Die Rote Fabrik: Ein Hort für Hass-Musik?

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Die Rote Fabrik: Ein Hort für Hass-Musik?
SP Zuerich Schwamendingen
Die Rote Fabrik: Ein Hort für Hass-Musik?
In diesem Frühjahr entstanden in der ganzen Schweiz Diskussionen ob der Auftritte Musikern, welche in ihren Texten zu
Mord an Homosexuellen aufriefen. Solche in der Reggae-Musik verbreiteten "Battyman-Tunes" haben sowohl Sizzla wie
auch Bounty Killer in ihren Repertoires, weshalb beide beispielsweise in der EU mit Einreisesperren belegt sind. Doch
ungeachtet dessen, unbeeindruckt von den Diskussionen um das kürzlich statt gefundene Sizzla-Konzert in der Roten
Fabrik, gastieren diesen Spätsommer erneut drei Reggae-Musiker in Zürich, welche in ihren Texten zu Gewalt gegen
Schwule aufrufen. Auch wieder in der Roten Fabrik.
Man stelle sich vor, eine Rockband ruft in ihren Texten dazu auf, Juden zu verbrennen. Absolut zu Recht verböte man
dieser Band (hoffentlich) die Einreise. Absolut zu Recht würde man sich empören und ganz sicher würde ein von der Stadt
mitfinanziertes Kulturinstitut solch einer Band nicht noch eine Auftrittsmöglichkeit bieten.
Warum aber regt sich kaum Widerstand, wenn eine Band aufspielen will, welche ihre Zuhörenden aufruft, Schwule zu
verbrennen?
Stopmurdermusic.ch kämpft dagegen an.
Scheinbar unbelehrbare, jede Sensibiliät vermissen lassende Veranstalter laden diesen Spätsommer gleich zu drei solchen
Konzerten: In der Alten Kaserne sollen Junior Reid und etwas später das Vybz Kartell aufspielen, in der Roten Fabrik ist
ein Konzert von Anthony B vorgesehen.
Warum lässt man solche Hassprediger immer wieder zu Wort kommen?
Warum bietet man nicht statt den "Battyman-Killern" anderen, toleranteren Reggaemusikern Auftrittsmöglichkeiten? Die
Mehrheit der Reggae-Musiker sind zweifelsohne friedfertige, tolerante Menschen deren Sound nicht schlechter ist als
jener der Hass-Bands. Die Antwort scheint klar: Hass und Skandale verkaufen sich besser!
Würden Homosexuelle endlich durch die Bundesverfassung vor Diskriminierung geschützt, könnten solche Auftritte
menschenverachtender Künstler unterbunden und die Bühnen für die Mehrheit der friedliebenden Reggae-Formationen frei
gemacht werden.
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Generiert: 20 January, 2017, 19:27