Sanitär-Handbuch - Heizung und Sanitär Fachbetrieb
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Sanitär-Handbuch - Heizung und Sanitär Fachbetrieb
GC Sanitär Mehrwert von GC Sanitär-Handbuch Ausgabe 2009 Vorwort zum SANITÄR-HANDBUCH Sehr geehrte Damen und Herren, mit dem vorliegenden Sanitär-Handbuch 2009 setzen wir das bewährte Konzept fort, unter Einbeziehung von fachkompetenten externen Partnern ein komprimiertes Nachschlagewerk für die Haustechnik anzubieten. Eingearbeitet wurden sowohl die Weiter- als auch die Neuentwicklung von Produkten der Haustechnik-Industrie. Gleichzeitig berücksichtigt das SanitärHandbuch den aktuellen Stand im Bereich der Bauvorschriften, Normen und Richtlinien, die den gestiegenen Anforderungen der Bauherren gerecht werden. Das Sanitär-Handbuch 2009 richtet sich wie die Vorgängerausgaben sowohl an den ausführenden Sanitär-Installateur, als auch an diejenigen Personen, die mit der Sanitär-Planung, Bauleitung, Renovierung und Beratung beschäftigt sind. Es dient aber auch der Unterstützung bzw. Entscheidungshilfe bei der Ausbildung von Nachwuchskräften. Unter Mitwirkung von kompetenten Fachleuten des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung(BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, des Planungsbüros Bähler Koven Hensel, Berlin sowie weiteren Sachverständigen bieten wir Ihnen das SanitärHandbuch als praxisorientierte Arbeitsunterstützung an. Wir empfehlen Ihnen auch die Nutzung auf die im Handbuch verwiesenen Nachschlagewerke wie Heizungs-Handbuch oder Brandschutzbroschüre der GC-GRUPPE. Nutzen Sie desweiteren die angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen in den Regionen, aber auch die Möglichkeiten kompetenter Produktberatungen in unseren Fachausstellungen BADIDEEN. Weiterhin stehen Ihnen unsere Fachabteilungen für Beratungen zur Verfügung. Ihre Ihre GC-GRUPPE III 2009 Impressum Herausgeber GC-Sanitär- und Heizungs-Handelskontor GmbH, Postfach 10 66 23, 28066 Bremen Redaktion Dipl.-Ing. Uwe Schmidt, Bär & Ollenroth, Berlin Fachliche Beratung Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Berlin. Bähler Koven Hensel Planungsbüro GmbH, Berlin Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Gummersbach Dipl.-Ing. Manfred Lippe, Krefeld Peter Grunwald, Berlin Verlag Schintz Druck, Oppenheimerstraße 26, 28307 Bremen Für die Richtigkeit der Angaben und für etwaige bei der Zusammenstellung und beim Druck entstandene Irrtümer wird keine Haftung übernommen. Nachdruck und fotomechanische Vervielfältigung durch Dritte sind – auch auszugsweise – nur nach vorheriger Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Printed in Germany · Schutzgebühr 9,50 € HBSAN 5.0/11-09 Redaktionsstand 11/09 ISBN 978-3-9811290-6-9 INHALTSVERZEICHNIS SEITE ALLGEMEINE GRUNDLAGEN Sanitärbereiche – Vorschriften und Normen Allgemeingültige Vorschriften und Normen; Interpretationen – Anerkannte Regeln der Technik – Flächenberechnungen – Baulicher Feuchteschutz, Abdichtungen – Brandschutz – Schallschutz – Wärmeschutz von Rohrleitungen – Schlitzen, Vorwandinstallationen – Elektrotechnik – Wassersparen 1 2– 4 5– 9– 16 – 34 – 46 – 49 – 58 – 65 – WOHNUNGSBAU Vorschriften und Normen; Interpretationen Wohnungsneubau Wohnungsmodernisierung Neue Tendenzen im Badbereich 69 – 79 81 – 88 89 – 98 99 – 104 BARRIEREFREIES BAUEN Spezifische Vorschriften, Interpretationen GEWERBLICHE UND ÖFFENTLICHE BAUTEN (GÖB) Allgemeine Grundlagen Öffentliche Bauten Kindertagesstätten Schulen und Sportstätten Büro- und Verwaltungsgebäude Gewerbe- und Industriebauten Gaststätten und Beherbergungsbetriebe WOHNUNGSLÜFTUNG UND ZENTRALSTAUBSAUGANLAGEN Wohnungslüftung Vallox Zentrale Staubsauganlagen Allaway 3 8 15 33 43 47 56 64 67 106 – 131 132 – 158 159 – 179 180 – 188 189 – 201 202 – 205 207 – 213 214 – 231 232 – 242 244 – 250 251 – 255 257 – 260 WASSERVERSORGUNG UND REGENWASSERNUTZUNG Grundlagen der Trinkwasserversorgung Trinkwasserleitungen – Werkstoffe, Verbindungstechniken Trinkwasserschutz Trinkwassererwärmung Feuerlöschanlagen, Löschwasserleitungen Solarenergie EnEV Regenwassernutzung 261 – 273 273 – 276 276 – 277 277 – 279 280 – 293 295 296 – 300 301 – 307 ABWASSERENTSORGUNG Spezifische Vorschriften und Normen Allgemeine Ausführungen; Grundsätze 308 309 – 322 EINBAUMAßE Einbaumaße, Montagehinweise, Grundlagen WC Urinal, Bidet und Ausgussbecken Handwaschbecken und Waschtische Untertisch-Elektro-Warmwassergeräte Duschen Badewannen Spülbecken, Spülmaschinen, Waschmaschinen Ausstattungen, Zubehör 323 324 – 325 325 – 327 328 329 330 331 – 336 337 338 PRODUKTBEZOGENE ABMESSUNGEN Maßeinheiten, Umrechnungstabellen Produktbezogene Abmessungen 339 – 343 344 – 435 Allgemeine Grundlagen xxx Übergeordnete Vorschriften und Normen ALLGEMEINE GRUNDLAGEN SANITÄRBEREICHE - VORSCHRIFTEN UND NORMEN Planungen für den Sanitärbereich erfordern die Berücksichtigung zahlreicher Vorschriften und Normen, einschließlich daran angrenzender Fachgebiete. Im nachstehenden Schema werden ausgewählte Vorschriften und Normen zum Sanitärbereich symbolisch zugeordnet. Es ist zu beachten, dass die Planung auf der Grundlage der anerkannten Regeln der Technik erfolgen muss, deren Anforderungen über die von Verordnungen und Normen hinausgehen können. Einen Schwerpunkt der Sanitärplanung stellen Sanitärinstallationen an/in anderen Bauteilen bzw. deren Durchdringungen dar - es sind umfangreiche Forderungen des Schall-, Feuchtigkeits-, Wärme- und Brandschutzes sowie der Statik zu berücksichtigen. In der Praxis hat sich erwiesen, dass durch Vorwandinstallationen neben hoher ästhetischer Qualität und funktionellem Gewinn diese Anforderungen fachgerecht erfüllt werden können. VI 2009 GC Service & Leistung Mehrwert von GC GC-Handbücher Technische Unterlagen für das Fachhandwerk Wir haben die besten Seiten profitieren Sie von unseren Erfahrungen und überlassen Sie im (Haus-)Bau nichts dem Zufall. In unseren Handbüchern finden Sie alle Informationen über Baumaterialien, Bauvorschriften und die neuesten Entwicklungen im technischen Bereich. Entwickelt mit der Unterstützung von kompetenten Fachleuten aus dem Handwerk, lassen diese Ratgeber keine Frage offen. GC-Handbücher sind „die“ technische Unterlage für Ihr Bauvorhaben. Heizungs-Handbuch Ein Kompendium für die gesamte Heiztechnik. Befestigungs-Handbuch Der technische Ratgeber rund um Befestigen, Verbinden, Isolieren. Brandschutz-Handbuch Der Leitfaden für den vorbeugenden gebäudetechnischen Brandschutz. und viele weitere Unterlagen. Exklusiv für Sie von GC. Allgemeine Grundlagen Übergeordnete Vorschriften und Normen ALLGEMEINGÜLTIGE VORSCHRIFTEN UND NORMEN; INTERPRETATIONEN Ausgewählte übergreifende Vorschriften und Normen Planung, allgemein Musterbauordnung (MBO).- Fassung November 2002, ARGEBAU Bauregelliste A, B und C - Ausgabe 2008/1 - Bekanntmachung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt Mitteilungen Sonderheft Nr. 36 vom 17.06.2008) DIN 276-1 11.06 Kosten im Bauwesen; Hochbau DIN 276-1 02.07 Berichtigungen zur DIN 276-1: 2006-11 Berichtigung 1 DIN 277-1 02.05 Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau; Begriffe, Ermittlungsgrundlagen DIN 277-2 02.05 -; Gliederung der Nettogrundfläche (NF, TF, VF) DIN 277-3 04.05 -; Mengen und Bezugseinheiten DIN 18 960 02.08 Nutzungskosten im Hochbau DIN 4109 11.89 Schallschutz im Hochbau; Anforderungen und Nachweise, mit Beiblättern und Berichtigungen DIN 4109 E 10.06 -; Anforderungen VDI 4100 08.07 Schallschutz von Wohnungen; Kriterien für Planung und Beurteilung VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen (für Teil C ausgewählte DIN) DIN 1960 05.06 VOB Teil A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen DIN 1961 10.06 VOB Teil B:Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen DIN 18 299 10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art DIN 18 336 12.02 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Abdichtungsarbeiten DIN 18 352 10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Fliesenund Plattenarbeiten DIN 18 380 10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Heizanlagen- und zentrale Wassererwärmungsanlagen DIN 18 381 10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Gas-, Wasser- und Abwasser-Installationsarbeiten innerhalb von Gebäuden DIN 18 382 12.02 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Niederund Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV DIN 18 421 10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Dämmarbeiten an technischen Anlagen Installationen, allgemein 2 2009 DIN 18 012 DIN EN 806-1 DIN EN 806-2 DIN EN 806-3 BGI 531 VDI 6024-1 05.08 12.01 06.05 07.06 10.06 09.08 Haus-Anschlusseinrichtungen; Allgemeine Planungsgrundlagen Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen; Allgemeines -; Planung - ; Berechnung der Rohrinnendurchmesser – Vereinfachtes Verfahren Installationsarbeiten, Heizung, Lüftung, Sanitär: BG-Information Wassersparen in Trinkwasser-Installationen ; Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung Allgemeine Grundlagen Übergeordnete Vorschriften und Normen Baulicher Wärme- und Feuchteschutz Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (Energieeinsparungsgesetz – EnEG) vom 29. Juli 1976 (BGBl. S. 1873); geänd. durch das zweite Gesetz zur Änderung des Energieeinspargesetzes vom 1. September 2005 (BGBl. I S. 2682) Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung – EnEV) vom 24. Juli 2007 (BGBl. I S. 2684) DIN 4108-1 08.81 Wärmeschutz im Hochbau; Größen und Einheiten DIN 4108-2 07.03 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden; Mindestanforderungen an den Wärmeschutz DIN 4108-3 07.01 -; Klimabedingter Feuchteschutz; Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung DIN 4108-4 07.04 -; Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte DIN V 4108-6 06.03 -; Berechnung des Jahresheizwärme- und des Jahresheizenergiebedarfs DIN V 4108-6 03.04 Berichtigungen zur DIN V 4108-6: 2003-06 Berichtigung 1 DIN 4108 03-06 Wärmebrücken-, Planungs- und Ausführungsbeispiele Beiblatt 2 DIN 4140 11.96 Dämmarbeiten an betriebs- und haustechnischen Anlagen - Ausführung von Wärme- und Kältedämmungen DIN 18 195-1 08.00 Bauwerksabdichtungen; Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der Abdichtungsarten DIN 18 195-2 08.00 -; Stoffe DIN 18 195-3 08.00 -; Anforderungen an den Untergrund und Verarbeitung der Stoffe DIN 18 195-5 08.00 -; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen, Bemessung und Ausführung DIN 18 195-8 03.04 -; Abdichtungen über Bewegungsfugen DIN 18 195-9 03.04 -; Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse DIN 18 195-10 03.04 -; Schutzschichten und Schutzmaßnahmen DIN V18 599-2 02.07 Energetische Bewertung von Gebäuden, Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung; Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäuden Sanitärobjekte und Armaturen DIN EN 80 DIN EN 13407 DIN EN 33 DIN EN 34 02.02 12.06 07.03 07.92 DIN EN 37 DIN EN 38 DIN EN 997 DIN EN 80 DIN EN 31 DIN EN 32 DIN EN 232 DIN EN 251 01.99 07.92 03.08 02.02 01.99 01.99 09.03 09.03 Wandhängende Urinale; Anschlussmaße Wandhängende Urinale; Funktionsanforderungen und Prüfverfahren Stand-WCs mit aufgesetztem Spülkasten - Anschlussmaße Klosettbecken; wandhängend, mit aufgesetztem Spülkasten; Anschlussmaße Bodenstehende Klosettbecken mit freiem Zulauf; Anschlussmaße Klosettbecken; wandhängend, mit freiem Zulauf; Anschlussmaße WC-Becken und WC-Anlagen mit angeformtem Geruchverschluss Wandhängende Urinale; Anschlussmaße Bodenstehende Waschtische; Anschlussmaße Wandhängende Waschtische; Anschlussmaße Badewannen; Anschlussmaße Duschwannen; Anschlussmaße 3 2009 Allgemeine Grundlagen Anerkannte Regeln der Technik ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK Normen, Richtlinien und andere Vorschriften können nur in gedrängter Form die anerkannten Regeln der Technik zum Zeitpunkt ihres Erscheinens wiedergeben, nicht aber oder nur unvollkommen die Gründe für die Festlegungen/Empfehlungen und die Entwicklung darlegen. Normen enthalten im allgemeinen nur Mindestanforderungen. Durch ihre bauaufsichtliche Einführung werden sie zur gesetzlichen Forderung, wobei möglicherweise Modifizierungen in den Einführungserlassen zu beachten sind. Da der Entwurf, aber auch die Überarbeitung einer Norm eine Bearbeitungsdauer von mehreren Jahren beansprucht und durch verschiedenste Interessengruppen beeinflusst werden, ist es möglich, dass Festlegungen in Normen inzwischen bereits wieder überholt sind, den anerkannten Regeln der Technik (aRdT, auch allgemein anerkannte Regeln der Technik aaRdT) widersprechen bzw. die aRdT weitergehende Regeln als die Norm definieren. Auch können neue Produkte auf den Markt kommen, die bei der Erarbeitung der DIN noch nicht berücksichtigt werden konnten. Werden für eine Bauaufgabe also alle einschlägigen Normen und Vorschriften beachtet, liegt die Vermutung nahe, dass die aRdT eingehalten sind, allein hinreichend ist dies nicht. In der Hierarchie der Vorschriften gilt grundsätzlich das Prinzip der höheren Forderung, soweit privatrechtlich nichts anderes vereinbart wird. Der juristisch „unbestimmte Rechtsbegriff“ der ANERKANNTEN REGELN DER TECHNIK wird durch folgende Voraussetzungen definiert: % % % von der Wissenschaft als richtig erkannt, im Kreise der entsprechend vorgebildeten Techniker durchweg bekannt, aufgrund fortdauernder praktischer Erfahrung als richtig und notwendig erkannt. Er ist sowohl im Bereich der Planung als auch im Bereich der Bauausführung anzusetzen und stellt nach Werkvertragsrecht für den Sollzustand eine Minimalforderung dar. Die Begriffe im einzelnen können in der Reihenfolge der Entwicklung etwa wie folgt definiert werden, wobei die Regeln der Technik auch bereits Teile des Standes der Technik umfassen können: % % % % Stand der Wissenschaft dynamisch, in ständiger Entwicklung, aufgrund gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse labortechnisch machbar Stand der Technik dynamisch, neuester Stand der Technik, noch nicht eingeführtes, bei nur wenigen Fachleuten verfügbares Fachwissen (ALLGEMEIN) ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK dynamisch (allgemeine Anerkennung muss immer neu festgestellt werden) allgemein eingeführtes und bewährtes Fachwissen, das bei den nach neuestem Erkenntnisstand vorgebildeten Fachleuten durchweg bekannt ist Regeln der Technik (DIN-VDI/VDE-DVGW) elastisch, da kodifiziert, maximal zum Zeitpunkt der Kodifizierung Grundsätzlich gilt: plant bzw. baut der Auftragnehmer nicht nach dem (Allgemein) Anerkannten Stand der Technik, liegt – unabhängig von einem Schaden – ein Mangel vor. Der Bauherr kann (Gewährleistungs-) Ansprüche geltend machen. Es sei denn, der Auftragnehmer (Planer, Bauausführender) hat vor Planung bzw. Ausführung mit seinem Auftraggeber (Bauherrn) eine schriftliche Vereinbarung getroffen, dass die abweichende Lösung geplant respektive gebaut werden soll. Das gilt auch dann, wenn zu vermuten ist, dass die neuere, aber „erst“ dem Stand der Technik oder gar erst dem Stand der Wissenschaft entsprechende Lösung einen höheren Gebrauchswert und/oder eine bessere Gestalt bzw. eine kostengünstigere Ausführung bei gleichem Gebrauchswert darstellt. 4 2009 Allgemeine Grundlagen Flächenberechnungen FLÄCHENBERECHNUNGEN Für die Berechnung der Fläche von Sanitärräumen gelten im wesentlichen zwei Vorschriften % DIN 277-1,2 Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau, ergänzt durch den Raumzuordnungskatalog der ARGEBAU und des Statistischen Bundesamtes sowie die % Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche, über die Aufstellung von Betriebskosten und zur Änderung anderer Verordnungen, Artikel 1 – Wohnflächenverordnung, Artikel 3 – Änderung der Zweiten Berechnungsverordnung, vom 25. 11.2003. Gliederung und Anwendungsbereiche Die DIN 277 gilt u.a. für die Berechnung der Grundflächen. In ihr sind die Berechnung sowie die Flächenzuordnung geregelt. Sie enthält keine Aussage zu Wohnflächen! Die Grundflächen sind Grundlage für Mengen- und Kostenermittlungen, die Nutzflächen werden – außer bei Berechnung nach II. BV bzw. Wohnflächenverordnung – z. B. für die Flächenermittlung im Baugenehmigungsverfahren benötigt. Die Grundflächen gliedern sich wie folgt: Brutto-Grundfläche (BGF) Konstruktions-Grundfläche (KGF) Netto-Grundfläche (NGF) Nutzfläche (NF) Technische Funktionsfläche (FF) Verkehrsfläche (VF) Die Konstruktionsfläche umfasst die Grundflächen der aufgehenden Bauteile. Zu ihr sind u. a. auch die Grundflächen von Schornsteinen und Installationskanäle und -schächte bis 1,0 m² lichtem Querschnitt zu rechnen. Die Netto-Grundfläche umfasst die sich zwischen den aufgehenden Bauteilen befindenden Grundflächen. Zu ihr zählen u. a. auch die Grundflächen freiliegender Installationen und fest eingebauter Gegenstände wie Öfen, Heiz- und Klimageräte, Bade- oder Duschwannen sowie Installationskanäle und -schächte über 1,0 m² lichtem Querschnitt. Die Nutzfläche ist die Summe der Grundflächen mit Nutzungen nach DIN 277-2, Tab. 1 Nr. 1 - 7. Hier wird die Nutzfläche in 7 Nutzungsguppen, z. B. Wohnen und Aufenthalt, Büroarbeit, Heilen und Pflegen untergliedert. Die Technische Funktionsfläche ist die Summe der Grundflächen mit Nutzungen durch Technische Anlagen. Die Verkehrsflächen dienen dem Zugang zu den Räumen, dem Verkehr innerhalb des Bauwerkes sowie dem Verlassen desselben im Notfall. Bewegungsflächen innerhalb von Räumen - z. B. zwischen Einrichtungsgegenständen - zählen nicht dazu. Innerhalb der Einteilung nach Nutzungsgruppen gemäß DIN 277-2 werden Sanitärräume der Nutzungsgruppe 7 Sonstige Nutzflächen als 7.1 Sanitärräume zugeordnet. 5 2009 Allgemeine Grundlagen Flächenberechnungen Eine weitere Untergliederung der Zuordnung wird im Raumzuordnungskatalog (Raumnutzungsschlüssel) vom 31.03.1989 der ARGEBAU und des Statistischen Bundesamtes vorgenommen. Diese Zuordnung dient als Grundlage für Raumbestandserhebungen, Bedarfsbemessungen, Kostenplanung u.a. und verbessert die Vergleichbarkeit der Daten. Wobei es dem Anwender vorbehalten bleibt, für einfache Flächenermittlungen nur die numerische Reihenfolge nach DIN 277-2 anzuwenden. Achtung: Insoweit Länderkataloge vorliegen, sind diese anzuwenden. Der Raumzuordnungskatalog gliedert sich in Teil I Numerische Reihenfolge (nach DIN 277-2 06.87) mit Beispielen und Teil II Alphabetische Reihenfolge. Die Sanitärräume werden wie folgt gegliedert: RC 7 71 711 712 713 714 715 716 717 718 719 Grundflächen/Räume/Beispiele SONSTIGE NUTZUNGEN SANITÄRRÄUME Toiletten Waschräume Duschräume Baderäume Saunen Reinigungsnaßschleusen - Zwangsdusche im Schwimmbad - Zwangsdusche im Labor - Zwangsdusche in der Klinik - Zwangsdusche in der Produktion Wickelräume Schminkräume Putzräume Bemerkungen mit/ohne Vorräume und kombiniert medizinische Bäder In der Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche, über die Aufstellung von Betriebskosten und zur Änderung anderer Verordnungen vom 25.11.2003, wird u.a. die Wohnflächenberechnung (Artikel 1 - Wohnflächenverordnung) geregelt. Darüber hinaus gilt diese Verordnung unter bestimmten Bedingungen als Grundlage für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit, Belastung und angemessener Kaufpreise (II.BV). Zur Wohnfläche zählt die Grundfläche aller der Räume, die ausschließlich zu der Wohnung gehören, d. h. auch die Sanitärräume. Nicht zur Wohnfläche gehören die Grundflächen von - Zubehörräumen wie z. B. Waschküchen, Heizungsräumen Räumen, die nicht den nach ihrer Nutzung zu stellenden Anforderungen des Bauordnungsrechtes genügen, Geschäftsräumen. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Anwendung der WoFlV für nach dem Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) ab dem 01. Januar 2004 errichtete Wohnungen. Sofern die Wohnfläche einer Wohnung im Bestand bis zum 31. Dezember 2003 nach der II. BV berechnet wurde bleibt diese Berechnung verbindlich, es sei denn, es werden bauliche Änderungen vorgenommen, die eine Neuberechnung der Wohnfläche erforderlich machen. Neben dem WoFG findet die Wohnflächenverordnung nur dann Anwendung, wenn ausdrücklich auf sie verwiesen wird. So können die Vertragsparteien im frei finanzierten Wohnungsmarkt wie bisher einen anderen Berechnungsmaßstab, z. B. II. BV, zugrunde legen. Da die DIN 277 den Begriff der Wohnfläche nicht enthält, wurde die II. BV bisher hilfsweise für andere Vorhaben herangezogen, z. B. im Baugenehmigungsverfahren, d. h. sie ist auch anzuwenden, wenn in anderen Rechtsvorschriften ihre Anwendung vorgeschrieben oder vorausgesetzt ist. 6 2009 Allgemeine Grundlagen Flächenberechnungen Berechnung Für die Berechnung der Netto-Grundfläche regelt DIN 277-1 unter Punkt 4.1.2., dass die Grundflächen getrennt nach Geschossen und unterschiedlichen Höhen zu ermitteln sind. Dies gilt auch für Grundflächen unter oder über Schrägen. Es sind die lichten Maße der Räume in Fußbodenhöhe (d. h., in ca. 10 cm Höhe) ohne Berücksichtigung von Fuß-, Sockelleisten oder Schrammborden anzusetzen. Lichte Maße sind gemäß Punkt 4.2.1. und 4.2.3. Fertigmaße, d. h., es sind die lichten Maße zwischen den angrenzenden Bauteilen ab Außenkante Putz oder sonstiger Bekleidung anzusetzen, Tür- und Fensterbekleidungen bleiben unberücksichtigt. Die Berechnung der Wohnfläche wird in der Wohnflächenverordnung wie folgt geregelt: §3 Ermittlung der Grundfläche Ermittlung der Grundfläche nach den lichten Maßen zwischen den Bauteilen, wobei von der Vorderkante der Bekleidung oder ggf. vom baulichen Abschluss auszugehen ist. Die Grundfläche muss durch Ausmessen des fertigen Wohnraumes oder auf Grundlage einer Zeichnung ermittelt werden. Sofern die Grundfläche aufgrund einer Zeichnung ermittelt wird, muss diese Zeichnung für ein Genehmigungs-, Anzeige-, Genehmigungsfreistellungs- oder ähnliches Verfahren erstellt oder dafür geeignet sein. In die Ermittlung der Grundfläche sind folgende Grundflächen einzubeziehen, d. h., zu übermessen: < Tür- und Fensterbekleidungen, Tür- und Fensterumrahmungen, < Fuß-, Sockel-, Schrammleisten, < fest eingebaute Gegenstände, z. B. Öfen, Heiz- und Klimageräte, Herde, Bade- und Duschwannen, < freiliegende Installationen, < Einbaumöbel, < nicht ortsgebundene, versetzbare Raumteiler. Bei der Ermittlung der Grundflächen werden folgende Grundflächen nicht einbezogen: < Schornsteine, Vormauerungen, Bekleidungen, freistehende Pfeiler und Säulen, deren Höhe mehr als 1,50 m aufweist und deren Grundfläche mehr als 0,1 m² beträgt, < Treppen mit über 3 Steigungen und deren Treppenabsätze, < Türnischen, < Fenster- und offene Wandnischen, die nicht bis zum Fußboden herunterreichen oder bis zum Fußboden herunterreichen und maximal 0,13 m tief sind. §4 Anrechnung der Grundflächen Zur Ermittlung der Wohnfläche sind wie folgt anzurechnen: < voll (zu 100%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe von * 2 m, < zur Hälfte (zu 50%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe von * 1 m und 2 m, außerdem von unbeheizbaren Wintergärten, Schwimmbädern u. ä. nach allen Seiten geschlossenen Räumen, < i. d. R. zu einem Viertel (25 %), jedoch maximal zur Hälfte: die Grundflächen von Balkonen, Loggien, Dachgärten und Terrassen. < nicht (zu 0%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe 1 m. 7 2009 Allgemeine Grundlagen Flächenberechnungen Flächenberechnung bei Vorwandinstallation Bei Berechnungen nach DIN 277 wird die Grundfläche teilhoher Vorwandinstallationen (nicht raumhohe Vormauerungen und Bekleidungen) nunmehr der Netto-Grundfläche zugeordnet, d.h. sie sind Bestandteil der vermietbaren Fläche.. Bei Berechnung nach der Wohnflächenverordnung werden die Grundflächen teilhoher Vorwandinstallationen bis zu einer Höhe von 1,50 m in die Wohnfläche einbezogen. Bei der Berechnung der Wohnfläche nach der II. BV gilt: < die II. BV enthält keine Festlegung, in welcher Höhe zur Ermittlung der Wohnfläche zu messen ist, differenziert in Abhängigkeit der lichten Höhen wie vor beschrieben, < die Wohnfläche ist daher nicht immer identisch mit der Netto-Grundfläche nach DIN 277, < Flächen auf teilhohen (d. h. nicht raumhohen) Vorwandinstallationen können als Ablageflächen dienen, über ihnen können Behältnismöbel angeordnet werden, d.h., sie dienen der Funktion des Raumes. Auf Grund dieser Zusammenhänge werden teilhohe Vorwandinstallationen bei der Ermittlung der Wohnfläche übermessen, d. h., ihre Grundfläche ist Bestandteil der Wohnfläche. Allerdings ist zu beachten, dass dies nur für die benannten teilhohen Vorwandinstallationen bis 1,50m gilt! Für raumhohe Vorwandinstallationen gilt (wie für Installationsschächte oder auch raumhoch verkleidete Rohrregister/Rohrbündel) nach § 43 (4) Punkt 1: Ist ihre Grundfläche 0,1 m², ist diese von der Wohnfläche abzuziehen. Wandhängende WCs an Stelle bodenstehender Ausführungen gleichen die für die Vorwandinstallation benötigte Fläche wieder aus und der Mindestabstand zu gegenüberliegenden Einrichtungsgegenständen bzw. einer Wand/Tür verkleinert sich nicht. Das ist für die Flächenberechnung nachrangig. Im Zusammenhang mit dem Nachweis notwendiger Bewegungsflächen jedoch durchaus von Belang - vgl. auch nachfolgende Kapitel Wohnungsbau und Arbeitsstätten. Literatur [1] Weiß, F. Knut: Normengerechtes Bauen: Kosten, Grundflächen und Rauminhalte von Hochbauten nach DIN 276 und DIN 277. 19. überarbeitete Auflage 2005, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller 8 2009 Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz BAULICHER FEUCHTESCHUTZ, ABDICHTUNGEN In den Bauordnungen der Bundesländer wird gefordert, Bauwerke vor schädlichen Einflüssen, z.B. durch eindringendes Wasser oder Feuchtigkeit zu schützen, damit Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen. Dabei ist zwischen von außen oder von innen eindringendem Wasser/Feuchtigkeit zu unterscheiden. Für Sanitärräume und Bereiche mit Sanitärinstallationen (z.B. Wände in Küchen) ist von innen eindringendes Wasser in Form von Spritzwasser und Kondenswasser auf Fliesen, Armaturen, Kaltwasserleitungen etc. ausschlaggebend. Hierbei handelt es sich immer um nichtdrückendes Wasser. Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf kann durch diffusionsoffene Gestaltung der Wände/Decken (Vorsicht bei raumhoher Verfliesung) gespeichert und während der Trocknungsphase wieder abgegeben werden (ausreichende Lüftung der Räume beachten). Abdichtungen nach DIN 18 195 Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser sind nach DIN 18 195-5, sowie deren Ergänzungen 18195-100 und 101 zu bemessen und auszuführen. Abdichtungen sind mäßig beansprucht, wenn - die Verkehrslasten vorwiegend ruhend nach DIN 1055-3 sind und die Abdichtung nicht unter befahrenen Flächen liegt, - die Wasserbeanspruchung gering und nicht ständig ist und ausreichend Gefälle vorhanden ist, um Wasserstau oder Pfützenbildung zu verhindern. Zu den mäßig beanspruchten Flächen zählen u.a. % Balkone u.ä. Flächen im Wohnungsbau % unmittelbar spritzwasserbelastete Fußboden- und Wandflächen in Nassräumen des Wohnungsbaus (mit Fußbodeneinlauf!), soweit sie nicht durch andere Maßnahmen, deren Eignung nachzuweisen ist, hinreichend gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt sind. Zu den hoch beanspruchten Flächen zählen u.a. % Dachterrassen % intensiv begrünte Dächer % Hofkellerdecken % Nassräume in Schwimmbädern % öffentliche Duschen % gewerbliche Küchen u.a. gewerbliche Nutzungen Abdichtungsstoffe für mäßige Beanspruchung - Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen - kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen (KSK) - Kunststoff-Dichtungsbahnen aus PIB oder ECB - Kunststoff-Dichtungsbahnen aus EVA oder PVC-P - Elastomer-Bahnen, auch mit Selbstklebeschicht - Asphaltmastix und Asphaltmastix in Verbindung mit Gussasphalt - kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB) Abdichtungsstoffe für hohe Beanspruchung - nackte Bitumenbahnen - Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen - Kunststoff-Dichtungsbahnen aus PIB oder ECB - Kunststoff-Dichtungsbahnen aus EVA, PVC-P oder Elastomeren - Metallbänder in Verbindung mit Gussasphalt - Metallbänder in Verbindung mit Bitumenbahnen - Bitumenschweißbahnen in Verbindung mit Gussasphalt - Asphaltmastix in Verbindung mit Gussasphalt 9 2009 Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz Wichtige Ausführungsgrundsätze nach DIN 18 195-1,2,3,5,8,9,10 Die Entstehung von Rissen im Bauwerk, die durch die Abdichtung nicht überbrückt werden können, ist durch konstruktive Maßnahmen zu verhindern (z. B. Fugen). Durch bautechnische Maßnahmen, z. B. Gefälle, ist für eine dauernd wirksame Abführung des auf die Abdichtung einwirkenden Wassers zu sorgen. Abdichtungsuntergründe müssen frostfrei, trocken, fest, eben, frei von klaffenden Rissen, Nestern, Graten und schädlichen Verunreinigungen sein. Kanten müssen gefast, Kehlen sollen gerundet sein. Entwässerungsabläufe, welche die Abdichtung durchdringen, müssen sowohl die Oberfläche als auch die Abdichtungsebene des Bauteils dauerhaft entwässern. Bei aufgehenden Wänden mit Bekleidungen wie z. B. Verfliesungen muss die Abdichtung hinter der wasserbeanspruchten Ebene der aufgehenden Wand liegen. Übergänge sind durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Klemmschienen oder Lose- und Festflanschkonstruktionen herzustellen. Übergänge zwischen Abdichtungssystemen aus verträglichen Stoffen dürfen auch ohne Einbauteile ausgeführt werden. Anschlüsse an Durchdringungen sind durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Manschetten, Manschetten mit Schellen oder Lose- und Festflanschkonstruktionen auszuführen. Klebeflansche, Anschweißflansche und Manschetten sind so anzuordnen, dass sie untereinander zu anderen Bauteilen, z. B. Bauwerkskanten und -kehlen, Wandanschlüsse, mindestens 150 mm sowie mindestens 300 mm von Bauwerksfugen entfernt sind, soweit aus Verarbeitungsgründen nicht größere Abstände erforderlich sind. Los- und Festflanschkonstruktionen sind so anzuordnen, dass ihre Außenkanten mindestens 300 mm von Bauwerkskanten und -kehlen und mindestens 500 mm von Bauwerksfugen entfernt sind. Sind diese Mindestmaße nicht einzuhalten, werden Sonderkonstruktionen erforderlich. Zu wartende Bauteile wie z. B. Abläufe bei Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser sind so anzuordnen und die weiteren Aufbauschichten so zu gestalten, dass eine einfache Zugängigkeit gewährleistet ist. Die Abdichtung von waagerechten oder schwach geneigten Flächen ist an aufgehende Bauteile so anzubinden, dass die Abdichtung bis deutlich über die im ungünstigsten Fall auftretende Wasserbeanspruchung durch Oberflächen-, Spritz- oder Sickerwasser, i. d. R. mindestens 150 mm über die Schutzschicht der Oberfläche des Belags oder der Überschüttung hochgeführt und gegen Abgleiten gesichert werden kann. Abdichtungen von Wandflächen im Bereich von Wasserentnahmestellen müssen mind. 20 cm über die Wasserentnahmestelle hochgeführt werden. Abdichtungen sind i.d.R. mit Schutzschichten nach DIN 18 195-10 zu versehen (Mauerwerk, Beton, Mörtel, Platten, Gussasphalt, Bitumendichtungsbahnen, sonstige Stoffe z. B. Kunststoffe oder Schaumkunststoffe), es sei denn, die Nutzschicht selbst übernimmt diese Funktion. Bei Abdichtungen aus Bitumenbahnen oder aus aufgeklebten Kunststoff- oder Elastomer-Dichtungsbahnen müssen die Anschlussflächen mindestens 120 mm breit sein. Die Abdichtungen sind an den Anschlüssen erforderlichenfalls zu verstärken. 10 2009 Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen („Alternative Abdichtungen“) Bei der Sanierung von Wohnbauten, aber auch im Industriebau, hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Umsetzung der Forderungen nach DIN 18 195 auf Schwierigkeiten stößt: Häufig ist aus konstruktiven Gründen die für den Einbau der erforderlichen Schutzschichten benötigte Höhe (Fußboden) oder Dicke (Wandbelag/-beschichtung) nicht vorhanden. Die wannenförmige Ausbildung der Abdichtungen im Türbereich ist nur bedingt einzuhalten. Die Aufkantung der Abdichtung im Sockelbereich und deren Sicherung ist nur mit aufwendigen Konstruktionen möglich. Eine Variante für Abdichtungen bilden nicht genormte, elastische Dichtungsbeschichtungen auf Kunststoffbasis, die im Wohnungs- und Industriebau besonders bei der Altbausanierung vermehrt eingesetzt werden. Die Abdichtungen werden im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten - die im Dünnbettverfahren aufgebracht werden - hergestellt. Dieses Verbundsystem mit integrierter Abdichtung ermöglicht eine geringere Dicke des Schichtenaufbaus, da Fliesen und Platten im Dünnbett hier die Schutzschicht bilden und dickere Schutzschichten ( wie in DIN 18 195 gefordert) entfallen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, dass der Untergrund nicht von hygienisch und/oder chemisch bedenklichen Wässern durchfeuchtet werden kann. Diese Abdichtungen stellen einen Ausblühungsschutz dar und haben rissüberbrückende Wirkung. Diese alternative Art der Abdichtung ist mit dem Auftraggeber ausdrücklich vertraglich zu vereinbaren. Hinweise für die Ausführung sind dem Merkblatt des ZDB „Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich“ [1] zu entnehmen. Abdichtungen im direkten Verbund, die nach diesem Merkblatt geplant und ausgeführt werden, entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik und haben sich in der praktischen Anwendung bewährt. Nach ZDB-Merkblatt [1] wird die Beanspruchung durch Feuchtigkeit in 4 Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen definiert. Als Abdichtungsstoffe werden verwendet < Kunststoffdispersionen, gefüllt oder ungefüllt < Reaktionsharze (z.B. Epoxydharz, Polyurethanharz) < Kunststoff-Zement-(Mörtel)-Kombinationen (z.B. flexible Dichtungsschlämme) Die Abdichtungsstoffe müssen die in Pkt. 2.2 des ZDB-Merkblattes [1] genannten Eigenschaften aufweisen Die Untergründe für die Abdichtungen müssen ausreichend ebenflächig, tragfähig und frei von durchdringenden Rissen sein. Sie dürfen sich nach dem Auftragen der Abdichtung nur begrenzt verformen. Stoffe für Ausgleichsschichten müssen auf den Untergrund und auf die Abdichtung abgestimmt sein und am Untergrund gut haften. Gipsgebundene Ausgleichsschichten dürfen nicht ausgeführt werden. Als Untergründe für alternative Abdichtungen sind je nach Feuchtigkeitsbeanspruchungsklasse zulässig < Beton nach DIN 1045 < Mauerwerk nach DIN 1053, vollfugig < Putze nach DIN 18 550-1 und 2, Mörtelgruppe PII und PIII < Wandbauplatten aus Gips nach DIN 18 163 < Gipskarton- sowie Gipsfaserplatten nach DIN 18 181 < Porenbetonbauplatten nach DIN 4166 < Hohlwandplatten aus Leichtbeton nach DIN 18 148 < calciumsulfatgebundener Estrich < Zement- und Gussasphaltestrich nach DIN 18 560 < Verbundelemente aus extrudiertem Polystyrol mit Mörtelbeschichtung Kalkputze, Holz und Holzwerkstoffe sowie calciumsulfatgebundene Estriche mit Bodenablauf sind als Untergründe für diese Abdichtungen nach ZDB-Merkblatt [1] nicht geeignet. 11 2009 Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz Wichtige Ausführungsgrundsätze nach Merkblatt ZDB [1] Flächenabdichtungen werden durch Spachteln, Streichen, Rollen oder Spritzen hergestellt. Sie können mit Einlagen aus Vlies oder Gewebe bzw. Folien verstärkt werden. Flächenabdichtungen sollen unter und hinter Bade- und Duschwannen durchgeführt werden. Bewegungsfugen, z.B. Randfugen zwischen Wand und Bodenbelag, sind als Dichtbandeinlage mit Schlaufe auszubilden. Durchdringungen, z.B. Armaturenanschlüsse, werden mit Flansch und / oder Manschetten in die Flächenabdichtung eingebunden. Bei Mischbatterien sind Flanschkonstruktionen zu bevorzugen. Bodeneinläufe sind ausschließlich mit Flansch zu verwenden. Trennschienen und Dübellöcher sind mit Reaktionsharz oder anderen geeigneten Stoffen zu befestigen, zu vergießen bzw. abzudichten. Anschlussfugen an Duschen und Badewannen können mit elastischen Fugenmassen geschlossen werden. Solche Fugen sind wartungsbedürftig! Eine Alternative stellen Fugenprofile dar. Mit elastischen Fugenfüllstoffen oder Fugenprofilen geschlossene Fugen sind nicht wasserundurchlässig und stellen keine Abdichtungsmaßnahme dar! Fliesen und Platten sind in einem gesonderten Arbeitsgang anzusetzen oder zu verlegen. Werden Abdichtstoffe nach [1] als Dünnbettmörtel oder Klebstoff verwendet, müssen sie die Güteanforderungen nach DIN 18 156 erfüllen, ausgenommen die Forderung an das Abrutschen. Sollen andere genormte Dünnbettmörtel oder Klebstoffe verwendet werden, müssen sie auf den Abdichtungsstoff abgestimmt sein (Prüfzeugnis). Bauschäden vermeiden Auf einige Schadensschwerpunkte wird im folgenden näher eingegangen. % 12 2009 Wandanschlüsse an Duschen und Wannen (Bild 1) Die Randfugen zwischen Wannenkörper und angrenzenden Flächen werden unterschiedlich stark durch Spritzwasser belastet. Durch die konstruktive Ausbildung des Wannenrandes (z.B. Aufkantung) kann eine schnelle Ableitung des Spritzwassers zur Mitte der (Dusch-) Wanne erfolgen und damit die Randfuge entscheidend entlastet werden. Randfugen können durch Fugenmassen dauerelastisch geschlossen werden. Diese Fugenmassen müssen eine gute Haftung am Untergrund aufweisen, Dreiflankenhaftung ist durch Hinterfüllung auszuschließen. Sie haben i.d.R. eine Haltbarkeit von 4-6 Jahren; an Duschwannen versagen sie oft schneller. Elastische Fugenmassen sind wartungsbedürftig (Dauerpflege)! Bei kompletten Sanierungen durch Fachfirmen und bei Neubau sollten bevorzugt industriell vorgefertigte Dichtungsprofile zum Einsatz kommen. Fugenmassen und -profile stellen keine Abdichtung dar und ersetzen diese auch nicht! Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz Bild 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mauerwerk Putz Abdichtung Dünnbettmörtel oder Fliesenkleber keramische Fliese Betondecke Trittschalldämmung Estrich Dichtbandeinlage Bild 2 Bild 3 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Silikon- Fugendichtmasse b = 5 mm bei Zargenwannen b ≥ 6 mm bei Stahl-Gusswannen ohne Zarge b ≥ 8 mm bei Acrylwannen ohne Zarge Fugenmörtel Metallständer-CW-Profil Gipskarton- oder Gipsfaserplatten Dichtmanschette Rosette Schaumstoffschnur Wannenträger Badewanne % Fußbodenabdichtung (Bild 3) Vielfach wird die Fußbodenabdichtung mit bituminösen Bahnen nur einlagig und ohne Verklebung ausgeführt. Meist ist die Wandaufkantung der Dichtung von zu geringer Höhe und ohne Fixierung am oberen Rand. Bei solchen Ausführungsfehlern kann die Spritzwasserbelastung zum Abklappen der Aufkantung führen und damit einen Wassersammelpunkt bilden. Wannenablaufgarnituren, meist aus Kunststoff, unterliegen wie alle Armaturen dem Verschleiß. Ihre Undichtigkeit ist jedoch schwer einsehbar, damit ist auch die Gefahr von Leckwasser gegeben. Eine fachgerechte Fußbodenabdichtung kann das Eindringen dieser Leckagen in die Baukonstruktion verhindern. Zweckmäßig ist die Anordnung von Revisionsöffnungen im Bereich der Ablaufgarnituren und regelmäßige Kontrolle dieses Bereiches. % Rohrdurchführungen (Bild 2) Starre Dichtungsschlämmen sind als Abdichtung für Rohrdurchdringungen ungeeignet, da durch sie eine Rissbildung nicht vermieden werden kann. Im nicht wasserbeanspruchten Bereich (Bild 4) ist es ausreichend, die Durchdringungen für Rohrleitungen und Armaturen, auch Spülkästen, mit plasto-elastischem Material zu schließen. Vorsicht bei Messingarmaturen und -anschlüssen! Verschiedene plasto-elastische Fugenmassen (z.B. Acrylate) können dort infolge Ammoniakabspaltung in Verbindung mit Feuchtigkeitseinwirkung zu Spannungsrisskorrosion führen. In diesen Fällen ist es besser Sanitärsilikon nach DIN 18 545 zu verwenden. Ebenso ist die Materialverträglichkeit von Fugenmasse und Abdichtungsbahn bzw. Abdichtungsbeschichtung zu berücksichtigen. Im wasserbeanspruchten Bereich (Bild 4) ist die Abdichtung der Durchdringungen mittels Flansch und / oder Manschette in die Flächenabdichtung einzubinden. Die Verwendung von Kitt zwischen Armatur und Fliesen oder Dichtbänder in Rosetten stellen keine Abdichtung dar! Auf eine ausreichende Breite der Flansche sowie auf sorgfältigstes Verkleben oder Verschweißen der Abdichtungen auf den Flanschen ist zu achten. 13 2009 Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz Wannenablaufgarnituren und WC-Ablaufstutzen werden i.d.R. ohne Klebeflansche von der Industrie angeboten (Ausnahme wandhängende Tiefspül-WC’s mit Einbauspülkasten und Wandeinbau - Fallleitung). Um eine wirkungsvolle Flächenabdichtung zu sichern ist in diesen Fällen ein Durchdringen der Abdichtung zu vermeiden und direkt an die Fallleitung anzuschließen. Bild 4 Abdichtungsbereiche für Rohrdurchführungen nach [4] und VDI 6000/3818 Abdichtungsbereich oberhalb der Badewanne abhängig von Lage und Höhe der Duschstange bzw. Schlauchbrause, seitlich Dusche und Badewanne 60 cm - Empfehlung nach 5 seitlich des Waschbeckens Beanspruchungsbereich mind. bis VK Waschbecken 14 2009 1 nicht wasserbeansprucht 2 wasserbeansprucht (mit Flächenabdichtung) % Anschlussfuge Wand - Fußboden Da der Prozess der Verformungen des Estrichs (Verschüsselung, Randabsenkung) erst nach ca. einem Jahr abgeschlossen ist, kann bei Verwendung von Fugendichtungsmassen ein Abreißen nicht sicher verhindert werden. Dementsprechend sollten derartige Fugen innerhalb der ersten zwei Jahre erneuert werden. Darauf ist der Bauherr hinzuweisen.(vgl. auch 3) % Ansetzmörtel und Fugennetz der Fliesen Die Feuchtigkeits- bzw. Wasseraufnahme erfolgt weniger über die Beläge (Fliesen), die im allgemeinen als dicht angesehen werden können, als vielmehr über die Fugen. Starre Fugen sind auf Dauer nicht wasserundurchlässig. Bei Zementmörtel z. B. entstehen Haarrisse zwischen Fuge und Fliese, durch welche Spritzwasser eindringen kann. Reaktionsharz-Verfugungsmassen (z. B. auf Epoxidharzbasis) sind gut haftend und flüssigkeitsdicht. Bei alternativen Flächenabdichtungen ist die Anwendung von wasserdichten und wasserbeständigen Dichtklebstoffen zu empfehlen. Allgemeine Grundlagen Feuchteschutz % Leichte Trennwände aus Gipskarton, Gipsfaser- oder OSB-Platten mit Fliesenbelag Gipskartonplatten, Gipsfaser- und OSB-Platten haben auf Grund ihrer spezifischen Materialeigenschaften einerseits ein hohes Feuchtespeichervermögen, sind andererseits aber feuchteempfindlich. Eine Durchfeuchtung über einen längeren Zeitraum führt bei allen letztendlich zur Zerstörung der Gefügestruktur! Die Imprägnierung der „grünen Gipskarton- Bauplatte“ verzögert lediglich die Aufnahme von Wasser, verhindert diese aber nicht. OSB-Platten müssen für diesen Bereich ausdrücklich zugelassen sein (V 100). Für direkt durch Spritz- oder Fließwasser beanspruchte Wandbereiche (Dusche, Wanne) ist eine fachgerechte Flächenabdichtung zwingend erforderlich! Die Nasseinwirkung muss außerdem auch an allen Kontaktstellen der Beplankung mit nassen Anschlussteilen (Rohrdurchdringungen – sh. vor) und am unteren Plattenrand unterbunden werden (mit Tiefengrund vorbehandeln). Im Wandquerschnitt müssen Tropfwasser durch undichte Rohrverbindungen sowie die Bildung von Tauwasser auf ungedämmten Kaltwasserleitungen verhindert werden. Literatur 1 2 3 4 5 Merkblatt Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für Innen- und Außenbereiche.- Hrsg. vom Fachverband Deutsches Fliesengewerbe im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB).- Berlin, Stand: August 2000, korrigierte Fassung: Juli 2001. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH Prüfung von Abdichtungsstoffen und Abdichtungssystemen für die Abdichtung nach dem Merkblatt Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für Innen- und Außenbereiche.- Hrsg. vom Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes im ZDB e.V.- Bonn, Stand: September 1995. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH Unger, Alexander: Abrisse bei Silikonfugen - Planungsfehler oder abzusehender Baumangel?.- In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift).- Gütersloh 44(1996)11, S. 234 IVD-Merkblatt Nr. 3 Konstruktive Ausführung und Abdichtung von Fugen in Feuchträumen.- Hrsg. vom Industrieverband Dichtstoffe e.V.- Januar 2005. HS Public Relations Verlag und Werbung GmbH Huber, Werner: Gipsplatten im Wohnungsbau- In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift) Gütersloh 48(2000)6, S. 112114 15 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz BRANDSCHUTZ VORBEMERKUNG Immer wieder kommt es sowohl in Wohn- als auch in gewerblichen Gebäuden zu Bränden, und nicht selten sind dabei Menschenleben zu beklagen. Dabei wird immer mehr deutlich, dass nicht das Feuer selbst, d.h. Flammen und Wärme, sondern der Rauch die größte Gefahr für Leib und Leben darstellt. Durch Maßnahmen des baulichen Brandschutzes werden Vorkehrungen getroffen, welche die Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern sollen. Dies erfolgt überwiegend durch Bauteile wie % % % % % Brandwände Geschossdecken Flurwände Wohnungstrennwände und andere feuerbeständige Wände Wände von Treppenräumen. Dabei wäre es wünschenswert, wenn diese Bauteile möglichst öffnungslos ausgebildet würden, was sich in der Praxis aufgrund der Nutzung der Gebäude leider nicht realisieren lässt. Besonders häufig werden derartige Bauteile durch haustechnische Installationsleitungen durchdrungen und damit in ihrer eigentlichen Wirkung hinsichtlich der Behinderung einer Brand- und Rauchgasausbreitung geschwächt. Um dies zu verhindern, müssen Vorkehrungen getroffen werden, die dafür sorgen, dass für die Zeit der für die Bauteile vorgeschriebenen Feuerwiderstandsdauer Feuer und Rauch nicht über diese vorgenannten Schwachstellen übertragen werden können. Dabei müssen sowohl die Leitungen selbst als auch die dazugehörigen Randbedingungen, wie Befestigungen und Dämmungen in die Beurteilung mit einbezogen werden. VORSCHRIFTEN UND REGELWERKE Um den Brandschutz bei haustechnischen Anlagen nicht dem Selbstlauf zu überlassen, wurden vom Gesetzgeber entsprechende Regelwerke erlassen bzw. diesbezügliche Erfordernisse in Regeln der Technik niedergeschrieben. Bei diesen Regelwerken handelt es sich insbesondere um 16 2009 % die Landesbauordnungen einschließlich der Ausführungsregeln zu Landesbauordnungen, wie Durchführungsverordnungen und Ausführungsverordnungen sowie Verwaltungsvorschriften. (In der Musterbauordnung und in den Landesbauordnungen wird gefordert, dass Leitungen durch Brandwände bzw. Geschossdecken nur hindurchgeführt werden dürfen, wenn eine Übertragung von Feuer oder Rauch ausgeschlossen ist oder Vorkehrungen hiergegen getroffen sind. Sinngemäß gilt diese Forderung auch für Wände von Treppenräumen, allgemein zugängliche Flure und Wände mit Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer.) % die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen MLAR 2005. (In dieser Richtlinie werden die Ausbildung von Leitungsanlagen in notwendigen Treppenräumen und Fluren, in Räumen zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins freie und in offenen Gängen vor Gebäudeaußenwänden, die Durchführung von Leitungen durch bestimmte Wände und Decken sowie Anforderungen an elektrische Leitungsanlagen für bestimmte Sicherheitseinrichtungen geregelt.) Allgemeine Grundlagen Brandschutz % die Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen an Lüftungsanlagen MLÜAR 2005. (Diese Richtlinie stellt eine wesentliche Hilfe dar, Brandschutzkonzepte für Lüftungsanlagen zu entwickeln und somit die Übertragung von Feuer oder Rauch durch Lüftungsanlagen zu verhindern.) % die Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen an Feuerungsanlagen FeuVO (in fast allen Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt) [1] % DIN 4102 (zutreffende Teile als Prüfnormen für Abschottungen) Lüftungsleitungen (DIN 4102-4 und DIN 4102-6) Elektrische Leitungen (DIN 4102-9) Rohrleitungen (DIN 4102-11) Installationsschächte und -kanäle (DIN 4102-4 und DIN 4102-11) (In der DIN 4102 werden die speziellen Anforderungen und bestimmte Konstruktionsgrundsätze für die Ausbildung haustechnischer Anlagen genannt, wobei der Teil 4 einen Katalog darstellt, in welchem Bauprodukte mit klassifiziertem Feuerwiderstand dargestellt sind. Die Teile 6, 9 und 11 sind als Prüfnormen für die Planung und Ausführung weniger von Bedeutung.) Die MLAR 2005 und MLÜAR 2005 wurden mittlerweile in fast allen Bundesländern ohne wesentliche Abweichungen bauaufsichtlich eingeführt. Aktuellen Stand siehe www.MLPartner.de > News > MLAR / MLÜAR. ERFÜLLUNG DER BRANDSCHUTZERFORDERNISSE BEI LEITUNGSANLAGEN Allgemeines Bei Leitungsanlagen sind unterschiedlichste Leitungsdurchführungen anzutreffen, welche zumeist die Geschossdecken jedoch auch Wände, für welche zum Teil ein Feuerwiderstand erforderlich ist (Brandwände, Flurwände), durchbrechen. Grundsätzlich handelt es sich dabei um: % % % % % % wasserführende Leitungen von Trinkwasser- und Abwasseranlagen 1) Bodenabläufe 1) Abläufe von bodengleichen Duschen 1) Heizungsleitungen und –anlagen 1) Lüftungsleitungen und -anlagen 2) elektrische Leitungsanlagen 1) Erfolgt die Verlegung derartiger Leitungen in Installationsschächten, ist zwangsläufig die Durchführung durch Schachtwände erforderlich. Bei Gemischtbelegung der Installationsschächte empfiehlt sich das Deckenabschottungsprinzip in Verbindung mit nicht klassifizierten Schachtverkleidungen (Vorwandsysteme). In den folgenden schematischen Darstellungen werden die Anforderungen der Landesbauordnungen unterteilt nach Gebäudetypen dargestellt. In diesen Grafiken wird ebenfalls die Kombination der Anforderungsprofile Brand-, Schallund Wärmeschutz im Bereich der Durchführungen aufgeführt. Zur Vereinfachung wurden die unterschiedlichen Anforderungen strukturiert in den Grafiken übersichtlich zusammengefasst. Die Darstellungen beziehen sich auf das am häufigsten angewendete Deckenabschottungsprinzip. Analog kann das Installationsschachtprinzip angewendet werden. Dabei gelten für die Schachtwand die höchsten Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer der angrenzenden Decken. 1) 2) Regelung in MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.1 bis 4.3 Regelung MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 1-9 17 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz 18 2009 © ML 2008 Bild 1 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend der Musterbauordnung (MBO 2002) Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 Bild 2 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 1 und 2 © ML 2008 Bild 3 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 3 19 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 20 2009 Bild 4 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 4 Bild 5 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 5 © ML 2008 Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 Bild 6 Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen Anforderungen der Bundesländer für Sonderbauten Die Tiefgarage bildet einen eigenen Brandabschnitt. Die Wand- und Deckenverkleidungen müssen aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen. © ML 2008 Bild 7 Leitungsanlagen in Tiefgaragen 21 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Aufstellräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der Feuerungsverordnung FeuVO § 5 und § 6 und TRGI © ML 2008 Bild 8 Leitungsanlagen in Aufstellräumen Heizräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der Feuerungsverordnung FeuVO § 5 und § 6 und TRGI ML 2008 Bild 9 22 2009 Leitungsanlagen in Heizräumen Allgemeine Grundlagen Brandschutz Brennstofflagerräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der Feuerungsverordnung FeuVO § 12 © ML 2008 Bild 10 Leitungsanlagen in Brennstofflagerräumen Rohrleitungen für Trink- und Abwasser sowie Heizung Die baurechtlich eingeführten Leitungsanlagen-Richtlinien (LAR / RbALei) Die Leitungsanlagen-Richtlinien wurden auf Basis der MLAR 2005 baurechtlich in den Bundesländern eingeführt. Begriffe: MLAR Muster Leitungsanlagen-Richtlinie LAR Leitungsanlagen-Richtlinie RbALei Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen (bauaufsichtlicher Begriff der LAR in einigen Bundesländern) Leitungsanlagen Leitungsanlagen für Trinkwasser, Abfluss, brennbare Gase, brandfördernde Gase, Heizung, Flüssigkeiten, Elektro, elektrischer Funktionserhalt Die hier aufgeführten Punkte sind Hinweise auf die wesentlichen Inhalte der MLAR / LAR / RbALei und sollen eine Orientierung für Architekten, Planer und Ausführende geben. Zur Beurteilung der Gesamtanforderungen ist zu empfehlen, die jeweils baurechtlich eingeführten Leitungsanlagen-Richtlinien zu benutzen (siehe auch Kommentar [2]). 23 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Verknüpfung BauO der Länder und LAR / RbALei In den Bauordnungen der Länder werden die Anforderungen an Durchführungen von Leitungsanlagen in den „Leitungsparagrafen“ beschrieben. Dabei wird unterschieden in: ¾ Bundesländer mit Anforderungen an Leitungsdurchführungen durch Bauteile mit Anforderungen an die FWD (F 30 bis F 90) % alle Bundesländer (außer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen) ¾ Bundesländer mit Anforderungen an Leitungsdurchführungen ab feuerbeständigen Bauteilen (F 90) % % Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Hinweis: In diesen Ländern wurde die MBO 2002 und die MLAR 2005 noch nicht vollständig umgesetzt. Regelungsbereiche der LAR / RbALei Abschnitt 1 Abschnitt 2 Abschnitt 3 Abschnitt 4 Abschnitt 5 - Geltungsbereich Begriffe Leitungsanlagen in Rettungswegen Führung von Leitungen durch raumabschließende Bauteile (Wände und Decken) Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall Die Leitungsanlagen-Richtlinien der Bundesländer regeln den Gesamtbereich aller Leitungsanlagen im Gebäude. Entsprechend dem Geltungsbereich muss sie bei allen Gebäudetypen angewendet werden, bei denen bauaufsichtliche Anforderungen an die Leitungsdurchführungen, an Flucht- und Rettungswege und dem elektrischen Funktionserhalt bestehen. Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 3 „Leitungsanlagen in Rettungswegen“ Abweichend von den früher zulässigen Brandlasten von ≤ 7 kWh/m2 oberhalb von nichtbrennbaren Decken mit geschlossenen Oberflächen in „Rettungswegen“ wurde seit dem Jahr 2000 in den neuen LAR / RbALei eine Änderung zugunsten einer „Null-Brandlast“ vorgenommen. Brennbare Leitungen dürfen nur noch offen verlegt werden, wenn diese zwingend zum Betrieb der „Rettungswege“ notwendig sind. Bei Verlegung von brennbaren Leitungen mit oder ohne brennbare Dämmstoffe bzw. nichtbrennbare Leitungen mit brennbaren Dämmstoffen durch „Rettungswege“ zu anderen Brandabschnittsbereichen müssen diese brandschutztechnisch gekapselt werden. Dies geschieht z. B. durch Verlegung dieser Leitungen mit brennbaren Bestandteilen innerhalb von z. B. I 30-Installationskanälen oder oberhalb von F 30-Unterdecken mit einer geprüften Brandbeanspruchung von oben und von unten. Eine offene Verlegung von Leitungsanlagen mit brennbaren Bestandteilen ist somit in „Rettungswegen“ nicht zulässig, wenn die Leitungen, z. B. Elektroleitungen, nicht zwingend für den Betrieb der „Rettungswege“ benötigt werden. Bei brennbaren Rohrleitungen oder Kälteleitungen mit Dämmstoffen aus synthetischem Kautschuk (B1/B2) ist eine brandschutztechnische Kapselung durch eine Rockwool RS 800 / RS 835 Dämmschale in 30 mm Dicke möglich. [4] 24 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 4 „Führung von Leitungen durch raumabschließende Bauteile (Wände und Decken)“ Der Abschnitt 4 unterteilt in die Leitungsdurchführungen in drei Anwendungsbereiche Abschnitt 4.1 „Grundlegende Anforderungen“ Leitungsdurchführungen mit allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (ABP) oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (ABZ) oder einem gleichwertigen Eignungsnachweis über eine gutachterliche Stellungnahme bzw. Zustimmung durch die Baubehörde. [2][3][4] Bei allen Durchführungen mit ABP und ABZ wird die maximal zulässige Wärmeleitung über die Leitungen nach DIN 4102 berücksichtigt. Wird der Wert von max. 180 K als Spitzenwert und 140 K als Durchschnittswert bei der Brandprüfung eingehalten, erhalten diese Durchführungen im ABP / ABZ eine Klassifizierung R 90 bzw. S 90 und für Installationsschächte I 90. Bei dieser Klassifizierung wird weitgehend sichergestellt, dass es durch Temperaturleitung nicht zu Sekundärbränden kommt. Die Abstandsregeln der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (ABZ) und Prüfzeugnisse (ABP) sind einzuhalten. Abstandsregel nach Kapitel 4.1 der MLAR / LAR / RbALei © ML 2008 Bild 11 Mindestabstände zwischen unterschiedlichen Abschottungen Abschnitt 4.2 „Erleichterungen für die Leitungsdurchführung durch feuerhemmende Wände“ Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der Leitungsanlagen-Richtlinie durch feuerhemmende Wände werden in Abschnitt 4.2 beschrieben. Gilt für folgende spezifische Bauteile, z. B.: % % % % % Flurtrennwände (F 30) Hotelzimmertrennwände (F 30) Trennwände von Krankenzimmern (F 30) andere Trennwände (F 30) gilt nicht für Trennwände zu Flucht- und Rettungswegen in der Bauart von Brandwänden 25 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Gilt für folgende Leitungen: % elektrische Kabelbündel (Empfehlung max. 100 mm) % Kabeltrassen mit elektrischen Leitungen (unbegrenzt) % nichtbrennbare Rohre d = unbegrenzt Rohrdämmung nichtbrennbar, bei Mineralfaserdämmstoffen, Schmelzpunkt > 1000°C. Weiterführende brennbare Dämmstoffe B1 / B2 sind zulässig. % gilt nicht für brennbare Rohre B1 / B2 aller Durchmesser Die Abschottungsausführung wird in Bild 12 dargestellt. Abstandsregeln müssen nicht eingehalten werden. © ML 2008 Bild 12 26 2009 Anforderungen an die Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der LAR / RbALei, Abschnitt 4.2 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Abschnitt 4.3 „Erleichterungen für einzelne Leitungen“ Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der Leitungsanlagen-Richtlinien durch feuerhemmende bis feuerbeständige Bauteile (Wände und Decken) werden in Abschnitt 4.3 beschrieben. Gilt für folgende Leitungen: % elektrische Einzelleitungen (keine Kabelbündel) % nichtbrennbare Rohre d ≤ 160 mm % brennbare Rohre d ≤ 32 mm © ML 2008 Bild 13 Rohrtypen zur Anwendung nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei Abschnitt 4.3 Für diese Leitungsarten gelten Erleichterungen in der Form, dass bei Einbau gemäß LAR / RbALei keine weiteren Eignungsnachweise geführt werden müssen. Dabei wird bei Rohrleitungen unterschieden zwischen Rohrleitungen % % % ohne weiterführende Dämmung mit nichtbrennbarer weiterführender Dämmung (A1 / A2) mit brennbarer weiterführender Dämmung (B1 / B2) Zu den verschiedenen möglichen Kombinationen von Durchführungswerkstoffen, Rohrleitungswerkstoffen und weiterführenden Dämmungen werden in Abschnitt 4.3 Mindestabstände zwischen den Rohren bzw. Durchführungswerkstoffen zugeordnet. Ein sehr komplexer Bereich von Zusammenhängen, die geplant und ausgeführt werden müssen. Diese Durchführungen gelten nicht als R 90 / S 90 / I 90, sondern als Durchführungen durch feuerwiderstandsfähige Bauteile in F 30- bis F 90-Qualität. 27 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 28 2009 Bild 14 Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3 Bild 15 Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3 © ML 2008 Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 Bild 16 Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei Abschnitt 4.3 Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 5 „Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall“ In diesem Abschnitt werden die Anforderungsprofile des elektrischen Funktionserhaltes beschrieben. Alternativ zu den geforderten Leitungen des elektrischen Funktionserhaltes können E 30- / E 90-Installationskanäle eingesetzt werden. Ein Kalkulationsvergleich zwischen den zwei unterschiedlichen Methoden des Funktionserhaltes ist zu empfehlen. Im Bereich von Flucht- und Rettungswegen ist es grundsätzlich möglich auch die E-Kanäle zur Abkapselung der Brandlast einzusetzen, wenn gleichzeitig Funktionserhalt gefordert wird. Weitere Details siehe [3]. 29 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Allgemeine Hinweise zur Anwendung der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3 „Erleichterungen für einzelne Leitungen“ Dichtungsmassen und Dichtungsmaterialien wie PUR-Schaum, dämmschichtbildende Brandschutzpackung, Isolierschläuche oder -matten (mind. B2) bzw. Spachtel dürfen nur eingesetzt werden, wenn die brandschutztechnische Qualität durch ein Prüfzeugnis nachgewiesen wird, dass sie für den Einbau in Decken bzw. Wänden, für die ein bestimmter Feuerwiderstand gefordert ist, geeignet sind. Eine zusätzliche Abschottungsmaßnahme kann - neben ein- oder zweiseitigen Rohrummantelungen (Streckenisolierung) - auch ein Berührungsschutz aus gelochtem Stahlblech sein. Stahl- oder Kupferrohre mit durchgehender diffusionshemmender Wärmedämmung aus synthetischem Kautschuk (Baustoffklasse B1 oder B2) zählen ebenfalls zu den geprüften Systemen, wenn die Einbaubedingungen der ABP / ABZ eingehalten werden. Die Erleichterungen in Abschnitt 4.3 begrenzen den Außendurchmesser von nichtbrennbaren Leitungen (Baustoffklasse A) auf d ≤ 160 mm und brennbaren Leitungen (Baustoffklasse B1 / B2) auf d ≤ 32 mm. Größere Durchmesser sind durch geeignete Maßnahmen, z.B. Streckendämmung gegen Wärmeübertragung entsprechend ISO 834 / DIN 4102 zu sichern. Entsprechend MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.1 sind bei Außendurchmessern d ≤ 160 mm für nichtbrennbare Rohre und d ≤ 32 mm für brennbare Rohre geprüfte und zugelassene Systeme mit ABP / ABZ einzusetzen. Abstandsregeln zwischen „fremden“ Abschottungen Aus Bild 11 ergibt sich, dass bei fremden Abschottungen zueinander ein Mindestabstand von a ≥ 50 mm einzuhalten ist, wenn in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (ABZ) und Prüfzeugnissen (ABP) kein Mindestmaß zu „fremden“ Abschottungen vorgegeben wird. Im Bild 17 und 18 werden die einzuhaltenden Mindestabstände zwischen „fremden“ Abschottungen und gegenüber den „Erleichterungen“ zusammenfassend dargestellt. © ML 2008 Bild 17 30 2009 Mindestabstände fremder Abschottungen zueinander auf Grundlage der LAR / RbALei, Abschnitt 4.1.3 Allgemeine Grundlagen Brandschutz © ML 2008 Bild 18 Mindestabstände zwischen Abschottungen und Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen, Abschnitt 4.2 und 4.3 Planungsunterstützung erhalten Sie im Internet mit den Abschottungstools InfoTec und PlanTec [6]. Installationsschächte und –kanäle Sollen die Installationen innerhalb von Schächten bzw. Kanälen erfolgen, müssen die schacht- bzw. kanalumschließenden Bauteile den erforderlichen Feuerwiderstand aufweisen. Er muss bemessen sein wie der der Bauteile, welche durchdrungen werden (F 30, F 60 bzw. F 90 usw.). Die Leitungen verlaufen dann innerhalb dieser Schächte / Kanäle wie in einem „eigenen Brandabschnitt“. Innerhalb der Schächte / Kanäle sind dann im Bereich von Decken und Wänden keine Abschottungen erforderlich. Beim Ein- und Austritt aus den Schächten müssen jedoch die erforderlichen Abschottungen nach MLAR / LAR / RbALei bzw. zugelassene Systeme vorgesehen werden. Werden Revisionsöffnungen vorgesehen, so müssen deren Verschlüsse den gleichen Feuerwiderstand wie die Schachtwände aufweisen. 31 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Elektrische Anlagen Freie Verlegung elektrischer Leitungen Werden elektrische Leitungen außerhalb von Installationsschächten einzeln durch Brandwände sowie durch Wände, für welche ein Feuerwiderstand erforderlich ist, und Geschossdecken geführt, gelten die Anforderungen der MLAR / LAR / RbALei Abschnitt 4.1 bis 4.3. Bei der Durchführung von Kabelbündeln, auch auf Pritschen, sind bauaufsichtlich zugelassene Kabelschotts in S 90-Qualität zu verwenden. Wie bei Rohrleitungen besteht auch hier die Möglichkeit, andere Dichtungsmittel einzusetzen, wenn deren Eignung für diesen Anwendungsbereich durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (ABZ) nachgewiesen wurde. Verlegung elektrischer Leitungen innerhalb von Installationsschächten Werden elektrische Leitungen innerhalb von Installationsschächten verlegt, so kann auf ein Abschotten im Bereich von Geschossdecken verzichtet werden, wenn der Schacht in der Qualität der Geschossdecke ausgebildet wird. Am Eintritt bzw. Austritt des Schachtes müssen dabei Abschottungen vorgesehen werden (siehe auch DIN 4102-4). Bei brennbaren Materialien im Schacht empfiehlt sich in diesem Fall eine Möglichkeit zur Rauchableitung an oberster Stelle vorzusehen. Gemeinsames Verlegen elektrischer Leitungen und Sanitärinstallationen Eine gemeinsame Verlegung von elektrischen Leitungen und Leitungen zur Wasserversorgung bzw. Heizung innerhalb eines Schachtes ist grundsätzlich aus der Sicht des Brandschutzes möglich. Es gelten die Regeln der MLAR / LAR / RbALei, der MLÜAR / LÜAR und der DIN 4102-4. Lüftungsanlagen Montage von Raumentlüftungssystemen nach DIN 18017-3 Soweit keine ausreichende Lüftung der Sanitärbereiche durch Fenster oder andere Öffnungen ins Freie möglich ist, müssen diese über Lüftungsanlagen be- und/oder entlüftet werden. Die Möglichkeiten hierfür sind in der LüftungsanlagenRichtlinie MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 7 dargestellt. Es wird empfohlen zugelassene Raumentlüftungs-Systeme nach DIN 18 017-3 mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (ABZ) einzusetzen. Es können sowohl Systeme mit Abschottungen K90-18 017 (bzw. K30-18 017) oder Systemzulassungen K90-18 017 S (bzw. K30-18 017 S) zur Anwendung kommen. Die gemeinsame Verlegung mit brennbaren Leitungen und Dämmstoffen hinter Vorwandinstallationen oder im Schacht ist in Abhängigkeit von der Zulassung zu planen und umzusetzen. Montage von RLT-Anlagen nach DIN 1946 / DIN EN 13779 und DIN EN 15423 Bei diesen Lüftungssystemen handelt es sich um raumlufttechnische Anlagen. Diese Anlagen unterliegen ebenfalls der MLÜAR / LÜAR die in allen Bundesländern baurechtlich eingeführt ist. [1] Ausschreibung von Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes bei Leitungs- und Lüftungsanlagen Entsprechend VOB Teil C DIN 18379 / 18380 / 18381 müssen bei RLT-, Sanitär- und Heizungsanlagen die besonderen brandschutztechnischen Maßnahmen an den Abschottungen von Leitungs- und Lüftungsanlagen oder brandschutztechnische Ummantelungen als besondere Leistung ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung dieser Leistungen nur in den Vorbemerkungen ist nicht zulässig. Fehlen diese Positionen in der Ausschreibung sollte eine Klärung herbeigeführt bzw. ein Nachtragsangebot erstellt werden. 32 2009 Allgemeine Grundlagen Brandschutz Bei der Ausschreibung ist die Art der Durchführung, das Abschottungsprinzip, das Prüfzeugnis (ABP) bzw. die Zulassung (ABZ), die Randbedingungen und die Abstandsregelungen (Mindestabstände zu anderen Leitungen) zu benennen. Fehlen diese Angaben ist i.d.R. eine fachgerechte Kalkulation und Ausführung auf Grund der vielzähligen Verknüpfungen im Bereich der Schnittstellen nicht möglich. In der Ausschreibung ist auch die Notwendigkeit von Typenschildern bei Durchführungen mit ABZ zu beschreiben. Übereinstimmungserklärungen / Fachunternehmerbescheinigungen sind für alle Abschottungen mit ABP / ABZ erforderlich. Darüber hinaus ist in der Ausschreibung festzulegen, welches Gewerk für den Verschluss der Restquerschnitte im Durchführungsbereich verantwortlich ist. Verlegung von Lüftungsanlagen, elektrischen Leitungen und Rohrleitungen gemeinsam im Schacht Ein gemeinsames Verlegen von elektrischen Leitungen mit Lüftungsleitungen ohne Feuerwiderstand innerhalb eines Installationsschachtes ist nach MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 5.1.4 zulässig, wenn klassifizierte Abschottungen eingesetzt werden, z.B. K 90, R 90, S 90, jedoch nicht K 90-18017 mit einer Reduzierung der Anforderungen. In diesem Fall wird gleichfalls für den Schacht ein Rauchabzug empfohlen. LITERATUR UND INFORMATIONEN [1] www.MLPartner.de > NEWS > Richtlinien und Regelwerke [2] Lippe / Wesche / Rosenwirth: Kommentar und Anwendungsempfehlungen zur MLAR 2005 - www.MLPartner.de > Infofenster [3] Brandschutzleitfaden für Leitungsanlagen in Verbindung mit Rigips-Produkten www.MLPartner.de > download >Herstellerdokumente > Rigips [4] Gebräuchliche Prüfzeugnisse, Zulassungen, gutachterliche Stellungnahmen – [5] Rohling, Annette; Martin, Bernd: Abschottungen von Rohrleitungen aus nichtbrennbarem Material. – In: Stahlbau 65(1996)2, S. 80-84 [6] Planungsunterstützung zur Abschottungsplanung im Internet www.MLPartner.de > download > Herstellerdokumente % % % % % [7] 3) 4) www.MLPartner.de > Infofenster > InfoTec 3) (bis 2 Leitungen kostenfrei) oder PlanTec 3) (Jahreslizenz 180,00 €) www.Armacell.de > Armacell Brandschutzplaner online 4) www.Rockwool.de2) > Produkte & Systeme > Conlit Brandschutzprodukte www.Bis-Brandschutzplaner.de2) www.Henkel.de > Handwerker + Bautechnik > Marken > Tangit > Planungssoftware für TGA-Planer und Architekten 4) GC-Brandschutz-Handbuch, Ausgabe 2007 Alle Produkte integrierter Hersteller und Anwendungen Nur Produkte der Hersteller und befreundeter Unternehmen 33 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz SCHALLSCHUTZ „Der Schallschutz in Gebäuden hat große Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Besonders wichtig ist der Schallschutz im Wohnungsbau, da die Wohnung dem Menschen sowohl zur Entspannung und zum Ausruhen dient als auch den eigenen häuslichen Bereich gegenüber den Nachbarn abschirmen soll. Um eine zweckentsprechende Nutzung der Räume zu ermöglichen, ist auch in Schulen, Krankenanstalten, Beherbergungsstätten und Bürobauten der Schallschutz von Bedeutung.“ (DIN 4109) Zweck aller Schallschutzmaßnahmen ist es, Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch Schallübertragung zu schützen. Diese können verursacht werden durch: - Geräusche aus fremden oder eigenen Räumen, Geräusche aus haustechnischen Anlagen und aus Betrieben im selben Gebäude oder in baulich damit verbundenen Gebäuden, Außenlärm. Aufenthaltsräume sind Räume, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet sind. Bäder und WC’s zählen nicht zu den Aufenthaltsräumen. Küchen mit Essplätzen werden i.d.R. den Aufenthaltsräumen zugerechnet. Schutzbedürftige Räume nach DIN 4109 sind: - Wohnräume, einschließlich Wohndielen, Schlafräume, einschließlich Übernachtungsräume in Beherbergungsstätten, Unterrichtsräume in Schulen, Hochschulen und ähnlichen Einrichtungen, Büroräume (ausgenommen Großraumbüros), Praxisräume, Sitzungsräume und ähnliche Arbeitsräume. Im Einzelfall ist zu prüfen, welche konkreten Schallschutzanforderungen an Sanitärräume zu stellen sind - immer in bezug auf benachbarte, evtl. schutzbedürftige Räume. Grundlagen DIN 4109 wahrt die öffentlich-rechtlichen Interessen im Sinne des Gesundheitsschutzes. Die festgelegten Anforderungen an den Schallschutz stellen Mindestforderungen dar. Es kann damit nicht erwartet werden, dass Geräusche von außen oder aus benachbarten Räumen nicht mehr wahrgenommen werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit gegenseitiger Rücksichtnahme durch Vermeidung unnötigen Lärms. Die DIN 4109, sowie VDI 4100 müssen wegen der Umsetzung der europäischen Normung ihre schallschutztechnischen Anforderungen der DIN EN 12354 anpassen. Aus diesem Grund ist die DIN 4109 z.Zt. in Überarbeitung. Das Beiblatt 2 zu DIN 4109 enthält Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz und Empfehlungen zum Schallschutz im eigenen Wohnbereich. Die DIN 4109 ist einschl. der Ergänzungstabelle A1 von Januar 2001 in allen Bundesländern als technische Baubestimmung bauaufsichtlich eingeführt. 34 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Tabelle 1 Spalte Zeile Zulässige Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen von Geräuschen aus haustechnischen Anlagen und Gewerbebetrieben, nach DIN 4109 (Tabelle 4) 1 Geräuschquelle 2 3 Art der schutzbedürftigen Räume Wohn- und Schlafräume Unterrichts- und Arbeitsräume Kennzeichnender Schalldruckpegel dB (A) 1 a b c Wasserinstallationen (Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen gemeinsam) LIn ) 30 a, b LIn ) 35 a 2 Sonstige haustechnische Anlagen L AFmax ) 30 c L AFmax ) 35 c 3 Betriebe tags 6 bis 22 Uhr Lr ) 35 Lr ) 35 c 4 Betriebe nachts 22 bis 6 Uhr Lr ) 25 Lr ) 35 c Einzelne, kurzzeitige Spitzen, die beim Betätigen der Armaturen und Geräte nach Tabelle 6 (Öffnen, Schließen, Umstellen, Unterbrechen u.ä.) entstehen, sind z.Z. nicht zu berücksichtigen. Werkvertragliche Voraussetzungen zur Erfüllung des zulässigen Installations-Schallpegels: - die Ausführungsunterlagen müssen die Anforderungen des Schallschutzes berücksichtigen, d.h.u.a. zu den Bauteilen müssen die erforderlichen Schallschutznachweise vorliegen. - Außerdem muss die verantwortliche Bauleitung benannt und zu einer Teilnahme *) vor Verschließen bzw. Verkleiden der Installation hinzugezogen werden. Weitergehende Details regelt das ZVSHK-Merkblatt [3]. Bei lüftungstechnischen Anlagen sind um 5 dB (A) höhere Werte zulässig, sofern es sich um ein Dauergeräusch ohne auffällige Einzeltöne handelt. *) Hinweis: Im Ausdruck von DIN 4109/A1: 2001-01 steht falsch „Teilnahme“ statt „Teilabnahme“. Aus Fußnote b dieser Tabelle ergibt sich, dass der Fachplaner mit den Ausführungsplanungen z.B. für - Vorwandinstallationen - Dusch- und Badewannen - Armaturen - Abwasseranlagen einen schalltechnischen Eignungsnachweis auf Basis der tatsächlich am Bau vorhandenen Installationswand erstellen muss. Daraus folgt, dass aufgrund einer abweichenden Bauausführung mit anderen Produkten der Planer nicht mehr in die Planungshaftung genommen werden kann, insofern er nicht an der Realisierung z.B. als Fachbauleiter mitwirkt. Die VDI 4100 Ausg. 2007 definiert zivilrechtliche Ansprüche, die von Seiten der Benutzer von Aufenthaltsräumen zum eigenen Schutz gegenüber den Geräuschen der Nachbarschaft und zur Wahrung der Vertraulichkeit vom eigenen Bereich gegenüber benachbarten Räumen gestellt werden. In dieser Richtlinie werden mit Hilfe von drei Schallschutzstufen (SSt) Kriterien für die Planung und Beurteilung von Wohnungen festgelegt. SSt I Anforderungen nach DIN 4109 = entfallen wegen Reduzierung der DIN 4109/A1 SSt II Wohnungen mit üblichem Komfortanspruch = 30 dB(A) = DIN 4109/A1 SSt III Wohnungen mit gehobenem Komfortanspruch = 25 dB(A) 35 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Tabelle 2 Kennwerte für Schallschutzstufen, nach Richtlinie VDI 4100, Tabellen 2 und 3 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern 9) Kennwerte für Schallschutzstufen (SSt) von kennzeichn. Akustische Größe 5) Luftschallschutz Trittschallschutz horizont. 59 zwischen Aufenthaltsräumen und fremden Räumen 46 (17) 39 (24) 41 10) (22) 34 10) (29) 53 8) (10) 46 8) (17) 46 8) (17) 39 8) (24) 30 3), 4) 253), 4) 25 3), 4) 3), 4) 30 4) 25 4) 25 4) 20 4) 35 1), 2) - 0) 30 1), 2) - 0) 6) 7) 6) 7) horizont. zwischen Aufenthaltsräumen oder und fremden Treppenhäudiagon. sern, Treppenläufen und -podesten L’n,w (TSM) in dB Luftschallschutz gegen von außen eindringende Geräusche R’w,res in dB 6) 7) 8) 9) 10) 68 56 Lr in dB (A) nach VDI 2058 Blatt1 5) 63 10) zwischen Aufenthaltsräumen und fremden Treppenhäusern bzw. Fluren Geräusche baulich verbundenen von Gewerbebetrieben (tags) 4) SSt III 59 L AFmax in dB(A) 3) SSt II 60 R’w in dB Geräusche sonstigen haustechnischen von Anlagen 2) SSt III 57 vertikal LIn in dB (A) 1) SSt II 56 zwischen Aufenthaltsräumen und fremden Räumen Geräusche Wasserinstall. (Wasserversorg. und von Abwasseranlagen gemeinsam) 0) SSt I Doppel- und Reihenhäusern 9) Anforderungen DIN 4109 20 In Schallschutzstufe III ist i.d.R. gewerbliche Nutzung störungsfrei nicht möglich. Siehe Abschnitt 7.3, VDI 4100 (demnach möglichst nur tagsüber arbeitende Gewerbebetriebe zulassen). L AFmax höchstens 10 dB (A) höher Wenn Abwassergeräusche gesondert (ohne die zugehörigen Armaturengeräusche) auftreten, sind wegen der erhöhten Lästigkeit dieser Geräusche um 5 dB (A) niedrigere Werte einzuhalten. Nutzergeräusche sollten durch Maßnahmen nach Abschnitt 7.2, VDI 4100 soweit wie möglich gemindert werden. Wegen fehlender Meßverfahren werden jedoch keine Kennwerte angegeben. Siehe Begriffsdefinition in der Norm DIN 4109. R’w,res nach der Norm DIN 4109 R’w,res nach der Norm DIN 4109 + 5 dB Siehe auch Abschnitt 6.2, VDI 4100 Schutz in Aufenthaltsräumen vor Geräuschen aus fremden Bereichen Bei zweischaliger Ausführung werden bei fehlerfreier Ausführung i.d.R. wesentlich höhere Schalldämmaße erreicht. Da die einzelnen Regelwerke bei den Anforderungsprofilen und den Schallpegelwerten voneinander abweichen, ist es dringend zu empfehlen, die Vorschläge des erhöhten Schallschutzes schriftlich zu vereinbaren. Der geschuldete Schallpegel sollte unter Nennung der Norm/Richtlinie und des Zahlenwertes zwischen allen am Bau Beteiligten und den Wohnungsnutzern privatrechtlich vertraglich vereinbart werden. Für den Sanitärbereich ist die Dämmung des: zu beachten. 36 2009 Luftschalls Trittschalls Körperschalls Wasserschalls Allgemeine Grundlagen Schallschutz Die Schallschutzmaßnahmen betreffen sowohl die Minderung der Schallentstehung als auch die der Schallübertragung. Teilweise sind die Schallschutzmaßnahmen bauseitig abzusichern (vgl. auch DIN 4109, Tabelle 5). Bereits bei der Grundrissplanung ist dem vorbeugenden Schallschutz bei haustechnischen Anlagen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. „Die bauakustisch günstige Zuordnung der Sanitärräume, -objekte, -armaturen und -leitungen ist von großer Wirksamkeit, unterliegt keinen Ausführungsfehlern und verursacht keine Kosten.“ [1] Lärmerzeugende haustechnische Anlagen sowie Teile, die die Geräusche weiterleiten (z. B. Rohre für Wasser und Abwasser, Müllabwurfanlagen, Aufzüge) sollen nicht an Wänden „ruhiger“ (schutzbedürftiger) Räume liegen, insbesondere dann nicht, wenn die Wände dünn (leicht) sind. An Wohnungstrennwänden sollten sie nur liegen, wenn wenig lärmempfindliche Räume angrenzen (z. B. Arbeitsküchen, WCs, Bäder; Abstellräume und Flure). Durch zweckmäßige Lagezuordnung der Sanitär- und haustechnischen Räume gegenüber schutzbedürftigen Räumen lässt sich eine Minderung der Geräuschübertragung von 5 bis 10 dB (A) erzielen. Die Einteilung in bauakustisch ungünstige und günstige Grundrissanordnung nach DIN 4109, Bild 2 (s. auch nachfolgende Abbildung) und VDI 4100 Bild 9 und 10 ist ausschlaggebend für die Auswahl der Armaturen. Bild 1 Bauakustisch ungünstiger (links) und günstiger Grundriss F = fremder Aufenthaltsraum Anforderungen an Armaturen und Geräte der Wasserinstallation nach DIN 4109, Abschnitt 4.3.1 Für Armaturen und Geräte der Wasserinstallation - nachfolgend Armaturen genannt - sind Armaturengruppen festgelegt, in die sie aufgrund des nach DIN 52 218-1 bis 4 gemessenen Armaturengeräuschpegels Lap entsprechend der nachfolgenden Tabelle eingestuft werden. Anmerkung: Bei dem Messverfahren nach DIN 52 218-1 bis 4 werden Geräusche, die beim Betätigen der Armaturen und Geräte ( Öffnen, Schließen, Umstellen, Unterbrechen u.a.) hauptsächlich als Körperschall entstehen, z.Z. nur teilweise oder nicht erfasst. Es ist geplant, das Messverfahren so zu erweitern, dass die genannten Geräuschanteile mit erfasst werden und das so erweiterte Messverfahren in Folgeausgaben von DIN 52 218-1 bis 4 aufzunehmen. Für Auslaufarmaturen und daran anzuschließende Auslaufvorrichtungen (Strahlregler, Rohrbelüfter in Durchflussform, Rückflussverhinderer, Kugelgelenke und Brausen) sowie für Eckventile sind in nachfolgender Tabelle Durchflussklassen mit maximalen Durchflüssen festgelegt. Die Einstufung in die jeweilige Durchflussklasse erfolgt aufgrund des bei der Prüfung nach DIN 52 218-1 bis 4 verwendeten Strömungswiderstandes oder festgestellten Durchflusses. 37 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Tabelle 3 Armaturengruppen, nach DIN 4109, Tabelle 6 Auslaufarmaturen Geräteanschluss-Armaturen Druckspüler Spülkästen Durchflusswassererwärmer Durchgangsarmaturen, wie - Absperrventile - Eckventile - Rückflussverhinderer Drosselarmaturen, wie - Vordrosseln - Eckventile Druckminderer Brausen Auslaufvorrichtungen, die direkt an die Auslaufarmatur angeschlossen werden, wie - Strahlregler - Durchflussbegrenzer - Kugelgelenke - Rohrbelüfter - Rückflussverhinderer 1) 2) ) 20 dB (A) 2) I ) 30 dB (A) 2) II ) 15 dB (A) I ) 25 dB (A) II Durchflussklassen, nach DIN 4109, Tabelle 7 Durchflussklasse Z A B C D 38 Armaturengruppe Dieser Wert darf bei den in DIN 52 218-1 bis 4 für die einzelnen Armaturen genannten oberen Grenzen der Fließdrücke oder Durchflüsse um bis zu 5 dB (A) überschritten werden. Bei Geräuschen, die beim Betätigen der Armaturen entstehen, wird der A - bewertete Schallpegel dieser Geräusche, gemessen bei Anzeigecharakteristik „FAST“ der Messinstrumente, erst dann zur Bewertung herangezogen, wenn es die Messverfahren nach DIN 52 218-1 bis 4 zulassen. Tabelle 4 2009 Armaturengeräuschpegel Lap für kennzeichnenden Fließdruck oder Durchfluss nach DIN 52 218-1 bis 4 1) maximaler Durchfluss Q in l/s (bei 0,3 MPa Fließdruck) 0,15 0,25 0,42 0,50 0,63 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Nachweis der schalltechnischen Eignung von Wasserinstallationen nach DIN 4109, Abschnitt 7.2, 7.3 Nachweis ohne bauakustische Messungen I.d.R. kann der Nachweis zur Erfüllung der Anforderungen ohne bauakustische Messungen geführt werden. Der Nachweis, dass die Höchstwerte für die zulässigen Schalldruckpegel von Armaturen nach Tabelle 4, DIN 4109 nicht überschritten werden, gilt als erbracht, wenn die Bedingungen nach den folgenden Abschnitten eingehalten werden. Armaturen und Geräte Es dürfen nur Armaturen und Geräte verwendet werden, die nach DIN 4109, Abschnitt 4.3.2 geprüft und nach Abschnitt 4.3.3 gekennzeichnet sind. Anforderungen an Installation und Betrieb Zulässiger Ruhedruck Der Ruhedruck der Wasserversorgungsanlage nach Verteilung in den Stockwerken vor den Armaturen darf nicht mehr als 5 bar (0,5 MPa) betragen. Ein höherer Druck ist durch Einbau von Druckminderern entsprechend zu verringern. Betrieb von Durchgangsarmaturen Durchgangsarmaturen (z.B. Absperrventile, Eckabsperrventile, Vorabsperrventile bei bestimmten Armaturen und Geräten) müssen im Betrieb immer voll geöffnet sein. Sie dürfen nicht zum Drosseln verwendet werden. Zulässiger Durchfluss von Armaturen Beim Betrieb der Armaturen darf der für ihre Eingruppierung zugrunde gelegte Durchfluss (Durchflussklasse) nicht überschritten werden. Deshalb müssen Auslaufvorrichtungen, wie Strahlregler, Brausen und Durchflussbegrenzer, den Durchfluss durch die Armaturen entsprechend begrenzen. Die Auslaufvorrichtungen dürfen keiner höheren Durchflussklasse angehören als der zugehörige Armaturenabgang. Dies gilt auch für den Armaturen nachgeschaltete Auslaufvorrichtungen (Kugelgelenke, Rohrbelüfter in Durchflussform, Rückflussverhinderer). Eckventile vor Armaturen dürfen einer niedrigeren Durchflussklasse angehören als durch Armatur und Auslaufvorrichtung gegeben ist. Anforderungen an Wände mit Wasserinstallationen Einschalige Wände, an oder in denen Armaturen oder Wasserinstallationen (einschließlich Abwasserleitungen) befestigt sind, müssen eine flächenbezogene Masse von mind. 220 kg/m² haben. Wände, die eine geringere flächenbezogene Masse haben, dürfen verwendet werden, wenn durch Eignungsprüfung nachgewiesen ist, dass sie sich - bezogen auf die Übertragung von Installationsgeräuschen - nicht ungünstiger verhalten. 39 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Anordnung von Armaturen Armaturen der Armaturengruppe I und deren Wasserleitungen dürfen an Wänden nach dem vorigen Abschnitt angebracht werden. Armaturen der Armaturengruppe II und deren Wasserleitungen dürfen nicht an Wänden angebracht werden, die im selben Geschoss, in den Geschossen darüber oder darunter an schutzbedürftige Räume grenzen. Armaturen der Armaturengruppe II und deren Wasserleitungen dürfen außerdem nicht an Wänden angebracht sein, die auf vorgenannte Wände stoßen. Anforderungen an die Verlegung von Abwasserleitungen Abwasserleitungen dürfen an Wänden in schutzbedürftigen Räumen nicht freiliegend verlegt werden. Bild 2 Anordnung von Armaturen nach DIN 4109 Anordnung von Räumen mit Wasserinstallationen und schutzbedürftigen Räumen Armaturengruppe I Armaturengruppe II Für bestimmte Bauausführungen, die nicht dem vorigen Abschnitt entsprechen, kann die Einhaltung der Anforderungen nach DIN 4109, Tabelle 4, Zeile 1, auch durch eine Eignungsprüfung am Bau nachgewiesen werden - vgl. Abschnitt 7.3. 40 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Grundsätze und Empfehlungen Luftschalldämmung Die Luftschalldämmung ist um so größer, je schwerer und dichter die verwendeten Wand- und Deckenbaustoffe sind. Einschalige Wände und Decken können durch Vorsetzen einer biegeweichen Schale schalltechnisch verbessert werden. Einschalige Wände, an oder in denen Armaturen, Wasser- und Abwasserinstallationen befestigt sind, müssen nach DIN 4109 ein Flächengewicht von mind. 220 kg/m² aufweisen. Bei in Wandschlitzen verlegten Leitungen muss die Restwanddicke diese Forderung erfüllen. Trittschalldämmung Die Trittschalldämmung von Decken ist eine Körperschalldämmung, die sich auf den nach unten weiter geleiteten Luftschall auswirkt. Für Sanitärbereiche ist die Ausbildung eines schwimmenden Estrichs zwischen Rohdecke und Fußbodenbelag die günstigste Art der Schalldämmung. An Wänden und anderen aufgehenden Bauteilen, Rohrleitungen und Türzargen muss ein Randdämmstreifen angeordnet werden, um ein Weiterleiten des Trittschalls in andere Bauteile zu vermeiden. Ebenso muss der Fliesenbelag des Fußbodens vom Fliesenbelag der Wände durch eine dauerelastische Fuge getrennt werden; gleiches gilt für den Fliesenbelag an Rohrdurchführungen. Wasserschalldämmung Die Wasserschalldämmung bei Rohrleitungen stellt ein aufwendiges Verfahren dar, welches gleichzeitig die Körperschalldämmung beinhalten muss, um voll wirksam zu werden. Es wird nur bei Installationen angewandt, die schalltechnisch besonders hohen Anforderungen unterliegen. Körperschalldämmung Körperschall kann durch Schallisolierung zweier schallharter Stoffe (z.B. durch schallweiche Dämmstoffe) gemindert werden. Die Dämmstoffe müssen auch nach der Verlegung elastisch bleiben. So ist z.B. zu verhindern, dass schalldämmende Umhüllungen von Rohrleitungen einer zu großen Pressung ausgesetzt sind oder durch eindringende Zementmilch verhärten. Die schallharten Bauteile (z.B. Rohrleitungen) müssen ausreichende Massen besitzen, die nicht so schnell zum Mitschwingen angeregt werden. Verbesserungen der Körperschalldämmung können u.a. erreicht werden durch: Bild 3 Rohrleitungen, Dämmen/Entkoppeln – schwere Ausbildung der unmittelbar angeregten Bauteile, – Vorsatzschale in schutzbedürftigen Räumen, – Einfügen einer federnden Dämmschicht, – Ummantelung von Rohrleitungen mit schallweichem Dämmstoff, – Einbau von Kompensatoren in Wasserleitungen, – Auflager von Dusch- und Badewannen körperschallgedämmt, z.B. Wannenträger aus Styropor o. Fußgestell mit Kunststoff-Gewindehülsen und Anti-Dröhnmatten, dauerelastischen Fugenanschlüssen und schallgedämmten Wannenankern, – Wandhängende WCs und Bidets sind mittels Wandanschlussprofil aus PVC oder selbstklebender Schallschutzmatte und Befestigungsschrauben mit Schallschutzhülsen auf dem Wandbelag festzuschrauben, – Waschtische und Handwaschbecken, aber auch WCs, Bidets und Urinale, können durch selbstklebendes Naturkautschukband vom Wandbelag schalltechnisch getrennt werden. Die Schraubenbefestigung der Sanitärobjekte wird durch Gummihülsen und Unterlegscheiben mit Gummiauflage gedämmt. 41 2009 Allgemeine Grundlagen Schallschutz Sanitärarmaturen Armaturen- und Gerätegeräusche treten als Strömungs-, Kavitations- und Druckstoßgeräusche auf. Sie werden von der Schallquelle als Luftschall in den Raum abgestrahlt, durch den Rohrwerkstoff als Körperschall und über die Wasserfüllung des Rohres als Wasserschall fortgeleitet [1]. Armaturen sind nach Prüfzeugnissen anerkannter Prüfstellen auszuwählen, aus denen der Armaturengeräuschpegel Lap abhängig vom Fließdruck zu entnehmen ist. Kennzeichnend für geräuscharme Armaturen sind große Durchflussquerschnitte und möglichst geringe Richtungs- und Querschnittsänderungen. Eine Geräuschminderung wird durch Reduzierung des Fließdruckes (Druckminderer) und des Durchflusses (Durchflussbegrenzer) erreicht. Kavitationsgeräusche (Spitzengeräusche durch Hohlsog- und Wirbelbildung) können durch einen der Armatur nachgeschalteten Strömungswiderstand, z. B. luftansaugender Strahlregler, verhindert werden. Druckstoßgeräusche werden durch das schnelle plötzliche Betätigen von Ventilen, Hähnen, Eingriffbatterien u.a. verursacht, aber auch durch defekte, lose pendelnde Ventilkegel. Die in den geschlossenen Wasserverbrauchsleitungen entstehenden Druckstöße können nicht elastisch aufgefangen werden und versetzen bei ungenügender Befestigung ganze Leitungsstrecken in Erschütterung. Steuerpatronen mit eingebauten Druckstoßdämpfern können die Drucksteigerung auf etwa 4 bar reduzieren. Sanitärarmaturen sind vom Baukörper schalltechnisch zu trennen, z.B. durch körperschallgedämmte Armaturenanschlüsse, Wandrosetten mit Gummirollringen oder (Sanitär-) Silikonunterlagen (Anforderungen: hohe chemische und thermische Belastbarkeit, fungizid). Schalldämmend ausgekleidete Wandeinbaukästen sichern besonders bei Leichtbauwänden den erforderlichen Schallschutz. Vorwandinstallationen mit Installationsbausteinen aus Polyester-Schaumbeton, die entkoppelt am Tragsystem der Wand befestigt werden, dämmen sowohl Rohrleitungen und Armaturen als auch Sanitärobjekte. Füllgeräusche werden durch Luftbeimischung, niedrigen Leitungsdruck und geringe Austrittsgeschwindigkeit gemindert. Aufprallgeräusche bei Badewannen können durch einen schräg gegen den Wannenrand gerichteten Wasserstrahl herabgesetzt werden. Entleerungsgeräusche können durch Abstimmen der Querschnitte von Ablaufventil, Geruchverschluss und Einzel-Anschlussleitung auf die Abflussleistung vermindert werden. Rohrleitungen 42 2009 Die durch Wasserschall erzeugten Körperschallschwingungen der Rohrwandungen werden durch Rohrbefestigungen direkt auf Wände und Decken übertragen und von dort als Luftschall abgestrahlt. Durch körperschalldämmende Ummantelung der Rohre an Rohrbefestigungen und Rohrdurchführungen ist diese Geräuschausbreitung zu vermindern (Schellen mit profilierten Gummieinlagen, Rohrbefestigungen mit Gummidämpfern im Kopfteil). Innerhalb von Wänden zu verlegende Rohre, besonders bei leichten Trennwänden, sollen mit einem körperschalldämmenden Stoff lückenlos umwickelt werden; die Dicke sollte mind. 20 mm betragen. Bei Abwasserleitungen treten Schallemissionen in Form von Fallgeräuschen in senkrechten Leitungen, Aufprallgeräuschen in Umlenkungen und Fließgeräuschen in liegenden Leitungen auf. Der Geräuschpegel ist abhängig von der Geräuschquelle und den akustischen Eigenschaften des Rohrmaterials. Freiliegende Abwasserleitungen sind innerhalb von Sanitärräumen auf der dem schutzbedürftigem Raum abgewandten Seite anzuordnen (Flächengewicht der Wand mind. 220 kg/m²), alternativ vor Wänden mit schallschutztechnischem Eignungsnachweis. Umlenkungen sind mit 2 Bögen 45° und dazwischenliegender Beruhigungsstrecke auszuführen. Beim Verlegen von liegenden Abwasserleitungen unterhalb von Decken wird mittels abgehängter Decken i.d.R. nur eine ungenügende Luftschalldämmung erreicht. Dieses kann durch Verwendung schallisolierter Formstücke und Rohre und durch Umhüllung der Abwasserleitungen mit einer Luftschalldämmung kompensiert werden. Allgemeine Grundlagen Schallschutz Effektiv werden Wasser- und Abwasser-, Steig- und Fallleitungen in Installationsschächten (mit oder ohne Deckenverschluss) verlegt. Schalltechnisch günstig ist die Auskleidung von einer Längs- und Querwand des Schachtes mit 30 mm Mineralwollematten. Bei Bodenabläufen zur gelegentlichen Abführung von Spritz- und Putzwasser kann die Körperschallentkopplung des Grundkörpers vernachlässigt werden. Das Entwässern von Dusch- und Badewannen über Bodenabläufe ist zu vermeiden. Literatur [1] [2] [3] Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 9. erw. Auflage, Krammer Verlag Düsseldorf AG, Juli 2005 Usemann, Klaus W: Probleme der Installationstechnik aus der Sicht des Schall- und Brandschutzes bei der Instandsetzung und Modernisierung.- In: Bauphysik.- Berlin 13 (1991) 5, S. 163-173 ZVSHK-Merkblatt und Fachinformation: Schallschutz. Informationen und Bezug: www.wasserwaermeluft.de 43 2009 Wasserversorgung Rohrdämmung vom Keller bis zum Dach 44 2009 Allgemeine Grundlagen Für jedes Rohr die passende Dämmung Mit FLEX Isolierungen lassen sich alle Anwendungsbereiche auf dem Gebiet der Haustechnik abdecken. E xxx > Heizleitungen im Fußbodenaufbau zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer. Empfehlung: FLEX EL/PE 9 mm > Warmwasserleitungen in beheizten Räumen A Anwendungsbereiche nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) eines Nutzers, in Wohnungen bis zum Innendurchmesser 22 mm, die weder in den > Leitungen in Außenwänden Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind > Leitungen in unbeheizten Räumen > Verteilerleitungen in Kellern. und deren Wärmeabgabe durch freiliegende Absperreinrichtungen beeinflusst werden Empfehlung: FLEX EL 100% B kann, brauchen lt. Anlage 5 der EnEV nicht gedämmt werden. Um Körperschall, Knack- > Warmwasserleitungen kombiniert mit/ohne Zirkulationsleitungen und Fließgeräusche und die Erwärmung von anderen Bauteilen zu vermeiden, ist jedoch > Zirkulationsleitungen > Warmwasserverteilungen in Kellern eine Dämmung erforderlich. Empfehlung: FLEX EL 9 mm mit/ohne elektrischer Begleitheizung Empfehlung: FLEX EL 100% DIN 1988 Teil 2 - Kaltwasserleitung B1 > Heizungsleitungen im Fußbodenaufbau in F Räumen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Personen bestimmt sind, gegen > Rohrleitung im Kanal, neben warmgehenden Rohrleitungen. Empfehlung: FLEX EL 13 mm unbeheizte Räume > Erdreich / Außenluft. Empfehlung: FLEX EL/PE 100% > Rohrleitung in Wandaussparung, neben warmgehenden Rohrleitungen G > Rohrleitung frei verlegt, in beheiztem Raum Empfehlung: FLEX EL 9 mm C > Leitungen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer. H > Rohrleitung frei verlegt, in nicht beheiztem Raum. Empfehlung: FLEX EL 6 mm K > Rohrleitung im Mauerschlitz Empfehlung: FLEX EL 50% D > Leitungen und Armaturen, in Wand- und Deckendurchbrüchen im Kreuzungsbereich > Steigleitung. Empfehlung: FLEX EL 6 mm von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern. Empfehlung: FLEX EL/PE 50% DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau L > Abfluss- und Lüftungsrohre. Empfehlung: FLEX EL/PE 6 mm (Guss); 9 mm (HT) Solar-Isolierung M > Innenbereich. Empfehlung: FLEX HT 19 mm > Außenbereich. Empfehlung: FLEX HT+UV Langzeit-Schutzschicht 19 mm 45 2009 Allgemeine Grundlagen Wärmeschutz von Rohrleitungen WÄRMESCHUTZ VON ROHRLEITUNGEN Dämmung von kaltgehenden Rohrleitungen Kaltgehende Rohrleitungen müssen gegen Tauwasserbildung und Erwärmung gedämmt werden. Tabelle 1 erforderliche Dämmschichtdicken bei Rohrleitungen Einbausituation Rohrleitung frei verlegt, in nicht beheiztem Raum (z.B. Keller) Rohrleitung frei verlegt, in beheiztem Raum Rohrleitung im Kanal, ohne warmgehende Rohrleitungen Rohrleitung im Kanal, neben warmgehenden Rohrleitungen Rohrleitung im Mauerschlitz, Steigleitung Rohrleitung in Wandaussparung, neben warmgehenden Rohrleitungen Rohrleitung auf Betondecke Dämmschichtdicke in mm bei h = 0,040 W/(m.K) *) 4 9 4 13 4 13 4 *) Für andere Wärmeleitfähigkeiten sind die Dämmschichten, bezogen auf einen Durchmesser von d = 20 mm, entsprechend umzurechnen. DIN 1988-2: 1980-12, Kapitel 10.2.2 Schutz von Trinkwasseranlagen (kalt) vor Erwärmung und Tauwasserbildung Trinkwasseranlagen (kalt) sind vor Erwärmung und gegebenenfalls Tauwasserbildung zu schützen. Kaltgehende Trinkwasserleitungen sind in ausreichendem Abstand zu Wärmequellen (z.B. warmen Rohrleitungen, Schornsteinen, Heizungsanlagen) anzuordnen. Lässt sich dies nicht durchführen, so sind die Leitungen so zu dämmen, dass die Wasserqualität durch Erwärmung nicht beeinträchtigt wird. Bei üblichen Betriebsbedingungen im Wohnungsbau sind in solchen Fällen die Dämmschichtdicken nach Tabelle 9 zu wählen. Bei Stagnationszeiten kann auch eine Dämmung keinen dauerhaften Schutz vor Erwärmung bieten. Die Angaben nach Tabelle 9 können auch für den Schutz gegen Tauwasserbildung auf der äußeren Dämmstoffoberfläche verwendet werden, unter der Annahme eine Trinkwassertemperatur von 10°C. Ein Schutz vor Tauwasserbildung ist nicht erforderlich, wenn das Rohr eine geeignete Umhüllung (z.B. Rohr im Rohr) aufweist. 46 2009 Allgemeine Grundlagen Wärmeschutz von Rohrleitungen Dämmung von warmgehenden Rohrleitungen Rohrleitungen von Heizungsanlagen, Trinkwarmwasseranlagen und Kälteanlagen müssen nach Energieeinsparverordnung (EnEV) gegen die Wärmeabgabe bzw. bei Kaltwasserleitungen von Kälteanlagen gegen Wärmeaufnahme gedämmt werden. Tabelle 2 Zeile 1 2 3 4 5 6 7 8 1) Auszug aus Anhang 5 der EnEV (seit 01.02.2002 baurechtlich eingeführt) Mindestdicke der Dämmschicht, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von h = 0,035 W/(m·K) Innendurchmesser bis 22 mm 20 mm Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm 30 mm Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm gleich Innendurchmesser Innendurchmesser über 100 mm 100 mm Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1 bis 4 in 1/2 der Anforderungen Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich der Zeilen 1 bis 4 von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 1/2 der Anforderungen 4, die nach dem 31. Januar 2002 in Bauteilen zwischen der Zeilen 1 bis 4 beheizten Räumen verschiedener Nutzer verlegt werden Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau 6 mm 1) Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armatu- 6 mm ren von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen Achtung: Bei handelsüblichen Dämmstoffen aus z.B. PE/synthetischem Kautschuk mit h = 0,040 W/mK ergibt sich eine Mindestdicke von 9 mm (Rundumdämmung gemäß EnEV, Abweichungen nur mit Herstellerkonformitätsbescheinigung zulässig). Art der Leitungen/Armaturen Beim erstmaligen Einbau und bei der Ersetzung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie von Armaturen sind diese mit dem Zweifachen der Mindestdicke nach Tabelle 2, Zeilen 1 bis 4, zu dämmen, wenn sie an Außenluft grenzen! Diese Anforderung wurde mit der EnEV 2009 neu eingeführt. Hinweis: Warmwasserleitungen sind nicht mit Leitungen von Zentralheizungen gleichzusetzen. Für Warmwasserleitungen in Fußbodenkonstruktionen gelten die Anforderungen der Zeilen 1 – 4! Tabelle 2, Zeile 8 wurde mit der EnEV 2009 eingeführt. Kaltwasserleitungen sind Trinkwasserleitungen, sondern Leitungen von Kälteanlagen. Literatur [1] Kommentar zur EnEV in Bezug auf die SHK-Gewerke Bezug: FGH – Fördergesellschaft für Haustechnik mbH Lindenstr. 87 in 40233 Düsseldorf Telefon: 0211 / 69065-90 Telefax: 0211 / 69065-99 47 2009 Alles aus einer Hand Lösungen von CONEL: VIS Vorwand-Installations-System CONNECT Rohrinstallation, Fittingsysteme FLEX Isolierungen FLAM Brandschutz CLIC Befestigungs- und Montagesysteme CLEAR Filter, Wasseraufbereitung FLOW Mobile Pumpen CARE Chemiewirkstoffe Allgemeine Grundlagen Schlitzen / Vorwandinstallationen xxx SCHLITZEN Ausgangspunkt für die Entwicklung der Vorwandinstallation ist die Frage, ob und inwieweit haustechnische Anlagen wie Sanitärinstallationen und UP-Spülkästen in Aussparungen und Schlitzen von Wänden untergebracht werden können. Folgende Vorschriften sind für das Schlitzen von Massivwänden zu beachten: DIN 1053-1, DIN 1045, DIN 4232, DIN 4103-2, DIN 4108-2, EnEV und DIN 4109. Prinzipiell ist das Herstellen von Schlitzen in folgender Art in den Normen beschrieben: Mauerwerk, auch Porenbeton DIN 1053 - 1, Pkt. 8.3 Schlitze und Aussparungen, Tabelle 10 Ohne Nachweis zulässige Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden (Maße in mm) 1 2 3 4 5 6 Horizontale und Vertikale Schlitze und Aussparunschräge Schlitze1) gen, nachträglich hergestellt nachträglich hergestellt Wanddicke * 115 * 175 * 240 * 300 * 365 Schlitzlänge unbe) 1,25 m2) schränkt Schlitztiefe3) Schlitztiefe 0 ) 15 ) 20 ) 20 ) 25 ) 25 ) 30 ) 30 Schlitztiefe4) ) 10 ) 30 ) 30 ) 30 ) 30 Einzelschlitzbreite5) ) 100 ) 100 ) 150 ) 200 ) 200 7 8 9 10 Vertikale Schlitze und Aussparungen in gemauertem Verband Abstand der Schlitze und Aussparungen von Öffnungen Schlitzbreite5) * 115 ) 260 ) 385 ) 385 ) 385 Mindestabstand der Schlitze und AusRestwandsparungen dicke von unterÖffnungen einander ) 115 ) 115 ) 175 ) 240 * 2fache Schlitz- * Schlitzbreite bzw. breite *240 1) Horizontale und schräge Schlitze sind nur zulässig in einem Bereich ) 0,4 m ober- oder unterhalb der Rohdecke sowie jeweils an einer Wandseite. Sie sind nicht zulässig bei Langlochziegeln. 2) Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnungen * 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz zweifache Schlitzlänge. 3) Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Verwendung solcher Werkzeuge dürfen auch in Wänden * 240 mm gegenüberliegende Schlitze mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden. 4) Schlitze, die bis maximal 1 m über den Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken * 240 mm bis 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt werden. 5) Die Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 5 und Spalte 7 darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 7 nicht überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als 2 m sind die Werte in Spalte 7 proportional zur Wandlänge zu verringern. 49 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Schlitzen / Vorwandinstallationen Zulässige vertikale Aussparungen und Schlitze nach DIN 1053 (ohne statischen Nachweis) Bei der Anordnung von mehreren Schlitzen an einer Wand ist die Fußnote 5 der Tabelle aus DIN 1053-1 zu beachten. Das Stemmen von Aussparungen und Schlitzen ist zu vermeiden. vertikale Schlitze und Aussparungen in gemauertem Verband max. Breiten und Tiefen (Maße in mm) nachträglich hergestellte vertikale Schlitze und gefräste Aussparungen max. Breiten und Tiefen (Maße in mm) 1) Mindestabstände der Schlitze von Öffnungen 50 2009 2) Schlitzabstände untereinander * Schlitzbreite 3) Mindestabstand von Öffnungen * 2-fache Schlitzbreite bzw. * 240 mm Allgemeine Grundlagen Schlitzen / Vorwandinstallationen xxx Zulässige horizontale Aussparungen und Schlitze nach DIN 1053 (ohne statischen Nachweis) Bei der Anordnung von mehreren Schlitzen an einer Wand ist die Fußnote 5 der Tabelle aus DIN 1053-1 zu beachten. Das Stemmen von Aussparungen und Schlitzen ist zu vermeiden. - Schlitze nur im schraffierten Bereich und nur auf einer Wandseite zulässig Schlitzhöhen nicht begrenzt bei Schlitztiefe ) 15 mm unbeschränkte Schlitzlänge Schlitztiefe ) 2,5 mm möglich, wenn Schlitz unter Verwendung eines Werkzeugs mit Tiefenanschlag hergestellt wurde, unbeschränkte Schlitzlänge Schlitztiefe ) 25 mm möglich bei Schlitzlänge ) 1,25 m (beachte Fußnote 2 Tab. 10 nach DIN 1053-1) Beton DIN 1045-1, Pkt. 13.7.4 (3) Unbewehrte Wände Lotrechte Schlitze - betonieren, mit Nachweis - nachträglich einstemmen bis 3 cm Tiefe ohne Nachweis möglich, wenn Schlitztiefe höchstens 1/6 der Wanddicke, Schlitzbreite höchstens gleich der Wanddicke, ihr gegenseitiger Abstand mind. 2,00 m und die Wand mind. 120 mm dick ist Waagerechte/Schräge Schlitze - betonieren, mit Nachweis Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge DIN 4232, Pkt. 6.3 Querschnittsschwächungen Lotrechte Schlitze Waagerechte/Schräge Schlitze - - in tragenden Wänden d ) 15 cm unzulässig - betonieren (Einlegen von Leisten) in tragenden Wänden bei Bemessung berücksichtigen (Nachweis) - nachträgliches Einstemmen unzulässig - nachträgliches Einfräsen unzulässig in tragenden Wänden d ) 15 cm unzulässig betonieren (Einlegen von Leisten) nachträgliches Einstemmen unzulässig nachträgliches Einfräsen zulässig bis max. 3 cm Tiefe ohne Nachweis 51 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Schlitzen / Vorwandinstallationen Gips - Wandbauplatten (Plattendicke max. 100 mm) DIN 4103-2, Pkt. 5.2 Schlitze Lotrechte Schlitze - Einfräsen oder Einschneiden - Nachweis der Standsicherheit Waagerechte/Schräge Schlitze - Einfräsen oder Einschneiden - Nachweis der Standsicherheit - L = 1,0 m, max. Tiefe = 1/2 der Wanddicke - L > 1,0 m, max. Tiefe = 1/3 der Wanddicke Im Neubau können sowohl gemauerte, betonierte als auch nachträglich hergestellte Schlitze ausgeführt werden. Sie werden in den entsprechenden Abmessungen gemäß der jeweiligen DIN mit oder ohne Berücksichtigung bei der Bemessung (Nachweis) ausgeführt. Bei Sanierung/Umbau bestehender Gebäude können Schlitze nachträglich je nach Baustoff durch Stemmen (nur in Betonwänden wie vor beschrieben), Fräsen oder Schneiden hergestellt werden. In jedem Fall entsteht eine große Staub- und Lärmbelästigung sowie entsprechender Schuttanfall. Kleine Schlitze können für die entsprechenden Abmessungen gemäß DIN ohne Nachweis hergestellt werden. Größere Abmessungen (besonders Aussparungstiefen) sind theoretisch mit Nachweis möglich. Die verbleibenden statisch erforderlichen Restwanddicken der Schlitze sind dann auf die Forderungen des Schall- und Wärmeschutzes abzuprüfen und ggf. zu vergrößern. Fazit aller Betrachtungen zu Schlitztiefen und Wanddicken bezüglich Statik, Schall- und Wärmeschutz ist: % Nachträglich hergestellte Schlitze dürfen nach o. g. DIN eine Tiefe von max. 3,0 cm (ohne statischen Nachweis) haben. Bei dieser Schlitztiefe ist weder ein Verlegen von schallentkoppelten Abwasserfallleitungen noch von Heizungsund Warmwasserleitungen möglich. Auch bei statischem Nachweis ist die Schlitztiefe kaum auf ein Maß zu erhöhen (evtl. bei extrem dicken Altbauwänden), welches für die Verlegung von Abwasserfallleitungen mit den üblichen Nenndurchmessern DN 70, 80 oder 100 nötig wäre. % Gemauerte und betonierte Schlitze haben auf Grund der erforderlichen Restwanddicke eine Tiefe von max. 12,5 cm (ohne Nachweis). Auch mit statischem Nachweis ist bei normaldicken Wänden (24 bzw. 36,5 cm) auf Grund der Schall- und Wärmeschutzanforderungen eine größere Schlitztiefe kaum realisierbar, d. h. ein Verlegen von Abwasserfallleitungen DN 70 oder DN 100 kann nicht erfolgen. Das einzige, theoretisch mögliche Szenario für eine UP - Installation wäre Neubau (komplett oder einzelne Wände), keine spätere Veränderung der Leitungsführung, Schlitze gemauert oder betoniert mit statischem Nachweis, keine oder geringe Anforderungen an Schall- und Wärmeschutz (nicht in Außenwänden), ausreichende Restwanddicke bei brandschutztechnischen Anforderungen entsprechende Wanddicken. Praktisch wird diese UP - Installation die Ausnahme bleiben und nur in Einzelfällen eine wirtschaftliche Lösung darstellen. Bevorzugt sind Vorwandinstallationen/Installationssysteme einzusetzen, gegebenenfalls auch in Kombination mit Schlitzen. 52 2009 Allgemeine Grundlagen Schlitzen / Vorwandinstallationen xxx VORWANDINSTALLATIONEN Es gibt keine speziellen Vorschriften für die Planung und Ausführung von Vorwandinstallationen. Maßgebend sind Vorschriften und Normen, die die Trink- und Abwasserinstallation sowie die Lüftung betreffen und solche, die Material und Bauarten der jeweils verwendeten Wandkonstruktionen definieren. Des weiteren gelten die Vorschriften zur Bauphysik: Energieeinsparverordnung EnEV, DIN 4108-2 Wärmeschutz im Hochbau; Wärmedämmung und Wärmespeicherung, DIN 4109 Schallschutz im Hochbau und DIN 18 195-1 bis 10 Bauwerksabdichtungen. Vorwandinstallationen VW bestehen aus % einem Traggerüst (z. B. Metallrahmen, Schaumstoffblock), welches - die erforderlichen Lasten aufnimmt (Widerlager z. B. durch Montageraumabdeckungen oder spezielle Stützfüße), - die Halterungen für Sanitärobjekte, Armaturenanschlüsse und Rohrleitungen trägt, - bei WC-Bausteinen den UP-Spülkasten bzw. die UP-Druckspülvorrichtung integriert, - bei Urinal-Bausteinen die UP-Druckspüler bzw. selbstauslösende Armaturen aufnimmt, - mittel- oder unmittelbar als Untergrund für die Verkleidung oder bei Einmauerung als Putzträger dient, % Befestigungselementen zur Wand- und/oder Bodenbefestigung (teilweise auch nur zur Montagefixierung) sowie zum Höhen- und Tiefenausgleich, meist am Traggerüst montiert oder Bestandteil desselben, % Sanitärinstallationen, - komplett, so dass nur noch die Verbindungen zum nächsten Element hergestellt werden müssen - Teilinstallationen, wie WC-Anschlussbögen - auch ohne Sanitärinstallationen % Zubehör, wie Halteschienen (für Wand- und/oder Bodenbefestigung), Profile, Laschen, Montageraumverkleidungen/Abdeckungen. Vorwandinstallationen eines Sortimentes können unter Beachtung der erforderlichen Abstände zwischen den Sanitärobjekten in beliebiger Reihenfolge miteinander kombiniert werden. Arten von Vorwandinstallationen Vorwandinstallationen unterscheiden sich nach: % den einzusetzenden Objekten, Armaturen und sonstigen Bauteilen (für Waschtische, wandhängende und Stand-WCs, wandhängende und Stand-Bidets, Urinale mit Druckspüler oder elektronisch gesteuerter Spülung, Sanitärgegenstände für Behinderte, Spezialgriffe, Ausgussbecken, Befestigung schwerer Lasten, integrierte Wandeinbaukästen zur Aufnahme elektrischer Durchlauferhitzer, Rohrregister) % der Montageart (Einzelmontage, Reihenmontage) % dem Einbauverfahren - konventionelle Ausführungsart, aus- oder vorgemauerte Vorwandinstallation (Gewerk Maurer/Putzer erforderlich) - im Trockenbau errichtete Vorwandinstallation, verkleidete, mit einer Beplankung (z. B. zweilagiger Gipskarton) versehene Vorwandinstallation (durch Installateur mit zu errichten oder Gewerk Trockenbau) % dem Ort der Montage - vor der Wand, Sonderform in der Ecke - in der Wand - freistehend montierte Systeme % der Höhe - raumhohe - teilhohe in unterschiedlichen Höhen - 80 bis 90 cm hoch, vorwiegend für den Einbau unter Fensterbrüstungen (bei WC-Systemen Spülkastenbetätigung von oben - Gesamthöhe einschl. Betätigungsplatte beachten!) - 100 bis 120 cm für Waschtische, WC’s mit Spülkastenbetätigung von vorn; Urinale - 130 bis 140 cm für Urinale mit selbstauslösenden Armaturen 53 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Schlitzen / Vorwandinstallationen Entsprechend der Montagetechnik lassen sich die Ausführungsarten nochmals unterteilen in: < handwerklich vor Ort (auf der Baustelle) erstellte Installationen < Einsatz vorgefertigter Installationselemente (pro Sanitärobjekt ein Installationselement) < Anwendung von Installationssystemen, bestehend aus Profilen, Installationselementen und Beplankung < Komplett- oder Kompaktinstallationen: vorgefertigte Installationsblöcke oder Rohrregister, die auf der Baustelle nur zu montieren und anzuschließen (verbinden) sind. Trends und neue Entwicklungen Bei der Weiterentwicklung der Vorwandinstallationen zeigt sich ein Trend zu kleinteiligen, auf spezielle Einbausituationen ausgerichteten Lösungen und Komplettierungsangeboten. Platzsparende Elemente für kleine Räume sind hier ebenso gefragt wie differenzierte Möbeleinbauten. Ziel ist es, individuelle Badgestaltungen mit vielfältig kombinierbaren Elementen zu ermöglichen. - - - WC-Eckelemente mit geringer Einbautiefe, auch in Kombination mit Schienensystemen, verschiedene Bauhöhen und -tiefen, z.T. mit beweglichen Befestigungsplatten, die sich leicht verdrehen lassen und so an Dachschrägen angepasst werden können Installationssysteme für spezielle Grundformen (Rechteck, Dreieck, Trapez), frei in den Raum ragend mit Befestigung an einer Schmalseite, in verschiedenen Bauhöhen, inkl. Verkleidung Reduzierung der klassischen Vorwandinstallation besonders in kleinen Räumen durch den Einsatz eines speziellen Kompakt-Spülrohres anstelle des Spülkastens, in Kombination mit Traggerüst und Beplankung (auch Marmor) hat das entstehende Eckelement eine Tiefe von nur 210 mm (z.B. Missel Kompakt-Spülrohr) Integration von Badmöbeln in ungenutzte Hohlräume von Installationssystemen, mit speziellen Einbaurahmen, Möbelmodule in unterschiedlichen Designlinien Verfliesbare Bauplatten zur individuellen Errichtung von Badmöbeln wie Sitzbänken in Duschen oder WaschbeckenUnterschränken, besondere Formgebung (Rundungen) möglich In Breite und Höhe variable Installationselemente zur schnelleren Verbindung zwischen Baukörper und Sanitärelement für die Vor- und Inwandinstallation. Grundsätze, Empfehlungen, Hinweise Grundsätze Vorwandinstallationen sollen nach wirtschaftlichen Erwägungen unter Berücksichtigung der Kosten aller Gewerke eingesetzt werden. Um die Vorteile der VW sinnvoll nutzen zu können, ist es wichtig, absolut gleiche Situationen ausreichend oft vorzusehen. (Sanitärbau 2003 AMEV) Vorgefertigte Installationseinheiten müssen so beschaffen sein, dass sie die bei Transport, Lagerung und Einbau üblicherweise auftretenden Beanspruchungen aufnehmen können. Die Verbindung von vorgefertigten Installationseinheiten untereinander und mit bestehenden Anlagenteilen muss so gestaltet sein, dass sie nach dem Einbau der Installationseinheiten herstellbar ist und eine zu erwartenden Achsverschiebung bis zu 30 mm spannungsfrei, wasser- und gasdicht und ohne Verminderung des Leitungsquerschnittes möglich ist. (nach DIN 1986-1) Nach der zurückgezogenen DIN 18 022 ist bei horizontaler Leitungsführung eine Vorwand mit einer Tiefe von 20 cm erforderlich, bei vertikaler Leitungsführung mit einer Tiefe von 25 cm. 54 2009 Allgemeine Grundlagen Schlitzen / Vorwandinstallationen xxx Empfehlungen % % % % % % % Der Einsatzzweck und die Einsatzbedingungen sind zu ermitteln, erst danach kann der Einsatz der Vorwandinstallation nach den Herstellerunterlagen festgelegt werden. Exakte, verbindliche Unterlagen der Hersteller anfordern. Die Hersteller der Vorwandinstallationen geben meist die Rohbauhöhe ihrer Elemente an. Bei teilhohen Vorwandinstallationen ist zu beachten, dass zusätzlich noch die Höhe für die Beplankung (oder den Putz), Verfliesung und ggf. die Betätigungstaste für den UP-Spülkasten mit oberer Betätigung sowie ggf. Verbindungsprofile für benachbarte Elemente eingeplant werden müssen. Prüfzeugnisse anfordern. Kontrollieren, wofür die Prüfzeugnisse ausgestellt worden sind („DVGW-geprüft“ gilt nur für einzelne Baugruppen, ist allein nicht ausreichend, brandschutztechnisch geprüfte Einbausituation vergleichen). Der Zugang zu Vorwandinstallationen ist möglichst zerstörungsfrei zu realisieren; der Einbau von Revisionsklappen oder -öffnungen in Trockenbauunterkonstruktionen ist dringend zu empfehlen. Bei Sonderlösungen, z. B. besonders kleine Nischen, sind evtl. erforderliche Änderungen an den Bausteinen mit dem Hersteller abzustimmen und zeichnerisch festzuhalten und nicht dem Installateur zu überlassen (Gewährleistung). Bei der Ausführung im Zusammenhang mit Leichtbauwänden ist unbedingt eine Abstimmung mit dem Trockenbauunternehmen bezüglich der Befestigung erforderlich. An Wänden, deren Masse geringer als 220 kg/m² ist, ist ein Eignungsnachweis erforderlich. Bei Leitungsführungen in Vorwandinstallationen und anschließenden Wanddurchdringungen Schallschutz beachten. Hinweise Häufig werden in der Planungsphase bei WCs zu geringe Vorwandtiefen vorgegeben. Insbesondere bei Leitungsquerungen sind die folgenden lichten Einbautiefen zu beachten. Zusätzlich sind noch die Tragkonstruktion, die Beplankung sowie die Verfliesung zu berücksichtigen! Erforderliche Einbautiefen bei Leitungskreuzungen am Beispiel: WICU extra 28 x 1,5 WICU standard 28 x 1,5 SML-Guss DN 100 St-Rohr/Edelst. od. WICU extra SML-Guss DN 100 St.-Rohr od. WICU extra 55 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Schlitzen / Vorwandinstallationen Einige der häufigsten Ausführungsfehler werden nachfolgend beschrieben: Für den jeweiligen Anwendungsfall werden die falschen Elemente verwendet (Trockenbau/Massivbau). Die Abstimmung mit Trockenbauer fehlt oder ist nicht ausreichend. Schwerpunkte sind hierbei die Vorbereitung der Installationswand und die Klärung, wer die Elemente in dieser Wand befestigt. Die Höhe des Fußbodenaufbaus wird nicht beachtet Die Elemente werden nicht fachgerecht und nicht nach Herstellerangaben am Baukörper befestigt Trockenbauer bzw. Fliesenleger arbeiten unsauber im Bereich der Revisionsöffnung des Spülkastens. Das Fliesenraster wird nicht eingehalten. Wandhängende WCs sollen nach 3 Wochen nachgezogen werden. Schallbrücken sind unbedingt zu vermeiden. Je nach Element sollten zusätzliche Maßnahmen zum Schallschutz (speziell bei Einmauerung) vorgesehen werden, z. B. Schallschutzkörbe über liegenden Abwasserleitungen. Hohlräume, z. B. in Installationswänden, sind mit geeigneten Materialien wie Mineralwolle zu bedämpfen. Vorteile der Vorwandinstallationen % % % % % % % % 56 2009 Bei Modernisierungen bleiben Bestandswände in ihrer Substanz erhalten, die volle Wandstärke gewährleistet die Standsicherheit, einen günstigeren Schall- und Brandschutz. Bauschutt und Lärmbelästigung durch Stemmen oder Fräsen entfallen. Geringe Instandhaltungskosten durch einfachere Schadensfeststellung und Instandsetzung. Ausführung wichtiger Installationsprozesse in Vorfertigungswerkstätten. Prüfungen sind in der Vorfertigung besser und zuverlässiger durchzuführen. Reduzierung der Baunebenleistungen. Mauer- und Putzarbeiten werden besonders bei Verwendung von Installationssystemen, Installationsblöcken und Registern reduziert. Verkürzung der Gesamtmontagezeiten auf der Baustelle. Schnellerer Bauablauf und bessere Terminüberwachung sind insbesondere bei Installationssystemen möglich. Mit weniger Personal sind größere Bauvorhaben durchführbar. Installation einschließlich Trockenbau und Gewährleistung aus einer Hand. Die meisten Hersteller haben eine Gewährleistungsvereinbarung mit dem ZVSHK. Neuartige Möglichkeiten der freien Raumgestaltung wie Schaffung nutzbarer, großzügiger Ablageflächen, abgestufter Höhen derselben, Raumteiler, Eckmontagen etc. Vorgefertigte Installationen reduzieren den Planungsaufwand erheblich. Änderungswünsche sind auch noch in einer späteren Bauphase realisierbar. Die funktions- und maßgerechte Anordnung der Armaturen bei Einhaltung des durch Bauherren und Architekten vorgegebenen Fliesenrasters ist einfacher möglich. Durch exakte Ausschreibungstexte der Hersteller ist eine genaue Kalkulation möglich. VIS – Upgrade für den Trockenbau VIS Vorwandinstallation – ein gutes Konzept wird jetzt noch besser VIS Vor wand-Fer tigelemente sind bewähr t und gut, das neue VIS Schienen-Befestigungssystem von CONEL macht die Vor wandinstallation noch besser! Das Schienensystem ist auch im Trockenbau (gerade Schienenmontage) schnell und einfach ver wendbar. 2 Mal „Klick“ – und das Element ist an der Wandschiene befestigt! Einfach, schnell und werkzeugreduzier t – das VIS Schienen-Befestigungssystem von CONEL. Diese 3 Innovationen machen die Profi-Vorwandinstallation noch besser: 2,5 + Bauwerksanschluss KBN: CVISBWA – sichere, justierbare Befestigung an Wand, Boden oder Decke. Doppelschnellspanner KBN: CVISDSS – zur werkzeugfreien und schnellen Befestigung vormontierter Elemente an der Schiene. 5,0 m Stab in 2 Längen: 2,5 Meter – KBN: CVISSTAB / 5,0 Meter – KBN: CVISSTAB5 Montageschiene zur stufenlos variablen Positionierung von Vor wand-Elementen, außerdem lassen sich mit dem Stab Abschnitte der Vor wandkonstruktion errichten – schnell, sicher und belastbar. Perfekt passend zum Installationssystem VIS: die ai-Glasbetätigungsplatte von VIGOUR Bemaßung und Bajonettverbindungen der VIS Vorwand-Installationen wurden optimiert für Betätigungsplatten der Sanitärmarke VIGOUR. Z.B. die derzeit kleinste Glasbetätigungsplatte auf dem Markt – ein Design-Highlight in Ihrem Bad. Lieferbar in vielfältiger Glas- und Farbauswahl, passt auch zu den Glaswaschtischen aus der Badserie cosima von VIGOUR. Schnelle Montage mit Bajonettverbindung. Der Edelstahlrahmen ist nur 5 mm breit – für problematische Fugen optional auch in 10 mm Breite. Glasbetätigungsplatte, ai-Design Unser Beispiel: Material: Glas/KS, Farbe: mint/weiß KBN: CVISAIGKMI 57 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Elektro ELEKTROTECHNIK DIN VDE 0100-701 Errichten von Niederspannungsanlagen Teil 7-701: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Räume mit Badewanne oder Dusche Die Planung und Errichtung von Niederspannungsanlagen nach den gültigen DIN/VDE-Normen obliegen den Elektro-Planern und -Installateuren, wobei eine rechtzeitige gegenseitige Verständigung mit den Planungsbüros und Ausführungsbetrieben für die Sanitär- und Heizungsanlage erforderlich ist. In diesem Abschnitt sollen nur die Grundlagen dargestellt werden, die Architekten, Sanitärplaner, Bauherren und andere Nichtelektrofachkräfte bereits bei der Entwurfsplanung benötigen, um z.B. Steckdosen und Schalter sowie Wassererwärmer, Heizungs- und Lüftungsgeräte und andere festanzubringende elektrische Installationsgeräte und Verbrauchsmittel sowie die Waschmaschinenstellfläche fachgerecht anordnen bzw. auswählen zu können. Bei kritischen Anlagen, wie Whirlpools, Notduschen oder elektrischen Einrichtungen für behinderte Menschen sollte, wenn keine einschlägigen Erfahrungen vorhanden sind, von vornherein der Elektroplaner zu Rate gezogen werden. Grundlage der folgenden Ausführungen sind die gültigen Fassungen der DIN VDE 0100-701 vom Oktober 2008. Anwendungsbereich Diese Norm gilt für das Errichten von elektrischen1) Anlagen in Räumen mit fest angeordneten Bade- oder Duscheinrichtungen in Wohngebäuden sowie in öffentliche und gewerblichen Gebäuden, z.B. in Hotels und Internaten, in Duschräumen von Kindergärten und Industriegebäuden. Dazu zählen auch fest angeordnete, fabrikfertige Bade- oder Duscheinrichtungen wie Schrankbäder mit heraus schwenkbarer Wanne, wenn diese Einrichtungen elektrisch fest angeschlossen sind. Sie gilt nur im Zusammenhang mit den anderen Normen der Reihe DIN VDE 0100. Zusätzlich gelten für % medizinisch genutzte Bade- und Duschräume DIN VDE 0107 und für % Bade- und Duschräume in baulichen Anlagen für Menschenansammlungen DIN VDE 0108-1. DIN VDE 0100-701 gilt nicht für Räume mit Duscheinrichtungen, die nur in Notfällen benutzt werden (z. B. Notduschen). Begriffe Nachfolgend werden ausgewählte Begriffserläuterungen wiedergegeben, die nicht als eindeutig vorausgesetzt werden können und zum besseren Verständnis der folgenden Ausführungen beitragen sollen. % Bewegliche Bade- oder Duscheinrichtungen mit eingebauten elektrischen Betriebsmitteln sind ortsfeste Verbrauchsmittel, die begrenzt bewegbar sind (DIN VDE 0100-701), z. B. Schrankbäder oder Schrankduschkabinen. % Festangebrachte Betriebsmittel sind Betriebsmittel, die auf einer Haltevorrichtung angebracht oder in einer anderen Weise fest an einer bestimmten Stelle montiert sind. (DIN VDE 0100-200) % Ortsfeste Betriebsmittel sind festangebrachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel, die keine Tragevorrichtung haben und deren Masse so groß ist, dass sie nicht leicht bewegt werden können. (DIN VDE 0100-200) 58 2009 1) Nicht für das Betreiben oder Verwenden Allgemeine Grundlagen Elektro xxx % % % % % % IP-Code ist ein Bezeichnungssystem nach DIN EN 60529, um die Schutzgrade durch ein Gehäuse gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen, Eindringen von festen Fremdkörpern und/oder Eindringen von Wasser anzuzeigen und zusätzliche Informationen zu einem solchen Schutz anzugeben. (DIN VDE 470-1) Schutzart (Schutzgrad) Umfang des Schutzes durch ein Gehäuse gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen, gegen Eindringen von festen Fremdkörpern und/oder gegen Eindringen von Wasser. (DIN VDE 470-1) Schutzklassen (DIN VDE 106-1) in Klassen eingeteilte Ausführung eines elektrischen Betriebsmittels gegen gefährliche Körperströme - Schutzklasse I Geräte mit Schutzleiteranschluss - Schutzklasse II schutzisolierte Geräte - Schutzklasse III Geräte für Schutzkleinspannung Starkstromanlagen sind elektrische Anlagen mit Betriebsmitteln zum Erzeugen, Umwandeln, Speichern, Fortleiten, Verteilen und Verbrauchen elektrischer Energie mit dem Zweck des Verrichtens von Arbeit - z.B. in Form von mechanischer Arbeit, zur Wärme- und Lichterzeugung oder bei elektrochemischen Vorgängen. (DIN VDE 0100-200) SELV Schutzkleinspannung (Safety extra low voltage). RCD (englisch: residual current (protective) device) Rest-Strom-(Schutz)-Einrichtung ist der Oberbegriff: RCD RCD mit Hilfsspannungsquelle RCD ohne Hilfsspannungsquelle Diese werden in Deutschland als „Differenzstrom-Schutzeinrichtungen“ bezeichnet. Diese werden in Deutschland als Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen bezeichnet. % % RC Bemessungs-RC (von residual current) ist der Bemessungsdifferenzstrom/-fehlerstrom. Der Index hierfür darf r oder N sein. PELV Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung Allgemeine Anforderungen In Bereichen mit Bade- und Duscheinrichtungen ist aufgrund der Verringerung des elektrischen Widerstandes des menschlichen Körpers und seiner Verbindung mit Erdpotential mit erhöhter Wahrscheinlichkeit mit dem Auftreten eines gefährlichen Körperstromes zu rechnen. Die Norm DIN VDE 0100-701 teilt die Räume mit Bade- oder Duschwanne nach dem Grad der Gefährdung in drei Bereiche (Bereich 0, Bereich 1, Bereich 2) ein und stellt differenzierte Anforderungen hinsichtlich der Auswahl und Errichtung der ortsfesten elektrischen Anlagen. Räume mit Bade- oder Duscheinrichtungen und damit auch die drei Bereiche werden begrenzt durch Decken, Dachschrägen, Wände einschließlich Fenster, Türen, Fußböden und fest angebrachte Abtrennungen. Wenn die Maße der fest angebrachten Abtrennungen kleiner als die Maße der jeweiligen Bereiche sind, muss bei den Abtrennungen das Um- und Übergreifen berücksichtigt werden. Dieses wird durch das Fadenmaß in Bild 1 dargestellt. Bei fest angeordneten, fabrikfertigen Bade- oder Duscheinrichtungen gelten die Bereiche für die jeweilige Gebrauchslage der Bade- bzw. Duschwanne. 59 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Elektro Bereich 0 Der Bereich 0 entspricht dem Inneren der Bade- oder Duschwanne. Bei Duschen ohne Wanne entfällt Bereich 0. Bereich 1 Bereich 1 wird begrenzt durch % den Fertigfußboden und die waagerechte Fläche in Höhe des höchsten fest angebrachten Brausekopfes 12) oder Wasserauslasses oder in 225 cm Höhe über dem Fertigfußboden % durch die senkrechte Fläche an den Außenkanten der Bade- oder Duschwanne an den Innenkanten der Bade- oder Duschwanne bei gemauerten Wannen bei Duschen ohne Wanne mit einem Abstand von 120 cm vom Mittelpunkt der festen Wasseraustrittstelle an der Wand bzw. an der Decke Bereich 0 gehört nicht zum Bereich 1. Zum Bereich 1 gehört auch der Bereich unter Bade- und Duschwannen bis zu deren Ablauffläche, unabhängig davon, ob er zugänglich ist oder nicht. Bereich 2 Bereich 2 wird begrenzt durch % den Fertigfußboden und die waagerechte Fläche in Höhe des höchsten fest angebrachten Brausekopfes 23) oder Wasserauslasses oder in 225 cm Höhe über dem Fertigfußboden % durch die senkrechte Fläche an der Grenze zu Bereich 1 und die dazu parallele Fläche im Abstand von 60 cm Bei Duschen ohne Wanne entfällt Bereich 2, dafür vergrößerter Bereich 1 (120 cm). Bild 1 60 2) 2009 3) Schutzbereiche in Räumen mit Badewanne oder Dusche nach DIN VDE 0100-701 Anschlusspunkt, der Bestandteil der festen Installation ist, also keine flexiblen Duschschläuche Anschlusspunkt, der Bestandteil der festen Installation ist, also keine flexiblen Duschschläuche Allgemeine Grundlagen Elektro xxx Die Anordnung von Schaltern und Steckdosen ist in dem mit O O O gekennzeichneten Bereich bei dieser Aufstellung der Dusche zulässig. Jedoch ist ein größerer Abstand zwischen Dusche und Wand zu empfehlen Bild 2 Anordnung einer fabrikfertigen Duschkabine Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag Schutz durch Kleinspannung: SELV- oder PELV-Stromkreise In den Bereichen 0, 1 und 2 ist unabhängig von der Höhe der Nennspannung der elektrischen Betriebsmittel ein Schutz gegen direktes Berühren erforderlich. Schutz durch Schutztrennung: Trenntransformatoren für einzelne Verbrauchsmittel, nicht zulässig mit mehreren Verbrauchsmitteln. Für Fußboden-Flächenheizungen wird Schutztrennung nicht zugelassen. 61 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Elektro Zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs): - erforderlich in Räumen mit Badewanne oder Dusche - Bemessungsdifferenzstrom I6N )30 mA - nicht gefordert für Stromkreise mit der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“, wenn jeder Stromkreis nur ein elektrisches Verbrauchsmittel oder nur eine Steckdose versorgt; mit Schutz durch Schutztrennung oder SELV / PELV und für Stromkreise, die ausschließlich der Versorgung von fest angeschlossenen Wassererwärmern dienen Zusätzlicher Potentialausgleich: Fremde, leitfähige Teile, die in Räume mit Badewanne oder Dusche eingeführt werden, sind in einen zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen. Das betrifft Teile für Frisch- und Abwasser, Heizung und Klima sowie Gas. Nicht gefordert für kunststoffummantelte metallene Rohre, wenn sie im Raum nicht berührt werden können und nicht mit berührbaren, leitfähigen Teilen ohne Schutzpotentialausgleich verbunden sind. Tabelle 1 Bereich 0 Errichtung von Installationsgeräten und Verbrauchsmitteln nach DIN VDE 0100-701, Zulässigkeit Schalter-, Steuer- und Installationsgeräte z. B. Schalter, Steckdosen nicht zulässig 1 - Verbindungs- und Anschlussdosen für die Versorgung der in Bereich 1 zulässigen Verbrauchsmittel - Installationsgeräte einschl. Steckdosen mit einer Nennspannung bis AC 25 V oder DC 60 V in SELV- oder PELV-Stromkreisen, Stromquelle muss außerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet sein. 2 - Installationsgeräte, ausgenommen Steckdosen - Installationsgeräte einschl. Steckdosen für Betriebsmittel der Signal- und Kommunikationstechnik in SELV- oder PELV-Stromkreisen - Rasiersteckdosen-Einheiten nach DIN EN 615582-5 (VDE 0570-2-5) Verbrauchsmittel z. B. Leuchten, Lüfter, Whirlpools - Verbrauchsmittel, die nach Herstellerangaben für diesen Bereich zugelassen sind und - fest angeordnet und fest angeschlossen sind und - mit Nennspannung bis AC 12 V und DC 30 V in SELVStromkreisen versorgt werden. Die Stromquelle für den SELV-Stromkreis darf nicht innerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet werden. ausschließlich folgende elektrische Verbrauchsmittel, wenn sie ortsfest angebracht und fest angeschlossen, sowie für diesen Bereich geeignet sind: - Wassererwärmer - Whirlpooleinrichtungen - Duschpumpen - Verbrauchsmittel, die mit Nennspannung bis AC 25 V und DC 60 V in SELV- oder PELV-Stromkreisen versorgt werden (z.B. Leuchten) Die Stromquelle für SELV- oder PELV-Stromkreise darf nicht innerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet werden. - Verbrauchsmittel für Lüftung - Handtuchtrockner 62 2009 Allgemeine Grundlagen Elektro xxx Auswahl der elektrischen Betriebsmittel Elektrische Betriebsmittel dürfen nach DIN VDE 0100-701 nur errichtet werden: im Bereich 0 mit mindestens der Schutzart IP X7 in den Bereichen 1 und 2 mit mindestens der Schutzart IP X4. Bei Strahlwasser kann eine höhere Schutzart erforderlich sein. Nach [2] ist seit langem vorgesehen, den IP-Code weltweit für alle Arten von Betriebsmitteln einzuführen. Jedoch werden viele Betriebsmittel derzeitig und auch zukünftig mit Symbolen gekennzeichnet („Tropfenkennzeichnung“), siehe Tabelle 3. Es gibt keine genormte Vergleichstabelle, bei welcher verlangten Schutzart ein Betriebsmittel mit der Symbolkennzeichnung zulässig ist. Vom CEE (=Internationale Kommission für Regeln zur Begutachtung elektrotechnischer Erzeugnisse) wurde jedoch die in Tabelle 2 wiedergegebene Aufstellung verfasst, die in der Praxis weitgehend Beachtung findet, aber nur eine unverbindliche Orientierung bieten kann. Tabelle 2 Symbolkennzeichnung und IP-Code Bedeutung der Symbolkennzeichnung aus [2] Symbol Bedeutung ohne Symbol Grober Vergleich zwischen den Bezeichnungen nach der Symbol-Kennzeichnung und dem IP-Code aus [2] IP-Schutzart Schutzgrad gegen Wasser nach nach DIN EN DIN EN 60529 60529 IP X0 nicht geschützt IP X1 geschützt gegen Tropfwasser IP X2 geschützt gegen Tropfwasser bei geneigtem Gehäuse bis 15° sprühwasser- und regengeschützt IP X3 geschützt gegen Sprühwasser spritzwassergeschützt IP X4 geschützt gegen Spritzwasser strahlwassergeschützt IP X5 geschützt gegen Strahlwasser eintauch- und flutungsgeschützt, wasserdicht IP X6 geschützt gegen starkes Strahlwasser IP X7 geschützt gegen Wirkungen bei zeitweiligem Untertauchen in Wasser IP X8 geschützt gegen Wirkungen bei dauerndem Untertauchen in Wasser tropfwassergeschützt ... bar ...m 63 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Elektro Whirlpools, fabrikfertige Duschkabinen und Schrankbäder, Spiegelschränke Es sollten grundsätzlich Geräte mit Festanschluss vorgesehen werden, weil nur dadurch der sichere, fachgerechte Anschluss unter Beachtung der Herstellerhinweise durch den Elektroinstallateur gewährleistet werden kann. Dass die Geräte VDE geprüft sein müssen, wird vorausgesetzt. Steckerfertige Geräte bergen die Gefahr in sich, dass die Aufstellung in unzulässigen Bereichen geschieht und der Anschluss durch Laien an ungeeigneten Steckdosen und ohne den zusätzlichen Potentialausgleich erfolgt. Statische Probleme sind rechtzeitig zu klären. Waschmaschinenaufstellung Oft diskutiert wird die Frage, ob die Waschmaschine neben der Badewanne, also in Bereich 2, aufgestellt werden darf. Z.T. wird auf DIN VDE 0100-701 verwiesen, die die Aufstellung in Bereich 2 nicht zulassen. Richtig ist, dass die DIN VDE 0100-701 % sich nur mit festangeschlossenen elektrischen Betriebsmitteln befasst % über das Betreiben elektrischer steckerfertiger Betriebsmittel, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner, Lufttrockner, Heizlüfter oder Haartrockner keine Aussage enthält, da es sich um eine Errichtungsnorm handelt. Die Aufstellung von Waschmaschinen und anderen ortsveränderlichen elektrischen Geräten ist nicht Gegenstand dieser Norm. % u.a. die für Bereich 2 zulässigen Installationsgeräte regelt (sh. Tabelle 1). Danach sind in Bereich 2 nur Steckdosen für Verbrauchsmittel der Bereiche 0 und 1 zulässig. Steckdosen für Waschmaschinen sind demnach ausgeschlossen. Daraus kann jedoch nicht zwingend geschlussfolgert werden, dass auch die Aufstellung der Waschmaschine in Bereich 2 nicht zulässig sei. Es existieren keine anderen Normen, die die Aufstellung und Nutzung von Waschmaschinen im Bereich 2 einschränken oder verbieten. Auch nach [1] dürfte die Waschmaschine neben der Badewanne aufgestellt werden. Mit der Norm DIN VDE 0100-701 von Oktober 2008 wurde erstmals eine europäisch harmonisierte Norm für die Errichtung von Niederspannungsanlagen in Räumen mit Badewanne oder Dusche vorgelegt. Sie enthält im Anschluss an den Haupttext der national mit Ergänzungen für Deutschland übernommenen Norm darüber hinaus gehende ergänzende bzw. abweichende Regelungen, die in den anderen CENELEC-Mitgliedsländern bzw. in einzelnen von Ihnen gilt. Literatur [1] Vogt, D.: Sanierung von Bädern - Waschmaschinenstandort im Bereich 2, In: de 12/94, S. 889 [2] Hörmann, W., Nienhaus. H. und B. Schröder: Errichten elektrischer Anlagen in Räumen mit Badewannen oder Dusche - Kommentar der DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil 701): 2002-02 mit Änderung 1: 2004-02, VDE-Schriftenreihe - Normen verständlich Band 67 A, 2004, Überarbeitung in Vorbereitung für 2009 [3] Senkbeil, H.: Die Elektroanlage im Badezimmer, 2. Auflage, Verlag Technik, Berlin 2002 64 2009 Allgemeine Grundlagen Wassersparen xxx Wie man sinnvoll Wasser spart Wie wichtig Wasser für unser Leben ist, wird deutlich, wenn man an Alternativen denkt: Denn für Wasser als Lebensmittel gibt es keine Alternative - es ist unersetzbar! Dennoch geht wohl jeder von uns noch viel zu beToilettenspülung denkenlos mit diesem wichtigen Gut um! Waren es 32% Baden und in den 50er Jahren z.B. noch circa 100 Liter WasDuschen ser, die pro Kopf und Tag in Deutschland verbraucht 30% wurden, so liegen wir heute schon bei circa 145 Liter! Umso erstaunlicher, wofür wir das kostbare Naß Sonstiges einsetzen. Denn nur ganze 2% werden direkt als 6% Wäschewaschen Lebensmittel zum Trinken oder Kochen verwendet. 12% Trinken, Kochen Den Löwenanteil mit 36% verschlingt unsere Körper2% Autowaschen, pflege mit Baden und Duschen, knapp gefolgt von Körperpflege Garten Geschirrspülen 6% 6% der Toilettenspülung mit 32%. 6% Das hohe Wasseraufkommen, vor allem bei der WC-Spülung, hat bei vielen zum Umdenken geführt. Favoriten sind heute moderne Spülkästen, die mit der „Stop & Go-Taste“ oder einer 2-Mengen-Spülung ausgerüstet sind. Und spart sofort. Doch auch ohne diese individuelle Bedienung helfen die neuen Generationen von Spülkästen beim täglichen Wasser-Sparen: Denn bei fast allen Serien konnte der Verbrauch von bisher neun Liter pro Spülung bis auf 4,5 Liter gesenkt werden, um trotzdem eine hygienisch einwandfreie Spülung garantieren. Wassereinsparung bei einem Duschvorgang 35 Warm 30 Kalt 25 20 15 Für diejenigen aber, die sich gern konstant von Kopf bis Fuß auf Wärme einstellen, empfiehlt sich die Verwendung von komfortablen Thermostaten mit garantiert exakter Temperaturkonstanz. Da die Wunschtemperatur mit geringstem Wasserverbrauch erreicht wird, spart man mit einem Thermostat bis zu 40% Wasser und Energie (s.h. Grafik). 10 5 60,8 Liter gesamt 49,4 Liter gesamt 31,4 Liter gesamt 0 Zweigriffarmaturen Einhandmischer Thermostate Im Armaturenbereich bietet sich neben Thermostatbatterien auch die Möglichkeit Armaturen mit Durchflussbegrenzern einzubauen. Durchflussmengenregler lassen sich auch nachträglich in Wasch- und Duscharmaturen einbauen. Dieser Regler gibt nur die Wassermenge ab, die er auch benötigt. im öffentlichen Bereich ist der Einsatz von elektronisch-, zeitgesteuerten Armaturen oder Selbstschlußarmaturen empfehlenswert. Selbstschluss-Eingriffmischer Unterputz-Thermostat – Fertigmontageset – Mit Absperrung – Mengengriff mit Spartaste – Verchromt Aufputz-Brausethermostat – Mit Mengengriff und Spartaste – Ohne Brausegarnitur – Verchromt Über 50% des Trinkwassers kann auch durch die Verwendung einer Regenwassernutzungsanlage eingespart werden. Die hierbei diskutierten hygienischen Bedenken sind bei qualifiziert installierten Regenwassernutzungsanlagen zwischenzeitlich ausgeräumt. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie im Kapitel „Wasserversorgung und Regenwassernutzung“. 65 2009 Allgemeine Grundlagen xxx Wassersparen WASSERSPAREN Tabelle 1 Personenbezogener Wasserbedarf für WC, Waschtisch, Dusche und Küchenspüle im Wohnungsbau nach VDI 6024 1) Ausstattung Nutzung WC Waschtisch Dusche Küchenspüle 1) 66 2009 Mischbatterie l/min Dauer der Entnahme Δt s Dauer der Einregulierung Δte s Nutzungsfrequenz f 1/d Nutztemperatur N Durchfluss Personenbezogener Wasserbedarf l d l/d 9 Defäkation - - - - 1 10 9 Defäkation - - - - 1 10 6 6 Defäkation - - - - 1 10 4,5 4,5 Urinieren - - - - 4 10 9 36 Urinieren - - - - 4 10 3 12 Kalt waschen - 12 15 - 5 10 3 15 Kalt waschen - 6 15 - 5 10 1,5 7,5 27,2 warm waschen 2-Griff 12 60 8 2 40 13,6 warm waschen 1-Griff 12 60 5 2 40 13 26 warm waschen thermostatisch 12 60 1 2 40 12,2 24,4 warm waschen 2-Griff 6 60 8 2 40 6,8 13,6 warm waschen 1-Griff 6 60 5 2 40 6,5 13 warm waschen thermostatisch 6 60 1 2 40 6,1 12,2 - 2-Griff 15 240 8 0,5 40 62 31 - 1-Griff 15 240 5 0,5 40 59,3 29,6 - thermostatisch 15 240 1 0,5 40 55,6 27,8 - 2-Griff 8 240 8 0,5 40 33,1 16,5 - 1-Griff 8 240 5 0,5 40 31,6 15,8 - thermostatisch 8 240 1 0,5 40 29,7 14,8 Geschirrwäsche 2-Griff 12 - 8 0,6 50 8 4,8 1-Griff - - 5 - - - - thermostatisch - - 1 - - - - sh. auch VDI 2067 und DIN 1989 Allgemeine Grundlagen Wassersparen 67 2009 Your partner for showers Geniessen mit ECOKOMFORT Ein Schweizer Unternehmen UmweOtschXtz XnG EnerJieeIÀzienz Intelligente Produkte, Kosten sparend und ökologisch wertvoll. (&2.20)257:DVVHUNRVWHQHLQ sparung von bis zu 60%, durch JHUHJHOWH'XUFKÁXVVPHQJHQvon OPLQoderOPLQ &25HGXNWLRQdurchJHULQJHQ :DUPZDVVHUYHUEUDXFK )U'XUFKODXIHUKLW]HUJHHLJQHW 0DVVDJH%RRVWHU6WUDKODEEDU XQGOPLQ $QWLNDONV\VWHP1LNOHV(DV\WRFOHDQ Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx WOHNUNGSBAU Spezifische Vorschriften und Normen DIN 1988 DIN EN 695 DIN 66 354 DIN 68 935 DIN 68 881-1 DIN 68 902 DIN 68 904 DIN EN 1116/Ber.1 VDI 6000-1 VDI 6000-5 06.05 11.05 12.86 03.08 02.79 06.98 09.76 05.07 02.08 11.04 Technische Regeln der Trinkwasserinstallation Küchenspülen; Anschlussmaße Kücheneinrichtungen; Formen, Planungsgrundsätze Koordinationsmaße für Badmöbel, Geräte und Sanitärobjekte Begriffe für Küchenmöbel, Küchenschränke Kücheneinrichtungen, Heißwasserbereiter, Begriffe Kücheneinrichtungen, Spülen, Ausgüsse, Begriffe Küchenmöbel - Koordinationsmaße für Küchenmöbel und Geräte Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Wohnungen Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Seniorenwohnungen, Seniorenheime, Seniorenpflegeheime Darüber hinaus sind in den Förderrichtlinien der Bundesländer einschlägige Anforderungen formuliert. Sanitärräume im Wohnungsbau nach VDI 6000-1/-5 und der zurückgezogenen DIN 18022 als Orientierungshilfe Geltungsbereich DIN 18022 diente der Planung und Bemessung von Küchen, Bädern und WCs im Wohnungsneubau. VDI-6000-1 beschäftigt sich darüber hinaus mit Ausstattungsempfehlungen und umfasst auch Hausarbeitsräume und Waschküchen. Die maßlich definierten Forderungen sind Mindestwerte, die durchaus überschritten werden können und sollten (z.B. Bewegungsflächen – barrierefreies Bauen, Wunsch nach attraktiven Räumen). Die VDI 6000-5 beschäftigt sich mit der Ausstattung von und mit Sanitärräumen für Senioren. Sie unterscheidet Seniorenwohnungen, Wohnungen für Betreutes Wohnen, Seniorenwohnheime, Senioren-, Kranken- und Pflegeheime sowie Gemeinschaftssanitärräume. Die Autoren werden sich dabei im folgenden auf die Empfehlungen für Seniorenwohnungen beschränken, die (im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung) auch als generelle Empfehlungen für den allgemeinen Wohnungsbau zu empfehlen sind. Bei der Raumplanung ist zu beachten, dass sich die Maßangaben auf die fertigen Wand- und Bodenoberflächen beziehen. Bei der Modernisierung sind die Vorschriften unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten sinngemäß anzuwenden. Maßliche Abweichungen sollten jedoch Einzelmaße um nicht mehr als 5 cm unterschreiten. Diese Grundlagen können auch zur Planung von Sanitärräumen anderer ähnlicher Bereiche herangezogen werden, wenn keine speziellen Vorschriften vorliegen. Begriffe % % % % Einrichtungen - sind die zur Erfüllung der Raumfunktion notwendigen Teile, z. B. Sanitär-Ausstattungsgegenstände, Geräte und Möbel; sie können sowohl bauseits als auch vom Wohnungsnutzer eingebracht werden. Stellflächen - geben den Platzbedarf der Einrichtungen im Grundriss nach Breite (b) und Tiefe (t) an. Abstände - sind die Maße zwischen zwei Stellflächen sowie zwischen Stellflächen und oberflächenfertigen Wänden. Sie sichern die Größe der Bewegungsflächen. Bewegungsflächen - sind die zur Nutzung der Einrichtungen erforderlichen Flächen. Ihre Sicherstellung erfolgt durch Einhalten der notwendigen Abstände (DIN) bzw. in Breite und Tiefe vorgegebenen Flächen (VDI). 69 2009 Wohnungsbau xxx Vorschriften und Normen, Interpretationen Bäder und WCs Einrichtungen In der VDI 6000-1 wird für Wohnungen mit mehreren Personen die Anordnung eines separaten WCs als zweckmäßig eingeschätzt, für mehr als drei Personen wird ein zusätzlicher Waschtisch bzw. ein Doppelwaschtisch empfohlen. In der VDI 6000-5 wird bereits ab zwei Personen ein zusätzliches separates WC befürwortet. Im weiteren werden Ausstattungsempfehlungen in Abhängigkeit vom Standard gegeben (Tabelle 1). Gleiches galt für die DIN 18022. Tabelle 1 Standardabhängiger Ausstattungsbedarf nach VDI 6000-1 Tab. 2 einfache Ausstattung Raum Bad gehobene Ausstattung Bedarfsermittlung komfortable Ausstattung Bedarfsermittlung Ausstattungsbedarf Toilettenanlage Papierrollenhalter ToilettenToilettenbürste anlage Papierrollenhalter ToilettenToilettenbürste mit anlage Halterung (bodenfrei) Papierrollenhalter Toilettenbürste mit Halterung (bodenfrei) Papiervorratsbox Beh. für Hygieneabfälle Waschbecken Ablage Spiegel Waschbecken Ablage Spiegel Handtuchhalter Waschbecken, Doppelbecken *) Ablage(fläche) Flächenspiegel Handtuchhalter Mundgläser mit Halter Badewanne Haltegriff Haken Badewanne Haltegriff Badetuchhalter Badewanne Haltegriff Badetuchhalter und/oder Dusche Haltegriff und/oder Duschabtrennung Dusche Haken Haltegriff Duschabtrennung Badetuchhalter und/oder Dusche Haltegriff Duschabtrennung Sitzbank (klappbar) Badetuchhalter Waschmaschine Sitzwaschbecken SitzwaschHandtuchhalter Designheizkörper **) becken Spüle mit Unterschr. Gassteckdose *‘ Ausstattungsbedarf Bedarfsermittlung Ausstattungsbedarf Handtuchhalter ggf. Badmöbel Designheizkörper **) Whirlpool *) Spüle mit Unterschr. Gassteckdose *) Küche GästeWC Waschmaschine Hausarbeitsraum *) **) 70 2009 Optional von den Autoren empfohlen Gassteckdose *) Spülmaschine Spüle mit Ablauffläche (ggf. Einbauküche) Spülmaschine Toilettenanlage Papierrollenhalter ToilettenToilettenbürste mit anlage Halterung (bodenfrei) Papierrollenhalter Toilettenbürste mit Halterung (bodenfrei) Papiervorratsbox Wasch becken Spiegel Handtuchhaken Waschbecken Ablage Spiegel Handtuchhalter Dusche *) Haltegriff Duschabtrennung Urinal mit Deckel Urinal *) Wasch küche Einbauküche mit Deckel“‘ Waschmaschine Trockner *) (Waschmaschine) Trockner *) Waschmaschine Trockner Waschmaschine, Trockner Spüle Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx Nach [1] und [3] geht man davon aus, dass < ein einzelnes Bad mindestens mit Waschtisch, WC und Bade- bzw. Duschwanne ausgerüstet wird < und die Stellflächen für Waschmaschine sowie Wäschetrockner im Bad und nicht z.B. in der Küche nachzuweisen sind (die Stellflächen werden ausschließlich im Zusammenhang mit Bad und WC genannt). Die VDI 6000-1 enthält keine Aussagen bezüglich des im Bad erforderlichen Stauraums. Der in der VDI 6000-5 dargestellte Ausstattungsbedarf von Bädern in Seniorenwohnungen entspricht etwa dem gehobenen Ausstattungsbedarf nach VDI 6000-1, ergänzt durch die Möglichkeit der nachträglicher Griffausstattungen und eines Klappsitzes für den Duschplatz (vgl. Tabelle1 und 2). Tabelle 2 Ausstattungsbedarf von Sanitärräumen in Seniorenwohnungen nach VDI 6000-5 Raum Ausstattung Zubehör Bad WC WC-Papierrollenhalter WC-Toilettenbürste mit Halterung (bodenfrei) Griffausstattung soll nachrüstbar sein Waschtischanlage Ablage Spiegel Griffausstattung soll nachrüstbar sein Badewanne Badetuchhalter Haltegriff Duschplatz Duschabtrennung Badetuchhalter Klappbare Sitzbank Griffausstattung soll nachrüstbar sein Sitzwaschbecken Handtuchhalter Griffausstattung soll nachrüstbar sein Küche Waschmaschine/Trockner Kleiderhaken Spüle mit Ablaufflächen Spülmaschine Kühlschrank Kochfeld Backofen Dunstabzug in der VDI wird hierzu keine Aussage getroffen, es empfiehlt sich eine individuelle, auf den Nutzer abgestimmte Planung (Zubehör, bevorzugte Arbeitshöhe) In der VDI 6000-5 werden über die VDI 6000-1 hinaus weitere Anforderungen an die verschiedenen Sanitärobjekte gestellt: Toilettenanlage Papierrollenhalter und Reservepapierrollenhalter müssen ohne Oberkörperdrehung oder Verrenkung im Sitzen erreichbar sein, WC mit Unterdusch- und Trocknungsfunktion prüfen, OK der Keramik 42 cm über OKFF 71 2009 Wohnungsbau xxx Vorschriften und Normen, Interpretationen Waschtisch Oberkante zwischen 80 und max. 84 cm, bei 30 cm Tiefe muss die Kniefreiheit in der Höhe mind. 67 cm betragen, volle Unterfahrbarkeit muss möglich sein, empfohlene Spiegelgröße 60 cm x 110 cm ab OK Waschtisch, damit sich der Benutzer im Stehen und Sitzen sehen kann (Autorenanmerkung: 5cm Abstand zu OK Waschtisch empfohlen, Höhe 100cm i.d.R. ausreichend) Badewanne sie soll nicht als Duschwanne verwendet werden1, die Badewannenarmatur soll an der Längsseite der Wanne angeordnet werden (evtl. ein von der Armatur getrennter Einlauf), z.B. als kombinierter Ein- und Überlauf (Ab- und Überlaufgarnitur Multiplex Trio) Dusche leicht zugänglich, hohe Trittkanten vermeiden, besser bodengleich – Mindestgefälle 2%, ohne Absenkung (2cm hohe „Stufe“ stellt eine Stolpergefahr da) Armatur so anordnen, dass Betätigung von außen möglich ist; günstig ist ein in der Höhe geteilter Spritzschutz Spüle die Küche ist so zu planen, dass die Unterfahrbarkeit nachrüstbar ist, Armaturen leichte und einfache Betätigung ermöglichen, Armaturen mit Hebelbewegung sind solchen mit Drehbewegung zu betätigenden vorzuziehen In VDI 6000 -1 / -5 werden auch Hinweise zu Stimmungen und Ausdrucksformen von Sanitärfarben gegeben. Die Einrichtungen und ihre Symbole sind in der Übersicht (Tabelle 3) dargestellt, die Stellflächenmaße, seitlichen Abstände und Bewegungsflächen sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Für Seniorenwohnungen wird in der VDI 6000-5 bzgl. der Festlegung der Maße von Sanitärobjekten sowie den Bewegungsflächen und Abständen auf die VDI 6000-1 verwiesen. Für Vorwandinstallationen ist ein zusätzlicher Platzbedarf zu berücksichtigen: < 20 cm bei horizontaler Leitungsführung < 25 cm bei vertikaler Leitungsführung. Anmerkung: Für WCs an Vorwandinstallationen ist kein zusätzlicher Platz (Tiefe der Stellfläche) erforderlich. Tabelle 3 Sinnbilder für Sanitäreinrichtungen Badewanne Klosettbecken mit wandhängendem Spülkasten Duschwanne Klosettbecken mit „Inwand“Spülkasten Handwaschbecken/ Waschtisch Ausgussbecken Sitzwaschbecken Urinal 72 2009 1 Allerdings ist eine Kombination dort sinnvoll, wo die Raumgröße die Anordnung von Dusche und Wanne nicht zuläßt, aber z.B. Rheuma- und Erkältungsbäder ermöglicht werden müssen. Ein Einstieg kann durch eines der vielfältig erhältlichen Hilfsmittel erleichtert werden. Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx 60 120 6 Tiefe (t) 55 55 13 14 UB DU BW WM AB TR SP Maße von sanitären Ausstattungsgegenständen 70 140 45 40 40 40 40 80 170 60 50 90 120 60 60 EDWT HWB SWB WCa WCu 60 40 80 75 60 40 80 60 90 80 9 Tiefe (t) 55 55 55 55 45 60 60 60 10 Bei gegenüberliegender Anordnung von Sanitärobjekten ist ein Abstand von 75 cm vorzusehen ! 60 80 90 70 a) 75 75 90 55 7 8 15 Spüle (Einfach-/Doppel-) Breite (b) 12 Ausgussbecken 4 5 11 Waschmaschine, Trockner WB DWB EWT 10 Badewanne Kurzbezeichnung 9 Duschwanne 3 8 Urinalbecken Sanitäre Ausstattungsgegenstände 7 Toilettenbecken, Spülung für Wandeinbau 2 6 Toilettenbecken, Spülung vor der Wand 5 Sitzwaschbecken 3 Handwaschbecken 4 Einbauwaschtisch mit zwei Becken 2 Einbauwaschtisch mit einem Becken 1 Alle Maße in cm Doppelwaschbecken 1 Empfohlene Maße von sanitären Ausstattungsgegenständen, Bewegungsflächen und Abstände nach VDI 6000-1, Tab. 3 Einzelwaschbecken Tabelle 4 60 35 60 75 Min. Bewegungsflächen Breite (b) 90 150 90 150 70 80 80 85 85 85 85 85 42 c) 42 c) 42 c) 65 11 Montagehöheb) ü. Fertigfußboden 90 90 90 90 90 12 Min. seitliche Abstände a zu anderen sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen 65 13 WB 25 20 20 20 20 20 20 14 DWB 25 20 20 20 20 20 20 15 EWT 25 20 20 20 15 15 20 16 HWB 25 20 20 20 20 20 20 25 25 25 25 25 25 20 20 20 20 20 20 20 17 SW 25 25 25 25 25 18 WCa/WCu 20 20 20 20 20 25 19 UR 20 20 20 20 20 25 20 20 20 DU 20 20 15 15 20 25 20 20 20 21 BW 20 20 15 15 20 25 20 20 20 22 WM/TR 20 20 15 15 20 25 20 20 20 23 Wand 20 20 20 25 20 25d) 20 20 25 d) 25 d) 24 Vorwandinstallation Maße Siehe unter Abschnitt 8 25 Türbereich Abstand zu Türöffnungen/Türlaibungen mind. 10 cm bei Eckeinstieg b) kindgerechte Montagehöhen siehe unter Abschnitt 6 c) Oberkante Keramik bei wandhängender Ausführung d) bei Wänden auf beiden Seiten e) ohne seitliche Anschlüsse Autorenempfehlung: 3 cm 90 120 120 85 92 3 3 3 3 20 e) a) 73 2009 Wohnungsbau xxx Vorschriften und Normen, Interpretationen Bewegungsflächen Bewegungsflächen sollen die bequeme und gefahrlose Nutzung der Sanitärobjekte gewährleisten. Bewegungsflächen verschiedener Sanitärobjekte dürfen sich überlagern – nach VDI wenn mit einer gleichzeitigen Nutzung der Einrichtungen nicht zu rechnen ist. Sie dürfen aber nicht durch Sanitärobjekte, Heizkörper u.ä. eingeschränkt werden. Der Platzbedarf für aufschlagende Türen, Vorwandinstallationen, Schächte u.ä. ist zu berücksichtigen. Bei der Entwurfsplanung sollten die Bewegungsflächen aller Sanitärobjekte dargestellt werden, um zu ermitteln, wo Platzreserven für Badmöbel, Heizkörper usw. vorhanden sind bzw. günstig geschaffen werden können. Für den Entwurfsprozess wird empfohlen, sowohl die zurückgezogene DIN 18022 als auch die VDI 6000 heranzuziehen - Platzreserven erschließen, differenziertere Beurteilungen beim Bauen im Bestand, aber auch mögliche Konflikte bei gleichzeitiger Nutzung gegenüberliegender Objekte vermeiden – letztlich Festlegung der Grundrisslösung in Abstimmung auf die konkrete Zielgruppe(n) mit dem Bauherrn. Im folgenden werden ausgewählte Bewegungsflächen dargestellt bzw. interpretiert. x1, x2 variabel, mind. aber 20 cm, Ein-/ Ausstiegsbreite 70 cm sind einzuhalten Bild 1 Bewegungsflächen vor Bade- und Duschwannen nach VDI 6000-1/-5 Bei der Festlegung der Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschtisch und WC gibt es die meisten Differenzen gegenüber der zurück gezogenen DIN 18022. Nachfolgend werden die Bewegungsflächen nach VDI dargestellt – dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der Grundrissentwicklung i.d.R. die Abstandsforderung von 75 cm (gegenüberliegende Anordnung von Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen) zu beachten ist. 74 2009 Bild 2 Darstellung der Bewegungsfläche zur Nutzung von Einzelwaschbecken/Handwaschbecken und WC nach VDI 6000-1/-5 Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschmaschinen In VDI 6000-1 wird für die Waschmaschinennutzung 90 cm x 90 cm als Mindestbewegungsfläche empfohlen, was auf die Nutzung eines Frontladers hindeutet. Die verstärkt, insbesondere in kleinen Bädern eingesetzten Toplader wurden nicht berücksichtigt. Zur Beschickung und Entladung ist in diesem Fall Bewegungsfläche über dem Gerät erforderlich (Ellbogenfreiheit). In der Tiefe sind 75 cm analog der Bewegungsfläche vor Sanitärobjekten nach der zurück gezogenen DIN 18022 ausreichend, mindestens sollten aber (Bauen im Bestand) in Analogie zur Waschbecken- bzw. Waschtischnutzung nach VDI 55cm eingehalten werden. 1 Frontlader 60 x 60 cm Bild 3 2 Toplader 40, 45 cm breit 1)Vorschlag 3 schmaler Toplader, quergestellt, Notlösung bei Modernisierung Vorschlag für Mindest-Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschmaschinen (1 Neubau, 2 und 3 Modernisierung), generell auch gespiegelt sowie mittig möglich. Wenn bei der Modernisierung die Tiefe der Bewegungsfläche nicht eingehalten werden kann, muss aber zumindest gesichert werden, dass die Waschmaschine zum Zwecke der Aufstellung, Reparatur und Reinigung vorgezogen werden kann und nicht über Sanitärobjekte u.ä. gehoben werden muss. 75 2009 Wohnungsbau xxx Vorschriften und Normen, Interpretationen Bild 4 76 2009 Mindest-Abstands- bzw. Bewegungs- und Stellflächen in Sanitärräumen nach VDI 6000 Achtung: Alle Maße der schematischen Grundrisse beziehen sich auf die fertigen Wandoberflächen! Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx Küchen Die Trink- und Schmutzwasser-, Gas- und Elektroanschlüsse sind so anzuordnen, dass die für einen rationellen Arbeitsablauf in der Küche erforderliche Zuordnung der Kücheneinrichtungen realisiert werden kann. Trink- und Abwasser sowie Elektroanschlüsse für Geschirrspülmaschinen, ggf. auch für Waschmaschinen sind im Bereich der Küchenspüle anzuordnen. Die VDI 6000-1/-5 enthalten nur wenige Aussagen zu Küchen - nur Einfach- bzw. Doppelspüle. Entwurfsgrundsätze sind: % Anordnung der Küchennassstrecke von rechts nach links (ausgehend von einer Rechtshändigkeit) kleine Abstellfläche * 30 cm Herd 60 cm Arbeitsplatte * 60 cm Doppelbeckenspüle * 120 cm oder Einbeckenspüle mit Abtropffläche * 90 cm mit Abtropffläche oder aber Spülzentrum (vgl. Tabelle 5) * 90 cm kleine Abstellfläche * 30 cm % Größe der Stellflächen nachfolgend Tabelle 5 Die Anordnung von Schaltern, Steckdosen, Leuchten und Lüftungseinrichtungen sowie von Warmwasserbereitern, Heizkörpern und Rohrleitungen ist bei der Planung der Stellflächen und Abstände zu berücksichtigen. Für Vorwandinstallationen ist der zusätzliche Platzbedarf zu beachten. Tabelle 5 Sinnbilder und Stellflächen für Kücheneinrichtungen nach ehemaliger DIN 18 022 Zeile Einrichtungen Stellflächen b t 1 Schränke für Geschirr, Töpfe und Geräte, Hilfsmittel, Speisen, Vorräte usw. 1 Unterschrank 30 bis 150 60 2 Hochschrank 60 60 3 Oberschrank 30 bis 150 ) 40 2 Kühl- und Gefriergeräte 4 Kühlgerät Kühl-Gefrier-Kombination 60 60 5 Gefrierschrank 60 60 6 Gefriertruhe * 90 je nach Fabrikat 77 2009 Wohnungsbau xxx Vorschriften und Normen, Interpretationen 3 Arbeits- und Abstellflächen 7 8 9 10 11 Kleine Arbeitsfläche zwischen Herd oder Einbaukochstelle und Spüle1) Große Arbeitsfläche1) Fläche zum Aufstellen von Küchenmaschinen und Geräten1) Abstellfläche neben Herd, Einbaukochstelle oder Spüle Abstell- oder Abtropffläche neben Spüle 4 Koch- und Backeinrichtungen * 60 60 * 120 * 60 * 30 * 60 60 60 60 60 12 Herd mit Backofen, darüber Dunstabzug (Gas) 60 60 13 Einbaukochstelle mit Unterschrank (elektrisch) 60 bis 90 60 60 60 60 60 * 90 60 * 120 60 60 60 * 90 60 14 Einbaubackofen mit Schrank 2) 15 Mikrowellenherd mit Schrank2) 5 Spüleinrichtungen Einbeckenspüle mit Abtropffläche VDI: Einfachspüle 16 Doppelbeckenspüle mit Abtropffläche VDI: Doppelspüle 17 18 19 1) 2) Geschirrspülmaschine Spülzentrum (Einbeckenspüle mit Abtropffläche, Unterschrank und Geschirrspülmaschine) Ggf. mit ausziehbarer oder ausschwenkbarer Fläche zum Arbeiten im Sitzen. Einrichtungen nach den Zeilen 14 und 15 sind wahlweise übereinander kombinierbar. Die Höhe von Arbeits- und Abstellflächen, Herden und Spülen beträgt nach VDI 6000-1/-5: 85 cm bzw. 92 cm. Fensterbrüstungen sind entsprechend höher festzulegen. Als Abstände sind erforderlich: zwischen Stellflächen und 78 2009 - gegenüberliegenden Stellflächen - gegenüberliegenden Wänden - anliegenden Wänden - Türleibungen * 120 cm * 120 cm * 3 cm * 10 cm Wohnungsbau Vorschriften und Normen, Interpretationen xxx Die Anordnung von Schaltern, Steckdosen, Leuchten und Lüftungseinrichtungen sowie von Warmwasserbereitern, Heizkörpern und Rohrleitungen ist bei der Planung der Stellflächen und Abstände zu berücksichtigen. Für Vorwandinstallationen ist der zusätzliche Platzbedarf zu beachten. DIN 1988 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI) Besondere Beachtung sollte auch der Einhaltung der Forderungen der DIN 1988, Teil 8 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI); Betrieb der Anlagen geschenkt werden. Sinngemäße Wiedergabe der Forderungen: % Abschnitt 4 Betrieb : Stockwerksabsperrarmaturen sind zum Erhalt der Funktionsfähigkeit von Zeit zu Zeit regelmäßig zu betätigen % Abschnitt 5 Betriebsunterbrechungen, Außerbetriebnahme: Es wird empfohlen, bei längerer Abwesenheit, z.B. länger als drei Tage, die Trinkwasseranlage an der Stockwerksabsperrarmatur abzusperren, um Wasserschäden und -Verluste zu vermeiden. % Abschnitt 10 Zugänglichkeit von Anlagen: Alle Anlagenteile, die einer regelmäßigen Kontrolle und Wartung bedürfen, z.B. Wasserzähler, Absperrarmaturen u.a. müssen jederzeit zugänglich und ohne Schwierigkeiten zu kontrollieren und zu betätigen sein. Diese Anlagenteile dürfen nicht durch Möbel, Verkleidungen o.ä. versperrt werden. % Anlage B: Inspektions- und Wartungsplan, Auszug siehe Tabelle 5 Tabelle 5 Inspektions- und Wartungsplan nach DIN 1988-8, Anhang B (Auszug) Anlagenteil Inspektion monatlich jährlich Wartung Durchführung Rückflussverhinderer 1 ox Rohrbelüfter 5 ox Rohrleitungen 1 monatlich jährlich Durchführung x Kaltwasserzähler 1 o 8 x Warmwasserzähler 1 o 5 x Die Zahlenangaben in den Spalten „monatlich“ und „jährlich“ bedeuten Zeitintervalle, z.B. 1: monatlich, bzw. jährlich, 5: alle 5 Jahre Durchführung: o: Betreiber x: Installationsunternehmen, Hersteller, Wasserversorgungsunternehmen Schlussfolgerungen: < Revisionsklappen sind für die Inspektion der Rohrleitungen unumgänglich. Auch bei Einsatz von UnterputzAbsperrarmaturen und -Wasserzählern wird daher empfohlen, eine Revisionsklappe einzubauen. < Für den Einbau der Revisionsklappen sollten Orte gewählt werden, die nicht zwangsläufig mit Einrichtungsgegenständen, wie Spiegeln oder Spiegelschränken „zugebaut“ werden. 79 2009 Allgemeine Grundlagen xxx 80 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau WOHNUNGSNEUBAU Grundsätze Bäder im Wohnungsneubau - das reicht vom rationell und pfiffig eingerichteten, überwiegend funktionell ausgerichteten Bad mit WC, Waschbecken, Badewanne bzw. Dusche und Waschmaschine über das Komfortbad, ausgestattet mit weiteren Sanitärobjekten wie Bidet, Urinal etc. sowie ergänzenden Funktionen wie dem Fitnessheizkörper bis hin zum Bad als „Entspannungs- und Rekreations-Badenaherholungsgebiet“. Maßgebend für die Qualität eines Badezimmers sind: % Die Lage in der Wohnung, im Haus, zu den neben und unter/über ihm liegenden Räumen: eine Bündelung der Sanitärstränge bzw. aneinanderliegende Installationen von Bad und Küche senken nicht nur den Aufwand (rationelle Installation der kurzen Wege) sondern begünstigen zugleich einen komfortablen Schallschutz, - % % % % % eine Zonierung der Wohnung in den „öffentlichen“ Bereich mit Wohnraum(en), Diele, Küche und Gäste-WC und einen Intimbereich mit Schlafräumen und Badezimmer(n) bietet mit differenzierten und unabhängig nebeneinander laufenden Lebensprozessen eine hohe Wohnqualität (sowohl für die 2-Personen- wie für die große Familie mit mehreren Kindern und/oder Generationen als auch für das Gruppenwohnen). Die Größe und Form der Räume ist bestimmend für die spätere Qualität, d.h.: % für die mögliche Zahl und Größe der Sanitärobjekte, Badmöbel, Heizkörper etc. % bei Gewährleistung einer ausreichenden bzw. großzügigen Bewegungsfreiheit. Die unfallsichere Gestaltung: % ausreichende Bewegungsflächen, % sicher zu nutzende Sanitärobjekte (z.B. Wannen mit Duschzone), % Hilfsmittel wie Haltegriffe u.ä., % keine in Bewegungs- und Verkehrsflächen ragenden Ventile etc. Die möglichst wenig eingeschränkte Nutzbarkeit des Bades in Nutzungszeit (Lärm) und -art (Duschen ohne Angst vor Überschwemmungen). Ergänzungsmöglichkeit für neue Sanitärprodukte oder Austauschmöglichkeit einfacher Standardausführungen durch hochwertige Sanitärobjekte und Armaturen z.B. Whirlpool, Thermostat-Mischbatterien. Nutzbarkeit im Alter und/oder bei längerer oder vorübergehender Krankheit, ggf. durch einfache, nicht allzu aufwendige Umrüstmaßnahmen. Badplanung heißt also auch möglichst frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Bauherren / Auftraggeber, Architekt und Sanitärplaner / Installateur. Vorausschauende Sanitärraumplanung schließt sowohl die Berücksichtigung neuer Modelle und Entwicklungen als auch das natürliche Altern des Menschen bzw. die Möglichkeit eines Handikaps infolge Krankheit oder Unfall in die Überlegungen ein. Insbesondere im Hinblick auf eine nachträglich notwendig werdende Umrüstung des Bades sind verschiedene Gesichtspunkte abzuwägen, wie: % Planung und Ausführung des Neubaus so, dass bei einem späteren Umrüsten besonders aufwendige Baumaßnahmen, wie - Vergrößern des Raumes, - Vergrößern der Tür, Verändern der Türlage, - Herstellen des Bodenablaufes usw. vermieden werden. 81 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau % % % % % % Austauschbarkeit von Wanne und Dusche Flächenvorsorge; die Größe der Dusche sollte mind. 90 cm x 90 cm betragen (möglicher Einsatz eines Duschsitzes), zugleich wird eine Wannenstellfläche mit einer Breite 75 cm möglich, die den Einsatz z.B. eines Whirlpools ermöglicht, nachträgliche Umrüstung auf Dusche: - Duschtasse: dann sollte die Wand längs der Badewanne so ausgebildet werden, dass ein verschiebbarer Dusch(klapp)sitz montiert werden könnte - bodengleiche Dusche: dann sollte ein Bodenablauf zumindest vorgerüstet sein (ggf. in Kopplung Wannenablauf) Wannen-/Duscharmatur: - Vorrüsten innerhalb einer Vorwandinstallation oder - Schlitzinstallation in einer massiven Wand vorrüsten oder aber - Armatur auf ca. 70 cm Höhe installieren - bedient Wanne wie Dusche (Schlauchbrause) - Haltegriff mit ca. 85 cm liegt darüber soll nach Umbaumaßnahmen nicht neu gefliest werden, Vorhalten von Restfliesen, Abstände zwischen den Sanitärobjekten größer als Mindestforderung: nachträgliche Einordnung von Haltegriffen vergrößerte Bewegungsflächen in Vorwandinstallationen: Einbau v igen Neuverschluss), Dokumentieren ihrer Lage in den Bestandsplänen für den Eigentümer, Vermieter Einsatz von Thermostat-Mischbatterien, die nachträgliche Ausstattung des WC mit einem Sitz mit eingebauter Unterdusche erleichtert sowohl die hygienische Reinigung als auch durch eine gewisse Erhöhung das Setzen und Aufstehen (erübrigt möglicherweise eine anderweitige WC-Erhöhung) - z.B. Geberit-Dusch-WC Weitere Empfehlungen und Hinweise zur Badgestaltung im Wohnungsneubau: % Bei der Trennung von Bad und WC sollte immer ein zweites WC im Badezimmer vorgesehen werden (verzichtet werden könnte, wenn z.B. beide Räume miteinander verbunden sind). % Der Standort für die Waschmaschine bzw. weitere Wäschepflegegeräte (Trockner, Bügelutensilien, Nähmaschine) sollte in einer frühen Planungsphase festgelegt werden - Bad, Küche, Hausarbeits-, Hobby-, Wohnraum. Für die konkreten Aufstellungsorte ist der Transportweg (Aufstellung der Geräte, Reparaturfall, Reinigung) zu berücksichtigen. % Fachgerechte Materialauswahl nach den Gesichtspunkten der Funktionalität, des Preis-Leistungs-Verhältnisses, billig ist nicht immer preiswert. % Aus ergonomischen Gründen sollte die Wannenmischbatterie im unteren Drittel der Badewanne angeordnet werden. Dies erfordert in allen Fällen, da die Badewanne nicht mit der Längsseite an einer Installationswand/Vorwandinstallation steht, besondere Lösungen (z.B. Wannenrandarmaturen). % Silikonfugen sind ausgesprochene Wartungsfugen. In höherwertigen Sanitärräumen sollte Fugenprofilen der Vorzug gegeben werden. % Installationsschächte und eingebaute Bade- bzw. Duschwannen sollten mit Revisionsöffnungen/-klappen versehen werden, die im Schadensfall eine zerstörungsfreie Suche der Schadensstelle und ggf. sogar die notwendige Reparatur bzw. ein Auswechseln des Ablaufsiebes ermöglichen. % In der Deckenebene brandschutztechnisch getrennte Installationsschächte (auch als Installationsbereich bezeichnet) erleichtern die Ausbildung ihrer Verkleidung sowie den Einbau von Revisionsklappen (dann nicht identisch mit dem durchgehenden Installationsschacht nach DIN 4102-4/-11,). 82 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau Ausgewählte Hinweise für die Auswahl der Sanitärobjekte für den privaten Bereich: % Badewannen - rutschhemmende Oberfläche (keine Einlagen) - Wannenform in Abstimmung auf die Funktion (z.B. mit integrierter Duschzone) bzw. Raumgröße (z.B. Raumsparwanne in der Modernisierung) - Wannenträger aus Hartschaum (Wassertemperatur halten, Schallschutz) mit Untertritt und ggf. integriertem Waschmaschinenanschluss, alternativ Fußgestelle und Blende % Duschen - möglichst geringe Höhe oder bodengleich (barrierearm bzw. barrierefrei) - bodengleiche Duschen mit ausreichendem Gefälle (3%) und rutschfester Bodenoberfläche - Duschabtrennungen für Reinigungszwecke gut zugängig (an der Stirnseite von teilhohen Vorwandinstallationen bzw. Badewannen z.B. ausgeklinkt oder voll beweglich) - Spritzschutzanordnung sollte Bedienung der Armatur von außen ermöglichen % Waschtisch - ausreichend groß, auch zum Haare waschen bzw. für die kleine Wäsche per Hand - je nach Personenzahl oder auch Tagesrhythmus zweiten bzw. Doppelwaschtisch % WC / Bidet - bevorzugt wandhängend % Urinalbecken - bevorzugt mit angeformtem Geruchsverschluss - mit Deckel und in ausreichender Entfernung zu Heizkörpern Grundrissbeispiele Nachfolgend werden für verschiedene Anwendungsfälle Grundrissbeispiele von Bad-/WC-Räumen entwickelt. Diese Beispiele sind generell im Zusammenhang mit dem jeweils rechts oben gezeigten Wohnungsgrundriss zu sehen. Der Wohnungsgrundriss bestimmt wesentlich die Anforderungen an die Lüftung, den Schallschutz usw. mit. Bevorzugt wurden Lösungen mit einem gemeinsamen Installationsschacht für Bad und Küche. Durch den gemeinsamen Schacht können Fläche und Materialkosten eingespart werden, die der Ausstattung zu Gute kommen können. Großer Wert wurde gelegt auf % die schallschutztechnisch günstige Anordnung von Bad und Küche innerhalb der Wohnung, % eine günstige Zonierung der Wohnung und entsprechende Anordnung des Bades, % die Schaffung von Stauraum (Badmöbel), % die Anordnung einer Waschmaschinen-Stellfläche und % die Einhaltung der Mindestforderungen nach VDI 6000-1. Die Installationsschächte wurden nicht komplettiert und bemaßt, die Wandungen wurden „neutral“ dargestellt, da es eine Vielzahl von Ausführungen gibt, vorwiegend bestimmt durch das brandschutztechnische Konzept. Bestimmend für die Schachtgröße sind hauptsächlich < der Schachtquerschnitt für die Lüftung - der von vielen Faktoren, wie Wohnungsgröße, Gebäudehöhe, Lüftungssystem sowie Material und Ausführung (z.B. Lüftungsschächte aus Brandschutzmaterialien als Sammelund Einzelschächte, Lüftungsrohre aus Wickelfalzrohr) abhängt < und die Anordnung sowie das Material der Abwasserfallleitungen (Kreuzungen mit dem Lüftungsschacht, ggf. Umgehungsleitungen im untersten Geschoss, platzaufwendige Brandschutzmanschetten bei brennbaren Rohrleitungen usw.). Maßgebend für die Ausbildung und Dicke der Schachtwandungen sind vorwiegend die Gebäudehöhe, die Ausführung der Installationsschächte und die damit verbundenen Brandschutzforderungen % entweder als durchgehende Installationsschächte (ohne Deckenverschluss) % oder als geschosshohe Installationsschächte mit Verschluss in jeder Geschossdecke. 83 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau Kleine Wohnung mit innenliegendem (fensterlosem) Dusch-/WC-Raum mit Stellflächen für Waschmaschine und Badmöbel - Die Waschmaschinen-Stellfläche, Ab- und Zulaufarmatur sowie die Steckdose befinden sich in der Nische, die Vorwandinstallation für den Waschtisch nimmt die Zu- und Abflussleitungen auf und bietet eine Ablagefläche, ein tiefer Spiegelschrank kann ohne Einschränkung der Waschtischnutzung eingeordnet werden, der Spülkasten für das wandhängende WC befindet sich im Installationsschacht, ggf. Brandschutzforderung beachten die Aufstellung von Badmöbeln ist möglich, über dem WC wird eine Revisionsklappe angeordnet, für die Heizung genügt aufgrund der günstigen Lage in der beheizten Wohnung für die Übergangszeit, in der die Zentralheizung nicht betrieben wird, ein Elektro-Heizstrahler bzw. -Heizkörper. 4,5 m² WFl 84 2009 Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Wohnungsbau Wohnungsneubau Wohnung für eine größere Familie mit innenliegendem (fensterlosem) Bad-/WC-Raum mit Stellflächen für Waschmaschine und Badmöbel - - Die Waschmaschinen-Stellfläche, Ab-/ Zulaufarmatur sowie die Steckdose befinden sich in der Nische, WC, Bidet und Waschtisch sind an einer durchgehenden Vorwandinstallation angeordnet; die Vorwandinstallation für das WC beansprucht keinen zusätzlichen Platz, sondern bietet eine zusätzliche Ablagefläche; der Platz, den die Vorwandinstallation für den Waschtisch und das Bidet benötigt, ist geringfügig, dafür bietet die Ablagefläche auf derselben mehr Komfort als die sonst erforderliche Abkofferung der Rohrleitungen. Auch hier beeinträchtigt ein geräumiger Spiegelschrank nicht die Waschtischnutzung, die große Stellfläche für Badmöbel ermöglicht die Schaffung ausreichenden Stauraums, Anordnung der Mischbatterie: Variante a an der Installationswand, schallschutztechnisch günstig, jedoch ergonomisch ungünstig. Die ergonomisch günstige Lage b erfordert entweder eine Badewanne mit einem Rand, auf dem eine Wannenrand-Mischbatterie installiert werden kann oder ein Schlitzen der Wand zwischen Bad und Schlafzimmer. Dabei ist zu beachten, dass der Schallschutz der verbleibenden Wand den Forderungen zu einem schutzbedürftigen Raum weiterhin genügen muss und Armaturen der Armaturengruppe 1 eingebaut werden. 4,5 m² WFl Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 85 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau Wohnung mit innenliegendem (fensterlosem) alten- und behindertenfreundlich umrüstbarem Bad-/WC-Raum mit Waschmaschinenstellfläche und Badmöbeln Hier wird ein Beispiel für eine Wohnung gezeigt, welche anfänglich von einer größeren Familie mit Kindern bewohnt wird und später, wenn die Kinder aus dem Haus sind, altenfreundlich umgestaltet wird. Ebenso kann eine Umrüstung aufgrund einer Behinderung infolge Krankheit/Unfall erforderlich werden. - Ausgangspunkt für diese Lösung war der Grundsatz, das Bad ist so zu installieren, dass die Liegewanne durch eine Duschwanne (mindestens 80x80) ersetzt werden kann, - Nutzer: Menschen mit kleineren Behinderungen (nicht Rollstuhlbenutzer), - die Abstände zwischen den Sanitärobjekten wurden mit 30 cm größer gewählt, als die DIN 18 022 mindestens fordert, so dass zwischen den Objekten nachträglich Halte- oder Stützgriffe angebracht werden können und der Austausch Wanne - Dusche möglich ist, - um zu vermeiden, dass aufwendige Baumaßnahmen bei der Umrüstung die finanziellen Möglichkeiten übersteigen, werden von vornherein vorgesehen: - Tür mit lichter Durchgangsbreite von mindestens 80 cm, nach außen zu öffnen, Höhe möglichst 210 cm, ohne Türanschläge und -schwellen (soweit sie technisch unbedingt erforderlich sind, dürfen sie nicht höher als 2 cm sein), - Deckenaussparung für den Bodenablauf einer bodengleichen Dusche bzw. für den Ablauf einer flachen, „bodengleichen“ Duschwanne, - Steckdose an Vorwandinstallation für den späteren Einsatz eines WC-Sitzes mit Unterdusche vorrüsten. Bewegungsflächen nach VDI 6000-1 86 2009 Bewegungsflächen nach DIN 18025-2, vor Waschmaschine nach VDI 6000-1 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 6,3 m² WFl Wohnungsbau Wohnungsneubau Individuelles Einfamilienhaus, Badezimmer im Erdgeschoss < Familiengerechte Ausstattung mit Badewanne und Dusche sowie Doppelwaschtischanlage. < Separierung des WC in Fensternähe, der Spülkasten wird in die Vorwandinstallation integriert, in welcher zugleich die Leitungen zum Bad der Einliegerwohnung im Dachgeschoss geführt werden. < Die Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte finden ihren Platz im Hausarbeitsraum im Kellergeschoss. 5,9 m² WFl Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 87 2009 Wohnungsbau Wohnungsneubau Gäste-WC im Erdgeschoss - 88 2009 Wandurinal mit angeformtem Geruchverschluss, unterem Abgang und seitlicher Wasserzuführung. Ver- und Entsorgungsanschlüsse in der Abkofferung unter dem Handwaschbecken. 3,0 m² WFl. Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung WOHNUNGSMODERNISIERUNG Nachfolgend wird von folgender Einteilung der zu modernisierenden Wohngebäude mit Bädern ausgegangen: % % Bauzeit bis zum II. Weltkrieg: Altbaumodernisierung Bauzeit nach dem II. Weltkrieg: Altneubaumodernisierung Grundlagen Wird von einem Modernisierungszyklus von etwa 25 Jahren ausgegangen, stehen hauptsächlich Bäder, die vor 25 bis 100 Jahren errichtet worden sind, zur Disposition. Die wesentlichen Probleme der Modernisierung sind: Häufig fehlen die Ausführungsunterlagen aus der Bauzeit. Wenn Unterlagen vorhanden sind, ist vielfach abweichend davon gebaut worden oder zwischenzeitlich sind Umbauten erfolgt. Es gibt eine große Vielfalt von Wohngebäuden, die mit unterschiedlichen Bauverfahren errichtet sind, für die Modernisierung vieler älterer Gebäudetypen sind Altbauspezialisten gefragt. Die Modernisierung erfolgt vorwiegend unter bewohnten Bedingungen. Einige Mieter haben bereits modernisiert, somit werden bei einer Komplexmodernisierung Baugruppen verändert oder sogar zerstört. Selten wird der Weg zu ihrer Einbindung gefunden. Allerdings wurde oft die Mietermodernisierung nicht fachgerecht ausgeführt, z.B. bei Holzbalkendecken. Viele Bäder sind so klein und/oder ungünstig geschnitten, so dass nur Kompromisslösungen möglich sind. Einteilung der Modernisierung Komplexmodernisierung Die Komplexmodernisierung erfolgt durch den Vermieter. Der Vermieter hat dem Mieter zwei Monate vor Beginn der Modernisierungsmaßnahme deren Art, Umfang, Beginn und voraussichtliche Dauer sowie die zu erwartende Erhöhung des Mietzinses schriftlich mitzuteilen (BGB § 541b). Der Mieter kann grundsätzlich widersprechen, z.B. wenn er ein modernisiertes Bad hat. Dann ist zu prüfen, ob das Bad die Gesamtmodernisierung behindert oder von der Modernisierung ausgenommen werden kann. Bei der Komplexmodernisierung werden alle übereinanderliegenden Bäder modernisiert. Vorteile % Unter Beachtung der baulichen Gegebenheiten kann eine optimale Badgestaltung erreicht werden, denn die Abwasserfall- und Trinkwassersteigleitungen oder Installationsschächte, die Lüftungskanäle in fensterlosen Bädern, die meist auch erforderlichen neuen Elektroinstallationen u.a. können an der günstigsten Stelle angeordnet werden. % Ggf. ist es möglich, Schornsteine, ins Bad ragende Speisekammern und andere nicht mehr benötigte Baugruppen abzutragen und so Platz zugunsten des Bades zu gewinnen. Nachteile % Die Bewohner (Mieter, Nutzer, Eigentümer) können sich den Termin und den Ausführungsbetrieb nicht aussuchen. % Teilweise erfolgen Modernisierungen, die den Vorstellungen der Mieter nicht gerecht werden. 89 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Einzelmodernisierung Demgegenüber erfolgt die Einzelmodernisierung - im Auftrage des Mieters (mit Zustimmung des Vermieters) bzw. Wohnungseigentümers, diese übernehmen die Modernisierungskosten selbst oder im Auftrage des Vermieters auf Wunsch des Mieters, der Vermieter trägt die Modernisierungskosten und die Miete erhöht sich im Rahmen der Modernisierungsumlage oder aber in Kombination beider Formen Vorteile % Der Wohnungsinhaber kann sich meist den ausführenden Betrieb und den Termin aussuchen. Ggf. kann er Eigenleistungen erbringen und so den Aufwand für sich vertretbar gestalten. % Der Mieter kann weitgehend und der Eigentümer generell auf die Gestaltung Einfluss nehmen. Nachteile % Die vorhandenen, oft vor der Wand liegenden Steig- und Fallleitungen, häufig auch die vorhandenen S-Abgänge für WCs, aber auch Kammern und Nischen können meist nicht verändert und Schornsteine nicht abgerissen werden, sie stellen oft ein technisches Hindernis dar. % Bei einer späteren Komplexsanierung ohne vorhergehende Strangsanierung ist kaum auszuschließen, dass Baugruppen zerstört oder beschädigt werden. Modernisierungskategorien Die Modernisierung erfolgt meist in drei Ausstattungskategorien, die nur ungefähr abgrenzbar sind: Kategorie I - Grundausstattung Weiße Sanitärkeramik, Stand-WC mit tiefhängendem Spülkasten und Zweimengen-Spültechnik bzw. Wasserstoptaste, Badewanne mit Verkleidung, ohne Duschabtrennung oder Dusche mit Duschabtrennung, Einhebelmischbatterie als Ablösung von Zweigriffmischbatterien, Teilverfliesung. Kategorie II - Mittlere Ausstattung Farbige oder weiße Sanitärkeramik nach Wahl, Wand-WC an Vorwandinstallation mit eingebautem Spülkasten und Zweimengen-Spültechnik bzw. Wasserstoptaste, Badewanne mit verfliestem Wannenträger, mit Duschabtrennung, Einhebelmischbatterie für Wanne und Waschtisch, Thermostatmischbatterien für Duschen, Verfliesung aller Wände, je nach Trend auch mit Bordüren oder Dekor. 90 2009 Kategorie III - Gehobene Ausstattung Die gehobene Ausstattung ist sehr vielfältig: Die Ausstattung erfolgt nach Zweckmäßigkeit und Design, wobei jedes Detail exakt geplant wird: hochwertige und formschöne Sanitärobjekte, z.B. Einbauwaschtische, meist Badewanne und Dusche (Badewanne oft als Whirlpool), Vorwandinstallationen auch als Gestaltungsmittel und freistehend zur Raumgliederung, auch mit Stauraum, WC und Bidet, oder ein WC mit integrierter Unterdusche. Sauna (vor allem im Einfamilienhausbereich), Duschpaneele, Duschtempel, Dampf- und Fitnessduschen oder Whirlpools Die Mieter oder Eigentümer erfüllen sich ganz besondere Wünsche, die oft mehr durch den Geschmack, den Trend (Gesund und Fit bis Wellness) sowie den Wunsch nach Individualität als durch rationale Zweckmäßigkeit und Ökonomie bestimmt sind (siehe auch Neue Tendenzen im Badbereich). Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Grundsätze (Checkliste) % Die Modernisierung sollte gründlich vorbereitet werden und unter Beachtung der Belange des gesamten Gebäudes bzw. der ganzen Wohnung erfolgen (Aspekte Brand-, Schall- und Feuchteschutz sowie Lüftung und Heizung, bei Grundrissveränderungen auch funktionelle Aspekte). % Die Modernisierung von Bad-/WC-Raum, Küche und Installationsschacht sollte vom Vermieter bzw. von der Eigentümergemeinschaft als Gesamtmaßnahme geplant und möglichst insgesamt oder nach einem Stufenprogramm durchgeführt werden. % Wichtig sind ein exaktes Aufmaß und die Prüfung der vorhandenen Wände und Decken auf Tragfähigkeit und ggf. Wärme-, Schall- und Brandschutz (je nach Lage des Bades). % Maßstabsgerechte Darstellungen aller im Bad und im Installationsschacht zu installierenden Ausrüstungsgegenstände (auch der von anderen Fachplanern und Gewerken ausgeführten, wie Heizung, Elektroinstallation). % Wenn viele gleichartige Wohneinheiten zu modernisieren sind, ist der Bau von Musterbädern vorteilhaft. % Die Zusammenarbeit mit den Mietern ist immer erforderlich: je größer die Eingriffe in die Bausubstanz sind, desto wichtiger ist ihre Einbeziehung. % Festlegung und Kontrolle aktiver und passiver Brandschutzmaßnahmen während der Modernisierungsarbeiten. % Detailgenaue Planung, die den Zustand der vorhandenen Bausubstanz erfasst, auch die Art der vorgefunden Materialien. % Fachgerechte Materialauswahl nach den Gesichtspunkten der Funktionalität, der Hygiene, des Preis-LeistungsVerhältnisses, billig ist nicht immer preiswert. % In der Deckenebene getrennte Installationsschächte erleichtern die Ausbildung ihrer Verkleidung sowie den Einbau von Revisionsklappen. % Optimierte Technologie des Bauablaufes mit dem Ziel einer kurzen Gesamtbauzeit, geringen Beeinträchtigung der Bewohner und des Vermeidens von Stillstandszeiten und gegenseitiger Beeinträchtigung der Gewerke. 91 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Altbaumodernisierung Unter Altbaumodernisierung werden die Gebäude mit Bädern erfasst, die etwa ab Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum II. Weltkrieg errichtet worden sind. Die Gebäude sind also 50 bis 100 Jahre alt und dürften meist schon eine Modernisierung, mindestens eine Instandsetzung erfahren haben. Hier ist das Auffinden von Bestandsunterlagen besonders schwierig. Zu beachten ist, dass viele Gebäudeinstandsetzungen nach Kriegszerstörungen in der Zeit kurz nach dem Krieg ohne Zeichnung und Genehmigung mit Materialien, die gerade verfügbar waren, erfolgten und nicht dokumentiert wurden. Grundrissbeispiel Das dargestellte Grundrissbeispiel ist eine typische Badausführung für die Zeit am Beginn des vorigen Jahrhunderts. Es wird ein innenliegender Bad-/WC-Raum aus dem Baujahr 1910 gezeigt, welcher noch nicht modernisiert wurde. Typische Merkmale Die Speisekammer hinter dem Bad. In etwa 2 m Höhe beginnt ein, bis zur Decke reichender Luft- und Lichtschacht, der die gesamte Tiefe der Speisekammer überbrückt. Das Fenster der Speisekammer ist in der Höhe geteilt, das obere Fenster ist dem Lichtschacht zugeordnet und kann nur mittels einer langen Stange vom Bad aus geöffnet werden. Es besteht keine Verbindung zwischen Speisekammer und Lichtschacht. Im dargestellten Beispiel, aber in schmaleren Bädern nicht immer, ist eine feste Verglasung zwischen Bad und Speisekammer vorhanden, die nicht zu öffnen sein darf (Hygieneforderung). Alle Fall-, Steig- Anschluss- und Geschossleitungen sind auf der Wand verlegt. Die gemeinsame Abflussleitung der Badewanne und Fußbodenentwässerung unter der Badewanne verläuft unterhalb der Decke der darunterliegenden Wohnung und mündet dort in die Fallleitung. Mängel Die Rohre vor der Wand stören optisch und sind Schmutzfänger Die Belichtung und Belüftung sind nicht ausreichend Die Abwassergeräusche sind lästig. Die Modernisierungswünsche der Mieter sind unterschiedlich Beibehaltung von Bad und Speisekammer, jedoch Anordnung der Steig- und Fallleitungen in einem Schacht in der Speisekammer. Vergrößerung des Bades und wesentliche Verkleinerung der Speisekammer, keine sichtbaren Rohrleitungen. Verzicht auf die Speisekammer und Errichtung eines geräumigen, modernen Bades (siehe nachfolgendes Beispiel, hier: mit zeitgleicher Heizungsmodernisierung). Gemäß dargestellter Modernisierungsvariante werden alle übereinanderliegenden Bäder und teilweise auch die Küchen modernisiert. Für diese Bäder sollte eine Grundsatzlösung erarbeitet werden, die mindestens die Lage des neu zu errichtenden Installationsschachtes und die Leitungsführungen beinhaltet, so dass ggf. eine individuelle Einrichtung nach verschiedenen Kategorien erfolgen kann. Besonderheit: In diesem Bad sind alle erforderlichen Sanitärobjekte untergebracht, sogar eine Waschmaschine konnte nachträglich aufgestellt werden. 92 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Bad-/WC-Raum und Speisekammer; Baujahr 1910 Vorhandene Ausführung % Kleines Bad mit Abwasser- und Trinkwasserleitungen auf der Wand. % Lüftung und Belichtung durch einen Schacht über der Speisekammer. % Weitere Belichtung über ein „Fenster“ zwischen Bad und Speisekammer. Vorschlag für eine Komplexmodernisierung aller übereinanderliegenden Bäder % Herstellen eines großen und modernen Bades nach Abriss des Lichtschachtes, der Trennwände zwischen Bad und Speisekammer sowie zwischen Bad/Speisekammer und Küche sowie um 15 cm versetzte Anordnung der neuen Trockenbauwand zwischen vergrößertem Bad und Küche. % Vertikalleitungen für Doppelwaschtisch im neuen Küchenschacht anordnen % Leitungen für Waschtisch auf Putz verlegen und verkleiden % Die neue Trennwand kann sowohl im Bad als auch in der Küche Hängeschränke aufnehmen. Raumhoher VW-Installationsschacht mit brandschutztechnischer Trennung in der Deckenebene. Altneubaumodernisierung Einführung Die in den ersten Jahren nach dem II. Weltkrieg errichteten Wohnungsbestände wurden in traditioneller Bauweise gebaut. Von 1958 bis 1990 wurden viele Neubauwohnungen in der industriellen Bauart (Block-, Streifen-, Platten- und Skelettbauart) errichtet. Jede Wohnung wurde mit einem kombinierten Bad-/WC-Raum, selten mit einem Dusch-/WC-Raum ausgestattet. Große Wohnungen erhielten einen zweiten WC-Raum. Während bis zum Bauen mit industriellen Methoden Installationen überwiegend frei vor der Wand geführt wurden, sind Bad-/WC-Räume und Küchen danach überwiegend an einen gemeinsamen Installationsschacht angeschlossen. Bei Außenbädern ist meist ein U-förmiger Installationsschacht nur für die Sanitärinstallation vorhanden. Innenbäder haben einen breiteren Schacht, da außerdem noch die Lüftungsinstallation, ggf. Abgasschornsteine und/oder Regenfallrohre und bei einigen Wohnungsbauserien die Elektroinstallation einschließlich Wohnungsverteiler untergebracht sind. Sowohl bei Innen- als auch bei Außenbädern sind die im Installationsschacht angeordneten Absperrarmaturen und nachgerüstete Wasserzähler über eine Revisionsklappe i.d.R. im Bad über dem Waschtisch zugänglich. 93 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Modernisierungsschwerpunkte - Kleine Bäder mit unzweckmäßig angeordneten Sanitärobjekten und –armaturen sollten - eine neue Anordnung der Sanitärobjekte bei sinngemäßer Anwendung der Vorschriften erhalten, oder - bei strangweiser Modernisierung, zur deutlichen Erhöhung des Wohnkomforts in einen anderen Raum verlagert bzw. - durch einen zweiten Sanitärraum ergänzt werden (siehe Beispiel WBS 70). - Besitzen Wanne und Waschtisch eine gemeinsame Mischbatterie, so sollte künftig je eine Mischbatterie für die Wanne und den Waschtisch installiert werden, um so die starken Wanneneinlaufgeräusche und die Funktionseinschränkung zu vermeiden. - Hochhängende Spülkästen (geräuschintensiv, schwer zu warten und die Wandfläche ist nicht nutzbar) durch tiefhängende, aufsitzende oder wandhängende WCs mit Unterputzspülkasten in einer Vorwandinstallation ersetzen. - Eine über dem Waschtisch angeordnete Revisionsklappe (Platz für Spiegel(-schränke!) behindert den Zugang zu kontroll- und wartungspflichtigen Einrichtungen und Armaturen. Die Revisionsklappe sollte verlegt oder konstruktiv so gestaltet werden, dass eine Öffnung ohne Werkzeuge und ohne Demontage von Spiegelschränken möglich ist. - Badewannen benötigen entweder einen gefliesten Wannenträger oder eine Wannenschürze außerdem ist der elektrische Potentialausgleich mit dem Elektroplaner abzustimmen - Ist keine Waschmaschinen-Stellfläche vorhanden, sollte als Übergangslösung im Aufstellraum (Bad oder Küche) im Bereich der Stellfläche folgendes installiert werden: - Anschlussventil mit Schlauchanschluss, - Belüfter und Rückflussverhinderer (wenn keine zentrale Absicherung vorhanden ist), - Schlauchplatzsicherung - Geruchsverschluss am Waschtisch mit Laugenstutzen oder separate Laugenablaufarmatur, - Steckdose (DIN VDE 0100 Teil 701 beachten!) - Es sollte ermittelt werden, wo Platz für Badmöbel und Waschmaschine ist. Durch Sanitärobjekte mit geringer Tiefe können Bewegungsflächen etwas vergrößert werden. Durch die Verwendung von Heizkörpern geringer Tiefe mit integrierten Ventilen wird ebenfalls Raum gewonnen und Unfallgefahr vermieden. - Die in Außenbädern oft U-förmigen Installationsschächte haben eine sehr schlechte Qualität (schiefe Schachtwangen). Die Fensterleibungen sind oft so nahe an der Installationswand, dass die Fenster nicht voll geöffnet werden können. - Prüfen, ob nicht mehr benötigte Schornsteinzüge für die Lüftung genutzt werden können. Innenbäder Es gibt zwei grundsätzliche Ausführungen: % konventionell errichtete Innenbäder und % mittels Sanitärraumzellen (SRZ) errichtete Innenbäder Bei konventionell errichteten Innenbädern befindet sich die Verkleidung zum Installationsschacht im Bad. Das hat den Vorteil, dass die neue Verkleidung, die grundsätzlich erforderlich ist, günstiger gestaltet und ggf. der Installationsschacht, der bei Innenbädern häufig überdimensioniert ist, zugunsten einer Badvergrößerung verkleinert werden kann. Eine Badmodernisierung vor einer Strangsanierung ist meist nicht ratsam (zu viele Zerstörungen). 94 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Standardisierte Sanitärraumzellen Sanitärraumzellen sind nichttragende Raumelemente für innenliegende Bad-/WC-Räume, die den Badraum einschließlich Fußbodenelement und den Installationsschacht umfassen. Es gab zwei Herstellungsverfahren für Sanitärraumzellen: Herstellung aus 6 Betoneinzelelementen und Herstellung im Glockengussverfahren. Wände und Decke wurden als Glocke gegossen und mit einem Stahlbeton-Fußbodenelement verschweißt. Die Glocke wurde aus Stahlbeton oder Gipsbeton hergestellt. Die Besonderheiten der SRZ sind: % Standardisierte Abmessungen die standardisierten lichten Abmessungen betragen: 212 cm x 162 cm, alle umgrenzenden Wände sowie die Decken und Fußbodenelemente sind 4 cm dick Sanitärraumzellen, die im Glockengussverfahren hergestellt wurden, haben schräge Innenwände, am Fußpunkt der Glocke beträgt die Wanddicke 3,5 cm, unter der Decke 4,5 cm (Ausschalungsschrägen). % Doppelte Wände und Decken über jeder SRZ-Decke und unter jedem SRZ-Fußboden befindet sich die jeweilige tragende Geschossdecke die SRZ-Wände stehen an einer Seite doppelt zu einer tragenden Wand (Raumverlust) und bilden an zwei Seiten eigenständige raumbegrenzende Wände - oft zum Schlafzimmer (Geräuschbelästigung) und immer zum Wohnungsflur. % Zugang zu den Installationen der Zugang zum Installationsschacht zwecks Auswechslung der Installationen ist i.d.R. von der Küche aus möglich, die mehr oder weniger gut demontierbaren Verkleidungen bestehen ursprünglich meist aus Holzspanplatten, die in der Installationswand des Bades befindlichen Revisionsöffnungen sind meist zu groß und ungünstig angeordnet, bei einer Modernisierung werden sie oft verkleinert oder verschlossen. Beispiel In der Wohnungsbauserie WBS 70 mit Sanitärraumzelle (SRZ), Plattenbauart 6,3 t erfolgt eine Badmodernisierung mit Vergrößerung der Sanitärfläche durch Schaffen eines weiteren Sanitärraumes in Trockenbauweise, unter Beibehalten der SRZ, im Rahmen von Grundrissveränderungen zur Wohnwerterhöhung. % % % % % % Erweiterung der Sanitärfläche von 3,5 m² WFl auf insgesamt 5,6 m² WFl Trennung Bad – WC Aufstellfläche für eine Waschmaschine 60 cm x 60 cm zugleich Verkürzung des überlangen Wohnungsflures alle Maßnahmen im Rahmen nichttragender Bauteile und somit genehmigungsfrei als Einzelmodernisierung möglich 95 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Grundrissbeispiel sozialer Wohnungsbau Ausgewählt wurde ein innenliegender Bad-/WC-Raum in einem 5geschossigen Wohngebäude mit Zentralheizung, Baujahr 1974. An der Installationswand (Wanne, Waschtisch), die gleichzeitig die Trennwand zu einem fremden Wohnraum darstellt, ist eine 5 cm dicke HWL-Platte befestigt, in welcher die Trinkwasserleitungen zu den Mischbatterien für Wanne und Waschtisch geführt werden. Alle vier Wände einschließlich der HWL-Platte und des Installationsschachtes sind im Dickbettmörtel bis zur Höhe Oberkante Türzarge gefliest. Der Mörtel ist 0,5 bis 2,5 cm dick. Es sind keine Risse in den Fliesen und Fugen vorhanden. Alle Abwasseranschlussleitungen einschließlich der des WC’s mit S-Abgang und der der Fußbodenentwässerung sind in Decke/Fußboden verlegt. Die lichte Raumhöhe beträgt nur 2,47 m und der Badfußboden ist 3,5 cm höher als der der umgebenden Räume. Die Fußbodenentwässerung ist unter der Badewanne angeordnet. Die Abwasseranschlussleitung der Badewanne mündet in den Bodenablauf. Die Badewanne ist abgemauert sowie eingefliest und hat im Bereich des Bodenablaufes einen offenen Untertritt. Innenliegender (fensterloser) Bad-/WC-Raum, sozialer Wohnungsbau Vorhandene Ausführung, Baujahr 1974 % % % % % % Warmwasserbereitung mit Elektro-Durchlauf-Erhitzer E-DH über der Badewanne Schwer zugänglicher Bodenablauf unter der Badewanne Verlegung aller Abwasseranschlussleitungen, einschließlich für WC in Fußbodenaufbau und Decke, lichte Raumhöhe 2,47 m, OFF Bad 3,5 cm höher als angrenzende Räume Laugenschlauch für WM muss in die Badewanne gehängt werden Fast kein Stauraum Kastenförmiger Installationsschacht (Sanitär und Lüftung) in der Raumecke ohne Revisionsklappe, mit Unterputz-Wohnungsabsperrventil, ohne Wasserzähler Vorschlag für eine Komplexmodernisierung % % % % % % % 96 2009 Geringfügige Raumvergrößerung durch Entfernen des Dickbettmörtels und der HWL-Platte Vorwandinstallation VW für Waschtisch und WC Ab-/Zulaufarmatur für die Waschmaschine am Installationsschacht und Anordnung einer Revisionsklappe andere Anordnung eines neuen Heizkörpers geringerer Tiefe, so daß die Tür voll geöffnet werden kann zentrale Warmwasserbereitung Belassen des Installationsschachtes und der Grundanordnung der Sanitärobjekte weiterer Vorschlag: Türanschlag ändern – nach außen aufschlagend Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Außenliegende Bad-/WC-Räume (mit Fenster) Gemeinsame Merkmale von Außenbädern in industriell errichteten Wohngebäuden < Bad und Küche sind nebeneinander am Treppenhaus, quer zur Außenwand, angeordnet und haben einen gemeinsamen Installationsschacht. < Die Sanitärobjekte des Bades und die Nassstrecke der Küche sind an der Trennwand (Installationswand) zwischen Bad und Küche angeordnet. Diese Position und die Lage am Treppenhaus sind schallschutztechnisch sehr günstig. < Es wurden nur rechte Bäder und rechte Küchen gebaut, d.h. es erfolgte keine spiegelbildliche Ausführung. In linken Wohnungen liegt stets die Küche und in rechten Wohnungen das Bad am Treppenhaus. < Die Installationsschächte im Bad sind U-förmig ausgebildet, die Deckenaussparungen für die Steig- und Fallleitungen sind meist wesentlich kleiner als die Installationsschächte. Die meisten Bauserien haben Gebäudesektionen mit einer Mittelwohnung mit innenliegendem Dusch-/WC-Raum. In der Serie QP 71 sind Außenbäder und Innenbäder (SRZ) im gemeinsamen Gebäudegrundriss angeordnet. Ähnliche Grundrisslösungen finden sich im sozialen Wohnungsbau der Alten Bundesländer. Außerdem wurden Bäder in Mauerwerks-Bauten als Außenbäder errichtet. Grundrissbeispiel Wohnbauserie Q6 (IW60), Blockbauart Laststufe 0,75 t Vorhandene Bad-Ausführung, gebaut von 1960 bis etwa 1975 % % % Die Fensterbrüstung ist nur etwa 80 cm hoch. Das Badfenster kann bei hoch wie tiefhängendem Spülkasten nicht voll geöffnet werden. Heizung und Warmwasserbereitung erfolgen hier mittels Kohlebadefen. In der Wohnung ist keine WM-Stellfläche ausgewiesen, oft wurde eine Wellradwaschmaschine WR genutzt. %Unter Waschtisch: - Waschmaschinen-Steckdose (mit Deckel) sowie - Zulaufventil und - Geruchsverschluss mit Laugenstutzen (nicht dargestellt). Vorschlag für eine strangweise Komplexmodernisierung % % % % Durch günstige Anordnung eines neuen Installationsschachtes und einer Platzsparwanne wird eine Stellfläche für eine 50 cm breite Waschmaschine geschaffen, deren Anschluss unproblematisch ist. Flache Vorwandinstallation VW 1 hinter der Waschmaschine zur Verkleidung der Abund Trinkwasserleitungen der Badewanne und als Ablagefläche (bei Bemessung WMTransportweg beachten). Nach Aufmauerung der Fensterbrüstung Einsatz einer Vorwandinstallation VW 2 mit wandhängendem WC. weiterer Vorschlag: Türanschlag ändern, nach außen aufschlagend 97 2009 Wohnungsbau Wohnungsmodernisierung Grundrissbeispiel Mauerwerksbestand von 1953/54 seniorenfreundliche Umgestaltung eines Außenbades Vorhandene Bad-Ausführung % 4,6 m² WFl % Im Bestand noch überwiegend vorhandene Originalausstattung: Badeofen für Warmwasserbereitung und Heizung, hier Mietermodernisierung vor ca. 15 Jahren: Elektro-Boiler und kleiner Ofen % Stand-WC; Handwaschbecken; freistehende Badewanne, abgemauert und gefliest mit Öffnung zum FBE = Ablauf Badewanne % Alle Leitungen auf der Wand verlegt % Waschküche im KG; sukzessive individuelle Aufstellung von Waschmaschinen in den Wohnungen Badmodernisierung % 4,4 m² WFl % Lage im EG begünstigt Schaffung weitgehend barrierefreier, altenfreundlicher Wohnungen % bodengleiche Dusche – Gefälle 3%, entsprechend rutschfeste Bodenfliesen (hier R 11 A,B,C) % Ausstattung mit Winkelhaltegriff - zugleich Duschstange - und Duschsitz sowie Duschrollo als Spritzschutz (Teleskopbefestigung vor der Duschnische) % Waschtisch und Flachaufputzsyphon zum Waschen im Sitzen; WC wandhängend, OK Sitz 48 cm über OKFF, Vorwandinstallationen % Gastherme für Wohnungsheizung (einschl. Übergangsheizung) und Warmwasserbereitung in der Küche % Aufstellen der Waschmaschine in der Küche % Verbreitern der Tür, nach außen öffnend % Höhenanpassung aller Bedienelemente % Einzelmodernisierung und Wohnungsanpassung in Kombination mit Strangsanierung im Rahmen der schrittweisen Erneuerung des Gesamtbestandes (89 WE) nach Sanierungsleitfaden 98 2009 Wohnungsbau Tendenzen NEUE TENDENZEN IM BADBEREICH Nachdem in den vergangenen Jahren die umfassende Ausrüstung des Wohnungsbestandes mit Bädern sowie funktionale Aspekte der Badnutzung und -ausstattung im Vordergrund standen, wird der Badbereich zunehmend als Ort des sinnlichen Erlebens entdeckt, er unterliegt immer häufiger auch Aufenthaltswünschen, Bäder gehen fließend in angrenzende Wohnräume über. Standen bisher Reinigung, Hygiene, Aufbewahren und Zeitökonomie im Vordergrund, treten nunmehr andere Bedürfnisse neu hinzu, die auch zu längerer Verweildauer führen: < Entspannen, < Gesunderhalten bzw. Lindern von Leiden, < Schönheit, Fitness, Pflege des eigenen Körpers, < Abschalten und „die Seele baumeln lassen“ kurz Wohlbefinden (wieder) herstellen, das im Stress des Alltags oder aufgrund von krankheits- oder altersbedingten Leiden verloren ging. Eine zweite Tendenz ist die Differenzierung der Bäder für unterschiedliche Anforderungen verschiedener Alters- bzw. Nutzergruppen. Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind z.B. Singles, Paare, Familien mit Kindern in den verschiedenen Lebensphasen, Ältere bzw. Senioren und Menschen mit Handikaps unterschiedlicher Art und Ausprägung. Besonders wirken sich die speziellen Anforderungen im Kindesalter sowie aufgrund von Mobilitätseinschränkungen (die naturgegeben im Alter zunehmen) aus. Wichtige Anforderungen in Bezug auf (kleine) Kinder sind: < Sicherheit - abgerundete Ecken, die Verletzungsgefahr vorbeugen - verschließbare Schränke und Schübe - Haltegriffe, die den Ein-/Ausstieg in/aus der (Bade-) Wanne erleichtern < durchsichtige Duschabtrennungen, die die Beaufsichtigung ermöglichen bzw. in der Höhe geteilte Abtrennungen, die das Waschen des Kindes ermöglichen, ohne dass sich die betreuende Person "mitduscht" < niedrige bzw. weit herunterreichende Spiegel < rutschfeste Hocker oder niedriger montierte Waschtische und Konsolen sowie Haken < rutschfester Bodenbelag im Bad und in Dusche oder Wanne < „kindersichere“ Dusch- oder Wannenarmaturen, Temperatursperre als Verbrühschutz Menschen, die heute das Ruhestandsalter erreichen - auch als „Die neuen Alten“ bzw. als „die Junggebliebenen“ bezeichnet - gehen mit anderen Erfahrungen und Ansprüchen als frühere Generationen in diese neue Lebensphase. I.d.R. gehörte zumindest eine Dusch- oder Bademöglichkeit, zumeist aber ein (wenn auch oft sehr kleines) funktionell ausgestattetes Bad zu ihrem Lebensraum. Entsprechend höher sind ihre Erwartungen und Anforderungen in der dritten Lebensphase. Menschen mit krankheits- und/oder altersbedingten Mobilitätseinschränkungen haben besonders ausgeprägte Anforderungen an die sichere Benutzung des Bades: < Ein-/Ausstiegs- bzw. Setz-/Aufstehhilfen < keine Schwellen, also z.B. bodengleiche Duschen (ohne Stolperkante) < überwiegend Bevorzugung der große Dusche gegenüber der Badewanne < rutschfeste Beläge im Raum wie in den Objekten < leichte Erkennbarkeit, ggf. taktile Hilfen < leichte und bequeme sowie sichere Bedienung aller Armaturen Spezifische Ausstattungen sollten aber nicht im „Krankenhausstil“ realisiert werden, sondern möglichst umfassend in die - dem individuellen Wohn- und Lebensstil entsprechende - Badgestaltung integriert werden. 99 2009 www.gessi.com Spüre die Differenz... erlebe Emotionen Wohnungsbau Tendenzen xxx Dass solche gestiegenen bzw. individuellen Bedürfnisse durch die verschiedenen Anbieter und auch in unterschiedlichen Preisklassen befriedigt werden können, ist in den Zielgruppen bisher kaum ausreichend bekannt. Publik gemacht werden oft die kompletten Erlebnisbäder, die leider vielfach den finanziellen und/oder räumlichen Rahmen der Wohnenden sprengen. Unter Nutzung der Möglichkeiten ganz individueller Pakete, ggf. auch schrittweise nachrüstbar, lohnt es aber immer, neue Qualitäten offensiv anzubieten. Dazu zählen insbesondere: < besondere Formen der Sanitärobjekte, insbesondere der Waschtische von Aufsatzschalen (ohne Überlauf mit in den Ablauf integrierter Sicherung) oder –becken über flache bis zu kleinen tiefen Mulden, von runden bis asymmetrisch lang gezogenen Formen, mit integrierten Ablageflächen, raffinierte kleine bis komfortabel große Anlagen unterschiedlichster Formen < ausreichend Beinfreiheit im Bereich des Waschtisches < Bade- und Duschwannen variieren in Form, Größe, Materialien, Ausstattungen, ergonomisch gestaltet und mit diversen Extras wie Ablagen und Einstiegshilfen, Duschen bodengleich, Unterbauelemente im Estrich, Duschrinnen/Designroste < Im Boden einge- bzw. versenkte Wannen oder aber in möbelartige Ausstattungen und Wohn-Schlafräume integrierte Lösungen < Neue ungewöhnliche Materialien für Sanitärobjekte wie Beton, Stahl, Glas oder Holz < Whirlpools mit Luft- und/oder Wasserstrahlen, die Verspannungen lösen, Schmerzen lindern, Müdigkeit verscheuchen, die Gewebedurchblutung verbessern, die Nerven beruhigen können, bis hin zur Anreicherung des Wassers mit Ozon < Sauna - vor allem im Einfamilienhaus, in Eigentumswohnungen oder in gehobenen Mietstandards - mit ergonomisch geformten Liegen, - Farblichtspielen und Klangstimulationen, - oft als Kombikabine (für ein feuchtwarmes Bad oder als klassische Trockensauna) < Infrarotkabinen < Duschen - als Duschtempel, Duschsäulen, Dampf-, Fitness- und Massageduschen, Duschpaneele, offen oder geschlossen, mit (flacher) Wanne oder bodengleich, mit differenzierten Sitzmöglichkeiten – fest installiert, auf der Wand beweglich oder im Raum mobil; - für Wechselduschbäder, Kaskadenduschen, Dampfbäder mit und ohne Aromatherapie, - mit differenzierten Abtrennungen von integrierten Assecoires bis zu „unsichtbaren“ Lösungen in Glas ohne Profile und Rahmen < Farbwechsel des Lichts, Integration von Musik und anderen Tönen (Wasser, Vögel ...) < Haltegriffsysteme - in verschiedenen Materialien und Oberflächen, Farben und Design - die vielfach multifunktional eingebunden werden können - als Handtuchhalter, Duschstange, Träger von Ablagen etc. < raffinierte Badmöbel, große und vielfältig eingesetzte Spiegel < Badheizkörper als Blickfang zugleich als Handtuchtrockner, Raumteiler, Garderobe, Spiegel etc. < besondere Armaturen wie z.B. vom Wasserstrahl zum Wasserschwall bzw. Mini-Wasserfall, neben der Handbrause feststehende Tellerbrausen bis zum Regenhimmel < WC-Sitz mit wartungsfreier Absenkautomatik < differenzierter Lichteinsatz nicht nur im Raum, sondern auch integriert in die Objekte: Schränke, (Touch-)Spiegel, Duschabtrennungen oder -himmel, Wannen, Schminkspiegel Kommt eine entsprechende Raumgestaltung durch gezielte Auswahl, gut funktionierende und harmonische Anordnung der Objekte und Ausstattungen sowie den gezielten Einsatz von Farbe, Material, (natürlichem und künstlichem) Licht, Luft/Belüftung, Düften, Klängen und Design hinzu, ist das Baderlebnis perfekt. Körper, Geist und Seele werden angesprochen. 101 2009 Wohnungsbau xxx Tendenzen Einfamilienhaus mit großzügigem Bad mit dreiseitig zugänglicher Badewanne - Die Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte befinden sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum, Kombination Badheizkörper (Handtuchheizkörper) - Fußbodenheizung familiengerechte Ausstattung durch Doppelwaschtisch, Badewanne und Dusche, Separierung von WC- und Sitzwaschbecken durch Anordnung einer Installationswand im Raum, bodengleiche großzügige Dusche mit Rinne in verbleibender Wandnische, ausreichend Fläche für Badmöbel 102 2009 Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1 Wohnungsbau Tendenzen xxx Einfamilienhaus mit Bad mit separierten Körperpflegebereichen - Kombination Badheizkörper (Handtuchheizkörper) - Fußbodenheizung T-förmige Installationswand steht frei im Raum, ringsum Anordnung der Sanitärobjekte, dadurch Schaffung intimer Zonen, Ausrichtung der Badewanne auf das Fenster mit Einblick in den Garten verstärkt „Wohlfühl-Effekt“, Separierung von WC- und Sitzwaschbecken durch Anordnung einer Installationswand im Raum, Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte befinden sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum, Dusche wird im Gäste-WC untergebracht, großzügige Fläche für Badmöbel Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1 103 2009 Wohnungsbau xxx Tendenzen Einfamilienhaus mit luxuriösem Bad mit freistehender Badewanne - 104 2009 Die Waschmaschine befindet sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum, die Installationswände an den Waschtischen nehmen die Zu- und Abflussleitungen auf und bieten genügend Raum für integrierte Spiegelschränke, der Spülkasten für das wandhängende WC befindet sich in der Installationswand, ggf. Schallschutz beachten, der großzügige Grundriss bietet ausreichend Fläche für Badmöbel Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1 105 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen BARRIEREFREIES BAUEN „Barrierefreiheit“ ist die zentrale Forderung, um allen Menschen – auch Menschen mit Behinderungen – ein gleichberechtigtes Miteinander in der Gesellschaft zu ermöglichen. Diese Forderung ist im Grundgesetz verankert. So ist in Artikel 3, Absatz 3, des Grundgesetzes festgelegt: „...Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“. Untersetzt wird diese Forderung im § 8 des Gleichstellungsgesetzes, im Sozialgesetzbuch IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, im § 1, Abs. 6, Punkt 3 des Baugesetzbuches, im § 50 der Musterbauordnung und darauf aufbauend in den Bauordnungen der Länder. Das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes BBG ist im Mai 2002 in Kraft getreten. Das Regelwerk beinhaltet die Selbstverpflichtung, dass alle neu zu errichtenden oder umfassend umzugestaltenden Gebäude des Bundes barrierefrei zu errichten sind. Das Gesetz verpflichtet außerdem die Wirtschaft erstmalig, Verhandlungen über Zielvereinbarungen zur Schaffung der Barrierefreiheit aufzunehmen. Die erste vorliegende Zielvereinbarung betrifft den Bereich der Hotels und Gaststätten - vgl. entsprechendes Kapitel im Bereich GÖB. Der Weg zu allgemeingültigen gesetzlichen Regelungen zum barrierefreien Bauen ist noch weit. Bauen ist „Ländersache“. So sind in den einzelnen Bundesländern auf der Grundlage der Musterbauordnung differenzierte Anforderungen zum Barrierefreien Bauen in den Bauordnungen verankert. Diese sind jeweils konkret heran zu ziehen. Grundsätzlich ist der Trend: % Öffentlich zugängliche Gebäude sind in den dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teilen barrierefrei zugänglich und ohne fremde Hilfe zweckentsprechend nutzbar zu gestalten. % Gebäude, die überwiegend oder ausschließlich von alten oder behinderten Menschen, nach verschiedenen Bauordnungen auch von Menschen mit Kleinkindern, genutzt werden, sind völlig barrierefrei zu gestalten. % Einige Länder haben Angaben zur Ausführung (Maße, Neigungen von Rampen, Toiletten) in ihre Bauordnung aufgenommen % In Gebäuden mit mehr als zwei, vier oder sechs Wohnungen müssen die Wohnungen mindestens eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein. In diesen Wohnungen müssen die Wohn-Schlafräume, eine Toilette, ein Bad sowie die Küche bzw. Kochnische mit dem Rollstuhl zugänglich sein. Mindestanforderungen für barrierefreies Bauen sind in den folgenden Normen festgelegt: DIN 18 024-1 01.98 DIN 18 024-2 11.96 DIN 18 025-1 12.92 DIN 18 025-2 12.92 Barrierefreies Bauen; Straßen, Plätze, Wege öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze; Planungsgrundlagen -; Öffentlich zugängige Gebäude und Arbeitsstätten; Planungsgrundlagen Barrierefreie Wohnungen; Wohnungen für Rollstuhlbenutzer; Planungsgrundlagen -; Planungsgrundlagen Die Normen DIN 18024 und DIN 18025 wurden in fast allen Bundesländern als technische Baubestimmungen eingeführt (nicht in Bayern und NRW, in einigen Ländern ohne DIN 18 024-1). Darüber hinaus haben die Bundesländer weitere Richtlinien, Erlasse und Hinweise zum barrierefreien Bauen herausgegeben. Vor Beginn der Baumaßnahmen sollten Informationen zu rechtlichen Regelungen in den betreffenden Bundesländern eingeholt werden. 106 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Die Normen DIN 18024 und DIN 18025 wurden in einem Normentwurf DIN 18030 „Barrierefreies Bauen“ zusammengefasst. Nach umfangreichen Einsprüchen zu zwei Entwürfen der 18 030 wurde das Normvorhaben jedoch aufgegeben und mit etwas veränderter Aufgabenstellung wurde jetzt der Normentwurf DIN 18 040 mit zwei Teilen vorgelegt. DIN 18 024-1 gilt vorerst fort und soll zu einem späteren Zeitpunkt unter einer neuen Norm-Nummer abgelöst werden. DIN 18 040-1 E 02.09 DIN 18 040-2 E 02.09 Barrierefreies Bauen; Planungsgrundlagen; Öffentlich zugängliche Gebäude -; -; Wohnungen Der Aufbau der Norm weicht von den bisherigen Normen insoweit ab, als überwiegend Schutzziele und Beispiele zu Ihrer Erreichung aufgeführt werden, womit eine größere Flexibilität in der Umsetzung ermöglicht wird. Die Schutzziele können auch auf andere Weise als in der Norm festgelegt erfüllt werden. Neben motorischen Einschränkungen werden sensorische und kognitive Einschränkungen in größerem Umfang als bisher berücksichtigt. Der VDI legte mit der Richtlinie VDI 6008-1 Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume 08.2005 - Anforderungen an die Elektrotechnik und Fördertechnik eine weitere Grundlage für den Wohnbereich einschließlich Heimen und Tagesstätten bis zu Hospizen vor. Sie gilt nicht für Arbeitsstätten. Es werden Anforderungen und Lösungswege aufgezeigt sowie umfangreiche Ausstattungsempfehlungen gegeben für Bedienungs- und Meldeelemente, Elektro-, Kommunikations-, Sicherheits-, Beleuchtungs- und Fördertechnik. Ein großer Abschnitt befasst sich mit „Leistungsminderungen und Leistungsförderungen“ im sensorischen, motorischen und kognitiven Bereich. Für verschiedene Wohnformen für Senioren gibt es in VDI 6000-5 spezifische Grundlagen (vgl. Abschnitt Wohnungsbau). Eine gute Planungshilfe stellen auch Materialien der Länder dar. So von der Bayrischen Architektenkammer, herausgegeben mit der Obersten Baubehörde im Bayrischen Staatsministerium des Innern und dem Bayrischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien, Frauem und Gesundheit: Barrierefreies Bauen 1: Barrierefreie Wohnungen, Ein Leitfaden für Architekten, Fachingenieure und Bauherren zu DIN 18025-1 und -2, vergleichende Betrachtung und Erläuterungen Barrierefreies Bauen 2: Öffentlich zugängige Gebäude und Arbeitsstätten, Ein Leitfaden für Architekten, Fachingenieure und Bauherren zu DIN 18024-2, Planungsgrundlagen, vergleichende Betrachtung und Erläuterungen Barrierefreies Bauen 3: Straßen, Plätze, Wege öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze, Ein Leitfaden für Architekten, Fachingenieure und Bauherren zu DIN 18024-1, Planungsgrundlagen, vergleichende Betrachtung und Erläuterungen www.byak.de Oder in Berlin: Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin, Öffentlich zugängige Gebäude, Grundlagen und Beispiele. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Juni 2007. Barrierefreie Sanitäranlagen in Gewerblichen bzw. Öffentlichen Bereichen werden neben den grundsätzlichen Aussagen dieses Kapitels in den spezifischen Abschnitten behandelt und die Hinweise insoweit hier nicht wiederholt. 107 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Allgemeine Ausführungen, Entwurfsgrundsätze, Beispiele SANITÄRRÄUME IN BARRIEREFREIEN ROLLSTUHLGERECHTEN WOHNUNGEN gemäß DIN 18 025-1 % Anwendungsbereich Die DIN 18 025-1 (DIN 18 040-2 E) gilt für die Planung, Ausführung und Einrichtung von rollstuhlgerechten Wohnungen und Wohngebäuden (Miet- und Genossenschaftswohnungen) sowie sinngemäß auch von neuen Wohnheimen, Eigentumswohnungen, Eigenheimen und bei Modernisierungen des Wohnungsbestandes aller Eigentumsformen. Rollstuhlbenutzer - auch mit Oberkörperbehinderungen - müssen alle zur Wohnung gehörenden Räume und alle den Bewohnern der Wohnanlage gemeinsam zur Verfügung stehenden Räume befahren können. Sie müssen grundsätzlich alle Einrichtungen innerhalb der Wohnung und alle Gemeinschaftseinrichtungen innerhalb der Wohnanlage nutzen können. Sie müssen in die Lage versetzt werden, weitgehend unabhängig von fremder Hilfe zu leben. % Erforderliche Bewegungsflächen Durch die Festlegung der Maße für die Bewegungsflächen soll allen Menschen garantiert werden, dass sie ungehindert die Räume ihrer Wohnung, die zur Wohnung gehörenden Gemeinschaftseinrichtungen und die Erschließungsräume, wie z.B. Flure, ihres Wohnhauses passieren können. Das bedeutet, dass bei der Bemessung der Bewegungsflächen der Rollstuhlbenutzer maßgebend ist. Bild 1 Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich nach DIN 18025-1 vor und neben dem WC vor dem Waschtisch Dusche Bewegungsflächen der einzelnen Sanitärobjekte dürfen sich überlagern Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E 108 2009 entlang der Badewanne Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen % Anforderungen an Waschtisch-Anlagen Wenn der Waschtisch in einem seitlichen Abstand von 20 cm zur Wand angeordnet und eine Mindestbewegungsfläche von 150 x 150 cm vor dem Waschtisch eingehalten wird, ist die notwendige Bewegungsfreiheit für den Rollstuhlbenutzer gesichert. 30 cm Wandabstand ermöglichen die Einordnung eines Haltegriffes. Ausreichender Beinfreiraum unter dem Waschtisch muss die Benutzung im Sitzen sicher stellen; in DIN 18 040 E werden hierfür differenziertere Maße empfohlen (siehe Bild 2). Zum sicheren Abstützen kann der Waschtisch einen seitlichen Stützgriff erhalten, der 10 – 15 cm über Vorderkante Waschtisch hinausragen sollte. Er kann gleichzeitig als Handtuchhalter verwendet werden. Günstiger wird vielfach ein Handgriff quer oberhalb des Waschtisches empfunden (Heranziehen aus dem Rollstuhl heraus). Geeignete Waschtischarmaturen sind Einhebelmischbatterien mit langem, offenem Hebel und langem Wasserauslauf - bzw. Schlupfbrause. Für Rollstuhlbenutzer wird eine Waschtischhöhe von max. 80 cm und für Benutzer im Stehen eine Waschtischhöhe von 85 cm empfohlen. Höhenverstellbare Waschtische eignen sich immer dort, wo unterschiedliche Höhen für Nutzer erforderlich werden. Der Spiegel über dem Waschtisch muss in sitzender Position nutzbar sein, deshalb ist eine Spiegelhöhe von 100 cm erforderlich. Spiegelschränke, die diese Höhe aufweisen, sind auch geeignet. Alternativ sind Kippspiegel möglich, die aber aus psychologischen Gründen (mögliches Bedrohungsgefühl für den davor, respektive darunter Sitzenden) und aus Gründen der flexiblen Nutzung (Nutzen durch andere, stehende Familienmitglieder) nicht empfohlen werden. Bild 2 Planungsempfehlungen Waschtisch nach DIN 18025-1 bzw. angekündigter DIN 18 040 E (rechte Abbildung) Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E 109 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen % Anforderungen an Toiletten-Anlagen Das WC muss an der Wandseite 30 cm entfernt angeordnet werden und einen Abstand zu anderen fest installierten Sanitärobjekten von 95 cm (90 cm gemäß DIN 18 040-2 E) aufweisen, um Rollstuhlbenutzern die Benutzung des WC‘s zu ermöglichen. Die Bewegungsfläche von 95 cm (90 cm) zum Umsetzen vom Rollstuhl auf das WC sollte entsprechend den individuellen Bedürfnissen rechts oder links vom WC angeordnet werden. Ist der Nutzer unbekannt, sollten in Mehrfamilienhäusern die Bäder alternierend ausgebildet werden. In der Ausführungsart unterscheidet man zwischen: < Flachspül-WC Für Personen mit Blasen- und Darmlähmungen ist das Flachspülklosett weniger geeignet, da aufgrund des sehr langen Entleerungsprozesses starke Geruchsbelästigung entsteht. Beim Erfordernis häufiger Stuhlprobenentnahme ist es allerdings vor zu ziehen. < Tiefspül-WC Diese WC-Art hat sich in den letzten Jahren vermehrt durchgesetzt, da aufgrund der besseren Spüleigenschaften der Abtransport vereinfacht wird. Darüber hinaus besteht bei der Lagerung im Wasser eine wesentlich geringere Geruchsbelästigung gegenüber dem Flachspül-WC. < WC mit automatischer Spülung und Unterdusche Eine Sonderform stellen Toiletten mit automatischer Spülung und Unterdusche dar. Nach dem Entleerungsprozess und dem Spülen kann die Säuberung des Benutzers durch die Unterdusche (das Wasser ist auf Körpertemperatur erwärmt) sowie die Trocknung erfolgen. Bei Installation derartiger WC‘s muss ein Elektroanschluss vorgesehen werden, um das Reinigungswasser für die Unterdusche auf Körpertemperatur zu bringen und um das Trocknen (Warmluft) zu gewährleisten. Das Wasser der Unterdusche darf nicht über einen Warmwasseranschluss herangeführt werden. Des weiteren sollte ein wandhängendes WC gewählt werden, das gegenüber dem Stand-WC viele Vorteile bietet. So kann das WC in der gewünschten Höhe montiert werden, die Bodenreinigung ist mühelos möglich und es besteht Teilunterfahrbarkeit für Rollstuhlbenutzer (Fußstütze). WC-Tiefe Die in der Norm geforderte WC-Tiefe von 70 cm garantiert das seitliche Anfahren mit dem Rollstuhl und den parallelen Umsetzprozess. Hierdurch wird auch ein Überfahren des WC-Stuhls optimal gewährleistet. (Bei der Benutzung des WC-Rollstuhls muss die Höhe des WC beachtet werden). Grundsätzlich sind zwei Formen der Realisierung möglich: - WC, 70 cm tief, mit Unterputz-Spülkasten oder - WC mit Aufputz-Spülkasten und Verlängerungselement von VK Spülkasten bis zur Wand Sitzhöhe Die Sitzhöhe soll maximal 48 cm betragen. Für Rollstuhlbenutzer wird eine Sitzhöhe von 45 – 46 cm empfohlen. Diese Höhe schließt auch den WC-Sitz mit ein. Optimal ist es, wenn die WC-Höhe individuell angepasst werden kann (höhenverstellbares WC). Eine Höhenanpassung kann ggf. aber auch durch Aufsätze vorgenommen werden. Die genannten Kriterien über die individuell anpassbare WC-Höhe gelten auch für kleinwüchsige Personen, deren Gliedmaßen nicht den Durchschnittsmaßen entsprechen. Ältere Personen, deren physische Möglichkeiten ein Hinsetzen erschwert, benötigen eine Sitzhöhe von 48 - 50 cm. Da Rollstuhlbenutzer den WC-Sitz beim Umsetzen stark belasten, ist es sehr wichtig, dass der Sitz entsprechend stabil ist und sich nicht verschieben kann. WC-Spülung Viele der üblicherweise installierten WC-Spülauslösungen des Unterputz- oder Aufputz-Spülkastens sind von Personen mit Mobilitätseinschränkungen nicht erreichbar. Vom Planer ist dieses Detail daher besonders sorgfältig zu bearbeiten. Grundsätzlich ist es möglich, dass bei Unterputz-Spülkasteninstallationen die mechanische Auslösevorrichtung seitlich angebracht wird. 110 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Die Spülauslösung muss 50 cm von der Zimmerecke entfernt liegen und in einer Höhe von 85 cm installiert sein. Ergänzend zu dieser mechanischen Spülauslösung kann auch eine elektromagnetische oder elektropneumatische Spülauslösung vorgesehen werden. Die deutlich höheren Kosten erfordern die vorherige Abstimmung mit dem Bauherrn. Spülauslösungen im Fußbodenbereich sollten unbedingt vermieden werden, da sie von vielen Personen in Sitzstellung aufgrund unzureichender Mobilität nicht erreicht werden können. Auch ein späteres Auslösen durch Gehhilfen oder Überfahren mit dem Rollstuhl ist für viele Personen sehr beschwerlich, wenn nicht unmöglich. Bild 3 Planungsempfehlungen WC nach DIN 18025-1 Rückenstütze Auch im Wohnbereich wird 55 cm hinter der Vorderkante des WCs eine Rückenstütze gefordert, um die Sitzhaltung bei mangelnder Rückenmuskulatur bzw. lang andauerndem Verweilen müssen zu unterstützen. Allerdings sollte das bei bekanntem Nutzer vorab hinterfragt werden, da in diesem Fall die WC-Garnitur ohne Deckel bleiben muss. Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E Stütz- und Haltegriffe Die Rohinstallation ist so zu konzipieren, dass jederzeit Stützklappgriffe angebracht werden können. Dieses Detail wird in der Praxis vielfach unterschätzt, da weder Leichtbauplatten als Verkleidung der Vorwandinstallation, noch Lochziegel oder ähnliche Konstruktionen die notwendigen Stützdrücke aufnehmen können. Es muss von einer Größe der Stützdrükke von mindestens 1,0 kN ausgegangen werden. Stützklappgriffe gehören nicht zur Grundinstallation eines WC‘s oder Badbereiches, sondern sind den individuellen Behinderungen anzupassen. Werden bauseitig Tragständer oder andere Unterkonstruktionen eingebaut, sind ihre Lage und die Abmessungen detailliert zu dokumentieren und dem Bauherren / Nutzer zu übergeben. Die Hochklappbarkeit beider Stützgriffe ist erforderlich, da - der Umsetzprozess individuell unterschiedlich ist und daher das Greifen einerseits und die Beweglichkeit des Klappgriffes andererseits von besonderem Nutzen sind und - durch das Hochklappen des an der Wandseite liegenden Stützgriffes ausreichend Bewegungsfläche für eine betreuende Person geschaffen wird. Klappgriffe müssen mit wenig Kraftaufwand in selbstgewählten Etappen bedienbar sein. 111 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen % Anforderungen an Dusch-Anlagen Die Duschfläche muss 150 x 150 cm betragen und ein ausreichendes Gefälle zum Bodenablauf aufweisen, der sich in einem Abstand von mindestens 30 cm zur jeweiligen Ecke befinden sollte. Duschen müssen grundsätzlich begeh- bzw. befahrbar sein, d.h. schwellenfrei. Aus technischen Gründen unabweisbar notwendige Höhenunterschiede, dürfen maximal 2 cm hoch sein (bevorzugt ohne Stufe). Begründung: der Duschbereich muss mit dem Duschrollstuhl befahrbar und für Gehbehinderte begehbar sein. Außerdem können diese Duschbereiche – wenn sie schwellenlos sind - als Bewegungsflächen für den Badbereich genutzt werden.- Die Umrüstung auf eine Badewanne muss möglich sein. Ausstattung: < Armaturen Die Höhe der Armatur ist auf 85 cm fixiert, die Mischbatterie muss in 50 cm Entfernung von der Raumecke liegen. Die Ausbildung ist als Einhebelbatterie vorzusehen, um Personen mit eingeschränktem Greifbereich die Betätigung zu erleichtern. Es wird ein Temperaturbegrenzer alternativ Thermostat gefordert. Je nach Behinderungsart besteht die Gefahr, dass man sich bereits bei 37 - 40 Grad Wassertemperatur verbrüht. Alternativ: berührungslose Armatur (ungewolltes Auslösen ist auszuschließen). < Halteeinrichtungen Die Halteeinrichtungen sollten nicht zur Grundausstattung im Duschbereich gehören; müssen aber im Bedarfsfall nachgerüstet werden können. Hierfür müssen die entsprechenden Unterkonstruktionen vorgesehen und dokumentiert werden, um zu gewährleisten, dass die Halterungen fest und dauerhaft verankert werden können. < Duschsitz Im Rahmen der Installationsplanung ist zu berücksichtigen, dass jederzeit ein Duschsitz nachgerüstet werden kann. Bei der Auswahl ist auf richtige Sitzhöhe zu achten, so dass die Füße guten Bodenkontakt haben. Bild 4 Planungsempfehlungen Dusche nach DIN 18025-1 Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen 112 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen % Anforderungen an Badewannen-Anlagen Diagonal- und Körperformbadewannen gehören nicht zur Grundausstattung, sind aber zu empfehlen, weil sie nicht nur die Benutzung erleichtern, sondern auch zum sparsamen Verbrauch von Wasser beitragen können. Der Badewannenboden sollte rutschfest sein. Ein Exzenter-Badewannenablauf wird empfohlen. Die Armaturen sollten im mittleren Bereich der Wanne angeordnet werden. Im Gegensatz zur Dusche bietet die Badewanne den Vorteil, dass neben der Hygiene auch zusätzliche therapeutische Anwendungen möglich sind. Die Entscheidung, ob Dusche oder Badewanne eingebaut werden soll, ist abhängig von der Art der Behinderung bzw. vom Krankheitsbild des Nutzers. Bei der Nachrüstung einer Badewanne sollte davon ausgegangen werden, dass die Größe der üblichen Ausführung nach VDI 6000-1 (b / l = 75 cm / 170 cm) entspricht. Es wird weiterhin empfohlen, dass die Badewanne frei aufgestellt und mit einer Stahlschürze mit Bodenfreiheit versehen wird. Eine solche Stahlschürze ermöglicht es, dass jederzeit eine Nutzungsänderung vollzogen werden kann, ohne dass größere Umbaumaßnahmen notwendig werden. Diese Ausbildung hat den Vorteil, dass die Wanne mit einem Wannenlifter als Einstiegshilfe unterfahren werden kann, um dem Benutzer und seinem Betreuer den Umstieg vom Rollstuhl zu erleichtern. Die Oberkante der Wanne erhöht sich dann auf 74 cm. Bei einer eingebauten Badewanne ist auf einen ausreichenden Untertritt zu achten. Bild 5 Planungsempfehlungen Badewanne nach DIN 18025-1 Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen 113 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte, zusätzlich gilt die VDI 6000-1 % den erforderlichen Abstandsmaßen, zusätzlich gilt die VDI 6000-1 % den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten 150 x 150 cm links oder rechts neben dem WC 70 x 95 cm für Dusche 150 x 150 cm Mindestfläche ¾ 5,4 m² Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Bei Einordnung einer Waschmaschine erhöht sich die Mindestfläche. Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E 114 2009 Bild 6 Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Dusche rollstuhlgerecht nach DIN 18025-1 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Wannensitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte, zusätzlich gilt die VDI 6000-1 % den erforderlichen Abstandsmaßen, zusätzlich gilt die VDI 6000-1 % den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten 150 x 150 cm links oder rechts neben dem WC 70 x 95 cm für Dusche 150 x 150 cm Mindestfläche ¾ 6,7 m² Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E Bild 7 Grundrissbeispiel Sanitärraum rollstuhlgerecht mit Badewanne nach DIN 18025-1 115 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen SANITÄRRÄUME IN BARRIEREFREIEN, BEDINGT ROLLSTUHLGERECHTEN WOHNUNGEN gemäß DIN 18 025-2 % Anwendungsbereich Die DIN 18 025-2 (DIN 18 040-2 E) gilt auch für die Planung, Ausführung und Einrichtung von barrierefreien, bedingt rollstuhlgerechten Wohnungen (Miet-und Genossenschaftswohnungen) sowie sinngemäß auch von neuen Wohnheimen, Eigentumswohnungen und bei Modernisierungen des Wohnungsbestandes aller Eigentumsformen. Die Bewohner müssen in die Lage versetzt werden, von fremder Hilfe weitgehend unabhängig zu sein. Das gilt insbesondere für Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und Hörgeschädigte, Gehbehinderte, Menschen mit sonstigen Behinderungen, ältere Menschen sowie für Kinder, klein- und großwüchsige Menschen. Die nachfolgenden Planungshinweise gelten für barrierefreie Wohnungen, die bedingt auch für Rollstuhlbenutzer geeignet sein können. % Erforderliche Bewegungsflächen Während Rollstuhlbenutzer zur Fortbewegung in ihrer Wohnung den größten Flächenbedarf haben, sind für alle anderen Menschen geringere Mindest-Bewegungsflächen erforderlich. Bild 8 Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich nach DIN 18025-2 vor und neben dem WC vor dem Waschtisch Dusche entlang der Badewanne % Anforderungen an barrierefreie, bedingt rollstuhlgerechte Sanitäranlagen Das Bad muss ausreichend groß sein, damit die Mindestbewegungsflächen vor den einzelnen Sanitärobjekten eingehalten werden können. Eine sinnvolle Anordnung der einzelnen Sanitärobjekte unter Nutzung bodengleicher Duschen für Bewegungsflächen trägt wesentlich zur Flächeneinsparung bei. Zu beachten ist aber, dass auch für eine evtl. Betreuungsperson ausreichend Bewegungsfläche zur Verfügung stehen muss Da es im Wohnungsbau im allgemeinen nicht möglich ist, das Bad erst auszustatten, wenn die persönlichen Anforderungen des Nutzers bekannt sind, ist besonders hier eine präventive Planung zu empfehlen, die eine spätere Anpassung an die Bedürfnisse des Nutzers ohne große bauliche Veränderungen ermöglicht. Es sind insbesondere die Bedürfnisse alter und behinderter Menschen zu berücksichtigen. Im Sanitärraum sind deshalb Sicherheitsaspekte von besonderer Bedeutung. Stütz- und Haltegriffe gehören nicht zur Standardausrüstung. Bei entsprechender Vorrüstung der Unterkonstruktionen bzw. Wandausbildung können diese und andere technische Hilfen sofort nachgerüstet werden und mit dazu beitragen, dass alte Menschen und Menschen mit Behinderungen weitgehend selbständig in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. 116 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Die Grundlage für die Sanitärraumplanung war in der zurückgezogenen Norm DIN 18 022 bzw. ist in VDI 6000-1 geregelt. Bisher bestand das Bad üblicherweise aus WC, Waschtisch und Badewanne. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass gerade der alternde Mensch auch bei nur geringen Bewegungseinschränkungen größte Schwierigkeiten hat, die Badewanne zu benutzen, so dass zunehmend einer Dusche der Vorzug gegeben wird. Allerdings wurden in den letzten Jahren Einstiegshilfen entwickelt, die eine wesentliche Erleichterung des Einstiegs in die Badewanne und eine unfallfreie Benutzung ermöglichen. DIN 18 040-2 E empfiehlt eine Einstiegshöhe von 50 cm. Im Mehrfamilienhaus sollten immer beide Varianten angeboten werden. 117 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte % den erforderlichen Abstandsmaßen zwischen WC und Waschtisch % 30 cm Mindestabstand nach VDI 6000-1 95 cm Empfehlung, um Rollstuhlbenutzern die Benutzung der Toilette zu ermöglichen den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten für Dusche Mindestfläche ¾ 3,2 m² Mindestfläche ¾ 4,6 m² 120 x 120 cm 120 x 120 cm gemäß DIN 18025-2 (ohne Waschmaschinenstellfläche) Grundrissbeispiel mit o.g. Empfehlung Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 118 2009 Bild 9 Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Dusche barrierefrei, bedingt rollstuhlgerecht nach DIN 18025-2 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte % den erforderlichen Abstandsmaßen zwischen WC und Waschtisch 30 cm Mindestabstand nach VDI 6000-1 % den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten 120 x 120 cm entlang der Badewanne 120 cm Tiefe Mindestfläche ¾ 4,9 m² Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Bei Einordnung einer Waschmaschine erhöht sich die Mindestfläche. Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Bild 10 Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Badewanne barrierefrei, bedingt rollstuhlgerecht nach DIN 18025-2 119 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen SANITÄRANLAGEN FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN IN ÖFFENTLICH ZUGÄNGIGEN GEBÄUDEN UND ARBEITSSTÄTTEN (vgl. auch Kapitel im Bereich GÖB) % Anwendungsbereich Die DIN 18 024-2 (18 040-1 E) gilt für die Planung, Ausführung und Einrichtung von öffentlich zugängigen Gebäuden und Arbeitsstätten sowie von deren Außenanlagen. Sie ist sinngemäß bei baulichen Veränderungen und Nutzungsänderungen anzuwenden. Diese baulichen Anlagen müssen für alle Menschen barrierefrei nutzbar sein. Sie müssen in die Lage versetzt werden, von fremder Hilfe weitgehend unabhängig zu sein. Die Bewegungsflächen sind nach dem Mindestplatzbedarf der Rollstuhlbenutzer bemessen. Die Anforderungen an die Orientierung entsprechen auch den Bedürfnissen Blinder und Sehbehinderter. In Arbeitsstätten sind barrierefreie Anlagen erforderlich bezogen auf die tatsächlich Beschäftigten mit Ihren spezifischen Behinderungen (Leitlinien des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik LASI von März 2005 zu § 3 (2) der ArbStättV 2004). In jedem öffentlich zugängigen Gebäude ist mindestens ein Sanitärraum für Rollstuhlbenutzer einzuplanen, der auch von anderen Personen benutzt werden kann. Zumindest in ausgedehnten Gebäuden sollten jedoch mehrere Anlagen integriert werden. Im Entwurf DIN 18 040-1 E wird pro Sanitäranlage eine barrierefreie Toilette gefordert. Grundsätzlich benötigt der Sanitärraum für den Rollstuhlbenutzer keinen Vorraum und kann von weiblichen bzw. männlichen Personen benutzt werden, wenn sie einen separaten Zugang hat. % Erforderliche Bewegungsflächen Die DIN 18 024-2 stellt an die Bewegungsflächen die gleichen Anforderungen wie die DIN 18 025-1, ausgenommen die beidseitige Anfahrbarkeit des WC‘s. Grundsätzlich sind vor Sanitärobjekten Bewegungsflächen von 150 x 150 cm einzuplanen. Um das seitliche Anfahren eines Rollstuhls an ein WC zu ermöglichen, ist rechts und links eine Bewegungsfläche von 95 cm Breite mit einer Tiefe von 70 cm vorzusehen. Bild 11 Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich nach DIN 18024-2 vor und neben dem WC Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E 120 2009 vor dem Waschtisch Dusche Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Bild 12 Öffentliches rollstuhlgerechtes WC nach DIN 18 024-2 1 2 3 4 a/b 5 6 7 Rückenstütze Stütz-Klapp-Griffe, beidseitig Toilettenpapier und Spülauslösung Notruf als Drucktaster am Griff und Zugschalter, liegend erreichbar Handtuchspender UK 85cm über OKFF, darunter Behälter für Papierhandtücher Spiegel, Höhe 100 cm, 5 bis 8 cm über OK Waschgelegenheit Waschtisch mit Unterputz- oder Flachaufputzsiphon mit erforderlicher Beinfreiheit gemäß Bild 2 8 Seifenspender UK max. 105 cm über OKFF, über Waschtisch 9 a/b Evtl. Stütz-Klapp-Griff, Stütz-Halte-Griff neben dem Waschtisch 10 Kleiderhaken in 85 und 150 cm Höhe über OKFF 11 Tür nach außen, entriegelbar von außen, innenseitiger Griff zum Zuziehen 12 Luftdicht verschließbarer Abfallbehälter, Einwurföffnung 85cm über OKFF 13 Zapfstelle mit Schlauchanschluss, Ventil abnehmbar 14 Ablagefläche, 15 x 30 cm, OK 85cm über OKFF, unterfahrbar, ggf. zum hoch-/runterklappen 15 Fußbodeneinlauf 16 Toilettenbürstenhalter Bei Bedarf kann eine Klappliege unter Beachtung der dafür erforderlichen Bewegungsfläche eingeordnet werden. Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E 121 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen % Anforderungen an Waschtisch-Anlagen Vor dem Waschtisch ist eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorzusehen. Hierbei kann die Unterfahrbarkeit des Waschtisches durch die Fußstützen nur in Ausnahmefällen (z.B. Umbau/Sanierung) angerechnet werden. Der Waschtisch muss mind. 60 cm breit und 55 cm tief sein. Eine entsprechend konkave Vorderkante erleichtert die Anfahrbarkeit. Der Waschtisch sollte an der Vorderseite eine Stützlast von 1,0 kN aufnehmen können. Dadurch könnten die seitlichen Stützgriffe entfallen. Der Waschtisch muss unterfahrbar sein und ist mit einem Unterputz- oder Flachaufputzsiphon zu versehen, damit Verletzungen durch Anstoßen oder Verbrühen vermieden werden. Auch Querschnittsgelähmte Personen ohne Gefühl in den Beinen bleiben somit von Verletzungen verschont. Die Oberkante des Waschtisches darf max. 80 cm hoch sein. Die Kniefreiheit muss in 30 cm Tiefe und in 67 cm Höhe gewährleistet sein. (vgl. Bild 2) Ausstattungen: < Armatur Als Armatur ist eine Einhebel-Armatur mit längerem, offenem Bedienungshebel. Alternativ: berührungslose Armatur (ungewolltes Auslösen ist auszuschließen). < Spiegel Über dem Waschtisch an der Wand ist ein Spiegel anzubringen, der sowohl in sitzender als auch in stehender Position benutzt werden kann. Es empfiehlt sich, eine Spiegelhöhe von 100 cm zu wählen. Es sind auch Kippspiegel möglich, die aber insbesondere aus psychologischen Gründen (mögliches Bedrohungsgefühl für den davor, respektive darunter Sitzenden) sowie der höheren Vandalismusanfälligkeit wegen nicht empfohlen werden. Bei der Ausstattung von 2-Bettzimmern in Altenpflegeheimen wird ein 2-türiger Spiegelschrank empfohlen, der durch das Pflegepersonal vorzugsweise mittels Ellbogendruck geöffnet werden kann.. < Seifenspender Der Seifenspender muss im Greifbereich des Rollstuhlbenutzers zwischen 85 cm und maximal 105 cm Höhe angebracht werden. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass er sich leicht bedienen lässt. < Handtrocknungsgeräte Vor dem Trocknungsgerät muss eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorgesehen werden. Das Gerät muss seitlich anfahrbar sein und ist mit einer berührungslosen Betätigung auszustatten. Der Luftaustritt ist in einer Höhe von 85 cm anzubringen. Aus hygienischer Sicht ist die Lufttrocknung nachteilig, da die Luft bakteriell belastet wird. Werden für das Trocknen der Hände Papiertücher verwendet, wird eine Mindestgröße von 40 x 40 cm empfohlen. Diese müssen in einer Höhe von 85 cm erreichbar sein, für die Entsorgung ist ein Abfallauffang vorzusehen. % Anforderungen an Toiletten-Anlagen Die Bewegungsfläche vor dem WC ist mit 150 x 150 cm zu konzipieren, damit auch hier ein Anfahren des WC‘s von rechts oder links mit entsprechendem Umsetzprozess (etwa 70 % aller Rollstuhlbenutzer steigen von dieser Position aus um) gewährleistet ist. Neben dem WC ist rechts und links eine Fläche mit einer Breite von 95 cm (90 cm nach DIN 18 040-1 E) vorzusehen, damit ein wahlweises seitliches Anfahren an das WC bzw. Umsetzen von schräg vorne möglich ist. Eine Tiefe von 70 cm ist notwendig, damit der parallele Umsetzprozess Rollstuhl/WC erfolgen kann; das Hinterrad des Rollstuhls stößt gegen die Wand hinter dem WC. Außerdem ermöglicht diese Tiefe das Überfahren mit dem Toilettenstuhl. Damit ist eine Tiefe erforderlich, die entsprechend auf die Konstruktion des WC‘s übertragen werden muss. Neben tiefen Keramiken lassen sich ggf. auch mit einem Adapter und einer handelsüblichen WC-Tiefe vorgenannte Bedingungen erfüllen. 122 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Die Höhe des WC‘s ist in der DIN 18 024-2 mit 48 cm inklusive WC-Sitz festgelegt (46 bis 48cm nach DIN 18 040-1 E). Damit kann auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer eingegangen werden. Dieses Maß orientiert sich an folgenden Kriterien: < Bei der Mehrheit der Rollstuhlbenutzer wird die Länge der Unterschenkel zugrunde gelegt, so dass ein guter Fußkontakt zum Boden gesichert ist. Der Fußkontakt ist zwingend notwendig, um Sitzstabilität zu gewährleisten und um beim Entleerungsprozess die Bauchpresse durchführen zu können (dabei wird der Unterarm in den Unterbauch gelegt und durch leichtes Vorbeugen des Oberkörpers die Pressfunktion ausgelöst). < Bei Personen mit Restgehfähigkeit ist in der Sitzhaltung auf dem WC ein stumpfer Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel notwendig, um das Aufstehen zu erleichtern. Empfohlen wird eine Sitzhöhe von 48 – 50 cm. < Die Sitzhöhe des WC‘s sollte näherungsweise der Höhe des Rollstuhls (45 – 46 cm) entsprechen, so dass der Umsetzprozess erleichtert wird. Im WC-Bereich muss ferner eine Rückenstütze 55 cm hinter der Vorderkante des WC‘s angebracht werden, um die Sitzhaltung bei mangelnder Rückenmuskulatur zu unterstützen. Es wird ein Streifenpolster aus durchgeformtem Material empfohlen Die Toilettenspülung muss beidseitig mit der Hand oder dem Arm zu betätigen sein, ohne dass der Benutzer seine Sitzposition verändern muss. Die beidseitige Bedienung der Spülung ist notwendig, da viele Rollstuhlbenutzer halbseitige Bewegungsausfälle von Arm und Hand haben (z.B. durch Schlaganfall). Stütz- und Haltegriffe An beiden Seiten des WC‘s sind klappbare Stütz- und Haltegriffe anzubringen. Diese müssen 15 cm über die Vorderkante des WC‘s hinausragen und in waagerechter wie auch in senkrechter Position selbständig arretieren. Stütz- und Haltegriffe müssen für eine Belastung von 1,0 kN am äußeren vorderen Punkt ausgelegt sein. Der Abstand zwischen den Griffen muss 70 cm bzw. 65 bis 70 cm (angekünd. DIN 18 040 E), die Höhe 85 cm (gemäß DIN 18 040-1 E 28 cm über der Sitzhöhe, um das Aufstehen / Hochstützen zu erleichtern) betragen. Es wird empfohlen, die hochgeklappten Griffe um 90 Grad zu drehen, damit sie möglichst flach auf der Wand aufliegen können. Klappgriffe müssen mit wenig Kraftaufwand in selbstgewählten Etappen bedienbar sein. Toilettenpapier Das Toilettenpapier soll an beiden Stütz- und Haltegriffen angeordnet werden, so dass ein Abrollen sowohl mit der rechten als auch mit der linken Hand ohne Änderung der Sitzposition möglich ist. Abfallauffang Falls kein gesonderter Abfallbehälter für Papierhandtücher vorhanden ist, muss der Abfallauffang sowohl für Trockentücher aus Papier als auch für andere Hilfsmittel wie Windeln etc. verwendet werden können. Aus diesem Grunde ist ein geruchsdichter Abfallauffang mit selbstschließender Einwurföffnung vorzusehen. Die Höhe der Einwurföffnung sollte bei 85 cm liegen und muss mit dem Rollstuhl anfahrbar sein. Der Verschluss muss leicht (mit einer Hand) bedienbar sein. Vor dem Abfallauffang muss eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorhanden sein, um eine seitliche Anfahrt zu ermöglichen. Zur Reinigung des Sanitärraumes ist eine Zapfstelle in 85 cm Höhe mit Schlauchanschluss und Bodenablauf vorzusehen. Das Ventil sollte aus Vandalismusschutzgründen abnehmbar sein. Über einen Fäkalienausguss mit Kaltwasseranschluss sollte in Abstimmung mit dem Nutzer entschieden werden. Notruftaster Ein Notruftaster muss in einer Höhe von 85 cm und 50 cm von der nächsten Raumecke entfernt angebracht werden (nach DIN 18 040-1 E in Nähe des WC). Gleichzeitig ist ein Notrufschalter in Form eines Zugschalters vorzusehen, dessen Schnur bis 15 cm über dem Fußboden endet, so dass gestürzte Personen den Notruf liegend erreichen können. Der Notruf sollte über ein Lichtsignal den Pförtner, Hausmeister etc. informieren. 123 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Türen Türen zu öffentlichen WC‘s müssen grundsätzlich nach außen aufgehen. Die lichte Durchfahrbreite muss mindestens 90 cm betragen. Die Beschläge (z.B. die Klinke) sind möglichst auf einer Höhe von 85 cm anzuordnen, wobei ein Abrutschen an der Türklinke dadurch vermieden werden kann, dass diese am Ende um 90 Grad abgekröpft ist. Eine Verriegelung der Tür muss von innen möglich sein, ihre Bedienung ist hebelartig auszubilden. Gleichzeitig muss die Möglichkeit bestehen, die Tür von außen zu öffnen. In Zuziehrichtung benötigt die Tür einen Querbügel in 85 cm Höhe, der 10 cm hinter der Bandseite der Tür beginnen und 50 cm lang sein sollte, so dass der Rollstuhlbenutzer außerhalb des Türbereichs am Ende des Querbügels greifend die Tür zuziehen kann. Kleiderhaken Toilettenkabinen sollten mit Kleiderhaken in 85 cm und 150 cm Höhe sowie einer Ablagefläche von 15 x 30 cm in 85 cm Höhe ausgestattet werden. Klappliege Die Sanitärräume von Raststätten, Sportstätten, Behinderteneinrichtungen etc. sollten mit einer Klappliege zur Versorgung behinderter Personen durch eine Begleitperson bzw. zum Umkleiden ausgestattet sein (Fläche 200 x 90 cm, bzw. nach DIN 18 040-1 E 180 x 90 cm). Die Höhe richtet sich nach dem Einsatzzweck - für das eigenständige Umkleiden 46 bis 48cm, für die Versorgung von Kindern bzw. leichteren Personen ist eine Höhe von ca. 80 bis 85cm günstiger. % Anforderungen an Dusch-Anlagen Im Duschbereich müssen waagerechte Haltegriffe in 85 cm Höhe vorhanden sein, die an der Anfahrseite hochklappbar sein müssen. Gehbehinderte Personen haben somit die Möglichkeit, sich während des Duschens einen festen Halt zu verschaffen. Rollstuhlbenutzer mit Restgehfähigkeit können mit Hilfe dieser Haltegriffe vom Rollstuhl zum Duschsitz überwechseln. Ein Duschsitz, Duschhocker oder Dusch(roll)stuhl muss vorhanden sein. Der Dusch-Klappsitz muss eine Mindestsitzfläche von 40 cm Breite und 45 cm Tiefe haben. Damit keine Druckstellen entstehen, sind (insbesondere bei Personen ohne Gesäßmuskulatur) Duschsitze mit weichen Auflagen zu empfehlen. Die Duschsitze sollten ferner nach unten hin geöffnet sein, so dass ein Reinigen des Genitalbereiches möglich ist. Zu beachten ist auch die Größe des Duschsitzloches, damit Personen ohne Gesäßmuskulatur nicht in diese Öffnung hineinrutschen. Ein Duschklappsitz muss zudem so ausgestattet sein, dass auch eine Rückenlehne montierbar ist. Zwischen Klappsitz und WC oder anderen Objekten muss eine Bewegungsfläche von 95 cm Breite und 70 cm Tiefe vorhanden sein. Werden Duschabtrennungen verwendet, ist ein erhöhter Flächenbedarf zu beachten. Je nach Nutzung des Objektes kann es sinnvoll sein, halbhohe Duschvorhänge (am Klappgriff) zu installieren, um den Duschvorgang betreuende Personen zu schützen. Armaturen Wenn der Duschkopf fest installiert ist, dann wird zusätzlich eine Handbrause erforderlich, die aus der Sitzposition heraus erreichbar sein muss und in 85 cm Höhe anzuordnen ist. Die Einhebelmischbatterie ist mit einem Temperaturbegrenzer oder Thermostat zu versehen, die Bedienung ist mit einem langen Hebel auszubilden. 124 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte % den erforderlichen Abstandsmaßen % den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten links oder rechts neben dem WC 150 x 150 cm 70 x 95 cm Mindestfläche ¾ 6,84 m² Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E Bild 13 Grundrissbeispiel öffentlicher WC-Raum barrierefrei nach DIN 18024-2 125 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Mindestflächenbedarf, ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz Die Mindestfläche ergibt sich aus % der Stellfläche der Sanitärobjekte % den erforderlichen Abstandsmaßen % den erforderlichen Bewegungsflächen vor Sanitärobjekten links oder rechts neben dem WC für Dusche 150 x 150 cm 70 x 95 cm 150 x 150 cm Mindestfläche ¾ 6,8 m² Planungsannahmen: % innenliegender Sanitärraum % maschinelle Lüftung % ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung) % Installationsschacht % Trockenbauweise Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E 126 2009 Bild 14 Grundrissbeispiel öffentlicher Dusch- / WC-Raum barrierefrei nach DIN 18024-2 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Je anonymer und fremder die Umgebung ist, desto wichtiger ist ihre Barrierefreiheit für die unabängige, eigenständige Nutzung durch Jedermann. Die Barrieren können bei jedem Menschen in einem anderen Bereich liegen. Während ein individueller Wohnraum auf die Besonderheiten seiner Bewohner zugeschnitten werden kann bzw. Gewöhnung und Vertrautheit manches gar nicht erst zur Barriere werden lässt, muss der öffentliche Raum auf die unterschiedlichsten Einschränkungen vorbereitet sein. Während der Bereich motorischer Mobilitätseinschränkungen bereits relativ bekannt ist, wird auf sensorischen und kognitive Einschränkungen noch viel zu wenig reagiert. Abschließend zum Kapitel Barrierefreies Bauen werden daher wichtige Stichpunkte aus anthropometrischer Sicht zusammengestellt, um die notwendigen Maßnahmen im Sanitärbereich anzuregen. Damit insbesondere Informationen, die warnen, leiten oder orientieren auch für Menschen mit sensorischen und/oder kognitiven Einschränkungen erfassbar sind, sind sie über mindestens zwei Sinne zu vermitteln – 2-Sinne-Prinzip. So sollte die Kennzeichnung von Sanitärräumen neben dem guten Kontrast eine taktile Erfassbarkeit bieten (z.B. Symbole von Hewi in kräftigem Farbton auf weißem Grund sowie erhaben und somit tastbar). MOTORIK Neben dem Erfordernis ausreichender Bewegungsflächen und Durchgangsbreiten sind insbesondere bei der Auswahl von Bedienelementen (von gut zu greifenden Formen der Haltegriffe und Armaturen bis hin zu Service-Steckdosen mit seitlichem Knaufaufsatz um leichter den Stecker ziehen zu können) zu beachten: % % % Verminderte bzw. nachlassende Kraft Geschicklichkeitseinschränkungen in Bereichen Grob- und Feinmotorik aber auch Akzeleration (immer größere Menschen) und Kleinwüchsigkeit sowie Kinder – unterschiedliche Erreichbarkeiten bzw. Durchgangshöhen beachten SENSORIK Sehen Einschränkungen betreffen die Sehschärfe, Akkomodation (Umschalten fern – nah), Adaption (hell - dunkel), Linseneintrübung (höherer Lichtbedarf, grün und blau schwerer unterscheidbar), Verkleinerung der Pupille (höherer Lichtbedarf), Gesichts- und Blickfeld, frühe und späte Erblindung. Anforderungen die sich daraus herleiten sind insbesondere: % % % % % % Blendfreie, reflexionsarme Oberflächen (Keramik, Zubehör, Wände, Decken, Böden), Helle, aber blendfreie Ausleuchtung Keine dunklen Schatten, in denen Gegenstände „verschwinden“, aber auch nicht so diffus, dass Gegenstände und Untergrund ineinander „schwimmen“. Das fordert neben gezielter Ausleuchtung (an Spiegeln z.B. rechts und links, im Idealfall außerdem darüber, nie nur eine Allgemeinbeleuchtung) die Ausbildung von Kontrasten in Leuchtdichte und Farbe (z.B. weiße Keramik auf farbigen Fliesen oder umgekehrt, gleiches gilt für Zubehör) Bevorzugt weiße Tageslicht-Quellen, bei farbiger Beleuchtung Nebeneffekte beachten (z.B. veränderte Tiefenwahrnehmung, vorübergehende Weitsichtigkeit bei rotem Licht und Kurzsichtigkeit bei blauem Licht) Wichtige Informationen (z.B. Raumkennzeichnung) nicht nur ausreichend groß und kontrastreich, sondern auch taktil erfassbar (2-Sinne-Prinzip) Zusammenhänge Farbe / Leuchtdichte – Form – Oberflächen – Strukturen beachten 127 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Hören Einschränkungen resultieren i.W. aus Schwerhörigkeit, Spätertaubung und Gehörlosigkeit. Sie betreffen neben schwerer Verständlichkeit das nicht Trennen können der gezielten Laute von Hintergrundgeräuschen. So sollten bei Alarmsignalen oder auch wichtigen Durchsagen gleichzeitig automatisch Hintergrundgeräusche (wie die häufig in WC-Anlagen eingespielte Musik) weg geschaltet werden. Außerdem sollten wichtige Signale parallel optisch gegeben werden. Tasten / Fühlen Insbesondere Sehgeschädigte können Defizite durch gezielte haptische und taktile Merkmale kompensieren. Der Wechsel des Bodenbelages wird vielfach mit den Füßen wahrgenommen und dient der Orientierung. Taktil erfassbare Informationen – von Raumfunktion bis zur WC-Spülung bzw. eindeutiger Armaturenbedienung können helfen. Das Tasten mit dem Stock erfordert bis auf ca. 15cm über OKFF herunter gezogene Ausstattungen bzw. deren Abbildung oder eine mind. 3cm hohe Abbildung auf dem Boden, um sie vor dem Gegenlaufen zu erfassen. Riechen, Schmecken Spielt im Sanitärbereich „nur“ insoweit eine Rolle, als es nicht heißen sollte „immer der Nase nach“, wohl aber können angenehme Düfte entspannend und orientierend wirken. KOGNITION Betrifft die Orientierungsfähigkeit eines Nutzers in Abhängigkeit seiner Erkenntnis bezogenen geistigen Fähigkeiten. Um hier Barrieren abzubauen sollte % mit klaren, einfach verständlichen Symbolen bzw. wenigen, einfachen und deutlichen Worten Hinweise und Erklärungen gegeben werden, % keine Werbung im gleichen Blick-/Hörfeld von Hinweisen, die warnen, orientieren, informieren oder leiten platziert werden, % Raumstrukturen überschaubar, klar und führend in einer Übereinstimmung aus Form, Farbe und Funktion gestaltet werden. 128 2009 MAXIMA Ihr Spezialist für ausgereifte Badeausstattung nach Green Technology und für ein Badeumfeld ohne Bakterien. Unsere Sicherheitsgriffe – Standard oder nach Sonderanfertigung sind in vielen Farben erhältlich. Naht- und fugenlose Oberfläche, angenehmer Griffkontakt, ergonomischer Durchmesser, sind einige Merkmale unserer Produkte. Die Sicherheitsgriffe sind von Ponte Giulio® hergestellt. Alle behindertengerechten Produkte sind TÜV geprüft und bis zu einer Nennlast von 150 KG zugelassen. Ponte Giulio® hat die Umweltanforderung „ GREEN TECHNOLOGY“ berücksichtigt. Green Technology fordert die Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Produkte an nachhaltigen Bauten. Das Unternehmen ist ISO UNI EN 14000 zertifiziert. Die Umweltnorm ISO 14000 bezieht sich auf die mit Produktions-prozessen und Dienstleistungen verbundenen Fragen des Umweltmanagements. Unsere Produkte sind umweltfreundlich, und als Standardanfertigung antibakteriell wirksam durch die Anwendung der Silberionen Technologie. Diese vermeidet die Vermehrung und Verbreitung der Bakterien. Eine sehr flexible Produktserie ergänzt mit Badeaccessoires von MAXIMA und Ponte Giulio®, ermöglicht eine individuelle und schöne Gestaltung des Badezimmers. 129 2009 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen 70 100 130 2009 90 120 190 110 125 150 120 120 75 110 Barrierefreies Bauen Spezifische Vorschriften, Interpretationen Maße des seitlichen Bewegungsablaufes des Oberkörpers Greifbereich der Arme / Hände Senkrechter derder Arme / Hände SenkrechterGriffbereich Greifbereich Arme / Hände 131 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen GEWERBLICHE UND ÖFFENTLICHE BAUTEN (GÖB) - GRUNDLAGEN Im vorliegenden Abschnitt sind die Vorschriften, Interpretationen sowie Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise zusammengefasst, die für alle nachfolgend aufgeführten Einrichtungen im gewerblich - öffentlichen Bereich gleichermaßen oder im Einzelfall gelten (z.B. können Küchen nicht nur in Hotels und Gaststätten sondern auch in anderen Einrichtungen vorgesehen werden). Für die Mindestbewegungsflächen in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden gibt es keine durchgängige Grundlage wie für den Wohnungsbau. Für das vorliegende Handbuch wurden folgende Unterlagen herangezogen: Arbeitsstättenverordnung/Arbeitsstättenrichtlinien, VDI 6000-2, 3 sowie VDI 3818, VDI 6000-1 (Wohnungsbau) sowie Fachliteratur (insbes. Feurich). Die Berücksichtigung der Belange behinderter Menschen rückt zunehmend in das öffentliche Bewusstsein und schlägt sich im Vorschriftenwerk nieder. Immer mehr Länder fordern die barrierefreie Gestaltung zumindest der öffentlich zugängigen Bereiche in Gebäuden und Anlagen. Gemäß SGB IX sind Betriebe verpflichtet zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen oder müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen. Die Fragen der Ausbildung behindertengerechter Sanitärbereiche werden im Kapitel Barrierefreies Bauen, Sanitäranlagen für Menschen mit Behinderungen in öffentlich zugängigen Gebäuden und Arbeitsstätten behandelt. In den folgenden Abschnitten werden lediglich die grundsätzlichen Aussagen bzw. Forderungen zum Grad der barrrierefreien Gestaltung der Einrichtungen benannt. Übergreifende Vorschriften und Normen Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG) vom 07. August 1996 (BGBl. I S. 1246); zuletzt geänd. durch Art. 11 Nr. 20 vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950) Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV) vom 12. August 2004 (BGBl. I S. 2179), zuletzt geänd. durch Art. 2 G vom 20.07.2007 (BGBl. I S. 1595) und zugehörige Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) unter Beachtung der Leitlinien zur ArbStättV vom 25.04.2005 (LASI) Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten (Muster-Versammlungs-stättenverordnung - MVStättV) Fassung Juni 2005 ARGEBAU ISO 3864-1 05.02 Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen; Gestaltungsgrundsätze für Sicherheitszeichen in Arbeitsstätten und in öffentlichen Bereichen DIN EN 15 154-1 12.06 Sicherheitsnotduschen; Körperduschen mit Wasseranschluss für Laboratorien DIN EN 15 154-1 12.06 -; Körperduschen mit Wasseranschluss für Laboratorien DIN EN 15 154-2 12.06 -; Augenduschen mit Wasseranschluss DIN EN 15 154-3E 08.07 -; Körperduschen ohne Wasseranschluss DIN EN 15 154-4E 08.07 -; Augenduschen ohne Wasseranschluss DIN 12 912 05.77 Laboreinrichtungen; keramische Fliesen für Labortische DIN 12 915 02.94 -; Labortisch – Becken DIN 12 918-1 05.99 -; Laborarmaturen; Entnahmestellen für Wasser DIN 18 024-2 11.96 Barrierefreies Bauen; Öffentlich zugängliche Gebäude und Arbeitsstätten, Planungsgrundlagen DIN 18 040-1E 02.09 Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen; öffentlich zugängliche Gebäude DIN 18 040-2E 02.09 -; Wohnungen DIN 18 225 06.88 Industriebau; Verkehrswege in Industriebauten insbesondere Tabelle 3 Wegbreiten (im Zusammenhang ASR) 132 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen DIN VDE 0789-100 05.84 Unterrichtsräume und Laboratorien; Einrichtungsgegenstände -; Sicherheitsbestimmungen für energieversorgte Baueinheiten. In Überarbeitung VDI 6000-2 11.07 Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Arbeitsstätten und Arbeitsplätze VDI 6000-3 11.07 -; Versammlungsstätten und Versammlungsräume VDI 6024-1 09.08 Wassersparen in Trinkwasserinstallationen – Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung Planung und Ausführung von Sanitäranlagen in öffentlichen Gebäuden (Sanitärbau 2003) AMEV 2003, 2005: ergänzt auf Seite 15 Bedienen von Sanitäranlagen in öffentlichen Gebäuden (BedienSanitär90) AMEV 1990 Hinweise zur Sicherstellung einer wirtschaftlichen, umweltverträglichen und sparsamen Verwendung von Energie und Wasser, insbesondere bei Betrieb und Nutzung öffentlicher Gebäude (Energie 2000) AMEV 2000 Energieverbrauchserfassung und Grundlagen zur Auswertung für öffentliche Gebäude (EVA 92) AMEV 1992 Hinweise zum Planen und Bauen von Wärmeversorgungsanlagen für öffentliche Gebäude (Heizanlagenbau 2005) AMEV, 2005 Hinweise zur Planung und Bau von Elektroanlagen in öffentlichen Gebäuden (Elt.Anlagen 2007) AMEV, 2007 Hinweise für die Innenraumbeleuchtung mit künstlichem Licht in öffentlichen Gebäuden (Beleuchtung 2006) AMEV, 2006 Hinweise zur Planung und Ausführung von Raumlufttechnischen Anlagen für öffentliche Gebäude (RLT-Anlagen-Bau 2004) AMEV Bonn 2004 www.amev-online.de BGR 120 1998 Richtlinien für Laboratorien Entwurf 08.08 BGR 181 10.03 Merkblatt für Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr GUV-VA 1 07.04 Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“ GUV-R 120 1998 GUV-Regel Laboratorien GUV-R 111 05.07 Arbeiten in Küchenbetrieben GUV-I 8527 07/99 * Bodenbeläge für nassbelastete Barfußbereiche * in der Fassung von 06.07 GUV-S I 8027 03.05 Mehr Sicherheit bei Glasbruch Verordnung (EG) Nr. 852/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.04.2004 über Lebensmittelhygiene Verordnung (EG) Nr. 853/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.04.2004 mit Spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung – Tier-LMHV) vom 08.08.2007 (BGBl. I S. 1816, 1828) Allgemeine Verwaltungsvorschrift über die Durchführung der amtlichen Überwachung der Einhaltung von Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs und zum Verfahren zur Prüfung von Leitlinien für eine gute Verfahrenspraxis (AVV Lebensmittelhygiene – AVV LmH ) vom 12. 09.2007 (Bundesanzeiger Nr. 180a vom 25.09.2007). Mit fünf Anlagen, u.a.: 1.1 Allgemeine Anforderungen ..., 1.2 ... Fleisch ..., 1.3 ... Milcherzeugnisse ..., 1.4 ... Fisch ..., 1.5 ... Eiprodukte ... DIN 10506 04.00 Lebensmittelhygiene, Außer-Haus-Verpflegung, Betriebsstätten 133 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Arbeitsstättenverordnung, Arbeitsstättenrichtlinien Geltungsbereich und Erläuterungen Ausgangspunkt für den Erlass der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), welches neben der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers die Grundsätze des Arbeitsschutzes benennt. Das Arbeitsschutzgesetz gilt in allen Tätigkeitsbereichen, ausgenommen Hausangestellte in privaten Haushalten, Beschäftigte auf Seeschiffen und in Betrieben, die dem Bundesberggesetz unterliegen, soweit dafür entsprechende Rechtsvorschriften bestehen. Als Betriebe im Sinne dieses Gesetzes gelten für den Bereich des öffentlichen Dienstes die Dienststellen. Die ArbStättV dient der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten. Sie gilt nicht für Arbeitsstätten in Betrieben, die dem Bundesberggesetz unterliegen und mit Ausnahme §5 Nichtraucherschutz nicht im Reisegewerbe und Marktverkehr, in Transportmitteln des öffentlichen Verkehrs und für Flächen, die zu einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb gehören, aber außerhalb seiner bebauten Flächen liegen. In der Arbeitsstättenverordnung ArbStättV 2004 werden die Anforderungen an den Arbeitsschutz in Form von allgemein gehaltenen Schutzzielbestimmungen und Mindestvorschriften formuliert,die in den Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) untersetzt werden. Mit deren Auslaufen erlangen die zugehörigen Leitlinien des LASI (Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik) zunehmende Bedeutung für Erläuterung und Untersetzung der Anforderungen. Auszug aus der ArbStättV: § 3 Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten (1) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass Arbeitsstätten den Vorschriften dieser Verordnung einschließlich ihres Anhanges entsprechend so eingerichtet und betrieben werden, dass von ihnen keine Gefährdungen für die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten ausgehen. Der Arbeitgeber hat die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit nach §7 Abs.4 bekannt gemachten Regeln für Arbeitsstätten zu berücksichtigen. Bei Einhaltung der in Satz 2 genannten Regeln ist davon auszugehen, dass die in der Verordnung gestellten Anforderungen diesbezüglich erfüllt sind. Wendet der Arbeitgeber die Regeln nicht an, muss er durch andere Maßnahmen die gleiche Sicherheit und den gleichen Gesundheitsschutz der Beschäftigten erreichen. (2) Beschäftigt der Arbeitgeber Menschen mit Behinderungen, hat er Arbeitsstätten so einzurichten und zu betreiben, dass die besonderen Belange dieser Beschäftigten im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsplätzen sowie von zugehörigen Türen, Verkehrswegen, Fluchtwegen, Notausgängen, Treppen, Orientierungssystemen, Waschgelegenheiten und Toilettenräumen. (3) Die zuständige Behörde kann auf schriftlichen Antrag des Arbeitgebers Ausnahmen von den Vorschriften dieser Verordnung einschließlich des Anhanges zulassen, wenn 1. der Arbeitgeber andere, ebenso wirksame Maßnahmen trifft oder 2. die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall zu einer unverhältnismäßigen Härte führen würde und die Abweichung mit dem Schutz der Beschäftigten vereinbar ist. Bei der Beurteilung sind die Belange der kleineren Betriebe besonders zu berücksichtigen. vom 12.08.2004 BGBl. I S. 2179, zuletzt geänd. durch Art. 2 G vom 20.07.2007 BGBl. I S. 1595 (4) Soweit in anderen Rechtsvorschriften, insbesondere dem Bauordnungsrecht der Länder, Anforderungen gestellt werden, bleiben diese Vorschriften unberührt. § 6 ... Sanitärräume, Pausenräume ... Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte Nutzung zu ermöglichen. Nach LASI Leitlinie heißt das, es besteht eine Wahlfreiheit zwischen Geschlechtertrennung oder getrennter Nutzung der gleichen Anlagen durch geeignete organisatorische Maßnahmen unter bestimmten Bedingungen (z.B. kleine Betriebe mit nicht gleichzeitiger Beschäftigung). Grundsätzlich wird aber weiterhin orientiert nicht getrennte Anlagen auf Betriebe mit bis zu 5 Beschäftigten zu beschränken. 134 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Speziell zum Sanitärbereich werden im Anhang Ziff. 4 der ArbStättV Festlegungen getroffen: 4.1 Sanitärräume (1) Toilettenräume sind mit verschließbaren Zugängen, einer ausreichenden Anzahl von Toilettenbecken und Handwaschgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Sie müssen sich sowohl in der Nähe der Arbeitsplätze als auch in der Nähe von Pausen- und Bereitschaftsräumen, Wasch- und Umkleideräumen befinden. (2) Waschräume nach §6 Abs. 2 Satz 2 sind a) in der Nähe des Arbeitsplatzes und sichtgeschützt einzurichten b) so zu bemessen, dass die Beschäftigten sich den hygienischen Erfordernissen entsprechend und ungehindert reinigen können; dazu muss fließendes warmes und kaltes Wasser, Mittel zum Reinigen und ggf. zum Desinfizieren sowie zum Abtrocknen der Hände vorhanden sein c) mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Duschen zur Verfügung zu stellen, wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern Sind Waschräume nach §6 Abs.2 Satz 2 nicht erforderlich, müssen in der Nähe des Arbeitsplatzes und der Umkleideräume ausreichende und angemessene Waschgelegenheiten mit fließendem Wasser (erforderlichenfalls mit warmen Wasser), Mitteln zum Reinigen und zum Abtrocknen der Hände zur Verfügung stehen. (3) Umkleideräume nach §6 Abs.2 Satz 3 müssen a) leicht zugänglich und von ausreichender Größe und sichtgeschützt eingerichtet werden; entsprechend der Anzahl gleichzeitiger Benutzer muss genügen freie Bodenfläche für ungehindertes Umkleiden vorhanden sein b) mit Sitzgelegenheiten sowie mit verschließbaren Einrichtungen ausgestattet sein, in denen jeder Beschäftigte seine Kleidung aufbewahren kann. Kleiderschränke für Arbeitskleidung und Schutzkleidung sind von Kleiderschränken für persönliche Kleidung und Gegenstände zu trennen, wenn Umstände dies erfordern (4) Wasch- und Umkleideräume, die voneinander räumlich getrennt sind, müssen untereinander leicht erreichbar sein. Auszug aus der ArbStättV: § 8 Abs. 2 Übergangsvorschriften Die im Bundesarbeitsblatt bekannt gemachten Arbeitsstättenrichtlinien gelten bis zur Überarbeitung durch den Ausschuss für Arbeitsstätten und der Bekanntmachung entsprechender Regeln durch das BMWA, längstens jedoch sechs Jahre nach Inkrafttreten dieser Verordnung fort. In Ihrer Anwendung sind die Leitlinien des LASI zu beachten. Die Arbeitsstättenverordnung wird durch die Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) untersetzt, die empfehlenden Charakter haben und die wichtigsten allgemein anerkannten sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen und hygienischen Regeln und gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zur Ausfüllung des gesteckten Rahmens enthalten. Sie sind gemäß LASI in der Anwendung aber auf den aktuellen Stand und die bauordnungsrechtliche Übereinstimmung zu prüfen. Für den sanitärtechnischen Bereich in öffentlich gewerblichen Gebäuden sind insbesondere folgende Arbeitsstättenrichtlinien zum Sanitärbereich anzuwenden: ASR 6/1, 3 Raumtemperaturen ASR 34/1-5 Umkleideräume ASR 35/1-4 Waschräume ASR 35/5 Waschgelegenheiten außerhalb von erforderlichen Waschräumen ASR 37/1 Toilettenräume ASR 38/2 Sanitätsräume In der Arbeitsstättenrichtlinie 5 Lüftung wird hingewiesen, dass die Regelungen über die Lüftung von Sanitärräumen in den ASR 34/1-5, ASR 35/1-4 und ASR 37/1 enthalten sind. 135 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Interpretation zu den ASR 35/1-4 und 37/1 Die Arbeitsstättenrichtlinie für Waschräume (ASR 34/1-5, 35/1-4) stützt sich auf die DIN 18 228-3 „Gesundheitstechnische Anlagen in Industriebauten; Umkleide-, Reinigungs- und Sonderanlagen“, Ausgabe Januar 1971. Die Arbeitsstättenrichtlinie für Toilettenräume (ASR 37/1) basiert auf DIN 18 228-2 „Gesundheitstechnische Anlagen in Industriebauten; Abortanlagen“, Ausgabe November 1960. Die gesamte DIN 18 228 wurde 1989 ersatzlos zurückgezogen. Ihre wesentlichen Inhalte wurden in die Arbeitsstättenrichtlinien eingearbeitet und präzisiert; Abbildungen, z.B. zu Waschanlagen, sind jedoch originalgetreu aus der DIN 18 228 übernommen worden. Dadurch ergeben sich Widersprüche zwischen Text und Abbildung, die die Handhabung der Arbeitsstättenrichtlinien erschweren. Neuere Entwicklungen wie Vorwandinstallationen sind (noch) nicht berücksichtigt. An dieser Stelle werden einige Aspekte der ASR aufgegriffen und interpretiert. Die Interpretationen wurden mündlich mit dem BMA abgestimmt. Ihre Berücksichtigung ist im Einzelfall mit der für den Arbeitsschutz zuständigen örtlichen Behörde abzustimmen. Für die Vorbereitung kann außerdem die zwischenzeitlich veröffentlichte VDI 6000-2 (vgl. auch nachfolgende Seiten) herangezogen werden. % ASR 35/1-4 Waschräume 8. Bemessung und Aufteilung von Waschräumen Abbildung in ASR: Waschanlage mit Waschbecken Die Tiefe der Bewegungsfläche vor den WASCHBECKEN ist hier mit 350 mm angegeben, die Breite ergibt sich aus dem Achsabstand 600 mm. Gemäß ArbStättV § 35 (3) ist vor jeder Waschgelegenheit jedoch eine freie Bodenfläche ( Bewegungsfläche) von 0,70 m x 0,70 m erforderlich. Dieser Hinweis wird unter Abschnitt 3.2 der ASR 35/1-4 zwar genannt und auch eine Anpassung der Maße „erforderlichenfalls“ vorgesehen; nach Ansicht der Autoren stellt diese Diskrepanz jedoch einen Mangel für die Handhabung der ASR dar. Die Abbildung müsste wie folgt interpretiert werden: Der Achsabstand ist auf 700 mm zu vergrößern, da sich die Bewegungsflächen seitlich nicht überlagern dürfen. Die Tiefe der Bewegungsfläche (VK Waschbecken bis Verkehrsfläche) wäre mit 700 mm ideal. In der Realität stellen 350 mm das absolute Minimum dar, eine Überschneidung der Bewegungsfläche mit der Verkehrsfläche um 350 mm wird stillschweigend hingenommen. % ASR 37/1 Toilettenräume 8. Bemessung und Aufteilung von Toilettenräumen Bild 1 in ASR: Einbündige Toilettenanlage, Türschlag nach innen Interpretation sh. auch nachfolgendes Bild 1 Als lichtes Raummaß für die Tiefe der TOILETTENZELLE sind 1500 mm angegeben. Die Art der Darstellung des Sanitärobjektes impliziert, dass es sich um einen an der Wand hängenden Spülkasten handelt. Für moderne Installationssysteme/Vorwandinstallationen mit integriertem Spülkasten gibt es keine Darstellung. Die Autoren interpretieren wie folgt: Wird der Spülkasten (d * 15 cm) in eine Vorwandinstallation, Installationswand des Trockenbaus oder einen Installationsschacht integriert, kann das lichte Raummaß der WC-Zelle auf 1,35 m reduziert werden (1500 mm - 150 mm = 1350 mm). Nimmt man die Tiefe der Stellfläche des WC mit 55 cm an, verbleibt eine Bewegungsfläche von 80 cm Tiefe. Geht man von der in der züruck gezogenen DIN 18 022 bzw. der VDI 6000-1 Küchen, Bäder und WCs im Wohnungsbau festgelegten Stellfläche mit einer Tiefe von t = 75 cm für das WC inclusive Spülkasten aus und reduziert diese um 15 cm für letzteren, verbleibt eine Bewegungsfläche mit einer Tiefe von 75 cm. Zum Vergleich: nach DIN 18 022 / VDI 6000-1 ist vor WCs eine Bewegungsfläche von b = 80 cm, t = 75 cm erforderlich. (vgl. Bild 1 auf der folgenden Seite) Diese Interpretation lässt sich auch auf die anderen Abbildungen in der ASR 37/1 anwenden. 136 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Bild 1 Tiefe der Toilettenzelle Darstellung in ASR 37/1 Eigene Darstellung Eigene Darstellung Eigene Darstellung Beliebiges WC; zur Zeit der Herausgabe der ASR wahrscheinlich Stand-WC Stand-WC mit Spülkasten oder Drückspüler Wand-WC an teilhoher Vorwandinstallation Stellfläche des WCs (40 x 75 cm) und Tiefe der Bewegungsfläche (75 cm) in Anlehnung an zur. DIN 18 022 / VDI 6000-1 Stellflächen größer als handelsübliche WCs Maße in Anlehnung an zur. DIN 18 022 / VDI 6000-1 Wand-WC an raumhoher Vorwandinstallation bzw. Ständerinstallationswand Nur Raumtiefe von 150 cm angegeben 15 cm für eingebauten Spülkasten von der Raumtiefe abgezogen Die Raumtiefe oberhalb der VW beträgt 150 cm unterhalb der VW 130 cm Die Raumtiefe beträgt 135 cm Anmerkung: In VDI 6000-2 Arbeitsstätten wird die Kabinenbreite mit 90cm empfohlen (vgl. Tabelle 7). Die Anordnung des WCs innerhalb der Zelle bezüglich der Mittelachse ist in den Bildern 1 bis 4 der ASR und auch im Text nicht eindeutig festgelegt. Es wird empfohlen: Die Anordnung des WCs axial mittig innerhalb der Zelle ist nicht zwingend. Der seitliche Mindestabstand WCWand darf jedoch analog zurückgezogener DIN 18 022 / VDI 6000-1 sowie VDI 6000-2 20 cm nicht unterschreiten. In der ASR 37/1 ist nicht zweifelsfrei dargelegt, wo sich URINALE befinden können („ ... in Toilettenräumen so angeordnet werden, dass sie vom Zugang aus nicht eingesehen werden können“). Dürfen Urinale auch im Vorraum angeordnet werden, der lt. Definition Abschnitt 1 Teil des Toilettenraumes ist? Nach Interpretation der ASR 37/1 wird deshalb wie folgt empfohlen: Urinale dürfen nicht in Vorräumen angeordnet werden, da dies dem Sinn eines Vorraumes widersprechen würde (Waschen, Abschottung des eigentlichen Toilettenraumes, Schutz des Benutzers vor Einblick, Schutz der anliegenden Räume vor Geruchsbelästigung). In Toilettenräumen nach Abschnitt 4.5 ASR 37/11) ist ein Urinal möglich. Dann muss das WC jedoch durch nicht raumhohe Wände abgetrennt werden. Das Urinal wird dann zweckmäßig neben dem Waschbecken - bei Trennung von diesem durch eine Schamwand - angeordnet. 1) „Ein Vorraum ist nicht erforderlich, wenn der Toilettenraum nur eine Toilette enthält und keinen unmittelbaren Zugang zu einem Arbeits-, Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Umkleide-, Wasch- oder Sanitätsraum hat.“ 137 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen VDI 6000-2 Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Arbeitsstätten und Arbeitsplätze Die VDI 6000 - 2 ist als eine Ergänzung zu den ASR zu verstehen. Sie gilt für Arbeitsstätten/ Arbeitsräume in Gebäuden (z.B. Gewerbe- und Industriebauten, Büro- und Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Ausbildungsstätten) und befasst sich mit der Planung, Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen. Sie hat einen empfehlenden Charakter. Die Anzahl der in einer Arbeitsstätte benötigten Wasch-, Dusch- und Toilettenanlagen sowie Umkleideräume ist in der VDI 6000-2 im Unterschied zu den Arbeitsstättenrichtlinien in Abhängigkeit von der Art der Arbeitsstätte definiert. Unterscheidungsmerkmale der Arbeitsstätten untereinander sind dabei: 1. die Anforderungen des Arbeitsplatzes an die Hygiene, 2. die Arbeitsumgebung des Arbeitsplatzes (Temperatur, Staub, Nässe, Lärm usw.) 3. die Gesundheitsgefahren (Verarbeitung von Giftstoffen, infektionsgefährdete Betriebe, strahlungsgefährdete Betriebe usw.) Zuordnungsbeispiele in der VDI 6000-2E helfen die Arbeitsstätten den jeweiligen Bereichen zuzuordnen. Sind Waschräume (wegen der Tätigkeit oder aus gesundheitlichen Gründen) erforderlich, so gilt: getrennt für Frauen und Männer keine Toiletten, Umkleideeinrichtungen im Waschraum unmittelbarer Zugang zum Umkleideraum Sind keine Waschräume erforderlich, so muss eine Waschgelegenheit vorhanden sein. Toiletten sind immer in der Nähe von Arbeitsplätzen, Kantinen, Pausen-, Bereitschafts-, Umkleide- und Waschräumen anzuordnen: bei bis zu 5 Beschäftigten unterschiedlichen Geschlechts genügt eine vollständig getrennte abschließbare Toilettenzelle, bei mehr als 5 Beschäftigten unterschiedlichen Geschlechts sollen für Frauen und Männer vollständig getrennte Toilettenräume vorhanden sein, bei mehr als 5 Beschäftigten müssen Besuchern Gästetoiletten zur Verfügung gestellt werden. Ein Sanitätsraum muss bei mehr als 1000 Beschäftigten vorhanden sein. Ist mit besonderen Unfallgefahren zu rechnen, so muss bereits bei mehr als 100 Beschäftigten ein Sanitätsraum vorhanden sein. (Ausstattung nach ASR § 38/2 „Sanitätsräume“) Ist bei der Tätigkeit des Arbeitnehmers besondere Arbeitskleidung notwendig, so sind den Beschäftigten Umkleideräume getrennt nach Geschlecht zur Verfügung zu stellen. Bei mehr als 10 ständig beschäftigten Arbeitnehmern muss ein Pausenraum zur Verfügung gestellt werden. Bei weniger als 10 Beschäftigten ist nur dann ein Pausenraum zur Verfügung zu stellen: wenn der Arbeitnehmer größeren Einwirkungen von Hitze, Kälte, Nässe, Staub, unzuträglichen Gerüchen, Lärm oder gefährlichen Stoffen ausgesetzt ist, wenn der Arbeitnehmer überwiegend im Freien oder in Räumen ohne Sichtverbindung nach außen arbeitet, schwere körperliche Arbeit verrichtet oder eine stark schmutzende Tätigkeit ausübt, bei Kundenverkehr. Teeküchen werden in der VDI 6000-2 empfohlen, sind aber in den Arbeitsstättenrichtlinien nicht gefordert. 138 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Für die sanitärtechnischen Einrichtungen von Kleinbetrieben werden nach VDI 6000-2 vereinfachte Bemessungsrichtlinien vorgeschlagen: Tabelle 1 Sanitärtechnische Einrichtungen von Kleinbetrieben nach VDI 6000-2 min. 1 Waschplatz für max. 5 4 3 Beschäftigte bei nicht oder mäßig bei schmutzender bei stark schmutzender Tätigkeit schmutzender 1 Umkleideraum, wenn besondere Berufskleidung erforderlich ist min. 1 WC für max. 5 Beschäftigte Handwaschbecken und Urinal können in einem Toilettenraum ohne Vorraum angebracht sein. Für Betriebe mit 6 bis 250 Beschäftigten wird die Anzahl der Sanitärobjekte in Toilettenräumen zum einen wie in der ASR § 37/1 auf Grundlage einer bekannten Anzahl von männlichen und weiblichen Beschäftigten empfohlen, zum anderen gibt es auch eine Empfehlung auf Grundlage der Gesamtbeschäftigtenzahl ohne Kenntnis der genauen männlichen oder weiblichen Anzahl an Beschäftigten. Tabelle 2 Anzahl der Sanitärobjekte in Toilettenräumen nach ASR § 37/1 und VDI 6000-2 Anzahl der Arbeitsplätze je Etage oder Arbeitsraum Toilettenraum Damen WC fHWB WC + HWB in Kabine Toilettenraum Herren WC UR HWB Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR § 37/1 Damen bzw. Herren jeweils 5 1 ≥1 1 ≥1 Damen bzw. Herren jeweils bis 10 1 ≥1 1 1 ≥1 Damen bis 20 2 ≥1 Herren bis 25 2 2 ≥1 Damen bis 35 3 ≥1 Damen bzw. Herren jeweils bis 50 4 ≥1 3 3 ≥2 Damen bis 65 5 ≥1 4 4 ≥2 Herren bis 75 Damen bis 80 6 ≥2 Damen bzw. Herren jeweils bis 100 7 ≥2 5 5 ≥2 Damen bis 120 8 ≥2 Herren bis 130 6 6 ≥3 Damen bis 140 9 ≥2 Damen bzw. Herren jeweils bis 160 10 ≥2 7 7 ≥3 Herren bis 190 8 8 ≥4 Herren bis 220 9 9 ≥4 Herren 250 10 10 ≥4 Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000-2, wenn die Anzahl der beschäftigten Damen und Herren bekannt ist Damen bzw. Herren jeweils 6 - 10 1 1 1 1 1 Damen bzw. Herren jeweils 11 - 20 2 1 1 2 1 Damen bzw. Herren jeweils 21 - 50 2 1 1 2 2 2 Damen bzw. Herren jeweils 51 - 75 4 2 1 2 4 2 Damen bzw. Herren jeweils 76 - 100 5 3 1 2 5 3 Damen bzw. Herren jeweils 101 - 150 7 3 2 3 7 4 Damen bzw. Herren jeweils 151 - 200 8 4 2 4 8 5 Damen bzw. Herren jeweils 201 - 250 10 5 2 5 10 5 139 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000-2, wenn die Anzahl der Beschäftigten bekannt ist, nicht aber das Geschlecht 6 - 10 1 1 1 1 1 11 bis 20 1 1 1 1 1 21 bis 50 2 2 1 2 2 51 bis 75 2 2 1 2 3 2 76 bis 100 4 2 1 2 4 2 101 bis 150 5 3 1 2 5 3 151 bis 200 7 3 2 3 7 4 201 bis 250 8 4 2 4 8 5 Die Anzahl von Sanitärobjekten in Wasch- und Umkleideräumen unterscheiden sich in der VDI 6000-2 nicht nur nach der Anzahl der Beschäftigten, sondern auch nach der ausführenden Tätigkeit des Arbeitnehmers: nicht schmutzende, mäßig schmutzende, schmutzende, stark schmutzende Tätigkeit. Muss Arbeitskleidung getragen werden, dann muss je Beschäftigten ein Umkleideschrank im Umkleideraum zur Verfügung stehen. Bei stark schmutzender Tätigkeit wird ein weiterer Umkleideschrank benötigt (1xStraßenbekleidung, 1xArbeitsbekleidung). Beim Erfordernis der schwarz-weiß-Trennung ist die Kleidung in jeweils einem anderen Raum unter zu bringen, zwischen denen Waschgelegenheiten vorzusehen sind. Wenn ein Wasch- oder Toilettenraum nach max. 100m erreicht wird, entfällt nach ASR 35-5 und VDI 6000-2 eine zusätzliche Waschstelle im Arbeitsraum. Tabelle 3 Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen, Tätigkeit mäßig schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2 Anzahl der Arbeitsplätze für Damen und Herren Wasch- und Umkleideraum Waschplätze Duschplätze Fußwaschstände Tätigkeit schmutzend ohne besondere Hygieneanforderungen Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4 1 Waschstelle je 5 Arbeitnehmer wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen – 1 Fußwaschstand Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2 Damen oder Herren 6 -10 1 1 Damen oder Herren 11 - 20 2 1 Damen oder Herren 21 - 50 4 2 Damen oder Herren 51 - 75 6 3 1 Damen oder Herren 76 - 100 9 4 2 Damen oder Herren 101 - 150 13 5 3 Damen oder Herren 151 - 200 17 7 3 Damen oder Herren 201 - 250 23 9 3 140 2009 Toilettenraum zum Wasch- und Umkleideraum WC Urinale HWB in unmittelbarer Nähe, keine Angaben zur Anzahl 1 1 2 2 3 4 4 1 1 2 2 2 3 3 1 1 1 1 2 2 2 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Tabelle 4 Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen, Tätigkeit schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2 Anzahl der Arbeitsplätze für Damen und Herren Wasch- und Umkleideraum Toilettenraum zum Wasch- und Umkleideraum WC Urinale HWB WaschDuschFußTätigkeit schmutzend plätze plätze wasch ohne besondere stände Hygieneanforderungen Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4 1 Waschstelle je 4 Arbeitnehmer wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen in unmittelbarer Nähe, je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen – keine Angaben zur Anzahl 1 Fußwaschstand Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2 Damen oder Herren 6 - 10 1 1 Damen oder Herren 11 - 20 2 2 Damen oder Herren 21 - 50 4 3 Damen oder Herren 51 -75 8 6 Damen oder Herren 76 - 100 11 8 Damen oder Herren 101 - 150 16 12 Damen oder Herren 151 - 200 22 18 Damen oder Herren 201 - 250 28 23 Tabelle 5 1 2 3 3 3 4 1 1 2 2 3 4 4 1 1 2 2 2 3 3 1 1 1 1 2 2 2 Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen, Tätigkeit stark schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2 Anzahl der Arbeitsplätze für Damen und Herren Wasch- und Umkleideraum WaschDuschFußTätigkeit schmutzend plätze plätze wasch ohne besondere stände Hygieneanforderungen Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4 1 Waschstelle je 4 Arbeitnehmer wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen, 1/3 der Waschgelegenheiten muss eine Dusche sein, für jede Anlage mind. eine Dusche je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen – 1 Fußwaschstand Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2 Damen oder Herren 6 - 10 1 2 Damen oder Herren 11 - 20 2 3 Damen oder Herren 21 - 50 4 4 Damen oder Herren 51 - 75 8 8 Damen oder Herren 76 -100 11 11 Damen oder Herren 101 - 150 16 16 Damen oder Herren 151 - 200 22 22 Damen oder Herren 201 - 250 28 28 1 2 3 3 3 4 4 Toilettenraum zum Wasch- und Umkleideraum WC Urinale HWB in unmittelbarer Nähe, keine Angaben zur Anzahl 1 1 2 2 3 4 4 1 1 2 2 2 3 3 1 1 1 1 2 2 2 141 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Bestehen bei den Arbeitsplätzen Anforderungen an die Hygiene, so gelten für die Waschplätze in den Arbeitsräumen weitergehende Vorschriften. Für die Ausstattung der Toiletten- und Waschräume gelten aber weiterhin die Empfehlungen der vorgenannten Tabellen. Tabelle 6 Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen mit gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten nach VDI 6000-2 Damen oder Herren 6 – 10 11 – 20 21 - 50 Waschplätze 1 1 2 Duschplätze 3 5 10 Fußwaschplatz 1 1 1 In der VDI 6000-2 sind einige der Verordnungen und Anforderungen an die Sanitärobjekte im Arbeitsraum zusammengestellt. Bei der Ausführung sind aber im besonderen Maße auch die betriebsinternen Vorgaben der Betreiber zu beachten, sowie Abstimmungen mit den Behörden und Arbeitnehmervertretern zu führen. Die VDI 6000-2 gibt auch Empfehlungen für die einzelnen Sanitärobjekte. Für Handwaschbecken, Wasch-, Dusch-, Fußwaschplätze gilt grundsätzlich, dass das Waschen unter fließendem Wasser möglich sein muss und dass dabei absperrbare Ablaufventile und Überläufe nicht zulässig sind. Das Abwasser darf nicht über die Ablauffläche eines anderen Sanitärobjektes fließen. Es muss eine einwandfreie Reinigung der Sanitärobjekte gewährleistet werden. D.h., die Oberflächen müssen glatt und porenfrei sein, das Eindringen von Wasser und Schmutz verhindern und außerdem farbecht und UV-beständig sein. Die Toilettenbecken und Sicht- / Spritzschutzwände zwischen Urinalen und auch entsprechendes Zubehör, z.B. Bürstengarnitur für die Toilettenbecken, sollten wandhängend mit ausreichendem Bodenabstand montiert werden. Die Oberflächen der Wände und Böden neben den Sanitärobjekten sollten ebenfalls eine einwandfreie Reinigung gewährleisten. Die Fuge zwischen einem an der Wand befestigten Sanitärobjekt und der Wandoberfläche ist elastisch auszufüllen (Wartungsfuge !). Ist am Arbeitsplatz mit unangenehmen Geruchsbelästigungen zu rechnen, sind Speibecken vorzusehen. Ist der Arbeitnehmer z.B. ständig hohen Temperaturen, Staub oder anderen schädlichen Umgebungseinflüssen ausgesetzt, werden Trinkbrunnen empfohlen. Die Armaturen sollten mit einem Verbrühungsschutz ausgestattet sein (einstellbare Thermostate, Temperaturanschläge), Zweigriffarmaturen dürfen deshalb nicht eingebaut werden. Empfohlen werden für Duschen, Toiletten, Urinale auch Armaturen mit berührungslos elektronischer Auslösung. Für Rollstuhlbenutzer werden seitlich im Greifbereich an einer Wand oder in den Stützgriffen angeordnete Spülauslöser zu empfohlen. In den folgenden Tabellen werden die Sanitärobjekte in ihrer Maßlichkeit mit den notwendigen Abständen und Bewegungsflächen für Arbeitsstätten sowie für Versammlungsstätten (vgl. auch nachfolgende Bemessungsrichtwerte) aufgelistet. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Empfehlungen in den verschiedenen Blättern der VDI 6000 in einzelnen Maßen differieren – ihre Anwendung ist daher sorgsam zu prüfen. In Abhängigkeit der Art der Einrichtung bzw. beim Bauen im Bestand der örtlichen Situation sind begründete Kompromisse zu Grunde zu legen, die im Rahmen des Entwurfs mit dem Bauherrn bzw. Auftraggeber abzustimmen sind. Wenn mit einer gleichzeitigen Benutzung der Sanitärobjekte nicht zu rechnen ist, dürfen sich die Bewegungsflächen überlagern. 142 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Tabelle 7 Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände sowie Kabinen für Arbeitsstätten nach VDI 6000-2 Hockklosett Urinal Speibecken Trinkbrunnen Ausgussbecken FWP WCa WCu HK UR SB TB AB SP DPb WT b WC barrierefrei Toilettenbecken , Spülung für Wandeinbau DP Waschtisch barrierefrei 2) Toilettenbecken, Spülung vor Wand HWB Duschplatz barrierefrei Fußwaschplatz WP Spüle Duschplatz Kurzbez. Handwaschbecken Sanitärobjekte Waschplätze alle Maßangaben in cm WCb Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten Breite b 60 45 90 40 40 40 70 40 47 40 50 90 150 60 40 Tiefe t 50 35 90 55 75 60 70 40 47 45 40 60 150 55 70 Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite B 90 70 90 60 80 80 80 60 80 60 80 90 Tiefe T 55 45 70 50 60 60 55 60 60 50 55 120 0 35 42 42 0 65 90 90 65 85 bis 92 Bewegungsfläche 150-150 (Rbn) bzw. 120 x 120 Empfohlene Montagehöhe über OKFFB OK Keramik 85 85 0 80 46 Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WP 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 HWB 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 DP 20 20 FWP 20 20 WC 20 20 HK 20 20 UR 20 20 SB 20 20 20 20 95 20 20 95 20 20 20 20 20 TB AB SP Wand 20 20 20 251)) 20 251) 15 20 251) 20 251) 20 251) 20 251) 20 mind. Maße für Kabinen 20 Breite 95 Tiefe Toilettenkabine mit Türanschlag nach außen 90 125 Toilettenkabine mit Türanschlag nach innen 90 150 Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach außen 155 125 Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach innen 155 150 90 160 Duschkabine Raumtiefe vor den Kabinen 155 Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach außen 205 Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach innen 165 Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach außen 200 Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach innen 125 Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm 1) 2) bei Wänden auf beiden Seiten anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung 143 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Tabelle 8 Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände für Versammlungsstätten nach VDI 6000-3 Ausgussbecken Speibecken Toilettenbecken, Spülung vor Wand Toilettenbecken , Spülung für Wandeinbau Urinalbecken Baby-Wickeltisch Schminktisch Waschtisch barrierefrei 3) WC barrierefrei Kurzbez. Handwaschbecken Sanitärobjekte Waschtisch alle Maßangaben in cm WT HWB AB SB WCa WCu UR BWT ST WTb WCb Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten Breite b 60 45 50 47 40 40 40 70 60 60 40 Tiefe t 50 35 35 47 75 60 40 80 25 50 70 Bewegungs-fläche Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite B 80 70 80 80 80 80 60 90 90 Tiefe T 55 55 55 60 60 60 60 60 55 85 85 150-150 (Rbn) bzw. 120 x 120 Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen ! Empfohlene Montagehöhe über OKFFB (OK Keramik) Erwachsene 85 Kinder 65 70 85 / 65 70 65 90 / 42 1) 42 1) 65 35 35 50 55 80 48 1) 20 95 / Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WB 20 HWB Wca/WCu 20 20 20 20 20 50 20 20 50 20 20 20 20 20 20 20 25 2) Schamwand Wand Türbereich 20 20 20 25 20 25 2)) 25 2) Abstand zu Türöffnungen / Türlaibungen mindestens 10 cm Empfohlene Mindest-Maße für Toilettenräume mit Türanschlag nach außen 1) 2) 3) 144 2009 mit Waschtisch Breite, WC-Kabine 90 115 Tiefe, WC-Kabine 125 125 Raumtiefe vor den Kabinen 155 155 Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüber liegenden Urinalbecken 205 205 Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen 200 200 OK Keramik bei wandhängender Ausführung bei Wänden auf beiden Seiten anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Allgemeine Anforderungen, Planungshinweise und Empfehlungen Grundlagen In den Versammlungsstättenverordnungen werden mit den Fragen des baulichen Brandschutzes auch Anforderungen zu Feuerlöscheinrichtungen geregelt (Feuerlöschanlagen vgl. Kapitel Wasserversorgung). Neben der Forderung nach geeigneten Feuerlöschern gelten folgende Anforderungen: - Wandhydranten für Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit insgesamt mehr als 1000 m² Grundfläche - automatische Feuerlöschanlage deren Wirkung nicht durch überdeckte oder mehrgeschossige Ausstellungs- und Dienstleistungsstände beeinträchtigt werden darf und die an eine Brandmeldezentrale anzuschließen sind, für % Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit insges. mehr als 3600 m² Grundfläche, % gilt nicht, wenn Versammlungsräume jeweils ) 400 m² Grundfläche haben % Foyers oder Hallen, durch die Rettungswege aus anderen Versammlungsräumen führen % Versammlungsräume, bei denen eine Fußbodenebene 22 m über der Geländeoberkante liegt % Versammlungsräume in Kellergeschossen % offene Küchen o.ä. Einrichtungen mit einer Grundfläche 30 m² in Versammlungsräumen Für Großbühnen werden automatische Sprühwasserlöschanlagen gefordert, die auch den Schutzvorhang beaufschlagen und zusätzlich von mindestens zwei Stellen aus von Hand in Betrieb gesetzt werden können. Neben den Ausgängen zu Rettungswegen in Höhe der Arbeitsgalerien und des Schnürbodens müssen Wandhydranten vorhanden sein. (Lebensmittel-)Hygiene Das europäische Lebensmittelhygienerecht ist durch drei seit dem 1. Januar 2006 unmittelbar anzuwendende EUVerordnungen sowie vier hierzu ergangene Durchführungsverordnungen neu geordnet worden. Gleichzeitig ist das in dreißig Jahren zwischen 1964 und 1994 erlassene produktbezogene Richtlinienrecht aufgehoben worden. Als Folge der Neuordnung des europäischen Lebensmittelhygienerechts musste auch das nationale Lebensmittel-, Fleisch- und Geflügelfleischhygienerecht grundlegend neu strukturiert werden. Dies ist mit der neuen Verordnung zur Durchführung von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts („Durchführungsverordnung“) erfolgt. Seit dem 1. Januar 2006 gelten die neuen EU-Verordnungen des sogenannten Lebensmittelhygienepaketes (VO (EG) Nr. 852/2004, VO (EG) Nr. 853/2004 und VO (EG) Nr. 854/2004). Sie sind in allen Mitgliedstaaten unmittelbar anzuwendendes Recht und lösen die nationalen Produktvorschriften (z.B. die Milchverordnung, die Fischhygiene-Verordnung) in diesem Bereich ab. Als Begleitvorschrift zum neuen EU-Hygienerecht wurde die nationale Durchführungsverordnung zu den EU-Verordnungen erarbeitet, die spezifische Hygienevorschriften für die vom EU-Recht nicht unmittelbar geregelten Bereiche sowie spezifischen Vorschriften für die amtliche Überwachung im Rahmen der gemeinschaftsrechtlichen Ermächtigungen vorsieht. In der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über die Durchführung der amtlichen Überwachung der Einhaltung von Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs und zum Verfahren zur Prüfung von Leitlinien für eine gute Verfahrenspraxis (AVV Lebensmittelhygiene – AVV LmH) vom 26.09.2007 sind die wichtigsten Prämissen bezüglich der hierfür notwendigen Sanitäreinrichtungen festgelegt. 145 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Wesentlicher Grundsatz aller Hygienevorschriften ist es, nachteilige Beeinflussungen von Lebensmitteln auszuschließen. Die zur Erfüllung dieser Forderung erforderlichen Maßnahmen, Anforderungen und Geltungsbereiche sind in den geltenden Verordnungen differenziert festgelegt. Lebensmittelhygiene-Verordnung – LMHV und zugehörige AVV LmH mit Anlagen Geltungsbereich: Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs wesentliche Forderungen für Räume zur Gewinnung und Behandlung von Lebensmitteln: % Handwascheinrichtungen …die so ausgelegt sind, dass eine Kontamination nicht weitergegeben werden kann (berührungslose Armaturen), % Desinfektionseinrichtungen für Arbeitsgeräte mit einer Wassertemperatur von mindestens 82°C oder alternative Systeme mit gleicher Wirkung, % Bei Gewinnung von Kleinmengen reicht auch „… Sicherstellung, dass Räume mit diesen Einrichtungen angrenzen.“ Verordnung (EG) Nr. 852/2004 Regelung Anhang II Kapitel I Nr. 4 Wortlaut „Es müssen an geeigneten Standorten genügend Handwaschbecken vorhanden sein. Diese müssen Warm- und Kaltwasserzufuhr haben; darüber hinaus müssen Mittel zum Händewaschen und zum hygienischen Händetrocknen vorhanden sein. Soweit erforderlich, müssen die Vorrichtungen zum Waschen der Lebensmittel von den Handwaschbecken getrennt angeordnet sein.“ Reinigung und Desinfektion Toilettenanlagen Reinigung von Lebensmitteln 1.3 Auslegung in AVV LMH Handwaschbecken Standorte sind dann geeignet, wenn sie in unmittelbarer Nähe zu Arbeitsplätzen, an denen mit offenen Lebensmitteln umgegangen wird, gelegen und leicht erreichbar sind, so dass die Benutzung während des Arbeitsablaufes möglich ist, ohne Kontaminationen weiter zu tragen. Soweit in Betrieben, in denen Lebensmittel tierischen Ursprungs gewonnen oder behandelt werden, Lebensmittel (einschließlich Mägen, Blasen und Därme) gewaschen werden, sind neben den Handwaschbecken getrennte Vorrichtungen erforderlich. - Handwaschbecken in ausreichender Anzahl, leicht erreichbar mit Warm- und Kaltwasserzufuhr oder vorgemischt - Mittel zum hygienischen Reinigen und Trocknen der Hände - Duschen in Schlachthöfen zwingend gefordert - in ausreichender Anzahl (ArbStättVO) - mit Wasserspülung, mit Handwaschbecken - kein direkter Zugang zu Räumen, in denen Lebensmittel hergestellt, behandelt oder in Verkehr gebracht werden - ausreichende natürliche oder mechanische Be- und Entlüftung - ausreichende Umkleidemöglichkeiten - Reinigungsbecken oder andere Vorrichtungen mit angemessener Zufuhr von Warm- und Kaltwasser Vorrichtungen zum Reinigen von Lebensmitteln müssen von Handwaschbecken getrennt sein! Vorrichtungen zum Reinigen und Desinfizieren von Arbeitsgeräten und Ausrüstungen aus korrosionsbeständigem Material, leicht zu reinigen, mit ausreichender Kalt- und Warmwasserzufuhr 146 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Spezifische Anforderungen an die Zulassung von Fischereifahrzeugen und Betrieben, in denen Fischereierzeugnisse hergestellt oder behandelt werden (Fischverarbeitungsbetriebe) Die nachfolgenden Auslegungshinweise gelten, soweit nicht ausdrücklich ausgenommen, auch für Betriebe, die Erzeugnisse aus Muscheln, Stachelhäutern, Manteltieren und Meeresschnecken zubereiten, behandeln oder verarbeiten. Sie finden sich ebenso in der Anlage zum Umgang mit Fleisch für Zerlegungsbetriebe. Verordnung (EG) Nr. 852/2004 Regelung Anhang II Kapitel II Nr. 1 Buchstabe a Wortlaut „Gegebenenfalls müssen die Böden ein angemessenes Abflusssystem aufweisen;“ 1 Auslegung in AVV LMH Anforderungen an Betriebe, in denen Fischereierzeugnisse zubereitet, behandelt oder verarbeitet werden 1.1 Anforderungen an die Räume 1.1.1 Böden: Abflusssysteme sind erforderlich, wenn in Räumen oder Betriebsteilen Fischereierzeugnisse zubereitet, behandelt oder verarbeitet oder in schmelzendem Eis gelagert werden. Dies gilt auch für die Lagerung von lebenden Muscheln, Stachelhäutern, Manteltieren und Meeresschnecken, sofern bei der Lagerung Wasser abtropfen kann. Abflusssysteme sind angemessen, wenn Abflussrinnen vorhanden sind, die so gestaltet oder abgedeckt sind, dass Kontaminationen durch Abwasser vermieden werden. Abflussrinnen sind in handwerklich strukturierten Betrieben im Einzelfall entbehrlich, wenn durch geneigte Fußböden die Kontamination von offenen Lebensmitteln oder die Ausbreitung einer Kontamination durch Abwasser (z. B. Reinigungswasser) zu einem anderen Betriebsteil mit ausreichender Sicherheit vermieden wird. In DIN 10506 zur Lebensmittelhygiene wird die Außer-Haus-Verpflegung in Betriebsstätten geregelt. Das betrifft sowohl Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Mensen, Kantinen oder die Gastronomie als auch Betriebsstätten, in den Lebensmittel behandelt, hergestellt und/oder in Verkehr gebracht werden, nicht aber Verkaufsstätten. Es wird gefordert % Handwaschbecken und Spülen in angemessener Zahl und ausreichender Größe vorzusehen % Handwaschbecken mit fließend Heiß- und Kaltwasser von Trinkwasserqualität, es sollten berührungslose Armaturen eingesetzt werden Oberflächen müssen hygienisch einwandfrei und leicht zu reinigen sein, Fußböden rutschfest mit mind. 2% Gefälle zu Bodeneinläufen, keine (offenen) Fugen. Anhang B enthält Empfehlungen für die Sanitärausstattung der Funktionsbereiche und –räume. Für den Personalbereich wird auf die ArbStättV verwiesen. Berührungslose Armaturen sind verzichtbar im Bürobereich und in Bereichen, in denen ausschließlich mit verpackten Lebensmitteln umgegangen wird. 147 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Allgemeine Anforderungen an Objekte und Einrichtungen An Einrichtungen von Wasch-, Dusch- und Toilettenanlagen, die in öffentlich oder gewerblich betriebenen Gebäuden installiert sind, werden wesentlich höhere Anforderungen gestellt als an Anlagen im privaten Sanitärbereich. Die Benutzungsart, Benutzungshäufigkeit und die Beanspruchung der Sanitärobjekte und -armaturen unterscheiden sich grundsätzlich. Hinzu kommt die - in unterschiedlichem Grad gestaffelte - Anonymität der Nutzer der sanitären Anlagen. Aus wirtschaftlicher Sicht sind nicht nur die Anschaffungskosten zu berücksichtigen, sondern auch und gerade die laufenden Betriebs- und Wartungskosten. 21) Über wirtschaftliche Lösungen wird bereits in frühen Entwurfsphasen in der Zusammenarbeit von Architekt und Fachingenieur entschieden. Zu wesentlichen Aspekten gehören dabei: % Festlegung des Ausstattungsbedarfs % Auswahl marktgängiger Serienausstattungen % Konzentration der Installationen % Vorfertigung und Vorwandinstallation Um den durch Dauerbelastung und Vandalismus verursachten Ersatzbedarf in engen Grenzen zu halten, empfiehlt sich eine robuste, vandalensichere Ausstattung, die eine hohe Funktionssicherheit und Pflegeleichtigkeit gewährleistet. In stark frequentierten öffentlichen und gewerblichen Sanitärräumen müssen aufgrund der Infektionsgefahr besondere hygienische Maßnahmen getroffen werden. Um Infektionen durch Bakterien, Pilze, Viren u.ä. zu vermeiden, sollen die Sanitärobjekte so beschaffen sein, dass Schmutznester vermieden werden und eine hygienische, gründliche Reinigung ermöglicht wird. Gepflegte und voll funktionsfähige Sanitäranlagen gewinnen einen zunehmend höheren Stellenwert, insbesondere im öffentlichen Bereich, auch sie prägen das Image eines Hauses. Helle und freundliche Ausstattungen motivieren zur Sauberkeit. Anforderungen an Armaturen und Ausstattungen % % % % 148 2009 1) Vandalensicherheit, Dauerbeständigkeit widerstandsfähig gegen Abrieb, Stoß, Schlag sowie Zerstörungswut, verschleißfest weitgehend abgesichert gegen Demontage und Diebstahl Erhöhte Funktionssicherheit funktionssicher, auch bei Dauerbetrieb und extremer Beanspruchung einfache Bedienung selbststeuernder Funktionsablauf der Armaturen Erhöhte Hygiene glatte, pflegeleichte Oberflächen der Sanitärobjekte u.a. Ausstattungsgegenstände einschließlich z.B. der Beleuchtungskörper, Heizungen sowie der Wände, Stützen, Böden Armaturen mit automatischer Funktion regelmäßiges Reinigen in kurzen, der Benutzungsfrequenz gemäßen Abständen ggf. widerstandsfähig gegen (Scheuer-) Desinfektion ausreichend Abfallbehälter in sinnvoller Aufstellung Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit Wasser- und Energiekosten gering halten bzw. senken (z.B. Wahl entsprechender Armaturen), vgl. hierzu VDI 6024-1 „Zusätzliche Aufwendungen sind wirtschaftlich vertretbar, wenn sie innerhalb der zu erwartenden Nutzungsdauer der Anlagen durch die eintretenden Einsparungen erwirtschaftet werden können. Ergibt der Wirtschaftlichkeitsvergleich Kostengleichheit, so ist die Lösung zu bevorzugen, die den geringsten Wasserverbrauch verursacht und als am umweltverträglichsten anzusehen ist.“ „Sanitärbau 2003“, AMEV, S. 9 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen - % % % Folgekosten senken (z.B. durch automatische Funktion, gebrauchsabhängige Lüftung und Beleuchtung) langlebige Objekte, Armaturen, Ausstattungselemente (robust, Qualität) einsetzen auf geringe Montagezeiten und -kosten achten Verschleißteile leicht und schnell ersetzbar Einsatz von Nichttrinkwasser bzw. Regenwasser prüfen Leichte Pflege glatte, porenfreie, schmutzabweisende Oberflächen gut zugängige Oberflächen - geeignet für gründliches Reinigen (z.B. abnehmbare WC-Sitze, kein Überlauf, verdeckte Befestigungssysteme, ausreichend große Abstände untereinander und zu Bauteilen) wartungsfreundlich (z.B. Erreichbarkeit) Gutes Design klar gestaltet, ohne Ecken und Kanten gut zu bedienen attraktiv nutzerabgestimmt (Alter, Grad der Öffentlichkeit, Image etc.) Behindertenausstattung behindertengerechte Anlagen32) berücksichtigen (vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen) einschließlich ihrer Erreichbarkeit (Flurbreiten, Türbreiten etc.) Allgemeine Anforderungen an die Raumgestaltung % % % Stellenwert Das Image eines Hauses beginnt im Eingangsbereich - endet aber noch lange nicht vor den Sanitärräumen: saubere, gut gestaltete Sanitärräume für den Fremden sind ein Aushängeschild des Hauses, in altersgemäß gestalteten Anlagen erlernen Kinder hygienisches Verhalten, ältere Menschen können diese gefahrlos benutzen, zweckmäßig ausgebildet und auf kurzem Wege erreichbar, fördern sie die Arbeit des Personals gestalterische Sorgfalt und Individualität, im Einzelfall auch Raffinesse sollten das Bild des Sanitärraumes bestimmen Vollständige Ausstattung In einen guten Sanitärraum gehören unbedingt: Ablagen für Handgepäck (außerhalb von Spritzbereichen), Wand- bzw. Türhaken für Kleidung Vorrichtungen zur Händereinigung: Seifenspender/Händetrockner. Um Schmierinfektionen zu vermeiden, sind zum Trocknen der Hände nur Papierhandtücher, Textilhandtuchautomaten oder Warmlufthändetrockner zugelassen. Es sind Seifenspender, keine Seifenschalen einzusetzen. Abfallbehälter: getrennt für Papier und Hygieneartikel Spiegel - Großflächige Spiegel über den Waschgelegenheiten sind benutzerfreundlich und geben den Räumen optische Weite, Spiegel ggf. auch raumhoch. Zapfventil und Bodenablauf für die Raumreinigung Helle, freundliche Gestaltung helle, freundliche Ausstattung und Farben/Fliesen regen zu sauberem Verhalten an, bauen Aggressionen ab gute Raumausleuchtung (natürliche und/oder künstliche Beleuchtung) dunkle Ecken vermeiden und so Sauberkeit fördern, sowie Sicherheit(sempfinden) erhöhen - 2) Neben den Varianten je Geschlecht eine WC-Zelle behindertengerecht auszubilden bzw. ein WC zur gemeinsamen Nutzung vorzusehen, könnte die Behindertentoilette auch im Damen-WC eingeordnet werden, da für Damen eine WC-Kabine mit Waschgelegenheit vielfach von Vorteil ist. Im Normalfall sollten diese Räume mit erwärmten Trinkwasser versorgt werden. (s. auch AMEV „Sanitärbau 2003“, S. 18) 149 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen % Regelmäßige Pflege/Wartung Der Bauherr bzw. Betreiber sollte aus Gründen der Hygiene sowie der Langlebigkeit der Anlage die Sanitärräume regelmäßig überwachen, kurzfristig reparieren bzw. erneuern, ständig pflegen und frühzeitig warten lassen Planungshinweise und Empfehlungen Die Prüfung der Einhaltung der Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherer und Schadenversicherer ist nicht Bestandteil des bauaufsichtlichen Verfahrens. Von ihrer Einhaltung hängt u.U. jedoch die Inbetriebnahme sowie die Höhe der Versicherungsprämie ab. Auf ihre frühzeitige Beachtung wird deshalb ausdrücklich hingewiesen. Je nach der Art der auszustattenden Einrichtung und ihrem Nutzerkreis spielen Fragen der Desinfektion, der Gesundheitsgefährdung und -vorsorge eine unterschiedlich große Rolle. Der Umfang der notwendigen Maßnahmen bzw. der entsprechende Grad der Beanspruchung von Räumen und Ausstattungen ist frühzeitig mit dem Betreiber sowie ggf. zuständigen Hygieniker abzustimmen. Der Infektionsgefährdung durch Legionellen ist durch geeignete Maßnahmen entgegenzuwirken. Das betrifft insbesondere Kinder, alte Menschen und Kranke. (vgl. Kapitel Wasserversorgung) Aus wirtschaftlichen Gründen sowie um Feuchtigkeit und Gerüche schnell abziehen zu lassen, sind Sanitärräume mit ausreichender natürlicher Belüftung und Beleuchtung vorzuziehen. Andernfalls ist ihre maschinelle Be- und Entlüftung vorgeschrieben. Auf Zugfreiheit ist zu achten. Gerüche aus Toilettenräumen dürfen nicht in Wasch- und Vorräume gelangen. Die Raumtemperatur ist auf die Gebäudenutzung abzustimmen. Für Toilettenanlagen in Versammlungsstätten wird in VDI 6000-3 die mechanische Be- und Entlüftung der Räume empfohlen. Diese VDI gibt hierzu wie zu Fragen der Heizung und Elektro- sowie Beleuchtungstechnik Hinweise und Empfehlungen. Werden Sanitärräume gefliest, ist die Fliesenhöhe aus gestalterischen Gründen abzustimmen auf die Höhe der Türzargen, die Höhe der Trennwände von WC-Zellen, die Höhe von Duschabtrennungen, ggf. auf Unterdecken. Es sollten Fliesenpläne angefertigt werden, in denen das Fliesenraster und die Lage der Sanitär- und Ausstattungsgegenstände aufeinander abgestimmt sowie Wand- und Bodenfliesen in ihrer Lage zueinander geordnet werden (sowohl bei ineinander übergehenden Fugen als auch bei Diagonalverfliesung des Bodens). Bis an die Decke sollte nur gefliest werden, wenn Hygieneforderungen dies verlangen. Der Bereich oberhalb der Fliesen und die Decke sollten diffusionsoffen ausgebildet werden. Vorwandinstallationen / Installationssysteme unterliegen im gewerblich-öffentlichen Bereich einer deutlich höheren Beanspruchung, nehmen Zu- und Ableitungen auf, ohne dass der Wandquerschnitt massiver Wände verringert wird (Statik, Brandschutz, Schallschutz, Entfallen aufwendiger und staubintensiver Schlitz- und Stemmarbeiten, kein Bauschuttanfall), einfache Montage der Sanitärobjekte und ggf. Stütz- und Haltegriffe, exakt vormontierte Anschlüsse und Befestigungen, integrieren die Spülkästen o.a. -armaturen, schützen sie somit weitgehend vor Zerstörung, nichtraumhohe Vorwandinstallationen bieten zugleich sichere und saubere Ablageflächen, 150 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen - - für die Höhe von Vorwandinstallationen für Waschgelegenheiten wird empfohlen: 90 cm außerhalb Spritzwasser und 120 cm Ablagefläche nutzbar ohne Putzen des Spiegels zu behindern (z.B. Hotels), wenn der Spiegel nicht bis auf die Vorwandinstallation geführt wird über ihnen können Regaleinbauten Stauraum bieten. Zu Auswirkungen auf die Flächenberechnung vgl. entspr. Abschnitt im Kapitel Allgemeine Grundlagen. Werden Sanitärobjekte (ausgenommen wandhängende WC/Bidet) bzw. Stütz- und Haltegriffe an Trockenbauwänden bzw. Installationssystemen befestigt, bietet der Einsatz von Universaltraversen / Montageplatten folgende Vorteile: kostengünstig, differenzierte Befestigung von Stütz- und Haltegriffen, auch nachträglich, variable Befestigungspunkte: Einpassen der Objekte und Ausstattungselemente in das Fliesenraster bzw. unterschiedliche Höhen bzw. Lage der Objekte für Kinder verschiedener Altersgruppen. Bei der baulichen Ausbildung von Installationsschächten bzw. dem Einbau von Vorwandinstallationen ist unbedingt auf den Einbau von Revisionsklappen, -türen zu achten. Sie müssen ausreichend zugängig sein (z.B. nicht unten, hinter oder neben dem WC), von ausreichender Größe, ggf. von Nachbarräumen zugängig (z.B. Hotelzimmer - zu allgemein zugängigen Fluren, Brandschutz beachten). Bei nichtraumhohen Vorwandinstallationen könnte z.B. die horizontale Abdeckung entsprechend abnehmbar ausgebildet werden, um Inspektionen zu ermöglichen. Gleiches gilt für eingebaute und eingeflieste Wannen und Duschen. Sanitärräume in Gebäuden, die für einen wechselnden Personenkreis bestimmt oder allgemein zugänglich sind, sind nach DIN 1986-100 mit einem Bodeneinlauf mit Geruchverschluss auszurüsten. Bei Bodeneinläufen ist durch Anschluss eines Entwässerungsgegenstandes Sorge zu tragen, dass das Sperrwasser im Geruchverschluss ständig erneuert wird. Bodeneinläufe sind so weit von aufgehenden Wänden entfernt anzuordnen, dass das einwandfreie Eindichten sichergestellt ist. Zur gründlichen und leichten Reinigung werden vielfach Zapfstellen (ggf. Armaturenkombination) gefordert (in Kindereinrichtungen i.d.R. mit Steckschlüssel zu bedienen), in deren Folge zwingend ein Bodenablauf zu planen ist. Schläuche, die (ständig) an Zapfstellen belassen werden, dürfen aus hygienischen Gründen nicht ständig im Ablauf hängen. Wenn keine zentrale Absicherung vorhanden ist, sollten Auslaufventile mit Rohrbelüfter und Rückflussverhinderer verwendet werden. Soweit für die Bemessung der Ausstattung mit Sanitärobjekten keine Richtwerte vorliegen, ist für die objektkonkrete Festlegung in Abstimmung mit dem Bauherrn neben der Gesamtzahl der Nutzer des Gebäudes, -abschnitts insbesondere die Gleichzeitigkeit der Benutzung der Sanitäranlagen ausschlaggebend. Als WC kommen aus hygienischen Gründen (Geruchsbelästigung, leichtere Reinigung) i.d.R. Tiefspül-WC zum Einsatz. Im öffentlichen Bereich sind Sitzauflagen oder sich selbst reinigende und desinfizierende Sitze zu empfehlen. Wandhängenden WC (Bodenabstand mind. 50mm) mit UP-Spülkästen sollte wegen der besseren Reinigungsmöglichkeit der Vorzug gegeben werden. Für Behinderte sollten nach Möglichkeit WC mit Unterdusche, Geruchsabsaugung und Fön vorgesehen werden. Diese Art der WC sind z.B. auch für den Einsatz in Arztpraxen (insbesondere Gynäkologie, Urologie) zu empfehlen. Wird im Damen-WC keine Zelle mit Waschgelegenheit ausgestattet, könnte ein derartiges WC mit Unterdusche etc. bzw. ein Toilettensitz mit eingebauter Unterdusche dem gleichen Zweck dienen. In kleinen Räumen in Hotels z.B. könnte dieser das Bidet ersetzen. 151 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Waschmulden sollten nach VDI 3818 (vgl. nachfolgenden Abschnitt Öffentliche Bauten) aus hygienischen Gründen keinen Überlauf haben. Die Abläufe der Waschbecken dürfen nicht absperrbar sein (z.B. Schaft- bzw. Siebventil ). Die in den Ablauf integrierte Überlauffunktion ist nicht unumstritten und stellt vor allem eine Lösung für den Privatbereich dar. Waschtischanlagen aus „einem Stück“, ohne Fugen oder Nähte mit mehreren Waschmulden (Kummen) bieten eine gestalterisch hochwertige, den Forderungen der leichten Reinigung entgegen kommende Lösung. Wird nicht Edelstahl als Material eingesetzt, sollten auf Grund der hohen Beständigkeit gegen Säuren, Zigaretten etc. Waschtischanlagen aus kunstharzgebundenen Mineralwerkstoffen solchen aus reinen Kunststoffen vorgezogen werden. Seifen- und/oder Desinfektionsmittelspender an Waschgelegenheiten sind so über diesen anzuordnen bzw. die Sanitärobjekte sind so auszuwählen, dass bei Betätigung keine Spenderflüssigkeit auf den Boden tropfen kann. Neben der Sanitärkeramik werden für den öffentlich-gewerblichen Bereich zunehmend Objekte und Ausstattungen aus Edelstahl angeboten (bis hin zur Integration aller wesentlichen Ausstattungselemente in die „Vor“ Wand), die bei einer besonders hohen Frequentierung und/oder Anonymität eine sehr dauerhafte Lösung darstellen. Urinalräume sind grundsätzlich mit einer Zapfstelle und einem Bodenablauf auszurüsten. Urinalrinnen bzw. geflieste Standurinale werden heutigen hygienischen Ansprüchen nicht mehr gerecht, da ein vollständiges Abspülen der großflächigen Wandteile nicht gewährleistet ist. Es sollten Einzel(Absaug)urinalbecken eingesetzt werden. Urinale sind immer so anzuordnen, dass ein Einblick von außen (Flur o.ä.) nicht möglich ist. Eine Trennung untereinander durch Schamwände ist zweckmäßig. In Toilettenanlagen, die auch Kindern zugängig sind, sollten Urinale in differenzierter Höhe befestigt werden. Hygienisch sinnvoll ist es, eine der geforderten Waschgelegenheiten im Urinalraum einzuordnen. Bei der Planung der Sanitärarmaturen ist aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen besonders auf den Einsatz wassersparender Armaturen zu achten. Sind Armaturen mit automatischer Funktion nicht angezeigt (vgl. z.B. Kitas) kann z.B. durch den Einsatz von Wassersparkartuschen dem Anliegen entsprochen werden. Eine Bewertung nach verschiedenen Merkmalen ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen. Tabelle 9 Bewertung von Armaturen nach VDI 6000-3 Auslaufventil Einhebelmischer Zweigriffarmatur Selbstschlussarmatur berührungslos selbsttätig funktionierend manuell zu bedienen xxx = sehr gut 152 2009 Wassereinsparung Hygiene Komfort Waschtisch- bzw. Handwaschbeckenarmaturen x x x x x xx x x x xx xx x xxx xxx xxx Toiletten-Spüleinrichtung ,Urinal-Spüleinrichtung xx xxx xxx xx x x xx = gut x = weniger gut vandalengeschützt xx xx xx xxx xx xxx xx Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Aus hygienischen Gründen ist es gerade für Urinale sinnvoll, automatische, berührungslose Armaturen einzusetzen, da bei manueller Betätigung in Folge unterbleibender Spülung mit Geruchsbelästigung und hartnäckiger Verunreinigung zu rechnen ist. Bei Einsatz von Radar- bzw. Infrarot-Electronic sind Mindestabstände einzuhalten, besonders bei Übereck- oder gegenüberliegender Anordnung der Becken, zu anderen Sanitärobjekten (Bewegungsraum) bzw. in Bezug auf Türen, um die Auslösung ungewollter Spülvorgänge zu vermeiden. Unabhängig ist die Anordnung bei Einsatz von neuen Systemen, die den Spülvorgang direkt durch den im Becken auftreffenden warmen Urinstrahl auslösen. Insbesondere in stark frequentierten Bereichen ist der Einsatz wasserloser Urinale sinnvoll. Entnahmearmaturen - insbesondere Brauseköpfe - sollen zur Vermeidung der Aerosolbildung grobstrahlig betrieben werden. - Verminderung des Legionellen- Infektionsrisikos. Auch Duscharmaturen mit Fernauslösung - Wasser wird (automatisch) nur abgegeben, wenn sich der Benutzer unterhalb des Duschkopfes befindet - tragen (neben der Wasser- und Energieeinsparung) durch die Minimierung der Zeitdauer des Abduschvorgangs zur Verringerung des Infektionsrisikos bei. (vgl. Kapitel Wasserversorgung) Aus Gründen der Kostensenkung und Energieeinsparung ist zu prüfen, an welchen Entnahmestellen die Zufuhr von Kaltwasser ausreichend ist. Nach „Sanitärbau 2003“ (AMEV) ist für Büro- und Verwaltungsgebäude erwärmtes Trinkwasser für Waschgelegenheiten grundsätzlich nicht vorzusehen. Ist Heißwasser erforderlich, darf die Wassertemperatur an Entnahmestellen 40°C nicht übersteigen. Am Brausekopf von Duschen ist sie nach VDI-Richtlinien auf 42°C zu begrenzen. Für das Angebot von Warmwasser reichen Temperaturen von 25 bis 30°C. Abfälle aller Art gehören nicht ins Abwasser, also auch nicht ins WC. Das erfordert eine ausreichende Ausstattung mit Abfallbehältern in sinnvoller Anordnung bzw. Aufstellung/Befestigung - z.B. verschließbare - z.B. Schwingdeckel - Hygienebehälter, möglichst in den WC-Zellen des Damen-WC (einschließlich höherer Jahrgänge an Schulen), ausreichend große Abfallbehälter bei Verwendung von Papierhandtüchern (ausreichend in Abstimmung auf die max. zu erwartende Nutzerfrequenz wie den Rhythmus ihrer Leerung). Werden die Abfallbehälter an Wänden bzw. Kabinentrennwänden angehängt bzw. in Waschtischanlagen integriert, erleichtert das wiederum die Reinigung der Räume - auf schnelle Entleerbarkeit und gute Säuberungsmöglichkeit ggf. auch Desinfektion achten. Bei stoßweiser Nutzung der Räume (z.B. in Pausen) ist es sinnvoll, sie am Weg zum Ausgang z.B. den Handwaschbekken gegenüberliegend anzuordnen - höhere Nutzerfrequenz möglich. Die Anordnung der weiteren Ausstattungsgegenstände sollte sorgfältig geplant werden: z.B. sollten Toilettenpapierhalter seitlich vor dem WC innerhalb des Greifbereichs angeordnet werden, Reservepapierhalter in Herren-WCs nicht seitlich bzw. hinter und zugleich unterhalb der WC-Oberkante. Auf keinen Fall vergessen werden dürfen Taschenablagen und Kleiderhaken. Werden Badheizkörper vorgesehen, ist besonders auf die Lage und Ausrichtung der Thermostate zu achten (Unfallgefahr, wenn diese in Bewegungsflächen ragen). Türstopper zum Schutz der i.d.R. gefliesten Wände sollten aus Unfallschutzgründen ) 15 cm von der Wand entfernt sein (Ausladung Türklinke) und sich farblich abheben. Für die Türen der Zellentrennwände evtl. Stopper in Höhe der Türklinke an der Trennwand anbringen, ggf. in Kombination zum einem Kleiderhaken. Für die Ausstattung von Sanitärräumen in öffentlichen Gebäuden sind in der „Sanitärbau 2003“ des AMEV (S. 25 ff.) umfangreiche Festlegungen, Forderungen und Empfehlungen zu Armaturen, Sanitärobjekten und Hygieneeinrichtungen gegeben. 153 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Für Versammlungsstätten und -räume werden in der VDI 6000-3 umfangreiche Empfehlungen gegeben (Achtung: der Geltungsbereich ist deutlich weiter gefasst als in den Versammlungsstättenverordnungen). Die Gestaltung des Raumes, die Auswahl der Objekte, Armaturen und Ausstattungselemente sollte auf der Grundlage eines harmonischen Gesamtkonzeptes erfolgen. Tabelle 10 Stimmungen und Ausdrucksformen von Sanitärfarben nach VDI 6000-3 (Vorgängerausgabe Dezember 2001) Farbe Gelbtöne Weiß / Rot-Kombination Stimmung sonnig, freundlich lebhaft, spritzig, sportlich Rot aktiv Türkis und Blau, bestimmte Grüntöne erfrischend, kühl Beige- und Brauntöne behaglich, gemütlich Schwarz, Grau, „unbunte Farben“, Tiefblau luxuriöses Ambiente Farbkombination Ausdrucksform Standardfarben, z.B. Weiß zeitlos, dauerhaft Sonderfarben avantgardistisch Modefarben z.B. Edelweiß, Jasmin, Manhattan, Chinchilla usw. Unbunt-Harmonien, z.B. Kombination von Manhattan mit Granitgrau und dunklem Anthrazit Bunt / Unbunt-Harmonien, z.B. Kombination Weiß mit Rot, Blau oder Grün Farbtrendsetter elegante, individuelle Note Funktionalität mit Niveau Ton-in-Ton-Harmonie konservativ interessante Zwischenfarben, z.B. Mauve, Farn, Burgunder, Admiralblau experimentierfreudig Allerdings sollten auch bei der Auswahl der Farben, Oberflächen und Beleuchtung immer die Aspekte des Barrierefreien Bauens (insbesondere Sehbehinderungen) beachtet werden – z.B. blendfreie (matte) Oberflächen, Kontraste zur guten Erkennbarkeit von Objekten und Bedienelementen, ausreichende Helligkeiten bis hin zu taktil erfassbaren Raumkennzeichnungen. Fallen in Gebäuden fetthaltige Abwässer an, ist über den Einbau eines Fettabscheiders zu entscheiden. Die örtlichen Abwasserbetriebe bzw. -verbände treffen entsprechende Festlegungen: Entweder ist generell (unabhängig von der Menge des in das Abwasser gelangenden Fettes) ein Fettabscheider einzubauen oder der Betreiber ist dafür verantwortlich, dass durch eingeleitete fetthaltige Abwässer keine Verstopfung oder andere Störung ausgelöst wird bzw. er muss den Aufwand für deren Beseitigung tragen. Vgl. hierzu auch AMEV „Sanitärbau 2003“, S. 57/58 und Kapitel Abwasserentsorgung. Um den Schutz von Personen in diesen Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitsbereichen zu gewährleisten, werden sowohl im gewerblichen als auch im öffentlichen Bereich entsprechende Notfallausrüstungen vorgeschrieben, deren fachgerechte Funktion und Installation in Vorschriften und Normen geregelt ist. (vgl. auch Kapitel Gewerbe- und Industriebauten) 154 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Insbesondere handelt es sich dabei um nachfolgend beschriebene Notduschen, die am Ausgang von Laboren bzw. an bestimmten Arbeitsplätzen zu installieren sind. Insbesondere Augenduschen können auch dezentral mehrfach in einem Raum erforderlich sein. Sie benötigen eine Baumusterprüfung Wesentliche Anforderungen an Körperduschen nach DIN EN15 154-1 sind: - in der Nähe potenziell gefährlicher Arbeitsbereiche in Laborbereichen alle Körperzonen sofort mit ausreichender Wassermenge (Trinkwasser- o.ä. Qualität) überfluten, in Betrieben und Außenanlagen spätestens 3 sec. nach Öffnen der Absperrarmatur und für mind. 15 min., ausreichender Verkalkungs- und in Außenbereichen Frostschutz sind vorzusehen mind. 60 l/min bei Angabe des Fließdrucks am Gerät, Festlegung durch den Hersteller, Höhe des Duschkopfes 220+/-10 cm über OKFF, freier Raum darunter mit Radius 40 cm (in den auch nur das Bedienungselement der Dusche bzw. Augendusche bis max. 20cm hineinragen darf); Stellteil der Absperrarmatur: leicht erreichbar, verwechslungssicher, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar, nach einer Drehung von höchstens 90° voll geöffnet, max. 1 sec. bis zum Wasseraustritt, selbsttätiges Schließen sowie Ketten zum Öffnen sind nicht zulässig Duschkopf fest, nur mit Werkzeug verstellbar Wassertemperatur: mind. 15 °C bis max. 37 °C (normativer Anhang A) in der Nähe: Sicherheitskennzeichen nach ISO 3864-1 Wesentliche Anforderungen an Augenduschen nach DIN EN15 154-2 sind: - beide Augen müssen sofort mit ausreichender Wassermenge (Trinkwasser- o.ä. Qualität) gespült werden, hygienische Abdeckung (Schutz vor Luftverunreinigung), leicht abnehmbar mind. 6 l/min für die Dauer von mind. 15 min. bei Angabe des Fließdrucks am Gerät, Festlegung durch den Hersteller Wasserstrahlhöhe mind. 10 cm und max. 30 cm bevor der Wasserstrahl umkippt oder in sich zusammenfällt, Austrittsöffnung 100 ± 20 cm über OKFF, Wand- oder Hindernisabstand ≥ 15 cm - der Platz muss ausreichen, um beide Augen gleichzeitig zu spülen. festinstalliert (Duschkopf nur mit Werkzeug verstellbar) oder beweglich Bedienungselement der Absperrarmatur: leicht erreichbar, unverwechselbar, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar, auch mit Schutzhandschuh zu bedienen, nach einer Drehung von höchstens oder Zug ≤ 20 cm 90° voll geöffnet bis Wasseraustritt längstens 1 sec., selbsttätiges Schließen der Absperrarmatur ist nicht zulässig (Ausnahme: bewegliche Augendusche) Wassertemperatur: mind. 15 °C bis max. 37 °C (normativer Anhang A) Wassergeschwindigkeit darf Nutzer nicht verletzen in der Nähe: Sicherheitskennzeichen nach ISO 3864-1 Körper- und Augenduschen ohne Wasseranschluss sind in DIN DIN EN15 154-3E/-4 E geregelt – sie sind tragbar oder fest installiert, mit Wasser wie vor beschrieben oder anderer geeigneter Spülflüssigkeit. Die grundsätzlichen Anforderungen sind die vor genannten. Bemessungsrichtwerte Bemessungsrichtwerte im Einzelnen sind den nachfolgenden Kapiteln zu entnehmen. Da Versammlungsstätten und –räume in verschiedenen Bereichen vorkommen, werden diese hier übergreifend behandelt. Die Muster-Versammlungsstättenverordnung wurde im Juni 2005 neu gefasst und wird schrittweise in die Landesvorschriften übernommen bzw. eingeführt. Diese Verordnung gilt für - Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit mehr als 200 Besuchern (im einzelnen Raum oder in mehreren Räumen mit einem gemeinsamen Rettungsweg) - Versammlungsstätten im Freien mit Szeneflächen, deren Besucherbereich mehr als 1000 Besucher fasst und ganz oder teilweise aus baulichen Anlagen besteht, - Sportstadien, die mehr als 5000 Besucher fassen. 155 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Sie gilt nicht für Räume, die dem Gottesdienst gewidmet sind, Unterrichtsräume in allgemein- und berufsbildenden Schulen, Ausstellungsräume in Museen und Fliegende Bauten. Die weitere begriffliche Untersetzung erfolgt in § 2. Die Verordnung umfasst ausdrücklich auch entsprechend große Schank- und Speisewirtschaften. Die Anzahl der Besucher ist dabei folgendermaßen zu bemessen: für Sitzplätze an Tischen und bei Ausstellungsräumen 1 Besucher je m² Grundfläche des Versammlungsraumes für Sitzplätze in Reihen und für Stehplätze 2 Besucher je m² Grundfläche des Versammlungsraumes für Stehplätze auf Stufenreihen 2 Besucher je lfd. m Stufenreihe In § 12 werden getrennte Toilettenräume für Damen und Herren gefordert, die in jedem Geschoss angeordnet werden sollen. Tabelle 11 Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten nach Muster-Versammlungsstättenverordnung Besucherplätze bis 1.000 je 100 über 1.000 je weitere 100 über 20.000 je weitere 100 Damentoilette Toilettenbecken 1,2 0,8 0,4 Herrentoiletten Toilettenbecken Urinalbecken 0,8 1,2 0,4 0,6 0,3 0,6 Die ermittelten Werte sind auf ganze Zahlen aufzurunden. Ist die gleichmäßige Verteilung auf die Geschosse nach der Art der Veranstaltung nicht zweckmäßig, kann für die Dauer einer Veranstaltung eine andere Aufteilung erfolgen, wenn die Toilettenräume entsprechend gekennzeichnet werden. Auf dem Gelände der Versammlungsstätte oder in der Nähe vorhandene Toiletten können angerechnet werden, wenn sie für die Besucher der Versammlungsstätte zugängig sind. Für Rollstuhlbenutzer muss eine ausreichende Zahl geeigneter, stufenlos erreichbarer Toiletten vorhanden sein, mindestens eine Toilettenanlage je 10 Plätzen für Rollstuhlbenutzer. Jeder Toilettenraum muss über einen Vorraum mit Waschbecken verfügen. In VDI 6000-3 Ausstattung von und mit Sanitärräumen – Versammlungsstätten und Versammlungsräume wird der Begriff der Versammlungsstätte annähernd deckungsgleich zur Versammlungsstättenverordnung definiert. Allerdings werden Räume die der bisher geltenden Gaststättenverordnung unterliegen explizit ausgenommen. Außerdem wird der Geltungsbereich deutlich breiter gefasst – insbesondere was die Größen betrifft. So beginnen die Bemessungstabellen bereits bei 25 Plätzen. Im Unterschied zur Versammlungsstättenverordnung wird die Bemessung in dieser Richtlinie differenzierter vorgenommen. Es wird die Abhängigkeit zur Gleichzeitigkeit der Benutzung zu Grunde gelegt. Dadurch entstehen insbesondere im Bereich niedriger Gleichzeitigkeit ggf. geringere Werte, für die im Baugenehmigungsverfahren u.U. eine Ausnahme zu erwirken ist (wenn die Versammlungsstättenverordnung gemäß der neuen Musterverordnung im betreffenden Bundesland erlassen bzw. eingeführt ist). 156 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Für die Bedarfsermittlung wird neben dem Gebäudetyp und der Art der Veranstaltung insbesondere auf die unterschiedliche Gleichzeitigkeit der Benutzung verwiesen: Niedrige Gleichzeitigkeit keine bestimmten Pausenzeiten, Nutzung der Sanitärräume jederzeit möglich (z.B. Bälle, gesellige Veranstaltungen, Versammlungen) Mittlere Gleichzeitigkeit eine oder mehrere Pausenzeiten, bei Nutzung der Sanitärräume nicht auf die Pausenzeiten angewiesen (z.B. Tagungen, Seminare, Sportveranstaltungen) Hohe Gleichzeitigkeit wenige Pausenzeiten, bei Nutzung der Sanitärräume auf die Pausenzeiten angewiesen (z.B. Theateraufführungen, Konzerte, Hörfunk- und Fernsehveranstaltungen) Für Stadien mit mehr als 5000 Besucherplätzen werden die Bedarfszahlen für 2000 Plätze der mittleren Gleichzeitigkeit entsprechend linear hochgerechnet. Je nach Nutzungsart sollte geprüft werden, inwieweit in den Toilettenräumen für die Nutzung durch Kinder jeweils ein WC / Urinal / Waschbecken niedriger montiert wird (Montagehöhen vgl. Kapitel Einbaumaße und Montagehinweise). In den nachfolgenden Tabellen werden die empfohlenen Bemessungsrichtwerte zusammengestellt. Dabei gilt: max.: min.: D.h., max. soviel Objekte, wie im Bereich mindestens gefordert, sollten in einem Toilettenraum angeordnet werden. Werden mehr Objekte geplant, sollten sie auf mehr Toilettenräume verteilt werden – Empfehlung: max. 10 WC je Toilettenraum. Die erforderliche Zahl von WC sollten auf mindestens soviel Toilettenräume verteilt werden. Tabelle 12 Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen nach VDI 6000-3 – niedrige Gleichzeitigkeit der Benutzung Besucherplätze D = Damen H = Herren Damen WC WT Herren ST UR WC Anzahl Toilettenräume WT 25 50 100 300 500 700 1000 1500 2000 3000 4000 1 2 2 4 4 5 6 8 9 12 14 1 2 2 2 3 4 4 6 7 10 12 1 1 1 1 2 2 2 2 2 3 4 1 2 2 4 4 5 6 8 9 12 14 1 1 1 2 2 3 4 5 6 8 10 1 1 2 2 3 4 5 6 8 10 12 5000 6000 16 18 14 16 4 4 16 18 12 14 14 16 WC = Toilettenbecken WT = Waschtisch Barrierefreie WC-Kabine 1D 1H max. 1 D max. 1 H 2D 2H min. 2 D min. 2 H 3D 3H UR = Urinalbecken ST = Schminktisch 157 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Allgemeine Grundlagen Tabelle 13 Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen nach VDI 6000-3 – mittlere Gleichzeitigkeit der Benutzung Besucherplätze Damen WC 25 50 100 300 500 700 1000 1500 2000 3000 4000 5000 6000 Tabelle 14 WC 25 50 100 300 500 700 1000 1500 2000 3000 4000 5000 6000 2009 ST 1 2 3 3 4 5 6 8 10 14 18 21 23 UR 1 1 1 1 2 2 2 3 3 4 5 5 6 WC 1 2 3 5 6 7 9 11 13 17 21 24 26 1 1 1 2 3 4 5 7 9 12 15 18 20 WT 1 1 2 3 4 5 7 9 11 14 18 21 23 Anzahl Toilettenräume Barrierefreie WC-Kabine max. 1 D 1D max. 1 H 1H min. 2 D 2D min. 2 H 2H min. 3 D 3D min. 3 H 3H Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen nach VDI 6000-3 – hohe Gleichzeitigkeit der Benutzung Besucherplätze 158 1 2 3 5 6 7 9 11 13 17 21 24 26 WT Herren 2 3 5 8 9 11 14 17 20 26 32 36 39 Damen WT 2 3 5 5 6 8 9 12 15 21 27 32 35 ST UR 2 2 2 2 3 3 3 5 5 6 8 8 9 2 3 5 8 9 11 14 17 20 26 32 36 39 Herren WC 2 2 2 3 5 6 6 11 14 18 23 27 30 WT 2 2 3 5 6 8 11 14 17 21 27 32 35 Anzahl Toilettenräume Barrierefreie WC-Kabine max. 1 D max. 1 H 1D 1H min. 2 D min. 2 H min. 3 D min. 3 H min. 4 D min. 4 H 2D 2H 3D 3H Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten ÖFFENTLICHE BAUTEN Vorschriften, Literatur VDI 3818 02.08 Öffentliche Toiletten- und Waschräume VDI 2075 07.03 Eissportanlagen; Technische Gebäudeausrüstung VDI 2089-1 09.08 Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern; Hallenbäder VDI 2089-3 07.00 Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern; Freibäder 1 Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes zur Klassifizierung von Campingplätzen Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV)- Bonn, Stand 15.03.2007 www.deutschertourismusverband.de weitere Vorschriften, Richtlinien und Normen sowie Verordnungen vgl. vorhergehendes Kapitel GÖB Grundlagen (einschl. Versammlungsstätten – Bemessungsrichtwerte) bzw. nachfolgende spezielle Kapitel Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele Grundlagen und Begriffsbestimmung Unter öffentlichen Bauten werden hier Objekte verstanden, die sich insbesondere durch Publikumsverkehr auszeichnen. Diese überschneiden sich teilweise mit den in vorhergehenden Kapiteln behandelten und werden insoweit hier ausgespart. Der Schwerpunkt liegt auf den öffentlichen, anonym genutzten sanitären Anlagen. Die VDI 3818, die sich ausdrücklich diesem Thema widmet, wurde zwischenzeitlich das erste Mal aktualisiert. Weitere Grundlagen sind in den vorhergehenden Kapiteln angesprochen, das betrifft insbesondere die Versammlungsstätten und diesen angelehnte Versammlungsräume. Öffentliche Bauten sind grundsätzlich barrierefrei zu gestalten. Diese Forderung wird mit zunehmendem Nachdruck in den Bauordnungen der Länder verankert. In Gebäuden und baulichen Anlagen, die nicht nur gelegentlich von Behinderten, alten Menschen und Personen mit Kleinkindern besucht werden, sind dem allgemeinen Besucherverkehr zugängliche Teile so herzustellen bzw. herzurichten, dass sie von diesen Menschen ohne fremde Hilfe genutzt werden können. In Einrichtungen für Behinderte, Senioren, in Krankenhäusern u.ä. gilt dies für alle Bereiche. In einzelnen Bundesländern wird noch die Einschränkung auf „die dem allgemeinen Besucherverkehr zugänglichen Bereiche“ nicht formuliert. Ausnahmen bzw. Abweichungen sind nur bei unverhältnismäßig hohem Aufwand, insbesondere beim Bauen im Bestand, genehmigungsfähig. Für die Definition des Anforderungsumfangs ist die jeweils aktuelle Bauordnung des Bundeslandes zu Grunde zu legen. (vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen) Grundsätze, Empfehlungen Übergreifend in Kapitel GÖB Grundlagen dargelegte Aussagen gelten auch hier und werden nicht wiederholt. Die Wasch- und Toilettenräume sollten auf möglichst kurzem Weg erreichbar sein. Da die Nutzer i.d.R. mit der Örtlichkeit unvertraut sind, sind entsprechende Hinweisbeschilderungen erforderlich. Die Räume sollten nicht über schlecht beleuchtete Flure, Treppen etc. angebunden werden. Die Anlagen sind nach Geschlechtern sowie jeweils in Vor- und Toilettenraum zu trennen. Ausnahmen können Tankstellen, Kioske o.ä. bilden, wenn aus baulichen Gründen nur ein Toilettenraum möglich ist. Die Zugänge sollten möglichst keine Einblicke gewähren, zwingend ist dies für Urinal - Bereiche. In Vorräumen sind neben den notwendigen Bewegungs- und Verkehrsflächen ggf. auch Warteflächen zu berücksichtigen. 159 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Bei Zwangslüftung der Räume kann auf Raum-Innentüren verzichtet werden, was neben der durchlässigen Gestaltung den Hygieneerfordernissen entgegenkommt. Die lichte Höhe der Räume muss mindestens 2,40 m betragen, bei Räumen 30 m² mindestens 2,50 m. Raumlufttechnische Anlagen – für innenliegende Sanitärräume zwingend – sind nach VDI 3818 für folgende Abluftvolumenströme auszulegen: < Waschräume 20 m³/m²h < Vorräume 20 m³/m²h < Toilettenräume je WC-Becken 50 m³/m²h je Urinal 15 m³/m²h < WC-Kabine, barrierefrei 30 m³/m²h Unbeheizte Toilettenanlagen sind in freistehenden Gebäuden (z.B. Parkplätze an Fernverkehrsstraßen und Autobahnen) ausreichend, auf frostfrei Halten des Installationsbereiches ist zu achten. In VDI 3818 enthält auch Empfehlungen für differenzierte Raumtemperaturen: < Umkleideraum 22 °C 24 °C 1) < wie vor, zum Waschraum mit Duschen 24 °C < Waschraum 22 °C < Waschraum mit Dusche 24 °C 24 °C 1) < Toilettenraum/Vorraum 15 °C 20 °C 1) < wie vor, zum Wasch- und Umkleideraum 22 °C < wie vor, zum Waschraum mit Duschen 24 °C < WC-Kabine, barrierefrei 24 °C Aus hygienischen Gründen dürfen für Oberflächen keine organischen Stoffe (z.B. Holz) verwendet werden. Raumecken sind möglichst auszurunden, Fußböden mittels Kehlsockel an Wandflächen anzuschließen. In diesen öffentlichen Bereichen sollte raumhoch gefliest werden – umso wichtiger sind Deckenausbildungen, die in der Lage sind, überschüssigen Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben zu können. Die Abmessungen der Sanitärobjekte sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Für Duschen wird in VDI 3818 eine Größe von 90 cm x 90 cm empfohlen. Diese Fläche wird zugleich als Bewegungsfläche betrachtet, lediglich bei Reihung ist eine sogenannte Verkehrsfläche mit 1 m Tiefe vorgelagert. Bei Anordnung in Kabinen wird vor der Dusche eine 90 cm breite und 70 cm tiefe Bewegungsfläche vorgelagert. Die Montagehöhen sind in Tabelle 1 für erwachsene Nutzer angegeben, wobei wegen der zunehmenden Körpergröße der Menschen auch größere Höhen insbesondere bei Waschtischen und Handwaschbecken zu empfehlen sind. Werden die Anlagen auch durch Kinder genutzt, sollte in der Sanitäranlage mindestens je ein Objekt niedriger montiert werden – vgl. Kapitel GÖB Kindertagesstätten sowie Schulen und Sportstätten. Bewegungsflächen sollten sich nur überschneiden, wenn mit einer gleichzeitigen Benutzung nicht zu rechnen ist. Zusätzlich zu den Bewegungsflächen vor den Objekten sind ausreichend breite Durchgänge einzuplanen – nach VDI 3818 mit 1 m Breite (zugleich Mindestfluchtwegbreite nach Bauordnung; die VDI spricht hier von Verkehrsflächen, die aber nicht mit der Definition nach DIN 277 identisch sind - vgl. Kapitel Allgemeine Grundlagen). Bei der Raumplanung ist außerdem der Flächenbedarf aufschlagender Türen zu berücksichtigen sowie die ausreichende Zugängigkeit von Revisionstüren bzw. -klappen. 160 2009 1) DIN EN 12 831 Heizungsanlagen in Gebäuden, Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast, 08.2003 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Tabelle 1 Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände sowie Kabinen für Öffentliche Bauten nach VDI 3818 Schminktisch Waschtisch barrierefrei 5) WC barrierefrei 60 Ausgussbecken 70 Babywickeltisch 60 Reihenduschanlage 70 Duschplatz Tiefe T Urinalbecken / .Spritzuschutz Kurzbez. WT HWB RWB WCu Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten Breite b 60 45 nx 40 70 Tiefe t 50 35 50 60 Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite B 80 70 70 80 Toilettenbecken mit Kabine Toilettenbecken, Spülung für Wandeinbau Reihenwaschbecken Handwaschbecken Sanitärobjekte Waschtisch einzeln alle Maßangaben in cm WCK UR DP RDP BWT AB ST WTb WCb 90 40 90 60 60 40 40 90 90/ 120 60 50 130 n X 90 90 40 25 50 70 90 80 90/ 120 120 80 8592 65 65 82 46 20 25 4) 20 25 4) 20 25 4) 20 25 4) 70 Empfohlene Montagehöhe über OKFFB OK Keramik Erwachsene 85 85 85 42 3) 60 42 3) 90 90 2) 2) 70 70 2) 2) 6570 50 Bewegungs-fläche 150-150 (Rbn) bzw. 120 x 120 55 35 656565-75 35 75 75 Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WT 20 20 20 20 20 Kinder 3) HWB 3) 20 20 WC 20 20 UR 20 20 20 20 DP 20 20 20 20 Wand 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 25 4) 25 4) 25 4) Türbereich Abstand zu Türöffnungen / Türlaibungen mindestens 10 cm Empfehlungen für die Abmessungen von Kabinen Breite Toilettenkabine mit Türanschlag nach außen Toilettenkabine mit einem auf der Seitenwand angeordneten Handwaschbecken Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach außen Urinalkabine Duschkabine Raumtiefe vor den Kabinen Raumtiefe vor den Kabinen allgemein Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach außen Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach außen 1) 2) 3) 4) 5) Tiefe 90 115 155 80 90 125 125 125 110 160 155 205 200 empfohlene Abmessungen deuten auf Wandklapp-Wickeltische, auch um 90° gedreht VDI keine Angabe, Empfehlung in Anlehnung an VDI 6000-2 Arbeitsstätten OK Keramik bei wandhängender Ausführung bei Wänden auf beiden Seiten anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung Die VDI bietet außerdem Angaben zu Hock-Toiletten an, die aber widersprüchlich zu den zeichnerischen Darstellungen sind und daher hier nicht aufgeführt werden. 161 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Toilettenkabinen Für die lichte Breite von WC-Kabinen wird – abweichend von der bisher üblichen Praxis mit 85 cm – ein Breite von 90 cm als untere Grenze empfohlen. Die Darstellung in VDI 3818 lässt auch die Lesart Achsmaß zu, was dem Anliegen einer erleichterten Abstimmung auf das 15er Fliesenraster entspricht. (vgl. auch vorstehende Tabelle) Die Empfehlungen für die Raumtiefe vor den Zellen decken sich mit den Angaben der Arbeitsstättenrichtlinie 37/1: < einhüftige Anlage 1,55 m < einhüftige Anlage mit gegenüberliegenden Urinalen 2,05 m < zweihüftige Anlage 2,00 m Türen in Toiletten-, Wasch- bzw. Brausekabinen müssen nach außen öffnen, um im Notfall die Hilfe für den Nutzer unkompliziert zu ermöglichen (Barrierefreies Bauen). Günstig sind hierfür selbsttätig schließende Türen. Von der Decke abgehängte, nicht aufgeständerte Kabinentrennwände erleichtern die hygienische Bodenreinigung. Analog sind Schamtrennwände in wandhängender Ausführung einzubauen. Armaturen zur Wasserentnahme bzw. Spülung sollten vorzugsweise berührungslos zu bedienen sein (Hygiene, Robustheit). Wandeinbauarmaturen sind Stand- oder Wandarmaturen vorzuziehen, Brauseköpfe sollten direkt auf die Wand montiert werden (kein Verdrehen möglich) und – wie exponierte Anlagenteile generell - die erforderliche regelmäßige Reinigung erleichtern. Handwaschbecken bzw. Waschtische sollten so breit sein, dass Seifen- und/oder Desinfektionsmittelspender über ihnen angeordnet werden können und ein Nachtropfen auf den Fußboden unbedingt vermieden wird. Armaturen sind so einzustellen, dass der Wasserstrahl hinter dem Ablauf etwa in Mitte der Beckenmulde auftrifft und den Beckenboden möglichst ganzflächig ausspült. Für ein bis drei Waschplätze ist eine Möglichkeit zum Händetrocknen vorzusehen – Einmalhandtücher in Papier- oder Stoffspendern bzw. Warmlufthändetrockner. Für Einmalhandtücher in Papierform sind in gleicher Zahl Abfallbehälter mit ausreichendem Fassungsvermögen im Verhältnis zum Turnus des Leerens aufzustellen – in der Nähe der Waschgelegenheiten, aber nicht im Spritzwasserbereich und nicht in Überschneidung zu Bewegungsflächen. Bidets sind nur wandhängend, ohne Spülrand einzusetzen. Fußwaschplätze erfordern eine Breite von 60 cm und sind mit Sitzgelegenheit sowie Ablagefläche auszustatten (vgl. auch vorhergehenden Abschnitt GÖB – Grundlagen, Tab. 7). Werden Duschen bodengleich ohne Wanne ausgeführt, sollte das Gefälle mit 3%, mind. aber 2% (in Abstimmung auf die Rutschfestigkeit der Fliesen) ausgeführt werden. Vorteilhaft ist es, angrenzende Fußbodenflächen mit einem leichten Gefälle zum Duschbereich auszubilden, auf keinen Fall darf ein Gegengefälle entstehen. Insbesondere in kleinen Anlagen und wenn die Fußbodenaufbauhöhen es erlauben, kann es sinnvoll sein, den gesamtem Duschraum im Gefälle auszubilden. Auf die entsprechende Rutschfestigkeit der Fliesen ist zu achten. Bei Reihenanlagen sind die Bodeneinläufe zwischen den Brauseständen so anzuordnen, dass kein Duschwasser über den benachbarten Brauseplatz läuft. Wird Duschwasser kostenfrei zur Verfügung gestellt, wird ein 2,5 – 4facher Wasserverbrauch festgestellt. Allerdings ist beim Einsatz von Münzduschautomaten der Wartungsaufwand zu beachten. Eine Alternative bzw. einen Kompromiss stellen Zeitspararmaturen dar. Für stark frequentierte Toilettenanlagen sind Druckspüler zu empfehlen, da diese ununterbrochen spülbereit sind. Bei Einsatz von Spülkästen ist der Einsatz von Zwei-Mengen-Spülungen sorgfältig abzuwägen, da ihr Einsatz in öffentlichen Bereichen zu nicht ausreichender Spülung führen kann. Werden die Toilettenanlagen häufig von Nutzern aus anderen Kulturkreisen aufgesucht, ist empfehlenswert, eine Kabine mit einer bodenbündigen Hocktoilette auszurüsten und diese entsprechend zu kennzeichnen. Die Spülung erfolgt vorzugsweise berührungslos oder fußbetätigt. An der linken Seite - aus Sicht des Benutzers – sollte eine berührungslos funktionierende Wasserentnahmestelle angeordnet werden. 162 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Neben Urinalanlagen mit Wasserspülung sind bei entsprechend hohem Benutzungsgrad wasserlose Urinalanlagen (Einzelbecken; Keramag bietet mit dem Modell Centaurus eine wahlweise wasserlos oder wassergespült einzusetzende Keramik) eine Alternative. Zu beachten ist, dass der Einsatz wasserloser Urinale mit Sperrflüssigkeit mit den örtlichen Abwasserbetrieben abzustimmen ist, diese ein Hygieneregime mit kurzen Reinigungsintervallen sowie spezielle Einweisung des Reinigungspersonals erfordern und deren Einsatz unter Beachtung der Aufwendungen (Investitions-, Betriebsund Wartungskosten) zu prüfen ist. Bevorzugt zu empfehlen sind neuere Entwicklungen, bei denen der Geruchsverschluss mittels Naturkautschukschlauch, Membran oder Auftriebskörper- also mechanisch - erfolgt. Hierfür ist ein Hygieneregime mit täglicher Reinigung ausreichend und sie sind weniger störanfällig. Neueste Entwicklungen bieten im Bereich der Urinalanlagen 1-l-Wasserspülungen an. In VDI 3818 wird als Schutz der Toilettenräume vor Verschmutzungen der Einbau von Spei- oder Brechbecken empfohlen. Über ihnen sollten Handgriffe angeordnet werden, sie sollten Randspülung und einen erhöhten Spülrand aufweisen und mit selbsttätig funktionierenden Spülarmaturen ausgerüstet werden. Zum Sicht- und Spritzschutz werden Seitenwände empfohlen. Eine weitere besondere Ausstattung öffentlicher Bauten sind Wand- oder Stand-Trinkbrunnen mit oder ohne Kühleinrichtung. Sie sollen in der Nähe des Zugangs außerhalb des unmittelbaren Nutzungsbereichs von Sanitärgegenständen installiert werden und sind als Trinkwasser zu kennzeichnen. Trinkwasser fließt entweder ständig oder zu festgelegten Zeiten bzw. der Brunnen sollte mit Selbstschlussarmaturen ausgestattet werden. Der Strahl muss so schräg nach oben verlaufen, dass zurückfallendes Wasser nicht auf die Spritzöffnung gelangt. Sie muss außerdem gegen das Berühren mit Lippen geschützt sein. Alle anderen Wasserentnahmestellen in nicht ständig beaufsichtigten öffentlichen Toilettenanlagen sollten auf grund der Verschmutzungsgefahr mit Hinweisschildern „Kein Trinkwasser“ ausgestattet werden. Ausgussanlagen sind in gesonderten Putzräumen zu installieren, es sei denn, sie sollen den Nutzern ausdrücklich zur Verfügung stehen (z.B. auf Campingplätzen). Sie sind mit Klapprost und Spritzrückwand auszustatten. Putzräume sollten wenigstens 4 m² (Einzelrevierreinigung) bzw. 5 m² (Teamreinigung) groß sein. Für Ausstattungszubehör werden in VDI 3818 unter Punkt 4.2 ausführliche und detaillierte Hinweise gegeben. Die Wasserversorgung der sanitären Anlagen muss dem hohen Nutzungsdruck entsprechen. Nach VDI 3818 sollte der Fließdruck mindestens 1 bar betragen (vorwiegend hydraulische bzw. elektronische Selbstschlussarmaturen) und sollten die Entnahmearmaturen zu seiner Stabilisierung mit Durchflussreglern ausgestattet werden. Für eine wirtschaftliche Betriebsweise werden folgende Volumenströme für die Entnahmearmaturen angegeben: < Handwaschplätze 0,05 l/s 3 l/min < Waschplätze 0,11 l/s 6,6 l/min max. 3 l < Urinalspülung 0,22 l/s < Toilettenspülung 1,00 l/s max. 6 l (Druckspüler) 0,05 l/s max. 4,5 l (Spülkasten) Vgl. dazu auch VDI 6024 Wassersparen in der Sanitärtechnik Von besonderer Bedeutung im Öffentlichen Bereich sind der Schutz vor Diebstahl, grobem Unfug und Vandalismus, teilweise deckungsgleich mit dem Erfordernis der Erleichterung von Reinigung und Desinfektion (Hygiene). Das bedeutet insbesondere: < Sanitärobjekte, Armaturen etc. mit nicht sichtbaren, verdeckten Befestigungen montieren, wobei die Zugängigkeit für Wartung und Instandhaltung zu wahren ist, < Demontierbarkeit von Armaturen, Abdeckgittern u.a. nur mit Spezialwerkzeugen 163 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten < Ausstattungen bevorzugt in verdeckter Ausführung bzw. mit automatischen Funktionen (von der berührungslosen Armatur bis zur Lichtsteuerung) < keine offen auf der Wand bzw. unter der Decke geführten Leitungen < keine (abgehängten) Unterdecken < Ggf. Unempfindlichkeit von Raumausstattung und Objekten gegen Schlageinwirkung < ggf. Verzicht auf Heizkörper und Sicherstellen des erforderlichen Wärmebedarfs durch andere Mittel (Fußbodenheizung, Luftheizung o.ä.), ansonsten Nutzung als Ablage bzw. Sitzmöglichkeit vermeiden Zum Schutz besonders gefährdeter Anlagen werden in Abschnitt 11.2 der VDI 3818 detaillierte Empfehlungen gegeben. Ebenso ist dem Schutz der Nutzer Rechnung zu tragen: - Anordnung an belebten, gut einsehbaren Orten - Kabinen sollten ein Untergreifen (max. 15 cm Bodenfreiheit) wie Übersteigen verhindern - Kabinentüren von außen nicht mit einfachen Mitteln zu öffnen - ggf. Einbau von Notrufeinrichtungen Bei der Bemessung der Verkehrswegbreiten ist zu beachten, dass die für < 100 Personen empfohlene Breite von 1,20 m bzw. 1,25 m i.d.R. nicht mehr ausreichend ist, da die barrierefreie Ausbildung öffentlicher Bauten eine Breite von 1,50 m erfordert (an Einengungen mindestens 1,25 m). Mit Hilfe der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Bewertungskriterien lassen sich Anforderungen an Sanitärräume und deren Ausrüstungen / Ausstattungen in verschiedenen Gebäude- bzw. Anlagenarten herleiten - Entscheidungshilfe. Dabei werden folgende Unterscheidungsmerkmale betrachtet: - Zugängigkeit: - ständig, d.h., zu jeder Tageszeit geöffnet - zeitlich begrenzt, d.h., täglich zu bestimmten Zeiten zugängig - zeitweise, d.h., es gibt auch längere Unterbrechungen der Nutzung zumeist ab einer Woche, (damit verbundene Unterbrechungen der Trinkwasserentnahme z.B. erfordern besondere Maßnahmen) - Benutzungshäufigkeit: daneben ist auch die Frage Gleichzeitigkeit der Benutzung zu beachten – vgl. auch Kapitel GÖB Grundlagen - Zerstörungsgefahr: durch Vandalismus Des weiteren wird eingeschätzt, ob bzw. inwieweit die Ausstattungen wie der Ausbau der Räume Einschränkungen unterliegen: 164 2009 - keine Einschränkungen: gestalterische Gesichtspunkte bestimmen die Planung - geringe Einschränkungen: es sind keine mutwilligen Zerstörungen zu erwarten, lediglich unsachgemäße Benutzung – dem ist durch die Planung problemlos und komfortabel zu nutzender Anlagen vorzubeugen - mittlere Einschränkungen: es ist mit einer gewissen Zerstörungsgefahr zu rechnen - wesentliche Einschränkungen: die Räume und Anlagen sind vandalismusgefährdet, das betrifft insbesondere unbeaufsichtigte Anlagen Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Bewertungskriterien nach VDI 3818 x Banken x x x x x x x x (x) x x x x x x x (x) Kirchen x x Opernbauten, Theater Stadthallen x x x x x Ausstellungsbauten Messebauten x x x x x x Wissenschaftl. Konferenz-/ Tagungszentren Freianlagen, Parks Freizeitparks x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x wesentliche mittlere geringe x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Museen x x x Kulturzentren x x x x x x x x Kinos x x x x x x x x x x x x x x x keine x x x Techn. Ver-/Entsorgung (Wasser-, Kraftwerke u.ä.) Stadttoiletten (Zentren, Schwerpunkthaltestellen des ÖPNV, Einkaufszonen/zentren) Verkaufseinrichtungen ab 2000 m² VRF Bibliotheken Galerien Gemeindezentren x x x Institutsgebäude, Forschungszentren Polizeibauten, Gerichtsbetriebe Obdachlosenheime x große x x Gewerbebauten x mittlere geringe keine x x Feuerwachen Ausstattungseinschränkungen x x Behörden, Rathäuser, Regierungsbauten Dienstleistungsbetriebe Zerstörungsgefahr zeitweise stoßweise ständig Benutzungshäufigkeit zeitweise Zugängigkeit ständig Gebäude-/ Anlagenart zeitlich begrenzt Tabelle 2 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x 165 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten 166 2009 mittlere wesentliche x x x x x geringe keine zeitweise x x x x x x x x Freibäder x x Hallenbäder x x Saunen x x x x x x x x x x geringe große x x keine mittlere x x x x x x x x x x Campingplätze x x x x x x Flughafengebäude Fernverkehrsstraßen-, Autobahnparkplätze Raststätten x x x Hafengebäude x stoßweise (x) x x Volksfeste, Jahrmärkte Bus-/Bahnhöfe Ausstattungseinschränkungen x ständig (x) Zerstörungsgefahr zeitweise Parkhäuser, Tiefgaragen Tankstellen Benutzungshäufigkeit zeitlich begrenzt Zugängigkeit ständig Gebäude-/ Anlagenart x x x x x x x x x x x x x x x Medizinische Bäder x x x Stationäre medizinische Einrichtungen Ambulante medizinische Einrichtungen Universitäten, Hoch-/ Fachschulen Schulen x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Turn- und Sporthallen x x x x x x x x x Zuschaueranlagen von Schwimm-, Turnund Sporthallen Sportstadien, Sportanlagen im Freien Eissportanlagen x x x x x x x x x (x) x x x x x x x x x x x x Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Gemäß den in der vorangehenden Tabelle bewerteten Ausstattungseinschränkungen können für Waschplatz-, Urinal-, Toiletten- und Duschanlagen die in der folgenden Tabelle zusammengefassten Werkstoffempfehlungen gegeben werden: Tabelle 3 Werkstoffempfehlungen nach VDI 3818 Werkstoffempfehlungen für verschiedene Sanitärobjekte Waschbecken / Waschanlagen Sanitärporzellan Stahl nichtrostender Stahl Mineralguss Kunststoff Urinalbecken / Urinalanlagen Sanitärporzellan nichtrostender Stahl Mineralguss Glasfaserkunststoff Faserzementbeton Toilettenbecken Sanitärporzellan nichtrostender Stahl Mineralguss Brausewannen Stahl nichtrostender Stahl Mineralguss Kunststoff x (x) o keine Ausstattungseinschränkungen geringe mittlere wesentliche x x x x x x x x x (x) (x) x x x o o (x) x (x) o x x x x x x x x x x (x) x x x x o x o (x) x x x x x x x (x) x x o x (x) x x x x x x x (x) x x x o (x) x (x) o empfohlen eingeschränkt empfohlen nicht empfohlen 167 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Barrierefreie Sanitäranlagen in ausgewählten Einrichtungen Die grundsätzlichen Anforderungen an barrierefreie Anlagen in öffentlichen Bauten sind dem Kapitel Barrierefreies Bauen. Das Kapitel umfasst die Darstellung eines mit allen erforderlichen Accessoires ausgestatteten WC-Raumes. Bewegungs- und Schwimmbecken Für ältere und behinderte Personen ist die Benutzung von Bewegungs- und Schwimmbecken im präventiven wie auch im rehabilitativen Sinne von großer Bedeutung. - - - - - Größe Die Größe des Bewegungs- oder Schwimmbeckens orientiert sich an der Anzahl der Benutzer. Es soll jedoch eine Mindestgröße von 6,00 m x 12,00 m für Gemeinschaftsanlagen (je nach Nutzeranzahl) angestrebt werden (vergleichsweise 3,00 m x 6,00 m für den Privatbereich). Im Einzelfall ist zu überlegen, ob eine Gegenstromanlage installiert werden soll. Wasser-/Lufttemperatur Die Temperatur von Wasser und Luft muss den Bedürfnissen des Nutzerkreises angepasst werden. Die Reinigung ist besonders im Hinblick auf Allergiker besonders sorgfältig durchzuführen. In der Regel werden Wassertemperaturen zwischen 26 und 32 °C gewählt. Für Rheumatiker sind Wassertemperaturen im höheren Bereich besonders günstig. In einzelnen Fällen (z.B. spastisch gelähmte Personen) sind jedoch auch höhere Temperaturen notwendig. So ist z.B. das wärmephysiologische Empfinden älterer oder körperbehinderter Personen sehr sensibel. Hier wird eine Feinabstimmung zwischen der Wasser- und der Lufttemperatur notwendig. Daher ist es zu empfehlen, auch die Lufttemperatur variabel zu halten. Diese sollte in der Regel 4 Grad höher als die Wassertemperatur sein. Im Bereich großer Glasflächen sind Wärmeschleier vorzusehen. Ebenso wichtig ist es, die Luftgeschwindigkeiten genau zu kontrollieren. Bereits kleinste Geschwindigkeitsüberschreitungen wirken sich sowohl bei älteren, als auch bei behinderten Personen gesundheitlich negativ aus. Der gesamte Schwimm-/Badebereich einschließlich Dusche ist mit einer Temperierung des Fußbodenbereichs zu versehen, um dem Nutzer die wärmephysiologisch als kalt empfundenen keramischen Fliesen oder ähnliche Fußbodenbeläge angenehmer zu gestalten. In Schwimmbädern sollten zudem Wärmebänke eingerichtet werden, die ebenso temperiert sind wie der Fußboden. Diese sollten eine Tiefe von 60 cm, eine Höhe von 50 cm und eine Länge von 2.50 m aufweisen. Beleuchtung/Belichtung Die gesamte Beleuchtung und Belichtung ist darauf abzustimmen, dass keine Wasserspiegelungen auftreten. Lichtspiegelungen erschweren neben der Nutzung auch dem Betreuer die Beaufsichtigung. Hygieneschleuse – Vorbecken Werden Schwimm- oder Therapiebecken von behinderten Personen benutzt, die bei Wasserkontakt Blasen- und Darmschwächen zeigen, so sind diese mit Hygieneschleusen/-vorbecken auszustatten. Der Vorteil dieser Becken liegt in der schnellen Reinigungsmöglichkeit. Darüber hinaus kann das Vorbecken auch für kleinere Personen oder Personen, die im Sitzen erste praktische Übungen durchführen, von Vorteil sein. Die Fläche dieses Vorbeckens kann 2 m x 2 m, die Tiefe 20 cm bis 40 cm betragen. Die zugehörigen Umkleide- und Sanitäranlagen sind barrierefrei auszubilden. 168 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Barrierefreie Sanitäranlagen in touristischen Einrichtungen Ergänzend zu Kapitel Barrierefreies Bauen wird empfohlen, in Wasch-, Umkleide-, Garderoben- und Toilettenbereichen (soweit nicht ohnedies bereits gefordert) - - Notruftaster zu installieren - die Betätigung ist optisch und akustisch zu signalisieren deutliche Orientierungshinweise zu Sanitäranlagen zu geben (optisch und taktil) ausschließlich Einhebelmischer und großflächige Spültaster zu verwenden für Kinder und kleinwüchsige Erwachsene im Wasch- und Toilettenbereich ggf. eine Tritthilfe anzubieten, damit Armaturen erreicht und Einsicht in den Spiegel ermöglicht werden kann, die Unterkante von Spiegeln sollte 95 cm nicht überschreiten Sitzgelegenheiten, insbesondere in Garderoben- und Umkleideräumen anzuordnen an Wasch- und WC-Becken klappbare Stütz- und Haltegriffe fest zu installieren, um Gehbehinderten die Benutzung zu erleichtern In welchem Umfang diese Maßnahmen berücksichtigt werden, ist objektkonkret in Abhängigkeit der Nutzerprofile bzw. Zielgruppen zu entscheiden. Bemessung Bezugseinheit max. Größe der Bezugseinheit, die 1 WC/Urinal erfordert Urinal WC 1) D H H Anz. der WC, die 1HWB erfordernn Gebäude-/ Anlagenart Bemessungsrichtwerte für öffentliche Einrichtungen, die in den anderen Kapiteln nicht erfasst sind, nach VDI 3818 Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2) Tabelle 4 max. Größe der Bezugseinheit, die 1 Dusche erfordert D H Gebäude mit Publikumsverkehr Anzahl Kunden/ Besucher (gleichz.) 75 100 100 1 1 - - Stadt- und Wohngebietszentren, Einkaufszonen, Schwerpunkthaltestellen des ÖPNV Einwohner 5000 10000 500010000 500010000 1 1 - - Spezielle Ausstattungen Kommentare 169 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Bezugseinheit max. Größe der Bezugseinheit, die 1 WC/Urinal erfordert Urinal WC 1) 170 2009 D H H Anz. der WC, die 1 HWB erfordern Gebäude-/ Anlagenart Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2) Öffentliche Bauten max. Größe der Bezugseinheit, die 1 Dusche erfordert D H Freianlagen, Freizeitparks Besucher (gleichz.) 50100 50-100 50-100 1 1 Park-häuser, Tiefgaragen Stellplätze 50200 50-200 50-200 1 1 - - Tankstellen pro Anlage 1 1 - - 1 - - Volksfeste, Jahrmärkte Besucher (gleichz.) 250 500 250 1 3 - - Bahnhofsbauten Busbahnhöfe Flughafenund Hafengebäude Reisende (gleichz.) 100 100 50 1 1 Autobahnen, Fernverkehrsstraßen je 25 km 2 1 2 1 2 Raststätten Sitzplätze 30 40 30 1 1-2 Spezielle Ausstattungen Kommentare s.Garagenverordnungen 1 Speibecken je Toilettenvorraum 1 Wickeltisch - - 2 je Raststätte 1 Wickeltisch alle 50 km Wickeltisch Berücksichtigung von Raststätten- und Tankstellen-WC Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Bezugseinheit max. Größe der Bezugseinheit, die 1 WC/Urinal erfordert Urinal WC 1) Campingplätze Stellplätze (StPl) D H H 10-15 20 20 1 Anz. der WC, die 1 HWB erfordern Gebäude-/ Anlagenart Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2) Öffentliche Bauten 3 max. Größe der Bezugseinheit, die 1 Dusche erfordert D H 25 25 Spezielle Ausstattungen Kommentare 1 Wickeltisch (allg. zugängig), 1 Fußwaschbecken, 1 Geschirr- u. 2 Wäschespülbecken je 30 StPl 1 TW-Zapfstelle mit Schmutzwasserablauf je 50 StPl s.Campingplatzverordnungen zzgl. 2 Waschtische je Dusche Freibäder Wasserfläche in m² 250 500 250 1 3 330 330 1 Haartrockenplatz je 50 Schränke, 1 Wickeltisch, Speibecken, Kaltwasserdusche, Trinkbrunnen s. VDI 2089-3 Hallenbäder Wasserfläche bis 150 m² 150 150 150 1 1 15 15 s. VDI 2089-1 Wasserfläche 151 - 500 m² 250 500 250 1 1 15 15 1 1 1 1 Haartrockenplatz 1 Wickeltisch (allg. zugängig), 2 Speibecken in der Schwimmhalle 1 Kaltwasserdusche 10 -15 20 -25 20 -25 1 1 3-8 3-8 Trockenbereich Saunen Saunaplätze Duschplätze für Vorreinigung, Duschplätze für Kaltwasser, 1 - 2 Fußwärmebecken, 1 Speibecken, 1 Trinkwasserbrunnen 171 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Bezugseinheit max. Größe der Bezugseinheit, die 1 WC/Urinal erfordert Urinal WC 1) Anz. der WC, die 1 HWB erfordern Gebäude-/ Anlagenart Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2) Öffentliche Bauten max. Größe der Bezugseinheit, die 1 Dusche erfordert D H H D H 10 -15 20 -25 20 -25 1 1 - - Medizinische Bäder Behandlungsplätze Stationäre medizinische Einrichtungen Station 2 1 1 1 1 - - Ambulante medizin. Einrichtungen Arztplätze 4 4 4 1 1 - - Turn- und Sporthallen Sportfläche in m² 50 100 50 100 150 200 1 1-2 10 20 10 20 Verkaufs-einrichtungen ab 2000 m² Verkaufsfläche Verkaufsfläche in m² 1000 2000 2000 1 1 HWB Handwaschbecken Herren Kommentare vgl. auch Krankenhausmappe 1 Haartrockenplatz je 50 Schränke, 1 Fußwaschstelle je 5 Duschplätze vgl. auch Kapitel Schulen, DIN 18 032 Sanitäranlage in der Nähe d.Hauptvekehrsströme D Damen 1) Bei Benutzung der Toilettenanlage durch Personen anderer Kulturkreise ggf. (zusätzlich) eine bzw. mehrere Toilettenkabinen mit Hocktoiletten wie vor beschrieben ausrüsten. Anmerkung d.A.: Analog ist in Einrichtungen deren Nutzung die Installation von Duschen erforderlich macht, objektkonkret über die Installation behindertengerechter Duschen zu entscheiden. 2) H Spezielle Ausstattungen Die Bemessungsrichtwerte stellen Richtwerte dar, die entsprechend der Gleichzeitigkeit ihrer Benutzung anzupassen sind – analog Versammlungsstätten und –räumen nach VDI 6000-3. Bei entsprechender Nutzerstruktur sollten Möglichkeiten zum Versorgen von Säuglingen eingeplant werden: bevorzugt ein separater Wickelraum mit Wickeltisch, geschlossenem Abfallbehälter, Waschtisch, Sitzmöglichkeit und Stellfläche für den Kinderwagen. Alternativ kann – insbesondere bei selten zu erwartender Nutzung und beengten Raumverhältnissen eine entsprechende Möglichkeit in Wasch- oder Vorräume integriert werden. Ggf. ist auch eine Kombination mit einem rollstuhlbenutzergerechten WC sinnvoll (ggf. mit an die Wand klappbarem Wickeltisch). Für folgende Einrichtungen wird auf VDI 6000-3 (vgl. Kapitel GÖB Grundlagen) verwiesen: Kulturbauten (mit Stoßbetrieb), Messe- und Ausstellungsbauten, Tagungszentren, Zuschaueranlagen von Schwimm- und Sporthallen, Sportstadien und Sportanlagen im Freien. Für Eissportanlagen wird auf VDI 2075 verwiesen. 172 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Für Campingplätze gibt es Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes DTV zur Klassifizierung 1, die dieser in Kooperation mit dem ADAC und dem bundesverband der Campingwirtschaft erarbeitet hat. Die Teilnahme der Campingplätze an dieser Klassifizierung ist freiwillig. Campingplätze werden in 5 Kategorien unterteilt, die mit Sterne-Symbol C gekennzeichnet werden. Bei den Kriterien nimmt der Sanitärbereich gemäß seiner Bedeutung als wesentliches Kriterium der Platzwahl den größten Raum ein. Berechnungsgrundlage zur Beurteilung der Sanitärbereiche ist die Anzahl der Standplätze. Es wird davon ausgegangen, dass bei Touristikplätzen mit direktem Wasser- und Fäkalanschluss auf dem Standplatz die allgemeinen Sanitärbereiche weniger benutzt werden. Aus diesem Grund werden nur 50 % dieser Standplätze angerechnet. Die Nutzung der Saison-/Dauerstandplätze erfolgt nicht so intensiv wie die der Touristikplätze, deshalb erfahren die Saison-/Dauerstandplätze einen zahlenmäßigen Abschlag von 40%. Haben diese Standplätze einen Wasser- und Fäkalanschluss, werden nur 50 % angerechnet. Tab. 5 Kriterien der Sanitärausstattung für die Bewertung nach [1] Berechnungsgrundlage: je 100 Standplätze, jedes Sanitärgebäude ist getrennt zu bewerten baulicher Zustand einfach reparaturbedürftig zweckmäßig noch weitgehend in Ordnung komfortabel guter, ansprechender Zustand erstklassig erstklassiger Zustand Wände gefliest o.glw. nicht gefordert mind. 1,20 m hoch Fußboden gefliest fester Belag fester Belag, in Duschen rutschfest mind. 1,50 m hoch, auch Granit, Marmor o.glw. Fliesen o.glw. mind. 1,80 m hoch, wie vor, abgest. Dekorelemente, Bordüren Fliesen o.glw. gehobener Standard Einzelwaschbecken mit Warmwasser im Gebäude, Anzahl 7 8 10 Ablagen, Spiegel, Handtuchhalter, Kleiderhaken 11 gehobener Standard, b WT ≥ 60cm, Abst. ≥ 30cm, wie vor, Einhandmischer, große Spiegel, Steckdosen, großzügig Kriterium exklusiv neuwertig und/ oder in hervorragendem Zustand mind. 2,00 m hoch, exklusive Fliesen, i.W. wie vor Fliesen, exclusiver Standard, ausdrucksvolle Muster, Abst. BodenWand 12 exklusiver Standard, wie vor, zzgl. Vergrößerungsspiegel, Fön u.ä. 173 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten 174 2009 Kriterium einfach zweckmäßig komfortabel erstklassig exklusiv davon Waschkabinen mit fester Tür, Anzahl (keine vorhanden) 1 2 3 gehobener Standard wie Zeile zuvor, Größe 0,90x1,40m o.vgl. 3 hoher Standard, wie Zeile zuvor, Größe 1,00x1,50m o.vgl. Duschkabinen 2 mit Warmwasser nur Vorim Gebäude, hang Anzahl 4 Kabinen ohne Spritzschutz 5 mit mind. 30cm tiefem Spritzschutz, Größe 0,90x1,50m o.vgl., Kleiderhaken 6 mit mind. 40cm tiefem Spritzschutz, Größe 0,90x1,80m o.vgl. Einhandmischer, Einzelablauf, keine Ablaufrinne über mehrere Kabinen, Sitzgelegenheit, Kleiderhaken, Ablagemöglichkeit u.w. Details wie Seifen- / Shampoospender 7 wie vor, Größe 0,90x2,00m o.vgl. Raumklima, einfach Beleuchtung, Sauberkeit Bereich Waschund Duschräume Herren zweckmäßig, keine speziellen Anforderungen ausreichende Be- und Entlüftung, ausreichende Beleuchtung, Sauberkeit gutes Raumklima, gute Beleuchtung, hohe Anforderungen an die Sauberkeit sehr gutes Raumklima, sehr gute Beleuchtung, sehr hohe Anforderungen an die Sauberkeit Raumklima, Beleuchtung, Sauberkeit Bereich Waschund Duschräume Damen und Herren (Bewertung getrennt) zweckmäßig, keine speziellen Anforderungen ausreichende Be- und Entlüftung, ausreichende Beleuchtung, Sauberkeit gutes Raumklima, gute Beleuchtung, natürliches Licht, techn. Entlüftung, hohe Anforderungen an die Sauberkeit sehr gutes Raumklima, sehr gute Beleuchtung, ausreichend natürliches Licht, über jeder Kabine 1 elektr. Lichtquelle u. 1 Einzelentlüftung, sehr hohe Anforderungen an die Sauberkeit einfach Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Kriterium einfach zweckmäßig komfortabel erstklassig exklusiv WC Damen, Anzahl 3 4 Kleiderhaken in der Kabine, Handwaschbecken im Vorraum, dieser muss nicht abgetrennt sein 5 Kleiderhaken in der Kabine, Handwaschbecken im Vorraum, Toilettenpapier im Vorraum oder in der Kabine 6 Kleiderhaken in der Kabine, Handwaschbecken im Vorraum, Toilettenpapier und Hygienebehälter in der Kabine, Größe ≥ 0.90 x1,50 m o.vgl. 6 hoher Standard, Handwaschbecken, Seifenspender u. elektr. Händetrockner o. Papierhandtücher im Vorraum, Kleiderhaken, Toilettenpapier und Hygienebehälter in der Kabine, Größe wie vor WC Herren, Anzahl 2 2 i.W. (im Weiteren) wie für Damen 3 i.W. wie für Damen 4 i.W. wie für Damen, nur ohne Hygienebehälter 4 i.W. wie für Damen, nur ohne Hygienebehälter Urinale, Anzahl Rinne 2 3 3 automat. Spülung, Schamblende 3 hoher Standard, automat. Spülung, hohe Schamblenden, b ≥ 80cm, evtl. in eigener Raum im WCBereich Raumklima, Beleuchtung, Sauberkeit Bereich WC Damen, Herren, Urinale einfach zweckmäßig, keine speziellen Anforderungen ausreichende Be- und Entlüftung, ausreichende Beleuchtung, Sauberkeit gutes Raumklima, gute Beleuchtung, hohe Anforderungen an die Sauberkeit sehr gutes Raumklima, sehr gute Beleuchtung, sehr hohe Anforderungen an die Sauberkeit Kleinkinderabteilung (nicht obligatorisch) (nicht vorhanden) kindgerecht, einfache Ausführung, WC und Waschbecken wie vor, Babywie vor, mit badewanne, Dusche Kleiderhaken, Handtuchhalter, Spiegel, Ablagen, im separaten Raum ausreichender Größe wie vor, hoher Standard, großzügig 175 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Kriterium einfach zweckmäßig komfortabel erstklassig Wäschewaschbecken mit Warmwasseranschluss / Waschmaschinen, Anzahl 1 pro Campingplatz 1 2 3 3 mind. 50% Wasch- wie vor, hoher maschinen, leichte Standard Bedienbarkeit, Bedienungsanleitung, guter techn. Zustand, gepflegter Raum Wäschetrockner, Anzahl 1 pro Campingplatz 0,5 1 1,5 guter techn. Zustand 2 wie vor, hoher Standard, leichte Bedienbarkeit, Bedienungsanleitung, Entlüftung der Trockner und des Raumes, gute Zuordnung zu den Waschmaschinen Geschirrspülbecken mit separatem Warmwasseranschluss, Geschirrspüler, Anzahl 1 pro Campingplatz 1 2 3 3 im Raum hoher Standard, b Becken ≥ 100 cm incl. Abtropffläche o. Geschirrspüler Kochgelegenheit, Anzahl 1 pro Campingplatz 0,5 auch ausleihbar 1 leichte Bedienbarkeit, Bedienungsanleitung, 2 wie vor, im Raum, guter techn. Zustand 2 wie vor, hoher Standard, evtl. + Mikrowelle o. Backofen breitere Tür (mind.85cm) wie vor, innerhalb übriger Sanitärbereiche nach DIN, eigener nach DIN, großZugang zügige Anlage, eigener Zugang Sanitäreinheit für nicht Rollstuhlfahrer: gefordert Dusche, Waschbecken, WC 176 2009 exklusiv Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Kriterium einfach zweckmäßig komfortabel erstklassig exklusiv Entsorgung / Fäkalausguss für tragbare Toiletten 1 Ausgussbecken im WC-Bereich 1 einfaches Ausgussbecken mit Wasseranschluss 1 Ausgussbecken mit Reinigungsschlauch, gefliest o.glw. 1 Ausguss-becken je 200 Standplätze (die keinen direkten Fäkalanschluss haben) mit Reinigungsschlauch, Bodenablauf für Reinigung mit Schlauch, gefliest o. glw. 1 wie vor, getrennter Raum Stromanschluss (ohne Zeltwiese) (nicht vorhanden) 50 % der Standplätze 70 % der Standplätze 90 % der Standplätze 100 % der Standplätze Stromaufnah- me (Ampere) mind. 4A 6A 75 % der Standplätze 10 A 75 % der Standplätze nach CE-Norm 10 A 100 % der Standplätze, nach CE-Norm Zentrale (nicht vorhanEntsorgung den) (Grauwasser und Fäkalien) mit befahrbarer, fester Platte für Wohnmobile Ablauf mit Geruch- befestigter Ablauf verschluss mit Geruchverschluss, Anschluss für Reinigungswasser mit Schlauch wie vor, zweiter Anschluss für Trinkwasser wie vor, befestigte Fläche gefliest o.ä. „Schnittstelle“ Frisch- und Abwasseranschlüsse (100mm) auf dem Standplatz für Caravan und Wohnmobile 10 % der Standplätze 30 % der Standplätze 50 % der Standplätze - 20 % der Standplätze 177 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Sanitärbereich in Gebäuden mit Publikumsverkehr teilweise außenliegender Sanitärbereich innerhalb eines Geschossbaus % natürliche Belüftung der Toilettenräume % raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume % Behinderten-WC für Rollstuhlbenutzer und Vorräume maschinell zu lüften Bewegungsflächen und Größe der WC-Kabinen nach VDI 3818 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 178 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Öffentliche Bauten Sanitärgebäude auf einem Campingplatz Bemessung für 100 Standplätze % natürliche Belüftung und Belichtung der Räume % raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume Bewegungsflächen und Größe WC-Kabinen nach VDI 3818 bzw. VDI 6000-1 (Spüle, WM, Bidet), Feurich (Fußwaschbecken) 179 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten KINDERTAGESSTÄTTEN Vorschriften, Literatur GUV-SR 2002 aktualisiert VDI 6000-6 10.92 01.06 11.06 Richtlinien für Kindergärten - Bau und Ausrüstung Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen 1 Feurich, Hugo: Kindergärten - Sanitäreinrichtung und Sanitärinstallation.- In: Installation - dkz (Deutsche Klempnerzeitung).- Berlin 116 (1996) 06, S. 314 ff. Die auf Basis der Kita-Gesetze, die zugleich die Ansprüche auf einen Kita-Platz regeln, erlassenen Vorschriften bzw. vorgelegten informativen Grundlagen zu Bau und Ausstattung fassen die Mindestanforderungen, teilweise auch weitergehenden Empfehlungen zusammen, deren Einhaltung die Grundlage für die Erteilung der Betriebserlaubnis sowie für die Gewährung von Fördermitteln bzw. Zuschüssen bilden. Diese sind länder- bzw. ortsspezifisch zu recherchieren. Bei der Planung von Kindertagesstätten sollten frühzeitig einbezogen werden: die Landesjugendämter, die die Betriebserlaubnis erteilen und sozialpädagogische Fachkräfte. Grundlagen und Begriffsbestimmung Kindertagesstätten (auch Kindertageseinrichtungen) umfassen KINDERKRIPPEN, KINDERGÄRTEN und HORTE, in getrennten oder gemeinsamen Einrichtungen, in altersgetrennten oder altersgemischten Gruppen. Nicht erfasst sind damit Schulhorte. Jedoch gibt es organisatorisch eigenständige Horte „an Schulen“, die deren Räumlichkeiten nutzen. In einigen Ländern wird eine gemeinsame Nutzung zentraler Räumlichkeiten durch sowohl Kindertagesstätten, als auch andere soziale Einrichtungen oder Schulen erlaubt oder sogar angestrebt (effektive Nutzung von Gebäuden und Anlagen, soziale Kontakte - Synergieeffekte). Der Kernbereich der Kindertagesstätten mit den Gruppenbereichen, Küche und allen zugehörigen Nebenräumen muss jedoch immer in sich abgeschlossen sein - separater Zugang (Aufsichtspflicht). Grundsätzlich wird in den Kita-Gesetzen auf die integrative Aufnahme von Kindern mit Behinderungen orientiert. Insbesondere bei Rollstuhlbenutzern hat dies deutliche Auswirkungen auf die räumliche Gestaltung und die Ausstattung der Kindertageseinrichtung. Planung und Kostenübernahme erfordern i.d.R. hier die Einzelfallabstimmung. Wird ein Eltern-/ Gäste-WC vorgesehen, sollte es immer behindertengerecht gemäß DIN 18 024-2 ausgebildet werden (Tür- und Flurbreiten beachten, Stufen vermeiden), vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen. 180 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Tabelle 1 Alter und Gruppenstärke Alter der Kinder Gruppenstärke1) Kinderkrippe 2 Monate bis 3 Jahre 10 bei einer Spanne von 6 bis 15 Kindergarten 3 bis 6,5 oder 7 Jahre bzw. Schuleintritt 18 bis 20 bei einer Spanne von 15 bis 25 Hort Schuleintritt bis 14 Jahre im Einzelfall bis 16 Jahre 15 bis 20 bis zu 28 1) Für kleine Kindertagesstätten auch darunter. Die Maximale Gruppengröße wird bei Integration behinderter Kinder in Abhängigkeit von deren Anzahl begrenzt. Während das Alter der Kinder für den Kindergarten relativ einheitlich mit etwa 3 bis 6 Jahren angegeben wird, schwanken die untere und obere Begrenzung für die Aufnahme in Kindertagesstätten erheblich. Für die Aufnahme in die Kinderkrippe werden 2 / 3 / 4 oder 6 Monate, aber auch 1 Jahr als Mindestalter festgelegt, in einigen Ländern spielt die Betreuung von Kindern unter drei Jahren eine sehr untergeordnete Rolle. Noch stärker schwankt die Altersbegrenzung nach oben mit 10 / 12 / 14 / 15 und 16 Jahren. Dementsprechend ist die Planung und Ausstattung objektkonkret vorzunehmen. Vor allem für Kinderkrippe und Kindergarten gibt es zwischen den Ländern und Kommunen bzw. zwischen den verschiedenen Einrichtungsarten deutlich unterschiedliche Öffnungszeiten: von 4 bis 12 Stunden, zusammenhängend oder mit einer Unterbrechung über die Mittagszeit. Auch in Abhängigkeit dieser Differenzierungen sind Raumprogramm und -zuordnung sowie Ausstattung der Einrichtung im Einzelfall zu überprüfen und anzupassen. Wird in den Einrichtungen ein Mittagessen verabreicht, sollte aus ernährungsphysiologischen Gründen vor Ort gekocht werden, d.h., die Kindertageseinrichtung sollte mit einer eigenen Vollküche ausgestattet werden. Grundsätze Kindertagesstätten nehmen neben der Betreuung der Kinder vor allem Aufgaben der familienergänzenden Erziehung und Bildung wahr: - spielerische Aneignung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Entwicklung sozialer Verhaltensweisen, von Selbständigkeit und Eigenaktivität, emotionaler Kräfte sowie Erkennen und Achten der belebten wie der unbelebten Umwelt. Darüber hinaus soll hier unter Berücksichtigung der Lebenssituation des Kindes zum Ausgleich von Benachteiligungen beigetragen werden. Um diesem Auftrag gerecht werden zu können, müssen die Räume und Ausstattungen (wie natürlich auch die zugehörigen Freiflächen) so gestaltet werden, dass sie - dem Bewegungs- wie Entdeckungsdrang der Kinder Rechnung tragen, durch Licht, Form und Farbe die Fantasie und Kreativität anregen, dennoch Verlässlichkeit und Geborgenheit anbieten (z. B. Verletzungsgefahren minimieren, Orientierung erleichtern - sich nicht verlaufen können), differenzierte Raumwahrnehmungen ermöglichen und in Rechnung stellen (z. B. wechselt die Perspektive wie der unmittelbare Erlebnisraum mit der zunehmenden Körpergröße). 181 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Angesichts zunehmend knapper werdender Mittel erfordert das % klare, für Kinder der jeweiligen Altersgruppe überschaubare räumliche Lösungen, rationelle Grundrisse, % wirtschaftliche Ausstattungen - unter Beachtung des einmaligen, wie des laufenden Aufwandes, % Einsatz umweltfreundlicher, möglichst naturbelassener Materialien, ggf. baubiologische Beratung, % Materialauswahl auch unter dem Aspekt der Wiederverwendbarkeit bzw. des umweltschonenden Recycling. Mit Hilfe der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Bewertungskriterien lassen sich Anforderungen an Sanitärräume und deren Ausrüstungen / Ausstattungen herleiten – Entscheidungshilfe (vgl. auch vorhergehendes Kapitel GÖB – Grundlagen). Bewertungskriterien nach VDI 3818 Wesentli. mittlere geringe keine Ausstattungseinschränkungen große mittlere geringe keine Zerstörungsgefahr zeitweise stoßweise ständig Benutzungshäufigkeit zeitweise Zugängigkeit ständig Gebäude-/Anlagenart zeitlich begrenzt Tabelle 2 Tageseinrichtungen für Kinder und Lugendliche Kindergärten Kinderkrippen x x x x x Jugendhorte x x x x x x x x Anforderungen an den Sanitärbereich Der Sanitärbereich für die Kinder wird i.d.R. dem Gruppenbereich zugeordnet, dabei können die Sanitärräume - vom Grundsatz Wasch- und Toilettenraum - für je zwei Gruppen zusammengefasst werden. Für den Krippenbereich wird zumeist eine unmittelbare Angliederung an den Gruppenraum bevorzugt. Zentrale Sanitärräume sind dem Einzelfall vorbehalten oder betreffen nur den Duschbereich, der dann vielfach einem gemeinsamen Mehrzweck- bzw. Turnraum zugeordnet wird. Bei mehrgeschossigen Einrichtungen sollten Sanitärbereiche aus wirtschaftlichen Gründen übereinanderliegend angeordnet werden. Die Anforderungen an die lichte Höhe der von Kindern genutzten Räume liegen zwischen 2,5 m als unterer Grenzwert (2,2 m unter Bauteilen) und 3,0 m. Auf eine ausreichende, zugfreie Lüftung insbesondere des Sanitärbereichs ist unbedingt zu achten. Da der Sanitärbereich % neben der Befriedigung der elementaren Bedürfnisse % auch der Entdeckung des eigenen Körpers und dessen Ansprüche, % dem Erlernen von Fertigkeiten der Sanitärhygiene, % aber auch dem spielerischen Umgang und der Entdeckung des Wassers dient, ist es günstig, auch diese Räume an der Außenwand anzuordnen. Somit können zugleich die Forderungen an Luft und Licht wirtschaftlicher erfüllt werden, vor allem aber auf natürlichem Wege (Erleben von im Sonnenlicht funkelndem Wasser, frische Luft duftet, Tageslicht tut dem sich entwickelnden Auge gut, Sonne tötet Keime etc.). 182 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Die Wände sind stoßfest und glatt auszubilden, sie müssen je nach Landesfestlegung bis in eine Höhe von 1,40 - 1,65 m feucht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Die darüber liegenden Wandabschnitte und die Decken sollten diffusionsoffen ausgebildet werden. Fußböden sind wasserdicht (auch im Fugenbereich), verschleißfest, rutschhemmend sowie ohne Stolperquellen auszubilden und müssen leicht zu reinigen sein. Besondere Sorgfalt erfordert der Fußboden - Wandanschluss. Zur Unfallvermeidung sind die Vorschriften der GUV – SR 2002 einzuhalten. Im Vorwort heißt es u.a. „ Die technische Gestaltung dieser äußeren Gegebenheiten muss dem natürlichen Bewegungsdrang Rechnung tragen, aber auch berücksichtigen, dass die Bewegung des einzelnen von der Gruppe mitbestimmt wird.“ Türen sind im Bereich von Krippe und Kindergarten mit einem Klemmschutz auf der Bandseite zu versehen. An Türen von Sanitärkabinen sind Quetsch- und Scherstellen zu vermeiden. „Ecken und Kanten an Bauteilen und Einrichtungsgegenständen müssen abgerundet (Radius r *2 mm) oder entsprechend stark gefast sein.“ (GUV – SR 2002, Pkt. 2.1.1) Die Anordnung der Sanitärobjekte sollte so erfolgen, dass % die Sanitärräume ab der entsprechenden Altersstufe eigenständig genutzt werden können, % die Erzieherinnen ihrer Aufsichtspflicht nachkommen können. Toiletten- und Waschräume grenzen unmittelbar aneinander. Ab zwei WC im Toilettenraum wird für den Toiletten- und Waschraum in einigen Ländern die raumhohe Trennung und getrennte Lüftung gefordert. Im Hort sind sie für Mädchen und Knaben getrennt auszuweisen. Die einzelnen WCs sind voneinander zu trennen: in Kinderkrippen durch halbhohe Schamwände, sie sollten ohne Türen ausgebildet werden, in Kindergärten durch Trennwände - je nach Landesfestlegung mit einer Höhe von 1,20 m bis 1,40 m, die Türen sollen nach außen öffnen, in Horten als normal hohe Kabinen (2 m) mit verschließbaren Türen. Die Gestaltung und Anordnung der Sanitärobjekte wie Armaturen soll den spezifischen funktionellen und gestalterischen Ansprüchen der Kinder genügen - sie sollen kindgerecht, aber nicht kindisch gestaltet werden. Ästhetische Bildung endet nicht vor dem Sanitärraum. Darüber hinaus müssen sie den in Kapitel Gewerbliche und öffentliche Bauten GÖB - Grundlagen aufgeführten Anforderungen genügen. Dabei sind insbesondere die hohen Anforderungen hinsichtlich erforderlicher Desinfektionsmaßnahmen zu beachten. In VDI 6000-6 werden umfangreiche Empfehlungen für Stell- und Bewegungsflächen sowie Abstände gegeben – vgl. nachfolgende Tabelle 3. Spezielle Abmessungen von Objekten insbesondere für den Krippen- und Kindergartenbereich werden dabei nicht berücksichtigt (z.B. handelsübliches Tiefspül-Kleinkind-WC mit 26 cm Höhe), aber auch geringere Bewegungsflächen für Kleinkinder. Die Sitz- bzw. Montagehöhen werden in Anlehnung an die Fachliteratur (insbesondere Hugo Feurich) durch Tabelle 2 ergänzt bzw. weiter differenziert. Tabelle 3 Sitz- bzw. Montagehöhen der Sanitärobjekte nach Feurich 1 Montagehöhen für Waschtische Sitzhöhen für WC Stand - WC wandhängendes WC Kinderkrippe 1 - 3 Jahre 40 bis 45 cm 1 20 bis 25 cm 11) keine Kindergarten 3 - 6 Jahre 50 bis 60 cm 25 bis 30 cm 1 keine Hort 6 - 12 Jahre ab 13 Jahre 65 bis 75 cm 85 cm 30 bis 35 cm 39 ( 1 cm 35 bis 37 cm 40 bis 43 cm 6 - 9 Jahre ab 9 Jahre 183 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Ausgussbecken Fäkalienausguss Fäkalienspülapparat DU Spüle (Einfach-/Doppelspüle) UR Werkraumbecken WCu Wasch-maschine / Trockner WCa S ä W WM TR Wkb SP AB FäA FaS Säuglingswanne Duschwanne H W B Urinalbecken W T Toilettenbecken, Spülung für Wandeinbau Kurzbez. Toilettenbecken, Spülung vor Wand Sanitärobjekte Handwaschbecken Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen sowie Kabinen für Sanitärräumen in Kinderkrippen (KK), Kindergärten (KG) bzw. Kindertagesstätten alle Maßangaben in cm (Kita) und Hort nach VDI 6000-6 Waschtisch Tabelle 4 Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten Breite b 60 45 40 40 40 80 90 60 90/ 120 90/ 120 50 45 60 Tiefe t 55 35 75 60 40 80 40 60 60/70 60 40 60 50-60 Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite B 90 70 80 80 60 80, 70 2) 90 90 90/ 120 90/ 120 80 60 80 Tiefe T 55 45 60 60 60 75 75 90 120 120 55 55 120 85 85-92 65 65 65 Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen ! Empfohlene Montagehöhen über OKFFB (OK Keramik) Erwachsene 85 85 42 1) 42 1) 65 85-90 bis 6 Jahre 55 - 65 55 - 65 35 1) 35 1) 55 - 65 7 bis 11 Jahre 65 - 75 65 - 75 35 1) 35 1) 50 65 - 75 12 bis 15 Jahre 75 - 85 75 - 85 42 1) 42 1) 57 75 - 85 Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WT 20 HWB Wca/WC u 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 UR 20 20 20 20 DU 20 20 20 20 20 SäW 20 20 20 20 20 Wand 20 20 20 20 20 25 3) 25 3) 25 3) 20 20 20 20 25 3) 25 3) 25 3) Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm mit Türanschlag nach außen mind. Maße für Kabinen Toilettenkabine, Breite 90 90 Toilettenkabine, Tiefe 125 150 Raumtiefe vor den Kabinen 155 155 Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalbecken 205 165 200 125 Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen 184 1) 2009 2) mit Türanschlag nach innen OK Keramik bei wandhängender Ausführung bei Eckeinstieg 3) bei Wänden auf beiden Seiten Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Die Wassertemperatur darf lt. GUV – SR 2002 an den Entnahmestellen, die Kindern zugängig sind, 45 °C nicht überschreiten. Das steht allerdings im Widerspruch zu Vorgaben in anderen Bereichen, die auf 40 bzw. im Duschbereich auf 42 °C begrenzen, so dass die in einigen Ländern für Kitas vorgegebene Begrenzung auf 40 °C zu empfehlen ist. „Waschtische sollen grundsätzlich zum Waschen unter fließendem Wasser eingerichtet sein. Sie sind aus hygienischen Gründen ohne Ablaufverschluss, d.h. ohne Stopfen, Kette oder Exzenterbetätigung, und ohne Überlauf zu verwenden.“ Sie sollten mit Einhandarmaturen ausgestattet werden. Automatische Funktionen für den Betrieb von Sanitärobjekten sind in Kindertagesstätten nicht vorzusehen - die Kinder sollen im tätigen, zunehmend verantwortlichen Umgang mit den Objekten Hygieneverhalten erlernen (ganz abgesehen von dem hohen finanziellen Aufwand). Sollten im Hortbereich Urinale eingesetzt werden, bilden sie die einzige Ausnahme. Um Wasser zu sparen ist der Einsatz von Selbstschlussarmaturen zu prüfen. Je nach Lage der Gruppenbereiche zu den Sanitärräumen können Wasseranschlüsse in den Gruppenräumen erforderlich werden. Aus hygienisch-ärztlichen Gründen ist zumindest im Krippen- und Kindergartenbereich dem Flachspül-WC der Vorzug vor dem Tiefspül-WC zu geben. Die Ausstattung der WC mit zweiteiligen Sitzschalen aus durchgefärbtem Kunststoff hat gegenüber der herkömmlichen Ausstattung mit Brille und Deckel den Vorteil der schnellen Kontrolle durch die Erzieherin, der leichteren Reinigung und Zerstörungssicherheit (das betrifft vor allem den Hortbereich). Für die Duschen in Krippe und Kindergarten werden in einigen Ländern (30 cm) tiefe Brausetassen mit einem Sitzrand auf einer Seite und einem Spritzschutz auf der anderen Seite gefordert. In den Sanitärbereichen sollten Bodenabläufe vorgesehen werden. Werden in Kindertageseinrichtungen Kinder im Säuglings- bzw. im frühen Kleinkindalter aufgenommen, ist die Ausstattung mit einer Säuglingspflegeeinheit zu prüfen. Diese Einheiten setzen sich zusammen aus Wickelfläche und Säuglingsbadewanne integriert in einen Schrank, in dessen Schüben notwendiges Zubehör und Verbrauchsmaterial bereitgehalten werden kann. Das können individuelle Anfertigungen sein: aus einem aus hygienischer Sicht geeigneten Material (z.B. Varicor) wird ein Wickeltisch (Höhe ca. 90 cm) mit integrierter Säuglingsbadewanne geformt und mit einem entsprechenden Schrank unterbaut. Bemessungsrichtwerte Für die Anlage und Ausstattung der Sanitärräume können die Werte der nachfolgenden Tabelle als Orientierung zu Grunde gelegt werden. Das Ergebnis ist mit den Landesjugendämtern bzw. den Bauherren abzustimmen. Bei Bildung altersgemischter Gruppen ist mit der Festlegung des Raumprogramms die Sanitärausstattung als Kombination aus der nachfolgenden Tabellen herzuleiten und ebenfalls abzustimmen. Für alle Altersgruppen werden in den Waschräumen Haken im Abstand von 15 bis 20 cm für Seiflappen und Handtuch jedes Kindes gefordert; in Kindergarten und Hort außerdem für die Kämme. Die Haken sind unfallsicher abzudecken. Darüber hinaus sind für die Kinder erreichbare Möglichkeiten zur Aufbewahrung der Zahnputzutensilien vorzusehen. Die Personalräume für Küchenpersonal sind aus hygienischen Gründen gesondert zu den Räumen für das übrige Personal vorzusehen. 185 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Tabelle 5 1) 186 2009 Ausstattungsbedarf von Sanitärräumen in Kinderkrippen bzw. Kindertagesstätten (Kita) und Hort nach VDI 6000-6 (KK), Kindergärten Raumbezeichnung Zuordnung Ausstattung Pflegeraum KK, KG 1 Wickeltisch mit Papierhandtuch- und Desinfektionsmittelspender, Behälter mit Deckel 1 Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel 1 Säuglingswanne (nur Kinderkrippe) mit Seifenschale, Badehandtuchhalter 1 Duschanlage mit Duschabtrennung, Badehandtuchhalter, Haltegriffen Waschraum Toilettenraum Töpfchenraum KK 1 Waschtischanlage für 2 - 6 Kinder mit Spiegel, Hakenleiste für Waschlappen und Handtücher, Ablage für Zahnputzutensilien, Seifenspender 1 Toilettenanlage für 8 - 10 Kinder mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreier Halterung, Handwaschbecken - 1 Anlage je Toilettenraum mit Seifen und Papierhandtuchspender, Behälter Fäkalienausguss/Fäkalienspülapparat, 1 Anlage je Töpfchenraum mit Töpfchenregal 1 Waschtischanlage für Personal mit Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Waschraum Toilettenraum KG, Kita Hort 1 Waschtischanlage für 2 - 6 Kinder mit Spiegel, Hakenleiste für Waschlappen und Handtücher, Ablage für Zahnputzutensilien, Seifenspender 1 Toilettenanlage für 6 - 10 Kinder mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreier Halterung 1 Urinalanlage (Kindertagesstätte/Hort) je 10 Kinder mit Bodenablauf Handwaschbecken, 1 Anlage je Toilettenraum mit Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter 1 Dusche je 10 Kinder mit Duschabtrennung, Badetuchhalter, Haltegriffen 1 Waschtischanlage für Personal mit Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Gruppenraum KG, Kita Hort Kinderküche mit Spüle, Kühlschrank, Kochfeld, Warmbad, Dunstabzug Milchraum Milchküche KK Spüle mit Ablauffläche mit Geschirrspülmaschine, Mikrowelle, Flaschenwärmer, Kühlschrank Waschtischanlage mit Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Werkraum Kita Hort Werkraumbecken mit Schlammfang, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel, Bodenablauf Hausarbeitsraum KG, Kita Hort Waschmaschine, Trockner, Ausgussbecken mit Bodenablauf PersonalTeeküche KG, Kita Hort Spüle mit Ablauffläche und Spülmaschine, Kühlschrank, Kochfeld, Backofen, Dunstabzug, Mikrowelle, Wasserbad Arzt-/ Absond.raum, Stillraum KG, Kita Hort Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Toilettenraum für Besucher 1) KG, Kita Hort Handwaschbecken mit Ablage, Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Toilettenanlage mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreier Halterung, Kleiderhaken Putzraum KG, Kita Hort Ausgussbecken mit Klapprost, Regal für Putzmittel, Behälter für Abfälle (Abfalltrennung) Empfehlung der Autoren: barrierefreie Anlage – vgl. Kapitel Barrierefrei Bauen (KG) Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Bereich Kinderkrippe Sanitärbereich für 2 Gruppen mit je ca. 10 Kindern % % % mittige Anordnung der Wickelkommode ermöglicht die optimale Beaufsichtigung der anderen Kinder Heizung im Sanitärbereich für Krabbel- und Laufgruppe der Krippe im Erdgeschoss: vorzugsweise Fußbodenheizung Hakenleisten für Seiflappen und Handtücher, Hakenabstand 15 – 20 cm, oben abgedeckt, Zahnputzutensilien Bewegungsflächen für Kinder nach Feurich [1] und VDI 6000-6 (Maße in Klammern) 187 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Kindertagesstätten Bereich Kindergarten Sanitärbereich für 2 Gruppen mit je ca. 15 Kindern % % Anordnung der Sanitärobjekte ermöglicht optimale Beaufsichtigung vom Eingangsbereich her Hakenleisten für Seiflappen, Handtücher und Kamm, Hakenabstand 15 – 20 cm, oben abgedeckt, Zahnputzutensilien Revisionsklappe oberhalb Waschtisch Waschtischanschlüsse frei vor der Wand verlegt oder Unterkofferung 188 Bewegungsflächen für Kinder nach Feurich [1] und VDI 6000-6 (Maße in Klammern) 2009 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten SCHULEN UND SPORTSTÄTTEN Spezifische Vorschriften und Normen, Literatur Musterentwurf eines Einführungserlasses Bauaufsichtliche Richtlinien für Schulen (BASchulR) Fassung vom 10. Juli 1998, ARGEBAU DIN 18 032-1 09.03 Sporthallen; Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung; Grundsätze für die Planung DIN 18 035-1 03.02 Sportplätze; Freianlagen für Spiele und Leichtathletik; Planung und Maße DIN 18 035-2 07.03 Sportplätze; Bewässerung DIN 18 035-3 09.06 Sportplätze; Entwässerung DIN 58 125 07.02 Schulbau; Bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen GUV - VS1 05.01 UVV Schulen GUV-I 8527 07.99 Bodenbeläge für nassbelastete Fußbodenbereiche aktual. Fassung 06.07 VDI 6000-6 11.06 Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen 1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 8. erweiterte Ausgabe, Krammer Verlag Düsseldorf AG, 1999/2005 2 Planungshandbuch Schulsporthallen.- Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, Berlin Juli 1995 – Beispiel für Planungsgrundlage eines Landes Grundlagen und Begriffsbestimmung Die aufgeführten Vorschriften gelten für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen. Für die berufsbildenden Schulen enthalten die Vorschriften nur im Einzelfall explizite Hinweise zum Sanitärbereich. Die zugehörigen Sportstätten werden nur in einigen Ländern in den Schulvorschriften mit erfasst. Die Schulsporthallen und -plätze dienen zugleich dem Vereinssport. Wettkampfgerechte Sportanlagen und Zuschaueranlagen sind in diesem Zusammenhang dem Einzelfall vorbehalten. Als Grundlagen wird auf die DIN 18 032 und DIN 18 035 verwiesen. Für Sporteinrichtungen mit größeren Zuschaueranlagen, Bäder und Eissportanlagen vgl. vorhergehende Abschnitte Grundlagen / Versammlungsstätten und Öffentliche Bauten. Die Muster-Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen wurde erheblich gestrafft und gekürzt. Sie konzentriert sich insbesondere auf Fragen des Brandschutzes sowie der Evakuierung und trifft Festlegungen zur Überprüfung von Feuerlöschanlagen. Die Richtlinie wurde mit oder ohne Erläuterungen in der Mehrzahl der Bundesländern bekannt gemacht bzw. erlassen oder als Entscheidungshilfe veröffentlicht. An Stelle dieser Richtlinien bzw. darüber hinaus liegen in den Bundesländern verschiedene allgemeine Schulbauempfehlungen, Verordnungen, Musterraumprogramme, Richtlinien und Handreichungen vor. Auf der Grundlage der Landesvorschriften sowie der landesspezifischen Förderbedingungen wird mit Unterstützung des jeweiligen Kultusministeriums bzw. der zuständigen örtlichen Behörde für jede Schule ein eigenes, auf den jeweiligen Raumbedarf abgestimmtes Raumprogramm entwickelt. Dabei wird auch über die Integration einer Hortbetreuung entschieden. Außerdem sollte die Landesunfallkasse als zuständiger Versicherungsträger bereits in der Planungsphase zur sicherheitstechnischen Beratung hinzugezogen werden. 189 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Die Zunahme der Zahl (körperlich und/oder geistig) behinderter Menschen sowie ein wachsendes öffentliches Bewusstsein haben dazu geführt, dass entsprechende Anforderungen an die Gestaltung der Umgebung zunehmend Eingang in die Bauordnungen sowie die anderen spezifischen Richtlinien und Empfehlungen der Länder gefunden haben. Die Forderungen bzw. Empfehlungen zum Grad der behindertengerechten Ausbildung von Schulen differieren dabei in den einzelnen Bundesländern: von der Forderung, Schulen gemäß DIN 18 024 behindertengerecht zu gestalten, über die grundsätzliche Bejahung bei standortkonkreter Abstimmung des Einzelfalls bis zur Festlegung eines konkreten Minimalprogramms bzw. der Anforderung, zumindest die dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teile so zu gestalten, dass sie von betreffenden Personengruppen ohne fremde Hilfe zweckentsprechend genutzt werden können. Die Nichterfüllung erfordert die Beantragung der Abweichung. Für die Einordnung behindertengerechter Toilettenanlagen werden z. B. folgende Varianten benannt < eine je Schule (z. B. im Eingangsbereich) oder < eine in jeder Etage oder aber < je Ebene eine Kabine je Geschlecht innerhalb der zu planenden Gesamtzahl. Im Einzelfall sollte die Festlegung zum Umfang der Maßnahmen bereits in der Phase der Aufstellung des Raumprogramms in verbindlicher Abstimmung mit dem Auftraggeber erfolgen. Gleiches gilt für Sporthallen bzw. Sportplatzfunktionsgebäude. Die Forderung mindestens einer behindertengerechten Toilette findet sich in den Vorschriften und Empfehlungen nahezu aller Länder. Einige verweisen auch auf DIN 18 024. In welchem Umfang jedoch auch Umkleide- und Duschräume behindertengerecht gestaltet werden, ist eine Frage der standortkonkreten Einzelfestlegung. Zusätzlich sind Versammlungsstättenverordnungen zu beachten, wenn Räume einzeln mehr als 200 Besucher fassen (Vortragssäle, Aulen o.ä., nicht aber Pausenhallen), in Sporthallen außerhalb der Sportfläche 200 Besucher untergebracht werden können oder sie für andere (Mehr-)Zweckfunktionen wie Konzert, Vortrag o.ä. vorgesehen sind und mehr als 200 Besucher fassen oder aber Speiseräume einzeln oder zusammen mehr als 200 Besucher fassen. Als Planungsgrundlage liegt darüber hinaus VDI 6000-3 vor (vgl. GÖB – Grundlagen). Mit der DIN 58 125 Schulbau - Bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen liegt eine mit der zugehörigen GUV - VS1: UVV Schulen abgestimmte Planungsgrundlage vor, die zahlreiche vorbeugende Unfallschutzmaßnahmen ausweist. Für die Planung von Duschräumen bzw. Duschen in Verbindung mit einem barrierefreien WC sind unbedingt die GUV-I 8527 Bodenbeläge für nassbelastete Fußbodenbereiche zu beachten. Grundsätze Bildung und Erziehung erfolgt nicht ausschließlich durch den eigentlichen Schulbetrieb. Die Heranwachsenden werden auch durch die Gestaltung der baulich - räumlichen Umwelt, in der sie sich bewegen, geprägt. Dem muss die Gestaltung aller Bereiche der Schule Rechnung tragen - Ausrichtung von Gebäude und Ausstattung in Detail, Material und Farbe an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Dabei sind neben der Zunahme an Wissen und Reife sowohl die sich verändernde Körpergröße als auch sich wandelnde Gruppennormen zu berücksichtigen. 190 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Neben ästhetischen Ansprüchen ist bei Planung und Bau von Schulen Wert auf eine übersichtliche Gliederung bei Vielfalt einzelner räumlicher Lösungen zu legen. Unter den im Kapitel GÖB - Grundlagen aufgeführten Anforderungen an den Sanitärbereich und seine Ausstattung ist für Schulen besonders auf Robustheit sowie Diebstahlsicherheit zu achten. Die angespannte Finanzsituation sowie ökologische Aspekte erfordern darüber hinaus ein besonders gründliches Abwägen des einmaligen wie des laufenden Aufwandes in Bezug auf: Vandalismussicherheit, (Wasser- und Energie-) Verbrauch sowie Reinigung. Anforderungen an den Sanitärbereich sowie die Ausstattung weiterer Räume mit Sanitärobjekten Die Sanitärbereiche für die Schüler sind i.d.R. geschossweise (für kleine Schulen mit bis zu drei Geschossen evtl. auch zentral) und aus Gründen einer rationellen Installation übereinanderliegend anzuordnen. Sie müssen leicht auffindbar sein und sollen in der Nähe der Treppenhäuser, auf dem Weg zum Pausenhof liegen. Eine dieser Anlagen ist am Pausenhof zu platzieren, andernfalls sind hier nach Geschlechtern getrennte, i.d.R. behindertengerechte, zusätzliche WC zu planen, die zugleich der Nutzung während außerunterrichtlicher Veranstaltungen dienen. Die Angaben für die Lehrer differieren zwischen den einzelnen Ländern deutlicher. Entweder sollten die Sanitärräume neben dem Lehrerzimmer eingeordnet werden oder eine Anlage je Geschlecht in jedem Geschoss in Nachbarschaft zu den Schüler - WC. Für das Reinigungspersonal sind eigene Umkleide- und Sanitärräume vorzusehen, deren Größe sich nach der Zahl der Arbeitskräfte wie nach Ihrer Stellung richtet (angestellt oder Fremdfirmen). Teilweise wird auf die Arbeitsstättenverordnung bzw. die Arbeitsstättenrichtlinien verwiesen. Wenn in Schulen eigenes Küchenpersonal beschäftigt wird, sind für diese Angestellten grundsätzlich eigene Umkleide- und Sanitärräume erforderlich. Die Anordnung und bauliche Begrenzung der Sanitärbereiche sowie die Führung der zugehörigen Installationen muss so erfolgen, dass andere Funktionsbereiche nicht beeinträchtigt werden (das betrifft insbesondere Gerüche und Schallschutz). Die Sanitäranlagen sind nach Geschlechtern zu trennen. Den Toilettenräumen sind eigene, getrennt zu beleuchtende und zu belüftende Vorräume zuzuordnen, d.h., sie sind von den Toilettenräumen raumhoch zu trennen. Die Lüftung in Schulen soll aus wirtschaftlichen Gründen soweit möglich ohne raumlufttechnische Anlagen erfolgen; ebenso ist soweit möglich der natürlichen Beleuchtung der Vorzug zu geben. Die Bodenbeläge müssen leicht zu reinigen und rutschhemmend sein, sie dürfen diese Eigenschaften bei sachgerechter Pflege nicht verlieren (vgl. GUV – VS1). Die Oberflächen von Wänden und Stützen sind abwaschbar auszubilden vorzugsweise bis in die Höhe der Türzarge bzw. anderer Ausstattungselemente, in Duschräumen in Abhängigkeit der Höhe des Brausekopfes auch höher. Um eine leichte und effektive Reinigung zu ermöglichen, sollten die Toilettenräume neben dem Bodenablauf mit einem Schlauchanschluss mit Steckschlüsselbetätigung ausgestattet werden. Ob die Vorräume dadurch mit versorgt werden können, hängt von der jeweiligen räumlichen Lösung ab. Die WC-Trennwände sollten die normale Höhe von 2 m aufweisen. Sie müssen abwaschbar sein. In graffittigefährdeten Bereichen ist der Einsatz von HPL-Elementen (High Press Laminat, z. B. Trespa) zu empfehlen. Um freie Zellen schnell erkennen zu können sowie für die Kontrolle der WC durch Aufsichts- respektive Reinigungspersonal ist es - insbesondere für die unteren Jahrgänge - günstig, die Türen in den Schülerzellen so zu gestalten, dass sie nach dem Entriegeln selbsttätig nach innen aufschlagen. Die Anzeige frei - besetzt im Türbeschlag erübrigt sich bei dieser Lösung. In VDI 6000-6 werden umfangreiche Empfehlungen für Stell- und Bewegungsflächen sowie Abstände gegeben – vgl. nachfolgende Tabelle 1. 191 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Tabelle 1 Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen sowie Kabinen für Sanitärräume in Schulen nach VDI 6000-6 Sanitärobjekte Waschtisch Handwaschbecken Toilettenbecken, Spülung vor Wand Toilettenbecken, Spülung für Wandeinbau Urinalbecken Duschwanne Klassenzimmerbecken Werkraumbecken Spüle (Einfach-/ Doppelspüle) Ausgussbecken Waschtisch barrierefrei 4) Toilettenbecken barrierefrei alle Maßangaben in cm Kurzbez. WT HWB WCa WCu UR DU Kzb Wkb SP AB WTb WCb Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten Breite b 60 45 40 40 40 80 60 90/ 120 90/ 120 50 60 40 Tiefe t 55 35 75 60 40 80 45 60/70 60 40 55 70 80 46 1) Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite B 90 70 80 80 60 80, 70 2) 80 90/ 120 90/ 120 80 Tiefe T 55 45 60 60 60 75 55 120 120 55 85-92 65 Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen ! Empfohlene Montagehöhen über OKFFB (OK Keramik) Erwachsene 85 42 1) 42 1) 65 85 7 bis 11 Jahre 65 75 - 65 75 - 35 1) 35 1) 50 65 75 - 65 75 - 12 bis 15 Jahre 75 85 - 75 85 - 42 1) 42 1) 57 75 85 - 75 85 - 85 85 Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WT 20 HWB 20 Wca/WCu 20 20 UR 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 95 20 95 20 DU 20 20 20 20 20 SäW 20 20 20 20 20 Wand 20 20 20 20 20 25 3) 25 3) 25 3) 20 20 20 95 25 3) Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm mind. Maße für Kabinen 1) 2) 3) 4) 192 2009 mit Türanschlag nach außen mit Türanschlag nach innen Toilettenkabine, Breite 90 90 Toilettenkabine, Tiefe 125 150 Raumtiefe vor den Kabinen 155 155 Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalbecken 205 165 Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen 200 125 OK Keramik bei wandhängender Ausführung bei Eckeinstieg bei Wänden auf beiden Seiten anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung Die Sitz- bzw. Montagehöhen werden in Anlehnung an die Fachliteratur (insbesondere Hugo Feurich) durch Tabelle 2 ergänzt bzw. weiter differenziert. Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Tabelle 2 Sitz- bzw. Montagehöhen der Sanitärobjekte nach Feurich [2] Montagehöhe Waschbecken Sitzhöhen der WC - Becken (OK WC - Becken ohne Sitz 1)) Montagehöhe Urinale 1) Alter der Kinder 6 - 12 ab 13 6-9 ab 9 6-8 8 - 11 11 - 14 ab 15 Höhe 65 bis 75 cm 85 cm Stand - WC 30 bis 35 cm 39 ( 1 cm 47 bis 51 cm 52 bis 53 cm 57 bis 62 cm 65 cm wandhängendes WC 35 bis 37 cm 40 bis 43 cm + 1 bis 3 cm für die Sitze Aus Gründen der Hygiene sind Tiefspül-WCs zu bevorzugen. Unter dem Aspekt der leichteren Reinigung wären wandhängende WCs auszuwählen. Dagegen sprechen Erfahrungen mit Erscheinungen des Vandalismus (abgebrochene WC-Becken). Die Entscheidung sollte je nach dem Alter der Schüler und evtl. örtlicher Besonderheiten in Abstimmung mit der zuständigen Behörde bzw. dem Schulträger getroffen werden. In jedem Fall ist die Unterbringung der Leitungen wie der Spülkästen in einer Vorwandinstallation zu empfehlen. WC - Sitze sollten aus durchgefärbtem Kunststoff bestehen. Abnehmbare zweiteilige Sitzflächen, die jedoch nicht hochzuklappen sind, verringern die Gefahr der Zerstörung (Abbrechen der Sitze und/oder Deckel). Handwaschbecken ohne Überlauf und mit nicht verschließbarem Ablauf (z.B. Schaft- bzw. Siebventil) erleichtern die Reinigung, sind vandalismussicherer und bieten ein besseres Aussehen. Verdeckte Befestigungen der Sanitärobjekte beugen Verletzungen vor, sind vandalismussicher(er) und ermöglichen eine leichte Reinigung. Die Armaturen sollten robust, in Form und Farbe ergonomisch angepasst und altersgemäß gestaltet sein. Aus Gründen der Energieökonomie und Wasserersparnis ist der Einbau von Selbstschlussarmaturen zu prüfen. Für Urinale sollten automatisch auslösende Spülungen vorgesehen werden. Die Wassertemperatur an den Entnahmestellen in Schülern zugängigen Räumen sollte 40 °C nicht überschreiten (DIN 18 032-1, einzelne Ländervorschriften). Die Vorräume sind mit Seifenspendern, hygienisch einwandfreien Trockenmöglichkeiten und Spiegeln auszustatten. Da Papierhandtücher wie Textilhandtuchautomaten zu Unfug reizen, scheint eine Ausstattung der Vorräume für die Schüler mit elektrischen Warmlufthändetrocknern geeigneter; sie sollten berührungslos mit Zeitschaltung funktionieren. Ihre Anordnung außerhalb der Bewegungsflächen vor den Handwaschbecken ermöglicht einen größeren Nutzerdurchsatz in kurzer Zeit (Pausen). Außerdem ist auf die Aufstellung geeigneter Abfallbehälter für Hygieneartikel in den Räumen für die Lehrerinnen bzw. die höheren Jahrgänge der Schülerinnen zu achten. Für die Ausstattung der Unterrichtsräume werden in einigen Ländern detaillierte Angaben gemacht, vielfach ist diese jedoch in den ortskonkreten Abstimmungen zum Raumbedarfsplan und zum Ausstattungsprogramm festzulegen. Beispielausstattungen: Allgemeine Unterrichtsräume (Klassenräume, Mehrzweckräume, Ausweichräume), Unterrichtsräume Datenverarbeitung 1 Schulwaschtisch mit Kaltwasseranschluss 1 Spiegel 1 Handtuchhaken Lehrsaal - naturwissenschaftlicher Unterrichta) 1 Experimentiertisch für Lehrer, mit säurefestem Ausguss (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt), installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen: - Kalt- und Warmwasser - Ablauf (säurefeste Ablaufleitung über Neutralisation) - Gas 1 Schulwaschtisch mit Kaltwasseranschluss 1 Spiegel 1 Handtuchhaken 193 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Übungssaal - naturwissenschaftlicher Unterrichta) 1 Experimentiertisch für den Lehrer, mit säurefestem Ausguss (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt), installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen: - Kalt- und Warmwasser - Ablauf (über Neutralisation) - Gas Für jeweils zwei Schüler ein Experimentiertisch sowie ein säurefester Ausguss für je zwei Experimentiertische / 4 Schüler (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt), installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen: - Kalt- und Warmwasser - Ablauf (über Neutralisation) - Gas Die gesamte Energieversorgung (Gas und Wasser) der Übungstische muss zentral vom Experimentiertisch des Lehrers abschaltbar sein. Säureraum - Vorbereitung naturwissenschaftlicher Unterricht 1 Digestorium 1 Labortischeinheit mit je zwei gegenüberliegenden Arbeitsplätzen, an den Stirnseiten jeweils mit säurefesten Ausgüssen (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt) installationsseitig sind folgende Anschlüsse vorzusehen: - Kalt- und Warmwasser - Ablauf (säurefeste Ablaufleitung über Neutralisation) - Gas - mechanische Abluft Digestorium ferner sind an Sicherheitseinrichtungen vorzusehen: 1 Notbrauseanlage, 1 Feuerlöscher, 1 Branddecke 194 2009 Zeichensaal 3 Feuerton - Doppelspülsteine weiß mit Kaltwasser - Schwenkventilen Werkraumb) - für keramische Arbeiten 3 - 5 Ausgussbecken mit Gipsfanganlagen (als Tonsumpfbecken) bzw. 1 Ausgussbecken wie vor und 2 Waschtische nach [2] Handarbeits- und Hauswirtschaftsraum 1 Schulwaschtisch 1 Spiegel 1 Handtuchhaken ca. 4 Feuertonspülbecken mit Wandbatterien 1 Kaltwasser- und Ablaufanschluss für Waschmaschine Lehrküche ca. 4 Kochgruppen bestehend aus: (jeweils zwei gegenüberliegend angeordnet) 1 Doppelspülbecken mit Abtropf- und Abstellfläche, durchgehend aus Edelstahl, Größe ca. 300 x 60 cm einschließlich Schrankunterbauten freistehende Gas- und Elektroherde mit 4 Kochstellen und Backrohr (zwei Elektro- und zwei Gasherde mit Dunstabzugshauben) 2 Schrankreihen, Größe ca. 300 x 60 cm, mit durchgehender Arbeitsplatte (gegenüberliegende Anordnung wie Kochgruppen) 1 Küchenschrankkombination bestehend aus ca. 8,50 m Unter- und Hängeschränken mit durchgehender Arbeitsplatte (Anordnung über die gesamte Raumbreite) 1 Doppelspüle mit Wandbatterie (Gemüseputzen) 1 Kühl- und Gefrierkombination 1 Waschmaschine mit daneben angeordneten, ausziehbaren Wäscheleinen 1 Vorratsraum mit absperrbaren Einzelschränken ca. 4 Sitzgruppen bzw. Speisetische mit je 4 Plätzen Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten 1 Schulwaschtisch (Kalt- und Warmwasser) mit Spiegel und Ablageplatte Verwaltungsräume (Schulleitung, Lehrerzimmer etc.) je 1 Waschtisch mit Mischbatterie je 1 Ablage je 1 Spiegel je 1 Handtuchhalter 1 gemeinsame Teeküche ausgestattet mit: Schrankküche mit Herdplatte, Spülbecken und Kühlschrank Schularztzimmer 1 Waschtisch mit Mischbatterie 1 Ablage 1 Spiegel 1 Handtuchhalter Dienstzimmer Hausmeister 1 Waschtisch mit Mischbatterie 1 Ablage 1 Spiegel 1 Handtuchhalter Putzmittelraum 1 Ausguss mit Wandbatterie a) b) In GUV-VS1 wird gefordert, dass in Unterrichtsräumen für naturwissenschaftlichen Unterricht geeignete Maßnahmen zu treffen sind, die Gefährdungen von Schülern bei Versuchen am Lehrerexperimentiertisch verhindern. Dies wird lt. DIN 58 125 beispielsweise erreicht, wenn der Abstand zwischen dem Lehrerexperimentiertisch und den Schülertischen mindestens 1,20 m beträgt oder eine geeignete Schutzscheibe verwendet wird. Für die Abstände von Schülerübungstischen wird in GUV-VS1 gefordert, diese so zu bemessen, dass sich Schüler bei praktischen Übungen und Arbeiten nicht behindern. Eine solche Behinderung wird lt. DIN 58 125 z. B. vermieden, wenn Mindestabstände von 0,85 m bzw. von 1,50 m, wenn Schüler Rücken an Rücken arbeiten, eingehalten werden. Werden zwei Werkräume vorgesehen, sollte einer als Nassraum ausgebildet werden. Bei der Einordnung der Räume für Putz- bzw. Reinigungsmittel und -geräte ist auf eine ausreichende Rauch- und Wärmeabführung (Reinigungs- und ggf. Desinfektionsmittel sind Chemikalien) zu achten. Für Sanitärbereiche in Sporthallen und Sportplatzfunktionsgebäuden gilt das Gesagte analog. Für die Planung von Duschen (neben Sporteinrichtungen ggf. auch im Schulhort bzw. in einigen berufsbildenden oder aber auch in Sonderschulen vorzusehen) gilt: Aufkantungen (Stolperstellen) sind zu vermeiden (GUV – VS1), nicht gemeint sind Duschtassen, evtl. Überlaufbzw. Ablaufrinnen sind niveaugleich abzudecken. um Unfälle durch Ausrutschen oder Straucheln zu vermeiden, ist die Anbringung von Haltegriffen zu empfehlen, der Wasserverbrauch ist nach DIN 18 032-1 mit 9 l/min bis 10 l/min anzusetzen (Durchflussleistung der Brauseköpfe), Duschzeit je Person 4 min., die Warmwassertemperatur sollte max. 40°C betragen, Begrenzung der Entnahmetemperatur gefordert, die Aufheizzeit für die Warmwasserbereitung ist mit 50 min anzusetzen, auch hier sind Selbstschlussarmaturen zu empfehlen, ebenso einige Haartrockner in unterschiedlicher Höhe. Duschräume in Sporteinrichtungen sind im direkten Anschluss zu den Umkleideräumen zu planen. Zwischen Duschbereich und Umkleideraum ist eine Verkehrsfläche in ausreichender Größe vorzusehen, um zugleich als Abtrockenzone zu dienen. 195 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Für Sanitärräume sind in DIN 18 032-1, Anhang A ausreichende, trockene Ablageflächen vorzusehen. Um Fußpilzerkrankungen vorzubeugen sollten Fußwaschbecken mit Fußdesinfektionsbrausen vorgesehen werden. Sanitärräume sollten nach DIN 18 032-1, Anhang A mit einer Zapfstelle mit Schlauchanschluss zur Raumreinigung ausgestattet werden. Für Gangbreiten einschließlich der Bewegungsfläche regelt das Berliner Planungshandbuch [2]: mind. 1,80 m zwischen gegenüberliegenden Waschstellen, mind. 1,35 m bei einseitig angeordneten Waschstellen, mind. 1,50 m bei gegenüberliegenden Brausen und mind. 1,10 m bei einseitig angeordneten Brausen (DIN 18 032-1, Anhang A: Breite der Verkehrsflächen mind. 1,20 m). Als lichte Höhe für den Dusch-/Waschbereich werden hier mind. 2,50 m gefordert. Bei der Anordnung von Toilettenanlagen ist darauf zu achten, dass jedem Wasch- und Duschraum mindestens eine WC - Zelle unmittelbar zugeordnet wird, je Geschlecht mindestens eine Toilette von der Halle zu erreichen ist (Sportlertoilette), sowie mindestens je ein WC im Eingangsbereich für die Gäste/Zuschauer zur Verfügung steht, dass i.d.R. barrierefrei auszubilden ist. Dabei kann eine Toilettenanlage mit Vorräumen, nach Geschlechtern getrennt, von Sportlern und Zuschauern gemeinsam genutzt werden. In GUV – VS1 wird für von Schülern genutzte Wasch-/Duschräume und unmittelbar anschließende Umkleideräume die Ausstattung mit Fußbodenbelägen gefordert, die auch bei Nässe rutschhemmende Eigenschaften besitzen. Das wird nach DIN 58 125 z.B. erfüllt, wenn die Beläge gemäß Hinweisen in GUV-I 8527 ausgebildet werden. In GUV – VS1 wird für Stromkreise mit Steckdosen in Wasch-, Dusch- und Umkleideräumen gefordert, geeignete elektrische Schutzmaßnahmen gegen direktes oder indirektes Berühren zu treffen. Dieses Schutzziel wird lt. DIN 58 125 erreicht, wenn für Duschräume DIN VDE 0100-701 (vgl. Kapitel Allgemeine Grundlagen - Elektro) berücksichtigt wird. In Wasch- und Umkleideräumen sind einphasige Steckdosenstromkreise mit In ) 16 A erforderlich. Ein zusätzlicher Schutz wird durch Fehlerstrom- Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungs-Differenzstrom I6n ) 30 mA nach DIN EN 61 008-1 mit DIN EN 61 008-2-1 oder DIN EN 61 009-1mit DIN EN 61 009-2-1 erreicht. 196 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Bemessungsrichtwerte Schulen Tabelle 3 Ausstattungsbedarf von und mit Sanitärräumen in Schulen nach VDI 6000-6 Raumbezeichnung Zuordnung Ausstattung Klassenraum Hörsaal Vorschule Grundschule Berufsbildende und Weiterführende Schule Klassenzimmerbecken mit Seifenspender, Behälter mit Deckel Papierhandtuchspender, Haken GruppenToilettenraum Vorschule StundenToilettenraum Grundschule Weiterführende Schule je 1 Waschtischanlage Jungen/Herren bzw. Mädchen/Damen je Etage mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel PausenWC-Raum Jungen/ Herren Vorschule Grundschule Berufsbildende und Weiterführende Schule 1 Waschtischanlage für je 60 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel 1 Waschtischanlage mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel 2 WC-Anlagen mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken 1 WC-Anlage Jungen/Herren und 2 WC-Anlagen Mädchen Damen je Etage mit WCPapierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken 1 WC-Anlage für je 40 bis 50 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 50 Personen) mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken 1 Urinalanlage für je 20 bis 30 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 25 Personen) mit Bodenablauf PausenWC-Raum Mädchen/ Damen Vorschule Grundschule Berufsbildende und Weiterfüh-rende Schule 1 Waschtischanlage für je 60 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel LehrerWC-Raum Herren für alle Einrichtungen 1 Waschtischanlage für je 20 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender,Behälter mit Deckel LehrerWC-Raum Damen für alle Einrichtungen Behinderten-WC für alle Einrichtungen je Etage 1 x Damen und 1 x Herren 1 WC-Anlage für je 20 bis 30 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 25 Personen) mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken, Hygienebeutelspender, Behälter mit Deckel für Hygieneabfälle 1 WC-Anlage für je 20 Personen mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WCBürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken 1 Urinalanlage für je 20 Personen mit Bodenablauf 1 Waschtischanlage für je 20 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel 1 WC-Anlage für je 20 Personen mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Reservepapierhalter, Kleiderhaken, Hygienebeutelspender, Behälter mit Deckel für Hygieneabfälle WC-Anlage mit beidseitigen Stützklappgriffen, Kleiderhaken, Papierrollenhalter und Spülbetätigung, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter Waschtischanlage mit Spiegel mit Einsicht aus Steh- und Sitzposition, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel, Warmluft-Händetrockner Sonstiges: Bodenablauf, Notrufeinrichtung an drei Stellen in der Kabine, vom Boden erreichbar PersonalTeeküche für alle Einrichtungen Spüle mit Ablauffläche mit Spülmaschine, Kühlschrank, Kochfeld, Backofen, Dunstabzug, Mikrowelle Arztraum für alle Einrichtungen Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifenspender, Papierhandtuchspender, Desinfektionsmittelspender, Behälter mit Deckel Hausmeister für alle Einrichtungen Waschtischanlage mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel Putzraum für alle Einrichtungen Ausgussbecken mit Klapprost, Regal für Putzmittel, Behälter für Abfälle (Abfalltrennung) 197 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Die Unterscheidung in Stunden- und Pausentoilettenräume ist neu und in Abhängigkeit des Gebäudekonzeptes wie des Schulbetriebes zu entscheiden. Beim Bauen im Bestand sind außerdem Zwangsbedingungen aus der vorhandenen Raumstruktur zu berücksichtigen. Um eventuelle Spielräume ausloten zu können, werden die Bemessungsrichtwerte in der nachfolgenden Tabelle weiteren Grundlagen gegenüber gestellt. Das konkrete Programm ist immer Objektkonkret mit den Zuständigen abzustimmen. Tabelle 4 Gegenüberstellung von Richtwerten der Sanitäreinrichtung in Schulen nach „Sanitärbau 2003“ des AMEV, VDI 6000-6 Feurich 1 Sanitärobjekte mit Zuordnung Anzahl der Personen/Sanitärobjekt AMEV VDI 6000-6 Feurich ( ) Empfehlung, ohne „Stundentoilettenräume“ Schüler Knaben Mädchen Lehrer Herren Damen 198 2009 WC Urinal 40 - 50 20 - 25 20-50 (50) 20-30 (25) 20 10 WB 80 - 100 60 40 WC 20 - 25 20-30 (25) 10 WB 80 - 100 60 40 WC Urinal k.A. 20 20 20 10 WB k.A. 20 20 WC k.A. 20 10 WB k.A 20 20 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Sportstätten Tabelle 5 Hallen Richtwerte für ausgewählte Nebenräume in Sporthallen nach DIN 18 032-1 Wasch- und Duschraum Raumeinheiten mit je 2 Waschstellen (Reihenanlage) und je 6 Duschen Toiletten b) im Umkleidebereich im Hallenbereich a) im Eingangsbereich Lehrer-, Übungsleiterund Schiedsrichterraum * 10 m² mit Handwaschbecken, Duschund Umkleidekabine mit Garderobenschränken Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Einfachhalle 2 x 1/2 2 1 1+1 1 15 x 27 m bei Bedarf Halle für Spiele 2 x 1/2 2 1 1+1 1 22 x 44 m bei Bedarf Zweifachhalle 2 oder 2 bzw. 3 1 1+1 1 22 x 44 m 1 + 2 x 1/2 Dreifachhalle 3 oder 3 bzw. 4 2 1+1 2 27 x 45 m 2 + 2 x 1/2 a) Wenn die Raumzuordnung es ermöglicht (gute Erreichbarkeit von der Halle), ist eine Kombination mit den Toiletten des Eingangsbereichs möglich. b) getrennt nach Geschlechtern Für Reinigungsgeräte und Putzmittel ist jeweils ein Raum (für die Dreifachhalle ggf. auch zwei Räume) mit Ausgussbecken, Kalt- und Warmwasseranschluss sowie Bodeneinlauf einzuplanen. Der AMEV legt in der „Sanitärbau 2003“ folgende Erfahrungswerte vor: 1 WC / 10 - 15 Personen, 1 Waschtisch / 20 - 30 Personen, 1 Dusche / 5 Personen. „Im Aktiv-Bereich von Sportstätten (nicht für Besucher) sollten keine Unterschiede zwischen dem Frauen- und Männerbereich gemacht werden, da die Belegung wechseln kann. ... Sofern keine abweichenden Forderungen zu erfüllen sind, ist in der Regel von der gleichen Anzahl männlicher und weiblicher Benutzer auszugehen.“ (S. 16) Im Planungshandbuch Sporthallen für Berlin wird folgende Bemessung vorgegeben Wasch- und Duschräume sind mit jeweils: - 6 Duschen, - 6 Waschplätzen sowie - 1 WC (ohne Vorraum und Handwaschbecken) auszustatten. Ein so ausgestatteter Wasch- und Duschraum bedient ein bzw. zwei Übungseinheiten. Dazu kommen Toiletten für die Sportler und für die Zuschauer - nach Geschlechtern getrennte Toilettenräume mit Vorräumen, Lehrer-/Schiedsrichter und zugleich Sanitätsraum(e) mit Dusche und Handwaschbecken Reinigungsgeräteraum(e) mit Ausgussbecken. Alle Anlagen behindertengerecht gemäß DIN 18 024. 199 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Tabelle 6 Hallenart Raumbezeichnung Anzahl Räume/ Halle Sanitäreinrichtung Gymnastikhalle 9 x 12 m und Kleinturnhalle 10 x 18 m Wasch- und Duschräume1) 1 oder 2 x ½ WCs2) < 10 Brausestände 10 Hand- und Fußwaschstellen3) 2 Fußdesinfektionsbrausen 2 bis 4 Becken 1 bis 2 Urinale 1 bis 2 Waschtische 1 Ausgussbecken Normalturnhalle 12 x 24 m 14 x 27 m und Großturnhalle 18 x 33 m Lehrer- und Sanitätsraum 1 1 Waschtisch Wasch- und Duschräume1) 2 WCs2) < Putzmittelraum 1 20 Brausestände 20 Hand- und Fußwaschstellen3) 4 Fußdesinfektionsbrausen 4 bis 6 Becken 2 bis 3 Urinale 2 bis 3 Waschtische 1 Ausgussbecken Großturnhalle 18 x 33 m, teilbar in 2 Übungsräume Lehrer- und Sanitätsraum 1 1 Waschtisch Wasch- und Duschräume1) 2 bis 3 WCs2) < Putzmittelraum 1 20 - 30 Brausestände 20 - 30 Hand- und Fußwaschstellen3) 4 bis 6 Fußdesinfektionsbrausen 4 bis 8 Becken 2 bis 4 Urinale 2 bis 4 Waschtische 1 Ausgussbecken Lehrer- und Sanitätsraum 1 1 Waschtisch 2 bis 4 20 bis 40 Brausestände 20 bis 40 Hand- und Fußwaschstellen 3) 4 bis 8 Fußdesinfektionsbrausen 5 bis 8 Becken 2 bis 4 Urinale 2 bis 4 Waschtische 1 Ausgussbecken Sporthalle 21 x 42 m, teilbar in 2 Übungsräume Sporthalle 26 x 42 m, teilbar in 3 Übungsräume 1) 2) 3) 200 2009 Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Gymnastik-, Turn- und Sporthallen nach Feurich 1, Tab. 1.13 Wasch- und Duschräume1) WCs 2) < Putzmittelraum 1 Lehrer- und Sanitätsraum 1 1 Waschtisch Wasch- und Duschräume1) 2 bis 4 WCs2) < Putzmittelraum 1 30 bis 40 Brausestände 30 bis 40 Hand- und Fußwaschstellen3) 6 bis 8 Fußdesinfektionsbrausen 5 bis 10 Becken 3 bis 5 Urinale 3 bis 5 Waschtische 1 Ausgussbecken Je Wasch- und Duschraum ist eine Zapfstelle mit Schlauchanschluss vorzusehen. WCs müssen von der Gymnastik-, Turn oder Sporthalle direkt zugängig sein. Werden die Umkleideräume auch den Benutzern der Freianlagen zur Verfügung gestellt, dann sind außerdem WCs in Nähe der Eingangshalle oder vom Stiefelgang zugängig notwendig, sofern nicht WCs der betreffenden Schule oder ZuschauerWCs mitbenutzt werden können. Die Fußwaschstellen können mit den Brauseständen oder mit den Handwaschstellen kombiniert werden. Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Schulen und Sportstätten Grundrissbeispiel: Sanitärbereich in einer Sporthalle % % % % Sporthalle mit einer Übungseinheit Behinderten-WC maschinell zu lüften WC-Zellen, Waschräume und Umkleideräume natürlich belüftet und belichtet Gäste-WC und Sportler-WC gesondert im Eingangsbereich neben der Halle 201 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Büro- und Verwaltungsgebäude BÜRO- UND VERWALTUNGSGEBÄUDE Vorschriften und Literatur BGI 5128 08.08 Leitfaden Arbeitsstätten: Arbeitsstätten sicher planen und gestalten SP 6/2 01.00 Barrierefreies Bauen; Leitfaden für Verwaltungsgebäude.- VBG 1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 8. erweiterte Ausgabe, Krammer Verlag Düsseldorf AG, 1999/2005 Allgemeine Ausführungen, Grundsätze, Beispiele Grundlagen Für alle Arbeitsstätten in Büro- und Verwaltungsgebäuden, in denen das Arbeitsschutzgesetz Anwendung findet, sind sanitäre Anlagen nach der Arbeitsstättenverordnung sowie den zugehörigen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) zu bemessen und auszustatten. Planungshilfen stellen die VDI 6000-2 Arbeitsstätten (vgl. Kapitel Grundlagen GÖB) und für Büro- und Verwaltungsgebäude der Leitfaden Arbeitsstätten BGI 5128 der VBG dar. Umfasst ein Büro- und Verwaltungsgebäude(komplex) Versammlungsräume, die einzeln mehr als 200 Besucher fassen, sind für diese die Versammlungsstättenverordnungen zu beachten; als Planungsgrundlage liegt darüber hinaus VDI 6000-3 vor (vgl. Kapitel Grundlagen GÖB). Für öffentliche Bereiche mit erheblichem Publikumsverkehr wird auf das Kapitel GÖB Öffentliche Bauten hingewiesen. Grundsätze, Empfehlungen 202 2009 An Büro- und Verwaltungsgebäude werden hohe Anforderungen an die Ausstattung der Sanitäranlagen gestellt - besonders, wenn sie der Öffentlichkeit zugängig sind. Neben Vandalensicherheit (das Benutzerverhalten in der Anonymität des öffentlichen Gebäudes ist grundsätzlich anders als im Privatbereich!) stehen vor allem Funktionalität und Anspruchsniveau im Vordergrund. „Corporate Identity“ beginnt in der Eingangshalle und endet nicht zuletzt in den Sanitärbereichen. Durch die Anordnung, Bemessung und Ausstattung der Sanitäranlagen wird das Image des Gesamtgebäudes und damit des Unternehmens entscheidend geprägt. % Bemessung der Sanitärräume nach geltenden Vorschriften, nach Möglichkeit großzügige Bewegungs- und Verkehrsflächen % Sanitärobjekte in robuster, vandalensicherer Ausführung, langlebige Materialien, verdeckte Befestigungen, automatisch gesteuerte Armaturen % hochwertiges Design, abgestimmt auf den Stil des Gesamtgebäudes/-unternehmens, klare Formen, hochwertige Materialien, differenzierte auch exklusive Farbigkeit/ Unternehmensfarben, Repräsentation % sehr gute Raumausleuchtung Design der Beleuchtungskörper auf übrige Raumausstattung abstimmen, große Spiegelflächen, z. T. mit integrierter Beleuchtung Für Waschgelegenheiten in öffentlichen Büro- und Verwaltungsgebäuden legt der AMEV in „Sanitärbau 2003 (S. 11)“ fest: „Waschgelegenheiten (auch Handwaschbecken) innerhalb von Dienstgebäuden sind aus baulichen und wirtschaftlichen Gründen grundsätzlich in Vor- und Nebenräumen zu den Toiletten einzurichten. In Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie in gleichartig genutzten Teilen anderer Gebäude ist erwärmtes Trinkwasser für Waschgelegenheiten nicht vorzusehen (Ausnahme Behinderten-WC).“ Die Verwaltungsberufsgenossenschaft hat mit der Informationsschrift BGI 5128 auch Hinweise für Sanitär- und Umkleideräume, Pausenräume, Teeküchen und Kantinen vorgelegt. U.a. wird hier zur Realisierung der in der Arbeitsstättenverordnung vorgegebenen Schutzziele für Toilettenräume empfohlen: Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Büro- und Verwaltungsgebäude Entfernung von ständig genutzten Arbeitsplätzen: - nicht mehr als 100m bzw. max. eine Geschossebene (wenn keine Fahrtreppen oder Aufzüge), - Wege führen nicht durchs Freie % Trennwände und Türen von Toilettenzellen: - OK ≤ 1,90m über OKFF - Abstand UK zu OKFF ≤ 15cm, aber ausreichender Abstand für Reinigung % Nennbeleuchtungsstärke mind. 100 Lux Für Waschgelegenheiten gilt die gleiche Entfernungsforderung, sie können auch in allen anderen betrieblichen Räumen – ausgenommen Sanitäts- und Liegeräume – eingeordnet werden. Die maßlichen Orientierungen liegen in einigen Maßen unter den Empfehlungen anderer Richtlinien und Empfehlungen: % Kabinenbreite einer WC-Zelle: 85cm (= ASR 37/1, VDI 6000-2: 90cm) % Waschraum: - Tiefe der Bewegungsfläche vor Waschbecken 35cm (= ASR 35/1-4, VDI 6000-2: 45cm vor Handwaschbecken, 55 cm vor Waschtischen), allerdings wird hier hinter der Bewegungsfläche ein Durchgang von mind. 1m Breite gefordert (= ASR 35/1-4) - Achsabstand der Waschbecken 60cm, zur Wand 45cm (= ASR 35/1-4) während VDI 6000-2 differenzierte Empfehlungen zu den Stell- und Bewegungsflächen sowie Abständen gibt, die insbesondere größere Bewegungsfreiheit in der Breite erlauben (vgl. GÖB Grundlagen) Im Zusammenhang mit Pausenräumen wird die Einrichtung von Teeküchen empfohlen. Die Leitlinie der VBG wird ergänzt durch Gestaltungshinweise für Toiletten und für Waschräume. Diese werden für die nachfolgenden Bemessungsrichtwerte mit herangezogen. Für Waschräume wird u.a. je 30 m² zu reinigender Grundfläche ein Fußbodeneinlauf empfohlen. Für die Lüftung von Toilettenräumen ist demnach anzusetzen: % Maschinelle Lüftung: 30 m³/h je Toilette und 15 m³/h je Urinal % Natürliche Lüftung: - einseitige Fensterlüftung: 1.700 cm² je Toilette und 1.000 cm² je Urinal - Querlüftung (Fenster – Luftschächte) – für Zu- und Abluftquerschnitt: 1.000 cm² je Toilette und 600 cm² je Urinal Die wachsende Zahl behinderter Menschen ist bei der Planung von öffentlichen und gewerblichen Verwaltungsgebäuden unbedingt zu berücksichtigen. In einigen Ländern ist die DIN 18 024 eingeführte Technische Baubestimmung. Es ist immer zu prüfen, in welchem Umfang die Bauordnungen der Länder und die tatsächlich Beschäftigten Betroffenen (Grundlage SGB IX) barrierefreies bzw. behindertenfreundliches/-gerechtes Bauen erfordern. % Bemessung In der „Sanitärbau 2003“ des AMEV wird für die Zahl der erforderlichen Toiletten und Bedürfnisstände in öffentlichen Büro- und Verwaltungsgebäuden die ASR 37/1 zitiert. Wird im Ausnahmefall von der ASR 37/1 abgewichen, wird auf die Bemessungszahlen gemäß VDI 6000-3 verwiesen (niedrige oder mittlere Gleichzeitigkeit). Zwischenzeitlich wäre auch auf VDI 6000-2 zu verweisen. Die aktuellste Grundlage stellt die o.g. Leitlinie Arbeitsstätten der VBG dar: % Anzahl der notwendigen Toiletten – vgl. nachfolgende Tabelle 1 % Handwaschbecken (HWB) mit fließendem Wasser im Vorraum der Toilettenräume: - mind. 1 HWB je 5 Toiletten oder je 5 Urinale - Ausstattung: mind. je 2 HWB: Seifenspender: Seifencremespender, Pulverseifenspender, Seifenmühle, Kippseifenspender, Einmal-Handtücher: Handtuchspender mit Papierhandtüchern, Textilhandtuchautomaten oder Warmlufthändetrockner % Waschgelegenheiten (in Waschräumen oder verteilt wie vor beschrieben): - mäßig schmutzende Tätigkeit: 1 Waschstelle / 5 Arbeitnehmer - alle anderen Fälle: 1 Waschstelle / 4 Arbeitnehmer 203 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Büro- und Verwaltungsgebäude Tabelle 1 Anzahl der notwendigen Toiletten und Urinale nach BGI 5128 (Übernahme aus ASR 37/1) Männer Beschäftigtenzahl bis 5 bis 10 bis 25 bis 50 bis 75 bis 100 bis 130 bis 160 bis 190 bis 220 bis 250 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Frauen Beschäftigtenzahl bis 5 bis 10 bis 20 bis 35 bis 50 bis 65 bis 80 bis 100 bis 120 bis 240 bis 160 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Für Teeküchen empfiehlt Feurich 1 die Ausstattung mit Einfach-Spülbecken mit Abtropffläche und Kochendwasserbereiter (Verbrauch an kochendem Wasser je Person 0,75 l/Tag. 1l Wasser ergibt 5 - 6 Tassen Kaffee). Tabelle 2 Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Behördenkantinen, nach Feurich 1, Tab. 1.15.2 Raumbezeichnung und Ausstattung 150 - 300 Toilettenräume Männer - WC-Becken - Urinale - Waschbecken Toilettenräume Frauen - WC-Becken - Waschbecken - Ausgussbecken (Raumpflege) 1) 2) 204 2009 Sanitäreinrichtung bei Anzahl der Verpflegungsteilnehmer 1) 2) 301 - 450 451 - 600 601 - 900 901 - 1200 1 2 1 2 2 1 2 3 2 3 4 2 4 5 3 1 1 1 2 1 1 2 1 1 3 1 1 4 2 1 Für das Kantinenpersonal sind Aufenthalts-, Ankleide- und Sanitärräume entsprechend den bau- und gewerbeaufsichtlichen Vorschriften zusätzlich vorzusehen. Die Anzahl der Verpflegungsteilnehmer die i.d.R. nicht identisch mit der Anzahl der Beschäftigten sein wird, ist - unter Berücksichtigung fremder Verpflegungsteilnehmer - zu ermitteln. Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Büro- und Verwaltungsgebäude Sanitärbereich Herren in der Direktionsebene eines Büro- und Verwaltungsgebäudes gering schmutzende Tätigkeit Beschäftigte und Gäste: 40 männlich innenliegende Sanitäreinheit in einem Geschossbau % raumhohe Trennung Toilettenraum / Vorraum % getrennte maschinelle Lüftung Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 205 2009 Allgemeine Grundlagen xxx PRIMA PRIMA Komfort für Ihr Bad mobil selbstständig sicher » » » » » » » Waschreihen Ärztewaschtische Universalbecken Waschtische Reihenurinale Duschelemente Spenderprogramm u. v. m. Alle Sanitärraumausstattungen vom Waschtisch bis zum kompletten Duschraum werden unter dem Einsatz modernster Technologien und hochwertiger Rohstoffe gefertigt. Einzelstücke, Kleinserien oder komplette Systemlösungen – jedes Produkt wird an die individuellen Wünsche unserer Kunden angepasst. 206 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten GEWERBE – UND INDUSTRIEBAUTEN Vorschriften und Normen Muster-Verordnung über den Bau und Betrieb von Verkaufsstätten (Muster-Verkaufsstättenverordnung - MVkVO) Fassung September 1995, ARGEBAU Muster-Verordnung über den baulichen Brandschutz im Industriebau (Muster-Industriebaurichtlinie M IndBauRL) Fassung März 2000, ARGEBAU (DIBt Mitteilungen 2000 Nr. 6) und Erläuterungen (Erl M IndBauRL) Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV) i.d.F. vom 23.12.2004 (BGBl. I S. 3758), zuletzt geändert durch Art. 2 der VO vom 12.10.2007 (BGBl. I S. 2382) DIN 4844-1 05.05 DIN 18 225 06.88 Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und und Sicherheitszeichen; Gestaltungsgrundsätze zur Anwendung in Arbeitsstätten und in öffentlichen Bereichen Notfallausrüstung; Notduschen-Einrichtungen, Körperduschen in Betrieben und Außenanlagen; Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfungen Sicherheitsnotduschen; Körperduschen für Betriebe und Umschlageinrichtungen Sicherheitsnotduschen in Laboratorien – vgl. GÖB Grundlagen Körperduschen mit Wasseranschluss in Produktionseinrichtungen; in Planung Industriebau; Verkehrswege in Industriebauten DIN 12 899-3 10.92 Beiblatt1 DIN 18 228 06.88 10.60 -, Vorschriften Gesundheitstechnische Anlagen in Industriebauten; Gliederung VDI 2082 07.00 Raumlufttechnische Anlagen für Verkaufsstätten BGR 120 GUV-R 120 GUV-R 111 10.98 01.98 05.07 Richtlinien für Laboratorien GUV-Regel Laboratorien Arbeiten in Küchenbetrieben DIN 12 899-3 E 03.08 DIN EN 15 154-1 bis 4 DIN EN 15 154-5 insbesondere Tabelle 3 Wegbreiten (im Zusammenhang ASR) zurück gezogen Außerdem diverse ATV - Arbeitsblätter sowie einschlägige Landesvorschriften, insbesondere Geschäftshaus- bzw. Verkaufsstättenverordnungen und Vorschriften zum Brandschutz im Indus-triebau (aber nicht in jedem Land). Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele Grundlagen Für alle Arbeitsstätten in Betrieben, in denen das Arbeitsschutzgesetz Anwendung findet, sind sanitäre Anlagen nach der Arbeitsstättenverordnung sowie den zugehörigen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) zu bemessen und auszustatten (vgl. Abschnitt GÖB Grundlagen). Für die Ausstattung öffentlicher Bereiche vgl. Kapitel GÖB Öffentliche Bauten bzw. GÖB Grundlagen. Für lebensmittelverarbeitende Betriebe gelten darüber hinaus spezielle Verordnungen der Hygiene (vgl. Kapitel GÖB Grundlagen). 207 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten In den Verkaufsstättenverordnungen und in den Industriebaurichtlinien werden insbesondere die Fragen des baulichen Brandschutzes und der Evakuierung sowie zu Feuerlöscheinrichtungen geregelt (Feuerlöschanlagen vgl. Kapitel Wasserversorgung). Die Verkaufsstättenverordnungen gelten lt. Musterverordnung für Verkaufsstätten, deren Verkaufsräume und Ladenstraßen einschließlich ihrer Bauteile eine Fläche von insgesamt mehr als 2000 m² haben. Für diese werden in § 20 grundsätzlich Sprinkleranlagen gefordert. Dies gilt nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 1 nicht für erdgeschossige Verkaufsstätten mit nicht mehr als 3000 m² (vgl. § 6 (1) Nr. 3) und nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 2 nicht für sonstige Verkaufsstätten mit nicht mehr als 1500 m², wenn sich die Verkaufsstätten über nicht mehr als drei Geschosse erstrecken und die Gesamtfläche aller Geschosse innerhalb eines Brandabschnitts nicht mehr als 3000 m² beträgt (vgl. § 6 (1) Nr. 4). Hingegen müssen nach § 20 (1) Satz 3 Geschosse einer Verkaufsstätte nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 2 Sprinkleranlagen haben, wenn sie mit ihrem Fußboden im Mittel mehr als 3 m unter der Geländeoberfläche liegen und Verkaufsräume mit einer Fläche von mehr als 500 m² haben. In der Muster-Industriebaurichtlinie wird unter 5.1 der Löschwasserverbrauch wie folgt geregelt: Für Industriebauten ist der Löschwasserbedarf im Benehmen mit der für den Brandschutz zuständigen Dienststelle unter Berücksichtigung der Flächen der Brandabschnitte oder Brandbekämpfungsabschnitte sowie der Brandlasten festzulegen. Hierbei ist auszugehen von einem Löschwasserbedarf über einen Zeitraum von zwei Stunden von mindestens 96 m³/h bei Abschnittsflächen bis zu 2500 m² und von mindestens 192 m³/h bei Abschnittsflächen von mehr als 4000 m². Zwischenwerte können linear interpoliert werden. Bei Industriebauten mit selbsttätiger Feuerlöschanlage genügt eine Löschwassermenge für Löscharbeiten der Feuerwehr von mindestens 96 m³/h über einen Zeitraum von einer Stunde. Die GUV-R 111 für Arbeiten in Küchenbetrieben erhebt neben Anforderungen an Ablaufrinnen im Boden und die Lüftung der Räume auch Forderungen bzgl. der Vorrichtungen zur Brandbekämpfung. Außerdem werden Verkehrswegbreiten definiert. Grundlagen und Hinweise zu Notfallausrüstungen (insbesondere Laborbereiche) vgl. Kapitel GÖB Grundlagen. Grundsätze, Empfehlungen An Sanitäranlagen in Gewerbe- und Industriebetrieben werden grundsätzlich die gleichen Anforderungen an % Vandalismussicherheit % Funktionssicherheit % Wirtschaftlichkeit % leichte Pflege und Hygieneförderung gestellt, wie an öffentliche Büro- und Verwaltungsbetriebe. Die Sanitäranlagen sollen so ausgebildet werden, dass sie die Pflege erleichtern und das Hygienebewusstsein der Benutzer fördern. Durch den überwiegend begrenzten Benutzerkreis dürfte Vandalismus eine etwas geringere Rolle als im öffentlichen, „anonymen“ Bereich spielen. Wichtigster Aspekt bei der Planung von Sanitärbereichen in Gewerbe- und Industriebetrieben ist der sparsame Verbrauch an Fläche, umbautem Raum und Betriebskosten. Dies bedingt rationelle Grundrisse, die die volle Funktionsfähigkeit in Bezug auf Bewegungs- und Verkehrsflächen garantieren. Wasser- und energiesparende Armaturen sind neben langlebigen Sanitärobjekten Voraussetzung für niedrige Folgekosten. Wandhängende Tiefspül-WCs sollten bodenstehenden WCs vorgezogen werden, Flachspül-WCs nicht eingesetzt werden (leichte Fußbodenreinigung, Geruchsbelästigung). 208 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten Urinalrinnen und geflieste Standurinale entsprechen nicht mehr den heutigen hygienischen Ansprüchen, da ein vollständiges Abspülen der großflächigen Wandteile nicht gewährleistet ist. Urinalanlagen sollten mit automatischen, selbstauslösenden Armaturen ausgestattet werden. Diese sind absolut hygienisch, relativ vandalensicher (weil in Sanitärobjekt oder Vorwandinstallation integriert) sowie wasser- und energiesparend. Die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten rechtfertigen den im Vergleich zu herkömmlichen Armaturen deutlich höheren Preis. Eine Alternative ist der Einsatz wasserloser Urinale. Auch für Duschanlagen und Waschbecken/-tische sind Armaturen als Selbstschlussarmaturen, ggf. auch mit Fernauslösung eine Alternative, die ein Höchstmaß an Hygiene, und minimale Wasser- und Energiekosten garantiert. Für lebensmittelverarbeitende Betriebe und teilweise auch für Verkaufsstellen und Gaststätten werden je nach Art der zu verarbeitenden bzw. in den Verkehr zu bringenden Lebensmittel in den Hygienevorschriften für bestimmte Sanitärbereiche berührungslos gesteuerte Armaturen vorgeschrieben (vgl. GÖB Grundlagen, Lebensmittelhygiene). Als Material sollte neben Sanitärkeramik vor allem Edelstahl Verwendung finden, auch für Zubehör wie Rollenhalter, WC-Bürstengarnitur, Kleiderhaken u.ä. Um Schädigungen der Objekte und Armaturen durch unsachgemäße Reinigung vorzubeugen ist insbesondere in Bereichen mit stark schmutzenden Tätigkeiten wichtig, dem Betreiber mit der Objektdokumentation die notwendigen Ge- und Verbote zum Einsatz von Reinigungsmitteln und –methoden vorzugeben. Waschmittelspender sind auf keinen Fall über Armaturen anzuordnen (Waschpasten z. B. wirken schmirgelnd wie Scheuermittel). Werden in den Unternehmen auch Behinderte beschäftigt, sind i.d.R. in Einzelfallabstimmungen die Forderungen der DIN 18 024 (künftig DIN 18 040 E) zu berücksichtigen (vgl. auch Kapitel Barrierefreies Bauen). Um den Schutz von Personen in Gewerbe- und Industriebauten zu gewährleisten, werden entsprechende Notfallausrüstungen vorgeschrieben, deren fachgerechte Funktion und Installation in Vorschriften und Normen geregelt ist. Insbesondere handelt es sich dabei um nachfolgend beschriebene Notduschen, die einer Baumusterprüfung bedürfen.. Wesentliche Anforderungen an Sicherheitsduschen nach DIN 12 899-3/-3 E sind: - - in der Nähe potenziell gefährlicher Arbeitsbereiche Anschluss an Wasserversorgung oder Speichertank in Betrieben und Außenanlagen spätestens 1 sec. nach Öffnen der Absperrarmatur voll geöffnet, Wasser mit vollem Volumenstrom nach spätestens 3 sec. und für mind. 30 bzw. lt. Entwurf 15 min., ausreichender Verkalkungs- und in Außenbereichen Frostschutz sind vorzusehen mind. 30 l/min bei dauerhaftem Fließdruck von ≥ 1 bar; für zusätzliche Handbrause mind. 10 l/min; bei mehreren Duschköpfen (auch Selbstretter genannt) zusammen mind. 100 l/min, davon mind. 30+/-5 l/min über Kopf austretend Höhe des Duschkopfes 220+/-10 cm über OKFF, freier Raum darunter mit Radius 40 cm (in den auch kein Stellteil der Absperrarmatur hineinragen darf); für zusätzliche Handbrause gilt: Höhe 110+/-10 cm über OKFF, Schlauchlänge: bezogen auf den Fußboden mind. 150 cm im Radius um den Mittelpunkt des freien Raumes Stellteil der Absperrarmatur: leicht erreichbar, verwechslungssicher, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar, nach einer Drehung von höchstens 90° voll geöffnet, selbsttätiges Schließen sowie Ketten zum Öffnen sind nicht zulässig Duschkopf fest, nur mit Werkzeug verstellbar Variante für Notduschen in Betrieben und Außenanlagen - Stellteil mit Gewichtsauslösung (z.B. Trittplatte): innerhalb des freien Raumes mit 40 cm Durchmesser anordnen, Belastung mindestens 30 kg, volles Öffnen der Armatur, diese Armatur darf nach Wegfallen der Belastung selbsttätig schließen auch Kombinationsduschen (Körper- und Augendusche) Die Kraft des Wasserstrahls darf den Nutzer nicht verletzen in der Nähe: Sicherheitskennzeichen R 6 nach DIN 4844 bzw. ISO 3864 (Entwurf) 209 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten Nach dem neuen Entwurf wird es eine Einteilung in Klassen geben – vgl. nachfolgende Tabelle. Tabelle1 Klasseneinteilung und Volumenstrom für Körpernotduschen nach DIN 12 899-3 E Klasse 1) I Volumenstrom (l/min) 30 – 60 II > 60 – 100 III > 100 Wasserverteilung 1) r 200: (50 ± 10) % r 400: > 95% r 200: (50 ± 10) % r 400: > 95% r 200: (50 ± 10) % r 400: > 70% Für Tankduschen gilt unabhängig vom Volumenstrom die Wasserverteilung für Klasse III Bemessung Umkleide- und Waschräume werden je nach Betriebsart bemessen; d.h. lt. ASR. Wenn Arbeitnehmer - infektiösen, - giftigen, - gesundheitsschädlichen, - ätzenden, - reizenden oder - stark geruchsbelästigenden Stoffen oder - starker Verschmutzung ausgesetzt sind, muss eine getrennte Aufbewahrungsmöglichkeit für Arbeitskleidung (Schwarz) und Straßenkleidung (Weiß) vorhanden sein. Vergleiche auch Gefahrstoffverordnung § 9 Grundmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten, Absatz (3). Ggf. sind die Umkleideräume für Straßen- und Arbeitskleidung durch einen Waschraum mit Duschen voneinander zu trennen. In Labor- u.ä. Bereichen kann der Einsatz von Notduschen sowie Augenduschen in Arbeitsräumen erforderlich sein. Eine Notdusche soll alle Körperzonen sofort mit ausreichenden Wassermengen überfluten können, d.h., es sind mindestens 30 l/min erforderlich (BGR 120). Waschräume werden außerdem nach mäßig schmutzender, stark schmutzender und sehr stark schmutzender Tätigkeit unterschieden. In der Gefahrstoffverordnung § 9 wird im Absatz (9) auch geregelt, dass Beschäftigte in Arbeitsbereichen, in denen die Gefahr einer Kontamination durch Gefahrstoffe besteht, keine Nahrungs- und Genussmittel zu sich nehmen dürfen. Hierfür sind geeignete Bereiche einzurichten, also Pausenräume, Teeküchen, Kantine. 210 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten In der ersatzlos zurückgezogenen DIN 18 228-1 (10.60) wurden die verschiedenen Betriebsarten im Bereich des produzierenden Gewerbes genauer beschrieben. Da es keine vergleichbare aktuelle Grundlage gibt, wird empfohlen, sich weiterhin hier anzulehnen. Beispiele Betriebe mit gewöhnlichen Arbeitsbedingungen wenig schmutzende Betriebe mäßig schmutzende Betriebe stark schmutzende Betriebe Buchbindereien Bekleidungsindustrie Verpackungsbetriebe Lager mit sauberen Lagergütern Holzindustrie Bauhöfe Ruß- und Erdfarbenmischereien Kohlen-Tagebaubetriebe Teersplittwerke Betriebe mit außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen heiße Betriebe (Hitzebetriebe) feuchte Betriebe (Nassbetriebe) feuchte, stark schmutzende Betriebe staubige Betriebe geruchsbelästigende Betriebe Stahlwerke Walzwerke Glasfabriken Arbeitsbereiche mit Wärmebehandlung Wäschereien Färbereien Kohlen- und Erzbergwerke Kohlenwäschen Erzaufbereitungsanlagen Zement- und Kalkindustrie Gesteinsmühlen Brecheranlagen Tierkörperverwertungsanstalten Betriebe mit gefährdenden Arbeitsbedingungen Giftstoffe verarbeitende Betriebe infektionsgefährdete Betriebe strahlungsgefährdete Betriebe Blei Arsen Quecksilber Phosphor tierische Rohstoffe wie Därme, Knochen, Häute u.a. verarbeitende Betriebe Abdeckereien Arbeitsbereiche mit Röntgeneinrichtungen radioaktive Stoffe gewinnende und verarbeitende Betriebe explosionsgefährdete Betriebe vgl. auch ASR 35/1-4, Hinweise am Ende der ASR Für die Bemessung der Waschräume ist lt. ASR 35/1-4 die höchste Zahl der Arbeitnehmer, deren Arbeitszeit i.d.R. gleichzeitig endet, anzusetzen. Bei Mehrschichtbetrieb ist von der stärksten Schicht auszugehen. Für Toilettenräume gibt die ASR 37/1 nur Beschäftigtenzahlen als Bemessungskriterium vor. Nach DIN 18 228 waren Toilettenräume wie Waschräume nach der größten Anzahl der Beschäftigten, die im Regelfall anwesend sind, (bei Mehrschichtbetrieb die stärkste Schicht) zu bemessen. 211 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten Sanitäreinheit für kleine Läden gering schmutzende Tätigkeit Beschäftigte: 1-5 innenliegende Sanitäreinheit, vom Laden durch Flur getrennt % nicht raumhohe Trennung Vorraum / WC-Raum % gemeinsame (maschinelle Lüftung) für Vorraum und WC-Raum Nach Arbeitstättenrichtlinie ASR 37/1, Pkt. 4.5 ist bei nur einer Toilette der Vorraum nicht erforderlich, wenn der Toilettenraum keinen unmittelbaren Zugang zu einem Arbeits-, Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Umkleide-, Wasch- oder Sanitätsraum hat. Auf die Trennwand zwischen Vorraum und WC könnte dann verzichtet werden. nach ASR bzw. VDI 6000-2 212 2009 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gewerbe- und Industriebauten Sanitärbereich für Personal mäßig schmutzende Tätigkeit Beschäftigte: 40 weiblich, 20 in stärkster Schicht Beschäftigte: 10 männlich, 5 in stärkster Schicht teilweise außenliegende Sanitäreinheit innerhalb öffentlicher Gebäude % Umkleideraum Männer maschinell zu lüften % Pausenraum natürlich belichtet und belüftet nach ASR bzw. VDI 6000-2 Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 213 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe GASTSTÄTTEN UND BERHERBERGUNGSBETRIEBE Vorschriften und Normen, Literatur Gaststättengesetz (GastG) i.d.F. vom 20. November 1998 (BGBl. I Nr. 76 S. 3418), zuletzt geänd. durch Art. 33 des Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818) Muster–Beherbergungsstättenverordnung (M-BeVO) – Fassung Dezember 2000 VDI 6000-4 11.06 Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Hotelzimmer VDI 3818 02.08 Öffentliche Toiletten- und Waschräume BGR 110 04.07 Arbeit in Gaststätten VdS 2056 01.08 Gaststätten, Sicherheitsvorschriften VdS 2082 02.03 Brandschutzkonzepte für Hotel- und Beherbergungsbetriebe, Richtlinien 1 Deutsche Hotelklassifizierung.- Kriterienkatalog 2005 - 2009 vom 25.09.2008, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA www.dehoga-bundesverband.de 2 Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gästehöfe und Pensionen, G-Klassifizierung 2005 - 2009 vom 04.07.2006, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) www.dehoga-bundesverband.de 3 Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes zur Klassifizierung von Ferienhäusern und Ferienwohnungen sowie zur Klassifizierung von Privatzimmern – Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV) Stand 01.01.2007, Bestandteil der Touristischen InformationsNorm TIN, verfügbar ausschließlich im Internet. www.deutschertourismusverband.de 4 Richtlinien und Empfehlungen für den Bau von Jugendherbergen, Baurichtlinien. DJH – Hauptverband der Jugendherbergen, Detmold 1999 / 2008. Anforderung unter Tel.05231 / 9936-0 5 Philippen, Prof. D.P.: „Barrierefreies Erschließen von Gebäuden. - In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift) Gütersloh 40 (1992) 7 6 Zielvereinbarung für Barrierefreie Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe vom 12.03.2005 Barrierefreie Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe Auf der Grundlage des Behindertengleichstellungsgesetzes § 5 haben 2005 zwei Hotel- und Gaststättenverbände und fünf Behindertenverbände eine Zielvereinbarung für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe 6 abgeschlossen. Die Umsetzung der abgestimmten Maßnahmen ist freiwillig, aber Voraussetzung für die Nutzung der speziell entwickelten Piktogramme (Kundenakquiese). Es wurden Kategorien und Standards für folgende Gruppen abgestimmt: A Gäste und Besucher mit Gehbehinderung B Rollstuhlnutzer C Sehbehinderte und blinde Gäste D Gehörlose und schwerhörige Gäste E Menschen mit körperlichen und sensorischen Einschränkungen Für diese Gruppen wurden entsprechende Piktogramme zugeordnet, die bei Erfüllung der Anforderungen geführt werden dürfen. Die geforderten Maßnahmen gehen in den maßlichen Forderungen nicht über die geltenden DIN hinaus (vereinzelt sogar geringere Mindestforderungen), definieren aber zusätzliche Maßnahmen im sensorischen Bereich (zu den Grundanforderungen vgl. Kapitel Barrierefrei Bauen). Die Kriterien sowie die zugehörigen Checklisten können als Planungshilfen genutzt werden. Sie sind über die Internetseiten der Beteiligten abrufbar (z.B. www.gehoerlosen-bund.de) 214 2009 In der Fachliteratur fordert Philippen bereits seit 1992 „3% der Gästezimmer, mindestens 1 pro 10 Zimmer soll als rollstuhlgerecht ausgewiesen und eingerichtet werden. ... Für das Bad gelten die Forderungen ... der DIN 18 025-1.“ 5, S. 1041 Nach DIN 18025 ist 1% der Gästezimmer, mindestens aber 1 dementsprechend barrierefrei herzustellen. Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele Gaststätten Grundlagen Der Betrieb von Gaststätten wird bundesweit durch das Gaststättengesetz und landesspezifisch durch Verordnungen zur Ausführung des Gaststättengesetzes geregelt. Sukzessive werden in allen Ländern die Gaststätten(bau)verordnungen außer Kraft gesetzt werden und durch landesspezifische Versammlungsstätten- bzw. Beherbergungsstättenverordnungen ersetzt werden. In diesen Versammlungsstättenverordnungen sind wie auch in der MVStättV der ARGEBAU lediglich Bemessungsrichtwerte für die Sanitärausstattung von Gaststätten ab 200 Gastplätzen angegeben (vgl. Kapitel GÖB Grundlagen). Für die Sanitärausstattung von Gaststätten mit weniger als 200 Gastplätzen gibt es künftig keine Vorschriften. Für die Sanitärplanung solcher Gaststätten ist es zweckmäßig, sich frühzeitig mit der Verwaltungsbehörde abzustimmen, welche die Betriebserlaubnis erteilt. Die Beherbergungsstättenverordnungen enthalten keinerlei Aussagen zur Sanitärausstattung von Gaststätten; sie beziehen sich ausschließlich auf Brandschutz und Rettungswege. Auszug aus der Begründung: „Für die in der bisherigen Muster-Gaststättenbauverordnung enthaltenen, eher dem Gaststättenrecht als dem Bauordnungsrecht als Gefahrenabwehrrecht zuzuschreibenden Regelungen zu Anforderungen an bestimmte Räume, wie Gasträume, Toilettenräume oder Küchen, sind nicht mehr erforderlich, weil sie einen Standard beschreiben, der heute überall gang und gäbe ist.“ Bundesweit gibt die VDI 3818 Planungsempfehlungen für öffentlich zugängige Toiletten- und Waschräume, zu denen auch Gaststätten und Empfangshallen von Hotels gehören. Diese Empfehlungen behandeln die besonderen bau- und installationstechnischen sowie hygienischen Anforderungen an Sanitärräume (vgl. auch Kapitel GÖB Grundlagen und Öffentliche Bauten). Grundsätze Die noch gültigen bzw. ehemaligen Gaststätten(bau)verordnungen enthalten Mindestforderungen zur Ausstattung der Sanitärbereiche, die sich im Wortlaut nur geringfügig unterscheiden. Sie sind im folgenden zusammengefasst und stellen die absoluten Mindestnormen dar, die heutigen hygienischen Anforderungen i.d.R. aber nicht mehr genügen. Der Standard sollte daher zeitgemäß höher angesetzt werden. Mindestforderungen % Die Toilettenräume für Gäste müssen leicht erreichbar und deutlich gekennzeichnet sein, Ergänzung: kontrastreich und taktil erfassbar. % Für Damen und Herren müssen getrennte Toilettenräume vorhanden sein. Diese müssen mittels durchgehender Wände voneinander getrennt sein. Jeder Toilettenraum muss einen lüftbaren und beleuchtbaren Vorraum mit Waschbecken, Seifenspender und gesundheitlich einwandfreien Handtrocknungseinrichtungen haben. Vorrichtungen für Gemeinschaftshandtücher dürfen nicht angebracht werden, Gemeinschaftshandtücher dürfen nicht bereitgestellt werden. % Die Wände der Toilettenräume sind bis zur Höhe von mindestens 1,50 m mit einem wasserfesten, glatten Belag oder Anstrich zu versehen. % Die Fußböden müssen gleitsicher und leicht zu reinigen sein. % Toiletten und Urinalbecken müssen Wasserspülung haben. % Die Türen zu den WC müssen von innen verschließbar sein, Ergänzung: und für den Notfall von außen entriegelbar. % Urinalräume müssen einen Fußbodenablauf mit Geruchverschluss haben. 215 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe % % % % % Die Standbreite vor Urinalbecken darf 60 cm nicht unterschreiten, besser: 80 bis 100 cm. Erforderliche Toiletten dürfen nicht durch Münzautomaten oder ähnliche Einrichtungen versperrt oder nur gegen Entgelt zugängig sein Seife und Handtrocknungseinrichtungen dürfen nicht ausschließlich gegen Entgelt benutzt werden können. Für die im Betrieb Beschäftigten müssen leicht erreichbare Toilettenanlagen vorhanden sein. Der Weg der in der Küche Beschäftigten zu diesen Räumen darf nicht durch Schank- oder Speiseräume oder durchs Freie führen. Küchen müssen mindestens eine Wasserzapfstelle, ein Handwaschbecken und einen Schmutzwasserausguss haben. In der Küche oder in einem unmittelbar anschließenden, gut lüftbaren Raum ist eine ausreichende Spülanlage einzurichten. Weitergehende Anforderungen vgl. Hygiene unter Kapitel GÖB, Grundlagen. Die Gaststätten(bau)verordnungen mehrerer Länder enthalten Aussagen zu baulichen Maßnahmen für besondere Personengruppen (Behinderte, Rollstuhlbenutzer, alte Menschen, Eltern mit Kleinkindern); z.B. durch Hinweis auf § 52 MBO „Für Gaststätten mit mehr als 400 Gastplätzen oder mehr als 60 Betten muss mindestens ein Toilettenraum für Rollstuhlbenutzer geeignet sein, er ist zu kennzeichnen.“ Sh. auch vorstehende Hinweise auf die Zielvereinbarung. Bemessungsrichtwerte Grundsätzlich wird bei Sanitärräumen in Gaststätten zwischen denen für Gäste und denen für das Personal unterschieden. In den meisten Bundesländern werden für mehr als 5 Arbeitnehmer gesonderte Sanitärräume gefordert, die ausschließlich den Betriebsangehörigen zur Verfügung stehen. Diese sind zu planen nach - Arbeitsstättenverordnung ArbStättV Anhang Ziff. 4, Pkt. 4.1 und den zugehörigen - Arbeitsstättenrichtlinien ASR 5, ASR 6/1,3, ASR 34/1-5, ASR 35/1-4, ASR 35/5, ASR 37/1 - Lebensmittelhygieneverordnungen (Bund und Länder) - vgl. Kapitel GÖB Grundlagen Die Forderung nach separaten Sanitärräumen für das Küchenpersonal, welche räumlich getrennt von den Sanitärräumen für das übrige Personal wie denen für Gäste liegen sollen, kann aus den Lebensmittelhygieneverordnungen bzw. -verwaltungsvorschriften indirekt abgeleitet werden. Nach VDI 3818 sind die Sanitärräume in Gaststätten wie folgt zu bemessen: bis 120 Sitzplätze 121 bis 480 Sitzplätze 1 WC / 20 Frauen 1 WC / 30 Frauen 1 WC / 40 Männer 1 WC / 60 Männer 1 Urinal / 20 Männer 1 Urinal / 30 Männer 1 Behinderten-WC je Anlage 1 Behinderten-WC je Anlage 1 WC / 1 Handwaschbecken 1-2 WC / 1 Handwaschbecken Die Verteilung der Plätze für die Bemessung auf Frauen und Männer kann sich aus der Spezifik der Gaststätte herleiten. Im Zweifelsfall sollten erst mal je 50% angesetzt werden. Die endgültige Bemessung ist mit der die Betriebserlaubnis erteilenden Stelle abzustimmen. 216 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Mindestens eine WC-Anlage (neutral), besser je Geschlecht eine Anlage ist barrierefrei auszubilden. Neben der Herleitung aus den Bauordnungen ist diese Forderung vielfach an die Erteilung der Betriebserlaubnis bei Neubau und Konzessionärswechsel gebunden. Für einen Imbiss ist grundsätzlich ein Gäste - WC erforderlich, wenn Sitzplätze vorhanden sind und/oder Alkohol ausgeschenkt wird. Dieses Gäste - WC muss direkt zum Imbiss gehören, öffentliche WCs ersetzen es nicht. Auf das GästeWC kann verzichtet werden, wenn ein Stehbetrieb ohne Alkoholausschank erfolgt (bereits der zur Flasche gereichte Öffner gilt jedoch als Ausschank), ebenso bei Schalterschank (Verkauf aus einem Fenster, kein Aufenthaltsbereich für Gäste, d. h. auch kein Vordach!). Allerdings wird in Einkaufspassagen mittlerweile die Mitnutzung der zentralen Toilettenanlage(n) im Center zugelassen. Werden in einzelnen Bundesländern bzw. Kommunen die Toilettenanlagen noch nach Schankraumfläche bemessen, gilt i.d.R.: Besteht eine Gaststätte aus mehreren Speise-/Schankräumen, ist die Fläche aller Speise-/Schankräume zu addieren und dann als Bemessungsgrundlage für die Sanitärausstattung anzusetzen. Als Schankraumfläche gilt die Fläche, auf der Speisen und Getränke verzehrt werden und auf der sich Gäste aufhalten. Nicht dazu zählen die Theke, Spielflächen (wie z .B. Poolbillard), Bowling- und Kegelbahnen einschließlich ihrer Anlaufbereiche. Empfehlungen Die Sanitärausstattung von Gaststätten ist je nach Raumsituation (Altbau, Neubau), Wirtschaftlichkeit, Größe und Art der Gaststätten zu präzisieren. Mit steigenden Komfortansprüchen wird die Qualität einer Gaststätte nicht zuletzt an der Attraktivität ihrer Sanitärbereiche gemessen: Vollständigkeit der Ausstattung, Sauberkeit, angenehme Gerüche, Bewegungsfreiheit, Helligkeit und optischer Eindruck. Die Bemessung der Zahl der Sanitärobjekte sollte auch in Spitzenzeiten der Nachfrage ohne Warten genüge tun. Anforderungen an die Ausstattung von WC-Kabinen, Waschplätzen und Urinalanlagen sowie empfohlene Abmessungen, seitliche Abständen und Montagehöhen von Sanitärobjekten sowie Bewegungsflächen und sind der VDI 3818 zu entnehmen (siehe Kapitel GÖB Öffentliche Bauten). In VDI 3818 werden Gaststätten nach den folgenden Kriterien eingestuft: Tabelle 1 Bewertungskriterien nach VDI 3818 Zugängigkeit Benutzungshäufigkeit Zerstörungsgefahr Ausstattungseinschränkungen Cafés Gaststätten Diskotheken Kantinen Mensen Restaurants Hotelrestaurants zeitlich begrenzt zeitlich begrenzt zeitlich begrenzt zeitlich begrenzt ständig ständig stoßweise ständig geringe bis mittlere mittlere bis große geringe keine bis geringe geringe mittlere bis wesentliche geringe bis mittlere keine bis geringe 217 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Die sich aus der Zugängigkeit, der Benutzerhäufigkeit und der Zerstörungsgefahr ergebenden Ausstattungseinschränkungen haben entscheidenden Einfluss auf die Materialauswahl der Sanitärprodukte. Tabelle 2 Empfohlene Werkstoffe nach VDI 3818 Cafés Gaststätten Sanitärporzellan Waschbecken Urinal WC Stahl Waschbecken Diskotheken Kantinen Mensen Restaurants Hotelrestaurants Waschbecken Urinal WC Waschbecken Waschbecken eingeschränkt Urinal eingeschränkt WC eingeschränkt eingeschränkt Waschbecken Waschbecken Waschbecken Urinal eingeschränkt WC eingeschränkt eingeschränkt 218 2009 nichtrostender Stahl Waschbecken Urinal WC Waschbecken Urinal WC Waschbecken Urinal WC Waschbecken Urinal WC Mineralguss Waschbecken Urinal WC Waschbecken Waschbecken Urinal WC Waschbecken Urinal WC Kunststoff Waschbecken eingeschränkt nicht empfohlen Waschbecken Waschbecken eingeschränkt eingeschränkt Glasfaserkunststoff Urinal Urinal eingeschränkt Urinal Urinal Faserzementbeton Urinal Urinal Urinal Urinal eingeschränkt Urinal eingeschränkt WC eingeschränkt Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Gäste-WC in Gaststätte Gastplätze 300 (nach Muster-Versammlungsstättenverordnung) überwiegend innenliegender Sanitärbereich innerhalb eines Geschossbaus im Bestand % maschinelle Lüftung von Vorraum Damen, Vorraum Herren, Behinderten-WC % natürliche Lüftung der Toilettenräume Herren und Damen % raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume % separates behindertengerechtes WC (für Rollstuhlbenutzer geeignet) Bewegungsflächen und Größen WC-Kabinen nach VDI 6000-3 Versammlungsstätten Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen 219 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Hotels und andere Beherbergungsbetriebe Grundlagen Beherbergungsbetriebe werden unterschieden nach Hotels (auch Hotel garni, Motel, Gasthof u.a.) und Ferienwohnungen bzw. Privatzimmern. Die Muster-Beherbergungsstättenverordnung MBeVO wie auch die Beherbergungsstättenverordnungen der Länder gelten i.d.R. ausschließlich für Beherbergungsstätten mit mehr als 12 Gastbetten. In diesen Verordnungen werden überwiegend keinerlei Aussagen zur Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen gemacht. Bundesweit gibt die VDI-Richtlinie 6000-4 Hinweise zur Planung, Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen und Einbauküchen, die direkt dem Hotelzimmer zugeordnet sind. Dabei wird nicht nach Komfortklassifizierung unterschieden, sondern lediglich die Grundausstattung benannt: 1 WC, 1 Waschtisch, 1 Badewanne und / oder Duschwanne, Anordnung eines Bidets und Urinals wird empfohlen. Einbauwaschtisch mit einem Becken Einbauwaschtisch mit zwei Becken Sitzwaschbecken (Bidet) Toielttenbecken, Spülung auf der Wand Toilettenbecken, Spülung für Wandeinbau Urinal Duschwanne Badewanne Spüle (in Kleinküchen) WT Doppelwasch-tisch Abmessungen von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen nach VDI 6000-4 alle Maßangaben in cm Waschtisch Sanitärobjekte Tabelle 3 DWT EWT EDWT SW WCa WCu UR DU BW Sp Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekte Breite Tiefe 60 50 120 55 70 60 140 60 40 60 40 75 40 60 40 40 80 80 170/160 75 90 60 85 42 1) 42 1) 42 1) 65 60 85/92 80 60 2) 80 60 2) 80 60 2) 60 60 2) 90 75 2) 90 75/120 Empfohlene Montagehöhen über OKFF 85 85 85 Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen Breite Tiefe 90 55 2) 150 55 2) 90 55 2) 150 55 2) 80 75 2) Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen WT 20 25 25 25 DWT 0 EWT/ EDWT SW WCa/ WCu DU BW Wand Türen 220 2009 1) 2) 25 20 25 20 25 20 25 20 25 20 20 20 20 20 20 15 15 0 15 15 0 25 25 25 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 15 20 20 15 25 25 25 20 25 20 25 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 0 0 Abstand zu Türöffnungen / Türleibungen mind. 10 cm Oberkante Keramik bei wandhängender Ausführung Bei gegenüberliegender Anordnung von Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen ist ein Abstand von mindestens 75 cm vorzusehen. 0 0 0 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Kategorien und Ausstattungsniveau Um die unterschiedlichen Ausstattungsstandards zu definieren und die Beherbergungsstätten national und international vergleichbar zu machen, wurden sowohl vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA als auch vom Deutschen Tourismusverband DTV Klassifizierungen der verschiedenen Beherbergungsbetriebe vorgenommen. Im Januar 2007 haben beide Verbände eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der sie die gegenseitige Gültigkeit dieser Klassifizierungssysteme anerkennen. Damit wurde folgende Abgrenzung / Kennzeichnung festgelegt: % Deutsche Hotelklassifizierung für Hotels, Hotels garni, Aparthotels, Boardinghäuser, Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen 1) Kennzeichnung: fünfzackige Sterne % Deutsche Klassifizierung von Gästehäusern, Gasthöfen und Pensionen für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen mit gaststättenrechtlicher Konzession oder mehr als 8 Gästebetten – höchstens aber 20 Gästezimmern. Diese Betriebe dürfen in Ihrem Namen den Begriff „Hotel“ nicht führen. 1) Kennzeichnung: „G“ und fünfzackige Sterne % DTV-Klassifizierung für Anbieter von Ferienwohnungen / Appartements und Ferienhäusern, Anbieter von Privatzimmern ≤ 8 Gästebetten Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland e.V. (BAG) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Frankfurt am Main (DLG) 2) Kennzeichnung: achteckige Sterne, für Ferienhäuser und -wohnungen mit einem „F“ davor, für Privatzimmer mit einem „P“ davor Die Klassifizierung eines Betriebes ist freiwillig und wird jeweils für einen begrenzten Zeitraum bestätigt, nach dem eine Überprüfung erfolgt. Die Deutsche Hotelklassifizierung ist auch international gültig. Nachfolgend werden - beginnend mit der Hotelklassifizierung - die Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer nach den vorgenannten Klassifizierungen dargestellt. Die außerdem vom DTV vorgelegte Klassifizierung der Campingplätze wurde in das Kapitel Öffentliche Bauten integriert. (sh. vor). 1) 2) Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen können zwischen einer Einstufung nach der Deutschen Hotelklassifizierung oder der Deutschen Klassifizierung von Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen wählen, sofern sie die o.g. Einschränkungen beachten. ausgenommen von dieser Klassifizierung sind Anbieter mit Landhotelcharakter 221 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Tabelle 4 Kategorie * Tourist ** Standard *** Komfort **** First class ***** Luxus Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer in Hotels nach Deutscher Hotelklassifizierung 1 31) Beschreibung Unterkunft für einfache Ansprüche Mindestanzahl Bewertungspunkte 90 70 Hotel garni 170 Hotel Superieur Mindestkriterien der sanitären Ausstattung der Gästezimmer % % % % Grundsätzlich alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, geringer Anteil mit Etagen-Bad/WC oder Etagen-Dusche/ WC auf die der Gast bei Buchung ausdrücklich hinzuweisen ist Dusche mit Duschvorhang bzw. –abtrennung Waschbecken auf jedem Zimmer, Beleuchtung am WB Spiegel, Steckdose in Spiegelnähe, Handtuchhalter oder –haken, Ablagefläche, Seife oder Waschlotion, Zahnputzbecher, Handtücher, Abfallbehälter Unterkunft für mittlere Ansprüche 170 140 Hotel garni 250 Hotel Superieur % % % Merkmale Kategorie * Vorlage vor Waschbecken Schaumbad oder Duschgel, 1 Badetuch / Person, Unterkunft für 250 220 Hotel garni 380 Hotel Superieur % % % % % Merkmale Kategorie ** alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC regulierbarer Duschkopf Heizmöglichkeit im Bad Haar-Shampoo, Papier-Gesichtstücher, Haartrockner Unterkunft für hohe Ansprüche 380 350 Hotel garni 570 Hotel Superieur % % % Merkmale Kategorie *** großzügige Ablagefläche diverse Kosmetikartikel, Bademantel und Hausschuhe (Slipper) auf Wunsch Unterkunft für höchste Ansprüche 570 650 Hotel Superieur % % % Merkmale Kategorie **** Körperpflegeartikel in Einzelflacons Bademantel und Hausschuhe (Slipper) gehobene Ansprüche Zusätzliche Punkte können erworben werden durch Erfüllen einzelner Kriterien aus der nächsthöheren Kategorie bzw. zusätzliche Ausstattungsmerkmale: % 100% der Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, davon 50% mit Bad und separater Duschkabine % 30% der Zimmer mit separatem WC % Bidet % Zusätzliches Waschbecken in Suiten % Kosmetikspiegel bzw. beleuchteter Kosmetikspiegel % Handtuchwärmer % Badezimmerhocker % Personenwaage Das Punktwertesystem zur Einschätzung der Hotelzimmer umfasst die Kriterien - Gebäude / Raumangebot - Service - Angebotsgestaltung - Einrichtung / Ausstattung - Freizeit - hauseigener Tagungsbereich Neben der Sonderform des Hotel GARNI (niedrigere Punktzahl und i.d.R. nur Frühstück) gibt es für Spitzenbetriebe in den einzelnen Kategorien den Zusatz SUPERIEUR (höhere Punktzahlen, aber nicht alle Mindestkriterien der nächsten Kategorie erfüllend). Die zugeordnete Punktbewertung im einzelnen kann dem Kriterienkatalog auf der Internetseite des DEHOGA entnommen werden. 222 2009 1) In die Kriterien wurde die Barrierefreiheit gemäß eingangs aufgeführter Zielvereinbarung integriert. Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Tabelle 5 Kategorie Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer in Gästehäusern, Gasthöfen und Pensionen nach Deutscher G-Klassifizierung 2 41) Beschreibung Mindestanzahl Bewertungspunkte Mindestkriterien der sanitären Ausstattung der Gästezimmer % G* Tourist G ** Standard G *** Komfort G **** First class Unterkunft für einfache Ansprüche Unterkunft für mittlere Ansprüche Unterkunft für gehobene Ansprüche Unterkunft für hohe Ansprüche 50 120 % % % % % % % % Grundsätzlich alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, geringer Anteil mit Etagen-Bad/WC oder Etagen-Dusche/ WC auf die der Gast bei Buchung ausdrücklich hinzuweisen ist Sanitärbereich mit Außenfenster oder Abluftsystem Dusche mit Duschvorhang bzw. –wand Waschbecken auf jedem Zimmer Spiegel, Handtuchhalter oder –haken, Seife oder Waschlotion, Zahnputzbecher, Handtücher, Abfallbehälter Merkmale Kategorie * alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC Vorlage vor Waschbecken, Beleuchtung am WB, Steckdose in Spiegelnähe, Ablagefläche Schaumbad oder Duschgel, 1 Badetuch / Person, Haartrockner auf Wunsch 190 % % % Merkmale Kategorie ** regulierbarer Duschkopf Haar-Shampoo, Papier-Gesichtstücher, Haartrockner 280 % % % % Merkmale Kategorie *** Heizmöglichkeit im Bad großzügige Ablagefläche Kosmetikspiegel, diverse Kosmetikartikel, Bademantel auf Wunsch Zusätzliche Punkte können erworben werden durch Erfüllen einzelner Kriterien aus der nächsthöheren Kategorie bzw. zusätzliche Ausstattungsmerkmale: % beleuchteter Kosmetikspiegel % Handtuchwärmer % Badezimmerhocker % Versenkbare Wäscheleine Im weiteren wie vor für Hotels beschrieben, ausgenommen das Kriterium hauseigener Tagungsbereich. Für Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Privatzimmer gibt es die Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes DTV zur Klassifizierung. Die DTV-Klassifizierung ist an ein Lizenzsystem gebunden und ist nur von Lizenznehmern durchzuführen. Die Teilnahme der Beherbergungsbetriebe an dieser Klassifizierung ist freiwillig Bei Ferienhäusern und Ferienwohnungen wird in 5 Kategorien unterteilt, die mit Sterne-Symbol dargestellt werden. Als Unterscheidung zur Hotelklassifizierung werden die Sterne im Ferienwohnungsbereich mit F gekennzeichnet Privat vermietete Gästezimmer werden in 5 Kategorien gegliedert, gekennzeichnet durch P. Die Zuordnung zu den einzelnen Kategorien erfolgt nicht über definierte Merkmale der jeweiligen Kategorie, sondern über ein Punktesystem, nach dem alle Ausstattungs-, Service- und Lagekriterien bewertet werden. Entscheidend für die Klassifizierung ist die erreichte Gesamtpunktzahl eines Beherbergungsbetriebes. 223 1) In die Kriterien wurde die Barrierefreiheit gemäß eingangs aufgeführter Zielvereinbarung integriert. 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Tabelle 6 Kriterien der Sanitärausstattung für Ferienhäuser/-wohnungen und Privatzimmer und ihre Wertigkeit nach [3] Merkmal Punkte Bad Ferienhaus / Ferienwohnung ein Bad / Dusche pro 2 Personen ein Bad / Dusche pro 3 Personen ein Bad / Dusche pro 4 Personen ein Bad / Dusche pro 5 Personen ein Bad / Dusche pro 6 Personen ein Bad / Dusche für 7 und mehr Personen 32 16 0 -16 -32 -48 Punkte Privatzimmer - Einzelkriterien Zusätzliches WC vom Bad getrennt Badewanne und separate Dusche Dusche mit fest eingebauten Wänden Badewanne mit Duschvorrichtung / Duschvorhang Wasserstopptaste bei allen WC ausreichend Ablagefläche und 1 Handtuchhalter pro Person ein Haartrockner (mind. ab 3 Sterne / ab 4 St., 3 St.-auf Nachfrage) Grundausstattung Kosmetikartikel (mind. 3) Bademäntel 1 Abfallbehälter Verbandkasten (DIN 13157) 1 verstellbarer Kosmetikspiegel 1 Badezimmer-Hocker 1 zusätzliches Waschbecken im Bad, privat auch im Zimmer möglich 1 Bidet / Urinal 1 Handtuchwärmer Größe des Bades unter 4 m² 1 Außenfenster im Bad 1 elektrisches Lüftungssystem kein Außenfenster / elektrisches Lüftungssystem keine bei mind. 60° waschbaren Badematten keine Beleuchtung am Waschbecken eingeschränkte Warmwasserversorgung (z.B. mengenbegrenzter Boiler) 16 32 16 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 16 16 16 -32 16 8 -16 -8 -16 -32 2 32 16 8 8 8 8 8 16 8 8 8 16 16 16 -16 16 8 -16 -8 -16 -32 48 48 32 16 -16 -32 32 16 -16 -32 Gesamtzustand Bad sehr hochwertig, zeitgemäß und harmonisch aufeinander abgestimmt keine Abnutzungen erkennbar sehr gepflegt / neuwertig gepflegt / durchschnittlicher Standard weniger gepflegt / Abnutzungen erkennbar veraltet / renovierungsbedürftig / nicht mehr zeitgemäß Ferienhaus / Ferienwohnung: Weitere Kriterien in angrenzenden Bereichen, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden, betreffen Schwimmbad, Sauna / Dampfbad / Whirlpool und Küchen. Eine gesonderte Liste fast allgemeine Mindestkriterien zusammen – für den hier betrachteten Bereich enthält sie nur Aussagen zu Küchen, Waschmaschinen und Zubehör. 224 2009 Privatzimmer: Weitere Kriterien in angrenzenden Bereichen, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden, betreffen Sauna / Dampfbad / Whirlpool, Waschmaschine / Trockner und Teeküchen. Eine gesonderte Liste fast allgemeine Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Mindestkriterien zusammen. U.a. ist eine abgeschlossene Sanitäreinrichtung (mind. Dusche und WC) zur alleinigen oder Mitbenutzung mit anderen Gästen gefordert, eine Mitbenutzung der Einrichtungen des Vermieters genügt nicht. Für den hier betrachteten Bereich enthält sie außerdem Aussagen zum Zubehör. Grundsätze % Übereinstimmung des sanitärtechnischen Standards mit dem allgemeinen Qualitätsstandard der jeweiligen Hotelkategorie. Hoher Anspruch der Hotelgäste an den Sanitärbereich in bezug auf Gestaltung, Design, Ausstattung, Komfort, Funktionalität und Sicherheit erfordert eine optimale Planung. % Aufgrund der hohen Besucherfrequenz erfolgt eine starke Beanspruchung der Sanitärausstattung; Funktionalität und Robustheit sind sowohl für die Benutzung als auch für die tägliche Reinigung der Objekte zwingend. Die öffentlich zugängigen Sanitärbereiche in Eingangshallen von Hotels werden nach VDI 3818 wie folgt eingestuft: Zugängigkeit: ständig Benutzerhäufigkeit: ständig Zerstörungsgefahr: gering bis mittel Daraus folgen geringe bis mittlere Einschränkungen der Werkstoffauswahl für die Sanitärobjekte. % leistungsfähige zentrale Warmwasserversorgung und effektive, geräuscharme Zwangslüftung Installationen sind wartungsarm und reparaturfreundlich auszuführen, es sollten Revisionsklappen vorgesehen werden (Zeitfaktor Belegung) % maschinelle Lüftung mit Nachlaufrelais, zu empfehlen ist ein erhöhter Volumenstrom von 120 m³/ h je Sanitärraum bei Nutzung % Armaturen sind bedienungsfreundlich (offensichtliche Handhabung, Einhebelmischer), energie- und wassersparend auszubilden (Selbstschlussarmaturen, Wassersparkartuschen, Duschköpfe mit Durchflussbegrenzer) Bei Brauseschläuchen ist ein Rücksaugen durch Sicherungsarmaturen nach DIN 1988-4 zu verhindern. Zur Minimierung des Geräuschpegels sind Armaturen der Armaturengruppe I zu verwenden % Helle, freundliche Farbgestaltung, porenfreie glatte, farb- und lichtechte Oberfläche, klare Formen erleichtern die Reinigung und fördern das Hygienebewusstsein der Gäste % Temperaturkontrolle des warmen Wassers über Thermostat für Dusche und Bidet % Sanitärräume in Gebäuden, die für einen wechselnden Personenkreis bestimmt oder allgemein zugänglich sind, sollten mit einem Bodenablauf mit Geruchsverschluss versehen werden. Dies ist insbesondere in Restaurantbereichen zutreffend sowie bei der Planung von Etagenbädern/WC. In - den Zimmern zugeordneten - Sanitäreinheiten ist individuell in Abhängigkeit von der Nutzerstruktur (Zielgruppe) über den Einbau eines Bodenablaufs zu entscheiden. Nach VDI 6000-4 wird der Einbau eines Bodenablaufs empfohlen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Einbau immer ein schallschutztechnisches Problem birgt. % Für die vorübergehende Aufbewahrung von Abfällen sind nichtbrennbare Abfallbehälter mit selbstschließenden nichtbrennbaren Deckeln vorzusehen. % Alle Einbauten und Ausstattungen müssen die schnelle (Wirtschaftlichkeit) und gründliche Reinigung (Hygiene) ermöglichen – neben Oberflächen und Formen insbesondere Anschlussfugen und Abstände beachten. 225 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Empfehlungen % Farben für Sanitärobjekte sind auf das Ambiente des Hotels abzustimmen. Empfehlungen zu Farben, Stimmungen und Ausdrucksformen siehe VDI 6000-4 bzw. Kapitel GÖB Grundlagen % Wände von Sanitärbereichen mind. bis Türhöhe (Zarge) Fliesen, die verbleibenden Wand- und Deckenflächen diffusionsoffen ausführen % Duschbereiche mit festen Abtrennungen gegen Spritzwasseraustritt versehen, Duschvorhänge (schwer zu reinigen, Infektionsrisiko) und hohe Trittkanten bei Duschwannen vermeiden % rutschhemmende Oberfläche von Bade- und Duschwannen, aus hygienischen Gründen keine Einlagen verwenden % Haltegriffe im Bereich von Wanne, Dusche, WC, die das Ein- und Aussteigen bzw. Aufstehen erleichtern; ggf. auch neben Waschtischen - günstig zugleich als Handtuchhalter nutzbar (Senioren, in ihrer Beweglichkeit - zeitweise eingeschränkte bzw. unsichere Personen), einen Hocker einordnen, ggf. höhenverstellbar % möglichst große Ablageflächen, Seifenablagen, reichliche Ausstattung mit Haken/Handtuchhaltern (mind. 2 pro Bett) % Spiegel möglichst großflächig und mit (blendfreier) Spiegelbeleuchtung (kleine Sanitärräume werden dadurch optisch erweitert), schwenkbarer Rasier- oder Kosmetikspiegel % 2 Steckdosen neben dem Waschtisch (elektrische Schutzbereiche beachten!) % Ausstattung der WC mit Papierrollenhalter, Vorratsrollenhalter, Abfalleimer und Reinigungsbürste in fester Halterung; räumliche Zuordnung in Griffweite und außerhalb von Spritzwasserbereichen % wandhängende Sanitärobjekte (Bidet, WC), WC mit bequemen, körpergerecht geformten Sitz vorzugsweise Tiefspül-WCs (geringe Geruchsbelästigung, leichtere Reinigung) % Wannen körperschallentkoppelt aufstellen, schnelle Wasserabkühlung durch Wannenträger oder -verkleidungen vermeiden % spezielle Heizkörper für Trocknung der Bade- und Handtücher % Lautsprecher, der an das Zimmerradio angeschlossen ist weiteres Zubehör wie Fön, Mundspülglas evtl. mit Glashalter, Seifenversorgung Hinweise - Überlauf: offen sichtbarer Überlauf für Reinigung schwer zugängig (vor allem optisches Problem) - Lösungen mit einem in den Ablauf integrierten Überlauf prüfen - für Dusche und Urinal (Hygiene, Geruchsbelästigung) kann der Einsatz automatisch gesteuerter Armaturen sinnvoll sein - Bewegungsfläche vor Spülen lt. VDI 6000-4: Tiefe der Bewegungsfläche 1.20 m. mind. aber 75 cm 226 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Hotelbad der Kategorie ** Standard innenliegendes Bad in einem Geschossbau % % % % % maschinelle Lüftung Heizung wahlweise über Warmluft oder Strahler Ausstattung mit Ablagefläche am Waschtisch, Handtücher, Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Fußmatte vor Dusche, Abfallbehälter Deckenbeleuchtung, Beleuchtung am Waschtisch Duschabtrennung: mit zwei Gleittürsegmenten, zur Reinigung aushängbar, Magnetleisten am Verschluss des Eckeinstiegs Bewegungsflächen nach VDI 6000-4 227 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Hotelbad der Kategorie *** Komfort innenliegendes Bad in einem Geschossbau % % % % % % maschinelle Lüftung Heizung durch Badheizkörper, zugleich Handtuchtrockner wenn Armatur nur stirnseitig am Schacht möglich: keine Duschabtrennung regulierbarer Duschkopf Ausstattung mit Ablagefläche am Waschtisch, Haartrockner, Handtüchern und 1 Badetuch pro Bett, Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Fußmatte vor Dusche, Abfallbehälter Deckenbeleuchtung und Beleuchtung am Waschbecken Bewegungsflächen nach VDI 6000-4 228 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Hotelbad der Kategorie ***** Luxus innenliegendes Bad in einem Geschossbau % % % % % maschinelle Lüftung Heizung über Warmluft und Badheizkörper, zugleich Handtuchtrockner regulierbarer Duschkopf Ausstattung mit großzügiger Ablagefläche am Waschtisch, Haartrockner, Handtüchern und 1 Badetuch pro Bett, Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Kosmetikspiegel, Ankleidespiegel, Hausschuhe, 1 Bademantel pro Bett, Fußmatte vor Dusche und Badewanne, Abfallbehälter Deckenbeleuchtung, Beleuchtung am Waschbecken und hinter der Wanne Bewegungsflächen nach VDI 6000-4 229 2009 Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Jugendherbergen Grundlagen Grundlage für die Planung von Jugendherbergen sind die Baurichtlinien des Hauptverbandes der Jugendherbergen in Deutschland 4. Die Richtlinien sind gemäß § 8 der Satzung des Hauptverbandes für die Landesverbände verbindlich und ihre Erfüllung ist zwingend für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten (ausgenommen die darin auch enthaltenen Empfehlungen).Für grundlegende Instandsetzungen und Sanierungen wird Ihre sinngemäße Umsetzung im Rahmen der technischen Möglichkeiten empfohlen. Wesentliche Ziele für den Bau von und in Jugendherbergen sind % eine möglichst hohe Lebens- und Freitzeitqualität bei % reduziertem Umwelt- und Ressourcenverbrauch (einmalig wie dauernd) Die Aspekte nachhaltigen Bauens und Betreibens sind wesentliche Maßstäbe, die nach den Vorgaben des Hauptverbandes zwingend erfüllt werden müssen. Wesentliche Kriterien im einzelnen betreffen % zeitgemäße und sympathische sowie jugend- und gästegerechte Gestaltung unter Berücksichtigung regionaltypischer Merkmale % ökologisch und gesundheitliche unbedenkliche Baustoffe und Ausrüstungen / Ausstattungen % Minimierung des Energieverbrauchs einschl. Wasserspartechnologien % Regenerative bzw. nachwachsende Energien / Brennstoffe z.B. Regenwassernutzung, Solarenergie, Holz % Teile der Einrichtungen barrierefrei Nach den Bewertungskriterien der VDI 3818 (vgl. Kapitel Öffentliche Bauten) ist in diesen ständig genutzten Einrichtungen mit einer mittleren Zerstörungsgefahr zu rechnen, der durch entsprechende Ausstattungseinschränkungen zu begegnen ist. Spezielle Anforderungen zu den Sanitären Anlagen sind % WC und Waschbecken wandhängend % Duschen unter Berücksichtigung der „Privatheit“ % stabile Ablageflächen, Spiegel, Handtuch- und Kleiderhaken % Fußbodeneinläufe (nach VDI 3818 1 /30m²) Es sind gesonderte Putzmittelräume vorzusehen, die mit Ausguss einschl. WW / KW auszustatten sind. Weitere Anforderungen werden für Küchen aufgeführt. Selbstkocherküchen gehören standardmäßig nicht zur Grundausstattung, können aber optional vorgesehen werden. Bemessung Standardgästezimmer verfügen über 4 bis 6 Betten, 2-Bett-Zimmer sind für Betreuer bzw. Lehrer vorzusehen. Die gemeinschaftlich zu nutzenden sanitären Anlagen sind in räumlicher Nähe, auf jeder Ebene nach Geschlechtern getrennt, anzuordnen. Diese sind wie folgt auszustatten: 4 bis 6 Bett-Zimmer Gemeinschaftssanitäranlage 2-Bett-Zimmer 230 2009 mind. 1 Waschgelegenheit, 1 Steckdose, Handtuchhalter 1 Dusche / 8 bis 10 Betten 1 WC / 6 Betten Sanitäreinheit mit 1 Waschgelegenheit, 1 Dusche, 1 WC am Zimmer oder separat in der Gemeinschaftsanlage Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB) Gaststätten und Beherbergungsbetriebe Sanitäranlage in einer Jugendherberge Außenliegende Räume in einem Geschossbau % % % % Beispiel für Sanitäranlage Herren, durch benachbarte Anlage Wasch- und WC-Raum rationelle Nutzungsmöglichkeiten Betreuer-Sanitärraum bietet zugleich ein barrierefreies Bad sowie eine Wickelmöglichkeit, zusätzlich könnte auch eine Klappliege zur Versorgung behinderter Jugendlicher oder Erwachsener eingeordnet werden Heizung über Heizkörper, alternativ Fußbodenheizung Einzel-Duschen mit und ohne Zelle kombiniert Bewegungsflächen nach VDI 6000-4 231 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung WOHNUNGSLÜFTUNG Allgemeine Anforderungen Sicherung der raumlufthygienischen Erfordernisse Die Wohnungslüftung muss für den ausreichenden Abtransport der unvermeidbar frei werdenden Schadstoffe bis auf zugelassene bzw. empfohlene unbedenkliche Werte sorgen. Lt. Bundesumweltamt sind dafür mindestens die nachfolgend aufgeführten Konzentrationen in der Raumluft zu gewährleisten (Stand Januar 2008): % VOC: 0,2 bis 0,3 mg/m3 Summenkonzentration als Gesamtheit sämtlicher flüchtigen Kohlenwasserstoffe (TVOC: total volatile organic compound) bei dauerhafter Einwirkung; % Kohlenstoffmonoxid (CO): 1,5 mg/m3 über maximal 8 Stunden; % Stickstoffdioxid (NO2): 0,06 mg/m3 über den maximalen Zeitraum von einer Woche; % Formaldehyd (HSHO): 0,1 ppm und % Radon lt. Deutscher Strahlenschutz-Kommission: 200 Bq/m3 im Jahresdurchschnitt. Empfehlenswert ist außerdem die Einhaltung bzw. Unterschreitung des CO2-Gehaltes der Raumluft entsprechend Standardwert IDA 3 nach DIN EN 13799 bzw. Kategorie III nach DIN EN 15251: entspricht einer Differenz von 800 ppm gegenüber dem CO2-Gehalt der Außenluft. Darüber hinaus hat die Lüftung die Aufgabe, den Raumluftgehalt an Keimen und Mikroorganismen (z. B. Milben) sowie allergenen Bestandteilen im Hausstaub (z. B. Pollen und Pilzsporen) zu mindern und Geruchsstoffe (vorzugsweise aus Küche und Bad/ WC) schnellstmöglich abzuführen. Um alle Anforderungen mit möglichst geringem Energieeinsatz erfüllen zu können, müssen Schadstoff-Emissionen aus Bauwerk, Einrichtungs-Gegenständen, Raumtextilien, Tapeten und Wandfarben sowie Fußbodenbelägen weitestgehend vermieden werden. Schutz von Mensch und Gebäude vor Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeitsquellen in der Wohnung sind Koch-, Back- und Bratvorgänge; alle Feuchtreinigungs- und Trocknungsprozesse (vor allem freies Wäschetrocknen), Wannen- und Duschbäder, freie Wasserflächen (z. B. Aquarien ohne Abdeckung) und Zimmerpflanzen sowie der Mensch selbst. In einer von drei Personen bewohnten Wohnung können im Durchschnitt täglich ca. 5,6 bis 7,5 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben werden [HART01]. Die Differenz ist auf die Feuchtigkeitsfreisetzung infolge freien Wäschetrocknens zurück zu führen. Dieses wurde Anfang der 1990er Jahre noch von mindestens 70 % der Mieter in städtischen Mehrfamilienhäusern (MFH) praktiziert [HEINZ94/95 und 00]. Meist wird weniger als die Hälfte des verdunstenden Wassers durch Lüftung direkt abtransportiert. Der Rest wird vorzugsweise in der Umfassungskonstruktion und in den Einrichtungsgegenständen gespeichert und muss später ebenfalls (indirekt) abgeführt werden. Der direkte und indirekte Abtransport durch die Lüftung kann nur hinreichend gesichert werden, wenn eine dem Feuchtigkeitsaufkommen entsprechende Menge Außenluft zur Verfügung steht und diese auch in der Lage ist, jeweils genügend Feuchtigkeit aufzunehmen. Der zusätzlich durch die Gebäudehülle diffundierende Anteil an Raumluftfeuchtigkeit („atmende Wände“) ist mit 3 % vernachlässigbar klein. Wird die im Raum frei werdende Feuchtigkeit nicht in ausreichendem Maße abgeführt, kann die Luftfeuchtigkeit in der Heizperiode zur Kondensation an inneren Oberflächen und damit zu Schäden an der Baukonstruktion führen. Das Schimmelpilz-Wachstum beginnt dabei an hinreichend verschmutzten Flächen schon ab einer relativen Luftfeuchtigkeit an der Bauteiloberfläche von 70 bis 80 %, wenn letztere mindestens 12 Stunden täglich über einen Zeitraum von mindestens 5 aufeinander folgenden Tagen anhält ([HART02], DIN EN ISO 13788). Begünstigt werden Kondensation und Schimmelpilz-Wachstum deshalb neben unzureichender Lüftung auch durch niedrige Oberflächentemperaturen infolge ungenügender oder ganz fehlender Heizung bzw. mangelhafter Wärmedämmung (meist in Verbindung mit Wärmebrücken). Besonders gefährdet sind alle Wände, die an kühlere Bereiche grenzen sowie die Zonen hinter Einrichtungsgegenständen, Vorhängen und unzweckmäßig angebrachten Wandverkleidungen, die die ausreichende Luftzirkulation behindern. 232 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 (§ 6 (2)) trägt dem Stellenwert der Lüftung Rechnung durch die Anforderung: „Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt ist.“ Sicherung des Verbrennungsluftbedarfs raumluftabhängiger Feuerstätten Übliche Feuerstätten und Kamine für flüssige, gasförmige oder feste Brennstoffe benötigen Luftsauerstoff zur Verbrennung. Dessen Zuführung ist in all den Gebäuden, in denen Heizwärme erzeugt oder Warmwasser in raumluftabhängigen Feuerstätten (z. B. Öfen, Kamine, Kessel und Wasser-Durchlauferhitzer) bereitet wird, abhängig von der Luftdurchlässigkeit der Hüllkonstruktion. Die Verbrennungsluft-Zuführung ist damit indirekt ebenfalls eine Lüftungsanforderung. Gelangt die benötigte Verbrennungsluft nicht in ausreichender Menge in den Aufstellungsraum der Feuerstätte, können durch unvollständige Verbrennung unzulässige Schadstoff-Konzentrationen entstehen. Dabei stellen das Kohlenmonoxid (CO), Stickstoffoxide (NOx) und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die vor allem bei der Holzverbrennung entstehen, die Hauptrisikofaktoren für akute Gesundheits-Gefährdungen dar. Außenluftbedarf Der Gesamt-Außen(„Frisch“-)Luftbedarf von Wohnungen wird bestimmt von den zuvor beschriebenen Anforderungen. Um diese erfüllen zu können, muss den Räumen der Wohnung „frische“ Außenluft zu- und gleichzeitig angereicherte bzw. „verbrauchte“ Raumluft aus diesen wieder abgeführt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Luftaustausch oder Luftwechsel. Nach Überarbeitung der DIN 1946-6 schreiben die Regeln der Technik für die erforderlichen Außenluftvolumenströme qv,ges bzw. den Luftwechsel nges vier unterschiedliche Betriebswerte vor. Diese sind so gewählt worden, dass in normal genutzten Wohnungen (WE) sowohl Feuchtigkeits- als auch hygienische Probleme vermieden werden können. Bild 1 gibt einen Überblick über die dafür notwendigen stündlichen Luftwechsel-Bereiche (nges [1/(h · WE)]) für alle Betriebsstufen in Abhängigkeit von der Wohnungsgröße. Im Gegensatz zu früheren Vorgaben nehmen die erforderlichen Luftwechselwerte mit zunehmender Größe der WE ab. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Belegung von Wohnungen nicht proportional mit ihrer Größe wächst und bei gewährleistet guter Lüftungseffektivität ca. 30 m3/ (h · Person) für die Einhaltung hygienischer Standards in den meisten Fällen ausreichen. Unabhängig vom sich einstellenden Luftwechsel erfolgt die Auslegung aller lüftungstechnischen Maßnahmen (LtM) immer über die Luftvolumenströme (Gleichung (2))1. Der der Auslegung zugrunde liegende Gesamt-Außenluftvolumenstrom qv,ges setzt sich zusammen aus dem Luftvolumenstrom qv,LtM, der über freie oder ventilatorgestützte Maßnahmen zu realisieren ist, dem anrechenbaren (wirksamen) Luftvolumenstrom durch In- und Exfiltration qv,Inf,wirk (im Weiteren nur noch als Infiltration bezeichnet) und dem anrechenbaren Luftvolumenstrom durch teil- bzw. zeitweise notwendiges Fensteröffnen qv,Fe,wirk (Gleichung (1)): (1). qv,ges = qLtM + qv,Inf,wirk {+ qv,Fe,wirk} Für den Auslegungs-Luftvolumenstrom lüftungstechnischer Maßnahmen qv,LtM folgt daraus (2). qv,LtM = qv,ges – (qv,Inf,wirk {+ qv,Fe,wirk}) 233 Die ausführlichen Auslegungsvorschriften können der jeweils letzten Ausgabe von DIN 1946-6 entnommen werden. 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Bild 1 Betriebsstufen des (Außen-)Luftwechsels für Wohnungen nach DIN 1946-6 im Vergleich zum Infiltrations-Luftwechsel bei dichter Gebäudehülle Während der Luftvolumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk im Heizperioden-Mittel rechnerisch berücksichtigt werden kann und soll, ist eine Quantifizierung für den allein vom Nutzer abhängigen Luftvolumenstrom durch Fensteröffnen {qv,Fe,wirk} nicht möglich. Er wird bei der Bemessung lüftungstechnischer Maßnahmen deshalb vernachlässigt. Der wirksame Infiltrations-Luftvolumenstrom qv,Inf,wirk bzw. –Luftwechsel nInf,wirk kann nach den Gleichungen (3.1) bzw. (3.2) ermittelt werden § fwirk ,Lage ⋅ Δp · ¸ qv ,Inf ,wirk = fwirk ,Komp ⋅ VNE ⋅ n50 ⋅ ¨¨ ¸ 50 © ¹ § fwirk ,Lage ⋅ Δp · ¸ nInf ,wirk = fwirk ,Komp ⋅ n50 ⋅ ¨¨ ¸ 50 © ¹ VNE 234 2009 n bzw. (3.1) n (3.2) Volumen der Nutzungseinheit in m3, n50 Vorgabewert (DIN 1946-6) oder Messwert des Luftwechsels bei 50 Pa Differenzdruck in h-1, 6p Auslegungs-Differenzdruck in Pa (DIN 1946-6) n Druckexponent (Vorgabewert n = 2/3 oder Messwert) fwirk,Komp Korrekturfaktor für die bei der Bemessung der Lüftungs-Komponenten anzurechnende (wirksame) system- und komponentenabhängige Infiltration und fwirk,Lage Korrekturfaktor für den wirksamen Infiltrationsluftanteil in Abhängigkeit von der Gebäudelage. Bei den Betriebsstufen der Lüftung wird nach DIN 1946-6 hinsichtlich des erforderlichen Gesamt-Außenluftvolumenstroms zwischen Reduzierter Lüftung einschließlich Lüftung zum Feuchteschutz, Nennlüftung und Intensivlüftung wie folgt unterschieden: Lüftung zum Feuchteschutz (FL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchtelasten, z. B. zeitweilige Abwesenheit der Nutzer und kein Wäschetrocknen in der Nutzungseinheit (Minimalbetrieb Feuchteschutz) Betriebsweise: ständig, nutzerunabhängig Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Reduzierte Lüftung (RL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Mindestanforderungen sowie des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchte- und Stofflasten, z. B. infolge zeitweiliger Abwesenheit von Nutzern Betriebsweise: ständig; Realisierung durch LtM so, dass sie weitestgehend nutzerunabhängig gewährleistet ist (Minimalbetrieb) Nennlüftung (NL): Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Anforderungen sowie des Bautenschutzes bei Anwesenheit der Nutzer (Normalbetrieb) Betriebsweise: während Anwesenheit der Nutzer, Realisierung durch LtM weitgehend nutzerunabhängig mit zeitweiliger Ergänzung durch Fensterlüftung Intensivlüftung (IL): zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumenstrom zum Abbau von Lastspitzen (Lastbetrieb) Betriebsweise: während Anwesenheit der Nutzer, aus energetischen Gründen nicht länger als jeweils ein bis zwei Stunden, Realisierung durch LtM bzw. Fensterlüftung Der für eine Nutzungseinheit erforderliche Gesamt-Außenluftvolumenstrom wird nach DIN 1946-6 für die Nennlüftung qv,ges,NE,NL in m3/h mit kBS = 1 und ANE als Fläche der Wohnung in m2 nach Gleichung (4) berechnet: qv,ges,NE,NL = kBS · (- 10-3 · ANE2 + 1,15 · ANE + 20) (4). Die Gesamt-Außenluftvolumenströme für die weiteren Betriebsstufen (BS) werden anteilig entsprechend kBS nach Tabelle 1 ermittelt: Tabelle 1 Faktor kBS für die Berechnung der Gesamt-Außenluftvolumenströme Lüftungs-Betriebsstufe a) b) FL Wärmeschutz hocha) geringb) kBS 0,3 0,4 RL NL IL 0,7 1 1,3 Neubau nach 1995 oder Komplett-Modernisierung mit Wärmeschutzniveau mindestens nach WSchV 95 nicht oder nur teilweise modernisierte (z. B. nur kompletter Fensterwechsel) vor 1996 errichtete Gebäude Systeme der Wohnungslüftung Zur Realisierung der aufgeführten Anforderungen an die Wohnungslüftung nutzt man Systeme der freien und der ventilatorgestützten Lüftung sowie Misch- oder Hybrid-Systeme (Bild 2). Im Rahmen dieser Systeme werden lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) unterschieden, die von den Einrichtungen zur freien Lüftung bis hin zu Lüftungsanlagen bzw. – geräten reichen. LtM sind nach DIN 1946-6 mindestens dann zu treffen, wenn der Infiltrations- kleiner als der für den Feuchteschutz notwendige Außenluftvolumenstrom ist. Freie Lüftung Zu den Einrichtungen zur freien Lüftung gehören Außenluftdurchlass (ALD), Lüftungs-Schacht mit raumseitigen Abluftdurchlässen und geöffnete(s) Fenster. Die Antriebskräfte der freien Lüftung sind Wind und thermischer Auftrieb. Weil diese natürlichen Kräfte unregelmäßig und mit unterschiedlicher Intensität auftreten, ist die Wirksamkeit der freien Lüftung starken quantitativen und zeitlichen Schwankungen unterworfen. Neben den Antriebskräften wirken sich bauwerks- und umgebungsbedingte Faktoren zusätzlich behindernd oder begünstigend auf die freie Lüftung aus. Die wichtigsten sind die Luftdurchlässigkeit bzw. Luftdichtheit der Gebäudehülle, die Gebäudehöhe, die Höhenlage des Gebäudestandortes, die Topografie des Gebäudeumfeldes und die Grundrissgestaltung der Wohnung [HEINZ00]. 235 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Bild 2 236 2009 Systeme der Wohnungslüftung Die Systeme der freien Lüftung können in Querlüftung (Windlüftung) über Außenluftdurchlässe (ALD) bzw. ungeplante Rest-Undichtheiten sowie in Schachtlüftung oder thermische Auftriebslüftung unterteilt werden, bei der die Außenluft ebenfalls über ALD und ungeplante Undichtheiten nachströmt (Bild 3). Zu beachten ist, dass die konzentrierte Außenluftzuführung über ALD hinsichtlich Einhaltung der Behaglichkeit nicht unproblematisch ist. Bei Auswahl bzw. Auslegung und Anordnung letzterer muss deshalb darauf geachtet werden, dass im Aufenthaltsbereich der Räume keine Zugluftprobleme auftreten (siehe [MARK03, 04]). Die Lüftungsschächte der Schachtlüftung sollten nur als Einzelschächte (Bild 4) ausgeführt werden, um das Überströmen von Luft von einer WE zur anderen wirkungsvoll unterbinden zu können. An jeden Schacht dürfen die Ablufträume (z. B. Küche, Bad, WC) jeweils nur einer Wohnung angeschlossen werden. Neben der Antriebswirkung von Lüftungsschächten stellt sich in mehrgeschossigen (Maisonette-) Wohnungen bzw. Einfamilienhäusern (EFH) eine Antriebskraft in Form eines thermischen Auftriebs auch ohne Lüftungsschacht ein. Voraussetzung ist, dass sowohl alle Räume als auch die Geschosse untereinander lüftungstechnisch verbunden sind. Das ist bei geschlossenen Zimmertüren nur dann gewährleistet, wenn sich zwischen den Räumen unverschließbare Überström-Luftdurchlässe (ÜLD) (Bild 5) befinden. Auch wenn für die Querlüftung die ALD nach DIN 1946-6 in der Minimalvariante nach der Lüftung zum Feuchteschutz ausgelegt werden dürfen, ist die Auslegung für eine höhere Lüftungs-Betriebsstufe insofern von Vorteil, als dadurch der Nutzer im Mittel der Heizperiode weniger oft mit zusätzlicher Fensterlüftung nachhelfen muss, die Lüftungsanforderungen hinreichend gut zu erfüllen. Werden die ALD für Reduzierte oder auch Nennlüftung bemessen, ist somit auch die Sicherheit größer, nutzerunabhängig Bau- oder Gesundheitsschäden vermeiden zu können. Die Gefahr der dabei u. U. häufiger auftretenden Zugluftbildung in windstärkeren Lagen kann wirkungsvoll durch den Einsatz von ALD mit oberer Volumenstrom-Begrenzung verringert werden [HEINZ00, MARKF03, 04]. Um eine Querlüftung mit der dafür notwendigen ungehinderten Luftströmung von Luv nach Lee auch bei geschlossenen Türen sicherstellen zu können, sind ÜLD (Bild 5) in allen Wohnungen unverzichtbar. Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Bild 3 Schnitt- und Grundriss-Darstellung der Luftströmung in Wohnungen mit Querlüftung bzw. kombinierter Querund Auftriebslüftung [BPh-K05] Bild 4 Schnitt- und Grundriss-Darstellung der Luftströmung in Wohnungen mit kombinierter Quer- und Auftriebslüftung mit Lüftungsschacht-Unterstützung [BPh-K05] Bild 5 Beispiele für Anordnung und Ausführung von Überström-Luftdurchlässen (ÜLD) in Wohnungen bzw. Einfamilienhäusern (EFH) 237 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Ventilatorgestützte Lüftung Die technischen Hilfsmittel der ventilatorgestützten Lüftung sind Lüftungs-Anlagen oder -Geräte. Sie setzen sich aus Bauteilen, Baugruppen bzw. Lüftungs-Komponenten zusammen. Die Antriebskraft wird mittels Ventilatoren erzeugt. Bis zu einem gewissen Grade wirken sich aber auch noch thermischer Auftrieb und Wind förderlich oder als Störgrößen auf die Funktion der Lüftung aus. Bei der ventilatorgestützten Lüftung kommen in Deutschland überwiegend Abluft- sowie (kombinierte) Zu-/Abluftsysteme und seltener auch Zuluftsysteme zur Anwendung. Abluftanlagen Die wichtigsten Bauteile und Baugruppen von Abluftanlagen sind Abluftventilator(en), Wärmeübertrager und Wärmepumpen für die Wärmerückgewinnung, Luftleitungen mit oder ohne Wärmedämmung, Luftklappen, Brandschutzklappen bzw. Deckenschotts, Schalldämpfer, Luftdurchlässe (überwiegend mit Luftfiltern) sowie Steuerungs- und Regelungseinrichtungen. Man unterscheidet in Zentral- (ZVA) und Einzel-Ventilator-(Abluft-)Anlagen (EVA). Weil Abluftanlagen Luft aus der Wohnung absaugen, muss analog der freien Lüftung für ausreichende Möglichkeiten zur Außenluft-Nachströmung gesorgt werden, wenn die Undichtheiten des Gebäudes nicht ausreichen. Das geschieht zweckmäßigerweise gleichfalls über ALD. Diese müssen so bemessen sein, dass nach DIN 1946-6 in den Räumen kein größerer Unterdruck gegenüber außen als 8 Pa verursacht wird. Anderenfalls können unliebsame Strömungsgeräusche an nicht vermeidbaren Undichtheiten sowie u. U. zu hoher Differenzdruck über Innentüren auftreten. Zentralventilator-Abluftanlagen (ZVA) arbeiten mit einem zentral im Dachbereich angeordneten Ventilator, der die belastete (Ab-)Luft über eine gemeinsame Abluftleitung (Hauptleitung) und spezielle Abluftdurchlässe aus den Ablufträumen der Wohnung absaugt (Bild 6). Bei Komplettierung mit Wärmerückgewinnung wird die Abluftwärme unter Nutzung einer Wärmepumpe zur Trinkwasser-Erwärmung bzw. zur Heizungsunterstützung genutzt. Dabei befinden sich der Wärmeübertrager vorzugsweise in Ventilatornähe (Dachbereich) und die Wärmepumpe in der Heiz- bzw. Wärmeanschluss-Zentrale (Kellerbereich). Zur Minimierung der Wärmeverluste des für den Wärmetransport notwendigen Zwischen-Mediums sollten die dafür notwendigen Vor- und Rücklauf-Leitungen durch beheizte Bereiche geführt und ggf. entsprechend dem Umgebungstemperatur-Niveau wärmegedämmt sein. Bild 6 238 2009 Schnitt- und Grundriss-Darstellung von Zentral- und Einzel-Ventilator-Abluftanlagen in Mehrfamilienhäusern (MFH) Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Bei Einzelventilator-Abluftanlagen (EVA) ist jeder Abluftraum mit einem am Abluftdurchlass angeordneten (Einzel-) Ventilator ausgerüstet, der die Abluft über Einzel- oder Hauptleitungen ins Freie fördert (Bild 6). Eine Sonderform der Ablufttechnik stellt die kombinierte oder Hybrid-Lüftung dar. Sie basiert auf einer Zentralventilator-Lüftungsanlage, bei der der Abluft-Ventilator automatisch außer Betrieb gesetzt wird, wenn der thermische Auftrieb über die Lüftungsschächte bzw. die Hauptleitung allein ausreichend für die Sicherstellung der Nennlüftung ist. In dieser Zeit arbeitet die Lüftung nur nach dem thermischen Auftriebs- bzw. Schachtlüftungsprinzip. Die Schaltung des Ventilators kann in Abhängigkeit von einer vom Hersteller vorzugebenden Außenlufttemperatur erfolgen. Zu-/ Abluftanlagen Zusätzliche Bauteile und Baugruppen der Zu-/ Abluftanlagen gegenüber Abluftanlagen sind Zuluftventilator, ErdreichLuft-Wärmeübertrager, Wärmeübertrager für die Lufterwärmung zur Kompensation der Transmissions-Wärmeverluste bei Luftheizung und ggf. Frostschutzeinrichtungen für den Wärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung. Zu-/ Abluftsysteme werden in MFH als semi- bzw. zentrale (Bild 7) Anlagen und im MFH und EFH als wohnungs- oder auch nur raumweise Anlagen bzw. Geräte ausgeführt. Bild 7 Schnitt- und Grundriss-Darstellung von zentralen und semizentralen Zu-/ Abluftanlagen im Mehrfamilienhaus (MFH ) Während zentrale und semizentrale Zu-/ Abluft-Systeme gemäß Bild 7 vorzugsweise für den Neubau konzipiert sind 2), eignen sich vor allem Systeme mit raumweise zu installierenden Zu- und Abluftventilatoren für eine aufwandsminimierte Modernisierung des Gebäudebestands (Bilder siehe DIN 1946-6). Sie führen den Zulufträumen Außenluft zu und führen sie in den Ablufträumen wieder ab. Dabei ist es möglich und wäre auch vorteilhaft, wenn die Abluft zentral aus den übereinander liegenden Wohnungen über Dach gefördert würde (z. B. Erweiterung vorhandener EVA zu Zu-/ Abluftanlagen). Die Fördermengen der Zu- und Abluftventilatoren können in allen Fällen abhängig von den Sollwerten gesteuert und müssen automatisch aufeinander abgestimmt werden. Mit diesen Systemlösungen kann der Heizwärmebedarf durch eine bedarfsgerechte raumweise Außenluftzuführung minimiert werden. Bei ihrer Anwendung ist aber darauf zu achten, dass Geräuschprobleme in sensiblen Bereichen der Wohnung vermieden und die Instandhaltung der aufwändigeren wohnungsinternen Technik gesichert werden können. Eine weitere Lösung stellt die wohnungsweise Lüftung mittels Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung dar (Bilder siehe DIN 1946-6). Sie kann sowohl im EFH als auch in den einzelnen Wohnungen eines MFH praktiziert werden. 239 2) Es gibt aber auch Beispiele für diesbezügliche Modernisierungen von „Plattenbauten“. 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Da die Außenluft bei Zu-/ Abluftsystemen mittels Zuluftventilatoren zugeführt wird, kann (und muss) die Gebäudehülle so luftdicht wie möglich ausgeführt werden. Das hat folgende Vorteile: % größere Lüftungsautorität der Anlagen mit % gezielterer Wirksamkeit der Lüftung in den einzelnen Räumen sowie % Minimierung des Lüftungs-Heizwärmebedarfs; % effektivere Nutzung des Wärmerückgewinnungs-Effektes für einen größtmöglichen Teil des Gesamtluftdurchsatzes; % wirkungsvollere Verhinderung von Feuchteschäden am Bauwerk; % Verringerung von witterungsbedingten Störeinflüssen auf die Lüftung sowie % Minimierung von Zugluft- bzw. % Geruchsbelästigungen über Undichtheiten zwischen den WE und zu Gemeinschaftsräumen. Vergleichswert für die Güte der Luftdichtheit ist der n50 -Wert (Luftwechsel bei 50 Pa Differenzdruck). Je kleiner n50 ist (anzustreben ist bei Systemen mit Wärmerückgewinnung ein Wert im Bereich von n50 « 1/h), desto größer sind die erzielbaren funktionellen und energetischen Effekte. Energieeffizienz lüftungstechnischer Maßnahmen (LtM) Der Energiebedarf für die Lüftung von Wohnungen setzt sich aus dem Heizwärme- und bei ventilatorgestützten Lüftungssystemen zusätzlich aus einem Elektroenergie-Anteil für die Luftförderung einschließlich damit verbundener Regelvorgänge zusammen. Die Planung und Ausführung von LtM wird deshalb häufig mit einer unweigerlichen Zunahme des (Primär-) Energiebedarfs in Verbindung gebracht. Das kann, muss aber nicht so sein. Während der Heizwärmebedarf bei freier Lüftung überwiegend von Zufälligkeiten abhängig ist, kann er bei ventilatorgestützter Lüftung durch Planung der Anlagen bzw. Geräte und ihrer Betriebsweise (nach DIN 1946-6) in Verbindung mit der Realisierung einer dem Lüftungssystem adäquaten Dichtheit der Gebäudehülle auf das Maß des minimal notwendigen Außenluftbedarfs reduziert werden. Mittels Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung sind auch bei Erreichen dieser Untergrenze der Außenluftbemessung noch weitere Heizwärme-Einsparungen möglich. Voraussetzung ist jedoch, dass auch das Lüftungsverhalten der Wohnungsnutzer dem jeweils installierten Lüftungssystem angepasst wird. Wenn der Nutzer, wie das noch häufig der Fall ist, in Wohnungen mit Zu-/ Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung während der Heizperiode ebenso großzügig die Fenster öffnet wie in Wohnungen mit freier Lüftung (wo das notwendig sein kann), verringern sich die mit ventilatorgestützter Lüftung erzielbaren energetischen Effekte spürbar. Schon bei „mittlerem“ Lüftungsverhalten kann unter der Voraussetzung normgerechter Gebäudedichtheit bis zu 55 % mehr (Primär-) Energie benötigt werden als bei freier (Quer-) Lüftung [HART99]. Der Anteil der Elektroenergie am insgesamt aufzubringenden Energiebedarf ist zwar wesentlich kleiner als der zur Lufterwärmung benötigte. Es muss aber beachtet werden, dass für die Bereitstellung von Elektroenergie bis zur Gebäudegrenze ca. 2,7-fach soviel Primärenergie notwendig ist wie für die Bereitstellung von Gas oder Öl (DIN V 4701-10). Es ist unbestritten, dass durch den Einsatz der ventilatorgestützten Lüftung insgesamt Energie eingespart werden kann. Um das vorhandene Energie-Einsparpotenzial aber auch umfassend in Form von reduzierten Energie-Verbrauchswerten nutzbar machen zu können, müssen möglichst viele der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen umgesetzt werden: (1) % % % 240 2009 % % Außenluftvolumenstrom durch ventilatorgestützte und zusätzliche freie Lüftung (In- und Exfiltration sowie Fensterlüftung) auf das notwendige Maß beschränken durch zweckmäßige Luftführung in der Wohnung: Absaugung der Abluft generell in Küche und Bad-/ WC-Raum (Ablufträume) und Zuführung der Zu-/ Außenluft direkt in den Wohn-/ Schlafbereich (Zulufträume), Einsatz von ausreichend bemessenen Überström-Luftdurchlässen zwischen den Zu- und Ablufträumen, Absaugung von belasteter Luft direkt am Lastentstehungsort, z. B. mittels effizienter Ablufthaube unmittelbar über dem Herd in der Küche, Wahl, Ausführung und Nachweis der Dichtheit bzw. Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle in Abhängigkeit vom Lüftungssystem nach DIN 1946-6 und möglichst luftdichte Wohnungseingangstüren sowie Installationsbereiche bei mehrgeschossiger Bauweise. Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung (2) (3) (4) (5) (6) Einsatz von Gleichstromtechnik (EC-Motoren) zum Antrieb der Ventilatoren; Ventilatoren so auswählen und Luftleitungen so bemessen, dass der Betriebspunkt (Schnittpunkt von Anlagenund Ventilatorkennlinie) für den am häufigsten zu fördernden Luftvolumenstrom (in der Regel bei Nennlüftung) möglichst nahe dem höchsten Wirkungsgrad des Ventilators liegt; Luftgeschwindigkeit in den Luftleitungen so niedrig wie möglich wählen (in MFH z. B. durch Anschluss von nicht mehr als jeweils 6 (höchstens aber 8) Geschossen an eine Hauptleitung): maximal 5 m/s in Sammelleitungen und 3 m/s in sonstigen Leitungen (DIN 1946-6); zusätzliche Druckverluste durch unnötige Einzelwiderstände, wie Umlenkungen, Einschnürungen (z. B. Brandschutzklappen in der Hauptleitung) und strömungstechnisch ungünstige Zusammenführung von Leitungen ebenso vermeiden wie Luftleitungen mit großer innerer Oberflächenrauhigkeit (z. B. bestimmte Flexrohr-Arten) und bei Zu-/ Abluftanlagen Wärmerückgewinnung mit Temperaturänderungs- bzw. Wärmebereitstellungsgraden > 0,8 einsetzen und unbedingt die Luftdichtheit der Hüllkonstruktion entsprechend n50 « 1/h sichern. 241 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Wohnungslüftung Zeichenerklärung für Bilder: AußenwandLuftdurchlass (ALD) Wärmeübertrager für Wärmerückgewinnung Überströmluft Abluftdurchlass/ Einzelventilator (AbLD) Schalldämpfer Abluft Ventilator Luftfilter Fortluft Fortlufthaube Regelklappe Außenluft Zuluft Literatur 242 2009 BPh-K05 CZIESIELSKI, Erich (Hrsg.) Bauphysik-Kalender 2005 HEINZ, Ehrenfried: Abschnitt 4.5 „Lüftung“ Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin ISBN 3-433-01722-0 HART02 HARTMANN, Thomas; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER Schimmelpilzbedingter Mindestluftwechsel Ergebnisse einer Studie zur Raumluftqualität Ernst & Sohn = Bauphysik 24 (2002) 1, S. 41 - 44 HART01 HARTMANN, Thomas; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER Feuchteabgabe in Wohnungen – alles gesagt? Gesundheits-Ingenieur 122 (2001) 4, S. 189 - 195 HART99 HARTMANN, Thomas; André KREMONKE; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER Gewährleistung einer guten Raumluftqualität bei weiterer Senkung der Lüftungswärmeverluste Abschlussbericht Forschungsvorhaben RS III 4 – 67 41 – 97.118 (BMRBS) TU Dresden, Institut für Thermodynamik und TGA, Dresden 1999 HEINZ02 HEINZ, Ehrenfried Die EnEV und ihre Auswirkungen auf die Wohnungslüftung Moderne Gebäudetechnik 5 / 2002, Seiten 20 – 23 HEINZ00 HEINZ, Ehrenfried Kontrollierte Wohnungslüftung HUSS Medien GmbH, Verlag Bauwesen, 1. Auflage, Berlin 2000 ISBN 3-345-00648-0 HEINZ94/95 HEINZ, Ehrenfried Lüftung in den industriell errichteten Wohngebäuden der neuen Bundesländer einschließlich Berlin-Ost IKZ Haustechnik 21/1994, S. 102 - 106 und 02/1995, S. 25 - 31 MARK04 MARKFORT, Dirk; Ehrenfried HEINZ Thermische Behaglichkeit bei der Wohnungslüftung über Außenwand-Luftdurchlässe (ALD) Gesundheits-Ingenieur 125 (2004) 4, S. 180 – 184 MARK03 MARKFORT, Dirk; Ehrenfried HEINZ, Klaus MASCHEWSKI, Rolf KULISCH Untersuchung und Verbesserung der kontrollierten Außenluftzuführung über Außenwand-Luftdurchlässe unter besonderer Berücksichtigung der thermischen Behaglichkeit in Wohnräumen Fraunhofer IRB-Verlag, Bauforschung für die Praxis, Band 69, Stuttgart 2003/04 ISBN 3-8167-6635-8 Komfortlüftungs-Systeme Flexible Luftverteil-Systeme Schnell geplant & einfach verlegt Das komplette Lüftungs-System für Neubau und Sanierung 1 2 5 3 5 4 4 3 1 ValloFlex GEO Sole Erdwärmetauscher-System 2 VALLOX Lüftungsgerät 3 ValloFlex ISO Isoliertes Rohrsystem 4 ValloFlex RONDO Flexibles LuftverteilSystem 5 ValloFlex PLUS Zu-/Abluftventil Q umfangreiche Gerätepalette für jeden Einsatzbereich Q kompakte, leistungsstarke Geräte auf dem neuesten Stand der Technik (bis zu 98 % Wärmerückgewinnung) Q schnelle & flexible Installation w w w.heinemann-gmbh.d e 3 3 1 2 5 Q speziell für die Lüftungstechnik entwickeltes, absolut hygienisches Luftverteil-System Q einfache Planung durch geringe Komponentenzahl und kostenfreie ValloFlex Plan-Software 243 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox VALLOX LÜFTUNGS-SYSTEME MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG Richtlinien für Planung, Auslegung und Dimensionierung Wer heute gesetzeskonform bauen oder sanieren will, muss bei seinem Bauvorhaben verschiedene Vorschriften einhalten. Die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) 2009 (§ 6-1) und die dazugehörigen Baunormen DIN 4108 Teil 2 definieren ganz eindeutigt die Rahmenbedingungen. So wurde vom Gesetz vorgegeben, dass bei Neubauten und Sanierungen die Gebäude mit einer extrem dichten Gebäudehülle, die sich durch geringe Wärmeverluste kennzeichnet, auszustatten sind. Das spart viel kostbare Energie, verhindert aber den hygienischen erforderlichen Luftaustausch, der früher über die undichten Bauteile erfolgte. Die daraus resultierende Problematik des mangelnden Luftaustausches – Schimmel durch zu hohe Feuchtigkeit in den Gebäuden und Gesundheitsprobleme bei den Bewohnern – sind hinlänglich bekannt. Um dies zu verhindern, fordert die EnEV 2009 (§ 6-2) weiter, dass die Neubauten und Sanierungen so auszuführen sind, dass der Mindestluftwechsel zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung sichergestellt wird. Es ist ein Lüftungskonzept für das Gebäude zu erstellen, und im Energieausweis (Pflicht seit 2007) zu dokumentieren. Ohne geeignete Maßnahmen kann ein notwendiger Luftwechsel in dichten Gebäuden nicht in jedem Fall sichergestellt werden. Schadstoffe Wohngifte – z. B. Ausgasungen aus Teppichen, Möbeln, Putzmitteln, etc. werden permanent abgeführt und können somit die Raumluft nicht belasten. Feuchteschäden – Schonung der Bausubstanz Durch den kontinuierlichen Luftwechsel werden Bauschäden durch Feuchtigkeit und Schimmelbildung vermieden (Duschen, Waschen, Wäsche trocknen, Kochen, etc.). Folgekosten für eventuell erforderliche Sanierungsmaßnahmen entstehen nicht. Energieeinsparung – Prüfungen – Zulassungen Die Forderung nach CO2-Reduzierung und Energieeinsparung wird durch den Einbau unseres Vallox/ValloFlex Komfortlüftungs-Systems mit Zentralengeräten mit einem hohen Wärmerückgewinnungsgrad (bis >90%) erfüllt. Die Zentralgeräte wurden nach den einschlägigen Prüfrichtlinien vom TÜV Süd geprüft und erhielten die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DiBT- Zulassung). 244 2009 Kenngrößen des Zentrallüftungsgerätes VALLOX KWL 090SE / KWL 090SC / KWL 091SC zur Ermittlung der Anlagenaufwandszahl gemäß DIN 4701-10. DIBT-Zulassung Erforderliches energetisches Prüfzeugnis zur Ermittlung der Anlagen-Aufwandszahl ep nach DIN 4701-10 und Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs Qp nach EnEV. Allergikerfreundlich Durch die mehrstufigen Filter (EU3/EU7) im Gerät werden Pollen, Staubpartikel, Mücken etc. zurückgehalten. Allergiker können aufatmen, unsere Schleimhäute werden geschont und im Winter reduziert sich die Gefahr von Erkältungskrankheiten. Auch der Hausstaubmilbe wird durch den permanenten Luftwechsel der Nährboden – Feuchtigkeit – entzogen. Lärmschutz – Schutz vor Außenlärm Beim Einbau schalldichter Fenster unterstützt die Wohnungslüftung den Lärmschutzeffekt, da trotz geschlossener Fenster frische, gefilterte und angewärmte Luft in die Räume gelangt. Die für den Menschen notwendige Erholung wird nicht mehr gestört. Das Vallox/ValloFlex Komfortlüftungs-System mit Wärmerückgewinnung verbessert die Raumluftqualität nachweislich, sorgt für ein behagliches und gesundes Raumklima, schützt die Bausubstanz und spart Energie! Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox Für den Einsatz der Vallox-Zentralgeräte in gewerblich genutzten Räumen, (Gaststätten, Büros, Fitneß-Centren etc.) sind die Mindestluftmengen nach DIN EN 13779 Teil 2, bzw. entsprechend dem Baugenehmigungsbescheid zu planen. Planung einer Wohnungs-Lüftungsanlage nach DIN 1946 Teil 6 Die DIN 1946 Teil 6 und DIN 18017 bilden die Grundlage für die notwendigen Volumenströme, die der Anlagenplanung zugrunde zu legen sind. Wichtig für eine optimal funktionierende Lüftungsanlage ist die richtige Auswahl und Planung von Lüftungsgerät, Kanalsystem, Schalldämpfern, Ventilen, etc. Installationsbeispiel Büro/Verkaufsraum Aufgrund der geringen Deckenabhängung wurde diese Aufteilung gewählt. Die Luftströmung in Kanal und Ventilen ist gering, Geräusche und Zugerscheinungen treten nicht auf. Luftmengenermittlung nach EnEV Die DIN 4108 T2 regelt den Mindestluftwechsel in Gebäuden. Auf ausreichenden Luftwechsel ist aus Gründen der Hygiene, der Gesundheit und der Begrenzung der Raumluftfeuchte zu achten. Dies ist der Fall, wenn während der Heizperiode ein durchschnittlicher Luftwechsel von 0,5-fach sichergestellt ist. Gesamt-Außenluftvolumenströme (Abschn. 6.1) Tabelle 5: Mindestwerte der Gesamt-Außenluftvolumenströme h) qv, ges,NE in m3/(h · NE) für Nutzungseinheiten (NE) 245 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox Luftmengenermittlung nach DIN 1946 Teil 6 Auf der Basis der DIN 1946 Teil 6 ist für das Gebäude/ die Nutzungseinheit ein Lüftungskonzept zu erstellen. Die Feuchteschutzlüftung ist nachzuweisen und die Mindestluftmengen für die 4 Lüftungsstufen sind zu ermitteln. Die Auslegung und Dimensionierung der Lüftungsanlage und des Lüftungsgerätes erfolgt auf der Grundlage der Nennlüftung. VALLOX KWL Systeme Luftmengenempfehlung Richtwerte für die Ermittlung des Zu- und Abluftvolumenstroms unter Berücksichtigung der DIN 1946, Teil 6, Abluftvolumenströme für einzelne Räume mit und ohne Fenster, sowie Empfehlung zur Aufteilung der Zuluftvolumenströme. Weiter ist zu beachten, dass in der DIN EN 13779 der mittlerer Mindestaußenluftvolumenstrom mit ca. 30 m³/(h Person) festgelegt ist. Der Abluftvolumenstrom sollte immer zwischen 5 bis 10% größer als der Zuluftvolumenstrom sein. Das Druckverhältnis zwischen den zu be- und entlüftenden Räumen ist somit ausreichend und eine optimale Durchströmung des Gebäudes/ Nutzungseinheit wird erzielt. Grundsätzlicher Planungsablauf 1. Bemessung des Abluft-/Zuluftvolumenstroms 2. Nachweis der Grundlüftung 3. Festlegung der Leitungsführung a. Aufstellort des Gerätes b. Anordnung der Außenluftansaugung und Fortluftöffnung c. Festlegung der Zu- und Abluftdurchlässe d. Auslegung und Dimensionierung des Rohrnetzes Zu berücksichtigen sind Spezialfälle wie der Betrieb bei raumluftabhängigen Feuerstätten. 246 2009 1. Bemessung der Abluft- und Zuluftvolumenströme/ Kanalsystem Entsprechend unseren Empfehlungen ermitteln Sie die Ab- und Zuluftvolumenströme der Räume und legen die Kanalführung anhand der Grundrisse fest. Abluftbereich: Küche/Bad/WC/Hauswirtschaftsraum/etc. Zuluftbereich: Wohnen/Schlafen/ Kind/ Hobby /etc. Überströmbereich: Flurbereich % in kalten Bereichen sind die Ab- und Zuluftkanäle zu dämmen – Mineralwolle 100 mm, t < +10° C – Mineralwolle 50 mm t > +10° C % auf eine kurze, symmetrische Rohrführung – geringer Druckverlust – ist zu achten % der Geräteanschluß erfolgt immer ohne Reduzierung % max. Luftgeschwindigkeit im Ab- und Zuluftkanal 3 m/s ! % Kanäle aus Wickelfalzrohr / ValloFlex-Rohr / GCOval-Rohr – kein Aluflexrohr (Hygiene/Druckverlust/ Geräusche)! 2. Auslegung des Außenluft/Fortluft-Kanalsystems % möglichst kurze Rohrführung % Öffnungen für die Außenluftansaugung und Fortluftauslass möglichst weit auseinander % max. Luftgeschwindigkeit im Außen- und Fortluftkanal 5 m/s ! % über Dach – durch die Außenwand – oder Kombination Dach und Außenwand über Wetterschutzgitter ohne Fliegendraht oder Dachdurchführung % Kanäle aus Wickelfalzrohr/ValloFlex-Rohr/GC-OvalRohr – kein Aluflexrohr (Hygiene/Druckverlust/Geräusche)! % diffusionsdichte Dämmung der Außen-/Fortluftkanäle, z. B. Armaflex-Platten AF/M19 mm bei Wickelfalz-/ GC-Oval-Rohr % Außenluftansaugung mit geringer Verunreinigung % Beeinflussung durch äußeren Winddruck minimieren % Außenluftansaugung möglichst auf der Schattenseite 3. Anordnung und Auswahl der Ventile Bei der Anordnung der Zu- und Abluftventile (Wand-/ Deckeneinbau) ist auf eine gute Raumdurchströmung zu achten (nicht hinter Gardinen, Schränken, etc.). Empfehlung: Zu- und Abluftventile über der Tür, in der Decke oder im Trempel (Abseite). Die Auswahl der Ventile erfolgt unter Berücksichtigung der Behaglichkeit. Schalleistungspegel <25 dB(A) – Druckverlust max. 25 Pa! Geräuscharme Zuluft durch Begrenzung der Luftmengen – Richtwerte für die Auslegung: Typ ZLV 100: Typ ZAW/ZAD 100: Typ ZLV 125: Typ ZAW/ZAD 125: Typ ZLV 160: Typ ZAW/ZAD 160: bis 50 m3/h bis 60 m3/h bis 70 m3/h bis 60 m3/h bis 150 m3/h bis 140 m3/h Abluftventile sollten nahe an den Quellen der schlechten Luft montiert werden. Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox 4. Aufstellung der Zentralgeräte Die Aufstellung der Zentralgeräte sollte im „warmen“ Bereich erfolgen. Einbau möglich in Küche, Flur, Bad, Abstellraum, Keller, beheizter Speicher, etc. % Möglichst kurze Wege für die Außenluftansaugung und Fortluftführung % Temperatur im Aufstellungsort >+10° C % freie Zugänglichkeit für die Wartung % Abwasseranschluss zur Ableitung des bei der Wärmerückgewinnung anfallenden Kondensates % Körperschallentkopplung % Luftschallübertragung begrenzen (Rohrschalldämpfer) 5. Gerätetyp Der VALLOX Gerätetyp ergibt sich aus dem ermittelten Volumenstrom. Wir empfehlen eine Auslegung max. auf Stufe 3 bzw. 5/6 (bei digitalen Geräten). Somit entstehen Reserven für kurzfristige Intensivlüftung (Kochen, Party, etc.). 6. Schalldämpfer Grundsätzlich sind nach dem Zentralgerät in den Zu- und Abluftkanälen Rohrschalldämpfer einzubauen (Empfehlung: Dämpfung >20 dB bei 250 Hz). Bei dichter Wohnbebauung. z.B Reihenhaus - Atriumbebauung, empfehlen wir Rohrschalldämpfer in den Aussen- und Fortluftkanälen. Weiter empfehlen wir zur Vermeidung von Telefonieschall zwischen parallel angeordneten, nebeneinanderliegenden Räumen den Einbau von zusätzlichen Schalldämpfern. Beim Einsatz des ValloFlex RONDO Rohrsystems sind aufgrund des schallabsorbierenden ValloFlex RONDO Luftverteilerkastens keine Telefonieschalldämpfer erforderlich. Sofern raumluftabhängige Feuerstätten eingesetzt werden, sind diese nach DIN 1946 Teil 6 gegen die Lüftung zu verriegeln Dunstabzugshauben sollten mit Umluft betreiben werden. Es ist das Mitteilungsblatt des Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerkes – Zentralinnungsverband (ZIV) und dem Bundesverband für Wohnungslüftung (VfW) zu beachten. 9. Erdwärmetauscher (EWT) Beim Einbau eines ValloFlex GEO Erdwärmetauschers ist bei der Wahl des Gerätes der zusätzliche Druckverlust durch den EWT zu berücksichtigen. Zur Dimensionierung und Verlegung des EWT‘s sind die Herstellerrichtlinien zu beachten. 10. Planungsleistung Zur Erstellung einer Projektierung, wenden Sie sich an Ihr zuständiges GC-Haus. Es können verschiedene Planungsprojekte angefordert werden. Installationsbeispiel Etagenwohnung 7. Brandschutz Das Einfamilienhaus stellt keine besonderen Anforderungen an den Brandschutz. Bei Mehrfamilienhäusern (Gebäude mit mehr als 2 Stockwerken) ist die technische Richtlinie DIN 4102 bei „normaler Nutzung“ zu beachten, die im Gegensatz zu der in der DIN 18230 geregelten industrieller Nutzung steht. Weiter sind die Landesbauordnungen zu beachten. 8. Raumluftabhängige Feuerstätte/Dunstabzugshaube Im Bezug auf Feuerstätten muss grundsätzlich im Vorfeld der Schornsteinfeger konsultiert werden! In Gebäuden mit Lüftungsanlagen sollen zugelassene raumluftabhängige Feuerstätten eingesetzt werden. 247 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox Installationsbeispiel Reihenhaus 248 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox Installationsbeispiel Reihenhaus 249 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Vallox Planung und Auslegung des ValloFlex RONDO Rohrsystem 1. Planung und Auslegung Der grundsätzliche Planungsablauf erfolgt entsprechend Planung einer Wohnungslüftungsanlage nach DIN 1946 Teil 6 – wie vor beschrieben. Für die Auslegung des ValloFlex Rohrsystems steht dieValloFlex Software zur Verfügung. 2. Dimensionierung und Platzierung der erforderlichen Bauteile: – Bemessung der Volumenströme – Festlegung/Dimensionierung der Anzahl und Platzierung der Zuluft- und Abluftventile – Festlegung/Dimensionierung der Anzahl und Platzierung der Zuluft- und Abluftverteiler – Festlegung/Dimensionierung der ValloFlex Rohrführung – Festlegung/Auslegung der VALLOX -KWL-Gerätegröße Auslegung der schallgedämmten Zu- und Abluft-Luftverteilkasten Bezeichnung Artikel Max. Volumenstrom m3/h VVK 16063/12 Luft-Verteilkasten DN 160 mit 12 Stutzen 63/52 mm 240 VVK 16075/10 Luft-Verteilkasten DN 160 mit 10 Stutzen 75/63 mm 300 VVK 18063/18 Luft-Verteilkasten DN 180 mit 18 Stutzen 63/52 mm 360 VVK 18075/15 Luft-Verteilkasten DN 180 mit 15 Stutzen 75/63 mm 450 VVK 12575/6 Luft-Verteilkasten DN 125 mit 6 Stutzen 75/63 mm 180 3. Auslegung des Abluft –und Zuluft – Kanalsystems Um einen optimalen Betrieb der KWL-Anlage – geräuscharme Luftführung, geringer Widerstand – zu erreichen, ist die max. Luftgeschwindigkeit im Ab- und Zuluftkanal auf max. 3m/s begrenzt. Rohrdimension Geschwindigkeit Volumenm/s strom m3/h Widerstand Pa/m 63/52 mm A=0,0021 m2 0,5 4,0 0 1,0 8,0 0,6 1,5 11,0 1,2 2,0 15,0 2 2,5 19,0 3 2,6 20,0 3,5 3,0 22,0 5 250 3,5 28,0 6,5 2009 4,0 31,0 9 Rohrdimension Geschwindigkeit Volumenm/s strom m3/h Widerstand Pa/m 75/63 mm A=0,0031 m2 0,5 6,0 0 1,0 11,0 0,5 1,5 17,0 0,8 2,0 22,0 1,5 2,5 28,0 2,2 2,7 30,0 3 3,0 33,0 4 3,5 39,0 5 4,0 45,0 6 4. Richtwerte ValloFlex Rohrsystem: Der max. Volumenstrom beträgt, bezogen auf die max. Luftgeschwindigkeit, 3m/s: – bei Einschlauchtechnikverlegung 75/63 mm max. 30 m3/h – bei Einschlauchtechnikverlegung 63/52 mm max. 20 m3/h Bei Räumen mit größerem Luftbedarf sind 2 Leitungen parallel zuverlegen. – bei Zweischlauchtechnikverlegung 75/63 mm max. 60 m3/h – bei Zweischlauchtechnikverlegung 63/52 mm max. 40 m3/h Bei Kenntnis der maximalen Rohrlänge und den Druckverlustdaten aus den Diagrammen bzw. Tabellen, können die Ventile bereits voreingestellt werden. Damit verkürzt sich die Einregulierzeit. Empfehlung : – max. Rohrlänge bei ValloFlex-Rohr 75/63 mm: 15 m bei 30 m3/h – max. Rohrlänge bei ValloFlex-Rohr 63/52 mm: 15 m bei 20 m3/h Zusammenstellung der erforderlichen Komponenten: Entsprechend der Planung und Verlegeart sind die erforderlichen Grundpakete und weitere Komponenten zu wählen: – ValloFlex VGP 63 für einen max. Volumenstrom von 240 m3/h – ValloFlex VGP 75 für einen max. Volumenstrom von 300 m3/h – bei höheren Volumenströmen Grundpaket wählen und ergänzen mit den zusätzlichen Artikeln bzw. die Komponenten aus den Einzelartikeln zusammenstellen. Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen ZENTRALE STAUBSAUGANLAGEN Grundsätze, Anlagentechnik, Planungshinweise Grundsätze Nach [6] bezeichnet man als Staub „in der Luft verteilte, disperse Feststoffe beliebiger Form, Struktur und Dichte, die nach Feinheit unterteilt werden können in Grob-, Fein- und Feinststaub“. Die Größe der einzelnen Staubteilchen liegt im Bereich von 0,1 bis 1000 μm. Sie gehorchen nicht den üblicherweise geltenden Fallgesetzen. Ihre Sinkgeschwindigkeit ist in ruhender Luft (nach dem Gesetz von Stokes) proportional der Dichte und dem Quadrat des äquivalenten Durchmessers der einzelnen Teilchen. Der Staub setzt sich aus anorganischen (Asche, Kalk, Kohle, mineralische Teilchen, Ruß, Sand, Zement u. a.) und organischen Bestandteilen (Getreideabrieb, Haare, Pflanzenteilchen, Pollen, Samen, Sporen, Textilfasern u. a.) zusammen. Der Staubgehalt der atmosphärischen Luft beträgt im Jahresdurchschnitt 0 bis 0,2 mg/m3. Die Konzentration ist abhängig von der Jahreszeit, der Wetterlage und der Emissionsquellen-Dichte, wobei letztere von der Besiedlungs- und Industrie-Dichte abhängt. Von Staub geht normalerweise keine Gesundheitsgefährdung aus, solange bestimmte Konzentrationen an toxischen Bestandteilen aus Abgasen von Industrie, Gewerbe, Transport u.ä. nicht überschritten werden. Die Staubfreihaltung von Innenräumen ist nach [6] trotzdem erforderlich, um © z{W}B © z{iwx{{z © x{ y~{i x{z{]{z~{y~x{{ y~}{Q © z{d{x{{{~}zy~ iwx}{xz{{a z{w {{zzwz{l{}{}z{i {{C strahlung im Winter nicht zu begünstigen; © iy~ z}}{ Xw{{zcwy~{{{z{z © w{}y~{h{w {w| }{c{y~{w|{cz{wÊ{z{{D In Abhängigkeit von der Wahl der heute verfügbaren Technik können von Staubsaugeinrichtungen mit Standarddüsen (vor allem als Bodenstaubsauger) durchschnittlich bis zu 70% des sich in textilen Belägen abgelagerten und festgesetzten Staubes aufgenommen werden [7]. Eine Erhöhung dieses Wertes um 7% bis 18% ist mit dem Einsatz von elektrischen Saugbürsten möglich. Anders ist es auf glatten und ebenen Flächen. Dort liegt der Erfassungsgrad auch für Standarddüsen bei nahezu 100%. Für die Höhe des Erfassungsgrades spielt dabei in erster Linie nicht die Größe der Saugleistung die dominierende Rolle. Motorleistungen von 700 bis 800 Watt reichen für das Erzielen von Spitzenerfassungsgraden aus, wenn die installierte Leistung „möglichst verlustfrei auf die Saugdüse übertragen wird“ [7]. Entscheidend für das Reinigungsresultat ist darüber hinaus aber der Durchlassgrad der Filter. Selbst bei bestmöglicher Filterung können Feinst-(Mikro-)Stäube nicht vollständig zurückgehalten werden und gelangen deshalb wieder in die Raumluft. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Reinigungsresultat von der Wahl des Bodenbelages und von der Güte der zur Verfügung stehenden Saugtechnik hinsichtlich Saugleistung und Filtergrad abhängig ist. In Wohnungen, in denen Hausstaub-Allergiker wohnen, in Deutschland gibt es davon ca. zwei Millionen, sollte wenn möglich auf textile Fußbodenbeläge verzichtet werden. Der nicht zu erfassende „Rest allergieauslösender Substanzen (Milbenkot) genügt, um sensible Hausstauballergiker zu quälen“ [7]. 251 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen Für die Reinhaltung aller Arten von toxikologisch unbedenklichen Fußbodenbelägen stehen alternativ zu den konventionellen transportablen Haus-Staubsaugern seit geraumer Zeit fest installierte zentrale Staubsauganlagen zur Verfügung. Anlagentechnik Beschreibung und Funktionsweise Bild 1 zeigt die Systemübersicht eines Teiles einer ausgeführten zentralen Staubsauganlage für ein Hotel. Am gewählten Beispiel ist zu erkennen, dass es möglich ist, mehrere Zentralanlagen in einem Gebäude zu installieren und sie an eine gemeinsame Fortluftleitung anzuschließen. Hauptbestandteile sind jeweils © z{fest installierten Anlagenkomponenten, bestehend aus kompakter Staubsaug-Zentraleinheit, vorzugsweise im Kellergeschoss/Technikraum installiert, mit Abscheider, Stoff-Filter, Seitenkanalverdichter mit Drehstrom-Bypaß-Motor[9] und Staubsammelbehälter; nicht sichtbaren vertikal und horizontal im gesamten Gebäude verlegten Saugrohrleitungen (Rohr-System) mit Sauganschlussstutzen („Saugdosen“) mit Schaltsteuerung, die beim Verbinden des Saugschlauches mit den Saugdosen die Zentraleinheit über ein Niederspannungsnetz in Betrieb setzt; © {das transportable Staubsaugzubehör, bestehend aus dem flexiblen Saugschlauch mit Handrohr, der auf der einen Seite luftdicht an die Saugdose angeschlossen und auf der anderen Seite mit unterschiedlichen Saugdüsen bestückt werden kann. Die Funktionsweise einer zentralen Staubsauganlage lässt sich wie folgt beschreiben: In der Zentraleinheit wird ein Unterdruck von ca. 25 bis 50 kPa erzeugt. Dieser bei Betrieb des Ventilators im gesamten Rohrsystem vorhandene Unterdruck ruft an den Sauganschlüssen und bei angeschlossenem Saugschlauch an der Saugdüse eine Sogwirkung hervor, die zur Aufnahme des Staubes führt. Mit einer Standardausrüstung lassen sich damit nach [8] Staubkörner bis zu einem Durchmesser von 1 mm aufsaugen. Die Zentraleinheit ist normalerweise ausgeschaltet. Sie geht in Betrieb, wenn einer der in jedem Anschlussstutzen vorhandenen Niederspannungskontakte geschlossen wird. Von diesem Augenblick an sind alle an eine Zentraleinheit angeschlossenen Saugdosen betriebsbereit. Es kann jedoch immer nur eine limitierte Anzahl (drei nach [9]), die durch die Gesamtleistungsfähigkeit der jeweiligen Anlage bestimmt ist, gleichzeitig genutzt werden. Entscheidungshilfe für den Einsatz Zentrale Staubsauganlagen sind üblicherweise für das Absaugen von konventionellem Hausstaub in Büro-, Gewerbe-, öffentlichen und Wohngebäuden konzipiert. Sie können sowohl in Neubauten installiert, als auch in bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden. Die Länge des Rohrsystems zwischen der entferntesten Saugstelle über die Zentraleinheit bis zum Fortluftdurchlass kann nach [9] von 30 bis zu mehr als 100 m betragen. Die elektrischen Anschlussleistungen liegen bei bekannten Anlagen im Bereich von ca. 1 kW (Wohnungen und Einfamilienhäuser) bis 6 kW (Gewerbe), die Luftvolumenströme zwischen ca. 200 und 500 m3/h. Es ist möglich, Zentraleinheiten über einen Inverter bedarfsabhängig und damit stromsparend entsprechend der notwendigen Saugleistung zu steuern. 252 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen Bild 1: Strangschema einer zentralen Staubsauganlage für ein Hotel 253 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen zeichnen sich gegenüber transportablen Haus- und Industrie-Staubsaugern durch folgende Vorzüge aus: © Z{ z{iw}{y~}z{{w{iwxw}ww}{w|}{ {{wx~w}{b|zy~{z{ in den Raum zurückgeführt. Dadurch wird auch der Feinst-(Mikro-) Staub aus der Raumluft entfernt. © d{x{{||{ z{ iwxwx|~} {{ }{y~{} w|z{z{ b|} xDb|{{{} ¤ {}{y~xw einer kurzzeitigen Stoßlüftung, wenn der zum Saugen notwendige Luftvolumenstrom als „frische“ Außenluft über die Gebäudehülle nachströmen kann. © Z{iwx{ }}{{|wy~y~zy~z{{w{iwxw}DZwx{~wzzy~z{ liche Trennung von zu reinigendem und Staubsammel-Bereich eine erneute Belastung der gereinigten Räume infolge unsachgemäßer Staubentnahme aus den Saugeinrichtungen vermieden. © Z{iw} }w}zzy~m{}|wz{ { {{iw}{y~}{{y~{{y~{D © Z{]{ y~{}{z{{}{z{h {{}{y~}{}{x{z{ { {{iw} }w}D Die Saugzeiten könnten deshalb auch auf die Bürozeiten ausgedehnt werden. Beachtet werden sollte aber auch, dass © {x{~~{{Wy~w||} { y~ © { ~~{{[{ {{}{Cz^{ {x{zw|w| z © z{Ww}{{}{ Ê}wz}{~w{z}{{}{z{{D Die höheren Elektroenergiebedarfswerte resultieren aus den höheren Anschlusswerten, die zur Überwindung der größeren Luftwiderstände im Rohrsystem (verursacht vor allem durch die größeren Entfernungen, die die staubhaltige Luft mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen muss) notwendig sind. Der höhere Heizwärmebedarf ist darauf zurückzuführen, dass die abgesaugte Luft mit Raumtemperatur ins Freie gefördert wird und die nachströmende Luft vorzugsweise „saubere“ Außenluft ist, die auf Raumtemperatur erwärmt werden muss. Der Mehrbedarf fällt aber nur dann ins Gewicht, wenn die elektrischen Anschlusswerte und Saugluftvolumenströme bei größeren Anlagen wesentlich über den von konventionellen Saugeinrichtungen liegen und die Anlagen täglich längerzeitig betrieben werden müssen. Planungshinweise Für die optimale Zuordnung von Anlagen-Leistung, Anzahl der Saugdosen und Längenausdehnung des Saugrohrsystems in vorgegebenen Gebäuden müssen die Angaben des Herstellers beachtet werden. Der Planer sollte durch strömungsgünstige Verlegung der Saugrohrleitungen Einfluss auf einen minimalen Energiebedarf nehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass die für den Transport der Staubteilchen notwendige Luftgeschwindigkeit (ca. 40 m/s nach [6] bzw. 18 bis 23 m/s nach [9]) bei jeder Laststufe eingehalten wird. Anforderungen an das zum Transport der staubhaltigen Luft dienende Rohrsystem, empfohlener Nenndurchmesser 40 mm [9]: © Z{Leitungen aus (bevorzugt) Kunststoff (PP) oder Stahl müssen eine ausreichende Wanddicke (≥ 2 mm) und Verschleißschutz bzw. Materialverdickung an abriebgefährdeten Stellen(z.B. Rohrbögen) besitzen. © m{}{z{~ ~{k{zy{zx{ z{{\ z{}{wz{Luftdichtheit des gesamten Rohrsystems zu stellen. Empfehlung: Einhaltung der Dichtheitsanforderungen nach DIN V24194-2 Klasse III, besser noch Klasse IV. Da die Luftgeschwindigkeiten im Rohrsystem sehr groß sind (s.o.), müssen die Saugleitungen glatte Innenflächen mit geringer Reibung aufweisen (Flex- und Wickelfalz-Rohre sind deshalb nicht geeignet), möglichst geradlinig verlegt und nicht vermeidbare Umlenkungen so strömungsgünstig wie möglich gestaltet werden (z.B. durch die Wahl großer Radien). Anderenfalls sind hohe Strömungsverluste mit erhöhtem Elektroenergieverbrauch unvermeidlich. © Z{zulässige Höhendifferenz für steigende Saugrohre beträgt maximal 4 m [9]. Bei mehrgeschossigen Gebäuden dürfen die Zentraleinheiten nicht im Dachgeschoss installiert werden. 254 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Zentrale Staubsauganlagen © k}y~{}[{}{|z{\ |w {xwy~{B {z{Fortluftleitung so kurz wie möglich sein. Es kann handelsübliches Wickelfalz- oder HT-Rohr verwendet werden. Zur Minderung der Schallabstrahlung an die Umgebung ist der Einbau von Rohrschalldämpfern zu empfehlen. Die Luftgeschwindigkeit in der Fortluftleitung entspricht der herkömmlicher Lüftungsanlagen. © Zwh ~{Kontroll- und Reinigungsöffnungen besitzen. © Z{|w|{y~y~{Ww}{}{{z{{y~ }}{Brandschutzbestimmungen müssen beachtet werden. Das gilt besonders für die Überbrückung von Brandwänden (siehe „Bauaufsichtliche Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen an Lüftungsanlagen“). © X{ z{{ X{wy~} { z{ W|~} z{ Sauganschlüsse hinsichtlich der Vermeidung von elektrostatischen Aufladungen und einer eventuellen Funkenbildung finden [8]. Nach [9] sei das nicht erforderlich. Für die Instandhaltung und Bedienung der Zentraleinheit ist ausreichend Platz freizuhalten. Nach Herstellerangaben [9] ist mindestens ein Meter notwendig. Die in den Aufstellungsräumen der Zentraleinheit frei werdende Wärme muss gegebenfalls abtransportiert werden können. Nach Herstellerangaben [9] sollten 40°C Betriebstemperatur nicht überschritten werden. Je nach Anzahl der aufgestellten Zentraleinheiten und ihrer jeweiligen Anschlussleistung sowie der Größe des Raumes sind deshalb bestimmte Außenluftvolumenströme zur Kühlung erforderlich. Diese können bei kleinen Anlagen u. U. mittels freier, müssen bei größeren aber überwiegend mit erzwungener (maschineller) Lüftung bereitgestellt werden. Nach DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau, Anforderungen und Nachweise“ gelten zentrale Staubsauganlagen als haustechnische Anlagen und sind deshalb schallmäßig wie diese zu behandeln. Gegen die Ausbreitung des in der Zentraleinheit frei werdenden Schalls müssen deshalb luft- und körperschallseitig geeignete Dämmaßnahmen ergriffen werden, wenn die Gefahr der Überschreitung der in anliegenden schutzbedürftigen Räumen zulässigen Schallpegelwerte besteht. Literatur [6] Recknagel/Sprenger/SchramekTaschenbuch für Heizung und Klimatechnik 94/95 R. Oldenbourg Verlag Wien München [7] Gute Vorsätze/Test Bodenstaubsauger test 04/95, S. 64 - 68 Stiftung Warentest Berlin [8] Mürmann, Herbert Zentrale Staubsauganlagen TAB 09/85, S. 595 - 598 [9] Zentral-Staubsaug-Systeme für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Hotels und Gewerbe Technische Firmen-Dokumentation 255 2009 Zentralstaubsaug-Systeme Das leistungsstarke Komplettsystem für ein hygienisches Wohnumfeld 1 2 4 3 3 55 3 22 4 33 11 Allaway Zentralstaubsaug-System 1 2 3 4 5 5 Allaway Allaway Zentralgerät Zentralstaubsaug-System Allaway Rohrsystem 1 Allaway Zentralgerät Allaway Saugdose 2 Allaway Rohrsystem 3 Allaway Allaway Reinigungsset Saugdose 4 Allaway Reinigungsset Allaway Sockeleinkehrdüse 5 Allaway Sockeleinkehrdüse Q Komplettsystem mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten Q große Gerätepalette für jeden Bedarf Q einfache, zeitsparende Planung durch geringe Komponentenzahl Q leichte & schnelle Installation durch w w w.heinemann-gmbh.d e steckbares Rohrsystem Q sicherer Betrieb durch verstärkte Bögen, optimale Strömungseigenschaften und patentiertes Fangkreuz in der Saugdose Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Allaway ALLAWAY ZENTRAL-STAUBSAUG-SYSTEME Das leistungsstarke Komplettsystem für ein hygienisches Wohnumfeld Was unterscheidet konventionelles Staubsaugen vom Zentralstaubsaugen? Bei einem herkömmlichen Bodenstaubsauger wird zwar vorne der gesamte Staub eingesaugt, hinten jedoch der mit Viren und Bakterien belastete Mikrostaub wieder hinausgeblasen. Dieser verteilt sich in der Raumluft und läßt sich schwebend überall nieder. Dies kann auch ein Mehrfachfilter nicht verhindern! Nach dem Staubsaugen ist Staubwischen also unumgänglich. Wenig Anschlüsse – große Wirkung Durch den großen Wirkungskreis des 8 m langen Saugschlauches genügen für eine Wohnfläche von ca. 100 m2 oftmals 2 Staubsaug-Dosen und relativ kurze Rohrleitungen zur intensiven Reinigung. Ob während der Bauphase oder später – die Montage ist jederzeit und überall möglich! Die Vorteile des Allaway-Zentral-Staubsaug-Systems sind überzeugend. Die Montage ist einfach und schnell und kann sogar nachträglich über mehrere Etagen erfolgen. Das Allaway-Rohrsystem kann Unter- oder Aufputz montiert werden. Der geringe Rohrdurchmesser ermöglicht die Verlegung der Leitungen in Gipskartonwänden, in Betondecken, Deckenkonstruktionen, direkt im Estrich und in stillgelegten Kaminen. Mit dem Allaway-System gibt es jetzt keinen Grund mehr, auf hygienische Sauberkeit, Lärmfreiheit und gute Luft beim Staubsaugen zu verzichten. Im Gegensatz dazu werden beim Zentral-Staubsaugen Pollen (Allergien!), Viren, Bakterien und Staub über ein spezielles Rohrsystem komplett aus dem Raum entfernt. In der Zentraleinheit, die z. B. im Keller installiert ist, wird der Grobschmutz ausgefiltert und die mikrostaubbelastete Luft ins Freie geleitet. Der Vorteil: absolut unbelastete Atemluft! Bequem und leise zur optimalen Raumhygiene Beim Staubsaugen arbeitet man lediglich mit einem leichten, 8 m langen Saugschlauch, der mühelos auch die schwierigsten Stellen erreicht. Einfach den Schlauch in die Steckdose stecken und los geht’s! Der Start der Zentralstaubsauger erfolgt: 1. Handgriffstart: hierbei ist im Saugschlauch ein Steuerkabel verlegt, das den Kontakt zur Saugdose herstellt. Inbetriebnahme am Handgriff durch EIN/AUS-Schalter. 2. Dosenstart durch Einstecken des Saugschlauches in die Saugdose. Durch die separate Installation der Zentraleinheit z. B. im Keller entfallen das lästige und schwerfällige Bewegen des Bodenstaubsaugers sowie die Geräuschbelästigung durch den Motor. Das Rohrsystem – einfach, sicher, langlebig Das Rohrssystem verbindet alle Saugdosen mit der Zentraleinheit und transportiert den Schmutz und Staub blitzschnell aus Ihren Räumen. Es wurde speziell für diese Anwendung von Allaway entwickelt und grenzt sich dadurch entscheidend vom normalen HT-Rohr ab. Optimale Strömungsgeschwindigkeit Durch den Optimaldurchmesser von 44 mm werden im Rohr ein hoher Unterdruck und eine Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreicht. Dadurch wird ein dauerhaft sicherer Staubtransport, z.B. auch größere Splittsteinchen, gewährleistet. 257 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Allaway Spezielle Materialzusammensetzung Als Werksstoff wurde für die Rohre, Form- und Verbindungsstücke Polypropylen (PP/PVC) gewählt. Es stellt eine einzigartige Besonderheit dar, denn durch einen Zusatz im Granulat wird bei der Herstellung ein fast antistatisches Rohrsystem produziert, so dass eine statische Aufladung beim Saugen von Hausstaub ausgeschlossen ist. Lange Lebensdauer Die strömungsgünstigen Rohrverbindungen, große Radien und verstärkte Wanddicken im abriebgefährdeten Bereich der Bogen, garantieren ein hohes Maß an Sicherheit und eine lange Lebensdauer. Die Dichtung erfolgt durch eine konische Muffe mit einer gelben Spezialdichtung und ist unter den im Betrieb auftretenden Bedingungen dauerhaft dicht. Einfache Planung und Montage Wenige Formteile und Pfeile, die die richtige Strömungsrichtung anzeigen, sparen Zeit und Kosten, weil das Rohrsystem schnell und einfach ohne Spezialwerkzeug montiert werden kann. Durch das Zusammenstecken der Rohrteile mit Steckmuffen entsteht im Rohr eine absolut glatte Innenhaut ohne Klebereste. So wird Rohrverstopfungen von vornherein vorgebeugt. Die Premium Saugdose mit Patent Die Allaway Saugdosen lassen sich durch ihr attraktives, kompaktes Design und die zahlreichen Farbvarianten harmonisch in unterschiedliche Inneneinrichtungen integrieren. Sie sind mit einem offenen, patentierten Fangkreuz und 90°-Bogen ausgestattet, damit größere Gegenstände, wie Spielzeug oder Stifte gar nicht in das Rohrsystem gelangen können. Ob Massiv- oder Leichtbauwand, Aufputz oder Unterputz, das Allaway Montagebauteil lässt sich in jede Wand einbauen. Durch seine symmetrische Form kann der Saugdosendeckel in beliebiger Richtung geöffnet werden. Die Zentraleinheit – kompakte Bauweise mit saugstarkem Inhalt Kompakt und leise Zur Installation der Zentraleinheit wird nur wenig Platz benötigt. Die C30- Einheit ist sogar zur Schrankmontage geeignet. Alle Geräte der C- Premium Serie werden schallentkoppelt zum Rohrsystem mit einer Wandmontageplatte befestigt. Spritzwassergeschützt Die tropf- bzw. spritzwassergeschützte Konstruktion der Allaway Zentraleinheiten erlaubt die Montage in Feuchträume Hochwertig motorisiert Qualitativ hochwertige Turbinen gewährleisten eine lange Lebensdauer der Geräte. Zwei ÜberhitzungsschutzVorrichtungen schützen die Turbine vor falschen Gebrauch. 258 2009 C 30/40 Premium A 30/40/50 APC3 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Allaway Installationsbeispiel Einfamilienhaus Kellergeschoss Erdgeschoss Büro A.R. Wohnzimmer Hobby SAL-S SLL-S A.R. SDU SDU SLL-F Technik WC SLL-S Küche C 30 Premium FSD A.R. SKD Haushaltsraum SLL-F FLA Dachgeschoss Schnitt Schlafen Ankleide SDU Bad SDU SLL-F A.R. SDU FSD 44 FLA Kind 1 Kind 2 C 30 Premium SDU 259 2009 Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen Allaway Langlebig Das äußerst stabile Stahlblechgehäuse und die innen und außen angebrachte Pulverbeschichtung gewährleisten eine lange Lebensdauer und leichte Reinigung der Geräte. Filter mehrstufig Durch das mehrstufige Filterkonzept (Papierfilter & Filterschutz und/oder Staubbeutel) können die Lebensdauer und der Reinigungsaufwand des Zentralstaubsaugers individuell beeinflusst werden. Beim Einsatz eines Staubbeutelmontagesatzes lassen sich die eingesaugten Schmutzpartikel durch einfache Entnahme des Staubbeutels komfortabel und hygienisch entsorgen. schnellen Durchsaugen der Garage, Diele oder Küche. Es kann zwischen dem Standard- oder dem Premium Reinigungsset und dem Dosen- bzw. Handgriffstart gewählt werden. Das Standard- bzw. Premium-Set besteht aus einer unterschiedlichen Zusammenstellung an Zubehörteilen. Einfache Planung Die Zentralstaubsaug-Anlage kann unter Berücksichtigung der VDI-Richtlinie 4709-Zentralstaubsauganlagen, schnell und einfach mit wenigen Mitteln geplant werden. Hierfür sind die Baupläne und ein Wollfaden erforderlich. 1. Montageort der Zentraleinheit festlegen Den Ort für die Installation der Zentraleinheit auswählen. Sie wird außerhalb des Wohnbereichs im Keller, Heizraum, Technikraum o.ä. aber möglichst zentral im Gebäude installiert. Die Größe der Zentraleinheit wird anhand der max. Saugdistanz, die längster Rohrleitung von der entferntesten Saugdose zum Zentralstaubsauger und von dort zum Ausblasgitter, festgelegt. 2. Montageort für die Saugdosen bestimmen Zum Staubsaugen wird der Saugschlauch in eine Saugdose gesteckt. Planen sie so, dass mit dem Saugschlauch von 8m die gesamte Wohnfläche einer Etage sowie das Treppenhaus bequem erreicht werden kann. Den Wollfaden maßstäblich in der Schlauchlänge abschneiden und auf dem Grundriss den Saugschlauch simulieren. Eventuelle Hindernisse wie Möbel, Einbauten etc. sind zu berücksichtigen. Anordnung der Saugdosen In Höhe der Steckdosen, in Höhe der Lichtschalter, im Fußboden (Edelstahlausführung) 3. Leitungsführung festlegen Die Leitungen sind auf dem kürzesten Weg von der Saugdose zum Zentralstaubsauger zu planen. Der Steigstrang sollte möglichst zentral im Gebäude geplant werden. Ist ein Dachgeschoss– oder Kellerausbau vorgesehen, sollte ein Anschluss – durch einen Rohrstopfen verschließen – an die Steigleitung vorgesehen werden Installationsbeispiel EFH aus der Allaway Technik 06-2007 260 2009 Zubehör – individuell, praktisch und funktional Mit den Allaway Reinigungssets und dem umfangreichen Zubehör lassen sich die unterschiedlichsten Oberflächen mühelos reinigen. Praktische Helfer, wie der Vorabscheider und Telskop-Saugschlauch eignen sich ideal zum Literatur Firmenschrift der Fa. Heinemann GmbH, Dießen Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung WASSERVERSORGUNG UND REGENWASSERNUTZUNG GRUNDLAGEN DER TRINKWASSERVERSORGUNG In Deutschland schaffen die Gesetzgeber (Bundestag und Länderparlamente) die rechtlichen Grundlagen für die Trinkwasserversorgung (Trinkwasserverordnung, Landeswassergesetze, Verordnungen usw.), jedoch gewinnen auch hier zunehmend europäische Bestimmungen Einfluss. Dies geschieht sowohl im Bereich der Gesetze als auch im Bereich der technischen Normung. Im Rahmen der Umsetzung der europäischen Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht wurde am 28. Mai 2001 die „Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung vom 21.05.2001“ veröffentlicht. Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) trat am 1. Januar 2003 in Kraft. Wesentliche Veränderungen der Trinkwasserverordnung im Bereich der Trinkwasserinstallationen sind: % Festlegung des Geltungsbereiches bis zur letzten Zapfstelle % Zuweisung der Zuständigkeit für die Einhaltung der Verordnung und somit der Sicherstellung der Trinkwasserqualität in der Hausinstallation an den Eigentümer bzw. Betreiber der Anlage % Anzeigepflicht für neue und bestehende Regen- bzw. Brauchwassernutzungsanlagen beim Gesundheitsamt % Gestaffelte Grenzwerte (Übergangsfristen bis 2013) für Blei aus Rohrleitungssystemen % Besonderheiten hinsichtlich der Materialwahl bei bestimmten Wässern (siehe auch DIN 50930-6) % Informationspflicht gegenüber dem Gesundheitsamt, z.B. bei Auftreten von Legionellen % Die Nutzer von Anlagen sind über Wasserbehandlungsmaßnahmen zu informieren. Am 28. November 2008 wurde ein im BMG erarbeiteter, seit längerer Zeit erwarteter erster Referentenentwurf zur Novelle der TrinkwV 2001 (TrinkwV 2001 – ÄndVO) veröffentlicht, die u.a. hygienerelevante Regelungslücken schließen und Forderungen aufgrund der zwischenzeitlich gewonnenen Anwendungserfahrungen z.B. durch Präzisierungen Rechnung tragen soll. Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, dessen Förderung, Aufbereitung und Verteilung durch zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien geregelt wird, die seine jederzeitige und dauerhafte Qualität gewährleisten. Es wird nach DIN 4046 als Wasser definiert, das für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignet sein muss und Güteeigenschaften nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen (TrinkwV) sowie nach DIN 2000 besitzt. In diesem Rahmen erarbeiten die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und das Deutsche Institut für Normung (DIN) gemeinsam mit anderen anerkannten Institutionen und in Übereinstimmung mit dem wissenschaftlich-technischen Entwicklungsniveau die „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ (DIN- Normen, DVGWArbeitsblätter usw.) zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit, Sicherheit und Hygiene der Trinkwasserversorgung. Eine Verletzung oder Missachtung dieser, im DVGW-Regelwerk Wasser zusammengefassten, „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ bei Planung, Ausführung und Betrieb von Anlagen der Trinkwasserversorgung kann strafrechtliche bzw. haftungsrechtliche Folgen haben. Die öffentliche Wasserversorgung wird von den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) betrieben, deren Rechte und Pflichten in Hinblick auf die Trinkwasserlieferung in den „Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Trinkwasser“ (AVBWasserV) festgelegt sind. Aufgabe der WVU ist es u.a., die Anforderungen an die Trinkwasserversorgung, wie sie vom Gesetzgeber und in der DIN 2000 bestimmt sind, einzuhalten. Das WVU ist verpflichtet, das Wasser unter dem Druck zu liefern, der für eine einwandfreie Deckung des üblichen Bedarfs in dem betreffenden Versorgungsgebiet erforderlich ist. Das WVU allein ist berechtigt, Arbeiten an Trinkwasseranlagen auszuführen bzw. dieses Recht an Fachfirmen, die als Vertragsinstallationsunternehmen (VIU) bezeichnet werden, zu übertragen. Zur Eintragung in das Installateurverzeichnis müssen die Firmen auch den Nachweis der fachlichen Befähigung erbracht haben. Die Verteilung des Trinkwassers durch das WVU erfolgt über Versorgungsleitungen, an die die einzelnen Abnehmer über Anschlussleitungen angeschlossen werden. Liefergrenze und somit Zuständigkeitsgrenze ist in der Regel die Hauptabsperreinrichtung (HAE), also die erste Armatur im Gebäude. Hier beginnt die Kundenanlage. 261 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung In § 4 der TrinkwV geht der Gesetzgeber davon aus, dass zur Verteilung kommendes Trinkwasser die in der Verordnung aufgeführten mikrobiologischen, chemischen und Indikator-Parameter einhält. Des Weiteren wird unterstellt, dass bei der Wassergewinnung, der Wasseraufbereitung und der Wasserverteilung – Installationsanlagen sind Bestandteil der Verteilungsanlagen – die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden. Für die Planung, Errichtung und den Betrieb von Trinkwasseranlagen sind die DIN 1988 (Ausgabe Dezember 1988) „Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI), Teil 1-8“ sowie eine Reihe von wichtigen Belangen eingehender behandelnde Arbeitsblätter des DVGW, z.B. DVGW W 551 „Trinkwassererwärmungs- und Leitungsanlagen; technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums“ und DVGW W 553 „Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen“, als anerkannte Regeln der Technik maßgebliche Grundlage und werden somit rechtswirksam als Bestandteil von Verträgen. Die DIN 1988 in ihrer bisherigen Form besteht aus insgesamt 8 Teilen und stellt ein in sich geschlossenes Normenpaket dar. % DIN 1988-1: Allgemeines % DIN 1988-2: Planung und Ausführung % DIN 1988-3: Ermittlung der Rohrdurchmesser % DIN 1988-4: Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte % DIN 1988-5: Druckerhöhung und Druckminderung % DIN 1988-6: Feuerlösch- und Brandschutzanlagen % DIN 1988-7: Vermeidung von Steinbildung und Korrosionsschäden % DIN 1988-8: Betrieb der Anlagen. Nicht zuletzt auf Grund der verschärften hygienischen Anforderungen als Folge der Novellierung der TrinkwV wurde Teil 6 überarbeitet und im Mai 2001 neu herausgegeben, Teil 7 im Jahr 2004 ebenfalls überarbeitet. Mit den twin-Blättern hat der DVGW vor nunmehr fast 20 Jahren ein Instrument geschaffen, allen mit der Sanitärtechnik befassten Personen praxisbezogene ergänzende Informationen zu Fragen der Trinkwasserinstallation zur Verfügung zu stellen. In diesen u.a. über das Internet verbreiteten Schriften werden Normenergänzungen und andere Informationen veröffentlicht (www.dvgw.de), Seit einiger Zeit werden die älteren Blätter teilweise überarbeitet und zusammen mit den Neuerscheinungen als „Neue Folge“ veröffentlicht. twin – Neue Folge (Stand: Dezember 2008) % Werkstoffe in der Trinkwasser-Installation % Trinkwassererwärmungsanlagen % Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und Trinkwasser-Installation % Überwachung der Trinkwasserbeschaffenheit in der Trinkwasser-Installation % Systemtrenner % Hinweise zur Trinkwasserversorgung auf Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen % Wasserbehandlung in Trinkwasser-Installationen (Teil I) – mechanisch wirkende Filter und Ionenaustauscher % Wasserbehandlung in Trinkwasser-Installationen (Teil II) – Membranfiltrationsanlagen, Dosieranlagen und Kalkschutzgeräte % Schläuche und Schlauchleitungen – Anforderungen in der Praxis % Funktionsprüfung und Wartung von Systemtrennern Bauart B Typ A in der Trinkwasser-Installation % Rückflussverhinderer (RV) und Kombinationen aus RV und Absperrventilen. Dem Planer, Ausführenden und Betreiber gibt weiterhin die VDI-Richtlinie 6023 Blatt 1, 2006-07 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen – Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung“ sachgerechte Hinweise. Ergänzt werden die technischen Vorschriften durch Veröffentlichungen und Stellungnahmen des ZVSHK zu sanitärtechnischen Fragestellungen. Kern der europäischen Trinkwassernormung ist die Erarbeitung einer „Europa-DIN 1988“. In der Arbeitsgruppe WG 2 “Trinkwasser-Hausinstallationen“ („Systems inside buildings“) des Technischen Komitees TC 164 der Europäischen Normungsorganisation CEN erfolgt unter Federführung des DIN die Bearbeitung der Funktionalnorm EN 806 „Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen“ mit ihren 5 Teilen: 262 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung % % % % % EN 806-1: Allgemeines (legt die grundsätzlichen Ziele einer ordnungsgemäßen Trinkwasser-Installation sowie die Zuständigkeiten für Planung, Bau- und Betrieb der Anlagen fest; die Norm orientiert sich weitgehend an DIN 1988-1) EN 806-2: Planung (berücksichtigt eine Vielzahl nationaler Optionen; DIN EN 806-2 als Ersatz für DIN 1988-2 „Planung und Ausführung“ ist der kleinste gemeinsame europäische Nenner mit einer relativ geringen Normungstiefe) EN 806-3: Ermittlung der Rohrinnendurchmesser – Vereinfachtes Verfahren (definiert Normal- und Spezial-Installationen; das beschriebene vereinfachte Berechnungsverfahren ist nur für die NormalInstallation anwendbar, d.h. bei Ein- und Mehrfamilienhäusern üblicher Ausstattung bis zu fünf Etagen, für Spezial-Installationen – größere Gebäudekomplexe, gewerblicher Bereich – sind die national genormten differenzierten Berechnungsverfahren im informativen Anhang C, z.B. DIN 1988-3, anzuwenden) EN 806-4: Installation (Entwurf – befasst sich mit der Errichtung von Anlagen auf Grundstücken und in Gebäuden und korrespondiert wie EN 806-2 mit DIN 1988-2 „Planung und Bau“) EN 806-5: Betrieb (wird zur Zeit bearbeitet und soll wesentliche Teile der DIN 1988-8 „Betrieb“ enthalten). Die Teile bilden wie bei der DIN 1988 ein Normenpaket, so dass erst nach Vorliegen aller Teilnormen diese als nationale Norm zurückgezogen werden kann. Zur Zeit (Dezember 2008) liegen EN 806-1 bis -3 als DIN EN 806-1 bis -3 mit Ausgabedatum April 2001 bis Juli 2006 sowie prEN 806-4:2007-04 bzw. E DIN EN 806-4 vom Dezember 2007 als Entwurf vor. Teil 5 ist derzeit in der europäischen Bearbeitung. Mit der endgültigen Verabschiedung aller Teile und in der Folge dem Ersatz der DIN 1988 ist demnach vorläufig noch nicht zu rechnen. Ergänzt wird das Europäische Normenpaket EN 806 durch EN 1717 aus dem Jahre 2000. Als Deutsche Fassung der EN 1717 wurde die DIN EN 1717 „Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine Anforderung an Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen“ im Mai 2001 veröffentlicht. Die Norm gilt parallel zum Teil 4 der DIN 1988. Durch den „Nationalen Anhang“ sind alle Regelungen der DIN 1988-4 in die DIN EN 1717 einbezogen, so dass diese anstelle der DIN 1988-4 als Vertragsgrundlage vereinbart werden kann. Im Jahr 2006 hat der Normenausschuss Wasserwesen im DIN (NAW IV/7) eine neue Generation der technischen Regeln für die Trinkwasser-Installation beschlossen. Infolge der recht komplizierten Normungsprozeduren und der wegen stark divergierender nationaler Voraussetzungen sehr schwierigen Abstimmung im europäischen Kontext ist eine Vielzahl von Bestimmungen zwar noch gültig, jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die angestrebte Modernisierung soll das Regelwerk der technischen Entwicklung also wieder soweit als möglich annähern. Voraussichtlich wird das neue Normenpaket die Bezeichnung „Trinkwasser-Installation DIN EN 806, DIN EN 1717 und DIN 1988 (TRWI)“ erhalten. Die darin enthaltene DIN 1988 wird sich dann wie folgt gliedern: % DIN 1988-20 (E) Installation Typ A (geschlossenes System) – Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe (beschreibt die Technischen Regeln für die Planung und Ausführung von Trinkwasser-Installationen in Gebäuden und Grundstücken sowie die Bauteile, Apparate und Werkstoffe, die hierfür verwendet werden können; ergänzt DIN EN 806-2 und trifft zusätzliche Festlegungen zur Berücksichtigung nationaler Gesetze, Verordnungen und des deutschen technischen Regelwerks) % DIN 1988-30 Ermittlung der Rohrdurchmesser % DIN 1988-40 Ausführung % DIN 1988-50 Betrieb und Instandhaltung % DIN 1988-60 (E) Feuerlösch- und Brandschutzanlagen (regelt die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen, die an eine Trinkwasser-Installation angeschlossen sind; beschreibt insbesondere die verschiedenen Bauarten dieser Anlagen und die jeweils zu stellenden Anforderungen) % DIN 1988-70 Vermeidung von Korrosionsschäden und Steinbildung % DIN 1988-400 (E) Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte (nationale Ergänzung – ergänzt DIN EN 1717 und trifft zusätzliche Festlegungen zu Planung und Ausführung von TrinkwasserInstallationen unter Berücksichtigung des deutschen technischen Regelwerkes) % DIN 1988-500 (E) Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen (legt Kriterien für die Planung und Ausführung von Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen in TrinkwasserInstallationen zur Sicherstellung eines störungsfreien und wirtschaftlichen Betriebes fest). 263 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Zwischen Juli und Oktober 2008 sind die ersten Entwürfe der neuen Norm DIN 1988 – Teile 20, 60, 400 und 500 – erschienen. Damit ist die neue TRWI bereits ein Stück näher gekommen. Die Europäischen Normen (EN 806, EN 1717) und die nationalen Ergänzungsnormen (überarbeitete Teile der DIN 1988) bilden somit die Basis für eine „Neue TRWI“ mit dem Ziel, ein wie die DIN 1988 vollständiges, in sich geschlossenes und widerspruchsfreies Normenwerk für die Trinkwasserinstallation zu erstellen. Entscheidend ist, welche Qualität bzw. Normungstiefe die vorliegenden Normen haben und welcher Restnormungsbedarf sich daraus ergibt. Hinsichtlich der einbezogenen Europäischen Normen stellt sich die Situation zusammenfassend wie folgt dar: % DIN EN 806-1 „Allgemeines“ ist als Ersatz für DIN 1988-1 geeignet; % DIN EN 806-2 „Planung“ erfordert umfangreiche Ergänzungsnormen: o DIN 1988-20 (Planung), o DIN 1988-500 (Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen), o DIN 1988-60 (Feuerlösch- und Brandschutzanlagen), o DIN 1988-70 (Vermeidung von Korrosionsschäden und Steinbildung); % DIN EN 806-3 „Berechnung, vereinfachtes Verfahren“ erfordert Ergänzungsnorm DIN 1988-30 (differenziertes Berechnungsverfahren); % DIN EN 806-4 „Installation“ liegt erst als Entwurf vor, Ergänzungsnorm DIN 1988-40 ist vorgemerkt; % EN 806-5 „Betrieb und Instandhaltung“ liegt noch nicht vor, über Notwendigkeit und Inhalt einer Ergänzungsnorm DIN 1988-50 kann erst nach Veröffentlichung entschieden werden; % EN 1717 „Schutz des Trinkwassers“ erfordert Ergänzungsnorm DIN 1988-400 (nimmt den bisher informativen nationalen Anhang der DIN EN 1717 auf). Als Ziele einer sachgerechten Planung, des ordnungsgemäßen Baues und eines sicheren Betriebs von Trinkwasserinstallationsanlagen können genannt werden: % Vermeidung der Verschlechterung der Trinkwasserqualität % Sicherstellung des notwendigen Durchflusses und des Druckes an den Entnahmestellen % Einhaltung der Anforderungen an Trinkwasser an den Entnahmestellen % Keine Gesundheits- und Gütergefährdung während der Lebensdauer der Anlage % Einhaltung der funktionalen Anforderung während der Lebensdauer % Minimierung der Geräusche auf ein vertretbares Maß % und Vermeidung von Verunreinigung Verschwendung Verlusten Missbrauch. Nach DIN 1988 beginnt eine Trinkwasseranlage an der Anschlussvorrichtung für die Anschlussleitung an die Versorgungsleitung und endet am freien Auslauf oder einer anderen Sicherungseinrichtung im Gebäude. Die AVBWasserV fordert, dass in Trinkwasseranlagen nur Materialien und Geräte verwendet werden, die entsprechend den anerkannten Regeln der Technik beschaffen sind. Das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle (z.B. DIN/DVGW-, DVGW- in Verbindung mit dem GS-Zeichen) bekundet, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind. Das DIN/DVGW-Prüfzeichen auf Armaturen, Rohren und anderen Einrichtungen der Trinkwasseranlage garantiert also die Erfüllung der Anforderungen an die Sicherheit und Hygiene der Wasserversorgung, da diese Erzeugnisse in vom DVGW bezeichneten Prüfstellen nach Maßgabe der anerkannten Regeln der Technik geprüft wurden. Die Voraussetzungen für die Vergabe des DIN/DVGW-Prüfzeichens sind in der Geschäftsordnung der Zertifizierungsstelle des DVGW festgelegt. Beim Einsatz von Geräten ohne DIN/DVGW-Prüfzeichen hat das WVU das Recht, den Nachweis zu verlangen, dass diese Geräte den vom Gesetz geforderten ”anerkannten Regeln der Technik” entsprechen und die Sicherheit und Hygiene der Wasserversorgung gewährleistet sind. Zusätzlich zum DIN/DVGW-Prüfzeichen kann eine Prüfung nach dem Gerätesicherheitsgesetz (GSG) beantragt werden, um das DVGW-GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) für Wasserverbrauchsgeräte zu bekommen. 264 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Bei Beachtung der aufgezählten Grundsätze ist gewährleistet, dass an den Entnahmestellen einer Gebäude-Trinkwasserinstallation ein den Anforderungen der TrinkwV entsprechendes Wasser entnommen wird. Oberstes Gebot bei der Planung und dem Betrieb von Trinkwasseranlagen muss es sein, den Wasserverbrauch auf das notwendige Minimum zu beschränken. Ein geringer Wasserverbrauch schont Ressourcen. TRINKWASSERINSTALLATIONSANLAGEN IN GEBÄUDEN Für die Darstellung von Trinkwasseranlagen in technischen Zeichnungen sind die grafischen Symbole folgender DINNormen anzuwenden: DIN 1988-1 DIN 2429-1 DIN 2429-2 Empfohlen wird die Verwendung der in DIN EN 806-1 aufgeführten Symbole und Kurzzeichen. 265 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Bild 1 Beispielhafte Darstellung einer Gebäude-Trinkwasseranlage zur Kennzeichnung der einzelnen Leitungsabschnitte unter Verwendung graphischer Symbole (Quelle: DIN EN 806-1) Legende 1 Anschlussleitung 2 Eintrittsstelle 3 Verbrauchsleitung 4 Hauptabsperrarmatur (HAE) 5 Wasserzähleranlage 6 Wasserzähler 7 Sammelzuleitung 8 Steigleitung 9 Stockwerksleitung 10 Einzelzuleitung 11 Zirkulationsleitung (Graphische Symbole und Kurzzeichen entsprechend DIN EN 806-1:2001-04, Anhang A) 266 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Hauptelemente der Trinkwasseranlage Bild 1 zeigt eine beispielhafte Darstellung einer Gebäude-Trinkwasseranlage mit den einzelnen Leitungsabschnitten und Anlagen-Bauteilen (nach DIN 1988-1). Die Trinkwasserversorgung der Gebäudeanlage erfolgt über die Anschlussvorrichtung an der Versorgungsleitung durch die Verbindung der Anschlussleitung mit den Verbrauchsleitungen im Gebäude. Die Verbrauchsleitungen beginnen mit der Hauptabsperrarmatur. Die Hauptabsperrarmatur ist die erste Armatur auf dem Grundstück bzw. im Keller, mit der die gesamte nachfolgende Trinkwasser-Installationsanlage einschließlich Wasserzähleranlage abgesperrt werden kann. Die Wasserzähleranlage ist eine Messeinrichtung, die aus einem zwischen zwei Absperrarmaturen installierten Wasserzähler und den für seinen Ein- und Ausbau erforderlichen Vorrichtungen besteht. Die Absperrarmatur nach dem Wasserzähler muss eine Entleerung besitzen. Diese Absperrarmatur kann aber auch mit einem Rückflussverhinderer kombiniert werden, da dessen Einbau zum Schutz des Trinkwassernetzes vorgeschrieben ist. Wasserzähleranlagen können auch außerhalb eines Gebäudes in besonderen Wasserzählerschächten, die dem DVGW-Arbeitsblatt W 358 entsprechen müssen, installiert werden. In Wasserzähleranlagen von Trinkwassernetzen werden in der Regel Flügelrad- oder Woltmann-Zähler in waagerechten Rohrleitungen als Volumenmessgeräte für Kaltwasser (Wassertemperatur zwischen 0°C und 30°C) eingesetzt. Um den Bedingungen des geschäftlichen Verkehrs (Abrechnung zwischen Lieferer und Kunde) zu genügen, müssen Wasserzähler den Vorschriften des Eichgesetzes und der Eichordnung entsprechen. Die Hausanschlussleitung, einschließlich der Hauptabsperrarmatur und der Wasserzähler, gehört zu den Betriebsanlagen des WVU und wird ausschließlich von diesem erstellt, gewartet oder verändert. Eine frostfreie Verlegung und der Schutz vor Beschädigungen müssen gewährleistet sein. Die dem Hausanschluss nachgeschaltete Anlage wird als Kundenanlage bezeichnet, für diese ist der Anschlussnehmer bzw. der Grundstückseigentümer verantwortlich. Die Rohrleitungen einer Gebäude-Trinkwasseranlage sind Verbrauchsleitungen. Zu den Verbrauchsleitungen gehören die Verteilungsleitungen, Steigleitungen, Stockwerksleitungen, Zirkulationsleitungen und Einzelzuleitungen. Folgende Definitionen (nach DIN) charakterisieren ihre Funktionen in einer Trinkwasser-Installationsanlage: % Verteilungsleitung (DIN 1988-1): Jede der Wasserzähleranlage bzw. der Hauptabsperrarmatur nachgeschaltete Leitung in einem Gebäude oder auf einem Grundstück, von der Steigleitungen, Stockwerksleitungen oder Einzelzuleitungen abzweigen können % Steigleitung (DIN 1988-1): Von Geschoss zu Geschoss führender Leitungsteil, von dem Stockwerksleitungen oder Einzelzuleitungen abzweigen % Stockwerksleitung (DIN 1988-1): Von der Steigleitung abzweigender Leitungsteil, von dem Einzelzuleitungen abzweigen % Einzelzuleitung (DIN 1988-1): Zu einer Entnahmestelle führender Leitungsteil % Zirkulationsleitung (DIN 1988-1): Leitung, die ohne Entnahmestelle erwärmtes Trinkwasser zum Trinkwassererwärmer zurückführt. Die Verbrauchsleitungen sind aus Gründen des Anlagenschutzes und der Einhaltung der Trinkwasser-Qualitätskriterien sowohl gegen Frost als auch gegen eine unzulässige Erwärmung durch warmgehende Bau- oder Anlagenteile zu schützen. Bei der Verlegung von Rohrleitungen ist darauf zu achten, dass diese mit ausreichendem Abstand von Bauteilen und anderen Leitungen verlegt und werkstoffgerecht befestigt werden, um die beim Betrieb der Leitungen auftretenden Belastungen sicher aufnehmen zu können. Das Auftreten von Kräften durch die Längenänderung von Rohrleitungen bei wechselnden Temperaturen ist durch eine entsprechende Rohrführung oder durch Dehnungsausgleicher zu vermeiden. Bei der Verlegung von Rohrleitungen sind die materialspezifischen Montageanleitungen der Rohrhersteller unbedingt zu beachten. 267 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Steigleitungen sind an der Abzweigung von der Verteilungsleitung mit einer Absperrarmatur und einer Entleerungsmöglichkeit auszurüsten. Die Stockwerksleitungen müssen geschossweise und jede Wohnung muss einzeln absperrbar sein. Die Zugänglichkeit und leichte Bedienbarkeit der Rohrleitungs-Armaturen muss gewährleistet sein. Die Armaturen in Trinkwasseranlagen haben unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Deshalb unterteilt man in: % Leitungsarmaturen (Absperren, Drosseln, Einregulieren) % Entnahmearmaturen (Zapfen, Füllen, Mischen von kaltem und warmem Trinkwasser) % Sicherheitsarmaturen (Schutz vor unzulässigem Betriebsüberdruck) % Sicherungsarmaturen (Schutz vor Zurückfließen, -drücken oder -saugen). Armaturen haben einen großen Einfluss auf die Druckverluste, das Geräuschverhalten, das Druckstoßverhalten und die Wirtschaftlichkeit von Trinkwasseranlagen. Beim Einsatz von Armaturen sind die Betriebs- und Montagebedingungen der Hersteller unbedingt zu beachten. Weitere Bestandteile von Trinkwasseranlagen Schutzfilter: Schutzfilter werden nach der Wasserzähleranlage und dem Rückflussverhinderer eingebaut. Ihre Aufgabe ist es, Schmutz und Fremdkörper aus dem Trinkwassernetz (Versorgungs- und Anschlussleitungen) zurückzuhalten. Der Fremdkörpereintrag kann die Ursache für Korrosionserscheinungen und Betriebsstörungen in der Trinkwasserinstallation sein. Auch bei Einsatz von Kunststoffrohren sollten Schutzfilter verwendet werden. Filter müssen aus hygienischen und betriebstechnischen Gründen regelmäßig gewartet werden. Man unterscheidet nach den Reinigungsverfahren der Filtereinsätze rückspülbare und nicht rückspülbare Filter. Kompensatoren: Kompensatoren haben die Aufgabe, die bei Erwärmung von Rohrleitungen zwischen zwei Festpunkten auftretenden Längenänderungen sicher aufzunehmen, wenn dies nicht durch eine elastische Rohrführung erfolgen kann. Kompensatoren müssen so eingebaut werden, dass eine regelmäßige Inspektion möglich ist. Weiterhin ist zu beachten, dass die zwischen zwei Festpunkten verwendeten Rohrhalterungen ein Gleiten der Rohrleitung zulassen. Als Kompensatoren werden für Trinkwasserrohrleitungen in der Regel Metallbalg-Kompensatoren eingesetzt. Bei der Verwendung von Elastomeren ist eine Baumusterprüfung erforderlich, durch die der Eignungsnachweis für Konstruktion und Werkstoff erbracht wird. Ausdehnungsgefäße: Zur Aufnahme von Volumenänderungen in Trinkwassererwärmungsanlagen werden durchströmte Membrandruckausdehnungsgefäße eingesetzt. Neben der Forderung nach Verwendung für Trinkwasseranlagen geeigneter Werkstoffe muss eine ständige Durchströmung der Gefäße gewährleistet sein, um eine Stagnation des Wassers oder eine Totzonenbildung auszuschließen. Insbesondere müssen die Werkstoffeigenschaften der Membran und der Innenbeschichtung den KTW-Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes entsprechen. Auf das Vorhandensein des DVGW-Prüfzeichens ist zu achten. Membrandruckausdehnungsgefäße werden in die Kaltwasserleitung zwischen der Sicherheitsgruppe und dem Trinkwassererwärmer angeschlossen. Trinkwassererwärmer: Trinkwassererwärmer sind Behälter oder Rohranordnungen, denen Energie zur Erwärmung von Trinkwasser zugeführt wird. Trinkwassererwärmer werden zur Bevorratung von Trinkwasser und zur Vermeidung von Druckschwankungen in Trinkwasseranlagen eingesetzt. Bei der Auswahl von Werkstoffen für diese Bauelemente ist für die wasserberührenden Teile darauf zu achten, dass keine Beeinträchtigung oder Gefährdung der Trinkwassergüte stattfindet. 268 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Druckerhöhungsanlage (DEA): Grundsätzlich gilt, dass der vorhandene Versorgungsdruck des Trinkwassernetzes für die unteren Stockwerke eines Gebäudes genutzt wird; erst bei Unterschreitung eines Mindestversorgungsdruckes ist der Einbau einer Druckerhöhungsanlage (DEA) erforderlich. Die DEA gewährleistet die Betriebssicherheit der Trinkwasserversorgungsanlage von Gebäuden, wenn der Mindestversorgungsdruck aus dem Versorgungsnetz nicht ausreicht, um die notwendige Zapfmenge an einer Entnahmeeinrichtung bereitzustellen. Die Druckerhöhung wird durch Pumpen in der Verbrauchsleitung bewirkt. Dazugeschaltete Druckbehälter mit einem Luftpolster können sowohl für das Versorgungsnetz als auch für die Gebäudeinstallation eine Ausgleichsfunktion erfüllen. Man unterscheidet folgende Anschlussarten von DEA: Tabelle 1 Anschlussarten von Druckerhöhungsanlagen nach DIN 1988-5 Unmittelbarer Anschluss ohne Druckbehälter auf der Enddruckseite mit Druckbehälter auf der Enddruckseite Mittelbarer Anschluss ohne Druckbehälter auf der Vordruckseite mit Druckbehälter auf der Vordruckseite ohne Druckbehälter auf der Vordruckseite mit Druckbehälter auf der Vordruckseite ohne Druckbehälter auf der Enddruckseite mit Druckbehälter auf der Enddruckseite Beim unmittelbaren Anschluss besteht eine direkte Verbindung der DEA mit dem Versorgungsnetz, beim mittelbaren Anschluss handelt es sich um einen indirekten Anschluss, da der DEA ein mit der Atmosphäre verbundener, wasserstandsgeregelter Vorbehälter vorgeschaltet ist. Der unmittelbare Anschluss ist aus hygienischer Sicht günstiger. Für die Anwendung einer Anschlussart sind bestimmte Betriebsvoraussetzungen entsprechend DIN 1988-5 zu erfüllen. In Abhängigkeit vom anliegenden Mindestversorgungsdruck, der Gebäudehöhe und dem Trinkwasserbedarf werden Druckzonen und Ausführungsarten an DEA ermittelt. Folgende Ausführungsarten werden angewendet: % Jede Druckzone erhält ihre eigene DEA % Eine DEA versorgt mehrere Druckzonen, wobei jeder Druckzone oder einzelnen Stockwerken Druckminderer zugeordnet werden. Der Betrieb von DEA kann erheblichen Einfluss auf den Betrieb des Versorgungsnetzes haben, deshalb ist die Errichtung dieser Anlagen für Gebäude-Trinkwasseranlagen vom WVU zu genehmigen. Wasserbehandlungsapparate: Trinkwasser aus öffentlichen Versorgungsnetzen bedarf für Trink- und Badezwecke keiner weiteren Behandlung, da es den gesetzlichen Bestimmungen und Güteanforderungen zu entsprechen hat. Jedoch werden zur Verhinderung von Steinbildungen in Rohrleitungen, Apparaten und Entnahmearmaturen Dosiergeräte für die Zugabe von alkalisierenden Stoffen (Silikate) und Phospaten eingesetzt. Diese zudosierten Stoffe sollen bei feuerverzinkten Eisenwerkstoffen die Herausbildung einer Deckschicht fördern und eine Anhebung des pH-Wertes ohne Kalkabscheidung bewirken. Dosiergeräte und Dosiermittel dürfen die hygienische Trinkwasserqualität nicht beeinflussen. Zur Vermeidung der Steinbildung in Trinkwasseranlagen werden auch Enthärtungsanlagen eingesetzt. Die Wasserenthärtung erfolgt in der Enthärtungsanlage durch Ionenaustausch. Die Trinkwasserbehandlung ist vornehmlich für Anlagen zur Trinkwassererwärmung vorzusehen. Eine Wasserbehandlung zur Vermeidung der Steinbildung ist nur bei zwingender Notwendigkeit vorzunehmen. 269 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Es dürfen Dosier- und Enthärtungsanlagen eingesetzt werden, die das DVGW-Prüfzeichen besitzen; für diese Anlagen sind nach DIN 1988-4 keine zusätzlichen Sicherungseinrichtungen erforderlich. Die Vorschriften für eine ständige Wartung sind einzuhalten. Weiterhin werden Apparate zur physikalischen Wasserbehandlung eingesetzt, die eine Beeinflussung des Härtebildners durch permanent-elektromagnetische oder -elektrostatische Felder bewirken. Die Wirksamkeit und Wirkungsweise dieser Geräte hängen u.a. von der Strömungsgeschwindigkeit, der Temperatur und der Wasserbeschaffenheit ab. Derartige Geräte können heute ein DVGW-Prüfzeichen auf der Basis des DVGW-Arbeitsblattes W 512 erhalten. Eine generelle Wirksamkeit kann aus dem Prüfzeichen nicht abgeleitet werden. Das Prüfzeichen bedeutet, dass durch diese Methode keine negative Beeinflussung des Trinkwassers (Hygiene) und der Trinkwasseranlage (Korrosion) erfolgt. Schutz der Trinkwasserinstallation Schutzmaßnahmen für die Trinkwasserinstallation dienen der Gebrauchswerterhaltung und Betriebssicherheit der Anlage sowie dem Schutz der Nutzer. Folgende Schutzmaßnahmen sind erforderlich: Dämmung Trinkwasserleitungen (kalt) sind vor einer unerwünschten Erwärmung und vor Tauwasserbildung an den Rohroberflächen zu schützen. Deshalb gibt die DIN 1988-2 (Tabelle 9) folgende Richtwerte für Mindestdämmschichtdicken zur Dämmung von Trinkwasserleitungen (kalt) an. Tabelle 2: Mindestdämmschichtdicken von Trinkwasserleitungen (kalt) (DIN 1988-2) Einbausituation Dämmschichtdicke bei h = 0,040 W/(m.K) *) [mm] Rohrleitung frei verlegt, in nicht beheiztem Raum (z.B. Keller) 4 Rohrleitung frei verlegt, in beheiztem Raum 9 Rohrleitung im Kanal, ohne warmgehende Rohrleitungen 4 Rohrleitung im Kanal, neben warmgehenden Rohrleitungen 13 Rohrleitung im Mauerschlitz, Steigleitung 4 Rohrleitung in Wandaussparung, neben warmgehenden Rohrleitungen 13 Rohrleitung auf Betondecke 4 *) Für andere Wärmeleitfähigkeiten sind die Dämmschichten, bezogen auf einen Durchmesser von d = 20 mm, entsprechend umzurechnen. Die vorgenannten Richtwerte gelten nur für eine Trinkwassertemperatur von 10 °C und die üblichen Betriebsbedingungen im Wohnungsbau. Für Trinkwasserleitungen sowie Armaturen (warm) sind die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), insbesondere die der §§ 10, 11 und 14 einzuhalten. Die Werte der Mindestdicken der Dämmschicht sind nachfolgend in Tabelle 3 angegeben: Das Dämmmaterial muss sich chemisch neutral zum Rohrmaterial verhalten, damit Korrosionserscheinungen ausgeschlossen werden. Eine Durchfeuchtung der Dämmung muss ebenfalls ausgeschlossen werden. Ungedämmte, zugängliche Warmwasserleitungen bis 4 m Länge sowie deren Armaturen, die sich nicht in beheizten Räumen befinden und die weder in den Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind, müssen nicht gedämmt werden. Die Dämmung ist erst ab einer Leitungslänge von 4 m oder länger erforderlich. Die Anforderung gilt sowohl für neue als auch für bestehende Warmwasserleitungen. 270 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Bei Warmwasserleitungen dürfen die Mindestdicken der Dämmschichten nach Tabelle 3 insoweit vermindert werden, als eine gleichwertige Begrenzung der Wärmeabgabe auch bei anderen Rohrdämmstoffanordnungen und unter Berücksichtigung der Dämmwirkung der Leitungswände sichergestellt ist. Tabelle 3: Zeile Art der Leitungen/Armaturen 1 2 3 4 5 Innendurchmesser bis 22 mm Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm Innendurchmesser über 100 mm Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1 bis 4 in Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 4, die nach dem 31. Januar 2002 in Bauteilen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer verlegt werden Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armaturen von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen 6 7 8 1) Wärmedämmung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen, Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armaturen (EnEV, Anhang 5) Mindestdicke der Dämmschicht, bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von h = 0,035 W/ (m·K) 1) 20 mm 30 mm gleich Innendurchmesser 100 mm 1/2 der Anforderungen der Zeilen 1 bis 4 1/2 der Anforderungen der Zeilen 1 bis 4 6 mm 1) 6 mm Bei Materialien mit anderen Wärmeleitfähigkeiten als 0,035 W/(m K) sind die Mindestdicken der Dämmschichten entsprechend umzurechnen. Für die Umrechnung und die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials sind die in den Regeln der Technik enthaltenen Rechenverfahren und Rechenwerte zu verwenden. Frostschutz Bei der Verlegung von Trinkwasserleitungen ist darauf zu achten, dass zur Vermeidung von Havarien und Betriebsstörungen ein Einfrieren verhindert wird. Zu diesem Zweck werden die Leitungen gedämmt; dabei muss auch berücksichtigt werden, dass bei ungünstiger Lage der Rohrleitungen und lange andauerndem Wasserstillstand (keine Entnahme) die Einfriergefahr dadurch nicht gebannt ist. Die frostgefährdeten Leitungsabschnitte sollten durch eine entsprechende Beschilderung gekennzeichnet und vorsorglich entleert werden. Bei einer unterirdischen Leitungsverlegung muss die Verlegung in frostfreier Tiefe erfolgen. Bei der Planung ist darauf zu achten, dass entsprechende Entleerungsvorrichtungen an den tiefsten Punkten der Trinkwasseranlage vorgesehen werden, um Frostschäden bei längeren Nutzungspausen vorzubeugen. Die Entleerungsvorrichtungen müssen gut zugänglich sein und eine Entwässerung der Anlage zulassen. Besondere Aufmerksamkeit ist dem Frostschutz von Wasserzähleranlagen in Wasserzählerschächten und frostgefährdeten Anschlussräumen zu schenken. Schallschutz Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ enthält die diesbezüglichen, für die Trinkwasserinstallation einzuhaltenden Vorschriften. Die Unterschreitung des zulässigen Schallpegels von haustechnischen Anlagen und von Armaturen ist ein wichtiger Beitrag zur Verminderung der Geräuschbelastung durch Trinkwasseranlagen. Eine Geräuschübertragung von Trinkwasserinstallationen auf den Baukörper kann durch eine geeignete Rohrführung, Rohrleitungsbefestigung und schallschutztechnische Maßnahmen verhindert werden. Aus Gründen des Schallschutzes wurde eine Begrenzung des Ruhedruckes in Trinkwasseranlagen auf 5 bar festgelegt. Da Strömungsgeräusche eine große Rolle spielen, sollte bei Geräuschbelästigungen geprüft werden, ob eine Druckminderung in der Trinkwasserinstallation zulässig ist. Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung von Geräuschbelästigungen ist die Anwendung der Vorwandinstallation. 271 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Wand- und Deckendurchführungen Bei der Rohrführung durch Wände und Decken, die Brandabschnitte voneinander trennen, sind entsprechend den landesspezifischen Vorschriften brandschutztechnische Maßnahmen vorzunehmen, um ein Übertreten von Feuer und Rauch in den Durchbrüchen auszuschließen (vgl. auch Allgemeine Grundlagen, Brandschutz). Diese Maßnahmen betreffen insbesondere Rohrleitungen aus brennbaren Werkstoffen (Kunststoffe). Ein wirksamer Schutz gegen ein Übertreten von Feuer und Rauch ist durch den Einsatz von Brandschutzmanschetten gegeben. Der Werkstoff dieser Brandschutzmanschetten wird durch Hitzeeinwirkung aufgebläht und dichtet Hohlräume gegen Brand- und Rauchausbreitungen ab. Bei einer Verlegung von Rohren in Wänden oder Decken mittels Schutzrohren ist der Raum zwischen Rohrwand und Schutzrohr mit dauerelastischen oder plastischen Dichtmitteln auszufüllen, dabei ist darauf zu achten, dass sie sich neutral zum Rohrleitungswerkstoff verhalten (Korrosionsgefahr). Für die Hauseinführung der Anschlussleitungen durch Außenwände sind Mauerdurchführungen einzusetzen, die gas- und wasserdicht sind. Dadurch sollen gefährliche Gasansammlungen in Anschlussräumen bzw. Gebäuden bei Leckagen erdverlegter Gasleitungen ausgeschlossen werden. Im Übrigen sind für die Hauseinführung die einschlägigen Vorschriften des WVU zu berücksichtigen. Beim Einsatz von Rohrdurchführungen ist auf das Vorhandensein der beabsichtigten Anwendung entsprechender Zulassungs- und Prüfzeichen zu achten. Elektrische Schutzmaßnahmen Elektrische Schutzmaßnahmen für metallene Trinkwasserinstallationen haben folgende Aufgabe: % Elektrische Trennung % Schutz gegen elektrische Berührungsspannungen Die elektrische Trennung wird durch Einbau von nach DIN 3389 geprüften und besonders (grün) gekennzeichneten Isolierstücken in die Anschluss- oder Grundstücksleitung erreicht. Diese Isolierstücke werden vor der Hauptabsperreinrichtung (in Fließrichtung des Wassers) eingebaut, sie verhindern die Übertragung von Fehlerströmen aus dem Gebäude in das Versorgungsnetz. Die Trinkwasserinstallation eines Gebäudes wird an dessen Potentialausgleichsschiene angeschlossen. Wasserzähleranlagen in metallenen Leitungssystemen werden durch ein flexibles Kupferkabel mit einem Querschnitt von mindestens 16 mm² zum Schutz gegen Berührungsspannung überbrückt. Die Überbrückung ist mit metallisch blanken Presskontakten und Anschlussklemmen an der Rohrleitung zu befestigen. In Neubauten ist die Verwendung von Trinkwasserinstallationen als Schutzleiter, Erdungsleiter oder Potentialausgleichsleiter untersagt, da die gesamte Installation oder Teilabschnitte davon in Kunststoff ausgeführt werden können. Alle Arbeiten bezüglich elektrischer Schutzmaßnahmen sind nicht Aufgabe des Gas-/Wasserinstallateurs, sondern dürfen nur durch zugelassene Elektrofachleute ausgeführt werden. Für den Gas-/Wasserinstallateur besteht bei Reparaturen oder Veränderungen der Installation die Hinweispflicht an den Auftraggeber zur Überprüfung bzw. der Wiederherstellung des elektrischen Schutzes. Prüfen, Spülen, Inbetriebnahme Das erste Füllen der Anlage und die Druckprüfung erfolgen nach Beendigung der Rohrleitungsmontage, bevor eine Verkleidung oder Dämmung der Installation (nicht verdeckte Rohrleitungen) vorgenommen wurde. Das Füllen der Anlage wird mit gefiltertem Trinkwasser vorgenommen, um einen Eintrag von Fremdkörpern zu vermeiden. Eine vollständige Entlüftung der Anlage ist Voraussetzung für die Druckprüfung. Für Stahlrohre, nichtrostende Rohre und Kupferrohre beträgt der Prüfdruck das 1,5fache des zulässigen Betriebsüberdrucks. Die Prüfzeit beträgt 10 Minuten, in dieser Zeit darf kein Druckabfall auftreten. Kunststoffrohre besitzen andere Materialeigenschaften als metallene Rohre, deshalb ist auf eine möglichst gleich bleibende Temperatur des Prüfmediums zu achten. Die Druckprüfung wird als Vorprüfung und Hauptprüfung durchgeführt. Bei der Vorprüfung beträgt der Prüfdruck = Betriebsüberdruck plus 5 bar und wird innerhalb von 30 Minuten im Abstand von 10 Minuten 2 mal wiederhergestellt. Nach weiteren 30 Minuten darf der Prüfdruck um nicht mehr als 0,6 bar gefallen sein. Die Hauptprüfung erfolgt unmittelbar nach der Vorprüfung. Die Prüfdauer beträgt 2 Stunden. Der nach der Vorprüfung abgelesene Prüfdruck darf nach Ablauf der Prüfdauer um nicht mehr als 0,2 bar gefallen sein. 272 2009 Wasserversorgung Grundlagen der Trinkwasserversorgung Während der Prüfung sind Sichtkontrollen der Rohrleitungen auf Dichtheit vorzunehmen. Undichtheiten dürfen nicht auftreten. Über die Durchführung der Druckprüfung wird ein Protokoll angefertigt. Trinkwasserleitungen sind nach der Druckprüfung gründlich zu spülen. In Abhängigkeit von den Forderungen des Auftraggebers und den Empfehlungen der Rohrhersteller sind zwei Spülverfahren anwendbar: % Luft/Wasser-Gemisch-Spülung % Wasserspülung. Die Verfahrensweise für die Spülung wird im Punkt 11.2 der DIN 1988-2 und im ZVSHK-Merkblatt „Hinweise zur Durchführung von Spülverfahren für Trinkwasser-Installationen, die nach TRWI/DIN 1988 erstellt sind“ beschrieben. Der Anlagenhersteller hat nach erfolgter Prüfung und Spülung der Anlage den Betreiber in die Bedienung der Anlage einzuweisen und ihn insbesondere mit der Funktion und Wartung der Sicherheits- und Sicherungsarmaturen vertraut zu machen. Im Zusammenhang mit der Aushändigung der Übergabe- und Abnahmeprotokolle sind auch die Herstellerunterlagen über Betrieb, Bedienung und Instandhaltung von Anlagenteilen auszuhändigen. Die Anlagen und Verbrauchseinrichtungen sind bestimmungsgemäß zu betreiben. Für den Betrieb der Trinkwasseranlage sind die Hinweise der DIN 1988-8 zu beachten. TRINKWASSERLEITUNGEN – WERKSTOFFE, VERBINDUNGSTECHNIKEN Bei der Werkstoffauswahl für Trinkwasserleitungen gilt als oberste Forderung der Grundsatz, dass die einwandfreie Lebensmittelqualität des Trinkwassers erhalten bleiben muss. Folgende Gesichtspunkte sind bei der Auswahl von Werkstoffen für Trinkwassersysteme zu beachten: % Hygieneanforderungen % Materialeigenschaften % Wasserbeschaffenheit % Betriebsbedingungen (u.a. Temperatur, Druck) % Installationsausführung. Über jeden konkreten Einsatz von Werkstoffen für Trinkwassersysteme ist u.a. auf Grund von Wasseranalysen in Konsultation mit dem Wasserversorgungsunternehmen zu entscheiden. Bei der Entscheidung über die Werkstoffauswahl aus mehreren möglichen Materialien spielt erst dann die Kosten/Nutzen-Rechnung eine besondere Rolle. Die Anforderungen an die hygienische Unbedenklichkeit werden an alle Werkstoffe der mit dem Lebensmittel Trinkwasser in Berührung kommenden Anlagenteile gestellt, wie % Rohre % Armaturen % Verbindungselemente % Dichtungen, Dichtmittel % Apparate % Behälter % Geräte usw. Für Werkstoffe wie Edelstahl, verzinkter Stahl, Kupfer, Messing, Rotguss und Grauguss gilt die Unbedenklichkeit aufgrund jahrzehntelanger positiver Erfahrungen als erwiesen. Für den Einsatz von neuen Kunststoffmaterialien sind jedoch zum Schutz des Trinkwassers vom Bundesgesundheitsamt zur Feststellung der Unbedenklichkeit dieser Materialien Bedingungen und Forderungen in den KTW-Empfehlungen (Kunststoffe im Trinkwasser) festgelegt worden. Deshalb ist es von besonderer Bedeutung, beim Einsatz von Produkten auf das Vorhandensein eines Prüfzeichens einer anerkannten Zertifizierungsstelle, z.B. des DIN/DVGW-Prüfzeichens, zu achten. Alle Bauteile und Apparate müssen außerdem durch gut lesbare und dauerhafte Kennzeichnung mit dem Herstellerzeichen oder -namen identifizierbar sein. 273 2009 Wasserversorgung Trinkwasserleitungen Die DIN 1988-2 definiert die Betriebsbedingungen für Rohre und Rohrverbindungen in der Trinkwasserinstallation innerhalb einer fiktiven Betriebsdauer von 50 Jahren bezüglich Druck und Temperatur gemäß Tabelle 4: Tabelle 4 Betriebsbedingungen für Rohre und Rohrverbindungen (DIN 1988-2) Kaltwasser Warmwasser 1) Betriebsüberdruck Bar 0 bis 10 Temperatur °C bis 25 1) jährliche Betriebsstunden h/a 8760 schwankend 0 bis 10 schwankend bis 60 bis 85 8710 50 Bezugstemperatur für die Zeitstandfestigkeit: 20°C Für Trinkwasseranlagen werden in der Regel folgende Rohre eingesetzt: % Metallrohre % Kunststoffrohre % Verbundrohre, in der Materialkombination Kunststoff-Metall-Kunststoff Die nachfolgende Tabelle enthält die in der Trinkwasserinstallation einsetzbaren Materialien und die wichtigsten zu beachtenden technischen Regeln. Tabelle 5 a) Rohr-Werkstoffe in der Trinkwasser-Installation Rohr-Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation (kalt/warm) nach twin 6 (1/94) Werkstoff Feuerverzinkter Stahl Nichtrostender Stahl Kupfer PE-X (vernetztes Polyethylen) PB (Polybuten) PP (Polypropylen) PVC-C (chloriertes Polyvinylchlorid) PE-X PE-X PB PP AI PB (Verbundrohr) Technische Regeln für Rohre DIN EN 10255, DIN 2460, DIN EN 10240, DIN EN 10220 DIN EN ISO 1127, DVGW GW 541 DIN EN 1057, DVGW W 544 DIN 16893, DVGW W 544, GW 335-A3 DIN 16968, DIN 16969 DIN 8077, DIN 8078 DIN 8079, DIN 8080 DVGW W 542 PP b) Rohr-Werkstoffe, die aufgrund ihrer Materialeigenschaften nur für die Trinkwasserinstallation (kalt) geeignet sind Werkstoff PVC-U (weichmacherfreies Polyvinylchlorid) PE-HD (Polyethylen hoher Dichte) PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte) 274 2009 Technische Regeln für Rohre DIN 8061, DIN EN 1452-1...5, DVGW W 320 DIN EN 12201-1...5, DVGW W 320, GW 335-A2, -B2, DIN 8074, DIN 8075 DIN EN 12201-1...5, DVGW W 320, GW 335-A2, -B2 Wasserversorgung Trinkwasserleitungen Die verschiedenen Rohr-Werkstoffe erfordern auch spezifische Rohr-Verbindungstechnologien: Feuerverzinkte Stahlrohre: % Gewindeverbindung mittels feuerverzinkter Temperguss- bzw. Stahlfittings mit Gewinde. Rohrgewinde müssen der DIN EN 10226-1 entsprechen. Als Dichtungsmaterial wird Hanf mit einer Dichtungsmasse verwendet, deren Unbedenklichkeit durch entsprechende Zertifizierung nachgewiesen sein muss. % Schweißverbindung verzinkter Stahlrohrleitungen ist nur ausnahmsweise gestattet, wenn die entsprechenden Rohrleitungsteile (z.B. Verteilerbaugruppen) anschließend wieder verzinkt werden. Rohre aus nichtrostendem Stahl: Pressverbindung mittels speziellen Pressfittings, die durch den Pressvorgang mit ihrem Dichtring verformt werden und eine formstabile und kraftschlüssige Verbindung darstellen. Löt- und Schweißverbindungen sind grundsätzlich nicht zulässig. Kupferrohre: Weich- und Hartlöten. Entsprechende Vorschriften über verwendbare Lote, Flussmittel und Lotpasten enthält das DVGWArbeitsblatt GW 2. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass bei Trinkwasser-Installationen mit Lötverbindungen von Rohren mit Abmessungen bis zu 28 x 1,5 mm ausschließlich das Weichlöten zugelassen ist und auf eine Wärmebehandlung mit Temperaturen über 400°C verzichtet wird. % Schweißverbindungen bei Rohrwanddicken von mindestens 1,5 mm, Anwendung nur in Ausnahmefällen empfohlen, da besondere Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind. % Pressverbindung % Lösbare Verbindungen wie z.B. Verschraubungen, Rohrkupplungen und Flanschverbindungen Rohre aus PE-X (vernetztes Polyethylen): % Klemmverbindung der Rohre mittels Form- und Verbindungsstücken nach DVGW-Arbeitsblatt W 534 % Pressverbindung Rohre aus Polybuten (PB): % Klemmverbindung, z.B. nach dem System von Instaflex % Heizelement-Muffenschweißen Rohre aus Polypropylen (PP): % Heizelement-Muffenschweißen oder Heizelement-Stumpfschweißen Rohre aus Polyvinylchlorid (PVC-U, PVC-C): % Einsatz von Steck- oder Klebemuffen mit einem Spezialkleber % Gewindeverschraubung mittels Messing- oder Rotgussübergangsstücken möglich, Armaturenanschluss mittels Messingwandscheiben % Flanschverbindung Rohre aus Polyethylen (PE-HD, PE-LD): % Klemmverbindungen mittels Form- und Verbindungsstücken % Heizelement-Muffenschweißen und Heizelement-Stumpfschweißen (nur für PE-HD) % Flanschverbindung Verbundrohre: % Pressverbindung % Klemmverbindung mittels Form- und Verbindungsstücken aus Messing oder Rotguss % Schraubverbindung % Steckverbindung Für die Verbindung von Kunststoffrohren ist kennzeichnend, dass bestimmte Rohrhersteller auch gleichzeitig ausgereifte, firmenspezifische Verbindungstechniken mit entsprechenden Materialien, Werkzeugen und einem Sortiment von Formund Verbindungsstücken anbieten. 275 2009 Wasserversorgung Trinkwasserleitungen Der Einsatz von Bleirohrleitungen in Trinkwasserinstallationen ist in Neuanlagen grundsätzlich untersagt, da dieses Material eine Kontamination des Trinkwassers verursacht. Diese Kontamination ist insbesondere abhängig vom Bleigehalt bzw. Bleianteil und von der Dauer der Wasserentnahmepausen (Stagnation) in der Anlage. Häufig sind in Altanlagen noch Bleirohre anzutreffen, obwohl ihr Ersatz durch Rohre aus anderen Werkstoffen aus gesundheitlichen Gründen erforderlich und leicht möglich ist. Bei der Montage von Trinkwasserinstallationen ist der zulässigen Kombination verschiedener Werkstoffe besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da die Mischinstallation zu Korrosionserscheinungen führen kann. Kontaktkorrosion kann z.B. an den Verbindungsstellen zwischen verzinkten Stahlrohren und Anlagenteilen aus Kupferlegierungen auftreten. Das gleiche tritt an verzinkten Stahlleitungen auf, wenn diese mit nichtrostenden Stählen in Verbindung gebracht werden. Um eine Lochkorrosion bei der Mischinstallation von Kupfer und verzinktem Stahl auszuschließen, ist darauf zu achten, dass in Fließrichtung des Wassers keine Anlagenteile aus Kupfer vor verzinkten Stahlleitungen installiert werden. Diese Fließregel trifft jedoch nicht für nichtrostende Stähle zu. Bei einer Kombination von Kupfer und nichtrostendem Stahl besteht keine Gefahr einer Kontaktkorrosion. Die Entscheidung über den Werkstoffeinsatz in Trinkwasserinstallationen setzt die genaue Kenntnis der Werkstoffeigenschaften voraus; deshalb ist es besonders wichtig, die Hersteller- und Einsatzhinweise für Rohre und andere Anlagenteile zu beachten. TRINKWASSERSCHUTZ Trinkwasserschutz bedeutet die Einhaltung der Trinkwassergüte im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes und anderer gesetzlicher Vorschriften in der gesamten Kette der Trinkwasserversorgung: Wasserversorgungsunternehmen - Anlagenerrichter (Installateur) - Anlagenbetreiber. Das oberste Gebot in der Tätigkeit von Planern, Installateuren und Betreibern von Trinkwasseranlagen ist es, zu gewährleisten, dass in den Rohrleitungen und Apparaten das Trinkwasser seine Qualität als Lebensmittel nicht verliert. Das setzt auch die Beachtung von Sicherheitsvorschriften voraus, die der Sicherung der Trinkwassergüte und dem Schutz des Verbrauchers dienen. Eine der häufigsten Ursachen einer Trinkwasser- oder Trinkwasseranlagenverunreinigung ist das Rückfließen von verunreinigtem Wasser. Das Rückfließen verunreinigten Wassers kann verursacht werden % infolge geodätischer Höhenunterschiede, wenn der Druck in der Trinkwasseranlage absinkt % wenn in einem Apparat ein höherer Druck entsteht als der Betriebsüberdruck in der Trinkwasserinstallation (Rückdrücken) % wenn in der Anschlussleitung oder der Trinkwasserinstallation ein Unterdruck entsteht (Rücksaugen). Zum Schutz gegen das Rückfließen sind Sicherungseinrichtungen in der Trinkwasserinstallation vorzusehen. Für diese Sicherungseinrichtungen muss die Eignung nachgewiesen sein, z.B. durch das DIN/DVGW- oder DVGW-Prüfzeichen. Als Sicherungseinrichtungen werden eingesetzt: % Rohrunterbrecher, A1 ohne bewegliches Teil oder A2 mit beweglichem Teil % Rohrtrenner, Einbauart 3 (EA3) oder Einbauart 2 (EA2) % Rohrschleife (die Rohrschleifenhöhe muss mindestens 10,5 m über dem höchstmöglichen Wasserspiegel betragen) % Rohrtrenner, Einbauart 2 (EA1) - (Trennung nur bei Druckabfall) % Sicherungskombination aus a) Rückflussverhinderer und Rohrbelüfter b) Auslaufventil mit Rückflussverhinderer und Rohrbelüfter % Rückflussverhinderer % Rohrbelüfter, Bauform C (in Durchgangsform), Bauform D (ohne Tropfwasserbegrenzung), Bauform E (mit Tropfwasserbegrenzung). 276 2009 Wasserversorgung Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung Die Aufzählung spiegelt in etwa den abnehmenden Sicherungsgrad wider. Die DIN 1988-4 enthält eine Tabelle mit einer Vielzahl von Anwendungsbeispielen für Sicherungseinrichtungen von Entnahmestellen und Apparaten sowie viele praktische Installationsbeispiele. Für jede Trinkwasserinstallation ist der Einbau eines Rückflussverhinderers in die Wasserzähleranlage (unmittelbar hinter dem Wasserzähler) vorgeschrieben. Bei zu langen Zählerzuleitungen ist der Rückflussverhinderer unmittelbar nach der Hauptabsperreinrichtung einzubauen. Die Sicherungsmaßnahmen gegen das Rückfließen werden unterschieden in: % Einzelsicherung: d.h. jede Entnahmestelle oder jeder Apparat, von denen ein Rücksaugen möglich ist, wird einzeln gesichert und % Sammelsicherung: d.h. mehrere Entnahmestellen und Apparate, von denen ein Rücksaugen möglich ist, werden durch eine Sicherung gemeinsam gesichert. Die beste Sicherheit gegen das Rückfließen bietet der freie Auslauf. Beim freien Auslauf ist zwischen dem höchstmöglichen Wasserspiegel eines Behälters und der Unterkante des Zulaufs ein Sicherungsabstand von mindestens 20 mm gefordert bzw. soll dieser Sicherungsabstand größer oder gleich dem zweifachen Zulaufrohr-Innendurchmesser sein. TRINKWASSERERWÄRMUNG Bei der Versorgung eines Gebäudes mit erwärmtem Trinkwasser unterscheidet man nach folgenden Betriebsarten: % Einzelversorgung: Versorgung jeder Entnahmestelle durch einen eigenen Trinkwassererwärmer (offene Durchflusswassererwärmer oder Speicher) % Gruppenversorgung: Versorgung mehrerer dicht nebeneinander liegender Entnahmestellen durch einen Trinkwassererwärmer (geschlossene Durchlaufwassererwärmer oder Speicher). % Zentralversorgung: Versorgung einer Vielzahl verschiedener Entnahmestellen über ein gemeinsames Leitungsnetz, das von einem oder mehreren Trinkwassererwärmern gespeist wird (geschlossene Durchlaufwassererwärmer oder Speicher bzw. die Kombination beider Systeme). Die Auswahl der jeweiligen Betriebsart ist abhängig von der Aufgabenstellung für den Planer und kann unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten durch Wirtschaftlichkeitsvergleich bestimmt werden. Bestandteile einer Trinkwasser-Erwärmungsanlage sind: % Trinkwasseranschluss % Trinkwassererwärmer % Wärmequelle % Leitungsnetz und Armaturen % Sicherheits- und Sicherungseinrichtungen Bei entsprechender durchschnittlicher Sonnenscheindauer des jeweiligen Ortes, abzulesen aus Sonnenscheinkarten, die den Anlagenherstellern vorliegen, kommt für die Trinkwassererwämung oder Warmwasserspeicherung auch der Einsatz von Solartechnik, ggf. in Kombination mit anderen Beheizungsarten, in Betracht. (Ausführlichere technische Informationen zu diesem Thema siehe: Das GC Heizungshandbuch 2008, Hrsg. GC Sanitär- und Heizungs-HandelsContor GmbH, 1. Aufl., Stuttgart: Gentner, 2008, S. 204ff.) Anlagen für erwärmtes Trinkwasser müssen gewährleisten, dass die Lebensmittelqualität des Trinkwassers erhalten bleibt. Das erfordert den Einsatz geeigneter Werkstoffe und besondere Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers vor dem Eindringen des Wärmeträgers in das Leitungssystem für erwärmtes Trinkwasser (Korrosionsschutz). Als Korrosionsschutzmaßnahmen für Rohre und Apparate setzt man % Emaillierung % Beschichtung, Auskleidung (Kunststoffe u. a.) % Verzinkung % kathodischen Korrosionsschutz ein oder es werden korrosionsbeständige Materialien (Edelstahl o. a.) verwendet. 277 2009 Wasserversorgung Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung Nach der Funktionsart unterscheidet man bei der Trinkwassererwärmung: % Durchfluss-Wassererwärmung: Erwärmung des kalten Trinkwassers im Zeitpunkt der Entnahme % Speicher-Wassererwärmung: Erwärmung und Bevorratung des erwärmten Wassers für eine Entnahme % Speicherladesysteme: Kombination von Durchfluss- und Speicher-Wassererwärmung (insbesondere bei zentraler Versorgung), Deckung eines Grundbedarfs über die Durchlauferwärmung und zusätzliche Spitzenlastdeckung aus einem Speicher. Nach der Bauart unterscheidet man Trinkwassererwärmer in % offene Trinkwassererwärmer (stehen ständig in Verbindung mit der Atmosphäre) % geschlossene Trinkwassererwärmer (besitzen keine ständige Verbindung mit der Atmosphäre). Die sicherheitstechnischen Vorschriften für Trinkwasser-Erwärmungsanlagen sind in DIN 1988-2 und DIN 4753-1 enthalten. Für geschlossene Wassererwärmer mit einem Nennvolumen ≤ 3 Liter wird der Einsatz eines Sicherheitsventils (kaltwasserseitig) gefordert. Bei geschlossenen Wassererwärmern > 10 Liter Nennvolumen muss der kaltwasserseitige Anschluss folgenden Aufbau (in Fließrichtung des Wassers) haben: % Druckminderer % Prüfstutzen % Absperrung % Rückflussverhinderer % Absperrung % Sicherheitsventil % Druckmessgerät Die sicherheitstechnische Ausrüstung von geschlossenen Trinkwassererwärmern ist abhängig von der Beheizungsart, dem Nennvolumen und der Heizleistung (DIN 4753-1). Die Verteilung des erwärmten Trinkwassers zu den Entnahmestellen erfolgt über ein Rohrleitungssystem entweder bei unterer oder bei oberer Verteilung des erwärmten Trinkwassers. Eine Besonderheit der Warmwasser-Verteilungssysteme stellt die Zirkulationsleitung dar. Sie hat keine Entnahmestellen und führt das erwärmte Trinkwasser zum Trinkwassererwärmer zurück, damit die Wärmeverluste der Verteilungsleitungen in den Entnahmepausen nicht zu einer unerwünschten Temperaturabsenkung des erwärmten Trinkwassers führen. Die Zirkulationsleitung wird in der Nähe der entferntesten Entnahmestelle an die Verbrauchsleitung angeschlossen. Bei Beachtung der Forderungen der EnEV der bezüglich der Wärmedämmung der Rohrleitungen und nach DIN 1988-3 ist eine dreimalige Umwälzung des Volumens der Warmwasser- und Zirkulationsleitungen je Stunde u.U. ausreichend, um ein übermäßiges Auskühlen zu verhindern. Die EnEV schreibt weiter vor, dass die Warmwasseranlagen mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur Ein- und Ausschaltung der Zirkulationspumpen in Abhängigkeit von der Zeit auszustatten sind. Warmwasseranlagen können ohne Zirkulationsleitungen betrieben werden, wenn % kurze Leitungen zu den Entnahmestellen führen (V ≤ 3 Liter) % eine dauernde Entnahme erwärmten Trinkwassers erfolgt % eine elektrische Begleitheizung die Temperaturabsenkung des erwärmten Trinkwassers verhindert. Die elektrische Begleitheizung ist ein selbstregelndes Heizband, das mittels Kabelbindern an der Rohrleitung befestigt wird und für die Temperaturerhaltung sorgt. Die selbsttätige Regelung der elektrischen Leistungsaufnahme erfolgt in Abhängigkeit von der Temperatur des erwärmten Trinkwassers und von der Zeit. Die Entscheidung über die Art der Temperaturerhaltung des erwärmten Trinkwassers in der Nähe der Entnahmestellen ist durch einen Kostenvergleich zu treffen. Die Temperatur des Trinkwassers ist im Normalbetrieb der Warmwasserversorgung auf 60°C begrenzt. Die Entnahmestellentemperatur beträgt etwa 40-42°C. Die Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur aus dem Trinkwassererwärmer und der Eintrittstemperatur des zirkulierenden Wassers in den Trinkwassererwärmer darf nicht mehr als 5 K betragen. 278 2009 Wasserversorgung Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung In Trinkwassererwärmungs- und -leitungsanlagen besteht die Notwendigkeit der Legionellenbekämpfung. Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien im Süßwasser, die sich bei Temperaturen von 30 bis 45°C besonders stark vermehren. Eine Infektion durch Legionellen erfolgt über Aerosole, die sich bei der Zerstäubung von Wasser (Brause-, WhirlpoolAnlagen) bilden und führt zu schweren Lungenentzündungen. Besonders bevorzugte Stellen für die Entwicklung von Legionellen sind, bei entsprechenden Wassertemperaturen, in Versorgungsanlagen für erwärmtes Trinkwasser die sogenannten Biofilme, die sich an den wasserbenetzten Innenoberflächen der Leitungen, Armaturen und Apparate bilden können, weiterhin Dichtungen aus Gummi oder anderen Materialien und Anlagenabschnitte, in denen über längere Zeit ein Stillstand des Trinkwassers zu verzeichnen ist, sowie die sich im unteren Teil von Trinkwassererwärmern absetzenden Sedimente. Eine ausreichende Keimabtötung erfolgt bei Wassertemperaturen von 60° C. Um eine Verminderung des Legionellenwachstums in Anlagen für die Versorgung mit erwärmtem Trinkwasser zu erzielen, sind die Vorschriften der DVGW-Arbeitsblätter W 551 und W 553 zu beachten. Das DVGW-Arbeitsblatt W 551 „Trinkwassererwärmungs- und Leitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Vermeidung des Legionellenwachstums“ unterscheidet bei der Warmwasserversorgung zwischen Klein- und Großanlagen. Zu den Kleinanlagen gehören Einund Zweifamilienhäuser, Anlagen mit Trinkwassererwärmern, deren Inhalt ≤ 400 l beträgt und Rohrleitungen mit einem Inhalt von ≤ 3 l zwischen dem Abgang vom Trinkwassererwärmer und der entferntesten Entnahmestelle, ohne Berücksichtigung der eventuell vorhandenen Zirkulationsleitung. Alle anderen Anlagen müssen den Anforderungen, die an Großanlagen gestellt werden, genügen. Kleinanlagen können mit Betriebstemperaturen ≤ 60° C betrieben werden. In Großanlagen ist am Wasseraustritt aus dem Trinkwassererwärmer eine Temperatur von 60° C einzuhalten, unter Berücksichtigung z.B. der Schaltdifferenz des Reglers darf eine Temperatur von 55° C nicht unterschritten werden. Für Großanlagen sind Zirkulationssysteme oder selbstregelnde Begleitheizungen vorzusehen, die so auszulegen sind, dass die Warmwassertemperatur im System um nicht mehr als 5 K gegenüber der Speicheraustrittstemperatur unterschritten wird. Die Zeitsteuerungen für Zirkulationspumpen bzw. selbstregelnde Begleitheizungen sind so einzustellen, dass die Zirkulation für höchstens 8 Stunden pro Tag unterbrochen wird. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Anlagen für die Versorgung mit erwärmtem Trinkwasser ist vorzusehen. Festlegungen für die Untersuchung möglicherweise kontaminierter Anlagen und für den Betrieb, die Wartung und Nachuntersuchung sanierter Anlagen werden ebenfalls beschrieben. Für die Sanierung kontaminierter Anlagen können folgende drei verfahrenstechnischen Maßnahmen zur Desinfektion eingesetzt werden: % Thermische Desinfektion (jede Entnahmestelle ist bei geöffnetem Auslass für mindestens 3 Minuten mit mindestens 70° C zu beaufschlagen) % Chemische Desinfektion (z.B. durch eine diskontinuierliche Zugabe von Chlorbleichlauge oder anderen desinfizierenden Chemikalien) % UV-Bestrahlung (nach Reinigung, Spülung und Desinfektion der Anlage). Vor Anwendung einer dieser Maßnahmen muss geprüft werden, ob alle Teile der Anlage für die Durchführung der Maßnahme geeignet sind. Neben den in diesem Arbeitsblatt vorgeschlagenen Methoden der Desinfektion werden von der Industrie Geräte angeboten, die eine Kombination der UV-Bestrahlung mit einer Ultraschallbehandlung des Trinkwassers vorsehen. Weiterhin werden Geräte für die Anwendung einer elektrolytischen Desinfektion angeboten. Bei dieser Methode werden durch eine gesteuerte Elektrolyse die natürlichen Wasserinhaltsstoffe genutzt, um eine desinfizierende Wirkung durch die kurzzeitige Bildung einer unterchlorigen Säure, von Sauerstoff und anderen Stoffen zu erzielen. Das DVGW-Arbeitsblatt W 553 „Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen“ ist eine Anleitung zur Einhaltung der Forderung, dass bei sachgemäßem und ausreichendem hydraulischen Abgleich der Versorgungsanlage die Abkühlung des zirkulierenden Warmwassers an keiner Stelle des Systems 5 K übersteigt. Für die Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen werden drei Bemessungsverfahren vorgeschlagen: % ein Kurzverfahren für kleine Anlagen % ein vereinfachtes Verfahren % ein differenziertes Verfahren. Die Handhabung dieser Verfahren wird im Arbeitsblatt anhand von Beispielen illustriert. 279 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen FEUERLÖSCHANLAGEN LÖSCHWASSERLEITUNGEN Bei Feuerausbruch in einem Bauwerk muss in allen Stockwerken und Bauabschnitten ausreichend Löschwasser verfügbar sein. So schreibt es die örtliche Baubehörde vor. Sie entscheidet auch, welche Löschwasserversorgung notwendig ist. Bei der Entscheidung ist außer den lokalen Brandschutzvorschriften auch die Bauordnung der Länder zu beachten. Im Rahmen des Brandschutzkonzeptes werden auch die Anforderungen an die Löschwasserversorgung beschrieben. Die äußere Löschwasserversorgung, auch Grundschutz bzw. angemessene Löschwasserversorgung genannt, wird in der Regel durch die Wasserversorgungsunternehmen im Auftrage der Gemeinde, die nach den jeweiligen Brandschutzgesetzen der Länder die Zuständigkeit hat, ganz oder teilweise aus dem Trinkwassernetz sichergestellt. Die darüber hinausgehende innere Löschwasserversorgung eines Grundstückes (Objektschutz bzw. besondere Löschwasserversorgung) ist Angelegenheit des Grundstückseigentümers, gleichwohl ob es sich um eine Sprinkler-, Wandoder Außenhydrantenanlage handelt. Das Wasserversorgungsunternehmen kann sich im Rahmen eines Löschwasserliefervertrages bereit erklären, diese Löschwassermenge ganz oder teilweise aus dem Netz bzw. über den Hausanschluss zu liefern. Hierzu verpflichtet ist das WVU jedoch nicht. Örtliche Gegebenheiten sind zu berücksichtigen. Die Löschwassermenge wird in der Regel über die Wasserzähleranlage messtechnisch erfasst. Da das Verhältnis zwischen den tatsächlich entnommenen Trinkwassermengen und den vorzuhaltenden Löschwassermengen immer ungünstiger wird, kann es zu hygienischen Problemen in solchen Anlagen kommen. Aus diesem Grund wird heute eine Trennung der Löschwasserversorgung von der Trinkwasserinstallation bevorzugt (mittelbarer Anschluss über Vorlagebehälter bzw. Feier Auslauf). Alte Systeme sind bei Vorhandensein von Trinkwasserverkeimungen an den neuen Stand der Technik anzupassen. Aufgrund der verschärften Anforderungen der Trinkwasserverordnung bezüglich der Trinkwasserhygiene wird seit einiger Zeit der Teil 6 der DIN 1988 von Mai 2002 erneut überarbeitet. Im August 2008 ist der Entwurf der neuen DIN 1988-60 erschienen. Dieser wird im Rahmen der sich abzeichnenden neuen TRWI für die Belange von Feuerlösch- und Brandschutzbelange, auch Niederschlag in der Weiterentwicklung der EN 806 finden. 280 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Die Löschwasser- und Trinkwasserleitungen eines Grundstückes sollen durch eine gemeinsame Anschlussleitung versorgt werden. Selbstverständlich muss dann das Löschwasser auch Trinkqualität haben. Diese gemeinsame Leitung, die ins Gebäude führt, ist so zu bemessen, dass die Trinkwasserentnahme zu keiner Zeit den Grundschutz gefährdet. Allgemeine Anforderungen Feinfilter in der Zuleitung Trinkwasserfeinfilter in der Löschwasserzuleitung sind nicht zulässig. Auch automatisch rückspülbare Armaturen oder Umgehungsleitungen stellen eine Gefährdung für „Leib und Leben“ dar und sind vollständig aus Löschwasserinstallation zu verbannen. Für Sprinkleranlagen ist der max. kleinste Filter oder besser Partikelfilter auf 4 mm** und für Hydrantenanlagen auf 1 mm* festgelegt. 281 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Übersicht der wichtigsten Arten von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen Feuerlösch- und Brandschutzanlagen werden wie folgt klassifiziert: Hydrantenanlagen Über- oder Unterflurhydranten auf erdverlegten Leitungen Wandhydranten --— Feuerwehrnutzung, Typ: F --— Selbsthilfeeinrichtungen Typ: S Automatisch wirkende Feuerlöschanlagen, z.B. Sprinkleranlagen Anlagen mit offenen Düsen Anlagen mit geschlossenen Düsen Löschwasserleitungen trocken nass nass / trocken Wandhydranten Bei Wandhydranten steht ein einsatzbereiter, aufgerollter und formstabiler Schlauch zur Brandbekämpfung zur Verfügung. Diese werden von der Feuerwehr wie vom Laien genutzt. Grundsätzlich wird bei Wandhydranten zwischen dem Wandhydranten Typ S und Typ F unterschieden. Wandhydrant TYP S Mit der Überarbeitung der DIN 1988-6 im Jahre 2002 wurde ein neuer, aus anderen europäischen Ländern bereits bekannter Wandhydrantentyp als Selbsthilfeeinrichtung eingeführt. Die DIN 14461-1 wurde entsprechend angepasst. Der Typ S wird ausschließlich von der Person genutzt, die den Brand entdeckt hat, also dem privaten Nutzer. Daher auch die Bezeichnung Typ S – wie „Selbsthilfe-Wandhydrant“. Dieser ist am Ein-Zoll-Schlauchventil zu erkennen. 282 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Wandhydrant TYP -F Die zu bevorzugende Ausführung ist der Wandhydrant Typ F – wie „Feuerwehr“. Dieser kann durch den formstabilen „Gummi“-Schlauch nach DIN EN 671-1 im Ernstfall zuerst vom Laien verwendet werden. Bei Einsatz der Feuerwehr entfernt diese den „Gummischlauch“ und bindet an das Zwei-Zoll-Ventil den typischen Flachschlauch nach DIN EN 671-2 an, der große Wassermengen fördern kann. Als Rohrleitungs-Verbindungssystem für Löschwasseranlagen wird in den letzten Jahren nicht mehr auf aufwendiges Einhanfen von Gewindeverbindungen zurückgegriffen, sondern vielmehr auf das preiswerte und schnelle RingwollNutsystem. Diese Technologie gehört im Sprinklerbereich seit Jahren zum Standard. Übersicht Wandhydranten Feuerlöschschlauchanschlusseinrichtung Ausführung S Ausführung F nass oder nass/trocken Löschwasseranlage Ausführung nass oder nass/trocken mittelbarer Anschluss nur, wenn dauerhaft Trinkwasser VS > Löschwasser-Volumenstrom Gleichzeitigkeit 2 x Wandhydrant 3 x Wandhydrant Wasserlieferung/Hydrant max. 24 l/min 100 l / min * Betriebsdruck min. bei Gleichzeitigkeit 2 bar am Feuerlöschventil 3 bar * Länge der Stichleitung max. 10 x DN Rohr max. 10 x DN Rohr Schlauchanschlussventil 1“ 2“ Schlauch formfest Ø ¾“ – 19 mm 1“ – 25 mm Schrankmaße min. mm Ausführung B 700 x 800 x 250 700 x 800 x 250 Tiefe 250 kann bis auf 180 verringert werden. Schrankmaße min. mm Ausführung C 740 x 840 x 250 740 x 840 x 250 Tiefe 250 kann bis auf 180 verringert werden. * Berlin, Frankfurt am Main, München: 3 x 200 l / min bei 4,5 bar Arten der Löschwasserversorgung Für die Löschwasserversorgung in Gebäuden kommen drei unterschiedlich betriebene Systeme zur Anwendung: Anlagen mit nassen Versorgungsleitungen, die ständig unter Druck stehen und immer betriebsbereit sind. Sie dienen in erster Linie zur Selbsthilfe oder/und der Brandbekämpfung durch die Feuerwehr. Anlagen mit trockenen Steigleitungen, in die das Löschwasser erst im Bedarfsfalle durch die Feuerwehr eingespeist wird. Anlagen mit Steigleitungen nass/trocken, die normalerweise wasserfrei bleiben und nur im Bedarfsfalle durch Fernbetätigung von Armaturen mit Wasser aus dem Trinkwassernetz gefüllt werden (Füll- und Entleerstation). 283 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Löschwasseranlagen trocken Löschwasserleitungen „trocken" nach DIN 14462 sind Verbrauchsleitungen aus verzinktem Stahlrohr, in die das Löschwasser im Bedarfsfall von der Feuerwehr eingespeist wird. Einspeisearmaturen sind meist im Erdgeschoss oder vor dem Gebäudeobjekt an einer jederzeit mit Fahrzeugen erreichbaren Stelle eingebaut. Mit der Montageverschraubung G 3 A sind sie an die Löschwasserleitung DN 80 anzubinden. Die Entlüftung des Rohrsystems muss so bemessen sein, dass das ungünstigste Schlauchanschlussventil spätestens 60 Sekunden nach Beginn der Wassereinspeisung löschbereit ist. Der Einspeisedruck durch das Löschfahrzeug ist für das Rohrsystem entscheidend, grundsätzlich ist das System in PN 16 auszuführen. Entleerungseinrichtungen an der Leitung sind erforderlich, um diese nach dem Einsatz wieder in den trockenen Zustand zurückzuversetzen. Die Rohre sind mit Gefälle zu verlegen. Da die Leitungen nicht grundsätzlich mit Trinkwasser, sondern auch mit Löschwasser aus einem Löschwasservorrat (z.B. einem Teich) befüllt werden können, gelten sie als NichtTrinkwasserleitungen. Sie dürfen keine Verbindung zu den Trinkwasserleitungen eines Gebäudes aufzeigen. Besonderes Augenmerk ist auf den speziellen Rohrbelüfter am Ende des Steigstrangs und auf den fachgerechten Anschluss des Notüberlaufs dieser Armatur zu richten. Neuste Untersuchungen* ergaben generelle Bedenken hinsichtlich der Funktion von Trockenleitungen im Einsatzfall. In Hochhäusern sind diese zwischenzeitlich nicht mehr zulässig. 284 2009 An Löschwasserleitungen „trocken“ ist in jedem Geschoss eine Schlauchanschluss-Entnahmearmatur zu installieren. Dieses ist in einen Schrank eingebaut, der durch ein genormtes Feuerwehrschloss gegen Zugriff durch Unbefugte gesichert ist und mit dem Schild „Löschwasserleitung trocken für Feuerwehr“ gekennzeichnet wird. * Brandschutzuntersuchungen siehe Fachbibliothek auf www.GEP-H2O.de Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Die Schlauchanschlussarmatur wird durch einen Kugelhahn DN 45 abgesperrt, der eine große Wasserentnahme bei kleinem Druckverlust ermöglicht. Die Schlauchleitung kann problemlos an die D-Festkupplung des Krümmers angeschlossen werden, da dieser drehbar mit dem Gehäuse verbunden ist. Zum Schutz gegen unbefugtes Öffnen der Armatur hat die Schaltwelle ein Feuerwehrschloss nach DIN 14925. Sie kann mit der Hebelschneide des Feuerwehrbeiles, dem Sechskant SW 17 des Hydrantenschlüssels oder dem Griffende des Kupplungsschlüssels geöffnet werden. Die Schlauchanschlussarmatur wird in einem Stahlschrank untergebracht, der die gleiche Schließvorrichtung wie die Armatur besitzt und mit Türanschlag rechts/links verwendbar geliefert wird. Einbauhöhe der Einspeisung 800+/-200 mm ü. Geländeoberfläche gemessen an Anschlusskupplung. Einbauhöhe des Entnahmeventils 1200+/-400 mm ü. Geländeoberfläche gemessen an Anschlusskupplung. Löschwasseranlagen nass Gewissermaßen das Gegenteil der trockenen Löschwasserleitung stellen die nassen Löschwasserleitungen dar. Sie sind ständig mit Wasser gefüllt und tragen damit zur höchsten Versorgungssicherheit bei. Dabei können sie Nichttrinkwasser führen und müssen mittelbar mit der Trinkwasserinstallation verbunden sein. Ausgenommen Wandhydranten Typ S können in Ausnahmefällen mit Trinkwasser betrieben werden. Als Trinkwasser führende Löschwasserleitung sind sie ein Bestandteil der Sanitärinstallation und versorgen – neben den Wandhydranten – weitere Entnahmestellen. Es versteht sich von selbst, dass in diesem Fall keine Einspeisevorrichtung für die Feuerwehr an der Leitung sein darf. Ferner darf die Ausführung von Arbeiten an den Sanitärobjekten keine Unterbrechung der Löschwasserbereitstellung zur Folge haben. Wandhyrant Typ S Wandhydranten Typ S können im Ausnahmefall direkt an das Trinkwassernetz angebunden werden. Nach DIN 19886 ist dies nur zulässig, wenn rechnerisch nachgewiesen wird, dass der Trinkwasserbedarf (Spitzenvolumenstrom), der über die Leitung dauerhaft abgedeckt wird, größer ist als der Wasserbedarf im Brandfall. Mit anderen Worten: Die Leitung ist nach dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser zu dimensionieren. Beim Anschluss der „Selbsthilfehydranten“ an eine Trinkwasserleitung ist zu berücksichtigen, dass die nicht durchflossene Einzelanschlussleitung nicht länger als ihre zehnfache DN ist und ein dauerhafter Wasseraustausch erfolgt und das Schlauchanschlussventil über eine Sicherungskombination verfügt. 285 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Wandhydrant Typ F und Außenhydranten In DIN 14462 wurde festgelegt, dass Wandhydranten Typ F nur noch mittelbar oder über Füll- und Entleerstationen an das Trinkwassernetz anzuschließen sind. Unter Betrachtung der hochwertigen Nass-Leitung erfolgt bevorzugt die Anbindung der Löschwasserleitung an das Trinkwassernetz über den Freien Auslauf. Dieser besteht aus zwei Hauptbaugruppen dem atmosphärischen Vorratsbehälter und einer Druckerhöhungsanlage. Die Druckerhöhungsanlage muss nach vorstehender Norm eine Vielzahl von besonderen brandschutztechnischen Anforderungen erfüllen. In der Regel sind Pumpanlagen aus der Sanitärinstallation nicht geeignet. Bei der Aufstellung des Vorlagebehälters ist zu beachten, dass dieser oberhalb der Rückstauebene oder in überflutungssicheren Räumen aufgestellt sowie mit Notüberlauf und Siphon angebunden wird. Hierbei ist nach DIN EN 12056, DIN 1986 und DIN 1988 das nachgeschaltete Entwässerungsnetz auf Ableitung der maximal anfallenden Wassermengen auszulegen oder optional eine Pumpen-Notentwässerung zu verwenden. Eine Anbindung des Notüberlaufs an das Kanalnetz ist praktisch selten möglich. Denn bei einem durchschnittlichen Schwimmerventil DN 50 strömen schon bei 3,5 bar Fließdruck, eine Wassermenge von 25 l / s in den Vorlagebehälter. Hebeanlagen sind theoretisch möglich, finden aus Kostengründen für die Anbindung von Notüberläufen nur noch selten Anwendung. Praktisch werden preiswerte Pumpen-Notentwässerungen eingesetzt. Bei diesen wird das Wasser über die vorhandene Löschwasserpumpe in Kombination mit einem einfachen Flutventil abgeleitet. 286 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Notstromversorgung In den meisten Anwendungsfällen wird auf eine Notstromversorgung der Löschwasserpumpen verzichtet, da im Notfall eine Fremdwassereinspeisung durch die Feuerwehr erfolgen kann. Die elektrische Zuleitung hat nach MLAR in E90 zu erfolgen. Die Zuleitung zum Vorratsbehälter sollte dabei nicht nach dem nötigen Löschwasservolumenstrom ausgelegt werden; ihre Nennweite sollte sich nach dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser richten, der über sie bis direkt vor die Befüllarmatur des Behälters geführt werden. Die Differenz zwischen dem nötigen Löschwasservolumenstrom und dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser kann über einen Zwischenspeicher, z. B. einer Regenwassernutzungsanlage, ausgeglichen werden. In Kombination mit der Regenwassernutzung ermöglicht dies zudem eine Refinanzierung der Löschwasseranlage. 287 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Ist die nicht durchflossene Trinkwasserzuleitung länger als 10 x d, ist diese einmal wöchentlich mit dem 1,5-fachen Leitungsinhalt, mindestens 20 % des Auslegungsvolumenstromes zu spülen. Damit die Druckerhöhungsanlage betriebsbereit bleibt, sollten häufig benutzte Nichttrinkwasser-Entnahmestellen (WC, Urinal etc.) über die nasse Löschwasserleitung versorgt werden. Spezielle Technologien sorgen in diesem Zusammenhang dafür, dass die Spülwassermengen nicht teuer im Kanalnetz entsorgt werden, sondern für die WC-Spülung Verwendung finden und der Betreiber nicht kostspielige Wasser- und Abwassergebühren zahlt. Hochhäuser, Verzicht auf Druckminderer Bei der Löschwasserversorgung von Hochhäusern ist eine Vielzahl von Kriterien zu beachten. So sind z. B. die Wandhydranten Typ F mit 10 l / s zwischen mindestens 4,5 bar und maximal 8 bar mit einer Redundanz aller Stell-, Regel- und Messglieder zu versorgen. Druckminderer sind nach DIN 1988 und DIN 14462 zu vermeiden. In Deutschland ist zudem kein Hersteller bekannt, der Standard-Druckminderer für die hohen Anforderungen der Löschwasserversorgung benennen kann. Um den Anforderungen zu genügen, werden drehzahlgesteuerte Pumpen in der Regel verwendet, die ohne den Einsatz von Druckminderern den optimalen Druck zur Verfügung stellen. Die Auslösung des Löschwassermodus erfolgt über Grenztaster am Hydranten. Für jede Etage wird ein bestimmter Druck hinterlegt. Dies ermöglicht neben der Installation von nur einer Steigleitung das vorgeschriebene Druckfenster von 4,5 bar und maximal 8 bar abzusichern. 288 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Aufstellungsbeispiel Aufstellung einer Trinkwasser-Trennstation unterhalb der Rückstauebene Löschwasserversorgung mit einer drehzahlgesteuerten Hochhausregelung Etagenabhängige Auslösung und symmetrische Redundanz Stufe III Grundlage: Muster-Hochhaus-Richtlinie – Ausgabe 08 289 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Außenhydranten Bei der Größenbestimmung des Volumenstromes von Außenhydranten wird sich ebenfalls an das Arbeitsblatt W 405 orientiert. In Abhängigkeit der Bebauung wird meistens eine zu versorgende Löschwassermenge zwischen 96 m3 / h und 192 m3 / h angenommen. Bei solch immensem Wasserbedarf wird schnell klar, dass die direkte Anbindung an das Trinkwassernetz die Ausnahme unter den Ausnahmen sein wird. Denn auch hier gilt, der unmittelbare Anschluss an das Trinkwassernetz ist nur möglich, wenn dauerhaft und rechnerisch nachgewiesen wird, dass der Spitzenvolumenstrom des Trinkwassers größer als der Löschwasserbedarf ist. Selbst große Gebäudekomplexe wie Hotels oder Flughäfen erfüllen diese Anforderung nicht und stellen daher eher eine theoretische Betrachtung dar. Schlussendlich bleibt auch bei Außenhydranten nur der Freie Auslauf anzuwenden. Löschwasseranlagen nass / trocken Allgemein Löschwasseranlagen nass / trocken nach DIN 14462 (Berichtigung 1 2007-05) stellen eine ältere Technologie dar. Bei dieser wird erst im Bedarfsfall das Leitungssystem mit Wasser gefüllt. Die Sicherungsarmatur wird als Füll- und Entleerungseinrichtung bezeichnet. Füll- und Entleerungseinrichtungen nach DIN 14463-1 müssen, wenn sie unmittelbar am Trinkwassernetz angeschlossen sind, mit dem DIN/DVGW-Prüfzeichen versehen sein. Stagnierendes Wasser in der Geräteanschlussleitung ist mittels einer automatischen Spülvorrichtung auszurüsten. Löschwasserleitungen nass und nass/trocken zum Anschluss von Feuerlösch- und Brand-schutzanlagen führen Trinkwasser und sind daher wie Trinkwasser-Verbrauchsanlagen in Betrieb zu nehmen und bis zur Station so zu betreiben. 290 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Wasserversorgung nass / trockener Löschwasserleitungen Nur in seltenen Ausnahmefällen wird vom Wasserversorger schriftlich für den Brandfall noch ein Versorgungsdruck von 4 bis 5 bar bereitgestellt. Im eigenen rechtlichen Interesse jedes Fachbetriebes ist nach DIN 1988 sowie DIN 14462 nur bei schriftlicher Zusage des Wasserversorgers über die gesicherte Versorgung mit Wassermenge und Druck im Brandfall der Einbau einer Nass-Trocken-Station noch sinnvoll. Wird ein geringerer Druck vom Wasserversorger bereitgestellt als beantragt, wurden früher Druckerhöhungspumpen der Nass-Trocken-Station vorgeschaltet. Diese sind jedoch nach einem Großteil des Landesbaurechtes und DIN EW 1988-60 mit Notstromversorgung zu betreiben, da eine Fremdwassereinspeisung durch die Feuerwehr seit Jahren nicht statthaft ist. Ein besonderes Augenmerk ist bei der Sanierung von Altanlagen erforderlich. Ältere Gebäude wurden bei der Genehmigungsplanung meist mit Nassleitungen aufgrund der hohen Verfügbarkeit dieses Systems ausgestattet. Eine Änderung der Löschwasserversorgung auf geringere Sicherheitsstandards wie Nass-Trocken-Systeme oder Trockenleitungen hat meist eine Neubearbeitung des Brandschutzkonzeptes zur Folge. Auch sind besonders bei Bestandsanlagen Wasserschläge beim Fluten des Leitungssystems auszuschließen. Leitungsbruch und Leckagen führen immer wieder bei der jährlichen Überprüfung zu Sachschäden. Druckerhöhung / Notstromversorgung Wird seitens des Wasserversorgers kein ausreichender Wasserversorgungsdruck zur Verfügung gestellt, ist eine Druckerhöhungsanlage der Füll- und Entleerstation vorzuschalten. Diese ist an eine Notstromversorgung anzubinden. Fremdwassereinspeisung Fremdwassereinspeisung, z. B. durch die Feuerwehr, ist unzulässig. Flutungszeit Die Flutungszeit darf nicht länger als 60 Sekunden betragen. Leitungs- und Druckerhöhungsanlagen sind entsprechend zu dimensionieren. Gegebenenfalls sind mehrere Füll- und Entleerungseinrichtungen zu verwenden. Als Faustformel, die keine Berechnung ersetzen soll, wird in der Praxis eine maximale Leitungslänge von 200 Metern angenommen, die mit einer Station versorgt werden kann. Entleerung Nach Schließung des Füllventils muss die Leitung automatisch und vollständig entwässern. Das Gefälle der Leitung muss 0,5 % betragen. 291 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Auslösung / Kabelstrang Das Auslösesignal zur Flutung des Leitungssystems wird durch einen Schalter am Wandhydranten realisiert. Dieser wird als Grenztaster bezeichnet. Üblicherweise werden Grenztaster am Schlauchanschlussventil montiert. Diese Schaltglieder sind mit der Füll- und Entleerungseinrichtungen zu verkabeln. Die Anlage überwacht die Elektroleitung auf Kabelbruch, Auslösung oder Kurzschluss. Raumtemperatur Installation der Nass-/Trockenstation nur in frostsichern Räumen mit einer möglichst gleichmäßigen Raumtemperatur. Rückstauebene Befindet sich die Anlage unterhalb der Rückstauebene, ist austretendes Wasser mittels Hebeanlage abzuleiten. 292 2009 Wasserversorgung Feuerlöschanlagen Sprinkleranlagen Der Anschluss von Sprinkleranlagen an das Trinkwassernetz erfolgt nach DIN 1988-6. Unabhängig vom Löschwasserbedarf darf eine Sprinkleranlage im Regelfall nicht direkt an die Trinkwasserleitung eines Gebäudes angeschlossen sein. Die Versorgung muss über atmosphärischen Vorratsbehälter und Pumpe geschehen. Hinsichtlich der Auslegung und Technik einer Trinkwasser-Trennstation für Sprinkleranlagen wird seit kurzem der Stand der Technik in der DIN EN 12845 festgelegt. Abnahme von Sprinkleranlagen In den letzten Jahren hat sich ein neuer und integerer Weg gebildet, Sprinkleranlagen durch einen bauaufsichtlich anerkannten Sachverständigen für Löschwasseranlagen, wie z.B. von der Prüforganisation DEKRA, nach den a.R.d.T. abnehmen zu lassen. Diesen Sachverhalt erhoben bereits in der Vergangenheit viele Bundesländer zur Pflicht und integrierten die Abnahme und wiederkehrende Prüfungen von automatischen Brandschutzanlagen durch o.g. Sachverständige in das Landesbaurecht. Technische Regeln der Versicherungswirtschaft Die DIN EN 12845 ist in ihren wesentlichen Bestandteilen konform zur VdS CEA 4001. Löschanlagen nach DIN EN 12845 werden folglich von der Versicherungswirtschaft berücksichtigt. Abnahme und Betrieb von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen Bei der Abnahmeprüfung sind die Einhaltung der Bauauflagen und der Planungsgrundlagen – soweit sie die Löschwasserleitung und die Wandhydranten betreffen – sowie die Absprachen mit dem Wasserversorgungsunternehmen und der für den Brandschutz zuständigen Dienststelle zu überprüfen. In DIN 14461-1 Tabelle 4 und DIN EN 12845 ist der Umfang der Abnahme- und Gebrauchsprüfung beschrieben. Das Ergebnis ist in das Prüfbuch einzutragen. In diesem Prüfbuch sollen alle Angaben enthalten sein, die bei der Abnahmeprüfung und bei der Gebrauchsprüfung wichtig sind. Einzutragen ist, welcher Wandhydrant bzw. welches Schlauchanschlussventil, welche Sprinklerpumpe hydraulisch am ungünstigsten liegt. Die Gebrauchsprüfung wird als Wirksamkeitsprüfung beschrieben und wird, z.B. bei Hydrantenanlagen vom Sachkundigen jährlich geleistet, sofern nicht andere Vorschriften einen Sachverständigen erfordern. 293 2009 COSMO – DIE MARKE FÜR WÄRME, WASSER UND LUFT Für neueste Solartechnologie, effiziente Warmwasserspeicher, innovative Klimageräte und vieles mehr... WÄRME Solartechnologie Heizkörper Badheizkörper Fußbodenheizung LUFT WASSER Klimageräte Entfeuchter Lufterhitzer Deckendurchlässe Zuluftcenter Ventilatoren GUTES KLIMA BESSER LEBEN Speicher Wassererwärmer Wärmetauscher Wasserversorgung Trinkwassererwärmung / Solarenergie SOLARENERGIE – DIREKTANSCHLUSS ZUR SONNE Anbindungsschema einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung in Verbindung mit einem COSMO-Brauchwasserspeicher Wer nicht nur über Umweltschonung reden, sondern praktisch etwas dafür tun will, kommt an der Solar-Technologie nicht mehr vorbei: Sie ist längst den Kinderschuhen entwachsen. Eine Anlage zur Brauchwassererwärmung deckt z.B. in unseren Breitengraden den Jahresbedarf zu 60-70%. Das bedeutet, im Sommer steht der Brenner des Kessels still. Keinerlei fossiler Brennstoff ist mehr nötig, also fallen auch keinerlei Schadstoffe an. Die Sonne als kostenlose unerschöpfliche Energiequelle genutzt, ist die umweltfreundlichste Lösung überhaupt. Aber nur, wenn sie sinnvoll genutzt wird, um den CO2-Ausstoß drastisch zu vermindern und das Ozonloch nicht noch größer werden zu lassen. Schließlich trägt jeder Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt nach dem Motto: Einsicht zu Umwelt ist Aussicht auf mehr Lebensqualität. In unseren Breitengraden wird Solarenergie vorzugsweise in der Brauchwassererwärmung eingesetzt. Aber auch zur Heizungsunterstützung kann die Solarenergie angewandt werden. Hier vor allem bei niederen Vorlauftemperaturen wie sie bei Fußbodenheizungen und Wandheizungen vorkommen. 295 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung EnEV TRINK-/WARMWASSERRELEVANTE FORDERUNGEN AUS DER ENERGIEEINSPARVERORDNUNG EnEV 2009 §10 Abs. 2: Eigentümer von Gebäuden müssen dafür sorgen, dass bei heizungstechnischen Anlagen bisher ungedämmte, zugängliche Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich nicht in beheizten Räumen befinden, nach Anlage 5 zur Begrenzung der Wärmeabgabe gedämmt sind. Abs. 4: Bei Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung am 1. Februar 2002 selbst bewohnt hat, sind die Pflichten nach den Absätzen 1 bis 3 erst im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 1. Februar 2002 von dem neuen Eigentümer zu erfüllen. Die Frist zur Pflichterfüllung beträgt zwei Jahre ab dem ersten Eigentumsübergang ... EnEV 2009 §11 Abs. 3: Anlagen und Einrichtungen der … Warmwasserversorgung sind vom Betreiber sachgerecht zu bedienen. Komponenten mit wesentlichem Einfluss auf den Wirkungsgrad solcher Anlagen sind vom Betreiber regelmäßig zu warten und instand zu halten. Für die Wartung und Instandhaltung ist Fachkunde erforderlich. Fachkundig ist, wer die zur Wartung und Instandhaltung notwendigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten besitzt. EnEV 2009 §14 Abs. 4: Zirkulationspumpen müssen beim Einbau in Warmwasseranlagen mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur Ein- und Ausschaltung ausgestattet werden. Abs. 5: Beim erstmaligen Einbau und bei der Ersetzung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie von Armaturen in Gebäuden ist deren Wärmeabgabe nach Anlage 5 zu begrenzen. Abs. 6: Beim erstmaligen Einbau von Einrichtungen, in denen Heiz- oder Warmwasser gespeichert wird, in Gebäude und bei deren Ersetzung ist deren Wärmeabgabe nach anerkannten Regeln der Technik zu begrenzen. EnEV 2009 Anhang 1 Punkt 2.2 Berücksichtigung der Warmwasserbereitung bei Wohngebäuden Bei Wohngebäuden ist der Energiebedarf für Warmwasser in der Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs wie folgt zu berücksichtigen: a) Bei der Berechnung gemäß Nr. 2.1.1 ist der Nutzenergiebedarf für Warmwasser nach Tabelle 3 der DIN V 18599-10 : 2007-02 anzusetzen. b) Bei der Berechnung gemäß Nr. 2.1.2 ist der Nutzwärmebedarf für die Warmwasserbereitung QW im Sinne von DIN V 4701-10 : 2003-08, geändert durch A1 : 2006-12, mit 12,5 kWh/(m²a) anzusetzen. Erläuterung: Bei Wohngebäuden – insbesondere bei Gebäuden mit guter Wärmedämmung – hat die Warmwasserbereitung einen wesentlichen Anteil am Energiebedarf. Mit der Bilanzierung nach EnEV wird jedoch nicht der tatsächlich zu erwartende Energiebedarf für die Warmwasserbereitung ermittelt, sondern die energetische Effizienz der Warmwasserbereitung bewertet. Für Nichtwohngebäude ist der Warmwasserbedarf stark von der Nutzung abhängig. Mit der Bilanzierungsmethodik der DIN V 18599 liegen Berechnungsgrundlagen zur Einbeziehung der Warmwasserbereitung für Nichtwohngebäude vor. Richtwerte des Nutzenergiebedarfs Trinkwarmwasser für Nichtwohngebäude sind DIN V 18599-10 Tabelle 6 zu entnehmen. 296 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung Wasserversorgung EnEV EnEV 2009 Anhang 5 Die Wärmeabgabe von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen ist durch Wärmedämmung nach Maßgabe der Tabelle 1, Anhang 5 der EnEV (siehe auch Kapitel „Grundlagen der Trinkwasserversorgung“ dieses Handbuches) zu begrenzen. BERECHNUNG DES WÄRME- UND ELEKTROENERGIEBEDARFS VON TRINK-/WARMWASSERBEREITUNGSANLAGEN NACH ENEV Bei Wohngebäuden darf mit Einführung der EnEV 2009 der Energiebedarf nach zwei unterschiedlichen Bilanzierungsmethoden bestimmt werden. Einerseits kann nach wie vor mit der Normenkombination DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 gerechnet werden. Die Nutzwärme, also die Energiemenge, die zur Sicherstellung der Soll-Temperatur des Warmwassers notwendig ist, wird dabei pauschal mit 12,5 kWh/(m²a) angesetzt. Bezugsfläche ist die Gebäudenutzfläche AN nach EnEV. Es findet keine Unterscheidung nach Personenbelegungsdichte statt, auch nicht nach Ein- oder Mehrfamilienhäusern. Andererseits darf nunmehr auch für Wohngebäude der Energiebedarf nach DIN V 18599 berechnet werden. In den für die Berechnung notwendigen Nutzungsrandbedingungen des Teils 10 Abschnitt 5 der Norm wird der Nutzwärmebedarf für Trinkwarmwasser bei Einfamilienhäusern mit 12 kWh/(m² a) und bei Mehrfamilienhäusern mit 16 kWh/(m² a) vorgegeben. Abweichend von der Konvention der EnEV ist der Flächenbezug an dieser Stelle nicht die Gebäudenutzfläche AN, sondern die beheizte Wohnfläche gemäß II. Berechnungsverordnung. Mit Hilfe einer Umrechnungsformel aus den Bekanntmachungen zur Erstellung von Energieausweisen kann die Wohnfläche leicht in die Gebäudenutzfläche umgerechnet werden. Für Ein- und Zweifamilienhäuser mit beheiztem Keller gilt: AN= AWohnfläche = 1,35 Für alle sonstigen Wohngebäude gilt: AN= AWohnfläche = 1,20 Sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude ist der Jahres-Primärenergiebedarf für Trinkwarmwasser in der Primärenergieanforderung gemäß der Referenzgebäudeausführung enthalten. Dabei wird in Gebäude mit Warmwasserbereitung durch elektrischen Strom und durch sonstige Systeme (i.a. mit zentraler Warmwasserbereitung) unterschieden (siehe Text der EnEV 2009, Anhang 1 und 2). Eine elektrische Warmwasserbereitung wurde aufgrund deutlicher Unterschiede im Primärenergiebedarf nicht in die Referenz aufgenommen, sondern der Tabelle 1 (Verordnungstext der EnEV 2009, Anlage 1) als Alternative vorangestellt. Somit bleibt eine elektrische Warmwasserbereitung im Anforderungsniveau enthalten. Von dem mit der elektrischen Warmwasserbereitung über das Referenzgebäudeverfahren berechneten Wert des Jahres-Primärenergiebedarfs müssen 11,3 kWh/(m² a) abgezogen werden, um den maximal zulässigen des Jahres-Primärenergiebedarf zu erhalten. DIN V 4701-10 Während die EnEV 2007 noch die Wahlmöglichkeit zwischen vereinfachtem Verfahren (Heizperiodenverfahren) und Monatsbilanzverfahren zur Berechnung des Jahres-Heizwärmebedarfs gab, darf mit Einführung der EnEV 2009 nur noch mit dem Monatsbilanzverfahren gerechnet werden. Der Aufwand ist jedoch nur unwesentlich größer. Die DIN V 4701-10 enthält drei verschiedene Verfahren zur Berechnung der Anlagentechnik (Bild 1). 297 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung EnEV Bild 1: Struktur der Rechenverfahren von DIN V 4701-10 und Kopplung an DIN V 4108-6 1. Diagrammverfahren DIN V 4701-10 Beiblatt 1 enthält 71 Diagramme für die energetische Bewertung von Anlagen. Alle Diagramme beinhalten die Warmwasserbereitung und sind damit ausschließlich für Wohngebäude anzuwenden. Nichtwohngebäude sind nicht verfügbar; diese müssen ohnehin nach DIN V 18599 bilanziert werden. Die Diagramme erlauben die direkte Ablesung der Anlagenaufwandszahl eP oder des Primärenergiebedarfs qP in Abhängigkeit von der Gebäudenutzfläche AN und vom Jahres-Heizwärmebedarf qh. Sie gelten jeweils nur für die beschriebene Anlagenkonfiguration. Eine Vielzahl von Varianten der Warmwasserbereitung sind in Kombination mit verschiedenen Heizungsanlagen in DIN V 4701-10 Beiblatt 1 enthalten. 2. Tabellen- und ausführliches Verfahren (Formeln) Die Berechnung von Warmwasseranlagen über Tabellenwerte oder Formeln erfolgt in Form eines Baukastens mit den Bausteinen Wärmeverteilung, Wärmespeicherung und Wärmeerzeugung sowie Primärenergieumwandlung. Für jeden Baustein ist der Wärme- bzw. Umwandlungsverlust zu ermitteln. Anhand dieser Schritte, die den Weg der Energieumwandlung in einem Warmwasserstrang beschreiben, lässt sich jedes beliebige Warmwassersystem abbilden (Bild 2). 298 2009 Bild 2: Weg der Energieumwandlung in einem Warmwasserstrang (Quelle: DIN V 4701-10) Wasserversorgung und Regenwassernutzung Wasserversorgung EnEV Der Warmwasserstrang wird getrennt nach Wärmeenergie und Hilfsenergie berechnet. Elektrische Energie, die zur Rohrbegleitheizung eingesetzt wird, zählt zur Hilfsenergie. Ergebnis der Berechnung der Warmwasseranlage ist zum Einen der Anteil des Heizwärmebedarfs, der über Verluste bei der Warmwasserbereitung gedeckt wird und zum Anderen der Primärenergiebedarf für die Warmwasserbereitung. DIN V 18599 für Nichtwohngebäude Bei Nichtwohngebäuden erfolgt die Bilanzierung des Energiebedarfs für die Trinkwarmwasserbereitung nach einem wesentlich differenzierteren Ansatz als bei Wohngebäuden. Während bei Wohngebäuden maximal nach Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern differenziert wird, werden bei Nichtwohngebäuden Richtwerte des Nutzenergiebedarfs Trinkwarmwasser in Abhängigkeit von der jeweiligen Nutzung vorgegeben, die durch die großen Unterschiede in den jeweiligen Nutzungen begründet sind. Der Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser ist in Tabelle 6 der DIN V 18599 Teil 10 aufgeführt. Es kann alternativ der nutzungsbezogene (z. B. Personen, Beschäftigte, Bett usw.) oder der flächenbezogene Wert verwendet werden. Bei Verwendung des flächenbezogenen Wertes muss beachtet werden, dass als Bezugsfläche die jeweilige Nettogrundfläche der Hauptnutzung (und nicht die des gesamten Gebäudes oder einer anderen Zone) zu berücksichtigen ist. Tabelle 1: Richtwerte des Nutzenergiebedarfs Trinkwarmwasser für Nichtwohngebäude (Quelle: DIN V 18599-10:2007-02, Tabelle 6) a,b Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser q flächenbezogen Bezugsfläche c Anzahl der Spitzenzapfungen am Tag nSP w,b,d Nutzung nutzungsbezogen 0,4 kWh je Person und Tag 30 Wh/ (m2 · d) Bürofläche 1 Bettenzimmer / Krankenhaus 8 kWh je Bett und Tag 530 Wh/ (m2 · d) Bettenzimmer 1 Schule ohne Duschen 0,5 kWh je Person und Tag 170 Wh/ (m2 · d) Klassenräume 1 Schule mit Duschen 1,5 kWh je Person und Tag 500 Wh/ (m2 · d) Klassenräume 2 1 kWh je Beschäftigte und 10 Tag Wh/ (m2 · d) Verkaufsfläche 1 Werkstatt, Industriebetrieb (für Waschen und Duschen) 1,5 kWh je Beschäftigte und 75 Tag Wh/ (m2 · d) Werkstatt-/ Betriebsfläche 2 Hotel einfach 1,5 kWh je Bett und Tag 190 Wh/ (m2 · d) Hotelzimmer 2 Hotel mittel 4,5 kWh je Bett und Tag 450 Wh/ (m2 · d) Hotelzimmer 2 Hotel Luxus 7 kWh je Bett und Tag 580 Wh/ (m2 · d) Hotelzimmer 2 Gastraum 1 Bürogebäude Einzelhandel / Kaufhaus Restaurant, Gaststätte 1,5 kWh je Sitzplatz und Tag 1250 Wh/ (m2 · d) 299 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung EnEV Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser qw,b,d a,b Nutzung nutzungsbezogen flächenbezogen Bezugsfläche c Anzahl der Spitzenzapfungen am Tag nSP Heim 3,5 kWh je Person und Tag 230 Wh/ (m2 · d) Zimmer 2 Kaserne 1,5 kWh je Person und Tag 150 Wh/ (m2 · d) Zimmer 2 Sportanlage mit Dusche 1,5 kWh je Person und Tag –s – 1 Gewerbeküchen d, Kantine Bäckerei d 0,4 kWh je Menü – – 1 5 kWh je Beschäftigte und Tag – – 1 8 kWh je Beschäftigte und Tag – – 1 Friseure d Fleischerei mit Produktion d Wäscherei d 18 kWh je Beschäftigte und Tag – – 1 20 kWh je100 kg Wäsche – – 1 Brauerei d 15 kWh je100 l Bier – – 1 Molkerei d 10 kWh je100 l Milch – – 1 a b c d Der monatliche Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser Qw,b ergibt sich aus: Qw,b = qw,b x dmth/365 x dnutz x Bezugsgröße, in kWh je Monat (siehe Fußnote c in Tabelle 4). Beträgt der tägliche Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser weniger als 0,2 kWh je Person und Tag bzw. weniger als 0,2 kWh je Beschäftigte und Tag (entspricht etwa 5 l je Person und Tag bzw. 5 l je Beschäftigte und Tag bei einer Warmwassertemperatur von 45 °C), darf der Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser vernachlässigt werden. Dies ist z. B. der Fall bei Bürogebäuden oder Schulen mit einzelnen Trinkwarmwasser-Zapfstellen (Handwaschbecken, Teeküche, Getränkeausgabe, Putzraum). Flächenbezug ist die Nettogrundfläche ANGF. Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser für Produktionsprozesse. Die Einbeziehung dieses Nutzenergiebedarfs in die Bilanzierung nach DIN V 18599-8 ist bei der Angabe von Berechnungsergebnissen zu dokumentieren. Die Bilanzierung beginnt mit der Bestimmung der Nutzenenergie für Trinkwarmwasser. Die notwendigen Randbedingungen sind im Teil 10 der DIN V 18599 festgelegt (siehe Tabelle 1 dieses Abschnittes) und sind üblicherweise in der jeweils verwendeten Berechnungssoftware hinterlegt. Im nächsten Schritt erfolgt (durch die Software) die Berechnung der technischen Verluste für die Übergabe, die Verteilung und die Speicherung sowie die Berechnung des Hilfsenergiebedarfs (Strom für Pumpen). Die Verluste der Verteilung werden in Abhängigkeit von den Leitungslängen des Rohrnetzes bestimmt. Wenn keine detaillierte Rohrnetzplanung vorliegt, können Leitungslängen vereinfacht nach DIN V 18599 berechnet werden. Grundsätzlich erlaubt das in der DIN V 18599 beschriebene Verfahren die Berücksichtigung von Produktwerten, die Herstellerunterlagen entnommen werden können. Wenn diese Unterlagen nicht vorliegen, müssen die angegebenen Standardwerte der Norm eingesetzt werden, die jedoch gegenüber den Standardwerten zu schlechteren (höheren) Berechnungsergebnissen führen. 300 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung Wasserversorgung Regenwassernutzung REGENWASSER-NUTZUNGSANLAGEN Bedarfsermittlung, Tankgrößenbestimmung Einleitung Der Trinkwasserverbrauch lässt sich mit einer richtig dimensionierten Regenwasser-Nutzungsanlage halbieren. Das wiederum nutzt nicht nur dem Betreiber einer Anlage, weil Regenwasser kostenlos vom Himmel kommt, sondern schont die Grundwasservorräte. Kläranlagen werden entlastet, weil bei starken Regenfällen ein Teil zur späteren Nutzung aufgefangen wird und so Spitzenbelastungen für das Kanalsystem und die Kläranlagen ausgeglichener verlaufen. Vielfach diskutierte hygienische Bedenken sind bei qualifiziert ausgeführten RegenwasserNutzungsanlagen inzwischen ausgeräumt. Selbst das oft noch umstrittene Wäschewaschen mit Regenwasser kann inzwischen aus hygienischer Sicht als unbedenklich abgesichert gelten. Bei Untersuchungen konnten keine Unterschiede zwischen Wäsche, die mit Regenwasser und solcher, die mit Trinkwasser gewaschen wurde, festgestellt werden. 301 2009 Wasserversorgung und Regenwassernutzung Regenwassernutzung 302 2009 Wasserversorgung Regenwassernutzung MÖGLICHKEITEN DER REGENWASSERNUTZUNG Variante-Erdtank Das vom Dach ablaufende Regenwasser wird durch einen speziellen Regenwasserfilter gereinigt und in den Erdtank geleitet. Zusätzlich zu dem integrierten Filter, sind bereits der beruhigte Zulauf sowie ein Überlaufsiphon anschlussfertig vormontiert und garantieren somit stets eine optimale Wasserqualität. Über die schwimmende Entnahmeleitung im Tank saugt die im Gebäude installierte Pumpenanlage das Regenwasser aus dem Speicher und versorgt die angeschlossenen Entnahmestellen. Diese kompakte Pumpenanlage ist bereits mit einer automatischen Trinkwassernachspeisung ausgerüstet. Bei Regenwassermangel werden dann die Entnahmestellen bedarfsgerecht mit Trinkwasser versorgt, bis die Zisterne wieder mit Regenwasser aufgefüllt wird. PRODUKTBESCHREIBUNG Erdtank ©X{}{~xw{[zwwf[ ©Wy~|{} {h{}{w{|{B beruhigtem Zulauf und Überlaufsiphon, teilweise mit eingebauter schwimmender Entnahme mit Grobfilter ©^~{{{xw{Z y~wy~ ©[{| wx ©b{y~{jw z[xwzy~}{}{ Gewicht ©X{|w~xw{[zwwiw~x{ }y~ Regenwasser-Pumpenanlage ©i{y{|{}{a www}{{xww}{C der Kreiselpumpe ©_{}{{Bx{zw|}{{y~{jw{wy~C speisung ©[|wy~{By~{{zww{z{c w}{ ©[|wy~{X{z{} ©_{}{{j y{w|y~ ©e w{\wzw{}{z{p{{~altes 303 2009 Wasserversorgung Regenwassernutzung Nutzungsrechte und DIN-Vorschriften Die Nutzung von Regenwasser unterliegt der Trinkwasser- und Abwasserentsorgung und damit kommunaler Zuständigkeit. In der Regel sind 1- und 2-Familienhäuser von einer Genehmigungspflicht befreit. Ob eine Anzeigepflicht besteht, kann vor Ort erfragt werden. Die wichtigsten Vorschriften insbesondere DIN/EN-Vorschriften sind hier aufgelistet: Regenwassernutzung DIN 1989 Rechtsgrundlage Auswirkung für die Regenwassernutzung Ansprechpartner Baurecht Landesbauordnung Neubau: Angabe im Entwässerungsplan Nachträglicher Einbau: Anzeigepflicht, Genehmigungspflicht ist selten Nutzungsänderung von vorhandenen Behältern: Genehmigungspflicht Bei den baurechtlichen Anzeige- und Genehmigungspflichten ist die Bauaufsichtsbehörde der Stadt bzw. des Kreises zuständig Wasserversorgung AVBWasserV §3 Antrag auf Teilfreistellung vom Anschluss- und Benutzungszwang Anzeigepflicht vor Errichtung der Anlage evtl. Anzeigepflicht bei Inbetriebnahme der Anlage Für die Anzeige- und Genehmigungspflichten im Wasserversorgungsbereich ist der kommunale Wasserversorger oder das Gesundheitsamt der Gemeinde zuständig evtl. Erlaubnis der unteren Wasserbehörde bei Versickerung des Speicherüberlaufes nötig evtl. Antrag auf Teilfreistellung vom Anschluss- und Benutzungszwang beim kommunalen Wasserversorger evtl. Antrag auf Befreiung von zusätzlicher Abwassergebühr beim kommunalen Wasserversorger Bei den baurechtlichen Anzeige- und Genehmigungspflichten ist die Bauaufsichtsbehörde der Stadt bzw. des Kreises zuständig AVBWasserV §3 örtliche Trinkwassersatzung Entwässerung Landeswassergesetz kommunale Abwassersatzung kommunale Abwassergebührenordnung Technische Vorschriften Freier Auslauf zwischen Trinkwasser und Regenwasser muss gewährleistet sein Kennzeichnung der Entnahmestellen DIN 1988, Teil 2, Abs. 3.3.2 von Regenwasserinstallationen Kennzeichnung des Regenwasserinstallationsnetzes Wasserversorgung DIN 1988, Teil 4, Abs. 4.2.1 und EN 1717 Entwässerung DIN 2403, Abs. 7.4 DIN 1986 (Vorschrift für die Entwässerung von Gebäuden und Grundstücken) und EN 12056 ATV Arbeitsblatt A 138 Regenwassernutzung 304 2009 DIN 1989 Teil 2, 3, 4 Für die Anzeige- und Genehmigungspflichten im Wasserversorgungsbereich ist der kommunale Wasserversorger oder das Gesundheitsamt der Gemeinde zuständig Die Regenwasseranlage ist gegen Rückstau zu sichern, z. B. durch eine Pumpstation. Die Anlage muss frostsicher installiert sein. Es dürfen keine Querschnittsverengungen in der Entwässerungsleitung auftreten. Der Speicherbehälter muss entlüftet werden. Beschreibung von Einrichtung zur Versickerung (Mulden-, Rohr- und Schachtversickerung) Für die Anzeige- und Genehmigungspflichten im Wasserversorgungsbereich ist der kommunale Wasserversorger oder das Gesundheitsamt der Gemeinde zuständig Umfassende Technische Regel zu Planung und Bau von Regenwassernutzungsanlagen Anforderungen an Produkte zur Regenwassernutzung DIN, Berlin Wasserversorgung Regenwassernutzung GRUNDLAGEN DER PLANUNG Einleitung Die Nutzung von Regenwasser im Haushalt ist nicht generell gleichzusetzen mit einem vollständigem Ersatz des Trinkwassers. Mit Regenwasser kann im Haushalt nur ein Teil des Trinkwassers ersetzt werden. Es kann und darf nur in Bereichen eingesetzt werden, in denen eine geringe Wasserqualität ausreichend ist, wie z.B. für die WC-Spülung, das Wäschewaschen und die Gartenbewässerung. Für den Ernährungsbereich sowie für die Körperpflege ist Trinkwasserqualität nach DIN 2000 bzw. DIN2001 unverzichtbar! Einsparung Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen mit dem Betrieb von Regenwassernutzungsanlagen, kann eine ausreichende Gewähr geboten werden, daß die Nutzer weder ein relevantes hygienisches Risiko noch einen Komfortverlust befürchten müssen. Grundsätzlich sollte auch beim Betrieb einer Regenwassernutzungsanlage rationell mit dem Trink-und Betriebswasser umgegangen werden. Qualitätsanforderungen Übereinstimmung besteht darüber, daß in hygienischer, technischer Hinsicht Betriebswasser aus Regenwssersammelanlagen nachfolgende Qualitätsanssprüche erfüllen sollte: + hygienisch und chemisch unbedenklich im Hinblick auf den Einsatzbereich; + farblos, klar und ohne Geruchsbelästigung; + nahezu schwebstofffrei. Durch solide Planung, fachgerechte Ausführung, betriebssichere Komponenten sowie regelmäßige Wartung und Instandhaltung werden die Einhaltung dieser Qualitätsanforderungen und damit die Betriebsbereitschaft langfristig gesichert. Auffangflächen Das gespeicherte Regenwasser kann gegenüber dem Niederschlag zusätzliche Verunreinigungen enthalten. Regenwasser sollte daher nur von Auffangflächen gesammelt werden, deren Oberflächen- und Materialbeschaffenheit die Wasserqualität im Speicher nicht wesentlich beeinflussen. Dachflächen sollten bevorzugt genutzt werden, da hiervon nur wenige Stoffe abgespült werden. Rohrsysteme ©[ {} Die Regenwasserzu-, -ab-, -überlauf- und -entleerunganleitungen sind entsprechend den aner kannten Regeln der Technik, DIN 1986-1, -2 und -3 zu dimensionieren, zu verlegen, regelmäßig zu inspizieren und zu warten. Die verwendeten Rohrleitungswerkstoffe müssen den Anforderungen der DIN 1986-4 entsprechen. ©X{{xw{ Die Dimensionierung der Betriebswasserleitungen kann analog DIN 1988-3 durchgeführt werden. Hinsichtlich der Verlegung wird empfohlen, die Anforderungen der DIN 1989 einzuhalten. 305 2009 Wasserversorgung Regenwassernutzung Bei der Auswahl der Werkstoffe und Verbindungen können die vom DVGW registrierten Rohrsysteme, die in der Trinkwasserinstallation Anwendung finden, installiert werden. Als Betriebswasserleitungen haben sich in der Praxis die folgenden Werkstoffsysteme bewährt: ©dy~ {z{iw~f{Cza{{xz}{ ©l{{{f {~{f[unf{Cza{{xz}{ ©f {ffjIiy~{Ê{xz}{ ©f x{fXiy~{Ê{xz}{ ©f y~ zBwy~y~ {flYCYa{x{{xz}{ ©c{~y~y~{xz ~{f{Cza{{xz}{D Betriebswasserleitungen, in denen ausschließlich Kaltwasser transportiert wird, können auch in der Druckstufe PN 10 installiert werden, die kein DVGW-Prüfzeichen besitzen. Damit Querverbindungen zwischen Trinkwasser- und Betriebswasserleitungen ausgeschlossen werden, sollten unterschiedliche Werkstoffe bei beiden Systemen verwendet werden, wie z.B. Trinkwasserinstallationen aus Kupfer und Betriebswasserleitungen aus den oben beschriebenen Werkstoffen. Rechtliche Grundlagen Der Bau oder die spätere Nachrüstung eines Gebäudes mit einer Regenwasseranlage kann genehmigungs- oder anzeigepflichtig sein. Die Regelungen sind nicht bundeseinheitlich. Vor dem Bau von Regenwasseranlagen sind folgende rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten: Baurecht Dem zuständigen Bauamt ist bei Neubau oder Änderung einer Entwässerrungsanlage ein Antrag oder eine Anzeige einzureichen. Für die Errichtung eines ortsfesten Regenwasserspeichers ist in der Regel erst ab einem Volumen von 50 m3 bzw. einer Wassertiefe von 3 m eine Baugenehmigung erforderlich. Die Umnutzung von vorhandenen Behältern bedarf dann einer gesonderten Genehmigung, wenn wassergefährdende Stoffe, z.B. Heizöl, gelagert wurden. Die Genehmigung ist unter Nachweis der ordnungsgemäßen Entsorgung und Reinigung bei der Bauaufsichtsbehörde/ unteren Wasserbehörde zu beantragen. Abwassersatzung Für die Regenwasserrückhaltung/Speicherung bedarf es ggf. einer Abstimmung mit dem Betreiber des örtlichen Kanalisationssystems ( z.B. Gemeinde, Abwasserverband usw. ): Abwassergebührenordnung Für eine Festlegung oder eine Änderung der Niederschlags- oder Schmutzwassergebühren gelten die kommunal sehr unterschiedlichen Abwassergebührenordnungen. Um die Regenwassernutzung, -versickerung und Dachbegründung zu fördern, haben einige Städte und Kommunen die Grundlage für die Erhebung von Abwassergebühren geändert. Die Abwassergebühren werden in eine Niederschlags- und eine Schmutzwassergebühr getrennt. 306 2009 Wasserversorgung Regenwassernutzung ©Niederschlagswassergebühr In den Gemeinden, die eine Niederschlagswassergebühr erheben ( siehe Abwassergebührenordnung ), sollte der Betreiber einer Regenwasseranlage einen Antrag auf Ermäßigung oder Befreiung ( bei Regenwasserversickerung) von der Niederschlagswassergebühr stellen. Die Niederschlagswassergebühr richtet sich nach der bebauten und befestigten Fläche , die an den Kanal angeschlossen wird, wie z.B. Dach- oder Hoffläche. ©Schmutzwassergebühr Die Gebühren für das Ableiten und Reinigen von Schmutzwasser werden meist nach dem Trinkwasserverbrauch ermittelt. Viele Entwässerungsämter verlangen daher zur genauen Feststellung der aus den Regenwasseranlagen zusätzlich eingeleiteten Schmutzwassermenge die Installation eines Betriebswasserzählers in der Verteilleitung. Um Doppelzählungen zu vermeiden, ist in die Leitung für Trinkwassernachspeisung zusätzlich ein Wasserzähler einzubauen. Die verwendeten Wasserzähler müssen den Anforderungen des Eichgesetzes genügen. Wasserrecht Eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Nutzung von Regenwasser durch die untere Wasserbehörde ist in der Regel nicht erforderlich. In einigen Landeswassergesetzen ist die Forderung enthalten, daß das bei Neubauten anfallende Niederschlagwasser auf dem Grundstück verwertet z.B. versickert) werden muß. ©Versickerung des Überlaufregenwassers Zur Versickerung des Überlaufwassers genügt meist ein formloser Antrag auf „wasserrechtliche Genehmigungzur Versickerung von nicht schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser“. Die Prüfung bezieht sich primär auf den Abstand zum höchsten Grundwasserstand. Trinkwasserversorgung ( AVBWasserV ) Beim Bau einer Regenwasseranlage müssen, sofern ein Anschluß an die öffentliche Trinkwasserversorgung besteht, die Bestimmungen des § 3 der „Verordnung mit Wasser “ (AVBWasserV) vom Juni 1980 erfüllt werden. Diese räumen in Abs.1 dem Kunden ein , „ den Bezug (im Rahmen des wirtschafttlich Vertretbaren für das WVU) auf den von ihm gewünschten Verbrauchszweck oder auf einen Teilbedarf zu beschränken “. Nach Abs.2 Satz 1 besteht seitens des Kunden gegenüber dem Wasserversorgungsunternehmen vor Errichtung einer Eigengewinnungsanlage - eine Mitteilungspflicht. Trinkwasserverordnung Nach der Trinkwasserverordnung ist der Betreiber einer Hausinstallation dafür verantwortlich daß keine gesundheitlichen Gefahren für die Hausbewohner entstehen und keine negativen Rückwirkungen auf die öffentliche Wasserversorgung die z.B. durch unzulässige Querverbindungen zwischen einer Trinkwasser und einer Nichttrinkwasseranlage (Betriebswasser) entstehen können, das Trinkwasser durch Fremdstoffe oder Krankheitserreger gefährdet. Nach § 17 der Trinkwasserverordnung besteht eine Kennzeichnungspflicht von Nichttrinkwasseranlagen zur deutlichen Unterscheidung zu Trinkwasseranlagen. 307 2009 Abwasserentsorgung Spezifische Vorschriften und Normen ABWASSERENTSORGUNG Spezifische Vorschriften und Normen Gesetzliche Regelungen Gesetz zur Ordnung der Wasserhaushalte (Wasserhaushaltsgesetz WHG) vom 12.November 1996 (BGBl. I S. 1695) Gesetz über Abgaben für das Einleiten von Abwässern in Gewässer (Abwasserabgabengesetz – AbwAG) vom 03.November 1994 (BGBl.I S. 3370) und Änd. v. 21.März 1997 (BGBl. I S. 566) Wassergesetze der Bundesländer: vergl. Kapitel Wasserversorgung Normen DIN EN 12056 DIN EN 752 DIN 1986-100 01.01 04.08 05.08 DIN 1986-3 DIN 1986-4 11.04 02.03 DIN 1986-30 DIN EN 858-1 02.03 02.05 DIN EN 858-2 DIN 1999-100 10.03 10.03 DIN EN 1825-1 12.04 DIN EN 1825-2 DIN 4040-100 05.02 12.04 DIN 4045 DIN EN 12050-1 05.01 DIN EN 12050-2 DIN EN 12050-3 DIN EN 12050-4 05.01 05.01 05.01 DIN EN 13564-1 10.02 Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden; Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Teil 100: Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056 -; Regeln für Betrieb und Wartung -; Verwendungsbereiche von Abwasserrohren und -formstücken verschiedener Werkstoffe -; Instandhaltung Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten (z.B. Öl und Benzin); Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung -; Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung -; Anforderungen für die Anwendung von Abscheideranlagen nach DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2 Abscheideranlagen für Fette; Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung -; Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung -; Anforderungen an die Anwendung von Abscheideranlagen nach DIN EN 1825-1 und DIN EN 1825-2 08.03 Abwassertechnik – Grundbegriffe Abwasserhebeanlagen für die Gebäude und Grundstücksentwässerung Bau- und Prüfgrundsätze; Fäkalienhebeanlagen -; Abwasserhebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser -; Fäkalienhebeanlagen zur begrenzten Verwendung -; Rückflussverhinderer für fäkalienfreies und fäkalienhaltiges Abwasser Rückstauverschlüsse für Gebäude Richtlinien DWA - Regelwerk (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. DWA) ATV- Arbeitsblätter: A 115 10.94 Einleiten von nicht häuslichem Abwasser in eine öffentliche Abwasseranlage A 118 11.99 Hydraulische Bemessung und Nachweis von Entwässerungssystemen A 251 08.03 Kondensate aus Brennwertkesseln Satzungen und Betriebsvorschriften der regionalen Abwasserbeseitigungsunternehmen und Zweckverbände 308 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen ALLGEMEINE AUSFÜHRUNGEN; GRUNDSÄTZE Entwässerungsanlage Geltungsbereich der Normen Nach DIN EN 12056 besteht eine Entwässerungsanlage aus Entwässerungsgegenständen, Rohrleitungen und anderen Bauteilen, welche Abwasser sammelt und mittels Schwerkraft entwässert, wobei eine Abwasserhebeanlage Teil einer Schwerkraftentwässerungsanlage sein kann. Für die Planung und den Bau von Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke gelten sowohl Teile der Europäischen Normen als auch ergänzende Regeln aus der Normenreihe DIN 1986. Bild 1 zeigt den Geltungsbereich des gesamten Normenwerkes für Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden und auf Grundstücken. Bild 1 Geltungsbereich der Normen für Entwässerungsanlagen Grundlagen und Planungshinweise Nach den geltenden technischen Regeln ist die ordnungsgemäße Ableitung von Schmutz- und Regenwasser von Grundstücken im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich. Hierzu müssen die Einleitungsvorschriften der Entsorgungsunternehmen z.B. rückhalten bzw. vorbehandeln von schädlichem Abwasser zum Schutz der Anlagen, der Umwelt und des Personals innerhalb der Anlage beachtet werden. Außerdem muss die Entwässerungsanlage so gebaut werden, dass der Schutz des Gebäudes und der Bewohner sichergestellt ist. Misch- und Trennsystem Unabhängig vom Kanalsystem darf innerhalb von Gebäuden Schmutzwasser nicht in Regenwasserleitungen und Regenwasser nicht in Schmutzwasserleitungen eingeleitet werden. Beim Mischsystem im öffentlichen Abwasserkanal darf erst außerhalb des Gebäudes eine Zusammenführung von Schmutz- und Regenwasser in der Grundleitung erfolgen. 309 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Sanitärinstallation / Bezeichnungen der Leitungsabschnitte a Anschlusskanal Kanal zwischen dem öffentlichen Abwasserkanal und der Grundstücksgrenze bzw. dem Übergabeschacht (erste Reinigungsöffnung auf dem Grundstück).[ Die Bezeichnung „KANAL“ zeigt, dass dieser Teil der Entwässerungsleitung bereits zur kommunalen Entwässerung zählt]. b Grundleitung Unzugänglich im Baukörper (z.B. in der Grundplatte) bzw. im Erdreich verlegte Leitung, die in der Regel das Abwasser dem Anschlusskanal zuführt. c Frei verlegte, liegende Leitung (z.B. im Keller) die das Abwasser aus Fall- und Anschlussleitungen sammelt und weiterleitet. Sammelleitung d Fallleitung d.1 Schmutzwasserfallleitung Senkrechte Leitung (evtl. auch mit Verziehung), die in der Regel über Dach gelüftet wird und das Abwasser aus den Geschossen sammelt und der Grund- oder Sammelleitung zuführt. d.2 Regenwasserfallleitung e Anschlussleitung e.1 Einzelanschlussleitung 2009 Leitung vom Geruchverschluss eines Entwässerungsgegenstandes bis zur weiterführenden Leitung, z.B. e.2 Sammelanschlussleitung. Bei Abläufen ohne Geruchverschluss (z.B. Flachdachabläufen) beginnt die Einzelanschlussleitung am Ablaufstutzen. f Verbindungsleitung Leitung zwischen Ablaufstelle und Geruchverschluss g Umgehungsleitung Leitung zur Aufnahme von Anschlussleitungen im Staubereich des Übergangs einer Fallleitung in eine Sammel- oder Grundleitung bzw. einer Fallleitungsverziehung (siehe Leitungsverlegung). h Lüftungsleitung (siehe auch Lüftungssysteme) Leitung zur Be- und Entlüftung der Entwässerungsanlage. Diese Leitungen dürfen kein Abwasser führen. Bild 2 310 Senkrechte Leitung (innen oder außen verlegt), die das Regenwasser von Dächern, Balkonen u.s.w. sammelt und der Grund- oder Sammelleitung zuführt. Leitungsabschnitte der Sanitärinstallation Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Tabelle 1 Gefälle, Füllungsgrad und Fließgeschwindigkeit von Entwässerungsleitungen nach DIN 1986-100 Leitungsabschnitt Füllungsgrad h/d Anschlussleitung unbelüftet -------- belüftet Sammelleitung Schmutzwasser Mindestgefälle Mindestfließgeschwindigkeit m/s 1 : 100 -------- -------- 1 : 200 -------- 0,5 1 : 200 0,5 nach Hebeanlagenanschluss 0,7 1 : 200 0,5 Grundleitung Schmutzwasser innerhalb von Gebäuden 0,5 1 : 200 0,5 nach Hebeanlagenanschluss 0,7 1 : 200 0,5 Grundleitung Schmutzwasser Mischwasser außerhalb von Gebäuden 0,7 1 : DN 0,7 max. 2,5 nach Hebeanlagenanschluss und einem Schacht mit offenem Durchfluss 1,0 1 : DN 0,7 max. 2,5 Sammelleitung Regenwasser 0,7 1 . 200 -------- Grundleitung Regenwasser innerhalb von Gebäuden 0,7 1 : 200 -------- außerhalb von Gebäuden 0,7 -------- max. 2,5 nach einem Schacht mit offenem Durchfluss 1,0 -------- max. 2,5 ab DN 150 nach einem Schacht mit offenem Durchfluss 1,0 1 : DN 0,7 max. 2,5 Grundleitung Mischwasser Be- und Entlüftung der Entwässerungsanlage Die ordnungsgemäße Funktion der Entwässerungsanlage und der öffentlichen Kanäle muss durch eine ausreichende Lüftung sichergestellt werden. Jede Fallleitung muss deshalb als Lüftungsleitung bis über Dach geführt werden (Ausnahmen siehe „Lüftungsventile“). Grund- und Sammelleitungen in Anlagen ohne Fallleitung sind mit mindestens einer Lüftungsleitung über Dach zu versehen. Um störungsfrei funktionieren zu können, müssen Entwässerungsanlagen be- und entlüftet werden. Lüftungssysteme Es können verschiedene Lüftungssysteme vorgesehen werden. Das Hauptlüftungssystem: Jede Fallleitung wird ohne Nennweitenänderung über Dach geführt. Es können auch mehrere Hauptlüftungsleitungen zusammengefasst werden. 311 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Das Nebenlüftungssystem: Es werden „direkte“ und „indirekte“ Nebenlüftungssysteme unterschieden. Bei direkten Nebenlüftungen wird eine gesonderte Lüftungsleitung parallel zur Fallleitung geführt, die in jedem Geschoss mit der Fallleitung verbunden wird. Bei indirekter Nebenlüftung wird am Ende der Anschlussleitung eine zusätzliche Lüftungsleitung entweder gesondert über Dach oder im obersten Geschoss an die Fallleitung geführt. Das Umlüftungssystem: Unter Umlüftung wird eine Lüftungsleitung verstanden, die eine Anschlussleitung zusätzlich lüftet. Sie wird zur Fallleitung zurückgeführt. Belüftungsventile Unter Beachtung bestimmter Einbauregeln dürfen als zusätzliche Lüftung (als Alternative zur indirekten Nebenlüftung bzw. Umlüftung) Belüftungsventile eingebaut werden, wenn sie nach DIN EN 12380 hergestellt, geprüft und gekennzeichnet (CE) sind. Bei Verwendung dieser Ventile muss grundsätzlich die Fallleitung als Hauptlüftung über Dach geführt werden. Als einzige Ausnahme kann im Ein- und Zweifamilienhaus eine Fallleitung statt einer Hauptlüftung ein Belüftungsventil erhalten, wenn mindestens eine Fallleitung im Haus als Hauptlüftung über Dach geführt ist. Bild 3 Lüftungssysteme Verlegung von Leitungen Entwässerungsanlagen nach DIN EN 12056 und DIN 1986 sind Schwerkraftentwässerungen, d.h. alle Leitungen sind mit Gefälle zu verlegen und müssen leer laufen können (Ausnahmen sind planmäßig vollgefüllte Regenwasserleitungen im Druckentwässerungssystem und Druckleitungen von Hebeanlagen). Das jeweilige Mindestgefälle richtet sich nach der Art des Leitungsabschnittes, der Abwasserart und teilweise (bei Anschlussleitungen) nach der Lüftung des Leitungsteiles. 312 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Das Gefälle liegender Leitungen soll gleichmäßig und nicht über 1:20 (5cm/m) sein. Größere Höhenunterschiede sind nicht mit einem Sturzgefälle (über 1:20), sondern mit einem Absturz (senkrechter Leitungsteil) zu überwinden. Nach DIN 1986-100 soll das Mindestgefälle - für ungelüftete Anschlussleitungen 1:100 - für gelüftete Anschlussleitungen 1:200 - für Grund- und Sammelleitungen 1:200 sein, wobei die Mindestfließgeschwindigkeit bei Grund- und Sammelleitungen von 0,5 m/s nicht unterschritten werden soll (siehe auch Tabelle 1). Bei liegenden Abwasserleitungen sind zusätzlich zu beachten: % % Richtungsänderungen in Grund- und Sammelleitungen dürfen nur aus Bogen mit maximal 45° (Winkel des einzelnen Bogens) hergestellt werden. Der Winkel von Abzweigen in diesen Leitungen darf ebenfalls höchstens 45° sein. Die gleichen Grundsätze sollten auch bei Anschlussleitungen, besonders bei „liegenden“ Richtungsänderungen eingehalten werden. Bild 4 % % % % Doppelabzweige dürfen in liegenden Leitungen nicht verwendet werden. Dimensionsänderungen müssen mit geeigneten Übergangsformstücken bzw. entsprechenden Übergangsdichtungen ausgeführt werden. In Fließrichtung darf keine größere in eine kleinere Leitung einmünden. Die Übergangsformstücke in liegenden Leitungen sollen exzentrisch sein und scheitelgleich eingebaut werden. Bild 5 Gemäß DIN 1986-100 (05.08) müssen die Übergangsformstücke in Grundleitungen sohlengleich eingebaut werden. Die Betriebssicherheit ist aber bei scheitelgleichem Einbau erheblich besser. Besonders in liegenden Leitungen sollen ausreichend Reinigungsmöglichkeiten vorgesehen werden. 313 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen In Fallleitungen müssen bei höheren Gebäuden besondere Verlegeregeln beachtet werden, um die Anschlüsse im untersten Geschoss gegen Austreten von Abwasser und Schaum zu schützen. Bei Gebäuden bis zu 3 Geschossen bzw. max. 10 m Fallleitungshöhe können ohne besondere Vorkehrungen die Anschlussleitungen der unteren Einrichtungsgegenstände mit der Fallleitung verbunden werden. Fallleitungen, die 4 bis 8 Geschosse durchlaufen bzw. 10 bis 22 m lang sind, können in zwei verschiedenen Arten verlegt werden. % % Der untere Teil der Fallleitung (min.2 m) und der erste Teil der liegenden Leitung (min.1 m) sind von Anschlüssen freizuhalten. Der Fußbogen muss mit einer Zwischengeraden von 250 mm aufgelöst werden. Die Anschlussleitungen der unteren Einrichtungsgegenstände werden an eine Umgehungsleitung angeschlossen. Die Umgehungsleitung muss mindestens 2 m oberhalb des Fußbogens mit einem spitzen Winkel an die Fallleitung angeschlossen werden, und darf erst 1,5 m hinter der Umlenkung mit der liegenden Leitung verbunden werden. Die Umlenkung braucht in diesem Fall nicht „aufgelöst“ zu werden. Bild 6 Bild 7 314 2009 Auflösung einer Umlenkung: Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Fallleitungen, die mehr als 8 Geschosse durchlaufen bzw. länger als 22 m sind, müssen immer mit einer Umgehungsleitung versehen werden. Die Umlenkung (der Fußbogen) ist zusätzlich immer mit einer Zwischengraden von 250 mm aufzulösen (Bild 8). Bei Wand- und Deckendurchführungen sind die jeweils geltenden Schallschutz- und Brandschutzvorschriften und Richtlinien einzuhalten. Hier gelten für den Schallschutz die DIN 4109 und für den Brandschutz die DIN 4102 und zusätzlich die Bauordnungen der Länder. Bild 8 Fallleitungen über 8 Geschosse Seitliche Anschlüsse an liegende Leitungen und benachbarte Anschlüsse an Fallleitungen sind so zu verlegen, dass Fremdeinspülungen vermieden werden. Seitliche Anschlüsse in Grund- und Sammelleitungen sollen daher geneigt erfolgen (Bild9). Gegenüberliegende Anschlüsse an Fallleitungen müssen einen entsprechenden Höhenunterschied der beiden Rohrsohlen bzw. einen geringen Spreizwinkel zueinander haben (Bild 10). Bild 9 315 Bild 10 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Schutz gegen Austritt von Gasen und Überflutung Jede Ablaufstelle ist (bis auf geringe Ausnahmen) mit einem Geruchverschluss zu versehen. Die Geruchverschlusshöhe (Sperrwasserhöhe) muss mindestens betragen: bei Schmutzwasserabläufen 50 mm bei Regenwasserabläufen 100 mm Mehrere Ablaufstellen gleicher Art (z.B. Reihenwaschanlagen) können bei maximal 4 m langer Verbindungsleitung über einen gemeinsamen Geruchverschluss entwässert werden. Jede Wasserentnahmestelle in Gebäuden muss einem Ablauf zugeordnet sein, ausgenommen sind Entnahmestellen für Feuerlöschzwecke und Anschlüsse für Wasch- und Geschirrspülmaschinen. Sanitärräume, die allgemein zugänglich sind bzw. von einem wechselnden Personenkreis benutzt werden, müssen mit Bodenabläufen ausgestattet sein. In Wohnungsbädern sollte ein Bodenablauf eingebaut werden. Balkone müssen einen Ablauf oder eine vorgehängte Rinne erhalten. Bei geschlossener Brüstung muss zusätzlich eine Durchlassöffnung von min. 40 mm lichter Weite vorhanden sein. Reinigungsrohre / Reinigungsverschlüsse Zur Inspektion, Prüfung und Instandhaltung von Abwasserleitungen müssen Reinigungsöffnungen bzw. Reinigungsverschlüsse in den Rohrleitungen vorhanden sein. In Arbeitsräumen, in denen Nahrungsmittel be- und verarbeitet oder gelagert werden, dürfen keine Reinigungsöffnungen eingebaut werden. Je nach Leitungsart können unterschiedliche Ausführungen vorgesehen werden, z.B. als: - Rohrendverschluss; Reinigungsverschluss; Reinigungsrohr mit runder Öffnung; Reinigungsrohr mit rechteckiger Öffnung; Schiebestück; offene Rohrdurchführung im Schacht. Schutz gegen Rückstau Unabhängig vom Entwässerungssystem (Trenn- oder Mischsystem) muss mit zeitweiser Überlastung des Kanals gerechnet werden. Um Schäden am Gebäude zu vermeiden, sind deshalb alle unterhalb der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände gegen Rückstauschäden durch Einbau und regelmäßiger Wartung von Sicherungseinrichtungen zu schützen. Die Rückstauebene ist, wenn nichts anderes festgelegt wurde, in ebenem Gelände die Straßenoberfläche über dem Anschluss am Kanal, einschl. Gehwege, Seitenstreifen u.s.w.. Als Sicherungseinrichtungen sind Hebeanlagen (Einrichtungen zum Sammeln und automatischen Heben von Abwasser über die Rückstauebene) einzubauen. In Räumen von untergeordneter Nutzung bzw. bei Ablaufstellen auf deren Benutzung im Rückstaufall verzichtet werden kann, dürfen Rückstauverschlüsse eingebaut werden. Hebeanlagen werden nach DIN EN 12056-4 und DIN EN 12050 unterschieden in: Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser Hebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser Fäkalienhebeanlagen zur begrenzten Verwendung 316 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Die Bemessungsregeln für Hebeanlagen sind in DIN EN 12056-4 enthalten. Bei der Wahl der Pumpenleistung für Fäkalienhebeanlagen ist besonders bei kleineren Anlagen darauf zu achten, dass die Nennweite der Druckleitung (bei Pumpen ohne Fäkalienzerteilung) mindestens DN 80 und die Fließgeschwindigkeit in der Leitung mindestens 0,7 m/s betragen muss. Hierdurch ergeben sich oft größere Pumpenleistungen als nach der Berechnung sonst erforderlich. Bild 11 Anschluss einer Fäkalienhebeanlage Rückstauverschlüsse werden in DIN EN 13564-1 nach der Bauart in sechs Typen mit unterschiedlichen Einsatzbereichen unterteilt. Der jeweils zulässige Einsatzbereich wird national festgelegt (in Deutschland in DIN 1986-100). Bei der Verwendung von Rückstauverschlüssen als Schutzvorrichtung gegen Rückstauschäden, dürfen in Deutschland nur die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Typen (je nach Anwendungsbereich) eingebaut werden. Tabelle 2 Anwendungsbereich Zur Anwendung freigegebene Typen von Rückstauverschlüssen nach DIN EN 13564-1 Fäkalienfreies Abwasser Niederschlagswasser Typen 2, 3 und 5 Fäkalienhaltiges Abwasser Typ 3 mit Kennzeichnung „F“ Regenwassernutzungsanlagen a Typen 0, 1 und 2 a Nur zulässig für Überläufe von Erdspeichern, die an einen Regenwasserkanal angeschlossen werden (DIN 1989-1) Alle über der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände dürfen nicht über Rückstauverschlüsse und nur in besonderen Ausnahmefällen über automatische Abwasserhebeanlagen entwässert werden. 317 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Bild 12 Anwendungsbeispiel von Rückstauverschlüssen Alle über der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände sind mit natürlichem Gefälle (Schwerkraftprinzip) zu entwässern; das Abwasser dieser Entwässerungsgegenstände darf nicht über Rückstauverschlüsse und nur in zwingend erforderlichen Ausnahmefällen über Abwasserhebeanlagen abgeleitet werden. (Dieser Satz aus DIN 1986-1, Juni 1988 gilt auch nach dem neuen Regelwerk) Rückhalten schädlicher Stoffe In die öffentliche Abwasseranlage darf nur Abwasser eingeleitet werden, welches der DIN 1986-3 entspricht. Abwasser, dass diese Anforderungen nicht erfüllt, ist in geeigneten Anlagen so zu behandeln, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten, sowie die Satzung des kommunalen Abwasserentsorgers erfüllt werden. Solche Anlagen sind z.B. Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten, Fette oder Stärke. Leichtflüssigkeitsabscheider werden z.B. für die Entwässerung von Flächen auf denen Fahrzeuge gewaschen, gewartet bzw. betankt werden, gefordert. Diese Abscheideranlagen müssen den Normen DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2 entsprechen und auch nach diesen Normen bemessen werden. Zur Anwendung dieser Anlagen ist zusätzlich die DIN 1999-100 zu beachten. Die Anlagen müssen so eingebaut werden, dass keine Leichtflüssigkeit aus der Anlage austreten kann, wenn Rückstau eintritt bzw. der selbsttätige Verschluss der Anlage schließt. Zu der Abscheideranlage gehören ein Schlammfang, der vor dem Abscheider eingebaut werden muss und eine Probeentnahmemöglichkeit hinter dem Abscheider. Nenngröße (NS): Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten werden bevorzugt in folgenden Nenngrößen hergestellt: NS 1,5 / 3 / 6 / 10 / 15 / 20 / 30 / 40 / 50 / 65 / 80 / 100 / 125 / 150 / 200 / 300 / 400 / und 500. 318 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Die Nenngröße (NS) des Abscheiders wird nach folgender Formel berechnet: NS = (Qr + fx x Qs) fd Dabei ist NS Qr Qs fd fx die Nenngröße des Abscheiders; der maximale Regenabfluss, in l/s; der maximale Schmutzwasserabfluss, in l/s; der Dichtefaktor für die maßgebende Leichtflüssigkeit; der Erschwernisfaktor in Abhängigkeit von der Art des Abflusses. Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten werden nach DIN EN858-1 in zwei Klassen unterteilt, die je nach Anforderung verwendet werden. Tabelle 3 Klasse Bild 13 Höchstzulässiger Gehalt an Restöl mg/l Typische Abscheidetechnik (zum Beispiel) I 5,0 Koaleszenzabscheider II 100 Schwerkraftabscheider Beispiel eines Leichtflüssigkeitsabscheiders mit vorgeschaltetem Schlammfang Fettabscheider werden in Betrieben, in denen fetthaltiges Abwasser anfällt, z.B. Küchen in Hotels und Gaststätten, fleischverarbeitende Betriebe und bestimmte Konservenfabriken, gefordert. Sie müssen der DIN EN 1825-1 und DIN EN 1825-2 entsprechen. Zusätzlich ist die DIN 4040-100 zu beachten. Fettabscheider werden je nach Bauart und Nenngröße für den Einbau außerhalb bzw. innerhalb von Gebäuden hergestellt. Außerdem werden sogenannte „Selbstentsorger“ am Markt angeboten, die den erforderlichen Reinigungs- und Wartungsaufwand erheblich reduzieren. Abwasser aus Fettabscheidern, die unter der Rückstauebene liegen, muss über eine Hebeanlage abgeleitet werden. Die Anschlussleitung, die zum Fettabscheider führt, soll so verlegt werden, dass eine möglichst geringe Abkühlung des Abwassers eintritt. Evtl. ist eine Begleitheizung und Wärmedämmung vorzusehen. 319 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Die Lüftung der Zulaufleitungen ist besonders zu beachten. Die Zulaufleitung muss als Lüftungsleitung bis über Dach geführt werden. Zusätzlich sind alle Anschlussleitungen von mehr als 5 m Länge gesondert zu lüften. Bewegliche Fettabscheider z.B. für Imbissstände sind nur für diesen Anwendungsfall vorgesehen und dürfen nicht als festeingebaute Anlagen verwendet werden. Bei der Bemessung von Fettabscheidern muss die Art und Menge des zu behandelnden Schmutzwassers ermittelt werden. Hierzu sind folgende Faktoren zu berücksichtigen. o o o o der maximale Schmutzwasserabfluss (Zufluss zum Abscheider); die maximale Temperatur des Abwassers; die Dichte der abzuscheidenden Fette; der Einfluss der Spül- und Reinigungsmittel. Nenngrößen (NS) Nach DIN EN 1825-1 sind die bevorzugten Nenngrößen (NS) für Fettabscheider: NS 1 / 2 / 4 / 7 / 10 / 15 / 20 und 25 Die Nenngröße eines Fettabscheiders wird nach folgender Gleichung ermittelt: NS = Qs x ft x fd x fr Dabei ist NS Qs ft fd fr die berechnete Nenngröße des Abscheiders; der maximale Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde; der Erschwernisfaktor in Abhängigkeit von der Temperatur im Zufluss der Dichtefaktor für die maßgebenden Fette / Öle; der Erschwernisfaktor für den Einfluss von Spül- und Reinigungsmitteln. Nach der Berechnung ist die nächsthöhere Nenngröße zu wählen. Maximaler Schmutzwasserabfluss Der maximale Schmutzwasserabfluss Qs kann auf unterschiedlichen Wegen ermittelt werden: a) b) c) d) Bild 14 durch Messung durch Berechnung auf der Grundlage der zu entwässernden Kücheneinrichtungsgegenstände / Auslaufventile Berechnung auf der Grundlage der Art des zu entwässernden Betriebes Spezielle Berechnung für Sonderfälle. Beispiele für Fettabscheider für den Erdeinbau a) mit vorgeschaltetem Schlammfang 320 2009 b) mit integriertem Schlammfang Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Bild 15: c) Grundausführung eines Fettabscheiders für den Einbau im Gebäude Bild 16 d) Beispiel eines Fettabscheiders mit integriertem Schlammfang, ausgestattet mit kompletter Einrichtung zur geruchfreien Außenentsorgung und thermischer Fettverflüssigung für den Einbau im Gebäude Stärkeabscheider werden besonders in kartoffelverarbeitenden Betrieben und Großküchen benötigt. Ein entsprechendes Regelwerk für den Bau und die Bemessung dieser Anlagen ist bisher nicht erarbeitet worden. Die Bemessung erfolgt daher nach Erfahrungswerten einzelner Hersteller. Rohrwerkstoffe für Abwasserrohre Die in Gebäude- und Grundstücksentwässerungsanlagen zugelassenen Rohrwerkstoffe sind in der DIN 1986-4 aufgelistet. In der nachfolgenden Tabelle 4 ist ein Auszug, der in der Norm aufgeführten gebräuchlichsten Rohrwerkstoffe enthalten. Die Reihenfolge wurde nach der Nummerierung der DIN 1986-4 gewählt und stellt keine Wertung dar. Die in der Norm enthaltene Spalte „Brandverhalten“ wurde in der Tabelle nicht aufgeführt, da die Angaben nur die Einsatzbereiche aus Sicht der Planung der Entwässerungsleitungen und nicht die zusätzlich zu berücksichtigenden „bauaufsichtlichen“ Regeln wiedergeben sollen. Allgemein kann aber gesagt werden, dass alle Kuststoff-Werkstoffe „brennbar“ und die metallischen und mineralischen Werkstoffe „nicht brennbar“ sind. Das bedeutet nicht, dass nur bei einer Werkstoffgruppe brandschutztechnische Maßnahmen erforderlich sind. 321 2009 Abwasserentsorgung Allgemeine Ausführungen Tabelle 4 Werkstoff Grundleitungen alle anderen Leitungsteile Für unverdünnte Kondensate aus Feuerungsanlagen Steinzeugrohr + + + PVC – U - Rohr + - + Gusseisen (SML) + + - Stahlrohr +*) + - PE – HD - Rohr + + + PP - Rohr - + + PP – Rohr mineralverstärkt + + + PE mineralverstärkt - + + ABS/ASA/PVC mit mineralverstärkter Außenschicht - + + *) im Erdreich mit zusätzlichem Korrosionsschutz Die Angaben in der Tabelle der DIN 1986-4 gelten für die Ableitung von Abwasser (häuslichem Schmutzwasser) einschließlich Niederschlagswasser nach DIN 1986-3. Außerdem ist auf die Verwendbarkeit zur Ableitung unverdünnter Kondensate aus Feuerungsanlagen hingewiesen. Bei Ableitung von anderem Abwasser bzw. Verlegung in aggressivem Boden oder Grundwasser muss im Einzelfall besonders nachgewiesen werden, dass die Abwasserrohre und Formstücke, z.B. durch geeignete Schutzmaßnahmen, brauchbar sind. Dieser wichtige Hinweis in der Norm sollte bei allen „besonderen Bauvorhaben“ immer beachtet werden. Ein Blick in die, von vielen Rohrherstellern herausgegebenen Beständigkeitslisten, ist für den Planer bzw. Installateur oft nicht ausreichend. In diesen Listen sind zwar eine Vielzahl von Medien aufgeführt, der „chemische Laie“ kann aber nicht entscheiden, ob ein Werkstoff geeignet ist, wenn z.B. mehrere besondere Abwasserbestandteile, die kritisch sein könnten, enthalten sind. Diese Entscheidung sollte man dem Hersteller der Rohre überlassen, denn er kann am besten die Einsatzmöglichkeiten seines Werkstoffes beurteilen. Die Verwendbarkeit sollte man sich immer, in Verbindung mit der angefragten Abwasserzusammensetzung, schriftlich bestätigen lassen. 322 2009 Einbaumaße Montagehinweise EINBAUMAßE, MONTAGEHINWEISE, GRUNDLAGEN Grundlagen Die im folgenden aufgeführten Maßangaben für Sanitärobjekte sind allgemein übliche Richtmaße und beziehen sich nicht auf bestimmte Objekte. Da es aufgrund der großen Herstellerzahl individuell starke Abweichungen gibt, erheben die Angaben zu den Abmessungen der Objekte keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sonderformen sind nicht erfasst. Die Darstellung der Objekte erfolgt symbolartig. Bei der Planung von Sanitärräumen sind neben den Abmessungen der Objekte und den zugehörigen Bewegungsflächen sowie dem Flächenbedarf für Badmöbel (Stauraum) und Hakenleisten zu beachten: Bekleidungsbreite bei Futtertüren Lichtschalter am Eingang Steckdosen Heizkörper Platzbedarf für Sonnenschutz u. ä. Fliesen Für Sanitärräume, Fliesenspiegel in Küchen etc. sollten Fliesenpläne im Maßstab 1:20 oder 1:10 angefertigt werden. Die Flächen der Sanitärräume sind systematisch nach dem Fugenraster einzuteilen. Die Sanitärobjekte und Installationen sind in Symmetrie zum Fugenraster auszurichten. D.h. z.B.: - Installationsauslässe im Fugenkreuz, auf Plattenmitte oder auf Vertikal- bzw. Horizontalfuge in Fliesenmitte, ebenso Sanitärgegenstände und Ausstattungsarmaturen, soweit Raumgröße und Bewegungsflächen dies zulassen. - Innerhalb eines Raumes auf symmetrische Anordnung der Nischen und Sanitärgegenstände achten. Fußbodeneinlauf beachten! Weitere Hinweise: - Abstimmung Höhe von Vorwandinstallationen und Fliesenraster. - Restfliesen sollten nicht kleiner als 1/3 Fliesenlänge, -breite sein. - Ausreichend breite Fugen vorsehen (vgl. auch VOB, DIN 18 352), auf Gleichmäßigkeit achten - hier Maßtoleranzen der Belagstoffe ausgleichen - Auf dauerelastische Fugen im Anschluss Wand/Wand und Wand/Boden sowie an allen Anschlüssen an Fenster, Türen, Objekte etc. achten! - Wenn Fliesenspiegel in Küchen im Bereich des Mietwohnungsbaus in der Höhe wie folgt bemessen werden, ermöglicht das die individuelle Höheneinordnung der Kücheneinrichtung: - OK Spüle/Herd mind. 85 cm über OKFF – UK Hängeschrank 150 cm über OKFF - OK Spüle/Herd maximal 95 cm über OKFF – UK Hängeschrank 160 cm über OKFF Installationsauslässe (Beispiel) Bodeneinlauf Armaturen 323 2009 Einbaumaße Montagehinweise WC Abmessungen WC’s (b x t) in cm (ohne Kinder-WC): Wand-WC: Standardmaß 36 x 60 cm Abweichungen: Breite 34 - 37 cm, Tiefe 46 - 70 cm, barrierefrei 75. Stand-WC: Standardmaß 36 x 68 cm Abweichungen: Breite 35 - 59,5 cm Tiefe 45,5 - 73,5 cm, barrierefrei 75. Montagehöhe h über OKFF (cm), ohne Sitz und Deckel: 20 - 25 Kinder 1 - 3 Jahre (Kinderkrippe) 25 - 30 Kinder 3 - 6 Jahre (Kindergarten) 30 - 35 Kinder 6 - 9 Jahre (Hort, Schule) 39 - 43 Erwachsene u. Jugendliche 45 - 52 Rollstuhlbenutzer und Behinderte mit Hüftleiden (individuell auch geringer), nach DIN 18024/18025 und DIN 18040 E 48 cm einschließlich Sitz. WC hA = 22 cm bei Wand-WC 18 cm bei Stand-WC WC-Sonderformen gibt es für differenzierte Benutzergruppen: Kinder, Behinderte Besondere Komfortansprüche: automatische WC-Anlagen mit Unterdusche und Warmlufttrocknung, auch mit Lüftung Spezielle Spülsysteme: Zweistückanlagen mit aufgesetztem Spülkasten, Einstückanlagen mit integriertem Spülkasten Einbauart hS (cm) Zulaufanschlüsse hW (cm) Spülkasten für Flachspül- oder Tiefspül-WC aufgesetzt tiefhängend hochhängend Wandeinbau 0 12 – 25 * 150 60 - 70 cm 70 - 85 cm 195 - 215 cm 100 - 110 cm Druckspüler 1) auf Putz Wandeinbau Montagehöhe Spülsystem 100 cm 100 cm 1) ausreichend bemessene Zuleitung u. Mindestfließdruck beachten! Spülkästen, Kompakt-Spülrohre Das Spülwasservolumen beträgt nach DIN 1986-1 6 bzw. 9 l. Stand der Technik sind 6 l-Spülkästen. Durch Verwendung von Spülkästen mit Zweimengen-Spültechnik (3 l/6 l) oder mit Wasserstop-Taste kann der Wasserverbrauch weiter reduziert werden. Toilettenspüleinrichtungen mit geringem Spülwasservolumen (4 - 4,5 l) sind möglich, wenn für die gesamte Einrichtung als Einheit ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis vorliegt. Druckspüler Ausführung vor der Wand oder als Wandeinbauspüler. Der hochgeklappte Sitz muss unterhalb des Druckspülers gegen den Sitzanschlag fallen - ca. 44 cm über OK WC-Becken. Für Druckspüler gilt ein maximales Spülwasservolumen von 6 l. Es werden auch hier Zweimengen-Druckspüler angeboten (3 l/6 l), jedoch ist das abgegebene Spülwasservolumen abhängig vom Druck der Versorgungsleitung und vom Verhalten des Benutzers. 324 2009 Einbaumaße Montagehinweise Barrierefreies WC % Spülung muss mit Arm oder Hand ohne Veränderung der Sitzposition zu bedienen sein (in öffentlich zugänglichen Gebäuden beidseitig). % Anlehnmöglichkeit 55 cm hinter Vorderkante WC-Becken. % selbst arretierende Haltegriffe, auf der Übersetzseite klappbar (in öffentlich zugänglichen Gebäuden beidseitig). % Empfehlung für Rbn: WC bzw. Toilettensitz mit Unterdusche und Trocknung, auch gepolsterte Sitze. Sitzhöhe verstellbar von Vorteil. % Wohnungsbau: wenn bekannt, den individuellen Bedürfnissen des Benutzers angepasst planen. Je nach Erfordernis weitere stabil verankerte horizontale und vertikale Halte-, Stütz- und Hebevorrichtungen sowie ggf. Deckenschienen für Umsteigehilfe. Urinal Stellfläche Urinale (b x t): 40 x 40 cm Montagehöhe h über OKFF (cm): 50 - 55 Kinder 7 -10 Jahre (Hort, Schule) 57 - 62 Kinder 11 - 14 Jahre (Hort, Schule) 65 - 70 Erwachsene, Jugendliche ab 15 Jahre Die Berücksichtigung auch größerer Höhen aufgrund der zunehmenden Körpergröße ist zu empfehlen. In öffentlich zugänglichen Gebäuden ist nach DIN 18030 E mind. 1 Urinal mit Montagehöhe 48 cm vorzusehen. % Standbreite 60 cm, Achsabstand - Wand 40 cm im Wohnungsbau bzw. 45 cm nach Arbeitsstättenrichtlinie % Zwischen den Urinalständen bieten halbhohe Trennwände Sichtschutz: Unterkante 50 cm über OKFF Oberkante 130 cm über OKFF Ausladung 45 - 60 cm % Einblicke von außen (Flure, Foyers) sind zu vermeiden. % lichter Abstand gegenüberliegender Urinale 140 cm, besser 190 cm % Bei radargesteuerter Spülung (berührungsloses Auslösen) insbesondere bei Übereckanordnung darauf achten, dass ungewolltes Auslösen durch entspr. der Steuerung gewählte Abständen vermieden wird. % Urinalwände sind nach DIN 1986-1 zu vermeiden. Urinal bei optoelektronischer Spülarmatur für Wandeinbau 1) Auf dem Markt sind Urinale mit und ohne Wasserspülung erhältlich. Die folgende Darstellung soll lediglich einen kurzen Überblick über die verschiedenen Systeme geben. Urinalanlagen mit Wasserspülung - ohne Geruchverschluss mit senkrechtem oder waagerechtem Abgang mit angeformtem Geruchverschluss mit senkrechtem oder waagerechtem Abgang Spülwassereinlauf von oben - freiliegend - verdeckt 325 2009 Einbaumaße Montagehinweise Spülsysteme Jedes Urinalbecken erhält einen Spülwasseranschluss. Das Betätigen der Zulaufarmaturen von Hand oder Fuß ist als problematisch anzusehen, da die Spülung häufig unterbleibt. Ein selbsttätiger Spülvorgang ist im gewerblich-öffentlichen Bereich vorzuziehen. Folgende Spülsysteme sind auf dem Markt erhältlich: Aufputzurinalspüler, handbetätigt (Druckspüler) Wandeinbauspüler, handbetätigt Wandeinbauspüler, fußbetätigt Fußbodeneinbauspüler, fußbetätigt elektrische Urinalsteuerungen, berührungslos Elektrische Urinalsteuerungen arbeiten mit selbstschließenden Magnetventilen in der Zuflussleitung, die auf einen Impuls hin durch elektrischen Kontakt den Durchfluss des Wassers freigeben und selbsttätig wieder abschließen. Zu unterscheiden sind: % Lichtstrahlsteuerung Arbeitet mit Lichtsender und Fotozellenempfänger/Reflektor. Die Spülung wird durch Unterbrechung des Lichtstrahls ausgelöst, d. h. der Spülvorgang erfolgt während der Benutzung, kann jedoch durch Einbau eines Verzögerungsrelais‘ bis zu 5 min verzögert werden. Einsatz insbesondere in Reihenanlagen mit starker Frequentierung in Stoßzeiten. % Elektroniksteuerung Optoelektronik Arbeitet mit optoelektronischen Abtasteinrichtungen (Sensoren). Einschaltung bei Annäherung (Benutzer wirkt als Reflektor) Zwangselektronik Arbeitet mit Sonde, über die im Innenraum des Urinals ein Überwachungsfeld aufgebaut wird. Urinstrahl unterbricht Überwachungsfeld, Spülung wird ausgelöst Zeitelektronik Ermöglicht Spülen größerer Urinalanlagen in bestimmten zeitlichen Abständen % Leitwertmessung Über drei im Siphon eingebaute Sensor-Elektroden werden Leitwertänderungen und somit jede Veränderung der Zusammensetzung der im Siphon befindlichen Flüssigkeit registriert. Durch die Anordnung der drei Sensor-Elektroden wird die Änderung der Flüssigkeitshöhe bei Benutzung erkannt. Der Microcontroller kombiniert die Messwertänderungen für Leitwert und Füllhöhe und erkennt das Ende der Benutzung. Nach der voreingestellten Verzögerungszeit wird die Spülung ausgelöst, so dass der Spülvorgang erst nach Benutzung des Urinals ausgelöst wird. Die Elektronik erkennt auch ein Verstopfen des Siphons und löst einen Spülstopp aus. Wasserverbrauch - 326 2009 zulässige Spülvolumen bei Urinalen ohne Absaugwirkung: 3,8 - 4 l, bei Absaugurinalen 2 - 4 l im gewerblich-öffentlichen Bereich sind elektronische Einzelsteuerungen den Zeit- und Gruppensteuerungen vorzuziehen handbetätigte Spüler: günstiger Wasserverbrauch automatische Spüleinrichtungen: Zeitsteuerung kann dem Benutzungsrhythmus nur angenähert angepasst werden, hoher Wasserverbrauch, Spülzeiten müssen mit Benutzerzeiten übereinstimmen elektronische Einzelsteuerung: günstiger Wasserverbrauch, optimale Spülung Einbaumaße Montagehinweise Urinalanlagen ohne Wasserspülung - - Verhinderung der Geruchsbildung durch porenlose Oberflächen (Edelstahl/Spezialglasur) Siphonarten: mit Spezialmembran bzw. sich zusammenziehendem Naturkautschukschlauch, der die Flüssigkeit passieren lässt und das Aufsteigen von Gasen aus dem Abwassernetz verhindert. Eine Kombination mit einer Wasserspülung ist möglich, so dass eine automatische Spülung (z. B. in Schulen nach Pausen) zu bestimmten Zeiten eingestellt werden kann. mit abdichtendem Auftriebskörper. Es dürfen nur Reinigungsmittel gemäß den Herstellerangaben verwendet werden. mit biologisch abbaubarer Sperrflüssigkeit (leichter als Urin) filtert Urin, schwimmt obenauf. Im Laufe der Zeit baut sich die Sperrflüssigkeit ab. Reinigung wie vor. Bei allen Siphonarten sind sowohl eine regelmäßige Funktionskontrolle sowie der periodische Austausch des Siphons erforderlich. Wasserlose Urinale sind bei täglicher Reinigung als hygienisch einwandfrei zu betrachten. Die Herstellerhinweise bezüglich Reinigungsart und -zyklen sind unbedingt zu beachten, Anleitungen sind vor Ort zu hinterlegen. Bidet Abmessungen Bidets (b x t): Wand-Bidet: Standardmaß 37 x 60 cm Abweichungen: Breite 35 – 40 cm Tiefe 54 – 68 cm Stand-Bidet: Standardmaß 37 – 67 cm Abweichungen: Breite 35 – 40 cm Tiefe 54 – 73 cm Montagehöhe h über OKFF (cm): 38 - 40 Stand-Bidet 42 - 44 Wand-Bidet 48 - 60 Rollstuhlbenutzer und Behinderte mit Hüftleiden Der Wasserbedarf hängt ab von den Vorgängen bei der Nutzung: Füllen des Beckens (geringerer Komfort bei kleinem Becken Reinigung unter fließendem Wasser (Steuerungsart der Armatur wie beim Waschtisch wählen) Bidet hA =18 cm bei Stand-Bidet Ausgussbecken Ausgussbecken besitzen eine Rückwand (Spritzschutz) und in der Regel Klapproste zum Aufstellen von Wassereimern und Behältern. Ausgussbecken für Krankenhäuser, Fäkalienausgüsse u. ä. sind hier nicht erfasst. b (cm) t (cm) h (cm) hR (cm) minimal 40 34 60 22 normal 50 36,5 65 24 maximal 60 38 70 26 Abmessungen Ausgussbecken Laborausgussbecken werden aus säurebeständigem Feuerton, Steinzeug, Edelstahl oder Kunststoff hergestellt. Montagehöhe 85 – 90 cm über OKFF. Ausgussbecken 327 2009 Einbaumaße Montagehinweise Handwaschbecken und Waschtische Abmessungen (b x t) in cm: Handwaschbecken (ohne Sonderformen): Standardmaße 45 x 35 Abweichungen Eck-HWB Waschtische: Standardmaße Abweichungen Eck-WT Doppelwaschtische: Standardmaße Abweichungen Breite 36 - 80, Tiefe 23 - 40,5 39,5/39,5 60 x 55 Breite 50 - 100, Tiefe 38 - 62 35/35 - 60/60 115 x 55 Breite 95 - 130 , Tiefe 50 – 60 Montagehöhe h (cm): 40 - 45 Kinder 1 - 3 Jahre (Kinderkrippe) 50 - 63 Kinder 3 - 6 Jahre (Kindergarten) 65 - 75 Kinder 6 - 12 Jahre (Hort, Schule) 85 - 90 Erwachsene und Jugendliche 80 - 85 Behinderte, Senioren ) 80 Rollstuhlbenutzer nach DIN 18024 und DIN 18040 E Handwaschbecken/Waschtisch aW 14 - 18 cm 26 - 35 cm 5 - 10 cm 328 2009 Auslaufmundstück auf Höhe der Armaturenanschlüsse S-Auslauf U-Auslauf Unterfahrbarer Waschtisch sh. auch Präzisierungen gemäß DIN 18040 E im Abschnitt Barrierefreies Bauen / Vorzugslösung: Spiegel 1 m hoch erlaubt flexiblere Nutzung als der alternative Kippspiegel, der außerdem aus psychologischen Gründen nicht empfohlen wird. Handwaschbecken und Waschtische sollten mindestens bei ungünstigem Wohnungsgrundriss, besser generell mit Schallschutzset eingebaut werden (vgl. Abschnitt Schallschutz). Waschtische für Rollstuhlbenutzer müssen unterfahrbar sein. Um die Kniefreiheit zu gewähren, müssen die Waschtische eine Mindesttiefe von 55 cm haben sowie mit einem Unterputz- oder Flachaufputzsiphon versehen werden. Waschtische müssen mind. 60 cm breit sein. Zur bequemeren Benutzung werden höhenverstellbare Waschtische empfohlen (insbesondere GÖB). Als Armaturen für Behinderte sind Einhebel-Armaturen mit verlängertem Bedienungshebel, alternativ berührungslose Armaturen, zu verwenden. Spiegel über Waschtischen sollen 100 cm hoch sein, sind sie niedriger, müssen sie nach vorne klappbar ausgebildet werden. Einbaumaße Montagehinweise Es ist zu empfehlen, über dem Waschtisch - in Abhängigkeit von der Wahl der Armatur (Stand- oder Wandarmatur) einen Bügelgriff an der Wand zu montieren. Der Wasserverbrauch ist abhängig von der eingesetzten Armaturenart und -technik. Nach VDI 6024 soll eine Wasser sparende Armatur mit einem Strahlregler mit einem Nenndurchfluss von 9 l/min ausgestattet sein. Um den Wasserfluss der tatsächlichen Nutzung anzupassen, sind im gewerblich-öffentlichen Bereich automatische oder selbstschließende Armaturen zu bevorzugen. Als Wasser sparend gelten hier Armaturen mit einem Durchfluss bis 6 l/min. Untertisch-Elektro-Warmwassergeräte Warmwassergeräte werden unterschieden in Durchfluss-Wassererwärmer (Durchlauferhitzer) und Speicher-Wassererwärmer. Die Durchfluss-Wassererwärmer werden unterschieden in: hydraulisch, thermisch und elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer. Die Speicher-Wassererwärmer werden angeboten als: offene und geschlossene Anlagen. Offene Anlagen stehen nicht unter dem Druck der Kaltwasserleitung (drucklos), geschlossene Anlagen stehen unter Wasserleitungsdruck (druckfest). Je nach gewähltem Prinzip und Anbieter unterscheiden sich ihre Abmessungen und Montagemaße. Oft werden Montageschablonen zur einfachen Installation angeboten. Durchlauferhitzer haben gegenüber den Speicher-Wassererwärmern auf Grund ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise geringere Abmessungen. Klein-Durchlauferhitzer sind bereits in den ca.-Maßen 13 x 19 x 8 cm (h x b x t) zu erhalten. Die Abmessungen von Kleinspeichern mit einem Fassungsvermögen von 5 l liegen bei ca. 42 x 25 x 22 cm (h x b x t). Nach Feurich [1] muss bei drucklosen Warmwasserspeichern für die Untertischmontage - von einem Mindestbodenabstand von 15 cm und - einem Mindestabstand zur Waschtischmitte von 10 cm ausgegangen werden Die Nachfrage bei verschiedenen Anbietern von Warmwassergeräten ergab, dass weder für Durchfluss- noch für Speicher-Wassererwärmer Montagemindestmaße existieren. In jedem Fall ist bei der Montage von Untertisch-Elektro-Warmwasser-Geräten folgendes zu beachten: das Gerät ist in einem frostfreien Raum in der Nähe zur Entnahmestelle zu installieren, es darf nur senkrecht montiert und betrieben werden, der Stecker muss jederzeit zugänglich sein und folgende Regeln und Normen sind einzuhalten: „Verordnung über energiesparende Anforderungen an heizungstechnische Anlagen und Brauchwasseranlagen (Heizungs-Anlagen-Verordnung - HeizAnlV)“, Vorschriften der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) und die Vorschriften des VDE, insbesondere VDE 0100 „Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V“ sowie der örtlichen Versorgungsunternehmen, DIN 1988 „Trinkwasser-Leitungsanlagen in Grundstücken“, DIN 4753 „Wassererwärmungsanlagen für Trink- und Betriebswasser“, Vorschriften der Wasserversorgungsunternehmen. 329 2009 Einbaumaße Montagehinweise Dusche hi (cm) l (cm) b (cm) flach 80 90 100 120 11,5 - 30 11,5 - 30 11,5 - 30 90 75 Rechteckwannen 90/120 80 11,5 - 31 11,5 - 28 Quadratwannen Eckwannen 80 90 100 120 normal 80 90 100 133 80 90 100 133 11,5 – 28 11,5 – 28 12 16 superflach hA (cm) 6-7 0 - 5 bei hi ) 5 6-7 3 6 - 7 2,5 - 3 5 - 15 bei 2,5 hi ) 15 6-7 15 - 30 6-7 bei hi ) 30 6-7 Abmessungen Duschwannen _ hBR über Standfläche (cm) 0 190 - 230 Nackenbrause 5 - 30 170 - 200 Schulterbrause 70 - 85 140 - 160 Rückenbrause 85 - 90 100 - 130 Beinbrause 85 - 90 50 - 80 Fußbrause 15 - 30 55 - 75 Oberbrause Montagehöhen feststehender Brauseköpfe Dusche In Arbeitsstätten sind Duschen mit schrägen Strahlen zu bevorzugen - der Kopf wird nicht ungewollt nass (der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, Haar- und Körpertrockenmittel zur Verfügung zu stellen. Erhöhter Einbau der Duschwanne: Ablaufarmaturen oberhalb der Fußbodenebene bzw. teilweise eingelassen. Bodengleicher Einbau: Duschwanne im Fußbodenbereich versenkt. Aussparung für Abwasseranschluss im Fußbodenaufbau vorsehen. hi größer als Fußbodenaufbau: Deckenaussparung erforderlich (Achtung: Schallschutz/Brandschutz). Mischbatteriehebel ca. 110 - 120 cm über OKFF montieren. Haltegriffe 110 - 120 cm über der Standfläche anbringen, 15 - 30 cm aus der Mitte des Brausestandes herausgerückt. Schwallbrausen für Saunen erhalten keinen Warmwasseranschluss. Für den Wasserverbrauch entscheidend sind die Art der Steuerung der Brauearmatur sowie Ausführung und Anzahl der Duschköpfe. Der Volumenstrom des Duschkopfes soll auf ca. 7 bis 9 l je Minute begrenzt werden (s. VDI 6024), wobei die Begrenzung durch den Brausekopf, die Brausearmatur oder einen Durchflussbegrenzer erfolgen kann. Im gewerblich-öffentlichen Bereich soll der Volumenstrom höchstens 9 l/min je Entnahmestelle betragen. Zur zweckorientierten Anpassung des Wasserverbrauchs wird der Einbau von Selbstschluss- bzw. vollautomatischen (elektronischen) Armaturen neben der Reduzierung des Volumenstroms der Duschköpfe empfohlen. Aus Gründen des sparsamen Wasserverbrauchs sollte dem Duschen gegenüber dem Baden der Vorzug gegeben werden. 330 2009 Einbaumaße Montagehinweise Duschen für Behinderte % % % % % % befahrbar (bodenbündig), Gefälle mind. 2 %, Fußbodeneinlauf für Gehbehinderte Duschen mit minimalen Einstiegshöhen klappbarer Sitz mit Rückenlehne Haltegriffe in Höhe von 85 cm über der Standfläche Einhebelmischbatterien mit Temperaturbegrenzer oder Thermostat Der mögliche nachträgliche Einbau einer mit einem Lifter unterfahrbaren Badewanne ist zu berücksichtigen. Badewanne Dusche für Behinderte Einbauwannen Schürzenwannen l (cm) b (cm) 160 70 h (cm) 170 75 175 75 180 80 185 85 190 90 180 80 183 78 49 187 78 49 56 bis 65 58 Abmessungen Badewannen Montagehöhen Normalhöhe: OK Wanne ca. 49 - 65 cm über OKFF. Verlegung des Abgangs und der Abwasserleitung über dem schwimmenden Estrich. Teilweise versenkt: OK Wanne ca. 35 - 45 cm über OKFF durch Weglassen der Füße sowie teilweises Versenken des Abganges durch eine Aussparung in der Rohdecke. Hier Schallschutz und Brandschutz beachten. Behindertenwohnungen, Kinderheime, Altenheime, Wohnungen mit besonderem Komfort. Einbau bodenbündig: OK Wanne ca. 15 - 20 cm über OKFF durch volle Versenkung der Wanne. Dadurch Absenkung oder Aussparung der Rohdecke erforderlich (Schallschutz, Brandschutz, Funktion der darunter liegenden Räume!). Badewannen Montagehöhen 331 2009 Einbaumaße Montagehinweise % % % % % % % % % nach DIN EN 232 Abstand Standfläche Wanne - UK Ablaufloch * 13 cm für Montage des Geruchverschlusses Nachträgliche Umrüstbarkeit von Badewanne auf Dusche sollte vorgesehen werden. Wannenreinigung und Pflege erfordert Untertritt (Schräge, zurückgesetzter Sockel, Schürze mit Bodenluft). Revisionsrahmen nicht direkt über Fußboden anbringen. Wenn nur Wanne eingebaut wird: geraden Wannenrand für Duschabtrennung bzw. Spritzschutz vorsehen. Zulaufarmaturen nur dann auf Wannenrand montieren, wenn Wanne dafür vorgesehen ist! (Maßliche Einbaubedingungen in DIN EN 232) Formen von Badewannen: - Parallelform und Körperform (ergonomisch günstig, wassersparend) - Diagonalform (Sitz- und Ablageflächen in den Ecken) - Raumsparwannen, Eckbadewannen (135 – 165 cm Schenkellänge) und Großwannen (rund oder oval) - Stufenwannen - Whirlpools Aus Gründen des Wassersparens sollte die Wannenform so gewählt werden, dass sie auch zum Duschen verwendet werden kann. Das Wassersparen ist bei der Badewanne direkt von der Größe der Wanne abhängig. Je kleiner die Wanne (verringerter Badekomfort), desto weniger Wasser wird benötigt . Badewannen für Behinderte % % % % mit Wannenlifter als Einstiegshilfe unterfahrbar Mindestgröße: 170 x 75 cm Höhe * 55 cm (ggf . 50 cm) eine 60 cm breite Fläche am Kopfende dient als Einstiegshilfe (alternativ Badelift möglich). Ggf. sind Sitzbadewannen einzubauen. Da die Benutzung einer Badewanne für Rollstuhlbenutzer meist ohne fremde Hilfe nicht möglich bzw. gefährlich ist, wird der Einbau einer Badewanne in der DIN 18025 nicht vorgeschrieben. Der nachträgliche Einbau sollte jedoch möglich sein. Badewanne für Behinderte Aufstellung der Bade- und Duschwannen in Nischen Es sollte ein Fixmaß der „Rohbaunische“ (Gipskartonplatten, Betonwände, geputzte Wände) festgelegt werden - Beispiel mit Dünnbettverfliesung: Länge der Wanne 170 cm 2 x Fliesendicke einschl. Dicht- und Klebschicht 2 cm 2 x Fuge Wanne/OF Wand 1,0 bis 1,5 cm Fixmaß 73,0 bis 173,5 cm Ist die Nische größer wenigstens + 1/3 der Fliesenbreite Ist die Nische kleiner Badewanne mit Untermaß verwenden Nische für Badewanne bei Dünnbettverfliesung 332 2009 Einbaumaße Montagehinweise Aufstellung der Bade- und Duschwannen auf Füßen (Fußgestellen) Bei der Aufstellung auf Füßen ist zu beachten, dass i. d. R. die Füße allein keinen sicheren Halt für die Badewanne gewährleisten. Es sind außerdem Wand-Befestigungen erforderlich. Hier werden vorwiegend zwei Varianten angeboten: Befestigung mit drei Wandhaken (Wandankern) - zwei für die kraftschlüssige Befestigung, einer als Auflager. Schallentkopplung von den Wänden beachten, spezielle Schaumstoffbänder einbauen. Befestigung mit einer Halteschiene, die gleichzeitig die Funktion der Schallentkopplung übernimmt. Befestigung der Badewanne mit Wandankern in Nischen Falsch: Durch kraftschlüssige Befestigung an Längs- und Stirnseite entsteht an der linken Seite ein so breiter Spalt, dass hier kein spritzwasserdichtes Profil angebracht werden kann. Ggf. sind Spannungen nicht auszuschließen. Richtig: Durch die Anordnung beider Befestigungsanker an der Längswand ist eine Ausmittelung der Wanne möglich, so dass an allen drei Seiten Dichtungsprofile eingebaut werden können. Wannenträger für Bade- und Duschwannen (PORESTA) Fliesenkante Poresta Vario auch mit Untertritt erhältlich Fliesenkante Poresta Original 333 2009 Einbaumaße Montagehinweise Fliesenkante Fliesenkante Poresta Compact Poresta Profi für Komfortwannen Um die Vorteile der Wannenträger (Schallschutz und Wannenwechsel) zu gewährleisten, sind folgende Einbauhinweise zu beachten (vgl. auch Einbauanleitung des Herstellers): - Beim Einbau ist darauf zu achten, dass der Wannenträger vollflächig auf dem Fußboden aufsteht, d. h. alle Stege lagern vollflächig auf, sonst übernimmt der Hersteller keine Garantie. Anschließend werden die Fußbodenfliesen nur bis zur Vorderkante der Wanne verlegt. Alle Bodenrippen sind mit 2-Komponenten-PU-Spezialschaum auf dem Untergrund zu befestigen, anderer Bauschaum darf nicht verwendet werden (Ausdehnung)! Abstandhalter zur Wand (Schalldämmelemente) werden mit Stiften auf dem Wannenträger befestigt, nicht jedoch an der Wand. Verbleibende Restabstände sind ebenfalls mit 2-Komponenten-PU-Spezialschaum auszufüllen. Vgl. nachfolgendes Detail Größere Abstände zur Wand sind durch entsprechende Passteile zu überbrücken. Zwei weitere Produkte für spezielle Einbausituationen sind Poresta-Vario-Compact-Wannenträger und Poresta-ThermBade- und Duschwannenträger. Poresta-Vario-Compact ist ein zweigeteilter Wannenträger – wahlweise ohne oder mit ein bzw. zwei 10 cm breiten Längendistanz-Stücken in der Mitte für Wannenlängen von 1,50 m, 1,60 m und 1,70 m. Der Wannenträger wird am Ort der Montage zusammengesteckt. Der Vorteil liegt neben Transport- und Lagerraumersparnis in der Einbaumöglichkeit unter sehr beengten räumlichen Verhältnissen – Treppe, Flure und das Bad selbst. Lässt sich der Wannenträger im Bad nicht drehen, können die Noppen an den Nahtstellen abgeschnitten werden, so dass der Träger parallel zur Wand in die Nische geschoben wird – in diesem Fall sind die Teile untereinander zu verkleben. Die Wannenträger sind auch mit integriertem Waschmaschinenanschluss erhältlich. 334 2009 Einbaumaße Montagehinweise Einbaubeispiel einer superflachen Duschwanne Wandanschluss bei Dünnbettverfliesung bei Dickbettverfliesung Schallschutzelement statt 26 mm dann 46 mm breit 335 2009 Einbaumaße Montagehinweise Körperschallentkoppelte Aufstellung von Badewannen/Duschwannen nach VDI 6000 Blatt 1 1 Fliese 2 Fliesenkleber 3 Aufkantung 4 Dichtung und Körperschallentkopplung 5 elastische Fuge 6 körperschalldämmende Hinterfütterung 7 Wandprofil 336 2009 Einbaumaße Montagehinweise Spülbecken, Spülmaschine, Waschmaschine Geschirrspülmaschine und Spüle Spüle für Rollstuhlbenutzer Abmessungen (b x t) in cm: % % % % % - Einfachspüle mit Abtropffläche: * 90 x 60 - Doppelspüle ohne Abtropffläche: * 90 x 60 - Doppelspüle mit Abtropffläche: * 120 x 60 Einfach- und Doppelspülen werden geplant als Auflagespültische (Auflage auf Unterschränke) oder Einbauspüle (Einbau in durchgehende Arbeitsplatten). Einbauhöhe: nach DIN EN 1116: 80, 85, 90 und 95 cm (+ 5 cm/- 0 cm) OK Spüle über OKFF. Regel: Benutzer kann Handfläche auf Beckenboden legen, ohne sich dabei zu bücken. Unterbaugeräte jeweils 3cm niedriger, Tiefe Arbeitsfläche mind. 60cm Sockelhöhe *10 cm, Sockelrücksprung * 5 cm, Tiefe Oberschränke ≤ 40cm Installationszone hinter Küchenmöbeln: h 10 cm, t 7 cm Wasserbedarf ist abhängig von der Größe des Spülbeckens. Bei Doppelbecken mit unterschiedlicher Größe kann der Wasserverbrauch auf die jeweilige Anwendung (Geschirrspülen, Händewaschen, Gemüsewaschen) angepasst werden. Spülen für Behinderte: Spüle muss uneingeschränkt unterfahrbar sein, dazu muss die lichte Höhe mindestens 67 cm betragen. Unterputz- oder Flachaufputzsiphon ist erforderlich. Arbeitshöhe i. d. R. 82 – 85 cm. Die Zuflussarmatur der Spüle sollte eine Mischbatterie mit Temperaturbegrenzung sein. Höhe (cm) über OKFF Kalt-/Warmwasserzulauf Wandarmatur Standarmatur Geschirrspülmaschine 110 - 120 45 - 60 50 - 60 Abwasseranschluss Spüle Geschirrspülmaschine 40 - 55 40 - 50 Geschirrspülmaschinen werden als Stand-, Unterbau- oder Einbaugeräte gebaut. Sie sind generell mit Aqua-Stop ausgerüstet, ebenso Einbau-Waschmaschinen. Breite (cm) Montagehöhe Anschlüsse Tiefe (cm) Höhe (cm) Standgerät 60 60 85 Unterbaugerät 60 57 82 - 87 Einbaugerät 60 u. 45 57 82 - 87 Abmessungen Geschirrspülmaschinen Waschmaschinen b (cm) Standgerät, Frontlader 60 Unterbaugerät, Frontlader 60 Raumsparmodell, Toplader 40 - 45 Abmessungen Waschmaschinen t (cm) h (cm) 60 85 57 82 60 - 65 65 - 85 - Ausladung Waschmaschinenzulauf * 8,5 cm, bei Integration in Wannenträger 7 cm Ausladung Ablauf geringer. - Höhe Ablaufanschluss über OKFF ¾ 50 cm (45 - 60 cm). 337 2009 Einbaumaße Montagehinweise Ausstattung und Zubehör (alle Angaben in cm) Waschtischzubehör Spiegel: Breite an Waschbeckenbreite anpassen. Höhe Spiegel-/-schrankmitte über OKFF: 152 - 155 normal für Erwachsene 120 - 130 für Kinder von 7 - 14 Jahren Spiegel Rollstuhlbenutzer: Mindesthöhe 100, kippbar/gekippt auch weniger, Breite unter Beachten Seifenspender festlegen Ablageflächen: Breite an Waschbecken- o. Spiegelbreite anpassen. Höhe: OK 30 - 40 über OK Waschbecken. Seifenspender: 12 - 20 über OK WB 85 - 100 über OKFF für Behinderte nicht seitlich versetzt, mit ausreichendem Abstand zu darüber liegender Ablage Handtuchspender: Stoffspender: an UK Spiegel orientieren - Griffhöhe Handtuch ca. 120 - 135 über OKFF, für Behinderte 85 Papierspender: UK Spender ca. 105 - 140 über OKFF, für Behinderte 85 Papierkorb: OK Korb 70 über OKFF, unterhalb/nahe Handtuchspender anbringen/aufstellen. Im GÖB mögl. nicht unmittelbar neben HWB (Gleichzeitigkeit der Nutzung, insbes. Stoßnutzung). Händetrockner, Unterkante über OKFF: 120 - 130 Männer 115 - 125 Frauen 105 - 115 Kinder bis 14 Jahre 100 - 110 Rollstuhlbenutzer Haartrockner, Unterkante über OKFF: 170 - 180 Männer 160 - 170 Frauen 140 - 150 Kinder 11 – 14 Jahre 130 - 140 Rollstuhlbenutzer Haartrockner sollten höhenverstellbar sein GÖB Taschenablagen vorsehen, mind. 15 x 30, für Behinderte in Höhe 85 Urinalanlagenzubehör Wenn Rauchen erlaubt ist: Zigarettenablage 105 - 120 über OKFF Toilettenanlagenzubehör 338 2009 Unterkante über OKFF: 70 - 75 Papierrollenhalter 65 bei Kinder-WCs 30 - 45 Reserve-Papierrollenhalter Papierrollenhalter im Greifbereich seitlich vor dem WC (40 vor Vorderkante WC), Toilettenbürste vorzugsweise für Wandbefestigung Damen-WC: Hygienebeutelspender und Hygieneabfallbehälter mit Klappe/Deckel (bei Ausstattung nur einer Kabine ist diese zu kennzeichnen) Kleiderhaken: 150 - 155 über OKFF, 85 und 150 für Behinderte Bidetzubehör Waschutensilien-Ablagen, Höhe ü. OKFF: 90 - 105 Ablagefläche, mittig oder seitlich bis 35 versetzt 70 - 90 Seifenschale, mittig seitlich bis 25 versetzt 80 - 105 Handtuchablage, ca. 30 seitlich versetzt 80 - 100 Griffmitte von Haltegriffen, 15 - 25 seitlich versetzt Duschanlagenzubehör Höhe über Standfläche: 120 - 140 Seifenschale, mögl. außerhalb des Wasserstrahlbereichs 110 - 112 Griffmitte von Haltegriffen, 15 - 30 aus der Mitte des Brausestandes herausgerückt 85 Griffhilfen für Behinderte 44 - 48 Duschsitz Duschabtrennung: Höhe über Duschwanne 173 - 180 Höhe über Badewanne 148 – 150 Vorhangstange: Höhe über Duschwanne 170 - 180 Höhe über Badewanne 145 Badewannenzubehör 10 - 35 Seifenschale über OK Wanne 40 - 60 seitlicher Abstand der Seifenschale zum Fußende der Wanne 7 -15 UK Haltegriff über OK Wanne 75 - 85 günstigster Abstand zw. Mitte Haltegriff u. Wannenaußenkante (Kopfende) Literatur 1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 9. Auflage, Krammer Verlag Düsseldorf AG, Juli/2005 2 W. Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik, Band 1, 5. Auflage, Werner-Verlag, Düsseldorf August 2004 Produktbezogene Abmessungen Maßeinheiten PRODUKTBEZOGENE ABMESSUNGEN MASSEINHEITEN Maßeinheiten Aus den SI-Basiseinheiten wurden Einheiten abgeleitet und erhielten besondere Namen Größe Zeichen Einheitenname Einheitenzeichen Frequenz f Hertz Hz Kraft F Newton N p Pascal Pa W Joule J Wärmestrom P Watt W Elektrische Spannung U Volt V Druck, mechanische Spannung Energie, Arbeit, Wärmemenge Leistung, Energiestrom, Dezimale Vielfache und dezimale Teile von Einheiten Durch Vorsätze vor die Einheiten können größere oder kleinere Einheiten gebildet werden. Vielfache Vorsatzsilbe Kurzzeichen Faktor Deka- da 10 = 101 Hekto- h 100 = 102 Kilo- k 1 000 = 103 Mega- M 1 000 000 = 106 Giga- G 1 000 000 000 = 109 Tera- T 1 000 000 000 000 = 1012 Teile Vorsatzsilbe Kurzzeichen Faktor Dezi- d 0,1 = 10 -1 Zenti- c 0,01 = 10 -2 Milli- m 0,001 = 10 -3 Mikro- μ 0,000 001 = 10 -6 Nano- n 0,000 000 001 = 10 -9 Pico- p 0,000 000 000 001 = 10 -12 Femto- f = 10 -15 Atto- a = 10 -18 Beispiele: 1km = 1000 m 1 MW = 1 000 000 W = 1000 kW 1 cm = 0,01 m 1 ml 0,001 l = 339 2009 Produktbezogene Abmessungen Maßeinheiten Maßeinheiten MASSEINHEITEN Gesetzliche Einheiten Größe Formelzeichen A Fläche Querschnitt Zeichen Einheitsname SI m2 Quadratmeter Ar Hektar Volumen Normvolumen V Vn a ha Kubikmeter Liter m3 kg/m3 l 1 m3 = 1000 l 1 l = 0,001 m3 = 1 dm3 ρ Kilogramm Normdichte Geschwindigkeit ρn v durch Kubikmeter Meter durch Sekunde Volumenstrom Normalvolumenstrom v Vn Kubikmeter durch Sekunde Liter durch Sekunde Einstellwert VE Liter durch Minute l/min 1 l/s = 60 l/min Anschlußwert Druck VA p Kubikmeter durch Stunde Newton durch Quadrat- m3/h 1 l/s = 3,6 m3/h 1 Pa = 1 N/m2 absoluter Druck atmosphärischer Druck pabs patm meter, Pascal Bar bar 1 bar = 100 000 Pa = 10 N/cm2 Überdruck Unterdruck pü pu Millibar Druckdifferenz Δp Normdruck pn Energie, Arbeit W Wärmemenge Q m/s m3/s l/s N/m2 mbar Einheitsnamen Joule SI J Kilojoule Megajoule Wattsekunde Kilowattsekunde Leistung Energiestrom P Wärmestrom Wärmebelastung Q, Φ QB, ΦB Nennwärmebelastung Wärmeleistung QNB, ΦNB QL, ΦL Nennwärmeleistung Wirkungsgrad Brennwert (Normbrennwert) QNL, ΦNL η Ho, n durch Kubikmeter Heizwert Betriebsheizwert Hu HuB Megajoule durch Kubikmeter Watt Kilowatt Umrechnungen Andere 1 J = Nm = 1 Ws = kJ = 1 kg m2/s2 1 kJ = 1000 J MJ 1 MJ = 106 J Ws kWh 1 kWh = 3.6 MJ kW 1 W = 1 J/s = 1 Nm/s 1 kW = 1000W MW 1 MW = 106 W W Megawatt 1 bar = 1000 mbar Joule Wobbeindex - bezogen auf Brennwert - bezogen auf Heiz- Wo Joule durch Kubikmeter Megajoule Wu durch Kubikmeter wert Temperatur T Kelvin Grad Celsius Normtemperatur t, υ Tn, tn, υn ΔT Δt Kelvin Grad Celsius Temperaturdifferenz 1 l/s = 1 dm3/s = 0,001 m3/s Pa Gesetzliche Einheiten Zeichen Formelzeichen 2009 1 a = 100 m2 1 ha = 10 000 m2 Dichte Größe 340 Umrechnungen Andere J/m3 1 J/m3 = 1 Ws/m3 MJ/m3 1 MJ/m3 = 106 J/m3 1 kcal/m3 = 4,1868* 103 MJ/m3 J/m3 MJ/m3 K 1 K = 1°C °C K °C T = t + 273,15 K Produktbezogene Abmessungen Umrechnungstabellen UMRECHNUNGSTABELLEN Maße Maßefür fürLängen, Längen,Flächen, Flächen,Räume Räumeund undGewichte Gewichte Längen Maße m dm cm mm 1 Meter (m) 1 10 100 1000 1 Dezimeter (dm) 0,1 1 10 100 1 Zentimeter (cm) 0,01 0,1 1 10 1 Millimeter (mm) 0,001 0,01 0,1 1 m2 dm2 cm2 mm2 1 Kilometer (km) = 1000 m; 1 mm = 1000 μm Flächen Maße 1 100 10 000 1 000 000 1 Quadratdezimeter (dm2) 1 Quadratmeter (m2) 0,01 1 100 10 000 1 Quadratzentimeter (cm2) 0,0001 0,01 1 100 1 Quadratmillimeter (mm2) 0,000 001 0,0001 0,01 1 mm3 1 km2 = 100 ha = 10 000 a = 1 000 000 m2 1 ha = 100 a = 10 000 m2; 1 a = 100 m2 Volumen Maße m3 dm3 cm3 1 Kubikmeter (m3) 1 1000 1 000 000 109 1 Kubikdezimeter (dm3) 0,001 1 1000 1 000 000 1 Kubikzentimeter (cm3) 0,000 001 0,001 1 1000 1 Kubikmillimeter (mm3) 103 0,000 001 0,001 1 m3 hl l dl 1 Kubikmeter (m3) 1 10 1000 10 000 0,1 1 100 1000 1 Liter (l) 0,001 0,01 1 10 1 Deziliter (dl) 0,0001 0,001 0,1 1 1 Hektoliter (hl) Masse (Gewicht) Die Masseneinheiten werden auch durch Bezeichnung des Gewichts einer Handelsware benutzt. Maße kg g mg t 1 Kilogramm (kg) 1 1000 1 000 000 0,001 1 Gramm (g) 1 Milligramm (mg) 1 Tonne (t) 0,001 1 1000 0,000 001 0,000 001 0,001 1 109 1000 1 000 000 109 1 341 2009 Produktbezogene Abmessungen Umrechnungstabellen 342 2009 Produktbezogene Abmessungen Umrechnungstabellen 343 2009 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle ÜBERSICHT PORZELLAN SERIENMODELLE DELLE Montagemaße in mm: Waschtische 344 2009 Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H 280 280 280 820 820 820 595 590 590 590 590 550 550 550 580 645 640 640 640 640 600 600 600 630 80 80 80 VIGOUR AKUA60 AKUA65 AKUA70 AKUA45AS AKUA60AS COSI60 COSI65 COSI70 COSI45S COSI70AOU DTOP55N DTOP60N DTOP65N DTOP70N DTOPSTY55 DTOPSTY60 DTOPSTY65 DTOPMED55N DTOPMED60N DTOPMED65N DTOPMED65UOH DTOPMED65UOH DTOPMED65UOH DTOPMED65UOH DTOPSTY55OH DTOPSTY60OH DTOPSTY65OH CLTOP55 CLTOP60 CLTOP65 akua 60 WT/Aufsatz-WT akua 65 WT akua 70 WT akua Aufsatzschale rund akua Aufsatzschale eckig cosima 60 WT cosima 65 WT cosima 70 WT cosima 45 Aufsatzschale cosima 70 Aufsatzwaschtisch derby 55 WT derby 60 WT derby 65 WT derby 70 WT derby style 55 WT derby style 60 WT derby style 65 WT derby med 55 WT derby med 60 WT derby med 65 WT derby med Care 65/UP-Siphon m. Exz. derby med Care 65/UP-Siphon o. Exz. derby med Care 65/AP-Siphon m. Exz. derby med Care 65/AP-Siphon o. Exz. derby med Style 55 WT derby med Style 60 WT derby med Style 65 WT clivia 55 WT clivia 60 WT clivia 65 WT 600 650 700 450 600 600 650 700 450 700 550 600 650 700 550 600 650 550 600 650 650 650 650 650 550 600 650 550 605 655 515 515 515 460 385 475 500 515 450 455 450 480 500 520 440 460 480 450 480 500 555 555 555 555 440 460 480 445 485 515 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 800 800 800 800 850 850 850 850 850 850 280 280 280 795 795 795 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 795 795 795 795 795 795 795 795 795 795 745 745 745 745 795 795 795 790 790 790 555 555 555 555 560 555 550 555 555 555 475 505 450 480 560 555 550 550 550 550 605 605 605 605 610 605 600 605 605 605 560 560 560 560 610 605 600 620 620 620 DURAVIT DURA55 DURA60 DURA65 DURAC55 DURAC60 DURAC65 HAPPYD60 HAPPYD65 HAPPYD75 STARCK355 STARCK360 STARCK365 VERO60 2NDF60 2NDF70 PURAV60 PURAV70 Duraplus 55 WT Duraplus 60 WT Duraplus 65 WT Duraplus Compact 55 WT Duraplus Compact 60 WT Duraplus Compact 65 WT Happy D. 60 WT Happy D. 65 WT Happy D. 75 WT Starck 3 55 WT Starck 3 60 WT Starck 3 65 WT Vero 60 WT 2nd floor 60 WT 2nd floor 70 WT PuraVida 60 WT PuraVida 70 WT 550 600 650 550 600 660 600 650 750 550 600 650 600 600 700 600 700 440 490 510 395 435 470 480 520 525 430 450 485 465 430 460 465 500 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 800 795 795 790 790 795 785 785 780 780 785 785 795 790 790 795 795 570 570 570 570 570 570 535 540 550 540 540 540 520 630 630 610 610 620 620 620 620 620 620 585 590 600 590 590 590 630 680 680 660 660 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Waschtische IDEAL STANDARD MOME55 MOME65 MOME75 TONIC60 TONIC65 TONIC70 WASH60 WASH65 WASH70 SIUCL55 SIUCL65 SIUDY55 SIUDY65 SIUNA60 SIUNA75 SIUIN65 VILLEROY & BOCH SUBW553 SUBW603 SUBW653 OMNIA55 OMNIA60 OMNIA65 OMNIA5541 OMNIA6044 LIFET60 LIFET70 SENT60 SENT65 KEAVIMEO0103 MEME80OV HOMMA65 HOMMA75 Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H Moments 55 WT Moments 65 WT Moments 75 WT Tonic 60 WT Tonic 65 WT Tonic 70 WT Washpoint 60 WT Washpoint 65 WT Washpoint 70 WT SimplyU Clear 55 WT SimplyU Clear 65 WT SimplyU Dynamik 55 WT SimplyU Dynamik 65 WT SimplyU Natural 60 WT symmetrisch SimplyU Natural 75 WT symmetrisch SimplyU Intensive 65 WT asym. Connect Cube 55 WT Connect Cube 60 WT Connect Cube 65 WT Connect Arc 55 WT Connect Arc 60 WT Connect Arc 65 WT Connect Sphere 55 WT 550 650 750 600 650 700 600 650 700 550 650 550 650 600 750 650 550 600 650 550 600 650 550 430 515 515 520 520 540 450 480 480 500 500 500 500 500 525 520 460 460 460 455 460 460 455 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 793 793 793 795 795 795 795 795 795 805 805 795 795 800 800 795 795 795 795 795 795 795 795 535 535 535 555 555 565 555 555 555 580 580 595 595 600 600 595 565 565 565 565 565 570 565 585 585 585 605 605 615 605 605 605 630 630 645 645 650 650 645 615 615 615 615 615 620 615 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 Subway 55 WT Subway 60 WT Subway 65 WT Omnia classic 55 WT Omnia classic 60 WT Omnia classic 65 WT Omnia compact 55 WT Omnia compact 60 WT Lifetime 60 WT Lifetime 70 WT Sentique 60 WT Sentique 65 WT Memento 60 WT Memento 80 WT La Belle 70 WT Hommage 65 WT Hommage 75 WT 550 600 650 550 605 655 540 600 600 700 600 650 600 800 700 650 750 430 470 510 475 500 515 410 450 520 535 490 500 420 470 490 530 580 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 795 795 795 805 805 805 805 800 790 790 800 805 800 800 790 800 800 560 540 520 585 560 560 580 580 590 600 580 600 630 610 625 540 540 610 590 570 665 640 640 660 660 650 640 640 650 630 610 675 600 600 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 80 80 80 345 2009 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Waschtische 346 2009 Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H 60 60 60 80 80 80 ROCA NEXO55 NEXO60 NEXO68 LAURA55 LAURA60 LAURA65 HALL55 DAMAS55 DAMAS58 DAMAS65 KEAROST0603 KEAROST0603 KEAROST0603 KHRO60 KHRO70 Nexo 55 WT Nexo 60 WT Nexo 68 WT Laura 55 WT Laura 60 WT Laura 65 WT Hall 55 WT Dama Senso 55 WT Dama Senso 58 WT Dama Senso 65 WT Senso Square 55 WT Senso Square 60 WT Senso Square 65 WT Khroma 60 WT Khroma 70 WT 550 600 680 550 600 650 550 550 580 650 550 600 650 600 700 440 475 505 460 490 510 485 420 450 530 440 470 470 480 480 840 840 840 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 790 790 780 805 805 805 805 805 805 805 805 805 805 808 808 535 545 530 530 530 530 530 530 530 530 530 530 530 530 530 570 580 565 610 610 610 610 610 610 610 610 610 610 610 610 KERAMAG RENO55N RENO60N RENO65N RENOPL55 RENOPL60 RENOPL65 4U60 4U65 4U70 SILK60 SILK80 XENO60 FLOW60 FLOW65 FLOW70 VIVA60 VIVA65 VIVA70 PREC60 EURO6556U VITA55 VITA65 Renova Nr. 1 55 WT Renova Nr. 1 60 WT Renova Nr. 1 65 WT Renova Nr. 1 Plan 55 WT Renova Nr. 1 Plan 60 WT Renova Nr. 1 Plan 65 WT 4U 60 WT 4U 65 WT 4U 70 WT Silk 60 WT Silk 80 WT Xeno 60 WT o. Überlauf Flow 60 WT Flow 65 WT Flow 70 WT Vivano 60 WT Vivano 65 WT Vivano 70 WT Preciosa 60 WT Eurotrend Care 65 WT m. UP-Siphon Vitalis 55 WT m. UP-Siphon Vitalis 65 WT m. UP-Siphon 550 600 650 550 600 650 600 650 700 600 800 600 600 650 700 600 650 700 600 650 550 650 450 490 510 440 480 480 474 474 475 470 470 475 440 470 500 430 470 490 550 560 550 600 850 850 850 850 850 850 850 850 850 900 900 850 850 850 850 850 850 850 850 800 800 800 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 280 795 795 795 795 795 795 795 795 795 845 845 800 795 795 795 795 795 795 795 740 745 745 555 545 540 545 545 545 555 555 555 650 650 595 575 575 575 555 550 555 540 455 505 505 605 595 590 595 595 595 605 605 605 700 700 645 625 625 625 605 605 605 590 550 550 550 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 80-230 80-230 80-230 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 80 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Handwaschbecken Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H 150 150 150 150 80 80 80 80 80 80 80 80 150 150 VIGOUR AKUA45 AKUA50 COSI45 COSI50 DTOP45N DTOP50N DTOPSTY45 DTOPSTY50 DTOPMED45N DTOPMED50N DTOPSTY45OH DTOPSTY50OH CLTOP45 CLTOP50 akua 45 HWB akua 50 HWB cosima 45 HWB cosima 50 HWB asymmetrisch derby 45 HWB derby 50 HWB derby style 45 HWB derby style 50 HWB derby med 45 HWB derby med 50 HWB derby med Style 45 HWB derby med Style 50 HWB clivia 45 HWB clivia 50 HWB 450 500 450 500 450 500 450 500 450 500 450 500 450 500 350 260 375 330 340 370 340 360 340 370 340 360 355 400 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 200 280 200 380 210 240 210 240 210 240 210 240 200 200 805 795 795 795 795 795 795 795 795 795 795 795 795 795 615 615 550 580 590 575 545 550 590 575 545 550 570 570 665 665 600 630 640 625 595 600 640 625 595 600 570 570 DURAVIT DURA45 DURAC45 DURAC50 HAPPYD46 HAPPYD50 STARCK345 VERO45HB VERO50HBRL 2NDF40 2NDF50 PURAV50 Duraplus 45 HWB Duraplus Compact 45 HWB Duraplus Compact 50 HWB Happy D. 46 HWB Happy D. 50 HWB Starck 3 45 HWB Vero 45 HWB Vero 50 HWB 2nd floor 40 HWB 2nd floor 50 HWB PuraVida 50 HWB 450 450 500 460 500 450 450 500 400 500 500 335 310 345 345 250 320 350 250 300 400 420 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 850 245 240 280 205 435 200 230 360 180 200 200 800 795 785 790 810 795 800 800 805 795 795 590 620 600 585 625 585 525 535 560 560 625 640 670 650 635 650 635 635 595 670 670 675 Moments 50 HWB Tonic 50 HWB Washpoint 50 HWB SimplyU Clear 50 HWB SimplyU Dynamik 50 HWB asym. Connect Cube 40 HWB Connect Arc 35 HWB Connect Arc 45 HWB Connect Sphere 45 HWB 500 500 500 500 500 400 350 450 450 375 380 350 500 350 360 260 360 360 850 850 850 850 850 850 850 850 850 200 200 200 280 280 195 150 190 180 793 800 795 805 780 795 810 795 795 535 580 555 580 595 580 585 585 580 585 630 605 630 645 630 635 655 630 IDEAL STANDARD MOME50 TONIC50H WASH50 SIUCL50 SIUDY50R Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 150 150 150 150 150 150 150 80 150 150 150 150 347 2009 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Handwaschbecken Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H HOMMA50 Subway 45 HWB Subway 50 HWB Omnia classic 45 HWB Omnia classic 36 HWB Lifetime 45 HWB Sentique 45 HWB Memento 40 HWB La Belle 52 HWB Hommage 50 HWB 450 500 445 360 450 450 400 520 500 350 390 320 300 370 360 260 460 410 850 850 850 850 850 850 850 850 850 150 150 150 150 150 150 160 150 230 795 795 805 805 795 805 800 790 805 580 580 600 635 600 610 610 580 580 580 580 600 635 600 610 610 580 580 150 150 150 150 150 150 150 150 150 ROCA NEXO45 LAURA45 LAURA50 HALL50 DAMAS48 KEAROST0603 Nexo 45 HWB Laura 45 HWB Laura 50 HWB Hall 50 HWB Dama Senso 48 HWB Senso Square 35 HWB 450 450 500 500 480 350 365 340 410 250 375 285 840 850 850 850 850 850 200 200 280 375 200 190 790 805 805 800 805 810 570 570 530 570 590 590 610 650 610 650 590 590 150 150 150 150 150 150 KERAMAG RENO40N RENO45N RENO50N RENOPL40 RENOPL50 4U36 4U45 KEAKERA0104 FLOW40 FLOW50 PREC33 Renova Nr. 1 40 HWB Renova Nr. 1 45 HWB Renova Nr. 1 50 HWB Renova Nr. 1 Plan 40 HWB Renova Nr. 1 Plan 50 HWB 4U 36 HWB 4U 45 HWB Silk 40 HWB Flow 40 HWB Flow 50 HWB Preciosa 33 HWB 400 450 500 400 500 360 450 400 400 500 330 300 340 380 250 380 290 330 295 310 360 410 850 850 850 850 850 850 850 900 850 850 850 160-180 180-210 180-240 280 180 180 180 150 200 280 125 795 795 795 795 795 795 795 845 795 795 795 575 570 565 590 570 585 575 650 590 575 585 625 620 615 640 620 635 625 700 640 625 635 120 80 80 80 80 120 120 80 80 80 120 VILLEROY & BOCH SUBW45 SUBW50 OMNIA45 OMNIA36 LIFET45OU SENT45 348 2009 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Wand-WC‘s Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H 55 50 55 45 110 50 40 VIGOUR AKUAWWC COSIWWC DTOPWWCN DTOPWWCVN DTOPWWCFN DTOPSTYWWC DTOPMEDWWC DTOPMEDWC CLTOPWWC akua Wand-Tiefspül-WC cosima Wand-Tiefspül-WC derby Wand-Tiefspül-WC derby Wand-Tiefspül-WC verk. derby Wand-Flachspül-WC derby style Wand-Tiefspül-WC derby med Wand-Tiefspül-WC 70cm derby med Wand-Tiefspül-WC + 5cm clivia Wand-Tiefspül-WC 360 360 355 360 355 350 355 355 360 560 545 540 520 540 540 700 540 550 390 400 400 400 400 410 460 450 400 180 180 180 180 180 180 180 180 180 320 320 320 320 320 320 380 320 320 220 220 220 220 220 220 280 220 220 355 355 355 355 355 355 415 355 355 DURAVIT DURAWWCK HAPPYDWWC STARCK3WWC STARCK3WWCK STARCK3WWC5 STARCK3VWWC VEROWWC 2NDFWWC PURAVWWC Duraplus Compact Wand-Tiefspül-WC Happy D. Wand-Tiefspül-WC Starck 3 Wand-Tiefspül-WC Starck 3 Compact Wand-Tiefspül-WC Starck 3 Wand-Tiefspül-WC + 5cm Starck 3 Vital Wand-Tiefspül-WC 70cm Vero Wand-Tiefspül-WC 2nd floor Wand-Tiefspül-WC PuraVida Wand-Tiefspül-WC 360 360 360 360 360 360 355 350 355 460 540 540 475 545 700 540 540 545 400 400 400 400 450 450-500 400 400 400 180 180 180 180 180 180 180 180 180 320 325 320 320 320 370-420 315 320 325 220 225 220 220 220 270-320 215 220 225 355 360 355 355 355 405-455 350 355 360 60 50 80 80 65 Moments Wand-Tiefspül-WC Tonic Wand-Tiefspül-WC Washpoint Wand-Tiefspül-WC SimplyU Mia Wand-Tiefspül-WC Connect Wand-Tiefspül-WC Connect Wand-Tiefspül-WC kompakt Connect Wand-Flachspül-WC 350 360 365 360 360 360 360 575 540 525 550 540 480 540 400 400 400 410 400 400 400 180 180 180 180 180 180 180 320 320 320 320 320 320 320 220 220 220 220 220 220 220 355 355 355 355 355 355 355 75 60 60 95 60 60 60 Subway Wand-Tiefspül-WC Subway compact Wand-Tiefspül-WC Omnia classic Wand-Tiefspül-WC Omnia compact Wand-Tiefspül-WC Omnia vita Wand-Tiefspül-WC 70cm Lifetime Wand-Tiefspül-WC Sentique Wand-Tiefspül-WC Memento Wand-Tiefspül-WC La Belle Wand-Tiefspül-WC Hommage Wand-Tiefspül-WC 375 355 360 350 360 400 375 375 385 370 590 480 540 490 700 605 590 560 585 600 400 410 400 400 480 400 400 410 420 400 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 320 320 320 320 375 320 320 320 320 320 220 220 220 220 275 220 220 220 220 220 355 355 355 355 410 355 355 355 355 355 50 50 50 65 100 50 50 55 60 55 IDEAL STANDARD MOMEWWC TONICWWC WASHWWC SIUMIWWC VILLEROY & BOCH SUBWWWC SUBWWWCC OMNIAWWCN OMNIACWWC OMNIAVWWC LIFETWWC SENTWWC Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 60 55 65 349 2009 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Wand-WC‘s 350 2009 Breite Tiefe A B Höhe Oberkante C Abstand Befestigung D Höhe Befestigung E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Eckventil Abstand m. HS H ROCA NEXOWWC LAURAWWC LAURAWWCF HALLWWC DAMASWWC KHROWWC Nexo Wand-Tiefspül-WC Laura Wand-Tiefspül-WC Laura Wand-Flachspül-WC Hall Wand-Tiefspül-WC Dama Senso Wand-Tiefspül-WC Khroma Wand-Tiefspül-WC 360 355 355 355 350 390 535 525 555 500 555 610 405 400 400 400 400 400 180 180 180 180 180 180 325 320 320 320 320 320 225 220 220 220 220 220 355 355 355 355 355 355 60 50 50 50 50 50 KERAMAG RENOWWCN RENOWWCFN RENOPLWWC RENOPLWWCF 4UWWC SILKWWC SILKWWCF XENOWWC FLOWWWC VIVAWWC VIVAWWCF PRECWWC VITAWWC VITAWWCF Renova Nr. 1 Wand-Tiefspül-WC Renova Nr. 1 Wand-Flachspül-WC Renova Nr. 1 Plan Wand-Tiefspül-WC Renova Nr. 1 Plan Wand-Flachspül-WC 4U Wand-Tiefspül-WC Silk Wand-Tiefspül-WC Silk Wand-Flachspül-WC Xeno Wand-Tiefspül-WC Flow Wand-Tiefspül-WC Vivano Wand-Tiefspül-WC Vivano Wand-Flachspül-WC Preciosa Wand-Tiefspül-WC Vitalis Wand-Tiefspül-WC Vitalis Wand-Flachspül-WC 355 355 350 350 355 360 360 360 370 360 360 370 355 355 540 540 540 540 530 540 540 535 540 530 530 540 700 700 410 410 400 400 410 430 430 400 400 400 400 400 460 460 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 180 320 320 310 310 320 320 320 320 320 320 320 320 380 380 220 220 210 210 220 220 220 220 220 220 220 220 280 280 355 355 345 345 355 355 355 355 355 355 355 355 415 415 70 70 65 55 80 60 65 50 70 80 80 80 130 130 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Wand-Bidets Breite Tiefe A B Höhe Abstand Höhe Oberkante Befestigung Befestigung C D E Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Abstand Eckventil H BodenFreiheit J VIGOUR AKUAWBD COSIWBD DTOPWBDN DTOPSTYWBD akua Wandbidet cosima Wandbidet derby Wandbidet derby style Wandbidet 360 360 355 350 560 545 570 570 390 400 400 410 180 180 180 180 320 320 320 320 100-140 100-125 120 140 165 250 120 140 80 100 300 360 60 133 45 60 DURAVIT HAPPYDWBD STARCK3WBD KEADUHO0101 2NDFWBD PURAVWBD Happy D. Wandbidet Starck 3 Wandbidet Starck 3 Compact Wandbidet 2nd floor Wandbidet PuraVida Wandbidet 360 360 360 350 335 540 540 475 540 545 400 400 400 400 400 180 180 180 180 180 325 320 320 320 325 100 120 120 140 125 100 180 180 190 175 320 80 80 80 80 55 80 80 130 110 Moments Wandbidet Tonic Wandbidet Washpoint Wandbidet SimplyU Mia Wandbidet Connect Wandbidet 345 360 365 360 360 580 545 525 550 540 400 400 400 410 400 180 180 180 180 180 320 320 320 320 320 105 120 135 130 100 200 170 160 265 160 120 80 80 80 80 70 60 60 100 95 HOMMABDN Subway Wandbidet Subway Wandbidet compact Omnia classic Wandbidet Lifetime Wandbidet Sentique Wandbidet Memento Wandbidet La Belle Wandbidet Hommage Wandbidet 370 355 370 400 375 375 385 370 560 480 560 605 590 560 585 600 410 410 400 400 400 460 420 400 180 180 180 180 180 180 180 180 320 320 330 305 320 320 320 310 140 140 140 150 140 210 140 140 90 90 90 200 90 170 180 90 80 80 80 80 80 80 80 80 70 80 160 100 150 185 80 60 ROCA NEXOWBD LAURAWBDN HALLWBD DAMASWBD KHROWBD Nexo Wandbidet Laura Wandbidet Hall Wandbidet Dama Senso Wandbidet Khroma Wandbidet 360 355 355 355 390 525 545 515 570 610 400 400 400 400 400 180 180 180 180 180 320 320 320 320 320 125 100 170 100 80 150 100 100 150 65 145 80 110 100 KERAMAG RENOWBDN RENOPLWBDN 4UWBD SILKWBD FLOWWBD VIVAWBD Renova Nr. 1 Wandbidet Renova Nr. 1 Plan Wandbidet 4U Wandbidet Silk Wandbidet Flow Wandbidet Vivano Wandbidet 350 360 350 360 370 365 550 540 540 540 550 575 410 410 410 430 400 400 180 180 180 180 180 180 320 320 320 320 320 320 140 140 130 145 110 120 140 140 220-260 245 240 120 320 320 80-120 80 100 350 IDEAL STANDARD MOMEWBDN TONICWBD WASHWBD SIUMIWBD VILLEROY & BOCH SUBWWBD KEAVIME0101 OMNIAWBD LIFETWBD SENTWBD Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. 70 70 55 80 40 45 351 2009 Produktbezogene Abmessungen Übersicht Porzellan Serienmodelle Montagemaße in mm: Urinale 352 2009 Breite Tiefe A B Höhe Abstand Höhe Oberkante Befestigung Befestigung C D E VIGOUR DTOPUN DTOPUFDN DTOPUZON CLTOPUN CLTOPUZON derby Urinal Zulauf verdeckt derby Urinal f. Deckel Zulauf verdeckt derby Urinal Zulauf von oben clivia Urinal Zulauf verdeckt clivia Urinal Zulauf von oben 310 310 310 330 330 300 310 300 355 355 880 880 880 920 920 650 650 650 650 650 DURAVIT KEADUHO0103 STARCK3U STARCK3UZO KEADUHO0103 FIZZU FIZZUFD Duraplus Urinal Zulauf verdeckt Starck 3 Urinal Zulauf von hinten Starck 3 Urinal Zulauf von oben Architec Urinal Zulauf von hinten Fizz Urinal Fizz Urinal für Deckel 345 350 350 380 305 305 315 350 350 380 285 285 995 950 950 970 890 890 700 700 700 700 700 700 IDEAL STANDARD PRIVOU SANRU Privo Urinal für Deckel San ReMo Urinal 247 315 252 350 884 940 650 650 VILLEROY & BOCH SUBWU SUBWUFD OMNIAU OMNIACU OMNIACUFD CENTU ARRIUFD Subway Urinal Subway Urinal für Deckel Omnia classic Urinal Omnia compact Urinal Omnia compact Urinal für Deckel Century Urinal für Deckel Arriba Urinal für Deckel 285 285 300 290 290 295 300 315 315 310 245 245 330 325 890 890 885 870 870 870 880 650 650 650 650 650 650 650 ROCA URINMDN LAURAU LAURAUZO Urinett Urinal für Deckel Laura Urinal Zulauf verdeckt Laura Urinal Zulauf von oben 325 325 325 285 285 285 885 885 885 650 650 650 KERAMAG RENOU RENOUZO FLOWU FLOWUFDT KEAKERA0104 KEAKERA0104 CORSOUFD Renova Nr. 1 Urinal Zulauf von hinten Renova Nr. 1 Urinal Zulauf von oben Flow Urinal Flow Urinal für Deckel Pareo Urinal Pareo Urinal für Deckel Corso Urinal für Deckel 360 360 360 360 300 300 310 370 370 330 340 250 265 320 915 915 855 855 880 880 870 650 650 650 650 650 650 650 1170 1200 1154 1225 1110 1175 1250 1235 1210 1150 1170 Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben. Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten. Abfluss Höhe F Eckventil Höhe G Abstand Eckventil H BodenFreiheit J 230 230 230 265 265 620 620 620 620 620 405 405 405 405 210-290 420 420 680 450 245 210 210 270 215 215 680 605 605 610 610 610 435 425 425 375 445 445 505 465 525 460 405 405 110 195 603 760 403 365 430 495 180 180 210 200 200 155 200 680 680 740 720 720 720 740 405 405 395 430 430 385 400 420 420 420 370 370 415 420 205 205 205 525 525 525 415 415 415 420 420 280 280 220 220 220 220 220 680 680 620 620 595 595 640 390 390 375 375 415 415 415 450 675 395 395 410 410 410 Produktbezogene Abmessungen akua Bade- und Duschwannen BADE- UND DUSCHWANNEN PRODUKTMERKMALE N Farbe: Weiß N Präzise abgestimmte Membranform N Großzügige Innenliegefläche N Badewannen auf Anfrage mit Whirlsystem lieferbar. N Oval-Badewanne L 1.800 x B 800 mm Optional freistehend mit Schürze lieferbar N Mit KlickKlack-Ablaufsystem N Mit integriertem Einlaufsystem möglich N Rechteck-Badewanne L 1.700 x B 750 mm und L 1.800 x B 800 mm Mit KlickKlack-Ablaufsystem N Mit 2 Nackenkissen (im Lieferumfang) N Optional Befüllung über Überlauf möglich N Vorwand-Badewanne L 1.900 x B 900 mm Mit KlickKlack-Ablaufsystem N Mit integriertem Einlaufsystem möglich N Duschwannen Flache membranartige Duschebenen N Ablaufabdeckung für saubere Optik 353 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Bade- und Duschwannen akua Badewannen O v a l - Wa n n e Ç 1.800 x 800 x 450 mm Ç Nutzinhalt 160 l Ç We i ß Ç Acryl Ç Gewicht: ca. 20 kg Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e Überlaufbohrung 75 mm Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUAO180 Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUAO180VE Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç Mit Schwallauslauf KBN: AKUAO180BS Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç Für Befüllung über Spezial-Einlaufgarnitur KBN: AKUAO180BVE O v a l - B a d e w a n n e f re i s t e h e n d Ç Wie oben, jedoch Ç Inkl. Schürze und Gestell Ç Inkl. flexiblem Ablaufschlauch Ç G e w ic h t m it S c h ü r ze : c a . 3 7 kg Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUAO180S Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUAO180SVE Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç Mit Schwallauslauf KBN: AKUAO180SBS Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç Für Befüllung über Spezial- 354 2009 Einlaufgarnitur KBN: AKUAO180SBVE Produktbezogene Abmessungen akua Bade- und Duschwannen akua Badewannen Rechteck-Badewanne Ç We i ß Ç Acryl Ç Mit KlickKlack-Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Inkl. 2 Nackenkissen, Grau Ç Optional Befüllung über den Überlauf Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e Überlaufbohrung 75 mm Ç 1.700 x 750 x 450 mm Ç Nutzinhalt 145 l Ç Gewicht: ca. 19 kg KBN: AKUA170 Ç 1.800 x 800 x 450 mm Ç Nutzinhalt 160 l Ç Gewicht: ca. 19 kg KBN: AKUA180 Achtung! Die Rechteck-Badewannen sind ausschließlich mit KlickKlack A b l a u f g a r n i t u r l i e f e r b a r. Optional Ç Befüllung über den Überlauf mit bauseitiger Ausstattung mit Exafill möglich! KBN: AGEXAFSS 355 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Bade- und Duschwannen akua Badewannen Vo r w a n d - B a d e w a n n e Ç 1.900 x 900 x 450 mm Ç Nutzinhalt: 210 l Ç We i ß Ç Acryl Ç Gewicht ca. 21 kg Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e Überlaufbohrung 75 mm Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUA190 Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und Ü b e r l a u f g a r n i t u r, O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUA190VE Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç mit Schwallauslauf KBN: AKUA190BS Ç Mit Bohrungen für akua 4-Loch-Armatur Ç Für Befüllung über SpezialEinlaufgarnitur KBN: AKUA190BVE Wa n n e n t r ä g e r f ü r Badewannen Ç Höhe 600 mm Ç Nur verwendbar bei Badewannen ohne Wa n n e n r a n d a r m a t u r Ç F ü r O v a l - Wa n n e 1.800 x 800 mm K B N : A K U AW T O 1 8 0 Ç Für Rechteck-Badewanne 1.700 x 750 mm K B N : A K U AW T 1 7 0 Ç Für Rechteck-Badewanne 1.800 x 800 mm K B N : A K U AW T 1 8 0 Ç F ü r Vo w a n d - B a d e w a n n e 1.900 x 900 mm K B N : A K U AW T 1 9 0 356 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Bade- und Duschwannen akua Duschwannen Duschwanne Ç 900 x 900 x 30 mm Ç We i ß Ç Acryl Ç Mit Ablaufabdeckung Ç Gewicht: ca. 12 kg KBN: AKUA90EF Ç 1.000 x 1.000 x 30 mm Ç Gewicht: ca. 14 kg KBN: AKUA100EF Duschwanne Ç 1.200 x 900 x 30 mm Ç We i ß Ç Acryl Ç Mit Ablaufabdeckung Ç Gewicht: ca. 16 kg KBN: AKUA12090EF Te m p o p l e x G r u n d s e t Ç Für Duschwannen AGTEMPO3 Wa n n e n t r ä g e r f ü r Duschwannen Ç Höhe 170 mm Ç Für Duschwanne 900 x 900 mm K B N : A K U AW T 9 0 E F Ç Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm K B N : A K U AW T 1 0 0 E F Ç Für Duschwanne 1.200 x 900 mm K B N : A K U AW T 1 2 0 9 0 E F 357 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen BADE- UND DUSCHWANNEN PRODUKTMERKMALE N N N N N N N N 358 2009 Sanitärfarben Wählen Sie zwischen: Weiß (Standard) und Pergamon (PG). Weitere gängige Sanitärfarben auf Anfrage. Zusatzausstattung Alle Whirl-Wannen lassen sich zusätzlich mit LED-Scheinwerfer, 2 kW E-Heizung und der Multiplex-Trio-Armatur ausstatten. Diese Elemente sind bereits werkseitig montiert. Acrylwannen lassen sich ebenfalls mit der Multiplex-Trio-Armatur ausstatten. Platzierungswünsche Die Positionierung von Schwenkablage, Einstiegsgriff und Leselampe ist bei den Badewannen in den Maßskizzen angegeben (bei Whirl-Wannen kann es – aufgrund der Positionierung der Rückendüsen – hierbei zu Abweichungen kommen). Andere Platzierungen müssen bei Bestellung aufgegeben werden. Positionierung von Unterwasser-Scheinwerfer – alternativ LED-Farblicht – wie folgt: Der Unterwasser-Scheinwerfer wird auf der Überlaufseite platziert – beim LED-Farblicht ist jeweils 1 Leuchtkörper auf einer der Längsseiten platziert. Veredelung Die Air-Bodendüsen, Whirldüsen, Scheinwerfer und die Multiplex-Trio-Armatur gibt es in den Oberflächen: Chrom (Standard), Weiß (WE) – weitere Farben auf Anfrage. Herstellergarantie 10 Jahre auf alle Wannenkörper der Bade- und Duschwannen, sowie 24 Monate auf alle Poolsystem- und Technikteile, sofern diese sachgerecht durch das Fachhandwerk montiert wurden. Bestellhinweis Wichtiger Hinweis zur Bestellung: Bei Bestellungen abweichend von der Standard-Farbe Weiß/Chrom, fügen Sie bitte statt der Symbole S die entsprechenden Farbbuchstaben ein. Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen S e c h s e c k - Wa n n e 1 9 0 0 · 1.900 x 900 x 450 mm · Nutzinhalt 200 Liter · Aus Acryl · Mittelablauf, ohne Füße · Gewicht: 20 kg KBN: COSI6190S Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT6190 Eckmodul · Hoch KBN: COSIWT6190EMH Bohrung Reling · Niedrig KBN: COSIWT6190EMN Füllstück · Für Übereckeinbau KBN: COSIWT6190FS · Mit Montageblock KBN: COSIWT6190FSM Frontablage · Für Übereckeinbau K B N : C O S I W T 6 1 9 0 FA Griff Schwenkablablage Bohrung Bohrung Bohrung Bohrung 359 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen S e c h s e c k - Wa n n e 2 0 5 0 · 2.050 x 900 x 450 mm · Nutzinhalt 210 Liter · Aus Acryl · Mittelablauf, ohne Füße · Gewicht: 21 kg KBN: COSI6205S Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT6205 Eckmodul · Hoch KBN: COSIWT6205EMH Bohrung Reling · Niedrig KBN: COSIWT6205EMN Füllstück · F ü r Ü b e re c k e i n b a u KBN: COSIWT6205FS · Mit Montageblock KBN: COSIWT6205FSM F ro n t a b l a g e · F ü r Ü b e re c k e i n b a u K B N : C O S I W T 6 2 0 5 FA G r i ff Schwenkablablage Bohrung 360 2009 Bohrung Bohrung Bohrung Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen M i t t e l a b l a u f - Wa n n e 1 8 0 0 Griff oder Schwenkablage · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 160 Liter · Aus Acryl · Ohne Füße · Gewicht: 20 kg KBN: COSIM180S Bohrung Reading-Light Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTM180 Bohrung Reling G r i ff Schwenkablablage Bohrung Bohrung M i t t e l a b l a u f - Wa n n e 1 9 0 0 · 1.900 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 180 Liter · Aus Acryl · Ohne Füße · Gewicht: 21 kg KBN: COSIM190S Bohrung Bohrung Griff oder Schwenkablage Bohr Read Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTM190 Bohrung Reling G r i ff Schwenkablablage Bohrung Bohrung Bohrung Bohrung 361 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0 0 Griff oder Schwenkablage · 1.700 x 750 x 450 mm · Nutzinhalt 150 Liter · Aus Acryl · L i e g e f l ä c h e re c h t s · Mittelablauf · Überlauf links · Ohne Füße · Gewicht: 18 kg KBN: COSI170S Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT170 G r i ff Bohrung Reading-Light Bohrung Reling Schwenkablablage Bohrung Bohrung Bohrung Bohrung K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0 0 · 1.700 x 750 x 450 mm · Nutzinhalt 150 Liter · Aus Acryl · Liegefläche links · Mittelablauf Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light · Ü b e r l a u f re c h t s · Ohne Füße · Gewicht: 18 kg KBN: COSI170RS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT170 G r i ff Bohrung 362 2009 Bohrung Reling Bohrung Bohrung Schwenkablablage Bohrung Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 8 0 0 Griff oder Schwenkablage · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 170 Liter · Aus Acryl · L i e g e f l ä c h e re c h t s · Mittelablauf · Überlauf links · Ohne Füße · Gewicht: 20 kg KBN: COSI180S Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT180 G r i ff Bohrung Reading-Light Bohrung Reling Schwenkablablage Bohrung Bohrung K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 8 0 0 · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 170 Liter · Aus Acryl · Liegefläche links · Mittelablauf · Überlauf rechts · Ohne Füße · Gewicht: 20 kg KBN: COSI180RS Bohrung Bohrung Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWT180 Griff Bohrung Reling Bohrung Schwenkablablage 363 Bohrung Bohrung Bohrung 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Eckwannen E c k - Wa n n e 1 4 5 0 · 1.450 x 1.450 x 450 mm · Nutzinhalt 220 Liter · Aus Acryl · Ohne Füße · Gewicht: 22 kg KBN: COSIE145S · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE145SGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm · Ohne Ablage KBN: COSIWTE145 Bohrung Griff oder Schwenkablage Reading-Light Bohrung Reling Mit Whirl 620 · Mit Ablage KBN: COSIWTE145AL G r i ff Schwenkablablage Bohrung 364 2009 Bohrung Bohrung Bohrung Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Eckwannen E c k - Wa n n e 1 5 5 0 · 1.550 x 1.550 x 450 mm · Nutzinhalt 250 Liter · Aus Acryl · Ohne Füße · G e w i c h t : 24 k g KBN: COSIE155S Bohrung Griff oder Schwenkablage Reading-Light · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE155SGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm · Ohne Ablage KBN: COSIWTE155 Bohrung Reling Mit Whirl 620 · Mit Ablage KBN: COSIWTE155AL G r i ff Schwenkablablage Bohrung Bohrung Bohrung Bohrung 365 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Eckwannen E c k - Wa n n e Va r i o 1 5 0 0 · 1.500 x 1.500 x 450 mm · Nutzinhalt 220 Liter · Aus Acryl · Ohne Füße · Gewicht: 22 kg KBN: COSIV150S · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIV150SGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm · Ohne Ablage KBN: COSIWTV150 Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light Bohrung Reling · Mit Ablage KBN: COSIWTV150AL G r i ff Schwenkablablage Bohrung 366 2009 Bohrung Bohrung Bohrung Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Trapezwannen Tr a p e z - Wa n n e · 1.750 x 1.350 x 450 mm · Nutzinhalt 230 Liter · Aus Acryl · L i e g e f l ä c h e re c h t s · Überlauf links · G e w i c h t : 27 k g KBN: COSIT175S · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIT175SGS Griff oder Schwenkablage Bohrung Reling Bohrung Reading-Light Mit Whirl 620 Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTT175 G r i ff Schwenkablablage Bohrung Bohrung Bohrung Bohrung 367 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Trapezwannen Tr a p e z - Wa n n e · 1.750 x 1.350 x 450 mm · Nutzinhalt 230 Liter · Aus Acryl · Liegefläche links · Ü b e r l a u f re c h t s · G e w i c h t : 27 k g KBN: COSIT175RS · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIT17RSGS Griff oder Schwenkablage Bohrung Reling Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTT175R Mit Whirl 620 Bohrung Reading-Light G r i ff Bohrung Bohrung 368 2009 Bohrung Schwenkablablage Bohrung Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen O v a l - Wa n n e 1 7 5 0 · 1.750 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 165 Liter · Aus Acryl · Mittelablauf · Ohne Füße · Gewicht: 19 kg KBN: COSIO175S · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIO175SGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTO175 G r i ff Griff oder Schwenkablage Bohrung Reling Schwenkablablage Bohrung Bohrung Reading-Light Bohrung Bohrung Bohrung 369 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Badewannen O v a l - Wa n n e 1 8 5 0 · 1.850 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 200 Liter · Aus Acryl · Mittelablauf · Ohne Füße · Gewicht: 21 kg KBN: COSIO185S · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIO185SGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm KBN: COSIWTO185 G r i ff 2009 Bohrung Reling Schwenkablage Bohrung 370 Griff oder Schwenkablage Bohrung Reading-Light Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e $ · 1.000 x 1.000 x 65 mm · Gewicht: 15 kg KBN: COSIE100SFS · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE100SFSGS & · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Superflach · Ohne Füße % ø 5 · 900 x 900 x 65 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSIE90SFS Ç Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE90SFSGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 170 mm · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 1.000 x 1.000 mm KBN: COSIWTE100SF ' · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 900 x 900 mm KBN: COSIWTE90SF Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e superflach 1.000 x 1.000 mm 900 x 900 mm A B 1.000 1.000 900 900 C D 450 450 350 350 371 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e $ · 1.000 x 1.000 x 30 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSIE100EFS · Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE100EFSGS & % ø 5 · 900 x 900 x 30 mm · Gewicht: 13 kg KBN: COSIE90EFS Ç Mit Schürze und Gestell KBN: COSIE90EFSGS 1.000 x 1.000 mm 900 x 900 mm 372 2009 B 1.000 1.000 900 900 C D 450 450 350 350 ' · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 900 x 900 mm KBN: COSIWTE90EF A Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 130 mm · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 1.000 x 1.000 mm KBN: COSIWTE100EF Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e extraflach · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Extraflach · Ohne Füße Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen Duschwanne · Tiefe: 65 mm · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Superflach · Ohne Füße cosima Duschwannen % · 1.000 x 1.000 x 65 mm · Gewicht: 15 kg KBN: COSI100SFS · 900 x 900 x 65 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI90SFS & $ 900 x 800 x 65 mm · Gewicht: 13 kg KBN: COSI9080SFS · 900 x 750 x 65 mm · Gewicht: 13 kg KBN: COSI9075SFS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 170 mm · Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm KBN: COSIWT100SF · Für Duschwanne 900 x 900 mm KBN: COSIWT90SF · Für Duschwanne 900 x 800 mm KBN: COSIWT9080SF · Für Duschwanne 900 x 750 mm KBN: COSIWT9075SF Duschwanne superflach 1.000 x 1.000 mm A B 1.000 1.000 C 890 900 x 900 mm 900 900 790 900 x 800 mm 900 800 790 900 x 750 mm 900 750 790 373 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen % · Tiefe: 30 mm · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Extraflach · Ohne Füße Duschwanne · 1.500 x 900 x 30 mm · Gewicht: 17 kg KBN: COSI15090EFS & · 1.200 x 900 x 30 mm · Gewicht: 16 kg KBN: COSI12090EFS Ç 1.200 x 800 x 30 mm Ç Gewicht: 15 kg KBN: COSI12080EFS · 1.000 x 1.000 x 30 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI100EFS · 1.000 x 800 x 30 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI10080EFS · 900 x 900 x 30 mm · Gewicht: 13 kg KBN: COSI90EFS · 900 x 800 x 30 mm · Gewicht: 12 kg KBN: COSI9080EFS · 900 x 750 x 30 mm · Gewicht: 12 kg KBN: COSI9075EFS Duschwanne extraflach 374 2009 A B C 1.500 x 900 mm 1.500 900 1.390 1.200 x 900 mm 1.200 900 1.090 1.200 x 800 mm 1.200 800 1.090 1.000 x 1.000 mm 1.000 1.000 890 1.000 x 800 mm 1.000 800 890 900 x 900 mm 900 900 790 900 x 800 mm 900 800 790 900 x 750 mm 900 750 790 $ Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen Wa n n e n t r ä g e r, e x t r a f l a c h · Höhe 130 mm · Für Duschwanne 1.500 x 900 mm K B N : C O S I W T 1 5 0 9 0 E F · Für Duschwanne 1.200 x 900 mm KBN: COSIWT12090EF · Für Duschwanne 1.200 x 800 mm K B N : C O S I W T 1 2 0 8 0 E F · Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm K B N : C O S I W T 1 0 0 E F · Für Duschwanne 1.000 x 800 mm K B N : C O S I W T 1 0 0 8 0 E F · Für Duschwanne 900 x 900 mm K B N : C O S I W T 9 0 E F Abbildung: Für Duschwanne 1.200 x 800 mm · Für Duschwanne 900 x 800 mm K B N : C O S I W T 9 0 8 0 E F · Für Duschwanne 900 x 750 mm KBN: COSIWT9075EF 375 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen Duschwanne bodenbündig $ · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · I n k l . Tr ä g e re l e m e n t · 1.200 x 900 mm · Gewicht: 15 kg KBN: COSI12090BES % ø · 1.200 x 800 mm Gewicht: 15 kg KBN: COSI12080BES · 1.000 x 1.000 mm · Gewicht: 15 kg KBN: COSI100BES C · 1.000 x 800 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI10080BES · 900 x 900 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI90BES Duschwanne bodenbündig A B C 1.200 x 900 mm 1.200 900 1.145 1.200 x 800 mm 1.200 800 1.145 1.000 x 1.000 mm 1.000 1.000 945 1.000 x 800 mm 1.000 800 945 900 900 845 900 x 900 mm 376 2009 Produktbezogene Abmessungen Wannen cosima Duschwannen Fünfeck-Duschwanne $ · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Superflach · Ohne Füße & · 1.000 x 1.000 x 65 mm · Gewicht: 15 kg KBN: COSI5100SFS % ø ( · Mit Schürze und Gestell KBN: COSI5100SFSGS · 900 x 900 x 65 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI590SFS ' Ç Mit Schürze und Gestell KBN: COSI590SFSGS Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 170 mm · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 1.000 x 1.000 mm KBN: COSIWT5100SF · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 900 x 900 mm KBN: COSIWT590SF Fünfeck-Duschwanne superflach 1.000 x 1.000 mm 900 x 900 mm A B 1.000 1.000 900 900 C D E 505 505 700 476 476 600 377 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Wannen cosima Duschwannen Fünfeck-Duschwanne $ & · A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m · Aus Acryl · Extraflach · Ohne Füße ø ( % · 1.000 x 1.000 x 30 mm · Gewicht: 14 kg KBN: COSI5100EFS · Mit Schürze und Gestell KBN: COSI5100SFEGS · 900 x 900 x 30 mm · Gewicht: 13 kg KBN: COSI590EFS Ç Mit Schürze und Gestell KBN: COSI590EFSGS ' · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 900 x 900 mm KBN: COSIWT590EF Fünfeck-Duschwanne extraflach 1.000 x 1.000 mm 900 x 900 mm 378 2009 A B 1.000 1.000 900 900 C D E 505 505 700 476 476 600 Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 130 mm · F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e 1.000 x 1.000 mm KBN: COSIWT5100EF Produktbezogene Abmessungen Bade- und Duschwannen ARMATUREN PRODUKTMERKMALE Q Acryl - Bade- und Duschwannen Aus hygienischem, hautsympathischem und pflegeleichtem Sanitär-Acryl. Q Wärme- und schalldämmende Wannenträger aus Styropor lieferbar (nicht für Poolwannen). Q Sichere Montage mit MEPA-Set Wannenleiste (KBN: MEPAWAL): Wirkt schallentkoppelnd und verhindert das Abreißen der Silikonfugen. Q Bei sachgerechter Montage durch das Fachhandwerk garantiert VIGOUR 10 Jahre auf Acryl-Wannenkörper. Q Stahl - Bade- und Duschwannen Hohe Stabilität durch Stahl-Email-Wandstärke von 3,5 mm. Q TÜV-/GS-geprüft. Q Säure- und chemikalienbeständig nach DIN ISO 2722, Klasse AA. Q Lichtecht und UV-beständig dank Emailbeschichtung. Q Mit Erdungslasche nach VDE. Q 100 % recycelbar. Q Bei sachgerechter Montage durch das Fachhandwerk garantiert VIGOUR 10 Jahre auf Stahl-Wannenkörper. Q Ihr Geschmack entscheidet: Zwei attraktive Farben stehen Ihnen für Bade- und Duschwannen zur Auswahl. Farben V: Weiß und Pergamon (PG) Wichtiger Hinweis zur Bestellung: Bei Bestellungen abweichend von der Standard-Farbe Weiß, fügen Sie bitte statt der Symbole V die entsprechenden Farbbuchstaben ein. 379 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Badewannen K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 6 0 A · 1.600 x 700 x 450 mm · Nutzinhalt 135 Liter K B N : D T O PA 1 6 0 V G C F Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T 1 6 0 B D E H K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0 · 1.700 x 750 x 450 mm · Nutzinhalt 145 Liter K B N : D T O PA 1 7 0 V K J Rechtsausführung K B N : D T O PA 1 7 0 R V I Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T 1 7 0 · Für Rechtsausführung K B N : D T O PAW T 1 7 0 R A B C D E F G H I J K Körperform 160 1.600 700 1.460 560 470 260 70 70 1.180 450 35 Körperform 170 1.700 750 1.560 610 510 260 70 70 1.200 450 35 K o m b i - Wa n n e 1 7 0 · 1.700 x 750 x 450 mm · Nutzinhalt 155 Liter K B N : D T O PA D 1 7 0 V A G C B D Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T D 1 7 0 E F H K o m b i - Wa n n e 1 8 0 · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 170 Liter K B N : D T O PA D 1 8 0 V K J Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T D 1 8 0 380 2009 I A B C D E F G H I J K Kombi-Wanne 170 1.700 750 1.560 610 520 330 70 70 1.260 450 35 Kombi-Wanne 180 1.800 800 1.660 660 560 330 70 70 1.300 450 35 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Badewannen O v a l - Wa n n e 1 8 0 · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 190 Liter K B N : D T O PA O 1 8 0 V G Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm K B N : D T O PAW T O 1 8 0 B D Rundumablage · Oval K B N : D T O PAW T O 1 8 0 O V A C E F J Rundumablage · Rechteck K B N : D T O PAW T O 1 8 0 R V I H Sonderablauf Oval-Wanne 180 A B C D E F G H I J 1.800 800 1.660 660 540 70 70 1.280 450 35 D u o - Wa n n e 1 8 0 · 1.800 x 800 x 450 mm · Nutzinhalt 160 Liter A C G K B N : D T O PA M 1 8 0 V B D Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T M 1 8 0 E F Sonderablauf J I H Duo-Wanne 180 A B C D E F G H I J 1.800 800 1.660 660 540 70 70 1.280 450 35 381 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Badewannen S e c h s e c k - Wa n n e 1 9 0 · 1.900 x 900 x 450 mm · Nutzinhalt 170 Liter K B N : D T O PA 6 1 9 0 V A C E J Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 H I G BD F F ü l l s t ü c k f ü r Ü b e re c k e i n b a u Ç Höhe 580 mm K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 F S Eckmodul · Höhe 885 mm K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 E M N · Höhe 1.190 mm K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 E M H M L K F ro n t a b l a g e f ü r Ü b e re c k e i n b a u · S i c h t b a re B re i t e : 8 0 m m K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 FA Füllstück Ç Höhe 580 mm · Inkl. Montageblock und A r m a t u re n p l a t t e K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 F S M Sonderablauf S e c h s e c k - Wa n n e 2 0 5 · 2.050 x 900 x 450 mm · Nutzinhalt 190 Liter K B N : D T O PA 6 2 0 5 V F ro n t a b l a g e f ü r Ü b e re c k e i n b a u · S i c h t b a re B re i t e : 8 0 m m K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 FA Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 Füllstück Ç Höhe 600 mm · Inkl. Montageblock und A r m a t u re n p l a t t e K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 F S M F ü l l s t ü c k f ü r Ü b e re c k e i n b a u Ç Höhe 600 mm K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 F S Sonderablauf Eckmodul · Höhe 905 mm K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 E M N · Höhe 1.210 mm K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 E M H 382 2009 A B C D E F G H I J K L M Sechseck-Wanne 190 1.900 900 1.390 760 1.000 630 1.400 1.344 636 70 1.200 450 35 Sechseck-Wanne 205 2.050 900 1.540 760 1.150 630 1.475 1.450 636 70 1.250 450 35 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Badewannen Tw i n - Wa n n e 1 6 0 · 1.600 x 900 x 450 mm · Nutzinhalt 155 Liter · Linksausführung K B N : D T O PAT 1 6 0 L V A C L J I G F B D Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm K B N : D T O PAW T T 1 6 0 L E Mit Schürze und Gestell · Höhe 600 mm K B N : D T O PAT 1 6 0 L S G V M K H Rechtsausführung K B N : D T O PAT 1 6 0 R V P O Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 600 mm Abbildung: Ausführung links K B N : D T O PAW T T 1 6 0 R N Q Mit Schürze und Gestell · Höhe 600 mm K B N : D T O PAT 1 6 0 R S G V Twin-Wanne 160 R A B C D E F G H I J K L M N O P Q R 1.600 900 1.460 760 630 540 320 425 280 920 70 70 260 1.200 450 35 565 620 383 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Badewannen E c k - Wa n n e 1 4 0 · 1.400 mm x 450 mm · Nutzinhalt 180 Liter K B N : D T O PA E 1 4 0 V A C L J I G F E c k - Wa n n e 1 5 0 · 1.500 mm x 450 mm · Nutzinhalt 200 Liter K B N : D T O PA E 1 5 0 V B D E Wa n n e n t r ä g e r · ohne Ablage* · Höhe 570 mm K B N : D T O PAW T E 1 4 0 K B N : D T O PAW T E 1 5 0 M K H P O · mit Ablage** · Höhe 570 mm K B N : D T O PAW T E 1 4 0 A K B N : D T O PAW T E 1 5 0 A N Q Wa n n e m i t S c h ü r z e u n d G e s t e l l , Höhe 600 mm, bei Poolsystemen m i t S c h ü r z e , G e s t e l l u n d U n t e rtritt 655 mm K B N : D T O PA E 1 4 0 S G K B N : D T O PA E 1 5 0 S G R M = optimale Position für AP-Badebatterie (Mitte) * für bündigen Einbau ** für Sockeleinbau 384 2009 A B C D E F G H I J K L M O P Eck-Wanne 140 1.980 1.400 1410 1.090 650 1.400 1.400 260 70 1.200 450 35 800 565 620 Eck-Wanne 150 2.121 1.500 1480 1.180 700 1.500 1.500 260 70 1.220 450 35 850 565 620 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Duschwannen Acryl-Duschwanne B G Quadratisch · Tiefe: 110 mm, Superflach: 60 mm, Extraflach: 25 mm H F F (extraflach) (superflach) E · 800 x 800 mm · Ablauf ø 52 mm K B N : D T O PA 8 0 V · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 8 0 S F V A · 900 x 900 mm · Ablauf ø 52 mm K B N : D T O PA 9 0 V · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 9 0 S F V · Extraflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 9 0 E F V C D Standard/Superflach I K J Extraflach · 1.000 x 1.000 mm · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 1 0 0 S F V · Extraflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 1 0 0 E F V I J K Wa n n e n t r ä g e r · Höhe: 305 mm, Superflach: 170 mm, Extraflach: 140 mm · Superflach K B N : D T O PAW T 9 0 S F · Extraflach K B N : D T O PAW T 9 0 E F · Für Duschwanne 800 x 800 mm · Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm · Superflach K B N : D T O PAW T 1 0 0 S F · Extraflach K B N : D T O PAW T 1 0 0 E F K B N : D T O PAW T 8 0 · Superflach K B N : D T O PAW T 8 0 S F · Für Duschwanne 900 x 900 mm K B N : D T O PAW T 9 0 Acryl-Duschwanne Quadrat 80 A B C D E F G H I J K 800 800 700 620 182 182 50 50 110 52 35 Quadrat 80 superflach 800 800 700 620 200 200 50 50 60 90 35 Quadrat 90 900 900 800 720 182 182 50 50 110 52 35 Quadrat 90 superflach 900 900 800 720 200 200 50 50 60 90 35 Quadrat 90 extraflach 900 900 800 720 200 450 50 50 25 90 30 Quadrat 100 superflach 1.000 1.000 900 820 200 200 50 50 60 90 35 Quadrat 100 extraflach 1.000 1.000 900 820 200 450 50 50 25 90 30 385 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Duschwannen Acryl-Duschwanne Rechteckig · Tiefe: 110 mm, Superflach: 60 mm, Extraflach: 25 mm G G (extraflach) (superflach) H · 900 x 750 mm · Ablauf ø 52 mm K B N : D T O PA 9 0 7 5 V · :\WLYMSHJO · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 9 0 7 5 S F V · ,_[YHMSHJO · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 9 0 7 5 E F V B D F E I J C A · 900 x 800 mm · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 9 0 8 0 S F V Standard/Superflach K M · 1.000 x 800 mm · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 1 0 0 8 0 S F V L Extraflach · 1.200 x 800 mm · Superflach · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 1 2 0 8 0 S F V · ,_[YHMSHJO · Ablauf ø 90 mm K B N : D T O PA 1 2 0 8 0 E F V · Für Duschwanne 900 x 800 mm · Superflach D T O PAW T 9 0 8 0 S F · Für Duschwanne 1.000 x 800 mm · Superflach D T O PAW T 9 0 8 0 S F · Für Duschwanne 900 x 75 mm K B N : D T O PAW T 9 0 7 5 · :\WLYMSHJO K B N : D T O PAW T 9 0 7 5 S F · ,_[YHMSHJO K B N : D T O PAW T 9 0 7 5 E F · Für Duschwanne 800 x 1.200 mm :\WLYMSHJO K B N : D T O PAW T 1 2 0 8 0 S F · ,_[YHMSHJO K B N : D T O PAW T 1 2 0 8 0 E F A B C D E F G H I J K L M 900 x 750 mm 900 750 800 650 720 570 182 182 50 50 110 52 35 900 x 750 mm superfl. 900 750 800 650 720 570 200 200 50 50 65 90 35 900 x 750 mm extrafl. 900 750 800 650 720 570 450 200 50 50 35 90 25 900 x 800 mm superfl. 900 800 800 700 720 620 200 200 50 50 65 90 35 1.000 x 800 mm superfl. 1.000 800 900 700 820 620 200 200 50 50 65 90 35 1.200 x 800 mm superfl. 1.200 800 1.100 700 1.020 620 200 200 50 50 65 90 35 1.200 x 800 mm extrafl. 1.200 800 1.100 700 1.020 620 600 200 50 50 35 90 25 Acryl-Duschwanne 2009 L M Wa n n e n t r ä g e r · Höhe: 305 mm, Superflach: 170 mm, Extraflach: 140 mm 386 K Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Duschwannen Acryl-Fünfeck-Duschwanne K · Tiefe: 110 mm, Superflach: 60 mm, J · Schenkelmaß: 900 x 900 mm · Ablauf 52 mm K B N : D T O PA 5 9 0 V · Superflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA 5 9 0 S F V C A D E I H · Schenkelmaß: 1.000 x 1.000 mm · Ablauf 52 mm K B N : D T O PA 5 1 0 0 V · Superflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA 5 1 0 0 S F V F G B Standard/Superflach J L K Wa n n e n t r ä g e r · Höhe: 250 mm, Superflach: 170 mm · Für Duschwanne 900 x 900 mm K B N : D T O PAW T 5 9 0 · Superflach K B N : D T O PAW T 5 9 0 S F · Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm K B N : D T O PAW T 5 1 0 0 · Superflach K B N : D T O PAW T 5 1 0 0 S F Acryl-FünfeckDuschwanne A B C D E F G H I J K L M N 900 x 900 mm 900 636 900 800 720 450 450 182 182 50 50 110 52 35 900 x 900 mm superfl. 900 636 900 800 720 450 450 200 200 50 50 60 90 35 1.000 710 1.000 900 820 498 498 182 182 50 50 110 52 35 1.000 x 1.000 mm superfl. 1.000 710 1.000 900 820 498 498 200 200 50 50 60 90 35 1.000 x 1.000 mm 387 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Acryl-Duschwannen I A c r y l - Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e H · Tiefe: 110 mm, Superflach: 60 mm, Extraflach: 25 mm G (extraflach) A B C · Schenkelmaß: 800 x 800 mm · Ablauf 52 mm K B N : D T O PA E 8 0 V · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 8 0 S G V · Superflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA E 8 0 S F V · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 8 0 S F S G V · Schenkelmaß: 900 x 900 mm · Ablauf 52 mm K B N : D T O PA E 9 0 V · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 9 0 S G V · Superflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA E 9 0 S F V · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 9 0 S F S G V · Extraflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA E 9 0 E F V D G (superflach) F R E Standard/Superflach J L K Extraflach J K L Wa n n e n t r ä g e r · Höhe: 250 mm, Superflach: 170 mm, Extraflach: 140 mm · Für Duschwanne 800 x 800 mm K B N : D T O PAW T E 8 0 · Superflach K B N : D T O PAW T E 8 0 S F · Schenkelmaß: 1.000 x 1.000 mm · Ablauf 52 mm K B N : D T O PA E 1 0 0 V · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 1 0 0 S G V · Superflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA E 1 0 0 S F V · Für Duschwanne 900 x 900 mm K B N : D T O PAW T E 9 0 · Superflach K B N : D T O PAW T E 9 0 S F · Extraflach K B N : D T O PAW T E 9 0 E F · Mit Schürze und Gestell K B N : D T O PA E 1 0 S F S G V · Extraflach · Ablauf 90 mm K B N : D T O PA E 1 0 0 E F V · Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm K B N : D T O PAW T E 1 0 0 · Superflach K B N : D T O PAW T E 1 0 0 S F · Extraflach K B N : D T O PAW T E 1 0 0 E F A c r y l - Vi e r t e l k re i s Duschwanne 388 2009 A B C D E F G H I R J K L 800 x 800 mm 800 800 700 620 300 182 182 50 50 500 110 52 35 800 x 800 mm superfl. 800 800 700 620 300 200 200 50 50 500 60 90 35 900 x 900 mm 900 900 800 720 350 182 182 50 50 550 110 52 35 900 x 900 mm superfl. 900 900 800 720 350 200 200 50 50 550 60 90 35 900 x 900 mm extrafl. 900 900 800 720 350 200 200 50 50 550 25 90 30 1.000 x 1.000 mm 1.000 1.000 900 820 450 182 182 50 50 550 110 52 35 1.000 x 1.000 mm superfl. 1.000 1.000 900 820 450 200 200 50 50 550 60 90 35 1.000 x 1.000 mm extrafl. 1.000 1.000 900 820 450 200 200 50 50 550 25 90 30 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Stahl-Badewanne A S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e E C · 1.600 x 700 mm · Nutzinhalt 95 Liter KBN: DTOPS160V · 1.700 x 700 mm · Nutzinhalt 112 Liter KBN: DTOPS17070V s1 g2 f1 g1 Fussgestell KBN: DTOPFUSSW s2 D Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 555 mm · F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1.600 x 700 mm · 2 schräge Seiten KBN: DTOPWTS160 · 2 gerade Seiten KBN: DTOPWTS160G f2 · 1.700 x 750 mm · Nutzinhalt 127 Liter KBN: DTOPS170V H J I B · F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1.700 x 700 mm · 2 schräge Seiten KBN: DTOPWTS17070 · 2 gerade Seiten KBN: DTOPWTS17070U · F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1.700 x 750 mm · 2 schräge Seiten KBN: DTOPWTS170 · 2 gerade Seiten KBN: DTOPWTS170G A B C D E f1/f2 g1/g2 H I J s1/s2 1.600 x 700 mm 1.600 700 410 1.430 1.050 580/530 380/320 555 32 67 55/65 1.700 x 700 mm 1.700 700 410 1.530 1.150 580/530 380/320 555 32 67 55/65 1.700 x 750 mm 1.700 750 410 1.570 1.345 620/510 440/330 555 32 67 55/65 S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e 389 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Stahl-Duschwanne A Stahl-Duschwanne · Tiefe: 140 mm, Superflach: 65 mm, Extraflach: 35 mm G G C I H Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 305 mm, Superflach: 170 mm, Extraflach: 140 mm · Für Stahl-Duschwanne quadratisch 800 x 800 mm KBN: DTOPWTS80 · Superflach KBN: DTOPWTS80SF · Extraflach KBN: DTOPWTS80EF Rechteckig · 900 x 750 mm · Ablauf 52 mm KBN: DTOP9075SV · Superflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP9075SSFV · Extraflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP9075SEFV · 900 x 900 mm KBN: DTOPWTS90 · Superflach KBN: DTOPWTS90SF · Extraflach KBN: DTOPWTS90EF Fussgestell · Höhenverstellbar 100 mm bis 185 mm KBN: FUSSBW5M · Höhenverstellbar 125 mm bis 180 mm KBN: FUSSBW · F ü r S t a h l - D u s c h w a n n e re c h t e c k i g 900 x 750 mm KBN: DTOPWTS9075 · Superflach KBN: DTOPWTS9075SF · Extraflach KBN: DTOPWTS9075EF A B C D E F G H I 800 x 800 mm 800 800 140 670 670 32 200 52 65 800 x 800 mm superfl. 800 800 65 670 670 32 200 90 65 800 x 800 mm extrafl. 800 800 35 700 700 32 200 90 50 900 x 900 mm 900 900 140 770 770 32 200 52 65 900 x 900 mm superfl. 900 900 65 770 770 32 200 90 65 900 x 900 mm extrafl. 900 900 35 800 800 32 200 90 50 900 x 750 mm 900 750 140 770 620 32 200 52 65 900 x 750 mm superfl. 900 750 65 770 620 32 200 90 65 900 x 750 mm extrafl. 900 750 35 800 650 32 200 90 50 Stahl-Duschwanne 2009 F D · 900 x 900 mm · Ablauf 52 mm KBN: DTOP90SV · Superflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP90SSFV · Extraflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP90SEFV 390 E B Quadratisch · 800 x 800 mm · Ablauf 52 mm KBN: DTOP80SV · Superflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP80SSFV · Extraflach · Ablauf 90 mm KBN: DTOP80SEFV Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Petite-Badewanne Petite-Badewanne 160 · 1.600 x 750 x 420 mm · Ausführung links · Nutzinhalt 90 Liter KBN: DTOPK160LV · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPK160RV Wa n n e n t r ä g e r Ç Höhe 575 mm Ç Für Petite-Badewanne 1.600 x 750 mm · Ausführung links KBN: DTOPKWT160L · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPKWT160R Fussgestell KBN: DTOPKFUSSW Abb. Ausführung links Petite-Badewanne 165 · 1.650 x 750 x 420 mm · Nutzinhalt 100 Liter · KBN: DTOPK165LV · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPK165RV Wa n n e n t r ä g e r · Höhe 575 mm · Für Petite-Badewanne 1.650 x 750 mm · Ausführung links KBN: DTOPKWT165L · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPKWT165R Fussgestell KBN: DTOPKFUSSW A B C 1.600 x 750 x 420 mm L/R 1.600 1.480 1.100 1.650 x 750 x 420 mm L/R 1.650 1.530 1.150 Petite-Badewanne 391 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Bade- und Duschwannen derby Petite-Badewanne Petite-Duschwanne · 850 x 750 x 100 mm · Ausführung links · Ablauf 52 mm KBN: DTOPK8575LV · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPK8575RV Abb. Ausführung links Wa n n e n t r ä g e r Ç Höhe 225 mm Ç Für Petite-Duschwanne 850 x 750 mm · Ausführung links KBN: DTOPKWT8575L · A u s f ü h r u n g re c h t s KBN: DTOPKWT8575R Fussgestell KBN: DTOPKFUSSD 392 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Armaturen ARMATUREN PRODUKTMERKMALE N Waschtisch- und Bidetarmaturen: variationsreiche Produktpalette, schlanker Auslauf mit kaum sichtbarem Perlator (Cache Perlator), Wandarmaturen mit Perlator und Wasserdurchflussbegrenzer, messingverchromte Materialien, alle WT-Armaturen mit verchromten Kupferrohren, die 40 mm Kartusche ermöglicht einen schnellen Wechsel der Kartusche von oben N Aufputz-Dusch- und Wannenarmaturen: DVGW-eigensicher durch integrierten Rückflussverhinderer, sauberer Wandanschluss mit verdeckten und geräuschgedämpften S-Anschlüsse, Umstellung integriert an Brauseschlauchabgang N Unterputz-Dusch- und Wannenarmaturen: kleine quadratische Abdeckrosetten, verdeckte Schraubbefestigungen N 4-Loch-Wannenrandarmaturen: Schwalleinlauf auf dem Wannenrand oder integriert im Wanneninneren, manuelle Umstellung von Wannenbefüllung auf Handbrause N Thermostatbatterie: Als Unter- und Aufputzvariante, nur über ein Bedienelement regelbar. 393 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Armaturen akua Armaturen Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 135 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Joystick-Hebel Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUA Wa s c h t i s c h b a t t e r i e - P i c c o l o Ç Ausladung 109 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Joystick-Hebel Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAP Wa s c h t i s c h b a t t e r i e - P i c c o l o Ç Ausladung 109 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Joystick-Hebel Ç Ohne Ablaufgarnitur Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAPO Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 158 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit erhöhtem Sockel Ç Joystick-Hebel Ç Ohne Ablaufgarnitur Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re KBN: AKUA243O 3 - L o c h - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 135 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re Ç Keramische Oberteile Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I 394 2009 KBN: AKUAZ3 Produktbezogene Abmessungen akua Armaturen akua Armaturen 3 - L o c h - Wa s c h t i s c h Wa n d b a t t e r i e Ç Schwallauslauf 200 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Wa s s e r b e g re n z e r Ç Keramische Oberteile KBN: AKUAZ3FWT Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAUPWT Bidet-Batterie Ç Ausladung 118 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Anschlussschläuche Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUABD 3-Loch-Bidetbatterie Ç Ausladung 118 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Anschlussschläuche Ç Keramische Oberteile Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAZ3BD 4 - L o c h - Wa n n e n r a n d Badebatterie Ç Schwallauslauf 147 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Manuelle Umstellung Ç Handbrause Ç Komplett für Montage auf Wa n n e n r a n d Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAZW4 395 2009 Produktbezogene Abmessungen akua Armaturen akua Armaturen 4 - L o c h - Wa n n e n a r m a t u r Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Zur Befüllung über Einlauf Ç Manuelle Umstellung Ç Handbrause Ç Ohne Montagerahmen Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAZW4E Ç Montagerahmen für Fliesenrandmontage KBN: AKUAZWUP4 Ç Montageplatte für Fliesenrandmontage KBN: AKUAZWUP4MP Ç Ablaufkasten für Fliesenrandmontage KBN: AKUAZWUP4AK Aufputz-Badebatterie Ç 1/2" Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Schwallauslauf Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse Ç Mit Umstellung am Brauseabgang Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Brausegarnitur Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I K B N : A K U AW Aufputz-Brausebatterie Ç 1/2" Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Brausegarnitur Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 396 2009 Gruppe I KBN: AKUAB Produktbezogene Abmessungen akua Armaturen akua Armaturen Aufputz-Brausethermostat Ç 1/2" Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse Ç E i n h a n d - B e d i e n g r i ff f ü r Te m p e r a t u r u n d M e n g e Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I K B N : A K U AT B Fertigset für UnterputzWa n n e n b a t t e r i e Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Umstellung KBN: AKUAFW Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAUP Fertigset für Brausebatterie Ç O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: AKUAFB Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAUP Fertigset für UnterputzBrausethermostat Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Absperrung KBN: AKUAFTM Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e Ç Geräuschverhalten: DIN 4109 Gruppe I KBN: AKUAUPT 397 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen ARMATUREN PRODUKTMERKMALE cosima Armaturen werden aus der hochwertigen Messing Legierung MS 63 gefertigt. Weniger Korrosion (Lochfraß) durch Auswaschen von Zinkbestandteilen ECO Funktion „ÖkoPLUS“ durch Zweigangschaltung-Wasserersparnis und weniger Energieverbrauch bei der Warmwasserbereitung Heißwassersperre – mechanische Begrenzung der Warmwassertemperatur – Reduzierung der Verbrühungsgefahr 120° Mischbereich – komfortable Temperaturwahl Waschtischarmaturen mit Schnellbefestigung AP-Brausearmatur und WFB mit verdeckten S-Anschlüssen – keine sichtbaren Gewindegänge – reinigungsfreundlich Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248 Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/ DIN EN ISO 3822 Bade- und Brausearmatur eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717 Unterputzeinbaukörper – universell einsetzbar – Einhebelmischtechnik – Thermostattechnik Unterputzarmaturenrosetten mit verdeckter Befestigung (ohne Schrauben) Leichte und geräuscharme Umstellung Wanne-/Duschposition Aufputzbadebatterien mit Umstellung hinten Garantie: Bei fachgerechter Montage durch das Fachhandwerk gewähren wir 5 Jahre Produktgewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie. ServicePlus – Sonderoberflächen – Sonderbauten 398 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 111 mm Ç Höhe 160 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O KBN: COSIOH Ç A l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r Ç PA - I X 1 8 5 5 0 / I O KBN: COSIOHND Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Wie COSIOH, jedoch: Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur KBN: COSIOHO Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 122 mm Ç Höhe 160 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Mit Schwallauslauf Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHSA Wa s c h t i s c h b a t t e r i e P i c c o l o Ç Ausladung 95 mm Ç Höhe 140 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Für Handwaschbecken Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O KBN: COSIOHP 399 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Wa s c h t i s c h b a t t e r i e P i c c o l o Ç W i e v o r, j e d o c h : Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur KBN: COSIOHPO 95 140 68 Ø 54 Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 162 mm Ç Höhe 286 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Seitenbedient Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 Ç PA - I X 1 8 3 9 4 / I O KBN: COSIOHBS Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 111 mm Ç Höhe: 320 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Auf Sockel für Schale Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOH320 400 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç W i e v o r, j e d o c h : Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur KBN: COSIOH320O Unterputz-Einbaukörper Ç F ü r Wa n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e KBN: COSIUPKFWW Wa n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 160 - 225 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç F ü r Wa n d e i n b a u Ç KBN: COSIOHFWW Ç UP-Körper KBN: COSIUPKFWW Bidet-Batterie Ç Ausladung 108 mm Ç Höhe 140 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Zugknopfablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O KBN: COSIOHBD 401 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen U n t e r p u t z - Ve n t i l - E i n b a u k ö r p e r Ç Für Unterputzventil Ç Mit Keramikscheiben K B N - N r. : C O S I U P K 1 5 U n t e r p u t z - Ve n t i l Ç ø 70 mm Ç Tiefe 64 - 71 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontage-Set KBN: COSIFU Aufputz-Badebatterie Ç Ausladung 164 mm Ç Höhe 124 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 Ç PA - I X 1 8 5 5 2 / I O B KBN: COSIOHW Aufputz-Badebatterie Ç Ausladung 176 mm Ç Höhe 124 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Mit Schwallauslauf Ç Geprüft nach 402 2009 DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHWSA Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Aufputz-Brausebatterie A u s l a d u n g 7 1 m m O b e r f l ä c h e C h ro m O h n e B e d i e n u n g s h e b e l G e p r ü f t n a c h DIN DVGW EN 817/200 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 PA - I X 1 8 5 5 3 / I O B KBN: COSIOHB 73 min. Unterputz-Körper F ü r U n t e r p u t z - B r a u s e - u n d Wa n n e n b a t t e r i e F ü r U n t e r p u t z - T h e r m o s t a t e G e p r ü f t n a c h DIN DVGW EN 817/200/1111 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPK 111 100 G1/2 98 80 G1/2 73 ø104 146 80 98 100 111 25 G1/2 29 min. 42 min. Unterputz-Badebatterie 1 3 5 x 1 3 5 m m T i e f e 7 5 - 1 0 0 m m O b e r f l ä c h e C h ro m Wa n n e / B r a u s e F e r t i g m o n t a g e s e t O h n e B e d i e n u n g s h e b e l M i t U m s t e l l u n g G e p r ü f t n a c h DIN DVGW EN 817/200 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHFW 403 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Unterputz-Brausebatterie 1 3 5 x 1 3 5 m m T i e f e 7 5 - 1 0 0 m m O b e r f l ä c h e C h ro m F e r t i g m o n t a g e s e t O h n e B e d i e n u n g s h e b e l Ö k o S t e u e r p a t ro n e G e p r ü f t n a c h DIN DVGW EN 817/200 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHFB Wa n n e n e i n l a u f A u s l a d u n g 1 6 5 m m O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: COSIE 404 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Unterputz-Körper Ç Für Unterputz-Brause- und Wa n n e n b a t t e r i e Ç Für Unterputz-Thermostate Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPK 73 min. 111 100 G1/2 98 80 G1/2 73 ø104 146 80 98 100 111 25 G1/2 29 min. 42 min. Unterputz-Brause-Thermostat Ç 135 x 135 mm Ç Tiefe 88 - 120 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç O h n e M e n g e n re g u l i e r u n g Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIFTB Unterputz-Brause-Thermostat Ç 135 x 135 mm Ç Tiefe 117 - 149 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç M i t M e n g e n re g u l i e r u n g Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIFTBM Unterputz-Bade-/ Brause-Thermostat Ç 135 x 135 mm Ç Tiefe 117 - 149 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç M i t M e n g e n re g u l i e r u n g und Umstellung Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIFTW 405 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Unterputz-Körper 600 125 120 0 - 25 120 120 ±3° 429 W K 495 - 600 Ç F ü r 4 - L o c h - Wa n n e n kombination ÇZur Fliesenrand-Montage ÇFür Standauslauf, DN 20 ÇMit flexiblen Anschlussschläuchen ÇEigensicher gegen Rückfließen nach DIN EN 1717 ÇGeprüft nach DIN DVGW EN 817/200 ÇGeräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPKW4 536 108 639 137 4 - L o c h - Wa n n e n k o m b i n a t i o n ÇAusladung 240 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m ÇOhne Bedienungshebel ÇMit langem Auslauf Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e ÇFür Fliesenrandmontage ÇGeprüft nach DIN DVGW EN 817/200 ÇGeräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHFW4 min.120 min.120 min.120 0-30 W 450 Unterputz-Körper Ç F ü r 4 - L o c h - Wa n n e n r a n d kombination Ç Z u r Wa n n e n r a n d - M o n t a g e ÇFür entfer nt liegenden Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0 ÇMit flexiblen Anschlussschläuchen ÇMontierbar mit allen 3-Loch Fertigmontagesets ÇGeprüft nach DIN DVGW EN 817/200 K ÇGeräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPKWR4 4 - L o c h - Wa n n e n r a n d k o m b i n a t i o n ÇAusladung 185 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m ÇOhne Bedienungshebel ø72 ÇMit kurzem Auslauf Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç F ü r Wa n n e n r a n d m o n t a g e 406 2009 ÇGeprüft nach DIN DVGW EN 817/200 ÇGeräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHFW4185 185 ø72 ø72 ø72 150 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Unterputz-Körper Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0 Ç Mit flexiblen Anschlussschläuchen Ç Montierbar mit allen 3-Loch Fertigmontagesets 0 - 25 180 429 W K 495 - 600 ±3° 536 108 639 137 min.120 min.160 W 450 Unterputz-Körper Ç F ü r 3 - L o c h - Wa n n e n r a n d kombination Ç Z u r Wa n n e n r a n d - M o n t a g e Ç Für entfernt liegenden 125 600 180 0-30 Ç F ü r 3 - L o c h - Wa n n e n kombination Ç Zur Fliesenrand-Montage Ç Für entfernt liegenden Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0 Ç Mit flexiblen Anschlussschläuchen Ç Eigensicher gegen Rückfließen nach DIN EN 1717 Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPKW3 K Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIUPKWR3 3 - L o c h - Wa n n e n k o m b i n a t i o n Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Bedienungshebel Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç F ü r F l i e s e n - u n d Wa n n e n randmontage bei entfernt l i e g e n d e m Wa n n e n e i n l a u f Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHFW3 407 2009 Produktbezogene Abmessungen cosima Armaturen cosima Armaturen Spültischbatterie Ç Ausladung 204 mm Ç Höhe 352 mm Ç Ohne Bedienungshebel Ç Seitlich bedient Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHS Ç A l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r KBN: COSIOHSND Spültischbatterie Ç Ausladung 200 mm Ç Höhe 346 mm Ç Ohne Bedienungshebel Ç Seitlich bedient Ç Mit Schlauchbrause Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/200 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO 3822 KBN: COSIOHSHB 408 2009 Produktbezogene Abmessungen Armaturen cosima Zubehör Bedienungshebel Stick Ç Ausladung: 89 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: COSIH Bedienungshebel classic Ç Ausladung: 86 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: COSIHC Bedienungshebel design Ç Ausladung: 87 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m , G l a s m a t t KBN: COSIHD Wa n d a n s c h l u s s b o g e n Ç ø 87 mm Ç Ausladung: 34 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m K B N : C O S I WA B 6 ø87 42 ø44 G1/2 37 G1/2 34 409 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen ARMATUREN PRODUKTMERKMALE 410 2009 N Die Waschtischarmaturen (außer bei WT-Niederdruckarmaturen) sind mit der wasser- und energiesparenden ÖkoPLUS®-Kartusche ausgestattet (sanfter Widerstand beim Öffnen) N Oberfläche: Chrom N WT-/Bidet- & Spültischarmaturen (außer bei WT- und Spültisch-Niederdruckarmaturen und derby Spültisch-Wandbatterie) mit PflegePLUS-Mousseur (Strahlregler mit Elastomerbeschichtung). Zur einfachen Beseitigung von Kalkoder Schmutzablagerungen. N Langlebiges, keramisches Steuerelement mit Temperatur- und Mengenbegrenzung N Wartungsfreundliche, austauschbare Kartusche N Problemlose Kombination mit allen Durchlauferhitzern N Bade- und Brausearmatur sowie Spültischarmatur mit herausziehbarem Mousseurauslauf, eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717 N Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248 N Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/ DIN EN ISO 3822 N Schnellmontage bei Waschtisch-, Bidet- und Spültischarmatur N Thermostat mit „aquaswitch“ Funktion N Flexible Anschlussschläuche N Unterputz-Universal-Einbaukörper mit ISO-TEC® System mit Befestigungsösen N 5 Jahre Gewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie Produktbezogene Abmessungen Armaturen derby Armaturen E i n h a n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung: 121 mm Ç Höhe: 143 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ö k o P L U S ®- K a r t u s c h e 3 5 m m Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6799/IA KBN: DTOPN Ç M i t v e r s e n k b a re r K e t t e Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6799/IA KBN: DTOPNKV Ç N i e d e rd r u c k - Wa s c h t i s c h batterie Ç Kartusche 35 mm Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 1 2 / I O KBN: DTOPNND Ç M i t v e r s e n k b a re r K e t t e Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 1 2 / I O KBN: DTOPNNDK Einhand-Bidetbatterie Ç Ausladung: 110 mm Ç Höhe: 146 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Kartusche 35 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6800/IA KBN: DTOPNBD 411 2009 Produktbezogene Abmessungen Armaturen derby Armaturen Einhand-Badebatterie Ç Ausladung: 161 mm Ç Höhe: 129 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 3 / I B B KBN: DTOPNW Einhand-Brausebatterie Ç Tiefe: 129 mm Ç Höhe: 140 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 2 / I B KBN: DTOPNB 412 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby Armaturen Unterputz-UniversalEinbaukörper Ç 92 x 136 mm Ç für UP-Bade-/Brausebatterie Ç Kartusche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPNUP Einhand-Badebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 86 - 116 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Unterputz Ç Fertigmontageset KBN: DTOPNFW Einhand-Brausebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 86 - 116 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Unterputz Ç Fertigmontageset KBN: DTOPNFB E i n h a n d - Ve r t i k a l - B a d e b a t t e r i e Ç Ausladung: 172 mm Ç Höhe: 254 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 1 0 / I C B KBN: DTOPNWV 413 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby Armaturen E i n h a n d - Ve r t i k a l - B r a u s e batterie Ç Höhe: 206 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 9 / I B KBN: DTOPNBV Einhand-Spültischbatterie Ç Ausladung: 260 mm Ç Höhe: 215 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Wa n d m o n t a g e Ç M i t s c h w e n k b a re m Rohrauslauf Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 1 / I A KBN: DTOPNSWB Spültischbatterie Ç Ausladung: 200 mm Ç Höhe: 185 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç S c h w e n k b a re r A u s l a u f Ç Karutsche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç KBN: DTOPNS20 Ç N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç KBN: DTOPNS20ND 414 2009 Produktbezogene Abmessungen derby style Armaturen derby style Armaturen E i n h a n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e · Ausladung: 105 mm Ç Höhe: 152 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Ö k o P L U S ®- K a r t u s c h e 3 5 m m Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6804/IA KBN: DTOPSTY Ç N i e d e rd r u c k - Wa s c h t i s c h batterie Ç Kartusche 35 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 5 / I O KBN: DTOPSTYND Einhand-Bidetbatterie · Ausladung: 109 mm Ç Höhe: 149 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Kartusche 35 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6800/IA KBN: DTOPSTYBD Einhand-Badebatterie Ç B re i t e : 2 4 9 m m Ç Höhe: 99 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 7 / I B B KBN: DTOPSTYW 415 2009 Produktbezogene Abmessungen derby style Armaturen derby style Armaturen Einhand-Brausebatterie Ç Ausladung: 93 mm Ç B re i t e : 2 3 2 m m Ç Höhe: 99 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m · Aufputz Ç Kartusche 40 mm Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 6 / I A KBN: DTOPSTYB Unterputz-UniversalEinbaukörper Ç 92 x 136 mm Ç für UP-Bade-/Brausebatterie Ç Kartusche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPNUP Einhand-Badebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 74 - 104 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Unterputz Ç Fertigmontageset KBN: DTOPSTYFW Einhand-Brausebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 74 - 104 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Unterputz Ç Fertigmontageset KBN: DTOPSTYFB 416 2009 Produktbezogene Abmessungen derby med Armaturen derby med Armaturen , P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç Ausladung 121 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r Ç Schnell-Montage-System Ç Flexible Anschlussschläuche Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6813/IZ Ç Zugknopfablaufgarnitur 2)5!+;6745 Ç Glatter Korpus Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur 2)5!+;67456 , P U O H U K 5 P L K L YK Y \ J R >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç Ausladung 121 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç F ü r o ff e n e Tr i n k w a s s e re r w ä r m e r Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r Ç Schnell-Montage-System Flexible Anschlussschläuche Ç Prüfung nach DIN DVGW EN 817 beantragt Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç Prüfzeichen beantragt Ç Zugknopfablaufgarnitur 2)5!+;67455+ , P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 7 7 m m Ç Ausladung 137 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z 2)5!+;6745>) Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n Ç Ausladung 148 mm 2)5!+;6745>) Ç 417 2009 Produktbezogene Abmessungen derby med Armaturen derby med Armaturen , P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 1 1 7 m m Ç Ausladung 177 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z 2)5!+;6745>) Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n Ç Ausladung 188 mm 2 ) 5 ! + ; 6 7 4 5 > ) , P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 1 7 7 m m Ç Ausladung 237 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z 2)5!+;6745>) Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n Ç Ausladung 248 mm 2)5!+;6745>) ,PUOHUK)YH\ZLIH[[LYPL Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç Tiefe 134 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Integrierter Rückflussv e r h i n d e re r i m B r a u s e a b g a n g Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 2 / I B 2)5!+;6745) Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n 418 2009 Ç Tiefe 146 mm 2)5!+;6745)( Produktbezogene Abmessungen derby med Armaturen derby med Armaturen , P U O H U K >H U U L U I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç Ausladung 161 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Automatische Umstellung Wa n n e / B r a u s e Ç Integrierter Rückflussv e r h i n d e re r i m B r a u s e a b g a n g Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- / M e n g e n b e g re n z u n g Ç Mousseur Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 6 8 0 3 / I B B 2)5!+;6745> Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n Ç Tiefe 173 mm 2 ) 5 ! + ; 6 7 4 5 >( <7<UP]LYZHS,PUIH\RYWLY Ç 92 x 136 mm Ç Für UP-Bade-/Brausebatterie Ç Kartusche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 2)5!+;675<7 , S H Z [ V T L Y < 7 , P U I H \ : L [ Ç ø 225 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-Universal Einbaukörper 2)5!,0*/,,: 419 2009 Produktbezogene Abmessungen derby med Armaturen derby med Armaturen ,PUOHUK)YH\ZLIH[[LYPL Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç ø 160 mm Ç Tiefe 119 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç Ohne UnterputzEinbaukörper 2)5!+;6745-) , P U O H U K >H U U L U I H [ [ L Y P L Ç Metall-Bügelhebel 155 mm Ç ø 160 mm Ç Tiefe 119 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç Ohne UnterputzEinbaukörper 2)5!+;6745-> 420 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby Armaturen Standventil Ç Ausladung: 93 mm Ç Höhe: 156 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Oberteil Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0389 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 6811/IA KBN: DTOPSTYSTV Einhand-Spültischbatterie Ç Ausladung: 223 mm Ç Höhe: 339 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç M i t s c h w e n k b a re m A u s l a u f Ç Kartusche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPSTYS Ç N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPSTYSND Einhand-Spültischbatterie Ç Ausladung: 215 mm Ç Höhe: 351 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç H e r a u s z i e h b a re r M o u s s e u rauslauf Ç M i t s c h w e n k b a re m A u s l a u f Ç Kartusche 40 mm Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPSTYSHB N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPSTYSNDHB 421 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen THERMOSTATE PRODUKTMERKMALE Thermostatgriff aus isoliertem ABS-Material. Verdeckte Unicon S-Anschlüsse mit integrierter Isolierung. Eigensicher nach EN – Rückflussverhinderer im Brauseanschluss. 422 2009 AquaSwitch – Umstellung Wanne/ Brause erfolgt über den Mengengriff – im Auslauf integrierte Umstellung entfällt. Mengengriff aus isoliertem ABS-Material. N Durch Positionierung des THM-Griffes auf der linken Seite erhitzt sich nur die Körperoberfläche in Verlängerung des Warmwasseranschlusses. Der restliche Armaturenkörper nimmt nur die gewünschte Mischwassertemperatur auf. N derby style Aufputz-Thermostate sind serienmäßig mit dieser innovativen Secur ® Thermostat-Technologie ausgestattet. Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby style Thermostate Aufputz-Badethermostat Ç Ausladung: max. 175 mm Ç B re i t e : 3 4 4 m m Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I KBN: DTOPNTW Aufputz-Brausethermostat Ç B re i t e : 3 4 4 m m Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I KBN: DTOPNTB Thermostat-Batterie Unterputz-Einbaukörper Ç 184 x 65 mm Ç Ohne Absperrung Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPNUPT Thermostat Ç ø 180 mm Ç Tiefe: 69-84 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Ohne Absperrung Ç Fertigmontageset KBN: DTOPNFT 423 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby style Thermostate Thermostat-Batterie Unterputz-Einbaukörper Ç 184 x 144 mm Ç Mit Absperrung Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: DTOPNUPTM Thermostat Ç ø 224 mm Ç Tiefe: 69-84 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Absperrung Ç Fertigmontageset KBN: DTOPNFTM Unterputz-Einbaukörper Ç f ü r U P - Ve n t i l Ç ø 1 /2 ˝ KBN: EICHUP15 Ç ø 3 /4 ˝ KBN: EICHUP20 Ç ø 15 mm KBN: EICHUP15L Ç ø 18 mm KBN: EICHUP18L Ç ø 22 mm KBN: EICHUP22L U n t e r p u t z - Ve n t i l Ç ø 70 mm Ç Tiefe: 56-80 mm Ç Fertigmontageset KBN: DTOPNFU 424 2009 Produktbezogene Abmessungen derby Armaturen derby Handbrausen Handbrause Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Normalstrahl Ç Antikalk-Funktion Ç A u c h a l s Wa n n e n s e t o d e r Brausegarnitur erhältlich KBN: DTOPHB1 Handbrause Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Normal-, Massage- und Softstrahl Ç Mit Anitkalk-Funktion Ç A u c h a l s Wa n n e n s e t o d e r Brausegarnitur erhältlich KBN: DTOPHB3 Renovierungsset Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç AP-Brausethermostat Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m Ç H a n d b r a u s e d re i f a c h verstellbar Ç Brauseschlauch 1.500 mm KBN: DTOPNRS Wa n n e n - S e t m i t H a n d b r a u s e Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Handbrause Ç v e r s t e l l b a re r B r a u s e h a l t e r Ç Brauseschlauch 1.250 mm Ç 1 Strahlart KBN: DTOPWS1 Ç 3 Strahlarten KBN: DTOPWS3 Brausegarnitur mit Handbrause Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Handbrause Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m Ç Brauseschlauch 1.500 mm Ç 1 Strahlart KBN: DTOPBG1 Ç 3 Strahlarten KBN: DTOPBG3 425 2009 Produktbezogene Abmessungen Armaturen derby Zubehör E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç ø 225 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-UniversalEinbaukörper KBN: EICHEES E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç ø 225 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-Thermostat KBN: EICHEEST E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç 225 x 300 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-Thermostat Ç Mit Absperrung K B N : E I C H E E S TA Design-Eckventil Ç ø 1 /2 ˝ Ç O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: DESIEV Design-Geruchsverschluss Ç ø 1 1 /4 ˝ Ç O b e r f l ä c h e C h ro m KBN: DESITS 426 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen ARMATUREN PRODUKTMERKMALE Q Oberfläche: Chrom Q Alle Armaturen sind mit der wasser- und energiesparenden Ecom-Kartusche ausgestattet (sanfter Widerstand beim Öffnen), Multi-Stellring für die Heißwassersperre, Keramikscheiben Q Problemlose Kombination mit allen Durchlauferhitzern Q Bade- und Brausearmatur eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717 Q Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248 Q Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/ DIN EN ISO 3822 Q Schnellmontage bei Waschtisch-, Bidet- und Spültischarmatur Q Flexible Anschlussschläuche Q 5 Jahre Gewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie 427 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Armaturen Wa s c h t i s c h b a t t e r i e Ç Ausladung 108 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fester Gussauslauf Ç Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Schnell-Montage-System Ç Flexible Anschlussschläuche Ç Mit Ablaufgarnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 7979/IA K B N : C LT O P N Ç A u c h a l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r erhältlich K B N : C LT O P N N D Bidetbatterie Ç Ausladung 101 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Kugelgelenk-Luftsprudler Ç Zugknopf-Ablaufgarnitur Ç Schnell-Montage-System Ç Flexible Anschlussschläuche Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BN0199 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 7870/IA K B N : C LT O P N B D Aufputz-Badebatterie Ç Ausladung 144 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Luftsprudler Ç Geräuschgedämpfte S-Anschlüsse Ç Mit automatischer Umstellung Wa n n e / B r a u s e Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Garnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B K B N : C LT O P N W 428 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Armaturen Aufputz-Brausebatterie Ç Ausladung 45 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Geräuschgedämpfte S-Anschlüsse Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Garnitur Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 9 8 2 / I B K B N : C LT O P N B Universal-UP-Einbaukörper Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm Ç Für UP-Bade- und Brausebatterie Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 KBN: UPUNICL Unterputz-Badebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 91 - 121 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Automatische Umstellung Wa n n e / B r a u s e Ç Abgang oben und unten 1/2" Ç Fertigmontageset K B N : C LT O P N F W Unterputz-Brausebatterie Ç ø 160 mm Ç Tiefe: 91 - 121 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Abgang oben und unten 1/2" Ç Fertigmontageset K B N : C LT O P N F B 429 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Thermostate UP-Einbaukörper Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm Ç Für Unterputz-Thermostat Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 K B N : C LT O P U P T Unterputz-Thermostat Ç ø 178 mm Ç Ausladung 63 - 79 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Fertigmontageset Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B K B N : C LT O P F T UP-Einbaukörper Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm Ç Für UP-Thermostat mit Absperrung Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 K B N : C LT O P U P T M Unterputz-Thermostat Ç 225 x 150 mm Ç Tiefe 63 - 79 mm Ç Mit Absperrung Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Integrierte Mischwasserabsperrung mit 180°-Keramikoberteil Ç Fertigmontageset Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 430 2009 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B K B N : C LT O P F T M Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Thermostate Aufputz-Badethermostat Ç B re i t e : 3 0 1 m m Ç Ausladung: 179 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e M i s c h w a s s e rabsperrung mit 180°-Keramikoberteil Ç Automatische Umstellung Wa n n e / B r a u s e Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Garnitur K B N : C LT O P T W Aufputz-Brausethermostat Ç B re i t e : 3 0 1 m m Ç Ausladung: 79 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç I n t e g r i e r t e M i s c h w a s s e rabsperrung mit 180°-Keramikoberteil Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r Ç Ohne Garnitur K B N : C LT O P T B 431 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Handbrausen Brausegarnitur Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Handbrause Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m Ç Brauseschlauch 1.500 mm K B N : C LT O P B G Wa n n e n - S e t Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Handbrause Ç Brausehalter Ç Brauseschlauch 1.250 mm K B N : C LT O P W S Handbrause Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Mit Normalstrahl Ç Antikalk-Funktion Ç F ü r D u rc h l a u f e r h i t z e r g e e i g n e t K B N : C LT O P H B 432 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Handbrausen U n t e r p u t z - Ve n t i l Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç Unterputz-Einbaukörper 1/2" KBN: GROHEUP15 Ç Unterputz-Einbaukörper 3/4" KBN: GROHEUP20 Ç Unterputz-Einbaukörper 1" KBN: GROHEUP25 Ç Unterputz-Einbaukörper 15 mm KBN: GROHEUP15L Ç Unterputz-Einbaukörper 18 mm KBN: GROHEUP18L Ç Unterputz-Einbaukörper 22 mm KBN: GROHEUP22L Ç Unterputz-Einbaukörper 28 mm KBN: GROHEUP28L Ç Fertigmontageset K B N : C LT O P F U Renovierungsset Ç Aufputz-Brause-Thermostat Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m Ç Handbrause Ç Brauseschlauch 1.500 mm K B N : C LT O P R S 433 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Zubehör E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç ø 225 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-UniversalEinbaukörper KBN: EICHEES E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç ø 225 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-Thermostat KBN: EICHEEST E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set Ç 225 x 300 mm Ç F ü r Tro c k e n b a u Ç Für UP-Thermostat mit Absperrung K B N : E I C H E E S TA 434 2009 Produktbezogene Abmessungen clivia Armaturen clivia Spültischbatterien Ç Spültischbatterie Ç Ausladung: 228 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç S c h w e n k b a re r R o h r a u s l a u f Ç Luftsprudler Ç Schnell-Montage-System Ç Flexible Anschlussschläuche Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/248 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç P-IX 7874/IA K B N : C LT O P N S N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e Ç S t r a h l re g l e r Ç Geprüft nach DIN DVGW EN 817/248 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 8 7 5 / I K B N : C LT O P N S N D S p ü l t i s c h - Wa n d b a t t e r i e Ç Ausladung: 246 mm Ç O b e r f l ä c h e C h ro m Ç S c h w e n k b a re r R o h r a u s l a u f Ç Luftsprudler Ç Geräuschgedämpfte S-Anschlüsse Ç Geprüft nach DIN DVGW NW-6506 BS0301 Ç Geräuschverhalten DIN 4109 Gruppe I/DIN EN ISO3822 Ç PA - I X 7 9 8 3 / I A K B N : C LT O P S W B 435 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 436 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 437 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 438 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 439 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 440 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 441 2009 Produktbezogene Abmessungen Notizen 442 2009 Mehrwert von GC GC Easy_Lager Wir gehen auf Ihre Bedürfnisse ein, Sie sind Mittelpunkt unseres Handelns. Organisieren Sie Ihr Lager durch Scanner-Technik mit Barcode-Etiketten unseres Artikel-Stammes – bedarfsgerecht und fehlerfrei. Als Gruppe stark wie ein Großer Vermarktungskonzepte Egal wo Ihre Baustelle ist – Sie haben den vollen Service. Und wir sind vor Ort: pünktlich und zuverlässig. Online-Heizungsplaner: Internet-Plattform zum Thema Niedrigenergie-Haus. Mobil im Alltag: Behindertengerechteund seniorengerechte Beratung, Planung und Vermarktung. Vertriebsweg Zum Weiterkommen Wir setzen nur auf die Karte des 3-stufigen Vertriebswegs – wir sind ihm treu. Wir brauchen Sie! Bleiben Sie auf dem Laufenden und erhöhen Sie Ihre Kompetenz: mit unseren Fach-Seminaren zu den Bereichen Planung, Betriebsführung, Produkte. Sämtliche Gewerke für die Gebäudetechnik GC-Exklusivsortiment Ein Ansprechpartner, eine Anlieferung, eine Rechnung. Unvergleichbar, also Preisgestaltungsfreiheit für Sie. Mit bestem Preis-/Leistungsverhältnis. Optimal abgestimmt in Funktion und Design. Logistik-Vorsprung Brötje-Sortiment Durch unser deutschlandweit verfügbares Sortiment und tägliche Anlieferung direkt zur Baustelle können Sie zeitgenau und verlässlich planen. Das Brötje-Produktspektrum mit vielen Auszeichnungen. Die spezialisierten Brötje-Vertriebsingenieure stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Fachkompetenz BADIDEEN Dahinter stecken Mitarbeiter, die sich für Sie persönlich einsetzen. Wir unterstützen Sie bei Beratung, Planung oder Kalkulation. Das ist sicher und zeitsparend. Ihr Point of Sale – an 175 Standorten in Deutschland. Alle Informationen zu Formen, Technik, Materialien und Qualitäten. Dazu Service und Beratung für Planung um Umsetzung. Vollsortiment, Ersatzteile, Produktvielfalt ABEX Mit rund 40.000 ständig verfügbaren Lagerartikeln, einer unvergleichlichen Produktvielfalt und lückenlosem Ersatzteil-Service übernehmen wir gern Ihre Lagerhaltung. 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