und R. Nagel (Zoologisches Institut, Universität Mainz) Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll eine Methode entwickelt werden, die es erlaubt, den "akuten Fischtest" zu ersetzen. Als schmerzfreie Materie von Fischen kommen für eine Methode, die Basis für weitergehende Untersuchungen an Fischen sein soll, Zellen oder Embryonen von Fischen infrage. Die Zytotxizität wird dabei mit der kommerziell erhältlichen Fibroplastenlinie der Regenbogenforelle geprüft; als Modell für die Embryonen wurde der Zebrabärbling gewählt, da für diesen Fisch umfangreiche Erfahrungen und toxikologische Daten vorliegen. Beiträge zur Übertragbarkeit der Bioakkumulation von Fremdstoffen in aquatischen Systemen vom Labor ins Freiland 4 R. Nagel (Zoologisches Institut, Universität Mainz) Die Bioakkumulation besitzt bei der ökotoxikologischen Bewertung von Umweltchemikalien einen hohen Stellenwert. Bei der Übertragbarkeit von Ergebnissen aus standardisierten Laborstudien schon auf komplexere Laborsysteme und erst recht auf Freilandsituationen bestehen noch viele offene Fragen. Das Projekt soll hier zunächst am Beispiel von 3,4-Dichloranilin die Beziehung zwischen Bioakkumulation und Verteilung von Umweltchemikalien in aquatischen Laborsystemen detaillierter untersuchen und parallel Fremdstoffe in Fischen aus unterschiedlich belasteten Gewässern qualifizieren und quantifizieren. 58 Molekulargenetische Modifizierung der Glutamin-Synthetase-Expression bei der Kulturpflanze Raps (Brassica napus) in Anbetracht des gesteigerten NDüngemitteleinsatzes im Rapsanbau. 1 G. Ochs, G. Schock und A. Wild (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) G. Röbbelen und C. Möllers (Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Uni Göttingen) Für die wichtige Kulturpflanze Raps besteht eine im Vergleich zu anderen Fruchtarten nur unzureichend ausgeprägte Stickstoffverwertungseffizienz, die unter Berücksichtigung der im Rapsanbau üblichen Düngemittelmengen zu einer zusätzlichen Gefährdung des ökologischen Gleichgewichtes führen kann (Stickstoffeintrag in Gewässer, Boden und Atmosphäre). Durch molekulargenetische Modifizierungen der Glutamin-Synthetase-Expression (Schlüsselenzym im N-Haushalt der Pflanze) unter Einsatz biotechnologischer Züchtungsprogramme soll eine gezielte Veränderung dieses zentralen Enzyms erfolgen, und eine Optimierung der pflanzeninternen Stickstoffverwertung angestrebt werden. Finanzierung : Europäische Union (Brüssel) Graduiertenkolleg (Uni Mainz) Reduktion der NH3-Emmissionen und Stickstoffverluste im Rapsanbau durch Modulation des Expressionsverhaltens unterschiedlicher Glutaminsynthetase-Isoformen S G. Ochs (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) C. Möllers (Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Uni Göttingen) Durch eine unzureichend ausgeprägte Stickstoffverwertungseffizienz kommt es im Rapsanbau zu beträchtlichen Stickstoffverlusten, die in Form von NH3Emmissionen zu einer Belastung des atmosphärischen Gleichgewichtes beitragen können. Erhebliche Stickstoffmengen gelangen auch während des vorzeitigen Blattfalles beim Raps in den Boden und stellen deshalb ein ökologisches Gefährdungspotential dar. Die Stickstoffassimilation der höheren Pflanzen wird in erster Linie durch die enzymatische Aktivität der Glutaminsynthetase (GS) geprägt. Eine Steigerung der Enzymaktivität oder eine Veränderung der gewebebzw. entwicklungsspezifischen GS-Expression könnte zu einer verbesserten Stickstoffverwertung führen. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen in pflanzenzüchterische Programme einfließen und langfristig neue Rapslinien bereitstellen, die bei großflächiger Anbauweise ein geringeres Gefährdungspotential besitzen. Finanzierung : Europäische Union, Brüsse (nur Reisekosten) 59 Die Bedeutung des Violaxanthin-Zyklus als frühe Streßreaktion der Pflanze S Dr. Michael Richter (Inst. f. Allg. Botanik, Universität Mainz) Die Pflanze begrenzt unter ungünstigen äußeren Bedingungen der Photosynthese den Energiefluß auf das lichtempfindliche Photosystem II, um schädliche Auswirkungen eines Potentialstaus im Photosyntheseapparat zu vermeiden. Hierzu verfügt die Pflanze im Violaxanthin-Zyklus über einen Mechanismus der thermischen Dissipation absorbierter Anregungsenergie in den PSIILichtsammelkomplexen. Im vorliegenden Projekt soll die mögliche biologische Bedeutung des Violaxanthin-Zyklus als Streßabwehrreaktion der Pflanze untersucht werden. Das Adaptationspotential des Violaxanthin-Zyklus bezüglich der Streßstärke soll abgeschätzt werden. Hierzu werden Pflanzen in Expositionskammern bei kontrollierten äußeren Bedingungen bestimmten natürlicherweise vorkommenden Stressoren wie beispielsweise Mineralmangel, Trocken- und Hitzestreß, sowie Kombinationen von Stressoren ausgesetzt. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung, DFG (Wi 243/19-2) Bestimmung von Photosystem-II-Herbiziden unter 3 Verwendung eines Antikörpers mit Spezifität für die Herbizidbindestelle am Photosystem-II M. Richter (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) P. Krämer (GBF Braunschweig) Unter Verwendung eines selbst hergestellten Antikörpers gegen den herbizidbindenden Bereich von Photosystem-II soll ein ELISA-Test für Photosystem-II-Herbizide in Wasserproben entwickelt werden. Der Test würde auf der Konkurrenz zwischen Herbizid und Antikörper um gleiche oder überlappende Bindedomänen im Bereich der sogenannten Herbizidbindenische von Photosystem-II beruhen. Er soll ein ungefähres Maß für die Summe der Photosystem-II-Herbizidbelastung der Probe ergeben und damit eine Probenvorauswahl für die genauere chromatographische Bestimmung einzelner Herbizide ermöglichen. 60 Reaktionen des Photosyntheseapparates auf natürliche und anthropogene Streßfaktoren insbesondere im Zusammenhang mit der Erscheinung der sog. "Neuartigen Waldschäden" 1,4 M. Richter (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) A. R. Holzwarth (MPI für Strahlenchemie, Mülheim) H. Fock (Uni Kaiserslautern) Der Photosyntheseapparat höherer Pflanzen kann seine Lichtabsorption nicht oder nur sehr begrenzt regulieren. Sehr hohe Lichtintensitäten kînnen durch den nicht photosynthetisch verwertbaren Energieüberschuß eine Hemmung der Photosynthese verursachen, die als Photoinhibition bezeichnet wird. Im vorliegenden Projekt werden die strukturellen Grundlagen der Photoinhibition und die Vermeidungsstrategien der Pflanze untersucht. Bei Waldbäumen mit dem Schadbild der "Montanen Vergilbung" der lichtexponierten Blattoberseite wird nach einer mîglichen ursächlichen Beteiligung von Photoinhibition am Zustandekommen der Schadsymptome gesucht. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung DFG (Wi 243/19-2) BMFT (0339350 A) Genökologische Untersuchungen an geschädigten und nicht geschädigten Buchenbeständen 1,3 G.M. Rothe (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) G. Kahl (Botanisches Institut, Uni Frankfurt) E.R. Schmidt (Institut für Genetik, Uni Mainz) P.M. Gresshoff (Dept. of Plant Molecular Genetics, Uni Tennessee) Unter der Verwendung von Isoenzym- und DNA-Genmarkern soll die genetische Struktur von Buchenbeständen untersucht werden. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die durch natürliche und anthropogene Belastungen hervorgerufenen stark zunehmenden Schäden bei dieser Baumart mit der genetischen Konstitution der Einzelbäume in Bezug stehen. Außer der bisher angewandten Methode der Isoenzymanalyse soll auch die Ebene der DNA mit in die Untersuchungen einbezogen werden. Dadurch kann die die Erbinformation tragende Struktur der Bäume direkt in die Betrachtungen aufgenommen werden. Ein Vergleich der beiden Genomanalysen soll Aussagen über ihre Eignung für diese Fragestellung liefern. Finanzierung: Hessische Forstliche Versuchsanstalt, Hann. Münden 61 Einsatz der Chlorophyll-Fluoreszenz zur Analyse des Einflusses von Umweltfaktoren auf den Photosynthese-Apparat. 4 Dr. W. Rühle (Institut für Allgemeine Botanik, Universität Mainz) Die Chlorophyll-Fluoreszenz kann genutzt werden um Veränderungen des Photosyntheseapparats anzuzeigen, die als Reaktion auf Umweltparameter auftreten. Für die Erfassung umweltrelevanter biotischer Daten hat diese zerstörungsfreie Meßmethode wesentliche Vorteile, die es erlauben in kurzer Zeit große Datenmengen zu sammeln und in zeitlichen Abständen an der gleichen Pflanze die Messung zu wiederholen. Die bisher im Labor gewonnenen Erkenntnisse sollen auf Freilandmessungen übertragen werden, um zu beobachten, in welchem Bereich ein Trockenstress in Kombination mit Lichtstress zu reversiblen regulatorischen Veränderungen des Photosyntheseapparats führt und ab wann er irreversible Schäden verursacht. Hierzu sollen homöohydre Kulturpflanzen wie z.B. Weizen und Mais in der näheren Umgebung von Mainz vor allem während längerer Trockenperioden gemessen werden. Vergleichend hierzu sollen das Verhalten poikilohydrer Makroalgen erfaßt werden. Nachweis von Gentransfer bei Freisetzungsexperimenten transgener Nutzpflanzen in Rheinland-Pfalz S E. R. Schmidt, R. C. Feldmann, T. Hankeln (Inst. Molek. Genetik & Gentechn. Sicherheitsforschung, Uni. Mainz) Transgene Nutzpflanzen werden in zunehmenden Mafle freigesetzt oder bereits kommerziell angebaut. Ein vieldiskutiertes Risiko ist der unbeabsichtigte "Gentransfer" entweder durch Kreuzung mit nicht-transgenen Pflanzen (Pollentransfer) oder "horizontal" d.h. durch Transfer transgener DNA zwischen genetisch nicht verwandter Organismen. Ob Gefahren mit einem solchen Gentransfer verbunden sind, ist bisher noch unklar. Mit Hilfe der Polymeraseketten-reaktion, einer extrem empfindlichen Nachweismethode f¸r DNA, wird untersucht, wie grofl die H‰ufigkeit eines Gentransfers in der N‰he eines Versuchsfeldes mit transgenem Raps ist. Dar¸ber hinaus wird der Verbleib transgener DNA im Ackerboden ¸ber einen l‰ngeren Zeitraum hinweg verfolgt. Finanzierung: Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht, Rh.-Pf. Versuch zur Klonierung der Metallothioneingene von Chironomiden 4 E. R. Schmidt, Institut für Molekulargenetik, gentechnologische Sicherheitsforschung und Beratung Chironomiden haben aquatisch lebende Larven, die z.T. stark verschmutzte und extrem sauerstoffarme Sedimente von Teichen, Seen und anderen Gewässern besiedeln. Bestimmte Chironomidenarten (z.B. Chironomus thummi) zeigen eine hohe Toleranz gegenüber den verschiedensten Gewässerverschmutzungen. 62 Auswirkungen erhöhter CO2-Konzentrationen auf carboxylierende Enzyme von Pflanzen und den Austausch von Carbonylsulfid (COS, OCS) zwischen Vegetation und Atmosphäre. S V. Schmitt und A. Wild (Inst. für Allgemeine Botanik, Universität Mainz) J. Kesselmeier (Max Planck-Institut für Chemie, Mainz) Carbonylsulfid (COS) ist ein klimatisch bedeutendes Spurengas, für das die Stärken der bekannten Quellen und Senken derzeit noch nicht völlig bekannt sind. Als wichtigste Senke für COS wird die terrestrische Vegetation betrachtet. Die Aufnahme von COS in Pflanzen erfolgt in Analogie zur CO2-Aufnahme mit Hilfe verschiedener carboxylierender Enzyme, wie der Carboanhydrase, der Ribulose1,5-bisphosphat-Carboxylase und der Phosphoenolpyruvat-Carboxylase. Die Aktivität dieser Enzyme wird vermutlich bei einer längerfristigen Exposition gegenüber verdoppelten CO2-Konzentrationen herabgeregelt werden. Im Rahmen dieses vorgeschlagenen Forschungsvorhabens soll im Verlauf von drei Jahren an krautigen Mono- (Gerste oder Weizen) und Dikotylen (Raps), sowie jungen Laub(Buche oder Eiche) und Nadelbäumen (Fichte) die längerfristigen Akklimationsreaktionen der genannten Enzyme an verdoppelte CO2Konzentrationen (ca. 800 ppm) untersucht und deren Einfluß auf den COSAustausch ermittelt werden. Die Untersuchungen sollen in den neu entwickelten Klimakammern des Instituts für Allgemeine Botanik durchgeführt werden. Populationsbiologische Untersuchungen zu Koexistenz und Genfluß zwischen nahverwandten Gammarus-Formen - Verhaltens- und Hybridisierungsexperimente. 1 Alfred Seitz und Jakob Müller (Zool. Inst., Uni Mainz) Durch Veränderungen der Umwelt (natürlicher Art und vom Menschen verursacht) kommen in zunehmendem Maße vikarierende Arten in direkten Kontakt. Mögliche Ursachen wasserbewohnender Organismen können dabei der Bau eines Kanals (Rhein-Main), reger Schiffsverkehr entlang desselben oder Veränderungen der Wasserqualität (z.B. im Rhein) sein. Das Ergebnis eines solchen Sekundärkontaktes kann dabei unterschiedlich ausfallen. Es kann zu einer Vermischung (Hybridisierung) der beiden Arten kommen, falls die Isolationsmechanismen noch nicht ausgereift sind. Wenn die beiden vikarierenden Arten allerdings schon sexuell isoliert sind, dann stellt sich entweder eine Koexistenz durch Habitatverschiebung oder eine Verdrängung der einen Art durch die andere Art ein. Die historische Entwicklung solch einer Kontaktzone zweier kryptischer Gammarus fossarum Arten (Formen) soll im beantragten Projekt aufgedeckt werden. Dazu wird die genetische Struktur entlang mehrerer Transekte durch die Kontaktzone und auf beiden Seiten dieser untersucht. Unabhängig zur genetischen Untersuchung soll die Hybridisierungsfähigkeit zwischen den Formen entlang dieser Transekte Aufschluß über die Geschichte der geographischen Verschiebungen dieser Kontaktzone geben. Es wird angenommen, daß eine reproduktive 63 Merkmalsverschiebung nur in den Gebieten zu finden sein wird, in denen ein historischer Kontakt stattgefunden hat. Finanzierung: Umweltzentrum DFG: SE 506/4-2 Bedeutung von Isolation, Flächengröße und Biotop1 qualität für das Überleben von Tier- und Pflanzenpopulationen in der Kulturlandschaft am Beispiel von Trockenbiotopen. Teilprojekt IX: Modellbildung und Simulation von Austauschprozessen, Mikroevolution und Extinktionsrisiko. A. Seitz, H.J. Poethke u. E.M. Griebeler (Institut für Zoologie, Uni Mainz) sowie Arbeitsgruppen aus: Frankfurt, Göttingen, Halle, Jena, Leipzig und Stuttgart Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit den Ursachen des Artensterbens in der Kulturlandschaft, d.h. in einer Landschaft, die durch die Aktivitäten des Menschen wesentlich geprägt ist. Die relativ kleinräumige Struktur dieses Landschaftstyps führt dazu, daß für einzelne Tiere nutzbare Habitate üblicherweise klein und von anderen Flächen ähnlicher Qualität isoliert sind. Der Zusammenhang zwischen Flächengröße und -qualität, der Isolation einzelner Flächen und der erwarteten demographischen und genetischen Entwicklung von Populationen steht deshalb im Zentrum dieses Projekts. Dazu werden in enger Zusammenarbeit mit neun anderen Arbeitsgruppen, die die Untersuchungen im Freiland sowie die genetischen Analysen durchführen, analytische Modelle und Computersimulationen zur Populationsdynamik und -genetik von Metapopulationen ausgewählter Arten entwickelt. Finanzierung: BMFT (0339520 A) Bedeutung von Isolation, Flächengröße und 1 Biotopqualität für das Überleben von Tier- und Pflanzenpopulationen in der Kulturlandschaft am Beispiel von Trockenbiotopen. Teilprojekt VIII: Genetische Analyse von Populationen mobiler und wenig mobiler Tierarten (mit Ausnahme der Mollusken und Reptilien). A. Seitz, M. Veith, B. Nicklas-Goergen, J. Johannesen (Institut für Zoologie, Uni Mainz), sowie Arbeitsgruppen aus: Frankfurt, Göttingen, Halle, Jena, Leipzig und Stuttgart Das Teilprojekt beschäftigt sich mit den Einflüssen von verschiedenen Ausprägungen natürlicher und anthropogener Umweltvariabilität auf die genetische Struktur von Populationen verschiedener Tierarten (je eine Vogel-, Amphibien- und Spinnenart, sowie neun Insektenarten). Die von den Kooperationspartnern und der Mainzer Arbeitsgruppe beprobten Populationen werden mit Hilfe von Enzymelektrophorese, DNA-Fingerprinting und 64 RAPD-PCR populationsgenetisch untersucht und bezüglich des genetischen Polymorphismus und der genotypischen Struktur charakterisiert. Aus diesen Daten werden Schätzungen über den Genaustausch zwischen verschiedenen Populationen abgeleitet. Mit Hilfe einer statistischen Analyse dieser Daten und unter Einbeziehung von im Freiland gewonnenen Daten über Populationsgröße, Verteilungsmuster, Dispersionsfähigkeit, Altersstruktur etc. sollen Hinweise gefunden werden, welche Einflüsse Größe, Qualität und räumliche Anordnung von Biotopen auf die genetischen Eigenschaften der untersuchten Populationen haben und wie sich diese möglicherweise auf das Überleben der Populationen auswirken. Die Daten dienen mit als Grundlage der Entwicklung und Validierung von Modellen (siehe Teilprojekt IX). Finanzierung: BMFT (0339519 A Untersuchungen zur Bedeutung und Akzeptanz der Amphibienschutzanlage in Wiesbaden-Auringen für die Erdkröte (Bufo bufo L. 1758). 1 A. Seitz, M. Veith und M. Fuhrmann (Institut für Zoologie, Uni Mainz) An der seit mehreren Jahren errichteten Amphibienschutzeinrichtung in Wiesbaden-Auringen werden vor allem Erdkröten durch Leiteinrichtungen und Straßenuntertunnelungen vor dem Straßenverkehr geschützt. Derartige Einrichtungen erfordern hohe Kosten bei der Errichtung und Unterhaltung. Ziel der Untersuchung ist es deshalb, anhand der bestehenden Anlage Erfahrungen für die Kosten-Nutzen-Optimierung von Amphibienschutzeinrichtungen zu gewinnen. Mit Hilfe von Miniatursendern werden jährlich ca. 20-30 Individuen bei der An- und Abwanderung an das Laichgewässer individuell verfolgt und dabei wird die Reaktion auf die Leiteinrichtung sowie die verschiedenen Varianten der Straßenuntertunnelungen beobachtet. Mehrere Tausend mit einem passiven Transpondern individuell markierte Tiere erlauben eine Beobachtung von großräumigen und langjährigen Wanderwegen, allerdings ohne die Möglichkeit einer feinen zeitlichen und räumlichen Auflösung, da hier der Fang der Tiere erforderlich ist. Finanzierung: Hessisches Ministerium für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Hessisches Landesamt für Verkehrswesen Amt für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz Wiesbaden 65 Auswirkungen von Fremdstoffen auf Struktur und Dynamik von aquatischen Lebensgemeinschaften in Labor und Freiland. Teilprojekt I und Koordination des Forschungsverbundes 1,4 A. Seitz, D. Oertel (Institut für Zoologie, Uni Mainz) R. Nagel (Institut für Hydrobiologie, TU Dresden) H.-T. Ratte (Lehrstuhl für Biologie V, RWTH Aachen) Ziel des Forschungsverbundes ist die Aufklärung ökotoxikologischer Wirkungen von Fremdstoffen auf ökosystemarer Ebene. Dazu werden auf verschiedenen Integrationsebenen (Individuum bis Lebensgemeinschaft) Experimente und Freilandbeobachtungen durchgeführt. Das Verbundprojekt wurde wie, das gleichnamige Vorläuferprojekt (1989-1991), in drei Arbeitsgruppen an der Universität Mainz (Seitz, TP III und Nagel, TP II) und an der RWTH Aachen (Ratte, TP I) bearbeitet. Die im Freiland erhobenen Daten zur Populationsdynamik und Populationsgenetik verschiedener Zooplanktonarten sowie der Verteilungsdynamik von Fischen in fünf Seen unterschiedlichen Trophiegrades wurden quantitativ analysiert und zur Entwicklung und Überprüfung der Eigenschaften eines Simulationsmodells verwendet. Bei den Modellrechnungen wurde das im Vorläuferprojekt entwickelte Modell SIMPEL in zahlreichen Simulationsläufen dazu verwendet, die Grenzen einer längerfristigen Prognose unter verschiedenen Randbedingungen zu untersuchen. Im Vordergrund standen dabei die Auswirkungen einer systembedingten Variation der Eingangsgrößen. Finanzierung: BMFT (07OTX01) Grundlage für die Entwicklung eines art- und landschaftsbezogenen Schutzkonzeptes M. Veith, A. Kiefer (Institut für Zoologie, Abt. Populationsbiologie) 1 Im Rahmen dieses Forschungsprojektes untersuchen wir Fragen des Raumbedarfes von Individuen und Populationen, der jährlichen und täglichen Aktivitätsmuster und der Interaktion von Populationen der Fledermausart Graues Langohr. Die Untersuchung werden an einem Kolonie-/Populationsverbund im Nahegebiet durchgeführt. (1) Mittels Telemetrie wird das nächtliche Aktivitätsmuster von 13 Individuen einer Kolonie jeweils über 1-2 Wochen aufgezeichnet. Die hierbei ermittelten individuellen Raumnutzungen lassen Rückschlüsse auf den Raumbedarf der gesamten Population sowie die Wahl der Jagdhabitate zu. (2) Die Telemetriesender lassen eine Unterscheidung von Flug- und Ruhephasen zu. Die resultierenden Aktogramme ermöglichen eine Analyse der Aktivitätsmuster in Abhängigkeit von Witterung und Tageszeit. An speziellen Stellen im Dachboden der Kolonie wird während des gesamten Jahres Kot gesammelt. Dies liefert Aussagen zur Mikrohabitatnutzung im Quartier sowie zur Kolonieaktivität im Jahresverlauf und in Abhängigkeit von der Witterung. (3) Die Individuen von fünf Populationen auf Kirchendachböden wurden kollektiv und individuell markiert. Aus den Wiederfunden werden die Populationsgrößen 66 und die Entwicklung der Populationen im Jahresverlauf geschätzt. Individuenaustausche zwischen den einzelnen Kolonien können hierdurch registriert werden. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Untersuchungen zu Raumbedarf und Interaktionen von Populationen des Grauen Langohrs (Plecotus austriacus) im Naheraum als Grundlage für die Entwicklung eines art- und landschaftsbezogenen Schutzkonzeptes 1 M. Veith (Inst. für Zoologie, Uni Mainz) Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) zählt zu den seltenen Fledermausarten Deutschlands und ist regional vom Aussterben bedroht. Wesentliche Aspekte seiner Biologie, insbesondere zu seinen Sommerlebensräumen, sind wegen seiner Seltenheit kaum erforscht. Im Nahetal bietet sich jedoch aufgrund einer erstaunlichen Ballung von Wochenstuben dieser Art die einmalige Gelegenheit, umfangreiche ökologische Untersuchungen durchzuführen. Unsere Untersuchungen zielen darauf ab, durch • Individual- und Kollektivmarkierung in mehreren Kolonien den Individuenaustausch zwischen denselben zu quantifizieren sowie die lokalen Populationsgrößen zu bestimmen; • durch Radiotelemetrie die Aktionsradien einzelner Tiere und damit in der Summe einer ganzen Kolonie zu bestimmen (Flächenbedarf); • die Jahreszeitlichen Aktivitätsmuster durch Quantifizierung der unter den Koloniehangplätzen sich ansammelnden Kotmenge zu ermitteln. Insgesamt sollen aus diesen Untersuchungen • Informationen zur Entwicklung eines regionalen Schutzkonzeptes für das Graue Langohr im Nahetal abgeleitet werden. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Genetische Variabilität der Bachforelle Salmo trutta forma fario rheinlandpfälzischer und hessischer Mittelgebirgsbäche 1 A. Seitz, H. Kleisinger (Institut für Zoologie, Universität Mainz) In diesem Projekt werden Bachforellenpopulationen aus Rheinland-Pfalz und Hessen mittels RFLP-Analyseauf ihre genetische Diversität und Struktur untersucht. Ein Ziele ist der Vergleich der räumlichen Populatonsstruktur mit den potentiell möglichen Austauschwegen zwischen den Populationen. Neben den Wildfängen werden zum Vergleich auch Populationen aus Zuchten verschiedener Herkunft untersucht. 67 Die Bachforelle ist durch ihre speziellen Habitatansprüche zu einem gefährdeten Fisch geworden. Durch Besatzmaßnahmen wird versucht, mit Forellen aus kommerziellen Zuchten die schwindenden Bestände zu stützen. Durch eine statistische Analyse von Freilanddaten, Zuchtlinien und der geographsichen Verbreitung von Genotypen soll geklärt werden, ob sich in den untersuchten Bächen noch genetisch unterschiedlich strukturierte, durch mikrievolutive Prozesse entstandene Populationen nachweisen lassen. Mit Hilfe der Ergebnisse soll die Rolle dieser Bestände als mögliche genetische Ressource abgeschätzt werden. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung (DFG Graduiertenkolleg) Forschungsinstitut Senckenberg 68 Ökotoxikologische Bewertung von gentoxischen Effekten, dargestellt am Beispiel von Fischen. Teilprojekt: Veränderung der genetischen Struktur von Fischpopulationen unter dem Einfluß gentoxischer Substanzen 4 A. Seitz, J. Máthé (Institut für Zoologie, Abt. PopulationsbiologieUni Mainz) Kooperationspartner: Prof. Dr. R. Nagel (Institut für Hydrobiologie, TU Dresden) Mit Hilfe enzymelektrophoretischer und molekulargenetischer Verfahrenwerden die Populationen der in ökotoxikologischen Untersuchungen eingesetzten Versuchsfische (Zebrabärblinge und Guppies) populationsgenetisch charakterisiert. Dies ermöglicht es dann, bei verschiedenen Versuchsserien ein homogenes Tiermaterial zu verwenden. Es werden zunächst die verwendeten Methoden an die Versuchstierarten mit dem Ziel angepaßt, die notwendige Probenmenge so weit zu verkleinern, daß die Tiere für die Analyse nicht getötet werden müssen. Später werden die Versuchstierpopulationen vor und nach der Exposition untersucht, um festzustellen, ob durch Xenobiotika die genetische Struktur von Versuchsfischpopulationen tatsächlich verändert wird. Populationsbiologische Untersuchungen zum Individuenund Genaustausch in Metapopulationen in der Kulturlandschaft H.J. Poethke, A.Seitz (Institut für Zoologie, Abt. Populationsbiologie, Uni Mainz) 1 Im Rahmen des Forschungsprojektes untersuchen wir anhand räumlich stark strukturierter Insektenpopulationen den Zusammenhang zwischen den durch die Landschaftsstruktur vorgegebenen Parametern (wie etwa Größe, Habitatqualität und Isolation) und den artspezifischen Parametern der Populationsdynamik (wie maximale Zuwachsrate und umweltbedingte Schwankung der Populationsgröße) einerseits und der genetischen Struktur und der erwarteten mittleren Überlebensdauer der Population auf der anderen Seite. Hierzu wurde ein individuenbasiertes Prognosemodell für die Populationsdynamik von Insektenpopulationen entwickelt. Dieses Modell wird im Augenblick durch eine Datenbank mit populationsdynamischen Kenngrößen ausgewählter Insektengruppen (Schmetterlinge und Heuschrecken) ergänzt. Für eine Reihe von Anwendungsbeispielen haben wir mit der Aufnahme der Landschaftsstruktur in ein geographisches Informationssystem (GIS) begonnen. Das GIS erlaubt uns dann, die unmittelbar durch die Landschaftsstruktur vorgegebenen Parameter der Metapopulation zu berechnen und gemeinsam mit den populationsdynamischen Kenngrößen zur quantitativen Prognose der Überlebenschancen von Insektenpopulationen einzusetzen. Finanzierung: Bundesministerium für Forschung und Technologie Förderkennzeichen: 0339519 A und 0339520 A Zentrum für Umweltforschung der Universität Mainz 69 Entwicklung einer Methode zur Artbestimmung bei importierten Froschschenkeln 3 A. Seitz und M. Veith (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Jährlich werden in die EU mehrere Tonnen Froschschenkel als Delikatesse importiert. Ein Großteil kommt aus Indonesien und ist zum Zeitpunkt des Imports bereits kochfertig tiefgefroren. Es ist deshalb nicht mehr feststellbar, welche Arten gefangen und schließlich in die EU importiert werden. Zu einem großen Teil werden die Frösche gezüchtet, jedoch auch im Freiland gefangen. Da vermutet werden kann, daß die einheimischen Fänger in Indonesien die Frösche wahllos einsammeln, besteht die Gefahr, daß auch Tiere gefangen und getötet werden, die geschützt sind. Mit Hilfe von Enzymelektrophorese in Acetatfolien wurde ein vergleichsweise einfaches Verfahren entwickelt, das aufgrund des Vergleichs von Elektropherogrammen verschiedener Enzymgenorte eine eindeutige Zuordnung der meisten Arten ermöglicht. Finanzierung: BUNR (Vw-53411-5/92) Verbesserung des Elternschaftsnachweises bei geschützten Tieren durch Erweiterung der DNA-Analyse 3 A. Seitz und J. Máthé (Institut für Zoologie, Uni Mainz) Der Handel mit vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten ist durch internationale Abkommen und durch Gesetz eingeschränkt oder verboten. Züchter müssen deshalb beim Kauf- oder Verkauf von Tieren nachweisen, daß sie diese legal erworben, bzw. selbst gezüchtet haben. Das Forschungsprojekt entwickelt und testet Methoden, die auf dem Vergleich von DNA-Fragmenten von Eltern und Nachkommen beruhen. Abhängig von Art, Erhaltungszustand und Menge des verfügbaren Probenmaterials (Blut- oder andere Gewebeproben) werden zwei verschiedene Techniken eingesetzt. Bei genügend großen Mengen wird eine RFLP-Analyse mit Hilfe eines "DNAFingerprints" hergestellt, bei sehr kleinen Probemengen wird die DNA mit Hilfe von PCR amplifiziert. Anschießen werden die so erhaltenen Fragmentmuster von Mitgliedern der zu untersuchenden Familien verglichen und statistisch ausgewertet. Die Methoden erlauben eine sehr genaue, individuelle Zuordnung der Bandenmuster und eine exakte Abstammungsbestimmung, wenn vollständige Familien vorliegen. Finanzierung: BUNR (Vw-53411-4/92) 70 Anaerobe Abbauleistungen im Boden durch fakultativ anaerobe Bakterien 1 G. Unden (Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Uni Mainz) Der Abbau vieler Naturstoffe und Schadstoffe erfolgt im Boden durch fakultativ anaerobe Bakterien. Die bisher bekannten fakultativ anaeroben Bodenbakterien, die diesen Abbau leisten, stammen aus der Gruppe der Gram-negativen Bakterien. Bei den Untersuchungen wurden fakultativ anaerobe Vertreter aus der großen Gruppe der Gram-positiven Bakterien identifiziert (verschiedene Bacillus species). Diese reduzieren Nitrat und Nitrit zu N2 oder Ammoniak. Dimethylsulfoxid und Trimethylamin N-oxid werden zu Dimethylsulfid und Trimethylamin redziert. Als CQuelle werden Alkohole und Zucker genutzt, aromatische Verbindungen werden dagegen nur langsam umgesetzt. Die beteiligten Stoffwechselwege werden durch O2 und z.T. durch Nitrat abgeschaltet. Finanzierung: DFG (Un 49/5-2; Weiterförderung ab 1.7.1995) Toxizität von Chemikalien in biologischen Systemen. Entwicklung von Testverfahren mit geringen Konzentrationen an Testchemikalien 4 G. Wegener (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) Ziel des Projekts ist es, nicht den LC50-Wert im Fischtest als Kriterium für die Schadwirkung von Chemikalien zu benutzen, sondern zu versuchen, die Schadwirkung einer Umweltchemikalie schon bei nichtletalen Konzentrationen durch Kombination mit einem wohlkontrollierten Stoffwechselstreß wie Sauerstoffmangel zu erkennen. Molekularbiologie von Streßenzymen der Fichte 3 Dr. Aloysius Wild, Univ.-Prof., Inst. für Allg. Botanik Dr. Chung Hong Yang (Peking, China), Dipl.-Biol. Manfred Relle (Dokt.) Waldökosysteme sind aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen ein unverzichtbarer Teil der menschlichen Lebengrundlagen; einer der wichtigsten Baumarten unserer Wälder ist die Fichte. Unsere Untersuchungen befassen sich mit der Molekularbiologie von Streßenzymen (PEP-Carboxylase und ACC-Synthase) von Fichte; dazu liegen von uns schon einige Untersuchungen vor. Es sollen nun weitere Genomanalysen und Expressionsstudien des PEPC-Gens und ACC-Synthase-Gens an ungeschädigten Blumen erfolgen. 71 Auswirkungen erhöhter Kohlendioxid-Konzentrationen in Kombination mit variierter Stickstoffversorgung auf die Physiologie und Morphologie von Buchen in Begasungskammer-Experimenten 1 A. Wild (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) V. Schmitt (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) D. Reinsberg (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) Die erwartete Verdopplung der Kohlendioxidkonzentration innerhalb der nächsten 50 Jahre wird das Klima nachhaltig beeinflussen. Die Auswirkungen eines CO2Düngeeffektes können durch weitere Klimabedingungen (Wasserversorgung, Luftverschmutzung) bzw. Nährstoffversorgung moduliert werden. Nachdem die SO2- Einträge durch wirkungsvolle Filter der Industrieanlagen stark reduziert wurden, verbleiben die Stickstoffeinträge weiterhin auf hohem Niveau (WALDZUSTANDSBERICHT, 1994). Die Proteinbiosynthese der Pflanze ist stark abhängig von der Stickstoffversorgung. Bei diesem Projekt möchten wir die zukünftigen klimatischen Verhältnisse im Zusammenhang mit einer varierten Stickstoffdüngung speziell an der für Europa ökologisch und ökonomisch wichtigen Baumart Buche untersuchen. Hier sind, bei überoptimaler Versorgung mit Stickstoff, die C/N-Verhältnisse und das Sproßdicken- und Längenverhältnis wichtige zu untersuchende Parameter. Die für längerfristige Versuchsdauern entwickelten Klimakammern ermöglichen eine notwendige mittelfristige Exposition der jungen Bäume in einer kontrollierten Umgebung und lassen so Rückschlüsse auf eine Adaptation der Pflanzen zu, die bei kurzfristigen Versuchen nicht gegeben sind. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Auswirkungen erhöhter Kohlendioxid-Konzentrationen in Kombination mit reduzierter Wasserversorgung auf die Blattphysiologie von Eichen und Buchen in Begasungskammer-Experimenten 1,3 A. Wild (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) V. Schmitt (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) D. Peuser (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) Untersuchungen zu den Auswirkungen des Kohlendioxidanstiegs, des Wasserhaushaltes, der Luftverschmutzung, des Boden-Nährstoffmangels und der Temperaturerhöhung geben in Verbindung mit Modellberechnungen erste Hinweise auf eine zukünftige Klimaentwicklung. Mit diesem Projekt möchten wir diese zukünftigen Klimaeinflüsse speziell auf die in Europa ökologisch und ökonomisch wichtigen Baumarten Buche und Eiche untersuchen. Zu diesem Zweck entwickelten wir ein neues CO2-Meßgerät sowie computergesteuerte Expositionskammern, deren flexibles Regelungskonzept vielfältige Vorteile bietet: zum einen können lang- oder auch kurzfristige Klimaänderungen nachgeahmt werden, sofern sie mit der zur Verfügung stehenden Kammertechnik realisierbar sind, zum anderen trägt das Konzept zur Kostensenkung durch Energieeinsparung bei. 72 Untersuchungen zu einer Erkrankung von Douglasien (Pseudotsuga menziesii var. viridis) in Rheinland-Pfalz 1 Prof. Dr. A. Wild (Institut f. Allg. Botanik, Universität Mainz) Dipl. Biol. A. Kaus (Institut f. Allg. Botanik, Universität Mainz) Prof. Dr. A. Röder (Abt. Waldschutz, Forstl. Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Trippstadt) Dr. J. Block (Abt. Waldschutz, Forstl. Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz, Trippstadt) Seit 15-20 Jahren wird an der Douglasie Pseudotsuga menziesii var. viridis eine Erkrankung beobachtet, deren Ursachen noch unklar sind. Als Ursachenhypothese wird ein durch Manganüberschuß induzierter Nährstoffmangel diskutiert, wobei vor allem dem Eisen eine besondere Bedeutung zukommt (physiologischer Eisenmangel). Das vorliegende Projekt soll mittels diverser mikrotechnischer und chemischer Verfahren Aufschluß über Kausalzusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung der Erkrankung liefern, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Die Douglasie ist ein extrem schnellwüchsiger Baum und übertrifft die Fichte in Wert und Masse um 50-100%, daher ist diese wichtigste ausländische Baumart von erheblicher forstwirtschaftlicher Bedeutung. Biochemische Schadensdiagnose bei Fichte 1,3 (picea abies) und Weißtanne (abies alba) Ein Vergleich zwischen okularer und biochemischer Schadensdiagnose an zwölf Dauerbeobachtungsflächen A. Wild (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) J. Eichhorn (Hess. Forstl. Versuchsanstalt) Forstl. Versuchsanstalt Baden-Württemberg A. Röder, J. Block (Forstl. Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz) B. Prinz (LIS Nordrhein-Westfalen) KFK-PEF UMEG GmbH (Karlsruhe) An älteren Baumbeständen von 12 Dauerbeobachtungsflächen in BadenWürttemberg werden über einen Zeitraum von drei Jahren Nadeln beerntet und biochemisch analysiert. Anhand der bestimmten biochemischen Parameter wird unter Einbeziehung der Standortsituation (geologische, edaphische und Immissionsdaten) der Einfluß von Umweltstressoren auf den Stoffwechsel der Fichten und Weißtannen ermittelt. Letztendlich soll diese Art der Bioindikation Daten zur Früherkennung und Differentialdiagnose der neuartigen Waldschäden liefern und somit die okulare Schadansprache durch spezifische Daten ergänzen. Finanzierung: Kernforschungszentrum Karlsruhe (KFK-PEF) 73 Untersuchungen über die Ursachen des Eichensterbens in Rheinland-Pfalz 1 A. Wild (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) Forstl. Versuchsanstalt Baden-Württemberg A. Röder, J. Block (Forstl. Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz) Seit Mitte der 80er Jahre wid in ganz Europa ein in besher unbekanntemn Ausmaß auftretendes Eichensterben beobachtet. Die bisherigigen Untersuchungen lassen den Schß zu, daß die auftretenden Schäden an Eichen einem multifaktoriellen Ursachenkomplex zugerechnet weden können, dessen Einzelfaktoren aber noch unklar sind. Das vorliegende Projekt soll mittels diverser mikrotechnischer und biochemischer Verfahren Aufschlß darüber liefern, welche Faktoren prädisponierend die Schwächung der Eichen bewirken, die zu dem vielfach beobachteten rapiden Vitalitätsverlust führt. Desweiteren soll die Möglichkeit einer biochemischen Frühdiagnose an optisch ungeschädigten Bäumen untersucht werden, um eventuell frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, die zur jrevitalisierung der Eichen, die auch forstwirtschaftlich von nicht unbeträchtlicher Bedeutung sind, führen können. Finanzierung: Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation Zentrum für Umweltforschung, Universität Mainz Auswirkungen erhöhter CO2- und Stickstoffkonzentrationen auf die Expression der Phosphoenolpyruvat-Carboxylase (PEPC)-kodierenden Gene der Fichte und des Raps. S A. Wild und M. Relle (Inst. für Allgemeine Botanik, Universität Mainz) Anthropogene Emissionen sind die Hauptursache von Veränderungen der Atmosphäre. Hierzu gehört die stetige Erhöhung der CO2-Konzentration ebenso wie der anthropogen gesteigerte Eintrag von Stickstoff-Verbindungen in die Atmosphäre. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Biosphäre können zum jetzigen Zeitpunkt nur ansatzweise abgeschätzt werden. Die Steigerung der CO2-Konzentration in der Luft wird sich, in Verbindung mit Stickstoffeinträgen in den Boden, zwangsläufig in Veränderungen der Biosphäre niederschlagen. Als ein geeigneter biochemischer Indikator zur Auswirkung von Veränderungen der Atmosphäre und der Nährstoffversorgung bei Pflanzen hat sich das Enzym Phosphoenolpyruvat-Carboxylase (PEPC) herausgestellt. Die Aktivität dieses Enzyms sowie die Expression des PEPC-codierenden Gens wird vermutlich bei einer Exposition gegenüber verdoppelten CO2-Konzentrationen herabgeregelt werden. Ein gegenläufiger Effekt ist bei einer erhöhten Stickstoff-Konzentration im Boden zu erwarten. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollen im Verlauf von drei Jahren an der krautigen Kulturpflanze Raps sowie an jungen Fichten und Fichtenkeimlingen kurz- und längerfristige Adaptations-Reaktionen des Enzyms PEPC und des entsprechenden PEPC-codierenden Gens an verdoppelte CO2Konzentrationen (ca. 800 ppm) in der Atmosphäre und an erhöhte Stickstoffkonzentrationen im Boden untersucht werden. Die Untersuchungen sollen in den neu errichteten Klimakammern des Instituts für Allgemeine Botanik durchgeführt werden. 74 Molekularbiologie von Streßenzymen der Fichte 1 A. Wild, L. Wild, M. Relle, A. Sutter, A. Philipps (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) C. Hong Yang (Peking) Waldökosysteme sind aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen ein unverzichtbarer Teil der menschlichen Lebensgrundlagen. Dier Fichte ist eine der wichtigsten Baumarten in unseren Wäldern; 24% des Bestandes werden zur Zeit als geschädigt eingestuft. Es wurden bisher eine Reihe pflanzenphysiologisch-biochemischer Untersuchungen durchgeführt; demgegenüber liegen kaum molekular-biologische Untersuchungen vor. Diese Projekt soll sich mit der Molekularbiologie von Streßenzymen der Fichte befassen. Eine Reihe umfangreicher Vorarbeiten hierzu liegen bereits vor. Es soll die Expression des PEPC-Gens und des ACCSynthase-Gens in un-/geschädigten Bäumen bestimmt werden. Ebenfalls soll eine Sequenzierung des Plastoms der Fichte erfolgen, um weitere Information zur Erstellung homologer Sonden für Expressionsstudien zu erhalten. Finanzierung: DFG (Wi 234/17-2) Die physiologische Regulation der DMS-Produktion mariner Planktonalgen 1 C. Wilhelm und C. Hilse (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) J. Kesselmeier (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Uni Mainz) Die durch die marinen Phytoplankter betriebene Assimilation der anorganischen Kohlenstoff-, Schwefelund Stickstoffverbindungen spielt in den biogeochemischen Kreisläufen eine entscheidende Rolle. Im Rahmen des SKreislaufs ist es von Interesse, daß Phytoplanktonalgen Dimethylsulfid (DMS) in das Wasser freisetzen können, das von dort in die Atmosphäre gelangt und zu Sulfat oxidiert wird. Dieses Sulfat trägt zur verstärkten Bildung von Wolkenkondensationskernen und damit zur Wolkenbildung bei. Die Vorhersage der zukünftigen Klimaentwicklung hängt damit wesentlich von unserem Wissen über die marine DMS-Produktion ab. Die Physiologie der Produktions- und Emissionsvorgänge dieser Verbindungen ist jedoch weitgehend ungeklärt. Wir konnten zeigen, daß die Synthese von DMS eng mit der Wachstumsrate korreliert ist. Der Einfluß der Nährstoffe ist eher indirekt, indem die Nährstoffversorgung die Wachstumsrate beeinflußt. Damit ergeben sich Hinweise, daß die Menge an verfügbarem DMS weniger vom Synthesepotential als von der Lebenszeit der Zellen abhängt. Finanzierung: DFG (Graduiertenkolleg, Uni Mainz), DAAD 75 Die UV-B Wirkung auf den Photosyntheseapparat von Planktonalgen C. Wilhelm und B. Kaiser (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) 1 Für die globale Kohlenstoffbilanz der Erde ist das sedimentierende Phytoplankton die wichtigste Senke für geologische Zeiträume. Da durch den stratosphärischen Ozonabbau mit einer erhöhten UV-B Strahlung besonders in den geographischen Breiten gerechnet werden muß, wo das Phytoplankton die höchste Produktivität aufweist, würden Produktivitätsverluste durch UV-B Schäden die biologische Reflexierung des atmosphärischen Kohlendioxids reduzieren und damit die Erwärmung der Atmosphäre weiter fördern. Es gibt eine Reihe von Hinweisen, daß der Photosyntheseapparat einzelliger Algen schon bei UV-B Intensitäten geschädigt wird, bei denen kaum Effekte auf die DNA oder die Proteinstruktur beobachtet werden. Heute wird in der Ozeanographie mittels in-situ Messungen der variablen Chlorophyllfluoreszenz eine Abschätzung der Primärproduktivität vorgenommen. Der Rückgang dieser Fluoreszenz kann sowohl von überoptimalem Licht als auch von UV-B bewirkt werden. Die bisherigen Ergebnisse im Rahmen dieses Projekts zeigen, daß UV-B im Photosyntheseapparat andere und/oder zusätzliche Prozesse auslöst als Starklicht. So beobachtet man unter UV-B eine drastische Störung des Exzitonentransfers und eine deutlich langsamere Erholung als nach der Starklichtperiode. Es konnte gezeigt werden, daß die Empfindlichkeit der Algen gegenüber UV-Licht durch physiologische Adaptationen erheblich verändert werden kann. Die Abschätzung des UV-Effekts ist daher nicht mit einfachen Dosis-Wirkungs-Beziehungen zu beschreiben, sondern nur als ein Gefährdungspotential, das je nach Szenario unterschiedlich zu bemessen ist. Finanzierung: DFG (Graduiertenkolleg, Uni Mainz) 76 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im Fachbereich 22: Geowissenschaften 77 Zeitkorrelierte Erfassung anthropogener Blei-Emissionsquellen durch BleiIsotopensignaturen einer datierten Sedimentsequenz eines Eifeler Maarsees 1,3 D.F. Mertz (Geowissenschaften, Uni Mainz) J.F.W. Negendank (GeoForschungsZentrum, Potsdam) A.W. Hofmann (MPI für Chemie, Mainz) Pb-Isotopenverhältnisse anthropogener Emissionen können quellencharakteristisch sein. Daten über eine kontinuierliche zeitliche Entwicklung der anthropogenen Pb-Isotopie liegen für den mitteleuropäischen Raum bislang nicht vor. Warvenchronologisch datierte Sedimente des Eifeler Holzmaars bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit für eine solche Untersuchung. Es soll an dieser Sedimentsequenz versucht werden, Pb-Pollutionsquellen zu identifizieren und die zeitliche Variation der Beiträge dieser Quellen zu rekonstruieren. Über die Ansätze einer regional oder analytisch orientierten Studie hinaus bietet sich zusätzlich ein systematischer Aspekt zur Quantifizierung des globalen anthropogenen Pb-Kreislaufes. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Umweltverträglichkeit extremer Natursportarten A. Escher (Geogr. Inst., Uni Mainz) V. Heidt (Geogr. Inst., Uni Mainz) K. Cachay (Inst. Sportwiss., Uni Bielefeld), 5 Extreme Natursportarten (ENSA) wie z. B. Freiklettern, Mountain-Biking, SnowBoarding, Drachenfliegen und Gerätetauchen nehmen in unserer Gesellschaft an Umfang und Bedeutung zu. Diese Sportarten werden an bestimmten für die jeweilige Disziplin geeigneten Naturstandorten ausgeübt. Die Wechselwirkung des Sports mit der Umwelt ist bei allen Sportarten erheblich. Das Projekt will Umfang und Standorte der ENSA in der Region Mittelrhein und in angrenzenden Regionen erfassen. Dabei werden die konkreten Auswirkungen der Sportler und Sportlerinnen auf die Umwelt bzw. die Verträglichkeit des Sports mit dem jeweiligen Standort kartiert und analysiert. Auf dieser empirischen Kenntnisbasis werden Modelle zur Wechselwirkung von ENSA und Umwelt sowie ökologische Bewertungsmodelle und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für periphere Regionen durch ENSA entworfen. 78 Projet Agricole et Social Interuniversitaire Mainz/Butare (Rwanda) S W. Klaer und D. König, Geographisches Institut, Uni Mainz Faculté d'Agronomie, Université Nationale du Rwanda Butare Faculté des Sciences Economiques, Sociales et de Gestion, Butare Seit 1985 arbeiten die Université Nationale du Rwanda und die Universität Mainz im Rahmen dieses Universitäts-Partnerschaftsprojektes an der Optimierung der Methoden des Standortgerechten Landbaus. Ziel ist die Entwicklung eines an die ökologischen Bedingungen Rwandas angepaßten, der Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit dienenden standortgerechten Landnutzungssystems, das mit Hilfe der Integration von Bäumen und Sträuchern in die Kulturflächen (Agroforstwirtschaft) sowie durch ein Wirtschaften in weitgehend geschlossenen Kreisläufen mit hoher Biomasseproduktion eine allmähliche Regeneration und eine nachhaltige Stabilisierung der Bodenfruchtbarkeit bewirkt. Forschungsschwerpunkte im Projekt sind biologische Bodenverbesserungs und Erosionsschutzmaßnahmen, die Integration insbesondere autochthoner Baumarten in die Anbauparzellen sowie die Amelioration degradierter Böden mit Hilfe lokal verfügbarer Gesteinsmehle. Aufgrund der Situation im Lande läuft das Projekt momentan auf „halber Kraft“, die Kontinuität der Langzeitversuche ist jedoch gewährleistet. Eine Wiederaufnahme der Projektaktivität in vollem Umfang ist für das Jahr 1997 vorgesehen. Finanzierung: Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz Quantitative Erfassung von Oberflächenabfluß, Bodenabtrag und vertikaler Bodenwasserbewegung in Agrarökosystemen - vergleichende Untersuchungen zur Wirksamkeit unterschiedlicher Bodenschutzmaßnahmen im rheinhessischen Weinbau 1 D. König (Geographisches Institut, Universität Mainz) In stark erosionsgefährdeten Weinberg-Steillagen im Bereich des "Niersteiner Horstes" (östliches Rheinhessen) werden Maßnahmen zur Verminderung von Oberflächenabfluß, Nährstoffauswaschung und Bodenabtrag auf zehn unterschiedlich behandelten Meßparzellen vergleichend untersucht. Die gleichzeitige Erfassung der Auswirkungen der unterschiedlichen Bodensschutzmaßnahmen auf Ertrag und Ertragsqualität gewährleistet, daß das Projekt über seinen Beitrag zur Agrarökosystemforschung hinaus zur Optimierung der landwirtschaftlichen Praxis beitragen kann. Die Ergebnisse aus fünf Meßjahren zeigen, daß es mit Hilfe geeigneter Schutzmaßnahmen möglich ist, den Oberflächenabfluß von einem 30° geneigten Hang auf wenige Prozent und den Bodenabtrag und die damit verbundenen Nährstoffverluste auf weniger als ein Promille der Ausgangswerte (72 Tonnen Bodenabtrag pro Hektar und Jahr von Weinbergen ohne Bodenbedeckung) zu reduzieren und damit Nährstoffverluste (von bis zu 117 kg Stickstoff/ha und Jahr) und die damit verbunden Gewässereutrophierung zu vermindern. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung 79 Verbreitung von sulfatreduzierenden Bakterien im Verdauungssystem von Insekten und ihre Bedeutung für den Schwefelkreislauf und de endabbau von organischem Material 1 H. König ( Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Universität Mainz) H. Cypionka ( AG Paläomikrobiologie, Universität Oldenburg) Die terristrischen Lebensräume werden von sozialen Insekten wie den Termiten oder Ameisen dominiert. Aufgrund ihrer spezifiischen Darmflora sind Termiten in den Tropen und Subtropen entscheidend am Abbau von organischen Material beteiligt. Wegen dieser globalen Bedeutung für den Stoffkreislauf untersuchen wid die Systematisk und Physiologie der Darmflora der Termiten. Zur Zeit beschäftigt uns die Frage, inwieweit Sulfatreduzierer, die wird öfters aus dem Termitendarm isolieren konnten, auch im Verdauungssystem von anderen Insekten vorkommen und welche Rolle sie hier im anaeroben Endabbau von organischem Material spielen. Diese Frage ist deshalb interesseant, da Sulfatreduzierer bisher als typische Vertreter aquatischer Sedimente angesehen wurden, wo sie eine wichtige Rolle im Schwefelkreislauf übernehmen. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung Schwermetallgehalte und deren Bindungsformen in Warventonen aus Maaren 3 R. Oberhänsli (Institut für Geologie, Uni Mainz) In Maaren finden sich Sedimente, welche fast unbeeinflußt in die Zeit vor dem letzten Glazial zurückreichen und welche sich mittels der Warvenstratigraphie für geologische Verhältnisse extrem genau datieren lassen. Dabei zeigt sich, daß die Schwermetallablagerungen in der organischen Sedimentfraktion mit der anthropogenen Entwicklung einhergehen. Darüber hinaus sind aber auch hohe Schwermetalle in den Sedimenten vorhanden, die wahrscheinlch auf wiederholte vulkanische Aktivitäten in den letzten 15 ooo Jahren zurückzuführen sind. Zur weiteren Klärung der Ursprünge der Schwermetallbelastung dienen Spurenelementanalytik in Kombination mit mineralogischen Untersuchungen. Sorption, Migration und Transportverhalten von Sprengstoffen (Dinitrobenzol & Trinitrophenol) in der ungesättigten Bodenzone. - Experimentelle Studien und Modelle- 3,4 R. Oberhänsli (Inst. f. Geowissenschaften, LE Mineralogie, Uni Mainz) D. Schenk (Inst. f. Geowissenschaften, LE Geologie, Uni Mainz) J. Preuß (Inst. f. Geographie, Uni Mainz) Aufgrund ihrer Kanzerogenität und Toxizität stellen Kontaminationen aus Rüstungsaltlasten eine große Gefährdung für die immer knapper werdende Ressource Grundwasser dar. Das Verhalten dieser Stoffe in Böden und im Grundwasser ist jedoch weitgehend unbekannt. Die Mechanismen der Migration, 80 Sorption sowie Retardation sind kaum untersucht und wenig verstanden. Die Sorptionsmechanismen und das Transportverhalten in der ungesättigten Bodenzone werden in Batchversuchen und unter definierten Randbedingungen in Laborlysimeter an unterschiedlichen Bodenmaterialien untersucht. Anschließend soll die erarbeitete chemische Modellierung in Computermodelle umgesetzt und ihre Übertragbarkeit auf Feldzustände an Altstandorten getestet werden. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung DFG/Graduiertenkolleg Antrag Schenk/Preuß beim Ministerium des Inneren und für Sport Mobilität von Seltenen-Erd-Elementen und deren Fixierung in Karbonatphasen 1,3 R. Oberhänsli (Inst. f. Geowissenschaften, LE Mineralogie, Uni Mainz) R. Gaupp (Inst. f. Geowissenschaften, LE Geologie, Uni Mainz) Die Mobilität von Seltenen-Erd-Elementen (SEE) im sedimentären und diagenetischen Bereich wird bisher als relativ gering angesehen, obwohl über die Lösungs-, Transportund Fixierungsmechanismen der SEE unter oberflächennahen Bedingungen (niedrige Temperaturen und Drucke) nur wenig bekannt ist. Neueste Funde rezenter, oberflächennah gebildeter SEE-Karbonate (Bastnaesit) in SE-Tunesien sowie fossiler Vorkommen in permischen Sandsteinen NW-Deutschlands stellen derartig pauschale Aussagen allerdings in Frage. Da die SEE z.T. ähnliche Eigenschaften und Verbindungen wie die Actiniden aufweisen, könnten neue Ergebnisse über die Mobilität der SEE auch von Interesse für das Verhalten der Actiniden, beispielsweise bei der Endlagerung nuklearer Abfälle, im Bereich der Hydro- und Biosphäre sein. Finanzierung: DFG-Graduiertenkolleg Bindung und Mobilität ökotoxischer Metalle und Metalloide 3 H. von Platen, (Institut für Geologie, Uni Mainz) Im vorliegenden Projekt sollen die Risiken durch ökotoxisch relevante Metalle und Metalloide für Menschen, Tiere und Pflanzen quantifiziert werden. Ein wichtiger Teilbereich ist die Erfassung und Beprobung von Haldenbereichen in RheinlandPfalz im Hinblick auf Schwermetalle, wie Quecksilber oder Uran und Thorium, oder auch Kupfer. Schwermetallakkumulation insbesondere in Kulturpflanzen, oder fraktionierte Extraktion von Schwermetallkontaminanten durch Chelatbildner sind andere Teilbereiche, die im Projekt bearbeitet werden. 81 Prozesse der Relief-, Sediment- und Bodenentwicklung einer 1 stadtnahen Rheininsel im Verdichtungsraum Rhein-Main J. Preuß (Geographisches Institut, Uni Mainz) Die Rheininsel vor Mainz-Gustavsburg ist mit einem vorgelagerten Leitwerk so verbunden, daß sich zwischen beiden ein Stillwasserbereich gebildet hat, in dem seit ungefähr sechzig Jahren Sedimentation voranschreitet. Das geplante Projekt hat zum Ziel, Prozesse der Relief-, Sediment- und Bodenentwicklung im Bereich der Insel zu analysieren. Hierfür sollen geomorphologisch-bodenkundliche Kartierungen, sowie Pürckhauer-Sondierungen entlang besonders geeigneter Profile durchgeführt werden. Die Proben werden systematisch aus verschiedenen Tiefen gewonnen. An den so erhaltenen Proben sollen Messungen der Schwermetallgehalte, sowie ein Screening auf Mineralöle durchgeführt werden. Weiterhin sind die Standardparameter wie Strömungsgeschwindigkeit, pH-Wert, Gehalt an organischer Substanz etc. zu ermitteln. Die „Versuchsanordnung der Natur“ bietet in diesem Falle Möglichkeiten • unterschiedlich alte und unterschiedlich zusammengesetzte Sedimente zu vergleichen • nach hydrogeographischen Prozessen unterscheidbare Reliefeinheiten zu vergleichen • in folgenden Studien Vergleiche mit Einträgen unterhalb der Mainmündung zu ziehen. Geoökologische Standortuntersuchungen am Rüstungsaltstandort Hallschlag (Eifel). J. Preuß (Geographisches Institut, Uni Mainz) 1,4 Die Sprengstoffanlage Hallschlag (Eifel) wurde vor dem Ersten Weltkrieg geplant, gebaut und in Betrieb genommen. Nach dieser Nutzung kam es u.a. zur Ansiedlung mehrerer Bauernhöfe. Ziel der Untersuchungen ist zu prüfen, inwieweit in Hallschlag geoökologische Untersuchungen mit dem Schwerpunkt „Bodenwasserhaushalt“ eine Verbesserung der bisherigen Erkenntnisse hinsichtlich der Belastungssituation und einer zukünftigen Sanierung ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen an zwei repräsentativen Standorten Lysimeterstationen ausgebaut werden, die einerseits die Gewinnung von Bodenwasserproben zur Analyse auf Sprengstoffrückstände und andere hydrologische Parameter erlauben und andererseits eine Bilanzierung der Dynamik des Wassers im Boden ermöglichen. Diese dynamischen Größen des Bodenwasserhaushaltes sollen zu den statischen Standortfaktoren in Beziehung gesetzt werden. Die beiden Stationen sind mit je zwei Lysimetern und sechs Saugkerzen ausgestattet und seit Mitte Dezember in Betrieb. Wir sehen in Hallschlag die Möglichkeit eine Methode zur Beurteilung großflächig kontaminierter Standorte zu entwickeln. Ferner halten wir eine Vervollständigung der Vorliegenden Gutachten und sonstigen Arbeiten zu den historischgenetischen Verhältnissen dringend für erforderlich. 82 Analyse geomorphodynamischer Funktionszusammenhänge an der nordwestlichen Randstufe des Rheinhessischen Tafellandes (Jakobsberg bei Ockenheim) Rheinhessens. J. Preuß (Geographisches Institut, Uni Mainz) 1 Massenbewegungen treten im nordwestlichen Rheinhessen bei einer Basisdistanz von mehr als 100 m als Folge der petrographisch und mineralogisch bedingten Anfälligkeit der untermiozänen und oberoligozänen Sedimente an mehr als 7° geneigten Hängen auf. Auslösend wirkt am Hang austretendes Wasser, das vom Plateau gesammelt und in den pliozänen Sanden gespeichert wird. Rinnen an der Basis des Pliozäns oder tektonische Störungen führen es an den Stufenhang heran. Die Quelldichte im Bereich der Milchquarzschotter zeigt darüberhinaus, daß wassergängige Schichten im Reliefsockel einen wichtigen Beitrag zur Wasserleitung leisten. Bei sonst gleichen Rahmenbedingungen steuert der Wasserhaushalt die Geomorphodynamik. Das Forschungsprojekt ist daher auf die Ermittlung der Größen Klima, Oberflächenbedeckung, Relief, Böden, Oberflächennaher Untergrund, sowie den Wasserhaushalt gerichtet. Die Aufklärung der hier geschilderten Zusammenhänge ist, zumindest für einen Teil der rutschgefährdeten Hänge in Rheinhessen, von erheblicher praktischer Bedeutung. Zur Paläogeoökologie des mittelpaläolithischen Fundplatzes in Wallertheim, Rheinhessen. S J. Preuß (Geographisches Institut, Uni Mainz) In der Lehmgrube der ehemaligen Ziegelei in Wallertheim wurden in den 20er Jahren einige Meter unterhalb der Oberfläche Steinartefakte und Tierknochen gefunden (SCHMIDTGEN und WAGNER 1929). Durch eine unter den Fundschichten liegende Flußterrasse und die aufliegenden Deckschichten ergab sich in Wallertheim die Möglichkeit der stratigraphischen Einordnung der Funde in die beginnende Würm-Kaltzeit. Seitdem sind zahlreiche Untersuchungen am Fundort Wallertheim erfolgt (u.a. FAULER 1938, LESER 1970, BOSINSKI et al. 1985). Aus einem vom Umweltzentrum geförderten Projekt (1992) sind mittlerweile zwei Diplom- bzw. Staatsexamensarbeiten (SCHNEIDERMEIER 1995, REBHOLZ 1995) und zwei Veröffentlichungen (PREUSS und REBHOLZ 1995, PREUSS et al. 1996) hervorgegangen. In diesem Folgeantrag soll die Frage geklärt werden, ob die Wallertheimer Humuszonen entsprechend der Befunde von FAULER (1938), die von uns wieder freigelegt wurden, auch auf der lößbedeckten Oberen Niederterrasse liegen. Damit wäre ein paläopedologisches Merkmal (Humuszone) mit einem geomorphologischen Merkmal (Obere Niederterrasse) erstmalig so verknüpft, daß eine zeitliche Einordnung möglich werden könnte. Andererseits hängt die Datierung der Wallertheimer Fundschichten von der Datierung beider Merkmale ab. Ziel des Antrages ist es also von dieser "Schlüssellokalität" Verknüpfungen zum Fundplatz und andererseits zu den jüngeren Terrassen des Wiesbaches herzustellen. 83 TNT-Sanierungsprojekt Stadtallendorf 3,4 J. Preuß (Geographisches Institut, Uni Mainz) Als Folge der TNT Produktion im größten Sprengstoffherstellungswerk Europas im zweiten Weltkrieg ist eine Fläche von 840 ha zum Teil stark kontaminiert mit TNT und Metaboliten, bzw. Produktionsabfällen, die toxisch oder kanzerogen sind. Im vorliegenden Projekt wird einerseits der geoökologische Iststand erfaßt und andererseits werden Empfehlungen zur Sanierung und zum Wiedereinbau des gereinigten Materials erarbeitet werden. Beschreibung und Quantifizierung mikrobieller Umsetzungsraten in einem silikatischen Aquifer 3 D. Schenk (Institut für Geowissenschaften, Uni Mainz) In karbonatarmen Grundwasserleitern bietet in der Hauptsache die Hydrolyse von Silikaten einen Puffer gegen eingetragene Säuren. Die mikrobielle Beeinflussung dieses Puffersystems wird zur Zeit in Laborsimulationsanlagen untersucht. Hierzu werden Mikroorganismenkulturen benutzt, die aus einem Aquifer isoliert wurden. Die Produktion organischer Säuren und die Beeinflussung der Reaktionsgeschwindigkeit der Silikathydrolyse wurden als Maßzahl für die Umsetzraten benutzt. Es zeigt sich bis jetzt, daß eine hohe Produktion organischer Säuren in der Lage ist, die Pufferwirkung dadurch zu verringern, daß reaktive Mineraloberflächen chemisorptiv passiviert werden. Nach Abschluß der Laborsimulationen werden in-situ Versuche mit einer Probenkammer in einem Aquifer durchgeführt. Uferfiltration 3 D. Schenk (Institut für Geowissenschaften, Uni Mainz) Die zunehmende Belastung oberflächennaher Grundwasservorkommen führt zu einer intensiveren Nutzung von Oberflächengewässern durch z.B. Uferfiltrationsanlagen. Im durchgeführten Projekt soll ein detailliertes 3DStrömungsmodell erstellt werden, um die einzelnen Wasserkomponenten (Rhein-, Grund- und Tiefengrundwasser) zu modellieren und zu separieren. Durch hydrochemische Analysen und geochemische Modellberechnungen wird der daraus resultierende Chemismus der Mischwasser gemessen bzw. prognostizierbar. Hierbei werden besonders bisher unberücksichtigte Prozesse hydro-/geochemischer Wechselwirkung zwischen Wasser und Gestein berücksichtigt. 84 Untersuchungen zur Auswirkung urbader Belastungen auf die Grundwasserqualität und -quantität in einem inhomogenen Kluftaquifer im Umfeld der Stadt Oppenheim 1 D. Schenk, E. Krauter, J.Preuß, J. Feuerbach (Fachbereich Geowisasenschaften, Uni Mainz) In einem regional begrenzten Bebiet um Oppenheim soll der urbane Einfluß auf die Grundwasserqualität sowie die physikalischen Bodenparameter (besonders im Hinblick auf die Standsicherheit) an Hand von unterschiedlichen Verfahren untersucht werden. Zur Anwendung kommen hierbei Satellitenbildanalyse, stereographische Luftbildauswertung, ingenieurund hydogeologische Geländemethoden sowie chemische Analysen. Mit fünf Beobachtungspegeln wurden die hydraulischen sowie hydrochemischen Verhältnisse untersucht. Im Zusammenhang mit Abflußmessungen im Kanalsystem sowie unter Zuhilfenahmen von Niederschlagswerten einer Wetterstation im Stadtbereich erfolgt eine quantitative Bestimmung von Eintrags-Austragsbilanzen. Dabei ist es Ziel, die Faktoren des urbanen Einflusses über chemische Leitparameter und Abflußbilanzen zu quantifizieren. Finanzierung: Zentrum für Umwelt forschung Stadt Oppenheim Sorption, Migration und Transportverhalten von Sprengstoffen (Dinitrobenzol & Trinitrotoluol) in der ungesättigten Bodenzone. 3 D. Schenk ( Inst. f. Geowissenschaften, LE Geologie, Uni Mainz) R. Oberhänsli (Inst. f. Geowissenschaften, Uni Potsdam) J. Preuß (Inst. f. Geographie, Uni Mainz) Aufgrund der Kanzerogenität und Toxizität stellen Kontaminationen aus Rüstungsaltlasten eine große Gefährdung für die immer knapper werdende Ressource Grundwasser dar. Die Mechanismen der Migration, Sorption sowie Retardation sind kaum untersucht und wenig verstanden. Das Transport- und Sorptionsverhalten in der ungesättigten Bodenzone sind in Batchversuchen und unter definierten Randbedingungen in Laborlysimetern an unterschiedlichen Bodenmaterialien untersucht. Mittels Infrarotspektoskopie und Kernmagnetresonanzspektroskopie sollen die Bindungsmechanismen von Trinitrotoluol und Dinitrobenzol in Computermodelle ungesetzt und ihre Übertragbarkeit auf Feldzustände an Altstandorten getestet werden. Finanzierung: Zentrum für Umweltforschung DFG-Graduiertenkolleg“Kreisläufe, Austauschprozesse und Wirkungen von Stoffen in der Umwelt“ 85 Projekte mit Schwerpunkt oder Koordination im MPI für Chemie 86 Die Bedeutung der Vegetation für das atmosphärische Budget von kurzkettigen organischen Säuren 1,3 K. Bode und J. Kesselmeier (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Mainz) Ameisen und Essigsäure spielen eine bedeutende Rolle beim Beitrag zur Azidität des Regenwassers, besonders in Reinluftgebieten. Wir setzen eine speziell für die Messung des Austausches atmosphärischer Spurengase entwickelte Küvette ein, mit der kleine Bäume oder Zweige eingeschlossen werden können und unter dem Durchfluß von Außenluft der Austausch von flüchtigen Verbindungewn gemssen werden kann. Junge Fichten, Eschen, Kiefern und Buchen wurden unter Einschluß von Messungen von Photosynthese und der >Transpiration mit diesem System untersucht. In allen Fällen wurde signifikante aber durchaus speziesabhängige Emission der beiden Säuren beobachtet. Finanzierung: DFG (Graduiertenkolleg, Uni Mainz) BMFT (BIATEX) Max-Planck-Gesellschaft Flechten als Senke für das klimarelevante Carbonylsulfid (COS) 1,3 J. Kesselmeier und U. Kuhn (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Mainz) C. Gries und T.H. Nash III (Dept. Botany, Arizona State University, Tempe, USA) Im Gegensatz zu höheren Pflanzen wurden Flechten bisher überhaupt nicht bei Untersuchungen des Austausches reduzierter Schwefelverbindungen und insbesondere des für die Albedo der Erde mitverantwortlichen Carbonylsulfids (COS) berücksichtigt, obwohl diese Organismen von entscheidender Bedeutung für einige Ökosysteme sein können. 14 Flechten Spezies wurden in Laborversuchen auf ihr Austauschverhalten dieser Gase untersucht. Alle Spezies nahmen COS auf. Diese Laborergebnisse konnten mittlerweile durch zwei Feldversuche in einem Ökosystem mit bedeutendem Anteil an Flechten in Kalifornien bestätigt werden. Die Ergebnisse weisen auf eine potentiell hohe Bedeutung der Flechten im Austausch von COS hin. Finanzierung: DFG (Graduiertenkolleg, Uni Mainz) BMFT (BIATEX) Max-Planck-Gesellschaft 87 Untersuchungen zum Austausch von DMS und COS zwischen marinen Phytoplankton Spezies und der Atmosphäre. 1,3 S. Blezinger und J. Kesselmeier (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Mainz) Wilhelm, C. (Institut für Allgemeine Botanik, Uni Mainz) Der Ozean ist die wohl bedeutendste Quelle des für die Wolkenbildung verantwortlichen Dimethylsulfids (DMS). Die biologische Produktion des Vorläufers von DMS und die damit verbundene Freisetzung und Abgabe von DMS an die Atmos-phäre ist Gegenstand intensiver Untersuchungen (siehe auch Bericht Wilhelm, Univ. Mainz). Wir versuchen, den Gehalt an freiem DMS in den Zellen verschiedener Phytoplanktonspezies zu erfassen, um die Bedeutung der aktuellen Konzentration auf die Freisetzung zu verstehen. Weiterhin wird die Kapazität der Algen-Spezies zur Aufnahme des ebenfalls klimarelevanten Carbonylsulfids (COS, siehe auch Projekt Kesselmeier, Flechten) in die Arbeiten eingeschlossen. Finanzierung: BMFT (BIATEX) Max-Planck-Gesellschaft Simultane Bestimmung der Emission von Monoterpenen, 1,3 Isopren, kurzkettigen organischen Säuren und Aldehyden aus den für den südeuropäischen Raum typischen Bäumen Steineiche (Quercus ilex L.) und der Pinie (Pinus pinea L.). L. Schäfer, K. Bode und J. Kesselmeier (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Mainz) L. Torres (Inst. National Polytech., ENSCT, France) P. Foster (Inst. Univ. Technologie, GRECA, Grenoble, France) P. Ciccioli (CNR-Istituto Inquinamento Atmosferico, Monterotondo Scalo, Italy) Mit Küvetten, die Zweige von ausgewachsenen Bäumen einschließen können, wird die Emission von Kohlenwasserstoffen wie Monoterpenen, Isopren, kurzkettigen organischen Säuren und Aldehyden aus den für den südeuropäischen Raum typischen Bäumen Steineiche (Quercus ilex L.) und der Pinie (Pinus pinea L.) unter Einschluß von Messungen der Photosynthese und der Transpiration untersucht. Dabei zeigte sich, daß die Eiche höhere Emissionen an Monoterpenen aufweist als die Pinie. Im Gegensatz dazu zeigen die Bäume bei der Emission der Säuren und Aldehyde ein vergleichbares Verhalten. Im Vergleich mit einem Quercus ilex Exemplar im Botanischen Garten der Universität Mainz soll versucht werden, den klimatischen Einfluß (Mittelmeergebiet und Rhein-Main) auf die Emission zu erkennen. Finanzierung: Europäische Union (BEMA-Projekt) BMFT (Spurenstoffkreisläufe/BIATEX) Max-Planck-Gesellschaft 88 Austausch von organischen Säuren, Salpetersäure, Kohlendioxid, Wasserdampf, Ozon und Ammoniak in Abhängigkeit von Entwicklungszustand landwirtschaftlicher Kulturen und Bearbeitungsformen (Düngemitteleinsatz) 1,3 Ch. Amman, U. Hofmann, F.X. Meixner, M. Müller, F. Nathaus, D. Weller, J. Kesselmeier (MPI für Chemie, Abt. Biogeochemie, Mainz) H.Güsten (Forschungszentrum Karlsruhe, Karlsruhe) A.Neftel (Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrikulturchemie und Umwelthygiene, Liebefeld-Bern, Schweiz) P.Wyers (Energieonderzoek Centrum Nederland, ZG Petten, Niederlande) W.Jaeschke (Zentrum für Umweltforschung, Frankfurt) An einem ausgesuchten Feld in der Nähe von Bellheim (Rheinland Pfalz) wird der Austausch der im Titel aufgelisteten Spurengase zwischen Boden, Pflanze und Atmosphäre untersucht. Alle Messungen werden korreliert mit der Erfassung des Entwicklungzustandes (Blattflächenindex, Reifezustand etc.) und der pflanzenphysiologischen Vorgänge wie Photosynthese und Atmung. Finanzierung BMFT (BIATEX) Europäische Union (EXAMINE-Projekt) Max-Planck-Gesellschaft Qualitativer und quantitativer Nachweis von polyfunktionellen organischen Säuren im Massenbereich C1-C6 aus der Troposphäre. 3 J. Beck und G. Helas (MPI für Chemie, Mainz) W. Baumann (Institut für Physikalische Chemie, Uni Mainz) Organische Säuren mit weiteren funktionellen Gruppen lassen sich im Niederschlag nachweisen. Das sind beispielsweise Milchsäure, Glykolsäure, Glyoxylsäure, Oxalsäure und eine ganze Reihe weiterer Carbonsäuren. Bezüglich der Oxidation von Kohlenwasserstoffen in der Troposphäre sollten diese Stoffe als Intermediate oder vorläufige Endprodukte eine Rolle spielen. Zu den entsprechenden Verbindungen in der Gasphase liegen bis heute nur wenige Daten vor. Mit Hilfe von Cryo-Fallen sollen diese Säuren in der Umgebungsluftfeuchte oder direkt ausge-froren und anschließend ionenchromatographisch analysiert werden. Die sehr niedrigen Konzentrationen in der Troposphäre erfordern eine optimierte Cryo-Fallen-Einheit und ein optimiertes IC-Analyse-System, was in dieser Arbeit entwickelt werden soll. Finanzierung: DFG (SFB 233 - Dynamik und Chemie der Hydrometeore) Max-Planck-Gesellschaft 89 Analytisch-chemische Trennung von Aldehydgemischen mit Kohlenstoffzahlen bis 7 3 H. Hübenthal und G. Helas (MPI für Chemie, Mainz) K. Unger (Institut für Anorganische Chemie, Uni Mainz) Längerkettige Aldehyde werden als Emissionsprodukte von biogenen Emissionen beobachtet. Dies können sowohl Aldehyde von Alkanen als auch von ungesättigten Verbindungen sein. Ziel dieser Arbeit ist eine Trennungs- und Nachweisprozedur aufzubauen, die die Charakterisierung der genannten Verbindungen erlaubt. Es wird die Derivatisierung, die Stabilität der Derivate und die Trennung auf einem isokratischen und einem Gradienten-HPLC-System untersucht. Besonderes Interesse hat dabei der Einfluß der Kettenverlängerung auf die Parameter, die die Trennung beschreiben. Finanzierung: DFG (SFB 233 - Dynamik und Chemie der Hydrometeore) Max-Planck-Gesellschaft Messungen von Lachgas (N2O) und Methan (CH4) im Ozean 3 H.W. Bange und S. Rapsomanikis (MPI für Chemie, Mainz) Mit einem computergesteuerten, kontinuierlich arbeitenden gaschromatographischen System, welches speziell für den Einsatz auf Schiffsexpeditionen entwickelt wurde, werden Untersuchungen zur Konzentration und Verteilung der klimarelevanten Spurengase Lachgas (N2O) und Methan (CH4) in der atmosphärischen Grenzschicht über dem Ozean und in der ozeanischen Mischungschicht mit hoher zeitlicher Auflösung durchgeführt. Zur Trennung und Analyse wird ein System mit zwei, parallel eingebauten, gepackten Säulen in Verbindung mit parallel installierten Detektoren (ECD für Lachgas, FID für Methan) eingesetzt. Bisherige Meßkampagnen führten in die Ostsee (Februar und Juli 1992), Nordsee (September 1991 und September 1992), Ägäis (Juli 1993) und in das Gironde-Ästuar (November 1991). Geplant sind zwei weitere Expeditionen in den Indischen Ozean (Mai und Juli/August 1995). Finanzierung: Max-Planck-Gesellschaft BMFT 90 Photochemische Produktion von Carbonylsulfid (COS) im Meerwasser 3 O. Flöck und M.O. Andreae (MPI für Chemie, Mainz) Mit Hilfe von Feldmessungen, durchgeführt im Juni 1993 in der griechischen Ägäis, im Januar 1994 in Nordost Atlantik, im April 1994 in der Nordsee, im Juli 1994 in der Nähe der Florida Keys und im August 1994 wiederum im Nordost Atlantik soll die Variabilität der COS Konzentration und der COS Bildungsparameter (z.B. Produktionskonstanten) im Oberflächenwasser und der Wassersäule bestimmt werden. Gleichzeitig werden Korrelationen zwischen der COS Konzentrationen mit anderen physikalischen und chemischen Parametern untersucht. Durch geeignete Laborexperimente sollen potentielle Vorstufen des COS gefunden und dadurch Aussagen über den Bildungsmechanismus getroffen werden. Finanzierung: Max Planck-Gesellschaft Der Kreislauf von Dimethylsulfid in Meerwasser und mariner Atmosphäre 1,3 G. Uher und S. Rapsomanikis (MPI für Chemie, Mainz) Im Rahmen des europaweiten OMEX-Programms soll der Kreislauf von Dimethylsulfid (DMS) an der europäischen Schelfkante untersucht werden. DMS wird aus Stoffwechselprodukten mariner Plankton-Algen gebildet und in die Atmosphäre emittiert. Dort führt die DMS-Oxidation zur Bildung von Wolkenkondensationskeimen, die die Wolkenbildung sowie deren Reflektivität (Albedo) und Stabilität und damit die Strahlungsbilanz der Erde beeinflussen. Zur Untersuchung dieser Prozesse werden für den Schiffseinsatz taugliche, vollautomatische Meßsysteme zur Bestimmung von atmosphärischem und gelöstem DMS weiterentwickelt. Schiffsmessungen im OMEX-Gebiet wurden September 1994 begonnen (FS Meteor: Las Palmas - Bremen) und werden im Juli (FS Valdivia: Kork - Lissabon) und Oktober (FS Discovery: Irische See) 1995 fortgesetzt. Finanzierung: EG-Mittel: OMEX (MAST II Programm) 91 Speziesanalytik quecksilberorganischer Verbindungen und deren Anwendung auf biotische und abiotische Matrizes 3 R. Fischer und S. Rapsomanikis (MPI für Chemie, Mainz) W. Baumann (Institut für Physikalische Chemie, Uni Mainz) Zur Analyse von quecksilberorganischen Verbindungen in umweltrelevanten Matrizes wurde ein "Purge and Trap"-Quarzofen-AAS-System entwickelt und getestet. Basierend auf dem Prinzip der Ethylierung einzelner Quecksilber-Spezies werden diese in vollständig alkylierte, flüchtige Ethylderivate überführt und als solche chromatographisch getrennt und atomspektrospkopisch detektiert. Damit besteht die Möglichkeit, die jeweilige Bindungsform des Quecksilbers ("Speziation") zu bestimmen. Gegenüber der Bestimmung des Gesamtquecksilbergehaltes werden auf diese Weise sehr sehr viel detailliertere Informationen über den biogeochemischen Kreislauf von Quecksilber gewonnen. Finanzierung: DFG (Graduiertenkolleg, Uni Mainz) Max-Planck-Gesellschaft 92 Verzeichnis der Publikationen der im Zentrum mitarbeitenden Gruppen Es sind alle Veröffentlichungen der beteiligten Gruppen von 1994 - 1996 aufgeführt, auch die, die nicht in direktem Bezug zum Zentrum stehen, da eine Förderung durch das Zentrum auch andere Arbeiten der Gruppe indirekt unterstützt. Doppelnennungen von Arbeiten in verschiedenen Gruppen zeigen fächerübergreifende Zusammenarbeit zwischen Gruppen an. 93 Gruppe Bartling, FB 03 Bartling: Privatisierung kommunaler Tätigkeiten: Wettbewerbsaspekte und Prinzipal-Agenten-Beziehungen. Aufsätze zur Wirtschaftspolitik des Forschungsinstituts für Wirtschaftspolitik an der Universität Mainz e. V., Nr. 41, Mainz 1994 Gruppe Bartmann, FB 03 Stewen, M. : Neue Gedanken zum ethnischen und ökonomischen Konzept, Adam Smiths, Beiträge zur Wirtschaftsforschung, Nr 43, Mainz 1994 Borchers, H.: Regulierte Strommärkte: Ein Beitrag zur (De-) Regulationsdebatte in Elektrizitätswirtschaft, Dissertation, St. Gallen (1994) Simon-Opitz, N.: Grundzüge des Institutionalismus, Beiträge zur Wirtschaftsforschung Nr 45, Mainz Bartmann, H. und John, K.D.: Grundkonzeptionene der Konjunktur- und Wachstums-analyse, (3 Bände), 4. Auflage, St. Gallen 1994 1. Klassik, Neoklassik, Keynes und Keynesianismus 2. Monetaristisch-neoklassische Position und Supply-Side-Ökonomien 3. Postkeynesianismus Bartmann, H. und John, K.D. (Hrsg.), Umweltgerechte Verkehrskonzepte, Wiesbaden 1996 Bartmann, H. und Stuttgart 1996 Geldsetzer, A., Umweltökonomie - ökologische Ökonomie, Bartmann, H., Keynessche Lehre, Neue Keynesianische Makroökonomik, Postkeynesianismus, Verteilungstheorie, Verteilungspolitik, in: Gabler Volkswirtschaftslexikon 1996 und in Gabler Wirtschaftslexikon 1996, Wiesbaden, 13. Aufl. Bartmann. Umwelt, Wachstum und Verteilung, in: Forschungsmagazin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 12. Jahrgang, 1996, S. 12-20 Gruppe Laubinger, FB 03 Laubingerr unter Mitwirkung von Repkewitz und/oder Webersinke-Matejka : Ergänzungslieferungen Nr. 41-47 zu Ule/Laubinger, Bundesimmissionsschutzgesetz, Kommentar und Rechtsvorschriften, Neuwied (Loseblattsammlung), erscheint seit 1974, Gesamtumfang ca. 1120 Seiten Ergänzungslieferungen Nr. 17-21 zu Ule/Laubinger, Bundesimmissionsschutzgesetz, Rechtsprechung, Neuwied (Loseblattsammlung), erscheint seit 1977, Gesamtumfang ca. 680 Seiten Ergänzungslieferungen 45-56 zu Ule/Laubinger, Bundesimmissionsschutzgesetz Kommentar und Rechtsvorschriften, Neuwied (Hermann Luchterhand-Verlag) Ergänzungslieferungen 20-23 zu Ule/Laubinger, Bundesimmissionsschutzgesetz Rechtsprechung, Neuwied (Hermann Luchterhand-Verlag) 94 Gruppe Zohlnhöfer, FB 03 Zohlnhöfer, W. (1994): Großer Sprung" oder "Stückwerksreformen" Marktwirtschaft als Aufgabe - Wirtschaft und Gesellschaft im Übergang vom Plan zum Markt, C. Herrmann-Pillath u.a. (Hrsg.), (Grundtexte zur Sozialen Marktwirtschaft, Bd. 3), Stuttgart 1994, S. 625-642 Zohlnhöfer, W. (1995): Sockelarbeitslosigkeit - eine Dauererscheinung der Sozialen Marktwirtschaft?, in: Forschungsmagazin der Johannes GutenbergUniversität, Mainz, Heft 2/95, S. 16-26. Zohlnhöfer, W. (1996): Das normative Element in der wettbewerbstheoretischen Doktrinbildung, in: J. Kruse und O. G. Mayer (Hrsg.), Aktuelle Probleme der Wettbewerbs- und Wirtschaftspolitik (Erhard Kantzenbach zum 65. Geburtstag), Baden-Baden 1996, S. 101-117. Zohlnhöfer, W. (1996): Wie sozial ist die Soziale Marktwirtschaft?, in: Heidelberger Club für Wirtschaft und Kultur e.V. (Hrsg.), Sozialfall Sozialstaat - Wie sicher ist unsere soziale Sicherung?, Münster/Hamburg 1996, S. 225-237. Zohlnhöfer, W. (1996): Die Wirtschaftswissenschaft im Dienste der Politikberatung - Grundsatzfragen und Anwendungsbereiche, Theodor Dams zum 70. Geburtstag, Berlin 1992, (zus. mit H. Mäding und F. L. Sell). Zohlnhöfer, W. (1996): Zukunftsprobleme der Weltwirtschaftsordnung, Schriften des Vereins für Socialpolitik, N.F., Bd. 243, Berlin 1996. Zohlnhöfer, W. (1996): Tarifautonomie auf dem Prüfstand, Schriften des Vereins für Socialpolitk, N.F., Bd. 244, Berlin 1996. Zohlnhöfer, W. (1996): Europa auf dem Wege zur Politischen Union? Probleme und Perspektiven der europäischen Integration vor "Maastricht II", Schriften des Vereins für Socialpolitik., N.F., Bd. 247, Berlin 1996. Gruppe Kienast, FB 04 Riechelmann H., Kienast K. Schellenberg J., Mann W.J.: An in vitro model to study effects of airborne pullutants on human ciclary activity. Rhinology 32: 105-108,1994 Knorst M., Kienast K., Riechelmann H., Müller-Quernheim J., Ferlinz R.: Effect of Sulfeur Dioxide on mucocilary and ciliary beat frequency of guinea pigs tracheas. Int. Arch. Occup. Environ. 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Kratz: g-Bestrahlung von Abwässern zur Verminderung des AOX- und DOC-Gehaltes; Proc. Analytica Conference, 19.-22. April 1994, München S. Lenz, K.-L. Kratz : Bestimmung von Th mittels NAA Techniken; Proc. Analytica Conference, 19.-22. April 1994, München O. Sorlin, R. Anne, L. Axelsson, D. Bazin, W. Böhmer, V. Borrel, D. GuillemaudMüller, Y. Jading, H. Keller, K.-L. Kratz, M. Lewitowicz, S.M. Lukyanov, T. Mehren, A.C. Mueller, Yu. E. Penionzhkevich, B. Pfeiffer, F. Pougheon, M.G. Saint-Laurent, V.S. Salmatin, S. Schoedder, A. Wöhr: Beta Decay Studies of Nuclei far from Stability near N=28; Proc. Int. Workshop on Nuclear Shapes and Nuclear Structure at Low Exyitation Energies, Antibes, France, Juni (1994); Nucl. Phys. A583 (1995) 763 D. Rollinger, K.-L. Kratz : Validierung der Neutronenaktivierungsanalyse als Verfahren zur Bestimmung adsorbierbarer halogenorganischer Verbindungen in Wasserproben; Proc. Analytica Conference, 19.-22. April 1994, München 110 B. Pfeiffer, K.-L. Kratz, P. Möller, J.M. Pearson, J. Dobaczewski, F.-K. Thielemann: Shell and Neutron-Skin Effects in r-Process Isotopes; Proc. 4th Int. Conf. on Applications of Nuclear Techniques: ´Neutrons and their Applications´; Kreta, Griechenland, Juni 1994 O. Sorlin, R. Anne, L. Axelsson, D. Bazin, W. Böhmer, V. Borrel, D. GuillemaudMueller, Y. Jading, H. Keller, K.-L. Kratz, M. Lukyanov, T. Mehren, A.C. Mueller, Yu.E. Penionzhkevich, B. Pfeiffer, F. Pougheon, M.G. Saint-Laurent, V.S. Salamatin, S. Schoedder, A. Wöhr: Beta-Decay Studies of Nuclei Far From Stability near N = 28; Proc. Int. Workshop on ´Nuclear Shapes and Nuclear Structure at Low Excitation Energies´; Antibes, Frankreich, Juni (1994) V.N. Fedoseyev, P. van Duppen, G. Huber, Y. Jading, O.C. Jonsson, R. Kirchner, K.-L. Kratz, M. Krieg, E. Kugler, J. Lettry, T. Mehren, V.I. Mishin, T. Rauscher, H.L. Ravn, F. Scheerer, O. Tengblad, A. Wöhr and the ISOLDE Collaboration:: Study of Short-Lived Silver Isotopes with Laser Ion Source; Proc 7th Int. Symp. on ´RIS-94´; Bernkastel-Kues, Juli 1994 K.-L. Kratz: Nuclear Properties Far From Stability and the r-Process; Proc. 3rd Int. Conf. on ´Nuclei in the Cosmos´; Aquila, Italien, Juli 1994 S. Lenz, K.-L. Kratz: Bestimmung von Th mittels Neutronenaktivierungsanalyse über das Isotop 233Th; Proc. Tagung der Fachgruppe Nuclearchemie der GDCh, 5.7. September 1994 D. Rollinger, K.-L. Kratz: Die Neutronenaktivierungsanalyse zur Bestimmung halogenorganischer Verbindungen (HOV) in Wässern; Proc. Tagung der Fachgruppe Nuclearchemie der GDCh, 5.-7. September 1994 H. Sohn: Bestimmung der Schwermetalle Antimon, Arsen, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Silber und Zink in festen Umweltproben mittels instrumenteller Neutronenaktivierungsanalyse; Dissertation Universität Mainz 1994 F. Schäfer: Bestimmung von halogenorganischen Verbindungen in Wässern mittels Summenparameter- und Einzelsubstanzanalytik; Dissertation Universität Mainz 1994 G. Huber, S. Lenz, B. Pfeiffer, K.-L. Kratz: Bestimmung von Uran und Thorium mittels Neutronenaktivierungsanalyse; Proc. Tagung des Arbeitskreis Inkorporationsüberwachung (AKI) des Fachverbandes für Strahlenschutz e.V. G. Huber, K.-L. Kratz: Untersuchung zur Mobilisierbarkeit von Quecksilber aus Amalgamschlamm; Studie für die Firma METASYS Prod.G.m.b.H., Mainz 1994 K.W. Scheller, J. Görres, S. Vouzoukas, M. Wiescher, B. Pfeiffer, K.-L. Kratz, D.J. Morrissey, B.M. Sherril, M. Steiner, M. Hellström, J.A. Winger: Study of the bDelayed Neutron Decay of 17C and 18 C; Nucl. Phys. A582 (1994) 109 S. Lenz, K.-L. Kratz: Bestimmung von Thorium neben Uran mittels Neutronenaktivierung, Proc. International Symposium on Instrumentalized Analytical Chemistry and Computer Technology InCom´95, März 1995, Düsseldorf D. Rollinger, K.-L. Kratz: Bestimmung halogenorganischer Verbindungen in Wässern nach den deutschen Einheitsverfahren im Vergleich mit der instrumentellen Neutronen-aktivierungsanalyse (INAA), Proc. International Symposium on Instrumentalized Analytical Chemistry and Computer Technology InCom´95, März 1995, Düsseldorf 111 E. Heinrich, G. Schmidt, K.-L. Kratz: Bestimmung von Platin, Palladium und Rhodium in Umweltproben mittels instrumenteller Neutronenaktivierungsanalyse Proc. International Symposium on Instrumentalized Analytical Chemistry and Computer Technology InCom´95, März 1995, Düsseldorf S. Lenz, K.-L. Kratz: Neutron activation analysis of thorium Proc. 3rd international workshop on short time activation analysis, high rate gspectroscopy and x-ray techniques, April 1995, Wien D. Rollinger, K.-L. Kratz: Validation of neutron activation as analytical method for the determination of adsorbable organic halogens in aqueous samples Proc. 3rd international workshop on short time activation analysis, high rate gspectroscopy and x-ray techniques, April 1995, Wien E. Heinrich, G. Schmidt, K.-L. Kratz: Determination of platinum, palladium and rhodium in the environment by instrumental neutron activation analysis Proc. 3rd international workshop on short time activation analysis, high rate gspectroscopy and x-ray techniques, April 1995, Wien K.-L. Kratz, A.C. Müller, F.K. Thielemann: ‘Fun’ durch Supernovaexplosion und Kernphysik mit LISE; Physikalische Blätter 51 (1995) 183. G. Schmidt, H. Palme, K.-L. Kratz: The fractionation of osmium and iridium in impact melts from european impact craters (Säaksjärvi, Mien and Dellen) and the determination of the metoeritic components; Earth and Planetary Science Letters, 1995 G. Schmidt, H. Palme, K.-L. Kratz, G. Kurat: Abundances of highly siderophile elements (PGE, Re and Au) in the upper mantle: new results on peridotites from Zabargad; Geochimica and Cosmochimica Acta, 1995 G. Schmidt, H. Palme, K.-L. Kratz: The fractionation of platinum-group-elements in impact melts from european impact craters; Annales Geophysicae, Supplement of Vol. 13, 1995 T. Rauscher, W. Böhmer, K.-L. Kratz: Theoretical Neutron-Capture cross Section for R-Process Nucleosynthesis in the 48Ca Region; Proc. Int. Conf. on Nuclear Masses and Exotic Nuclei „ENAM ‘95“, Arles 1995 A. Jokinen, P. Baumann, F. Didierjean, B. Fogelberg, P. Hoff, A. Huck, Y. Jading, B. Jonson, A. Knipper, K.-L. Kratz, W. Kurcewicz, M. Lindroos, A. Lindroth, G. Lovhoiden, H. Mach, G. Marguier, G. Nyman, M. Ramdhane, M. Sanchez-Vega, R. Taylor, T.F. Thorsteinsen, P. van Duppen, G. Walter, A. Wöhr and the ISOLDE Collaboration: First Observation of Neutron Single Particle States in 133Sn; Proc. Int. Conf. on Nuclear Masses and Exotic Nuclei „ENAM ‘95“, Arles 1995 O. Sorlin, Th. Dörfler, R. Anne, W. Böhmer, V. Borrel, D. Guillemaud-Müller, S. Grévy, K.-L. Kratz, M. Lewitowicz, T. Mehren, A.C. Mueller, A. Ostrowsky, F. Pougheon, I. Rabout, Th. Rauscher, M. Robinson, M.G. Saint-Laurent, W.D. Schmidt-Ott: Beta-Decay Studies of Neutron-Rich Sc, Ti, V, Cr; Proc. Int. Conf. on Nuclear Masses and Exotic Nuclei „ENAM ‘95“, Arles 1995 B. Chen, J. Dobaczewski, K.-L. Kratz, K. Langanke, B. Pfeiffer, F.-K. Thielemann, P. Vogel: Influence of shell-quenching far from stability on the astrophysical rprocess; Phys. Lett. B355 (1995) 37 112 O. Sorlin, R. Anne, L. Axelsson, D. Bazin, W. Böhmer, V. Borrel, D. GuillemaudMüller, Y. Jading, H. Keller, K.-L. Kratz, M. Lewitowicz, S.M. Lukyanov, T. Mehren, A.C. Mueller, Yu. E. Penionzhkevich, B. Pfeiffer, F. Pougheon, M.G. Saint-Laurent, V.S. Salmatin, S. Schoedder, A. Wöhr: Beta Decay Studies of Nuclei far from Stability near N=28, Proc. 3rd Int. Workshop on Nuclei in the Cosmos, Asserqu, Italy, Juli 1994, AIP Conf. Proc. 327 (1995) 191 K.-L. Kratz: Nuclear Properties far from Stability an the r-Process Proc. 3rd Int. Workshop on Nuclei in the Cosmos, Asserqu, Italy, Juli 1994, AIP Conf. Proc. 327 (1995) 113 G. Lhersoneau, H. Gabelmann, M. Liang, B. Pfeiffer, K.-L. Kratz, H. Ohm and the ISOLDE Collaboration: Level scheme of 101Zr and structure of the N=61 Sr, Zr and Mo isotones; Phys. Rev. C51 (1995) 1211 G. Lhersonneau, H. Gabelmann, B. Pfeiffer, K.-L. Kratz and the ISOLDE Collaboration: Structure of the highly deformed Nucleus 101Sr63 and Evidence for Identical K=3/2 Bands; Z. Phys. A352 (1995) 293 G. Lhersonneau, B. Pfeiffer, M. Hutha, A. Wöhr, I. Klöckl, K.-L. Kratz, J. Äystö and the ISOLDE Collaboration: First Evidence for the 2+ Level in the very Neutron-Rich Nucleus 102Sr; Z. Phys. A351 (1995) 357 B. Pfeiffer, G. Lhersonneau, H. Gabelmann, K.-L. Kratz and the ISOLDE Collaboration;: K-Isomeric State in Even-Even 100Sr; Z. Phys. A353 (1995) 1 V.N. Fedoseyev, P. van Duppen, G. Huber, Y. Jading, O.C. Jonsson, R. Kirchner, K.-L. Kratz, M. Krieg, E. Kugler, J. Lettry, T. Mehren, V.I. Mishin, T. Rauscher, H.L. Ravn, F. Scheerer, O. Tengblad, A. Wöhr and the ISOLDE Collaboration: Study of Short-Lived Silver Isotopes with Laser Ion Source; Z. Phys. A353 (1995) 9 F.-K. Thielemann, K.-L. Kratz: Operation of the r-Process and the Influence of Fission; Proc. of the seminar on fission ‘Pont d’Oye III’, Habay-la Neuve, Belgien, Mai (1995) B. Pfeiffer, K.-L. Kratz, J. Dobaczewski, P. Möller: Calculation of Decay Properties of Very Neutron-Rich Nuclei with a Modified Nilsson Potential, Acta Physica Polonica B27 (1996) 475-479 K.-L. Kratz, B. Pfeiffer, F.-K. Thielemann: The astrophysical r-process: a stellar laboratory for nuclear physics near the neutron drip line Proc. Int. Workshop XXIV on Extremes of nuclear structure Hirschegg, Austria, 15.-20. Januar 1996, Rep. GSI Darmstadt, ISSN 0720-8715 (1996) 177-188 T. Mehren, B. Pfeiffer, S. Schoedder, K.-L. Kratz, M. Huhta, P. Dendooven, A. Honkanen, G. Lhersonneau, M. Oinonen, J.-M. Parmonen, H. Penttilä, A. Popov, V. Rubchenya, J. Äystö: Beta decay half-lives and neutron-emission probabilities of very neutron-rich Y to Tc isotopes, Phys. Rev. Lett. 77 (1996) 458-461 T. Dörfler, W.-D. Schmidt, T. Hild, T. Mehren, W. Böhmer, P. Möller, B. Pfeiffer, T. Rauscher, K.-L. Kratz, O. Sorlin, V. Borrel, S. Grevy, D. Guillemaud-Mueller, A.C. Mueller, F. Pougheon, R. Anne, M. Lewitowicz, A. Ostrowsky, M. Robinson, M.G. Saint-Laurent: Neutron-rich isotopes 54-57Ti, Phys. Rev. C54 (1996) 2894 T. Kautzsch, W.B. Walters, V.N. Fedoseyev, Y. Jading, A. Jokinen, I. Klöckl, K.-L. Kratz, V.I. Mishin, H.L. Ravn, P. Van Duppen, A. Wöhr: Laser ionization of 124Ag and ist decay to levels of 124Cd, Phys. Rev. C 54 (1996) R2811 D. Rollinger, M.Engel, K.-L. Kratz: Halogenspezifische AOX-Bestimmung in Oberflächenwasser, Vom Wasser 87 (1996) 153-162 113 D. Rollinger, K.-L. 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GDCh Seminars Aktivierungsanalyse, Berlin, Mai 1996 D. Bissinger, K.-L. Kratz: Mobilization of mercury out of dental amalgam sludge, Proc. 4th International Conference on nuclear and radiochemisty NCR4, St. Malo, September 1996 E. Heinrich, G. Schmidt, K.-L. Kratz: Determination of anthropogeneous platinumgroup elements (PGEs) in soil samples by docimasy/NAA, Proc. 4th International Conference on nuclear and radiochemisty NCR4, St. Malo, September 1996 Y. Jading, R. Catherall, V.N. Fedoseyev, A. Jokinen, O.C. Johnson, T. Kautzsch, I. Klöckl, K.-L. Kratz, E. Kugler, J. Lettry, V.I. Mishin, H. Ravn, F. Scheerer, O. Tengblad, P. Van Duppen, W.B. Walters, A. Wöhr and the ISOLDE Collaboration: Production of radioactive Ag ion beams with a chemically selective laser ion source EMIS-13 30 (1996) 1 Gruppe Trautmann, FB 19 G. Herrmann, H.-J. Kluge, G. Passler, N. Trautmann, K. Wendt: Resonanzionisations-Spektroskopie mit Lasern;Phys. Blätter 50, 929 (1994) H.-J. Kluge, B.A. Bushaw, G. 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