Sanitär-Handbuch - Heizung und Sanitär Fachbetrieb

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Sanitär-Handbuch - Heizung und Sanitär Fachbetrieb
GC Sanitär
Mehrwert von GC
Sanitär-Handbuch
Ausgabe 2009
Vorwort zum
SANITÄR-HANDBUCH
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem vorliegenden Sanitär-Handbuch 2009 setzen wir das bewährte Konzept fort, unter
Einbeziehung von fachkompetenten externen Partnern ein komprimiertes Nachschlagewerk
für die Haustechnik anzubieten. Eingearbeitet wurden sowohl die Weiter- als auch die Neuentwicklung von Produkten der Haustechnik-Industrie. Gleichzeitig berücksichtigt das SanitärHandbuch den aktuellen Stand im Bereich der Bauvorschriften, Normen und Richtlinien, die den
gestiegenen Anforderungen der Bauherren gerecht werden.
Das Sanitär-Handbuch 2009 richtet sich wie die Vorgängerausgaben sowohl an den ausführenden Sanitär-Installateur, als auch an diejenigen Personen, die mit der Sanitär-Planung, Bauleitung, Renovierung und Beratung beschäftigt sind. Es dient aber auch der Unterstützung bzw.
Entscheidungshilfe bei der Ausbildung von Nachwuchskräften.
Unter Mitwirkung von kompetenten Fachleuten des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und
Raumforschung(BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, des Planungsbüros
Bähler Koven Hensel, Berlin sowie weiteren Sachverständigen bieten wir Ihnen das SanitärHandbuch als praxisorientierte Arbeitsunterstützung an.
Wir empfehlen Ihnen auch die Nutzung auf die im Handbuch verwiesenen Nachschlagewerke
wie Heizungs-Handbuch oder Brandschutzbroschüre der GC-GRUPPE. Nutzen Sie desweiteren die angebotenen Weiterbildungsveranstaltungen in den Regionen, aber auch die Möglichkeiten kompetenter Produktberatungen in unseren Fachausstellungen BADIDEEN.
Weiterhin stehen Ihnen unsere Fachabteilungen für Beratungen zur Verfügung.
Ihre
Ihre GC-GRUPPE
III
2009
Impressum
Herausgeber
GC-Sanitär- und Heizungs-Handelskontor GmbH, Postfach 10 66 23, 28066 Bremen
Redaktion
Dipl.-Ing. Uwe Schmidt, Bär & Ollenroth, Berlin
Fachliche Beratung
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Berlin.
Bähler Koven Hensel Planungsbüro GmbH, Berlin
Dipl.-Ing. Jürgen Klement, Gummersbach
Dipl.-Ing. Manfred Lippe, Krefeld
Peter Grunwald, Berlin
Verlag
Schintz Druck, Oppenheimerstraße 26, 28307 Bremen
Für die Richtigkeit der Angaben und für etwaige bei der Zusammenstellung und beim Druck
entstandene Irrtümer wird keine Haftung übernommen.
Nachdruck und fotomechanische Vervielfältigung durch Dritte sind – auch auszugsweise –
nur nach vorheriger Genehmigung durch den Herausgeber gestattet.
Printed in Germany · Schutzgebühr 9,50 €
HBSAN 5.0/11-09 Redaktionsstand 11/09
ISBN 978-3-9811290-6-9
INHALTSVERZEICHNIS
SEITE
ALLGEMEINE GRUNDLAGEN
Sanitärbereiche – Vorschriften und Normen
Allgemeingültige Vorschriften und Normen; Interpretationen
– Anerkannte Regeln der Technik
– Flächenberechnungen
– Baulicher Feuchteschutz, Abdichtungen
– Brandschutz
– Schallschutz
– Wärmeschutz von Rohrleitungen
– Schlitzen, Vorwandinstallationen
– Elektrotechnik
– Wassersparen
1
2–
4
5–
9–
16 –
34 –
46 –
49 –
58 –
65 –
WOHNUNGSBAU
Vorschriften und Normen; Interpretationen
Wohnungsneubau
Wohnungsmodernisierung
Neue Tendenzen im Badbereich
69 – 79
81 – 88
89 – 98
99 – 104
BARRIEREFREIES BAUEN
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
GEWERBLICHE UND ÖFFENTLICHE BAUTEN (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Öffentliche Bauten
Kindertagesstätten
Schulen und Sportstätten
Büro- und Verwaltungsgebäude
Gewerbe- und Industriebauten
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
WOHNUNGSLÜFTUNG UND ZENTRALSTAUBSAUGANLAGEN
Wohnungslüftung
Vallox
Zentrale Staubsauganlagen
Allaway
3
8
15
33
43
47
56
64
67
106 – 131
132 – 158
159 – 179
180 – 188
189 – 201
202 – 205
207 – 213
214 – 231
232 – 242
244 – 250
251 – 255
257 – 260
WASSERVERSORGUNG UND REGENWASSERNUTZUNG
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Trinkwasserleitungen – Werkstoffe, Verbindungstechniken
Trinkwasserschutz
Trinkwassererwärmung
Feuerlöschanlagen, Löschwasserleitungen
Solarenergie
EnEV
Regenwassernutzung
261 – 273
273 – 276
276 – 277
277 – 279
280 – 293
295
296 – 300
301 – 307
ABWASSERENTSORGUNG
Spezifische Vorschriften und Normen
Allgemeine Ausführungen; Grundsätze
308
309 – 322
EINBAUMAßE
Einbaumaße, Montagehinweise, Grundlagen
WC
Urinal, Bidet und Ausgussbecken
Handwaschbecken und Waschtische
Untertisch-Elektro-Warmwassergeräte
Duschen
Badewannen
Spülbecken, Spülmaschinen, Waschmaschinen
Ausstattungen, Zubehör
323
324 – 325
325 – 327
328
329
330
331 – 336
337
338
PRODUKTBEZOGENE ABMESSUNGEN
Maßeinheiten, Umrechnungstabellen
Produktbezogene Abmessungen
339 – 343
344 – 435
Allgemeine Grundlagen
xxx
Übergeordnete
Vorschriften und Normen
ALLGEMEINE GRUNDLAGEN
SANITÄRBEREICHE - VORSCHRIFTEN UND NORMEN
Planungen für den Sanitärbereich erfordern die Berücksichtigung zahlreicher Vorschriften und Normen, einschließlich
daran angrenzender Fachgebiete. Im nachstehenden Schema werden ausgewählte Vorschriften und Normen zum
Sanitärbereich symbolisch zugeordnet.
Es ist zu beachten, dass die Planung auf der Grundlage der anerkannten Regeln der Technik erfolgen muss, deren
Anforderungen über die von Verordnungen und Normen hinausgehen können.
Einen Schwerpunkt der Sanitärplanung stellen Sanitärinstallationen an/in anderen Bauteilen bzw. deren Durchdringungen dar - es sind umfangreiche Forderungen des Schall-, Feuchtigkeits-, Wärme- und Brandschutzes sowie der Statik zu
berücksichtigen. In der Praxis hat sich erwiesen, dass durch Vorwandinstallationen neben hoher ästhetischer Qualität
und funktionellem Gewinn diese Anforderungen fachgerecht erfüllt werden können.
VI
2009
GC Service & Leistung
Mehrwert von GC
GC-Handbücher
Technische Unterlagen für das Fachhandwerk
Wir haben die besten Seiten
profitieren Sie von unseren Erfahrungen und überlassen Sie im (Haus-)Bau nichts dem Zufall.
In unseren Handbüchern finden Sie alle Informationen über Baumaterialien, Bauvorschriften
und die neuesten Entwicklungen im technischen Bereich. Entwickelt mit der Unterstützung von
kompetenten Fachleuten aus dem Handwerk, lassen diese Ratgeber keine Frage offen.
GC-Handbücher sind „die“ technische Unterlage für Ihr Bauvorhaben.
Heizungs-Handbuch
Ein Kompendium für die gesamte Heiztechnik.
Befestigungs-Handbuch
Der technische Ratgeber rund um Befestigen,
Verbinden, Isolieren.
Brandschutz-Handbuch
Der Leitfaden für den vorbeugenden
gebäudetechnischen Brandschutz.
und viele weitere Unterlagen.
Exklusiv für Sie von GC.
Allgemeine Grundlagen
Übergeordnete Vorschriften und Normen
ALLGEMEINGÜLTIGE VORSCHRIFTEN UND NORMEN;
INTERPRETATIONEN
Ausgewählte übergreifende Vorschriften und Normen
Planung, allgemein
Musterbauordnung (MBO).- Fassung November 2002, ARGEBAU
Bauregelliste A, B und C - Ausgabe 2008/1 - Bekanntmachung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt Mitteilungen Sonderheft Nr. 36 vom 17.06.2008)
DIN 276-1
11.06 Kosten im Bauwesen; Hochbau
DIN 276-1
02.07 Berichtigungen zur DIN 276-1: 2006-11
Berichtigung 1
DIN 277-1
02.05 Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau; Begriffe, Ermittlungsgrundlagen
DIN 277-2
02.05 -; Gliederung der Nettogrundfläche (NF, TF, VF)
DIN 277-3
04.05 -; Mengen und Bezugseinheiten
DIN 18 960
02.08 Nutzungskosten im Hochbau
DIN 4109
11.89 Schallschutz im Hochbau; Anforderungen und Nachweise, mit Beiblättern
und Berichtigungen
DIN 4109 E
10.06 -; Anforderungen
VDI 4100
08.07 Schallschutz von Wohnungen; Kriterien für Planung und Beurteilung
VOB Verdingungsordnung für Bauleistungen (für Teil C ausgewählte DIN)
DIN 1960
05.06 VOB Teil A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen
DIN 1961
10.06 VOB Teil B:Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen
DIN 18 299
10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art
DIN 18 336
12.02 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Abdichtungsarbeiten
DIN 18 352
10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Fliesenund Plattenarbeiten
DIN 18 380
10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Heizanlagen- und zentrale Wassererwärmungsanlagen
DIN 18 381
10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Gas-,
Wasser- und Abwasser-Installationsarbeiten innerhalb von Gebäuden
DIN 18 382
12.02 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Niederund Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV
DIN 18 421
10.06 VOB Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV); Dämmarbeiten an technischen Anlagen
Installationen, allgemein
2
2009
DIN 18 012
DIN EN 806-1
DIN EN 806-2
DIN EN 806-3
BGI 531
VDI 6024-1
05.08
12.01
06.05
07.06
10.06
09.08
Haus-Anschlusseinrichtungen; Allgemeine Planungsgrundlagen
Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen; Allgemeines
-; Planung
- ; Berechnung der Rohrinnendurchmesser – Vereinfachtes Verfahren
Installationsarbeiten, Heizung, Lüftung, Sanitär: BG-Information
Wassersparen in Trinkwasser-Installationen ; Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung
Allgemeine Grundlagen
Übergeordnete Vorschriften und Normen
Baulicher Wärme- und Feuchteschutz
Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden (Energieeinsparungsgesetz – EnEG) vom 29. Juli 1976
(BGBl. S. 1873); geänd. durch das zweite Gesetz zur Änderung des Energieeinspargesetzes vom 1. September 2005
(BGBl. I S. 2682)
Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung – EnEV) vom 24. Juli 2007 (BGBl. I S. 2684)
DIN 4108-1
08.81 Wärmeschutz im Hochbau; Größen und Einheiten
DIN 4108-2
07.03 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden; Mindestanforderungen an den Wärmeschutz
DIN 4108-3
07.01 -; Klimabedingter Feuchteschutz; Anforderungen, Berechnungsverfahren und Hinweise für
Planung und Ausführung
DIN 4108-4
07.04 -; Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte
DIN V 4108-6
06.03 -; Berechnung des Jahresheizwärme- und des Jahresheizenergiebedarfs
DIN V 4108-6
03.04 Berichtigungen zur DIN V 4108-6: 2003-06
Berichtigung 1
DIN 4108
03-06 Wärmebrücken-, Planungs- und Ausführungsbeispiele
Beiblatt 2
DIN 4140
11.96 Dämmarbeiten an betriebs- und haustechnischen Anlagen - Ausführung von Wärme- und
Kältedämmungen
DIN 18 195-1
08.00 Bauwerksabdichtungen; Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der Abdichtungsarten
DIN 18 195-2
08.00 -; Stoffe
DIN 18 195-3
08.00 -; Anforderungen an den Untergrund und Verarbeitung der Stoffe
DIN 18 195-5
08.00 -; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen,
Bemessung und Ausführung
DIN 18 195-8
03.04 -; Abdichtungen über Bewegungsfugen
DIN 18 195-9
03.04 -; Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse
DIN 18 195-10 03.04 -; Schutzschichten und Schutzmaßnahmen
DIN V18 599-2 02.07 Energetische Bewertung von Gebäuden, Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung; Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäuden
Sanitärobjekte und Armaturen
DIN EN 80
DIN EN 13407
DIN EN 33
DIN EN 34
02.02
12.06
07.03
07.92
DIN EN 37
DIN EN 38
DIN EN 997
DIN EN 80
DIN EN 31
DIN EN 32
DIN EN 232
DIN EN 251
01.99
07.92
03.08
02.02
01.99
01.99
09.03
09.03
Wandhängende Urinale; Anschlussmaße
Wandhängende Urinale; Funktionsanforderungen und Prüfverfahren
Stand-WCs mit aufgesetztem Spülkasten - Anschlussmaße
Klosettbecken; wandhängend, mit aufgesetztem Spülkasten;
Anschlussmaße
Bodenstehende Klosettbecken mit freiem Zulauf; Anschlussmaße
Klosettbecken; wandhängend, mit freiem Zulauf; Anschlussmaße
WC-Becken und WC-Anlagen mit angeformtem Geruchverschluss
Wandhängende Urinale; Anschlussmaße
Bodenstehende Waschtische; Anschlussmaße
Wandhängende Waschtische; Anschlussmaße
Badewannen; Anschlussmaße
Duschwannen; Anschlussmaße
3
2009
Allgemeine Grundlagen
Anerkannte Regeln der Technik
ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK
Normen, Richtlinien und andere Vorschriften können nur in gedrängter Form die anerkannten Regeln der Technik zum
Zeitpunkt ihres Erscheinens wiedergeben, nicht aber oder nur unvollkommen die Gründe für die Festlegungen/Empfehlungen und die Entwicklung darlegen. Normen enthalten im allgemeinen nur Mindestanforderungen. Durch ihre
bauaufsichtliche Einführung werden sie zur gesetzlichen Forderung, wobei möglicherweise Modifizierungen in den
Einführungserlassen zu beachten sind.
Da der Entwurf, aber auch die Überarbeitung einer Norm eine Bearbeitungsdauer von mehreren Jahren beansprucht
und durch verschiedenste Interessengruppen beeinflusst werden, ist es möglich, dass Festlegungen in Normen inzwischen bereits wieder überholt sind, den anerkannten Regeln der Technik (aRdT, auch allgemein anerkannte Regeln
der Technik aaRdT) widersprechen bzw. die aRdT weitergehende Regeln als die Norm definieren. Auch können neue
Produkte auf den Markt kommen, die bei der Erarbeitung der DIN noch nicht berücksichtigt werden konnten. Werden
für eine Bauaufgabe also alle einschlägigen Normen und Vorschriften beachtet, liegt die Vermutung nahe, dass die
aRdT eingehalten sind, allein hinreichend ist dies nicht.
In der Hierarchie der Vorschriften gilt grundsätzlich das Prinzip der höheren Forderung, soweit privatrechtlich nichts
anderes vereinbart wird.
Der juristisch „unbestimmte Rechtsbegriff“ der ANERKANNTEN REGELN DER TECHNIK wird durch folgende Voraussetzungen definiert:
%
%
%
von der Wissenschaft als richtig erkannt,
im Kreise der entsprechend vorgebildeten Techniker durchweg bekannt,
aufgrund fortdauernder praktischer Erfahrung als richtig und notwendig erkannt.
Er ist sowohl im Bereich der Planung als auch im Bereich der Bauausführung anzusetzen und stellt nach Werkvertragsrecht für den Sollzustand eine Minimalforderung dar.
Die Begriffe im einzelnen können in der Reihenfolge der Entwicklung etwa wie folgt definiert werden, wobei die Regeln
der Technik auch bereits Teile des Standes der Technik umfassen können:
%
%
%
%
Stand der Wissenschaft
dynamisch, in ständiger Entwicklung,
aufgrund gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse labortechnisch machbar
Stand der Technik
dynamisch, neuester Stand der Technik,
noch nicht eingeführtes, bei nur wenigen Fachleuten verfügbares Fachwissen
(ALLGEMEIN) ANERKANNTE REGELN DER TECHNIK
dynamisch (allgemeine Anerkennung muss immer neu festgestellt werden)
allgemein eingeführtes und bewährtes Fachwissen, das bei den nach neuestem
Erkenntnisstand vorgebildeten Fachleuten durchweg bekannt ist
Regeln der Technik (DIN-VDI/VDE-DVGW)
elastisch, da kodifiziert, maximal zum Zeitpunkt der Kodifizierung
Grundsätzlich gilt: plant bzw. baut der Auftragnehmer nicht nach dem (Allgemein) Anerkannten Stand der
Technik, liegt – unabhängig von einem Schaden – ein Mangel vor. Der Bauherr kann (Gewährleistungs-) Ansprüche
geltend machen. Es sei denn, der Auftragnehmer (Planer, Bauausführender) hat vor Planung bzw. Ausführung mit seinem
Auftraggeber (Bauherrn) eine schriftliche Vereinbarung getroffen, dass die abweichende Lösung geplant respektive
gebaut werden soll. Das gilt auch dann, wenn zu vermuten ist, dass die neuere, aber „erst“ dem Stand der Technik oder
gar erst dem Stand der Wissenschaft entsprechende Lösung einen höheren Gebrauchswert und/oder eine bessere
Gestalt bzw. eine kostengünstigere Ausführung bei gleichem Gebrauchswert darstellt.
4
2009
Allgemeine Grundlagen
Flächenberechnungen
FLÄCHENBERECHNUNGEN
Für die Berechnung der Fläche von Sanitärräumen gelten im wesentlichen zwei Vorschriften
% DIN 277-1,2 Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau, ergänzt durch den Raumzuordnungskatalog der ARGEBAU und des Statistischen Bundesamtes sowie die
% Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche, über die Aufstellung von Betriebskosten und zur Änderung anderer
Verordnungen, Artikel 1 – Wohnflächenverordnung, Artikel 3 – Änderung der Zweiten Berechnungsverordnung,
vom 25. 11.2003.
Gliederung und Anwendungsbereiche
Die DIN 277 gilt u.a. für die Berechnung der Grundflächen. In ihr sind die Berechnung sowie die Flächenzuordnung
geregelt. Sie enthält keine Aussage zu Wohnflächen!
Die Grundflächen sind Grundlage für Mengen- und Kostenermittlungen, die Nutzflächen werden – außer bei Berechnung nach II. BV bzw. Wohnflächenverordnung – z. B. für die Flächenermittlung im Baugenehmigungsverfahren
benötigt.
Die Grundflächen gliedern sich wie folgt:
Brutto-Grundfläche
(BGF)
Konstruktions-Grundfläche
(KGF)
Netto-Grundfläche
(NGF)
Nutzfläche
(NF)
Technische
Funktionsfläche
(FF)
Verkehrsfläche
(VF)
Die Konstruktionsfläche umfasst die Grundflächen der aufgehenden Bauteile. Zu ihr sind u. a. auch die Grundflächen
von Schornsteinen und Installationskanäle und -schächte bis 1,0 m² lichtem Querschnitt zu rechnen.
Die Netto-Grundfläche umfasst die sich zwischen den aufgehenden Bauteilen befindenden Grundflächen. Zu ihr
zählen u. a. auch die Grundflächen freiliegender Installationen und fest eingebauter Gegenstände wie Öfen, Heiz- und
Klimageräte, Bade- oder Duschwannen sowie Installationskanäle und -schächte über 1,0 m² lichtem Querschnitt.
Die Nutzfläche ist die Summe der Grundflächen mit Nutzungen nach DIN 277-2, Tab. 1 Nr. 1 - 7. Hier wird die Nutzfläche in 7 Nutzungsguppen, z. B. Wohnen und Aufenthalt, Büroarbeit, Heilen und Pflegen untergliedert.
Die Technische Funktionsfläche ist die Summe der Grundflächen mit Nutzungen durch Technische Anlagen.
Die Verkehrsflächen dienen dem Zugang zu den Räumen, dem Verkehr innerhalb des Bauwerkes sowie dem Verlassen desselben im Notfall. Bewegungsflächen innerhalb von Räumen - z. B. zwischen Einrichtungsgegenständen - zählen
nicht dazu.
Innerhalb der Einteilung nach Nutzungsgruppen gemäß DIN 277-2 werden Sanitärräume der Nutzungsgruppe 7
Sonstige Nutzflächen als 7.1 Sanitärräume zugeordnet.
5
2009
Allgemeine Grundlagen
Flächenberechnungen
Eine weitere Untergliederung der Zuordnung wird im Raumzuordnungskatalog (Raumnutzungsschlüssel) vom
31.03.1989 der ARGEBAU und des Statistischen Bundesamtes vorgenommen. Diese Zuordnung dient als Grundlage für Raumbestandserhebungen, Bedarfsbemessungen, Kostenplanung u.a. und verbessert die Vergleichbarkeit der
Daten. Wobei es dem Anwender vorbehalten bleibt, für einfache Flächenermittlungen nur die numerische Reihenfolge
nach DIN 277-2 anzuwenden. Achtung: Insoweit Länderkataloge vorliegen, sind diese anzuwenden.
Der Raumzuordnungskatalog gliedert sich in Teil I Numerische Reihenfolge (nach DIN 277-2 06.87) mit Beispielen und
Teil II Alphabetische Reihenfolge.
Die Sanitärräume werden wie folgt gegliedert:
RC
7
71
711
712
713
714
715
716
717
718
719
Grundflächen/Räume/Beispiele
SONSTIGE NUTZUNGEN
SANITÄRRÄUME
Toiletten
Waschräume
Duschräume
Baderäume
Saunen
Reinigungsnaßschleusen
- Zwangsdusche im Schwimmbad
- Zwangsdusche im Labor
- Zwangsdusche in der Klinik
- Zwangsdusche in der Produktion
Wickelräume
Schminkräume
Putzräume
Bemerkungen
mit/ohne Vorräume und kombiniert
medizinische Bäder
In der Verordnung zur Berechnung der Wohnfläche, über die Aufstellung von Betriebskosten und zur Änderung anderer Verordnungen vom 25.11.2003, wird u.a. die Wohnflächenberechnung (Artikel 1 - Wohnflächenverordnung)
geregelt. Darüber hinaus gilt diese Verordnung unter bestimmten Bedingungen als Grundlage für die Berechnung der
Wirtschaftlichkeit, Belastung und angemessener Kaufpreise (II.BV).
Zur Wohnfläche zählt die Grundfläche aller der Räume, die ausschließlich zu der Wohnung gehören, d. h. auch die
Sanitärräume.
Nicht zur Wohnfläche gehören die Grundflächen von
-
Zubehörräumen wie z. B. Waschküchen, Heizungsräumen
Räumen, die nicht den nach ihrer Nutzung zu stellenden Anforderungen des Bauordnungsrechtes genügen,
Geschäftsräumen.
Gesetzlich vorgeschrieben ist die Anwendung der WoFlV für nach dem Wohnraumförderungsgesetz (WoFG) ab dem
01. Januar 2004 errichtete Wohnungen. Sofern die Wohnfläche einer Wohnung im Bestand bis zum 31. Dezember
2003 nach der II. BV berechnet wurde bleibt diese Berechnung verbindlich, es sei denn, es werden bauliche Änderungen vorgenommen, die eine Neuberechnung der Wohnfläche erforderlich machen. Neben dem WoFG findet die
Wohnflächenverordnung nur dann Anwendung, wenn ausdrücklich auf sie verwiesen wird. So können die Vertragsparteien im frei finanzierten Wohnungsmarkt wie bisher einen anderen Berechnungsmaßstab, z. B. II. BV, zugrunde legen.
Da die DIN 277 den Begriff der Wohnfläche nicht enthält, wurde die II. BV bisher hilfsweise für andere Vorhaben
herangezogen, z. B. im Baugenehmigungsverfahren, d. h. sie ist auch anzuwenden, wenn in anderen Rechtsvorschriften
ihre Anwendung vorgeschrieben oder vorausgesetzt ist.
6
2009
Allgemeine Grundlagen
Flächenberechnungen
Berechnung
Für die Berechnung der Netto-Grundfläche regelt DIN 277-1 unter Punkt 4.1.2., dass die Grundflächen getrennt
nach Geschossen und unterschiedlichen Höhen zu ermitteln sind. Dies gilt auch für Grundflächen unter oder über
Schrägen.
Es sind die lichten Maße der Räume in Fußbodenhöhe (d. h., in ca. 10 cm Höhe) ohne Berücksichtigung von Fuß-,
Sockelleisten oder Schrammborden anzusetzen.
Lichte Maße sind gemäß Punkt 4.2.1. und 4.2.3. Fertigmaße, d. h., es sind die lichten Maße zwischen den angrenzenden Bauteilen ab Außenkante Putz oder sonstiger Bekleidung anzusetzen, Tür- und Fensterbekleidungen bleiben
unberücksichtigt.
Die Berechnung der Wohnfläche wird in der Wohnflächenverordnung wie folgt geregelt:
§3
Ermittlung der Grundfläche
Ermittlung der Grundfläche nach den lichten Maßen zwischen den Bauteilen, wobei von der Vorderkante der Bekleidung oder ggf. vom baulichen Abschluss auszugehen ist.
Die Grundfläche muss durch Ausmessen des fertigen Wohnraumes oder auf Grundlage einer Zeichnung ermittelt
werden. Sofern die Grundfläche aufgrund einer Zeichnung ermittelt wird, muss diese Zeichnung für ein Genehmigungs-,
Anzeige-, Genehmigungsfreistellungs- oder ähnliches Verfahren erstellt oder dafür geeignet sein.
In die Ermittlung der Grundfläche sind folgende Grundflächen einzubeziehen, d. h., zu übermessen:
< Tür- und Fensterbekleidungen, Tür- und Fensterumrahmungen,
< Fuß-, Sockel-, Schrammleisten,
< fest eingebaute Gegenstände, z. B. Öfen, Heiz- und Klimageräte, Herde, Bade- und Duschwannen,
< freiliegende Installationen,
< Einbaumöbel,
< nicht ortsgebundene, versetzbare Raumteiler.
Bei der Ermittlung der Grundflächen werden folgende Grundflächen nicht einbezogen:
< Schornsteine, Vormauerungen, Bekleidungen, freistehende Pfeiler und Säulen, deren Höhe mehr als 1,50 m
aufweist und deren Grundfläche mehr als 0,1 m² beträgt,
< Treppen mit über 3 Steigungen und deren Treppenabsätze,
< Türnischen,
< Fenster- und offene Wandnischen, die nicht bis zum Fußboden herunterreichen oder bis zum Fußboden herunterreichen und maximal 0,13 m tief sind.
§4
Anrechnung der Grundflächen
Zur Ermittlung der Wohnfläche sind wie folgt anzurechnen:
< voll (zu 100%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe von * 2 m,
< zur Hälfte (zu 50%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe von * 1 m und
2 m, außerdem von unbeheizbaren Wintergärten, Schwimmbädern u. ä. nach allen Seiten geschlossenen
Räumen,
< i. d. R. zu einem Viertel (25 %), jedoch maximal zur Hälfte: die Grundflächen von Balkonen, Loggien, Dachgärten und Terrassen.
< nicht (zu 0%): die Grundflächen von Räumen und Raumteilen mit einer lichten Höhe 1 m.
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2009
Allgemeine Grundlagen
Flächenberechnungen
Flächenberechnung bei Vorwandinstallation
Bei Berechnungen nach DIN 277 wird die Grundfläche teilhoher Vorwandinstallationen (nicht raumhohe Vormauerungen und Bekleidungen) nunmehr der Netto-Grundfläche zugeordnet, d.h. sie sind Bestandteil der vermietbaren Fläche..
Bei Berechnung nach der Wohnflächenverordnung werden die Grundflächen teilhoher Vorwandinstallationen bis zu
einer Höhe von 1,50 m in die Wohnfläche einbezogen.
Bei der Berechnung der Wohnfläche nach der II. BV gilt:
< die II. BV enthält keine Festlegung, in welcher Höhe zur Ermittlung der Wohnfläche zu messen ist, differenziert
in Abhängigkeit der lichten Höhen wie vor beschrieben,
< die Wohnfläche ist daher nicht immer identisch mit der Netto-Grundfläche nach DIN 277,
< Flächen auf teilhohen (d. h. nicht raumhohen) Vorwandinstallationen können als Ablageflächen dienen, über
ihnen können Behältnismöbel angeordnet werden, d.h., sie dienen der Funktion des Raumes.
Auf Grund dieser Zusammenhänge werden teilhohe Vorwandinstallationen bei der Ermittlung der Wohnfläche übermessen, d. h., ihre Grundfläche ist Bestandteil der Wohnfläche. Allerdings ist zu beachten, dass dies nur für die benannten teilhohen Vorwandinstallationen bis 1,50m gilt! Für raumhohe Vorwandinstallationen gilt (wie für Installationsschächte oder auch raumhoch verkleidete Rohrregister/Rohrbündel) nach § 43 (4) Punkt 1: Ist ihre Grundfläche 0,1 m², ist
diese von der Wohnfläche abzuziehen.
Wandhängende WCs an Stelle bodenstehender Ausführungen gleichen die für die Vorwandinstallation benötigte Fläche wieder aus und der Mindestabstand zu gegenüberliegenden Einrichtungsgegenständen bzw. einer Wand/Tür verkleinert sich nicht. Das ist für die Flächenberechnung nachrangig. Im Zusammenhang mit dem Nachweis notwendiger
Bewegungsflächen jedoch durchaus von Belang - vgl. auch nachfolgende Kapitel Wohnungsbau und Arbeitsstätten.
Literatur
[1] Weiß, F. Knut: Normengerechtes Bauen: Kosten, Grundflächen und Rauminhalte von Hochbauten nach DIN 276
und DIN 277. 19. überarbeitete Auflage 2005, Verlagsgesellschaft Rudolf Müller
8
2009
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
BAULICHER FEUCHTESCHUTZ, ABDICHTUNGEN
In den Bauordnungen der Bundesländer wird gefordert, Bauwerke vor schädlichen Einflüssen, z.B. durch eindringendes
Wasser oder Feuchtigkeit zu schützen, damit Gefahren oder unzumutbare Belästigungen nicht entstehen. Dabei ist
zwischen von außen oder von innen eindringendem Wasser/Feuchtigkeit zu unterscheiden.
Für Sanitärräume und Bereiche mit Sanitärinstallationen (z.B. Wände in Küchen) ist von innen eindringendes Wasser in
Form von Spritzwasser und Kondenswasser auf Fliesen, Armaturen, Kaltwasserleitungen etc. ausschlaggebend. Hierbei
handelt es sich immer um nichtdrückendes Wasser. Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf kann durch diffusionsoffene
Gestaltung der Wände/Decken (Vorsicht bei raumhoher Verfliesung) gespeichert und während der Trocknungsphase
wieder abgegeben werden (ausreichende Lüftung der Räume beachten).
Abdichtungen nach DIN 18 195
Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser sind nach DIN 18 195-5, sowie deren Ergänzungen 18195-100 und
101 zu bemessen und auszuführen.
Abdichtungen sind mäßig beansprucht, wenn
- die Verkehrslasten vorwiegend ruhend nach DIN 1055-3 sind und die Abdichtung nicht unter befahrenen Flächen
liegt,
- die Wasserbeanspruchung gering und nicht ständig ist und ausreichend Gefälle vorhanden ist, um Wasserstau oder
Pfützenbildung zu verhindern.
Zu den mäßig beanspruchten Flächen zählen u.a.
% Balkone u.ä. Flächen im Wohnungsbau
% unmittelbar spritzwasserbelastete Fußboden- und
Wandflächen in Nassräumen des Wohnungsbaus
(mit Fußbodeneinlauf!), soweit sie nicht durch andere
Maßnahmen, deren Eignung nachzuweisen ist, hinreichend gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt
sind.
Zu den hoch beanspruchten Flächen zählen u.a.
% Dachterrassen
% intensiv begrünte Dächer
% Hofkellerdecken
% Nassräume in Schwimmbädern
% öffentliche Duschen
% gewerbliche Küchen u.a. gewerbliche Nutzungen
Abdichtungsstoffe für mäßige Beanspruchung
- Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen
- kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen (KSK)
- Kunststoff-Dichtungsbahnen aus PIB oder ECB
- Kunststoff-Dichtungsbahnen aus EVA oder PVC-P
- Elastomer-Bahnen, auch mit Selbstklebeschicht
- Asphaltmastix und Asphaltmastix in Verbindung mit Gussasphalt
- kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB)
Abdichtungsstoffe für hohe Beanspruchung
- nackte Bitumenbahnen
- Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen
- Kunststoff-Dichtungsbahnen aus PIB oder ECB
- Kunststoff-Dichtungsbahnen aus EVA, PVC-P oder
Elastomeren
- Metallbänder in Verbindung mit Gussasphalt
- Metallbänder in Verbindung mit Bitumenbahnen
- Bitumenschweißbahnen in Verbindung mit
Gussasphalt
- Asphaltmastix in Verbindung mit Gussasphalt
9
2009
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
Wichtige Ausführungsgrundsätze nach DIN 18 195-1,2,3,5,8,9,10
Die Entstehung von Rissen im Bauwerk, die durch die Abdichtung nicht überbrückt werden können, ist durch konstruktive
Maßnahmen zu verhindern (z. B. Fugen).
Durch bautechnische Maßnahmen, z. B. Gefälle, ist für eine dauernd wirksame Abführung des auf die Abdichtung
einwirkenden Wassers zu sorgen.
Abdichtungsuntergründe müssen frostfrei, trocken, fest, eben, frei von klaffenden Rissen, Nestern, Graten und schädlichen Verunreinigungen sein. Kanten müssen gefast, Kehlen sollen gerundet sein.
Entwässerungsabläufe, welche die Abdichtung durchdringen, müssen sowohl die Oberfläche als auch die Abdichtungsebene des Bauteils dauerhaft entwässern.
Bei aufgehenden Wänden mit Bekleidungen wie z. B. Verfliesungen muss die Abdichtung hinter der wasserbeanspruchten Ebene der aufgehenden Wand liegen.
Übergänge sind durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Klemmschienen oder Lose- und Festflanschkonstruktionen
herzustellen. Übergänge zwischen Abdichtungssystemen aus verträglichen Stoffen dürfen auch ohne Einbauteile ausgeführt werden.
Anschlüsse an Durchdringungen sind durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Manschetten, Manschetten mit Schellen oder Lose- und Festflanschkonstruktionen auszuführen. Klebeflansche, Anschweißflansche und Manschetten sind
so anzuordnen, dass sie untereinander zu anderen Bauteilen, z. B. Bauwerkskanten und -kehlen, Wandanschlüsse,
mindestens 150 mm sowie mindestens 300 mm von Bauwerksfugen entfernt sind, soweit aus Verarbeitungsgründen
nicht größere Abstände erforderlich sind. Los- und Festflanschkonstruktionen sind so anzuordnen, dass ihre Außenkanten
mindestens 300 mm von Bauwerkskanten und -kehlen und mindestens 500 mm von Bauwerksfugen entfernt sind. Sind
diese Mindestmaße nicht einzuhalten, werden Sonderkonstruktionen erforderlich.
Zu wartende Bauteile wie z. B. Abläufe bei Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser sind so anzuordnen und die
weiteren Aufbauschichten so zu gestalten, dass eine einfache Zugängigkeit gewährleistet ist.
Die Abdichtung von waagerechten oder schwach geneigten Flächen ist an aufgehende Bauteile so anzubinden, dass
die Abdichtung bis deutlich über die im ungünstigsten Fall auftretende Wasserbeanspruchung durch Oberflächen-,
Spritz- oder Sickerwasser, i. d. R. mindestens 150 mm über die Schutzschicht der Oberfläche des Belags oder der
Überschüttung hochgeführt und gegen Abgleiten gesichert werden kann. Abdichtungen von Wandflächen im Bereich
von Wasserentnahmestellen müssen mind. 20 cm über die Wasserentnahmestelle hochgeführt werden.
Abdichtungen sind i.d.R. mit Schutzschichten nach DIN 18 195-10 zu versehen (Mauerwerk, Beton, Mörtel, Platten,
Gussasphalt, Bitumendichtungsbahnen, sonstige Stoffe z. B. Kunststoffe oder Schaumkunststoffe), es sei denn, die Nutzschicht selbst übernimmt diese Funktion.
Bei Abdichtungen aus Bitumenbahnen oder aus aufgeklebten Kunststoff- oder Elastomer-Dichtungsbahnen müssen die
Anschlussflächen mindestens 120 mm breit sein. Die Abdichtungen sind an den Anschlüssen erforderlichenfalls zu
verstärken.
10
2009
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen
(„Alternative Abdichtungen“)
Bei der Sanierung von Wohnbauten, aber auch im Industriebau, hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Umsetzung der
Forderungen nach DIN 18 195 auf Schwierigkeiten stößt:
Häufig ist aus konstruktiven Gründen die für den Einbau der erforderlichen Schutzschichten benötigte Höhe (Fußboden) oder Dicke (Wandbelag/-beschichtung) nicht vorhanden.
Die wannenförmige Ausbildung der Abdichtungen im Türbereich ist nur bedingt einzuhalten.
Die Aufkantung der Abdichtung im Sockelbereich und deren Sicherung ist nur mit aufwendigen Konstruktionen
möglich.
Eine Variante für Abdichtungen bilden nicht genormte, elastische Dichtungsbeschichtungen auf Kunststoffbasis, die
im Wohnungs- und Industriebau besonders bei der Altbausanierung vermehrt eingesetzt werden.
Die Abdichtungen werden im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten - die im Dünnbettverfahren
aufgebracht werden - hergestellt. Dieses Verbundsystem mit integrierter Abdichtung ermöglicht eine geringere Dicke des
Schichtenaufbaus, da Fliesen und Platten im Dünnbett hier die Schutzschicht bilden und dickere Schutzschichten ( wie
in DIN 18 195 gefordert) entfallen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, dass der Untergrund nicht von hygienisch
und/oder chemisch bedenklichen Wässern durchfeuchtet werden kann. Diese Abdichtungen stellen einen Ausblühungsschutz dar und haben rissüberbrückende Wirkung.
Diese alternative Art der Abdichtung ist mit dem Auftraggeber ausdrücklich vertraglich zu vereinbaren.
Hinweise für die Ausführung sind dem Merkblatt des ZDB „Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund
mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich“ [1] zu entnehmen.
Abdichtungen im direkten Verbund, die nach diesem Merkblatt geplant und ausgeführt werden, entsprechen den allgemein anerkannten Regeln der Technik und haben sich in der praktischen Anwendung bewährt.
Nach ZDB-Merkblatt [1] wird die Beanspruchung durch Feuchtigkeit in 4 Feuchtigkeitsbeanspruchungsklassen definiert.
Als Abdichtungsstoffe werden verwendet
< Kunststoffdispersionen, gefüllt oder ungefüllt
< Reaktionsharze (z.B. Epoxydharz, Polyurethanharz)
< Kunststoff-Zement-(Mörtel)-Kombinationen (z.B. flexible Dichtungsschlämme)
Die Abdichtungsstoffe müssen die in Pkt. 2.2 des ZDB-Merkblattes [1] genannten Eigenschaften aufweisen
Die Untergründe für die Abdichtungen müssen ausreichend ebenflächig, tragfähig und frei von durchdringenden Rissen sein. Sie dürfen sich nach dem Auftragen der Abdichtung nur begrenzt verformen. Stoffe für Ausgleichsschichten
müssen auf den Untergrund und auf die Abdichtung abgestimmt sein und am Untergrund gut haften. Gipsgebundene
Ausgleichsschichten dürfen nicht ausgeführt werden.
Als Untergründe für alternative Abdichtungen sind je nach Feuchtigkeitsbeanspruchungsklasse zulässig
< Beton nach DIN 1045
< Mauerwerk nach DIN 1053, vollfugig
< Putze nach DIN 18 550-1 und 2, Mörtelgruppe PII und PIII
< Wandbauplatten aus Gips nach DIN 18 163
< Gipskarton- sowie Gipsfaserplatten nach DIN 18 181
< Porenbetonbauplatten nach DIN 4166
< Hohlwandplatten aus Leichtbeton nach DIN 18 148
< calciumsulfatgebundener Estrich
< Zement- und Gussasphaltestrich nach DIN 18 560
< Verbundelemente aus extrudiertem Polystyrol mit Mörtelbeschichtung
Kalkputze, Holz und Holzwerkstoffe sowie calciumsulfatgebundene Estriche mit Bodenablauf sind als Untergründe für
diese Abdichtungen nach ZDB-Merkblatt [1] nicht geeignet.
11
2009
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
Wichtige Ausführungsgrundsätze nach Merkblatt ZDB [1]
Flächenabdichtungen werden durch Spachteln, Streichen, Rollen oder Spritzen hergestellt. Sie können mit Einlagen aus
Vlies oder Gewebe bzw. Folien verstärkt werden. Flächenabdichtungen sollen unter und hinter Bade- und Duschwannen durchgeführt werden.
Bewegungsfugen, z.B. Randfugen zwischen Wand und Bodenbelag, sind als Dichtbandeinlage mit Schlaufe auszubilden.
Durchdringungen, z.B. Armaturenanschlüsse, werden mit Flansch und / oder Manschetten in die Flächenabdichtung
eingebunden. Bei Mischbatterien sind Flanschkonstruktionen zu bevorzugen. Bodeneinläufe sind ausschließlich mit
Flansch zu verwenden.
Trennschienen und Dübellöcher sind mit Reaktionsharz oder anderen geeigneten Stoffen zu befestigen, zu vergießen
bzw. abzudichten.
Anschlussfugen an Duschen und Badewannen können mit elastischen Fugenmassen geschlossen werden. Solche Fugen
sind wartungsbedürftig! Eine Alternative stellen Fugenprofile dar. Mit elastischen Fugenfüllstoffen oder Fugenprofilen
geschlossene Fugen sind nicht wasserundurchlässig und stellen keine Abdichtungsmaßnahme dar!
Fliesen und Platten sind in einem gesonderten Arbeitsgang anzusetzen oder zu verlegen.
Werden Abdichtstoffe nach [1] als Dünnbettmörtel oder Klebstoff verwendet, müssen sie die Güteanforderungen nach
DIN 18 156 erfüllen, ausgenommen die Forderung an das Abrutschen.
Sollen andere genormte Dünnbettmörtel oder Klebstoffe verwendet werden, müssen sie auf den Abdichtungsstoff abgestimmt sein (Prüfzeugnis).
Bauschäden vermeiden
Auf einige Schadensschwerpunkte wird im folgenden näher eingegangen.
%
12
2009
Wandanschlüsse an Duschen und Wannen (Bild 1)
Die Randfugen zwischen Wannenkörper und angrenzenden Flächen werden unterschiedlich stark durch Spritzwasser belastet. Durch die konstruktive Ausbildung des Wannenrandes (z.B. Aufkantung) kann eine schnelle Ableitung
des Spritzwassers zur Mitte der (Dusch-) Wanne erfolgen und damit die Randfuge entscheidend entlastet werden.
Randfugen können durch Fugenmassen dauerelastisch geschlossen werden. Diese Fugenmassen müssen eine gute
Haftung am Untergrund aufweisen, Dreiflankenhaftung ist durch Hinterfüllung auszuschließen. Sie haben i.d.R. eine
Haltbarkeit von 4-6 Jahren; an Duschwannen versagen sie oft schneller.
Elastische Fugenmassen sind wartungsbedürftig (Dauerpflege)! Bei kompletten Sanierungen durch Fachfirmen
und bei Neubau sollten bevorzugt industriell vorgefertigte Dichtungsprofile zum Einsatz kommen.
Fugenmassen und -profile stellen keine Abdichtung dar und ersetzen diese auch nicht!
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
Bild 1
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Mauerwerk
Putz
Abdichtung
Dünnbettmörtel oder Fliesenkleber
keramische Fliese
Betondecke
Trittschalldämmung
Estrich
Dichtbandeinlage
Bild 2
Bild 3
10
11
12
13
14
15
16
17
18
Silikon- Fugendichtmasse
b = 5 mm bei Zargenwannen
b ≥ 6 mm bei Stahl-Gusswannen ohne Zarge
b ≥ 8 mm bei Acrylwannen ohne Zarge
Fugenmörtel
Metallständer-CW-Profil
Gipskarton- oder Gipsfaserplatten
Dichtmanschette
Rosette
Schaumstoffschnur
Wannenträger
Badewanne
%
Fußbodenabdichtung (Bild 3)
Vielfach wird die Fußbodenabdichtung mit bituminösen Bahnen nur einlagig und ohne Verklebung ausgeführt.
Meist ist die Wandaufkantung der Dichtung von zu geringer Höhe und ohne Fixierung am oberen Rand. Bei solchen Ausführungsfehlern kann die Spritzwasserbelastung zum Abklappen der Aufkantung führen und damit einen
Wassersammelpunkt bilden.
Wannenablaufgarnituren, meist aus Kunststoff, unterliegen wie alle Armaturen dem Verschleiß. Ihre Undichtigkeit
ist jedoch schwer einsehbar, damit ist auch die Gefahr von Leckwasser gegeben. Eine fachgerechte Fußbodenabdichtung kann das Eindringen dieser Leckagen in die Baukonstruktion verhindern. Zweckmäßig ist die Anordnung
von Revisionsöffnungen im Bereich der Ablaufgarnituren und regelmäßige Kontrolle dieses Bereiches.
%
Rohrdurchführungen (Bild 2)
Starre Dichtungsschlämmen sind als Abdichtung für Rohrdurchdringungen ungeeignet, da durch sie eine Rissbildung nicht vermieden werden kann.
Im nicht wasserbeanspruchten Bereich (Bild 4) ist es ausreichend, die Durchdringungen für Rohrleitungen und
Armaturen, auch Spülkästen, mit plasto-elastischem Material zu schließen. Vorsicht bei Messingarmaturen und -anschlüssen! Verschiedene plasto-elastische Fugenmassen (z.B. Acrylate) können dort infolge Ammoniakabspaltung
in Verbindung mit Feuchtigkeitseinwirkung zu Spannungsrisskorrosion führen. In diesen Fällen ist es besser Sanitärsilikon nach DIN 18 545 zu verwenden.
Ebenso ist die Materialverträglichkeit von Fugenmasse und Abdichtungsbahn bzw. Abdichtungsbeschichtung zu
berücksichtigen.
Im wasserbeanspruchten Bereich (Bild 4) ist die Abdichtung der Durchdringungen mittels Flansch und / oder
Manschette in die Flächenabdichtung einzubinden. Die Verwendung von Kitt zwischen Armatur und Fliesen oder
Dichtbänder in Rosetten stellen keine Abdichtung dar! Auf eine ausreichende Breite der Flansche sowie auf sorgfältigstes Verkleben oder Verschweißen der Abdichtungen auf den Flanschen ist zu achten.
13
2009
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
Wannenablaufgarnituren und WC-Ablaufstutzen werden i.d.R. ohne Klebeflansche von der Industrie angeboten
(Ausnahme wandhängende Tiefspül-WC’s mit Einbauspülkasten und Wandeinbau - Fallleitung). Um eine wirkungsvolle Flächenabdichtung zu sichern ist in diesen Fällen ein Durchdringen der Abdichtung zu vermeiden und direkt
an die Fallleitung anzuschließen.
Bild 4
Abdichtungsbereiche für Rohrdurchführungen nach [4] und VDI 6000/3818
Abdichtungsbereich oberhalb der Badewanne abhängig von
Lage und Höhe der Duschstange bzw. Schlauchbrause,
seitlich Dusche und Badewanne
60 cm - Empfehlung nach 5
seitlich des Waschbeckens
Beanspruchungsbereich mind.
bis VK Waschbecken
14
2009
1
nicht wasserbeansprucht
2
wasserbeansprucht (mit Flächenabdichtung)
%
Anschlussfuge Wand - Fußboden
Da der Prozess der Verformungen des Estrichs (Verschüsselung, Randabsenkung) erst nach ca. einem Jahr abgeschlossen ist, kann bei Verwendung von Fugendichtungsmassen ein Abreißen nicht sicher verhindert werden.
Dementsprechend sollten derartige Fugen innerhalb der ersten zwei Jahre erneuert werden. Darauf ist der Bauherr
hinzuweisen.(vgl. auch 3)
%
Ansetzmörtel und Fugennetz der Fliesen
Die Feuchtigkeits- bzw. Wasseraufnahme erfolgt weniger über die Beläge (Fliesen), die im allgemeinen als dicht
angesehen werden können, als vielmehr über die Fugen.
Starre Fugen sind auf Dauer nicht wasserundurchlässig. Bei Zementmörtel z. B. entstehen Haarrisse
zwischen Fuge und Fliese, durch welche Spritzwasser eindringen kann. Reaktionsharz-Verfugungsmassen (z. B. auf Epoxidharzbasis) sind gut haftend und flüssigkeitsdicht. Bei alternativen Flächenabdichtungen ist die Anwendung von wasserdichten und wasserbeständigen Dichtklebstoffen zu empfehlen.
Allgemeine Grundlagen
Feuchteschutz
%
Leichte Trennwände aus Gipskarton, Gipsfaser- oder OSB-Platten mit Fliesenbelag
Gipskartonplatten, Gipsfaser- und OSB-Platten haben auf Grund ihrer spezifischen Materialeigenschaften einerseits ein hohes Feuchtespeichervermögen, sind andererseits aber feuchteempfindlich. Eine Durchfeuchtung über
einen längeren Zeitraum führt bei allen letztendlich zur Zerstörung der Gefügestruktur!
Die Imprägnierung der „grünen Gipskarton- Bauplatte“ verzögert lediglich die Aufnahme von Wasser, verhindert
diese aber nicht. OSB-Platten müssen für diesen Bereich ausdrücklich zugelassen sein (V 100). Für direkt durch
Spritz- oder Fließwasser beanspruchte Wandbereiche (Dusche, Wanne) ist eine fachgerechte Flächenabdichtung
zwingend erforderlich!
Die Nasseinwirkung muss außerdem auch an allen Kontaktstellen der Beplankung mit nassen Anschlussteilen (Rohrdurchdringungen – sh. vor) und am unteren Plattenrand unterbunden werden (mit Tiefengrund vorbehandeln). Im
Wandquerschnitt müssen Tropfwasser durch undichte Rohrverbindungen sowie die Bildung von Tauwasser auf
ungedämmten Kaltwasserleitungen verhindert werden.
Literatur
1
2
3
4
5
Merkblatt
Hinweise für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und
Platten für Innen- und Außenbereiche.- Hrsg. vom Fachverband Deutsches Fliesengewerbe im Zentralverband
des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB).- Berlin, Stand: August 2000, korrigierte Fassung: Juli 2001. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH
Prüfung von Abdichtungsstoffen und Abdichtungssystemen für die Abdichtung nach dem Merkblatt Hinweise
für die Ausführung von Abdichtungen im Verbund mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für
Innen- und Außenbereiche.- Hrsg. vom Fachverband des Deutschen Fliesengewerbes im ZDB e.V.- Bonn, Stand:
September 1995. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH
Unger, Alexander: Abrisse bei Silikonfugen - Planungsfehler oder abzusehender Baumangel?.- In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift).- Gütersloh 44(1996)11, S. 234
IVD-Merkblatt Nr. 3
Konstruktive Ausführung und Abdichtung von Fugen in Feuchträumen.- Hrsg. vom Industrieverband Dichtstoffe
e.V.- Januar 2005. HS Public Relations Verlag und Werbung GmbH
Huber, Werner: Gipsplatten im Wohnungsbau- In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift) Gütersloh 48(2000)6, S. 112114
15
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
BRANDSCHUTZ
VORBEMERKUNG
Immer wieder kommt es sowohl in Wohn- als auch in gewerblichen Gebäuden zu Bränden, und nicht selten sind dabei
Menschenleben zu beklagen.
Dabei wird immer mehr deutlich, dass nicht das Feuer selbst, d.h. Flammen und Wärme, sondern der Rauch die größte
Gefahr für Leib und Leben darstellt.
Durch Maßnahmen des baulichen Brandschutzes werden Vorkehrungen getroffen, welche die Ausbreitung von Feuer
und Rauch verhindern sollen. Dies erfolgt überwiegend durch Bauteile wie
%
%
%
%
%
Brandwände
Geschossdecken
Flurwände
Wohnungstrennwände und andere feuerbeständige Wände
Wände von Treppenräumen.
Dabei wäre es wünschenswert, wenn diese Bauteile möglichst öffnungslos ausgebildet würden, was sich in der Praxis
aufgrund der Nutzung der Gebäude leider nicht realisieren lässt.
Besonders häufig werden derartige Bauteile durch haustechnische Installationsleitungen durchdrungen und damit in
ihrer eigentlichen Wirkung hinsichtlich der Behinderung einer Brand- und Rauchgasausbreitung geschwächt.
Um dies zu verhindern, müssen Vorkehrungen getroffen werden, die dafür sorgen, dass für die Zeit der für die Bauteile
vorgeschriebenen Feuerwiderstandsdauer Feuer und Rauch nicht über diese vorgenannten Schwachstellen übertragen
werden können. Dabei müssen sowohl die Leitungen selbst als auch die dazugehörigen Randbedingungen, wie Befestigungen und Dämmungen in die Beurteilung mit einbezogen werden.
VORSCHRIFTEN UND REGELWERKE
Um den Brandschutz bei haustechnischen Anlagen nicht dem Selbstlauf zu überlassen, wurden vom Gesetzgeber
entsprechende Regelwerke erlassen bzw. diesbezügliche Erfordernisse in Regeln der Technik niedergeschrieben. Bei
diesen Regelwerken handelt es sich insbesondere um
16
2009
%
die Landesbauordnungen einschließlich der Ausführungsregeln zu Landesbauordnungen, wie Durchführungsverordnungen und Ausführungsverordnungen sowie Verwaltungsvorschriften.
(In der Musterbauordnung und in den Landesbauordnungen wird gefordert, dass Leitungen durch Brandwände
bzw. Geschossdecken nur hindurchgeführt werden dürfen, wenn eine Übertragung von Feuer oder Rauch ausgeschlossen ist oder Vorkehrungen hiergegen getroffen sind. Sinngemäß gilt diese Forderung auch für Wände von
Treppenräumen, allgemein zugängliche Flure und Wände mit Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer.)
%
die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen MLAR 2005. (In dieser
Richtlinie werden die Ausbildung von Leitungsanlagen in notwendigen Treppenräumen und Fluren, in Räumen zwischen notwendigen Treppenräumen und Ausgängen ins freie und in offenen Gängen vor Gebäudeaußenwänden, die Durchführung von Leitungen durch bestimmte Wände und Decken sowie Anforderungen an elektrische
Leitungsanlagen für bestimmte Sicherheitseinrichtungen geregelt.)
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
%
die Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen an Lüftungsanlagen MLÜAR 2005. (Diese
Richtlinie stellt eine wesentliche Hilfe dar, Brandschutzkonzepte für Lüftungsanlagen zu entwickeln und somit die
Übertragung von Feuer oder Rauch durch Lüftungsanlagen zu verhindern.)
%
die Muster-Richtlinie über die brandschutztechnischen Anforderungen an Feuerungsanlagen FeuVO (in fast allen
Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt) [1]
%
DIN 4102 (zutreffende Teile als Prüfnormen für Abschottungen)
Lüftungsleitungen (DIN 4102-4 und DIN 4102-6)
Elektrische Leitungen (DIN 4102-9)
Rohrleitungen (DIN 4102-11)
Installationsschächte und -kanäle (DIN 4102-4 und DIN 4102-11)
(In der DIN 4102 werden die speziellen Anforderungen und bestimmte Konstruktionsgrundsätze für die
Ausbildung haustechnischer Anlagen genannt, wobei der Teil 4 einen Katalog darstellt, in welchem Bauprodukte mit klassifiziertem Feuerwiderstand dargestellt sind. Die Teile 6, 9 und 11 sind als Prüfnormen für
die Planung und Ausführung weniger von Bedeutung.)
Die MLAR 2005 und MLÜAR 2005 wurden mittlerweile in fast allen Bundesländern ohne wesentliche Abweichungen
bauaufsichtlich eingeführt. Aktuellen Stand siehe www.MLPartner.de > News > MLAR / MLÜAR.
ERFÜLLUNG DER BRANDSCHUTZERFORDERNISSE BEI LEITUNGSANLAGEN
Allgemeines
Bei Leitungsanlagen sind unterschiedlichste Leitungsdurchführungen anzutreffen, welche zumeist die Geschossdecken
jedoch auch Wände, für welche zum Teil ein Feuerwiderstand erforderlich ist (Brandwände, Flurwände), durchbrechen.
Grundsätzlich handelt es sich dabei um:
%
%
%
%
%
%
wasserführende Leitungen von Trinkwasser- und Abwasseranlagen 1)
Bodenabläufe 1)
Abläufe von bodengleichen Duschen 1)
Heizungsleitungen und –anlagen 1)
Lüftungsleitungen und -anlagen 2)
elektrische Leitungsanlagen 1)
Erfolgt die Verlegung derartiger Leitungen in Installationsschächten, ist zwangsläufig die Durchführung durch Schachtwände erforderlich. Bei Gemischtbelegung der Installationsschächte empfiehlt sich das Deckenabschottungsprinzip in
Verbindung mit nicht klassifizierten Schachtverkleidungen (Vorwandsysteme).
In den folgenden schematischen Darstellungen werden die Anforderungen der Landesbauordnungen unterteilt nach
Gebäudetypen dargestellt. In diesen Grafiken wird ebenfalls die Kombination der Anforderungsprofile Brand-, Schallund Wärmeschutz im Bereich der Durchführungen aufgeführt.
Zur Vereinfachung wurden die unterschiedlichen Anforderungen strukturiert in den Grafiken übersichtlich zusammengefasst. Die Darstellungen beziehen sich auf das am häufigsten angewendete Deckenabschottungsprinzip. Analog kann
das Installationsschachtprinzip angewendet werden. Dabei gelten für die Schachtwand die höchsten Anforderungen
an die Feuerwiderstandsdauer der angrenzenden Decken.
1)
2)
Regelung in MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.1 bis 4.3
Regelung MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 1-9
17
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
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2009
© ML 2008
Bild 1
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend der Musterbauordnung
(MBO 2002)
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
© ML 2008
Bild 2
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen
Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 1 und 2
© ML 2008
Bild 3
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen
Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 3
19
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
© ML 2008
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2009
Bild 4
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen
Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 4
Bild 5
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen
Anforderungen der Bundesländer für Gebäudeklasse 5
© ML 2008
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
© ML 2008
Bild 6
Anforderungen an Leitungsdurchführungen entsprechend den materiellen
Anforderungen der Bundesländer für Sonderbauten
Die Tiefgarage bildet einen eigenen Brandabschnitt. Die Wand- und Deckenverkleidungen müssen aus nichtbrennbaren
Baustoffen bestehen.
© ML 2008
Bild 7
Leitungsanlagen in Tiefgaragen
21
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Aufstellräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der Feuerungsverordnung
FeuVO § 5 und § 6 und TRGI
© ML 2008
Bild 8
Leitungsanlagen in Aufstellräumen
Heizräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der Feuerungsverordnung
FeuVO § 5 und § 6 und TRGI
ML 2008
Bild 9
22
2009
Leitungsanlagen in Heizräumen
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Brennstofflagerräume innerhalb von Gebäuden, entsprechend der
Feuerungsverordnung FeuVO § 12
© ML 2008
Bild 10
Leitungsanlagen in Brennstofflagerräumen
Rohrleitungen für Trink- und Abwasser sowie Heizung
Die baurechtlich eingeführten Leitungsanlagen-Richtlinien (LAR / RbALei)
Die Leitungsanlagen-Richtlinien wurden auf Basis der MLAR 2005 baurechtlich in den Bundesländern eingeführt.
Begriffe:
MLAR
Muster Leitungsanlagen-Richtlinie
LAR
Leitungsanlagen-Richtlinie
RbALei
Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen
(bauaufsichtlicher Begriff der LAR in einigen Bundesländern)
Leitungsanlagen
Leitungsanlagen für Trinkwasser, Abfluss, brennbare Gase, brandfördernde
Gase, Heizung, Flüssigkeiten, Elektro, elektrischer Funktionserhalt
Die hier aufgeführten Punkte sind Hinweise auf die wesentlichen Inhalte der MLAR / LAR / RbALei und sollen eine Orientierung für Architekten, Planer und Ausführende geben. Zur Beurteilung der Gesamtanforderungen ist zu empfehlen,
die jeweils baurechtlich eingeführten Leitungsanlagen-Richtlinien zu benutzen (siehe auch Kommentar [2]).
23
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Verknüpfung BauO der Länder und LAR / RbALei
In den Bauordnungen der Länder werden die Anforderungen an Durchführungen von Leitungsanlagen in den „Leitungsparagrafen“ beschrieben. Dabei wird unterschieden in:
¾ Bundesländer mit Anforderungen an Leitungsdurchführungen durch Bauteile mit Anforderungen an die FWD (F 30
bis F 90)
%
alle Bundesländer (außer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen)
¾ Bundesländer mit Anforderungen an Leitungsdurchführungen ab feuerbeständigen Bauteilen (F 90)
%
%
Nordrhein-Westfalen
Niedersachsen
Hinweis:
In diesen Ländern wurde die MBO 2002 und die MLAR 2005 noch nicht vollständig umgesetzt.
Regelungsbereiche der LAR / RbALei
Abschnitt 1 Abschnitt 2 Abschnitt 3 Abschnitt 4 Abschnitt 5 -
Geltungsbereich
Begriffe
Leitungsanlagen in Rettungswegen
Führung von Leitungen durch raumabschließende Bauteile (Wände und Decken)
Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall
Die Leitungsanlagen-Richtlinien der Bundesländer regeln den Gesamtbereich aller Leitungsanlagen im Gebäude. Entsprechend dem Geltungsbereich muss sie bei allen Gebäudetypen angewendet werden, bei denen bauaufsichtliche
Anforderungen an die Leitungsdurchführungen, an Flucht- und Rettungswege und dem elektrischen Funktionserhalt bestehen.
Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 3
„Leitungsanlagen in Rettungswegen“
Abweichend von den früher zulässigen Brandlasten von ≤ 7 kWh/m2 oberhalb von nichtbrennbaren Decken mit geschlossenen Oberflächen in „Rettungswegen“ wurde seit dem Jahr 2000 in den neuen LAR / RbALei eine Änderung
zugunsten einer „Null-Brandlast“ vorgenommen. Brennbare Leitungen dürfen nur noch offen verlegt werden, wenn diese
zwingend zum Betrieb der „Rettungswege“ notwendig sind.
Bei Verlegung von brennbaren Leitungen mit oder ohne brennbare Dämmstoffe bzw. nichtbrennbare Leitungen mit
brennbaren Dämmstoffen durch „Rettungswege“ zu anderen Brandabschnittsbereichen müssen diese brandschutztechnisch gekapselt werden.
Dies geschieht z. B. durch Verlegung dieser Leitungen mit brennbaren Bestandteilen innerhalb von z. B. I 30-Installationskanälen oder oberhalb von F 30-Unterdecken mit einer geprüften Brandbeanspruchung von oben und von unten.
Eine offene Verlegung von Leitungsanlagen mit brennbaren Bestandteilen ist somit in „Rettungswegen“ nicht zulässig,
wenn die Leitungen, z. B. Elektroleitungen, nicht zwingend für den Betrieb der „Rettungswege“ benötigt werden.
Bei brennbaren Rohrleitungen oder Kälteleitungen mit Dämmstoffen aus synthetischem Kautschuk (B1/B2) ist eine
brandschutztechnische Kapselung durch eine Rockwool RS 800 / RS 835 Dämmschale in 30 mm Dicke möglich. [4]
24
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 4
„Führung von Leitungen durch raumabschließende Bauteile (Wände und Decken)“
Der Abschnitt 4 unterteilt in die Leitungsdurchführungen in drei Anwendungsbereiche
Abschnitt 4.1 „Grundlegende Anforderungen“
Leitungsdurchführungen mit allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (ABP) oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (ABZ) oder einem gleichwertigen Eignungsnachweis über eine gutachterliche Stellungnahme bzw. Zustimmung
durch die Baubehörde. [2][3][4]
Bei allen Durchführungen mit ABP und ABZ wird die maximal zulässige Wärmeleitung über die Leitungen nach DIN
4102 berücksichtigt. Wird der Wert von max. 180 K als Spitzenwert und 140 K als Durchschnittswert bei der Brandprüfung eingehalten, erhalten diese Durchführungen im ABP / ABZ eine Klassifizierung R 90 bzw. S 90 und für Installationsschächte I 90.
Bei dieser Klassifizierung wird weitgehend sichergestellt, dass es durch Temperaturleitung nicht zu Sekundärbränden
kommt.
Die Abstandsregeln der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (ABZ) und Prüfzeugnisse (ABP) sind einzuhalten.
Abstandsregel nach Kapitel 4.1 der MLAR / LAR / RbALei
© ML 2008
Bild 11
Mindestabstände zwischen unterschiedlichen Abschottungen
Abschnitt 4.2 „Erleichterungen für die Leitungsdurchführung durch feuerhemmende Wände“
Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der Leitungsanlagen-Richtlinie durch feuerhemmende Wände werden
in Abschnitt 4.2 beschrieben.
Gilt für folgende spezifische Bauteile, z. B.:
%
%
%
%
%
Flurtrennwände (F 30)
Hotelzimmertrennwände (F 30)
Trennwände von Krankenzimmern (F 30)
andere Trennwände (F 30)
gilt nicht für Trennwände zu Flucht- und Rettungswegen in der Bauart von Brandwänden
25
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Gilt für folgende Leitungen:
%
elektrische Kabelbündel (Empfehlung max. 100 mm)
%
Kabeltrassen mit elektrischen Leitungen (unbegrenzt)
%
nichtbrennbare Rohre d = unbegrenzt
Rohrdämmung nichtbrennbar, bei Mineralfaserdämmstoffen, Schmelzpunkt > 1000°C. Weiterführende brennbare Dämmstoffe B1 / B2 sind zulässig.
%
gilt nicht für brennbare Rohre B1 / B2 aller Durchmesser
Die Abschottungsausführung wird in Bild 12 dargestellt. Abstandsregeln müssen nicht eingehalten werden.
© ML 2008
Bild 12
26
2009
Anforderungen an die Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der
LAR / RbALei, Abschnitt 4.2
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Abschnitt 4.3 „Erleichterungen für einzelne Leitungen“
Leitungsdurchführungen nach den Erleichterungen der Leitungsanlagen-Richtlinien durch feuerhemmende bis feuerbeständige Bauteile (Wände und Decken) werden in Abschnitt 4.3 beschrieben.
Gilt für folgende Leitungen:
%
elektrische Einzelleitungen (keine Kabelbündel)
%
nichtbrennbare Rohre d ≤ 160 mm
%
brennbare Rohre d ≤ 32 mm
© ML 2008
Bild 13
Rohrtypen zur Anwendung nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei
Abschnitt 4.3
Für diese Leitungsarten gelten Erleichterungen in der Form, dass bei Einbau gemäß LAR / RbALei keine weiteren Eignungsnachweise geführt werden müssen. Dabei wird bei Rohrleitungen unterschieden zwischen Rohrleitungen
%
%
%
ohne weiterführende Dämmung
mit nichtbrennbarer weiterführender Dämmung (A1 / A2)
mit brennbarer weiterführender Dämmung (B1 / B2)
Zu den verschiedenen möglichen Kombinationen von Durchführungswerkstoffen, Rohrleitungswerkstoffen und weiterführenden Dämmungen werden in Abschnitt 4.3 Mindestabstände zwischen den Rohren bzw. Durchführungswerkstoffen
zugeordnet. Ein sehr komplexer Bereich von Zusammenhängen, die geplant und ausgeführt werden müssen. Diese
Durchführungen gelten nicht als R 90 / S 90 / I 90, sondern als Durchführungen durch feuerwiderstandsfähige Bauteile
in F 30- bis F 90-Qualität.
27
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
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28
2009
Bild 14
Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3
Bild 15
Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3
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Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
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Bild 16
Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR / LAR / RbALei Abschnitt 4.3
Besondere Anforderungen der LAR / RbALei zu Abschnitt 5
„Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall“
In diesem Abschnitt werden die Anforderungsprofile des elektrischen Funktionserhaltes beschrieben.
Alternativ zu den geforderten Leitungen des elektrischen Funktionserhaltes können E 30- / E 90-Installationskanäle
eingesetzt werden. Ein Kalkulationsvergleich zwischen den zwei unterschiedlichen Methoden des Funktionserhaltes ist
zu empfehlen.
Im Bereich von Flucht- und Rettungswegen ist es grundsätzlich möglich auch die E-Kanäle zur Abkapselung der Brandlast einzusetzen, wenn gleichzeitig Funktionserhalt gefordert wird.
Weitere Details siehe [3].
29
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Allgemeine Hinweise zur Anwendung der MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.3 „Erleichterungen für einzelne
Leitungen“
Dichtungsmassen und Dichtungsmaterialien wie PUR-Schaum, dämmschichtbildende Brandschutzpackung, Isolierschläuche oder -matten (mind. B2) bzw. Spachtel dürfen nur eingesetzt werden, wenn die brandschutztechnische Qualität
durch ein Prüfzeugnis nachgewiesen wird, dass sie für den Einbau in Decken bzw. Wänden, für die ein bestimmter Feuerwiderstand gefordert ist, geeignet sind. Eine zusätzliche Abschottungsmaßnahme kann - neben ein- oder zweiseitigen
Rohrummantelungen (Streckenisolierung) - auch ein Berührungsschutz aus gelochtem Stahlblech sein. Stahl- oder Kupferrohre mit durchgehender diffusionshemmender Wärmedämmung aus synthetischem Kautschuk (Baustoffklasse B1 oder
B2) zählen ebenfalls zu den geprüften Systemen, wenn die Einbaubedingungen der ABP / ABZ eingehalten werden.
Die Erleichterungen in Abschnitt 4.3 begrenzen den Außendurchmesser von nichtbrennbaren Leitungen (Baustoffklasse A) auf d ≤ 160 mm und brennbaren Leitungen (Baustoffklasse B1 / B2) auf d ≤ 32 mm. Größere Durchmesser
sind durch geeignete Maßnahmen, z.B. Streckendämmung gegen Wärmeübertragung entsprechend ISO 834 / DIN
4102 zu sichern. Entsprechend MLAR / LAR / RbALei, Abschnitt 4.1 sind bei Außendurchmessern d ≤ 160 mm für nichtbrennbare Rohre und d ≤ 32 mm für brennbare Rohre geprüfte und zugelassene Systeme mit ABP / ABZ einzusetzen.
Abstandsregeln zwischen „fremden“ Abschottungen
Aus Bild 11 ergibt sich, dass bei fremden Abschottungen zueinander ein Mindestabstand von a ≥ 50 mm einzuhalten
ist, wenn in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (ABZ) und Prüfzeugnissen (ABP) kein Mindestmaß zu
„fremden“ Abschottungen vorgegeben wird.
Im Bild 17 und 18 werden die einzuhaltenden Mindestabstände zwischen „fremden“ Abschottungen und gegenüber
den „Erleichterungen“ zusammenfassend dargestellt.
© ML 2008
Bild 17
30
2009
Mindestabstände fremder Abschottungen zueinander auf Grundlage der
LAR / RbALei, Abschnitt 4.1.3
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
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Bild 18
Mindestabstände zwischen Abschottungen und Leitungsdurchführungen nach den
Erleichterungen, Abschnitt 4.2 und 4.3
Planungsunterstützung erhalten Sie im Internet mit den Abschottungstools InfoTec und PlanTec [6].
Installationsschächte und –kanäle
Sollen die Installationen innerhalb von Schächten bzw. Kanälen erfolgen, müssen die schacht- bzw. kanalumschließenden Bauteile den erforderlichen Feuerwiderstand aufweisen. Er muss bemessen sein wie der der Bauteile, welche
durchdrungen werden (F 30, F 60 bzw. F 90 usw.).
Die Leitungen verlaufen dann innerhalb dieser Schächte / Kanäle wie in einem „eigenen Brandabschnitt“. Innerhalb
der Schächte / Kanäle sind dann im Bereich von Decken und Wänden keine Abschottungen erforderlich. Beim Ein- und
Austritt aus den Schächten müssen jedoch die erforderlichen Abschottungen nach MLAR / LAR / RbALei bzw. zugelassene Systeme vorgesehen werden. Werden Revisionsöffnungen vorgesehen, so müssen deren Verschlüsse den gleichen
Feuerwiderstand wie die Schachtwände aufweisen.
31
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Elektrische Anlagen
Freie Verlegung elektrischer Leitungen
Werden elektrische Leitungen außerhalb von Installationsschächten einzeln durch Brandwände sowie durch Wände,
für welche ein Feuerwiderstand erforderlich ist, und Geschossdecken geführt, gelten die Anforderungen der MLAR /
LAR / RbALei Abschnitt 4.1 bis 4.3.
Bei der Durchführung von Kabelbündeln, auch auf Pritschen, sind bauaufsichtlich zugelassene Kabelschotts in
S 90-Qualität zu verwenden.
Wie bei Rohrleitungen besteht auch hier die Möglichkeit, andere Dichtungsmittel einzusetzen, wenn deren Eignung für
diesen Anwendungsbereich durch allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (ABZ) nachgewiesen wurde.
Verlegung elektrischer Leitungen innerhalb von Installationsschächten
Werden elektrische Leitungen innerhalb von Installationsschächten verlegt, so kann auf ein Abschotten im Bereich von
Geschossdecken verzichtet werden, wenn der Schacht in der Qualität der Geschossdecke ausgebildet wird. Am Eintritt
bzw. Austritt des Schachtes müssen dabei Abschottungen vorgesehen werden (siehe auch DIN 4102-4).
Bei brennbaren Materialien im Schacht empfiehlt sich in diesem Fall eine Möglichkeit zur Rauchableitung an oberster
Stelle vorzusehen.
Gemeinsames Verlegen elektrischer Leitungen und Sanitärinstallationen
Eine gemeinsame Verlegung von elektrischen Leitungen und Leitungen zur Wasserversorgung bzw. Heizung innerhalb
eines Schachtes ist grundsätzlich aus der Sicht des Brandschutzes möglich.
Es gelten die Regeln der MLAR / LAR / RbALei, der MLÜAR / LÜAR und der DIN 4102-4.
Lüftungsanlagen
Montage von Raumentlüftungssystemen nach DIN 18017-3
Soweit keine ausreichende Lüftung der Sanitärbereiche durch Fenster oder andere Öffnungen ins Freie möglich ist, müssen diese über Lüftungsanlagen be- und/oder entlüftet werden. Die Möglichkeiten hierfür sind in der LüftungsanlagenRichtlinie MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 7 dargestellt.
Es wird empfohlen zugelassene Raumentlüftungs-Systeme nach DIN 18 017-3 mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung (ABZ) einzusetzen. Es können sowohl Systeme mit Abschottungen K90-18 017 (bzw. K30-18 017) oder
Systemzulassungen K90-18 017 S (bzw. K30-18 017 S) zur Anwendung kommen. Die gemeinsame Verlegung mit
brennbaren Leitungen und Dämmstoffen hinter Vorwandinstallationen oder im Schacht ist in Abhängigkeit von der
Zulassung zu planen und umzusetzen.
Montage von RLT-Anlagen nach DIN 1946 / DIN EN 13779 und DIN EN 15423
Bei diesen Lüftungssystemen handelt es sich um raumlufttechnische Anlagen. Diese Anlagen unterliegen ebenfalls der
MLÜAR / LÜAR die in allen Bundesländern baurechtlich eingeführt ist. [1]
Ausschreibung von Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes bei Leitungs- und Lüftungsanlagen
Entsprechend VOB Teil C DIN 18379 / 18380 / 18381 müssen bei RLT-, Sanitär- und Heizungsanlagen die besonderen brandschutztechnischen Maßnahmen an den Abschottungen von Leitungs- und Lüftungsanlagen oder brandschutztechnische Ummantelungen als besondere Leistung ausgeschrieben werden. Die Ausschreibung dieser Leistungen nur
in den Vorbemerkungen ist nicht zulässig. Fehlen diese Positionen in der Ausschreibung sollte eine Klärung herbeigeführt
bzw. ein Nachtragsangebot erstellt werden.
32
2009
Allgemeine Grundlagen
Brandschutz
Bei der Ausschreibung ist die Art der Durchführung, das Abschottungsprinzip, das Prüfzeugnis (ABP) bzw. die Zulassung
(ABZ), die Randbedingungen und die Abstandsregelungen (Mindestabstände zu anderen Leitungen) zu benennen.
Fehlen diese Angaben ist i.d.R. eine fachgerechte Kalkulation und Ausführung auf Grund der vielzähligen Verknüpfungen im Bereich der Schnittstellen nicht möglich.
In der Ausschreibung ist auch die Notwendigkeit von Typenschildern bei Durchführungen mit ABZ zu beschreiben. Übereinstimmungserklärungen / Fachunternehmerbescheinigungen sind für alle Abschottungen mit ABP / ABZ erforderlich.
Darüber hinaus ist in der Ausschreibung festzulegen, welches Gewerk für den Verschluss der Restquerschnitte im Durchführungsbereich verantwortlich ist.
Verlegung von Lüftungsanlagen, elektrischen Leitungen und Rohrleitungen gemeinsam im Schacht
Ein gemeinsames Verlegen von elektrischen Leitungen mit Lüftungsleitungen ohne Feuerwiderstand innerhalb eines Installationsschachtes ist nach MLÜAR / LÜAR, Abschnitt 5.1.4 zulässig, wenn klassifizierte Abschottungen eingesetzt
werden, z.B. K 90, R 90, S 90, jedoch nicht K 90-18017 mit einer Reduzierung der Anforderungen. In diesem Fall wird
gleichfalls für den Schacht ein Rauchabzug empfohlen.
LITERATUR UND INFORMATIONEN
[1]
www.MLPartner.de > NEWS > Richtlinien und Regelwerke
[2]
Lippe / Wesche / Rosenwirth: Kommentar und Anwendungsempfehlungen zur MLAR
2005 - www.MLPartner.de > Infofenster
[3]
Brandschutzleitfaden für Leitungsanlagen in Verbindung mit Rigips-Produkten
www.MLPartner.de > download >Herstellerdokumente > Rigips
[4]
Gebräuchliche Prüfzeugnisse, Zulassungen, gutachterliche Stellungnahmen –
[5]
Rohling, Annette; Martin, Bernd: Abschottungen von Rohrleitungen aus nichtbrennbarem Material. – In:
Stahlbau 65(1996)2, S. 80-84
[6]
Planungsunterstützung zur Abschottungsplanung im Internet
www.MLPartner.de > download > Herstellerdokumente
%
%
%
%
%
[7]
3)
4)
www.MLPartner.de > Infofenster >
InfoTec 3) (bis 2 Leitungen kostenfrei) oder
PlanTec 3) (Jahreslizenz 180,00 €)
www.Armacell.de > Armacell Brandschutzplaner online 4)
www.Rockwool.de2) > Produkte & Systeme > Conlit Brandschutzprodukte
www.Bis-Brandschutzplaner.de2)
www.Henkel.de > Handwerker + Bautechnik > Marken > Tangit > Planungssoftware für TGA-Planer
und Architekten 4)
GC-Brandschutz-Handbuch, Ausgabe 2007
Alle Produkte integrierter Hersteller und Anwendungen
Nur Produkte der Hersteller und befreundeter Unternehmen
33
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
SCHALLSCHUTZ
„Der Schallschutz in Gebäuden hat große Bedeutung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen.
Besonders wichtig ist der Schallschutz im Wohnungsbau, da die Wohnung dem Menschen sowohl zur Entspannung
und zum Ausruhen dient als auch den eigenen häuslichen Bereich gegenüber den Nachbarn abschirmen soll. Um eine
zweckentsprechende Nutzung der Räume zu ermöglichen, ist auch in Schulen, Krankenanstalten, Beherbergungsstätten
und Bürobauten der Schallschutz von Bedeutung.“ (DIN 4109)
Zweck aller Schallschutzmaßnahmen ist es, Menschen in Aufenthaltsräumen vor unzumutbaren Belästigungen durch
Schallübertragung zu schützen. Diese können verursacht werden durch:
-
Geräusche aus fremden oder eigenen Räumen,
Geräusche aus haustechnischen Anlagen und aus Betrieben im selben Gebäude oder in baulich damit verbundenen Gebäuden,
Außenlärm.
Aufenthaltsräume sind Räume, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt oder geeignet
sind. Bäder und WC’s zählen nicht zu den Aufenthaltsräumen. Küchen mit Essplätzen werden i.d.R. den Aufenthaltsräumen zugerechnet.
Schutzbedürftige Räume nach DIN 4109 sind:
-
Wohnräume, einschließlich Wohndielen,
Schlafräume, einschließlich Übernachtungsräume in Beherbergungsstätten,
Unterrichtsräume in Schulen, Hochschulen und ähnlichen Einrichtungen,
Büroräume (ausgenommen Großraumbüros), Praxisräume, Sitzungsräume und ähnliche Arbeitsräume.
Im Einzelfall ist zu prüfen, welche konkreten Schallschutzanforderungen an Sanitärräume zu stellen sind - immer in bezug
auf benachbarte, evtl. schutzbedürftige Räume.
Grundlagen
DIN 4109 wahrt die öffentlich-rechtlichen Interessen im Sinne des Gesundheitsschutzes. Die festgelegten Anforderungen an den Schallschutz stellen Mindestforderungen dar. Es kann damit nicht erwartet werden, dass Geräusche
von außen oder aus benachbarten Räumen nicht mehr wahrgenommen werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit
gegenseitiger Rücksichtnahme durch Vermeidung unnötigen Lärms.
Die DIN 4109, sowie VDI 4100 müssen wegen der Umsetzung der europäischen Normung ihre schallschutztechnischen Anforderungen der DIN EN 12354 anpassen. Aus diesem Grund ist die DIN 4109 z.Zt. in Überarbeitung.
Das Beiblatt 2 zu DIN 4109 enthält Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz und Empfehlungen zum Schallschutz
im eigenen Wohnbereich.
Die DIN 4109 ist einschl. der Ergänzungstabelle A1 von Januar 2001 in allen Bundesländern als technische Baubestimmung bauaufsichtlich eingeführt.
34
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Tabelle 1
Spalte
Zeile
Zulässige Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen von Geräuschen aus haustechnischen
Anlagen und Gewerbebetrieben, nach DIN 4109 (Tabelle 4)
1
Geräuschquelle
2
3
Art der schutzbedürftigen Räume
Wohn- und Schlafräume
Unterrichts- und Arbeitsräume
Kennzeichnender Schalldruckpegel dB (A)
1
a
b
c
Wasserinstallationen
(Wasserversorgungs- und
Abwasseranlagen gemeinsam)
LIn ) 30 a, b
LIn ) 35 a
2
Sonstige haustechnische Anlagen
L AFmax ) 30 c
L AFmax ) 35 c
3
Betriebe tags 6 bis 22 Uhr
Lr ) 35
Lr ) 35 c
4
Betriebe nachts 22 bis 6 Uhr
Lr ) 25
Lr ) 35 c
Einzelne, kurzzeitige Spitzen, die beim Betätigen der Armaturen und Geräte nach Tabelle 6 (Öffnen, Schließen, Umstellen, Unterbrechen u.ä.)
entstehen, sind z.Z. nicht zu berücksichtigen.
Werkvertragliche Voraussetzungen zur Erfüllung des zulässigen Installations-Schallpegels:
- die Ausführungsunterlagen müssen die Anforderungen des Schallschutzes berücksichtigen, d.h.u.a. zu den
Bauteilen müssen die erforderlichen Schallschutznachweise vorliegen.
- Außerdem muss die verantwortliche Bauleitung benannt und zu einer Teilnahme *) vor Verschließen bzw. Verkleiden der Installation hinzugezogen werden. Weitergehende Details regelt das ZVSHK-Merkblatt [3].
Bei lüftungstechnischen Anlagen sind um 5 dB (A) höhere Werte zulässig, sofern es sich um ein Dauergeräusch ohne auffällige Einzeltöne handelt.
*) Hinweis:
Im Ausdruck von DIN 4109/A1: 2001-01 steht falsch „Teilnahme“ statt „Teilabnahme“.
Aus Fußnote b dieser Tabelle ergibt sich, dass der Fachplaner mit den Ausführungsplanungen z.B. für
- Vorwandinstallationen
- Dusch- und Badewannen
- Armaturen
- Abwasseranlagen
einen schalltechnischen Eignungsnachweis auf Basis der tatsächlich am Bau vorhandenen Installationswand erstellen
muss.
Daraus folgt, dass aufgrund einer abweichenden Bauausführung mit anderen Produkten der Planer nicht mehr in die
Planungshaftung genommen werden kann, insofern er nicht an der Realisierung z.B. als Fachbauleiter mitwirkt.
Die VDI 4100 Ausg. 2007 definiert zivilrechtliche Ansprüche, die von Seiten der Benutzer von Aufenthaltsräumen zum
eigenen Schutz gegenüber den Geräuschen der Nachbarschaft und zur Wahrung der Vertraulichkeit vom eigenen
Bereich gegenüber benachbarten Räumen gestellt werden.
In dieser Richtlinie werden mit Hilfe von drei Schallschutzstufen (SSt) Kriterien für die Planung und Beurteilung von
Wohnungen festgelegt.
SSt I
Anforderungen nach DIN 4109
= entfallen wegen Reduzierung der DIN
4109/A1
SSt II
Wohnungen mit üblichem Komfortanspruch
= 30 dB(A) = DIN 4109/A1
SSt III Wohnungen mit gehobenem Komfortanspruch
= 25 dB(A)
35
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Tabelle 2
Kennwerte für Schallschutzstufen, nach Richtlinie VDI 4100, Tabellen 2 und 3
Wohnungen in
Mehrfamilienhäusern 9)
Kennwerte für Schallschutzstufen (SSt) von
kennzeichn.
Akustische
Größe 5)
Luftschallschutz
Trittschallschutz
horizont.
59
zwischen Aufenthaltsräumen
und fremden Räumen
46
(17)
39
(24)
41 10)
(22)
34 10)
(29)
53 8)
(10)
46 8)
(17)
46 8)
(17)
39 8)
(24)
30 3), 4)
253), 4)
25 3), 4)
3), 4)
30 4)
25 4)
25 4)
20 4)
35 1), 2)
- 0)
30 1), 2)
- 0)
6)
7)
6)
7)
horizont.
zwischen Aufenthaltsräumen oder
und fremden Treppenhäudiagon.
sern, Treppenläufen
und -podesten
L’n,w (TSM) in dB
Luftschallschutz gegen von außen eindringende
Geräusche
R’w,res in dB
6)
7)
8)
9)
10)
68
56
Lr in dB (A) nach
VDI 2058 Blatt1
5)
63 10)
zwischen Aufenthaltsräumen und fremden
Treppenhäusern bzw. Fluren
Geräusche baulich verbundenen
von
Gewerbebetrieben (tags)
4)
SSt III
59
L AFmax
in dB(A)
3)
SSt II
60
R’w in dB
Geräusche sonstigen haustechnischen
von
Anlagen
2)
SSt III
57
vertikal
LIn in dB (A)
1)
SSt II
56
zwischen Aufenthaltsräumen
und fremden Räumen
Geräusche Wasserinstall. (Wasserversorg. und
von
Abwasseranlagen gemeinsam)
0)
SSt I
Doppel- und
Reihenhäusern 9)
Anforderungen
DIN 4109
20
In Schallschutzstufe III ist i.d.R. gewerbliche Nutzung störungsfrei nicht möglich.
Siehe Abschnitt 7.3, VDI 4100 (demnach möglichst nur tagsüber arbeitende Gewerbebetriebe zulassen).
L AFmax höchstens 10 dB (A) höher
Wenn Abwassergeräusche gesondert (ohne die zugehörigen Armaturengeräusche) auftreten, sind wegen der erhöhten Lästigkeit
dieser Geräusche um 5 dB (A) niedrigere Werte einzuhalten.
Nutzergeräusche sollten durch Maßnahmen nach Abschnitt 7.2, VDI 4100 soweit wie möglich gemindert werden. Wegen fehlender Meßverfahren werden jedoch keine Kennwerte angegeben.
Siehe Begriffsdefinition in der Norm DIN 4109.
R’w,res nach der Norm DIN 4109
R’w,res nach der Norm DIN 4109 + 5 dB
Siehe auch Abschnitt 6.2, VDI 4100
Schutz in Aufenthaltsräumen vor Geräuschen aus fremden Bereichen
Bei zweischaliger Ausführung werden bei fehlerfreier Ausführung i.d.R. wesentlich höhere Schalldämmaße erreicht.
Da die einzelnen Regelwerke bei den Anforderungsprofilen und den Schallpegelwerten voneinander abweichen, ist es dringend zu empfehlen, die Vorschläge des erhöhten Schallschutzes schriftlich zu vereinbaren. Der
geschuldete Schallpegel sollte unter Nennung der Norm/Richtlinie und des Zahlenwertes zwischen allen am
Bau Beteiligten und den Wohnungsnutzern privatrechtlich vertraglich vereinbart werden.
Für den Sanitärbereich ist die Dämmung des:
zu beachten.
36
2009
Luftschalls
Trittschalls
Körperschalls
Wasserschalls
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Die Schallschutzmaßnahmen betreffen sowohl die Minderung der Schallentstehung als auch die der Schallübertragung. Teilweise sind die Schallschutzmaßnahmen bauseitig abzusichern (vgl. auch DIN 4109, Tabelle 5).
Bereits bei der Grundrissplanung ist dem vorbeugenden Schallschutz bei haustechnischen Anlagen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. „Die bauakustisch günstige Zuordnung der Sanitärräume, -objekte, -armaturen und -leitungen
ist von großer Wirksamkeit, unterliegt keinen Ausführungsfehlern und verursacht keine Kosten.“ [1]
Lärmerzeugende haustechnische Anlagen sowie Teile, die die Geräusche weiterleiten (z. B. Rohre für Wasser und
Abwasser, Müllabwurfanlagen, Aufzüge) sollen nicht an Wänden „ruhiger“ (schutzbedürftiger) Räume liegen, insbesondere dann nicht, wenn die Wände dünn (leicht) sind.
An Wohnungstrennwänden sollten sie nur liegen, wenn wenig lärmempfindliche Räume angrenzen (z. B. Arbeitsküchen,
WCs, Bäder; Abstellräume und Flure).
Durch zweckmäßige Lagezuordnung der Sanitär- und haustechnischen Räume gegenüber schutzbedürftigen Räumen
lässt sich eine Minderung der Geräuschübertragung von 5 bis 10 dB (A) erzielen.
Die Einteilung in bauakustisch ungünstige und günstige Grundrissanordnung nach DIN 4109, Bild 2 (s. auch nachfolgende Abbildung) und VDI 4100 Bild 9 und 10 ist ausschlaggebend für die Auswahl der Armaturen.
Bild 1
Bauakustisch ungünstiger (links) und günstiger Grundriss
F = fremder Aufenthaltsraum
Anforderungen an Armaturen und Geräte der Wasserinstallation
nach DIN 4109, Abschnitt 4.3.1
Für Armaturen und Geräte der Wasserinstallation - nachfolgend Armaturen genannt - sind Armaturengruppen festgelegt,
in die sie aufgrund des nach DIN 52 218-1 bis 4 gemessenen Armaturengeräuschpegels Lap entsprechend der nachfolgenden Tabelle eingestuft werden.
Anmerkung: Bei dem Messverfahren nach DIN 52 218-1 bis 4 werden Geräusche, die beim Betätigen der Armaturen
und Geräte ( Öffnen, Schließen, Umstellen, Unterbrechen u.a.) hauptsächlich als Körperschall entstehen, z.Z. nur teilweise oder nicht erfasst. Es ist geplant, das Messverfahren so zu erweitern, dass die genannten Geräuschanteile mit erfasst
werden und das so erweiterte Messverfahren in Folgeausgaben von DIN 52 218-1 bis 4 aufzunehmen.
Für Auslaufarmaturen und daran anzuschließende Auslaufvorrichtungen (Strahlregler, Rohrbelüfter in Durchflussform,
Rückflussverhinderer, Kugelgelenke und Brausen) sowie für Eckventile sind in nachfolgender Tabelle Durchflussklassen
mit maximalen Durchflüssen festgelegt. Die Einstufung in die jeweilige Durchflussklasse erfolgt aufgrund des bei der
Prüfung nach DIN 52 218-1 bis 4 verwendeten Strömungswiderstandes oder festgestellten Durchflusses.
37
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Tabelle 3
Armaturengruppen, nach DIN 4109, Tabelle 6
Auslaufarmaturen
Geräteanschluss-Armaturen
Druckspüler
Spülkästen
Durchflusswassererwärmer
Durchgangsarmaturen, wie
- Absperrventile
- Eckventile
- Rückflussverhinderer
Drosselarmaturen, wie
- Vordrosseln
- Eckventile
Druckminderer
Brausen
Auslaufvorrichtungen, die
direkt an die Auslaufarmatur
angeschlossen werden, wie
- Strahlregler
- Durchflussbegrenzer
- Kugelgelenke
- Rohrbelüfter
- Rückflussverhinderer
1)
2)
) 20 dB (A) 2)
I
) 30 dB (A) 2)
II
) 15 dB (A)
I
) 25 dB (A)
II
Durchflussklassen, nach DIN 4109, Tabelle 7
Durchflussklasse
Z
A
B
C
D
38
Armaturengruppe
Dieser Wert darf bei den in DIN 52 218-1 bis 4 für die einzelnen Armaturen genannten oberen Grenzen der Fließdrücke oder Durchflüsse um bis zu
5 dB (A) überschritten werden.
Bei Geräuschen, die beim Betätigen der Armaturen entstehen, wird der A - bewertete Schallpegel dieser Geräusche, gemessen bei Anzeigecharakteristik „FAST“ der Messinstrumente, erst dann zur Bewertung herangezogen, wenn es die Messverfahren nach DIN 52 218-1 bis 4 zulassen.
Tabelle 4
2009
Armaturengeräuschpegel
Lap für kennzeichnenden
Fließdruck oder Durchfluss
nach DIN 52 218-1 bis 4 1)
maximaler Durchfluss
Q in l/s (bei 0,3 MPa Fließdruck)
0,15
0,25
0,42
0,50
0,63
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Nachweis der schalltechnischen Eignung von Wasserinstallationen
nach DIN 4109, Abschnitt 7.2, 7.3
Nachweis ohne bauakustische Messungen
I.d.R. kann der Nachweis zur Erfüllung der Anforderungen ohne bauakustische Messungen geführt werden.
Der Nachweis, dass die Höchstwerte für die zulässigen Schalldruckpegel von Armaturen nach Tabelle 4, DIN 4109
nicht überschritten werden, gilt als erbracht, wenn die Bedingungen nach den folgenden Abschnitten eingehalten werden.
Armaturen und Geräte
Es dürfen nur Armaturen und Geräte verwendet werden, die nach DIN 4109, Abschnitt 4.3.2 geprüft und nach Abschnitt 4.3.3 gekennzeichnet sind.
Anforderungen an Installation und Betrieb
Zulässiger Ruhedruck
Der Ruhedruck der Wasserversorgungsanlage nach Verteilung in den Stockwerken vor den Armaturen darf nicht mehr
als 5 bar (0,5 MPa) betragen. Ein höherer Druck ist durch Einbau von Druckminderern entsprechend zu verringern.
Betrieb von Durchgangsarmaturen
Durchgangsarmaturen (z.B. Absperrventile, Eckabsperrventile, Vorabsperrventile bei bestimmten Armaturen und Geräten) müssen im Betrieb immer voll geöffnet sein. Sie dürfen nicht zum Drosseln verwendet werden.
Zulässiger Durchfluss von Armaturen
Beim Betrieb der Armaturen darf der für ihre Eingruppierung zugrunde gelegte Durchfluss (Durchflussklasse) nicht überschritten werden. Deshalb müssen Auslaufvorrichtungen, wie Strahlregler, Brausen und Durchflussbegrenzer, den Durchfluss durch die Armaturen entsprechend begrenzen. Die Auslaufvorrichtungen dürfen keiner höheren Durchflussklasse
angehören als der zugehörige Armaturenabgang. Dies gilt auch für den Armaturen nachgeschaltete Auslaufvorrichtungen (Kugelgelenke, Rohrbelüfter in Durchflussform, Rückflussverhinderer). Eckventile vor Armaturen dürfen einer niedrigeren Durchflussklasse angehören als durch Armatur und Auslaufvorrichtung gegeben ist.
Anforderungen an Wände mit Wasserinstallationen
Einschalige Wände, an oder in denen Armaturen oder Wasserinstallationen (einschließlich Abwasserleitungen) befestigt sind, müssen eine flächenbezogene Masse von mind. 220 kg/m² haben.
Wände, die eine geringere flächenbezogene Masse haben, dürfen verwendet werden, wenn durch Eignungsprüfung
nachgewiesen ist, dass sie sich - bezogen auf die Übertragung von Installationsgeräuschen - nicht ungünstiger verhalten.
39
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Anordnung von Armaturen
Armaturen der Armaturengruppe I und deren Wasserleitungen dürfen an Wänden nach dem vorigen Abschnitt angebracht werden. Armaturen der Armaturengruppe II und deren Wasserleitungen dürfen nicht an Wänden angebracht
werden, die im selben Geschoss, in den Geschossen darüber oder darunter an schutzbedürftige Räume grenzen.
Armaturen der Armaturengruppe II und deren Wasserleitungen dürfen außerdem nicht an Wänden angebracht sein,
die auf vorgenannte Wände stoßen.
Anforderungen an die Verlegung von Abwasserleitungen
Abwasserleitungen dürfen an Wänden in schutzbedürftigen Räumen nicht freiliegend verlegt werden.
Bild 2
Anordnung von Armaturen nach DIN 4109
Anordnung von Räumen mit Wasserinstallationen und schutzbedürftigen Räumen
Armaturengruppe I
Armaturengruppe II
Für bestimmte Bauausführungen, die nicht dem vorigen Abschnitt entsprechen, kann die Einhaltung der Anforderungen
nach DIN 4109, Tabelle 4, Zeile 1, auch durch eine Eignungsprüfung am Bau nachgewiesen werden - vgl. Abschnitt
7.3.
40
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Grundsätze und Empfehlungen
Luftschalldämmung
Die Luftschalldämmung ist um so größer, je schwerer und dichter die verwendeten Wand- und Deckenbaustoffe sind.
Einschalige Wände und Decken können durch Vorsetzen einer biegeweichen Schale schalltechnisch verbessert werden.
Einschalige Wände, an oder in denen Armaturen, Wasser- und Abwasserinstallationen befestigt sind, müssen nach
DIN 4109 ein Flächengewicht von mind. 220 kg/m² aufweisen. Bei in Wandschlitzen verlegten Leitungen muss die
Restwanddicke diese Forderung erfüllen.
Trittschalldämmung
Die Trittschalldämmung von Decken ist eine Körperschalldämmung, die sich auf den nach unten weiter geleiteten Luftschall auswirkt.
Für Sanitärbereiche ist die Ausbildung eines schwimmenden Estrichs zwischen Rohdecke und Fußbodenbelag die günstigste Art der Schalldämmung. An Wänden und anderen aufgehenden Bauteilen, Rohrleitungen und Türzargen muss
ein Randdämmstreifen angeordnet werden, um ein Weiterleiten des Trittschalls in andere Bauteile zu vermeiden. Ebenso
muss der Fliesenbelag des Fußbodens vom Fliesenbelag der Wände durch eine dauerelastische Fuge getrennt werden;
gleiches gilt für den Fliesenbelag an Rohrdurchführungen.
Wasserschalldämmung
Die Wasserschalldämmung bei Rohrleitungen stellt ein aufwendiges Verfahren dar, welches gleichzeitig die Körperschalldämmung beinhalten muss, um voll wirksam zu werden. Es wird nur bei Installationen angewandt, die schalltechnisch besonders hohen Anforderungen unterliegen.
Körperschalldämmung
Körperschall kann durch Schallisolierung zweier schallharter Stoffe (z.B. durch schallweiche Dämmstoffe) gemindert
werden.
Die Dämmstoffe müssen auch nach der Verlegung elastisch bleiben. So ist z.B. zu verhindern, dass schalldämmende
Umhüllungen von Rohrleitungen einer zu großen Pressung ausgesetzt sind oder durch eindringende Zementmilch verhärten.
Die schallharten Bauteile (z.B. Rohrleitungen) müssen ausreichende Massen besitzen, die nicht so schnell zum Mitschwingen angeregt werden.
Verbesserungen der Körperschalldämmung können u.a. erreicht werden durch:
Bild 3
Rohrleitungen, Dämmen/Entkoppeln
– schwere Ausbildung der unmittelbar angeregten
Bauteile,
– Vorsatzschale in schutzbedürftigen Räumen,
– Einfügen einer federnden Dämmschicht,
– Ummantelung von Rohrleitungen mit schallweichem Dämmstoff,
– Einbau von Kompensatoren in Wasserleitungen,
– Auflager von Dusch- und Badewannen körperschallgedämmt, z.B. Wannenträger aus Styropor
o. Fußgestell mit Kunststoff-Gewindehülsen und
Anti-Dröhnmatten, dauerelastischen Fugenanschlüssen und schallgedämmten Wannenankern,
– Wandhängende WCs und Bidets sind mittels
Wandanschlussprofil aus PVC oder selbstklebender Schallschutzmatte und Befestigungsschrauben mit Schallschutzhülsen auf dem Wandbelag
festzuschrauben,
– Waschtische und Handwaschbecken, aber auch
WCs, Bidets und Urinale, können durch selbstklebendes Naturkautschukband vom Wandbelag
schalltechnisch getrennt werden. Die Schraubenbefestigung der Sanitärobjekte wird durch Gummihülsen und Unterlegscheiben mit Gummiauflage gedämmt.
41
2009
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Sanitärarmaturen
Armaturen- und Gerätegeräusche treten als Strömungs-, Kavitations- und Druckstoßgeräusche auf. Sie werden von der
Schallquelle als Luftschall in den Raum abgestrahlt, durch den Rohrwerkstoff als Körperschall und über die Wasserfüllung des Rohres als Wasserschall fortgeleitet [1].
Armaturen sind nach Prüfzeugnissen anerkannter Prüfstellen auszuwählen, aus denen der Armaturengeräuschpegel
Lap abhängig vom Fließdruck zu entnehmen ist.
Kennzeichnend für geräuscharme Armaturen sind große Durchflussquerschnitte und möglichst geringe Richtungs- und
Querschnittsänderungen. Eine Geräuschminderung wird durch Reduzierung des Fließdruckes (Druckminderer) und des
Durchflusses (Durchflussbegrenzer) erreicht.
Kavitationsgeräusche (Spitzengeräusche durch Hohlsog- und Wirbelbildung) können durch einen der Armatur nachgeschalteten Strömungswiderstand, z. B. luftansaugender Strahlregler, verhindert werden.
Druckstoßgeräusche werden durch das schnelle plötzliche Betätigen von Ventilen, Hähnen, Eingriffbatterien u.a. verursacht, aber auch durch defekte, lose pendelnde Ventilkegel. Die in den geschlossenen Wasserverbrauchsleitungen
entstehenden Druckstöße können nicht elastisch aufgefangen werden und versetzen bei ungenügender Befestigung
ganze Leitungsstrecken in Erschütterung.
Steuerpatronen mit eingebauten Druckstoßdämpfern können die Drucksteigerung auf etwa 4 bar reduzieren.
Sanitärarmaturen sind vom Baukörper schalltechnisch zu trennen, z.B. durch körperschallgedämmte Armaturenanschlüsse, Wandrosetten mit Gummirollringen oder (Sanitär-) Silikonunterlagen (Anforderungen: hohe chemische und thermische Belastbarkeit, fungizid).
Schalldämmend ausgekleidete Wandeinbaukästen sichern besonders bei Leichtbauwänden den erforderlichen Schallschutz.
Vorwandinstallationen mit Installationsbausteinen aus Polyester-Schaumbeton, die entkoppelt am Tragsystem der Wand
befestigt werden, dämmen sowohl Rohrleitungen und Armaturen als auch Sanitärobjekte.
Füllgeräusche werden durch Luftbeimischung, niedrigen Leitungsdruck und geringe Austrittsgeschwindigkeit gemindert.
Aufprallgeräusche bei Badewannen können durch einen schräg gegen den Wannenrand gerichteten Wasserstrahl
herabgesetzt werden.
Entleerungsgeräusche können durch Abstimmen der Querschnitte von Ablaufventil, Geruchverschluss und Einzel-Anschlussleitung auf die Abflussleistung vermindert werden.
Rohrleitungen
42
2009
Die durch Wasserschall erzeugten Körperschallschwingungen der Rohrwandungen werden durch Rohrbefestigungen
direkt auf Wände und Decken übertragen und von dort als Luftschall abgestrahlt.
Durch körperschalldämmende Ummantelung der Rohre an Rohrbefestigungen und Rohrdurchführungen ist diese Geräuschausbreitung zu vermindern (Schellen mit profilierten Gummieinlagen, Rohrbefestigungen mit Gummidämpfern im
Kopfteil).
Innerhalb von Wänden zu verlegende Rohre, besonders bei leichten Trennwänden, sollen mit einem körperschalldämmenden Stoff lückenlos umwickelt werden; die Dicke sollte mind. 20 mm betragen.
Bei Abwasserleitungen treten Schallemissionen in Form von Fallgeräuschen in senkrechten Leitungen, Aufprallgeräuschen in Umlenkungen und Fließgeräuschen in liegenden Leitungen auf. Der Geräuschpegel ist abhängig von der
Geräuschquelle und den akustischen Eigenschaften des Rohrmaterials.
Freiliegende Abwasserleitungen sind innerhalb von Sanitärräumen auf der dem schutzbedürftigem Raum abgewandten
Seite anzuordnen (Flächengewicht der Wand mind. 220 kg/m²), alternativ vor Wänden mit schallschutztechnischem
Eignungsnachweis.
Umlenkungen sind mit 2 Bögen 45° und dazwischenliegender Beruhigungsstrecke auszuführen.
Beim Verlegen von liegenden Abwasserleitungen unterhalb von Decken wird mittels abgehängter Decken i.d.R. nur eine
ungenügende Luftschalldämmung erreicht. Dieses kann durch Verwendung schallisolierter Formstücke und Rohre und
durch Umhüllung der Abwasserleitungen mit einer Luftschalldämmung kompensiert werden.
Allgemeine Grundlagen
Schallschutz
Effektiv werden Wasser- und Abwasser-, Steig- und Fallleitungen in Installationsschächten (mit oder ohne Deckenverschluss) verlegt. Schalltechnisch günstig ist die Auskleidung von einer Längs- und Querwand des Schachtes mit 30 mm
Mineralwollematten.
Bei Bodenabläufen zur gelegentlichen Abführung von Spritz- und Putzwasser kann die Körperschallentkopplung des
Grundkörpers vernachlässigt werden. Das Entwässern von Dusch- und Badewannen über Bodenabläufe ist zu vermeiden.
Literatur
[1]
[2]
[3]
Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 9. erw. Auflage, Krammer Verlag Düsseldorf AG, Juli 2005
Usemann, Klaus W: Probleme der Installationstechnik aus der Sicht des Schall- und Brandschutzes bei der
Instandsetzung und Modernisierung.- In: Bauphysik.- Berlin 13 (1991) 5, S. 163-173
ZVSHK-Merkblatt und Fachinformation: Schallschutz. Informationen und Bezug: www.wasserwaermeluft.de
43
2009
Wasserversorgung
Rohrdämmung vom Keller bis zum Dach
44
2009
Allgemeine Grundlagen
Für jedes Rohr die passende Dämmung
Mit FLEX Isolierungen lassen sich alle
Anwendungsbereiche auf dem Gebiet
der Haustechnik abdecken.
E
xxx
> Heizleitungen im Fußbodenaufbau zwischen
beheizten Räumen verschiedener Nutzer.
Empfehlung: FLEX EL/PE 9 mm
> Warmwasserleitungen in beheizten Räumen
A
Anwendungsbereiche nach der
Energieeinsparverordnung (EnEV)
eines Nutzers, in Wohnungen bis zum Innendurchmesser 22 mm, die weder in den
> Leitungen in Außenwänden
Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit
elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind
> Leitungen in unbeheizten Räumen
> Verteilerleitungen in Kellern.
und deren Wärmeabgabe durch freiliegende
Absperreinrichtungen beeinflusst werden
Empfehlung: FLEX EL 100%
B
kann, brauchen lt. Anlage 5 der EnEV nicht
gedämmt werden. Um Körperschall, Knack-
> Warmwasserleitungen kombiniert
mit/ohne Zirkulationsleitungen
und Fließgeräusche und die Erwärmung von
anderen Bauteilen zu vermeiden, ist jedoch
> Zirkulationsleitungen
> Warmwasserverteilungen in Kellern
eine Dämmung erforderlich.
Empfehlung: FLEX EL 9 mm
mit/ohne elektrischer Begleitheizung
Empfehlung: FLEX EL 100%
DIN 1988 Teil 2 - Kaltwasserleitung
B1
> Heizungsleitungen im Fußbodenaufbau in
F
Räumen, die zum dauerhaften Aufenthalt
von Personen bestimmt sind, gegen
> Rohrleitung im Kanal, neben warmgehenden
Rohrleitungen. Empfehlung: FLEX EL 13 mm
unbeheizte Räume
> Erdreich / Außenluft. Empfehlung:
FLEX EL/PE 100%
> Rohrleitung in Wandaussparung,
neben warmgehenden Rohrleitungen
G
> Rohrleitung frei verlegt, in beheiztem Raum
Empfehlung: FLEX EL 9 mm
C
> Leitungen zwischen beheizten Räumen
verschiedener Nutzer.
H
> Rohrleitung frei verlegt, in nicht beheiztem
Raum. Empfehlung: FLEX EL 6 mm
K
> Rohrleitung im Mauerschlitz
Empfehlung: FLEX EL 50%
D
> Leitungen und Armaturen, in Wand- und
Deckendurchbrüchen im Kreuzungsbereich
> Steigleitung. Empfehlung: FLEX EL 6 mm
von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern.
Empfehlung: FLEX EL/PE 50%
DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau
L
> Abfluss- und Lüftungsrohre. Empfehlung:
FLEX EL/PE 6 mm (Guss); 9 mm (HT)
Solar-Isolierung
M
> Innenbereich. Empfehlung:
FLEX HT 19 mm
> Außenbereich. Empfehlung: FLEX HT+UV
Langzeit-Schutzschicht 19 mm
45
2009
Allgemeine Grundlagen
Wärmeschutz von Rohrleitungen
WÄRMESCHUTZ VON ROHRLEITUNGEN
Dämmung von kaltgehenden Rohrleitungen
Kaltgehende Rohrleitungen müssen gegen Tauwasserbildung und Erwärmung gedämmt werden.
Tabelle 1
erforderliche Dämmschichtdicken bei Rohrleitungen
Einbausituation
Rohrleitung frei verlegt,
in nicht beheiztem Raum (z.B. Keller)
Rohrleitung frei verlegt,
in beheiztem Raum
Rohrleitung im Kanal,
ohne warmgehende Rohrleitungen
Rohrleitung im Kanal,
neben warmgehenden Rohrleitungen
Rohrleitung im Mauerschlitz,
Steigleitung
Rohrleitung in Wandaussparung,
neben warmgehenden Rohrleitungen
Rohrleitung auf Betondecke
Dämmschichtdicke in mm
bei h = 0,040 W/(m.K) *)
4
9
4
13
4
13
4
*) Für andere Wärmeleitfähigkeiten sind die Dämmschichten, bezogen auf einen Durchmesser von d = 20 mm,
entsprechend umzurechnen.
DIN 1988-2: 1980-12, Kapitel 10.2.2 Schutz von Trinkwasseranlagen (kalt) vor Erwärmung und
Tauwasserbildung
Trinkwasseranlagen (kalt) sind vor Erwärmung und gegebenenfalls Tauwasserbildung zu schützen.
Kaltgehende Trinkwasserleitungen sind in ausreichendem Abstand zu Wärmequellen (z.B. warmen Rohrleitungen,
Schornsteinen, Heizungsanlagen) anzuordnen. Lässt sich dies nicht durchführen, so sind die Leitungen so zu dämmen,
dass die Wasserqualität durch Erwärmung nicht beeinträchtigt wird.
Bei üblichen Betriebsbedingungen im Wohnungsbau sind in solchen Fällen die Dämmschichtdicken nach Tabelle 9 zu
wählen. Bei Stagnationszeiten kann auch eine Dämmung keinen dauerhaften Schutz vor Erwärmung bieten.
Die Angaben nach Tabelle 9 können auch für den Schutz gegen Tauwasserbildung auf der äußeren Dämmstoffoberfläche verwendet werden, unter der Annahme eine Trinkwassertemperatur von 10°C.
Ein Schutz vor Tauwasserbildung ist nicht erforderlich, wenn das Rohr eine geeignete Umhüllung (z.B. Rohr im Rohr)
aufweist.
46
2009
Allgemeine Grundlagen
Wärmeschutz von Rohrleitungen
Dämmung von warmgehenden Rohrleitungen
Rohrleitungen von Heizungsanlagen, Trinkwarmwasseranlagen und Kälteanlagen müssen nach Energieeinsparverordnung (EnEV) gegen die Wärmeabgabe bzw. bei Kaltwasserleitungen von Kälteanlagen gegen Wärmeaufnahme
gedämmt werden.
Tabelle 2
Zeile
1
2
3
4
5
6
7
8
1)
Auszug aus Anhang 5 der EnEV (seit 01.02.2002 baurechtlich eingeführt)
Mindestdicke der Dämmschicht,
bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit
von h = 0,035 W/(m·K)
Innendurchmesser bis 22 mm
20 mm
Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm
30 mm
Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm
gleich Innendurchmesser
Innendurchmesser über 100 mm
100 mm
Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1 bis 4 in 1/2 der Anforderungen
Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich der Zeilen 1 bis 4
von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern
Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 1/2 der Anforderungen
4, die nach dem 31. Januar 2002 in Bauteilen zwischen der Zeilen 1 bis 4
beheizten Räumen verschiedener Nutzer verlegt werden
Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau
6 mm 1)
Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armatu- 6 mm
ren von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen
Achtung: Bei handelsüblichen Dämmstoffen aus z.B. PE/synthetischem Kautschuk mit h = 0,040 W/mK
ergibt sich eine Mindestdicke von 9 mm (Rundumdämmung gemäß EnEV, Abweichungen nur mit Herstellerkonformitätsbescheinigung zulässig).
Art der Leitungen/Armaturen
Beim erstmaligen Einbau und bei der Ersetzung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie von Armaturen sind diese mit dem Zweifachen der Mindestdicke nach Tabelle 2, Zeilen 1 bis 4, zu dämmen, wenn sie an Außenluft grenzen! Diese Anforderung wurde mit der EnEV 2009 neu eingeführt.
Hinweis:
Warmwasserleitungen sind nicht mit Leitungen von Zentralheizungen gleichzusetzen. Für Warmwasserleitungen in Fußbodenkonstruktionen gelten die Anforderungen der Zeilen 1 – 4! Tabelle 2, Zeile 8 wurde mit
der EnEV 2009 eingeführt. Kaltwasserleitungen sind Trinkwasserleitungen, sondern Leitungen von Kälteanlagen.
Literatur
[1]
Kommentar zur EnEV in Bezug auf die SHK-Gewerke
Bezug:
FGH – Fördergesellschaft für Haustechnik mbH
Lindenstr. 87 in 40233 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 69065-90
Telefax: 0211 / 69065-99
47
2009
Alles aus einer Hand
Lösungen von CONEL:
VIS Vorwand-Installations-System
CONNECT Rohrinstallation, Fittingsysteme
FLEX Isolierungen
FLAM Brandschutz
CLIC Befestigungs- und Montagesysteme
CLEAR Filter, Wasseraufbereitung
FLOW Mobile Pumpen
CARE Chemiewirkstoffe
Allgemeine Grundlagen
Schlitzen / Vorwandinstallationen
xxx
SCHLITZEN
Ausgangspunkt für die Entwicklung der Vorwandinstallation ist die Frage, ob und inwieweit haustechnische Anlagen wie
Sanitärinstallationen und UP-Spülkästen in Aussparungen und Schlitzen von Wänden untergebracht werden können.
Folgende Vorschriften sind für das Schlitzen von Massivwänden zu beachten: DIN 1053-1, DIN 1045, DIN 4232,
DIN 4103-2, DIN 4108-2, EnEV und DIN 4109.
Prinzipiell ist das Herstellen von Schlitzen in folgender Art in den Normen beschrieben:
Mauerwerk, auch Porenbeton
DIN 1053 - 1, Pkt. 8.3 Schlitze und Aussparungen, Tabelle 10
Ohne Nachweis zulässige Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden (Maße in mm)
1
2
3
4
5
6
Horizontale und
Vertikale Schlitze und Aussparunschräge Schlitze1)
gen, nachträglich hergestellt
nachträglich hergestellt
Wanddicke
* 115
* 175
* 240
* 300
* 365
Schlitzlänge
unbe) 1,25 m2)
schränkt
Schlitztiefe3)
Schlitztiefe
0
) 15
) 20
) 20
) 25
) 25
) 30
) 30
Schlitztiefe4)
) 10
) 30
) 30
) 30
) 30
Einzelschlitzbreite5)
) 100
) 100
) 150
) 200
) 200
7
8
9
10
Vertikale Schlitze und Aussparungen in
gemauertem Verband
Abstand
der
Schlitze
und Aussparungen
von
Öffnungen
Schlitzbreite5)
* 115
) 260
) 385
) 385
) 385
Mindestabstand der
Schlitze und AusRestwandsparungen
dicke
von
unterÖffnungen einander
) 115
) 115
) 175
) 240
* 2fache
Schlitz- * Schlitzbreite bzw. breite
*240
1) Horizontale und schräge Schlitze sind nur zulässig in einem Bereich ) 0,4 m ober- oder unterhalb der Rohdecke
sowie jeweils an einer Wandseite. Sie sind nicht zulässig bei Langlochziegeln.
2) Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnungen * 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz zweifache Schlitzlänge.
3) Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Verwendung solcher Werkzeuge dürfen auch in Wänden * 240 mm gegenüberliegende
Schlitze mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden.
4) Schlitze, die bis maximal 1 m über den Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken * 240 mm bis 80 mm Tiefe und
120 mm Breite ausgeführt werden.
5) Die Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 5 und Spalte 7 darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 7 nicht
überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als 2 m sind die Werte in Spalte 7 proportional zur Wandlänge zu
verringern.
49
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Schlitzen
/ Vorwandinstallationen
Zulässige vertikale Aussparungen und Schlitze nach DIN 1053
(ohne statischen Nachweis)
Bei der Anordnung von mehreren Schlitzen an einer Wand ist die Fußnote 5 der Tabelle aus DIN 1053-1 zu beachten.
Das Stemmen von Aussparungen und Schlitzen ist zu vermeiden.
vertikale Schlitze und
Aussparungen in
gemauertem Verband
max. Breiten und Tiefen
(Maße in mm)
nachträglich hergestellte
vertikale Schlitze und
gefräste Aussparungen
max. Breiten und Tiefen
(Maße in mm)
1) Mindestabstände der
Schlitze von Öffnungen
50
2009
2) Schlitzabstände
untereinander * Schlitzbreite
3) Mindestabstand von
Öffnungen * 2-fache
Schlitzbreite bzw.
* 240 mm
Allgemeine Grundlagen
Schlitzen / Vorwandinstallationen
xxx
Zulässige horizontale Aussparungen und Schlitze nach DIN 1053
(ohne statischen Nachweis)
Bei der Anordnung von mehreren Schlitzen an einer Wand ist die Fußnote 5 der Tabelle aus DIN 1053-1 zu beachten.
Das Stemmen von Aussparungen und Schlitzen ist zu vermeiden.
-
Schlitze nur im schraffierten Bereich und nur auf einer Wandseite
zulässig
Schlitzhöhen nicht begrenzt
bei Schlitztiefe ) 15 mm unbeschränkte Schlitzlänge
Schlitztiefe ) 2,5 mm möglich, wenn Schlitz unter Verwendung eines
Werkzeugs mit Tiefenanschlag hergestellt wurde, unbeschränkte
Schlitzlänge
Schlitztiefe ) 25 mm möglich bei Schlitzlänge ) 1,25 m
(beachte Fußnote 2 Tab. 10 nach DIN 1053-1)
Beton
DIN 1045-1, Pkt. 13.7.4 (3) Unbewehrte Wände
Lotrechte Schlitze
- betonieren, mit Nachweis
- nachträglich einstemmen bis 3 cm Tiefe ohne Nachweis möglich, wenn Schlitztiefe höchstens 1/6 der
Wanddicke, Schlitzbreite höchstens gleich der Wanddicke, ihr gegenseitiger Abstand mind. 2,00 m und die
Wand mind. 120 mm dick ist
Waagerechte/Schräge Schlitze
- betonieren, mit Nachweis
Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge
DIN 4232, Pkt. 6.3 Querschnittsschwächungen
Lotrechte Schlitze
Waagerechte/Schräge Schlitze
-
- in tragenden Wänden d ) 15 cm unzulässig
- betonieren (Einlegen von Leisten) in tragenden
Wänden bei Bemessung berücksichtigen (Nachweis)
- nachträgliches Einstemmen unzulässig
- nachträgliches Einfräsen unzulässig
in tragenden Wänden d ) 15 cm unzulässig
betonieren (Einlegen von Leisten)
nachträgliches Einstemmen unzulässig
nachträgliches Einfräsen zulässig bis max. 3 cm Tiefe ohne Nachweis
51
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Schlitzen
/ Vorwandinstallationen
Gips - Wandbauplatten (Plattendicke max. 100 mm)
DIN 4103-2, Pkt. 5.2 Schlitze
Lotrechte Schlitze
- Einfräsen oder Einschneiden
- Nachweis der Standsicherheit
Waagerechte/Schräge Schlitze
- Einfräsen oder Einschneiden
- Nachweis der Standsicherheit
- L = 1,0 m, max. Tiefe = 1/2 der
Wanddicke
- L > 1,0 m, max. Tiefe = 1/3 der
Wanddicke
Im Neubau können sowohl gemauerte, betonierte als auch nachträglich hergestellte Schlitze ausgeführt werden. Sie
werden in den entsprechenden Abmessungen gemäß der jeweiligen DIN mit oder ohne Berücksichtigung bei der
Bemessung (Nachweis) ausgeführt.
Bei Sanierung/Umbau bestehender Gebäude können Schlitze nachträglich je nach Baustoff durch Stemmen (nur
in Betonwänden wie vor beschrieben), Fräsen oder Schneiden hergestellt werden. In jedem Fall entsteht eine große
Staub- und Lärmbelästigung sowie entsprechender Schuttanfall. Kleine Schlitze können für die entsprechenden Abmessungen gemäß DIN ohne Nachweis hergestellt werden. Größere Abmessungen (besonders Aussparungstiefen) sind
theoretisch mit Nachweis möglich.
Die verbleibenden statisch erforderlichen Restwanddicken der Schlitze sind dann auf die Forderungen des Schall- und
Wärmeschutzes abzuprüfen und ggf. zu vergrößern.
Fazit aller Betrachtungen zu Schlitztiefen und Wanddicken bezüglich Statik, Schall- und Wärmeschutz ist:
% Nachträglich hergestellte Schlitze dürfen nach o. g. DIN eine Tiefe von max. 3,0 cm (ohne statischen Nachweis)
haben.
Bei dieser Schlitztiefe ist weder ein Verlegen von schallentkoppelten Abwasserfallleitungen noch von Heizungsund Warmwasserleitungen möglich.
Auch bei statischem Nachweis ist die Schlitztiefe kaum auf ein Maß zu erhöhen (evtl. bei extrem dicken Altbauwänden), welches für die Verlegung von Abwasserfallleitungen mit den üblichen Nenndurchmessern DN 70, 80
oder 100 nötig wäre.
% Gemauerte und betonierte Schlitze haben auf Grund der erforderlichen Restwanddicke eine Tiefe von max.
12,5 cm (ohne Nachweis).
Auch mit statischem Nachweis ist bei normaldicken Wänden (24 bzw. 36,5 cm) auf Grund der Schall- und Wärmeschutzanforderungen eine größere Schlitztiefe kaum realisierbar, d. h. ein Verlegen von Abwasserfallleitungen DN 70
oder DN 100 kann nicht erfolgen.
Das einzige, theoretisch mögliche Szenario für eine UP - Installation wäre
Neubau (komplett oder einzelne Wände), keine spätere Veränderung der Leitungsführung,
Schlitze gemauert oder betoniert mit statischem Nachweis,
keine oder geringe Anforderungen an Schall- und Wärmeschutz (nicht in Außenwänden),
ausreichende Restwanddicke bei brandschutztechnischen Anforderungen
entsprechende Wanddicken.
Praktisch wird diese UP - Installation die Ausnahme bleiben und nur in Einzelfällen eine wirtschaftliche Lösung darstellen.
Bevorzugt sind Vorwandinstallationen/Installationssysteme einzusetzen, gegebenenfalls auch in Kombination mit
Schlitzen.
52
2009
Allgemeine Grundlagen
Schlitzen / Vorwandinstallationen
xxx
VORWANDINSTALLATIONEN
Es gibt keine speziellen Vorschriften für die Planung und Ausführung von Vorwandinstallationen. Maßgebend sind Vorschriften und Normen, die die Trink- und Abwasserinstallation sowie die Lüftung betreffen und solche, die Material und
Bauarten der jeweils verwendeten Wandkonstruktionen definieren. Des weiteren gelten die Vorschriften zur Bauphysik:
Energieeinsparverordnung EnEV, DIN 4108-2 Wärmeschutz im Hochbau; Wärmedämmung und Wärmespeicherung,
DIN 4109 Schallschutz im Hochbau und DIN 18 195-1 bis 10 Bauwerksabdichtungen.
Vorwandinstallationen VW bestehen aus
% einem Traggerüst (z. B. Metallrahmen, Schaumstoffblock), welches
- die erforderlichen Lasten aufnimmt (Widerlager z. B. durch Montageraumabdeckungen oder spezielle Stützfüße),
- die Halterungen für Sanitärobjekte, Armaturenanschlüsse und Rohrleitungen trägt,
- bei WC-Bausteinen den UP-Spülkasten bzw. die UP-Druckspülvorrichtung integriert,
- bei Urinal-Bausteinen die UP-Druckspüler bzw. selbstauslösende Armaturen aufnimmt,
- mittel- oder unmittelbar als Untergrund für die Verkleidung oder bei Einmauerung als Putzträger dient,
% Befestigungselementen zur Wand- und/oder Bodenbefestigung (teilweise auch nur zur Montagefixierung) sowie
zum Höhen- und Tiefenausgleich, meist am Traggerüst montiert oder Bestandteil desselben,
% Sanitärinstallationen,
- komplett, so dass nur noch die Verbindungen zum nächsten Element hergestellt werden müssen
- Teilinstallationen, wie WC-Anschlussbögen
- auch ohne Sanitärinstallationen
% Zubehör, wie Halteschienen (für Wand- und/oder Bodenbefestigung), Profile, Laschen, Montageraumverkleidungen/Abdeckungen.
Vorwandinstallationen eines Sortimentes können unter Beachtung der erforderlichen Abstände zwischen den Sanitärobjekten in beliebiger Reihenfolge miteinander kombiniert werden.
Arten von Vorwandinstallationen
Vorwandinstallationen unterscheiden sich nach:
% den einzusetzenden Objekten, Armaturen und sonstigen Bauteilen
(für Waschtische, wandhängende und Stand-WCs, wandhängende und Stand-Bidets, Urinale mit Druckspüler oder
elektronisch gesteuerter Spülung, Sanitärgegenstände für Behinderte, Spezialgriffe, Ausgussbecken, Befestigung
schwerer Lasten, integrierte Wandeinbaukästen zur Aufnahme elektrischer Durchlauferhitzer, Rohrregister)
% der Montageart (Einzelmontage, Reihenmontage)
% dem Einbauverfahren
- konventionelle Ausführungsart, aus- oder vorgemauerte Vorwandinstallation (Gewerk Maurer/Putzer erforderlich)
- im Trockenbau errichtete Vorwandinstallation, verkleidete, mit einer Beplankung (z. B. zweilagiger Gipskarton)
versehene Vorwandinstallation (durch Installateur mit zu errichten oder Gewerk Trockenbau)
% dem Ort der Montage
- vor der Wand, Sonderform in der Ecke
- in der Wand
- freistehend montierte Systeme
% der Höhe
- raumhohe
- teilhohe in unterschiedlichen Höhen
- 80 bis 90 cm hoch, vorwiegend für den Einbau unter Fensterbrüstungen (bei WC-Systemen Spülkastenbetätigung
von oben - Gesamthöhe einschl. Betätigungsplatte beachten!)
- 100 bis 120 cm für Waschtische, WC’s mit Spülkastenbetätigung von vorn; Urinale
- 130 bis 140 cm für Urinale mit selbstauslösenden Armaturen
53
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Schlitzen
/ Vorwandinstallationen
Entsprechend der Montagetechnik lassen sich die Ausführungsarten nochmals unterteilen in:
< handwerklich vor Ort (auf der Baustelle) erstellte Installationen
< Einsatz vorgefertigter Installationselemente
(pro Sanitärobjekt ein Installationselement)
< Anwendung von Installationssystemen,
bestehend aus Profilen, Installationselementen und Beplankung
< Komplett- oder Kompaktinstallationen:
vorgefertigte Installationsblöcke oder Rohrregister, die auf der Baustelle nur
zu montieren und anzuschließen (verbinden) sind.
Trends und neue Entwicklungen
Bei der Weiterentwicklung der Vorwandinstallationen zeigt sich ein Trend zu kleinteiligen, auf spezielle Einbausituationen ausgerichteten Lösungen und Komplettierungsangeboten. Platzsparende Elemente für kleine Räume sind hier
ebenso gefragt wie differenzierte Möbeleinbauten. Ziel ist es, individuelle Badgestaltungen mit vielfältig kombinierbaren Elementen zu ermöglichen.
-
-
-
WC-Eckelemente mit geringer Einbautiefe, auch in Kombination mit Schienensystemen, verschiedene Bauhöhen
und -tiefen, z.T. mit beweglichen Befestigungsplatten, die sich leicht verdrehen lassen und so an Dachschrägen
angepasst werden können
Installationssysteme für spezielle Grundformen (Rechteck, Dreieck, Trapez), frei in den Raum ragend mit Befestigung an einer Schmalseite, in verschiedenen Bauhöhen, inkl. Verkleidung
Reduzierung der klassischen Vorwandinstallation besonders in kleinen Räumen durch den Einsatz eines speziellen
Kompakt-Spülrohres anstelle des Spülkastens, in Kombination mit Traggerüst und Beplankung (auch Marmor) hat
das entstehende Eckelement eine Tiefe von nur 210 mm (z.B. Missel Kompakt-Spülrohr)
Integration von Badmöbeln in ungenutzte Hohlräume von Installationssystemen, mit speziellen Einbaurahmen, Möbelmodule in unterschiedlichen Designlinien
Verfliesbare Bauplatten zur individuellen Errichtung von Badmöbeln wie Sitzbänken in Duschen oder WaschbeckenUnterschränken, besondere Formgebung (Rundungen) möglich
In Breite und Höhe variable Installationselemente zur schnelleren Verbindung zwischen Baukörper und Sanitärelement für die Vor- und Inwandinstallation.
Grundsätze, Empfehlungen, Hinweise
Grundsätze
Vorwandinstallationen sollen nach wirtschaftlichen Erwägungen unter Berücksichtigung der Kosten aller Gewerke eingesetzt werden. Um die Vorteile der VW sinnvoll nutzen zu können, ist es wichtig, absolut gleiche Situationen ausreichend oft vorzusehen. (Sanitärbau 2003 AMEV)
Vorgefertigte Installationseinheiten müssen so beschaffen sein, dass sie die bei Transport, Lagerung und Einbau üblicherweise auftretenden Beanspruchungen aufnehmen können. Die Verbindung von vorgefertigten Installationseinheiten
untereinander und mit bestehenden Anlagenteilen muss so gestaltet sein, dass sie nach dem Einbau der Installationseinheiten herstellbar ist und eine zu erwartenden Achsverschiebung bis zu 30 mm spannungsfrei, wasser- und gasdicht und
ohne Verminderung des Leitungsquerschnittes möglich ist. (nach DIN 1986-1)
Nach der zurückgezogenen DIN 18 022 ist bei horizontaler Leitungsführung eine Vorwand mit einer Tiefe von 20 cm
erforderlich, bei vertikaler Leitungsführung mit einer Tiefe von 25 cm.
54
2009
Allgemeine Grundlagen
Schlitzen / Vorwandinstallationen
xxx
Empfehlungen
%
%
%
%
%
%
%
Der Einsatzzweck und die Einsatzbedingungen sind zu ermitteln, erst danach kann der Einsatz der Vorwandinstallation nach den Herstellerunterlagen festgelegt werden.
Exakte, verbindliche Unterlagen der Hersteller anfordern.
Die Hersteller der Vorwandinstallationen geben meist die Rohbauhöhe ihrer Elemente an. Bei teilhohen Vorwandinstallationen ist zu beachten, dass zusätzlich noch die Höhe für die Beplankung (oder den Putz), Verfliesung und
ggf. die Betätigungstaste für den UP-Spülkasten mit oberer Betätigung sowie ggf. Verbindungsprofile für benachbarte Elemente eingeplant werden müssen.
Prüfzeugnisse anfordern.
Kontrollieren, wofür die Prüfzeugnisse ausgestellt worden sind („DVGW-geprüft“ gilt nur für einzelne Baugruppen,
ist allein nicht ausreichend, brandschutztechnisch geprüfte Einbausituation vergleichen).
Der Zugang zu Vorwandinstallationen ist möglichst zerstörungsfrei zu realisieren; der Einbau von Revisionsklappen
oder -öffnungen in Trockenbauunterkonstruktionen ist dringend zu empfehlen.
Bei Sonderlösungen, z. B. besonders kleine Nischen, sind evtl. erforderliche Änderungen an den Bausteinen mit
dem Hersteller abzustimmen und zeichnerisch festzuhalten und nicht dem Installateur zu überlassen (Gewährleistung).
Bei der Ausführung im Zusammenhang mit Leichtbauwänden ist unbedingt eine Abstimmung mit dem Trockenbauunternehmen bezüglich der Befestigung erforderlich.
An Wänden, deren Masse geringer als 220 kg/m² ist, ist ein Eignungsnachweis erforderlich.
Bei Leitungsführungen in Vorwandinstallationen und anschließenden Wanddurchdringungen Schallschutz beachten.
Hinweise
Häufig werden in der Planungsphase bei WCs zu geringe Vorwandtiefen vorgegeben. Insbesondere bei Leitungsquerungen sind die folgenden lichten Einbautiefen zu beachten. Zusätzlich sind noch die Tragkonstruktion, die
Beplankung sowie die Verfliesung zu berücksichtigen!
Erforderliche Einbautiefen bei Leitungskreuzungen am Beispiel:
WICU extra
28 x 1,5
WICU standard
28 x 1,5
SML-Guss
DN 100
St-Rohr/Edelst.
od. WICU extra
SML-Guss
DN 100
St.-Rohr
od. WICU extra
55
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Schlitzen
/ Vorwandinstallationen
Einige der häufigsten Ausführungsfehler werden nachfolgend beschrieben:
Für den jeweiligen Anwendungsfall werden die falschen Elemente verwendet (Trockenbau/Massivbau).
Die Abstimmung mit Trockenbauer fehlt oder ist nicht ausreichend.
Schwerpunkte sind hierbei die Vorbereitung der Installationswand und die Klärung, wer die Elemente in
dieser Wand befestigt.
Die Höhe des Fußbodenaufbaus wird nicht beachtet
Die Elemente werden nicht fachgerecht und nicht nach Herstellerangaben am Baukörper befestigt
Trockenbauer bzw. Fliesenleger arbeiten unsauber im Bereich der Revisionsöffnung des Spülkastens.
Das Fliesenraster wird nicht eingehalten.
Wandhängende WCs sollen nach 3 Wochen nachgezogen werden.
Schallbrücken sind unbedingt zu vermeiden. Je nach Element sollten zusätzliche Maßnahmen zum Schallschutz (speziell bei Einmauerung) vorgesehen werden, z. B. Schallschutzkörbe über liegenden Abwasserleitungen. Hohlräume, z. B.
in Installationswänden, sind mit geeigneten Materialien wie Mineralwolle zu bedämpfen.
Vorteile der Vorwandinstallationen
%
%
%
%
%
%
%
%
56
2009
Bei Modernisierungen bleiben Bestandswände in ihrer Substanz erhalten, die volle Wandstärke gewährleistet die
Standsicherheit, einen günstigeren Schall- und Brandschutz. Bauschutt und Lärmbelästigung durch Stemmen oder
Fräsen entfallen.
Geringe Instandhaltungskosten durch einfachere Schadensfeststellung und Instandsetzung.
Ausführung wichtiger Installationsprozesse in Vorfertigungswerkstätten. Prüfungen sind in der Vorfertigung besser
und zuverlässiger durchzuführen.
Reduzierung der Baunebenleistungen. Mauer- und Putzarbeiten werden besonders bei Verwendung von Installationssystemen, Installationsblöcken und Registern reduziert.
Verkürzung der Gesamtmontagezeiten auf der Baustelle. Schnellerer Bauablauf und bessere Terminüberwachung
sind insbesondere bei Installationssystemen möglich. Mit weniger Personal sind größere Bauvorhaben durchführbar.
Installation einschließlich Trockenbau und Gewährleistung aus einer Hand. Die meisten Hersteller haben eine
Gewährleistungsvereinbarung mit dem ZVSHK.
Neuartige Möglichkeiten der freien Raumgestaltung wie Schaffung nutzbarer, großzügiger Ablageflächen, abgestufter Höhen derselben, Raumteiler, Eckmontagen etc.
Vorgefertigte Installationen reduzieren den Planungsaufwand erheblich. Änderungswünsche sind auch noch in
einer späteren Bauphase realisierbar. Die funktions- und maßgerechte Anordnung der Armaturen bei Einhaltung
des durch Bauherren und Architekten vorgegebenen Fliesenrasters ist einfacher möglich. Durch exakte Ausschreibungstexte der Hersteller ist eine genaue Kalkulation möglich.
VIS – Upgrade für den Trockenbau
VIS Vorwandinstallation – ein gutes
Konzept wird jetzt noch besser
VIS Vor wand-Fer tigelemente sind bewähr t und gut,
das neue VIS Schienen-Befestigungssystem von
CONEL macht die Vor wandinstallation noch besser!
Das Schienensystem ist auch im Trockenbau (gerade
Schienenmontage) schnell und einfach ver wendbar.
2 Mal „Klick“ – und das Element ist an der Wandschiene befestigt! Einfach, schnell und werkzeugreduzier t – das VIS Schienen-Befestigungssystem von
CONEL.
Diese 3 Innovationen machen die Profi-Vorwandinstallation noch besser:
2,5 +
Bauwerksanschluss
KBN: CVISBWA – sichere,
justierbare Befestigung an
Wand, Boden oder Decke.
Doppelschnellspanner
KBN: CVISDSS – zur
werkzeugfreien und schnellen
Befestigung vormontierter
Elemente an der Schiene.
5,0 m
Stab in 2 Längen:
2,5 Meter – KBN: CVISSTAB / 5,0 Meter – KBN: CVISSTAB5
Montageschiene zur stufenlos variablen Positionierung von
Vor wand-Elementen, außerdem lassen sich mit dem Stab
Abschnitte der Vor wandkonstruktion errichten – schnell,
sicher und belastbar.
Perfekt passend zum Installationssystem VIS:
die ai-Glasbetätigungsplatte von VIGOUR
Bemaßung und Bajonettverbindungen der VIS Vorwand-Installationen
wurden optimiert für Betätigungsplatten der Sanitärmarke VIGOUR.
Z.B. die derzeit kleinste Glasbetätigungsplatte auf dem Markt –
ein Design-Highlight in Ihrem Bad.
Lieferbar in vielfältiger Glas- und
Farbauswahl, passt auch zu den
Glaswaschtischen aus der Badserie cosima von VIGOUR.
Schnelle Montage mit Bajonettverbindung. Der Edelstahlrahmen
ist nur 5 mm breit – für problematische Fugen optional auch in
10 mm Breite.
Glasbetätigungsplatte, ai-Design
Unser Beispiel:
Material: Glas/KS, Farbe: mint/weiß
KBN: CVISAIGKMI
57
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Elektro
ELEKTROTECHNIK
DIN VDE 0100-701 Errichten von Niederspannungsanlagen
Teil 7-701: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Räume mit Badewanne oder Dusche
Die Planung und Errichtung von Niederspannungsanlagen nach den gültigen DIN/VDE-Normen obliegen den Elektro-Planern und -Installateuren, wobei eine rechtzeitige gegenseitige Verständigung mit den Planungsbüros und Ausführungsbetrieben für die Sanitär- und Heizungsanlage erforderlich ist.
In diesem Abschnitt sollen nur die Grundlagen dargestellt werden, die Architekten, Sanitärplaner, Bauherren und
andere Nichtelektrofachkräfte bereits bei der Entwurfsplanung benötigen, um z.B. Steckdosen und Schalter sowie
Wassererwärmer, Heizungs- und Lüftungsgeräte und andere festanzubringende elektrische Installationsgeräte und
Verbrauchsmittel sowie die Waschmaschinenstellfläche fachgerecht anordnen bzw. auswählen zu können.
Bei kritischen Anlagen, wie Whirlpools, Notduschen oder elektrischen Einrichtungen für behinderte Menschen sollte,
wenn keine einschlägigen Erfahrungen vorhanden sind, von vornherein der Elektroplaner zu Rate gezogen werden.
Grundlage der folgenden Ausführungen sind die gültigen Fassungen der DIN VDE 0100-701 vom Oktober 2008.
Anwendungsbereich
Diese Norm gilt für das Errichten von elektrischen1) Anlagen in Räumen mit fest angeordneten Bade- oder Duscheinrichtungen in Wohngebäuden sowie in öffentliche und gewerblichen Gebäuden, z.B. in Hotels und Internaten, in
Duschräumen von Kindergärten und Industriegebäuden. Dazu zählen auch fest angeordnete, fabrikfertige Bade- oder
Duscheinrichtungen wie Schrankbäder mit heraus schwenkbarer Wanne, wenn diese Einrichtungen elektrisch fest angeschlossen sind. Sie gilt nur im Zusammenhang mit den anderen Normen der Reihe DIN VDE 0100.
Zusätzlich gelten für
% medizinisch genutzte Bade- und Duschräume DIN VDE 0107 und für
% Bade- und Duschräume in baulichen Anlagen für Menschenansammlungen DIN VDE 0108-1.
DIN VDE 0100-701 gilt nicht für Räume mit Duscheinrichtungen, die nur in Notfällen benutzt werden (z. B. Notduschen).
Begriffe
Nachfolgend werden ausgewählte Begriffserläuterungen wiedergegeben, die nicht als eindeutig vorausgesetzt
werden können und zum besseren Verständnis der folgenden Ausführungen beitragen sollen.
% Bewegliche Bade- oder Duscheinrichtungen mit eingebauten elektrischen Betriebsmitteln
sind ortsfeste Verbrauchsmittel, die begrenzt bewegbar sind (DIN VDE 0100-701),
z. B. Schrankbäder oder Schrankduschkabinen.
% Festangebrachte Betriebsmittel
sind Betriebsmittel, die auf einer Haltevorrichtung angebracht oder in einer anderen Weise fest an einer bestimmten Stelle montiert sind. (DIN VDE 0100-200)
% Ortsfeste Betriebsmittel
sind festangebrachte Betriebsmittel oder Betriebsmittel, die keine Tragevorrichtung haben und deren Masse so
groß ist, dass sie nicht leicht bewegt werden können. (DIN VDE 0100-200)
58
2009
1)
Nicht für das Betreiben oder Verwenden
Allgemeine Grundlagen
Elektro
xxx
%
%
%
%
%
%
IP-Code
ist ein Bezeichnungssystem nach DIN EN 60529, um die Schutzgrade durch ein Gehäuse gegen den Zugang
zu gefährlichen Teilen, Eindringen von festen Fremdkörpern und/oder Eindringen von Wasser anzuzeigen und
zusätzliche Informationen zu einem solchen Schutz anzugeben. (DIN VDE 470-1)
Schutzart (Schutzgrad)
Umfang des Schutzes durch ein Gehäuse gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen, gegen Eindringen von festen
Fremdkörpern und/oder gegen Eindringen von Wasser.
(DIN VDE 470-1)
Schutzklassen (DIN VDE 106-1)
in Klassen eingeteilte Ausführung eines elektrischen Betriebsmittels gegen gefährliche Körperströme
- Schutzklasse I Geräte mit Schutzleiteranschluss
- Schutzklasse II schutzisolierte Geräte
- Schutzklasse III Geräte für Schutzkleinspannung
Starkstromanlagen
sind elektrische Anlagen mit Betriebsmitteln zum Erzeugen, Umwandeln, Speichern, Fortleiten, Verteilen und Verbrauchen elektrischer Energie mit dem Zweck des Verrichtens von Arbeit - z.B. in Form von mechanischer Arbeit, zur
Wärme- und Lichterzeugung oder bei elektrochemischen Vorgängen. (DIN VDE 0100-200)
SELV
Schutzkleinspannung (Safety extra low voltage).
RCD (englisch: residual current (protective) device) ‰ Rest-Strom-(Schutz)-Einrichtung
ist der Oberbegriff:
RCD
RCD mit Hilfsspannungsquelle
RCD ohne Hilfsspannungsquelle
Diese werden in Deutschland als
„Differenzstrom-Schutzeinrichtungen“
bezeichnet.
Diese werden in Deutschland als
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
bezeichnet.
%
%
RC Bemessungs-RC (von residual current)
ist der Bemessungsdifferenzstrom/-fehlerstrom. Der Index hierfür darf r oder N sein.
PELV Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung
Allgemeine Anforderungen
In Bereichen mit Bade- und Duscheinrichtungen ist aufgrund der Verringerung des elektrischen Widerstandes des
menschlichen Körpers und seiner Verbindung mit Erdpotential mit erhöhter Wahrscheinlichkeit mit dem Auftreten eines
gefährlichen Körperstromes zu rechnen.
Die Norm DIN VDE 0100-701 teilt die Räume mit Bade- oder Duschwanne nach dem Grad der Gefährdung in drei
Bereiche (Bereich 0, Bereich 1, Bereich 2) ein und stellt differenzierte Anforderungen hinsichtlich der Auswahl und
Errichtung der ortsfesten elektrischen Anlagen.
Räume mit Bade- oder Duscheinrichtungen und damit auch die drei Bereiche werden begrenzt durch Decken, Dachschrägen, Wände einschließlich Fenster, Türen, Fußböden und fest angebrachte Abtrennungen. Wenn die Maße der
fest angebrachten Abtrennungen kleiner als die Maße der jeweiligen Bereiche sind, muss bei den Abtrennungen das
Um- und Übergreifen berücksichtigt werden. Dieses wird durch das Fadenmaß in Bild 1 dargestellt.
Bei fest angeordneten, fabrikfertigen Bade- oder Duscheinrichtungen gelten die Bereiche für die jeweilige Gebrauchslage der Bade- bzw. Duschwanne.
59
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Elektro
Bereich 0
Der Bereich 0 entspricht dem Inneren der Bade- oder Duschwanne.
Bei Duschen ohne Wanne entfällt Bereich 0.
Bereich 1
Bereich 1 wird begrenzt durch
% den Fertigfußboden und die waagerechte Fläche
in Höhe des höchsten fest angebrachten Brausekopfes 12) oder Wasserauslasses oder
in 225 cm Höhe über dem Fertigfußboden
% durch die senkrechte Fläche
an den Außenkanten der Bade- oder Duschwanne
an den Innenkanten der Bade- oder Duschwanne bei gemauerten Wannen
bei Duschen ohne Wanne mit einem Abstand von 120 cm vom Mittelpunkt der festen Wasseraustrittstelle an der Wand bzw. an der Decke
Bereich 0 gehört nicht zum Bereich 1.
Zum Bereich 1 gehört auch der Bereich unter Bade- und Duschwannen bis zu deren Ablauffläche, unabhängig davon,
ob er zugänglich ist oder nicht.
Bereich 2
Bereich 2 wird begrenzt durch
% den Fertigfußboden und die waagerechte Fläche
in Höhe des höchsten fest angebrachten Brausekopfes 23) oder Wasserauslasses oder
in 225 cm Höhe über dem Fertigfußboden
% durch die senkrechte Fläche an der Grenze zu Bereich 1 und die dazu parallele Fläche
im Abstand von 60 cm
Bei Duschen ohne Wanne entfällt Bereich 2, dafür vergrößerter Bereich 1 (120 cm).
Bild 1
60
2)
2009
3)
Schutzbereiche in Räumen mit Badewanne oder Dusche nach DIN VDE 0100-701
Anschlusspunkt, der Bestandteil der festen Installation ist, also keine flexiblen Duschschläuche
Anschlusspunkt, der Bestandteil der festen Installation ist, also keine flexiblen Duschschläuche
Allgemeine Grundlagen
Elektro
xxx
Die Anordnung von Schaltern und
Steckdosen ist in dem mit O O O gekennzeichneten Bereich bei
dieser Aufstellung der Dusche zulässig. Jedoch ist ein größerer
Abstand zwischen Dusche und Wand zu empfehlen
Bild 2 Anordnung einer fabrikfertigen Duschkabine
Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag
Schutz durch Kleinspannung:
SELV- oder PELV-Stromkreise
In den Bereichen 0, 1 und 2 ist unabhängig von der Höhe der Nennspannung der elektrischen Betriebsmittel ein Schutz
gegen direktes Berühren erforderlich.
Schutz durch Schutztrennung:
Trenntransformatoren für einzelne Verbrauchsmittel, nicht zulässig mit mehreren Verbrauchsmitteln. Für Fußboden-Flächenheizungen wird Schutztrennung nicht zugelassen.
61
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Elektro
Zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs):
- erforderlich in Räumen mit Badewanne oder Dusche
- Bemessungsdifferenzstrom I6N )30 mA
- nicht gefordert für Stromkreise mit der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“, wenn jeder Stromkreis nur ein elektrisches
Verbrauchsmittel oder nur eine Steckdose versorgt; mit Schutz durch Schutztrennung oder SELV / PELV und für Stromkreise, die ausschließlich der Versorgung von fest angeschlossenen Wassererwärmern dienen
Zusätzlicher Potentialausgleich:
Fremde, leitfähige Teile, die in Räume mit Badewanne oder Dusche eingeführt werden, sind in einen zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen. Das betrifft Teile für Frisch- und Abwasser, Heizung und Klima sowie Gas.
Nicht gefordert für kunststoffummantelte metallene Rohre, wenn sie im Raum nicht berührt werden können und nicht mit
berührbaren, leitfähigen Teilen ohne Schutzpotentialausgleich verbunden sind.
Tabelle 1
Bereich
0
Errichtung von Installationsgeräten und Verbrauchsmitteln nach
DIN VDE 0100-701, Zulässigkeit
Schalter-, Steuer- und Installationsgeräte
z. B. Schalter, Steckdosen
nicht zulässig
1
- Verbindungs- und Anschlussdosen für die Versorgung der in Bereich 1 zulässigen Verbrauchsmittel
- Installationsgeräte einschl. Steckdosen mit einer
Nennspannung bis AC 25 V oder DC 60 V in
SELV- oder PELV-Stromkreisen, Stromquelle muss
außerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet sein.
2
- Installationsgeräte, ausgenommen Steckdosen
- Installationsgeräte einschl. Steckdosen für Betriebsmittel der Signal- und Kommunikationstechnik
in SELV- oder PELV-Stromkreisen
- Rasiersteckdosen-Einheiten nach DIN EN 615582-5 (VDE 0570-2-5)
Verbrauchsmittel
z. B. Leuchten, Lüfter, Whirlpools
- Verbrauchsmittel, die nach Herstellerangaben für
diesen Bereich zugelassen sind und
- fest angeordnet und fest angeschlossen sind und
- mit Nennspannung bis AC 12 V und DC 30 V in SELVStromkreisen versorgt werden.
Die Stromquelle für den SELV-Stromkreis darf nicht
innerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet werden.
ausschließlich folgende elektrische Verbrauchsmittel, wenn
sie ortsfest angebracht und fest angeschlossen, sowie für
diesen Bereich geeignet sind:
- Wassererwärmer
- Whirlpooleinrichtungen
- Duschpumpen
- Verbrauchsmittel, die mit Nennspannung bis AC 25 V
und DC 60 V in SELV- oder PELV-Stromkreisen versorgt
werden (z.B. Leuchten)
Die Stromquelle für SELV- oder PELV-Stromkreise darf
nicht innerhalb der Bereiche 0 und 1 errichtet werden.
- Verbrauchsmittel für Lüftung
- Handtuchtrockner
62
2009
Allgemeine Grundlagen
Elektro
xxx
Auswahl der elektrischen Betriebsmittel
Elektrische Betriebsmittel dürfen nach DIN VDE 0100-701 nur errichtet werden:
im Bereich 0 mit mindestens der Schutzart IP X7
in den Bereichen 1 und 2 mit mindestens der Schutzart IP X4.
Bei Strahlwasser kann eine höhere Schutzart erforderlich sein.
Nach [2] ist seit langem vorgesehen, den IP-Code weltweit für alle Arten von Betriebsmitteln einzuführen. Jedoch
werden viele Betriebsmittel derzeitig und auch zukünftig mit Symbolen gekennzeichnet („Tropfenkennzeichnung“), siehe
Tabelle 3. Es gibt keine genormte Vergleichstabelle, bei welcher verlangten Schutzart ein Betriebsmittel mit der Symbolkennzeichnung zulässig ist.
Vom CEE (=Internationale Kommission für Regeln zur Begutachtung elektrotechnischer Erzeugnisse) wurde jedoch die
in Tabelle 2 wiedergegebene Aufstellung verfasst, die in der Praxis weitgehend Beachtung findet, aber nur eine unverbindliche Orientierung bieten kann.
Tabelle 2
Symbolkennzeichnung und IP-Code
Bedeutung der Symbolkennzeichnung
aus [2]
Symbol
Bedeutung
ohne Symbol
Grober Vergleich zwischen den Bezeichnungen nach der
Symbol-Kennzeichnung und dem IP-Code aus [2]
IP-Schutzart
Schutzgrad gegen Wasser nach
nach DIN EN
DIN EN 60529
60529
IP X0
nicht geschützt
IP X1
geschützt gegen Tropfwasser
IP X2
geschützt gegen Tropfwasser
bei geneigtem Gehäuse bis 15°
sprühwasser- und
regengeschützt
IP X3
geschützt gegen Sprühwasser
spritzwassergeschützt
IP X4
geschützt gegen Spritzwasser
strahlwassergeschützt
IP X5
geschützt gegen Strahlwasser
eintauch- und flutungsgeschützt, wasserdicht
IP X6
geschützt gegen starkes Strahlwasser
IP X7
geschützt gegen Wirkungen bei zeitweiligem Untertauchen in Wasser
IP X8
geschützt gegen Wirkungen bei dauerndem Untertauchen in Wasser
tropfwassergeschützt
... bar ...m
63
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Elektro
Whirlpools, fabrikfertige Duschkabinen und Schrankbäder, Spiegelschränke
Es sollten grundsätzlich Geräte mit Festanschluss vorgesehen werden, weil nur dadurch der sichere, fachgerechte
Anschluss unter Beachtung der Herstellerhinweise durch den Elektroinstallateur gewährleistet werden kann. Dass die
Geräte VDE geprüft sein müssen, wird vorausgesetzt.
Steckerfertige Geräte bergen die Gefahr in sich, dass die Aufstellung in unzulässigen Bereichen geschieht und der
Anschluss durch Laien an ungeeigneten Steckdosen und ohne den zusätzlichen Potentialausgleich erfolgt.
Statische Probleme sind rechtzeitig zu klären.
Waschmaschinenaufstellung
Oft diskutiert wird die Frage, ob die Waschmaschine neben der Badewanne, also in Bereich 2, aufgestellt werden darf.
Z.T. wird auf DIN VDE 0100-701 verwiesen, die die Aufstellung in Bereich 2 nicht zulassen.
Richtig ist, dass die DIN VDE 0100-701
%
sich nur mit festangeschlossenen elektrischen Betriebsmitteln befasst
%
über das Betreiben elektrischer steckerfertiger Betriebsmittel, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner,
Lufttrockner, Heizlüfter oder Haartrockner keine Aussage enthält, da es sich um eine Errichtungsnorm handelt. Die Aufstellung von Waschmaschinen und anderen ortsveränderlichen elektrischen Geräten ist nicht
Gegenstand dieser Norm.
%
u.a. die für Bereich 2 zulässigen Installationsgeräte regelt (sh. Tabelle 1). Danach sind in Bereich 2 nur
Steckdosen für Verbrauchsmittel der Bereiche 0 und 1 zulässig. Steckdosen für Waschmaschinen sind
demnach ausgeschlossen. Daraus kann jedoch nicht zwingend geschlussfolgert werden, dass auch die
Aufstellung der Waschmaschine in Bereich 2 nicht zulässig sei.
Es existieren keine anderen Normen, die die Aufstellung und Nutzung von Waschmaschinen im Bereich 2 einschränken
oder verbieten.
Auch nach [1] dürfte die Waschmaschine neben der Badewanne aufgestellt werden.
Mit der Norm DIN VDE 0100-701 von Oktober 2008 wurde erstmals eine europäisch harmonisierte Norm für die Errichtung von Niederspannungsanlagen in Räumen mit Badewanne oder Dusche vorgelegt. Sie enthält im Anschluss an
den Haupttext der national mit Ergänzungen für Deutschland übernommenen Norm darüber hinaus gehende ergänzende bzw. abweichende Regelungen, die in den anderen CENELEC-Mitgliedsländern bzw. in einzelnen von Ihnen gilt.
Literatur
[1] Vogt, D.: Sanierung von Bädern - Waschmaschinenstandort im Bereich 2, In: de 12/94, S. 889
[2] Hörmann, W., Nienhaus. H. und B. Schröder: Errichten elektrischer Anlagen in Räumen mit Badewannen oder
Dusche - Kommentar der DIN VDE 0100-701 (VDE 0100 Teil 701): 2002-02 mit Änderung 1: 2004-02, VDE-Schriftenreihe - Normen verständlich Band 67 A, 2004,
Überarbeitung in Vorbereitung für 2009
[3] Senkbeil, H.: Die Elektroanlage im Badezimmer, 2. Auflage, Verlag Technik, Berlin 2002
64
2009
Allgemeine Grundlagen
Wassersparen
xxx
Wie man sinnvoll Wasser spart
Wie wichtig Wasser für unser Leben ist, wird deutlich, wenn man an Alternativen denkt: Denn für Wasser als Lebensmittel
gibt es keine Alternative - es ist unersetzbar!
Dennoch geht wohl jeder von uns noch viel zu beToilettenspülung
denkenlos mit diesem wichtigen Gut um! Waren es
32%
Baden und
in den 50er Jahren z.B. noch circa 100 Liter WasDuschen
ser, die pro Kopf und Tag in Deutschland verbraucht
30%
wurden, so liegen wir heute schon bei circa 145 Liter! Umso erstaunlicher, wofür wir das kostbare Naß
Sonstiges
einsetzen. Denn nur ganze 2% werden direkt als
6%
Wäschewaschen
Lebensmittel zum Trinken oder Kochen verwendet.
12%
Trinken, Kochen
Den Löwenanteil mit 36% verschlingt unsere Körper2%
Autowaschen,
pflege mit Baden und Duschen, knapp gefolgt von
Körperpflege
Garten
Geschirrspülen
6%
6%
der Toilettenspülung mit 32%.
6%
Das hohe Wasseraufkommen, vor allem bei der WC-Spülung, hat bei vielen zum Umdenken geführt. Favoriten sind
heute moderne Spülkästen, die mit der „Stop & Go-Taste“ oder einer 2-Mengen-Spülung ausgerüstet sind. Und spart
sofort. Doch auch ohne diese individuelle Bedienung helfen die neuen Generationen von Spülkästen beim täglichen
Wasser-Sparen: Denn bei fast allen Serien konnte der Verbrauch von bisher neun Liter pro Spülung bis auf 4,5 Liter
gesenkt werden, um trotzdem eine hygienisch einwandfreie Spülung garantieren.
Wassereinsparung bei einem Duschvorgang
35
Warm
30
Kalt
25
20
15
Für diejenigen aber, die sich gern konstant von Kopf
bis Fuß auf Wärme einstellen, empfiehlt sich die Verwendung von komfortablen Thermostaten mit garantiert exakter Temperaturkonstanz. Da die Wunschtemperatur mit geringstem Wasserverbrauch erreicht
wird, spart man mit einem Thermostat bis zu 40%
Wasser und Energie (s.h. Grafik).
10
5
60,8 Liter gesamt
49,4 Liter gesamt 31,4 Liter gesamt
0
Zweigriffarmaturen
Einhandmischer
Thermostate
Im Armaturenbereich bietet sich neben Thermostatbatterien
auch die Möglichkeit Armaturen mit Durchflussbegrenzern
einzubauen. Durchflussmengenregler lassen sich auch nachträglich in Wasch- und Duscharmaturen einbauen.
Dieser Regler gibt nur die Wassermenge ab, die er auch benötigt. im öffentlichen Bereich
ist der Einsatz von elektronisch-,
zeitgesteuerten Armaturen oder
Selbstschlußarmaturen empfehlenswert.
Selbstschluss-Eingriffmischer
Unterputz-Thermostat
– Fertigmontageset
– Mit Absperrung
– Mengengriff mit Spartaste
– Verchromt
Aufputz-Brausethermostat
– Mit Mengengriff und Spartaste
– Ohne Brausegarnitur
– Verchromt
Über 50% des Trinkwassers kann auch durch die
Verwendung einer Regenwassernutzungsanlage eingespart werden. Die hierbei diskutierten hygienischen
Bedenken sind bei qualifiziert installierten Regenwassernutzungsanlagen zwischenzeitlich ausgeräumt.
Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie
im Kapitel „Wasserversorgung und Regenwassernutzung“.
65
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
Wassersparen
WASSERSPAREN
Tabelle 1
Personenbezogener Wasserbedarf für WC, Waschtisch, Dusche und Küchenspüle im Wohnungsbau nach VDI 6024 1)
Ausstattung
Nutzung
WC
Waschtisch
Dusche
Küchenspüle
1)
66
2009
Mischbatterie
l/min
Dauer
der
Entnahme
Δt
s
Dauer
der
Einregulierung
Δte
s
Nutzungsfrequenz
f
1/d
Nutztemperatur
N
Durchfluss
Personenbezogener Wasserbedarf
l
d
l/d
9
Defäkation
-
-
-
-
1
10
9
Defäkation
-
-
-
-
1
10
6
6
Defäkation
-
-
-
-
1
10
4,5
4,5
Urinieren
-
-
-
-
4
10
9
36
Urinieren
-
-
-
-
4
10
3
12
Kalt waschen
-
12
15
-
5
10
3
15
Kalt waschen
-
6
15
-
5
10
1,5
7,5
27,2
warm waschen
2-Griff
12
60
8
2
40
13,6
warm waschen
1-Griff
12
60
5
2
40
13
26
warm waschen
thermostatisch
12
60
1
2
40
12,2
24,4
warm waschen
2-Griff
6
60
8
2
40
6,8
13,6
warm waschen
1-Griff
6
60
5
2
40
6,5
13
warm waschen
thermostatisch
6
60
1
2
40
6,1
12,2
-
2-Griff
15
240
8
0,5
40
62
31
-
1-Griff
15
240
5
0,5
40
59,3
29,6
-
thermostatisch
15
240
1
0,5
40
55,6
27,8
-
2-Griff
8
240
8
0,5
40
33,1
16,5
-
1-Griff
8
240
5
0,5
40
31,6
15,8
-
thermostatisch
8
240
1
0,5
40
29,7
14,8
Geschirrwäsche
2-Griff
12
-
8
0,6
50
8
4,8
1-Griff
-
-
5
-
-
-
-
thermostatisch
-
-
1
-
-
-
-
sh. auch VDI 2067 und DIN 1989
Allgemeine Grundlagen
Wassersparen
67
2009
Your partner for showers
Geniessen mit
ECOKOMFORT
Ein Schweizer
Unternehmen
UmweOtschXtz XnG EnerJieeIÀzienz
Intelligente Produkte, Kosten
sparend und ökologisch wertvoll.
‡ (&2.20)257:DVVHUNRVWHQHLQ
sparung von bis zu 60%, durch
JHUHJHOWH'XUFKÁXVVPHQJHQvon
OPLQoderOPLQ
‡ &25HGXNWLRQdurchJHULQJHQ
:DUPZDVVHUYHUEUDXFK
‡ )U'XUFKODXIHUKLW]HUJHHLJQHW
0DVVDJH%RRVWHU6WUDKODEEDU
XQGOPLQ
‡ $QWLNDONV\VWHP1LNOHV(DV\WRFOHDQ
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
WOHNUNGSBAU
Spezifische Vorschriften und Normen
DIN 1988
DIN EN 695
DIN 66 354
DIN 68 935
DIN 68 881-1
DIN 68 902
DIN 68 904
DIN EN 1116/Ber.1
VDI 6000-1
VDI 6000-5
06.05
11.05
12.86
03.08
02.79
06.98
09.76
05.07
02.08
11.04
Technische Regeln der Trinkwasserinstallation
Küchenspülen; Anschlussmaße
Kücheneinrichtungen; Formen, Planungsgrundsätze
Koordinationsmaße für Badmöbel, Geräte und Sanitärobjekte
Begriffe für Küchenmöbel, Küchenschränke
Kücheneinrichtungen, Heißwasserbereiter, Begriffe
Kücheneinrichtungen, Spülen, Ausgüsse, Begriffe
Küchenmöbel - Koordinationsmaße für Küchenmöbel und Geräte
Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Wohnungen
Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Seniorenwohnungen,
Seniorenheime, Seniorenpflegeheime
Darüber hinaus sind in den Förderrichtlinien der Bundesländer einschlägige Anforderungen formuliert.
Sanitärräume im Wohnungsbau nach VDI 6000-1/-5
und der zurückgezogenen DIN 18022 als Orientierungshilfe
Geltungsbereich
DIN 18022 diente der Planung und Bemessung von Küchen, Bädern und WCs im Wohnungsneubau. VDI-6000-1
beschäftigt sich darüber hinaus mit Ausstattungsempfehlungen und umfasst auch Hausarbeitsräume und Waschküchen.
Die maßlich definierten Forderungen sind Mindestwerte, die durchaus überschritten werden können und sollten (z.B.
Bewegungsflächen – barrierefreies Bauen, Wunsch nach attraktiven Räumen). Die VDI 6000-5 beschäftigt sich mit der
Ausstattung von und mit Sanitärräumen für Senioren. Sie unterscheidet Seniorenwohnungen, Wohnungen für Betreutes
Wohnen, Seniorenwohnheime, Senioren-, Kranken- und Pflegeheime sowie Gemeinschaftssanitärräume. Die Autoren
werden sich dabei im folgenden auf die Empfehlungen für Seniorenwohnungen beschränken, die (im Hinblick auf die
Bevölkerungsentwicklung) auch als generelle Empfehlungen für den allgemeinen Wohnungsbau zu empfehlen sind.
Bei der Raumplanung ist zu beachten, dass sich die Maßangaben auf die fertigen Wand- und Bodenoberflächen
beziehen.
Bei der Modernisierung sind die Vorschriften unter Berücksichtigung der baulichen Gegebenheiten sinngemäß anzuwenden. Maßliche Abweichungen sollten jedoch Einzelmaße um nicht mehr als 5 cm unterschreiten.
Diese Grundlagen können auch zur Planung von Sanitärräumen anderer ähnlicher Bereiche herangezogen werden,
wenn keine speziellen Vorschriften vorliegen.
Begriffe
%
%
%
%
Einrichtungen - sind die zur Erfüllung der Raumfunktion notwendigen Teile, z. B. Sanitär-Ausstattungsgegenstände,
Geräte und Möbel; sie können sowohl bauseits als auch vom Wohnungsnutzer eingebracht werden.
Stellflächen - geben den Platzbedarf der Einrichtungen im Grundriss nach Breite (b) und Tiefe (t) an.
Abstände - sind die Maße zwischen zwei Stellflächen sowie zwischen Stellflächen und oberflächenfertigen Wänden. Sie sichern die Größe der Bewegungsflächen.
Bewegungsflächen - sind die zur Nutzung der Einrichtungen erforderlichen Flächen. Ihre Sicherstellung erfolgt
durch Einhalten der notwendigen Abstände (DIN) bzw. in Breite und Tiefe vorgegebenen Flächen (VDI).
69
2009
Wohnungsbau
xxx
Vorschriften
und Normen, Interpretationen
Bäder und WCs
Einrichtungen
In der VDI 6000-1 wird für Wohnungen mit mehreren Personen die Anordnung eines separaten WCs als zweckmäßig
eingeschätzt, für mehr als drei Personen wird ein zusätzlicher Waschtisch bzw. ein Doppelwaschtisch empfohlen. In der
VDI 6000-5 wird bereits ab zwei Personen ein zusätzliches separates WC befürwortet. Im weiteren werden Ausstattungsempfehlungen in Abhängigkeit vom Standard gegeben (Tabelle 1). Gleiches galt für die DIN 18022.
Tabelle 1
Standardabhängiger Ausstattungsbedarf nach VDI 6000-1 Tab. 2
einfache Ausstattung
Raum
Bad
gehobene Ausstattung
Bedarfsermittlung
komfortable Ausstattung
Bedarfsermittlung
Ausstattungsbedarf
Toilettenanlage
Papierrollenhalter ToilettenToilettenbürste
anlage
Papierrollenhalter
ToilettenToilettenbürste mit
anlage
Halterung (bodenfrei)
Papierrollenhalter
Toilettenbürste mit Halterung
(bodenfrei)
Papiervorratsbox
Beh. für Hygieneabfälle
Waschbecken
Ablage Spiegel
Waschbecken
Ablage Spiegel
Handtuchhalter
Waschbecken,
Doppelbecken *)
Ablage(fläche)
Flächenspiegel
Handtuchhalter
Mundgläser mit Halter
Badewanne
Haltegriff
Haken
Badewanne
Haltegriff
Badetuchhalter
Badewanne
Haltegriff
Badetuchhalter
und/oder
Dusche
Haltegriff
und/oder
Duschabtrennung Dusche
Haken
Haltegriff
Duschabtrennung
Badetuchhalter
und/oder
Dusche
Haltegriff
Duschabtrennung
Sitzbank (klappbar)
Badetuchhalter
Waschmaschine
Sitzwaschbecken
SitzwaschHandtuchhalter
Designheizkörper **) becken
Spüle mit
Unterschr.
Gassteckdose *‘
Ausstattungsbedarf
Bedarfsermittlung
Ausstattungsbedarf
Handtuchhalter
ggf. Badmöbel
Designheizkörper **)
Whirlpool *)
Spüle mit
Unterschr.
Gassteckdose *)
Küche
GästeWC
Waschmaschine
Hausarbeitsraum
*)
**)
70
2009
Optional
von den Autoren empfohlen
Gassteckdose *)
Spülmaschine
Spüle mit Ablauffläche
(ggf. Einbauküche)
Spülmaschine
Toilettenanlage
Papierrollenhalter
ToilettenToilettenbürste mit
anlage
Halterung (bodenfrei)
Papierrollenhalter
Toilettenbürste mit Halterung
(bodenfrei)
Papiervorratsbox
Wasch
becken
Spiegel
Handtuchhaken
Waschbecken
Ablage Spiegel
Handtuchhalter
Dusche *)
Haltegriff
Duschabtrennung
Urinal
mit Deckel
Urinal *)
Wasch
küche
Einbauküche
mit Deckel“‘
Waschmaschine
Trockner *)
(Waschmaschine) Trockner *)
Waschmaschine
Trockner
Waschmaschine, Trockner
Spüle
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
Nach [1] und [3] geht man davon aus, dass
< ein einzelnes Bad mindestens mit Waschtisch, WC und Bade- bzw. Duschwanne ausgerüstet wird
< und die Stellflächen für Waschmaschine sowie Wäschetrockner im Bad und nicht z.B. in der Küche nachzuweisen
sind (die Stellflächen werden ausschließlich im Zusammenhang mit Bad und WC genannt).
Die VDI 6000-1 enthält keine Aussagen bezüglich des im Bad erforderlichen Stauraums.
Der in der VDI 6000-5 dargestellte Ausstattungsbedarf von Bädern in Seniorenwohnungen entspricht etwa dem gehobenen Ausstattungsbedarf nach VDI 6000-1, ergänzt durch die Möglichkeit der nachträglicher Griffausstattungen und
eines Klappsitzes für den Duschplatz (vgl. Tabelle1 und 2).
Tabelle 2
Ausstattungsbedarf von Sanitärräumen in Seniorenwohnungen nach VDI 6000-5
Raum
Ausstattung
Zubehör
Bad
WC
WC-Papierrollenhalter
WC-Toilettenbürste mit Halterung (bodenfrei)
Griffausstattung soll nachrüstbar sein
Waschtischanlage
Ablage
Spiegel
Griffausstattung soll nachrüstbar sein
Badewanne
Badetuchhalter
Haltegriff
Duschplatz
Duschabtrennung
Badetuchhalter
Klappbare Sitzbank
Griffausstattung soll nachrüstbar sein
Sitzwaschbecken
Handtuchhalter
Griffausstattung soll nachrüstbar sein
Küche
Waschmaschine/Trockner
Kleiderhaken
Spüle mit Ablaufflächen
Spülmaschine
Kühlschrank
Kochfeld
Backofen
Dunstabzug
in der VDI wird hierzu keine Aussage getroffen,
es empfiehlt sich eine individuelle, auf den Nutzer abgestimmte
Planung (Zubehör, bevorzugte Arbeitshöhe)
In der VDI 6000-5 werden über die VDI 6000-1 hinaus weitere Anforderungen an die verschiedenen Sanitärobjekte
gestellt:
Toilettenanlage
Papierrollenhalter und Reservepapierrollenhalter müssen ohne Oberkörperdrehung oder Verrenkung im Sitzen erreichbar sein,
WC mit Unterdusch- und Trocknungsfunktion prüfen,
OK der Keramik 42 cm über OKFF
71
2009
Wohnungsbau
xxx
Vorschriften
und Normen, Interpretationen
Waschtisch
Oberkante zwischen 80 und max. 84 cm,
bei 30 cm Tiefe muss die Kniefreiheit in der Höhe mind. 67 cm betragen,
volle Unterfahrbarkeit muss möglich sein,
empfohlene Spiegelgröße 60 cm x 110 cm ab OK Waschtisch, damit sich der
Benutzer im Stehen und Sitzen sehen kann (Autorenanmerkung: 5cm Abstand zu OK Waschtisch empfohlen, Höhe 100cm i.d.R. ausreichend)
Badewanne
sie soll nicht als Duschwanne verwendet werden1,
die Badewannenarmatur soll an der Längsseite der Wanne angeordnet werden (evtl. ein von
der Armatur getrennter Einlauf), z.B. als kombinierter Ein- und
Überlauf (Ab- und Überlaufgarnitur Multiplex Trio)
Dusche
leicht zugänglich, hohe Trittkanten vermeiden, besser bodengleich – Mindestgefälle 2%, ohne
Absenkung (2cm hohe „Stufe“ stellt eine Stolpergefahr da)
Armatur so anordnen, dass Betätigung von außen möglich ist; günstig ist ein in
der Höhe geteilter Spritzschutz
Spüle
die Küche ist so zu planen, dass die Unterfahrbarkeit nachrüstbar ist,
Armaturen
leichte und einfache Betätigung ermöglichen,
Armaturen mit Hebelbewegung sind solchen mit Drehbewegung zu betätigenden vorzuziehen
In VDI 6000 -1 / -5 werden auch Hinweise zu Stimmungen und Ausdrucksformen von Sanitärfarben gegeben.
Die Einrichtungen und ihre Symbole sind in der Übersicht (Tabelle 3) dargestellt, die Stellflächenmaße, seitlichen Abstände und Bewegungsflächen sind in Tabelle 4 zusammengefasst.
Für Seniorenwohnungen wird in der VDI 6000-5 bzgl. der Festlegung der Maße von Sanitärobjekten sowie den Bewegungsflächen und Abständen auf die VDI 6000-1 verwiesen.
Für Vorwandinstallationen ist ein zusätzlicher Platzbedarf zu berücksichtigen:
< 20 cm bei horizontaler Leitungsführung
< 25 cm bei vertikaler Leitungsführung.
Anmerkung: Für WCs an Vorwandinstallationen ist kein zusätzlicher Platz (Tiefe der Stellfläche) erforderlich.
Tabelle 3
Sinnbilder für Sanitäreinrichtungen
Badewanne
Klosettbecken mit
wandhängendem Spülkasten
Duschwanne
Klosettbecken mit
„Inwand“Spülkasten
Handwaschbecken/
Waschtisch
Ausgussbecken
Sitzwaschbecken
Urinal
72
2009
1 Allerdings ist eine Kombination dort sinnvoll, wo die Raumgröße die Anordnung von Dusche und Wanne nicht zuläßt, aber z.B.
Rheuma- und Erkältungsbäder ermöglicht werden müssen. Ein Einstieg kann durch eines der vielfältig erhältlichen Hilfsmittel erleichtert
werden.
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
60
120
6
Tiefe (t)
55
55
13
14
UB
DU
BW WM AB
TR
SP
Maße von sanitären Ausstattungsgegenständen
70
140
45
40
40
40
40
80
170
60
50
90
120
60
60
EDWT HWB SWB WCa WCu
60
40
80
75
60
40
80
60
90
80
9 Tiefe (t)
55
55
55
55
45
60
60
60
10 Bei gegenüberliegender Anordnung von Sanitärobjekten ist ein Abstand von 75 cm vorzusehen !
60
80 90
70 a)
75 75
90
55
7
8
15
Spüle (Einfach-/Doppel-)
Breite (b)
12
Ausgussbecken
4
5
11
Waschmaschine, Trockner
WB DWB EWT
10
Badewanne
Kurzbezeichnung
9
Duschwanne
3
8
Urinalbecken
Sanitäre
Ausstattungsgegenstände
7
Toilettenbecken, Spülung für
Wandeinbau
2
6
Toilettenbecken, Spülung vor
der Wand
5
Sitzwaschbecken
3
Handwaschbecken
4
Einbauwaschtisch mit zwei
Becken
2
Einbauwaschtisch mit einem
Becken
1
Alle Maße in cm
Doppelwaschbecken
1
Empfohlene Maße von sanitären Ausstattungsgegenständen, Bewegungsflächen
und Abstände nach VDI 6000-1, Tab. 3
Einzelwaschbecken
Tabelle 4
60
35
60
75
Min. Bewegungsflächen
Breite (b)
90
150
90
150
70
80
80
85
85
85
85
85 42 c) 42 c) 42 c) 65
11 Montagehöheb)
ü. Fertigfußboden
90
90
90
90
90
12 Min. seitliche Abstände a zu anderen sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen
65
13 WB
25
20
20
20
20
20
20
14 DWB
25
20
20
20
20
20
20
15 EWT
25
20
20
20
15
15
20
16 HWB
25
20
20
20
20
20
20
25
25
25
25
25
25
20
20
20
20
20
20
20
17 SW
25
25
25
25
25
18 WCa/WCu
20
20
20
20
20
25
19 UR
20
20
20
20
20
25
20
20
20 DU
20
20
15
15
20
25
20
20
20
21 BW
20
20
15
15
20
25
20
20
20
22 WM/TR
20
20
15
15
20
25
20
20
20
23 Wand
20
20
20
25
20
25d)
20 20
25 d) 25 d)
24 Vorwandinstallation
Maße Siehe unter Abschnitt 8
25 Türbereich
Abstand zu Türöffnungen/Türlaibungen mind. 10 cm
bei Eckeinstieg
b) kindgerechte Montagehöhen siehe unter Abschnitt 6
c) Oberkante Keramik bei wandhängender Ausführung
d) bei Wänden auf beiden Seiten
e) ohne seitliche Anschlüsse Autorenempfehlung: 3 cm
90
120
120
85
92
3
3
3
3
20 e)
a)
73
2009
Wohnungsbau
xxx
Vorschriften
und Normen, Interpretationen
Bewegungsflächen
Bewegungsflächen sollen die bequeme und gefahrlose Nutzung der Sanitärobjekte gewährleisten. Bewegungsflächen
verschiedener Sanitärobjekte dürfen sich überlagern – nach VDI wenn mit einer gleichzeitigen Nutzung der Einrichtungen nicht zu rechnen ist. Sie dürfen aber nicht durch Sanitärobjekte, Heizkörper u.ä. eingeschränkt werden. Der
Platzbedarf für aufschlagende Türen, Vorwandinstallationen, Schächte u.ä. ist zu berücksichtigen.
Bei der Entwurfsplanung sollten die Bewegungsflächen aller Sanitärobjekte dargestellt werden, um zu ermitteln, wo
Platzreserven für Badmöbel, Heizkörper usw. vorhanden sind bzw. günstig geschaffen werden können.
Für den Entwurfsprozess wird empfohlen, sowohl die zurückgezogene DIN 18022 als auch die VDI 6000 heranzuziehen - Platzreserven erschließen, differenziertere Beurteilungen beim Bauen im Bestand, aber auch mögliche Konflikte
bei gleichzeitiger Nutzung gegenüberliegender Objekte vermeiden – letztlich Festlegung der Grundrisslösung in Abstimmung auf die konkrete Zielgruppe(n) mit dem Bauherrn.
Im folgenden werden ausgewählte Bewegungsflächen dargestellt bzw. interpretiert.
x1, x2 variabel, mind. aber 20
cm, Ein-/ Ausstiegsbreite 70 cm
sind einzuhalten
Bild 1
Bewegungsflächen vor Bade- und Duschwannen nach VDI 6000-1/-5
Bei der Festlegung der Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschtisch und WC gibt es die meisten Differenzen
gegenüber der zurück gezogenen DIN 18022. Nachfolgend werden die Bewegungsflächen nach VDI dargestellt
– dabei ist zu berücksichtigen, dass bei der Grundrissentwicklung i.d.R. die Abstandsforderung von 75 cm (gegenüberliegende Anordnung von Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen) zu beachten ist.
74
2009
Bild 2
Darstellung der Bewegungsfläche zur Nutzung von Einzelwaschbecken/Handwaschbecken und WC
nach VDI 6000-1/-5
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschmaschinen
In VDI 6000-1 wird für die Waschmaschinennutzung 90 cm x 90 cm als Mindestbewegungsfläche empfohlen, was auf
die Nutzung eines Frontladers hindeutet.
Die verstärkt, insbesondere in kleinen Bädern eingesetzten Toplader wurden nicht berücksichtigt. Zur Beschickung und
Entladung ist in diesem Fall Bewegungsfläche über dem Gerät erforderlich (Ellbogenfreiheit). In der Tiefe sind 75 cm
analog der Bewegungsfläche vor Sanitärobjekten nach der zurück gezogenen DIN 18022 ausreichend, mindestens
sollten aber (Bauen im Bestand) in Analogie zur Waschbecken- bzw. Waschtischnutzung nach VDI 55cm eingehalten
werden.
1
Frontlader
60 x 60 cm
Bild 3
2
Toplader
40, 45 cm breit
1)Vorschlag
3
schmaler Toplader, quergestellt, Notlösung bei Modernisierung
Vorschlag für Mindest-Bewegungsflächen zur Nutzung von Waschmaschinen
(1 Neubau, 2 und 3 Modernisierung), generell auch gespiegelt sowie mittig möglich.
Wenn bei der Modernisierung die Tiefe der Bewegungsfläche nicht eingehalten werden kann, muss aber zumindest gesichert werden, dass die Waschmaschine zum Zwecke der Aufstellung, Reparatur und Reinigung vorgezogen werden
kann und nicht über Sanitärobjekte u.ä. gehoben werden muss.
75
2009
Wohnungsbau
xxx
Vorschriften
und Normen, Interpretationen
Bild 4
76
2009
Mindest-Abstands- bzw. Bewegungs- und Stellflächen in Sanitärräumen
nach VDI 6000
Achtung: Alle Maße der schematischen Grundrisse beziehen sich auf die fertigen Wandoberflächen!
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
Küchen
Die Trink- und Schmutzwasser-, Gas- und Elektroanschlüsse sind so anzuordnen, dass die für einen rationellen Arbeitsablauf in der Küche erforderliche Zuordnung der Kücheneinrichtungen realisiert werden kann.
Trink- und Abwasser sowie Elektroanschlüsse für Geschirrspülmaschinen, ggf. auch für Waschmaschinen sind im Bereich
der Küchenspüle anzuordnen.
Die VDI 6000-1/-5 enthalten nur wenige Aussagen zu Küchen - nur Einfach- bzw. Doppelspüle.
Entwurfsgrundsätze sind:
% Anordnung der Küchennassstrecke
von rechts nach links (ausgehend von einer Rechtshändigkeit)
kleine Abstellfläche
* 30 cm
Herd
60 cm
Arbeitsplatte
* 60 cm
Doppelbeckenspüle
* 120 cm
oder Einbeckenspüle mit Abtropffläche
* 90 cm
mit Abtropffläche
oder aber Spülzentrum (vgl. Tabelle 5)
* 90 cm
kleine Abstellfläche
* 30 cm
% Größe der Stellflächen nachfolgend Tabelle 5
Die Anordnung von Schaltern, Steckdosen, Leuchten und Lüftungseinrichtungen sowie von Warmwasserbereitern, Heizkörpern und Rohrleitungen ist bei der Planung der Stellflächen und Abstände zu berücksichtigen. Für Vorwandinstallationen ist der zusätzliche Platzbedarf zu beachten.
Tabelle 5
Sinnbilder und Stellflächen für Kücheneinrichtungen nach ehemaliger DIN 18 022
Zeile
Einrichtungen
Stellflächen
b
t
1 Schränke für Geschirr, Töpfe und Geräte, Hilfsmittel, Speisen, Vorräte usw.
1
Unterschrank
30 bis 150
60
2
Hochschrank
60
60
3
Oberschrank
30 bis 150
) 40
2 Kühl- und Gefriergeräte
4
Kühlgerät
Kühl-Gefrier-Kombination
60
60
5
Gefrierschrank
60
60
6
Gefriertruhe
* 90
je nach
Fabrikat
77
2009
Wohnungsbau
xxx
Vorschriften
und Normen, Interpretationen
3 Arbeits- und Abstellflächen
7
8
9
10
11
Kleine Arbeitsfläche zwischen Herd oder
Einbaukochstelle und Spüle1)
Große Arbeitsfläche1)
Fläche zum Aufstellen von Küchenmaschinen und Geräten1)
Abstellfläche neben Herd, Einbaukochstelle oder Spüle
Abstell- oder Abtropffläche neben Spüle
4 Koch- und Backeinrichtungen
* 60
60
* 120
* 60
* 30
* 60
60
60
60
60
12
Herd mit Backofen, darüber Dunstabzug (Gas)
60
60
13
Einbaukochstelle mit Unterschrank
(elektrisch)
60 bis 90
60
60
60
60
60
* 90
60
* 120
60
60
60
* 90
60
14
Einbaubackofen mit Schrank 2)
15
Mikrowellenherd mit Schrank2)
5 Spüleinrichtungen
Einbeckenspüle mit Abtropffläche
VDI: Einfachspüle
16
Doppelbeckenspüle mit
Abtropffläche
VDI: Doppelspüle
17
18
19
1)
2)
Geschirrspülmaschine
Spülzentrum (Einbeckenspüle mit Abtropffläche, Unterschrank und Geschirrspülmaschine)
Ggf. mit ausziehbarer oder ausschwenkbarer Fläche zum Arbeiten im Sitzen.
Einrichtungen nach den Zeilen 14 und 15 sind wahlweise übereinander kombinierbar.
Die Höhe von Arbeits- und Abstellflächen, Herden und Spülen beträgt nach VDI 6000-1/-5: 85 cm bzw. 92 cm. Fensterbrüstungen sind entsprechend höher festzulegen.
Als Abstände sind erforderlich:
zwischen Stellflächen und
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2009
- gegenüberliegenden Stellflächen
- gegenüberliegenden Wänden
- anliegenden Wänden
- Türleibungen
* 120 cm
* 120 cm
* 3 cm
* 10 cm
Wohnungsbau
Vorschriften und Normen, Interpretationen
xxx
Die Anordnung von Schaltern, Steckdosen, Leuchten und Lüftungseinrichtungen sowie von Warmwasserbereitern, Heizkörpern und Rohrleitungen ist bei der Planung der Stellflächen und Abstände zu berücksichtigen. Für Vorwandinstallationen ist der zusätzliche Platzbedarf zu beachten.
DIN 1988 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI)
Besondere Beachtung sollte auch der Einhaltung der Forderungen der DIN 1988, Teil 8 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI); Betrieb der Anlagen geschenkt werden.
Sinngemäße Wiedergabe der Forderungen:
% Abschnitt 4 Betrieb :
Stockwerksabsperrarmaturen sind zum Erhalt der Funktionsfähigkeit von Zeit zu Zeit regelmäßig zu betätigen
% Abschnitt 5 Betriebsunterbrechungen, Außerbetriebnahme:
Es wird empfohlen, bei längerer Abwesenheit, z.B. länger als drei Tage, die Trinkwasseranlage an der Stockwerksabsperrarmatur abzusperren, um Wasserschäden und -Verluste zu vermeiden.
% Abschnitt 10 Zugänglichkeit von Anlagen:
Alle Anlagenteile, die einer regelmäßigen Kontrolle und Wartung bedürfen, z.B. Wasserzähler, Absperrarmaturen u.a. müssen jederzeit zugänglich und ohne Schwierigkeiten zu kontrollieren und zu betätigen sein.
Diese Anlagenteile dürfen nicht durch Möbel, Verkleidungen o.ä. versperrt werden.
% Anlage B: Inspektions- und Wartungsplan, Auszug siehe Tabelle 5
Tabelle 5
Inspektions- und Wartungsplan nach DIN 1988-8, Anhang B (Auszug)
Anlagenteil
Inspektion
monatlich
jährlich
Wartung
Durchführung
Rückflussverhinderer
1
ox
Rohrbelüfter
5
ox
Rohrleitungen
1
monatlich
jährlich
Durchführung
x
Kaltwasserzähler
1
o
8
x
Warmwasserzähler
1
o
5
x
Die Zahlenangaben in den Spalten „monatlich“ und „jährlich“ bedeuten Zeitintervalle,
z.B. 1: monatlich, bzw. jährlich, 5: alle 5 Jahre
Durchführung:
o: Betreiber
x: Installationsunternehmen, Hersteller, Wasserversorgungsunternehmen
Schlussfolgerungen:
< Revisionsklappen sind für die Inspektion der Rohrleitungen unumgänglich. Auch bei Einsatz von UnterputzAbsperrarmaturen und -Wasserzählern wird daher empfohlen, eine Revisionsklappe einzubauen.
< Für den Einbau der Revisionsklappen sollten Orte gewählt werden, die nicht zwangsläufig mit Einrichtungsgegenständen, wie Spiegeln oder Spiegelschränken „zugebaut“ werden.
79
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
80
2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
WOHNUNGSNEUBAU
Grundsätze
Bäder im Wohnungsneubau - das reicht vom rationell und pfiffig eingerichteten, überwiegend funktionell ausgerichteten
Bad mit WC, Waschbecken, Badewanne bzw. Dusche und Waschmaschine über das Komfortbad, ausgestattet mit
weiteren Sanitärobjekten wie Bidet, Urinal etc. sowie ergänzenden Funktionen wie dem Fitnessheizkörper bis hin zum
Bad als „Entspannungs- und Rekreations-Badenaherholungsgebiet“.
Maßgebend für die Qualität eines Badezimmers sind:
% Die Lage in der Wohnung, im Haus, zu den neben und unter/über ihm liegenden Räumen:
eine Bündelung der Sanitärstränge bzw. aneinanderliegende Installationen von Bad und Küche senken
nicht nur den Aufwand (rationelle Installation der kurzen Wege) sondern begünstigen zugleich einen komfortablen Schallschutz,
-
%
%
%
%
%
eine Zonierung der Wohnung in den „öffentlichen“ Bereich mit Wohnraum(en), Diele, Küche und Gäste-WC
und einen Intimbereich mit Schlafräumen und Badezimmer(n) bietet mit differenzierten und unabhängig nebeneinander laufenden Lebensprozessen eine hohe Wohnqualität (sowohl für die 2-Personen- wie für die große
Familie mit mehreren Kindern und/oder Generationen als auch für das Gruppenwohnen).
Die Größe und Form der Räume ist bestimmend für die spätere Qualität, d.h.:
% für die mögliche Zahl und Größe der Sanitärobjekte, Badmöbel, Heizkörper etc.
% bei Gewährleistung einer ausreichenden bzw. großzügigen Bewegungsfreiheit.
Die unfallsichere Gestaltung:
% ausreichende Bewegungsflächen,
% sicher zu nutzende Sanitärobjekte (z.B. Wannen mit Duschzone),
% Hilfsmittel wie Haltegriffe u.ä.,
% keine in Bewegungs- und Verkehrsflächen ragenden Ventile etc.
Die möglichst wenig eingeschränkte Nutzbarkeit des Bades in Nutzungszeit (Lärm) und -art (Duschen ohne Angst
vor Überschwemmungen).
Ergänzungsmöglichkeit für neue Sanitärprodukte oder Austauschmöglichkeit einfacher Standardausführungen
durch hochwertige Sanitärobjekte und Armaturen z.B. Whirlpool, Thermostat-Mischbatterien.
Nutzbarkeit im Alter und/oder bei längerer oder vorübergehender Krankheit, ggf. durch einfache, nicht allzu
aufwendige Umrüstmaßnahmen.
Badplanung heißt also auch möglichst frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Bauherren / Auftraggeber, Architekt
und Sanitärplaner / Installateur.
Vorausschauende Sanitärraumplanung schließt sowohl die Berücksichtigung neuer Modelle und Entwicklungen als
auch das natürliche Altern des Menschen bzw. die Möglichkeit eines Handikaps infolge Krankheit oder Unfall in die
Überlegungen ein.
Insbesondere im Hinblick auf eine nachträglich notwendig werdende Umrüstung des Bades sind verschiedene
Gesichtspunkte abzuwägen, wie:
% Planung und Ausführung des Neubaus so, dass bei einem späteren Umrüsten besonders aufwendige Baumaßnahmen, wie
- Vergrößern des Raumes,
- Vergrößern der Tür, Verändern der Türlage,
- Herstellen des Bodenablaufes usw.
vermieden werden.
81
2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
%
%
%
%
%
%
Austauschbarkeit von Wanne und Dusche
Flächenvorsorge; die Größe der Dusche sollte mind. 90 cm x 90 cm betragen (möglicher Einsatz eines Duschsitzes), zugleich wird eine Wannenstellfläche mit einer Breite 75 cm möglich, die den Einsatz z.B. eines
Whirlpools ermöglicht,
nachträgliche Umrüstung auf Dusche:
- Duschtasse: dann sollte die Wand längs der Badewanne so ausgebildet werden,
dass ein verschiebbarer Dusch(klapp)sitz montiert werden könnte
- bodengleiche Dusche: dann sollte ein Bodenablauf zumindest vorgerüstet sein
(ggf. in Kopplung Wannenablauf)
Wannen-/Duscharmatur:
- Vorrüsten innerhalb einer Vorwandinstallation oder
- Schlitzinstallation in einer massiven Wand vorrüsten oder aber
- Armatur auf ca. 70 cm Höhe installieren
- bedient Wanne wie Dusche (Schlauchbrause)
- Haltegriff mit ca. 85 cm liegt darüber
soll nach Umbaumaßnahmen nicht neu gefliest werden, Vorhalten von Restfliesen,
Abstände zwischen den Sanitärobjekten größer als Mindestforderung:
nachträgliche Einordnung von Haltegriffen
vergrößerte Bewegungsflächen
in Vorwandinstallationen:
Einbau v
igen Neuverschluss), Dokumentieren ihrer Lage in den Bestandsplänen für den Eigentümer,
Vermieter
Einsatz von Thermostat-Mischbatterien,
die nachträgliche Ausstattung des WC mit einem Sitz mit eingebauter Unterdusche erleichtert
sowohl die hygienische Reinigung als auch durch eine gewisse Erhöhung das Setzen und Aufstehen (erübrigt
möglicherweise eine anderweitige WC-Erhöhung) - z.B. Geberit-Dusch-WC
Weitere Empfehlungen und Hinweise zur Badgestaltung im Wohnungsneubau:
% Bei der Trennung von Bad und WC sollte immer ein zweites WC im Badezimmer vorgesehen werden (verzichtet
werden könnte, wenn z.B. beide Räume miteinander verbunden sind).
% Der Standort für die Waschmaschine bzw. weitere Wäschepflegegeräte (Trockner, Bügelutensilien, Nähmaschine) sollte in einer frühen Planungsphase festgelegt werden - Bad, Küche, Hausarbeits-, Hobby-, Wohnraum. Für die
konkreten Aufstellungsorte ist der Transportweg (Aufstellung der Geräte, Reparaturfall, Reinigung) zu berücksichtigen.
% Fachgerechte Materialauswahl nach den Gesichtspunkten der Funktionalität, des Preis-Leistungs-Verhältnisses, billig
ist nicht immer preiswert.
% Aus ergonomischen Gründen sollte die Wannenmischbatterie im unteren Drittel der Badewanne angeordnet werden. Dies erfordert in allen Fällen, da die Badewanne nicht mit der Längsseite an einer Installationswand/Vorwandinstallation steht, besondere Lösungen (z.B. Wannenrandarmaturen).
% Silikonfugen sind ausgesprochene Wartungsfugen. In höherwertigen Sanitärräumen sollte Fugenprofilen der Vorzug gegeben werden.
% Installationsschächte und eingebaute Bade- bzw. Duschwannen sollten mit Revisionsöffnungen/-klappen versehen
werden, die
im Schadensfall eine zerstörungsfreie Suche der Schadensstelle
und ggf. sogar die notwendige Reparatur bzw. ein Auswechseln des Ablaufsiebes ermöglichen.
% In der Deckenebene brandschutztechnisch getrennte Installationsschächte (auch als Installationsbereich bezeichnet) erleichtern die Ausbildung ihrer Verkleidung sowie den Einbau von Revisionsklappen (dann nicht identisch mit
dem durchgehenden Installationsschacht nach DIN 4102-4/-11,).
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2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Ausgewählte Hinweise für die Auswahl der Sanitärobjekte für den privaten Bereich:
% Badewannen
- rutschhemmende Oberfläche (keine Einlagen)
- Wannenform in Abstimmung auf die Funktion (z.B. mit integrierter Duschzone) bzw.
Raumgröße (z.B. Raumsparwanne in der Modernisierung)
- Wannenträger aus Hartschaum (Wassertemperatur halten, Schallschutz) mit Untertritt und
ggf. integriertem Waschmaschinenanschluss, alternativ Fußgestelle und Blende
% Duschen
- möglichst geringe Höhe oder bodengleich (barrierearm bzw. barrierefrei)
- bodengleiche Duschen mit ausreichendem Gefälle (3%) und rutschfester Bodenoberfläche
- Duschabtrennungen für Reinigungszwecke gut zugängig (an der Stirnseite von teilhohen
Vorwandinstallationen bzw. Badewannen z.B. ausgeklinkt oder voll beweglich)
- Spritzschutzanordnung sollte Bedienung der Armatur von außen ermöglichen
% Waschtisch
- ausreichend groß, auch zum Haare waschen bzw. für die kleine Wäsche per Hand
- je nach Personenzahl oder auch Tagesrhythmus zweiten bzw. Doppelwaschtisch
% WC / Bidet - bevorzugt wandhängend
% Urinalbecken
- bevorzugt mit angeformtem Geruchsverschluss
- mit Deckel und in ausreichender Entfernung zu Heizkörpern
Grundrissbeispiele
Nachfolgend werden für verschiedene Anwendungsfälle Grundrissbeispiele von Bad-/WC-Räumen entwickelt. Diese
Beispiele sind generell im Zusammenhang mit dem jeweils rechts oben gezeigten Wohnungsgrundriss zu sehen. Der
Wohnungsgrundriss bestimmt wesentlich die Anforderungen an die Lüftung, den Schallschutz usw. mit.
Bevorzugt wurden Lösungen mit einem gemeinsamen Installationsschacht für Bad und Küche. Durch den gemeinsamen
Schacht können Fläche und Materialkosten eingespart werden, die der Ausstattung zu Gute kommen können.
Großer Wert wurde gelegt auf
% die schallschutztechnisch günstige Anordnung von Bad und Küche innerhalb der Wohnung,
% eine günstige Zonierung der Wohnung und entsprechende Anordnung des Bades,
% die Schaffung von Stauraum (Badmöbel),
% die Anordnung einer Waschmaschinen-Stellfläche und
% die Einhaltung der Mindestforderungen nach VDI 6000-1.
Die Installationsschächte wurden nicht komplettiert und bemaßt, die Wandungen wurden „neutral“ dargestellt, da es
eine Vielzahl von Ausführungen gibt, vorwiegend bestimmt durch das brandschutztechnische Konzept.
Bestimmend für die Schachtgröße sind hauptsächlich
< der Schachtquerschnitt für die Lüftung - der von vielen Faktoren, wie Wohnungsgröße, Gebäudehöhe, Lüftungssystem sowie Material und Ausführung (z.B. Lüftungsschächte aus Brandschutzmaterialien als Sammelund Einzelschächte, Lüftungsrohre aus Wickelfalzrohr) abhängt
< und die Anordnung sowie das Material der Abwasserfallleitungen (Kreuzungen mit dem Lüftungsschacht,
ggf. Umgehungsleitungen im untersten Geschoss, platzaufwendige Brandschutzmanschetten bei brennbaren
Rohrleitungen usw.).
Maßgebend für die Ausbildung und Dicke der Schachtwandungen sind vorwiegend die Gebäudehöhe, die Ausführung der Installationsschächte und die damit verbundenen Brandschutzforderungen
% entweder als durchgehende Installationsschächte (ohne Deckenverschluss)
% oder als geschosshohe Installationsschächte mit Verschluss in jeder Geschossdecke.
83
2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Kleine Wohnung mit innenliegendem (fensterlosem)
Dusch-/WC-Raum mit Stellflächen für Waschmaschine und Badmöbel
-
Die Waschmaschinen-Stellfläche, Ab- und Zulaufarmatur sowie die Steckdose befinden sich in der Nische,
die Vorwandinstallation für den Waschtisch nimmt die Zu- und Abflussleitungen auf und bietet eine Ablagefläche,
ein tiefer Spiegelschrank kann ohne Einschränkung der Waschtischnutzung eingeordnet werden,
der Spülkasten für das wandhängende WC befindet sich im Installationsschacht, ggf. Brandschutzforderung beachten
die Aufstellung von Badmöbeln ist möglich,
über dem WC wird eine Revisionsklappe angeordnet,
für die Heizung genügt aufgrund der günstigen Lage in der beheizten Wohnung für die Übergangszeit, in der die
Zentralheizung nicht betrieben wird, ein Elektro-Heizstrahler bzw. -Heizkörper.
4,5 m² WFl
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2009
Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Wohnung für eine größere Familie mit innenliegendem (fensterlosem)
Bad-/WC-Raum mit Stellflächen für Waschmaschine und Badmöbel
-
-
Die Waschmaschinen-Stellfläche, Ab-/ Zulaufarmatur sowie die Steckdose befinden sich in der Nische,
WC, Bidet und Waschtisch sind an einer durchgehenden Vorwandinstallation angeordnet; die Vorwandinstallation
für das WC beansprucht keinen zusätzlichen Platz, sondern bietet eine zusätzliche Ablagefläche; der Platz, den
die Vorwandinstallation für den Waschtisch und das Bidet benötigt, ist geringfügig, dafür bietet die Ablagefläche
auf derselben mehr Komfort als die sonst erforderliche Abkofferung der Rohrleitungen. Auch hier beeinträchtigt ein
geräumiger Spiegelschrank nicht die Waschtischnutzung,
die große Stellfläche für Badmöbel ermöglicht die Schaffung ausreichenden Stauraums,
Anordnung der Mischbatterie: Variante a an der Installationswand, schallschutztechnisch günstig, jedoch ergonomisch ungünstig. Die ergonomisch günstige Lage b erfordert entweder eine Badewanne mit einem Rand, auf
dem eine Wannenrand-Mischbatterie installiert werden kann oder ein Schlitzen der Wand zwischen Bad und
Schlafzimmer. Dabei ist zu beachten, dass der Schallschutz der verbleibenden Wand den Forderungen zu einem
schutzbedürftigen Raum weiterhin genügen muss und Armaturen der Armaturengruppe 1 eingebaut werden.
4,5 m² WFl
Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
85
2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Wohnung mit innenliegendem (fensterlosem) alten- und behindertenfreundlich umrüstbarem Bad-/WC-Raum mit
Waschmaschinenstellfläche und Badmöbeln
Hier wird ein Beispiel für eine Wohnung gezeigt, welche anfänglich von einer größeren Familie mit Kindern bewohnt
wird und später, wenn die Kinder aus dem Haus sind, altenfreundlich umgestaltet wird. Ebenso kann eine Umrüstung
aufgrund einer Behinderung infolge Krankheit/Unfall erforderlich werden.
- Ausgangspunkt für diese Lösung war der Grundsatz, das Bad ist so zu installieren, dass die Liegewanne
durch eine Duschwanne (mindestens 80x80) ersetzt werden kann,
- Nutzer: Menschen mit kleineren Behinderungen (nicht Rollstuhlbenutzer),
- die Abstände zwischen den Sanitärobjekten wurden mit 30 cm größer gewählt, als die DIN 18 022 mindestens fordert, so dass zwischen den Objekten nachträglich Halte- oder Stützgriffe angebracht werden
können und der Austausch Wanne - Dusche möglich ist,
- um zu vermeiden, dass aufwendige Baumaßnahmen bei der Umrüstung die finanziellen Möglichkeiten
übersteigen, werden von vornherein vorgesehen:
- Tür mit lichter Durchgangsbreite von mindestens 80 cm, nach außen zu öffnen, Höhe
möglichst 210 cm, ohne Türanschläge und -schwellen (soweit sie technisch unbedingt
erforderlich sind, dürfen sie nicht höher als 2 cm sein),
- Deckenaussparung für den Bodenablauf einer bodengleichen Dusche bzw. für den Ablauf
einer flachen, „bodengleichen“ Duschwanne,
- Steckdose an Vorwandinstallation für den späteren Einsatz eines WC-Sitzes mit Unterdusche vorrüsten.
Bewegungsflächen
nach VDI 6000-1
86
2009
Bewegungsflächen nach DIN 18025-2,
vor Waschmaschine nach VDI 6000-1
Raummaße auf fertige Wandoberfläche
bezogen 6,3 m² WFl
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Individuelles Einfamilienhaus, Badezimmer im Erdgeschoss
< Familiengerechte Ausstattung mit Badewanne und Dusche sowie
Doppelwaschtischanlage.
< Separierung des WC in Fensternähe, der Spülkasten wird in die
Vorwandinstallation integriert, in welcher zugleich die Leitungen zum Bad der
Einliegerwohnung im Dachgeschoss geführt werden.
< Die Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte finden ihren Platz im Hausarbeitsraum im Kellergeschoss.
5,9 m² WFl
Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
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2009
Wohnungsbau
Wohnungsneubau
Gäste-WC im Erdgeschoss
-
88
2009
Wandurinal mit angeformtem Geruchverschluss, unterem Abgang und seitlicher Wasserzuführung. Ver- und Entsorgungsanschlüsse in der Abkofferung unter dem Handwaschbecken.
3,0 m² WFl.
Bewegungsflächen, Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
WOHNUNGSMODERNISIERUNG
Nachfolgend wird von folgender Einteilung der zu modernisierenden Wohngebäude mit Bädern ausgegangen:
%
%
Bauzeit bis zum II. Weltkrieg: Altbaumodernisierung
Bauzeit nach dem II. Weltkrieg: Altneubaumodernisierung
Grundlagen
Wird von einem Modernisierungszyklus von etwa 25 Jahren ausgegangen, stehen hauptsächlich Bäder, die vor 25 bis
100 Jahren errichtet worden sind, zur Disposition.
Die wesentlichen Probleme der Modernisierung sind:
Häufig fehlen die Ausführungsunterlagen aus der Bauzeit. Wenn Unterlagen vorhanden sind, ist vielfach abweichend davon gebaut worden oder zwischenzeitlich sind Umbauten erfolgt.
Es gibt eine große Vielfalt von Wohngebäuden, die mit unterschiedlichen Bauverfahren errichtet sind, für die Modernisierung vieler älterer Gebäudetypen sind Altbauspezialisten gefragt.
Die Modernisierung erfolgt vorwiegend unter bewohnten Bedingungen.
Einige Mieter haben bereits modernisiert, somit werden bei einer Komplexmodernisierung Baugruppen verändert
oder sogar zerstört. Selten wird der Weg zu ihrer Einbindung gefunden. Allerdings wurde oft die Mietermodernisierung nicht fachgerecht ausgeführt, z.B. bei Holzbalkendecken.
Viele Bäder sind so klein und/oder ungünstig geschnitten, so dass nur Kompromisslösungen möglich sind.
Einteilung der Modernisierung
Komplexmodernisierung
Die Komplexmodernisierung erfolgt durch den Vermieter. Der Vermieter hat dem Mieter zwei Monate vor Beginn der
Modernisierungsmaßnahme deren Art, Umfang, Beginn und voraussichtliche Dauer sowie die zu erwartende Erhöhung
des Mietzinses schriftlich mitzuteilen (BGB § 541b). Der Mieter kann grundsätzlich widersprechen, z.B. wenn er ein
modernisiertes Bad hat. Dann ist zu prüfen, ob das Bad die Gesamtmodernisierung behindert oder von der Modernisierung ausgenommen werden kann.
Bei der Komplexmodernisierung werden alle übereinanderliegenden Bäder modernisiert.
Vorteile
% Unter Beachtung der baulichen Gegebenheiten kann eine optimale Badgestaltung erreicht werden, denn
die Abwasserfall- und Trinkwassersteigleitungen oder Installationsschächte,
die Lüftungskanäle in fensterlosen Bädern,
die meist auch erforderlichen neuen Elektroinstallationen u.a.
können an der günstigsten Stelle angeordnet werden.
% Ggf. ist es möglich, Schornsteine, ins Bad ragende Speisekammern und andere nicht mehr benötigte Baugruppen
abzutragen und so Platz zugunsten des Bades zu gewinnen.
Nachteile
% Die Bewohner (Mieter, Nutzer, Eigentümer) können sich den Termin und den Ausführungsbetrieb nicht aussuchen.
% Teilweise erfolgen Modernisierungen, die den Vorstellungen der Mieter nicht gerecht werden.
89
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Einzelmodernisierung
Demgegenüber erfolgt die Einzelmodernisierung
-
im Auftrage des Mieters (mit Zustimmung des Vermieters) bzw. Wohnungseigentümers, diese übernehmen
die Modernisierungskosten selbst oder
im Auftrage des Vermieters auf Wunsch des Mieters, der Vermieter trägt
die Modernisierungskosten und die Miete erhöht sich im Rahmen der Modernisierungsumlage oder aber
in Kombination beider Formen
Vorteile
% Der Wohnungsinhaber kann sich meist den ausführenden Betrieb und den Termin aussuchen. Ggf. kann er Eigenleistungen erbringen und so den Aufwand für sich vertretbar gestalten.
% Der Mieter kann weitgehend und der Eigentümer generell auf die Gestaltung Einfluss nehmen.
Nachteile
% Die vorhandenen, oft vor der Wand liegenden Steig- und Fallleitungen, häufig auch die vorhandenen S-Abgänge
für WCs, aber auch Kammern und Nischen können meist nicht verändert und Schornsteine nicht abgerissen werden, sie stellen oft ein technisches Hindernis dar.
% Bei einer späteren Komplexsanierung ohne vorhergehende Strangsanierung ist kaum auszuschließen, dass Baugruppen zerstört oder beschädigt werden.
Modernisierungskategorien
Die Modernisierung erfolgt meist in drei Ausstattungskategorien, die nur ungefähr abgrenzbar sind:
Kategorie I - Grundausstattung
Weiße Sanitärkeramik,
Stand-WC mit tiefhängendem Spülkasten und Zweimengen-Spültechnik bzw. Wasserstoptaste,
Badewanne mit Verkleidung, ohne Duschabtrennung oder Dusche mit Duschabtrennung,
Einhebelmischbatterie als Ablösung von Zweigriffmischbatterien,
Teilverfliesung.
Kategorie II - Mittlere Ausstattung
Farbige oder weiße Sanitärkeramik nach Wahl,
Wand-WC an Vorwandinstallation mit eingebautem Spülkasten und Zweimengen-Spültechnik bzw. Wasserstoptaste,
Badewanne mit verfliestem Wannenträger, mit Duschabtrennung,
Einhebelmischbatterie für Wanne und Waschtisch,
Thermostatmischbatterien für Duschen,
Verfliesung aller Wände, je nach Trend auch mit Bordüren oder Dekor.
90
2009
Kategorie III - Gehobene Ausstattung
Die gehobene Ausstattung ist sehr vielfältig:
Die Ausstattung erfolgt nach Zweckmäßigkeit und Design, wobei jedes Detail exakt geplant wird:
hochwertige und formschöne Sanitärobjekte, z.B. Einbauwaschtische,
meist Badewanne und Dusche (Badewanne oft als Whirlpool),
Vorwandinstallationen auch als Gestaltungsmittel und freistehend zur Raumgliederung, auch mit Stauraum,
WC und Bidet, oder ein WC mit integrierter Unterdusche.
Sauna (vor allem im Einfamilienhausbereich), Duschpaneele, Duschtempel, Dampf- und Fitnessduschen oder
Whirlpools
Die Mieter oder Eigentümer erfüllen sich ganz besondere Wünsche, die oft mehr durch den Geschmack, den
Trend (Gesund und Fit bis Wellness) sowie den Wunsch nach Individualität als durch rationale Zweckmäßigkeit und Ökonomie bestimmt sind (siehe auch Neue Tendenzen im Badbereich).
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Grundsätze (Checkliste)
%
Die Modernisierung sollte gründlich vorbereitet werden und unter Beachtung der Belange des gesamten Gebäudes bzw. der ganzen Wohnung erfolgen (Aspekte Brand-, Schall- und Feuchteschutz sowie Lüftung und Heizung,
bei Grundrissveränderungen auch funktionelle Aspekte).
%
Die Modernisierung von Bad-/WC-Raum, Küche und Installationsschacht sollte vom Vermieter bzw. von der Eigentümergemeinschaft als Gesamtmaßnahme geplant und möglichst insgesamt oder nach einem Stufenprogramm
durchgeführt werden.
%
Wichtig sind ein exaktes Aufmaß und die Prüfung der vorhandenen Wände und Decken auf Tragfähigkeit und ggf.
Wärme-, Schall- und Brandschutz (je nach Lage des Bades).
%
Maßstabsgerechte Darstellungen aller im Bad und im Installationsschacht zu installierenden Ausrüstungsgegenstände (auch der von anderen Fachplanern und Gewerken ausgeführten, wie Heizung, Elektroinstallation).
%
Wenn viele gleichartige Wohneinheiten zu modernisieren sind, ist der Bau von Musterbädern vorteilhaft.
%
Die Zusammenarbeit mit den Mietern ist immer erforderlich: je größer die Eingriffe in die Bausubstanz sind, desto
wichtiger ist ihre Einbeziehung.
%
Festlegung und Kontrolle aktiver und passiver Brandschutzmaßnahmen während der Modernisierungsarbeiten.
%
Detailgenaue Planung, die den Zustand der vorhandenen Bausubstanz erfasst, auch die Art der vorgefunden
Materialien.
%
Fachgerechte Materialauswahl nach den Gesichtspunkten der Funktionalität, der Hygiene, des Preis-LeistungsVerhältnisses, billig ist nicht immer preiswert.
%
In der Deckenebene getrennte Installationsschächte erleichtern die Ausbildung ihrer Verkleidung sowie den Einbau
von Revisionsklappen.
%
Optimierte Technologie des Bauablaufes mit dem Ziel einer kurzen Gesamtbauzeit, geringen Beeinträchtigung der
Bewohner und des Vermeidens von Stillstandszeiten und gegenseitiger Beeinträchtigung der Gewerke.
91
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Altbaumodernisierung
Unter Altbaumodernisierung werden die Gebäude mit Bädern erfasst, die etwa ab Beginn des 20. Jahrhunderts bis
zum II. Weltkrieg errichtet worden sind. Die Gebäude sind also 50 bis 100 Jahre alt und dürften meist schon eine
Modernisierung, mindestens eine Instandsetzung erfahren haben.
Hier ist das Auffinden von Bestandsunterlagen besonders schwierig. Zu beachten ist, dass viele Gebäudeinstandsetzungen nach Kriegszerstörungen in der Zeit kurz nach dem Krieg ohne Zeichnung und Genehmigung mit Materialien, die
gerade verfügbar waren, erfolgten und nicht dokumentiert wurden.
Grundrissbeispiel
Das dargestellte Grundrissbeispiel ist eine typische Badausführung für die Zeit am Beginn des vorigen Jahrhunderts.
Es wird ein innenliegender Bad-/WC-Raum aus dem Baujahr 1910 gezeigt, welcher noch nicht modernisiert wurde.
Typische Merkmale
Die Speisekammer hinter dem Bad.
In etwa 2 m Höhe beginnt ein, bis zur Decke reichender Luft- und Lichtschacht, der die gesamte Tiefe der
Speisekammer überbrückt.
Das Fenster der Speisekammer ist in der Höhe geteilt, das obere Fenster ist dem Lichtschacht zugeordnet und
kann nur mittels einer langen Stange vom Bad aus geöffnet werden. Es besteht keine Verbindung zwischen
Speisekammer und Lichtschacht.
Im dargestellten Beispiel, aber in schmaleren Bädern nicht immer, ist eine feste Verglasung zwischen Bad und
Speisekammer vorhanden, die nicht zu öffnen sein darf (Hygieneforderung).
Alle Fall-, Steig- Anschluss- und Geschossleitungen sind auf der Wand verlegt.
Die gemeinsame Abflussleitung der Badewanne und Fußbodenentwässerung unter der Badewanne verläuft
unterhalb der Decke der darunterliegenden Wohnung und mündet dort in die Fallleitung.
Mängel
Die Rohre vor der Wand stören optisch und sind Schmutzfänger
Die Belichtung und Belüftung sind nicht ausreichend
Die Abwassergeräusche sind lästig.
Die Modernisierungswünsche der Mieter sind unterschiedlich
Beibehaltung von Bad und Speisekammer, jedoch Anordnung der Steig- und Fallleitungen in einem Schacht
in der Speisekammer.
Vergrößerung des Bades und wesentliche Verkleinerung der Speisekammer, keine sichtbaren Rohrleitungen.
Verzicht auf die Speisekammer und Errichtung eines geräumigen, modernen Bades
(siehe nachfolgendes Beispiel, hier: mit zeitgleicher Heizungsmodernisierung).
Gemäß dargestellter Modernisierungsvariante werden alle übereinanderliegenden Bäder und teilweise auch die Küchen modernisiert. Für diese Bäder sollte eine Grundsatzlösung erarbeitet werden, die mindestens die Lage des neu zu
errichtenden Installationsschachtes und die Leitungsführungen beinhaltet, so dass ggf. eine individuelle Einrichtung nach
verschiedenen Kategorien erfolgen kann.
Besonderheit: In diesem Bad sind alle erforderlichen Sanitärobjekte untergebracht, sogar eine Waschmaschine konnte
nachträglich aufgestellt werden.
92
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Bad-/WC-Raum und Speisekammer; Baujahr 1910
Vorhandene Ausführung
% Kleines Bad mit Abwasser- und Trinkwasserleitungen auf der Wand.
% Lüftung und Belichtung durch einen
Schacht über der Speisekammer.
% Weitere Belichtung über ein „Fenster“ zwischen Bad und Speisekammer.
Vorschlag für eine Komplexmodernisierung aller übereinanderliegenden Bäder
% Herstellen eines großen und modernen Bades nach Abriss des Lichtschachtes, der Trennwände zwischen Bad und
Speisekammer sowie zwischen Bad/Speisekammer und Küche sowie um 15 cm versetzte Anordnung der neuen
Trockenbauwand zwischen vergrößertem Bad und Küche.
% Vertikalleitungen für Doppelwaschtisch im
neuen Küchenschacht anordnen
% Leitungen für Waschtisch auf Putz verlegen und verkleiden
% Die neue Trennwand kann sowohl im Bad
als auch in der Küche Hängeschränke
aufnehmen. Raumhoher VW-Installationsschacht mit brandschutztechnischer Trennung in der Deckenebene.
Altneubaumodernisierung
Einführung
Die in den ersten Jahren nach dem II. Weltkrieg errichteten Wohnungsbestände wurden in traditioneller Bauweise
gebaut.
Von 1958 bis 1990 wurden viele Neubauwohnungen in der industriellen Bauart (Block-, Streifen-, Platten- und Skelettbauart) errichtet. Jede Wohnung wurde mit einem kombinierten Bad-/WC-Raum, selten mit einem Dusch-/WC-Raum
ausgestattet. Große Wohnungen erhielten einen zweiten WC-Raum.
Während bis zum Bauen mit industriellen Methoden Installationen überwiegend frei vor der Wand geführt wurden, sind
Bad-/WC-Räume und Küchen danach überwiegend an einen gemeinsamen Installationsschacht angeschlossen. Bei
Außenbädern ist meist ein U-förmiger Installationsschacht nur für die Sanitärinstallation vorhanden. Innenbäder haben
einen breiteren Schacht, da außerdem noch die Lüftungsinstallation, ggf. Abgasschornsteine und/oder Regenfallrohre
und bei einigen Wohnungsbauserien die Elektroinstallation einschließlich Wohnungsverteiler untergebracht sind.
Sowohl bei Innen- als auch bei Außenbädern sind die im Installationsschacht angeordneten Absperrarmaturen und
nachgerüstete Wasserzähler über eine Revisionsklappe i.d.R. im Bad über dem Waschtisch zugänglich.
93
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Modernisierungsschwerpunkte
- Kleine Bäder mit unzweckmäßig angeordneten Sanitärobjekten und –armaturen sollten
- eine neue Anordnung der Sanitärobjekte bei sinngemäßer Anwendung der Vorschriften erhalten, oder
- bei strangweiser Modernisierung, zur deutlichen Erhöhung des Wohnkomforts in einen anderen Raum verlagert
bzw.
- durch einen zweiten Sanitärraum ergänzt werden (siehe Beispiel WBS 70).
- Besitzen Wanne und Waschtisch eine gemeinsame Mischbatterie, so sollte künftig je eine Mischbatterie für die
Wanne und den Waschtisch installiert werden, um so die starken Wanneneinlaufgeräusche und die Funktionseinschränkung zu vermeiden.
- Hochhängende Spülkästen (geräuschintensiv, schwer zu warten und die Wandfläche ist nicht nutzbar) durch tiefhängende, aufsitzende oder wandhängende WCs mit Unterputzspülkasten in einer Vorwandinstallation ersetzen.
- Eine über dem Waschtisch angeordnete Revisionsklappe (Platz für Spiegel(-schränke!) behindert den Zugang zu
kontroll- und wartungspflichtigen Einrichtungen und Armaturen. Die Revisionsklappe sollte verlegt oder konstruktiv so
gestaltet werden, dass eine Öffnung ohne Werkzeuge und ohne Demontage von Spiegelschränken möglich ist.
- Badewannen benötigen entweder einen gefliesten Wannenträger oder eine Wannenschürze außerdem ist der elektrische Potentialausgleich mit dem Elektroplaner abzustimmen
- Ist keine Waschmaschinen-Stellfläche vorhanden, sollte als Übergangslösung im Aufstellraum (Bad oder Küche) im
Bereich der Stellfläche folgendes installiert werden:
- Anschlussventil mit Schlauchanschluss,
- Belüfter und Rückflussverhinderer (wenn keine zentrale Absicherung vorhanden ist),
- Schlauchplatzsicherung
- Geruchsverschluss am Waschtisch mit Laugenstutzen oder separate Laugenablaufarmatur,
- Steckdose (DIN VDE 0100 Teil 701 beachten!)
- Es sollte ermittelt werden, wo Platz für Badmöbel und Waschmaschine ist. Durch Sanitärobjekte mit geringer Tiefe
können Bewegungsflächen etwas vergrößert werden. Durch die Verwendung von Heizkörpern geringer Tiefe mit
integrierten Ventilen wird ebenfalls Raum gewonnen und Unfallgefahr vermieden.
- Die in Außenbädern oft U-förmigen Installationsschächte haben eine sehr schlechte Qualität (schiefe Schachtwangen). Die Fensterleibungen sind oft so nahe an der Installationswand, dass die Fenster nicht voll geöffnet werden
können.
- Prüfen, ob nicht mehr benötigte Schornsteinzüge für die Lüftung genutzt werden können.
Innenbäder
Es gibt zwei grundsätzliche Ausführungen:
% konventionell errichtete Innenbäder und
% mittels Sanitärraumzellen (SRZ) errichtete Innenbäder
Bei konventionell errichteten Innenbädern befindet sich die Verkleidung zum Installationsschacht im Bad. Das hat den
Vorteil, dass die neue Verkleidung, die grundsätzlich erforderlich ist, günstiger gestaltet und ggf. der Installationsschacht,
der bei Innenbädern häufig überdimensioniert ist, zugunsten einer Badvergrößerung verkleinert werden kann. Eine
Badmodernisierung vor einer Strangsanierung ist meist nicht ratsam (zu viele Zerstörungen).
94
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Standardisierte Sanitärraumzellen
Sanitärraumzellen sind nichttragende Raumelemente für innenliegende Bad-/WC-Räume, die den Badraum einschließlich Fußbodenelement und den Installationsschacht umfassen.
Es gab zwei Herstellungsverfahren für Sanitärraumzellen:
Herstellung aus 6 Betoneinzelelementen und
Herstellung im Glockengussverfahren. Wände und Decke wurden als Glocke gegossen und mit einem
Stahlbeton-Fußbodenelement verschweißt. Die Glocke wurde aus Stahlbeton oder Gipsbeton hergestellt.
Die Besonderheiten der SRZ sind:
% Standardisierte Abmessungen
die standardisierten lichten Abmessungen betragen: 212 cm x 162 cm,
alle umgrenzenden Wände sowie die Decken und Fußbodenelemente sind 4 cm dick
Sanitärraumzellen, die im Glockengussverfahren hergestellt wurden, haben schräge Innenwände, am Fußpunkt der Glocke beträgt die Wanddicke 3,5 cm, unter der Decke
4,5 cm (Ausschalungsschrägen).
% Doppelte Wände und Decken
über jeder SRZ-Decke und unter jedem SRZ-Fußboden befindet sich die jeweilige tragende Geschossdecke
die SRZ-Wände stehen an einer Seite doppelt zu einer tragenden Wand (Raumverlust) und bilden an zwei
Seiten eigenständige raumbegrenzende Wände - oft zum Schlafzimmer (Geräuschbelästigung) und immer
zum Wohnungsflur.
% Zugang zu den Installationen
der Zugang zum Installationsschacht zwecks Auswechslung der Installationen ist i.d.R. von der Küche aus
möglich, die mehr oder weniger gut demontierbaren Verkleidungen bestehen ursprünglich meist aus Holzspanplatten,
die in der Installationswand des Bades befindlichen Revisionsöffnungen sind meist zu groß und ungünstig
angeordnet, bei einer Modernisierung werden sie oft verkleinert oder verschlossen.
Beispiel
In der Wohnungsbauserie WBS 70 mit Sanitärraumzelle (SRZ), Plattenbauart 6,3 t erfolgt eine Badmodernisierung
mit Vergrößerung der Sanitärfläche durch Schaffen eines weiteren Sanitärraumes in Trockenbauweise, unter Beibehalten der SRZ, im Rahmen von Grundrissveränderungen zur Wohnwerterhöhung.
%
%
%
%
%
%
Erweiterung der Sanitärfläche
von 3,5 m² WFl
auf insgesamt 5,6 m² WFl
Trennung Bad – WC
Aufstellfläche für eine
Waschmaschine 60 cm x 60 cm
zugleich Verkürzung des
überlangen Wohnungsflures
alle Maßnahmen im Rahmen
nichttragender Bauteile
und somit genehmigungsfrei
als Einzelmodernisierung möglich
95
2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Grundrissbeispiel sozialer Wohnungsbau
Ausgewählt wurde ein innenliegender Bad-/WC-Raum in einem 5geschossigen Wohngebäude mit Zentralheizung,
Baujahr 1974.
An der Installationswand (Wanne, Waschtisch), die gleichzeitig die Trennwand zu einem fremden Wohnraum darstellt, ist eine 5 cm dicke HWL-Platte befestigt, in welcher die Trinkwasserleitungen zu den Mischbatterien für Wanne
und Waschtisch geführt werden.
Alle vier Wände einschließlich der HWL-Platte und des Installationsschachtes sind im Dickbettmörtel bis zur Höhe
Oberkante Türzarge gefliest. Der Mörtel ist 0,5 bis 2,5 cm dick. Es sind keine Risse in den Fliesen und Fugen vorhanden.
Alle Abwasseranschlussleitungen einschließlich der des WC’s mit S-Abgang und der der Fußbodenentwässerung sind
in Decke/Fußboden verlegt. Die lichte Raumhöhe beträgt nur 2,47 m und der Badfußboden ist 3,5 cm höher als der
der umgebenden Räume.
Die Fußbodenentwässerung ist unter der Badewanne angeordnet. Die Abwasseranschlussleitung der Badewanne mündet in den Bodenablauf. Die Badewanne ist abgemauert sowie eingefliest und hat im Bereich des Bodenablaufes einen
offenen Untertritt.
Innenliegender (fensterloser) Bad-/WC-Raum, sozialer Wohnungsbau
Vorhandene Ausführung, Baujahr 1974
%
%
%
%
%
%
Warmwasserbereitung mit Elektro-Durchlauf-Erhitzer E-DH über
der Badewanne
Schwer zugänglicher Bodenablauf unter der Badewanne
Verlegung aller Abwasseranschlussleitungen, einschließlich für
WC in Fußbodenaufbau und Decke, lichte Raumhöhe 2,47 m,
OFF Bad 3,5 cm höher als angrenzende Räume
Laugenschlauch für WM muss in die Badewanne gehängt werden
Fast kein Stauraum
Kastenförmiger Installationsschacht (Sanitär und Lüftung) in der
Raumecke ohne Revisionsklappe, mit Unterputz-Wohnungsabsperrventil, ohne Wasserzähler
Vorschlag für eine Komplexmodernisierung
%
%
%
%
%
%
%
96
2009
Geringfügige Raumvergrößerung durch Entfernen des
Dickbettmörtels und der HWL-Platte
Vorwandinstallation VW für Waschtisch und WC
Ab-/Zulaufarmatur für die Waschmaschine am Installationsschacht und Anordnung einer Revisionsklappe
andere Anordnung eines neuen Heizkörpers geringerer Tiefe, so daß die Tür voll geöffnet werden kann
zentrale Warmwasserbereitung
Belassen des Installationsschachtes und der Grundanordnung der Sanitärobjekte
weiterer Vorschlag: Türanschlag ändern – nach außen
aufschlagend
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Außenliegende Bad-/WC-Räume (mit Fenster)
Gemeinsame Merkmale von Außenbädern in industriell errichteten Wohngebäuden
< Bad und Küche sind nebeneinander am Treppenhaus, quer zur Außenwand, angeordnet und haben einen gemeinsamen Installationsschacht.
< Die Sanitärobjekte des Bades und die Nassstrecke der Küche sind an der Trennwand (Installationswand) zwischen
Bad und Küche angeordnet. Diese Position und die Lage am Treppenhaus sind schallschutztechnisch sehr günstig.
< Es wurden nur rechte Bäder und rechte Küchen gebaut, d.h. es erfolgte keine spiegelbildliche Ausführung. In linken
Wohnungen liegt stets die Küche und in rechten Wohnungen das Bad am Treppenhaus.
< Die Installationsschächte im Bad sind U-förmig ausgebildet, die Deckenaussparungen für die Steig- und Fallleitungen sind meist wesentlich kleiner als die Installationsschächte.
Die meisten Bauserien haben Gebäudesektionen mit einer Mittelwohnung mit innenliegendem Dusch-/WC-Raum. In
der Serie QP 71 sind Außenbäder und Innenbäder (SRZ) im gemeinsamen Gebäudegrundriss angeordnet.
Ähnliche Grundrisslösungen finden sich im sozialen Wohnungsbau der Alten Bundesländer.
Außerdem wurden Bäder in Mauerwerks-Bauten als Außenbäder errichtet.
Grundrissbeispiel
Wohnbauserie Q6 (IW60), Blockbauart Laststufe 0,75 t
Vorhandene Bad-Ausführung, gebaut von 1960 bis etwa 1975
%
%
%
Die Fensterbrüstung ist nur etwa 80 cm
hoch. Das Badfenster kann bei hoch wie
tiefhängendem Spülkasten nicht voll geöffnet werden.
Heizung und Warmwasserbereitung erfolgen hier mittels Kohlebadefen.
In der Wohnung ist keine WM-Stellfläche
ausgewiesen, oft wurde eine Wellradwaschmaschine WR genutzt.
%Unter Waschtisch: - Waschmaschinen-Steckdose (mit Deckel) sowie - Zulaufventil und - Geruchsverschluss mit
Laugenstutzen (nicht dargestellt).
Vorschlag für eine strangweise Komplexmodernisierung
%
%
%
%
Durch günstige Anordnung eines neuen
Installationsschachtes und einer Platzsparwanne wird eine Stellfläche für eine 50 cm
breite Waschmaschine geschaffen, deren
Anschluss unproblematisch ist.
Flache Vorwandinstallation VW 1 hinter der
Waschmaschine zur Verkleidung der Abund Trinkwasserleitungen der Badewanne
und als Ablagefläche (bei Bemessung WMTransportweg beachten).
Nach Aufmauerung der Fensterbrüstung
Einsatz einer Vorwandinstallation VW 2 mit
wandhängendem WC.
weiterer Vorschlag: Türanschlag ändern,
nach außen aufschlagend
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2009
Wohnungsbau
Wohnungsmodernisierung
Grundrissbeispiel
Mauerwerksbestand von 1953/54
seniorenfreundliche Umgestaltung eines Außenbades
Vorhandene Bad-Ausführung
% 4,6 m² WFl
% Im Bestand noch überwiegend vorhandene Originalausstattung: Badeofen für Warmwasserbereitung und Heizung, hier
Mietermodernisierung vor ca. 15 Jahren: Elektro-Boiler und kleiner Ofen
% Stand-WC; Handwaschbecken; freistehende Badewanne, abgemauert und gefliest mit Öffnung zum FBE = Ablauf Badewanne
% Alle Leitungen auf der Wand verlegt
% Waschküche im KG; sukzessive individuelle Aufstellung von
Waschmaschinen in den Wohnungen
Badmodernisierung
% 4,4 m² WFl
% Lage im EG begünstigt Schaffung weitgehend barrierefreier,
altenfreundlicher Wohnungen
% bodengleiche Dusche – Gefälle 3%, entsprechend rutschfeste
Bodenfliesen (hier R 11 A,B,C)
% Ausstattung mit Winkelhaltegriff - zugleich Duschstange - und
Duschsitz sowie Duschrollo als Spritzschutz (Teleskopbefestigung vor der Duschnische)
% Waschtisch und Flachaufputzsyphon zum Waschen im Sitzen;
WC wandhängend, OK Sitz 48 cm über OKFF, Vorwandinstallationen
% Gastherme für Wohnungsheizung (einschl. Übergangsheizung)
und Warmwasserbereitung in der Küche
% Aufstellen der Waschmaschine in der Küche
% Verbreitern der Tür, nach außen öffnend
% Höhenanpassung aller Bedienelemente
% Einzelmodernisierung und Wohnungsanpassung in Kombination mit Strangsanierung im Rahmen der schrittweisen Erneuerung
des Gesamtbestandes (89 WE) nach Sanierungsleitfaden
98
2009
Wohnungsbau
Tendenzen
NEUE TENDENZEN IM BADBEREICH
Nachdem in den vergangenen Jahren die umfassende Ausrüstung des Wohnungsbestandes mit Bädern sowie funktionale Aspekte der Badnutzung und -ausstattung im Vordergrund standen, wird der Badbereich zunehmend als Ort des
sinnlichen Erlebens entdeckt, er unterliegt immer häufiger auch Aufenthaltswünschen, Bäder gehen fließend in angrenzende Wohnräume über. Standen bisher Reinigung, Hygiene, Aufbewahren und Zeitökonomie im Vordergrund, treten
nunmehr andere Bedürfnisse neu hinzu, die auch zu längerer Verweildauer führen:
< Entspannen,
< Gesunderhalten bzw. Lindern von Leiden,
< Schönheit, Fitness,
Pflege des eigenen Körpers,
< Abschalten und „die Seele baumeln lassen“
kurz Wohlbefinden (wieder) herstellen, das im Stress des Alltags oder aufgrund von krankheits- oder altersbedingten
Leiden verloren ging.
Eine zweite Tendenz ist die Differenzierung der Bäder für unterschiedliche Anforderungen verschiedener Alters- bzw.
Nutzergruppen. Zielgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen sind z.B. Singles, Paare, Familien mit Kindern in den verschiedenen Lebensphasen, Ältere bzw. Senioren und Menschen mit Handikaps unterschiedlicher Art und Ausprägung.
Besonders wirken sich die speziellen Anforderungen im Kindesalter sowie aufgrund von Mobilitätseinschränkungen (die
naturgegeben im Alter zunehmen) aus.
Wichtige Anforderungen in Bezug auf (kleine) Kinder sind:
< Sicherheit
- abgerundete Ecken, die Verletzungsgefahr vorbeugen
- verschließbare Schränke und Schübe
- Haltegriffe, die den Ein-/Ausstieg in/aus der (Bade-) Wanne erleichtern
< durchsichtige Duschabtrennungen, die die Beaufsichtigung ermöglichen bzw. in der Höhe geteilte Abtrennungen, die das Waschen des Kindes ermöglichen, ohne dass sich die betreuende Person "mitduscht"
< niedrige bzw. weit herunterreichende Spiegel
< rutschfeste Hocker oder niedriger montierte Waschtische und Konsolen sowie Haken
< rutschfester Bodenbelag im Bad und in Dusche oder Wanne
< „kindersichere“ Dusch- oder Wannenarmaturen, Temperatursperre als Verbrühschutz
Menschen, die heute das Ruhestandsalter erreichen - auch als „Die neuen Alten“ bzw. als „die Junggebliebenen“
bezeichnet - gehen mit anderen Erfahrungen und Ansprüchen als frühere Generationen in diese neue Lebensphase.
I.d.R. gehörte zumindest eine Dusch- oder Bademöglichkeit, zumeist aber ein (wenn auch oft sehr kleines) funktionell
ausgestattetes Bad zu ihrem Lebensraum. Entsprechend höher sind ihre Erwartungen und Anforderungen in der dritten
Lebensphase.
Menschen mit krankheits- und/oder altersbedingten Mobilitätseinschränkungen haben besonders ausgeprägte Anforderungen an die sichere Benutzung des Bades:
< Ein-/Ausstiegs- bzw. Setz-/Aufstehhilfen
< keine Schwellen, also z.B. bodengleiche Duschen (ohne Stolperkante)
< überwiegend Bevorzugung der große Dusche gegenüber der Badewanne
< rutschfeste Beläge im Raum wie in den Objekten
< leichte Erkennbarkeit, ggf. taktile Hilfen
< leichte und bequeme sowie sichere Bedienung aller Armaturen
Spezifische Ausstattungen sollten aber nicht im „Krankenhausstil“ realisiert werden, sondern möglichst umfassend in die
- dem individuellen Wohn- und Lebensstil entsprechende - Badgestaltung integriert werden.
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2009
www.gessi.com
Spüre die Differenz... erlebe Emotionen
Wohnungsbau
Tendenzen
xxx
Dass solche gestiegenen bzw. individuellen Bedürfnisse durch die verschiedenen Anbieter und auch in unterschiedlichen Preisklassen befriedigt werden können, ist in den Zielgruppen bisher kaum ausreichend bekannt. Publik gemacht
werden oft die kompletten Erlebnisbäder, die leider vielfach den finanziellen und/oder räumlichen Rahmen der Wohnenden sprengen. Unter Nutzung der Möglichkeiten ganz individueller Pakete, ggf. auch schrittweise nachrüstbar, lohnt
es aber immer, neue Qualitäten offensiv anzubieten. Dazu zählen insbesondere:
< besondere Formen der Sanitärobjekte, insbesondere der Waschtische
von Aufsatzschalen (ohne Überlauf mit in den Ablauf integrierter Sicherung) oder –becken über flache
bis zu kleinen tiefen Mulden, von runden bis asymmetrisch lang gezogenen Formen, mit integrierten
Ablageflächen, raffinierte kleine bis komfortabel große Anlagen unterschiedlichster Formen
< ausreichend Beinfreiheit im Bereich des Waschtisches
< Bade- und Duschwannen variieren in Form, Größe, Materialien, Ausstattungen, ergonomisch gestaltet und
mit diversen Extras wie Ablagen und Einstiegshilfen, Duschen bodengleich, Unterbauelemente im Estrich,
Duschrinnen/Designroste
< Im Boden einge- bzw. versenkte Wannen oder aber in möbelartige Ausstattungen und Wohn-Schlafräume
integrierte Lösungen
< Neue ungewöhnliche Materialien für Sanitärobjekte wie Beton, Stahl, Glas oder Holz
< Whirlpools mit Luft- und/oder Wasserstrahlen, die
Verspannungen lösen, Schmerzen lindern, Müdigkeit verscheuchen,
die Gewebedurchblutung verbessern, die Nerven beruhigen können, bis hin zur Anreicherung des Wassers
mit Ozon
< Sauna
- vor allem im Einfamilienhaus, in Eigentumswohnungen oder in gehobenen Mietstandards
- mit ergonomisch geformten Liegen,
- Farblichtspielen und Klangstimulationen,
- oft als Kombikabine (für ein feuchtwarmes Bad oder als klassische Trockensauna)
< Infrarotkabinen
< Duschen
- als Duschtempel, Duschsäulen, Dampf-, Fitness- und Massageduschen, Duschpaneele,
offen oder geschlossen, mit (flacher) Wanne oder bodengleich, mit differenzierten Sitzmöglichkeiten – fest installiert, auf der Wand beweglich oder im Raum mobil;
- für Wechselduschbäder, Kaskadenduschen, Dampfbäder mit und ohne Aromatherapie,
- mit differenzierten Abtrennungen von integrierten Assecoires bis zu „unsichtbaren“ Lösungen in Glas ohne
Profile und Rahmen
< Farbwechsel des Lichts, Integration von Musik und anderen Tönen (Wasser, Vögel ...)
< Haltegriffsysteme
- in verschiedenen Materialien und Oberflächen, Farben und Design
- die vielfach multifunktional eingebunden werden können - als Handtuchhalter, Duschstange, Träger von Ablagen etc.
< raffinierte Badmöbel, große und vielfältig eingesetzte Spiegel
< Badheizkörper als Blickfang
zugleich als Handtuchtrockner, Raumteiler, Garderobe, Spiegel etc.
< besondere Armaturen wie z.B. vom Wasserstrahl zum Wasserschwall bzw. Mini-Wasserfall, neben der
Handbrause feststehende Tellerbrausen bis zum Regenhimmel
< WC-Sitz mit wartungsfreier Absenkautomatik
< differenzierter Lichteinsatz
nicht nur im Raum, sondern auch integriert in die Objekte: Schränke, (Touch-)Spiegel, Duschabtrennungen
oder -himmel, Wannen, Schminkspiegel
Kommt eine entsprechende Raumgestaltung durch gezielte Auswahl, gut funktionierende und harmonische Anordnung
der Objekte und Ausstattungen sowie den gezielten Einsatz von Farbe, Material, (natürlichem und künstlichem) Licht,
Luft/Belüftung, Düften, Klängen und Design hinzu, ist das Baderlebnis perfekt. Körper, Geist und Seele werden angesprochen.
101
2009
Wohnungsbau
xxx
Tendenzen
Einfamilienhaus mit großzügigem
Bad mit dreiseitig zugänglicher Badewanne
-
Die Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte befinden sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum,
Kombination Badheizkörper (Handtuchheizkörper) - Fußbodenheizung
familiengerechte Ausstattung durch Doppelwaschtisch, Badewanne und Dusche,
Separierung von WC- und Sitzwaschbecken durch Anordnung einer Installationswand im Raum,
bodengleiche großzügige Dusche mit Rinne in verbleibender Wandnische,
ausreichend Fläche für Badmöbel
102
2009
Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1
Wohnungsbau
Tendenzen
xxx
Einfamilienhaus mit
Bad mit separierten Körperpflegebereichen
-
Kombination Badheizkörper (Handtuchheizkörper) - Fußbodenheizung
T-förmige Installationswand steht frei im Raum, ringsum Anordnung der Sanitärobjekte, dadurch Schaffung intimer
Zonen,
Ausrichtung der Badewanne auf das Fenster mit Einblick in den Garten verstärkt „Wohlfühl-Effekt“,
Separierung von WC- und Sitzwaschbecken durch Anordnung einer Installationswand im Raum,
Waschmaschine und weitere Wäschepflegegeräte befinden sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum,
Dusche wird im Gäste-WC untergebracht,
großzügige Fläche für Badmöbel
Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1
103
2009
Wohnungsbau
xxx
Tendenzen
Einfamilienhaus mit luxuriösem
Bad mit freistehender Badewanne
-
104
2009
Die Waschmaschine befindet sich in einem separaten Hauswirtschaftsraum,
die Installationswände an den Waschtischen nehmen die Zu- und Abflussleitungen auf und bieten genügend
Raum für integrierte Spiegelschränke,
der Spülkasten für das wandhängende WC befindet sich in der Installationswand, ggf. Schallschutz beachten,
der großzügige Grundriss bietet ausreichend Fläche für Badmöbel
Bewegungsflächen (B x T) nach VDI 6000-1
105
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
BARRIEREFREIES BAUEN
„Barrierefreiheit“ ist die zentrale Forderung, um allen Menschen – auch Menschen mit Behinderungen – ein gleichberechtigtes Miteinander in der Gesellschaft zu ermöglichen. Diese Forderung ist im Grundgesetz verankert. So ist in
Artikel 3, Absatz 3, des Grundgesetzes festgelegt:
„...Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“.
Untersetzt wird diese Forderung im § 8 des Gleichstellungsgesetzes, im Sozialgesetzbuch IX Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen, im § 1, Abs. 6, Punkt 3 des Baugesetzbuches, im § 50 der Musterbauordnung und darauf
aufbauend in den Bauordnungen der Länder.
Das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes BBG ist im Mai 2002 in Kraft getreten. Das Regelwerk beinhaltet die
Selbstverpflichtung, dass alle neu zu errichtenden oder umfassend umzugestaltenden Gebäude des Bundes barrierefrei
zu errichten sind. Das Gesetz verpflichtet außerdem die Wirtschaft erstmalig, Verhandlungen über Zielvereinbarungen
zur Schaffung der Barrierefreiheit aufzunehmen. Die erste vorliegende Zielvereinbarung betrifft den Bereich der Hotels
und Gaststätten - vgl. entsprechendes Kapitel im Bereich GÖB.
Der Weg zu allgemeingültigen gesetzlichen Regelungen zum barrierefreien Bauen ist noch weit. Bauen ist „Ländersache“. So sind in den einzelnen Bundesländern auf der Grundlage der Musterbauordnung differenzierte Anforderungen
zum Barrierefreien Bauen in den Bauordnungen verankert. Diese sind jeweils konkret heran zu ziehen. Grundsätzlich
ist der Trend:
%
Öffentlich zugängliche Gebäude sind in den dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teilen barrierefrei zugänglich und ohne fremde Hilfe zweckentsprechend nutzbar zu gestalten.
%
Gebäude, die überwiegend oder ausschließlich von alten oder behinderten Menschen, nach verschiedenen Bauordnungen auch von Menschen mit Kleinkindern, genutzt werden, sind völlig barrierefrei zu
gestalten.
%
Einige Länder haben Angaben zur Ausführung (Maße, Neigungen von Rampen, Toiletten) in ihre Bauordnung aufgenommen
%
In Gebäuden mit mehr als zwei, vier oder sechs Wohnungen müssen die Wohnungen mindestens eines
Geschosses barrierefrei erreichbar sein. In diesen Wohnungen müssen die Wohn-Schlafräume, eine Toilette, ein Bad sowie die Küche bzw. Kochnische mit dem Rollstuhl zugänglich sein.
Mindestanforderungen für barrierefreies Bauen sind in den folgenden Normen festgelegt:
DIN 18 024-1
01.98
DIN 18 024-2
11.96
DIN 18 025-1
12.92
DIN 18 025-2
12.92
Barrierefreies Bauen; Straßen, Plätze, Wege öffentliche Verkehrs- und
Grünanlagen sowie Spielplätze; Planungsgrundlagen
-; Öffentlich zugängige Gebäude und Arbeitsstätten;
Planungsgrundlagen
Barrierefreie Wohnungen; Wohnungen für Rollstuhlbenutzer;
Planungsgrundlagen
-; Planungsgrundlagen
Die Normen DIN 18024 und DIN 18025 wurden in fast allen Bundesländern als technische Baubestimmungen eingeführt (nicht in Bayern und NRW, in einigen Ländern ohne DIN 18 024-1). Darüber hinaus haben die Bundesländer
weitere Richtlinien, Erlasse und Hinweise zum barrierefreien Bauen herausgegeben. Vor Beginn der Baumaßnahmen
sollten Informationen zu rechtlichen Regelungen in den betreffenden Bundesländern eingeholt werden.
106
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Die Normen DIN 18024 und DIN 18025 wurden in einem Normentwurf DIN 18030 „Barrierefreies Bauen“ zusammengefasst. Nach umfangreichen Einsprüchen zu zwei Entwürfen der 18 030 wurde das Normvorhaben jedoch
aufgegeben und mit etwas veränderter Aufgabenstellung wurde jetzt der Normentwurf DIN 18 040 mit zwei Teilen
vorgelegt. DIN 18 024-1 gilt vorerst fort und soll zu einem späteren Zeitpunkt unter einer neuen Norm-Nummer abgelöst werden.
DIN 18 040-1 E
02.09
DIN 18 040-2 E
02.09
Barrierefreies Bauen; Planungsgrundlagen; Öffentlich zugängliche
Gebäude
-; -; Wohnungen
Der Aufbau der Norm weicht von den bisherigen Normen insoweit ab, als überwiegend Schutzziele und Beispiele zu
Ihrer Erreichung aufgeführt werden, womit eine größere Flexibilität in der Umsetzung ermöglicht wird. Die Schutzziele
können auch auf andere Weise als in der Norm festgelegt erfüllt werden. Neben motorischen Einschränkungen werden
sensorische und kognitive Einschränkungen in größerem Umfang als bisher berücksichtigt.
Der VDI legte mit der Richtlinie VDI 6008-1 Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume 08.2005 - Anforderungen an die Elektrotechnik und Fördertechnik eine weitere Grundlage für den Wohnbereich einschließlich Heimen und Tagesstätten bis zu Hospizen vor. Sie gilt nicht für Arbeitsstätten. Es werden Anforderungen und Lösungswege
aufgezeigt sowie umfangreiche Ausstattungsempfehlungen gegeben für Bedienungs- und Meldeelemente, Elektro-,
Kommunikations-, Sicherheits-, Beleuchtungs- und Fördertechnik. Ein großer Abschnitt befasst sich mit „Leistungsminderungen und Leistungsförderungen“ im sensorischen, motorischen und kognitiven Bereich.
Für verschiedene Wohnformen für Senioren gibt es in VDI 6000-5 spezifische Grundlagen (vgl. Abschnitt Wohnungsbau).
Eine gute Planungshilfe stellen auch Materialien der Länder dar.
So von der Bayrischen Architektenkammer, herausgegeben mit der Obersten Baubehörde im Bayrischen Staatsministerium des Innern und dem Bayrischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien, Frauem und Gesundheit:
Barrierefreies Bauen 1: Barrierefreie Wohnungen, Ein Leitfaden für Architekten, Fachingenieure und Bauherren zu DIN
18025-1 und -2, vergleichende Betrachtung und Erläuterungen
Barrierefreies Bauen 2: Öffentlich zugängige Gebäude und Arbeitsstätten, Ein Leitfaden für Architekten, Fachingenieure
und Bauherren zu DIN 18024-2, Planungsgrundlagen, vergleichende Betrachtung und Erläuterungen
Barrierefreies Bauen 3: Straßen, Plätze, Wege öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze, Ein Leitfaden
für Architekten, Fachingenieure und Bauherren zu DIN 18024-1, Planungsgrundlagen, vergleichende Betrachtung und
Erläuterungen
www.byak.de
Oder in Berlin: Barrierefreies Planen und Bauen in Berlin, Öffentlich zugängige Gebäude, Grundlagen und Beispiele.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Juni 2007.
Barrierefreie Sanitäranlagen in Gewerblichen bzw. Öffentlichen Bereichen werden neben den grundsätzlichen Aussagen dieses Kapitels in den spezifischen Abschnitten behandelt und die Hinweise insoweit hier nicht wiederholt.
107
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Allgemeine Ausführungen, Entwurfsgrundsätze, Beispiele
SANITÄRRÄUME IN BARRIEREFREIEN ROLLSTUHLGERECHTEN WOHNUNGEN
gemäß DIN 18 025-1
% Anwendungsbereich
Die DIN 18 025-1 (DIN 18 040-2 E) gilt für die Planung, Ausführung und Einrichtung von rollstuhlgerechten Wohnungen und Wohngebäuden (Miet- und Genossenschaftswohnungen) sowie sinngemäß auch von neuen Wohnheimen,
Eigentumswohnungen, Eigenheimen und bei Modernisierungen des Wohnungsbestandes aller Eigentumsformen. Rollstuhlbenutzer - auch mit Oberkörperbehinderungen - müssen alle zur Wohnung gehörenden Räume und alle den
Bewohnern der Wohnanlage gemeinsam zur Verfügung stehenden Räume befahren können. Sie müssen grundsätzlich
alle Einrichtungen innerhalb der Wohnung und alle Gemeinschaftseinrichtungen innerhalb der Wohnanlage nutzen
können. Sie müssen in die Lage versetzt werden, weitgehend unabhängig von fremder Hilfe zu leben.
% Erforderliche Bewegungsflächen
Durch die Festlegung der Maße für die Bewegungsflächen soll allen Menschen garantiert werden, dass sie ungehindert
die Räume ihrer Wohnung, die zur Wohnung gehörenden Gemeinschaftseinrichtungen und die Erschließungsräume,
wie z.B. Flure, ihres Wohnhauses passieren können. Das bedeutet, dass bei der Bemessung der Bewegungsflächen der
Rollstuhlbenutzer maßgebend ist.
Bild 1
Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich
nach DIN 18025-1
vor und neben dem WC
vor dem Waschtisch
Dusche
Bewegungsflächen der einzelnen
Sanitärobjekte dürfen sich überlagern
Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E
108
2009
entlang der Badewanne
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
% Anforderungen an Waschtisch-Anlagen
Wenn der Waschtisch in einem seitlichen Abstand von 20 cm zur Wand angeordnet und eine Mindestbewegungsfläche von 150 x 150 cm vor dem Waschtisch eingehalten wird, ist die notwendige Bewegungsfreiheit für den Rollstuhlbenutzer gesichert. 30 cm Wandabstand ermöglichen die Einordnung eines Haltegriffes. Ausreichender Beinfreiraum
unter dem Waschtisch muss die Benutzung im Sitzen sicher stellen; in DIN 18 040 E werden hierfür differenziertere
Maße empfohlen (siehe Bild 2).
Zum sicheren Abstützen kann der Waschtisch einen seitlichen Stützgriff erhalten, der 10 – 15 cm über Vorderkante
Waschtisch hinausragen sollte. Er kann gleichzeitig als Handtuchhalter verwendet werden. Günstiger wird vielfach ein
Handgriff quer oberhalb des Waschtisches empfunden (Heranziehen aus dem Rollstuhl heraus). Geeignete Waschtischarmaturen sind Einhebelmischbatterien mit langem, offenem Hebel und langem Wasserauslauf - bzw. Schlupfbrause. Für Rollstuhlbenutzer wird eine Waschtischhöhe von max. 80 cm und für Benutzer im Stehen eine Waschtischhöhe
von 85 cm empfohlen. Höhenverstellbare Waschtische eignen sich immer dort, wo unterschiedliche Höhen für Nutzer
erforderlich werden.
Der Spiegel über dem Waschtisch muss in sitzender Position nutzbar sein, deshalb ist eine Spiegelhöhe von 100
cm erforderlich. Spiegelschränke, die diese Höhe aufweisen, sind auch geeignet. Alternativ sind Kippspiegel möglich,
die aber aus psychologischen Gründen (mögliches Bedrohungsgefühl für den davor, respektive darunter Sitzenden)
und aus Gründen der flexiblen Nutzung (Nutzen durch andere, stehende Familienmitglieder) nicht empfohlen werden.
Bild 2
Planungsempfehlungen Waschtisch
nach DIN 18025-1 bzw. angekündigter DIN 18 040 E (rechte Abbildung)
Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E
109
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
% Anforderungen an Toiletten-Anlagen
Das WC muss an der Wandseite 30 cm entfernt angeordnet werden und einen Abstand zu anderen fest installierten
Sanitärobjekten von 95 cm (90 cm gemäß DIN 18 040-2 E) aufweisen, um Rollstuhlbenutzern die Benutzung des WC‘s
zu ermöglichen. Die Bewegungsfläche von 95 cm (90 cm) zum Umsetzen vom Rollstuhl auf das WC sollte entsprechend den individuellen Bedürfnissen rechts oder links vom WC angeordnet werden. Ist der Nutzer unbekannt, sollten
in Mehrfamilienhäusern die Bäder alternierend ausgebildet werden.
In der Ausführungsart unterscheidet man zwischen:
< Flachspül-WC
Für Personen mit Blasen- und Darmlähmungen ist das Flachspülklosett weniger geeignet, da aufgrund des sehr
langen Entleerungsprozesses starke Geruchsbelästigung entsteht. Beim Erfordernis häufiger Stuhlprobenentnahme
ist es allerdings vor zu ziehen.
< Tiefspül-WC
Diese WC-Art hat sich in den letzten Jahren vermehrt durchgesetzt, da aufgrund der besseren Spüleigenschaften
der Abtransport vereinfacht wird. Darüber hinaus besteht bei der Lagerung im Wasser eine wesentlich geringere
Geruchsbelästigung gegenüber dem Flachspül-WC.
< WC mit automatischer Spülung und Unterdusche
Eine Sonderform stellen Toiletten mit automatischer Spülung und Unterdusche dar. Nach dem Entleerungsprozess
und dem Spülen kann die Säuberung des Benutzers durch die Unterdusche (das Wasser ist auf Körpertemperatur
erwärmt) sowie die Trocknung erfolgen. Bei Installation derartiger WC‘s muss ein Elektroanschluss vorgesehen
werden, um das Reinigungswasser für die Unterdusche auf Körpertemperatur zu bringen und um das Trocknen
(Warmluft) zu gewährleisten. Das Wasser der Unterdusche darf nicht über einen Warmwasseranschluss herangeführt werden.
Des weiteren sollte ein wandhängendes WC gewählt werden, das gegenüber dem Stand-WC viele Vorteile bietet.
So kann das WC in der gewünschten Höhe montiert werden, die Bodenreinigung ist mühelos möglich und es besteht
Teilunterfahrbarkeit für Rollstuhlbenutzer (Fußstütze).
WC-Tiefe
Die in der Norm geforderte WC-Tiefe von 70 cm garantiert das seitliche Anfahren mit dem Rollstuhl und den parallelen
Umsetzprozess. Hierdurch wird auch ein Überfahren des WC-Stuhls optimal gewährleistet. (Bei der Benutzung des
WC-Rollstuhls muss die Höhe des WC beachtet werden).
Grundsätzlich sind zwei Formen der Realisierung möglich:
- WC, 70 cm tief, mit Unterputz-Spülkasten oder
- WC mit Aufputz-Spülkasten und Verlängerungselement von VK Spülkasten bis zur Wand
Sitzhöhe
Die Sitzhöhe soll maximal 48 cm betragen. Für Rollstuhlbenutzer wird eine Sitzhöhe von 45 – 46 cm empfohlen. Diese
Höhe schließt auch den WC-Sitz mit ein. Optimal ist es, wenn die WC-Höhe individuell angepasst werden kann (höhenverstellbares WC). Eine Höhenanpassung kann ggf. aber auch durch Aufsätze vorgenommen werden.
Die genannten Kriterien über die individuell anpassbare WC-Höhe gelten auch für kleinwüchsige Personen, deren
Gliedmaßen nicht den Durchschnittsmaßen entsprechen. Ältere Personen, deren physische Möglichkeiten ein Hinsetzen
erschwert, benötigen eine Sitzhöhe von 48 - 50 cm.
Da Rollstuhlbenutzer den WC-Sitz beim Umsetzen stark belasten, ist es sehr wichtig, dass der Sitz entsprechend stabil
ist und sich nicht verschieben kann.
WC-Spülung
Viele der üblicherweise installierten WC-Spülauslösungen des Unterputz- oder Aufputz-Spülkastens sind von Personen
mit Mobilitätseinschränkungen nicht erreichbar. Vom Planer ist dieses Detail daher besonders sorgfältig zu bearbeiten.
Grundsätzlich ist es möglich, dass bei Unterputz-Spülkasteninstallationen die mechanische Auslösevorrichtung seitlich
angebracht wird.
110
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Die Spülauslösung muss 50 cm von der Zimmerecke entfernt liegen und in einer Höhe von 85 cm installiert sein.
Ergänzend zu dieser mechanischen Spülauslösung kann auch eine elektromagnetische oder elektropneumatische Spülauslösung vorgesehen werden. Die deutlich höheren Kosten erfordern die vorherige Abstimmung mit dem Bauherrn.
Spülauslösungen im Fußbodenbereich sollten unbedingt vermieden werden, da sie von vielen Personen in Sitzstellung
aufgrund unzureichender Mobilität nicht erreicht werden können. Auch ein späteres Auslösen durch Gehhilfen oder
Überfahren mit dem Rollstuhl ist für viele Personen sehr beschwerlich, wenn nicht unmöglich.
Bild 3
Planungsempfehlungen WC nach DIN 18025-1
Rückenstütze
Auch im Wohnbereich wird 55 cm hinter der Vorderkante
des WCs eine Rückenstütze gefordert, um die Sitzhaltung
bei mangelnder Rückenmuskulatur bzw. lang andauerndem
Verweilen müssen zu unterstützen. Allerdings sollte das bei
bekanntem Nutzer vorab hinterfragt werden, da in diesem
Fall die WC-Garnitur ohne Deckel bleiben muss.
Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E
Stütz- und Haltegriffe
Die Rohinstallation ist so zu konzipieren, dass jederzeit Stützklappgriffe angebracht werden können. Dieses Detail wird
in der Praxis vielfach unterschätzt, da weder Leichtbauplatten als Verkleidung der Vorwandinstallation, noch Lochziegel
oder ähnliche Konstruktionen die notwendigen Stützdrücke aufnehmen können. Es muss von einer Größe der Stützdrükke von mindestens 1,0 kN ausgegangen werden. Stützklappgriffe gehören nicht zur Grundinstallation eines WC‘s oder
Badbereiches, sondern sind den individuellen Behinderungen anzupassen.
Werden bauseitig Tragständer oder andere Unterkonstruktionen eingebaut, sind ihre Lage und die Abmessungen detailliert zu dokumentieren und dem Bauherren / Nutzer zu übergeben.
Die Hochklappbarkeit beider Stützgriffe ist erforderlich, da
- der Umsetzprozess individuell unterschiedlich ist und daher das Greifen einerseits und die Beweglichkeit des
Klappgriffes andererseits von besonderem Nutzen sind und
- durch das Hochklappen des an der Wandseite liegenden Stützgriffes ausreichend Bewegungsfläche für eine
betreuende Person geschaffen wird.
Klappgriffe müssen mit wenig Kraftaufwand in selbstgewählten Etappen bedienbar sein.
111
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
% Anforderungen an Dusch-Anlagen
Die Duschfläche muss 150 x 150 cm betragen und ein ausreichendes Gefälle zum Bodenablauf aufweisen, der sich in
einem Abstand von mindestens 30 cm zur jeweiligen Ecke befinden sollte.
Duschen müssen grundsätzlich begeh- bzw. befahrbar sein, d.h. schwellenfrei. Aus technischen Gründen unabweisbar
notwendige Höhenunterschiede, dürfen maximal 2 cm hoch sein (bevorzugt ohne Stufe). Begründung: der Duschbereich muss mit dem Duschrollstuhl befahrbar und für Gehbehinderte begehbar sein. Außerdem können diese Duschbereiche – wenn sie schwellenlos sind - als Bewegungsflächen für den Badbereich genutzt werden.- Die Umrüstung auf
eine Badewanne muss möglich sein.
Ausstattung:
< Armaturen
Die Höhe der Armatur ist auf 85 cm fixiert, die Mischbatterie muss in 50 cm Entfernung von der Raumecke liegen.
Die Ausbildung ist als Einhebelbatterie vorzusehen, um Personen mit eingeschränktem Greifbereich die Betätigung
zu erleichtern. Es wird ein Temperaturbegrenzer alternativ Thermostat gefordert. Je nach Behinderungsart besteht
die Gefahr, dass man sich bereits bei 37 - 40 Grad Wassertemperatur verbrüht.
Alternativ: berührungslose Armatur (ungewolltes Auslösen ist auszuschließen).
< Halteeinrichtungen
Die Halteeinrichtungen sollten nicht zur Grundausstattung im Duschbereich gehören; müssen aber im Bedarfsfall
nachgerüstet werden können. Hierfür müssen die entsprechenden Unterkonstruktionen vorgesehen und dokumentiert werden, um zu gewährleisten, dass die Halterungen fest und dauerhaft verankert werden können.
< Duschsitz
Im Rahmen der Installationsplanung ist zu berücksichtigen, dass jederzeit ein Duschsitz nachgerüstet werden kann.
Bei der Auswahl ist auf richtige Sitzhöhe zu achten, so dass die Füße guten Bodenkontakt haben.
Bild 4
Planungsempfehlungen Dusche nach DIN 18025-1
Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen
112
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
% Anforderungen an Badewannen-Anlagen
Diagonal- und Körperformbadewannen gehören nicht zur Grundausstattung, sind aber zu empfehlen, weil sie nicht
nur die Benutzung erleichtern, sondern auch zum sparsamen Verbrauch von Wasser beitragen können. Der Badewannenboden sollte rutschfest sein. Ein Exzenter-Badewannenablauf wird empfohlen. Die Armaturen sollten im mittleren Bereich der Wanne angeordnet werden.
Im Gegensatz zur Dusche bietet die Badewanne den Vorteil, dass neben der Hygiene auch zusätzliche therapeutische
Anwendungen möglich sind. Die Entscheidung, ob Dusche oder Badewanne eingebaut werden soll, ist abhängig von
der Art der Behinderung bzw. vom Krankheitsbild des Nutzers.
Bei der Nachrüstung einer Badewanne sollte davon ausgegangen werden, dass die Größe der üblichen Ausführung
nach VDI 6000-1 (b / l = 75 cm / 170 cm) entspricht. Es wird weiterhin empfohlen, dass die Badewanne frei aufgestellt und mit einer Stahlschürze mit Bodenfreiheit versehen wird. Eine solche Stahlschürze ermöglicht es, dass jederzeit
eine Nutzungsänderung vollzogen werden kann, ohne dass größere Umbaumaßnahmen notwendig werden. Diese
Ausbildung hat den Vorteil, dass die Wanne mit einem Wannenlifter als Einstiegshilfe unterfahren werden kann, um dem
Benutzer und seinem Betreuer den Umstieg vom Rollstuhl zu erleichtern. Die Oberkante der Wanne erhöht sich dann
auf 74 cm.
Bei einer eingebauten Badewanne ist auf einen ausreichenden Untertritt zu achten.
Bild 5
Planungsempfehlungen Badewanne nach DIN 18025-1
Montagemaße auf fertige Oberflächen bezogen
113
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte, zusätzlich gilt die VDI 6000-1
%
den erforderlichen Abstandsmaßen, zusätzlich gilt die VDI 6000-1
%
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
150 x 150 cm
links oder rechts neben dem WC
70 x 95 cm
für Dusche
150 x 150 cm
Mindestfläche ¾ 5,4 m²
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Bei Einordnung einer Waschmaschine erhöht sich die Mindestfläche.
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E
114
2009
Bild 6
Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Dusche rollstuhlgerecht nach DIN 18025-1
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Wannensitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte, zusätzlich gilt die VDI 6000-1
%
den erforderlichen Abstandsmaßen, zusätzlich gilt die VDI 6000-1
%
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
150 x 150 cm
links oder rechts neben dem WC
70 x 95 cm
für Dusche
150 x 150 cm
Mindestfläche ¾ 6,7 m²
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-2 E
Bild 7
Grundrissbeispiel Sanitärraum rollstuhlgerecht mit Badewanne nach DIN 18025-1
115
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
SANITÄRRÄUME IN BARRIEREFREIEN, BEDINGT ROLLSTUHLGERECHTEN WOHNUNGEN
gemäß DIN 18 025-2
% Anwendungsbereich
Die DIN 18 025-2 (DIN 18 040-2 E) gilt auch für die Planung, Ausführung und Einrichtung von barrierefreien, bedingt
rollstuhlgerechten Wohnungen (Miet-und Genossenschaftswohnungen) sowie sinngemäß auch von neuen Wohnheimen, Eigentumswohnungen und bei Modernisierungen des Wohnungsbestandes aller Eigentumsformen.
Die Bewohner müssen in die Lage versetzt werden, von fremder Hilfe weitgehend unabhängig zu sein. Das gilt insbesondere für Blinde und Sehbehinderte, Gehörlose und Hörgeschädigte, Gehbehinderte, Menschen mit sonstigen
Behinderungen, ältere Menschen sowie für Kinder, klein- und großwüchsige Menschen.
Die nachfolgenden Planungshinweise gelten für barrierefreie Wohnungen, die bedingt auch für Rollstuhlbenutzer geeignet sein können.
% Erforderliche Bewegungsflächen
Während Rollstuhlbenutzer zur Fortbewegung in ihrer Wohnung den größten Flächenbedarf haben, sind für alle anderen Menschen geringere Mindest-Bewegungsflächen erforderlich.
Bild 8
Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich
nach DIN 18025-2
vor und neben dem WC
vor dem Waschtisch
Dusche
entlang der Badewanne
% Anforderungen an barrierefreie, bedingt rollstuhlgerechte Sanitäranlagen
Das Bad muss ausreichend groß sein, damit die Mindestbewegungsflächen vor den einzelnen Sanitärobjekten eingehalten werden können. Eine sinnvolle Anordnung der einzelnen Sanitärobjekte unter Nutzung bodengleicher Duschen
für Bewegungsflächen trägt wesentlich zur Flächeneinsparung bei. Zu beachten ist aber, dass auch für eine evtl. Betreuungsperson ausreichend Bewegungsfläche zur Verfügung stehen muss
Da es im Wohnungsbau im allgemeinen nicht möglich ist, das Bad erst auszustatten, wenn die persönlichen Anforderungen des Nutzers bekannt sind, ist besonders hier eine präventive Planung zu empfehlen, die eine spätere Anpassung
an die Bedürfnisse des Nutzers ohne große bauliche Veränderungen ermöglicht. Es sind insbesondere die Bedürfnisse
alter und behinderter Menschen zu berücksichtigen. Im Sanitärraum sind deshalb Sicherheitsaspekte von besonderer
Bedeutung.
Stütz- und Haltegriffe gehören nicht zur Standardausrüstung. Bei entsprechender Vorrüstung der Unterkonstruktionen
bzw. Wandausbildung können diese und andere technische Hilfen sofort nachgerüstet werden und mit dazu beitragen,
dass alte Menschen und Menschen mit Behinderungen weitgehend selbständig in ihrer gewohnten Umgebung bleiben
können.
116
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Die Grundlage für die Sanitärraumplanung war in der zurückgezogenen Norm DIN 18 022 bzw. ist in VDI 6000-1
geregelt. Bisher bestand das Bad üblicherweise aus WC, Waschtisch und Badewanne. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass gerade der alternde Mensch auch bei nur geringen Bewegungseinschränkungen größte Schwierigkeiten
hat, die Badewanne zu benutzen, so dass zunehmend einer Dusche der Vorzug gegeben wird. Allerdings wurden in
den letzten Jahren Einstiegshilfen entwickelt, die eine wesentliche Erleichterung des Einstiegs in die Badewanne und
eine unfallfreie Benutzung ermöglichen. DIN 18 040-2 E empfiehlt eine Einstiegshöhe von 50 cm. Im Mehrfamilienhaus
sollten immer beide Varianten angeboten werden.
117
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte
%
den erforderlichen Abstandsmaßen
zwischen WC und Waschtisch
%
30 cm Mindestabstand nach VDI 6000-1
95 cm Empfehlung, um Rollstuhlbenutzern die Benutzung
der Toilette zu ermöglichen
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
für Dusche
Mindestfläche ¾ 3,2 m²
Mindestfläche ¾ 4,6 m²
120 x 120 cm
120 x 120 cm
gemäß DIN 18025-2 (ohne Waschmaschinenstellfläche)
Grundrissbeispiel mit o.g. Empfehlung
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
118
2009
Bild 9
Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Dusche barrierefrei, bedingt rollstuhlgerecht
nach DIN 18025-2
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte
%
den erforderlichen Abstandsmaßen
zwischen WC und Waschtisch
30 cm Mindestabstand nach VDI 6000-1
%
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
120 x 120 cm
entlang der Badewanne
120 cm Tiefe
Mindestfläche ¾ 4,9 m²
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Bei Einordnung einer Waschmaschine erhöht sich die Mindestfläche.
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Bild 10
Grundrissbeispiel Sanitärraum mit Badewanne barrierefrei,
bedingt rollstuhlgerecht nach DIN 18025-2
119
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
SANITÄRANLAGEN FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN IN ÖFFENTLICH ZUGÄNGIGEN GEBÄUDEN
UND ARBEITSSTÄTTEN (vgl. auch Kapitel im Bereich GÖB)
% Anwendungsbereich
Die DIN 18 024-2 (18 040-1 E) gilt für die Planung, Ausführung und Einrichtung von öffentlich zugängigen Gebäuden
und Arbeitsstätten sowie von deren Außenanlagen. Sie ist sinngemäß bei baulichen Veränderungen und Nutzungsänderungen anzuwenden. Diese baulichen Anlagen müssen für alle Menschen barrierefrei nutzbar sein. Sie müssen in
die Lage versetzt werden, von fremder Hilfe weitgehend unabhängig zu sein. Die Bewegungsflächen sind nach dem
Mindestplatzbedarf der Rollstuhlbenutzer bemessen. Die Anforderungen an die Orientierung entsprechen auch den
Bedürfnissen Blinder und Sehbehinderter.
In Arbeitsstätten sind barrierefreie Anlagen erforderlich bezogen auf die tatsächlich Beschäftigten mit Ihren spezifischen
Behinderungen (Leitlinien des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik LASI von März 2005 zu
§ 3 (2) der ArbStättV 2004).
In jedem öffentlich zugängigen Gebäude ist mindestens ein Sanitärraum für Rollstuhlbenutzer einzuplanen, der auch
von anderen Personen benutzt werden kann. Zumindest in ausgedehnten Gebäuden sollten jedoch mehrere Anlagen
integriert werden. Im Entwurf DIN 18 040-1 E wird pro Sanitäranlage eine barrierefreie Toilette gefordert.
Grundsätzlich benötigt der Sanitärraum für den Rollstuhlbenutzer keinen Vorraum und kann von weiblichen bzw. männlichen Personen benutzt werden, wenn sie einen separaten Zugang hat.
% Erforderliche Bewegungsflächen
Die DIN 18 024-2 stellt an die Bewegungsflächen die gleichen Anforderungen wie die DIN 18 025-1, ausgenommen die
beidseitige Anfahrbarkeit des WC‘s.
Grundsätzlich sind vor Sanitärobjekten Bewegungsflächen von 150 x 150 cm einzuplanen. Um das seitliche Anfahren
eines Rollstuhls an ein WC zu ermöglichen, ist rechts und links eine Bewegungsfläche von 95 cm Breite mit einer Tiefe
von 70 cm vorzusehen.
Bild 11
Planungsmaße für Stell- und Bewegungsflächen im Sanitärbereich
nach DIN 18024-2
vor und neben dem WC
Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E
120
2009
vor dem Waschtisch
Dusche
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Bild 12
Öffentliches rollstuhlgerechtes WC nach DIN 18 024-2
1
2
3
4 a/b
5
6
7
Rückenstütze
Stütz-Klapp-Griffe, beidseitig
Toilettenpapier und Spülauslösung
Notruf als Drucktaster am Griff und Zugschalter, liegend erreichbar
Handtuchspender UK 85cm über OKFF, darunter Behälter für Papierhandtücher
Spiegel, Höhe 100 cm, 5 bis 8 cm über OK Waschgelegenheit
Waschtisch mit Unterputz- oder Flachaufputzsiphon
mit erforderlicher Beinfreiheit gemäß Bild 2
8
Seifenspender UK max. 105 cm über OKFF, über Waschtisch
9 a/b Evtl. Stütz-Klapp-Griff, Stütz-Halte-Griff neben dem Waschtisch
10
Kleiderhaken in 85 und 150 cm Höhe über OKFF
11
Tür nach außen, entriegelbar von außen, innenseitiger Griff zum Zuziehen
12
Luftdicht verschließbarer Abfallbehälter, Einwurföffnung 85cm über OKFF
13
Zapfstelle mit Schlauchanschluss, Ventil abnehmbar
14
Ablagefläche, 15 x 30 cm, OK 85cm über OKFF, unterfahrbar,
ggf. zum hoch-/runterklappen
15
Fußbodeneinlauf
16
Toilettenbürstenhalter
Bei Bedarf kann eine Klappliege unter Beachtung der dafür erforderlichen Bewegungsfläche eingeordnet werden.
Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E
121
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
% Anforderungen an Waschtisch-Anlagen
Vor dem Waschtisch ist eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorzusehen. Hierbei kann die Unterfahrbarkeit des
Waschtisches durch die Fußstützen nur in Ausnahmefällen (z.B. Umbau/Sanierung) angerechnet werden. Der Waschtisch muss mind. 60 cm breit und 55 cm tief sein. Eine entsprechend konkave Vorderkante erleichtert die Anfahrbarkeit.
Der Waschtisch sollte an der Vorderseite eine Stützlast von 1,0 kN aufnehmen können. Dadurch könnten die seitlichen
Stützgriffe entfallen.
Der Waschtisch muss unterfahrbar sein und ist mit einem Unterputz- oder Flachaufputzsiphon zu versehen, damit Verletzungen durch Anstoßen oder Verbrühen vermieden werden. Auch Querschnittsgelähmte Personen ohne Gefühl in den
Beinen bleiben somit von Verletzungen verschont. Die Oberkante des Waschtisches darf max. 80 cm hoch sein. Die
Kniefreiheit muss in 30 cm Tiefe und in 67 cm Höhe gewährleistet sein. (vgl. Bild 2)
Ausstattungen:
< Armatur
Als Armatur ist eine Einhebel-Armatur mit längerem, offenem Bedienungshebel. Alternativ: berührungslose Armatur
(ungewolltes Auslösen ist auszuschließen).
< Spiegel
Über dem Waschtisch an der Wand ist ein Spiegel anzubringen, der sowohl in sitzender als auch in stehender
Position benutzt werden kann. Es empfiehlt sich, eine Spiegelhöhe von 100 cm zu wählen. Es sind auch Kippspiegel möglich, die aber insbesondere aus psychologischen Gründen (mögliches Bedrohungsgefühl für den davor,
respektive darunter Sitzenden) sowie der höheren Vandalismusanfälligkeit wegen nicht empfohlen werden. Bei der
Ausstattung von 2-Bettzimmern in Altenpflegeheimen wird ein 2-türiger Spiegelschrank empfohlen, der durch das
Pflegepersonal vorzugsweise mittels Ellbogendruck geöffnet werden kann..
< Seifenspender
Der Seifenspender muss im Greifbereich des Rollstuhlbenutzers zwischen 85 cm und maximal 105 cm Höhe angebracht werden. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass er sich leicht bedienen lässt.
< Handtrocknungsgeräte
Vor dem Trocknungsgerät muss eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorgesehen werden. Das Gerät muss
seitlich anfahrbar sein und ist mit einer berührungslosen Betätigung auszustatten. Der Luftaustritt ist in einer Höhe
von 85 cm anzubringen. Aus hygienischer Sicht ist die Lufttrocknung nachteilig, da die Luft bakteriell belastet wird.
Werden für das Trocknen der Hände Papiertücher verwendet, wird eine Mindestgröße von 40 x 40 cm empfohlen. Diese müssen in einer Höhe von 85 cm erreichbar sein, für die Entsorgung ist ein Abfallauffang vorzusehen.
% Anforderungen an Toiletten-Anlagen
Die Bewegungsfläche vor dem WC ist mit 150 x 150 cm zu konzipieren, damit auch hier ein Anfahren des WC‘s von
rechts oder links mit entsprechendem Umsetzprozess (etwa 70 % aller Rollstuhlbenutzer steigen von dieser Position
aus um) gewährleistet ist. Neben dem WC ist rechts und links eine Fläche mit einer Breite von 95 cm (90 cm nach
DIN 18 040-1 E) vorzusehen, damit ein wahlweises seitliches Anfahren an das WC bzw. Umsetzen von schräg vorne
möglich ist.
Eine Tiefe von 70 cm ist notwendig, damit der parallele Umsetzprozess Rollstuhl/WC erfolgen kann; das Hinterrad
des Rollstuhls stößt gegen die Wand hinter dem WC. Außerdem ermöglicht diese Tiefe das Überfahren mit dem Toilettenstuhl. Damit ist eine Tiefe erforderlich, die entsprechend auf die Konstruktion des WC‘s übertragen werden muss.
Neben tiefen Keramiken lassen sich ggf. auch mit einem Adapter und einer handelsüblichen WC-Tiefe vorgenannte
Bedingungen erfüllen.
122
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Die Höhe des WC‘s ist in der DIN 18 024-2 mit 48 cm inklusive WC-Sitz festgelegt (46 bis 48cm nach
DIN 18 040-1 E). Damit kann auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer eingegangen werden. Dieses Maß orientiert
sich an folgenden Kriterien:
< Bei der Mehrheit der Rollstuhlbenutzer wird die Länge der Unterschenkel zugrunde gelegt, so dass ein guter
Fußkontakt zum Boden gesichert ist. Der Fußkontakt ist zwingend notwendig, um Sitzstabilität zu gewährleisten und
um beim Entleerungsprozess die Bauchpresse durchführen zu können (dabei wird der Unterarm in den Unterbauch
gelegt und durch leichtes Vorbeugen des Oberkörpers die Pressfunktion ausgelöst).
< Bei Personen mit Restgehfähigkeit ist in der Sitzhaltung auf dem WC ein stumpfer Winkel zwischen Ober- und
Unterschenkel notwendig, um das Aufstehen zu erleichtern. Empfohlen wird eine Sitzhöhe von 48 – 50 cm.
< Die Sitzhöhe des WC‘s sollte näherungsweise der Höhe des Rollstuhls (45 – 46 cm) entsprechen, so dass der
Umsetzprozess erleichtert wird.
Im WC-Bereich muss ferner eine Rückenstütze 55 cm hinter der Vorderkante des WC‘s angebracht werden,
um die Sitzhaltung bei mangelnder Rückenmuskulatur zu unterstützen. Es wird ein Streifenpolster aus durchgeformtem
Material empfohlen
Die Toilettenspülung muss beidseitig mit der Hand oder dem Arm zu betätigen sein, ohne dass der Benutzer seine Sitzposition verändern muss. Die beidseitige Bedienung der Spülung ist notwendig, da viele Rollstuhlbenutzer halbseitige
Bewegungsausfälle von Arm und Hand haben (z.B. durch Schlaganfall).
Stütz- und Haltegriffe
An beiden Seiten des WC‘s sind klappbare Stütz- und Haltegriffe anzubringen. Diese müssen 15 cm über die Vorderkante des WC‘s hinausragen und in waagerechter wie auch in senkrechter Position selbständig arretieren. Stütz- und
Haltegriffe müssen für eine Belastung von 1,0 kN am äußeren vorderen Punkt ausgelegt sein. Der Abstand zwischen
den Griffen muss 70 cm bzw. 65 bis 70 cm (angekünd. DIN 18 040 E), die Höhe 85 cm (gemäß DIN 18 040-1 E
28 cm über der Sitzhöhe, um das Aufstehen / Hochstützen zu erleichtern) betragen. Es wird empfohlen, die hochgeklappten Griffe um 90 Grad zu drehen, damit sie möglichst flach auf der Wand aufliegen können. Klappgriffe müssen
mit wenig Kraftaufwand in selbstgewählten Etappen bedienbar sein.
Toilettenpapier
Das Toilettenpapier soll an beiden Stütz- und Haltegriffen angeordnet werden, so dass ein Abrollen sowohl mit der
rechten als auch mit der linken Hand ohne Änderung der Sitzposition möglich ist.
Abfallauffang
Falls kein gesonderter Abfallbehälter für Papierhandtücher vorhanden ist, muss der Abfallauffang sowohl für Trockentücher aus Papier als auch für andere Hilfsmittel wie Windeln etc. verwendet werden können. Aus diesem Grunde ist
ein geruchsdichter Abfallauffang mit selbstschließender Einwurföffnung vorzusehen. Die Höhe der Einwurföffnung sollte
bei 85 cm liegen und muss mit dem Rollstuhl anfahrbar sein. Der Verschluss muss leicht (mit einer Hand) bedienbar sein.
Vor dem Abfallauffang muss eine Bewegungsfläche von 150 x 150 cm vorhanden sein, um eine seitliche Anfahrt zu
ermöglichen.
Zur Reinigung des Sanitärraumes ist eine Zapfstelle in 85 cm Höhe mit Schlauchanschluss und Bodenablauf vorzusehen. Das Ventil sollte aus Vandalismusschutzgründen abnehmbar sein.
Über einen Fäkalienausguss mit Kaltwasseranschluss sollte in Abstimmung mit dem Nutzer entschieden werden.
Notruftaster
Ein Notruftaster muss in einer Höhe von 85 cm und 50 cm von der nächsten Raumecke entfernt angebracht werden
(nach DIN 18 040-1 E in Nähe des WC). Gleichzeitig ist ein Notrufschalter in Form eines Zugschalters vorzusehen,
dessen Schnur bis 15 cm über dem Fußboden endet, so dass gestürzte Personen den Notruf liegend erreichen können.
Der Notruf sollte über ein Lichtsignal den Pförtner, Hausmeister etc. informieren.
123
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Türen
Türen zu öffentlichen WC‘s müssen grundsätzlich nach außen aufgehen. Die lichte Durchfahrbreite muss mindestens
90 cm betragen. Die Beschläge (z.B. die Klinke) sind möglichst auf einer Höhe von 85 cm anzuordnen, wobei ein
Abrutschen an der Türklinke dadurch vermieden werden kann, dass diese am Ende um 90 Grad abgekröpft ist. Eine
Verriegelung der Tür muss von innen möglich sein, ihre Bedienung ist hebelartig auszubilden. Gleichzeitig muss die
Möglichkeit bestehen, die Tür von außen zu öffnen. In Zuziehrichtung benötigt die Tür einen Querbügel in 85 cm Höhe,
der 10 cm hinter der Bandseite der Tür beginnen und 50 cm lang sein sollte, so dass der Rollstuhlbenutzer außerhalb
des Türbereichs am Ende des Querbügels greifend die Tür zuziehen kann.
Kleiderhaken
Toilettenkabinen sollten mit Kleiderhaken in 85 cm und 150 cm Höhe sowie einer Ablagefläche von 15 x 30 cm in
85 cm Höhe ausgestattet werden.
Klappliege
Die Sanitärräume von Raststätten, Sportstätten, Behinderteneinrichtungen etc. sollten mit einer Klappliege zur Versorgung behinderter Personen durch eine Begleitperson bzw. zum Umkleiden ausgestattet sein (Fläche 200 x 90 cm, bzw.
nach DIN 18 040-1 E 180 x 90 cm).
Die Höhe richtet sich nach dem Einsatzzweck - für das eigenständige Umkleiden 46 bis 48cm, für die Versorgung von
Kindern bzw. leichteren Personen ist eine Höhe von ca. 80 bis 85cm günstiger.
% Anforderungen an Dusch-Anlagen
Im Duschbereich müssen waagerechte Haltegriffe in 85 cm Höhe vorhanden sein, die an der Anfahrseite hochklappbar sein müssen. Gehbehinderte Personen haben somit die Möglichkeit, sich während des Duschens einen festen Halt
zu verschaffen. Rollstuhlbenutzer mit Restgehfähigkeit können mit Hilfe dieser Haltegriffe vom Rollstuhl zum Duschsitz
überwechseln.
Ein Duschsitz, Duschhocker oder Dusch(roll)stuhl muss vorhanden sein. Der Dusch-Klappsitz muss eine Mindestsitzfläche von 40 cm Breite und 45 cm Tiefe haben. Damit keine Druckstellen entstehen, sind (insbesondere bei
Personen ohne Gesäßmuskulatur) Duschsitze mit weichen Auflagen zu empfehlen. Die Duschsitze sollten ferner nach
unten hin geöffnet sein, so dass ein Reinigen des Genitalbereiches möglich ist. Zu beachten ist auch die Größe des
Duschsitzloches, damit Personen ohne Gesäßmuskulatur nicht in diese Öffnung hineinrutschen.
Ein Duschklappsitz muss zudem so ausgestattet sein, dass auch eine Rückenlehne montierbar ist. Zwischen Klappsitz
und WC oder anderen Objekten muss eine Bewegungsfläche von 95 cm Breite und 70 cm Tiefe vorhanden sein.
Werden Duschabtrennungen verwendet, ist ein erhöhter Flächenbedarf zu beachten.
Je nach Nutzung des Objektes kann es sinnvoll sein, halbhohe Duschvorhänge (am Klappgriff) zu installieren, um den
Duschvorgang betreuende Personen zu schützen.
Armaturen
Wenn der Duschkopf fest installiert ist, dann wird zusätzlich eine Handbrause erforderlich, die aus der Sitzposition
heraus erreichbar sein muss und in 85 cm Höhe anzuordnen ist. Die Einhebelmischbatterie ist mit einem Temperaturbegrenzer oder Thermostat zu versehen, die Bedienung ist mit einem langen Hebel auszubilden.
124
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte
%
den erforderlichen Abstandsmaßen
%
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
links oder rechts neben dem WC
150 x 150 cm
70 x 95 cm
Mindestfläche ¾ 6,84 m²
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E
Bild 13
Grundrissbeispiel öffentlicher WC-Raum barrierefrei nach DIN 18024-2
125
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Mindestflächenbedarf,
ohne Darstellung technischer Hilfsmittel, wie Stütz- und Haltegriffe, Duschsitz
Die Mindestfläche ergibt sich aus
%
der Stellfläche der Sanitärobjekte
%
den erforderlichen Abstandsmaßen
%
den erforderlichen Bewegungsflächen
vor Sanitärobjekten
links oder rechts neben dem WC
für Dusche
150 x 150 cm
70 x 95 cm
150 x 150 cm
Mindestfläche ¾ 6,8 m²
Planungsannahmen:
%
innenliegender Sanitärraum
%
maschinelle Lüftung
%
ganzjährig betriebsbereite Heizung (hier Fußbodenheizung)
%
Installationsschacht
%
Trockenbauweise
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Maße in ( ) nach DIN 18 040-1 E
126
2009
Bild 14
Grundrissbeispiel öffentlicher Dusch- / WC-Raum barrierefrei nach DIN 18024-2
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Je anonymer und fremder die Umgebung ist, desto wichtiger ist ihre Barrierefreiheit für die unabängige, eigenständige
Nutzung durch Jedermann. Die Barrieren können bei jedem Menschen in einem anderen Bereich liegen. Während ein
individueller Wohnraum auf die Besonderheiten seiner Bewohner zugeschnitten werden kann bzw. Gewöhnung und
Vertrautheit manches gar nicht erst zur Barriere werden lässt, muss der öffentliche Raum auf die unterschiedlichsten Einschränkungen vorbereitet sein. Während der Bereich motorischer Mobilitätseinschränkungen bereits relativ bekannt ist,
wird auf sensorischen und kognitive Einschränkungen noch viel zu wenig reagiert. Abschließend zum Kapitel Barrierefreies Bauen werden daher wichtige Stichpunkte aus anthropometrischer Sicht zusammengestellt, um die notwendigen
Maßnahmen im Sanitärbereich anzuregen.
Damit insbesondere Informationen, die warnen, leiten oder orientieren auch für Menschen mit sensorischen und/oder
kognitiven Einschränkungen erfassbar sind, sind sie über mindestens zwei Sinne zu vermitteln – 2-Sinne-Prinzip. So sollte
die Kennzeichnung von Sanitärräumen neben dem guten Kontrast eine taktile Erfassbarkeit bieten (z.B. Symbole von
Hewi in kräftigem Farbton auf weißem Grund sowie erhaben und somit tastbar).
MOTORIK
Neben dem Erfordernis ausreichender Bewegungsflächen und Durchgangsbreiten sind insbesondere bei der Auswahl
von Bedienelementen (von gut zu greifenden Formen der Haltegriffe und Armaturen bis hin zu Service-Steckdosen mit
seitlichem Knaufaufsatz um leichter den Stecker ziehen zu können) zu beachten:
%
%
%
Verminderte bzw. nachlassende Kraft
Geschicklichkeitseinschränkungen in Bereichen Grob- und Feinmotorik
aber auch Akzeleration (immer größere Menschen) und Kleinwüchsigkeit sowie Kinder – unterschiedliche
Erreichbarkeiten bzw. Durchgangshöhen beachten
SENSORIK
Sehen
Einschränkungen betreffen die Sehschärfe, Akkomodation (Umschalten fern – nah), Adaption (hell - dunkel), Linseneintrübung (höherer Lichtbedarf, grün und blau schwerer unterscheidbar), Verkleinerung der Pupille (höherer Lichtbedarf),
Gesichts- und Blickfeld, frühe und späte Erblindung. Anforderungen die sich daraus herleiten sind insbesondere:
%
%
%
%
%
%
Blendfreie, reflexionsarme Oberflächen (Keramik, Zubehör, Wände, Decken, Böden),
Helle, aber blendfreie Ausleuchtung
Keine dunklen Schatten, in denen Gegenstände „verschwinden“, aber auch nicht so diffus, dass Gegenstände und Untergrund ineinander „schwimmen“. Das fordert neben gezielter Ausleuchtung (an Spiegeln
z.B. rechts und links, im Idealfall außerdem darüber, nie nur eine Allgemeinbeleuchtung) die Ausbildung von
Kontrasten in Leuchtdichte und Farbe (z.B. weiße Keramik auf farbigen Fliesen oder umgekehrt, gleiches gilt
für Zubehör)
Bevorzugt weiße Tageslicht-Quellen, bei farbiger Beleuchtung Nebeneffekte beachten (z.B. veränderte
Tiefenwahrnehmung, vorübergehende Weitsichtigkeit bei rotem Licht und Kurzsichtigkeit bei blauem Licht)
Wichtige Informationen (z.B. Raumkennzeichnung) nicht nur ausreichend groß und kontrastreich, sondern
auch taktil erfassbar (2-Sinne-Prinzip)
Zusammenhänge Farbe / Leuchtdichte – Form – Oberflächen – Strukturen beachten
127
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Hören
Einschränkungen resultieren i.W. aus Schwerhörigkeit, Spätertaubung und Gehörlosigkeit. Sie betreffen neben schwerer
Verständlichkeit das nicht Trennen können der gezielten Laute von Hintergrundgeräuschen. So sollten bei Alarmsignalen oder auch wichtigen Durchsagen gleichzeitig automatisch Hintergrundgeräusche (wie die häufig in WC-Anlagen
eingespielte Musik) weg geschaltet werden. Außerdem sollten wichtige Signale parallel optisch gegeben werden.
Tasten / Fühlen
Insbesondere Sehgeschädigte können Defizite durch gezielte haptische und taktile Merkmale kompensieren. Der
Wechsel des Bodenbelages wird vielfach mit den Füßen wahrgenommen und dient der Orientierung. Taktil erfassbare
Informationen – von Raumfunktion bis zur WC-Spülung bzw. eindeutiger Armaturenbedienung können helfen. Das
Tasten mit dem Stock erfordert bis auf ca. 15cm über OKFF herunter gezogene Ausstattungen bzw. deren Abbildung
oder eine mind. 3cm hohe Abbildung auf dem Boden, um sie vor dem Gegenlaufen zu erfassen.
Riechen, Schmecken
Spielt im Sanitärbereich „nur“ insoweit eine Rolle, als es nicht heißen sollte „immer der Nase nach“, wohl aber können
angenehme Düfte entspannend und orientierend wirken.
KOGNITION
Betrifft die Orientierungsfähigkeit eines Nutzers in Abhängigkeit seiner Erkenntnis bezogenen geistigen Fähigkeiten. Um
hier Barrieren abzubauen sollte
%
mit klaren, einfach verständlichen Symbolen bzw. wenigen, einfachen und deutlichen Worten Hinweise und
Erklärungen gegeben werden,
%
keine Werbung im gleichen Blick-/Hörfeld von Hinweisen, die warnen, orientieren, informieren oder leiten
platziert werden,
%
Raumstrukturen überschaubar, klar und führend in einer Übereinstimmung aus Form, Farbe und Funktion
gestaltet werden.
128
2009
MAXIMA
Ihr Spezialist für ausgereifte Badeausstattung nach Green Technology
und für ein Badeumfeld ohne Bakterien.
Unsere Sicherheitsgriffe – Standard oder nach Sonderanfertigung
sind in vielen Farben erhältlich. Naht- und fugenlose Oberfläche,
angenehmer Griffkontakt, ergonomischer Durchmesser, sind
einige Merkmale unserer Produkte.
Die Sicherheitsgriffe sind von Ponte Giulio® hergestellt. Alle
behindertengerechten Produkte sind TÜV geprüft und bis zu
einer Nennlast von 150 KG zugelassen.
Ponte Giulio®
hat die Umweltanforderung „ GREEN TECHNOLOGY“
berücksichtigt. Green Technology
fordert die Wiederverwertbarkeit der
eingesetzten Produkte an nachhaltigen
Bauten. Das Unternehmen ist ISO UNI
EN 14000 zertifiziert.
Die Umweltnorm ISO 14000 bezieht
sich auf die mit Produktions-prozessen
und Dienstleistungen verbundenen
Fragen des Umweltmanagements.
Unsere
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umweltfreundlich, und als Standardanfertigung
antibakteriell
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Technologie. Diese vermeidet die
Vermehrung und Verbreitung der
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und Ponte Giulio®, ermöglicht eine
individuelle und schöne Gestaltung
des Badezimmers.
129
2009
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
70
100
130
2009
90
120
190
110
125
150
120
120
75
110
Barrierefreies Bauen
Spezifische Vorschriften, Interpretationen
Maße des seitlichen Bewegungsablaufes des Oberkörpers
Greifbereich der Arme / Hände
Senkrechter
derder
Arme
/ Hände
SenkrechterGriffbereich
Greifbereich
Arme
/ Hände
131
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
GEWERBLICHE UND ÖFFENTLICHE BAUTEN (GÖB) - GRUNDLAGEN
Im vorliegenden Abschnitt sind die Vorschriften, Interpretationen sowie Anforderungen, Empfehlungen und Hinweise
zusammengefasst, die für alle nachfolgend aufgeführten Einrichtungen im gewerblich - öffentlichen Bereich gleichermaßen oder im Einzelfall gelten (z.B. können Küchen nicht nur in Hotels und Gaststätten sondern auch in anderen
Einrichtungen vorgesehen werden).
Für die Mindestbewegungsflächen in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden gibt es keine durchgängige
Grundlage wie für den Wohnungsbau. Für das vorliegende Handbuch wurden folgende Unterlagen herangezogen:
Arbeitsstättenverordnung/Arbeitsstättenrichtlinien, VDI 6000-2, 3 sowie VDI 3818, VDI 6000-1 (Wohnungsbau) sowie
Fachliteratur (insbes. Feurich).
Die Berücksichtigung der Belange behinderter Menschen rückt zunehmend in das öffentliche Bewusstsein und schlägt
sich im Vorschriftenwerk nieder. Immer mehr Länder fordern die barrierefreie Gestaltung zumindest der öffentlich zugängigen Bereiche in Gebäuden und Anlagen. Gemäß SGB IX sind Betriebe verpflichtet zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen oder müssen eine Ausgleichsabgabe zahlen. Die Fragen der Ausbildung behindertengerechter
Sanitärbereiche werden im Kapitel Barrierefreies Bauen, Sanitäranlagen für Menschen mit Behinderungen in öffentlich
zugängigen Gebäuden und Arbeitsstätten behandelt. In den folgenden Abschnitten werden lediglich die grundsätzlichen Aussagen bzw. Forderungen zum Grad der barrrierefreien Gestaltung der Einrichtungen benannt.
Übergreifende Vorschriften und Normen
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz - ArbSchG) vom 07. August 1996 (BGBl. I S. 1246);
zuletzt geänd. durch Art. 11 Nr. 20 vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950)
Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV) vom 12. August 2004 (BGBl. I S. 2179), zuletzt
geänd. durch Art. 2 G vom 20.07.2007 (BGBl. I S. 1595) und zugehörige Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) unter Beachtung der Leitlinien zur ArbStättV vom 25.04.2005 (LASI)
Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten (Muster-Versammlungs-stättenverordnung - MVStättV) Fassung Juni 2005 ARGEBAU
ISO 3864-1
05.02 Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen; Gestaltungsgrundsätze für Sicherheitszeichen in Arbeitsstätten und in öffentlichen Bereichen
DIN EN 15 154-1 12.06 Sicherheitsnotduschen; Körperduschen mit Wasseranschluss für
Laboratorien
DIN EN 15 154-1 12.06 -; Körperduschen mit Wasseranschluss für Laboratorien
DIN EN 15 154-2 12.06 -; Augenduschen mit Wasseranschluss
DIN EN 15 154-3E 08.07 -; Körperduschen ohne Wasseranschluss
DIN EN 15 154-4E 08.07 -; Augenduschen ohne Wasseranschluss
DIN 12 912
05.77 Laboreinrichtungen; keramische Fliesen für Labortische
DIN 12 915
02.94 -; Labortisch – Becken
DIN 12 918-1
05.99 -; Laborarmaturen; Entnahmestellen für Wasser
DIN 18 024-2
11.96 Barrierefreies Bauen; Öffentlich zugängliche Gebäude und Arbeitsstätten, Planungsgrundlagen
DIN 18 040-1E
02.09 Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen; öffentlich zugängliche Gebäude
DIN 18 040-2E
02.09 -; Wohnungen
DIN 18 225
06.88 Industriebau; Verkehrswege in Industriebauten
insbesondere Tabelle 3 Wegbreiten (im Zusammenhang ASR)
132
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
DIN VDE 0789-100
05.84
Unterrichtsräume und Laboratorien; Einrichtungsgegenstände
-; Sicherheitsbestimmungen für energieversorgte Baueinheiten.
In Überarbeitung
VDI 6000-2
11.07 Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Arbeitsstätten und Arbeitsplätze
VDI 6000-3
11.07 -; Versammlungsstätten und Versammlungsräume
VDI 6024-1
09.08 Wassersparen in Trinkwasserinstallationen – Anforderungen an Planung, Ausführung,
Betrieb und Instandhaltung
Planung und Ausführung von Sanitäranlagen in öffentlichen Gebäuden
(Sanitärbau 2003) AMEV 2003, 2005: ergänzt auf Seite 15
Bedienen von Sanitäranlagen in öffentlichen Gebäuden
(BedienSanitär90) AMEV 1990
Hinweise zur Sicherstellung einer wirtschaftlichen, umweltverträglichen und sparsamen Verwendung von Energie und
Wasser, insbesondere bei Betrieb und Nutzung öffentlicher Gebäude (Energie 2000) AMEV 2000
Energieverbrauchserfassung und Grundlagen zur Auswertung für öffentliche Gebäude
(EVA 92) AMEV 1992
Hinweise zum Planen und Bauen von Wärmeversorgungsanlagen für öffentliche Gebäude
(Heizanlagenbau 2005) AMEV, 2005
Hinweise zur Planung und Bau von Elektroanlagen in öffentlichen Gebäuden
(Elt.Anlagen 2007) AMEV, 2007
Hinweise für die Innenraumbeleuchtung mit künstlichem Licht in öffentlichen Gebäuden
(Beleuchtung 2006) AMEV, 2006
Hinweise zur Planung und Ausführung von Raumlufttechnischen Anlagen für öffentliche Gebäude
(RLT-Anlagen-Bau 2004) AMEV Bonn 2004
www.amev-online.de
BGR 120
1998
Richtlinien für Laboratorien Entwurf 08.08
BGR 181
10.03
Merkblatt für Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr
GUV-VA 1
07.04
Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“
GUV-R 120
1998
GUV-Regel Laboratorien
GUV-R 111
05.07
Arbeiten in Küchenbetrieben
GUV-I 8527
07/99 * Bodenbeläge für nassbelastete Barfußbereiche * in der Fassung von 06.07
GUV-S I 8027
03.05
Mehr Sicherheit bei Glasbruch
Verordnung (EG) Nr. 852/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.04.2004 über Lebensmittelhygiene
Verordnung (EG) Nr. 853/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29.04.2004 mit Spezifischen Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs
Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln
tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung – Tier-LMHV) vom 08.08.2007 (BGBl. I S. 1816, 1828)
Allgemeine Verwaltungsvorschrift über die Durchführung der amtlichen Überwachung der Einhaltung von Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs und zum Verfahren zur Prüfung von Leitlinien für eine gute Verfahrenspraxis
(AVV Lebensmittelhygiene – AVV LmH ) vom 12. 09.2007 (Bundesanzeiger Nr. 180a vom 25.09.2007). Mit fünf
Anlagen, u.a.: 1.1 Allgemeine Anforderungen ..., 1.2 ... Fleisch ..., 1.3 ... Milcherzeugnisse ..., 1.4 ... Fisch ..., 1.5 ...
Eiprodukte ...
DIN 10506
04.00 Lebensmittelhygiene, Außer-Haus-Verpflegung, Betriebsstätten
133
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Arbeitsstättenverordnung, Arbeitsstättenrichtlinien
Geltungsbereich und Erläuterungen
Ausgangspunkt für den Erlass der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), welches neben der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers die
Grundsätze des Arbeitsschutzes benennt.
Das Arbeitsschutzgesetz gilt in allen Tätigkeitsbereichen, ausgenommen Hausangestellte in privaten Haushalten,
Beschäftigte auf Seeschiffen und in Betrieben, die dem Bundesberggesetz unterliegen, soweit dafür entsprechende
Rechtsvorschriften bestehen. Als Betriebe im Sinne dieses Gesetzes gelten für den Bereich des öffentlichen Dienstes
die Dienststellen.
Die ArbStättV dient der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz der Beschäftigten beim Einrichten und Betreiben von
Arbeitsstätten. Sie gilt nicht für Arbeitsstätten in Betrieben, die dem Bundesberggesetz unterliegen und mit Ausnahme
§5 Nichtraucherschutz nicht im Reisegewerbe und Marktverkehr, in Transportmitteln des öffentlichen Verkehrs und für
Flächen, die zu einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb gehören, aber außerhalb seiner bebauten Flächen liegen.
In der Arbeitsstättenverordnung ArbStättV 2004 werden die Anforderungen an den Arbeitsschutz in Form von allgemein gehaltenen Schutzzielbestimmungen und Mindestvorschriften formuliert,die in den Arbeitsstättenrichtlinien
(ASR) untersetzt werden. Mit deren Auslaufen erlangen die zugehörigen Leitlinien des LASI (Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik) zunehmende Bedeutung für Erläuterung und Untersetzung der Anforderungen.
Auszug aus der ArbStättV:
§ 3 Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten
(1) Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass Arbeitsstätten den Vorschriften dieser Verordnung einschließlich ihres
Anhanges entsprechend so eingerichtet und betrieben werden, dass von ihnen keine Gefährdungen für die Sicherheit
und die Gesundheit der Beschäftigten ausgehen. Der Arbeitgeber hat die vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit nach §7 Abs.4 bekannt gemachten Regeln für Arbeitsstätten zu berücksichtigen. Bei Einhaltung der in Satz 2
genannten Regeln ist davon auszugehen, dass die in der Verordnung gestellten Anforderungen diesbezüglich erfüllt
sind. Wendet der Arbeitgeber die Regeln nicht an, muss er durch andere Maßnahmen die gleiche Sicherheit und den
gleichen Gesundheitsschutz der Beschäftigten erreichen.
(2) Beschäftigt der Arbeitgeber Menschen mit Behinderungen, hat er Arbeitsstätten so einzurichten und zu betreiben,
dass die besonderen Belange dieser Beschäftigten im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für die barrierefreie Gestaltung von Arbeitsplätzen sowie von zugehörigen Türen, Verkehrswegen, Fluchtwegen, Notausgängen, Treppen, Orientierungssystemen, Waschgelegenheiten und Toilettenräumen.
(3) Die zuständige Behörde kann auf schriftlichen Antrag des Arbeitgebers Ausnahmen von den Vorschriften dieser
Verordnung einschließlich des Anhanges zulassen, wenn
1. der Arbeitgeber andere, ebenso wirksame Maßnahmen trifft oder
2. die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall zu einer unverhältnismäßigen Härte führen würde und die Abweichung
mit dem Schutz der Beschäftigten vereinbar ist.
Bei der Beurteilung sind die Belange der kleineren Betriebe besonders zu berücksichtigen. vom 12.08.2004 BGBl. I S.
2179, zuletzt geänd. durch Art. 2 G vom 20.07.2007 BGBl. I S. 1595
(4) Soweit in anderen Rechtsvorschriften, insbesondere dem Bauordnungsrecht der Länder, Anforderungen gestellt
werden, bleiben diese Vorschriften unberührt.
§ 6 ... Sanitärräume, Pausenräume ...
Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte
Nutzung zu ermöglichen.
Nach LASI Leitlinie heißt das, es besteht eine Wahlfreiheit zwischen Geschlechtertrennung oder getrennter Nutzung der
gleichen Anlagen durch geeignete organisatorische Maßnahmen unter bestimmten Bedingungen (z.B. kleine Betriebe
mit nicht gleichzeitiger Beschäftigung). Grundsätzlich wird aber weiterhin orientiert nicht getrennte Anlagen auf Betriebe
mit bis zu 5 Beschäftigten zu beschränken.
134
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Speziell zum Sanitärbereich werden im Anhang Ziff. 4 der ArbStättV Festlegungen getroffen:
4.1 Sanitärräume
(1) Toilettenräume sind mit verschließbaren Zugängen, einer ausreichenden Anzahl von Toilettenbecken und Handwaschgelegenheiten zur Verfügung zu stellen. Sie müssen sich sowohl in der Nähe der Arbeitsplätze als auch in der
Nähe von Pausen- und Bereitschaftsräumen, Wasch- und Umkleideräumen befinden.
(2) Waschräume nach §6 Abs. 2 Satz 2 sind
a) in der Nähe des Arbeitsplatzes und sichtgeschützt einzurichten
b) so zu bemessen, dass die Beschäftigten sich den hygienischen Erfordernissen entsprechend und ungehindert reinigen
können; dazu muss fließendes warmes und kaltes Wasser, Mittel zum Reinigen und ggf. zum Desinfizieren sowie zum
Abtrocknen der Hände vorhanden sein
c) mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Duschen zur Verfügung zu stellen, wenn es die Art der Tätigkeit oder
gesundheitliche Gründe erfordern
Sind Waschräume nach §6 Abs.2 Satz 2 nicht erforderlich, müssen in der Nähe des Arbeitsplatzes und der Umkleideräume ausreichende und angemessene Waschgelegenheiten mit fließendem Wasser (erforderlichenfalls mit warmen
Wasser), Mitteln zum Reinigen und zum Abtrocknen der Hände zur Verfügung stehen.
(3) Umkleideräume nach §6 Abs.2 Satz 3 müssen
a) leicht zugänglich und von ausreichender Größe und sichtgeschützt eingerichtet werden; entsprechend der Anzahl
gleichzeitiger Benutzer muss genügen freie Bodenfläche für ungehindertes Umkleiden vorhanden sein
b) mit Sitzgelegenheiten sowie mit verschließbaren Einrichtungen ausgestattet sein, in denen jeder Beschäftigte seine
Kleidung aufbewahren kann.
Kleiderschränke für Arbeitskleidung und Schutzkleidung sind von Kleiderschränken für persönliche Kleidung und Gegenstände zu trennen, wenn Umstände dies erfordern
(4) Wasch- und Umkleideräume, die voneinander räumlich getrennt sind, müssen untereinander leicht erreichbar sein.
Auszug aus der ArbStättV:
§ 8 Abs. 2 Übergangsvorschriften
Die im Bundesarbeitsblatt bekannt gemachten Arbeitsstättenrichtlinien gelten bis zur Überarbeitung durch den Ausschuss für Arbeitsstätten und der Bekanntmachung entsprechender Regeln durch das BMWA, längstens jedoch sechs
Jahre nach Inkrafttreten dieser Verordnung fort. In Ihrer Anwendung sind die Leitlinien des LASI zu beachten.
Die Arbeitsstättenverordnung wird durch die Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) untersetzt, die empfehlenden Charakter
haben und die wichtigsten allgemein anerkannten sicherheitstechnischen, arbeitsmedizinischen und hygienischen Regeln und gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zur Ausfüllung des gesteckten Rahmens enthalten. Sie sind gemäß LASI in der Anwendung aber auf den aktuellen Stand und die bauordnungsrechtliche Übereinstimmung zu prüfen.
Für den sanitärtechnischen Bereich in öffentlich gewerblichen Gebäuden sind insbesondere folgende Arbeitsstättenrichtlinien zum Sanitärbereich anzuwenden:
ASR 6/1, 3
Raumtemperaturen
ASR 34/1-5
Umkleideräume
ASR 35/1-4
Waschräume
ASR 35/5
Waschgelegenheiten außerhalb von erforderlichen Waschräumen
ASR 37/1
Toilettenräume
ASR 38/2
Sanitätsräume
In der Arbeitsstättenrichtlinie 5 Lüftung wird hingewiesen, dass die Regelungen über die Lüftung von Sanitärräumen in
den ASR 34/1-5, ASR 35/1-4 und ASR 37/1 enthalten sind.
135
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Interpretation zu den ASR 35/1-4 und 37/1
Die Arbeitsstättenrichtlinie für Waschräume (ASR 34/1-5, 35/1-4) stützt sich auf die DIN 18 228-3 „Gesundheitstechnische Anlagen in Industriebauten; Umkleide-, Reinigungs- und Sonderanlagen“, Ausgabe Januar 1971.
Die Arbeitsstättenrichtlinie für Toilettenräume (ASR 37/1) basiert auf DIN 18 228-2 „Gesundheitstechnische Anlagen in
Industriebauten; Abortanlagen“, Ausgabe November 1960.
Die gesamte DIN 18 228 wurde 1989 ersatzlos zurückgezogen. Ihre wesentlichen Inhalte wurden in die Arbeitsstättenrichtlinien eingearbeitet und präzisiert; Abbildungen, z.B. zu Waschanlagen, sind jedoch originalgetreu aus
der DIN 18 228 übernommen worden. Dadurch ergeben sich Widersprüche zwischen Text und Abbildung, die die
Handhabung der Arbeitsstättenrichtlinien erschweren. Neuere Entwicklungen wie Vorwandinstallationen sind (noch)
nicht berücksichtigt.
An dieser Stelle werden einige Aspekte der ASR aufgegriffen und interpretiert. Die Interpretationen wurden mündlich
mit dem BMA abgestimmt. Ihre Berücksichtigung ist im Einzelfall mit der für den Arbeitsschutz zuständigen örtlichen
Behörde abzustimmen. Für die Vorbereitung kann außerdem die zwischenzeitlich veröffentlichte VDI 6000-2 (vgl. auch
nachfolgende Seiten) herangezogen werden.
%
ASR 35/1-4 Waschräume
8. Bemessung und Aufteilung von Waschräumen
Abbildung in ASR: Waschanlage mit Waschbecken
Die Tiefe der Bewegungsfläche vor den WASCHBECKEN ist hier mit 350 mm angegeben, die Breite ergibt sich aus
dem Achsabstand 600 mm.
Gemäß ArbStättV § 35 (3) ist vor jeder Waschgelegenheit jedoch eine freie Bodenfläche ( Bewegungsfläche) von
0,70 m x 0,70 m erforderlich. Dieser Hinweis wird unter Abschnitt 3.2 der ASR 35/1-4 zwar genannt und auch eine
Anpassung der Maße „erforderlichenfalls“ vorgesehen; nach Ansicht der Autoren stellt diese Diskrepanz jedoch einen
Mangel für die Handhabung der ASR dar. Die Abbildung müsste wie folgt interpretiert werden:
Der Achsabstand ist auf 700 mm zu vergrößern, da sich die Bewegungsflächen seitlich nicht überlagern dürfen.
Die Tiefe der Bewegungsfläche (VK Waschbecken bis Verkehrsfläche) wäre mit 700 mm ideal. In der Realität
stellen 350 mm das absolute Minimum dar, eine Überschneidung der Bewegungsfläche mit der Verkehrsfläche um
350 mm wird stillschweigend hingenommen.
%
ASR 37/1 Toilettenräume
8. Bemessung und Aufteilung von Toilettenräumen
Bild 1 in ASR: Einbündige Toilettenanlage, Türschlag nach innen
Interpretation sh. auch nachfolgendes Bild 1
Als lichtes Raummaß für die Tiefe der TOILETTENZELLE sind 1500 mm angegeben. Die Art der Darstellung des Sanitärobjektes impliziert, dass es sich um einen an der Wand hängenden Spülkasten handelt. Für moderne Installationssysteme/Vorwandinstallationen mit integriertem Spülkasten gibt es keine Darstellung.
Die Autoren interpretieren wie folgt:
Wird der Spülkasten (d * 15 cm) in eine Vorwandinstallation, Installationswand des Trockenbaus oder einen Installationsschacht integriert, kann das lichte Raummaß der WC-Zelle auf 1,35 m reduziert werden (1500 mm - 150 mm
= 1350 mm). Nimmt man die Tiefe der Stellfläche des WC mit 55 cm an, verbleibt eine Bewegungsfläche von 80
cm Tiefe. Geht man von der in der züruck gezogenen DIN 18 022 bzw. der VDI 6000-1 Küchen, Bäder und WCs
im Wohnungsbau festgelegten Stellfläche mit einer Tiefe von t = 75 cm für das WC inclusive Spülkasten aus und
reduziert diese um 15 cm für letzteren, verbleibt eine Bewegungsfläche mit einer Tiefe von 75 cm. Zum Vergleich:
nach DIN 18 022 / VDI 6000-1 ist vor WCs eine Bewegungsfläche von b = 80 cm, t = 75 cm erforderlich. (vgl.
Bild 1 auf der folgenden Seite)
Diese Interpretation lässt sich auch auf die anderen Abbildungen in der ASR 37/1 anwenden.
136
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Bild 1
Tiefe der Toilettenzelle
Darstellung
in ASR 37/1
Eigene Darstellung
Eigene Darstellung
Eigene Darstellung
Beliebiges WC;
zur Zeit der Herausgabe
der ASR
wahrscheinlich
Stand-WC
Stand-WC
mit Spülkasten
oder Drückspüler
Wand-WC
an teilhoher
Vorwandinstallation
Stellfläche des WCs
(40 x 75 cm) und Tiefe
der Bewegungsfläche
(75 cm) in Anlehnung an
zur. DIN 18 022 / VDI
6000-1
Stellflächen größer als
handelsübliche WCs
Maße in Anlehnung an
zur. DIN 18 022 / VDI
6000-1
Wand-WC an
raumhoher
Vorwandinstallation
bzw. Ständerinstallationswand
Nur Raumtiefe von 150 cm
angegeben
15 cm für eingebauten
Spülkasten von der Raumtiefe abgezogen
Die Raumtiefe oberhalb
der VW beträgt 150 cm
unterhalb der VW 130 cm
Die Raumtiefe beträgt
135 cm
Anmerkung: In VDI 6000-2 Arbeitsstätten wird die Kabinenbreite mit 90cm empfohlen (vgl. Tabelle 7).
Die Anordnung des WCs innerhalb der Zelle bezüglich der Mittelachse ist in den Bildern 1 bis 4 der ASR und auch
im Text nicht eindeutig festgelegt.
Es wird empfohlen:
Die Anordnung des WCs axial mittig innerhalb der Zelle ist nicht zwingend. Der seitliche Mindestabstand WCWand darf jedoch analog zurückgezogener DIN 18 022 / VDI 6000-1 sowie VDI 6000-2 20 cm nicht unterschreiten.
In der ASR 37/1 ist nicht zweifelsfrei dargelegt, wo sich URINALE befinden können („ ... in Toilettenräumen so angeordnet werden, dass sie vom Zugang aus nicht eingesehen werden können“). Dürfen Urinale auch im Vorraum angeordnet
werden, der lt. Definition Abschnitt 1 Teil des Toilettenraumes ist?
Nach Interpretation der ASR 37/1 wird deshalb wie folgt empfohlen:
Urinale dürfen nicht in Vorräumen angeordnet werden, da dies dem Sinn eines Vorraumes widersprechen würde
(Waschen, Abschottung des eigentlichen Toilettenraumes, Schutz des Benutzers vor Einblick, Schutz der anliegenden Räume vor Geruchsbelästigung).
In Toilettenräumen nach Abschnitt 4.5 ASR 37/11) ist ein Urinal möglich. Dann muss das WC jedoch durch nicht
raumhohe Wände abgetrennt werden. Das Urinal wird dann zweckmäßig neben dem Waschbecken - bei Trennung von diesem durch eine Schamwand - angeordnet.
1)
„Ein Vorraum ist nicht erforderlich, wenn der Toilettenraum nur eine Toilette enthält und keinen unmittelbaren Zugang zu einem Arbeits-, Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Umkleide-, Wasch- oder Sanitätsraum hat.“
137
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
VDI 6000-2 Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Arbeitsstätten und Arbeitsplätze
Die VDI 6000 - 2 ist als eine Ergänzung zu den ASR zu verstehen. Sie gilt für Arbeitsstätten/ Arbeitsräume in Gebäuden
(z.B. Gewerbe- und Industriebauten, Büro- und Verwaltungsgebäude, Werkstätten, Ausbildungsstätten) und befasst sich
mit der Planung, Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen. Sie hat einen empfehlenden Charakter.
Die Anzahl der in einer Arbeitsstätte benötigten Wasch-, Dusch- und Toilettenanlagen sowie Umkleideräume ist in der
VDI 6000-2 im Unterschied zu den Arbeitsstättenrichtlinien in Abhängigkeit von der Art der Arbeitsstätte definiert. Unterscheidungsmerkmale der Arbeitsstätten untereinander sind dabei:
1.
die Anforderungen des Arbeitsplatzes an die Hygiene,
2.
die Arbeitsumgebung des Arbeitsplatzes (Temperatur, Staub, Nässe, Lärm usw.)
3. die Gesundheitsgefahren (Verarbeitung von Giftstoffen, infektionsgefährdete Betriebe, strahlungsgefährdete Betriebe usw.)
Zuordnungsbeispiele in der VDI 6000-2E helfen die Arbeitsstätten den jeweiligen Bereichen zuzuordnen.
Sind Waschräume (wegen der Tätigkeit oder aus gesundheitlichen Gründen) erforderlich, so gilt:
getrennt für Frauen und Männer
keine Toiletten, Umkleideeinrichtungen im Waschraum
unmittelbarer Zugang zum Umkleideraum
Sind keine Waschräume erforderlich, so muss eine Waschgelegenheit vorhanden sein.
Toiletten sind immer in der Nähe von Arbeitsplätzen, Kantinen, Pausen-, Bereitschafts-, Umkleide- und Waschräumen
anzuordnen:
bei bis zu 5 Beschäftigten unterschiedlichen Geschlechts genügt eine vollständig getrennte abschließbare
Toilettenzelle,
bei mehr als 5 Beschäftigten unterschiedlichen Geschlechts sollen für Frauen und Männer vollständig getrennte Toilettenräume vorhanden sein,
bei mehr als 5 Beschäftigten müssen Besuchern Gästetoiletten zur Verfügung gestellt werden.
Ein Sanitätsraum muss bei mehr als 1000 Beschäftigten vorhanden sein. Ist mit besonderen Unfallgefahren zu rechnen, so muss bereits bei mehr als 100 Beschäftigten ein Sanitätsraum vorhanden sein. (Ausstattung nach ASR § 38/2
„Sanitätsräume“)
Ist bei der Tätigkeit des Arbeitnehmers besondere Arbeitskleidung notwendig, so sind den Beschäftigten Umkleideräume getrennt nach Geschlecht zur Verfügung zu stellen.
Bei mehr als 10 ständig beschäftigten Arbeitnehmern muss ein Pausenraum zur Verfügung gestellt werden. Bei weniger
als 10 Beschäftigten ist nur dann ein Pausenraum zur Verfügung zu stellen:
wenn der Arbeitnehmer größeren Einwirkungen von Hitze, Kälte, Nässe, Staub, unzuträglichen Gerüchen,
Lärm oder gefährlichen Stoffen ausgesetzt ist,
wenn der Arbeitnehmer überwiegend im Freien oder in Räumen ohne Sichtverbindung nach außen arbeitet,
schwere körperliche Arbeit verrichtet oder eine stark schmutzende Tätigkeit ausübt,
bei Kundenverkehr.
Teeküchen werden in der VDI 6000-2 empfohlen, sind aber in den Arbeitsstättenrichtlinien nicht gefordert.
138
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Für die sanitärtechnischen Einrichtungen von Kleinbetrieben werden nach VDI 6000-2 vereinfachte Bemessungsrichtlinien vorgeschlagen:
Tabelle 1
Sanitärtechnische Einrichtungen von Kleinbetrieben nach VDI 6000-2
min. 1 Waschplatz für max.
5
4
3
Beschäftigte
bei nicht oder mäßig
bei schmutzender
bei stark schmutzender
Tätigkeit
schmutzender
1 Umkleideraum, wenn besondere Berufskleidung erforderlich ist
min. 1 WC für max. 5 Beschäftigte
Handwaschbecken und Urinal können in einem Toilettenraum ohne Vorraum angebracht sein.
Für Betriebe mit 6 bis 250 Beschäftigten wird die Anzahl der Sanitärobjekte in Toilettenräumen zum einen wie in
der ASR § 37/1 auf Grundlage einer bekannten Anzahl von männlichen und weiblichen Beschäftigten empfohlen,
zum anderen gibt es auch eine Empfehlung auf Grundlage der Gesamtbeschäftigtenzahl ohne Kenntnis der genauen
männlichen oder weiblichen Anzahl an Beschäftigten.
Tabelle 2
Anzahl der Sanitärobjekte in Toilettenräumen nach ASR § 37/1 und VDI 6000-2
Anzahl der Arbeitsplätze je Etage oder Arbeitsraum
Toilettenraum Damen
WC
fHWB
WC +
HWB in
Kabine
Toilettenraum Herren
WC
UR
HWB
Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR § 37/1
Damen bzw. Herren jeweils 5
1
≥1
1
≥1
Damen bzw. Herren jeweils bis 10
1
≥1
1
1
≥1
Damen bis 20
2
≥1
Herren bis 25
2
2
≥1
Damen bis 35
3
≥1
Damen bzw. Herren jeweils bis 50
4
≥1
3
3
≥2
Damen bis 65
5
≥1
4
4
≥2
Herren bis 75
Damen bis 80
6
≥2
Damen bzw. Herren jeweils bis 100
7
≥2
5
5
≥2
Damen bis 120
8
≥2
Herren bis 130
6
6
≥3
Damen bis 140
9
≥2
Damen bzw. Herren jeweils bis 160
10
≥2
7
7
≥3
Herren bis 190
8
8
≥4
Herren bis 220
9
9
≥4
Herren 250
10
10
≥4
Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000-2, wenn die Anzahl der beschäftigten Damen und Herren bekannt ist
Damen bzw. Herren jeweils 6 - 10
1
1
1
1
1
Damen bzw. Herren jeweils 11 - 20
2
1
1
2
1
Damen bzw. Herren jeweils 21 - 50
2
1
1
2
2
2
Damen bzw. Herren jeweils 51 - 75
4
2
1
2
4
2
Damen bzw. Herren jeweils 76 - 100
5
3
1
2
5
3
Damen bzw. Herren jeweils 101 - 150
7
3
2
3
7
4
Damen bzw. Herren jeweils 151 - 200
8
4
2
4
8
5
Damen bzw. Herren jeweils 201 - 250
10
5
2
5
10
5
139
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000-2, wenn die Anzahl der Beschäftigten bekannt ist, nicht aber das
Geschlecht
6 - 10
1
1
1
1
1
11 bis 20
1
1
1
1
1
21 bis 50
2
2
1
2
2
51 bis 75
2
2
1
2
3
2
76 bis 100
4
2
1
2
4
2
101 bis 150
5
3
1
2
5
3
151 bis 200
7
3
2
3
7
4
201 bis 250
8
4
2
4
8
5
Die Anzahl von Sanitärobjekten in Wasch- und Umkleideräumen unterscheiden sich in der VDI 6000-2 nicht nur
nach der Anzahl der Beschäftigten, sondern auch nach der ausführenden Tätigkeit des Arbeitnehmers:
nicht schmutzende,
mäßig schmutzende,
schmutzende,
stark schmutzende Tätigkeit.
Muss Arbeitskleidung getragen werden, dann muss je Beschäftigten ein Umkleideschrank im Umkleideraum zur Verfügung stehen. Bei stark schmutzender Tätigkeit wird ein weiterer Umkleideschrank benötigt (1xStraßenbekleidung,
1xArbeitsbekleidung). Beim Erfordernis der schwarz-weiß-Trennung ist die Kleidung in jeweils einem anderen Raum
unter zu bringen, zwischen denen Waschgelegenheiten vorzusehen sind.
Wenn ein Wasch- oder Toilettenraum nach max. 100m erreicht wird, entfällt nach ASR 35-5 und VDI 6000-2 eine
zusätzliche Waschstelle im Arbeitsraum.
Tabelle 3
Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen,
Tätigkeit mäßig schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2
Anzahl der Arbeitsplätze für
Damen und Herren
Wasch- und Umkleideraum
Waschplätze
Duschplätze
Fußwaschstände
Tätigkeit schmutzend
ohne besondere
Hygieneanforderungen
Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4
1 Waschstelle je 5 Arbeitnehmer
wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen
je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen –
1 Fußwaschstand
Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2
Damen oder Herren 6 -10
1
1
Damen oder Herren 11 - 20
2
1
Damen oder Herren 21 - 50
4
2
Damen oder Herren 51 - 75
6
3
1
Damen oder Herren 76 - 100
9
4
2
Damen oder Herren 101 - 150
13
5
3
Damen oder Herren 151 - 200
17
7
3
Damen oder Herren 201 - 250
23
9
3
140
2009
Toilettenraum zum Wasch- und
Umkleideraum
WC
Urinale
HWB
in unmittelbarer Nähe,
keine Angaben zur Anzahl
1
1
2
2
3
4
4
1
1
2
2
2
3
3
1
1
1
1
2
2
2
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Tabelle 4
Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen,
Tätigkeit schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2
Anzahl der Arbeitsplätze für
Damen und Herren
Wasch- und Umkleideraum
Toilettenraum zum Wasch- und
Umkleideraum
WC
Urinale
HWB
WaschDuschFußTätigkeit schmutzend
plätze
plätze
wasch
ohne besondere
stände
Hygieneanforderungen
Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4
1 Waschstelle je 4 Arbeitnehmer
wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen
in unmittelbarer Nähe,
je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen –
keine Angaben zur Anzahl
1 Fußwaschstand
Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2
Damen oder Herren 6 - 10
1
1
Damen oder Herren 11 - 20
2
2
Damen oder Herren 21 - 50
4
3
Damen oder Herren 51 -75
8
6
Damen oder Herren 76 - 100
11
8
Damen oder Herren 101 - 150
16
12
Damen oder Herren 151 - 200
22
18
Damen oder Herren 201 - 250
28
23
Tabelle 5
1
2
3
3
3
4
1
1
2
2
3
4
4
1
1
2
2
2
3
3
1
1
1
1
2
2
2
Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen,
Tätigkeit stark schmutzend nach ASR 35/1-4 und VDI 6000-2
Anzahl der Arbeitsplätze für
Damen und Herren
Wasch- und Umkleideraum
WaschDuschFußTätigkeit schmutzend
plätze
plätze
wasch
ohne besondere
stände
Hygieneanforderungen
Anzahl der Sanitärobjekte nach der Arbeitsstättenrichtlinie ASR 35/1-4
1 Waschstelle je 4 Arbeitnehmer
wahlweise Waschrinne, -becken, -brunnen, Duschen,
1/3 der Waschgelegenheiten muss eine Dusche sein,
für jede Anlage mind. eine Dusche
je 10 Waschgelegenheiten – außer Duschen –
1 Fußwaschstand
Empfohlene Anzahl der Sanitärobjekte nach VDI 6000 - 2
Damen oder Herren 6 - 10
1
2
Damen oder Herren 11 - 20
2
3
Damen oder Herren 21 - 50
4
4
Damen oder Herren 51 - 75
8
8
Damen oder Herren 76 -100
11
11
Damen oder Herren 101 - 150
16
16
Damen oder Herren 151 - 200
22
22
Damen oder Herren 201 - 250
28
28
1
2
3
3
3
4
4
Toilettenraum zum Wasch- und
Umkleideraum
WC
Urinale
HWB
in unmittelbarer Nähe,
keine Angaben zur Anzahl
1
1
2
2
3
4
4
1
1
2
2
2
3
3
1
1
1
1
2
2
2
141
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Bestehen bei den Arbeitsplätzen Anforderungen an die Hygiene, so gelten für die Waschplätze in den Arbeitsräumen
weitergehende Vorschriften. Für die Ausstattung der Toiletten- und Waschräume gelten aber weiterhin die Empfehlungen
der vorgenannten Tabellen.
Tabelle 6
Anzahl der Sanitärobjekte in Wasch- und Umkleideräumen bei Arbeitsplätzen
mit gesundheitsgefährdenden Tätigkeiten nach VDI 6000-2
Damen oder Herren
6 – 10
11 – 20
21 - 50
Waschplätze
1
1
2
Duschplätze
3
5
10
Fußwaschplatz
1
1
1
In der VDI 6000-2 sind einige der Verordnungen und Anforderungen an die Sanitärobjekte im Arbeitsraum
zusammengestellt. Bei der Ausführung sind aber im besonderen Maße auch die betriebsinternen Vorgaben der
Betreiber zu beachten, sowie Abstimmungen mit den Behörden und Arbeitnehmervertretern zu führen.
Die VDI 6000-2 gibt auch Empfehlungen für die einzelnen Sanitärobjekte.
Für Handwaschbecken, Wasch-, Dusch-, Fußwaschplätze gilt grundsätzlich, dass das Waschen unter fließendem Wasser möglich sein muss und dass dabei absperrbare Ablaufventile und Überläufe nicht zulässig sind. Das Abwasser darf
nicht über die Ablauffläche eines anderen Sanitärobjektes fließen.
Es muss eine einwandfreie Reinigung der Sanitärobjekte gewährleistet werden. D.h., die Oberflächen müssen glatt
und porenfrei sein, das Eindringen von Wasser und Schmutz verhindern und außerdem farbecht und UV-beständig
sein. Die Toilettenbecken und Sicht- / Spritzschutzwände zwischen Urinalen und auch entsprechendes Zubehör, z.B.
Bürstengarnitur für die Toilettenbecken, sollten wandhängend mit ausreichendem Bodenabstand montiert werden. Die
Oberflächen der Wände und Böden neben den Sanitärobjekten sollten ebenfalls eine einwandfreie Reinigung gewährleisten. Die Fuge zwischen einem an der Wand befestigten Sanitärobjekt und der Wandoberfläche ist elastisch
auszufüllen (Wartungsfuge !).
Ist am Arbeitsplatz mit unangenehmen Geruchsbelästigungen zu rechnen, sind Speibecken vorzusehen. Ist der Arbeitnehmer z.B. ständig hohen Temperaturen, Staub oder anderen schädlichen Umgebungseinflüssen ausgesetzt, werden
Trinkbrunnen empfohlen.
Die Armaturen sollten mit einem Verbrühungsschutz ausgestattet sein (einstellbare Thermostate, Temperaturanschläge),
Zweigriffarmaturen dürfen deshalb nicht eingebaut werden. Empfohlen werden für Duschen, Toiletten, Urinale auch
Armaturen mit berührungslos elektronischer Auslösung. Für Rollstuhlbenutzer werden seitlich im Greifbereich an einer
Wand oder in den Stützgriffen angeordnete Spülauslöser zu empfohlen.
In den folgenden Tabellen werden die Sanitärobjekte in ihrer Maßlichkeit mit den notwendigen Abständen und
Bewegungsflächen für Arbeitsstätten sowie für Versammlungsstätten (vgl. auch nachfolgende Bemessungsrichtwerte)
aufgelistet. Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Empfehlungen in den verschiedenen Blättern der VDI 6000 in
einzelnen Maßen differieren – ihre Anwendung ist daher sorgsam zu prüfen. In Abhängigkeit der Art der Einrichtung
bzw. beim Bauen im Bestand der örtlichen Situation sind begründete Kompromisse zu Grunde zu legen, die im Rahmen
des Entwurfs mit dem Bauherrn bzw. Auftraggeber abzustimmen sind.
Wenn mit einer gleichzeitigen Benutzung der Sanitärobjekte nicht zu rechnen ist, dürfen sich die Bewegungsflächen
überlagern.
142
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Tabelle 7
Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände sowie Kabinen für
Arbeitsstätten nach VDI 6000-2
Hockklosett
Urinal
Speibecken
Trinkbrunnen
Ausgussbecken
FWP
WCa
WCu
HK
UR
SB
TB
AB
SP
DPb
WT b
WC barrierefrei
Toilettenbecken ,
Spülung für Wandeinbau
DP
Waschtisch barrierefrei 2)
Toilettenbecken,
Spülung vor Wand
HWB
Duschplatz barrierefrei
Fußwaschplatz
WP
Spüle
Duschplatz
Kurzbez.
Handwaschbecken
Sanitärobjekte
Waschplätze
alle Maßangaben in cm
WCb
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten
Breite b
60
45
90
40
40
40
70
40
47
40
50
90
150
60
40
Tiefe t
50
35
90
55
75
60
70
40
47
45
40
60
150
55
70
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite B
90
70
90
60
80
80
80
60
80
60
80
90
Tiefe T
55
45
70
50
60
60
55
60
60
50
55
120
0
35
42
42
0
65
90
90
65
85 bis
92
Bewegungsfläche
150-150 (Rbn)
bzw. 120 x 120
Empfohlene Montagehöhe
über OKFFB
OK Keramik
85
85
0
80
46
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WP
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
HWB
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
DP
20
20
FWP
20
20
WC
20
20
HK
20
20
UR
20
20
SB
20
20
20
20
95
20
20
95
20
20
20
20
20
TB
AB
SP
Wand
20
20
20
251))
20
251)
15
20
251)
20
251)
20
251)
20
251)
20
mind. Maße für Kabinen
20
Breite
95
Tiefe
Toilettenkabine mit Türanschlag nach außen
90
125
Toilettenkabine mit Türanschlag nach innen
90
150
Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach außen
155
125
Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach innen
155
150
90
160
Duschkabine
Raumtiefe vor den Kabinen
155
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach außen
205
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach innen
165
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach außen
200
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach innen
125
Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm
1)
2)
bei Wänden auf beiden Seiten
anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung
143
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Tabelle 8
Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände für
Versammlungsstätten nach VDI 6000-3
Ausgussbecken
Speibecken
Toilettenbecken,
Spülung vor Wand
Toilettenbecken
,
Spülung für Wandeinbau
Urinalbecken
Baby-Wickeltisch
Schminktisch
Waschtisch barrierefrei 3)
WC barrierefrei
Kurzbez.
Handwaschbecken
Sanitärobjekte
Waschtisch
alle Maßangaben in cm
WT
HWB
AB
SB
WCa
WCu
UR
BWT
ST
WTb
WCb
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten
Breite b
60
45
50
47
40
40
40
70
60
60
40
Tiefe t
50
35
35
47
75
60
40
80
25
50
70
Bewegungs-fläche
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite B
80
70
80
80
80
80
60
90
90
Tiefe T
55
55
55
60
60
60
60
60
55
85
85
150-150 (Rbn)
bzw. 120 x 120
Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und Stellflächen
ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen !
Empfohlene Montagehöhe über OKFFB (OK Keramik)
Erwachsene
85
Kinder
65
70
85
/
65
70
65
90
/
42 1)
42 1)
65
35
35
50
55
80
48 1)
20
95
/
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WB
20
HWB
Wca/WCu
20
20
20
20
20
50
20
20
50
20
20
20
20
20
20
20
25 2)
Schamwand
Wand
Türbereich
20
20
20
25
20
25 2))
25 2)
Abstand zu Türöffnungen / Türlaibungen mindestens 10 cm
Empfohlene Mindest-Maße für Toilettenräume
mit Türanschlag nach außen
1)
2)
3)
144
2009
mit Waschtisch
Breite, WC-Kabine
90
115
Tiefe, WC-Kabine
125
125
Raumtiefe vor den Kabinen
155
155
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüber
liegenden Urinalbecken
205
205
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen
200
200
OK Keramik bei wandhängender Ausführung
bei Wänden auf beiden Seiten
anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Allgemeine Anforderungen, Planungshinweise und Empfehlungen
Grundlagen
In den Versammlungsstättenverordnungen werden mit den Fragen des baulichen Brandschutzes auch Anforderungen
zu Feuerlöscheinrichtungen geregelt (Feuerlöschanlagen vgl. Kapitel Wasserversorgung). Neben der Forderung nach
geeigneten Feuerlöschern gelten folgende Anforderungen:
- Wandhydranten für
Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit insgesamt mehr als 1000 m² Grundfläche
- automatische Feuerlöschanlage
deren Wirkung nicht durch überdeckte oder mehrgeschossige Ausstellungs- und Dienstleistungsstände beeinträchtigt
werden darf und die an eine Brandmeldezentrale anzuschließen sind, für
%
Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit insges. mehr als 3600 m² Grundfläche,
%
gilt nicht, wenn Versammlungsräume jeweils ) 400 m² Grundfläche haben
%
Foyers oder Hallen, durch die Rettungswege aus anderen Versammlungsräumen führen
%
Versammlungsräume, bei denen eine Fußbodenebene 22 m über der Geländeoberkante liegt
%
Versammlungsräume in Kellergeschossen
%
offene Küchen o.ä. Einrichtungen mit einer Grundfläche 30 m² in Versammlungsräumen
Für Großbühnen werden automatische Sprühwasserlöschanlagen gefordert, die auch den Schutzvorhang beaufschlagen und zusätzlich von mindestens zwei Stellen aus von Hand in Betrieb gesetzt werden können. Neben den Ausgängen zu Rettungswegen in Höhe der Arbeitsgalerien und des Schnürbodens müssen Wandhydranten vorhanden sein.
(Lebensmittel-)Hygiene
Das europäische Lebensmittelhygienerecht ist durch drei seit dem 1. Januar 2006 unmittelbar anzuwendende EUVerordnungen sowie vier hierzu ergangene Durchführungsverordnungen neu geordnet worden. Gleichzeitig ist das in
dreißig Jahren zwischen 1964 und 1994 erlassene produktbezogene Richtlinienrecht aufgehoben worden. Als Folge
der Neuordnung des europäischen Lebensmittelhygienerechts musste auch das nationale Lebensmittel-, Fleisch- und
Geflügelfleischhygienerecht grundlegend neu strukturiert werden. Dies ist mit der neuen Verordnung zur Durchführung
von Vorschriften des gemeinschaftlichen Lebensmittelhygienerechts („Durchführungsverordnung“) erfolgt.
Seit dem 1. Januar 2006 gelten die neuen EU-Verordnungen des sogenannten Lebensmittelhygienepaketes (VO (EG)
Nr. 852/2004, VO (EG) Nr. 853/2004 und VO (EG) Nr. 854/2004). Sie sind in allen Mitgliedstaaten unmittelbar
anzuwendendes Recht und lösen die nationalen Produktvorschriften (z.B. die Milchverordnung, die Fischhygiene-Verordnung) in diesem Bereich ab. Als Begleitvorschrift zum neuen EU-Hygienerecht wurde die nationale Durchführungsverordnung zu den EU-Verordnungen erarbeitet, die spezifische Hygienevorschriften für die vom EU-Recht nicht unmittelbar
geregelten Bereiche sowie spezifischen Vorschriften für die amtliche Überwachung im Rahmen der gemeinschaftsrechtlichen Ermächtigungen vorsieht.
In der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über die Durchführung der amtlichen Überwachung der Einhaltung von Hygienevorschriften für Lebensmittel tierischen Ursprungs und zum Verfahren zur Prüfung von Leitlinien für eine gute Verfahrenspraxis (AVV Lebensmittelhygiene – AVV LmH) vom 26.09.2007 sind die wichtigsten Prämissen bezüglich der hierfür
notwendigen Sanitäreinrichtungen festgelegt.
145
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Wesentlicher Grundsatz aller Hygienevorschriften ist es, nachteilige Beeinflussungen von Lebensmitteln auszuschließen. Die zur Erfüllung dieser Forderung erforderlichen Maßnahmen, Anforderungen und Geltungsbereiche sind
in den geltenden Verordnungen differenziert festgelegt.
Lebensmittelhygiene-Verordnung – LMHV und zugehörige AVV LmH mit Anlagen
Geltungsbereich:
Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln tierischen Ursprungs
wesentliche Forderungen für Räume zur Gewinnung und Behandlung von Lebensmitteln:
%
Handwascheinrichtungen …die so ausgelegt sind, dass eine Kontamination nicht weitergegeben werden
kann (berührungslose Armaturen),
%
Desinfektionseinrichtungen für Arbeitsgeräte mit einer Wassertemperatur von mindestens 82°C oder alternative Systeme mit gleicher Wirkung,
%
Bei Gewinnung von Kleinmengen reicht auch „… Sicherstellung, dass Räume mit diesen Einrichtungen angrenzen.“
Verordnung (EG) Nr. 852/2004
Regelung
Anhang
II
Kapitel
I
Nr. 4
Wortlaut
„Es müssen an geeigneten Standorten genügend Handwaschbecken vorhanden
sein. Diese müssen Warm- und Kaltwasserzufuhr haben; darüber hinaus müssen
Mittel zum Händewaschen und zum
hygienischen Händetrocknen vorhanden
sein. Soweit erforderlich, müssen die Vorrichtungen zum Waschen der Lebensmittel von den Handwaschbecken getrennt
angeordnet sein.“
Reinigung und Desinfektion
Toilettenanlagen
Reinigung von Lebensmitteln
1.3
Auslegung in AVV LMH
Handwaschbecken
Standorte sind dann geeignet, wenn sie in
unmittelbarer Nähe zu Arbeitsplätzen, an
denen mit offenen Lebensmitteln umgegangen wird, gelegen und leicht erreichbar
sind, so dass die Benutzung während des
Arbeitsablaufes möglich ist, ohne Kontaminationen weiter zu tragen. Soweit in
Betrieben, in denen Lebensmittel tierischen
Ursprungs gewonnen oder behandelt werden, Lebensmittel (einschließlich Mägen,
Blasen und Därme) gewaschen werden,
sind neben den Handwaschbecken getrennte Vorrichtungen erforderlich.
- Handwaschbecken in ausreichender Anzahl, leicht erreichbar mit
Warm- und Kaltwasserzufuhr oder vorgemischt
- Mittel zum hygienischen Reinigen und Trocknen der Hände
- Duschen in Schlachthöfen zwingend gefordert
- in ausreichender Anzahl (ArbStättVO)
- mit Wasserspülung, mit Handwaschbecken
- kein direkter Zugang zu Räumen, in denen Lebensmittel hergestellt,
behandelt oder in Verkehr gebracht werden
- ausreichende natürliche oder mechanische Be- und Entlüftung
- ausreichende Umkleidemöglichkeiten
- Reinigungsbecken oder andere Vorrichtungen mit angemessener
Zufuhr von Warm- und Kaltwasser
Vorrichtungen zum Reinigen von Lebensmitteln müssen von Handwaschbecken getrennt sein!
Vorrichtungen zum Reinigen und Desinfizieren von Arbeitsgeräten und Ausrüstungen aus korrosionsbeständigem Material, leicht zu reinigen, mit ausreichender Kalt- und Warmwasserzufuhr
146
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Spezifische Anforderungen an die Zulassung von Fischereifahrzeugen und Betrieben, in denen Fischereierzeugnisse
hergestellt oder behandelt werden (Fischverarbeitungsbetriebe)
Die nachfolgenden Auslegungshinweise gelten, soweit nicht ausdrücklich ausgenommen, auch für Betriebe, die Erzeugnisse aus Muscheln, Stachelhäutern, Manteltieren und Meeresschnecken zubereiten, behandeln oder verarbeiten. Sie
finden sich ebenso in der Anlage zum Umgang mit Fleisch für Zerlegungsbetriebe.
Verordnung (EG) Nr. 852/2004
Regelung
Anhang II
Kapitel II Nr. 1
Buchstabe a
Wortlaut
„Gegebenenfalls müssen
die Böden ein angemessenes Abflusssystem
aufweisen;“
1
Auslegung in AVV LMH
Anforderungen an Betriebe, in denen Fischereierzeugnisse zubereitet, behandelt oder verarbeitet werden
1.1
Anforderungen an die Räume
1.1.1
Böden:
Abflusssysteme sind erforderlich, wenn in Räumen oder
Betriebsteilen Fischereierzeugnisse zubereitet, behandelt
oder verarbeitet oder in schmelzendem Eis gelagert
werden. Dies gilt auch für die Lagerung von lebenden
Muscheln, Stachelhäutern, Manteltieren und Meeresschnecken, sofern bei der Lagerung Wasser abtropfen
kann. Abflusssysteme sind angemessen, wenn Abflussrinnen vorhanden sind, die so gestaltet oder abgedeckt
sind, dass Kontaminationen durch Abwasser vermieden
werden.
Abflussrinnen sind in handwerklich strukturierten Betrieben im Einzelfall entbehrlich, wenn durch geneigte
Fußböden die Kontamination von offenen Lebensmitteln
oder die Ausbreitung einer Kontamination durch Abwasser (z. B. Reinigungswasser) zu einem anderen Betriebsteil mit ausreichender Sicherheit vermieden wird.
In DIN 10506 zur Lebensmittelhygiene wird die Außer-Haus-Verpflegung in Betriebsstätten geregelt. Das betrifft sowohl
Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Mensen, Kantinen oder die Gastronomie als auch Betriebsstätten,
in den Lebensmittel behandelt, hergestellt und/oder in Verkehr gebracht werden, nicht aber Verkaufsstätten. Es wird
gefordert
% Handwaschbecken und Spülen in angemessener Zahl und ausreichender Größe vorzusehen
% Handwaschbecken mit fließend Heiß- und Kaltwasser von Trinkwasserqualität, es sollten berührungslose Armaturen
eingesetzt werden
Oberflächen müssen hygienisch einwandfrei und leicht zu reinigen sein, Fußböden rutschfest mit mind. 2% Gefälle zu
Bodeneinläufen, keine (offenen) Fugen.
Anhang B enthält Empfehlungen für die Sanitärausstattung der Funktionsbereiche und –räume. Für den Personalbereich
wird auf die ArbStättV verwiesen. Berührungslose Armaturen sind verzichtbar im Bürobereich und in Bereichen, in denen
ausschließlich mit verpackten Lebensmitteln umgegangen wird.
147
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Allgemeine Anforderungen an Objekte und Einrichtungen
An Einrichtungen von Wasch-, Dusch- und Toilettenanlagen, die in öffentlich oder gewerblich betriebenen Gebäuden installiert sind, werden wesentlich höhere Anforderungen gestellt als an Anlagen im privaten Sanitärbereich. Die
Benutzungsart, Benutzungshäufigkeit und die Beanspruchung der Sanitärobjekte und -armaturen unterscheiden sich
grundsätzlich. Hinzu kommt die - in unterschiedlichem Grad gestaffelte - Anonymität der Nutzer der sanitären Anlagen.
Aus wirtschaftlicher Sicht sind nicht nur die Anschaffungskosten zu berücksichtigen, sondern auch und gerade die
laufenden Betriebs- und Wartungskosten. 21) Über wirtschaftliche Lösungen wird bereits in frühen Entwurfsphasen in der
Zusammenarbeit von Architekt und Fachingenieur entschieden. Zu wesentlichen Aspekten gehören dabei:
% Festlegung des Ausstattungsbedarfs
% Auswahl marktgängiger Serienausstattungen
% Konzentration der Installationen
% Vorfertigung und Vorwandinstallation
Um den durch Dauerbelastung und Vandalismus verursachten Ersatzbedarf in engen Grenzen zu halten, empfiehlt
sich eine robuste, vandalensichere Ausstattung, die eine hohe Funktionssicherheit und Pflegeleichtigkeit gewährleistet.
In stark frequentierten öffentlichen und gewerblichen Sanitärräumen müssen aufgrund der Infektionsgefahr besondere
hygienische Maßnahmen getroffen werden. Um Infektionen durch Bakterien, Pilze, Viren u.ä. zu vermeiden, sollen die
Sanitärobjekte so beschaffen sein, dass Schmutznester vermieden werden und eine hygienische, gründliche Reinigung
ermöglicht wird.
Gepflegte und voll funktionsfähige Sanitäranlagen gewinnen einen zunehmend höheren Stellenwert, insbesondere
im öffentlichen Bereich, auch sie prägen das Image eines Hauses. Helle und freundliche Ausstattungen motivieren zur
Sauberkeit.
Anforderungen an Armaturen und Ausstattungen
%
%
%
%
148
2009
1)
Vandalensicherheit, Dauerbeständigkeit
widerstandsfähig gegen Abrieb, Stoß, Schlag sowie Zerstörungswut, verschleißfest
weitgehend abgesichert gegen Demontage und Diebstahl
Erhöhte Funktionssicherheit
funktionssicher, auch bei Dauerbetrieb und extremer Beanspruchung
einfache Bedienung
selbststeuernder Funktionsablauf der Armaturen
Erhöhte Hygiene
glatte, pflegeleichte Oberflächen der Sanitärobjekte u.a. Ausstattungsgegenstände einschließlich z.B.
der Beleuchtungskörper, Heizungen sowie der Wände, Stützen, Böden
Armaturen mit automatischer Funktion
regelmäßiges Reinigen in kurzen, der Benutzungsfrequenz gemäßen Abständen
ggf. widerstandsfähig gegen (Scheuer-) Desinfektion
ausreichend Abfallbehälter in sinnvoller Aufstellung
Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit
Wasser- und Energiekosten gering halten bzw. senken
(z.B. Wahl entsprechender Armaturen), vgl. hierzu VDI 6024-1
„Zusätzliche Aufwendungen sind wirtschaftlich vertretbar, wenn sie innerhalb der zu erwartenden Nutzungsdauer der Anlagen durch die eintretenden
Einsparungen erwirtschaftet werden können. Ergibt der Wirtschaftlichkeitsvergleich Kostengleichheit, so ist die Lösung zu bevorzugen, die den geringsten Wasserverbrauch verursacht und als am umweltverträglichsten anzusehen ist.“ „Sanitärbau 2003“, AMEV, S. 9
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
-
%
%
%
Folgekosten senken
(z.B. durch automatische Funktion, gebrauchsabhängige Lüftung und Beleuchtung)
langlebige Objekte, Armaturen, Ausstattungselemente (robust, Qualität) einsetzen
auf geringe Montagezeiten und -kosten achten
Verschleißteile leicht und schnell ersetzbar
Einsatz von Nichttrinkwasser bzw. Regenwasser prüfen
Leichte Pflege
glatte, porenfreie, schmutzabweisende Oberflächen
gut zugängige Oberflächen - geeignet für gründliches Reinigen (z.B. abnehmbare WC-Sitze, kein
Überlauf, verdeckte Befestigungssysteme, ausreichend große Abstände untereinander und zu Bauteilen)
wartungsfreundlich (z.B. Erreichbarkeit)
Gutes Design
klar gestaltet, ohne Ecken und Kanten
gut zu bedienen
attraktiv
nutzerabgestimmt (Alter, Grad der Öffentlichkeit, Image etc.)
Behindertenausstattung
behindertengerechte Anlagen32) berücksichtigen (vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen)
einschließlich ihrer Erreichbarkeit (Flurbreiten, Türbreiten etc.)
Allgemeine Anforderungen an die Raumgestaltung
%
%
%
Stellenwert
Das Image eines Hauses beginnt im Eingangsbereich - endet aber noch lange nicht vor den Sanitärräumen:
saubere, gut gestaltete Sanitärräume für den Fremden sind ein Aushängeschild des Hauses, in altersgemäß gestalteten Anlagen erlernen Kinder hygienisches Verhalten, ältere Menschen können diese
gefahrlos benutzen, zweckmäßig ausgebildet und auf kurzem Wege erreichbar, fördern sie die Arbeit
des Personals
gestalterische Sorgfalt und Individualität, im Einzelfall auch Raffinesse sollten das Bild des Sanitärraumes
bestimmen
Vollständige Ausstattung
In einen guten Sanitärraum gehören unbedingt:
Ablagen für Handgepäck (außerhalb von Spritzbereichen),
Wand- bzw. Türhaken für Kleidung
Vorrichtungen zur Händereinigung: Seifenspender/Händetrockner.
Um Schmierinfektionen zu vermeiden, sind zum Trocknen der Hände nur Papierhandtücher, Textilhandtuchautomaten oder Warmlufthändetrockner zugelassen. Es sind Seifenspender, keine Seifenschalen
einzusetzen.
Abfallbehälter: getrennt für Papier und Hygieneartikel
Spiegel - Großflächige Spiegel über den Waschgelegenheiten sind benutzerfreundlich
und geben den Räumen optische Weite, Spiegel ggf. auch raumhoch.
Zapfventil und Bodenablauf für die Raumreinigung
Helle, freundliche Gestaltung
helle, freundliche Ausstattung und Farben/Fliesen regen zu sauberem Verhalten an,
bauen Aggressionen ab
gute Raumausleuchtung (natürliche und/oder künstliche Beleuchtung)
dunkle Ecken vermeiden und so Sauberkeit fördern,
sowie Sicherheit(sempfinden) erhöhen
-
2)
Neben den Varianten je Geschlecht eine WC-Zelle behindertengerecht auszubilden bzw. ein WC zur gemeinsamen Nutzung vorzusehen, könnte
die Behindertentoilette auch im Damen-WC eingeordnet werden, da für Damen eine WC-Kabine mit Waschgelegenheit vielfach von Vorteil ist. Im
Normalfall sollten diese Räume mit erwärmten Trinkwasser versorgt werden. (s. auch AMEV „Sanitärbau 2003“, S. 18)
149
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
%
Regelmäßige Pflege/Wartung
Der Bauherr bzw. Betreiber sollte aus Gründen der Hygiene sowie der Langlebigkeit der Anlage die Sanitärräume
regelmäßig überwachen,
kurzfristig reparieren bzw. erneuern,
ständig pflegen und
frühzeitig warten lassen
Planungshinweise und Empfehlungen
Die Prüfung der Einhaltung der Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherer und Schadenversicherer ist nicht Bestandteil des bauaufsichtlichen Verfahrens. Von ihrer Einhaltung hängt u.U. jedoch die Inbetriebnahme sowie die Höhe
der Versicherungsprämie ab. Auf ihre frühzeitige Beachtung wird deshalb ausdrücklich hingewiesen.
Je nach der Art der auszustattenden Einrichtung und ihrem Nutzerkreis spielen Fragen der Desinfektion, der Gesundheitsgefährdung und -vorsorge eine unterschiedlich große Rolle. Der Umfang der notwendigen Maßnahmen bzw. der
entsprechende Grad der Beanspruchung von Räumen und Ausstattungen ist frühzeitig mit dem Betreiber sowie ggf.
zuständigen Hygieniker abzustimmen.
Der Infektionsgefährdung durch Legionellen ist durch geeignete Maßnahmen entgegenzuwirken. Das betrifft insbesondere Kinder, alte Menschen und Kranke. (vgl. Kapitel Wasserversorgung)
Aus wirtschaftlichen Gründen sowie um Feuchtigkeit und Gerüche schnell abziehen zu lassen, sind Sanitärräume mit
ausreichender natürlicher Belüftung und Beleuchtung vorzuziehen. Andernfalls ist ihre maschinelle Be- und Entlüftung
vorgeschrieben. Auf Zugfreiheit ist zu achten. Gerüche aus Toilettenräumen dürfen nicht in Wasch- und Vorräume gelangen. Die Raumtemperatur ist auf die Gebäudenutzung abzustimmen. Für Toilettenanlagen in Versammlungsstätten
wird in VDI 6000-3 die mechanische Be- und Entlüftung der Räume empfohlen. Diese VDI gibt hierzu wie zu Fragen der
Heizung und Elektro- sowie Beleuchtungstechnik Hinweise und Empfehlungen.
Werden Sanitärräume gefliest, ist die Fliesenhöhe aus gestalterischen Gründen abzustimmen auf
die Höhe der Türzargen,
die Höhe der Trennwände von WC-Zellen,
die Höhe von Duschabtrennungen,
ggf. auf Unterdecken.
Es sollten Fliesenpläne angefertigt werden, in denen
das Fliesenraster und die Lage der Sanitär- und Ausstattungsgegenstände aufeinander
abgestimmt sowie
Wand- und Bodenfliesen in ihrer Lage zueinander geordnet werden (sowohl bei ineinander übergehenden
Fugen als auch bei Diagonalverfliesung des Bodens).
Bis an die Decke sollte nur gefliest werden, wenn Hygieneforderungen dies verlangen. Der Bereich oberhalb der Fliesen und die Decke sollten diffusionsoffen ausgebildet werden.
Vorwandinstallationen / Installationssysteme
unterliegen im gewerblich-öffentlichen Bereich einer deutlich höheren Beanspruchung,
nehmen Zu- und Ableitungen auf, ohne dass der Wandquerschnitt massiver Wände verringert wird (Statik,
Brandschutz, Schallschutz, Entfallen aufwendiger und staubintensiver Schlitz- und Stemmarbeiten, kein Bauschuttanfall),
einfache Montage der Sanitärobjekte und ggf. Stütz- und Haltegriffe,
exakt vormontierte Anschlüsse und Befestigungen,
integrieren die Spülkästen o.a. -armaturen, schützen sie somit weitgehend vor Zerstörung,
nichtraumhohe Vorwandinstallationen bieten zugleich sichere und saubere Ablageflächen,
150
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
-
-
für die Höhe von Vorwandinstallationen für Waschgelegenheiten wird empfohlen:
90 cm
außerhalb Spritzwasser und
120 cm
Ablagefläche nutzbar ohne Putzen des Spiegels zu behindern (z.B. Hotels), wenn der Spiegel nicht bis auf die Vorwandinstallation geführt wird
über ihnen können Regaleinbauten Stauraum bieten.
Zu Auswirkungen auf die Flächenberechnung vgl. entspr. Abschnitt im Kapitel Allgemeine Grundlagen.
Werden Sanitärobjekte (ausgenommen wandhängende WC/Bidet) bzw. Stütz- und Haltegriffe an Trockenbauwänden
bzw. Installationssystemen befestigt, bietet der Einsatz von Universaltraversen / Montageplatten folgende Vorteile:
kostengünstig,
differenzierte Befestigung von Stütz- und Haltegriffen, auch nachträglich,
variable Befestigungspunkte:
Einpassen der Objekte und Ausstattungselemente in das Fliesenraster bzw.
unterschiedliche Höhen bzw. Lage der Objekte für Kinder verschiedener Altersgruppen.
Bei der baulichen Ausbildung von Installationsschächten bzw. dem Einbau von Vorwandinstallationen ist unbedingt auf
den Einbau von Revisionsklappen, -türen zu achten. Sie müssen
ausreichend zugängig sein (z.B. nicht unten, hinter oder neben dem WC),
von ausreichender Größe,
ggf. von Nachbarräumen zugängig (z.B. Hotelzimmer - zu allgemein zugängigen Fluren, Brandschutz beachten).
Bei nichtraumhohen Vorwandinstallationen könnte z.B. die horizontale Abdeckung entsprechend abnehmbar ausgebildet werden, um Inspektionen zu ermöglichen.
Gleiches gilt für eingebaute und eingeflieste Wannen und Duschen.
Sanitärräume in Gebäuden, die für einen wechselnden Personenkreis bestimmt oder allgemein zugänglich sind, sind
nach DIN 1986-100 mit einem Bodeneinlauf mit Geruchverschluss auszurüsten. Bei Bodeneinläufen ist durch Anschluss
eines Entwässerungsgegenstandes Sorge zu tragen, dass das Sperrwasser im Geruchverschluss ständig erneuert wird.
Bodeneinläufe sind so weit von aufgehenden Wänden entfernt anzuordnen, dass das einwandfreie Eindichten sichergestellt ist.
Zur gründlichen und leichten Reinigung werden vielfach Zapfstellen (ggf. Armaturenkombination) gefordert (in Kindereinrichtungen i.d.R. mit Steckschlüssel zu bedienen), in deren Folge zwingend ein Bodenablauf zu planen ist. Schläuche, die (ständig) an Zapfstellen belassen werden, dürfen aus hygienischen Gründen nicht ständig im Ablauf hängen.
Wenn keine zentrale Absicherung vorhanden ist, sollten Auslaufventile mit Rohrbelüfter und Rückflussverhinderer verwendet werden.
Soweit für die Bemessung der Ausstattung mit Sanitärobjekten keine Richtwerte vorliegen, ist für die objektkonkrete Festlegung in Abstimmung mit dem Bauherrn neben der Gesamtzahl der Nutzer des Gebäudes, -abschnitts insbesondere
die Gleichzeitigkeit der Benutzung der Sanitäranlagen ausschlaggebend.
Als WC kommen aus hygienischen Gründen (Geruchsbelästigung, leichtere Reinigung) i.d.R. Tiefspül-WC zum Einsatz.
Im öffentlichen Bereich sind Sitzauflagen oder sich selbst reinigende und desinfizierende Sitze zu empfehlen. Wandhängenden WC (Bodenabstand mind. 50mm) mit UP-Spülkästen sollte wegen der besseren Reinigungsmöglichkeit der
Vorzug gegeben werden.
Für Behinderte sollten nach Möglichkeit WC mit Unterdusche, Geruchsabsaugung und Fön vorgesehen werden. Diese
Art der WC sind z.B. auch für den Einsatz in Arztpraxen (insbesondere Gynäkologie, Urologie) zu empfehlen. Wird im
Damen-WC keine Zelle mit Waschgelegenheit ausgestattet, könnte ein derartiges WC mit Unterdusche etc. bzw. ein
Toilettensitz mit eingebauter Unterdusche dem gleichen Zweck dienen. In kleinen Räumen in Hotels z.B. könnte dieser
das Bidet ersetzen.
151
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Waschmulden sollten nach VDI 3818 (vgl. nachfolgenden Abschnitt Öffentliche Bauten) aus hygienischen Gründen
keinen Überlauf haben. Die Abläufe der Waschbecken dürfen nicht absperrbar sein (z.B. Schaft- bzw. Siebventil ). Die
in den Ablauf integrierte Überlauffunktion ist nicht unumstritten und stellt vor allem eine Lösung für den Privatbereich dar.
Waschtischanlagen aus „einem Stück“, ohne Fugen oder Nähte mit mehreren Waschmulden (Kummen) bieten eine
gestalterisch hochwertige, den Forderungen der leichten Reinigung entgegen kommende Lösung. Wird nicht Edelstahl
als Material eingesetzt, sollten auf Grund der hohen Beständigkeit gegen Säuren, Zigaretten etc. Waschtischanlagen
aus kunstharzgebundenen Mineralwerkstoffen solchen aus reinen Kunststoffen vorgezogen werden.
Seifen- und/oder Desinfektionsmittelspender an Waschgelegenheiten sind so über diesen anzuordnen bzw. die Sanitärobjekte sind so auszuwählen, dass bei Betätigung keine Spenderflüssigkeit auf den Boden tropfen kann.
Neben der Sanitärkeramik werden für den öffentlich-gewerblichen Bereich zunehmend Objekte und Ausstattungen
aus Edelstahl angeboten (bis hin zur Integration aller wesentlichen Ausstattungselemente in die „Vor“ Wand), die bei
einer besonders hohen Frequentierung und/oder Anonymität eine sehr dauerhafte Lösung darstellen.
Urinalräume sind grundsätzlich mit einer Zapfstelle und einem Bodenablauf auszurüsten.
Urinalrinnen bzw. geflieste Standurinale werden heutigen hygienischen Ansprüchen nicht mehr gerecht, da ein
vollständiges Abspülen der großflächigen Wandteile nicht gewährleistet ist. Es sollten Einzel(Absaug)urinalbecken
eingesetzt werden.
Urinale sind immer so anzuordnen, dass ein Einblick von außen (Flur o.ä.) nicht möglich ist. Eine Trennung untereinander
durch Schamwände ist zweckmäßig. In Toilettenanlagen, die auch Kindern zugängig sind, sollten Urinale in differenzierter Höhe befestigt werden. Hygienisch sinnvoll ist es, eine der geforderten Waschgelegenheiten im Urinalraum
einzuordnen.
Bei der Planung der Sanitärarmaturen ist aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen besonders auf den Einsatz
wassersparender Armaturen zu achten. Sind Armaturen mit automatischer Funktion nicht angezeigt (vgl. z.B. Kitas) kann
z.B. durch den Einsatz von Wassersparkartuschen dem Anliegen entsprochen werden.
Eine Bewertung nach verschiedenen Merkmalen ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen.
Tabelle 9
Bewertung von Armaturen nach VDI 6000-3
Auslaufventil
Einhebelmischer
Zweigriffarmatur
Selbstschlussarmatur
berührungslos
selbsttätig funktionierend
manuell zu bedienen
xxx = sehr gut
152
2009
Wassereinsparung
Hygiene
Komfort
Waschtisch- bzw. Handwaschbeckenarmaturen
x
x
x
x
x
xx
x
x
x
xx
xx
x
xxx
xxx
xxx
Toiletten-Spüleinrichtung ,Urinal-Spüleinrichtung
xx
xxx
xxx
xx
x
x
xx = gut
x = weniger gut
vandalengeschützt
xx
xx
xx
xxx
xx
xxx
xx
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Aus hygienischen Gründen ist es gerade für Urinale sinnvoll, automatische, berührungslose Armaturen einzusetzen, da
bei manueller Betätigung in Folge unterbleibender Spülung mit Geruchsbelästigung und hartnäckiger Verunreinigung
zu rechnen ist.
Bei Einsatz von Radar- bzw. Infrarot-Electronic sind Mindestabstände einzuhalten, besonders bei Übereck- oder gegenüberliegender Anordnung der Becken, zu anderen Sanitärobjekten (Bewegungsraum) bzw. in Bezug auf Türen, um die
Auslösung ungewollter Spülvorgänge zu vermeiden.
Unabhängig ist die Anordnung bei Einsatz von neuen Systemen, die den Spülvorgang direkt durch den im Becken
auftreffenden warmen Urinstrahl auslösen. Insbesondere in stark frequentierten Bereichen ist der Einsatz wasserloser
Urinale sinnvoll.
Entnahmearmaturen - insbesondere Brauseköpfe - sollen zur Vermeidung der Aerosolbildung grobstrahlig betrieben
werden. - Verminderung des Legionellen- Infektionsrisikos.
Auch Duscharmaturen mit Fernauslösung - Wasser wird (automatisch) nur abgegeben, wenn sich der Benutzer unterhalb
des Duschkopfes befindet - tragen (neben der Wasser- und Energieeinsparung) durch die Minimierung der Zeitdauer
des Abduschvorgangs zur Verringerung des Infektionsrisikos bei. (vgl. Kapitel Wasserversorgung)
Aus Gründen der Kostensenkung und Energieeinsparung ist zu prüfen, an welchen Entnahmestellen die Zufuhr von Kaltwasser ausreichend ist. Nach „Sanitärbau 2003“ (AMEV) ist für Büro- und Verwaltungsgebäude erwärmtes Trinkwasser
für Waschgelegenheiten grundsätzlich nicht vorzusehen.
Ist Heißwasser erforderlich, darf die Wassertemperatur an Entnahmestellen 40°C nicht übersteigen. Am Brausekopf
von Duschen ist sie nach VDI-Richtlinien auf 42°C zu begrenzen. Für das Angebot von Warmwasser reichen Temperaturen von 25 bis 30°C.
Abfälle aller Art gehören nicht ins Abwasser, also auch nicht ins WC. Das erfordert eine ausreichende Ausstattung mit
Abfallbehältern in sinnvoller Anordnung bzw. Aufstellung/Befestigung - z.B.
verschließbare - z.B. Schwingdeckel - Hygienebehälter, möglichst in den WC-Zellen des Damen-WC
(einschließlich höherer Jahrgänge an Schulen),
ausreichend große Abfallbehälter bei Verwendung von Papierhandtüchern (ausreichend in Abstimmung auf
die max. zu erwartende Nutzerfrequenz wie den Rhythmus ihrer Leerung).
Werden die Abfallbehälter an Wänden bzw. Kabinentrennwänden angehängt bzw. in Waschtischanlagen integriert,
erleichtert das wiederum die Reinigung der Räume - auf schnelle Entleerbarkeit und gute Säuberungsmöglichkeit ggf.
auch Desinfektion achten.
Bei stoßweiser Nutzung der Räume (z.B. in Pausen) ist es sinnvoll, sie am Weg zum Ausgang z.B. den Handwaschbekken gegenüberliegend anzuordnen - höhere Nutzerfrequenz möglich.
Die Anordnung der weiteren Ausstattungsgegenstände sollte sorgfältig geplant werden: z.B. sollten Toilettenpapierhalter seitlich vor dem WC innerhalb des Greifbereichs angeordnet werden, Reservepapierhalter in Herren-WCs nicht
seitlich bzw. hinter und zugleich unterhalb der WC-Oberkante. Auf keinen Fall vergessen werden dürfen Taschenablagen und Kleiderhaken.
Werden Badheizkörper vorgesehen, ist besonders auf die Lage und Ausrichtung der Thermostate zu achten (Unfallgefahr, wenn diese in Bewegungsflächen ragen).
Türstopper zum Schutz der i.d.R. gefliesten Wände sollten aus Unfallschutzgründen ) 15 cm von der Wand entfernt
sein (Ausladung Türklinke) und sich farblich abheben. Für die Türen der Zellentrennwände evtl. Stopper in Höhe der
Türklinke an der Trennwand anbringen, ggf. in Kombination zum einem Kleiderhaken.
Für die Ausstattung von Sanitärräumen in öffentlichen Gebäuden sind in der „Sanitärbau 2003“ des AMEV (S. 25 ff.)
umfangreiche Festlegungen, Forderungen und Empfehlungen zu Armaturen, Sanitärobjekten und Hygieneeinrichtungen
gegeben.
153
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Für Versammlungsstätten und -räume werden in der VDI 6000-3 umfangreiche Empfehlungen gegeben (Achtung: der
Geltungsbereich ist deutlich weiter gefasst als in den Versammlungsstättenverordnungen).
Die Gestaltung des Raumes, die Auswahl der Objekte, Armaturen und Ausstattungselemente sollte auf der Grundlage
eines harmonischen Gesamtkonzeptes erfolgen.
Tabelle 10
Stimmungen und Ausdrucksformen von Sanitärfarben
nach VDI 6000-3 (Vorgängerausgabe Dezember 2001)
Farbe
Gelbtöne
Weiß / Rot-Kombination
Stimmung
sonnig,
freundlich
lebhaft, spritzig, sportlich
Rot
aktiv
Türkis und Blau,
bestimmte Grüntöne
erfrischend,
kühl
Beige- und Brauntöne
behaglich,
gemütlich
Schwarz, Grau,
„unbunte Farben“, Tiefblau
luxuriöses
Ambiente
Farbkombination
Ausdrucksform
Standardfarben, z.B. Weiß
zeitlos, dauerhaft
Sonderfarben
avantgardistisch
Modefarben
z.B. Edelweiß, Jasmin,
Manhattan, Chinchilla usw.
Unbunt-Harmonien,
z.B. Kombination von Manhattan
mit Granitgrau und dunklem
Anthrazit
Bunt / Unbunt-Harmonien, z.B.
Kombination Weiß mit Rot, Blau
oder Grün
Farbtrendsetter
elegante, individuelle
Note
Funktionalität mit
Niveau
Ton-in-Ton-Harmonie
konservativ
interessante Zwischenfarben,
z.B. Mauve, Farn, Burgunder,
Admiralblau
experimentierfreudig
Allerdings sollten auch bei der Auswahl der Farben, Oberflächen und Beleuchtung immer die Aspekte des Barrierefreien
Bauens (insbesondere Sehbehinderungen) beachtet werden – z.B. blendfreie (matte) Oberflächen, Kontraste zur
guten Erkennbarkeit von Objekten und Bedienelementen, ausreichende Helligkeiten bis hin zu taktil erfassbaren
Raumkennzeichnungen.
Fallen in Gebäuden fetthaltige Abwässer an, ist über den Einbau eines Fettabscheiders zu entscheiden. Die örtlichen
Abwasserbetriebe bzw. -verbände treffen entsprechende Festlegungen:
Entweder ist generell (unabhängig von der Menge des in das Abwasser gelangenden Fettes) ein Fettabscheider einzubauen oder
der Betreiber ist dafür verantwortlich, dass durch eingeleitete fetthaltige Abwässer keine Verstopfung oder
andere Störung ausgelöst wird bzw. er muss den Aufwand für deren Beseitigung tragen.
Vgl. hierzu auch AMEV „Sanitärbau 2003“, S. 57/58 und Kapitel Abwasserentsorgung.
Um den Schutz von Personen in diesen Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitsbereichen zu gewährleisten, werden
sowohl im gewerblichen als auch im öffentlichen Bereich entsprechende Notfallausrüstungen vorgeschrieben, deren
fachgerechte Funktion und Installation in Vorschriften und Normen geregelt ist. (vgl. auch Kapitel Gewerbe- und Industriebauten)
154
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Insbesondere handelt es sich dabei um nachfolgend beschriebene Notduschen, die am Ausgang von Laboren bzw. an
bestimmten Arbeitsplätzen zu installieren sind. Insbesondere Augenduschen können auch dezentral mehrfach in einem
Raum erforderlich sein. Sie benötigen eine Baumusterprüfung
Wesentliche Anforderungen an Körperduschen nach DIN EN15 154-1 sind:
-
in der Nähe potenziell gefährlicher Arbeitsbereiche in Laborbereichen
alle Körperzonen sofort mit ausreichender Wassermenge (Trinkwasser- o.ä. Qualität) überfluten,
in Betrieben und Außenanlagen spätestens 3 sec. nach Öffnen der Absperrarmatur und für mind. 15 min.,
ausreichender Verkalkungs- und in Außenbereichen Frostschutz sind vorzusehen
mind. 60 l/min bei Angabe des Fließdrucks am Gerät, Festlegung durch den Hersteller,
Höhe des Duschkopfes 220+/-10 cm über OKFF,
freier Raum darunter mit Radius 40 cm (in den auch nur das Bedienungselement der Dusche bzw. Augendusche bis max. 20cm hineinragen darf);
Stellteil der Absperrarmatur: leicht erreichbar, verwechslungssicher, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar,
nach einer Drehung von höchstens 90° voll geöffnet, max. 1 sec. bis zum Wasseraustritt, selbsttätiges Schließen sowie Ketten zum Öffnen sind nicht zulässig
Duschkopf fest, nur mit Werkzeug verstellbar
Wassertemperatur: mind. 15 °C bis max. 37 °C (normativer Anhang A)
in der Nähe: Sicherheitskennzeichen nach ISO 3864-1
Wesentliche Anforderungen an Augenduschen nach DIN EN15 154-2 sind:
-
beide Augen müssen sofort mit ausreichender Wassermenge (Trinkwasser- o.ä. Qualität) gespült werden,
hygienische Abdeckung (Schutz vor Luftverunreinigung), leicht abnehmbar
mind. 6 l/min für die Dauer von mind. 15 min. bei Angabe des Fließdrucks am Gerät, Festlegung durch den
Hersteller
Wasserstrahlhöhe mind. 10 cm und max. 30 cm bevor der Wasserstrahl umkippt oder in sich zusammenfällt,
Austrittsöffnung 100 ± 20 cm über OKFF, Wand- oder Hindernisabstand ≥ 15 cm - der Platz muss ausreichen,
um beide Augen gleichzeitig zu spülen.
festinstalliert (Duschkopf nur mit Werkzeug verstellbar) oder beweglich
Bedienungselement der Absperrarmatur: leicht erreichbar, unverwechselbar, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar, auch mit Schutzhandschuh zu bedienen, nach einer Drehung von höchstens oder Zug ≤ 20 cm 90°
voll geöffnet
bis Wasseraustritt längstens 1 sec., selbsttätiges Schließen der Absperrarmatur ist nicht zulässig (Ausnahme:
bewegliche Augendusche)
Wassertemperatur: mind. 15 °C bis max. 37 °C (normativer Anhang A)
Wassergeschwindigkeit darf Nutzer nicht verletzen
in der Nähe: Sicherheitskennzeichen nach ISO 3864-1
Körper- und Augenduschen ohne Wasseranschluss sind in DIN DIN EN15 154-3E/-4 E geregelt – sie sind tragbar
oder fest installiert, mit Wasser wie vor beschrieben oder anderer geeigneter Spülflüssigkeit. Die grundsätzlichen
Anforderungen sind die vor genannten.
Bemessungsrichtwerte
Bemessungsrichtwerte im Einzelnen sind den nachfolgenden Kapiteln zu entnehmen. Da Versammlungsstätten und –räume in verschiedenen Bereichen vorkommen, werden diese hier übergreifend behandelt.
Die Muster-Versammlungsstättenverordnung wurde im Juni 2005 neu gefasst und wird schrittweise in die Landesvorschriften übernommen bzw. eingeführt. Diese Verordnung gilt für
- Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen mit mehr als 200 Besuchern
(im einzelnen Raum oder in mehreren Räumen mit einem gemeinsamen Rettungsweg)
- Versammlungsstätten im Freien mit Szeneflächen, deren Besucherbereich mehr als 1000 Besucher fasst und
ganz oder teilweise aus baulichen Anlagen besteht,
- Sportstadien, die mehr als 5000 Besucher fassen.
155
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Sie gilt nicht für Räume, die dem Gottesdienst gewidmet sind, Unterrichtsräume in allgemein- und berufsbildenden
Schulen, Ausstellungsräume in Museen und Fliegende Bauten. Die weitere begriffliche Untersetzung erfolgt in § 2. Die
Verordnung umfasst ausdrücklich auch entsprechend große Schank- und Speisewirtschaften.
Die Anzahl der Besucher ist dabei folgendermaßen zu bemessen:
für Sitzplätze an Tischen
und bei Ausstellungsräumen
1 Besucher je m² Grundfläche
des Versammlungsraumes
für Sitzplätze in Reihen und für Stehplätze
2 Besucher je m² Grundfläche
des Versammlungsraumes
für Stehplätze auf Stufenreihen
2 Besucher je lfd. m Stufenreihe
In § 12 werden getrennte Toilettenräume für Damen und Herren gefordert, die in jedem Geschoss angeordnet werden
sollen.
Tabelle 11
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten
nach Muster-Versammlungsstättenverordnung
Besucherplätze
bis 1.000 je 100
über 1.000 je weitere 100
über 20.000 je weitere 100
Damentoilette
Toilettenbecken
1,2
0,8
0,4
Herrentoiletten
Toilettenbecken
Urinalbecken
0,8
1,2
0,4
0,6
0,3
0,6
Die ermittelten Werte sind auf ganze Zahlen aufzurunden.
Ist die gleichmäßige Verteilung auf die Geschosse nach der Art der Veranstaltung nicht zweckmäßig, kann für die Dauer
einer Veranstaltung eine andere Aufteilung erfolgen, wenn die Toilettenräume entsprechend gekennzeichnet werden.
Auf dem Gelände der Versammlungsstätte oder in der Nähe vorhandene Toiletten können angerechnet werden, wenn
sie für die Besucher der Versammlungsstätte zugängig sind.
Für Rollstuhlbenutzer muss eine ausreichende Zahl geeigneter, stufenlos erreichbarer Toiletten vorhanden sein, mindestens eine Toilettenanlage je 10 Plätzen für Rollstuhlbenutzer.
Jeder Toilettenraum muss über einen Vorraum mit Waschbecken verfügen.
In VDI 6000-3 Ausstattung von und mit Sanitärräumen – Versammlungsstätten und Versammlungsräume wird
der Begriff der Versammlungsstätte annähernd deckungsgleich zur Versammlungsstättenverordnung definiert. Allerdings
werden Räume die der bisher geltenden Gaststättenverordnung unterliegen explizit ausgenommen. Außerdem wird der
Geltungsbereich deutlich breiter gefasst – insbesondere was die Größen betrifft. So beginnen die Bemessungstabellen
bereits bei 25 Plätzen.
Im Unterschied zur Versammlungsstättenverordnung wird die Bemessung in dieser Richtlinie differenzierter vorgenommen. Es wird die Abhängigkeit zur Gleichzeitigkeit der Benutzung zu Grunde gelegt. Dadurch entstehen insbesondere
im Bereich niedriger Gleichzeitigkeit ggf. geringere Werte, für die im Baugenehmigungsverfahren u.U. eine Ausnahme
zu erwirken ist (wenn die Versammlungsstättenverordnung gemäß der neuen Musterverordnung im betreffenden Bundesland erlassen bzw. eingeführt ist).
156
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Für die Bedarfsermittlung wird neben dem Gebäudetyp und der Art der Veranstaltung insbesondere auf die unterschiedliche Gleichzeitigkeit der Benutzung verwiesen:
Niedrige Gleichzeitigkeit
keine bestimmten Pausenzeiten, Nutzung der Sanitärräume jederzeit möglich
(z.B. Bälle, gesellige Veranstaltungen, Versammlungen)
Mittlere Gleichzeitigkeit
eine oder mehrere Pausenzeiten, bei Nutzung der Sanitärräume nicht auf die Pausenzeiten angewiesen
(z.B. Tagungen, Seminare, Sportveranstaltungen)
Hohe Gleichzeitigkeit
wenige Pausenzeiten, bei Nutzung der Sanitärräume auf die Pausenzeiten angewiesen
(z.B. Theateraufführungen, Konzerte, Hörfunk- und Fernsehveranstaltungen)
Für Stadien mit mehr als 5000 Besucherplätzen werden die Bedarfszahlen für 2000 Plätze der mittleren Gleichzeitigkeit entsprechend linear hochgerechnet.
Je nach Nutzungsart sollte geprüft werden, inwieweit in den Toilettenräumen für die Nutzung durch Kinder jeweils ein
WC / Urinal / Waschbecken niedriger montiert wird (Montagehöhen vgl. Kapitel Einbaumaße und Montagehinweise).
In den nachfolgenden Tabellen werden die empfohlenen Bemessungsrichtwerte zusammengestellt. Dabei gilt:
max.:
min.:
D.h., max. soviel Objekte, wie im Bereich mindestens gefordert, sollten in einem Toilettenraum angeordnet
werden. Werden mehr Objekte geplant, sollten sie auf mehr Toilettenräume verteilt werden – Empfehlung:
max. 10 WC je Toilettenraum.
Die erforderliche Zahl von WC sollten auf mindestens soviel Toilettenräume verteilt werden.
Tabelle 12
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen nach VDI
6000-3 – niedrige Gleichzeitigkeit der Benutzung
Besucherplätze
D = Damen
H = Herren
Damen
WC
WT
Herren
ST
UR
WC
Anzahl
Toilettenräume
WT
25
50
100
300
500
700
1000
1500
2000
3000
4000
1
2
2
4
4
5
6
8
9
12
14
1
2
2
2
3
4
4
6
7
10
12
1
1
1
1
2
2
2
2
2
3
4
1
2
2
4
4
5
6
8
9
12
14
1
1
1
2
2
3
4
5
6
8
10
1
1
2
2
3
4
5
6
8
10
12
5000
6000
16
18
14
16
4
4
16
18
12
14
14
16
WC = Toilettenbecken
WT = Waschtisch
Barrierefreie
WC-Kabine
1D
1H
max. 1 D
max. 1 H
2D
2H
min. 2 D
min. 2 H
3D
3H
UR = Urinalbecken
ST = Schminktisch
157
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Allgemeine Grundlagen
Tabelle 13
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen
nach VDI 6000-3 – mittlere Gleichzeitigkeit der Benutzung
Besucherplätze
Damen
WC
25
50
100
300
500
700
1000
1500
2000
3000
4000
5000
6000
Tabelle 14
WC
25
50
100
300
500
700
1000
1500
2000
3000
4000
5000
6000
2009
ST
1
2
3
3
4
5
6
8
10
14
18
21
23
UR
1
1
1
1
2
2
2
3
3
4
5
5
6
WC
1
2
3
5
6
7
9
11
13
17
21
24
26
1
1
1
2
3
4
5
7
9
12
15
18
20
WT
1
1
2
3
4
5
7
9
11
14
18
21
23
Anzahl
Toilettenräume
Barrierefreie
WC-Kabine
max. 1 D
1D
max. 1 H
1H
min. 2 D
2D
min. 2 H
2H
min. 3 D
3D
min. 3 H
3H
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Versammlungsstätten und Versammlungsräumen
nach VDI 6000-3 – hohe Gleichzeitigkeit der Benutzung
Besucherplätze
158
1
2
3
5
6
7
9
11
13
17
21
24
26
WT
Herren
2
3
5
8
9
11
14
17
20
26
32
36
39
Damen
WT
2
3
5
5
6
8
9
12
15
21
27
32
35
ST
UR
2
2
2
2
3
3
3
5
5
6
8
8
9
2
3
5
8
9
11
14
17
20
26
32
36
39
Herren
WC
2
2
2
3
5
6
6
11
14
18
23
27
30
WT
2
2
3
5
6
8
11
14
17
21
27
32
35
Anzahl
Toilettenräume
Barrierefreie
WC-Kabine
max. 1 D
max. 1 H
1D
1H
min. 2 D
min. 2 H
min. 3 D
min. 3 H
min. 4 D
min. 4 H
2D
2H
3D
3H
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Vorschriften, Literatur
VDI 3818
02.08 Öffentliche Toiletten- und Waschräume
VDI 2075
07.03 Eissportanlagen; Technische Gebäudeausrüstung
VDI 2089-1
09.08 Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern; Hallenbäder
VDI 2089-3
07.00 Technische Gebäudeausrüstung von Schwimmbädern; Freibäder
1 Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes zur Klassifizierung von Campingplätzen Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV)- Bonn, Stand 15.03.2007
www.deutschertourismusverband.de
weitere Vorschriften, Richtlinien und Normen sowie Verordnungen vgl. vorhergehendes Kapitel GÖB Grundlagen (einschl. Versammlungsstätten – Bemessungsrichtwerte) bzw. nachfolgende spezielle Kapitel
Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele
Grundlagen und Begriffsbestimmung
Unter öffentlichen Bauten werden hier Objekte verstanden, die sich insbesondere durch Publikumsverkehr auszeichnen.
Diese überschneiden sich teilweise mit den in vorhergehenden Kapiteln behandelten und werden insoweit hier ausgespart. Der Schwerpunkt liegt auf den öffentlichen, anonym genutzten sanitären Anlagen.
Die VDI 3818, die sich ausdrücklich diesem Thema widmet, wurde zwischenzeitlich das erste Mal aktualisiert. Weitere
Grundlagen sind in den vorhergehenden Kapiteln angesprochen, das betrifft insbesondere die Versammlungsstätten
und diesen angelehnte Versammlungsräume.
Öffentliche Bauten sind grundsätzlich barrierefrei zu gestalten. Diese Forderung wird mit zunehmendem Nachdruck in
den Bauordnungen der Länder verankert.
In Gebäuden und baulichen Anlagen, die nicht nur gelegentlich von Behinderten, alten Menschen und Personen mit
Kleinkindern besucht werden, sind dem allgemeinen Besucherverkehr zugängliche Teile so herzustellen bzw. herzurichten, dass sie von diesen Menschen ohne fremde Hilfe genutzt werden können.
In Einrichtungen für Behinderte, Senioren, in Krankenhäusern u.ä. gilt dies für alle Bereiche. In einzelnen Bundesländern
wird noch die Einschränkung auf „die dem allgemeinen Besucherverkehr zugänglichen Bereiche“ nicht formuliert. Ausnahmen bzw. Abweichungen sind nur bei unverhältnismäßig hohem Aufwand, insbesondere beim Bauen im Bestand,
genehmigungsfähig. Für die Definition des Anforderungsumfangs ist die jeweils aktuelle Bauordnung des Bundeslandes
zu Grunde zu legen. (vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen)
Grundsätze, Empfehlungen
Übergreifend in Kapitel GÖB Grundlagen dargelegte Aussagen gelten auch hier und werden nicht wiederholt.
Die Wasch- und Toilettenräume sollten auf möglichst kurzem Weg erreichbar sein. Da die Nutzer i.d.R. mit der Örtlichkeit unvertraut sind, sind entsprechende Hinweisbeschilderungen erforderlich. Die Räume sollten nicht über schlecht
beleuchtete Flure, Treppen etc. angebunden werden. Die Anlagen sind nach Geschlechtern sowie jeweils in Vor- und
Toilettenraum zu trennen. Ausnahmen können Tankstellen, Kioske o.ä. bilden, wenn aus baulichen Gründen nur ein Toilettenraum möglich ist. Die Zugänge sollten möglichst keine Einblicke gewähren, zwingend ist dies für Urinal - Bereiche. In
Vorräumen sind neben den notwendigen Bewegungs- und Verkehrsflächen ggf. auch Warteflächen zu berücksichtigen.
159
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Bei Zwangslüftung der Räume kann auf Raum-Innentüren verzichtet werden, was neben der durchlässigen Gestaltung
den Hygieneerfordernissen entgegenkommt. Die lichte Höhe der Räume muss mindestens 2,40 m betragen, bei Räumen 30 m² mindestens 2,50 m.
Raumlufttechnische Anlagen – für innenliegende Sanitärräume zwingend – sind nach VDI 3818 für folgende Abluftvolumenströme auszulegen:
< Waschräume
20 m³/m²h
< Vorräume
20 m³/m²h
< Toilettenräume
je WC-Becken
50 m³/m²h
je Urinal
15 m³/m²h
< WC-Kabine, barrierefrei
30 m³/m²h
Unbeheizte Toilettenanlagen sind in freistehenden Gebäuden (z.B. Parkplätze an Fernverkehrsstraßen und Autobahnen)
ausreichend, auf frostfrei Halten des Installationsbereiches ist zu achten. In VDI 3818 enthält auch Empfehlungen für
differenzierte Raumtemperaturen:
< Umkleideraum
22 °C
24 °C 1)
< wie vor, zum Waschraum mit Duschen
24 °C
< Waschraum
22 °C
< Waschraum mit Dusche
24 °C
24 °C 1)
< Toilettenraum/Vorraum
15 °C
20 °C 1)
< wie vor, zum Wasch- und Umkleideraum
22 °C
< wie vor, zum Waschraum mit Duschen
24 °C
< WC-Kabine, barrierefrei
24 °C
Aus hygienischen Gründen dürfen für Oberflächen keine organischen Stoffe (z.B. Holz) verwendet werden. Raumecken sind möglichst auszurunden, Fußböden mittels Kehlsockel an Wandflächen anzuschließen. In diesen öffentlichen
Bereichen sollte raumhoch gefliest werden – umso wichtiger sind Deckenausbildungen, die in der Lage sind, überschüssigen Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben zu können.
Die Abmessungen der Sanitärobjekte sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Für Duschen wird in VDI 3818
eine Größe von 90 cm x 90 cm empfohlen. Diese Fläche wird zugleich als Bewegungsfläche betrachtet, lediglich bei
Reihung ist eine sogenannte Verkehrsfläche mit 1 m Tiefe vorgelagert. Bei Anordnung in Kabinen wird vor der Dusche
eine 90 cm breite und 70 cm tiefe Bewegungsfläche vorgelagert.
Die Montagehöhen sind in Tabelle 1 für erwachsene Nutzer angegeben, wobei wegen der zunehmenden Körpergröße der Menschen auch größere Höhen insbesondere bei Waschtischen und Handwaschbecken zu empfehlen sind.
Werden die Anlagen auch durch Kinder genutzt, sollte in der Sanitäranlage mindestens je ein Objekt niedriger montiert
werden – vgl. Kapitel GÖB Kindertagesstätten sowie Schulen und Sportstätten.
Bewegungsflächen sollten sich nur überschneiden, wenn mit einer gleichzeitigen Benutzung nicht zu rechnen ist.
Zusätzlich zu den Bewegungsflächen vor den Objekten sind ausreichend breite Durchgänge einzuplanen – nach VDI
3818 mit 1 m Breite (zugleich Mindestfluchtwegbreite nach Bauordnung; die VDI spricht hier von Verkehrsflächen, die
aber nicht mit der Definition nach DIN 277 identisch sind - vgl. Kapitel Allgemeine Grundlagen).
Bei der Raumplanung ist außerdem der Flächenbedarf aufschlagender Türen zu berücksichtigen sowie die ausreichende Zugängigkeit von Revisionstüren bzw. -klappen.
160
2009
1) DIN EN 12 831 Heizungsanlagen in Gebäuden, Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast, 08.2003
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Tabelle 1
Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abstände sowie Kabinen für
Öffentliche Bauten nach VDI 3818
Schminktisch
Waschtisch barrierefrei 5)
WC barrierefrei
60
Ausgussbecken
70
Babywickeltisch
60
Reihenduschanlage
70
Duschplatz
Tiefe T
Urinalbecken / .Spritzuschutz
Kurzbez.
WT
HWB
RWB
WCu
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten
Breite b
60
45
nx
40
70
Tiefe t
50
35
50
60
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite B
80
70
70
80
Toilettenbecken mit Kabine
Toilettenbecken,
Spülung für Wandeinbau
Reihenwaschbecken
Handwaschbecken
Sanitärobjekte
Waschtisch einzeln
alle Maßangaben in cm
WCK
UR
DP
RDP
BWT
AB
ST
WTb
WCb
90
40
90
60
60
40
40
90
90/
120
60
50
130
n X
90
90
40
25
50
70
90
80
90/
120
120
80
8592
65
65
82
46
20
25 4)
20
25 4)
20
25 4)
20
25 4)
70
Empfohlene Montagehöhe über OKFFB OK Keramik
Erwachsene
85
85
85
42 3)
60
42 3)
90
90
2)
2)
70
70
2)
2)
6570
50
Bewegungs-fläche
150-150 (Rbn)
bzw. 120 x 120
55
35
656565-75
35
75
75
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WT
20
20
20
20
20
Kinder
3)
HWB
3)
20
20
WC
20
20
UR
20
20
20
20
DP
20
20
20
20
Wand
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
25 4)
25 4)
25 4)
Türbereich
Abstand zu Türöffnungen / Türlaibungen mindestens 10 cm
Empfehlungen für die Abmessungen von Kabinen
Breite
Toilettenkabine mit Türanschlag nach außen
Toilettenkabine mit einem auf der Seitenwand angeordneten Handwaschbecken
Toilettenkabine mit WC und Handwaschbecken nebeneinander angeordnet, Türanschlag nach außen
Urinalkabine
Duschkabine
Raumtiefe vor den Kabinen
Raumtiefe vor den Kabinen allgemein
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen mit gegenüberliegenden Urinalanlagen, Türanschlag nach außen
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen, Türanschlag nach außen
1)
2)
3)
4)
5)
Tiefe
90
115
155
80
90
125
125
125
110
160
155
205
200
empfohlene Abmessungen deuten auf Wandklapp-Wickeltische, auch um 90° gedreht
VDI keine Angabe, Empfehlung in Anlehnung an VDI 6000-2 Arbeitsstätten
OK Keramik bei wandhängender Ausführung
bei Wänden auf beiden Seiten
anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung
Die VDI bietet außerdem Angaben zu Hock-Toiletten an, die aber widersprüchlich zu den zeichnerischen Darstellungen sind und daher hier nicht aufgeführt
werden.
161
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Toilettenkabinen
Für die lichte Breite von WC-Kabinen wird – abweichend von der bisher üblichen Praxis mit 85 cm – ein Breite von
90 cm als untere Grenze empfohlen. Die Darstellung in VDI 3818 lässt auch die Lesart Achsmaß zu, was dem Anliegen
einer erleichterten Abstimmung auf das 15er Fliesenraster entspricht. (vgl. auch vorstehende Tabelle)
Die Empfehlungen für die Raumtiefe vor den Zellen decken sich mit den Angaben der Arbeitsstättenrichtlinie 37/1:
< einhüftige Anlage
1,55 m
< einhüftige Anlage mit gegenüberliegenden Urinalen
2,05 m
< zweihüftige Anlage
2,00 m
Türen in Toiletten-, Wasch- bzw. Brausekabinen müssen nach außen öffnen, um im Notfall die Hilfe für den Nutzer
unkompliziert zu ermöglichen (Barrierefreies Bauen). Günstig sind hierfür selbsttätig schließende Türen.
Von der Decke abgehängte, nicht aufgeständerte Kabinentrennwände erleichtern die hygienische Bodenreinigung.
Analog sind Schamtrennwände in wandhängender Ausführung einzubauen.
Armaturen zur Wasserentnahme bzw. Spülung sollten vorzugsweise berührungslos zu bedienen sein (Hygiene, Robustheit). Wandeinbauarmaturen sind Stand- oder Wandarmaturen vorzuziehen, Brauseköpfe sollten direkt auf die Wand
montiert werden (kein Verdrehen möglich) und – wie exponierte Anlagenteile generell - die erforderliche regelmäßige
Reinigung erleichtern.
Handwaschbecken bzw. Waschtische sollten so breit sein, dass Seifen- und/oder Desinfektionsmittelspender über
ihnen angeordnet werden können und ein Nachtropfen auf den Fußboden unbedingt vermieden wird. Armaturen sind
so einzustellen, dass der Wasserstrahl hinter dem Ablauf etwa in Mitte der Beckenmulde auftrifft und den Beckenboden
möglichst ganzflächig ausspült. Für ein bis drei Waschplätze ist eine Möglichkeit zum Händetrocknen vorzusehen
– Einmalhandtücher in Papier- oder Stoffspendern bzw. Warmlufthändetrockner. Für Einmalhandtücher in Papierform
sind in gleicher Zahl Abfallbehälter mit ausreichendem Fassungsvermögen im Verhältnis zum Turnus des Leerens aufzustellen – in der Nähe der Waschgelegenheiten, aber nicht im Spritzwasserbereich und nicht in Überschneidung zu
Bewegungsflächen.
Bidets sind nur wandhängend, ohne Spülrand einzusetzen. Fußwaschplätze erfordern eine Breite von 60 cm und
sind mit Sitzgelegenheit sowie Ablagefläche auszustatten (vgl. auch vorhergehenden Abschnitt GÖB – Grundlagen,
Tab. 7).
Werden Duschen bodengleich ohne Wanne ausgeführt, sollte das Gefälle mit 3%, mind. aber 2% (in Abstimmung auf
die Rutschfestigkeit der Fliesen) ausgeführt werden. Vorteilhaft ist es, angrenzende Fußbodenflächen mit einem leichten
Gefälle zum Duschbereich auszubilden, auf keinen Fall darf ein Gegengefälle entstehen. Insbesondere in kleinen Anlagen und wenn die Fußbodenaufbauhöhen es erlauben, kann es sinnvoll sein, den gesamtem Duschraum im Gefälle
auszubilden. Auf die entsprechende Rutschfestigkeit der Fliesen ist zu achten. Bei Reihenanlagen sind die Bodeneinläufe
zwischen den Brauseständen so anzuordnen, dass kein Duschwasser über den benachbarten Brauseplatz läuft.
Wird Duschwasser kostenfrei zur Verfügung gestellt, wird ein 2,5 – 4facher Wasserverbrauch festgestellt. Allerdings ist
beim Einsatz von Münzduschautomaten der Wartungsaufwand zu beachten. Eine Alternative bzw. einen Kompromiss
stellen Zeitspararmaturen dar.
Für stark frequentierte Toilettenanlagen sind Druckspüler zu empfehlen, da diese ununterbrochen spülbereit sind. Bei
Einsatz von Spülkästen ist der Einsatz von Zwei-Mengen-Spülungen sorgfältig abzuwägen, da ihr Einsatz in öffentlichen
Bereichen zu nicht ausreichender Spülung führen kann.
Werden die Toilettenanlagen häufig von Nutzern aus anderen Kulturkreisen aufgesucht, ist empfehlenswert, eine Kabine mit einer bodenbündigen Hocktoilette auszurüsten und diese entsprechend zu kennzeichnen. Die Spülung erfolgt
vorzugsweise berührungslos oder fußbetätigt. An der linken Seite - aus Sicht des Benutzers – sollte eine berührungslos
funktionierende Wasserentnahmestelle angeordnet werden.
162
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Neben Urinalanlagen mit Wasserspülung sind bei entsprechend hohem Benutzungsgrad wasserlose Urinalanlagen
(Einzelbecken; Keramag bietet mit dem Modell Centaurus eine wahlweise wasserlos oder wassergespült einzusetzende Keramik) eine Alternative. Zu beachten ist, dass der Einsatz wasserloser Urinale mit Sperrflüssigkeit mit den örtlichen
Abwasserbetrieben abzustimmen ist, diese ein Hygieneregime mit kurzen Reinigungsintervallen sowie spezielle Einweisung des Reinigungspersonals erfordern und deren Einsatz unter Beachtung der Aufwendungen (Investitions-, Betriebsund Wartungskosten) zu prüfen ist.
Bevorzugt zu empfehlen sind neuere Entwicklungen, bei denen der Geruchsverschluss mittels Naturkautschukschlauch,
Membran oder Auftriebskörper- also mechanisch - erfolgt. Hierfür ist ein Hygieneregime mit täglicher Reinigung ausreichend und sie sind weniger störanfällig. Neueste Entwicklungen bieten im Bereich der Urinalanlagen 1-l-Wasserspülungen an.
In VDI 3818 wird als Schutz der Toilettenräume vor Verschmutzungen der Einbau von Spei- oder Brechbecken empfohlen. Über ihnen sollten Handgriffe angeordnet werden, sie sollten Randspülung und einen erhöhten Spülrand aufweisen und mit selbsttätig funktionierenden Spülarmaturen ausgerüstet werden. Zum Sicht- und Spritzschutz werden
Seitenwände empfohlen.
Eine weitere besondere Ausstattung öffentlicher Bauten sind Wand- oder Stand-Trinkbrunnen mit oder ohne Kühleinrichtung. Sie sollen in der Nähe des Zugangs außerhalb des unmittelbaren Nutzungsbereichs von Sanitärgegenständen installiert werden und sind als Trinkwasser zu kennzeichnen.
Trinkwasser fließt entweder ständig oder zu festgelegten Zeiten bzw. der Brunnen sollte mit Selbstschlussarmaturen
ausgestattet werden. Der Strahl muss so schräg nach oben verlaufen, dass zurückfallendes Wasser nicht auf die Spritzöffnung gelangt. Sie muss außerdem gegen das Berühren mit Lippen geschützt sein.
Alle anderen Wasserentnahmestellen in nicht ständig beaufsichtigten öffentlichen Toilettenanlagen sollten auf grund der
Verschmutzungsgefahr mit Hinweisschildern „Kein Trinkwasser“ ausgestattet werden.
Ausgussanlagen sind in gesonderten Putzräumen zu installieren, es sei denn, sie sollen den Nutzern ausdrücklich zur
Verfügung stehen (z.B. auf Campingplätzen). Sie sind mit Klapprost und Spritzrückwand auszustatten. Putzräume sollten
wenigstens 4 m² (Einzelrevierreinigung) bzw. 5 m² (Teamreinigung) groß sein.
Für Ausstattungszubehör werden in VDI 3818 unter Punkt 4.2 ausführliche und detaillierte Hinweise gegeben.
Die Wasserversorgung der sanitären Anlagen muss dem hohen Nutzungsdruck entsprechen. Nach VDI 3818 sollte
der Fließdruck mindestens 1 bar betragen (vorwiegend hydraulische bzw. elektronische Selbstschlussarmaturen) und
sollten die Entnahmearmaturen zu seiner Stabilisierung mit Durchflussreglern ausgestattet werden. Für eine wirtschaftliche Betriebsweise werden folgende Volumenströme für die Entnahmearmaturen angegeben:
< Handwaschplätze
0,05 l/s
3 l/min
< Waschplätze
0,11 l/s
6,6 l/min
max. 3 l
< Urinalspülung
0,22 l/s
< Toilettenspülung
1,00 l/s
max. 6 l
(Druckspüler)
0,05 l/s
max. 4,5 l
(Spülkasten)
Vgl. dazu auch VDI 6024 Wassersparen in der Sanitärtechnik
Von besonderer Bedeutung im Öffentlichen Bereich sind der Schutz vor Diebstahl, grobem Unfug und Vandalismus,
teilweise deckungsgleich mit dem Erfordernis der Erleichterung von Reinigung und Desinfektion (Hygiene). Das bedeutet insbesondere:
< Sanitärobjekte, Armaturen etc. mit nicht sichtbaren, verdeckten Befestigungen montieren, wobei die Zugängigkeit
für Wartung und Instandhaltung zu wahren ist,
< Demontierbarkeit von Armaturen, Abdeckgittern u.a. nur mit Spezialwerkzeugen
163
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
< Ausstattungen bevorzugt in verdeckter Ausführung bzw. mit automatischen Funktionen
(von der berührungslosen Armatur bis zur Lichtsteuerung)
< keine offen auf der Wand bzw. unter der Decke geführten Leitungen
< keine (abgehängten) Unterdecken
< Ggf. Unempfindlichkeit von Raumausstattung und Objekten gegen Schlageinwirkung
< ggf. Verzicht auf Heizkörper und Sicherstellen des erforderlichen Wärmebedarfs durch andere Mittel (Fußbodenheizung, Luftheizung o.ä.), ansonsten Nutzung als Ablage bzw. Sitzmöglichkeit vermeiden
Zum Schutz besonders gefährdeter Anlagen werden in Abschnitt 11.2 der VDI 3818 detaillierte Empfehlungen gegeben.
Ebenso ist dem Schutz der Nutzer Rechnung zu tragen:
- Anordnung an belebten, gut einsehbaren Orten
- Kabinen sollten ein Untergreifen (max. 15 cm Bodenfreiheit) wie Übersteigen verhindern
- Kabinentüren von außen nicht mit einfachen Mitteln zu öffnen
- ggf. Einbau von Notrufeinrichtungen
Bei der Bemessung der Verkehrswegbreiten ist zu beachten, dass die für < 100 Personen empfohlene Breite von
1,20 m bzw. 1,25 m i.d.R. nicht mehr ausreichend ist, da die barrierefreie Ausbildung öffentlicher Bauten eine Breite
von 1,50 m erfordert (an Einengungen mindestens 1,25 m).
Mit Hilfe der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Bewertungskriterien lassen sich Anforderungen an Sanitärräume und deren Ausrüstungen / Ausstattungen in verschiedenen Gebäude- bzw. Anlagenarten herleiten - Entscheidungshilfe.
Dabei werden folgende Unterscheidungsmerkmale betrachtet:
- Zugängigkeit:
- ständig, d.h., zu jeder Tageszeit geöffnet
- zeitlich begrenzt, d.h., täglich zu bestimmten Zeiten zugängig
- zeitweise, d.h., es gibt auch längere Unterbrechungen der Nutzung
zumeist ab einer Woche, (damit verbundene Unterbrechungen der
Trinkwasserentnahme z.B. erfordern besondere Maßnahmen)
- Benutzungshäufigkeit:
daneben ist auch die Frage Gleichzeitigkeit der Benutzung zu beachten – vgl.
auch Kapitel GÖB Grundlagen
- Zerstörungsgefahr:
durch Vandalismus
Des weiteren wird eingeschätzt, ob bzw. inwieweit die Ausstattungen wie der Ausbau der Räume Einschränkungen
unterliegen:
164
2009
- keine Einschränkungen:
gestalterische Gesichtspunkte bestimmen die Planung
- geringe Einschränkungen:
es sind keine mutwilligen Zerstörungen zu erwarten, lediglich unsachgemäße Benutzung – dem ist durch die Planung problemlos und komfortabel zu
nutzender Anlagen vorzubeugen
- mittlere Einschränkungen:
es ist mit einer gewissen Zerstörungsgefahr zu rechnen
- wesentliche Einschränkungen:
die Räume und Anlagen sind vandalismusgefährdet, das betrifft insbesondere unbeaufsichtigte Anlagen
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Bewertungskriterien nach VDI 3818
x
Banken
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
(x)
Kirchen
x
x
Opernbauten,
Theater
Stadthallen
x
x
x
x
x
Ausstellungsbauten
Messebauten
x
x
x
x
x
x
Wissenschaftl.
Konferenz-/
Tagungszentren
Freianlagen, Parks
Freizeitparks
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
wesentliche
mittlere
geringe
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Museen
x
x
x
Kulturzentren
x
x
x
x
x
x
x
x
Kinos
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
keine
x
x
x
Techn. Ver-/Entsorgung
(Wasser-, Kraftwerke
u.ä.)
Stadttoiletten
(Zentren, Schwerpunkthaltestellen des ÖPNV,
Einkaufszonen/zentren)
Verkaufseinrichtungen
ab 2000 m² VRF
Bibliotheken
Galerien
Gemeindezentren
x
x
x
Institutsgebäude,
Forschungszentren
Polizeibauten,
Gerichtsbetriebe
Obdachlosenheime
x
große
x
x
Gewerbebauten
x
mittlere
geringe
keine
x
x
Feuerwachen
Ausstattungseinschränkungen
x
x
Behörden,
Rathäuser,
Regierungsbauten
Dienstleistungsbetriebe
Zerstörungsgefahr
zeitweise
stoßweise
ständig
Benutzungshäufigkeit
zeitweise
Zugängigkeit
ständig
Gebäude-/
Anlagenart
zeitlich
begrenzt
Tabelle 2
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
165
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
166
2009
mittlere
wesentliche
x
x
x
x
x
geringe
keine
zeitweise
x
x
x
x
x
x
x
x
Freibäder
x
x
Hallenbäder
x
x
Saunen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
geringe
große
x
x
keine
mittlere
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Campingplätze
x
x
x
x
x
x
Flughafengebäude
Fernverkehrsstraßen-, Autobahnparkplätze
Raststätten
x
x
x
Hafengebäude
x
stoßweise
(x)
x
x
Volksfeste,
Jahrmärkte
Bus-/Bahnhöfe
Ausstattungseinschränkungen
x
ständig
(x)
Zerstörungsgefahr
zeitweise
Parkhäuser,
Tiefgaragen
Tankstellen
Benutzungshäufigkeit
zeitlich
begrenzt
Zugängigkeit
ständig
Gebäude-/
Anlagenart
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Medizinische Bäder
x
x
x
Stationäre medizinische Einrichtungen
Ambulante medizinische Einrichtungen
Universitäten, Hoch-/
Fachschulen
Schulen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Turn- und Sporthallen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Zuschaueranlagen
von Schwimm-, Turnund Sporthallen
Sportstadien, Sportanlagen im Freien
Eissportanlagen
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Gemäß den in der vorangehenden Tabelle bewerteten Ausstattungseinschränkungen können für Waschplatz-, Urinal-,
Toiletten- und Duschanlagen die in der folgenden Tabelle zusammengefassten Werkstoffempfehlungen gegeben werden:
Tabelle 3
Werkstoffempfehlungen nach VDI 3818
Werkstoffempfehlungen
für verschiedene Sanitärobjekte
Waschbecken / Waschanlagen
Sanitärporzellan
Stahl
nichtrostender Stahl
Mineralguss
Kunststoff
Urinalbecken / Urinalanlagen
Sanitärporzellan
nichtrostender Stahl
Mineralguss
Glasfaserkunststoff
Faserzementbeton
Toilettenbecken
Sanitärporzellan
nichtrostender Stahl
Mineralguss
Brausewannen
Stahl
nichtrostender Stahl
Mineralguss
Kunststoff
x
(x)
o
keine
Ausstattungseinschränkungen
geringe
mittlere
wesentliche
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
(x)
x
x
x
o
o
(x)
x
(x)
o
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
x
o
x
o
(x)
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
o
x
(x)
x
x
x
x
x
x
x
(x)
x
x
x
o
(x)
x
(x)
o
empfohlen
eingeschränkt empfohlen
nicht empfohlen
167
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Barrierefreie Sanitäranlagen in ausgewählten Einrichtungen
Die grundsätzlichen Anforderungen an barrierefreie Anlagen in öffentlichen Bauten sind dem Kapitel Barrierefreies
Bauen. Das Kapitel umfasst die Darstellung eines mit allen erforderlichen Accessoires ausgestatteten WC-Raumes.
Bewegungs- und Schwimmbecken
Für ältere und behinderte Personen ist die Benutzung von Bewegungs- und Schwimmbecken im präventiven wie auch
im rehabilitativen Sinne von großer Bedeutung.
-
-
-
-
-
Größe
Die Größe des Bewegungs- oder Schwimmbeckens orientiert sich an der Anzahl der Benutzer. Es soll jedoch
eine Mindestgröße von 6,00 m x 12,00 m für Gemeinschaftsanlagen (je nach Nutzeranzahl) angestrebt werden
(vergleichsweise 3,00 m x 6,00 m für den Privatbereich). Im Einzelfall ist zu überlegen, ob eine Gegenstromanlage
installiert werden soll.
Wasser-/Lufttemperatur
Die Temperatur von Wasser und Luft muss den Bedürfnissen des Nutzerkreises angepasst werden. Die Reinigung
ist besonders im Hinblick auf Allergiker besonders sorgfältig durchzuführen. In der Regel werden Wassertemperaturen zwischen 26 und 32 °C gewählt. Für Rheumatiker sind Wassertemperaturen im höheren Bereich besonders
günstig. In einzelnen Fällen (z.B. spastisch gelähmte Personen) sind jedoch auch höhere Temperaturen notwendig.
So ist z.B. das wärmephysiologische Empfinden älterer oder körperbehinderter Personen sehr sensibel. Hier wird
eine Feinabstimmung zwischen der Wasser- und der Lufttemperatur notwendig. Daher ist es zu empfehlen, auch die
Lufttemperatur variabel zu halten. Diese sollte in der Regel 4 Grad höher als die Wassertemperatur sein.
Im Bereich großer Glasflächen sind Wärmeschleier vorzusehen. Ebenso wichtig ist es, die Luftgeschwindigkeiten
genau zu kontrollieren. Bereits kleinste Geschwindigkeitsüberschreitungen wirken sich sowohl bei älteren, als auch
bei behinderten Personen gesundheitlich negativ aus.
Der gesamte Schwimm-/Badebereich einschließlich Dusche ist mit einer Temperierung des Fußbodenbereichs
zu versehen, um dem Nutzer die wärmephysiologisch als kalt empfundenen keramischen Fliesen oder ähnliche
Fußbodenbeläge angenehmer zu gestalten. In Schwimmbädern sollten zudem Wärmebänke eingerichtet werden,
die ebenso temperiert sind wie der Fußboden. Diese sollten eine Tiefe von 60 cm, eine Höhe von 50 cm und eine
Länge von 2.50 m aufweisen.
Beleuchtung/Belichtung
Die gesamte Beleuchtung und Belichtung ist darauf abzustimmen, dass keine Wasserspiegelungen auftreten. Lichtspiegelungen erschweren neben der Nutzung auch dem Betreuer die Beaufsichtigung.
Hygieneschleuse – Vorbecken
Werden Schwimm- oder Therapiebecken von behinderten Personen benutzt, die bei Wasserkontakt Blasen- und Darmschwächen zeigen, so sind diese mit Hygieneschleusen/-vorbecken auszustatten. Der Vorteil dieser Becken liegt in der schnellen Reinigungsmöglichkeit. Darüber hinaus kann das Vorbecken auch
für kleinere Personen oder Personen, die im Sitzen erste praktische Übungen durchführen, von Vorteil sein.
Die Fläche dieses Vorbeckens kann 2 m x 2 m, die Tiefe 20 cm bis 40 cm betragen.
Die zugehörigen Umkleide- und Sanitäranlagen sind barrierefrei auszubilden.
168
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Barrierefreie Sanitäranlagen in touristischen Einrichtungen
Ergänzend zu Kapitel Barrierefreies Bauen wird empfohlen, in Wasch-, Umkleide-, Garderoben- und Toilettenbereichen
(soweit nicht ohnedies bereits gefordert)
-
-
Notruftaster zu installieren - die Betätigung ist optisch und akustisch zu signalisieren
deutliche Orientierungshinweise zu Sanitäranlagen zu geben (optisch und taktil)
ausschließlich Einhebelmischer und großflächige Spültaster zu verwenden
für Kinder und kleinwüchsige Erwachsene im Wasch- und Toilettenbereich ggf. eine Tritthilfe anzubieten, damit
Armaturen erreicht und Einsicht in den Spiegel ermöglicht werden kann, die Unterkante von Spiegeln sollte 95 cm
nicht überschreiten
Sitzgelegenheiten, insbesondere in Garderoben- und Umkleideräumen anzuordnen
an Wasch- und WC-Becken klappbare Stütz- und Haltegriffe fest zu installieren, um Gehbehinderten die Benutzung zu erleichtern
In welchem Umfang diese Maßnahmen berücksichtigt werden, ist objektkonkret in Abhängigkeit der Nutzerprofile bzw.
Zielgruppen zu entscheiden.
Bemessung
Bezugseinheit
max. Größe der
Bezugseinheit, die
1 WC/Urinal erfordert
Urinal
WC 1)
D
H
H
Anz. der WC, die 1HWB
erfordernn
Gebäude-/
Anlagenart
Bemessungsrichtwerte für öffentliche Einrichtungen,
die in den anderen Kapiteln nicht erfasst sind, nach VDI 3818
Anz. WC Behinderte je
Einrichtgung 2)
Tabelle 4
max. Größe
der Bezugseinheit, die
1 Dusche
erfordert
D
H
Gebäude mit
Publikumsverkehr
Anzahl
Kunden/
Besucher
(gleichz.)
75
100
100
1
1
-
-
Stadt- und
Wohngebietszentren,
Einkaufszonen,
Schwerpunkthaltestellen
des ÖPNV
Einwohner
5000 10000
500010000
500010000
1
1
-
-
Spezielle
Ausstattungen
Kommentare
169
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Bezugseinheit
max. Größe der
Bezugseinheit, die
1 WC/Urinal erfordert
Urinal
WC 1)
170
2009
D
H
H
Anz. der WC, die
1 HWB erfordern
Gebäude-/
Anlagenart
Anz. WC Behinderte je
Einrichtgung 2)
Öffentliche Bauten
max. Größe
der Bezugseinheit, die
1 Dusche
erfordert
D
H
Freianlagen,
Freizeitparks
Besucher
(gleichz.)
50100
50-100
50-100
1
1
Park-häuser,
Tiefgaragen
Stellplätze
50200
50-200
50-200
1
1
-
-
Tankstellen
pro Anlage
1
1
-
-
1
-
-
Volksfeste,
Jahrmärkte
Besucher
(gleichz.)
250
500
250
1
3
-
-
Bahnhofsbauten
Busbahnhöfe
Flughafenund Hafengebäude
Reisende
(gleichz.)
100
100
50
1
1
Autobahnen,
Fernverkehrsstraßen
je 25 km
2
1
2
1
2
Raststätten
Sitzplätze
30
40
30
1
1-2
Spezielle
Ausstattungen
Kommentare
s.Garagenverordnungen
1 Speibecken je
Toilettenvorraum
1 Wickeltisch
-
-
2 je Raststätte
1 Wickeltisch alle
50 km
Wickeltisch
Berücksichtigung von Raststätten- und
Tankstellen-WC
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Bezugseinheit
max. Größe der
Bezugseinheit, die
1 WC/Urinal erfordert
Urinal
WC 1)
Campingplätze
Stellplätze
(StPl)
D
H
H
10-15
20
20
1
Anz. der WC, die
1 HWB erfordern
Gebäude-/
Anlagenart
Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2)
Öffentliche Bauten
3
max. Größe
der Bezugseinheit, die
1 Dusche
erfordert
D
H
25
25
Spezielle
Ausstattungen
Kommentare
1 Wickeltisch
(allg. zugängig),
1 Fußwaschbecken,
1 Geschirr- u.
2 Wäschespülbecken je
30 StPl
1 TW-Zapfstelle
mit Schmutzwasserablauf
je 50 StPl
s.Campingplatzverordnungen
zzgl.
2 Waschtische
je Dusche
Freibäder
Wasserfläche in m²
250
500
250
1
3
330
330
1 Haartrockenplatz je
50 Schränke,
1 Wickeltisch,
Speibecken,
Kaltwasserdusche, Trinkbrunnen
s. VDI
2089-3
Hallenbäder
Wasserfläche bis
150 m²
150
150
150
1
1
15
15
s. VDI
2089-1
Wasserfläche 151
- 500 m²
250
500
250
1
1
15
15
1
1
1
1 Haartrockenplatz
1 Wickeltisch
(allg. zugängig),
2 Speibecken
in der
Schwimmhalle
1 Kaltwasserdusche
10 -15
20 -25
20 -25
1
1
3-8
3-8
Trockenbereich
Saunen
Saunaplätze
Duschplätze für
Vorreinigung,
Duschplätze für
Kaltwasser,
1 - 2 Fußwärmebecken,
1 Speibecken,
1 Trinkwasserbrunnen
171
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Bezugseinheit
max. Größe der
Bezugseinheit, die
1 WC/Urinal erfordert
Urinal
WC 1)
Anz. der WC, die
1 HWB erfordern
Gebäude-/
Anlagenart
Anz. WC Behinderte je Einrichtgung 2)
Öffentliche Bauten
max. Größe
der Bezugseinheit, die
1 Dusche
erfordert
D
H
H
D
H
10 -15
20 -25
20 -25
1
1
-
-
Medizinische Bäder
Behandlungsplätze
Stationäre
medizinische Einrichtungen
Station
2
1
1
1
1
-
-
Ambulante
medizin.
Einrichtungen
Arztplätze
4
4
4
1
1
-
-
Turn- und
Sporthallen
Sportfläche
in m²
50 100
50 100
150 200
1
1-2
10 20
10 20
Verkaufs-einrichtungen
ab 2000
m² Verkaufsfläche
Verkaufsfläche in m²
1000
2000
2000
1
1
HWB
Handwaschbecken
Herren
Kommentare
vgl. auch
Krankenhausmappe
1 Haartrockenplatz je
50 Schränke,
1 Fußwaschstelle
je 5 Duschplätze
vgl. auch
Kapitel
Schulen,
DIN
18 032
Sanitäranlage in
der Nähe
d.Hauptvekehrsströme
D
Damen
1)
Bei Benutzung der Toilettenanlage durch Personen anderer Kulturkreise ggf. (zusätzlich) eine bzw. mehrere Toilettenkabinen mit Hocktoiletten wie vor
beschrieben ausrüsten.
Anmerkung d.A.: Analog ist in Einrichtungen deren Nutzung die Installation von Duschen erforderlich macht, objektkonkret über die Installation behindertengerechter Duschen zu entscheiden.
2)
H
Spezielle
Ausstattungen
Die Bemessungsrichtwerte stellen Richtwerte dar, die entsprechend der Gleichzeitigkeit ihrer Benutzung anzupassen
sind – analog Versammlungsstätten und –räumen nach VDI 6000-3.
Bei entsprechender Nutzerstruktur sollten Möglichkeiten zum Versorgen von Säuglingen eingeplant werden: bevorzugt
ein separater Wickelraum mit Wickeltisch, geschlossenem Abfallbehälter, Waschtisch, Sitzmöglichkeit und Stellfläche
für den Kinderwagen. Alternativ kann – insbesondere bei selten zu erwartender Nutzung und beengten Raumverhältnissen eine entsprechende Möglichkeit in Wasch- oder Vorräume integriert werden. Ggf. ist auch eine Kombination mit
einem rollstuhlbenutzergerechten WC sinnvoll (ggf. mit an die Wand klappbarem Wickeltisch).
Für folgende Einrichtungen wird auf VDI 6000-3 (vgl. Kapitel GÖB Grundlagen) verwiesen: Kulturbauten (mit Stoßbetrieb), Messe- und Ausstellungsbauten, Tagungszentren, Zuschaueranlagen von Schwimm- und Sporthallen, Sportstadien und Sportanlagen im Freien. Für Eissportanlagen wird auf VDI 2075 verwiesen.
172
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Für Campingplätze gibt es Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes DTV zur Klassifizierung 1, die dieser in
Kooperation mit dem ADAC und dem bundesverband der Campingwirtschaft erarbeitet hat. Die Teilnahme der Campingplätze an dieser Klassifizierung ist freiwillig.
Campingplätze werden in 5 Kategorien unterteilt, die mit Sterne-Symbol C ’’’’’ gekennzeichnet werden.
Bei den Kriterien nimmt der Sanitärbereich gemäß seiner Bedeutung als wesentliches Kriterium der Platzwahl den größten Raum ein. Berechnungsgrundlage zur Beurteilung der Sanitärbereiche ist die Anzahl der Standplätze.
Es wird davon ausgegangen, dass bei Touristikplätzen mit direktem Wasser- und Fäkalanschluss auf dem Standplatz
die allgemeinen Sanitärbereiche weniger benutzt werden. Aus diesem Grund werden nur 50 % dieser Standplätze
angerechnet.
Die Nutzung der Saison-/Dauerstandplätze erfolgt nicht so intensiv wie die der Touristikplätze, deshalb erfahren die
Saison-/Dauerstandplätze einen zahlenmäßigen Abschlag von 40%. Haben diese Standplätze einen Wasser- und
Fäkalanschluss, werden nur 50 % angerechnet.
Tab. 5
Kriterien der Sanitärausstattung für die Bewertung nach [1]
Berechnungsgrundlage: je 100 Standplätze, jedes Sanitärgebäude ist getrennt zu bewerten
baulicher
Zustand
’
einfach
reparaturbedürftig
’’
zweckmäßig
noch weitgehend
in Ordnung
’’’
komfortabel
guter,
ansprechender
Zustand
’’’’
erstklassig
erstklassiger
Zustand
Wände gefliest
o.glw.
nicht
gefordert
mind. 1,20 m
hoch
Fußboden
gefliest
fester Belag
fester
Belag, in Duschen
rutschfest
mind. 1,50 m
hoch, auch
Granit, Marmor
o.glw.
Fliesen o.glw.
mind. 1,80 m
hoch, wie vor,
abgest. Dekorelemente, Bordüren
Fliesen o.glw.
gehobener Standard
Einzelwaschbecken mit
Warmwasser
im Gebäude,
Anzahl
7
8
10
Ablagen, Spiegel,
Handtuchhalter,
Kleiderhaken
11
gehobener
Standard,
b WT ≥ 60cm,
Abst. ≥ 30cm, wie
vor, Einhandmischer, große Spiegel, Steckdosen,
großzügig
Kriterium
’’’’’
exklusiv
neuwertig und/
oder in
hervorragendem
Zustand
mind. 2,00 m
hoch, exklusive
Fliesen, i.W.
wie vor
Fliesen,
exclusiver Standard, ausdrucksvolle Muster,
Abst. BodenWand
12
exklusiver
Standard,
wie vor, zzgl.
Vergrößerungsspiegel, Fön u.ä.
173
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
174
2009
Kriterium
’
einfach
’’
zweckmäßig
’’’
komfortabel
’’’’
erstklassig
’’’’’
exklusiv
davon Waschkabinen mit
fester Tür,
Anzahl
(keine vorhanden)
1
2
3
gehobener
Standard wie
Zeile zuvor, Größe
0,90x1,40m o.vgl.
3
hoher Standard, wie Zeile
zuvor, Größe
1,00x1,50m o.vgl.
Duschkabinen
2
mit Warmwasser nur Vorim Gebäude,
hang
Anzahl
4
Kabinen ohne
Spritzschutz
5
mit mind. 30cm
tiefem Spritzschutz,
Größe
0,90x1,50m
o.vgl.,
Kleiderhaken
6
mit mind. 40cm
tiefem Spritzschutz,
Größe
0,90x1,80m o.vgl.
Einhandmischer,
Einzelablauf, keine
Ablaufrinne über
mehrere Kabinen,
Sitzgelegenheit,
Kleiderhaken,
Ablagemöglichkeit
u.w. Details wie
Seifen- / Shampoospender
7
wie vor,
Größe
0,90x2,00m
o.vgl.
Raumklima,
einfach
Beleuchtung,
Sauberkeit
Bereich Waschund Duschräume
Herren
zweckmäßig,
keine speziellen
Anforderungen
ausreichende
Be- und Entlüftung,
ausreichende
Beleuchtung,
Sauberkeit
gutes Raumklima,
gute Beleuchtung,
hohe Anforderungen an die
Sauberkeit
sehr gutes
Raumklima, sehr
gute Beleuchtung,
sehr hohe Anforderungen an die
Sauberkeit
Raumklima,
Beleuchtung,
Sauberkeit
Bereich Waschund Duschräume Damen und
Herren
(Bewertung
getrennt)
zweckmäßig,
keine speziellen
Anforderungen
ausreichende
Be- und Entlüftung,
ausreichende
Beleuchtung,
Sauberkeit
gutes Raumklima,
gute Beleuchtung,
natürliches Licht,
techn. Entlüftung,
hohe Anforderungen an die
Sauberkeit
sehr gutes Raumklima, sehr gute
Beleuchtung,
ausreichend
natürliches Licht,
über jeder Kabine
1 elektr. Lichtquelle
u. 1 Einzelentlüftung, sehr hohe
Anforderungen an
die Sauberkeit
einfach
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Kriterium
’
einfach
’’
zweckmäßig
’’’
komfortabel
’’’’
erstklassig
’’’’’
exklusiv
WC Damen,
Anzahl
3
4
Kleiderhaken in
der Kabine, Handwaschbecken im
Vorraum, dieser
muss nicht abgetrennt sein
5
Kleiderhaken in
der Kabine, Handwaschbecken im
Vorraum, Toilettenpapier im Vorraum
oder in der Kabine
6
Kleiderhaken in
der Kabine, Handwaschbecken im
Vorraum, Toilettenpapier und Hygienebehälter in der
Kabine, Größe
≥ 0.90 x1,50 m
o.vgl.
6
hoher Standard,
Handwaschbecken, Seifenspender u. elektr.
Händetrockner o.
Papierhandtücher
im Vorraum, Kleiderhaken, Toilettenpapier und
Hygienebehälter
in der Kabine,
Größe wie vor
WC Herren,
Anzahl
2
2
i.W.
(im Weiteren)
wie für Damen
3
i.W. wie für
Damen
4
i.W. wie für
Damen, nur
ohne
Hygienebehälter
4
i.W. wie für
Damen, nur
ohne
Hygienebehälter
Urinale,
Anzahl
Rinne
2
3
3
automat. Spülung,
Schamblende
3
hoher Standard,
automat. Spülung,
hohe Schamblenden, b ≥ 80cm,
evtl. in eigener
Raum im WCBereich
Raumklima,
Beleuchtung,
Sauberkeit
Bereich WC
Damen, Herren,
Urinale
einfach
zweckmäßig,
keine speziellen
Anforderungen
ausreichende
Be- und Entlüftung,
ausreichende
Beleuchtung,
Sauberkeit
gutes Raumklima,
gute Beleuchtung,
hohe Anforderungen an die
Sauberkeit
sehr gutes Raumklima, sehr gute
Beleuchtung, sehr
hohe Anforderungen an die
Sauberkeit
Kleinkinderabteilung (nicht
obligatorisch)
(nicht vorhanden)
kindgerecht, einfache Ausführung,
WC und Waschbecken
wie vor, Babywie vor, mit
badewanne,
Dusche
Kleiderhaken,
Handtuchhalter,
Spiegel, Ablagen,
im separaten Raum
ausreichender
Größe
wie vor, hoher
Standard,
großzügig
175
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Kriterium
’
einfach
’’
zweckmäßig
’’’
komfortabel
’’’’
erstklassig
Wäschewaschbecken mit
Warmwasseranschluss /
Waschmaschinen, Anzahl
1
pro Campingplatz
1
2
3
3
mind. 50% Wasch- wie vor, hoher
maschinen, leichte Standard
Bedienbarkeit,
Bedienungsanleitung, guter
techn. Zustand,
gepflegter Raum
Wäschetrockner, Anzahl
1
pro Campingplatz
0,5
1
1,5
guter techn.
Zustand
2
wie vor, hoher
Standard, leichte
Bedienbarkeit,
Bedienungsanleitung, Entlüftung
der Trockner und
des Raumes, gute
Zuordnung zu den
Waschmaschinen
Geschirrspülbecken
mit separatem
Warmwasseranschluss,
Geschirrspüler,
Anzahl
1
pro Campingplatz
1
2
3
3
im Raum hoher
Standard,
b Becken
≥ 100 cm incl.
Abtropffläche o.
Geschirrspüler
Kochgelegenheit, Anzahl
1
pro Campingplatz
0,5
auch ausleihbar
1
leichte Bedienbarkeit, Bedienungsanleitung,
2
wie vor, im Raum,
guter techn. Zustand
2
wie vor, hoher
Standard, evtl.
+ Mikrowelle o.
Backofen
breitere Tür
(mind.85cm)
wie vor, innerhalb
übriger Sanitärbereiche
nach DIN, eigener nach DIN, großZugang
zügige Anlage,
eigener Zugang
Sanitäreinheit für nicht
Rollstuhlfahrer:
gefordert
Dusche, Waschbecken, WC
176
2009
’’’’’
exklusiv
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Kriterium
’
einfach
’’
zweckmäßig
’’’
komfortabel
’’’’
erstklassig
’’’’’
exklusiv
Entsorgung /
Fäkalausguss
für tragbare
Toiletten
1
Ausgussbecken im
WC-Bereich
1
einfaches Ausgussbecken mit Wasseranschluss
1
Ausgussbecken
mit Reinigungsschlauch, gefliest
o.glw.
1
Ausguss-becken je
200 Standplätze
(die keinen direkten Fäkalanschluss
haben) mit Reinigungsschlauch,
Bodenablauf für
Reinigung mit
Schlauch, gefliest
o. glw.
1
wie vor, getrennter
Raum
Stromanschluss
(ohne Zeltwiese)
(nicht vorhanden)
50 %
der Standplätze
70 %
der Standplätze
90 %
der Standplätze
100 %
der Standplätze
Stromaufnah- me (Ampere)
mind.
4A
6A
75 % der Standplätze
10 A
75 % der Standplätze
nach CE-Norm
10 A
100 % der Standplätze,
nach CE-Norm
Zentrale
(nicht vorhanEntsorgung
den)
(Grauwasser und
Fäkalien) mit
befahrbarer,
fester Platte
für Wohnmobile
Ablauf mit Geruch- befestigter Ablauf
verschluss
mit Geruchverschluss, Anschluss
für Reinigungswasser mit Schlauch
wie vor, zweiter
Anschluss für
Trinkwasser
wie vor,
befestigte Fläche
gefliest o.ä.
„Schnittstelle“
Frisch- und
Abwasseranschlüsse
(100mm)
auf dem
Standplatz
für Caravan
und Wohnmobile
10 %
der Standplätze
30 %
der Standplätze
50 %
der Standplätze
-
20 %
der Standplätze
177
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Sanitärbereich in Gebäuden mit Publikumsverkehr
teilweise außenliegender Sanitärbereich innerhalb eines Geschossbaus
% natürliche Belüftung der Toilettenräume
% raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume
% Behinderten-WC für Rollstuhlbenutzer und Vorräume maschinell zu lüften
Bewegungsflächen und Größe der WC-Kabinen nach VDI 3818
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
178
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Öffentliche Bauten
Sanitärgebäude auf einem Campingplatz
Bemessung für 100 Standplätze
% natürliche Belüftung und Belichtung der Räume
% raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume
Bewegungsflächen und Größe WC-Kabinen nach VDI 3818 bzw. VDI 6000-1 (Spüle, WM, Bidet), Feurich (Fußwaschbecken)
179
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
KINDERTAGESSTÄTTEN
Vorschriften, Literatur
GUV-SR 2002
aktualisiert
VDI 6000-6
10.92
01.06
11.06
Richtlinien für Kindergärten - Bau und Ausrüstung
Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Kindergärten,
Kindertagesstätten, Schulen
1 Feurich, Hugo: Kindergärten - Sanitäreinrichtung und Sanitärinstallation.- In: Installation - dkz (Deutsche Klempnerzeitung).- Berlin 116 (1996) 06, S. 314 ff.
Die auf Basis der Kita-Gesetze, die zugleich die Ansprüche auf einen Kita-Platz regeln, erlassenen Vorschriften bzw.
vorgelegten informativen Grundlagen zu Bau und Ausstattung fassen die Mindestanforderungen, teilweise auch weitergehenden Empfehlungen zusammen, deren Einhaltung die Grundlage für die Erteilung der Betriebserlaubnis sowie
für die Gewährung von Fördermitteln bzw. Zuschüssen bilden. Diese sind länder- bzw. ortsspezifisch zu recherchieren.
Bei der Planung von Kindertagesstätten sollten frühzeitig einbezogen werden:
die Landesjugendämter, die die Betriebserlaubnis erteilen und
sozialpädagogische Fachkräfte.
Grundlagen und Begriffsbestimmung
Kindertagesstätten (auch Kindertageseinrichtungen) umfassen
KINDERKRIPPEN,
KINDERGÄRTEN und
HORTE,
in getrennten oder gemeinsamen Einrichtungen,
in altersgetrennten oder altersgemischten Gruppen.
Nicht erfasst sind damit Schulhorte. Jedoch gibt es organisatorisch eigenständige Horte „an Schulen“, die deren Räumlichkeiten nutzen.
In einigen Ländern wird eine gemeinsame Nutzung zentraler Räumlichkeiten durch sowohl Kindertagesstätten, als auch
andere soziale Einrichtungen oder Schulen erlaubt oder sogar angestrebt (effektive Nutzung von Gebäuden und Anlagen, soziale Kontakte - Synergieeffekte). Der Kernbereich der Kindertagesstätten mit den Gruppenbereichen, Küche
und allen zugehörigen Nebenräumen muss jedoch immer in sich abgeschlossen sein - separater Zugang (Aufsichtspflicht).
Grundsätzlich wird in den Kita-Gesetzen auf die integrative Aufnahme von Kindern mit Behinderungen orientiert. Insbesondere bei Rollstuhlbenutzern hat dies deutliche Auswirkungen auf die räumliche Gestaltung und die Ausstattung der
Kindertageseinrichtung. Planung und Kostenübernahme erfordern i.d.R. hier die Einzelfallabstimmung. Wird ein Eltern-/
Gäste-WC vorgesehen, sollte es immer behindertengerecht gemäß DIN 18 024-2 ausgebildet werden (Tür- und
Flurbreiten beachten, Stufen vermeiden), vgl. Kapitel Barrierefreies Bauen.
180
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Tabelle 1
Alter und Gruppenstärke
Alter der Kinder
Gruppenstärke1)
Kinderkrippe
2 Monate bis 3 Jahre
10
bei einer Spanne von 6 bis 15
Kindergarten
3 bis 6,5 oder 7 Jahre
bzw. Schuleintritt
18 bis 20
bei einer Spanne von 15 bis 25
Hort
Schuleintritt bis 14 Jahre
im Einzelfall bis 16 Jahre
15 bis 20
bis zu 28
1)
Für kleine Kindertagesstätten auch darunter.
Die Maximale Gruppengröße wird bei Integration behinderter Kinder in Abhängigkeit von deren Anzahl begrenzt.
Während das Alter der Kinder für den Kindergarten relativ einheitlich mit etwa 3 bis 6 Jahren angegeben wird, schwanken die untere und obere Begrenzung für die Aufnahme in Kindertagesstätten erheblich. Für die Aufnahme in die Kinderkrippe werden 2 / 3 / 4 oder 6 Monate, aber auch 1 Jahr als Mindestalter festgelegt, in einigen Ländern spielt die
Betreuung von Kindern unter drei Jahren eine sehr untergeordnete Rolle. Noch stärker schwankt die Altersbegrenzung
nach oben mit 10 / 12 / 14 / 15 und 16 Jahren. Dementsprechend ist die Planung und Ausstattung objektkonkret
vorzunehmen.
Vor allem für Kinderkrippe und Kindergarten gibt es zwischen den Ländern und Kommunen bzw. zwischen den verschiedenen Einrichtungsarten deutlich unterschiedliche Öffnungszeiten: von 4 bis 12 Stunden, zusammenhängend oder mit
einer Unterbrechung über die Mittagszeit. Auch in Abhängigkeit dieser Differenzierungen sind Raumprogramm und
-zuordnung sowie Ausstattung der Einrichtung im Einzelfall zu überprüfen und anzupassen. Wird in den Einrichtungen
ein Mittagessen verabreicht, sollte aus ernährungsphysiologischen Gründen vor Ort gekocht werden, d.h., die Kindertageseinrichtung sollte mit einer eigenen Vollküche ausgestattet werden.
Grundsätze
Kindertagesstätten nehmen neben der Betreuung der Kinder vor allem Aufgaben der familienergänzenden Erziehung
und Bildung wahr:
-
spielerische Aneignung von Fähigkeiten und Fertigkeiten,
Entwicklung sozialer Verhaltensweisen, von Selbständigkeit und Eigenaktivität,
emotionaler Kräfte sowie
Erkennen und Achten der belebten wie der unbelebten Umwelt.
Darüber hinaus soll hier unter Berücksichtigung der Lebenssituation des Kindes zum Ausgleich von Benachteiligungen
beigetragen werden.
Um diesem Auftrag gerecht werden zu können, müssen die Räume und Ausstattungen (wie natürlich auch die zugehörigen Freiflächen) so gestaltet werden, dass sie
-
dem Bewegungs- wie Entdeckungsdrang der Kinder Rechnung tragen,
durch Licht, Form und Farbe die Fantasie und Kreativität anregen,
dennoch Verlässlichkeit und Geborgenheit anbieten (z. B. Verletzungsgefahren
minimieren, Orientierung erleichtern - sich nicht verlaufen können),
differenzierte Raumwahrnehmungen ermöglichen und in Rechnung stellen (z. B. wechselt
die Perspektive wie der unmittelbare Erlebnisraum mit der zunehmenden Körpergröße).
181
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Angesichts zunehmend knapper werdender Mittel erfordert das
% klare, für Kinder der jeweiligen Altersgruppe überschaubare räumliche Lösungen, rationelle Grundrisse,
% wirtschaftliche Ausstattungen - unter Beachtung des einmaligen, wie des laufenden Aufwandes,
% Einsatz umweltfreundlicher, möglichst naturbelassener Materialien, ggf. baubiologische Beratung,
% Materialauswahl auch unter dem Aspekt der Wiederverwendbarkeit bzw. des umweltschonenden Recycling.
Mit Hilfe der in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Bewertungskriterien lassen sich Anforderungen an Sanitärräume und deren Ausrüstungen / Ausstattungen herleiten – Entscheidungshilfe (vgl. auch vorhergehendes Kapitel
GÖB – Grundlagen).
Bewertungskriterien nach VDI 3818
Wesentli.
mittlere
geringe
keine
Ausstattungseinschränkungen
große
mittlere
geringe
keine
Zerstörungsgefahr
zeitweise
stoßweise
ständig
Benutzungshäufigkeit
zeitweise
Zugängigkeit
ständig
Gebäude-/Anlagenart
zeitlich
begrenzt
Tabelle 2
Tageseinrichtungen für Kinder und Lugendliche
Kindergärten
Kinderkrippen
x
x
x
x
x
Jugendhorte
x
x
x
x
x
x
x
x
Anforderungen an den Sanitärbereich
Der Sanitärbereich für die Kinder wird i.d.R. dem Gruppenbereich zugeordnet, dabei können die Sanitärräume - vom
Grundsatz Wasch- und Toilettenraum - für je zwei Gruppen zusammengefasst werden. Für den Krippenbereich wird
zumeist eine unmittelbare Angliederung an den Gruppenraum bevorzugt.
Zentrale Sanitärräume sind dem Einzelfall vorbehalten oder betreffen nur den Duschbereich, der dann vielfach einem
gemeinsamen Mehrzweck- bzw. Turnraum zugeordnet wird.
Bei mehrgeschossigen Einrichtungen sollten Sanitärbereiche aus wirtschaftlichen Gründen übereinanderliegend angeordnet werden.
Die Anforderungen an die lichte Höhe der von Kindern genutzten Räume liegen zwischen 2,5 m als unterer Grenzwert (2,2 m unter Bauteilen) und 3,0 m. Auf eine ausreichende, zugfreie Lüftung insbesondere des Sanitärbereichs ist
unbedingt zu achten.
Da der Sanitärbereich
% neben der Befriedigung der elementaren Bedürfnisse
% auch der Entdeckung des eigenen Körpers und dessen Ansprüche,
% dem Erlernen von Fertigkeiten der Sanitärhygiene,
% aber auch dem spielerischen Umgang und der Entdeckung des Wassers dient,
ist es günstig, auch diese Räume an der Außenwand anzuordnen. Somit können zugleich die Forderungen an Luft und
Licht wirtschaftlicher erfüllt werden, vor allem aber auf natürlichem Wege (Erleben von im Sonnenlicht funkelndem Wasser, frische Luft duftet, Tageslicht tut dem sich entwickelnden Auge gut, Sonne tötet Keime etc.).
182
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Die Wände sind stoßfest und glatt auszubilden, sie müssen je nach Landesfestlegung bis in eine Höhe von 1,40 - 1,65
m feucht zu reinigen und zu desinfizieren sein. Die darüber liegenden Wandabschnitte und die Decken sollten diffusionsoffen ausgebildet werden.
Fußböden sind wasserdicht (auch im Fugenbereich), verschleißfest, rutschhemmend sowie ohne Stolperquellen auszubilden und müssen leicht zu reinigen sein. Besondere Sorgfalt erfordert der Fußboden - Wandanschluss.
Zur Unfallvermeidung sind die Vorschriften der GUV – SR 2002 einzuhalten.
Im Vorwort heißt es u.a. „ Die technische Gestaltung dieser äußeren Gegebenheiten muss dem natürlichen Bewegungsdrang Rechnung tragen, aber auch berücksichtigen, dass die Bewegung des einzelnen von der Gruppe mitbestimmt
wird.“
Türen sind im Bereich von Krippe und Kindergarten mit einem Klemmschutz auf der Bandseite zu versehen. An Türen
von Sanitärkabinen sind Quetsch- und Scherstellen zu vermeiden.
„Ecken und Kanten an Bauteilen und Einrichtungsgegenständen müssen abgerundet (Radius r *2 mm) oder entsprechend stark gefast sein.“ (GUV – SR 2002, Pkt. 2.1.1)
Die Anordnung der Sanitärobjekte sollte so erfolgen, dass
% die Sanitärräume ab der entsprechenden Altersstufe eigenständig genutzt werden können,
% die Erzieherinnen ihrer Aufsichtspflicht nachkommen können.
Toiletten- und Waschräume grenzen unmittelbar aneinander. Ab zwei WC im Toilettenraum wird für den Toiletten- und
Waschraum in einigen Ländern die raumhohe Trennung und getrennte Lüftung gefordert. Im Hort sind sie für Mädchen
und Knaben getrennt auszuweisen. Die einzelnen WCs sind voneinander zu trennen:
in Kinderkrippen durch halbhohe Schamwände, sie sollten ohne Türen ausgebildet
werden,
in Kindergärten durch Trennwände - je nach Landesfestlegung mit einer Höhe von
1,20 m bis 1,40 m, die Türen sollen nach außen öffnen,
in Horten als normal hohe Kabinen (2 m) mit verschließbaren Türen.
Die Gestaltung und Anordnung der Sanitärobjekte wie Armaturen soll den spezifischen funktionellen und gestalterischen Ansprüchen der Kinder genügen - sie sollen kindgerecht, aber nicht kindisch gestaltet werden. Ästhetische Bildung
endet nicht vor dem Sanitärraum. Darüber hinaus müssen sie den in Kapitel Gewerbliche und öffentliche Bauten GÖB
- Grundlagen aufgeführten Anforderungen genügen. Dabei sind insbesondere die hohen Anforderungen hinsichtlich
erforderlicher Desinfektionsmaßnahmen zu beachten.
In VDI 6000-6 werden umfangreiche Empfehlungen für Stell- und Bewegungsflächen sowie Abstände gegeben
– vgl. nachfolgende Tabelle 3. Spezielle Abmessungen von Objekten insbesondere für den Krippen- und Kindergartenbereich werden dabei nicht berücksichtigt (z.B. handelsübliches Tiefspül-Kleinkind-WC mit 26 cm Höhe), aber auch
geringere Bewegungsflächen für Kleinkinder. Die Sitz- bzw. Montagehöhen werden in Anlehnung an die Fachliteratur
(insbesondere Hugo Feurich) durch Tabelle 2 ergänzt bzw. weiter differenziert.
Tabelle 3
Sitz- bzw. Montagehöhen der Sanitärobjekte nach Feurich 1
Montagehöhen für
Waschtische
Sitzhöhen für WC
Stand - WC
wandhängendes WC
Kinderkrippe
1 - 3 Jahre
40 bis 45 cm 1
20 bis 25 cm 11)
keine
Kindergarten
3 - 6 Jahre
50 bis 60 cm
25 bis 30 cm 1
keine
Hort
6 - 12 Jahre
ab 13 Jahre
65 bis 75 cm
85 cm
30 bis 35 cm
39 ( 1 cm
35 bis 37 cm
40 bis 43 cm
6 - 9 Jahre
ab 9 Jahre
183
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Ausgussbecken
Fäkalienausguss
Fäkalienspülapparat
DU
Spüle
(Einfach-/Doppelspüle)
UR
Werkraumbecken
WCu
Wasch-maschine
/ Trockner
WCa
S
ä
W
WM TR
Wkb
SP
AB
FäA
FaS
Säuglingswanne
Duschwanne
H
W
B
Urinalbecken
W
T
Toilettenbecken,
Spülung für
Wandeinbau
Kurzbez.
Toilettenbecken,
Spülung vor
Wand
Sanitärobjekte
Handwaschbecken
Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen sowie Kabinen für
Sanitärräumen in Kinderkrippen (KK), Kindergärten (KG) bzw. Kindertagesstätten
alle Maßangaben in cm
(Kita) und Hort nach VDI 6000-6
Waschtisch
Tabelle 4
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten
Breite b
60
45
40
40
40
80
90
60
90/ 120
90/ 120
50
45
60
Tiefe t
55
35
75
60
40
80
40
60
60/70
60
40
60
50-60
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite B
90
70
80
80
60
80, 70 2)
90
90
90/ 120
90/ 120
80
60
80
Tiefe T
55
45
60
60
60
75
75
90
120
120
55
55
120
85
85-92
65
65
65
Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und
Stellflächen ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen !
Empfohlene Montagehöhen über OKFFB (OK Keramik)
Erwachsene
85
85
42 1)
42 1)
65
85-90
bis 6 Jahre
55 - 65 55 - 65
35 1)
35 1)
55 - 65
7 bis 11
Jahre
65 - 75 65 - 75
35 1)
35 1)
50
65 - 75
12 bis 15
Jahre
75 - 85 75 - 85
42 1)
42 1)
57
75 - 85
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WT
20
HWB
Wca/WC
u
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
UR
20
20
20
20
DU
20
20
20
20
20
SäW
20
20
20
20
20
Wand
20
20
20
20
20
25 3)
25 3)
25 3)
20
20
20
20
25 3)
25 3)
25 3)
Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm
mit Türanschlag
nach außen
mind. Maße für Kabinen
Toilettenkabine, Breite
90
90
Toilettenkabine, Tiefe
125
150
Raumtiefe vor den Kabinen
155
155
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen
mit gegenüberliegenden Urinalbecken
205
165
200
125
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen
184
1)
2009
2)
mit Türanschlag
nach innen
OK Keramik bei wandhängender Ausführung
bei Eckeinstieg
3)
bei Wänden auf beiden Seiten
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Die Wassertemperatur darf lt. GUV – SR 2002 an den Entnahmestellen, die Kindern zugängig sind, 45 °C nicht überschreiten. Das steht allerdings im Widerspruch zu Vorgaben in anderen Bereichen, die auf 40 bzw. im Duschbereich
auf 42 °C begrenzen, so dass die in einigen Ländern für Kitas vorgegebene Begrenzung auf 40 °C zu empfehlen ist.
„Waschtische sollen grundsätzlich zum Waschen unter fließendem Wasser eingerichtet sein. Sie sind aus hygienischen
Gründen ohne Ablaufverschluss, d.h. ohne Stopfen, Kette oder Exzenterbetätigung, und ohne Überlauf zu verwenden.“
Sie sollten mit Einhandarmaturen ausgestattet werden.
Automatische Funktionen für den Betrieb von Sanitärobjekten sind in Kindertagesstätten nicht vorzusehen - die Kinder
sollen im tätigen, zunehmend verantwortlichen Umgang mit den Objekten Hygieneverhalten erlernen (ganz abgesehen
von dem hohen finanziellen Aufwand). Sollten im Hortbereich Urinale eingesetzt werden, bilden sie die einzige Ausnahme. Um Wasser zu sparen ist der Einsatz von Selbstschlussarmaturen zu prüfen.
Je nach Lage der Gruppenbereiche zu den Sanitärräumen können Wasseranschlüsse in den Gruppenräumen erforderlich werden.
Aus hygienisch-ärztlichen Gründen ist zumindest im Krippen- und Kindergartenbereich dem Flachspül-WC der Vorzug
vor dem Tiefspül-WC zu geben. Die Ausstattung der WC mit zweiteiligen Sitzschalen aus durchgefärbtem Kunststoff hat
gegenüber der herkömmlichen Ausstattung mit Brille und Deckel den Vorteil der schnellen Kontrolle durch die Erzieherin,
der leichteren Reinigung und Zerstörungssicherheit (das betrifft vor allem den Hortbereich).
Für die Duschen in Krippe und Kindergarten werden in einigen Ländern (30 cm) tiefe Brausetassen mit einem Sitzrand
auf einer Seite und einem Spritzschutz auf der anderen Seite gefordert.
In den Sanitärbereichen sollten Bodenabläufe vorgesehen werden.
Werden in Kindertageseinrichtungen Kinder im Säuglings- bzw. im frühen Kleinkindalter aufgenommen, ist die Ausstattung mit einer Säuglingspflegeeinheit zu prüfen. Diese Einheiten setzen sich zusammen aus Wickelfläche und
Säuglingsbadewanne integriert in einen Schrank, in dessen Schüben notwendiges Zubehör und Verbrauchsmaterial
bereitgehalten werden kann.
Das können individuelle Anfertigungen sein:
aus einem aus hygienischer Sicht geeigneten Material (z.B. Varicor)
wird ein Wickeltisch (Höhe ca. 90 cm) mit integrierter Säuglingsbadewanne geformt
und mit einem entsprechenden Schrank unterbaut.
Bemessungsrichtwerte
Für die Anlage und Ausstattung der Sanitärräume können die Werte der nachfolgenden Tabelle als Orientierung zu
Grunde gelegt werden. Das Ergebnis ist mit den Landesjugendämtern bzw. den Bauherren abzustimmen. Bei Bildung
altersgemischter Gruppen ist mit der Festlegung des Raumprogramms die Sanitärausstattung als Kombination aus der
nachfolgenden Tabellen herzuleiten und ebenfalls abzustimmen.
Für alle Altersgruppen werden in den Waschräumen Haken im Abstand von 15 bis 20 cm für Seiflappen und Handtuch
jedes Kindes gefordert; in Kindergarten und Hort außerdem für die Kämme. Die Haken sind unfallsicher abzudecken.
Darüber hinaus sind für die Kinder erreichbare Möglichkeiten zur Aufbewahrung der Zahnputzutensilien vorzusehen.
Die Personalräume für Küchenpersonal sind aus hygienischen Gründen gesondert zu den Räumen für das übrige
Personal vorzusehen.
185
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Tabelle 5
1)
186
2009
Ausstattungsbedarf von Sanitärräumen in Kinderkrippen
bzw. Kindertagesstätten (Kita) und Hort nach VDI 6000-6
(KK),
Kindergärten
Raumbezeichnung
Zuordnung
Ausstattung
Pflegeraum
KK, KG
1 Wickeltisch mit Papierhandtuch- und Desinfektionsmittelspender,
Behälter mit Deckel
1 Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und
Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
1 Säuglingswanne (nur Kinderkrippe) mit Seifenschale, Badehandtuchhalter
1 Duschanlage mit Duschabtrennung, Badehandtuchhalter, Haltegriffen
Waschraum
Toilettenraum
Töpfchenraum
KK
1 Waschtischanlage für 2 - 6 Kinder
mit Spiegel, Hakenleiste für Waschlappen und Handtücher, Ablage für
Zahnputzutensilien, Seifenspender
1 Toilettenanlage für 8 - 10 Kinder
mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreier Halterung,
Handwaschbecken - 1 Anlage je Toilettenraum mit Seifen und Papierhandtuchspender, Behälter
Fäkalienausguss/Fäkalienspülapparat, 1 Anlage je Töpfchenraum
mit Töpfchenregal
1 Waschtischanlage für Personal mit Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und
Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
Waschraum
Toilettenraum
KG, Kita
Hort
1 Waschtischanlage für 2 - 6
Kinder mit Spiegel, Hakenleiste für Waschlappen und Handtücher, Ablage für
Zahnputzutensilien, Seifenspender
1 Toilettenanlage für 6 - 10 Kinder
mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreier Halterung
1 Urinalanlage (Kindertagesstätte/Hort) je 10 Kinder mit Bodenablauf
Handwaschbecken, 1 Anlage je Toilettenraum mit Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter
1 Dusche je 10 Kinder mit Duschabtrennung, Badetuchhalter, Haltegriffen
1 Waschtischanlage für Personal mit Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und
Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
Gruppenraum
KG, Kita
Hort
Kinderküche mit Spüle, Kühlschrank, Kochfeld, Warmbad,
Dunstabzug
Milchraum
Milchküche
KK
Spüle mit Ablauffläche mit Geschirrspülmaschine, Mikrowelle, Flaschenwärmer,
Kühlschrank
Waschtischanlage mit Seifen-, Desinfektionsmittel- und Papierhandtuchspender,
Behälter mit Deckel
Werkraum
Kita
Hort
Werkraumbecken mit Schlammfang, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter
mit Deckel, Bodenablauf
Hausarbeitsraum
KG, Kita
Hort
Waschmaschine, Trockner, Ausgussbecken
mit Bodenablauf
PersonalTeeküche
KG, Kita
Hort
Spüle mit Ablauffläche und Spülmaschine, Kühlschrank, Kochfeld, Backofen,
Dunstabzug, Mikrowelle, Wasserbad
Arzt-/ Absond.raum,
Stillraum
KG, Kita
Hort
Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifen-, Desinfektionsmittel- und
Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
Toilettenraum
für
Besucher 1)
KG, Kita
Hort
Handwaschbecken mit Ablage, Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender,
Behälter mit Deckel
Toilettenanlage mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter,
WC-Bürste mit bodenfreier Halterung, Kleiderhaken
Putzraum
KG, Kita
Hort
Ausgussbecken mit Klapprost, Regal für Putzmittel,
Behälter für Abfälle (Abfalltrennung)
Empfehlung der Autoren: barrierefreie Anlage – vgl. Kapitel Barrierefrei Bauen
(KG)
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Bereich Kinderkrippe
Sanitärbereich für 2 Gruppen mit je ca. 10 Kindern
%
%
%
mittige Anordnung der Wickelkommode ermöglicht die
optimale Beaufsichtigung der anderen Kinder
Heizung im Sanitärbereich für Krabbel- und Laufgruppe
der Krippe im Erdgeschoss: vorzugsweise Fußbodenheizung
Hakenleisten für Seiflappen und Handtücher,
Hakenabstand 15 – 20 cm,
oben abgedeckt, Zahnputzutensilien
Bewegungsflächen für Kinder nach Feurich [1] und VDI 6000-6 (Maße in Klammern)
187
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Kindertagesstätten
Bereich Kindergarten
Sanitärbereich für 2 Gruppen mit je ca. 15 Kindern
%
%
Anordnung der Sanitärobjekte ermöglicht
optimale Beaufsichtigung vom Eingangsbereich her
Hakenleisten für Seiflappen, Handtücher und Kamm,
Hakenabstand 15 – 20 cm,
oben abgedeckt, Zahnputzutensilien
Revisionsklappe oberhalb Waschtisch
Waschtischanschlüsse frei vor der Wand verlegt oder Unterkofferung
188
Bewegungsflächen für Kinder nach Feurich [1] und VDI 6000-6 (Maße in Klammern)
2009
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
SCHULEN UND SPORTSTÄTTEN
Spezifische Vorschriften und Normen, Literatur
Musterentwurf eines Einführungserlasses Bauaufsichtliche Richtlinien für Schulen (BASchulR)
Fassung vom 10. Juli 1998, ARGEBAU
DIN 18 032-1
09.03
Sporthallen;
Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung;
Grundsätze für die Planung
DIN 18 035-1
03.02
Sportplätze;
Freianlagen für Spiele und Leichtathletik;
Planung und Maße
DIN 18 035-2
07.03
Sportplätze;
Bewässerung
DIN 18 035-3
09.06
Sportplätze;
Entwässerung
DIN 58 125
07.02
Schulbau;
Bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen
GUV - VS1
05.01
UVV Schulen
GUV-I 8527
07.99
Bodenbeläge für nassbelastete Fußbodenbereiche
aktual. Fassung
06.07
VDI 6000-6
11.06
Ausstattung von und mit Sanitärräumen - Kindergärten,
Kindertagesstätten, Schulen
1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 8. erweiterte Ausgabe, Krammer Verlag Düsseldorf AG, 1999/2005
2 Planungshandbuch Schulsporthallen.- Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, Berlin Juli 1995 – Beispiel
für Planungsgrundlage eines Landes
Grundlagen und Begriffsbestimmung
Die aufgeführten Vorschriften gelten für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen. Für die berufsbildenden
Schulen enthalten die Vorschriften nur im Einzelfall explizite Hinweise zum Sanitärbereich.
Die zugehörigen Sportstätten werden nur in einigen Ländern in den Schulvorschriften mit erfasst. Die Schulsporthallen
und -plätze dienen zugleich dem Vereinssport. Wettkampfgerechte Sportanlagen und Zuschaueranlagen sind in diesem Zusammenhang dem Einzelfall vorbehalten. Als Grundlagen wird auf die DIN 18 032 und DIN 18 035 verwiesen. Für Sporteinrichtungen mit größeren Zuschaueranlagen, Bäder und Eissportanlagen vgl. vorhergehende Abschnitte
Grundlagen / Versammlungsstätten und Öffentliche Bauten.
Die Muster-Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen wurde erheblich gestrafft und gekürzt. Sie
konzentriert sich insbesondere auf Fragen des Brandschutzes sowie der Evakuierung und trifft Festlegungen zur Überprüfung von Feuerlöschanlagen. Die Richtlinie wurde mit oder ohne Erläuterungen in der Mehrzahl der Bundesländern
bekannt gemacht bzw. erlassen oder als Entscheidungshilfe veröffentlicht. An Stelle dieser Richtlinien bzw. darüber
hinaus liegen in den Bundesländern verschiedene allgemeine Schulbauempfehlungen, Verordnungen, Musterraumprogramme, Richtlinien und Handreichungen vor.
Auf der Grundlage der Landesvorschriften sowie der landesspezifischen Förderbedingungen wird mit Unterstützung des
jeweiligen Kultusministeriums bzw. der zuständigen örtlichen Behörde für jede Schule ein eigenes, auf den jeweiligen
Raumbedarf abgestimmtes Raumprogramm entwickelt. Dabei wird auch über die Integration einer Hortbetreuung
entschieden. Außerdem sollte die Landesunfallkasse als zuständiger Versicherungsträger bereits in der Planungsphase
zur sicherheitstechnischen Beratung hinzugezogen werden.
189
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Die Zunahme der Zahl (körperlich und/oder geistig) behinderter Menschen sowie ein wachsendes öffentliches Bewusstsein haben dazu geführt, dass entsprechende Anforderungen an die Gestaltung der Umgebung zunehmend Eingang in die Bauordnungen sowie die anderen spezifischen Richtlinien und Empfehlungen der Länder gefunden haben.
Die Forderungen bzw. Empfehlungen zum Grad der behindertengerechten Ausbildung von Schulen differieren dabei
in den einzelnen Bundesländern: von der Forderung, Schulen gemäß DIN 18 024 behindertengerecht zu gestalten,
über die grundsätzliche Bejahung bei standortkonkreter Abstimmung des Einzelfalls bis zur Festlegung eines konkreten
Minimalprogramms bzw. der Anforderung, zumindest die dem allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teile so zu
gestalten, dass sie von betreffenden Personengruppen ohne fremde Hilfe zweckentsprechend genutzt werden können.
Die Nichterfüllung erfordert die Beantragung der Abweichung.
Für die Einordnung behindertengerechter Toilettenanlagen werden z. B. folgende Varianten benannt
< eine je Schule (z. B. im Eingangsbereich) oder
< eine in jeder Etage oder aber
< je Ebene eine Kabine je Geschlecht innerhalb der zu planenden Gesamtzahl.
Im Einzelfall sollte die Festlegung zum Umfang der Maßnahmen bereits in der Phase der Aufstellung des Raumprogramms in verbindlicher Abstimmung mit dem Auftraggeber erfolgen.
Gleiches gilt für Sporthallen bzw. Sportplatzfunktionsgebäude. Die Forderung mindestens einer behindertengerechten
Toilette findet sich in den Vorschriften und Empfehlungen nahezu aller Länder. Einige verweisen auch auf DIN 18 024.
In welchem Umfang jedoch auch Umkleide- und Duschräume behindertengerecht gestaltet werden, ist eine Frage der
standortkonkreten Einzelfestlegung.
Zusätzlich sind Versammlungsstättenverordnungen zu beachten, wenn
Räume einzeln mehr als 200 Besucher fassen
(Vortragssäle, Aulen o.ä., nicht aber Pausenhallen),
in Sporthallen
außerhalb der Sportfläche 200 Besucher untergebracht werden können oder
sie für andere (Mehr-)Zweckfunktionen wie Konzert, Vortrag o.ä. vorgesehen sind und mehr als 200
Besucher fassen oder aber
Speiseräume einzeln oder zusammen mehr als 200 Besucher fassen.
Als Planungsgrundlage liegt darüber hinaus VDI 6000-3 vor (vgl. GÖB – Grundlagen).
Mit der DIN 58 125 Schulbau - Bautechnische Anforderungen zur Verhütung von Unfällen liegt eine mit der zugehörigen GUV - VS1: UVV Schulen abgestimmte Planungsgrundlage vor, die zahlreiche vorbeugende Unfallschutzmaßnahmen ausweist. Für die Planung von Duschräumen bzw. Duschen in Verbindung mit einem barrierefreien WC sind
unbedingt die GUV-I 8527 Bodenbeläge für nassbelastete Fußbodenbereiche zu beachten.
Grundsätze
Bildung und Erziehung erfolgt nicht ausschließlich durch den eigentlichen Schulbetrieb. Die Heranwachsenden werden
auch durch die Gestaltung der baulich - räumlichen Umwelt, in der sie sich bewegen, geprägt. Dem muss die Gestaltung aller Bereiche der Schule Rechnung tragen - Ausrichtung von Gebäude und Ausstattung in
Detail,
Material und
Farbe
an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Dabei sind neben der Zunahme an Wissen und Reife sowohl die sich
verändernde Körpergröße als auch sich wandelnde Gruppennormen zu berücksichtigen.
190
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Neben ästhetischen Ansprüchen ist bei Planung und Bau von Schulen Wert auf eine übersichtliche Gliederung bei
Vielfalt einzelner räumlicher Lösungen zu legen.
Unter den im Kapitel GÖB - Grundlagen aufgeführten Anforderungen an den Sanitärbereich und seine Ausstattung ist
für Schulen besonders auf
Robustheit sowie
Diebstahlsicherheit zu achten.
Die angespannte Finanzsituation sowie ökologische Aspekte erfordern darüber hinaus ein besonders gründliches Abwägen des einmaligen wie des laufenden Aufwandes in Bezug auf: Vandalismussicherheit, (Wasser- und Energie-)
Verbrauch sowie Reinigung.
Anforderungen an den Sanitärbereich
sowie die Ausstattung weiterer Räume mit Sanitärobjekten
Die Sanitärbereiche für die Schüler sind i.d.R. geschossweise (für kleine Schulen mit bis zu drei Geschossen evtl. auch
zentral) und aus Gründen einer rationellen Installation übereinanderliegend anzuordnen. Sie müssen leicht auffindbar
sein und sollen in der Nähe der Treppenhäuser, auf dem Weg zum Pausenhof liegen. Eine dieser Anlagen ist am Pausenhof zu platzieren, andernfalls sind hier nach Geschlechtern getrennte, i.d.R. behindertengerechte, zusätzliche WC
zu planen, die zugleich der Nutzung während außerunterrichtlicher Veranstaltungen dienen.
Die Angaben für die Lehrer differieren zwischen den einzelnen Ländern deutlicher. Entweder sollten die Sanitärräume
neben dem Lehrerzimmer eingeordnet werden oder eine Anlage je Geschlecht in jedem Geschoss in Nachbarschaft
zu den Schüler - WC.
Für das Reinigungspersonal sind eigene Umkleide- und Sanitärräume vorzusehen, deren Größe sich nach der Zahl
der Arbeitskräfte wie nach Ihrer Stellung richtet (angestellt oder Fremdfirmen). Teilweise wird auf die Arbeitsstättenverordnung bzw. die Arbeitsstättenrichtlinien verwiesen. Wenn in Schulen eigenes Küchenpersonal beschäftigt wird, sind
für diese Angestellten grundsätzlich eigene Umkleide- und Sanitärräume erforderlich.
Die Anordnung und bauliche Begrenzung der Sanitärbereiche sowie die Führung der zugehörigen Installationen muss
so erfolgen, dass andere Funktionsbereiche nicht beeinträchtigt werden (das betrifft insbesondere Gerüche und Schallschutz).
Die Sanitäranlagen sind nach Geschlechtern zu trennen.
Den Toilettenräumen sind eigene, getrennt zu beleuchtende und zu belüftende Vorräume zuzuordnen, d.h., sie sind von
den Toilettenräumen raumhoch zu trennen.
Die Lüftung in Schulen soll aus wirtschaftlichen Gründen soweit möglich ohne raumlufttechnische Anlagen erfolgen;
ebenso ist soweit möglich der natürlichen Beleuchtung der Vorzug zu geben.
Die Bodenbeläge müssen leicht zu reinigen und rutschhemmend sein, sie dürfen diese Eigenschaften bei sachgerechter
Pflege nicht verlieren (vgl. GUV – VS1). Die Oberflächen von Wänden und Stützen sind abwaschbar auszubilden vorzugsweise bis in die Höhe der Türzarge bzw. anderer Ausstattungselemente, in Duschräumen in Abhängigkeit der
Höhe des Brausekopfes auch höher.
Um eine leichte und effektive Reinigung zu ermöglichen, sollten die Toilettenräume neben dem Bodenablauf mit einem
Schlauchanschluss mit Steckschlüsselbetätigung ausgestattet werden. Ob die Vorräume dadurch mit versorgt werden
können, hängt von der jeweiligen räumlichen Lösung ab.
Die WC-Trennwände sollten die normale Höhe von 2 m aufweisen. Sie müssen abwaschbar sein. In graffittigefährdeten Bereichen ist der Einsatz von HPL-Elementen (High Press Laminat, z. B. Trespa) zu empfehlen. Um freie Zellen schnell
erkennen zu können sowie für die Kontrolle der WC durch Aufsichts- respektive Reinigungspersonal ist es - insbesondere
für die unteren Jahrgänge - günstig, die Türen in den Schülerzellen so zu gestalten, dass sie nach dem Entriegeln selbsttätig nach innen aufschlagen. Die Anzeige frei - besetzt im Türbeschlag erübrigt sich bei dieser Lösung.
In VDI 6000-6 werden umfangreiche Empfehlungen für Stell- und Bewegungsflächen sowie Abstände gegeben –
vgl. nachfolgende Tabelle 1.
191
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Tabelle 1
Maße von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen sowie Kabinen für
Sanitärräume in Schulen nach VDI 6000-6
Sanitärobjekte
Waschtisch
Handwaschbecken
Toilettenbecken,
Spülung vor Wand
Toilettenbecken,
Spülung für
Wandeinbau
Urinalbecken
Duschwanne
Klassenzimmerbecken
Werkraumbecken
Spüle (Einfach-/
Doppelspüle)
Ausgussbecken
Waschtisch
barrierefrei 4)
Toilettenbecken
barrierefrei
alle Maßangaben in cm
Kurzbez.
WT
HWB
WCa
WCu
UR
DU
Kzb
Wkb
SP
AB
WTb
WCb
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekten
Breite b
60
45
40
40
40
80
60
90/
120
90/
120
50
60
40
Tiefe t
55
35
75
60
40
80
45
60/70
60
40
55
70
80
46 1)
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite B
90
70
80
80
60
80,
70 2)
80
90/
120
90/
120
80
Tiefe T
55
45
60
60
60
75
55
120
120
55
85-92
65
Bei gegenüberliegender Anordnung von sanitären Ausstattungsgegenständen, Wänden und
Stellflächen ist ein Abstand von mind. 75 cm vorzusehen !
Empfohlene Montagehöhen über OKFFB (OK Keramik)
Erwachsene
85
42 1)
42 1)
65
85
7 bis 11 Jahre
65
75
-
65
75
-
35 1)
35 1)
50
65
75
-
65
75
-
12 bis 15
Jahre
75
85
-
75
85
-
42 1)
42 1)
57
75
85
-
75
85
-
85
85
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WT
20
HWB
20
Wca/WCu
20
20
UR
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
95
20
95
20
DU
20
20
20
20
20
SäW
20
20
20
20
20
Wand
20
20
20
20
20
25 3)
25 3)
25 3)
20
20
20
95
25 3)
Türbereich, Abstand zu Türöffnungen min. 10 cm
mind. Maße für Kabinen
1)
2)
3)
4)
192
2009
mit Türanschlag nach
außen
mit Türanschlag
nach innen
Toilettenkabine, Breite
90
90
Toilettenkabine, Tiefe
125
150
Raumtiefe vor den Kabinen
155
155
Raumtiefe vor den Kabinen bei einbündigen Toilettenanlagen
mit gegenüberliegenden Urinalbecken
205
165
Raumtiefe vor den Kabinen bei zweibündigen Toilettenanlagen
200
125
OK Keramik bei wandhängender Ausführung
bei Eckeinstieg
bei Wänden auf beiden Seiten
anfahrbar – mit ergonomischer Beckeneinbuchtung
Die Sitz- bzw. Montagehöhen werden in Anlehnung an die Fachliteratur (insbesondere Hugo Feurich) durch Tabelle 2
ergänzt bzw. weiter differenziert.
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Tabelle 2
Sitz- bzw. Montagehöhen der Sanitärobjekte nach Feurich [2]
Montagehöhe Waschbecken
Sitzhöhen der WC - Becken
(OK WC - Becken ohne Sitz 1))
Montagehöhe
Urinale
1)
Alter der Kinder
6 - 12
ab 13
6-9
ab 9
6-8
8 - 11
11 - 14
ab 15
Höhe
65 bis 75 cm
85 cm
Stand - WC
30 bis 35 cm
39 ( 1 cm
47 bis 51 cm
52 bis 53 cm
57 bis 62 cm
65 cm
wandhängendes WC
35 bis 37 cm
40 bis 43 cm
+ 1 bis 3 cm für die Sitze
Aus Gründen der Hygiene sind Tiefspül-WCs zu bevorzugen. Unter dem Aspekt der leichteren Reinigung wären wandhängende WCs auszuwählen. Dagegen sprechen Erfahrungen mit Erscheinungen des Vandalismus (abgebrochene
WC-Becken). Die Entscheidung sollte je nach dem Alter der Schüler und evtl. örtlicher Besonderheiten in Abstimmung
mit der zuständigen Behörde bzw. dem Schulträger getroffen werden. In jedem Fall ist die Unterbringung der Leitungen
wie der Spülkästen in einer Vorwandinstallation zu empfehlen. WC - Sitze sollten aus durchgefärbtem Kunststoff bestehen. Abnehmbare zweiteilige Sitzflächen, die jedoch nicht hochzuklappen sind, verringern die Gefahr der Zerstörung
(Abbrechen der Sitze und/oder Deckel).
Handwaschbecken ohne Überlauf und mit nicht verschließbarem Ablauf (z.B. Schaft- bzw. Siebventil) erleichtern die
Reinigung, sind vandalismussicherer und bieten ein besseres Aussehen.
Verdeckte Befestigungen der Sanitärobjekte beugen Verletzungen vor, sind vandalismussicher(er) und ermöglichen
eine leichte Reinigung. Die Armaturen sollten robust, in Form und Farbe ergonomisch angepasst und altersgemäß
gestaltet sein. Aus Gründen der Energieökonomie und Wasserersparnis ist der Einbau von Selbstschlussarmaturen zu
prüfen. Für Urinale sollten automatisch auslösende Spülungen vorgesehen werden.
Die Wassertemperatur an den Entnahmestellen in Schülern zugängigen Räumen sollte 40 °C nicht überschreiten
(DIN 18 032-1, einzelne Ländervorschriften).
Die Vorräume sind mit Seifenspendern, hygienisch einwandfreien Trockenmöglichkeiten und Spiegeln auszustatten. Da
Papierhandtücher wie Textilhandtuchautomaten zu Unfug reizen, scheint eine Ausstattung der Vorräume für die Schüler
mit elektrischen Warmlufthändetrocknern geeigneter; sie sollten berührungslos mit Zeitschaltung funktionieren. Ihre Anordnung außerhalb der Bewegungsflächen vor den Handwaschbecken ermöglicht einen größeren Nutzerdurchsatz in
kurzer Zeit (Pausen). Außerdem ist auf die Aufstellung geeigneter Abfallbehälter für Hygieneartikel in den Räumen für
die Lehrerinnen bzw. die höheren Jahrgänge der Schülerinnen zu achten.
Für die Ausstattung der Unterrichtsräume werden in einigen Ländern detaillierte Angaben gemacht, vielfach ist diese
jedoch in den ortskonkreten Abstimmungen zum Raumbedarfsplan und zum Ausstattungsprogramm festzulegen. Beispielausstattungen:
Allgemeine Unterrichtsräume (Klassenräume, Mehrzweckräume, Ausweichräume), Unterrichtsräume Datenverarbeitung
1 Schulwaschtisch mit Kaltwasseranschluss
1 Spiegel
1 Handtuchhaken
Lehrsaal - naturwissenschaftlicher Unterrichta)
1 Experimentiertisch für Lehrer, mit säurefestem Ausguss (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt),
installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen:
- Kalt- und Warmwasser
- Ablauf (säurefeste Ablaufleitung über Neutralisation)
- Gas
1 Schulwaschtisch mit Kaltwasseranschluss
1 Spiegel
1 Handtuchhaken
193
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Übungssaal - naturwissenschaftlicher Unterrichta)
1 Experimentiertisch für den Lehrer, mit säurefestem Ausguss (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt), installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen:
- Kalt- und Warmwasser
- Ablauf (über Neutralisation)
- Gas
Für jeweils zwei Schüler ein Experimentiertisch sowie ein säurefester Ausguss für je zwei Experimentiertische /
4 Schüler (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt),
installationsseitig sind folgende Anschlüsse herzustellen:
- Kalt- und Warmwasser
- Ablauf (über Neutralisation)
- Gas
Die gesamte Energieversorgung (Gas und Wasser) der Übungstische muss zentral vom
Experimentiertisch des Lehrers abschaltbar sein.
Säureraum - Vorbereitung naturwissenschaftlicher Unterricht
1 Digestorium
1 Labortischeinheit mit je zwei gegenüberliegenden Arbeitsplätzen, an den Stirnseiten jeweils mit säurefesten
Ausgüssen (wird mit der Schuleinrichtung geliefert und aufgestellt)
installationsseitig sind folgende Anschlüsse vorzusehen:
- Kalt- und Warmwasser
- Ablauf (säurefeste Ablaufleitung über Neutralisation)
- Gas
- mechanische Abluft Digestorium
ferner sind an Sicherheitseinrichtungen vorzusehen:
1 Notbrauseanlage, 1 Feuerlöscher, 1 Branddecke
194
2009
Zeichensaal
3 Feuerton - Doppelspülsteine weiß mit Kaltwasser - Schwenkventilen
Werkraumb) - für keramische Arbeiten
3 - 5 Ausgussbecken mit Gipsfanganlagen (als Tonsumpfbecken)
bzw. 1 Ausgussbecken wie vor und 2 Waschtische nach [2]
Handarbeits- und Hauswirtschaftsraum
1 Schulwaschtisch
1 Spiegel
1 Handtuchhaken
ca. 4 Feuertonspülbecken mit Wandbatterien
1 Kaltwasser- und Ablaufanschluss für Waschmaschine
Lehrküche
ca. 4 Kochgruppen bestehend aus: (jeweils zwei gegenüberliegend angeordnet)
1 Doppelspülbecken mit Abtropf- und Abstellfläche, durchgehend aus Edelstahl, Größe ca. 300 x 60 cm
einschließlich Schrankunterbauten
freistehende Gas- und Elektroherde mit 4 Kochstellen und Backrohr (zwei Elektro- und zwei Gasherde mit Dunstabzugshauben)
2 Schrankreihen, Größe ca. 300 x 60 cm, mit durchgehender Arbeitsplatte (gegenüberliegende Anordnung
wie Kochgruppen)
1 Küchenschrankkombination bestehend aus ca. 8,50 m Unter- und Hängeschränken mit durchgehender
Arbeitsplatte (Anordnung über die gesamte Raumbreite)
1 Doppelspüle mit Wandbatterie (Gemüseputzen)
1 Kühl- und Gefrierkombination
1 Waschmaschine mit daneben angeordneten, ausziehbaren Wäscheleinen
1 Vorratsraum mit absperrbaren Einzelschränken
ca. 4 Sitzgruppen bzw. Speisetische mit je 4 Plätzen
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
1 Schulwaschtisch (Kalt- und Warmwasser) mit Spiegel und Ablageplatte
Verwaltungsräume (Schulleitung, Lehrerzimmer etc.)
je 1 Waschtisch mit Mischbatterie
je 1 Ablage
je 1 Spiegel
je 1 Handtuchhalter
1 gemeinsame Teeküche ausgestattet mit:
Schrankküche mit Herdplatte, Spülbecken und Kühlschrank
Schularztzimmer
1 Waschtisch mit Mischbatterie
1 Ablage
1 Spiegel
1 Handtuchhalter
Dienstzimmer Hausmeister
1 Waschtisch mit Mischbatterie
1 Ablage
1 Spiegel
1 Handtuchhalter
Putzmittelraum
1 Ausguss mit Wandbatterie
a)
b)
In GUV-VS1 wird gefordert, dass in Unterrichtsräumen für naturwissenschaftlichen Unterricht geeignete Maßnahmen zu treffen sind, die Gefährdungen
von Schülern bei Versuchen am Lehrerexperimentiertisch verhindern. Dies wird lt. DIN 58 125 beispielsweise erreicht, wenn der Abstand zwischen dem
Lehrerexperimentiertisch und den Schülertischen mindestens 1,20 m beträgt oder eine geeignete Schutzscheibe verwendet wird.
Für die Abstände von Schülerübungstischen wird in GUV-VS1 gefordert, diese so zu bemessen, dass sich Schüler bei praktischen Übungen und Arbeiten
nicht behindern. Eine solche Behinderung wird lt. DIN 58 125 z. B. vermieden, wenn Mindestabstände von 0,85 m bzw. von 1,50 m, wenn Schüler
Rücken an Rücken arbeiten, eingehalten werden.
Werden zwei Werkräume vorgesehen, sollte einer als Nassraum ausgebildet werden.
Bei der Einordnung der Räume für Putz- bzw. Reinigungsmittel und -geräte ist auf eine ausreichende Rauch- und Wärmeabführung (Reinigungs- und ggf. Desinfektionsmittel sind Chemikalien) zu achten.
Für Sanitärbereiche in Sporthallen und Sportplatzfunktionsgebäuden gilt das Gesagte analog.
Für die Planung von Duschen (neben Sporteinrichtungen ggf. auch im Schulhort bzw. in einigen berufsbildenden oder
aber auch in Sonderschulen vorzusehen) gilt:
Aufkantungen (Stolperstellen) sind zu vermeiden (GUV – VS1), nicht gemeint sind Duschtassen, evtl. Überlaufbzw. Ablaufrinnen sind niveaugleich abzudecken.
um Unfälle durch Ausrutschen oder Straucheln zu vermeiden, ist die Anbringung von Haltegriffen zu empfehlen,
der Wasserverbrauch ist nach DIN 18 032-1 mit 9 l/min bis 10 l/min anzusetzen (Durchflussleistung der
Brauseköpfe), Duschzeit je Person 4 min., die Warmwassertemperatur sollte max. 40°C betragen, Begrenzung der Entnahmetemperatur gefordert, die Aufheizzeit für die Warmwasserbereitung ist mit 50 min anzusetzen,
auch hier sind Selbstschlussarmaturen zu empfehlen,
ebenso einige Haartrockner in unterschiedlicher Höhe.
Duschräume in Sporteinrichtungen sind im direkten Anschluss zu den Umkleideräumen zu planen. Zwischen Duschbereich und Umkleideraum ist eine Verkehrsfläche in ausreichender Größe vorzusehen, um zugleich als Abtrockenzone
zu dienen.
195
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Für Sanitärräume sind in DIN 18 032-1, Anhang A ausreichende, trockene Ablageflächen vorzusehen. Um Fußpilzerkrankungen vorzubeugen sollten Fußwaschbecken mit Fußdesinfektionsbrausen vorgesehen werden. Sanitärräume sollten nach DIN 18 032-1, Anhang A mit einer Zapfstelle mit Schlauchanschluss zur Raumreinigung ausgestattet werden.
Für Gangbreiten einschließlich der Bewegungsfläche regelt das Berliner Planungshandbuch [2]:
mind. 1,80 m zwischen gegenüberliegenden Waschstellen,
mind. 1,35 m bei einseitig angeordneten Waschstellen,
mind. 1,50 m bei gegenüberliegenden Brausen und
mind. 1,10 m bei einseitig angeordneten Brausen
(DIN 18 032-1, Anhang A: Breite der Verkehrsflächen mind. 1,20 m).
Als lichte Höhe für den Dusch-/Waschbereich werden hier mind. 2,50 m gefordert.
Bei der Anordnung von Toilettenanlagen ist darauf zu achten, dass
jedem Wasch- und Duschraum mindestens eine WC - Zelle unmittelbar zugeordnet wird,
je Geschlecht mindestens eine Toilette von der Halle zu erreichen ist (Sportlertoilette),
sowie mindestens je ein WC im Eingangsbereich für die Gäste/Zuschauer zur Verfügung steht, dass i.d.R.
barrierefrei auszubilden ist.
Dabei kann eine Toilettenanlage mit Vorräumen, nach Geschlechtern getrennt, von Sportlern und Zuschauern gemeinsam genutzt werden.
In GUV – VS1 wird für von Schülern genutzte Wasch-/Duschräume und unmittelbar anschließende Umkleideräume die
Ausstattung mit Fußbodenbelägen gefordert, die auch bei Nässe rutschhemmende Eigenschaften besitzen. Das wird
nach DIN 58 125 z.B. erfüllt, wenn die Beläge gemäß Hinweisen in GUV-I 8527 ausgebildet werden.
In GUV – VS1 wird für Stromkreise mit Steckdosen in Wasch-, Dusch- und Umkleideräumen gefordert, geeignete elektrische Schutzmaßnahmen gegen direktes oder indirektes Berühren zu treffen. Dieses Schutzziel wird lt. DIN 58 125
erreicht, wenn für Duschräume DIN VDE 0100-701 (vgl. Kapitel Allgemeine Grundlagen - Elektro) berücksichtigt wird.
In Wasch- und Umkleideräumen sind einphasige Steckdosenstromkreise mit In ) 16 A erforderlich. Ein zusätzlicher
Schutz wird durch Fehlerstrom- Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungs-Differenzstrom I6n ) 30 mA nach
DIN EN 61 008-1 mit DIN EN 61 008-2-1 oder DIN EN 61 009-1mit DIN EN 61 009-2-1 erreicht.
196
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Bemessungsrichtwerte
Schulen
Tabelle 3
Ausstattungsbedarf von und mit Sanitärräumen in Schulen nach VDI 6000-6
Raumbezeichnung
Zuordnung
Ausstattung
Klassenraum
Hörsaal
Vorschule
Grundschule
Berufsbildende und
Weiterführende
Schule
Klassenzimmerbecken mit Seifenspender, Behälter mit Deckel
Papierhandtuchspender, Haken
GruppenToilettenraum
Vorschule
StundenToilettenraum
Grundschule
Weiterführende
Schule
je 1 Waschtischanlage Jungen/Herren bzw. Mädchen/Damen je Etage mit Spiegel,
Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
PausenWC-Raum
Jungen/
Herren
Vorschule
Grundschule
Berufsbildende und
Weiterführende
Schule
1 Waschtischanlage für je 60 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender,
Behälter mit Deckel
1 Waschtischanlage mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
2 WC-Anlagen mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken
1 WC-Anlage Jungen/Herren und 2 WC-Anlagen Mädchen Damen je Etage mit WCPapierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken
1 WC-Anlage für je 40 bis 50 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 50 Personen) mit
WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken
1 Urinalanlage für je 20 bis 30 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 25 Personen) mit
Bodenablauf
PausenWC-Raum
Mädchen/
Damen
Vorschule
Grundschule
Berufsbildende und
Weiterfüh-rende
Schule
1 Waschtischanlage für je 60 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender,
Behälter mit Deckel
LehrerWC-Raum
Herren
für alle Einrichtungen
1 Waschtischanlage für je 20 Personen mit Spiegel, Seifen- und
Papierhandtuchspender,Behälter mit Deckel
LehrerWC-Raum
Damen
für alle Einrichtungen
Behinderten-WC
für alle Einrichtungen je Etage 1 x
Damen und 1 x
Herren
1 WC-Anlage für je 20 bis 30 Personen (Empfehlung: 1 Anlage für je 25 Personen) mit
WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken, Hygienebeutelspender, Behälter mit Deckel für Hygieneabfälle
1 WC-Anlage für je 20 Personen mit WC-Papierrollenhalter, Reservepapierhalter, WCBürste mit bodenfreiem Halter, Kleiderhaken
1 Urinalanlage für je 20 Personen mit Bodenablauf
1 Waschtischanlage für je 20 Personen mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender,
Behälter mit Deckel
1 WC-Anlage für je 20 Personen mit WC-Papierrollenhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem
Halter, Reservepapierhalter, Kleiderhaken, Hygienebeutelspender, Behälter mit Deckel für
Hygieneabfälle
WC-Anlage mit beidseitigen Stützklappgriffen, Kleiderhaken, Papierrollenhalter und
Spülbetätigung, Reservepapierhalter, WC-Bürste mit bodenfreiem Halter
Waschtischanlage mit Spiegel mit Einsicht aus Steh- und Sitzposition, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel, Warmluft-Händetrockner
Sonstiges: Bodenablauf, Notrufeinrichtung an drei Stellen in der Kabine, vom Boden
erreichbar
PersonalTeeküche
für alle Einrichtungen
Spüle mit Ablauffläche mit Spülmaschine, Kühlschrank, Kochfeld, Backofen, Dunstabzug,
Mikrowelle
Arztraum
für alle Einrichtungen
Waschtischanlage mit Ablage, Spiegel, Seifenspender, Papierhandtuchspender, Desinfektionsmittelspender, Behälter mit Deckel
Hausmeister
für alle Einrichtungen
Waschtischanlage mit Spiegel, Seifen- und Papierhandtuchspender, Behälter mit Deckel
Putzraum
für alle Einrichtungen
Ausgussbecken mit Klapprost, Regal für Putzmittel, Behälter für Abfälle (Abfalltrennung)
197
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Die Unterscheidung in Stunden- und Pausentoilettenräume ist neu und in Abhängigkeit des Gebäudekonzeptes wie des
Schulbetriebes zu entscheiden. Beim Bauen im Bestand sind außerdem Zwangsbedingungen aus der vorhandenen
Raumstruktur zu berücksichtigen. Um eventuelle Spielräume ausloten zu können, werden die Bemessungsrichtwerte in
der nachfolgenden Tabelle weiteren Grundlagen gegenüber gestellt. Das konkrete Programm ist immer Objektkonkret
mit den Zuständigen abzustimmen.
Tabelle 4
Gegenüberstellung von Richtwerten der Sanitäreinrichtung in Schulen
nach „Sanitärbau 2003“ des AMEV, VDI 6000-6 Feurich 1
Sanitärobjekte mit Zuordnung
Anzahl der Personen/Sanitärobjekt
AMEV
VDI 6000-6
Feurich
( ) Empfehlung,
ohne „Stundentoilettenräume“
Schüler
Knaben
Mädchen
Lehrer
Herren
Damen
198
2009
WC
Urinal
40 - 50
20 - 25
20-50 (50)
20-30 (25)
20
10
WB
80 - 100
60
40
WC
20 - 25
20-30 (25)
10
WB
80 - 100
60
40
WC
Urinal
k.A.
20
20
20
10
WB
k.A.
20
20
WC
k.A.
20
10
WB
k.A
20
20
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Sportstätten
Tabelle 5
Hallen
Richtwerte für ausgewählte Nebenräume in Sporthallen nach DIN 18 032-1
Wasch- und
Duschraum
Raumeinheiten mit
je 2 Waschstellen
(Reihenanlage)
und je 6 Duschen
Toiletten b)
im Umkleidebereich
im Hallenbereich a)
im Eingangsbereich
Lehrer-, Übungsleiterund Schiedsrichterraum
* 10 m² mit Handwaschbecken, Duschund Umkleidekabine
mit Garderobenschränken
Anzahl
Anzahl
Anzahl
Anzahl
Anzahl
Einfachhalle
2 x 1/2
2
1
1+1
1
15 x 27 m
bei Bedarf
Halle für Spiele
2 x 1/2
2
1
1+1
1
22 x 44 m
bei Bedarf
Zweifachhalle
2 oder
2 bzw. 3
1
1+1
1
22 x 44 m
1 + 2 x 1/2
Dreifachhalle
3 oder
3 bzw. 4
2
1+1
2
27 x 45 m
2 + 2 x 1/2
a)
Wenn die Raumzuordnung es ermöglicht (gute Erreichbarkeit von der Halle), ist eine Kombination mit den Toiletten
des Eingangsbereichs möglich.
b)
getrennt nach Geschlechtern
Für Reinigungsgeräte und Putzmittel ist jeweils ein Raum (für die Dreifachhalle ggf. auch zwei Räume) mit Ausgussbecken, Kalt- und Warmwasseranschluss sowie Bodeneinlauf einzuplanen.
Der AMEV legt in der „Sanitärbau 2003“ folgende Erfahrungswerte vor:
1 WC / 10 - 15 Personen,
1 Waschtisch / 20 - 30 Personen,
1 Dusche / 5 Personen.
„Im Aktiv-Bereich von Sportstätten (nicht für Besucher) sollten keine Unterschiede zwischen dem Frauen- und Männerbereich gemacht werden, da die Belegung wechseln kann. ... Sofern keine abweichenden Forderungen zu erfüllen sind,
ist in der Regel von der gleichen Anzahl männlicher und weiblicher Benutzer auszugehen.“ (S. 16)
Im Planungshandbuch Sporthallen für Berlin wird folgende Bemessung vorgegeben
Wasch- und Duschräume sind mit jeweils:
- 6 Duschen,
- 6 Waschplätzen sowie
- 1 WC (ohne Vorraum und Handwaschbecken) auszustatten.
Ein so ausgestatteter Wasch- und Duschraum bedient ein bzw. zwei Übungseinheiten.
Dazu kommen Toiletten für die Sportler und für die Zuschauer - nach Geschlechtern getrennte Toilettenräume mit
Vorräumen,
Lehrer-/Schiedsrichter und zugleich Sanitätsraum(e) mit Dusche und Handwaschbecken
Reinigungsgeräteraum(e) mit Ausgussbecken.
Alle Anlagen behindertengerecht gemäß DIN 18 024.
199
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Tabelle 6
Hallenart
Raumbezeichnung
Anzahl Räume/
Halle
Sanitäreinrichtung
Gymnastikhalle
9 x 12 m
und
Kleinturnhalle
10 x 18 m
Wasch- und Duschräume1)
1 oder 2 x ½
WCs2)
<
10 Brausestände
10 Hand- und Fußwaschstellen3)
2 Fußdesinfektionsbrausen
2 bis 4 Becken
1 bis 2 Urinale
1 bis 2 Waschtische
1 Ausgussbecken
Normalturnhalle
12 x 24 m
14 x 27 m
und
Großturnhalle
18 x 33 m
Lehrer- und Sanitätsraum
1
1 Waschtisch
Wasch- und Duschräume1)
2
WCs2)
<
Putzmittelraum
1
20 Brausestände
20 Hand- und Fußwaschstellen3)
4 Fußdesinfektionsbrausen
4 bis 6 Becken
2 bis 3 Urinale
2 bis 3 Waschtische
1 Ausgussbecken
Großturnhalle
18 x 33 m,
teilbar in 2
Übungsräume
Lehrer- und Sanitätsraum
1
1 Waschtisch
Wasch- und Duschräume1)
2 bis 3
WCs2)
<
Putzmittelraum
1
20 - 30 Brausestände
20 - 30 Hand- und Fußwaschstellen3)
4 bis 6 Fußdesinfektionsbrausen
4 bis 8 Becken
2 bis 4 Urinale
2 bis 4 Waschtische
1 Ausgussbecken
Lehrer- und Sanitätsraum
1
1 Waschtisch
2 bis 4
20 bis 40 Brausestände
20 bis 40 Hand- und Fußwaschstellen 3)
4 bis 8 Fußdesinfektionsbrausen
5 bis 8 Becken
2 bis 4 Urinale
2 bis 4 Waschtische
1 Ausgussbecken
Sporthalle
21 x 42 m,
teilbar in 2
Übungsräume
Sporthalle
26 x 42 m,
teilbar in 3
Übungsräume
1)
2)
3)
200
2009
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Gymnastik-, Turn- und Sporthallen
nach Feurich 1, Tab. 1.13
Wasch- und
Duschräume1)
WCs 2)
<
Putzmittelraum
1
Lehrer- und Sanitätsraum
1
1 Waschtisch
Wasch- und Duschräume1)
2 bis 4
WCs2)
<
Putzmittelraum
1
30 bis 40 Brausestände
30 bis 40 Hand- und Fußwaschstellen3)
6 bis 8 Fußdesinfektionsbrausen
5 bis 10 Becken
3 bis 5 Urinale
3 bis 5 Waschtische
1 Ausgussbecken
Je Wasch- und Duschraum ist eine Zapfstelle mit Schlauchanschluss vorzusehen.
WCs müssen von der Gymnastik-, Turn oder Sporthalle direkt zugängig sein. Werden die Umkleideräume auch den Benutzern
der Freianlagen zur Verfügung gestellt, dann sind außerdem WCs in Nähe der Eingangshalle oder vom Stiefelgang zugängig
notwendig, sofern nicht WCs der betreffenden Schule oder ZuschauerWCs mitbenutzt werden können.
Die Fußwaschstellen können mit den Brauseständen oder mit den Handwaschstellen kombiniert werden.
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Schulen und Sportstätten
Grundrissbeispiel: Sanitärbereich in einer Sporthalle
%
%
%
%
Sporthalle mit einer Übungseinheit
Behinderten-WC maschinell zu lüften
WC-Zellen, Waschräume und Umkleideräume natürlich belüftet und belichtet
Gäste-WC und Sportler-WC gesondert im Eingangsbereich neben der Halle
201
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Büro- und Verwaltungsgebäude
BÜRO- UND VERWALTUNGSGEBÄUDE
Vorschriften und Literatur
BGI 5128
08.08 Leitfaden Arbeitsstätten: Arbeitsstätten sicher planen und gestalten
SP 6/2
01.00 Barrierefreies Bauen; Leitfaden für Verwaltungsgebäude.- VBG
1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 8. erweiterte Ausgabe, Krammer Verlag Düsseldorf AG, 1999/2005
Allgemeine Ausführungen, Grundsätze, Beispiele
Grundlagen
Für alle Arbeitsstätten in Büro- und Verwaltungsgebäuden, in denen das Arbeitsschutzgesetz Anwendung findet, sind
sanitäre Anlagen nach der Arbeitsstättenverordnung sowie den zugehörigen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) zu bemessen und auszustatten. Planungshilfen stellen die VDI 6000-2 Arbeitsstätten (vgl. Kapitel Grundlagen GÖB) und für
Büro- und Verwaltungsgebäude der Leitfaden Arbeitsstätten BGI 5128 der VBG dar.
Umfasst ein Büro- und Verwaltungsgebäude(komplex) Versammlungsräume, die einzeln mehr als 200 Besucher fassen, sind für diese die Versammlungsstättenverordnungen zu beachten; als Planungsgrundlage liegt darüber hinaus
VDI 6000-3 vor (vgl. Kapitel Grundlagen GÖB).
Für öffentliche Bereiche mit erheblichem Publikumsverkehr wird auf das Kapitel GÖB Öffentliche Bauten hingewiesen.
Grundsätze, Empfehlungen
202
2009
An Büro- und Verwaltungsgebäude werden hohe Anforderungen an die Ausstattung der Sanitäranlagen gestellt - besonders, wenn sie der Öffentlichkeit zugängig sind.
Neben Vandalensicherheit (das Benutzerverhalten in der Anonymität des öffentlichen Gebäudes ist grundsätzlich anders als im Privatbereich!) stehen vor allem Funktionalität und Anspruchsniveau im Vordergrund. „Corporate Identity“
beginnt in der Eingangshalle und endet nicht zuletzt in den Sanitärbereichen. Durch die Anordnung, Bemessung und
Ausstattung der Sanitäranlagen wird das Image des Gesamtgebäudes und damit des Unternehmens entscheidend
geprägt.
% Bemessung der Sanitärräume nach geltenden Vorschriften, nach Möglichkeit großzügige Bewegungs- und
Verkehrsflächen
% Sanitärobjekte in robuster, vandalensicherer Ausführung, langlebige Materialien, verdeckte Befestigungen, automatisch gesteuerte Armaturen
% hochwertiges Design, abgestimmt auf den Stil des Gesamtgebäudes/-unternehmens, klare Formen, hochwertige
Materialien, differenzierte auch exklusive Farbigkeit/ Unternehmensfarben, Repräsentation
% sehr gute Raumausleuchtung
Design der Beleuchtungskörper auf übrige Raumausstattung abstimmen, große Spiegelflächen, z. T. mit integrierter Beleuchtung
Für Waschgelegenheiten in öffentlichen Büro- und Verwaltungsgebäuden legt der AMEV in „Sanitärbau 2003 (S. 11)“
fest: „Waschgelegenheiten (auch Handwaschbecken) innerhalb von Dienstgebäuden sind aus baulichen und wirtschaftlichen Gründen grundsätzlich in Vor- und Nebenräumen zu den Toiletten einzurichten. In Büro- und Verwaltungsgebäuden sowie in gleichartig genutzten Teilen anderer Gebäude ist erwärmtes Trinkwasser für Waschgelegenheiten
nicht vorzusehen (Ausnahme Behinderten-WC).“
Die Verwaltungsberufsgenossenschaft hat mit der Informationsschrift BGI 5128 auch Hinweise für Sanitär- und Umkleideräume, Pausenräume, Teeküchen und Kantinen vorgelegt. U.a. wird hier zur Realisierung der in der Arbeitsstättenverordnung vorgegebenen Schutzziele für Toilettenräume empfohlen:
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Büro- und Verwaltungsgebäude
Entfernung von ständig genutzten Arbeitsplätzen:
- nicht mehr als 100m bzw. max. eine Geschossebene
(wenn keine Fahrtreppen oder Aufzüge),
- Wege führen nicht durchs Freie
% Trennwände und Türen von Toilettenzellen:
- OK ≤ 1,90m über OKFF
- Abstand UK zu OKFF ≤ 15cm, aber ausreichender Abstand für Reinigung
% Nennbeleuchtungsstärke mind. 100 Lux
Für Waschgelegenheiten gilt die gleiche Entfernungsforderung, sie können auch in allen anderen betrieblichen Räumen
– ausgenommen Sanitäts- und Liegeräume – eingeordnet werden.
Die maßlichen Orientierungen liegen in einigen Maßen unter den Empfehlungen anderer Richtlinien und Empfehlungen:
% Kabinenbreite einer WC-Zelle: 85cm (= ASR 37/1, VDI 6000-2: 90cm)
% Waschraum:
- Tiefe der Bewegungsfläche vor Waschbecken 35cm (= ASR 35/1-4, VDI 6000-2: 45cm vor Handwaschbecken,
55 cm vor Waschtischen), allerdings wird hier hinter der Bewegungsfläche ein Durchgang von mind. 1m Breite
gefordert (= ASR 35/1-4)
- Achsabstand der Waschbecken 60cm, zur Wand 45cm (= ASR 35/1-4) während VDI 6000-2 differenzierte
Empfehlungen zu den Stell- und Bewegungsflächen sowie Abständen gibt, die insbesondere größere Bewegungsfreiheit in der Breite erlauben (vgl. GÖB Grundlagen)
Im Zusammenhang mit Pausenräumen wird die Einrichtung von Teeküchen empfohlen.
Die Leitlinie der VBG wird ergänzt durch Gestaltungshinweise für Toiletten und für Waschräume. Diese werden für die
nachfolgenden Bemessungsrichtwerte mit herangezogen. Für Waschräume wird u.a. je 30 m² zu reinigender Grundfläche ein Fußbodeneinlauf empfohlen. Für die Lüftung von Toilettenräumen ist demnach anzusetzen:
% Maschinelle Lüftung: 30 m³/h je Toilette und 15 m³/h je Urinal
% Natürliche Lüftung:
- einseitige Fensterlüftung: 1.700 cm² je Toilette und 1.000 cm² je Urinal
- Querlüftung (Fenster – Luftschächte) – für Zu- und Abluftquerschnitt: 1.000 cm² je Toilette und 600 cm² je Urinal
Die wachsende Zahl behinderter Menschen ist bei der Planung von öffentlichen und gewerblichen Verwaltungsgebäuden unbedingt zu berücksichtigen. In einigen Ländern ist die DIN 18 024 eingeführte Technische Baubestimmung.
Es ist immer zu prüfen, in welchem Umfang die Bauordnungen der Länder und die tatsächlich Beschäftigten Betroffenen
(Grundlage SGB IX) barrierefreies bzw. behindertenfreundliches/-gerechtes Bauen erfordern.
%
Bemessung
In der „Sanitärbau 2003“ des AMEV wird für die Zahl der erforderlichen Toiletten und Bedürfnisstände in öffentlichen
Büro- und Verwaltungsgebäuden die ASR 37/1 zitiert. Wird im Ausnahmefall von der ASR 37/1 abgewichen, wird auf
die Bemessungszahlen gemäß VDI 6000-3 verwiesen (niedrige oder mittlere Gleichzeitigkeit). Zwischenzeitlich wäre
auch auf VDI 6000-2 zu verweisen.
Die aktuellste Grundlage stellt die o.g. Leitlinie Arbeitsstätten der VBG dar:
% Anzahl der notwendigen Toiletten – vgl. nachfolgende Tabelle 1
% Handwaschbecken (HWB) mit fließendem Wasser im Vorraum der Toilettenräume:
- mind. 1 HWB je 5 Toiletten oder je 5 Urinale
- Ausstattung: mind. je 2 HWB:
Seifenspender: Seifencremespender, Pulverseifenspender, Seifenmühle, Kippseifenspender,
Einmal-Handtücher: Handtuchspender mit Papierhandtüchern, Textilhandtuchautomaten
oder Warmlufthändetrockner
% Waschgelegenheiten (in Waschräumen oder verteilt wie vor beschrieben):
- mäßig schmutzende Tätigkeit: 1 Waschstelle / 5 Arbeitnehmer
- alle anderen Fälle: 1 Waschstelle / 4 Arbeitnehmer
203
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Büro- und Verwaltungsgebäude
Tabelle 1
Anzahl der notwendigen Toiletten und Urinale nach BGI 5128
(Übernahme aus ASR 37/1)
Männer
Beschäftigtenzahl
bis 5
bis 10
bis 25
bis 50
bis 75
bis 100
bis 130
bis 160
bis 190
bis 220
bis 250
1
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Frauen
Beschäftigtenzahl
bis 5
bis 10
bis 20
bis 35
bis 50
bis 65
bis 80
bis 100
bis 120
bis 240
bis 160
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Für Teeküchen empfiehlt Feurich 1 die Ausstattung mit Einfach-Spülbecken mit Abtropffläche und Kochendwasserbereiter (Verbrauch an kochendem Wasser je Person 0,75 l/Tag. 1l Wasser ergibt 5 - 6 Tassen Kaffee).
Tabelle 2
Richtwerte der Sanitäreinrichtung in Behördenkantinen, nach Feurich 1, Tab. 1.15.2
Raumbezeichnung und Ausstattung
150 - 300
Toilettenräume Männer
- WC-Becken
- Urinale
- Waschbecken
Toilettenräume Frauen
- WC-Becken
- Waschbecken
- Ausgussbecken (Raumpflege)
1)
2)
204
2009
Sanitäreinrichtung
bei Anzahl der Verpflegungsteilnehmer 1) 2)
301 - 450 451 - 600 601 - 900
901 - 1200
1
2
1
2
2
1
2
3
2
3
4
2
4
5
3
1
1
1
2
1
1
2
1
1
3
1
1
4
2
1
Für das Kantinenpersonal sind Aufenthalts-, Ankleide- und Sanitärräume entsprechend den bau- und gewerbeaufsichtlichen Vorschriften zusätzlich vorzusehen.
Die Anzahl der Verpflegungsteilnehmer die i.d.R. nicht identisch mit der Anzahl der Beschäftigten sein wird, ist - unter Berücksichtigung fremder Verpflegungsteilnehmer - zu ermitteln.
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Büro- und Verwaltungsgebäude
Sanitärbereich Herren in der Direktionsebene eines
Büro- und Verwaltungsgebäudes
gering schmutzende Tätigkeit
Beschäftigte und Gäste: 40 männlich
innenliegende Sanitäreinheit in einem Geschossbau
%
raumhohe Trennung Toilettenraum / Vorraum
%
getrennte maschinelle Lüftung
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
205
2009
Allgemeine Grundlagen
xxx
PRIMA
PRIMA
Komfort für Ihr Bad
mobil
selbstständig
sicher
»
»
»
»
»
»
»
Waschreihen
Ärztewaschtische
Universalbecken
Waschtische
Reihenurinale
Duschelemente
Spenderprogramm
u. v. m.
Alle Sanitärraumausstattungen
vom Waschtisch bis zum kompletten Duschraum werden
unter dem Einsatz modernster
Technologien und hochwertiger Rohstoffe gefertigt. Einzelstücke, Kleinserien oder
komplette Systemlösungen –
jedes Produkt wird an die individuellen Wünsche unserer
Kunden angepasst.
206
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
GEWERBE – UND INDUSTRIEBAUTEN
Vorschriften und Normen
Muster-Verordnung über den Bau und Betrieb von Verkaufsstätten (Muster-Verkaufsstättenverordnung - MVkVO) Fassung September 1995, ARGEBAU
Muster-Verordnung über den baulichen Brandschutz im Industriebau (Muster-Industriebaurichtlinie M IndBauRL) Fassung März 2000, ARGEBAU (DIBt Mitteilungen 2000 Nr. 6) und Erläuterungen (Erl M IndBauRL)
Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung – GefStoffV)
i.d.F. vom 23.12.2004 (BGBl. I S. 3758), zuletzt geändert durch Art. 2 der VO vom 12.10.2007 (BGBl. I S. 2382)
DIN 4844-1
05.05
DIN 18 225
06.88
Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und und Sicherheitszeichen; Gestaltungsgrundsätze zur Anwendung in Arbeitsstätten und in öffentlichen Bereichen
Notfallausrüstung; Notduschen-Einrichtungen, Körperduschen in Betrieben und Außenanlagen; Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfungen
Sicherheitsnotduschen; Körperduschen für Betriebe und Umschlageinrichtungen
Sicherheitsnotduschen in Laboratorien – vgl. GÖB Grundlagen
Körperduschen mit Wasseranschluss in Produktionseinrichtungen;
in Planung
Industriebau; Verkehrswege in Industriebauten
DIN 12 899-3
10.92
Beiblatt1
DIN 18 228
06.88
10.60
-, Vorschriften
Gesundheitstechnische Anlagen in Industriebauten; Gliederung
VDI 2082
07.00
Raumlufttechnische Anlagen für Verkaufsstätten
BGR 120
GUV-R 120
GUV-R 111
10.98
01.98
05.07
Richtlinien für Laboratorien
GUV-Regel Laboratorien
Arbeiten in Küchenbetrieben
DIN 12 899-3 E 03.08
DIN EN 15 154-1 bis 4
DIN EN 15 154-5
insbesondere Tabelle 3 Wegbreiten (im Zusammenhang ASR)
zurück gezogen
Außerdem diverse ATV - Arbeitsblätter sowie einschlägige Landesvorschriften, insbesondere Geschäftshaus- bzw. Verkaufsstättenverordnungen und Vorschriften zum Brandschutz im Indus-triebau (aber nicht in jedem Land).
Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele
Grundlagen
Für alle Arbeitsstätten in Betrieben, in denen das Arbeitsschutzgesetz Anwendung findet, sind sanitäre Anlagen nach
der Arbeitsstättenverordnung sowie den zugehörigen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) zu bemessen und auszustatten
(vgl. Abschnitt GÖB Grundlagen). Für die Ausstattung öffentlicher Bereiche vgl. Kapitel GÖB Öffentliche Bauten bzw.
GÖB Grundlagen.
Für lebensmittelverarbeitende Betriebe gelten darüber hinaus spezielle Verordnungen der Hygiene (vgl. Kapitel GÖB
Grundlagen).
207
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
In den Verkaufsstättenverordnungen und in den Industriebaurichtlinien werden insbesondere die Fragen des baulichen Brandschutzes und der Evakuierung sowie zu Feuerlöscheinrichtungen geregelt (Feuerlöschanlagen vgl. Kapitel
Wasserversorgung).
Die Verkaufsstättenverordnungen gelten lt. Musterverordnung für Verkaufsstätten, deren Verkaufsräume und Ladenstraßen einschließlich ihrer Bauteile eine Fläche von insgesamt mehr als 2000 m² haben. Für diese werden in § 20
grundsätzlich Sprinkleranlagen gefordert. Dies gilt
nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 1 nicht für erdgeschossige Verkaufsstätten mit nicht mehr als 3000 m² (vgl. § 6
(1) Nr. 3) und
nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 2 nicht für sonstige Verkaufsstätten mit nicht mehr als 1500 m², wenn sich die Verkaufsstätten über nicht mehr als drei Geschosse erstrecken und die Gesamtfläche aller Geschosse innerhalb
eines Brandabschnitts nicht mehr als 3000 m² beträgt (vgl. § 6 (1) Nr. 4).
Hingegen müssen nach § 20 (1) Satz 3 Geschosse einer Verkaufsstätte nach § 20 (1) Satz 2 Nr. 2
Sprinkleranlagen haben, wenn sie mit ihrem Fußboden im Mittel mehr als 3 m unter der Geländeoberfläche
liegen und Verkaufsräume mit einer Fläche von mehr als 500 m² haben.
In der Muster-Industriebaurichtlinie wird unter 5.1 der Löschwasserverbrauch wie folgt geregelt: Für Industriebauten
ist der Löschwasserbedarf im Benehmen mit der für den Brandschutz zuständigen Dienststelle unter Berücksichtigung
der Flächen der Brandabschnitte oder Brandbekämpfungsabschnitte sowie der Brandlasten festzulegen. Hierbei ist
auszugehen von einem Löschwasserbedarf über einen Zeitraum von zwei Stunden
von mindestens 96 m³/h bei Abschnittsflächen bis zu 2500 m² und
von mindestens 192 m³/h bei Abschnittsflächen von mehr als 4000 m².
Zwischenwerte können linear interpoliert werden.
Bei Industriebauten mit selbsttätiger Feuerlöschanlage genügt eine Löschwassermenge für Löscharbeiten der Feuerwehr
von mindestens 96 m³/h über einen Zeitraum von einer Stunde.
Die GUV-R 111 für Arbeiten in Küchenbetrieben erhebt neben Anforderungen an Ablaufrinnen im Boden und die
Lüftung der Räume auch Forderungen bzgl. der Vorrichtungen zur Brandbekämpfung. Außerdem werden Verkehrswegbreiten definiert.
Grundlagen und Hinweise zu Notfallausrüstungen (insbesondere Laborbereiche) vgl. Kapitel GÖB Grundlagen.
Grundsätze, Empfehlungen
An Sanitäranlagen in Gewerbe- und Industriebetrieben werden grundsätzlich die gleichen Anforderungen an
% Vandalismussicherheit
% Funktionssicherheit
% Wirtschaftlichkeit
% leichte Pflege und Hygieneförderung
gestellt, wie an öffentliche Büro- und Verwaltungsbetriebe. Die Sanitäranlagen sollen so ausgebildet werden, dass sie
die Pflege erleichtern und das Hygienebewusstsein der Benutzer fördern.
Durch den überwiegend begrenzten Benutzerkreis dürfte Vandalismus eine etwas geringere Rolle als im öffentlichen,
„anonymen“ Bereich spielen.
Wichtigster Aspekt bei der Planung von Sanitärbereichen in Gewerbe- und Industriebetrieben ist der sparsame Verbrauch an Fläche, umbautem Raum und Betriebskosten. Dies bedingt rationelle Grundrisse, die die volle Funktionsfähigkeit in Bezug auf Bewegungs- und Verkehrsflächen garantieren. Wasser- und energiesparende Armaturen sind neben
langlebigen Sanitärobjekten Voraussetzung für niedrige Folgekosten.
Wandhängende Tiefspül-WCs sollten bodenstehenden WCs vorgezogen werden, Flachspül-WCs nicht eingesetzt werden (leichte Fußbodenreinigung, Geruchsbelästigung).
208
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
Urinalrinnen und geflieste Standurinale entsprechen nicht mehr den heutigen hygienischen Ansprüchen, da ein vollständiges Abspülen der großflächigen Wandteile nicht gewährleistet ist.
Urinalanlagen sollten mit automatischen, selbstauslösenden Armaturen ausgestattet werden. Diese sind absolut hygienisch, relativ vandalensicher (weil in Sanitärobjekt oder Vorwandinstallation integriert) sowie wasser- und energiesparend. Die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten rechtfertigen den im Vergleich zu herkömmlichen Armaturen deutlich
höheren Preis. Eine Alternative ist der Einsatz wasserloser Urinale.
Auch für Duschanlagen und Waschbecken/-tische sind Armaturen als Selbstschlussarmaturen, ggf. auch mit Fernauslösung eine Alternative, die ein Höchstmaß an Hygiene, und minimale Wasser- und Energiekosten garantiert.
Für lebensmittelverarbeitende Betriebe und teilweise auch für Verkaufsstellen und Gaststätten werden je nach Art der
zu verarbeitenden bzw. in den Verkehr zu bringenden Lebensmittel in den Hygienevorschriften für bestimmte Sanitärbereiche berührungslos gesteuerte Armaturen vorgeschrieben (vgl. GÖB Grundlagen, Lebensmittelhygiene).
Als Material sollte neben Sanitärkeramik vor allem Edelstahl Verwendung finden, auch für Zubehör wie Rollenhalter,
WC-Bürstengarnitur, Kleiderhaken u.ä.
Um Schädigungen der Objekte und Armaturen durch unsachgemäße Reinigung vorzubeugen ist insbesondere in Bereichen mit stark schmutzenden Tätigkeiten wichtig, dem Betreiber mit der Objektdokumentation die notwendigen Ge- und
Verbote zum Einsatz von Reinigungsmitteln und –methoden vorzugeben. Waschmittelspender sind auf keinen Fall
über Armaturen anzuordnen (Waschpasten z. B. wirken schmirgelnd wie Scheuermittel).
Werden in den Unternehmen auch Behinderte beschäftigt, sind i.d.R. in Einzelfallabstimmungen die Forderungen der
DIN 18 024 (künftig DIN 18 040 E) zu berücksichtigen (vgl. auch Kapitel Barrierefreies Bauen).
Um den Schutz von Personen in Gewerbe- und Industriebauten zu gewährleisten, werden entsprechende Notfallausrüstungen vorgeschrieben, deren fachgerechte Funktion und Installation in Vorschriften und Normen geregelt ist.
Insbesondere handelt es sich dabei um nachfolgend beschriebene Notduschen, die einer Baumusterprüfung bedürfen..
Wesentliche Anforderungen an Sicherheitsduschen nach DIN 12 899-3/-3 E sind:
-
-
in der Nähe potenziell gefährlicher Arbeitsbereiche
Anschluss an Wasserversorgung oder Speichertank
in Betrieben und Außenanlagen spätestens 1 sec. nach Öffnen der Absperrarmatur voll geöffnet, Wasser mit
vollem Volumenstrom nach spätestens 3 sec. und für mind. 30 bzw. lt. Entwurf 15 min., ausreichender Verkalkungs- und in Außenbereichen Frostschutz sind vorzusehen
mind. 30 l/min bei dauerhaftem Fließdruck von ≥ 1 bar; für zusätzliche Handbrause mind. 10 l/min; bei
mehreren Duschköpfen (auch Selbstretter genannt) zusammen mind. 100 l/min, davon mind. 30+/-5 l/min
über Kopf austretend
Höhe des Duschkopfes 220+/-10 cm über OKFF, freier Raum darunter mit Radius 40 cm (in den auch kein
Stellteil der Absperrarmatur hineinragen darf);
für zusätzliche Handbrause gilt: Höhe 110+/-10 cm über OKFF, Schlauchlänge: bezogen auf den Fußboden
mind. 150 cm im Radius um den Mittelpunkt des freien Raumes
Stellteil der Absperrarmatur: leicht erreichbar, verwechslungssicher, Öffnungsrichtung eindeutig erkennbar,
nach einer Drehung von höchstens 90° voll geöffnet, selbsttätiges Schließen sowie Ketten zum Öffnen sind
nicht zulässig
Duschkopf fest, nur mit Werkzeug verstellbar
Variante für Notduschen in Betrieben und Außenanlagen - Stellteil mit Gewichtsauslösung (z.B. Trittplatte):
innerhalb des freien Raumes mit 40 cm Durchmesser anordnen, Belastung mindestens 30 kg, volles Öffnen der
Armatur, diese Armatur darf nach Wegfallen der Belastung selbsttätig schließen
auch Kombinationsduschen (Körper- und Augendusche)
Die Kraft des Wasserstrahls darf den Nutzer nicht verletzen
in der Nähe: Sicherheitskennzeichen R 6 nach DIN 4844 bzw. ISO 3864 (Entwurf)
209
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
Nach dem neuen Entwurf wird es eine Einteilung in Klassen geben – vgl. nachfolgende Tabelle.
Tabelle1
Klasseneinteilung und Volumenstrom für Körpernotduschen nach DIN 12 899-3 E
Klasse
1)
I
Volumenstrom
(l/min)
30 – 60
II
> 60 – 100
III
> 100
Wasserverteilung 1)
r 200: (50 ± 10) %
r 400: > 95%
r 200: (50 ± 10) %
r 400: > 95%
r 200: (50 ± 10) %
r 400: > 70%
Für Tankduschen gilt unabhängig vom Volumenstrom die Wasserverteilung für Klasse III
Bemessung
Umkleide- und Waschräume werden je nach Betriebsart bemessen; d.h. lt. ASR. Wenn Arbeitnehmer
- infektiösen,
- giftigen,
- gesundheitsschädlichen,
- ätzenden,
- reizenden oder
- stark geruchsbelästigenden Stoffen
oder
- starker Verschmutzung
ausgesetzt sind, muss eine getrennte Aufbewahrungsmöglichkeit für Arbeitskleidung (Schwarz) und Straßenkleidung
(Weiß) vorhanden sein. Vergleiche auch Gefahrstoffverordnung § 9 Grundmaßnahmen zum Schutz der Beschäftigten,
Absatz (3). Ggf. sind die Umkleideräume für Straßen- und Arbeitskleidung durch einen Waschraum mit Duschen voneinander zu trennen. In Labor- u.ä. Bereichen kann der Einsatz von Notduschen sowie Augenduschen in Arbeitsräumen
erforderlich sein. Eine Notdusche soll alle Körperzonen sofort mit ausreichenden Wassermengen überfluten können,
d.h., es sind mindestens 30 l/min erforderlich (BGR 120).
Waschräume werden außerdem nach
mäßig schmutzender,
stark schmutzender und
sehr stark schmutzender
Tätigkeit unterschieden.
In der Gefahrstoffverordnung § 9 wird im Absatz (9) auch geregelt, dass Beschäftigte in Arbeitsbereichen, in denen
die Gefahr einer Kontamination durch Gefahrstoffe besteht, keine Nahrungs- und Genussmittel zu sich nehmen dürfen.
Hierfür sind geeignete Bereiche einzurichten, also Pausenräume, Teeküchen, Kantine.
210
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
In der ersatzlos zurückgezogenen DIN 18 228-1 (10.60) wurden die verschiedenen Betriebsarten im Bereich des
produzierenden Gewerbes genauer beschrieben. Da es keine vergleichbare aktuelle Grundlage gibt, wird empfohlen,
sich weiterhin hier anzulehnen.
Beispiele
Betriebe mit gewöhnlichen Arbeitsbedingungen
wenig schmutzende Betriebe
mäßig schmutzende Betriebe
stark schmutzende Betriebe
Buchbindereien
Bekleidungsindustrie
Verpackungsbetriebe
Lager mit sauberen Lagergütern
Holzindustrie
Bauhöfe
Ruß- und Erdfarbenmischereien
Kohlen-Tagebaubetriebe
Teersplittwerke
Betriebe mit außergewöhnlichen Arbeitsbedingungen
heiße Betriebe (Hitzebetriebe)
feuchte Betriebe (Nassbetriebe)
feuchte, stark schmutzende Betriebe
staubige Betriebe
geruchsbelästigende Betriebe
Stahlwerke
Walzwerke
Glasfabriken
Arbeitsbereiche mit Wärmebehandlung
Wäschereien
Färbereien
Kohlen- und Erzbergwerke
Kohlenwäschen
Erzaufbereitungsanlagen
Zement- und Kalkindustrie
Gesteinsmühlen
Brecheranlagen
Tierkörperverwertungsanstalten
Betriebe mit gefährdenden Arbeitsbedingungen
Giftstoffe verarbeitende Betriebe
infektionsgefährdete Betriebe
strahlungsgefährdete Betriebe
Blei
Arsen
Quecksilber
Phosphor
tierische Rohstoffe wie Därme, Knochen, Häute u.a.
verarbeitende Betriebe
Abdeckereien
Arbeitsbereiche mit Röntgeneinrichtungen
radioaktive Stoffe gewinnende und verarbeitende
Betriebe
explosionsgefährdete Betriebe
vgl. auch ASR 35/1-4, Hinweise am Ende der ASR
Für die Bemessung der Waschräume ist lt. ASR 35/1-4 die höchste Zahl der Arbeitnehmer, deren Arbeitszeit i.d.R.
gleichzeitig endet, anzusetzen. Bei Mehrschichtbetrieb ist von der stärksten Schicht auszugehen.
Für Toilettenräume gibt die ASR 37/1 nur Beschäftigtenzahlen als Bemessungskriterium vor. Nach DIN 18 228 waren
Toilettenräume wie Waschräume nach der größten Anzahl der Beschäftigten, die im Regelfall anwesend sind, (bei
Mehrschichtbetrieb die stärkste Schicht) zu bemessen.
211
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
Sanitäreinheit für kleine Läden
gering schmutzende Tätigkeit
Beschäftigte: 1-5
innenliegende Sanitäreinheit, vom Laden durch Flur getrennt
% nicht raumhohe Trennung Vorraum / WC-Raum
% gemeinsame (maschinelle Lüftung) für Vorraum und WC-Raum
Nach Arbeitstättenrichtlinie ASR 37/1, Pkt. 4.5
ist bei nur einer Toilette der Vorraum nicht erforderlich,
wenn der Toilettenraum keinen unmittelbaren Zugang
zu einem Arbeits-, Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Umkleide-,
Wasch- oder Sanitätsraum hat.
Auf die Trennwand zwischen Vorraum und WC könnte
dann verzichtet werden.
nach ASR bzw. VDI 6000-2
212
2009
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gewerbe- und Industriebauten
Sanitärbereich für Personal
mäßig schmutzende Tätigkeit
Beschäftigte: 40 weiblich, 20 in stärkster Schicht
Beschäftigte: 10 männlich, 5 in stärkster Schicht
teilweise außenliegende Sanitäreinheit innerhalb öffentlicher Gebäude
% Umkleideraum Männer maschinell zu lüften
% Pausenraum natürlich belichtet und belüftet
nach ASR bzw. VDI 6000-2
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
213
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
GASTSTÄTTEN UND BERHERBERGUNGSBETRIEBE
Vorschriften und Normen, Literatur
Gaststättengesetz (GastG) i.d.F. vom 20. November 1998 (BGBl. I Nr. 76 S. 3418), zuletzt geänd. durch Art. 33 des
Gesetzes vom 21. Juni 2005 (BGBl. I S. 1818)
Muster–Beherbergungsstättenverordnung (M-BeVO) – Fassung Dezember 2000
VDI 6000-4
11.06
Ausstattung von und mit Sanitärräumen; Hotelzimmer
VDI 3818
02.08
Öffentliche Toiletten- und Waschräume
BGR 110
04.07
Arbeit in Gaststätten
VdS 2056
01.08
Gaststätten, Sicherheitsvorschriften
VdS 2082
02.03
Brandschutzkonzepte für Hotel- und Beherbergungsbetriebe, Richtlinien
1 Deutsche Hotelklassifizierung.- Kriterienkatalog 2005 - 2009 vom 25.09.2008, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA www.dehoga-bundesverband.de
2 Deutsche Klassifizierung für Gästehäuser, Gästehöfe und Pensionen, G-Klassifizierung 2005 - 2009 vom
04.07.2006, Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) www.dehoga-bundesverband.de
3 Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes zur Klassifizierung von Ferienhäusern und Ferienwohnungen sowie
zur Klassifizierung von Privatzimmern – Deutscher Tourismusverband e.V. (DTV) Stand 01.01.2007, Bestandteil der
Touristischen InformationsNorm TIN, verfügbar ausschließlich im Internet. www.deutschertourismusverband.de
4 Richtlinien und Empfehlungen für den Bau von Jugendherbergen, Baurichtlinien. DJH – Hauptverband der Jugendherbergen, Detmold 1999 / 2008. Anforderung unter Tel.05231 / 9936-0
5 Philippen, Prof. D.P.: „Barrierefreies Erschließen von Gebäuden. - In: DBZ (Deutsche Bauzeitschrift) Gütersloh 40
(1992) 7
6 Zielvereinbarung für Barrierefreie Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe vom 12.03.2005
Barrierefreie Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe
Auf der Grundlage des Behindertengleichstellungsgesetzes § 5 haben 2005 zwei Hotel- und Gaststättenverbände
und fünf Behindertenverbände eine Zielvereinbarung für Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe 6 abgeschlossen.
Die Umsetzung der abgestimmten Maßnahmen ist freiwillig, aber Voraussetzung für die Nutzung der speziell entwickelten Piktogramme (Kundenakquiese). Es wurden Kategorien und Standards für folgende Gruppen abgestimmt:
A
Gäste und Besucher mit Gehbehinderung
B
Rollstuhlnutzer
C
Sehbehinderte und blinde Gäste
D
Gehörlose und schwerhörige Gäste
E
Menschen mit körperlichen und sensorischen Einschränkungen
Für diese Gruppen wurden entsprechende Piktogramme zugeordnet, die bei Erfüllung der Anforderungen geführt werden dürfen.
Die geforderten Maßnahmen gehen in den maßlichen Forderungen nicht über die geltenden DIN hinaus (vereinzelt sogar geringere Mindestforderungen), definieren aber zusätzliche Maßnahmen im sensorischen Bereich (zu den
Grundanforderungen vgl. Kapitel Barrierefrei Bauen). Die Kriterien sowie die zugehörigen Checklisten können als
Planungshilfen genutzt werden. Sie sind über die Internetseiten der Beteiligten abrufbar (z.B. www.gehoerlosen-bund.de)
214
2009
In der Fachliteratur fordert Philippen bereits seit 1992 „3% der Gästezimmer, mindestens 1 pro 10 Zimmer soll als rollstuhlgerecht ausgewiesen und eingerichtet werden. ... Für das Bad gelten die Forderungen ... der DIN 18 025-1.“ 5, S. 1041
Nach DIN 18025 ist 1% der Gästezimmer, mindestens aber 1 dementsprechend barrierefrei herzustellen.
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Allgemeine Ausführungen; Grundsätze, Beispiele
Gaststätten
Grundlagen
Der Betrieb von Gaststätten wird bundesweit durch das Gaststättengesetz und landesspezifisch durch Verordnungen
zur Ausführung des Gaststättengesetzes geregelt.
Sukzessive werden in allen Ländern die Gaststätten(bau)verordnungen außer Kraft gesetzt werden und durch landesspezifische Versammlungsstätten- bzw. Beherbergungsstättenverordnungen ersetzt werden.
In diesen Versammlungsstättenverordnungen sind wie auch in der MVStättV der ARGEBAU lediglich Bemessungsrichtwerte für die Sanitärausstattung von Gaststätten ab 200 Gastplätzen angegeben (vgl. Kapitel GÖB Grundlagen). Für
die Sanitärausstattung von Gaststätten mit weniger als 200 Gastplätzen gibt es künftig keine Vorschriften. Für die Sanitärplanung solcher Gaststätten ist es zweckmäßig, sich frühzeitig mit der Verwaltungsbehörde abzustimmen, welche
die Betriebserlaubnis erteilt.
Die Beherbergungsstättenverordnungen enthalten keinerlei Aussagen zur Sanitärausstattung von Gaststätten; sie beziehen sich ausschließlich auf Brandschutz und Rettungswege. Auszug aus der Begründung: „Für die in der bisherigen
Muster-Gaststättenbauverordnung enthaltenen, eher dem Gaststättenrecht als dem Bauordnungsrecht als Gefahrenabwehrrecht zuzuschreibenden Regelungen zu Anforderungen an bestimmte Räume, wie Gasträume, Toilettenräume
oder Küchen, sind nicht mehr erforderlich, weil sie einen Standard beschreiben, der heute überall gang und gäbe ist.“
Bundesweit gibt die VDI 3818 Planungsempfehlungen für öffentlich zugängige Toiletten- und Waschräume, zu denen
auch Gaststätten und Empfangshallen von Hotels gehören. Diese Empfehlungen behandeln die besonderen bau- und
installationstechnischen sowie hygienischen Anforderungen an Sanitärräume (vgl. auch Kapitel GÖB Grundlagen und
Öffentliche Bauten).
Grundsätze
Die noch gültigen bzw. ehemaligen Gaststätten(bau)verordnungen enthalten Mindestforderungen zur Ausstattung der
Sanitärbereiche, die sich im Wortlaut nur geringfügig unterscheiden. Sie sind im folgenden zusammengefasst und stellen die absoluten Mindestnormen dar, die heutigen hygienischen Anforderungen i.d.R. aber nicht mehr genügen. Der
Standard sollte daher zeitgemäß höher angesetzt werden.
Mindestforderungen
% Die Toilettenräume für Gäste müssen leicht erreichbar und deutlich gekennzeichnet sein, Ergänzung: kontrastreich
und taktil erfassbar.
% Für Damen und Herren müssen getrennte Toilettenräume vorhanden sein. Diese müssen mittels durchgehender
Wände voneinander getrennt sein. Jeder Toilettenraum muss einen lüftbaren und beleuchtbaren Vorraum mit
Waschbecken, Seifenspender und gesundheitlich einwandfreien Handtrocknungseinrichtungen haben. Vorrichtungen für Gemeinschaftshandtücher dürfen nicht angebracht werden, Gemeinschaftshandtücher dürfen nicht bereitgestellt werden.
% Die Wände der Toilettenräume sind bis zur Höhe von mindestens 1,50 m mit einem wasserfesten, glatten Belag
oder Anstrich zu versehen.
% Die Fußböden müssen gleitsicher und leicht zu reinigen sein.
% Toiletten und Urinalbecken müssen Wasserspülung haben.
% Die Türen zu den WC müssen von innen verschließbar sein, Ergänzung: und für den Notfall von außen entriegelbar.
% Urinalräume müssen einen Fußbodenablauf mit Geruchverschluss haben.
215
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
%
%
%
%
%
Die Standbreite vor Urinalbecken darf 60 cm nicht unterschreiten, besser: 80 bis 100 cm.
Erforderliche Toiletten dürfen nicht durch Münzautomaten oder ähnliche Einrichtungen versperrt oder nur gegen
Entgelt zugängig sein Seife und Handtrocknungseinrichtungen dürfen nicht ausschließlich gegen Entgelt benutzt
werden können.
Für die im Betrieb Beschäftigten müssen leicht erreichbare Toilettenanlagen vorhanden sein. Der Weg der in der
Küche Beschäftigten zu diesen Räumen darf nicht durch Schank- oder Speiseräume oder durchs Freie führen.
Küchen müssen mindestens eine Wasserzapfstelle, ein Handwaschbecken und einen Schmutzwasserausguss haben. In der Küche oder in einem unmittelbar anschließenden, gut lüftbaren Raum ist eine ausreichende Spülanlage
einzurichten. Weitergehende Anforderungen vgl. Hygiene unter Kapitel GÖB, Grundlagen.
Die Gaststätten(bau)verordnungen mehrerer Länder enthalten Aussagen zu baulichen Maßnahmen für besondere Personengruppen (Behinderte, Rollstuhlbenutzer, alte Menschen, Eltern mit Kleinkindern); z.B. durch Hinweis
auf § 52 MBO „Für Gaststätten mit mehr als 400 Gastplätzen oder mehr als 60 Betten muss mindestens ein
Toilettenraum für Rollstuhlbenutzer geeignet sein, er ist zu kennzeichnen.“ Sh. auch vorstehende Hinweise auf die
Zielvereinbarung.
Bemessungsrichtwerte
Grundsätzlich wird bei Sanitärräumen in Gaststätten zwischen denen für Gäste und denen für das Personal unterschieden.
In den meisten Bundesländern werden für mehr als 5 Arbeitnehmer gesonderte Sanitärräume gefordert, die ausschließlich den Betriebsangehörigen zur Verfügung stehen. Diese sind zu planen nach
- Arbeitsstättenverordnung ArbStättV Anhang Ziff. 4, Pkt. 4.1 und den zugehörigen
- Arbeitsstättenrichtlinien ASR 5, ASR 6/1,3, ASR 34/1-5, ASR 35/1-4, ASR 35/5, ASR 37/1
- Lebensmittelhygieneverordnungen (Bund und Länder) - vgl. Kapitel GÖB Grundlagen
Die Forderung nach separaten Sanitärräumen für das Küchenpersonal, welche räumlich getrennt von den Sanitärräumen für das übrige Personal wie denen für Gäste liegen sollen, kann aus den Lebensmittelhygieneverordnungen bzw.
-verwaltungsvorschriften indirekt abgeleitet werden.
Nach VDI 3818 sind die Sanitärräume in Gaststätten wie folgt zu bemessen:
bis 120 Sitzplätze
121 bis 480 Sitzplätze
1 WC / 20 Frauen
1 WC / 30 Frauen
1 WC / 40 Männer
1 WC / 60 Männer
1 Urinal / 20 Männer
1 Urinal / 30 Männer
1 Behinderten-WC je Anlage
1 Behinderten-WC je Anlage
1 WC / 1 Handwaschbecken
1-2 WC / 1 Handwaschbecken
Die Verteilung der Plätze für die Bemessung auf Frauen und Männer kann sich aus der Spezifik der Gaststätte herleiten. Im Zweifelsfall sollten erst mal je 50% angesetzt werden. Die endgültige Bemessung ist mit der die Betriebserlaubnis erteilenden Stelle abzustimmen.
216
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Mindestens eine WC-Anlage (neutral), besser je Geschlecht eine Anlage ist barrierefrei auszubilden. Neben der
Herleitung aus den Bauordnungen ist diese Forderung vielfach an die Erteilung der Betriebserlaubnis bei Neubau und
Konzessionärswechsel gebunden.
Für einen Imbiss ist grundsätzlich ein Gäste - WC erforderlich, wenn Sitzplätze vorhanden sind und/oder Alkohol ausgeschenkt wird. Dieses Gäste - WC muss direkt zum Imbiss gehören, öffentliche WCs ersetzen es nicht. Auf das GästeWC kann verzichtet werden, wenn ein Stehbetrieb ohne Alkoholausschank erfolgt (bereits der zur Flasche gereichte
Öffner gilt jedoch als Ausschank), ebenso bei Schalterschank (Verkauf aus einem Fenster, kein Aufenthaltsbereich für
Gäste, d. h. auch kein Vordach!).
Allerdings wird in Einkaufspassagen mittlerweile die Mitnutzung der zentralen Toilettenanlage(n) im Center zugelassen.
Werden in einzelnen Bundesländern bzw. Kommunen die Toilettenanlagen noch nach Schankraumfläche bemessen,
gilt i.d.R.:
Besteht eine Gaststätte aus mehreren Speise-/Schankräumen, ist die Fläche aller Speise-/Schankräume zu
addieren und dann als Bemessungsgrundlage für die Sanitärausstattung anzusetzen.
Als Schankraumfläche gilt die Fläche, auf der Speisen und Getränke verzehrt werden und auf der sich Gäste aufhalten. Nicht dazu zählen die Theke, Spielflächen (wie z .B. Poolbillard), Bowling- und Kegelbahnen
einschließlich ihrer Anlaufbereiche.
Empfehlungen
Die Sanitärausstattung von Gaststätten ist je nach Raumsituation (Altbau, Neubau), Wirtschaftlichkeit, Größe und Art
der Gaststätten zu präzisieren.
Mit steigenden Komfortansprüchen wird die Qualität einer Gaststätte nicht zuletzt an der Attraktivität ihrer Sanitärbereiche gemessen: Vollständigkeit der Ausstattung, Sauberkeit, angenehme Gerüche, Bewegungsfreiheit, Helligkeit
und optischer Eindruck. Die Bemessung der Zahl der Sanitärobjekte sollte auch in Spitzenzeiten der Nachfrage ohne
Warten genüge tun.
Anforderungen an die Ausstattung von WC-Kabinen, Waschplätzen und Urinalanlagen sowie empfohlene Abmessungen, seitliche Abständen und Montagehöhen von Sanitärobjekten sowie Bewegungsflächen und sind der VDI 3818 zu
entnehmen (siehe Kapitel GÖB Öffentliche Bauten).
In VDI 3818 werden Gaststätten nach den folgenden Kriterien eingestuft:
Tabelle 1
Bewertungskriterien nach VDI 3818
Zugängigkeit
Benutzungshäufigkeit
Zerstörungsgefahr
Ausstattungseinschränkungen
Cafés
Gaststätten
Diskotheken
Kantinen
Mensen
Restaurants
Hotelrestaurants
zeitlich begrenzt
zeitlich begrenzt
zeitlich begrenzt
zeitlich begrenzt
ständig
ständig
stoßweise
ständig
geringe bis mittlere
mittlere bis große
geringe
keine bis geringe
geringe
mittlere bis wesentliche
geringe bis mittlere
keine bis geringe
217
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Die sich aus der Zugängigkeit, der Benutzerhäufigkeit und der Zerstörungsgefahr ergebenden Ausstattungseinschränkungen haben entscheidenden Einfluss auf die Materialauswahl der Sanitärprodukte.
Tabelle 2
Empfohlene Werkstoffe nach VDI 3818
Cafés
Gaststätten
Sanitärporzellan
Waschbecken
Urinal
WC
Stahl
Waschbecken
Diskotheken
Kantinen
Mensen
Restaurants
Hotelrestaurants
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Waschbecken
eingeschränkt
Urinal eingeschränkt
WC eingeschränkt
eingeschränkt
Waschbecken
Waschbecken
Waschbecken
Urinal eingeschränkt
WC eingeschränkt
eingeschränkt
218
2009
nichtrostender
Stahl
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Urinal
WC
Mineralguss
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Waschbecken
Urinal
WC
Waschbecken
Urinal
WC
Kunststoff
Waschbecken
eingeschränkt
nicht empfohlen
Waschbecken
Waschbecken
eingeschränkt
eingeschränkt
Glasfaserkunststoff
Urinal
Urinal eingeschränkt
Urinal
Urinal
Faserzementbeton
Urinal
Urinal
Urinal
Urinal
eingeschränkt
Urinal eingeschränkt
WC eingeschränkt
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Gäste-WC in Gaststätte
Gastplätze 300 (nach Muster-Versammlungsstättenverordnung)
überwiegend innenliegender Sanitärbereich innerhalb eines Geschossbaus im Bestand
% maschinelle Lüftung von Vorraum Damen, Vorraum Herren, Behinderten-WC
% natürliche Lüftung der Toilettenräume Herren und Damen
% raumhohe Trennung Toilettenräume / Vorräume
% separates behindertengerechtes WC (für Rollstuhlbenutzer geeignet)
Bewegungsflächen und Größen WC-Kabinen nach VDI 6000-3 Versammlungsstätten
Raummaße auf fertige Wandoberfläche bezogen
219
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Hotels und andere Beherbergungsbetriebe
Grundlagen
Beherbergungsbetriebe werden unterschieden nach Hotels (auch Hotel garni, Motel, Gasthof u.a.) und Ferienwohnungen bzw. Privatzimmern.
Die Muster-Beherbergungsstättenverordnung MBeVO wie auch die Beherbergungsstättenverordnungen der Länder
gelten i.d.R. ausschließlich für Beherbergungsstätten mit mehr als 12 Gastbetten. In diesen Verordnungen werden überwiegend keinerlei Aussagen zur Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen gemacht.
Bundesweit gibt die VDI-Richtlinie 6000-4 Hinweise zur Planung, Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen und
Einbauküchen, die direkt dem Hotelzimmer zugeordnet sind. Dabei wird nicht nach Komfortklassifizierung unterschieden, sondern lediglich die Grundausstattung benannt:
1 WC, 1 Waschtisch, 1 Badewanne und / oder Duschwanne, Anordnung eines Bidets und Urinals wird empfohlen.
Einbauwaschtisch
mit einem Becken
Einbauwaschtisch
mit zwei Becken
Sitzwaschbecken
(Bidet)
Toielttenbecken,
Spülung auf der
Wand
Toilettenbecken,
Spülung für Wandeinbau
Urinal
Duschwanne
Badewanne
Spüle
(in Kleinküchen)
WT
Doppelwasch-tisch
Abmessungen von Sanitärobjekten, Bewegungsflächen und Abständen
nach VDI 6000-4
alle Maßangaben in cm
Waschtisch
Sanitärobjekte
Tabelle 3
DWT
EWT
EDWT
SW
WCa
WCu
UR
DU
BW
Sp
Empfohlene Stellflächen für Sanitärobjekte
Breite
Tiefe
60
50
120
55
70
60
140
60
40
60
40
75
40
60
40
40
80
80
170/160
75
90
60
85
42 1)
42 1)
42 1)
65
60
85/92
80
60 2)
80
60 2)
80
60 2)
60
60 2)
90
75 2)
90
75/120
Empfohlene Montagehöhen über OKFF
85
85
85
Empfohlene Mindest-Maße für Bewegungsflächen
Breite
Tiefe
90
55 2)
150
55 2)
90
55 2)
150
55 2)
80
75 2)
Empfohlene Mindest-Maße für seitliche Abstände zu anderen Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
WT
20
25
25
25
DWT
0
EWT/
EDWT
SW
WCa/
WCu
DU
BW
Wand
Türen
220
2009
1)
2)
25
20
25
20
25
20
25
20
25
20
20
20
20
20
20
15
15
0
15
15
0
25
25
25
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
15
20
20
15
25
25
25
20
25
20
25
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
0
0
Abstand zu Türöffnungen / Türleibungen mind. 10 cm
Oberkante Keramik bei wandhängender Ausführung
Bei gegenüberliegender Anordnung von Sanitärobjekten, Wänden und Stellflächen
ist ein Abstand von mindestens 75 cm vorzusehen.
0
0
0
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Kategorien und Ausstattungsniveau
Um die unterschiedlichen Ausstattungsstandards zu definieren und die Beherbergungsstätten national und international
vergleichbar zu machen, wurden sowohl vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA als auch vom Deutschen Tourismusverband DTV Klassifizierungen der verschiedenen Beherbergungsbetriebe vorgenommen. Im Januar
2007 haben beide Verbände eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der sie die gegenseitige Gültigkeit dieser
Klassifizierungssysteme anerkennen. Damit wurde folgende Abgrenzung / Kennzeichnung festgelegt:
%
Deutsche Hotelklassifizierung
für Hotels, Hotels garni, Aparthotels, Boardinghäuser,
Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen 1)
Kennzeichnung: fünfzackige Sterne
%
Deutsche Klassifizierung von Gästehäusern, Gasthöfen und Pensionen
für Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen mit gaststättenrechtlicher Konzession oder mehr als 8 Gästebetten
– höchstens aber 20 Gästezimmern. Diese Betriebe dürfen in Ihrem Namen den Begriff „Hotel“ nicht führen. 1)
Kennzeichnung: „G“ und fünfzackige Sterne
%
DTV-Klassifizierung
für Anbieter von Ferienwohnungen / Appartements und Ferienhäusern,
Anbieter von Privatzimmern ≤ 8 Gästebetten
Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus in Deutschland e.V. (BAG) und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Frankfurt am Main (DLG) 2)
Kennzeichnung: achteckige Sterne,
für Ferienhäuser und -wohnungen mit einem „F“ davor,
für Privatzimmer mit einem „P“ davor
Die Klassifizierung eines Betriebes ist freiwillig und wird jeweils für einen begrenzten Zeitraum bestätigt, nach dem
eine Überprüfung erfolgt. Die Deutsche Hotelklassifizierung ist auch international gültig.
Nachfolgend werden - beginnend mit der Hotelklassifizierung - die Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer nach den vorgenannten Klassifizierungen dargestellt. Die außerdem vom DTV vorgelegte Klassifizierung der
Campingplätze wurde in das Kapitel Öffentliche Bauten integriert. (sh. vor).
1)
2)
Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen können zwischen einer Einstufung nach der Deutschen Hotelklassifizierung oder der Deutschen Klassifizierung
von Gästehäuser, Gasthöfe und Pensionen wählen, sofern sie die o.g. Einschränkungen beachten.
ausgenommen von dieser Klassifizierung sind Anbieter mit Landhotelcharakter
221
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Tabelle 4
Kategorie
*
Tourist
**
Standard
***
Komfort
****
First class
*****
Luxus
Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer in Hotels
nach Deutscher Hotelklassifizierung 1 31)
Beschreibung
Unterkunft für
einfache
Ansprüche
Mindestanzahl
Bewertungspunkte
90
70 Hotel garni
170 Hotel Superieur
Mindestkriterien der sanitären Ausstattung
der Gästezimmer
%
%
%
%
Grundsätzlich alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC,
geringer Anteil mit Etagen-Bad/WC oder Etagen-Dusche/
WC auf die der Gast bei Buchung ausdrücklich hinzuweisen ist
Dusche mit Duschvorhang bzw. –abtrennung
Waschbecken auf jedem Zimmer, Beleuchtung am WB
Spiegel, Steckdose in Spiegelnähe, Handtuchhalter oder –haken, Ablagefläche, Seife oder Waschlotion, Zahnputzbecher,
Handtücher, Abfallbehälter
Unterkunft für
mittlere
Ansprüche
170
140 Hotel garni
250 Hotel Superieur
%
%
%
Merkmale Kategorie *
Vorlage vor Waschbecken
Schaumbad oder Duschgel, 1 Badetuch / Person,
Unterkunft für
250
220 Hotel garni
380 Hotel Superieur
%
%
%
%
%
Merkmale Kategorie **
alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC
regulierbarer Duschkopf
Heizmöglichkeit im Bad
Haar-Shampoo, Papier-Gesichtstücher, Haartrockner
Unterkunft für
hohe
Ansprüche
380
350 Hotel garni
570 Hotel Superieur
%
%
%
Merkmale Kategorie ***
großzügige Ablagefläche
diverse Kosmetikartikel, Bademantel und Hausschuhe (Slipper)
auf Wunsch
Unterkunft für
höchste
Ansprüche
570
650 Hotel Superieur
%
%
%
Merkmale Kategorie ****
Körperpflegeartikel in Einzelflacons
Bademantel und Hausschuhe (Slipper)
gehobene
Ansprüche
Zusätzliche Punkte können erworben werden durch Erfüllen einzelner Kriterien aus der nächsthöheren Kategorie bzw.
zusätzliche Ausstattungsmerkmale:
% 100% der Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC, davon 50% mit Bad und separater Duschkabine
% 30% der Zimmer mit separatem WC
% Bidet
% Zusätzliches Waschbecken in Suiten
% Kosmetikspiegel bzw. beleuchteter Kosmetikspiegel
% Handtuchwärmer
% Badezimmerhocker
% Personenwaage
Das Punktwertesystem zur Einschätzung der Hotelzimmer umfasst die Kriterien
- Gebäude / Raumangebot
- Service
- Angebotsgestaltung
- Einrichtung / Ausstattung
- Freizeit
- hauseigener Tagungsbereich
Neben der Sonderform des Hotel GARNI (niedrigere Punktzahl und i.d.R. nur Frühstück) gibt es für Spitzenbetriebe in
den einzelnen Kategorien den Zusatz SUPERIEUR (höhere Punktzahlen, aber nicht alle Mindestkriterien der nächsten
Kategorie erfüllend).
Die zugeordnete Punktbewertung im einzelnen kann dem Kriterienkatalog auf der Internetseite des DEHOGA entnommen werden.
222
2009
1)
In die Kriterien wurde die Barrierefreiheit gemäß eingangs aufgeführter Zielvereinbarung integriert.
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Tabelle 5
Kategorie
Mindestkriterien der Sanitärausstattung der Gästezimmer in Gästehäusern,
Gasthöfen und Pensionen nach Deutscher G-Klassifizierung 2 41)
Beschreibung
Mindestanzahl
Bewertungspunkte
Mindestkriterien der sanitären Ausstattung
der Gästezimmer
%
G*
Tourist
G **
Standard
G ***
Komfort
G ****
First class
Unterkunft für
einfache
Ansprüche
Unterkunft für
mittlere
Ansprüche
Unterkunft für
gehobene
Ansprüche
Unterkunft für
hohe
Ansprüche
50
120
%
%
%
%
%
%
%
%
Grundsätzlich alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC,
geringer Anteil mit Etagen-Bad/WC oder Etagen-Dusche/
WC auf die der Gast bei Buchung ausdrücklich hinzuweisen ist
Sanitärbereich mit Außenfenster oder Abluftsystem
Dusche mit Duschvorhang bzw. –wand
Waschbecken auf jedem Zimmer
Spiegel, Handtuchhalter oder –haken, Seife oder Waschlotion, Zahnputzbecher, Handtücher, Abfallbehälter
Merkmale Kategorie *
alle Zimmer mit Dusche/WC oder Bad/WC
Vorlage vor Waschbecken, Beleuchtung am WB, Steckdose in
Spiegelnähe, Ablagefläche
Schaumbad oder Duschgel, 1 Badetuch / Person, Haartrockner auf Wunsch
190
%
%
%
Merkmale Kategorie **
regulierbarer Duschkopf
Haar-Shampoo, Papier-Gesichtstücher, Haartrockner
280
%
%
%
%
Merkmale Kategorie ***
Heizmöglichkeit im Bad
großzügige Ablagefläche
Kosmetikspiegel, diverse Kosmetikartikel, Bademantel auf
Wunsch
Zusätzliche Punkte können erworben werden durch Erfüllen einzelner Kriterien aus der nächsthöheren Kategorie bzw.
zusätzliche Ausstattungsmerkmale:
% beleuchteter Kosmetikspiegel
% Handtuchwärmer
% Badezimmerhocker
% Versenkbare Wäscheleine
Im weiteren wie vor für Hotels beschrieben, ausgenommen das Kriterium hauseigener Tagungsbereich.
Für Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Privatzimmer gibt es die Richtlinien des Deutschen Tourismusverbandes DTV zur
Klassifizierung. Die DTV-Klassifizierung ist an ein Lizenzsystem gebunden und ist nur von Lizenznehmern durchzuführen.
Die Teilnahme der Beherbergungsbetriebe an dieser Klassifizierung ist freiwillig
Bei Ferienhäusern und Ferienwohnungen wird in 5 Kategorien unterteilt, die mit Sterne-Symbol dargestellt werden. Als
Unterscheidung zur Hotelklassifizierung werden die Sterne im Ferienwohnungsbereich mit F ’’’’’ gekennzeichnet Privat vermietete Gästezimmer werden in 5 Kategorien gegliedert, gekennzeichnet durch P’’’.
Die Zuordnung zu den einzelnen Kategorien erfolgt nicht über definierte Merkmale der jeweiligen Kategorie, sondern
über ein Punktesystem, nach dem alle Ausstattungs-, Service- und Lagekriterien bewertet werden. Entscheidend für die
Klassifizierung ist die erreichte Gesamtpunktzahl eines Beherbergungsbetriebes.
223
1)
In die Kriterien wurde die Barrierefreiheit gemäß eingangs aufgeführter Zielvereinbarung integriert.
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Tabelle 6
Kriterien der Sanitärausstattung für Ferienhäuser/-wohnungen und Privatzimmer
und ihre Wertigkeit nach [3]
Merkmal
Punkte
Bad
Ferienhaus / Ferienwohnung
ein Bad / Dusche pro 2 Personen
ein Bad / Dusche pro 3 Personen
ein Bad / Dusche pro 4 Personen
ein Bad / Dusche pro 5 Personen
ein Bad / Dusche pro 6 Personen
ein Bad / Dusche für 7 und mehr Personen
32
16
0
-16
-32
-48
Punkte
Privatzimmer
-
Einzelkriterien
Zusätzliches WC vom Bad getrennt
Badewanne und separate Dusche
Dusche mit fest eingebauten Wänden
Badewanne mit Duschvorrichtung / Duschvorhang
Wasserstopptaste bei allen WC
ausreichend Ablagefläche und 1 Handtuchhalter pro Person
ein Haartrockner (mind. ab 3 Sterne / ab 4 St., 3 St.-auf Nachfrage)
Grundausstattung Kosmetikartikel (mind. 3)
Bademäntel
1 Abfallbehälter
Verbandkasten (DIN 13157)
1 verstellbarer Kosmetikspiegel
1 Badezimmer-Hocker
1 zusätzliches Waschbecken im Bad, privat auch im Zimmer möglich
1 Bidet / Urinal
1 Handtuchwärmer
Größe des Bades unter 4 m²
1 Außenfenster im Bad
1 elektrisches Lüftungssystem
kein Außenfenster / elektrisches Lüftungssystem
keine bei mind. 60° waschbaren Badematten
keine Beleuchtung am Waschbecken
eingeschränkte Warmwasserversorgung (z.B. mengenbegrenzter Boiler)
16
32
16
8
8
8
8
8
8
8
8
8
8
16
16
16
-32
16
8
-16
-8
-16
-32
2
32
16
8
8
8
8
8
16
8
8
8
16
16
16
-16
16
8
-16
-8
-16
-32
48
48
32
16
-16
-32
32
16
-16
-32
Gesamtzustand Bad
sehr hochwertig, zeitgemäß und harmonisch aufeinander abgestimmt
keine Abnutzungen erkennbar
sehr gepflegt / neuwertig
gepflegt / durchschnittlicher Standard
weniger gepflegt / Abnutzungen erkennbar
veraltet / renovierungsbedürftig / nicht mehr zeitgemäß
Ferienhaus / Ferienwohnung: Weitere Kriterien in angrenzenden Bereichen, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt
werden, betreffen Schwimmbad, Sauna / Dampfbad / Whirlpool und Küchen. Eine gesonderte Liste fast allgemeine
Mindestkriterien zusammen – für den hier betrachteten Bereich enthält sie nur Aussagen zu Küchen, Waschmaschinen
und Zubehör.
224
2009
Privatzimmer: Weitere Kriterien in angrenzenden Bereichen, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden, betreffen
Sauna / Dampfbad / Whirlpool, Waschmaschine / Trockner und Teeküchen. Eine gesonderte Liste fast allgemeine
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Mindestkriterien zusammen. U.a. ist eine abgeschlossene Sanitäreinrichtung (mind. Dusche und WC) zur alleinigen
oder Mitbenutzung mit anderen Gästen gefordert, eine Mitbenutzung der Einrichtungen des Vermieters genügt nicht.
Für den hier betrachteten Bereich enthält sie außerdem Aussagen zum Zubehör.
Grundsätze
%
Übereinstimmung des sanitärtechnischen Standards mit dem allgemeinen Qualitätsstandard der jeweiligen Hotelkategorie.
Hoher Anspruch der Hotelgäste an den Sanitärbereich in bezug auf Gestaltung, Design, Ausstattung, Komfort,
Funktionalität und Sicherheit erfordert eine optimale Planung.
%
Aufgrund der hohen Besucherfrequenz erfolgt eine starke Beanspruchung der Sanitärausstattung; Funktionalität und Robustheit sind sowohl für die Benutzung als auch für die tägliche Reinigung der Objekte zwingend.
Die öffentlich zugängigen Sanitärbereiche in Eingangshallen von Hotels werden nach VDI 3818 wie folgt eingestuft:
Zugängigkeit:
ständig
Benutzerhäufigkeit:
ständig
Zerstörungsgefahr:
gering bis mittel
Daraus folgen geringe bis mittlere Einschränkungen der Werkstoffauswahl für die Sanitärobjekte.
%
leistungsfähige zentrale Warmwasserversorgung und effektive, geräuscharme Zwangslüftung Installationen sind
wartungsarm und reparaturfreundlich auszuführen, es sollten Revisionsklappen vorgesehen werden (Zeitfaktor Belegung)
%
maschinelle Lüftung mit Nachlaufrelais, zu empfehlen ist ein erhöhter Volumenstrom von 120 m³/ h je Sanitärraum
bei Nutzung
%
Armaturen sind bedienungsfreundlich (offensichtliche Handhabung, Einhebelmischer), energie- und wassersparend auszubilden (Selbstschlussarmaturen, Wassersparkartuschen, Duschköpfe mit Durchflussbegrenzer)
Bei Brauseschläuchen ist ein Rücksaugen durch Sicherungsarmaturen nach DIN 1988-4 zu verhindern.
Zur Minimierung des Geräuschpegels sind Armaturen der Armaturengruppe I zu verwenden
%
Helle, freundliche Farbgestaltung, porenfreie glatte, farb- und lichtechte Oberfläche, klare Formen erleichtern die
Reinigung und fördern das Hygienebewusstsein der Gäste
%
Temperaturkontrolle des warmen Wassers über Thermostat für Dusche und Bidet
%
Sanitärräume in Gebäuden, die für einen wechselnden Personenkreis bestimmt oder allgemein zugänglich sind,
sollten mit einem Bodenablauf mit Geruchsverschluss versehen werden. Dies ist insbesondere in Restaurantbereichen zutreffend sowie bei der Planung von Etagenbädern/WC. In - den Zimmern zugeordneten - Sanitäreinheiten
ist individuell in Abhängigkeit von der Nutzerstruktur (Zielgruppe) über den Einbau eines Bodenablaufs zu entscheiden. Nach VDI 6000-4 wird der Einbau eines Bodenablaufs empfohlen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der
Einbau immer ein schallschutztechnisches Problem birgt.
%
Für die vorübergehende Aufbewahrung von Abfällen sind nichtbrennbare Abfallbehälter mit selbstschließenden
nichtbrennbaren Deckeln vorzusehen.
%
Alle Einbauten und Ausstattungen müssen die schnelle (Wirtschaftlichkeit) und gründliche Reinigung (Hygiene)
ermöglichen – neben Oberflächen und Formen insbesondere Anschlussfugen und Abstände beachten.
225
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Empfehlungen
%
Farben für Sanitärobjekte sind auf das Ambiente des Hotels abzustimmen. Empfehlungen zu Farben, Stimmungen
und Ausdrucksformen siehe VDI 6000-4 bzw. Kapitel GÖB Grundlagen
%
Wände von Sanitärbereichen mind. bis Türhöhe (Zarge) Fliesen, die verbleibenden Wand- und Deckenflächen
diffusionsoffen ausführen
%
Duschbereiche mit festen Abtrennungen gegen Spritzwasseraustritt versehen, Duschvorhänge (schwer zu reinigen,
Infektionsrisiko) und hohe Trittkanten bei Duschwannen vermeiden
%
rutschhemmende Oberfläche von Bade- und Duschwannen, aus hygienischen Gründen keine Einlagen verwenden
%
Haltegriffe im Bereich von Wanne, Dusche, WC, die das Ein- und Aussteigen bzw. Aufstehen erleichtern; ggf. auch
neben Waschtischen - günstig zugleich als Handtuchhalter nutzbar (Senioren, in ihrer Beweglichkeit - zeitweise eingeschränkte bzw. unsichere Personen), einen Hocker einordnen, ggf. höhenverstellbar
%
möglichst große Ablageflächen, Seifenablagen, reichliche Ausstattung mit Haken/Handtuchhaltern (mind. 2 pro
Bett)
%
Spiegel möglichst großflächig und mit (blendfreier) Spiegelbeleuchtung (kleine Sanitärräume werden dadurch
optisch erweitert), schwenkbarer Rasier- oder Kosmetikspiegel
%
2 Steckdosen neben dem Waschtisch (elektrische Schutzbereiche beachten!)
%
Ausstattung der WC mit Papierrollenhalter, Vorratsrollenhalter, Abfalleimer und Reinigungsbürste in fester Halterung; räumliche Zuordnung in Griffweite und außerhalb von Spritzwasserbereichen
%
wandhängende Sanitärobjekte (Bidet, WC), WC mit bequemen, körpergerecht geformten Sitz vorzugsweise
Tiefspül-WCs (geringe Geruchsbelästigung, leichtere Reinigung)
%
Wannen körperschallentkoppelt aufstellen, schnelle Wasserabkühlung durch Wannenträger oder -verkleidungen
vermeiden
%
spezielle Heizkörper für Trocknung der Bade- und Handtücher
%
Lautsprecher, der an das Zimmerradio angeschlossen ist
weiteres Zubehör wie Fön, Mundspülglas evtl. mit Glashalter, Seifenversorgung
Hinweise
- Überlauf: offen sichtbarer Überlauf für Reinigung schwer zugängig (vor allem optisches Problem) - Lösungen mit
einem in den Ablauf integrierten Überlauf prüfen
- für Dusche und Urinal (Hygiene, Geruchsbelästigung) kann der Einsatz automatisch gesteuerter Armaturen sinnvoll
sein
- Bewegungsfläche vor Spülen lt. VDI 6000-4: Tiefe der Bewegungsfläche 1.20 m. mind. aber 75 cm
226
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Hotelbad der Kategorie ** Standard
innenliegendes Bad in einem Geschossbau
%
%
%
%
%
maschinelle Lüftung
Heizung wahlweise über Warmluft oder Strahler
Ausstattung mit Ablagefläche am Waschtisch, Handtücher, Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Fußmatte vor Dusche, Abfallbehälter
Deckenbeleuchtung, Beleuchtung am Waschtisch
Duschabtrennung: mit zwei Gleittürsegmenten, zur Reinigung aushängbar, Magnetleisten am Verschluss des Eckeinstiegs
Bewegungsflächen nach VDI 6000-4
227
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Hotelbad der Kategorie *** Komfort
innenliegendes Bad in einem Geschossbau
%
%
%
%
%
%
maschinelle Lüftung
Heizung durch Badheizkörper, zugleich Handtuchtrockner
wenn Armatur nur stirnseitig am Schacht möglich: keine Duschabtrennung
regulierbarer Duschkopf
Ausstattung mit Ablagefläche am Waschtisch, Haartrockner, Handtüchern und 1 Badetuch pro Bett, Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Fußmatte vor Dusche, Abfallbehälter
Deckenbeleuchtung und Beleuchtung am Waschbecken
Bewegungsflächen nach VDI 6000-4
228
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Hotelbad der Kategorie ***** Luxus
innenliegendes Bad in einem Geschossbau
%
%
%
%
%
maschinelle Lüftung
Heizung über Warmluft und Badheizkörper, zugleich Handtuchtrockner
regulierbarer Duschkopf
Ausstattung mit großzügiger Ablagefläche am Waschtisch, Haartrockner, Handtüchern und 1 Badetuch pro Bett,
Handtuchhalter, Zahnputzbecher, Kosmetikspiegel, Ankleidespiegel, Hausschuhe, 1 Bademantel pro Bett, Fußmatte vor Dusche und Badewanne, Abfallbehälter
Deckenbeleuchtung, Beleuchtung am Waschbecken und hinter der Wanne
Bewegungsflächen nach VDI 6000-4
229
2009
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Jugendherbergen
Grundlagen
Grundlage für die Planung von Jugendherbergen sind die Baurichtlinien des Hauptverbandes der Jugendherbergen in
Deutschland 4. Die Richtlinien sind gemäß § 8 der Satzung des Hauptverbandes für die Landesverbände verbindlich
und ihre Erfüllung ist zwingend für Neu-, Um- und Erweiterungsbauten (ausgenommen die darin auch enthaltenen
Empfehlungen).Für grundlegende Instandsetzungen und Sanierungen wird Ihre sinngemäße Umsetzung im Rahmen der
technischen Möglichkeiten empfohlen.
Wesentliche Ziele für den Bau von und in Jugendherbergen sind
%
eine möglichst hohe Lebens- und Freitzeitqualität bei
%
reduziertem Umwelt- und Ressourcenverbrauch (einmalig wie dauernd)
Die Aspekte nachhaltigen Bauens und Betreibens sind wesentliche Maßstäbe, die nach den Vorgaben des Hauptverbandes zwingend erfüllt werden müssen.
Wesentliche Kriterien im einzelnen betreffen
%
zeitgemäße und sympathische sowie jugend- und gästegerechte Gestaltung unter Berücksichtigung
regionaltypischer Merkmale
%
ökologisch und gesundheitliche unbedenkliche Baustoffe und Ausrüstungen /
Ausstattungen
%
Minimierung des Energieverbrauchs einschl. Wasserspartechnologien
%
Regenerative bzw. nachwachsende Energien / Brennstoffe
z.B. Regenwassernutzung, Solarenergie, Holz
%
Teile der Einrichtungen barrierefrei
Nach den Bewertungskriterien der VDI 3818 (vgl. Kapitel Öffentliche Bauten) ist in diesen ständig genutzten Einrichtungen mit einer mittleren Zerstörungsgefahr zu rechnen, der durch entsprechende Ausstattungseinschränkungen zu
begegnen ist.
Spezielle Anforderungen zu den Sanitären Anlagen sind
% WC und Waschbecken wandhängend
% Duschen unter Berücksichtigung der „Privatheit“
% stabile Ablageflächen, Spiegel, Handtuch- und Kleiderhaken
% Fußbodeneinläufe (nach VDI 3818 1 /30m²)
Es sind gesonderte Putzmittelräume vorzusehen, die mit Ausguss einschl. WW / KW auszustatten sind. Weitere Anforderungen werden für Küchen aufgeführt. Selbstkocherküchen gehören standardmäßig nicht zur Grundausstattung,
können aber optional vorgesehen werden.
Bemessung
Standardgästezimmer verfügen über 4 bis 6 Betten, 2-Bett-Zimmer sind für Betreuer bzw. Lehrer vorzusehen. Die
gemeinschaftlich zu nutzenden sanitären Anlagen sind in räumlicher Nähe, auf jeder Ebene nach Geschlechtern
getrennt, anzuordnen. Diese sind wie folgt auszustatten:
4 bis 6 Bett-Zimmer
Gemeinschaftssanitäranlage
2-Bett-Zimmer
230
2009
mind. 1 Waschgelegenheit,
1 Steckdose, Handtuchhalter
1 Dusche / 8 bis 10 Betten
1 WC / 6 Betten
Sanitäreinheit mit
1 Waschgelegenheit, 1 Dusche, 1 WC
am Zimmer oder separat in der Gemeinschaftsanlage
Gewerbliche und öffentliche Bauten (GÖB)
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe
Sanitäranlage in einer Jugendherberge
Außenliegende Räume in einem Geschossbau
%
%
%
%
Beispiel für Sanitäranlage Herren,
durch benachbarte Anlage Wasch- und WC-Raum rationelle Nutzungsmöglichkeiten
Betreuer-Sanitärraum bietet zugleich ein barrierefreies Bad sowie eine Wickelmöglichkeit,
zusätzlich könnte auch eine Klappliege zur Versorgung behinderter Jugendlicher oder Erwachsener eingeordnet
werden
Heizung über Heizkörper, alternativ Fußbodenheizung
Einzel-Duschen mit und ohne Zelle kombiniert
Bewegungsflächen nach VDI 6000-4
231
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
WOHNUNGSLÜFTUNG
Allgemeine Anforderungen
Sicherung der raumlufthygienischen Erfordernisse
Die Wohnungslüftung muss für den ausreichenden Abtransport der unvermeidbar frei werdenden Schadstoffe bis auf
zugelassene bzw. empfohlene unbedenkliche Werte sorgen. Lt. Bundesumweltamt sind dafür mindestens die nachfolgend aufgeführten Konzentrationen in der Raumluft zu gewährleisten (Stand Januar 2008):
% VOC: 0,2 bis 0,3 mg/m3 Summenkonzentration als Gesamtheit sämtlicher flüchtigen
Kohlenwasserstoffe (TVOC: total volatile organic compound) bei dauerhafter Einwirkung;
% Kohlenstoffmonoxid (CO): 1,5 mg/m3 über maximal 8 Stunden;
% Stickstoffdioxid (NO2): 0,06 mg/m3 über den maximalen Zeitraum von einer Woche;
% Formaldehyd (HSHO): 0,1 ppm und
% Radon lt. Deutscher Strahlenschutz-Kommission: 200 Bq/m3 im Jahresdurchschnitt.
Empfehlenswert ist außerdem die Einhaltung bzw. Unterschreitung des CO2-Gehaltes der Raumluft entsprechend
Standardwert IDA 3 nach DIN EN 13799 bzw. Kategorie III nach DIN EN 15251: entspricht einer Differenz von
800 ppm gegenüber dem CO2-Gehalt der Außenluft.
Darüber hinaus hat die Lüftung die Aufgabe, den Raumluftgehalt an Keimen und Mikroorganismen (z. B. Milben) sowie
allergenen Bestandteilen im Hausstaub (z. B. Pollen und Pilzsporen) zu mindern und Geruchsstoffe (vorzugsweise aus
Küche und Bad/ WC) schnellstmöglich abzuführen.
Um alle Anforderungen mit möglichst geringem Energieeinsatz erfüllen zu können, müssen Schadstoff-Emissionen aus
Bauwerk, Einrichtungs-Gegenständen, Raumtextilien, Tapeten und Wandfarben sowie Fußbodenbelägen weitestgehend vermieden werden.
Schutz von Mensch und Gebäude vor Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit
Feuchtigkeitsquellen in der Wohnung sind Koch-, Back- und Bratvorgänge; alle Feuchtreinigungs- und Trocknungsprozesse (vor allem freies Wäschetrocknen), Wannen- und Duschbäder, freie Wasserflächen (z. B. Aquarien ohne Abdeckung) und Zimmerpflanzen sowie der Mensch selbst. In einer von drei Personen bewohnten Wohnung können im
Durchschnitt täglich ca. 5,6 bis 7,5 Liter Wasser an die Raumluft abgegeben werden [HART01]. Die Differenz ist auf die
Feuchtigkeitsfreisetzung infolge freien Wäschetrocknens zurück zu führen. Dieses wurde Anfang der 1990er Jahre noch
von mindestens 70 % der Mieter in städtischen Mehrfamilienhäusern (MFH) praktiziert [HEINZ94/95 und 00].
Meist wird weniger als die Hälfte des verdunstenden Wassers durch Lüftung direkt abtransportiert. Der Rest wird vorzugsweise in der Umfassungskonstruktion und in den Einrichtungsgegenständen gespeichert und muss später ebenfalls
(indirekt) abgeführt werden. Der direkte und indirekte Abtransport durch die Lüftung kann nur hinreichend gesichert
werden, wenn eine dem Feuchtigkeitsaufkommen entsprechende Menge Außenluft zur Verfügung steht und diese auch
in der Lage ist, jeweils genügend Feuchtigkeit aufzunehmen. Der zusätzlich durch die Gebäudehülle diffundierende
Anteil an Raumluftfeuchtigkeit („atmende Wände“) ist mit 3 % vernachlässigbar klein.
Wird die im Raum frei werdende Feuchtigkeit nicht in ausreichendem Maße abgeführt, kann die Luftfeuchtigkeit in der
Heizperiode zur Kondensation an inneren Oberflächen und damit zu Schäden an der Baukonstruktion führen. Das
Schimmelpilz-Wachstum beginnt dabei an hinreichend verschmutzten Flächen schon ab einer relativen Luftfeuchtigkeit
an der Bauteiloberfläche von 70 bis 80 %, wenn letztere mindestens 12 Stunden täglich über einen Zeitraum von
mindestens 5 aufeinander folgenden Tagen anhält ([HART02], DIN EN ISO 13788). Begünstigt werden Kondensation
und Schimmelpilz-Wachstum deshalb neben unzureichender Lüftung auch durch niedrige Oberflächentemperaturen
infolge ungenügender oder ganz fehlender Heizung bzw. mangelhafter Wärmedämmung (meist in Verbindung mit
Wärmebrücken). Besonders gefährdet sind alle Wände, die an kühlere Bereiche grenzen sowie die Zonen hinter
Einrichtungsgegenständen, Vorhängen und unzweckmäßig angebrachten Wandverkleidungen, die die ausreichende
Luftzirkulation behindern.
232
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 (§ 6 (2)) trägt dem Stellenwert der Lüftung Rechnung durch die Anforderung: „Zu errichtende Gebäude sind so auszuführen, dass der zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderliche Mindestluftwechsel sichergestellt ist.“
Sicherung des Verbrennungsluftbedarfs raumluftabhängiger Feuerstätten
Übliche Feuerstätten und Kamine für flüssige, gasförmige oder feste Brennstoffe benötigen Luftsauerstoff zur Verbrennung. Dessen Zuführung ist in all den Gebäuden, in denen Heizwärme erzeugt oder Warmwasser in raumluftabhängigen Feuerstätten (z. B. Öfen, Kamine, Kessel und Wasser-Durchlauferhitzer) bereitet wird, abhängig von der Luftdurchlässigkeit der Hüllkonstruktion. Die Verbrennungsluft-Zuführung ist damit indirekt ebenfalls eine Lüftungsanforderung.
Gelangt die benötigte Verbrennungsluft nicht in ausreichender Menge in den Aufstellungsraum der Feuerstätte, können
durch unvollständige Verbrennung unzulässige Schadstoff-Konzentrationen entstehen. Dabei stellen das Kohlenmonoxid
(CO), Stickstoffoxide (NOx) und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die vor allem bei der Holzverbrennung entstehen, die Hauptrisikofaktoren für akute Gesundheits-Gefährdungen dar.
Außenluftbedarf
Der Gesamt-Außen(„Frisch“-)Luftbedarf von Wohnungen wird bestimmt von den zuvor beschriebenen Anforderungen.
Um diese erfüllen zu können, muss den Räumen der Wohnung „frische“ Außenluft zu- und gleichzeitig angereicherte
bzw. „verbrauchte“ Raumluft aus diesen wieder abgeführt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von
Luftaustausch oder Luftwechsel.
Nach Überarbeitung der DIN 1946-6 schreiben die Regeln der Technik für die erforderlichen Außenluftvolumenströme
qv,ges bzw. den Luftwechsel nges vier unterschiedliche Betriebswerte vor. Diese sind so gewählt worden, dass in normal
genutzten Wohnungen (WE) sowohl Feuchtigkeits- als auch hygienische Probleme vermieden werden können. Bild 1
gibt einen Überblick über die dafür notwendigen stündlichen Luftwechsel-Bereiche (nges [1/(h · WE)]) für alle Betriebsstufen in Abhängigkeit von der Wohnungsgröße. Im Gegensatz zu früheren Vorgaben nehmen die erforderlichen Luftwechselwerte mit zunehmender Größe der WE ab. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Belegung
von Wohnungen nicht proportional mit ihrer Größe wächst und bei gewährleistet guter Lüftungseffektivität ca. 30 m3/
(h · Person) für die Einhaltung hygienischer Standards in den meisten Fällen ausreichen.
Unabhängig vom sich einstellenden Luftwechsel erfolgt die Auslegung aller lüftungstechnischen Maßnahmen (LtM)
immer über die Luftvolumenströme (Gleichung (2))1. Der der Auslegung zugrunde liegende Gesamt-Außenluftvolumenstrom qv,ges setzt sich zusammen aus dem Luftvolumenstrom qv,LtM, der über freie oder ventilatorgestützte Maßnahmen
zu realisieren ist, dem anrechenbaren (wirksamen) Luftvolumenstrom durch In- und Exfiltration qv,Inf,wirk (im Weiteren
nur noch als Infiltration bezeichnet) und dem anrechenbaren Luftvolumenstrom durch teil- bzw. zeitweise notwendiges
Fensteröffnen qv,Fe,wirk (Gleichung (1)):
(1).
qv,ges = qLtM + qv,Inf,wirk {+ qv,Fe,wirk}
Für den Auslegungs-Luftvolumenstrom lüftungstechnischer Maßnahmen qv,LtM folgt daraus
(2). qv,LtM = qv,ges – (qv,Inf,wirk {+ qv,Fe,wirk})
233
Die ausführlichen Auslegungsvorschriften können der jeweils letzten Ausgabe von DIN 1946-6 entnommen werden.
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Bild 1
Betriebsstufen des (Außen-)Luftwechsels für Wohnungen nach DIN 1946-6
im Vergleich zum Infiltrations-Luftwechsel bei dichter Gebäudehülle
Während der Luftvolumenstrom durch Infiltration qv,Inf,wirk im Heizperioden-Mittel rechnerisch berücksichtigt werden kann
und soll, ist eine Quantifizierung für den allein vom Nutzer abhängigen Luftvolumenstrom durch Fensteröffnen {qv,Fe,wirk}
nicht möglich. Er wird bei der Bemessung lüftungstechnischer Maßnahmen deshalb vernachlässigt.
Der wirksame Infiltrations-Luftvolumenstrom qv,Inf,wirk bzw. –Luftwechsel nInf,wirk kann nach den Gleichungen (3.1) bzw.
(3.2) ermittelt werden
§ fwirk ,Lage ⋅ Δp ·
¸
qv ,Inf ,wirk = fwirk ,Komp ⋅ VNE ⋅ n50 ⋅ ¨¨
¸
50
©
¹
§ fwirk ,Lage ⋅ Δp ·
¸
nInf ,wirk = fwirk ,Komp ⋅ n50 ⋅ ¨¨
¸
50
©
¹
VNE
234
2009
n
bzw.
(3.1)
n
(3.2)
Volumen der Nutzungseinheit in m3,
n50
Vorgabewert (DIN 1946-6) oder Messwert des Luftwechsels bei 50 Pa Differenzdruck in h-1,
6p
Auslegungs-Differenzdruck in Pa (DIN 1946-6)
n
Druckexponent (Vorgabewert n = 2/3 oder Messwert)
fwirk,Komp
Korrekturfaktor für die bei der Bemessung der Lüftungs-Komponenten anzurechnende (wirksame) system- und komponentenabhängige Infiltration und
fwirk,Lage
Korrekturfaktor für den wirksamen Infiltrationsluftanteil in Abhängigkeit von der Gebäudelage.
Bei den Betriebsstufen der Lüftung wird nach DIN 1946-6 hinsichtlich des erforderlichen Gesamt-Außenluftvolumenstroms zwischen Reduzierter Lüftung einschließlich Lüftung zum Feuchteschutz, Nennlüftung und Intensivlüftung wie folgt
unterschieden:
Lüftung zum Feuchteschutz (FL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchtelasten, z. B. zeitweilige Abwesenheit der Nutzer und kein Wäschetrocknen in der Nutzungseinheit (Minimalbetrieb Feuchteschutz)
Betriebsweise: ständig, nutzerunabhängig
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Reduzierte Lüftung (RL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Mindestanforderungen sowie des Bautenschutzes (Feuchte) unter üblichen Nutzungsbedingungen bei teilweise reduzierten Feuchte- und Stofflasten, z. B. infolge zeitweiliger
Abwesenheit von Nutzern
Betriebsweise: ständig; Realisierung durch LtM so, dass sie weitestgehend nutzerunabhängig gewährleistet ist (Minimalbetrieb)
Nennlüftung (NL):
Notwendige Lüftung zur Gewährleistung der hygienischen Anforderungen sowie des Bautenschutzes bei Anwesenheit
der Nutzer (Normalbetrieb)
Betriebsweise: während Anwesenheit der Nutzer, Realisierung durch LtM weitgehend nutzerunabhängig mit zeitweiliger Ergänzung durch Fensterlüftung
Intensivlüftung (IL):
zeitweilig notwendige Lüftung mit erhöhtem Luftvolumenstrom zum Abbau von Lastspitzen (Lastbetrieb)
Betriebsweise: während Anwesenheit der Nutzer, aus energetischen Gründen nicht länger als jeweils ein bis zwei
Stunden, Realisierung durch LtM bzw. Fensterlüftung
Der für eine Nutzungseinheit erforderliche Gesamt-Außenluftvolumenstrom wird nach DIN 1946-6 für die Nennlüftung
qv,ges,NE,NL in m3/h mit kBS = 1 und ANE als Fläche der Wohnung in m2 nach Gleichung (4) berechnet:
qv,ges,NE,NL = kBS · (- 10-3 · ANE2 + 1,15 · ANE + 20)
(4).
Die Gesamt-Außenluftvolumenströme für die weiteren Betriebsstufen (BS) werden anteilig entsprechend kBS nach Tabelle 1 ermittelt:
Tabelle 1
Faktor kBS für die Berechnung der Gesamt-Außenluftvolumenströme
Lüftungs-Betriebsstufe
a)
b)
FL
Wärmeschutz
hocha)
geringb)
kBS
0,3
0,4
RL
NL
IL
0,7
1
1,3
Neubau nach 1995 oder Komplett-Modernisierung mit Wärmeschutzniveau mindestens nach WSchV 95
nicht oder nur teilweise modernisierte (z. B. nur kompletter Fensterwechsel) vor 1996 errichtete Gebäude
Systeme der Wohnungslüftung
Zur Realisierung der aufgeführten Anforderungen an die Wohnungslüftung nutzt man Systeme der freien und der ventilatorgestützten Lüftung sowie Misch- oder Hybrid-Systeme (Bild 2). Im Rahmen dieser Systeme werden lüftungstechnische Maßnahmen (LtM) unterschieden, die von den Einrichtungen zur freien Lüftung bis hin zu Lüftungsanlagen bzw.
– geräten reichen. LtM sind nach DIN 1946-6 mindestens dann zu treffen, wenn der Infiltrations- kleiner als der für den
Feuchteschutz notwendige Außenluftvolumenstrom ist.
Freie Lüftung
Zu den Einrichtungen zur freien Lüftung gehören Außenluftdurchlass (ALD), Lüftungs-Schacht mit raumseitigen Abluftdurchlässen und geöffnete(s) Fenster.
Die Antriebskräfte der freien Lüftung sind Wind und thermischer Auftrieb. Weil diese natürlichen Kräfte unregelmäßig
und mit unterschiedlicher Intensität auftreten, ist die Wirksamkeit der freien Lüftung starken quantitativen und zeitlichen
Schwankungen unterworfen. Neben den Antriebskräften wirken sich bauwerks- und umgebungsbedingte Faktoren
zusätzlich behindernd oder begünstigend auf die freie Lüftung aus. Die wichtigsten sind die Luftdurchlässigkeit bzw.
Luftdichtheit der Gebäudehülle, die Gebäudehöhe, die Höhenlage des Gebäudestandortes, die Topografie des Gebäudeumfeldes und die Grundrissgestaltung der Wohnung [HEINZ00].
235
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Bild 2
236
2009
Systeme der Wohnungslüftung
Die Systeme der freien Lüftung können in Querlüftung (Windlüftung) über Außenluftdurchlässe (ALD) bzw. ungeplante
Rest-Undichtheiten sowie in Schachtlüftung oder thermische Auftriebslüftung unterteilt werden, bei der die Außenluft
ebenfalls über ALD und ungeplante Undichtheiten nachströmt (Bild 3). Zu beachten ist, dass die konzentrierte Außenluftzuführung über ALD hinsichtlich Einhaltung der Behaglichkeit nicht unproblematisch ist. Bei Auswahl bzw. Auslegung
und Anordnung letzterer muss deshalb darauf geachtet werden, dass im Aufenthaltsbereich der Räume keine Zugluftprobleme auftreten (siehe [MARK03, 04]).
Die Lüftungsschächte der Schachtlüftung sollten nur als Einzelschächte (Bild 4) ausgeführt werden, um das Überströmen von Luft von einer WE zur anderen wirkungsvoll unterbinden zu können. An jeden Schacht dürfen die Ablufträume
(z. B. Küche, Bad, WC) jeweils nur einer Wohnung angeschlossen werden. Neben der Antriebswirkung von Lüftungsschächten stellt sich in mehrgeschossigen (Maisonette-) Wohnungen bzw. Einfamilienhäusern (EFH) eine Antriebskraft
in Form eines thermischen Auftriebs auch ohne Lüftungsschacht ein. Voraussetzung ist, dass sowohl alle Räume als
auch die Geschosse untereinander lüftungstechnisch verbunden sind. Das ist bei geschlossenen Zimmertüren nur dann
gewährleistet, wenn sich zwischen den Räumen unverschließbare Überström-Luftdurchlässe (ÜLD) (Bild 5) befinden.
Auch wenn für die Querlüftung die ALD nach DIN 1946-6 in der Minimalvariante nach der Lüftung zum Feuchteschutz
ausgelegt werden dürfen, ist die Auslegung für eine höhere Lüftungs-Betriebsstufe insofern von Vorteil, als dadurch der
Nutzer im Mittel der Heizperiode weniger oft mit zusätzlicher Fensterlüftung nachhelfen muss, die Lüftungsanforderungen hinreichend gut zu erfüllen. Werden die ALD für Reduzierte oder auch Nennlüftung bemessen, ist somit auch die
Sicherheit größer, nutzerunabhängig Bau- oder Gesundheitsschäden vermeiden zu können. Die Gefahr der dabei u. U.
häufiger auftretenden Zugluftbildung in windstärkeren Lagen kann wirkungsvoll durch den Einsatz von ALD mit oberer
Volumenstrom-Begrenzung verringert werden [HEINZ00, MARKF03, 04]. Um eine Querlüftung mit der dafür notwendigen
ungehinderten Luftströmung von Luv nach Lee auch bei geschlossenen Türen sicherstellen zu können, sind ÜLD (Bild 5)
in allen Wohnungen unverzichtbar.
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Bild 3
Schnitt- und
Grundriss-Darstellung
der
Luftströmung in
Wohnungen mit
Querlüftung bzw.
kombinierter Querund Auftriebslüftung
[BPh-K05]
Bild 4
Schnitt- und Grundriss-Darstellung der
Luftströmung in
Wohnungen mit
kombinierter
Quer- und Auftriebslüftung mit Lüftungsschacht-Unterstützung
[BPh-K05]
Bild 5
Beispiele für Anordnung
und Ausführung von
Überström-Luftdurchlässen
(ÜLD) in Wohnungen bzw.
Einfamilienhäusern (EFH)
237
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Ventilatorgestützte Lüftung
Die technischen Hilfsmittel der ventilatorgestützten Lüftung sind Lüftungs-Anlagen oder -Geräte. Sie setzen sich aus
Bauteilen, Baugruppen bzw. Lüftungs-Komponenten zusammen. Die Antriebskraft wird mittels Ventilatoren erzeugt.
Bis zu einem gewissen Grade wirken sich aber auch noch thermischer Auftrieb und Wind förderlich oder als
Störgrößen auf die Funktion der Lüftung aus. Bei der ventilatorgestützten Lüftung kommen in Deutschland überwiegend Abluft- sowie (kombinierte) Zu-/Abluftsysteme und seltener auch Zuluftsysteme zur Anwendung.
Abluftanlagen
Die wichtigsten Bauteile und Baugruppen von Abluftanlagen sind Abluftventilator(en), Wärmeübertrager und Wärmepumpen für die Wärmerückgewinnung, Luftleitungen mit oder ohne Wärmedämmung, Luftklappen, Brandschutzklappen
bzw. Deckenschotts, Schalldämpfer, Luftdurchlässe (überwiegend mit Luftfiltern) sowie Steuerungs- und Regelungseinrichtungen. Man unterscheidet in Zentral- (ZVA) und Einzel-Ventilator-(Abluft-)Anlagen (EVA).
Weil Abluftanlagen Luft aus der Wohnung absaugen, muss analog der freien Lüftung für ausreichende Möglichkeiten
zur Außenluft-Nachströmung gesorgt werden, wenn die Undichtheiten des Gebäudes nicht ausreichen. Das geschieht
zweckmäßigerweise gleichfalls über ALD. Diese müssen so bemessen sein, dass nach DIN 1946-6 in den Räumen kein
größerer Unterdruck gegenüber außen als 8 Pa verursacht wird. Anderenfalls können unliebsame Strömungsgeräusche
an nicht vermeidbaren Undichtheiten sowie u. U. zu hoher Differenzdruck über Innentüren auftreten.
Zentralventilator-Abluftanlagen (ZVA) arbeiten mit einem zentral im Dachbereich angeordneten Ventilator, der die
belastete (Ab-)Luft über eine gemeinsame Abluftleitung (Hauptleitung) und spezielle Abluftdurchlässe aus den Ablufträumen der Wohnung absaugt (Bild 6). Bei Komplettierung mit Wärmerückgewinnung wird die Abluftwärme unter
Nutzung einer Wärmepumpe zur Trinkwasser-Erwärmung bzw. zur Heizungsunterstützung genutzt. Dabei befinden
sich der Wärmeübertrager vorzugsweise in Ventilatornähe (Dachbereich) und die Wärmepumpe in der Heiz- bzw.
Wärmeanschluss-Zentrale (Kellerbereich). Zur Minimierung der Wärmeverluste des für den Wärmetransport notwendigen Zwischen-Mediums sollten die dafür notwendigen Vor- und Rücklauf-Leitungen durch beheizte Bereiche geführt und
ggf. entsprechend dem Umgebungstemperatur-Niveau wärmegedämmt sein.
Bild 6
238
2009
Schnitt- und Grundriss-Darstellung von Zentral- und Einzel-Ventilator-Abluftanlagen in Mehrfamilienhäusern (MFH)
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Bei Einzelventilator-Abluftanlagen (EVA) ist jeder Abluftraum mit einem am Abluftdurchlass angeordneten (Einzel-)
Ventilator ausgerüstet, der die Abluft über Einzel- oder Hauptleitungen ins Freie fördert (Bild 6).
Eine Sonderform der Ablufttechnik stellt die kombinierte oder Hybrid-Lüftung dar. Sie basiert auf einer Zentralventilator-Lüftungsanlage, bei der der Abluft-Ventilator automatisch außer Betrieb gesetzt wird, wenn der thermische Auftrieb
über die Lüftungsschächte bzw. die Hauptleitung allein ausreichend für die Sicherstellung der Nennlüftung ist. In dieser
Zeit arbeitet die Lüftung nur nach dem thermischen Auftriebs- bzw. Schachtlüftungsprinzip. Die Schaltung des Ventilators
kann in Abhängigkeit von einer vom Hersteller vorzugebenden Außenlufttemperatur erfolgen.
Zu-/ Abluftanlagen
Zusätzliche Bauteile und Baugruppen der Zu-/ Abluftanlagen gegenüber Abluftanlagen sind Zuluftventilator, ErdreichLuft-Wärmeübertrager, Wärmeübertrager für die Lufterwärmung zur Kompensation der Transmissions-Wärmeverluste
bei Luftheizung und ggf. Frostschutzeinrichtungen für den Wärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung. Zu-/ Abluftsysteme werden in MFH als semi- bzw. zentrale (Bild 7) Anlagen und im MFH und EFH als wohnungs- oder auch nur
raumweise Anlagen bzw. Geräte ausgeführt.
Bild 7
Schnitt- und Grundriss-Darstellung von zentralen und semizentralen Zu-/
Abluftanlagen im Mehrfamilienhaus (MFH )
Während zentrale und semizentrale Zu-/ Abluft-Systeme gemäß Bild 7 vorzugsweise für den Neubau konzipiert sind 2),
eignen sich vor allem Systeme mit raumweise zu installierenden Zu- und Abluftventilatoren für eine aufwandsminimierte Modernisierung des Gebäudebestands (Bilder siehe DIN 1946-6). Sie führen den Zulufträumen Außenluft zu
und führen sie in den Ablufträumen wieder ab. Dabei ist es möglich und wäre auch vorteilhaft, wenn die Abluft zentral
aus den übereinander liegenden Wohnungen über Dach gefördert würde (z. B. Erweiterung vorhandener EVA zu Zu-/
Abluftanlagen). Die Fördermengen der Zu- und Abluftventilatoren können in allen Fällen abhängig von den Sollwerten
gesteuert und müssen automatisch aufeinander abgestimmt werden. Mit diesen Systemlösungen kann der Heizwärmebedarf durch eine bedarfsgerechte raumweise Außenluftzuführung minimiert werden. Bei ihrer Anwendung ist aber
darauf zu achten, dass Geräuschprobleme in sensiblen Bereichen der Wohnung vermieden und die Instandhaltung der
aufwändigeren wohnungsinternen Technik gesichert werden können.
Eine weitere Lösung stellt die wohnungsweise Lüftung mittels Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung dar (Bilder
siehe DIN 1946-6). Sie kann sowohl im EFH als auch in den einzelnen Wohnungen eines MFH praktiziert werden.
239
2)
Es gibt aber auch Beispiele für diesbezügliche Modernisierungen von „Plattenbauten“.
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Da die Außenluft bei Zu-/ Abluftsystemen mittels Zuluftventilatoren zugeführt wird, kann (und muss) die Gebäudehülle
so luftdicht wie möglich ausgeführt werden. Das hat folgende Vorteile:
% größere Lüftungsautorität der Anlagen mit
% gezielterer Wirksamkeit der Lüftung in den einzelnen Räumen sowie
% Minimierung des Lüftungs-Heizwärmebedarfs;
% effektivere Nutzung des Wärmerückgewinnungs-Effektes für einen größtmöglichen Teil des Gesamtluftdurchsatzes;
% wirkungsvollere Verhinderung von Feuchteschäden am Bauwerk;
% Verringerung von witterungsbedingten Störeinflüssen auf die Lüftung sowie
% Minimierung von Zugluft- bzw.
% Geruchsbelästigungen über Undichtheiten zwischen den WE und zu Gemeinschaftsräumen.
Vergleichswert für die Güte der Luftdichtheit ist der n50 -Wert (Luftwechsel bei 50 Pa Differenzdruck). Je kleiner n50
ist (anzustreben ist bei Systemen mit Wärmerückgewinnung ein Wert im Bereich von n50 « 1/h), desto größer sind die
erzielbaren funktionellen und energetischen Effekte.
Energieeffizienz lüftungstechnischer Maßnahmen (LtM)
Der Energiebedarf für die Lüftung von Wohnungen setzt sich aus dem Heizwärme- und bei ventilatorgestützten Lüftungssystemen zusätzlich aus einem Elektroenergie-Anteil für die Luftförderung einschließlich damit verbundener Regelvorgänge zusammen. Die Planung und Ausführung von LtM wird deshalb häufig mit einer unweigerlichen Zunahme des
(Primär-) Energiebedarfs in Verbindung gebracht. Das kann, muss aber nicht so sein.
Während der Heizwärmebedarf bei freier Lüftung überwiegend von Zufälligkeiten abhängig ist, kann er bei ventilatorgestützter Lüftung durch Planung der Anlagen bzw. Geräte und ihrer Betriebsweise (nach DIN 1946-6) in Verbindung
mit der Realisierung einer dem Lüftungssystem adäquaten Dichtheit der Gebäudehülle auf das Maß des minimal notwendigen Außenluftbedarfs reduziert werden. Mittels Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung sind auch bei Erreichen
dieser Untergrenze der Außenluftbemessung noch weitere Heizwärme-Einsparungen möglich. Voraussetzung ist jedoch, dass auch das Lüftungsverhalten der Wohnungsnutzer dem jeweils installierten Lüftungssystem angepasst wird.
Wenn der Nutzer, wie das noch häufig der Fall ist, in Wohnungen mit Zu-/ Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung
während der Heizperiode ebenso großzügig die Fenster öffnet wie in Wohnungen mit freier Lüftung (wo das notwendig sein kann), verringern sich die mit ventilatorgestützter Lüftung erzielbaren energetischen Effekte spürbar. Schon bei
„mittlerem“ Lüftungsverhalten kann unter der Voraussetzung normgerechter Gebäudedichtheit bis zu 55 % mehr (Primär-)
Energie benötigt werden als bei freier (Quer-) Lüftung [HART99].
Der Anteil der Elektroenergie am insgesamt aufzubringenden Energiebedarf ist zwar wesentlich kleiner als der zur
Lufterwärmung benötigte. Es muss aber beachtet werden, dass für die Bereitstellung von Elektroenergie bis zur Gebäudegrenze ca. 2,7-fach soviel Primärenergie notwendig ist wie für die Bereitstellung von Gas oder Öl (DIN V 4701-10).
Es ist unbestritten, dass durch den Einsatz der ventilatorgestützten Lüftung insgesamt Energie eingespart werden kann.
Um das vorhandene Energie-Einsparpotenzial aber auch umfassend in Form von reduzierten Energie-Verbrauchswerten
nutzbar machen zu können, müssen möglichst viele der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen umgesetzt werden:
(1)
%
%
%
240
2009
%
%
Außenluftvolumenstrom durch ventilatorgestützte und zusätzliche freie Lüftung (In- und
Exfiltration sowie Fensterlüftung) auf das notwendige Maß beschränken durch
zweckmäßige Luftführung in der Wohnung:
Absaugung der Abluft generell in Küche und Bad-/ WC-Raum (Ablufträume) und Zuführung der Zu-/ Außenluft
direkt in den Wohn-/ Schlafbereich (Zulufträume),
Einsatz von ausreichend bemessenen Überström-Luftdurchlässen zwischen den Zu- und Ablufträumen,
Absaugung von belasteter Luft direkt am Lastentstehungsort, z. B. mittels effizienter Ablufthaube unmittelbar über dem Herd in der Küche,
Wahl, Ausführung und Nachweis der Dichtheit bzw. Luftdurchlässigkeit der Gebäudehülle in Abhängigkeit vom
Lüftungssystem nach DIN 1946-6 und
möglichst luftdichte Wohnungseingangstüren sowie Installationsbereiche bei mehrgeschossiger Bauweise.
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
Einsatz von Gleichstromtechnik (EC-Motoren) zum Antrieb der Ventilatoren;
Ventilatoren so auswählen und Luftleitungen so bemessen, dass der Betriebspunkt (Schnittpunkt von Anlagenund Ventilatorkennlinie) für den am häufigsten zu fördernden Luftvolumenstrom (in der Regel bei Nennlüftung)
möglichst nahe dem höchsten Wirkungsgrad des Ventilators liegt;
Luftgeschwindigkeit in den Luftleitungen so niedrig wie möglich wählen (in MFH z. B. durch Anschluss von nicht
mehr als jeweils 6 (höchstens aber 8) Geschossen an eine Hauptleitung): maximal 5 m/s in Sammelleitungen
und 3 m/s in sonstigen Leitungen (DIN 1946-6);
zusätzliche Druckverluste durch unnötige Einzelwiderstände, wie Umlenkungen, Einschnürungen (z. B. Brandschutzklappen in der Hauptleitung) und strömungstechnisch ungünstige Zusammenführung von Leitungen ebenso vermeiden wie Luftleitungen mit großer innerer Oberflächenrauhigkeit (z. B. bestimmte Flexrohr-Arten) und
bei Zu-/ Abluftanlagen Wärmerückgewinnung mit Temperaturänderungs- bzw. Wärmebereitstellungsgraden
> 0,8 einsetzen und unbedingt die Luftdichtheit der Hüllkonstruktion entsprechend n50 « 1/h sichern.
241
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Wohnungslüftung
Zeichenerklärung für Bilder:
AußenwandLuftdurchlass (ALD)
Wärmeübertrager für
Wärmerückgewinnung
Überströmluft
Abluftdurchlass/
Einzelventilator (AbLD)
Schalldämpfer
Abluft
Ventilator
Luftfilter
Fortluft
Fortlufthaube
Regelklappe
Außenluft
Zuluft
Literatur
242
2009
BPh-K05
CZIESIELSKI, Erich (Hrsg.)
Bauphysik-Kalender 2005
HEINZ, Ehrenfried: Abschnitt 4.5 „Lüftung“
Ernst & Sohn, Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin
ISBN 3-433-01722-0
HART02
HARTMANN, Thomas; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER
Schimmelpilzbedingter Mindestluftwechsel
Ergebnisse einer Studie zur Raumluftqualität
Ernst & Sohn = Bauphysik 24 (2002) 1, S. 41 - 44
HART01
HARTMANN, Thomas; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER
Feuchteabgabe in Wohnungen – alles gesagt?
Gesundheits-Ingenieur 122 (2001) 4, S. 189 - 195
HART99
HARTMANN, Thomas; André KREMONKE; Dirk REICHEL; Wolfgang RICHTER
Gewährleistung einer guten Raumluftqualität bei weiterer Senkung der Lüftungswärmeverluste
Abschlussbericht Forschungsvorhaben RS III 4 – 67 41 – 97.118 (BMRBS)
TU Dresden, Institut für Thermodynamik und TGA, Dresden 1999
HEINZ02
HEINZ, Ehrenfried
Die EnEV und ihre Auswirkungen auf die Wohnungslüftung
Moderne Gebäudetechnik 5 / 2002, Seiten 20 – 23
HEINZ00
HEINZ, Ehrenfried
Kontrollierte Wohnungslüftung
HUSS Medien GmbH, Verlag Bauwesen, 1. Auflage, Berlin 2000
ISBN 3-345-00648-0
HEINZ94/95
HEINZ, Ehrenfried
Lüftung in den industriell errichteten Wohngebäuden der neuen Bundesländer
einschließlich Berlin-Ost
IKZ Haustechnik 21/1994, S. 102 - 106 und 02/1995, S. 25 - 31
MARK04
MARKFORT, Dirk; Ehrenfried HEINZ
Thermische Behaglichkeit bei der Wohnungslüftung über Außenwand-Luftdurchlässe (ALD)
Gesundheits-Ingenieur 125 (2004) 4, S. 180 – 184
MARK03
MARKFORT, Dirk; Ehrenfried HEINZ, Klaus MASCHEWSKI, Rolf KULISCH
Untersuchung und Verbesserung der kontrollierten Außenluftzuführung über Außenwand-Luftdurchlässe unter besonderer Berücksichtigung der thermischen Behaglichkeit in Wohnräumen
Fraunhofer IRB-Verlag, Bauforschung für die Praxis, Band 69, Stuttgart 2003/04
ISBN 3-8167-6635-8
Komfortlüftungs-Systeme
Flexible Luftverteil-Systeme
Schnell geplant & einfach verlegt
Das komplette Lüftungs-System für Neubau und Sanierung
1
2
5
3
5
4
4
3
1 ValloFlex GEO Sole
Erdwärmetauscher-System
2 VALLOX Lüftungsgerät
3 ValloFlex ISO
Isoliertes Rohrsystem
4 ValloFlex RONDO
Flexibles LuftverteilSystem
5 ValloFlex PLUS
Zu-/Abluftventil
Q umfangreiche Gerätepalette für jeden
Einsatzbereich
Q kompakte, leistungsstarke Geräte auf
dem neuesten Stand der Technik (bis
zu 98 % Wärmerückgewinnung)
Q schnelle & flexible Installation
w w w.heinemann-gmbh.d e
3
3
1
2
5
Q speziell für die Lüftungstechnik
entwickeltes, absolut hygienisches
Luftverteil-System
Q einfache Planung durch geringe
Komponentenzahl und kostenfreie
ValloFlex Plan-Software
243
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
VALLOX LÜFTUNGS-SYSTEME MIT WÄRMERÜCKGEWINNUNG
Richtlinien für Planung, Auslegung und Dimensionierung
Wer heute gesetzeskonform bauen oder sanieren will,
muss bei seinem Bauvorhaben verschiedene Vorschriften
einhalten.
Die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) 2009 (§ 6-1)
und die dazugehörigen Baunormen DIN 4108 Teil 2
definieren ganz eindeutigt die Rahmenbedingungen. So
wurde vom Gesetz vorgegeben, dass bei Neubauten
und Sanierungen die Gebäude mit einer extrem dichten
Gebäudehülle, die sich durch geringe Wärmeverluste
kennzeichnet, auszustatten sind.
Das spart viel kostbare Energie, verhindert aber den hygienischen erforderlichen Luftaustausch, der früher über
die undichten Bauteile erfolgte. Die daraus resultierende
Problematik des mangelnden Luftaustausches – Schimmel
durch zu hohe Feuchtigkeit in den Gebäuden und Gesundheitsprobleme bei den Bewohnern – sind hinlänglich
bekannt.
Um dies zu verhindern, fordert die EnEV 2009 (§ 6-2)
weiter, dass die Neubauten und Sanierungen so auszuführen sind, dass der Mindestluftwechsel zum Zwecke
der Gesundheit und Beheizung sichergestellt wird. Es ist
ein Lüftungskonzept für das Gebäude zu erstellen, und
im Energieausweis (Pflicht seit 2007) zu dokumentieren.
Ohne geeignete Maßnahmen kann ein notwendiger
Luftwechsel in dichten Gebäuden nicht in jedem Fall sichergestellt werden.
Schadstoffe
Wohngifte – z. B. Ausgasungen aus Teppichen, Möbeln,
Putzmitteln, etc. werden permanent abgeführt und können
somit die Raumluft nicht belasten.
Feuchteschäden – Schonung der Bausubstanz
Durch den kontinuierlichen Luftwechsel werden Bauschäden durch Feuchtigkeit und Schimmelbildung vermieden
(Duschen, Waschen, Wäsche trocknen, Kochen, etc.).
Folgekosten für eventuell erforderliche Sanierungsmaßnahmen entstehen nicht.
Energieeinsparung – Prüfungen – Zulassungen
Die Forderung nach CO2-Reduzierung und Energieeinsparung wird durch den Einbau unseres Vallox/ValloFlex
Komfortlüftungs-Systems mit Zentralengeräten mit einem
hohen Wärmerückgewinnungsgrad (bis >90%) erfüllt.
Die Zentralgeräte wurden nach den einschlägigen Prüfrichtlinien vom TÜV Süd geprüft und erhielten die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts
für Bautechnik (DiBT- Zulassung).
244
2009
Kenngrößen des Zentrallüftungsgerätes VALLOX KWL
090SE / KWL 090SC / KWL 091SC zur Ermittlung der
Anlagenaufwandszahl gemäß DIN 4701-10.
DIBT-Zulassung
Erforderliches energetisches Prüfzeugnis zur Ermittlung
der Anlagen-Aufwandszahl ep nach DIN 4701-10 und
Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs Qp nach
EnEV.
Allergikerfreundlich
Durch die mehrstufigen Filter (EU3/EU7) im Gerät werden Pollen, Staubpartikel, Mücken etc. zurückgehalten.
Allergiker können aufatmen, unsere Schleimhäute werden
geschont und im Winter reduziert sich die Gefahr von
Erkältungskrankheiten. Auch der Hausstaubmilbe wird
durch den permanenten Luftwechsel der Nährboden –
Feuchtigkeit – entzogen.
Lärmschutz – Schutz vor Außenlärm
Beim Einbau schalldichter Fenster unterstützt die Wohnungslüftung den Lärmschutzeffekt, da trotz geschlossener Fenster frische, gefilterte und angewärmte Luft in
die Räume gelangt. Die für den Menschen notwendige
Erholung wird nicht mehr gestört.
Das Vallox/ValloFlex Komfortlüftungs-System mit Wärmerückgewinnung verbessert die Raumluftqualität nachweislich, sorgt für ein behagliches und gesundes Raumklima, schützt die Bausubstanz und spart Energie!
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
Für den Einsatz der Vallox-Zentralgeräte in gewerblich
genutzten Räumen, (Gaststätten, Büros, Fitneß-Centren
etc.) sind die Mindestluftmengen nach DIN EN 13779
Teil 2, bzw. entsprechend dem Baugenehmigungsbescheid zu planen.
Planung einer Wohnungs-Lüftungsanlage
nach DIN 1946 Teil 6
Die DIN 1946 Teil 6 und DIN 18017 bilden die Grundlage für die notwendigen Volumenströme, die der Anlagenplanung zugrunde zu legen sind. Wichtig für eine
optimal funktionierende Lüftungsanlage ist die richtige
Auswahl und Planung von Lüftungsgerät, Kanalsystem,
Schalldämpfern, Ventilen, etc.
Installationsbeispiel Büro/Verkaufsraum
Aufgrund der geringen Deckenabhängung wurde diese
Aufteilung gewählt. Die Luftströmung in Kanal und Ventilen ist gering, Geräusche und Zugerscheinungen treten
nicht auf.
Luftmengenermittlung nach EnEV
Die DIN 4108 T2 regelt den Mindestluftwechsel in Gebäuden. Auf ausreichenden Luftwechsel ist aus Gründen
der Hygiene, der Gesundheit und der Begrenzung der
Raumluftfeuchte zu achten. Dies ist der Fall, wenn während der Heizperiode ein durchschnittlicher Luftwechsel
von 0,5-fach sichergestellt ist.
Gesamt-Außenluftvolumenströme (Abschn. 6.1)
Tabelle 5: Mindestwerte der Gesamt-Außenluftvolumenströme h) qv, ges,NE in m3/(h · NE)
für Nutzungseinheiten (NE)
245
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
Luftmengenermittlung nach DIN 1946 Teil 6
Auf der Basis der DIN 1946 Teil 6 ist für das Gebäude/
die Nutzungseinheit ein Lüftungskonzept zu erstellen. Die
Feuchteschutzlüftung ist nachzuweisen und die Mindestluftmengen für die 4 Lüftungsstufen sind zu ermitteln.
Die Auslegung und Dimensionierung der Lüftungsanlage
und des Lüftungsgerätes erfolgt auf der Grundlage der
Nennlüftung.
VALLOX KWL Systeme Luftmengenempfehlung
Richtwerte für die Ermittlung des Zu- und Abluftvolumenstroms unter Berücksichtigung der DIN 1946, Teil 6,
Abluftvolumenströme für einzelne Räume mit und ohne
Fenster, sowie Empfehlung zur Aufteilung der Zuluftvolumenströme.
Weiter ist zu beachten, dass in der
DIN EN 13779 der mittlerer Mindestaußenluftvolumenstrom mit ca.
30 m³/(h Person) festgelegt ist. Der Abluftvolumenstrom
sollte immer zwischen 5 bis 10% größer als der Zuluftvolumenstrom sein. Das Druckverhältnis zwischen den zu
be- und entlüftenden Räumen ist somit ausreichend und
eine optimale Durchströmung des Gebäudes/ Nutzungseinheit wird erzielt.
Grundsätzlicher Planungsablauf
1. Bemessung des Abluft-/Zuluftvolumenstroms
2. Nachweis der Grundlüftung
3. Festlegung der Leitungsführung
a. Aufstellort des Gerätes
b. Anordnung der Außenluftansaugung und Fortluftöffnung
c. Festlegung der Zu- und Abluftdurchlässe
d. Auslegung und Dimensionierung des Rohrnetzes
Zu berücksichtigen sind Spezialfälle wie der Betrieb bei
raumluftabhängigen Feuerstätten.
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2009
1. Bemessung der Abluft- und Zuluftvolumenströme/
Kanalsystem
Entsprechend unseren Empfehlungen ermitteln Sie die
Ab- und Zuluftvolumenströme der Räume und legen die
Kanalführung anhand der Grundrisse fest.
Abluftbereich:
Küche/Bad/WC/Hauswirtschaftsraum/etc.
Zuluftbereich:
Wohnen/Schlafen/
Kind/ Hobby /etc.
Überströmbereich:
Flurbereich
% in kalten Bereichen sind die Ab- und Zuluftkanäle zu
dämmen
– Mineralwolle 100 mm, t < +10° C
– Mineralwolle 50 mm t > +10° C
% auf eine kurze, symmetrische Rohrführung – geringer
Druckverlust – ist zu achten
% der Geräteanschluß erfolgt immer ohne Reduzierung
% max. Luftgeschwindigkeit im Ab- und Zuluftkanal
3 m/s !
% Kanäle aus Wickelfalzrohr / ValloFlex-Rohr / GCOval-Rohr – kein Aluflexrohr (Hygiene/Druckverlust/
Geräusche)!
2. Auslegung des Außenluft/Fortluft-Kanalsystems
% möglichst kurze Rohrführung
% Öffnungen für die Außenluftansaugung und Fortluftauslass möglichst weit auseinander
% max. Luftgeschwindigkeit im Außen- und Fortluftkanal
5 m/s !
% über Dach – durch die Außenwand – oder Kombination Dach und Außenwand über Wetterschutzgitter ohne
Fliegendraht oder Dachdurchführung
% Kanäle aus Wickelfalzrohr/ValloFlex-Rohr/GC-OvalRohr – kein Aluflexrohr (Hygiene/Druckverlust/Geräusche)!
% diffusionsdichte Dämmung der Außen-/Fortluftkanäle,
z. B. Armaflex-Platten AF/M19 mm bei Wickelfalz-/
GC-Oval-Rohr
% Außenluftansaugung mit geringer Verunreinigung
% Beeinflussung durch äußeren Winddruck minimieren
% Außenluftansaugung möglichst auf der Schattenseite
3. Anordnung und Auswahl der Ventile
Bei der Anordnung der Zu- und Abluftventile (Wand-/
Deckeneinbau) ist auf eine gute Raumdurchströmung zu
achten (nicht hinter Gardinen, Schränken, etc.).
Empfehlung: Zu- und Abluftventile über der Tür, in der
Decke oder im Trempel (Abseite).
Die Auswahl der Ventile erfolgt unter Berücksichtigung
der Behaglichkeit. Schalleistungspegel <25 dB(A) –
Druckverlust max. 25 Pa!
Geräuscharme Zuluft durch Begrenzung der Luftmengen
– Richtwerte für die Auslegung:
Typ ZLV 100:
Typ ZAW/ZAD 100:
Typ ZLV 125:
Typ ZAW/ZAD 125:
Typ ZLV 160:
Typ ZAW/ZAD 160:
bis 50 m3/h
bis 60 m3/h
bis 70 m3/h
bis 60 m3/h
bis 150 m3/h
bis 140 m3/h
Abluftventile sollten nahe an den Quellen der schlechten
Luft montiert werden.
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
4. Aufstellung der Zentralgeräte
Die Aufstellung der Zentralgeräte sollte im „warmen“ Bereich erfolgen. Einbau möglich in Küche,
Flur, Bad, Abstellraum, Keller, beheizter Speicher,
etc.
% Möglichst kurze Wege für die Außenluftansaugung und Fortluftführung
% Temperatur im Aufstellungsort >+10° C
% freie Zugänglichkeit für die Wartung
% Abwasseranschluss zur Ableitung des bei der
Wärmerückgewinnung anfallenden Kondensates
% Körperschallentkopplung
% Luftschallübertragung begrenzen (Rohrschalldämpfer)
5. Gerätetyp
Der VALLOX Gerätetyp ergibt sich aus dem ermittelten Volumenstrom. Wir empfehlen eine Auslegung max. auf Stufe 3 bzw. 5/6 (bei digitalen
Geräten). Somit entstehen Reserven für kurzfristige
Intensivlüftung (Kochen, Party, etc.).
6. Schalldämpfer
Grundsätzlich sind nach dem Zentralgerät in
den Zu- und Abluftkanälen Rohrschalldämpfer
einzubauen (Empfehlung: Dämpfung >20 dB bei
250 Hz). Bei dichter Wohnbebauung. z.B Reihenhaus - Atriumbebauung, empfehlen wir Rohrschalldämpfer in den Aussen- und Fortluftkanälen.
Weiter empfehlen wir zur Vermeidung von Telefonieschall zwischen parallel angeordneten, nebeneinanderliegenden Räumen den Einbau von
zusätzlichen Schalldämpfern. Beim Einsatz des
ValloFlex RONDO Rohrsystems sind aufgrund
des schallabsorbierenden ValloFlex RONDO
Luftverteilerkastens keine Telefonieschalldämpfer
erforderlich.
Sofern raumluftabhängige Feuerstätten eingesetzt werden,
sind diese nach DIN 1946 Teil 6 gegen die Lüftung zu verriegeln
Dunstabzugshauben sollten mit Umluft betreiben werden. Es
ist das Mitteilungsblatt des Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerkes – Zentralinnungsverband (ZIV) und dem
Bundesverband für Wohnungslüftung (VfW) zu beachten.
9. Erdwärmetauscher (EWT)
Beim Einbau eines ValloFlex GEO Erdwärmetauschers ist bei
der Wahl des Gerätes der zusätzliche Druckverlust durch den
EWT zu berücksichtigen. Zur Dimensionierung und Verlegung
des EWT‘s sind die Herstellerrichtlinien zu beachten.
10. Planungsleistung
Zur Erstellung einer Projektierung, wenden Sie sich an Ihr zuständiges GC-Haus. Es können verschiedene Planungsprojekte angefordert werden.
Installationsbeispiel Etagenwohnung
7. Brandschutz
Das Einfamilienhaus stellt keine besonderen Anforderungen an den Brandschutz. Bei Mehrfamilienhäusern (Gebäude mit mehr als 2 Stockwerken)
ist die technische Richtlinie DIN 4102 bei „normaler Nutzung“ zu beachten, die im Gegensatz
zu der in der DIN 18230 geregelten industrieller
Nutzung steht. Weiter sind die Landesbauordnungen zu beachten.
8. Raumluftabhängige
Feuerstätte/Dunstabzugshaube
Im Bezug auf Feuerstätten muss grundsätzlich im
Vorfeld der Schornsteinfeger konsultiert werden!
In Gebäuden mit Lüftungsanlagen sollen zugelassene raumluftabhängige Feuerstätten eingesetzt
werden.
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Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
Installationsbeispiel Reihenhaus
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Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
Installationsbeispiel Reihenhaus
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Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Vallox
Planung und Auslegung des ValloFlex RONDO Rohrsystem
1. Planung und Auslegung
Der grundsätzliche Planungsablauf erfolgt entsprechend
Planung einer Wohnungslüftungsanlage nach DIN 1946 Teil
6 – wie vor beschrieben. Für die Auslegung des ValloFlex
Rohrsystems steht dieValloFlex Software zur Verfügung.
2. Dimensionierung und Platzierung
der erforderlichen Bauteile:
– Bemessung der Volumenströme
– Festlegung/Dimensionierung der Anzahl
und Platzierung der Zuluft- und Abluftventile
– Festlegung/Dimensionierung der Anzahl
und Platzierung der Zuluft- und Abluftverteiler
– Festlegung/Dimensionierung der ValloFlex Rohrführung
– Festlegung/Auslegung der VALLOX -KWL-Gerätegröße
Auslegung der schallgedämmten Zu- und
Abluft-Luftverteilkasten
Bezeichnung
Artikel
Max. Volumenstrom
m3/h
VVK 16063/12
Luft-Verteilkasten DN 160
mit 12 Stutzen 63/52 mm
240
VVK 16075/10
Luft-Verteilkasten DN 160
mit 10 Stutzen 75/63 mm
300
VVK 18063/18
Luft-Verteilkasten DN 180
mit 18 Stutzen 63/52 mm
360
VVK 18075/15
Luft-Verteilkasten DN 180
mit 15 Stutzen 75/63 mm
450
VVK 12575/6
Luft-Verteilkasten DN 125
mit 6 Stutzen 75/63 mm
180
3. Auslegung des Abluft –und Zuluft – Kanalsystems
Um einen optimalen Betrieb der
KWL-Anlage – geräuscharme Luftführung, geringer Widerstand – zu erreichen, ist die max. Luftgeschwindigkeit
im Ab- und Zuluftkanal auf max. 3m/s
begrenzt.
Rohrdimension
Geschwindigkeit Volumenm/s
strom m3/h
Widerstand
Pa/m
63/52 mm
A=0,0021 m2
0,5
4,0
0
1,0
8,0
0,6
1,5
11,0
1,2
2,0
15,0
2
2,5
19,0
3
2,6
20,0
3,5
3,0
22,0
5
250
3,5
28,0
6,5
2009
4,0
31,0
9
Rohrdimension
Geschwindigkeit Volumenm/s
strom m3/h
Widerstand
Pa/m
75/63 mm
A=0,0031 m2
0,5
6,0
0
1,0
11,0
0,5
1,5
17,0
0,8
2,0
22,0
1,5
2,5
28,0
2,2
2,7
30,0
3
3,0
33,0
4
3,5
39,0
5
4,0
45,0
6
4. Richtwerte ValloFlex Rohrsystem:
Der max. Volumenstrom beträgt, bezogen auf die max.
Luftgeschwindigkeit, 3m/s:
– bei Einschlauchtechnikverlegung 75/63 mm
max. 30 m3/h
– bei Einschlauchtechnikverlegung 63/52 mm
max. 20 m3/h
Bei Räumen mit größerem Luftbedarf sind 2 Leitungen
parallel zuverlegen.
– bei Zweischlauchtechnikverlegung 75/63 mm
max. 60 m3/h
– bei Zweischlauchtechnikverlegung 63/52 mm
max. 40 m3/h
Bei Kenntnis der maximalen Rohrlänge und den Druckverlustdaten aus den Diagrammen bzw. Tabellen, können
die Ventile bereits voreingestellt werden. Damit verkürzt
sich die Einregulierzeit.
Empfehlung :
– max. Rohrlänge bei ValloFlex-Rohr 75/63 mm: 15 m
bei 30 m3/h
– max. Rohrlänge bei ValloFlex-Rohr 63/52 mm: 15 m
bei 20 m3/h
Zusammenstellung der erforderlichen Komponenten:
Entsprechend der Planung und Verlegeart sind die erforderlichen Grundpakete und weitere Komponenten zu
wählen:
– ValloFlex VGP 63 für einen max. Volumenstrom
von 240 m3/h
– ValloFlex VGP 75 für einen max. Volumenstrom von
300 m3/h
– bei höheren Volumenströmen Grundpaket wählen und
ergänzen mit den zusätzlichen Artikeln bzw. die Komponenten aus den Einzelartikeln zusammenstellen.
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen
ZENTRALE STAUBSAUGANLAGEN
Grundsätze, Anlagentechnik, Planungshinweise
Grundsätze
Nach [6] bezeichnet man als Staub „in der Luft verteilte, disperse Feststoffe beliebiger Form, Struktur und Dichte, die
nach Feinheit unterteilt werden können in Grob-, Fein- und Feinststaub“. Die Größe der einzelnen Staubteilchen liegt im
Bereich von 0,1 bis 1000 μm. Sie gehorchen nicht den üblicherweise geltenden Fallgesetzen. Ihre Sinkgeschwindigkeit
ist in ruhender Luft (nach dem Gesetz von Stokes) proportional der Dichte und dem Quadrat des äquivalenten Durchmessers der einzelnen Teilchen.
Der Staub setzt sich aus anorganischen (Asche, Kalk, Kohle, mineralische Teilchen, Ruß, Sand, Zement u. a.) und
organischen Bestandteilen (Getreideabrieb, Haare, Pflanzenteilchen, Pollen, Samen, Sporen, Textilfasern u. a.) zusammen. Der Staubgehalt der atmosphärischen Luft beträgt im Jahresdurchschnitt 0 bis 0,2 mg/m3. Die Konzentration ist
abhängig von der Jahreszeit, der Wetterlage und der Emissionsquellen-Dichte, wobei letztere von der Besiedlungs- und
Industrie-Dichte abhängt.
Von Staub geht normalerweise keine Gesundheitsgefährdung aus, solange bestimmte Konzentrationen an toxischen
Bestandteilen aus Abgasen von Industrie, Gewerbe, Transport u.ä. nicht überschritten werden. Die Staubfreihaltung
von Innenräumen ist nach [6] trotzdem erforderlich, um
© z{WŠƒ‹„}B
© z{iw‹x{ˆ{Š‹„z
© x{Š…Ž‰y~{„iŠ
‹x{„z{]{‰‹„z~{Š„y~Š‹x{{„Šˆ
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© z{d{x{‚{„Š‰Š{~‹„}z‹ˆy~Œ…„iŠw‹x}{x‚z{Š{a…„z{„‰wŠ…„‰{ˆ„{‹„zzwƒŠz{l{ˆˆ„}{ˆ‹„}z{ˆi…„„{„{„C
strahlung im Winter nicht zu begünstigen;
© iy~
z}‹„}{„Œ…„Xw‹{ˆ{„‹„zcw‰y~„{„‹Œ{ˆƒ{z{„‹„z
© w‚‚{ˆ}‰y~{h{wŠ…„{„w„|
‚‚}{ˆc{„‰y~{„w‹|{„c„z{‰Šƒwʐ‹ˆ{z‹{ˆ{„D
In Abhängigkeit von der Wahl der heute verfügbaren Technik können von Staubsaugeinrichtungen mit Standarddüsen (vor allem als Bodenstaubsauger) durchschnittlich bis zu 70% des sich in textilen Belägen abgelagerten und
festgesetzten Staubes aufgenommen werden [7]. Eine Erhöhung dieses Wertes um 7% bis 18% ist mit dem Einsatz von
elektrischen Saugbürsten möglich. Anders ist es auf glatten und ebenen Flächen. Dort liegt der Erfassungsgrad auch
für Standarddüsen bei nahezu 100%.
Für die Höhe des Erfassungsgrades spielt dabei in erster Linie nicht die Größe der Saugleistung die dominierende
Rolle. Motorleistungen von 700 bis 800 Watt reichen für das Erzielen von Spitzenerfassungsgraden aus, wenn die
installierte Leistung „möglichst verlustfrei auf die Saugdüse übertragen wird“ [7].
Entscheidend für das Reinigungsresultat ist darüber hinaus aber der Durchlassgrad der Filter. Selbst bei bestmöglicher
Filterung können Feinst-(Mikro-)Stäube nicht vollständig zurückgehalten werden und gelangen deshalb wieder in die
Raumluft.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Reinigungsresultat von der Wahl des Bodenbelages und von der
Güte der zur Verfügung stehenden Saugtechnik hinsichtlich Saugleistung und Filtergrad abhängig ist.
In Wohnungen, in denen Hausstaub-Allergiker wohnen, in Deutschland gibt es davon ca. zwei Millionen, sollte wenn
möglich auf textile Fußbodenbeläge verzichtet werden. Der nicht zu erfassende „Rest allergieauslösender Substanzen
(Milbenkot) genügt, um sensible Hausstauballergiker zu quälen“ [7].
251
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen
Für die Reinhaltung aller Arten von toxikologisch unbedenklichen Fußbodenbelägen stehen alternativ zu den konventionellen transportablen Haus-Staubsaugern seit geraumer Zeit fest installierte zentrale Staubsauganlagen zur Verfügung.
Anlagentechnik
Beschreibung und Funktionsweise
Bild 1 zeigt die Systemübersicht eines Teiles einer ausgeführten zentralen Staubsauganlage für ein Hotel. Am gewählten Beispiel ist zu erkennen, dass es möglich ist, mehrere Zentralanlagen in einem Gebäude zu installieren und sie an
eine gemeinsame Fortluftleitung anzuschließen.
Hauptbestandteile sind jeweils
© z{fest installierten Anlagenkomponenten,
bestehend aus kompakter Staubsaug-Zentraleinheit, vorzugsweise im Kellergeschoss/Technikraum installiert, mit
Abscheider, Stoff-Filter, Seitenkanalverdichter mit Drehstrom-Bypaß-Motor[9] und Staubsammelbehälter; nicht sichtbaren vertikal und horizontal im gesamten Gebäude verlegten Saugrohrleitungen (Rohr-System) mit Sauganschlussstutzen („Saugdosen“) mit Schaltsteuerung, die beim Verbinden des Saugschlauches mit den Saugdosen die Zentraleinheit über ein Niederspannungsnetz in Betrieb setzt;
© ‰…{das transportable Staubsaugzubehör,
bestehend aus dem flexiblen Saugschlauch mit Handrohr, der auf der einen Seite luftdicht an die Saugdose angeschlossen und auf der anderen Seite mit unterschiedlichen Saugdüsen bestückt werden kann.
Die Funktionsweise einer zentralen Staubsauganlage lässt sich wie folgt beschreiben:
In der Zentraleinheit wird ein Unterdruck von ca. 25 bis 50 kPa erzeugt. Dieser bei Betrieb des Ventilators im gesamten
Rohrsystem vorhandene Unterdruck ruft an den Sauganschlüssen und bei angeschlossenem Saugschlauch an der Saugdüse eine Sogwirkung hervor, die zur Aufnahme des Staubes führt. Mit einer Standardausrüstung lassen sich damit nach
[8] Staubkörner bis zu einem Durchmesser von 1 mm aufsaugen.
Die Zentraleinheit ist normalerweise ausgeschaltet. Sie geht in Betrieb, wenn einer der in jedem Anschlussstutzen vorhandenen Niederspannungskontakte geschlossen wird. Von diesem Augenblick an sind alle an eine Zentraleinheit
angeschlossenen Saugdosen betriebsbereit. Es kann jedoch immer nur eine limitierte Anzahl (drei nach [9]), die durch
die Gesamtleistungsfähigkeit der jeweiligen Anlage bestimmt ist, gleichzeitig genutzt werden.
Entscheidungshilfe für den Einsatz
Zentrale Staubsauganlagen sind üblicherweise für das Absaugen von konventionellem Hausstaub in Büro-, Gewerbe-,
öffentlichen und Wohngebäuden konzipiert. Sie können sowohl in Neubauten installiert, als auch in bestehenden
Gebäuden nachgerüstet werden.
Die Länge des Rohrsystems zwischen der entferntesten Saugstelle über die Zentraleinheit bis zum Fortluftdurchlass kann
nach [9] von 30 bis zu mehr als 100 m betragen. Die elektrischen Anschlussleistungen liegen bei bekannten Anlagen
im Bereich von ca. 1 kW (Wohnungen und Einfamilienhäuser) bis 6 kW (Gewerbe), die Luftvolumenströme zwischen
ca. 200 und 500 m3/h. Es ist möglich, Zentraleinheiten über einen Inverter bedarfsabhängig und damit stromsparend
entsprechend der notwendigen Saugleistung zu steuern.
252
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen
Bild 1:
Strangschema einer zentralen Staubsauganlage für ein Hotel
253
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen zeichnen sich gegenüber transportablen Haus- und Industrie-Staubsaugern durch
folgende Vorzüge aus:
© Z{Œ…„z{ˆiw‹}{„ˆy~Š‹„}z{ˆ{„Šˆw‚{„iŠw‹x‰w‹}w„‚w}{w‹|}{„…ƒƒ{„{‰Šw‹x~w‚Š}{b‹|Šˆz„y~Š{z{ˆ
in den Raum zurückgeführt. Dadurch wird auch der Feinst-(Mikro-) Staub aus der Raumluft entfernt.
© d{x{„{||{Š z{ˆ iŠw‹xwx|~ˆ‹„} ‰Š {„{ }‚{y~{Š} ‰ŠwŠŠ|„z{„z{ b|Š‹„} xDb‹|Š{ˆ„{‹{ˆ‹„} ¤ Œ{ˆ}‚{y~xwˆ
einer kurzzeitigen Stoßlüftung, wenn der zum Saugen notwendige Luftvolumenstrom als „frische“ Außenluft über
die Gebäudehülle nachströmen kann.
© Z{iŠw‹x{„Š‰…ˆ}‹„}Œ{ˆ{„|wy~Š‰y~z‹ˆy~z{{„Šˆw‚{iŠw‹x‰wƒƒ‚‹„}DZwˆx{ˆ~„w‹‰ˆzz‹ˆy~z{ˆ
‹ƒliche Trennung von zu reinigendem und Staubsammel-Bereich eine erneute Belastung der gereinigten Räume
infolge unsachgemäßer Staubentnahme aus den Saugeinrichtungen vermieden.
© Z{ˆiw‹}Œ…ˆ}w„}ˆzz‹ˆy~m{}|w‚‚z{ˆ…„Œ{„Š…„{‚‚{„iw‹}{„ˆy~Š‹„}{‰{„Š‚y~{ˆ‚{y~Š{ˆŠD
© Z{ˆ]{ˆ
‹‰y~†{}{‚„z{„‹ˆ{„}{„z{„h
‹ƒ{„Œ{ˆˆ„}{ˆŠ‰y~}{}{„x{ˆz{ƒ…„Œ{„Š…„{‚‚{„iw‹}Œ…ˆ}w„}D
Die Saugzeiten könnten deshalb auch auf die Bürozeiten ausgedehnt werden.
Beachtet werden sollte aber auch, dass
© „{x{„~~{ˆ{„W„‰y~w||‹„}‰…‰Š{„‹‰
Š‚y~
© { „~~{ˆ{ˆ[‚{Šˆ…{„{ˆ}{C‹„z^{
ˆƒ{x{zwˆ|w„|
‚‚Š‹„z
© z{W„‚w}{„ˆ{}{‚ƒ
Ê}„‰Šw„z}{~w‚Š{„‹„z}{ˆ{„}Š{ˆz{„ƒ‰‰{„D
Die höheren Elektroenergiebedarfswerte resultieren aus den höheren Anschlusswerten, die zur Überwindung der größeren Luftwiderstände im Rohrsystem (verursacht vor allem durch die größeren Entfernungen, die die staubhaltige Luft
mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen muss) notwendig sind. Der höhere Heizwärmebedarf ist darauf zurückzuführen,
dass die abgesaugte Luft mit Raumtemperatur ins Freie gefördert wird und die nachströmende Luft vorzugsweise „saubere“ Außenluft ist, die auf Raumtemperatur erwärmt werden muss. Der Mehrbedarf fällt aber nur dann ins Gewicht, wenn
die elektrischen Anschlusswerte und Saugluftvolumenströme bei größeren Anlagen wesentlich über den von konventionellen Saugeinrichtungen liegen und die Anlagen täglich längerzeitig betrieben werden müssen.
Planungshinweise
Für die optimale Zuordnung von Anlagen-Leistung, Anzahl der Saugdosen und Längenausdehnung des Saugrohrsystems in vorgegebenen Gebäuden müssen die Angaben des Herstellers beachtet werden. Der Planer sollte durch
strömungsgünstige Verlegung der Saugrohrleitungen Einfluss auf einen minimalen Energiebedarf nehmen. Dabei ist
darauf zu achten, dass die für den Transport der Staubteilchen notwendige Luftgeschwindigkeit (ca. 40 m/s nach [6]
bzw. 18 bis 23 m/s nach [9]) bei jeder Laststufe eingehalten wird.
Anforderungen an das zum Transport der staubhaltigen Luft dienende Rohrsystem, empfohlener Nenndurchmesser
40 mm [9]:
© Z{Leitungen aus (bevorzugt) Kunststoff (PP) oder Stahl müssen eine ausreichende Wanddicke (≥ 2 mm) und
Verschleißschutz bzw. Materialverdickung an abriebgefährdeten Stellen(z.B. Rohrbögen) besitzen.
© m{}{„z{ˆ~…~{„k„Š{ˆzˆy{‰„zx{‰…„z{ˆ{\…ˆz{ˆ‹„}{„w„z{Luftdichtheit des gesamten Rohrsystems zu
stellen. Empfehlung: Einhaltung der Dichtheitsanforderungen nach DIN V24194-2 Klasse III, besser noch Klasse IV.
Da die Luftgeschwindigkeiten im Rohrsystem sehr groß sind (s.o.), müssen die Saugleitungen glatte Innenflächen
mit geringer Reibung aufweisen (Flex- und Wickelfalz-Rohre sind deshalb nicht geeignet), möglichst geradlinig
verlegt und nicht vermeidbare Umlenkungen so strömungsgünstig wie möglich gestaltet werden (z.B. durch die
Wahl großer Radien). Anderenfalls sind hohe Strömungsverluste mit erhöhtem Elektroenergieverbrauch unvermeidlich.
© Z{zulässige Höhendifferenz für steigende Saugrohre beträgt maximal 4 m [9]. Bei mehrgeschossigen Gebäuden dürfen die Zentraleinheiten nicht im Dachgeschoss installiert werden.
254
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Zentrale Staubsauganlagen
© kƒƒ}‚y~‰Š{„}[„{ˆ}{|ˆz{„\…ˆŠ‚‹|ŠŠˆw„‰†…ˆŠ‹Œ{ˆxˆw‹y~{„B‰…‚‚Š{z{Fortluftleitung so kurz wie möglich sein. Es kann handelsübliches Wickelfalz- oder HT-Rohr verwendet werden. Zur Minderung der Schallabstrahlung an die Umgebung ist der Einbau von Rohrschalldämpfern zu empfehlen. Die Luftgeschwindigkeit in der
Fortluftleitung entspricht der herkömmlicher Lüftungsanlagen.
© Zw‰h…~ˆ‰‰Š{ƒƒ‹‰‰Kontroll- und Reinigungsöffnungen besitzen.
© Z{|ˆˆw‹ƒ‚‹|ŠŠ{y~„‰y~{W„‚w}{„}{‚Š{„z{„{„‰y~‚
}}{„Brandschutzbestimmungen müssen beachtet werden. Das gilt besonders für die Überbrückung von Brandwänden (siehe „Bauaufsichtliche Richtlinie über die
brandschutztechnischen Anforderungen an Lüftungsanlagen“).
© X{‰…„z{ˆ{ X{wy~Š‹„} ‰…‚‚Š{ z{ W‹‰|~ˆ‹„} z{ˆ Sauganschlüsse hinsichtlich der Vermeidung von elektrostatischen Aufladungen und einer eventuellen Funkenbildung finden [8]. Nach [9] sei das nicht erforderlich.
Für die Instandhaltung und Bedienung der Zentraleinheit ist ausreichend Platz freizuhalten. Nach Herstellerangaben
[9] ist mindestens ein Meter notwendig.
Die in den Aufstellungsräumen der Zentraleinheit frei werdende Wärme muss gegebenfalls abtransportiert werden
können. Nach Herstellerangaben [9] sollten 40°C Betriebstemperatur nicht überschritten werden. Je nach Anzahl der
aufgestellten Zentraleinheiten und ihrer jeweiligen Anschlussleistung sowie der Größe des Raumes sind deshalb bestimmte Außenluftvolumenströme zur Kühlung erforderlich. Diese können bei kleinen Anlagen u. U. mittels freier, müssen
bei größeren aber überwiegend mit erzwungener (maschineller) Lüftung bereitgestellt werden.
Nach DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau, Anforderungen und Nachweise“ gelten zentrale Staubsauganlagen als
haustechnische Anlagen und sind deshalb schallmäßig wie diese zu behandeln. Gegen die Ausbreitung des in der
Zentraleinheit frei werdenden Schalls müssen deshalb luft- und körperschallseitig geeignete Dämmaßnahmen ergriffen
werden, wenn die Gefahr der Überschreitung der in anliegenden schutzbedürftigen Räumen zulässigen Schallpegelwerte besteht.
Literatur
[6]
Recknagel/Sprenger/SchramekTaschenbuch
für Heizung und Klimatechnik 94/95
R. Oldenbourg Verlag Wien München
[7]
Gute Vorsätze/Test Bodenstaubsauger
test 04/95, S. 64 - 68
Stiftung Warentest Berlin
[8]
Mürmann, Herbert
Zentrale Staubsauganlagen
TAB 09/85, S. 595 - 598
[9]
Zentral-Staubsaug-Systeme für Ein- und Mehrfamilienhäuser, Hotels und Gewerbe
Technische Firmen-Dokumentation
255
2009
Zentralstaubsaug-Systeme
Das leistungsstarke Komplettsystem
für ein hygienisches Wohnumfeld
1
2
4
3
3
55
3
22
4
33
11
Allaway
Zentralstaubsaug-System
1
2
3
4
5
5
Allaway
Allaway
Zentralgerät
Zentralstaubsaug-System
Allaway
Rohrsystem
1 Allaway
Zentralgerät
Allaway
Saugdose
2 Allaway
Rohrsystem
3 Allaway
Allaway
Reinigungsset
Saugdose
4 Allaway
Reinigungsset
Allaway
Sockeleinkehrdüse
5 Allaway Sockeleinkehrdüse
Q Komplettsystem mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten
Q große Gerätepalette für jeden Bedarf
Q einfache, zeitsparende Planung durch
geringe Komponentenzahl
Q leichte & schnelle Installation durch
w w w.heinemann-gmbh.d e
steckbares Rohrsystem
Q sicherer Betrieb durch verstärkte
Bögen, optimale Strömungseigenschaften und patentiertes Fangkreuz
in der Saugdose
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Allaway
ALLAWAY ZENTRAL-STAUBSAUG-SYSTEME
Das leistungsstarke Komplettsystem für ein hygienisches Wohnumfeld
Was unterscheidet konventionelles
Staubsaugen vom Zentralstaubsaugen?
Bei einem herkömmlichen Bodenstaubsauger wird zwar
vorne der gesamte Staub eingesaugt, hinten jedoch der
mit Viren und Bakterien belastete Mikrostaub wieder
hinausgeblasen. Dieser verteilt sich in der Raumluft und
läßt sich schwebend überall nieder. Dies kann auch ein
Mehrfachfilter nicht verhindern! Nach dem Staubsaugen
ist Staubwischen also unumgänglich.
Wenig Anschlüsse – große Wirkung
Durch den großen Wirkungskreis des 8 m langen Saugschlauches genügen für eine Wohnfläche von ca. 100 m2
oftmals 2 Staubsaug-Dosen und relativ kurze Rohrleitungen zur intensiven Reinigung.
Ob während der Bauphase oder später – die Montage ist jederzeit und überall möglich!
Die Vorteile des Allaway-Zentral-Staubsaug-Systems sind
überzeugend. Die Montage ist einfach und schnell und
kann sogar nachträglich über mehrere Etagen erfolgen.
Das Allaway-Rohrsystem kann Unter- oder Aufputz montiert werden. Der geringe Rohrdurchmesser ermöglicht
die Verlegung der Leitungen in Gipskartonwänden, in
Betondecken, Deckenkonstruktionen, direkt im Estrich
und in stillgelegten Kaminen. Mit dem Allaway-System
gibt es jetzt keinen Grund mehr, auf hygienische Sauberkeit, Lärmfreiheit und gute Luft beim Staubsaugen zu
verzichten.
Im Gegensatz dazu werden beim Zentral-Staubsaugen
Pollen (Allergien!), Viren, Bakterien und Staub über ein
spezielles Rohrsystem komplett aus dem Raum entfernt.
In der Zentraleinheit, die z. B. im Keller installiert ist, wird
der Grobschmutz ausgefiltert und die mikrostaubbelastete Luft ins Freie geleitet. Der Vorteil: absolut unbelastete
Atemluft!
Bequem und leise zur optimalen Raumhygiene
Beim Staubsaugen arbeitet man lediglich mit einem leichten, 8 m langen Saugschlauch, der mühelos auch die
schwierigsten Stellen erreicht. Einfach den Schlauch in
die Steckdose stecken und los geht’s!
Der Start der Zentralstaubsauger erfolgt:
1. Handgriffstart: hierbei ist im Saugschlauch ein Steuerkabel verlegt, das den Kontakt zur Saugdose herstellt.
Inbetriebnahme am Handgriff durch EIN/AUS-Schalter.
2. Dosenstart durch Einstecken des Saugschlauches in
die Saugdose.
Durch die separate Installation der Zentraleinheit z. B. im
Keller entfallen das lästige und schwerfällige Bewegen
des Bodenstaubsaugers sowie die Geräuschbelästigung
durch den Motor.
Das Rohrsystem – einfach, sicher, langlebig
Das Rohrssystem verbindet alle Saugdosen mit der
Zentraleinheit und transportiert den Schmutz und Staub
blitzschnell aus Ihren Räumen. Es wurde speziell für diese
Anwendung von Allaway entwickelt und grenzt sich dadurch entscheidend vom normalen HT-Rohr ab.
Optimale Strömungsgeschwindigkeit
Durch den Optimaldurchmesser von 44 mm werden im
Rohr ein hoher Unterdruck und eine Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreicht. Dadurch wird ein
dauerhaft sicherer Staubtransport, z.B. auch größere
Splittsteinchen, gewährleistet.
257
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Allaway
Spezielle Materialzusammensetzung
Als Werksstoff wurde für die Rohre, Form- und Verbindungsstücke Polypropylen (PP/PVC) gewählt. Es stellt
eine einzigartige Besonderheit dar, denn durch einen
Zusatz im Granulat wird bei der Herstellung ein fast antistatisches Rohrsystem produziert, so dass eine statische
Aufladung beim Saugen von Hausstaub ausgeschlossen
ist.
Lange Lebensdauer
Die strömungsgünstigen Rohrverbindungen, große Radien und verstärkte Wanddicken im abriebgefährdeten
Bereich der Bogen, garantieren ein hohes Maß an
Sicherheit und eine lange Lebensdauer. Die Dichtung
erfolgt durch eine konische Muffe mit einer gelben Spezialdichtung und ist unter den im Betrieb auftretenden
Bedingungen dauerhaft dicht.
Einfache Planung und Montage
Wenige Formteile und Pfeile, die die richtige Strömungsrichtung anzeigen, sparen Zeit und Kosten, weil das
Rohrsystem schnell und einfach ohne Spezialwerkzeug
montiert werden kann. Durch das Zusammenstecken der
Rohrteile mit Steckmuffen entsteht im Rohr eine absolut
glatte Innenhaut ohne Klebereste. So wird Rohrverstopfungen von vornherein vorgebeugt.
Die Premium Saugdose mit Patent
Die Allaway Saugdosen lassen sich durch ihr attraktives,
kompaktes Design und die zahlreichen Farbvarianten
harmonisch in unterschiedliche Inneneinrichtungen integrieren. Sie sind mit einem offenen, patentierten Fangkreuz und 90°-Bogen ausgestattet, damit größere Gegenstände, wie Spielzeug oder Stifte gar nicht in das
Rohrsystem gelangen können.
Ob Massiv- oder Leichtbauwand, Aufputz oder Unterputz,
das Allaway Montagebauteil lässt sich in jede Wand
einbauen. Durch seine symmetrische Form kann der Saugdosendeckel in beliebiger Richtung geöffnet werden.
Die Zentraleinheit –
kompakte Bauweise mit saugstarkem Inhalt
Kompakt und leise
Zur Installation der Zentraleinheit wird nur wenig Platz
benötigt. Die C30- Einheit ist sogar zur Schrankmontage geeignet. Alle Geräte der C- Premium Serie werden
schallentkoppelt zum Rohrsystem mit einer Wandmontageplatte befestigt.
Spritzwassergeschützt
Die tropf- bzw. spritzwassergeschützte Konstruktion der
Allaway Zentraleinheiten erlaubt die Montage in Feuchträume
Hochwertig motorisiert
Qualitativ hochwertige Turbinen gewährleisten eine lange Lebensdauer der Geräte. Zwei ÜberhitzungsschutzVorrichtungen schützen die Turbine vor falschen Gebrauch.
258
2009
C 30/40 Premium
A 30/40/50
APC3
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Allaway
Installationsbeispiel Einfamilienhaus
Kellergeschoss
Erdgeschoss
Büro
A.R.
Wohnzimmer
Hobby
SAL-S
SLL-S
A.R.
SDU
SDU
SLL-F
Technik
WC
SLL-S
Küche
C 30 Premium
FSD
A.R.
SKD
Haushaltsraum
SLL-F
FLA
Dachgeschoss
Schnitt
Schlafen
Ankleide
SDU
Bad
SDU
SLL-F
A.R.
SDU
FSD 44
FLA
Kind 1
Kind 2
C 30 Premium
SDU
259
2009
Wohnungslüftung und Zentralstaubsauganlagen
Allaway
Langlebig
Das äußerst stabile Stahlblechgehäuse und die innen
und außen angebrachte Pulverbeschichtung gewährleisten eine lange Lebensdauer und leichte Reinigung der
Geräte.
Filter mehrstufig
Durch das mehrstufige Filterkonzept (Papierfilter & Filterschutz und/oder Staubbeutel) können die Lebensdauer
und der Reinigungsaufwand des Zentralstaubsaugers
individuell beeinflusst werden. Beim Einsatz eines Staubbeutelmontagesatzes lassen sich die eingesaugten
Schmutzpartikel durch einfache Entnahme des Staubbeutels komfortabel und hygienisch entsorgen.
schnellen Durchsaugen der Garage, Diele oder Küche.
Es kann zwischen dem Standard- oder dem Premium
Reinigungsset und dem Dosen- bzw. Handgriffstart gewählt werden. Das Standard- bzw. Premium-Set besteht
aus einer unterschiedlichen Zusammenstellung an Zubehörteilen.
Einfache Planung
Die Zentralstaubsaug-Anlage kann unter Berücksichtigung der VDI-Richtlinie 4709-Zentralstaubsauganlagen,
schnell und einfach mit wenigen Mitteln geplant werden.
Hierfür sind die Baupläne und ein Wollfaden erforderlich.
1. Montageort der Zentraleinheit festlegen
Den Ort für die Installation der Zentraleinheit auswählen. Sie wird außerhalb des Wohnbereichs im Keller,
Heizraum, Technikraum o.ä. aber möglichst zentral im
Gebäude installiert. Die Größe der Zentraleinheit wird
anhand der max. Saugdistanz, die längster Rohrleitung
von der entferntesten Saugdose zum Zentralstaubsauger
und von dort zum Ausblasgitter, festgelegt.
2. Montageort für die Saugdosen bestimmen
Zum Staubsaugen wird der Saugschlauch in eine Saugdose gesteckt. Planen sie so, dass mit dem Saugschlauch
von 8m die gesamte Wohnfläche einer Etage sowie das
Treppenhaus bequem erreicht werden kann. Den Wollfaden maßstäblich in der Schlauchlänge abschneiden
und auf dem Grundriss den Saugschlauch simulieren.
Eventuelle Hindernisse wie Möbel, Einbauten etc. sind
zu berücksichtigen.
Anordnung der Saugdosen
In Höhe der Steckdosen, in Höhe der Lichtschalter, im
Fußboden (Edelstahlausführung)
3. Leitungsführung festlegen
Die Leitungen sind auf dem kürzesten Weg von der
Saugdose zum Zentralstaubsauger zu planen. Der
Steigstrang sollte möglichst zentral im Gebäude geplant
werden. Ist ein Dachgeschoss– oder Kellerausbau vorgesehen, sollte ein Anschluss – durch einen Rohrstopfen
verschließen – an die Steigleitung vorgesehen werden
Installationsbeispiel EFH
aus der Allaway Technik 06-2007
260
2009
Zubehör – individuell, praktisch und funktional
Mit den Allaway Reinigungssets und dem umfangreichen
Zubehör lassen sich die unterschiedlichsten Oberflächen
mühelos reinigen. Praktische Helfer, wie der Vorabscheider und Telskop-Saugschlauch eignen sich ideal zum
Literatur
Firmenschrift der Fa. Heinemann GmbH, Dießen
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
WASSERVERSORGUNG UND REGENWASSERNUTZUNG
GRUNDLAGEN DER TRINKWASSERVERSORGUNG
In Deutschland schaffen die Gesetzgeber (Bundestag und Länderparlamente) die rechtlichen Grundlagen für die
Trinkwasserversorgung (Trinkwasserverordnung, Landeswassergesetze, Verordnungen usw.), jedoch gewinnen auch
hier zunehmend europäische Bestimmungen Einfluss. Dies geschieht sowohl im Bereich der Gesetze als auch im Bereich
der technischen Normung.
Im Rahmen der Umsetzung der europäischen Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht wurde am 28. Mai 2001 die
„Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung vom 21.05.2001“ veröffentlicht. Die Trinkwasserverordnung
(TrinkwV 2001) trat am 1. Januar 2003 in Kraft. Wesentliche Veränderungen der Trinkwasserverordnung im Bereich der
Trinkwasserinstallationen sind:
%
Festlegung des Geltungsbereiches bis zur letzten Zapfstelle
%
Zuweisung der Zuständigkeit für die Einhaltung der Verordnung und somit der Sicherstellung der Trinkwasserqualität in der Hausinstallation an den Eigentümer bzw. Betreiber der Anlage
%
Anzeigepflicht für neue und bestehende Regen- bzw. Brauchwassernutzungsanlagen
beim Gesundheitsamt
%
Gestaffelte Grenzwerte (Übergangsfristen bis 2013) für Blei aus Rohrleitungssystemen
%
Besonderheiten hinsichtlich der Materialwahl bei bestimmten Wässern (siehe auch DIN 50930-6)
%
Informationspflicht gegenüber dem Gesundheitsamt, z.B. bei Auftreten von Legionellen
%
Die Nutzer von Anlagen sind über Wasserbehandlungsmaßnahmen zu informieren.
Am 28. November 2008 wurde ein im BMG erarbeiteter, seit längerer Zeit erwarteter erster Referentenentwurf zur
Novelle der TrinkwV 2001 (TrinkwV 2001 – ÄndVO) veröffentlicht, die u.a. hygienerelevante Regelungslücken schließen und Forderungen aufgrund der zwischenzeitlich gewonnenen Anwendungserfahrungen z.B. durch Präzisierungen
Rechnung tragen soll.
Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, dessen Förderung, Aufbereitung und Verteilung durch zahlreiche Gesetze,
Verordnungen und Richtlinien geregelt wird, die seine jederzeitige und dauerhafte Qualität gewährleisten. Es wird
nach DIN 4046 als Wasser definiert, das für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignet sein muss und
Güteeigenschaften nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen (TrinkwV) sowie nach DIN 2000 besitzt.
In diesem Rahmen erarbeiten die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) und das Deutsche
Institut für Normung (DIN) gemeinsam mit anderen anerkannten Institutionen und in Übereinstimmung mit dem wissenschaftlich-technischen Entwicklungsniveau die „allgemein anerkannten Regeln der Technik“ (DIN- Normen, DVGWArbeitsblätter usw.) zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit, Sicherheit und Hygiene der Trinkwasserversorgung.
Eine Verletzung oder Missachtung dieser, im DVGW-Regelwerk Wasser zusammengefassten, „allgemein anerkannten
Regeln der Technik“ bei Planung, Ausführung und Betrieb von Anlagen der Trinkwasserversorgung kann strafrechtliche
bzw. haftungsrechtliche Folgen haben.
Die öffentliche Wasserversorgung wird von den Wasserversorgungsunternehmen (WVU) betrieben, deren Rechte und
Pflichten in Hinblick auf die Trinkwasserlieferung in den „Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Trinkwasser“
(AVBWasserV) festgelegt sind. Aufgabe der WVU ist es u.a., die Anforderungen an die Trinkwasserversorgung, wie
sie vom Gesetzgeber und in der DIN 2000 bestimmt sind, einzuhalten. Das WVU ist verpflichtet, das Wasser unter
dem Druck zu liefern, der für eine einwandfreie Deckung des üblichen Bedarfs in dem betreffenden Versorgungsgebiet
erforderlich ist. Das WVU allein ist berechtigt, Arbeiten an Trinkwasseranlagen auszuführen bzw. dieses Recht an
Fachfirmen, die als Vertragsinstallationsunternehmen (VIU) bezeichnet werden, zu übertragen. Zur Eintragung in das
Installateurverzeichnis müssen die Firmen auch den Nachweis der fachlichen Befähigung erbracht haben.
Die Verteilung des Trinkwassers durch das WVU erfolgt über Versorgungsleitungen, an die die einzelnen Abnehmer
über Anschlussleitungen angeschlossen werden. Liefergrenze und somit Zuständigkeitsgrenze ist in der Regel die
Hauptabsperreinrichtung (HAE), also die erste Armatur im Gebäude. Hier beginnt die Kundenanlage.
261
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
In § 4 der TrinkwV geht der Gesetzgeber davon aus, dass zur Verteilung kommendes Trinkwasser die in der Verordnung
aufgeführten mikrobiologischen, chemischen und Indikator-Parameter einhält. Des Weiteren wird unterstellt, dass bei
der Wassergewinnung, der Wasseraufbereitung und der Wasserverteilung – Installationsanlagen sind Bestandteil der
Verteilungsanlagen – die allgemein anerkannten Regeln der Technik eingehalten werden.
Für die Planung, Errichtung und den Betrieb von Trinkwasseranlagen sind die DIN 1988 (Ausgabe Dezember 1988)
„Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI), Teil 1-8“ sowie eine Reihe von wichtigen Belangen eingehender behandelnde Arbeitsblätter des DVGW, z.B. DVGW W 551 „Trinkwassererwärmungs- und Leitungsanlagen;
technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums“ und DVGW W 553 „Bemessung von
Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen“, als anerkannte Regeln der Technik maßgebliche
Grundlage und werden somit rechtswirksam als Bestandteil von Verträgen. Die DIN 1988 in ihrer bisherigen Form
besteht aus insgesamt 8 Teilen und stellt ein in sich geschlossenes Normenpaket dar.
%
DIN 1988-1:
Allgemeines
%
DIN 1988-2:
Planung und Ausführung
%
DIN 1988-3:
Ermittlung der Rohrdurchmesser
%
DIN 1988-4:
Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte
%
DIN 1988-5:
Druckerhöhung und Druckminderung
%
DIN 1988-6:
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
%
DIN 1988-7:
Vermeidung von Steinbildung und Korrosionsschäden
%
DIN 1988-8:
Betrieb der Anlagen.
Nicht zuletzt auf Grund der verschärften hygienischen Anforderungen als Folge der Novellierung der TrinkwV wurde
Teil 6 überarbeitet und im Mai 2001 neu herausgegeben, Teil 7 im Jahr 2004 ebenfalls überarbeitet.
Mit den twin-Blättern hat der DVGW vor nunmehr fast 20 Jahren ein Instrument geschaffen, allen mit der Sanitärtechnik
befassten Personen praxisbezogene ergänzende Informationen zu Fragen der Trinkwasserinstallation zur Verfügung zu
stellen. In diesen u.a. über das Internet verbreiteten Schriften werden Normenergänzungen und andere Informationen
veröffentlicht (www.dvgw.de), Seit einiger Zeit werden die älteren Blätter teilweise überarbeitet und zusammen mit den
Neuerscheinungen als „Neue Folge“ veröffentlicht.
twin – Neue Folge (Stand: Dezember 2008)
%
Werkstoffe in der Trinkwasser-Installation
%
Trinkwassererwärmungsanlagen
%
Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und Trinkwasser-Installation
%
Überwachung der Trinkwasserbeschaffenheit in der Trinkwasser-Installation
%
Systemtrenner
%
Hinweise zur Trinkwasserversorgung auf Volksfesten und ähnlichen Veranstaltungen
%
Wasserbehandlung in Trinkwasser-Installationen (Teil I) – mechanisch wirkende Filter und Ionenaustauscher
%
Wasserbehandlung in Trinkwasser-Installationen (Teil II) – Membranfiltrationsanlagen, Dosieranlagen und
Kalkschutzgeräte
%
Schläuche und Schlauchleitungen – Anforderungen in der Praxis
%
Funktionsprüfung und Wartung von Systemtrennern Bauart B Typ A in der Trinkwasser-Installation
%
Rückflussverhinderer (RV) und Kombinationen aus RV und Absperrventilen.
Dem Planer, Ausführenden und Betreiber gibt weiterhin die VDI-Richtlinie 6023 Blatt 1, 2006-07 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen – Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung“ sachgerechte Hinweise.
Ergänzt werden die technischen Vorschriften durch Veröffentlichungen und Stellungnahmen des ZVSHK zu sanitärtechnischen Fragestellungen.
Kern der europäischen Trinkwassernormung ist die Erarbeitung einer „Europa-DIN 1988“. In der Arbeitsgruppe WG 2
“Trinkwasser-Hausinstallationen“ („Systems inside buildings“) des Technischen Komitees TC 164 der Europäischen Normungsorganisation CEN erfolgt unter Federführung des DIN die Bearbeitung der Funktionalnorm EN 806 „Technische
Regeln für Trinkwasser-Installationen“ mit ihren 5 Teilen:
262
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
%
%
%
%
%
EN 806-1: Allgemeines (legt die grundsätzlichen Ziele einer ordnungsgemäßen Trinkwasser-Installation
sowie die Zuständigkeiten für Planung, Bau- und Betrieb der Anlagen fest; die Norm orientiert sich weitgehend an DIN 1988-1)
EN 806-2: Planung (berücksichtigt eine Vielzahl nationaler Optionen; DIN EN 806-2 als Ersatz für
DIN 1988-2 „Planung und Ausführung“ ist der kleinste gemeinsame europäische Nenner mit einer relativ
geringen Normungstiefe)
EN 806-3: Ermittlung der Rohrinnendurchmesser – Vereinfachtes Verfahren (definiert Normal- und
Spezial-Installationen; das beschriebene vereinfachte Berechnungsverfahren ist nur für die NormalInstallation anwendbar, d.h. bei Ein- und Mehrfamilienhäusern üblicher Ausstattung bis zu fünf Etagen, für
Spezial-Installationen – größere Gebäudekomplexe, gewerblicher Bereich – sind die national genormten
differenzierten Berechnungsverfahren im informativen Anhang C, z.B. DIN 1988-3, anzuwenden)
EN 806-4: Installation (Entwurf – befasst sich mit der Errichtung von Anlagen auf Grundstücken und in
Gebäuden und korrespondiert wie EN 806-2 mit DIN 1988-2 „Planung und Bau“)
EN 806-5: Betrieb (wird zur Zeit bearbeitet und soll wesentliche Teile der DIN 1988-8 „Betrieb“
enthalten).
Die Teile bilden wie bei der DIN 1988 ein Normenpaket, so dass erst nach Vorliegen aller Teilnormen diese als nationale Norm zurückgezogen werden kann. Zur Zeit (Dezember 2008) liegen EN 806-1 bis -3 als DIN EN 806-1 bis -3
mit Ausgabedatum April 2001 bis Juli 2006 sowie prEN 806-4:2007-04 bzw. E DIN EN 806-4 vom Dezember 2007
als Entwurf vor. Teil 5 ist derzeit in der europäischen Bearbeitung. Mit der endgültigen Verabschiedung aller Teile und
in der Folge dem Ersatz der DIN 1988 ist demnach vorläufig noch nicht zu rechnen.
Ergänzt wird das Europäische Normenpaket EN 806 durch EN 1717 aus dem Jahre 2000. Als Deutsche Fassung der
EN 1717 wurde die DIN EN 1717 „Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und
allgemeine Anforderung an Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen“
im Mai 2001 veröffentlicht. Die Norm gilt parallel zum Teil 4 der DIN 1988. Durch den „Nationalen Anhang“ sind alle
Regelungen der DIN 1988-4 in die DIN EN 1717 einbezogen, so dass diese anstelle der DIN 1988-4 als Vertragsgrundlage vereinbart werden kann.
Im Jahr 2006 hat der Normenausschuss Wasserwesen im DIN (NAW IV/7) eine neue Generation der technischen
Regeln für die Trinkwasser-Installation beschlossen. Infolge der recht komplizierten Normungsprozeduren und der wegen stark divergierender nationaler Voraussetzungen sehr schwierigen Abstimmung im europäischen Kontext ist eine
Vielzahl von Bestimmungen zwar noch gültig, jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die angestrebte Modernisierung soll
das Regelwerk der technischen Entwicklung also wieder soweit als möglich annähern. Voraussichtlich wird das neue
Normenpaket die Bezeichnung „Trinkwasser-Installation DIN EN 806, DIN EN 1717 und DIN 1988 (TRWI)“ erhalten.
Die darin enthaltene DIN 1988 wird sich dann wie folgt gliedern:
%
DIN 1988-20 (E)
Installation Typ A (geschlossenes System) – Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe (beschreibt die Technischen Regeln für die Planung und Ausführung von Trinkwasser-Installationen in
Gebäuden und Grundstücken sowie die Bauteile, Apparate und Werkstoffe, die hierfür verwendet werden können; ergänzt DIN EN 806-2 und trifft zusätzliche Festlegungen zur Berücksichtigung nationaler
Gesetze, Verordnungen und des deutschen technischen Regelwerks)
%
DIN 1988-30
Ermittlung der Rohrdurchmesser
%
DIN 1988-40
Ausführung
%
DIN 1988-50
Betrieb und Instandhaltung
%
DIN 1988-60 (E)
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen (regelt die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen, die an eine Trinkwasser-Installation angeschlossen
sind; beschreibt insbesondere die verschiedenen Bauarten dieser Anlagen und die jeweils zu stellenden
Anforderungen)
%
DIN 1988-70
Vermeidung von Korrosionsschäden und Steinbildung
%
DIN 1988-400 (E)
Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte (nationale Ergänzung
– ergänzt DIN EN 1717 und trifft zusätzliche Festlegungen zu Planung und Ausführung von TrinkwasserInstallationen unter Berücksichtigung des deutschen technischen Regelwerkes)
%
DIN 1988-500 (E)
Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen (legt Kriterien für die
Planung und Ausführung von Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen in TrinkwasserInstallationen zur Sicherstellung eines störungsfreien und wirtschaftlichen Betriebes fest).
263
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Zwischen Juli und Oktober 2008 sind die ersten Entwürfe der neuen Norm DIN 1988 – Teile 20, 60, 400 und 500 –
erschienen. Damit ist die neue TRWI bereits ein Stück näher gekommen.
Die Europäischen Normen (EN 806, EN 1717) und die nationalen Ergänzungsnormen (überarbeitete Teile der DIN
1988) bilden somit die Basis für eine „Neue TRWI“ mit dem Ziel, ein wie die DIN 1988 vollständiges, in sich geschlossenes und widerspruchsfreies Normenwerk für die Trinkwasserinstallation zu erstellen. Entscheidend ist, welche Qualität
bzw. Normungstiefe die vorliegenden Normen haben und welcher Restnormungsbedarf sich daraus ergibt. Hinsichtlich
der einbezogenen Europäischen Normen stellt sich die Situation zusammenfassend wie folgt dar:
%
DIN EN 806-1 „Allgemeines“ ist als Ersatz für DIN 1988-1 geeignet;
%
DIN EN 806-2 „Planung“ erfordert umfangreiche Ergänzungsnormen:
o
DIN 1988-20
(Planung),
o
DIN 1988-500 (Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen),
o
DIN 1988-60
(Feuerlösch- und Brandschutzanlagen),
o
DIN 1988-70
(Vermeidung von Korrosionsschäden und Steinbildung);
%
DIN EN 806-3 „Berechnung, vereinfachtes Verfahren“ erfordert Ergänzungsnorm DIN 1988-30 (differenziertes Berechnungsverfahren);
%
DIN EN 806-4 „Installation“ liegt erst als Entwurf vor, Ergänzungsnorm DIN 1988-40 ist vorgemerkt;
%
EN 806-5 „Betrieb und Instandhaltung“ liegt noch nicht vor, über Notwendigkeit und Inhalt einer Ergänzungsnorm DIN 1988-50 kann erst nach Veröffentlichung entschieden werden;
%
EN 1717 „Schutz des Trinkwassers“ erfordert Ergänzungsnorm DIN 1988-400 (nimmt den bisher informativen nationalen Anhang der DIN EN 1717 auf).
Als Ziele einer sachgerechten Planung, des ordnungsgemäßen Baues und eines sicheren Betriebs von Trinkwasserinstallationsanlagen können genannt werden:
%
Vermeidung der Verschlechterung der Trinkwasserqualität
%
Sicherstellung des notwendigen Durchflusses und des Druckes an den Entnahmestellen
%
Einhaltung der Anforderungen an Trinkwasser an den Entnahmestellen
%
Keine Gesundheits- und Gütergefährdung während der Lebensdauer der Anlage
%
Einhaltung der funktionalen Anforderung während der Lebensdauer
%
Minimierung der Geräusche auf ein vertretbares Maß
%
und Vermeidung von
Verunreinigung
Verschwendung
Verlusten
Missbrauch.
Nach DIN 1988 beginnt eine Trinkwasseranlage an der Anschlussvorrichtung für die Anschlussleitung an die
Versorgungsleitung und endet am freien Auslauf oder einer anderen Sicherungseinrichtung im Gebäude.
Die AVBWasserV fordert, dass in Trinkwasseranlagen nur Materialien und Geräte verwendet werden, die entsprechend
den anerkannten Regeln der Technik beschaffen sind. Das Zeichen einer anerkannten Prüfstelle (z.B. DIN/DVGW-,
DVGW- in Verbindung mit dem GS-Zeichen) bekundet, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind.
Das DIN/DVGW-Prüfzeichen auf Armaturen, Rohren und anderen Einrichtungen der Trinkwasseranlage garantiert also
die Erfüllung der Anforderungen an die Sicherheit und Hygiene der Wasserversorgung, da diese Erzeugnisse in vom
DVGW bezeichneten Prüfstellen nach Maßgabe der anerkannten Regeln der Technik geprüft wurden. Die Voraussetzungen für die Vergabe des DIN/DVGW-Prüfzeichens sind in der Geschäftsordnung der Zertifizierungsstelle des
DVGW festgelegt. Beim Einsatz von Geräten ohne DIN/DVGW-Prüfzeichen hat das WVU das Recht, den Nachweis
zu verlangen, dass diese Geräte den vom Gesetz geforderten ”anerkannten Regeln der Technik” entsprechen und die
Sicherheit und Hygiene der Wasserversorgung gewährleistet sind.
Zusätzlich zum DIN/DVGW-Prüfzeichen kann eine Prüfung nach dem Gerätesicherheitsgesetz (GSG) beantragt werden, um das DVGW-GS-Zeichen (geprüfte Sicherheit) für Wasserverbrauchsgeräte zu bekommen.
264
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Bei Beachtung der aufgezählten Grundsätze ist gewährleistet, dass an den Entnahmestellen einer Gebäude-Trinkwasserinstallation ein den Anforderungen der TrinkwV entsprechendes Wasser entnommen wird.
Oberstes Gebot bei der Planung und dem Betrieb von Trinkwasseranlagen muss es sein, den Wasserverbrauch auf das
notwendige Minimum zu beschränken. Ein geringer Wasserverbrauch schont Ressourcen.
TRINKWASSERINSTALLATIONSANLAGEN IN GEBÄUDEN
Für die Darstellung von Trinkwasseranlagen in technischen Zeichnungen sind die grafischen Symbole folgender DINNormen anzuwenden:
DIN 1988-1
DIN 2429-1
DIN 2429-2
Empfohlen wird die Verwendung der in DIN EN 806-1 aufgeführten Symbole und Kurzzeichen.
265
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Bild 1
Beispielhafte Darstellung einer Gebäude-Trinkwasseranlage zur Kennzeichnung
der einzelnen Leitungsabschnitte unter Verwendung graphischer Symbole
(Quelle: DIN EN 806-1)
Legende
1 Anschlussleitung
2 Eintrittsstelle
3 Verbrauchsleitung
4 Hauptabsperrarmatur (HAE)
5 Wasserzähleranlage
6 Wasserzähler
7 Sammelzuleitung
8 Steigleitung
9 Stockwerksleitung
10 Einzelzuleitung
11 Zirkulationsleitung
(Graphische Symbole und Kurzzeichen entsprechend DIN EN 806-1:2001-04, Anhang A)
266
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Hauptelemente der Trinkwasseranlage
Bild 1 zeigt eine beispielhafte Darstellung einer Gebäude-Trinkwasseranlage mit den einzelnen Leitungsabschnitten und
Anlagen-Bauteilen (nach DIN 1988-1).
Die Trinkwasserversorgung der Gebäudeanlage erfolgt über die Anschlussvorrichtung an der Versorgungsleitung
durch die Verbindung der Anschlussleitung mit den Verbrauchsleitungen im Gebäude. Die Verbrauchsleitungen beginnen mit der Hauptabsperrarmatur.
Die Hauptabsperrarmatur ist die erste Armatur auf dem Grundstück bzw. im Keller, mit der die gesamte nachfolgende
Trinkwasser-Installationsanlage einschließlich Wasserzähleranlage abgesperrt werden kann.
Die Wasserzähleranlage ist eine Messeinrichtung, die aus einem zwischen zwei Absperrarmaturen installierten Wasserzähler und den für seinen Ein- und Ausbau erforderlichen Vorrichtungen besteht. Die Absperrarmatur nach dem
Wasserzähler muss eine Entleerung besitzen. Diese Absperrarmatur kann aber auch mit einem Rückflussverhinderer
kombiniert werden, da dessen Einbau zum Schutz des Trinkwassernetzes vorgeschrieben ist. Wasserzähleranlagen
können auch außerhalb eines Gebäudes in besonderen Wasserzählerschächten, die dem DVGW-Arbeitsblatt W 358
entsprechen müssen, installiert werden. In Wasserzähleranlagen von Trinkwassernetzen werden in der Regel Flügelrad- oder Woltmann-Zähler in waagerechten Rohrleitungen als Volumenmessgeräte für Kaltwasser (Wassertemperatur
zwischen 0°C und 30°C) eingesetzt. Um den Bedingungen des geschäftlichen Verkehrs (Abrechnung zwischen Lieferer
und Kunde) zu genügen, müssen Wasserzähler den Vorschriften des Eichgesetzes und der Eichordnung entsprechen.
Die Hausanschlussleitung, einschließlich der Hauptabsperrarmatur und der Wasserzähler, gehört zu den Betriebsanlagen des WVU und wird ausschließlich von diesem erstellt, gewartet oder verändert. Eine frostfreie Verlegung und
der Schutz vor Beschädigungen müssen gewährleistet sein. Die dem Hausanschluss nachgeschaltete Anlage wird als
Kundenanlage bezeichnet, für diese ist der Anschlussnehmer bzw. der Grundstückseigentümer verantwortlich.
Die Rohrleitungen einer Gebäude-Trinkwasseranlage sind Verbrauchsleitungen. Zu den Verbrauchsleitungen gehören
die Verteilungsleitungen, Steigleitungen, Stockwerksleitungen, Zirkulationsleitungen und Einzelzuleitungen.
Folgende Definitionen (nach DIN) charakterisieren ihre Funktionen in einer Trinkwasser-Installationsanlage:
% Verteilungsleitung (DIN 1988-1): Jede der Wasserzähleranlage bzw. der Hauptabsperrarmatur
nachgeschaltete Leitung in einem Gebäude oder auf einem Grundstück, von der Steigleitungen, Stockwerksleitungen oder Einzelzuleitungen abzweigen können
% Steigleitung (DIN 1988-1): Von Geschoss zu Geschoss führender Leitungsteil, von dem Stockwerksleitungen oder Einzelzuleitungen abzweigen
% Stockwerksleitung (DIN 1988-1): Von der Steigleitung abzweigender Leitungsteil, von dem Einzelzuleitungen abzweigen
% Einzelzuleitung (DIN 1988-1): Zu einer Entnahmestelle führender Leitungsteil
% Zirkulationsleitung (DIN 1988-1): Leitung, die ohne Entnahmestelle erwärmtes Trinkwasser zum Trinkwassererwärmer zurückführt.
Die Verbrauchsleitungen sind aus Gründen des Anlagenschutzes und der Einhaltung der Trinkwasser-Qualitätskriterien
sowohl gegen Frost als auch gegen eine unzulässige Erwärmung durch warmgehende Bau- oder Anlagenteile zu
schützen.
Bei der Verlegung von Rohrleitungen ist darauf zu achten, dass diese mit ausreichendem Abstand von Bauteilen und
anderen Leitungen verlegt und werkstoffgerecht befestigt werden, um die beim Betrieb der Leitungen auftretenden
Belastungen sicher aufnehmen zu können. Das Auftreten von Kräften durch die Längenänderung von Rohrleitungen bei
wechselnden Temperaturen ist durch eine entsprechende Rohrführung oder durch Dehnungsausgleicher zu vermeiden.
Bei der Verlegung von Rohrleitungen sind die materialspezifischen Montageanleitungen der Rohrhersteller unbedingt
zu beachten.
267
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Steigleitungen sind an der Abzweigung von der Verteilungsleitung mit einer Absperrarmatur und einer Entleerungsmöglichkeit auszurüsten.
Die Stockwerksleitungen müssen geschossweise und jede Wohnung muss einzeln absperrbar sein.
Die Zugänglichkeit und leichte Bedienbarkeit der Rohrleitungs-Armaturen muss gewährleistet sein.
Die Armaturen in Trinkwasseranlagen haben unterschiedliche Funktionen zu erfüllen. Deshalb unterteilt man in:
%
Leitungsarmaturen (Absperren, Drosseln, Einregulieren)
%
Entnahmearmaturen (Zapfen, Füllen, Mischen von kaltem und warmem Trinkwasser)
%
Sicherheitsarmaturen (Schutz vor unzulässigem Betriebsüberdruck)
%
Sicherungsarmaturen (Schutz vor Zurückfließen, -drücken oder -saugen).
Armaturen haben einen großen Einfluss auf die Druckverluste, das Geräuschverhalten, das Druckstoßverhalten und die
Wirtschaftlichkeit von Trinkwasseranlagen. Beim Einsatz von Armaturen sind die Betriebs- und Montagebedingungen
der Hersteller unbedingt zu beachten.
Weitere Bestandteile von Trinkwasseranlagen
Schutzfilter:
Schutzfilter werden nach der Wasserzähleranlage und dem Rückflussverhinderer eingebaut. Ihre Aufgabe ist es,
Schmutz und Fremdkörper aus dem Trinkwassernetz (Versorgungs- und Anschlussleitungen) zurückzuhalten. Der
Fremdkörpereintrag kann die Ursache für Korrosionserscheinungen und Betriebsstörungen in der Trinkwasserinstallation
sein. Auch bei Einsatz von Kunststoffrohren sollten Schutzfilter verwendet werden. Filter müssen aus hygienischen und
betriebstechnischen Gründen regelmäßig gewartet werden. Man unterscheidet nach den Reinigungsverfahren der
Filtereinsätze rückspülbare und nicht rückspülbare Filter.
Kompensatoren:
Kompensatoren haben die Aufgabe, die bei Erwärmung von Rohrleitungen zwischen zwei Festpunkten auftretenden Längenänderungen sicher aufzunehmen, wenn dies nicht durch eine elastische Rohrführung erfolgen kann.
Kompensatoren müssen so eingebaut werden, dass eine regelmäßige Inspektion möglich ist. Weiterhin ist zu beachten, dass die zwischen zwei Festpunkten verwendeten Rohrhalterungen ein Gleiten der Rohrleitung zulassen. Als
Kompensatoren werden für Trinkwasserrohrleitungen in der Regel Metallbalg-Kompensatoren eingesetzt. Bei der
Verwendung von Elastomeren ist eine Baumusterprüfung erforderlich, durch die der Eignungsnachweis für Konstruktion
und Werkstoff erbracht wird.
Ausdehnungsgefäße:
Zur Aufnahme von Volumenänderungen in Trinkwassererwärmungsanlagen werden durchströmte Membrandruckausdehnungsgefäße eingesetzt. Neben der Forderung nach Verwendung für Trinkwasseranlagen geeigneter
Werkstoffe muss eine ständige Durchströmung der Gefäße gewährleistet sein, um eine Stagnation des Wassers
oder eine Totzonenbildung auszuschließen. Insbesondere müssen die Werkstoffeigenschaften der Membran und der
Innenbeschichtung den KTW-Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes entsprechen. Auf das Vorhandensein des
DVGW-Prüfzeichens ist zu achten. Membrandruckausdehnungsgefäße werden in die Kaltwasserleitung zwischen der
Sicherheitsgruppe und dem Trinkwassererwärmer angeschlossen.
Trinkwassererwärmer:
Trinkwassererwärmer sind Behälter oder Rohranordnungen, denen Energie zur Erwärmung von Trinkwasser zugeführt
wird. Trinkwassererwärmer werden zur Bevorratung von Trinkwasser und zur Vermeidung von Druckschwankungen in
Trinkwasseranlagen eingesetzt. Bei der Auswahl von Werkstoffen für diese Bauelemente ist für die wasserberührenden
Teile darauf zu achten, dass keine Beeinträchtigung oder Gefährdung der Trinkwassergüte stattfindet.
268
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Druckerhöhungsanlage (DEA):
Grundsätzlich gilt, dass der vorhandene Versorgungsdruck des Trinkwassernetzes für die unteren Stockwerke
eines Gebäudes genutzt wird; erst bei Unterschreitung eines Mindestversorgungsdruckes ist der Einbau einer
Druckerhöhungsanlage (DEA) erforderlich. Die DEA gewährleistet die Betriebssicherheit der Trinkwasserversorgungsanlage von Gebäuden, wenn der Mindestversorgungsdruck aus dem Versorgungsnetz nicht ausreicht, um die
notwendige Zapfmenge an einer Entnahmeeinrichtung bereitzustellen. Die Druckerhöhung wird durch Pumpen in der
Verbrauchsleitung bewirkt. Dazugeschaltete Druckbehälter mit einem Luftpolster können sowohl für das Versorgungsnetz
als auch für die Gebäudeinstallation eine Ausgleichsfunktion erfüllen. Man unterscheidet folgende Anschlussarten von
DEA:
Tabelle 1
Anschlussarten von Druckerhöhungsanlagen nach DIN 1988-5
Unmittelbarer Anschluss
ohne Druckbehälter auf der
Enddruckseite
mit Druckbehälter auf der
Enddruckseite
Mittelbarer Anschluss
ohne Druckbehälter auf der
Vordruckseite
mit Druckbehälter auf der
Vordruckseite
ohne Druckbehälter auf der
Vordruckseite
mit Druckbehälter auf der
Vordruckseite
ohne Druckbehälter auf der
Enddruckseite
mit Druckbehälter auf der
Enddruckseite
Beim unmittelbaren Anschluss besteht eine direkte Verbindung der DEA mit dem Versorgungsnetz, beim mittelbaren
Anschluss handelt es sich um einen indirekten Anschluss, da der DEA ein mit der Atmosphäre verbundener, wasserstandsgeregelter Vorbehälter vorgeschaltet ist. Der unmittelbare Anschluss ist aus hygienischer Sicht günstiger. Für die
Anwendung einer Anschlussart sind bestimmte Betriebsvoraussetzungen entsprechend DIN 1988-5 zu erfüllen. In
Abhängigkeit vom anliegenden Mindestversorgungsdruck, der Gebäudehöhe und dem Trinkwasserbedarf werden
Druckzonen und Ausführungsarten an DEA ermittelt. Folgende Ausführungsarten werden angewendet:
%
Jede Druckzone erhält ihre eigene DEA
%
Eine DEA versorgt mehrere Druckzonen, wobei jeder Druckzone oder einzelnen Stockwerken Druckminderer zugeordnet werden.
Der Betrieb von DEA kann erheblichen Einfluss auf den Betrieb des Versorgungsnetzes haben, deshalb ist die Errichtung dieser Anlagen für Gebäude-Trinkwasseranlagen vom WVU zu genehmigen.
Wasserbehandlungsapparate:
Trinkwasser aus öffentlichen Versorgungsnetzen bedarf für Trink- und Badezwecke keiner weiteren Behandlung, da es
den gesetzlichen Bestimmungen und Güteanforderungen zu entsprechen hat. Jedoch werden zur Verhinderung von
Steinbildungen in Rohrleitungen, Apparaten und Entnahmearmaturen Dosiergeräte für die Zugabe von alkalisierenden
Stoffen (Silikate) und Phospaten eingesetzt. Diese zudosierten Stoffe sollen bei feuerverzinkten Eisenwerkstoffen die
Herausbildung einer Deckschicht fördern und eine Anhebung des pH-Wertes ohne Kalkabscheidung bewirken. Dosiergeräte und Dosiermittel dürfen die hygienische Trinkwasserqualität nicht beeinflussen.
Zur Vermeidung der Steinbildung in Trinkwasseranlagen werden auch Enthärtungsanlagen eingesetzt. Die Wasserenthärtung erfolgt in der Enthärtungsanlage durch Ionenaustausch. Die Trinkwasserbehandlung ist vornehmlich für
Anlagen zur Trinkwassererwärmung vorzusehen. Eine Wasserbehandlung zur Vermeidung der Steinbildung ist nur bei
zwingender Notwendigkeit vorzunehmen.
269
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Es dürfen Dosier- und Enthärtungsanlagen eingesetzt werden, die das DVGW-Prüfzeichen besitzen; für diese Anlagen
sind nach DIN 1988-4 keine zusätzlichen Sicherungseinrichtungen erforderlich. Die Vorschriften für eine ständige
Wartung sind einzuhalten.
Weiterhin werden Apparate zur physikalischen Wasserbehandlung eingesetzt, die eine Beeinflussung des Härtebildners durch permanent-elektromagnetische oder -elektrostatische Felder bewirken. Die Wirksamkeit und Wirkungsweise
dieser Geräte hängen u.a. von der Strömungsgeschwindigkeit, der Temperatur und der Wasserbeschaffenheit ab.
Derartige Geräte können heute ein DVGW-Prüfzeichen auf der Basis des DVGW-Arbeitsblattes W 512 erhalten. Eine
generelle Wirksamkeit kann aus dem Prüfzeichen nicht abgeleitet werden. Das Prüfzeichen bedeutet, dass durch diese
Methode keine negative Beeinflussung des Trinkwassers (Hygiene) und der Trinkwasseranlage (Korrosion) erfolgt.
Schutz der Trinkwasserinstallation
Schutzmaßnahmen für die Trinkwasserinstallation dienen der Gebrauchswerterhaltung und Betriebssicherheit der
Anlage sowie dem Schutz der Nutzer. Folgende Schutzmaßnahmen sind erforderlich:
Dämmung
Trinkwasserleitungen (kalt) sind vor einer unerwünschten Erwärmung und vor Tauwasserbildung an den Rohroberflächen
zu schützen. Deshalb gibt die DIN 1988-2 (Tabelle 9) folgende Richtwerte für Mindestdämmschichtdicken zur
Dämmung von Trinkwasserleitungen (kalt) an.
Tabelle 2:
Mindestdämmschichtdicken von Trinkwasserleitungen (kalt) (DIN 1988-2)
Einbausituation
Dämmschichtdicke bei
h = 0,040 W/(m.K) *)
[mm]
Rohrleitung frei verlegt, in nicht beheiztem Raum (z.B. Keller)
4
Rohrleitung frei verlegt, in beheiztem Raum
9
Rohrleitung im Kanal, ohne warmgehende Rohrleitungen
4
Rohrleitung im Kanal, neben warmgehenden Rohrleitungen
13
Rohrleitung im Mauerschlitz, Steigleitung
4
Rohrleitung in Wandaussparung, neben warmgehenden Rohrleitungen
13
Rohrleitung auf Betondecke
4
*) Für andere Wärmeleitfähigkeiten sind die Dämmschichten, bezogen auf einen Durchmesser von d = 20 mm,
entsprechend umzurechnen.
Die vorgenannten Richtwerte gelten nur für eine Trinkwassertemperatur von 10 °C und die üblichen Betriebsbedingungen im Wohnungsbau.
Für Trinkwasserleitungen sowie Armaturen (warm) sind die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), insbesondere die der §§ 10, 11 und 14 einzuhalten. Die Werte der Mindestdicken der Dämmschicht sind nachfolgend
in Tabelle 3 angegeben:
Das Dämmmaterial muss sich chemisch neutral zum Rohrmaterial verhalten, damit Korrosionserscheinungen ausgeschlossen werden. Eine Durchfeuchtung der Dämmung muss ebenfalls ausgeschlossen werden.
Ungedämmte, zugängliche Warmwasserleitungen bis 4 m Länge sowie deren Armaturen, die sich nicht in beheizten
Räumen befinden und die weder in den Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit elektrischer Begleitheizung ausgestattet sind, müssen nicht gedämmt werden. Die Dämmung ist erst ab einer Leitungslänge von 4 m oder länger erforderlich.
Die Anforderung gilt sowohl für neue als auch für bestehende Warmwasserleitungen.
270
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Bei Warmwasserleitungen dürfen die Mindestdicken der Dämmschichten nach Tabelle 3 insoweit vermindert werden,
als eine gleichwertige Begrenzung der Wärmeabgabe auch bei anderen Rohrdämmstoffanordnungen und unter Berücksichtigung der Dämmwirkung der Leitungswände sichergestellt ist.
Tabelle 3:
Zeile
Art der Leitungen/Armaturen
1
2
3
4
5
Innendurchmesser bis 22 mm
Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm
Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm
Innendurchmesser über 100 mm
Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1 bis 4 in Wand- und
Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich von Leitungen, an
Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen Leitungsnetzverteilern
Leitungen von Zentralheizungen nach den Zeilen 1 bis 4, die nach
dem 31. Januar 2002 in Bauteilen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer verlegt werden
Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau
Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armaturen von
Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen
6
7
8
1)
Wärmedämmung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen,
Kälteverteilungs- und Kaltwasserleitungen sowie Armaturen (EnEV, Anhang 5)
Mindestdicke der Dämmschicht,
bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit von h = 0,035 W/
(m·K) 1)
20 mm
30 mm
gleich Innendurchmesser
100 mm
1/2 der Anforderungen
der Zeilen 1 bis 4
1/2 der Anforderungen
der Zeilen 1 bis 4
6 mm 1)
6 mm
Bei Materialien mit anderen Wärmeleitfähigkeiten als 0,035 W/(m K) sind die Mindestdicken der Dämmschichten entsprechend umzurechnen. Für
die Umrechnung und die Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials sind die in den Regeln der Technik enthaltenen Rechenverfahren und Rechenwerte zu
verwenden.
Frostschutz
Bei der Verlegung von Trinkwasserleitungen ist darauf zu achten, dass zur Vermeidung von Havarien und Betriebsstörungen
ein Einfrieren verhindert wird. Zu diesem Zweck werden die Leitungen gedämmt; dabei muss auch berücksichtigt werden, dass bei ungünstiger Lage der Rohrleitungen und lange andauerndem Wasserstillstand (keine Entnahme) die
Einfriergefahr dadurch nicht gebannt ist. Die frostgefährdeten Leitungsabschnitte sollten durch eine entsprechende
Beschilderung gekennzeichnet und vorsorglich entleert werden. Bei einer unterirdischen Leitungsverlegung muss die
Verlegung in frostfreier Tiefe erfolgen. Bei der Planung ist darauf zu achten, dass entsprechende Entleerungsvorrichtungen
an den tiefsten Punkten der Trinkwasseranlage vorgesehen werden, um Frostschäden bei längeren Nutzungspausen
vorzubeugen. Die Entleerungsvorrichtungen müssen gut zugänglich sein und eine Entwässerung der Anlage zulassen.
Besondere Aufmerksamkeit ist dem Frostschutz von Wasserzähleranlagen in Wasserzählerschächten und frostgefährdeten Anschlussräumen zu schenken.
Schallschutz
Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ enthält die diesbezüglichen, für die Trinkwasserinstallation einzuhaltenden
Vorschriften. Die Unterschreitung des zulässigen Schallpegels von haustechnischen Anlagen und von Armaturen ist
ein wichtiger Beitrag zur Verminderung der Geräuschbelastung durch Trinkwasseranlagen. Eine Geräuschübertragung
von Trinkwasserinstallationen auf den Baukörper kann durch eine geeignete Rohrführung, Rohrleitungsbefestigung und
schallschutztechnische Maßnahmen verhindert werden. Aus Gründen des Schallschutzes wurde eine Begrenzung des
Ruhedruckes in Trinkwasseranlagen auf 5 bar festgelegt. Da Strömungsgeräusche eine große Rolle spielen, sollte bei
Geräuschbelästigungen geprüft werden, ob eine Druckminderung in der Trinkwasserinstallation zulässig ist. Eine weitere Maßnahme zur Vermeidung von Geräuschbelästigungen ist die Anwendung der Vorwandinstallation.
271
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Wand- und Deckendurchführungen
Bei der Rohrführung durch Wände und Decken, die Brandabschnitte voneinander trennen, sind entsprechend den
landesspezifischen Vorschriften brandschutztechnische Maßnahmen vorzunehmen, um ein Übertreten von Feuer und
Rauch in den Durchbrüchen auszuschließen (vgl. auch Allgemeine Grundlagen, Brandschutz). Diese Maßnahmen
betreffen insbesondere Rohrleitungen aus brennbaren Werkstoffen (Kunststoffe). Ein wirksamer Schutz gegen ein
Übertreten von Feuer und Rauch ist durch den Einsatz von Brandschutzmanschetten gegeben. Der Werkstoff dieser Brandschutzmanschetten wird durch Hitzeeinwirkung aufgebläht und dichtet Hohlräume gegen Brand- und
Rauchausbreitungen ab. Bei einer Verlegung von Rohren in Wänden oder Decken mittels Schutzrohren ist der Raum
zwischen Rohrwand und Schutzrohr mit dauerelastischen oder plastischen Dichtmitteln auszufüllen, dabei ist darauf
zu achten, dass sie sich neutral zum Rohrleitungswerkstoff verhalten (Korrosionsgefahr). Für die Hauseinführung der
Anschlussleitungen durch Außenwände sind Mauerdurchführungen einzusetzen, die gas- und wasserdicht sind. Dadurch
sollen gefährliche Gasansammlungen in Anschlussräumen bzw. Gebäuden bei Leckagen erdverlegter Gasleitungen
ausgeschlossen werden. Im Übrigen sind für die Hauseinführung die einschlägigen Vorschriften des WVU zu berücksichtigen. Beim Einsatz von Rohrdurchführungen ist auf das Vorhandensein der beabsichtigten Anwendung entsprechender Zulassungs- und Prüfzeichen zu achten.
Elektrische Schutzmaßnahmen
Elektrische Schutzmaßnahmen für metallene Trinkwasserinstallationen haben folgende Aufgabe:
%
Elektrische Trennung
%
Schutz gegen elektrische Berührungsspannungen
Die elektrische Trennung wird durch Einbau von nach DIN 3389 geprüften und besonders (grün) gekennzeichneten
Isolierstücken in die Anschluss- oder Grundstücksleitung erreicht. Diese Isolierstücke werden vor der Hauptabsperreinrichtung (in Fließrichtung des Wassers) eingebaut, sie verhindern die Übertragung von Fehlerströmen aus dem Gebäude in das Versorgungsnetz.
Die Trinkwasserinstallation eines Gebäudes wird an dessen Potentialausgleichsschiene angeschlossen. Wasserzähleranlagen in metallenen Leitungssystemen werden durch ein flexibles Kupferkabel mit einem Querschnitt von mindestens
16 mm² zum Schutz gegen Berührungsspannung überbrückt. Die Überbrückung ist mit metallisch blanken Presskontakten und Anschlussklemmen an der Rohrleitung zu befestigen. In Neubauten ist die Verwendung von Trinkwasserinstallationen als Schutzleiter, Erdungsleiter oder Potentialausgleichsleiter untersagt, da die gesamte Installation oder
Teilabschnitte davon in Kunststoff ausgeführt werden können. Alle Arbeiten bezüglich elektrischer Schutzmaßnahmen
sind nicht Aufgabe des Gas-/Wasserinstallateurs, sondern dürfen nur durch zugelassene Elektrofachleute ausgeführt
werden. Für den Gas-/Wasserinstallateur besteht bei Reparaturen oder Veränderungen der Installation die Hinweispflicht an den Auftraggeber zur Überprüfung bzw. der Wiederherstellung des elektrischen Schutzes.
Prüfen, Spülen, Inbetriebnahme
Das erste Füllen der Anlage und die Druckprüfung erfolgen nach Beendigung der Rohrleitungsmontage, bevor eine
Verkleidung oder Dämmung der Installation (nicht verdeckte Rohrleitungen) vorgenommen wurde. Das Füllen der Anlage wird mit gefiltertem Trinkwasser vorgenommen, um einen Eintrag von Fremdkörpern zu vermeiden. Eine vollständige
Entlüftung der Anlage ist Voraussetzung für die Druckprüfung. Für Stahlrohre, nichtrostende Rohre und Kupferrohre beträgt der Prüfdruck das 1,5fache des zulässigen Betriebsüberdrucks. Die Prüfzeit beträgt 10 Minuten, in dieser Zeit darf
kein Druckabfall auftreten.
Kunststoffrohre besitzen andere Materialeigenschaften als metallene Rohre, deshalb ist auf eine möglichst gleich bleibende Temperatur des Prüfmediums zu achten. Die Druckprüfung wird als Vorprüfung und Hauptprüfung durchgeführt.
Bei der Vorprüfung beträgt der Prüfdruck = Betriebsüberdruck plus 5 bar und wird innerhalb von 30 Minuten im Abstand
von 10 Minuten 2 mal wiederhergestellt. Nach weiteren 30 Minuten darf der Prüfdruck um nicht mehr als 0,6 bar gefallen sein. Die Hauptprüfung erfolgt unmittelbar nach der Vorprüfung. Die Prüfdauer beträgt 2 Stunden. Der nach der
Vorprüfung abgelesene Prüfdruck darf nach Ablauf der Prüfdauer um nicht mehr als 0,2 bar gefallen sein.
272
2009
Wasserversorgung
Grundlagen der Trinkwasserversorgung
Während der Prüfung sind Sichtkontrollen der Rohrleitungen auf Dichtheit vorzunehmen. Undichtheiten dürfen nicht
auftreten. Über die Durchführung der Druckprüfung wird ein Protokoll angefertigt. Trinkwasserleitungen sind nach der
Druckprüfung gründlich zu spülen. In Abhängigkeit von den Forderungen des Auftraggebers und den Empfehlungen der
Rohrhersteller sind zwei Spülverfahren anwendbar:
%
Luft/Wasser-Gemisch-Spülung
%
Wasserspülung.
Die Verfahrensweise für die Spülung wird im Punkt 11.2 der DIN 1988-2 und im ZVSHK-Merkblatt „Hinweise zur
Durchführung von Spülverfahren für Trinkwasser-Installationen, die nach TRWI/DIN 1988 erstellt sind“ beschrieben.
Der Anlagenhersteller hat nach erfolgter Prüfung und Spülung der Anlage den Betreiber in die Bedienung der Anlage
einzuweisen und ihn insbesondere mit der Funktion und Wartung der Sicherheits- und Sicherungsarmaturen vertraut zu
machen. Im Zusammenhang mit der Aushändigung der Übergabe- und Abnahmeprotokolle sind auch die Herstellerunterlagen über Betrieb, Bedienung und Instandhaltung von Anlagenteilen auszuhändigen. Die Anlagen und Verbrauchseinrichtungen sind bestimmungsgemäß zu betreiben. Für den Betrieb der Trinkwasseranlage sind die Hinweise der DIN
1988-8 zu beachten.
TRINKWASSERLEITUNGEN – WERKSTOFFE, VERBINDUNGSTECHNIKEN
Bei der Werkstoffauswahl für Trinkwasserleitungen gilt als oberste Forderung der Grundsatz, dass die einwandfreie
Lebensmittelqualität des Trinkwassers erhalten bleiben muss. Folgende Gesichtspunkte sind bei der Auswahl von Werkstoffen für Trinkwassersysteme zu beachten:
%
Hygieneanforderungen
%
Materialeigenschaften
%
Wasserbeschaffenheit
%
Betriebsbedingungen (u.a. Temperatur, Druck)
%
Installationsausführung.
Über jeden konkreten Einsatz von Werkstoffen für Trinkwassersysteme ist u.a. auf Grund von Wasseranalysen in Konsultation mit dem Wasserversorgungsunternehmen zu entscheiden. Bei der Entscheidung über die Werkstoffauswahl aus
mehreren möglichen Materialien spielt erst dann die Kosten/Nutzen-Rechnung eine besondere Rolle. Die Anforderungen an die hygienische Unbedenklichkeit werden an alle Werkstoffe der mit dem Lebensmittel Trinkwasser in Berührung
kommenden Anlagenteile gestellt, wie
%
Rohre
%
Armaturen
%
Verbindungselemente
%
Dichtungen, Dichtmittel
%
Apparate
%
Behälter
%
Geräte usw.
Für Werkstoffe wie Edelstahl, verzinkter Stahl, Kupfer, Messing, Rotguss und Grauguss gilt die Unbedenklichkeit aufgrund jahrzehntelanger positiver Erfahrungen als erwiesen. Für den Einsatz von neuen Kunststoffmaterialien sind jedoch
zum Schutz des Trinkwassers vom Bundesgesundheitsamt zur Feststellung der Unbedenklichkeit dieser Materialien
Bedingungen und Forderungen in den KTW-Empfehlungen (Kunststoffe im Trinkwasser) festgelegt worden. Deshalb ist
es von besonderer Bedeutung, beim Einsatz von Produkten auf das Vorhandensein eines Prüfzeichens einer anerkannten Zertifizierungsstelle, z.B. des DIN/DVGW-Prüfzeichens, zu achten. Alle Bauteile und Apparate müssen außerdem
durch gut lesbare und dauerhafte Kennzeichnung mit dem Herstellerzeichen oder -namen identifizierbar sein.
273
2009
Wasserversorgung
Trinkwasserleitungen
Die DIN 1988-2 definiert die Betriebsbedingungen für Rohre und Rohrverbindungen in der Trinkwasserinstallation innerhalb einer fiktiven Betriebsdauer von 50 Jahren bezüglich Druck und Temperatur gemäß Tabelle 4:
Tabelle 4
Betriebsbedingungen für Rohre und Rohrverbindungen (DIN 1988-2)
Kaltwasser
Warmwasser
1)
Betriebsüberdruck
Bar
0 bis 10
Temperatur
°C
bis 25 1)
jährliche Betriebsstunden
h/a
8760
schwankend
0 bis 10
schwankend
bis 60
bis 85
8710
50
Bezugstemperatur für die Zeitstandfestigkeit: 20°C
Für Trinkwasseranlagen werden in der Regel folgende Rohre eingesetzt:
%
Metallrohre
%
Kunststoffrohre
%
Verbundrohre, in der Materialkombination Kunststoff-Metall-Kunststoff
Die nachfolgende Tabelle enthält die in der Trinkwasserinstallation einsetzbaren Materialien und die wichtigsten zu
beachtenden technischen Regeln.
Tabelle 5
a)
Rohr-Werkstoffe in der Trinkwasser-Installation
Rohr-Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation (kalt/warm) nach twin 6 (1/94)
Werkstoff
Feuerverzinkter Stahl
Nichtrostender Stahl
Kupfer
PE-X (vernetztes Polyethylen)
PB (Polybuten)
PP (Polypropylen)
PVC-C (chloriertes Polyvinylchlorid)
PE-X
PE-X
PB
PP
AI
PB
(Verbundrohr)
Technische Regeln für Rohre
DIN EN 10255, DIN 2460, DIN EN 10240, DIN
EN 10220
DIN EN ISO 1127, DVGW GW 541
DIN EN 1057, DVGW W 544
DIN 16893, DVGW W 544, GW 335-A3
DIN 16968, DIN 16969
DIN 8077, DIN 8078
DIN 8079, DIN 8080
DVGW W 542
PP
b) Rohr-Werkstoffe, die aufgrund ihrer Materialeigenschaften nur für die Trinkwasserinstallation (kalt) geeignet sind
Werkstoff
PVC-U (weichmacherfreies Polyvinylchlorid)
PE-HD (Polyethylen hoher Dichte)
PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte)
274
2009
Technische Regeln für Rohre
DIN 8061, DIN EN 1452-1...5, DVGW W 320
DIN EN 12201-1...5, DVGW W 320, GW 335-A2, -B2,
DIN 8074, DIN 8075
DIN EN 12201-1...5, DVGW W 320, GW 335-A2, -B2
Wasserversorgung
Trinkwasserleitungen
Die verschiedenen Rohr-Werkstoffe erfordern auch spezifische Rohr-Verbindungstechnologien:
Feuerverzinkte Stahlrohre:
%
Gewindeverbindung mittels feuerverzinkter Temperguss- bzw. Stahlfittings mit Gewinde. Rohrgewinde müssen der DIN EN 10226-1 entsprechen. Als Dichtungsmaterial wird Hanf mit einer Dichtungsmasse verwendet, deren Unbedenklichkeit durch entsprechende Zertifizierung nachgewiesen sein muss.
%
Schweißverbindung verzinkter Stahlrohrleitungen ist nur ausnahmsweise gestattet, wenn die entsprechenden Rohrleitungsteile (z.B. Verteilerbaugruppen) anschließend wieder verzinkt werden.
Rohre aus nichtrostendem Stahl:
Pressverbindung mittels speziellen Pressfittings, die durch den Pressvorgang mit ihrem Dichtring verformt werden und
eine formstabile und kraftschlüssige Verbindung darstellen. Löt- und Schweißverbindungen sind grundsätzlich nicht
zulässig.
Kupferrohre:
Weich- und Hartlöten. Entsprechende Vorschriften über verwendbare Lote, Flussmittel und Lotpasten enthält das DVGWArbeitsblatt GW 2. Dabei muss unbedingt beachtet werden, dass bei Trinkwasser-Installationen mit Lötverbindungen
von Rohren mit Abmessungen bis zu 28 x 1,5 mm ausschließlich das Weichlöten zugelassen ist und auf eine Wärmebehandlung mit Temperaturen über 400°C verzichtet wird.
%
Schweißverbindungen bei Rohrwanddicken von mindestens 1,5 mm, Anwendung nur in Ausnahmefällen
empfohlen, da besondere Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind.
%
Pressverbindung
%
Lösbare Verbindungen wie z.B. Verschraubungen, Rohrkupplungen und Flanschverbindungen
Rohre aus PE-X (vernetztes Polyethylen):
%
Klemmverbindung der Rohre mittels Form- und Verbindungsstücken nach DVGW-Arbeitsblatt W 534
%
Pressverbindung
Rohre aus Polybuten (PB):
%
Klemmverbindung, z.B. nach dem System von Instaflex
%
Heizelement-Muffenschweißen
Rohre aus Polypropylen (PP):
%
Heizelement-Muffenschweißen oder Heizelement-Stumpfschweißen
Rohre aus Polyvinylchlorid (PVC-U, PVC-C):
%
Einsatz von Steck- oder Klebemuffen mit einem Spezialkleber
%
Gewindeverschraubung mittels Messing- oder Rotgussübergangsstücken möglich, Armaturenanschluss mittels Messingwandscheiben
%
Flanschverbindung
Rohre aus Polyethylen (PE-HD, PE-LD):
%
Klemmverbindungen mittels Form- und Verbindungsstücken
%
Heizelement-Muffenschweißen und Heizelement-Stumpfschweißen (nur für PE-HD)
%
Flanschverbindung
Verbundrohre:
%
Pressverbindung
%
Klemmverbindung mittels Form- und Verbindungsstücken aus Messing oder Rotguss
%
Schraubverbindung
%
Steckverbindung
Für die Verbindung von Kunststoffrohren ist kennzeichnend, dass bestimmte Rohrhersteller auch gleichzeitig ausgereifte,
firmenspezifische Verbindungstechniken mit entsprechenden Materialien, Werkzeugen und einem Sortiment von Formund Verbindungsstücken anbieten.
275
2009
Wasserversorgung
Trinkwasserleitungen
Der Einsatz von Bleirohrleitungen in Trinkwasserinstallationen ist in Neuanlagen grundsätzlich untersagt, da dieses Material eine Kontamination des Trinkwassers verursacht. Diese Kontamination ist insbesondere abhängig vom
Bleigehalt bzw. Bleianteil und von der Dauer der Wasserentnahmepausen (Stagnation) in der Anlage. Häufig sind in
Altanlagen noch Bleirohre anzutreffen, obwohl ihr Ersatz durch Rohre aus anderen Werkstoffen aus gesundheitlichen
Gründen erforderlich und leicht möglich ist.
Bei der Montage von Trinkwasserinstallationen ist der zulässigen Kombination verschiedener Werkstoffe besondere
Aufmerksamkeit zu schenken, da die Mischinstallation zu Korrosionserscheinungen führen kann. Kontaktkorrosion kann
z.B. an den Verbindungsstellen zwischen verzinkten Stahlrohren und Anlagenteilen aus Kupferlegierungen auftreten.
Das gleiche tritt an verzinkten Stahlleitungen auf, wenn diese mit nichtrostenden Stählen in Verbindung gebracht werden.
Um eine Lochkorrosion bei der Mischinstallation von Kupfer und verzinktem Stahl auszuschließen, ist darauf zu achten,
dass in Fließrichtung des Wassers keine Anlagenteile aus Kupfer vor verzinkten Stahlleitungen installiert werden. Diese
Fließregel trifft jedoch nicht für nichtrostende Stähle zu. Bei einer Kombination von Kupfer und nichtrostendem Stahl
besteht keine Gefahr einer Kontaktkorrosion.
Die Entscheidung über den Werkstoffeinsatz in Trinkwasserinstallationen setzt die genaue Kenntnis der Werkstoffeigenschaften voraus; deshalb ist es besonders wichtig, die Hersteller- und Einsatzhinweise für Rohre und andere Anlagenteile
zu beachten.
TRINKWASSERSCHUTZ
Trinkwasserschutz bedeutet die Einhaltung der Trinkwassergüte im Sinne des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes und anderer gesetzlicher Vorschriften in der gesamten Kette der Trinkwasserversorgung: Wasserversorgungsunternehmen - Anlagenerrichter (Installateur) - Anlagenbetreiber. Das oberste Gebot in der Tätigkeit
von Planern, Installateuren und Betreibern von Trinkwasseranlagen ist es, zu gewährleisten, dass in den Rohrleitungen
und Apparaten das Trinkwasser seine Qualität als Lebensmittel nicht verliert. Das setzt auch die Beachtung von
Sicherheitsvorschriften voraus, die der Sicherung der Trinkwassergüte und dem Schutz des Verbrauchers dienen.
Eine der häufigsten Ursachen einer Trinkwasser- oder Trinkwasseranlagenverunreinigung ist das Rückfließen von
verunreinigtem Wasser. Das Rückfließen verunreinigten Wassers kann verursacht werden
%
infolge geodätischer Höhenunterschiede, wenn der Druck in der Trinkwasseranlage absinkt
%
wenn in einem Apparat ein höherer Druck entsteht als der Betriebsüberdruck
in der Trinkwasserinstallation (Rückdrücken)
%
wenn in der Anschlussleitung oder der Trinkwasserinstallation ein Unterdruck entsteht (Rücksaugen).
Zum Schutz gegen das Rückfließen sind Sicherungseinrichtungen in der Trinkwasserinstallation vorzusehen. Für diese
Sicherungseinrichtungen muss die Eignung nachgewiesen sein, z.B. durch das DIN/DVGW- oder DVGW-Prüfzeichen.
Als Sicherungseinrichtungen werden eingesetzt:
%
Rohrunterbrecher, A1 ohne bewegliches Teil oder A2 mit beweglichem Teil
%
Rohrtrenner, Einbauart 3 (EA3) oder Einbauart 2 (EA2)
%
Rohrschleife (die Rohrschleifenhöhe muss mindestens 10,5 m über dem höchstmöglichen Wasserspiegel
betragen)
%
Rohrtrenner, Einbauart 2 (EA1) - (Trennung nur bei Druckabfall)
%
Sicherungskombination aus
a) Rückflussverhinderer und Rohrbelüfter
b) Auslaufventil mit Rückflussverhinderer und Rohrbelüfter
%
Rückflussverhinderer
%
Rohrbelüfter, Bauform C (in Durchgangsform), Bauform D (ohne Tropfwasserbegrenzung), Bauform E (mit
Tropfwasserbegrenzung).
276
2009
Wasserversorgung
Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung
Die Aufzählung spiegelt in etwa den abnehmenden Sicherungsgrad wider. Die DIN 1988-4 enthält eine Tabelle
mit einer Vielzahl von Anwendungsbeispielen für Sicherungseinrichtungen von Entnahmestellen und Apparaten sowie
viele praktische Installationsbeispiele. Für jede Trinkwasserinstallation ist der Einbau eines Rückflussverhinderers in die
Wasserzähleranlage (unmittelbar hinter dem Wasserzähler) vorgeschrieben. Bei zu langen Zählerzuleitungen ist der
Rückflussverhinderer unmittelbar nach der Hauptabsperreinrichtung einzubauen.
Die Sicherungsmaßnahmen gegen das Rückfließen werden unterschieden in:
%
Einzelsicherung: d.h. jede Entnahmestelle oder jeder Apparat, von denen ein Rücksaugen möglich ist, wird
einzeln gesichert und
%
Sammelsicherung: d.h. mehrere Entnahmestellen und Apparate, von denen ein Rücksaugen möglich ist,
werden durch eine Sicherung gemeinsam gesichert.
Die beste Sicherheit gegen das Rückfließen bietet der freie Auslauf. Beim freien Auslauf ist zwischen dem höchstmöglichen Wasserspiegel eines Behälters und der Unterkante des Zulaufs ein Sicherungsabstand von mindestens 20 mm
gefordert bzw. soll dieser Sicherungsabstand größer oder gleich dem zweifachen Zulaufrohr-Innendurchmesser sein.
TRINKWASSERERWÄRMUNG
Bei der Versorgung eines Gebäudes mit erwärmtem Trinkwasser unterscheidet man nach folgenden Betriebsarten:
%
Einzelversorgung: Versorgung jeder Entnahmestelle durch einen eigenen Trinkwassererwärmer (offene
Durchflusswassererwärmer oder Speicher)
%
Gruppenversorgung: Versorgung mehrerer dicht nebeneinander liegender Entnahmestellen durch einen
Trinkwassererwärmer (geschlossene Durchlaufwassererwärmer oder Speicher).
%
Zentralversorgung: Versorgung einer Vielzahl verschiedener Entnahmestellen über ein gemeinsames Leitungsnetz, das von einem oder mehreren Trinkwassererwärmern gespeist wird (geschlossene Durchlaufwassererwärmer oder Speicher bzw. die Kombination beider Systeme).
Die Auswahl der jeweiligen Betriebsart ist abhängig von der Aufgabenstellung für den Planer und kann unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten durch Wirtschaftlichkeitsvergleich bestimmt werden.
Bestandteile einer Trinkwasser-Erwärmungsanlage sind:
%
Trinkwasseranschluss
%
Trinkwassererwärmer
%
Wärmequelle
%
Leitungsnetz und Armaturen
%
Sicherheits- und Sicherungseinrichtungen
Bei entsprechender durchschnittlicher Sonnenscheindauer des jeweiligen Ortes, abzulesen aus Sonnenscheinkarten,
die den Anlagenherstellern vorliegen, kommt für die Trinkwassererwämung oder Warmwasserspeicherung auch der
Einsatz von Solartechnik, ggf. in Kombination mit anderen Beheizungsarten, in Betracht. (Ausführlichere technische
Informationen zu diesem Thema siehe: Das GC Heizungshandbuch 2008, Hrsg. GC Sanitär- und Heizungs-HandelsContor GmbH, 1. Aufl., Stuttgart: Gentner, 2008, S. 204ff.)
Anlagen für erwärmtes Trinkwasser müssen gewährleisten, dass die Lebensmittelqualität des Trinkwassers erhalten
bleibt. Das erfordert den Einsatz geeigneter Werkstoffe und besondere Maßnahmen zum Schutz des Trinkwassers vor
dem Eindringen des Wärmeträgers in das Leitungssystem für erwärmtes Trinkwasser (Korrosionsschutz). Als Korrosionsschutzmaßnahmen für Rohre und Apparate setzt man
%
Emaillierung
%
Beschichtung, Auskleidung (Kunststoffe u. a.)
%
Verzinkung
%
kathodischen Korrosionsschutz
ein oder es werden korrosionsbeständige Materialien (Edelstahl o. a.) verwendet.
277
2009
Wasserversorgung
Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung
Nach der Funktionsart unterscheidet man bei der Trinkwassererwärmung:
%
Durchfluss-Wassererwärmung: Erwärmung des kalten Trinkwassers im Zeitpunkt der Entnahme
%
Speicher-Wassererwärmung: Erwärmung und Bevorratung des erwärmten Wassers für eine Entnahme
%
Speicherladesysteme: Kombination von Durchfluss- und Speicher-Wassererwärmung (insbesondere bei
zentraler Versorgung), Deckung eines Grundbedarfs über die Durchlauferwärmung und zusätzliche Spitzenlastdeckung aus einem Speicher.
Nach der Bauart unterscheidet man Trinkwassererwärmer in
%
offene Trinkwassererwärmer (stehen ständig in Verbindung mit der Atmosphäre)
%
geschlossene Trinkwassererwärmer (besitzen keine ständige Verbindung mit der Atmosphäre).
Die sicherheitstechnischen Vorschriften für Trinkwasser-Erwärmungsanlagen sind in DIN 1988-2 und DIN 4753-1 enthalten. Für geschlossene Wassererwärmer mit einem Nennvolumen ≤ 3 Liter wird der Einsatz eines Sicherheitsventils
(kaltwasserseitig) gefordert. Bei geschlossenen Wassererwärmern > 10 Liter Nennvolumen muss der kaltwasserseitige
Anschluss folgenden Aufbau (in Fließrichtung des Wassers) haben:
%
Druckminderer
%
Prüfstutzen
%
Absperrung
%
Rückflussverhinderer
%
Absperrung
%
Sicherheitsventil
%
Druckmessgerät
Die sicherheitstechnische Ausrüstung von geschlossenen Trinkwassererwärmern ist abhängig von der Beheizungsart,
dem Nennvolumen und der Heizleistung (DIN 4753-1).
Die Verteilung des erwärmten Trinkwassers zu den Entnahmestellen erfolgt über ein Rohrleitungssystem entweder bei
unterer oder bei oberer Verteilung des erwärmten Trinkwassers.
Eine Besonderheit der Warmwasser-Verteilungssysteme stellt die Zirkulationsleitung dar. Sie hat keine Entnahmestellen
und führt das erwärmte Trinkwasser zum Trinkwassererwärmer zurück, damit die Wärmeverluste der Verteilungsleitungen in den Entnahmepausen nicht zu einer unerwünschten Temperaturabsenkung des erwärmten Trinkwassers führen.
Die Zirkulationsleitung wird in der Nähe der entferntesten Entnahmestelle an die Verbrauchsleitung angeschlossen. Bei
Beachtung der Forderungen der EnEV der bezüglich der Wärmedämmung der Rohrleitungen und nach DIN 1988-3 ist
eine dreimalige Umwälzung des Volumens der Warmwasser- und Zirkulationsleitungen je Stunde u.U. ausreichend, um
ein übermäßiges Auskühlen zu verhindern. Die EnEV schreibt weiter vor, dass die Warmwasseranlagen mit selbsttätig
wirkenden Einrichtungen zur Ein- und Ausschaltung der Zirkulationspumpen in Abhängigkeit von der Zeit auszustatten
sind.
Warmwasseranlagen können ohne Zirkulationsleitungen betrieben werden, wenn
%
kurze Leitungen zu den Entnahmestellen führen (V ≤ 3 Liter)
%
eine dauernde Entnahme erwärmten Trinkwassers erfolgt
%
eine elektrische Begleitheizung die Temperaturabsenkung des erwärmten Trinkwassers verhindert.
Die elektrische Begleitheizung ist ein selbstregelndes Heizband, das mittels Kabelbindern an der Rohrleitung befestigt
wird und für die Temperaturerhaltung sorgt. Die selbsttätige Regelung der elektrischen Leistungsaufnahme erfolgt in Abhängigkeit von der Temperatur des erwärmten Trinkwassers und von der Zeit. Die Entscheidung über die Art der Temperaturerhaltung des erwärmten Trinkwassers in der Nähe der Entnahmestellen ist durch einen Kostenvergleich zu treffen.
Die Temperatur des Trinkwassers ist im Normalbetrieb der Warmwasserversorgung auf 60°C begrenzt. Die
Entnahmestellentemperatur beträgt etwa 40-42°C. Die Temperaturdifferenz zwischen der Austrittstemperatur aus dem
Trinkwassererwärmer und der Eintrittstemperatur des zirkulierenden Wassers in den Trinkwassererwärmer darf nicht
mehr als 5 K betragen.
278
2009
Wasserversorgung
Trinkwassererwärmung / Legionellenbekämpfung
In Trinkwassererwärmungs- und -leitungsanlagen besteht die Notwendigkeit der Legionellenbekämpfung. Legionellen
sind stäbchenförmige Bakterien im Süßwasser, die sich bei Temperaturen von 30 bis 45°C besonders stark vermehren.
Eine Infektion durch Legionellen erfolgt über Aerosole, die sich bei der Zerstäubung von Wasser (Brause-, WhirlpoolAnlagen) bilden und führt zu schweren Lungenentzündungen. Besonders bevorzugte Stellen für die Entwicklung von
Legionellen sind, bei entsprechenden Wassertemperaturen, in Versorgungsanlagen für erwärmtes Trinkwasser die sogenannten Biofilme, die sich an den wasserbenetzten Innenoberflächen der Leitungen, Armaturen und Apparate bilden
können, weiterhin Dichtungen aus Gummi oder anderen Materialien und Anlagenabschnitte, in denen über längere Zeit
ein Stillstand des Trinkwassers zu verzeichnen ist, sowie die sich im unteren Teil von Trinkwassererwärmern absetzenden
Sedimente. Eine ausreichende Keimabtötung erfolgt bei Wassertemperaturen von 60° C.
Um eine Verminderung des Legionellenwachstums in Anlagen für die Versorgung mit erwärmtem Trinkwasser zu erzielen, sind die Vorschriften der DVGW-Arbeitsblätter W 551 und W 553 zu beachten. Das DVGW-Arbeitsblatt W 551
„Trinkwassererwärmungs- und Leitungsanlagen; Technische Maßnahmen zur Vermeidung des Legionellenwachstums“
unterscheidet bei der Warmwasserversorgung zwischen Klein- und Großanlagen. Zu den Kleinanlagen gehören Einund Zweifamilienhäuser, Anlagen mit Trinkwassererwärmern, deren Inhalt ≤ 400 l beträgt und Rohrleitungen mit einem
Inhalt von ≤ 3 l zwischen dem Abgang vom Trinkwassererwärmer und der entferntesten Entnahmestelle, ohne Berücksichtigung der eventuell vorhandenen Zirkulationsleitung. Alle anderen Anlagen müssen den Anforderungen, die an
Großanlagen gestellt werden, genügen.
Kleinanlagen können mit Betriebstemperaturen ≤ 60° C betrieben werden.
In Großanlagen ist am Wasseraustritt aus dem Trinkwassererwärmer eine Temperatur von 60° C einzuhalten, unter
Berücksichtigung z.B. der Schaltdifferenz des Reglers darf eine Temperatur von 55° C nicht unterschritten werden. Für
Großanlagen sind Zirkulationssysteme oder selbstregelnde Begleitheizungen vorzusehen, die so auszulegen sind, dass
die Warmwassertemperatur im System um nicht mehr als 5 K gegenüber der Speicheraustrittstemperatur unterschritten
wird. Die Zeitsteuerungen für Zirkulationspumpen bzw. selbstregelnde Begleitheizungen sind so einzustellen, dass die
Zirkulation für höchstens 8 Stunden pro Tag unterbrochen wird. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Anlagen
für die Versorgung mit erwärmtem Trinkwasser ist vorzusehen.
Festlegungen für die Untersuchung möglicherweise kontaminierter Anlagen und für den Betrieb, die Wartung und
Nachuntersuchung sanierter Anlagen werden ebenfalls beschrieben. Für die Sanierung kontaminierter Anlagen können
folgende drei verfahrenstechnischen Maßnahmen zur Desinfektion eingesetzt werden:
%
Thermische Desinfektion (jede Entnahmestelle ist bei geöffnetem Auslass für mindestens 3 Minuten mit mindestens 70° C zu beaufschlagen)
%
Chemische Desinfektion (z.B. durch eine diskontinuierliche Zugabe von Chlorbleichlauge oder anderen
desinfizierenden Chemikalien)
%
UV-Bestrahlung (nach Reinigung, Spülung und Desinfektion der Anlage).
Vor Anwendung einer dieser Maßnahmen muss geprüft werden, ob alle Teile der Anlage für die Durchführung der
Maßnahme geeignet sind.
Neben den in diesem Arbeitsblatt vorgeschlagenen Methoden der Desinfektion werden von der Industrie Geräte angeboten, die eine Kombination der UV-Bestrahlung mit einer Ultraschallbehandlung des Trinkwassers vorsehen. Weiterhin
werden Geräte für die Anwendung einer elektrolytischen Desinfektion angeboten. Bei dieser Methode werden durch
eine gesteuerte Elektrolyse die natürlichen Wasserinhaltsstoffe genutzt, um eine desinfizierende Wirkung durch die
kurzzeitige Bildung einer unterchlorigen Säure, von Sauerstoff und anderen Stoffen zu erzielen.
Das DVGW-Arbeitsblatt W 553 „Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen“ ist
eine Anleitung zur Einhaltung der Forderung, dass bei sachgemäßem und ausreichendem hydraulischen Abgleich der
Versorgungsanlage die Abkühlung des zirkulierenden Warmwassers an keiner Stelle des Systems 5 K übersteigt. Für die
Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen werden drei Bemessungsverfahren
vorgeschlagen:
%
ein Kurzverfahren für kleine Anlagen
%
ein vereinfachtes Verfahren
%
ein differenziertes Verfahren.
Die Handhabung dieser Verfahren wird im Arbeitsblatt anhand von Beispielen illustriert.
279
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
FEUERLÖSCHANLAGEN
LÖSCHWASSERLEITUNGEN
Bei Feuerausbruch in einem Bauwerk muss in allen Stockwerken und Bauabschnitten ausreichend Löschwasser verfügbar sein. So schreibt es die örtliche Baubehörde vor. Sie entscheidet auch, welche Löschwasserversorgung notwendig
ist. Bei der Entscheidung ist außer den lokalen Brandschutzvorschriften auch die Bauordnung der Länder zu beachten.
Im Rahmen des Brandschutzkonzeptes werden auch die Anforderungen an die Löschwasserversorgung beschrieben.
Die äußere Löschwasserversorgung, auch Grundschutz bzw. angemessene Löschwasserversorgung genannt, wird in
der Regel durch die Wasserversorgungsunternehmen im Auftrage der Gemeinde, die nach den jeweiligen Brandschutzgesetzen der Länder die Zuständigkeit hat, ganz oder teilweise aus dem Trinkwassernetz sichergestellt.
Die darüber hinausgehende innere Löschwasserversorgung eines Grundstückes (Objektschutz bzw. besondere Löschwasserversorgung) ist Angelegenheit des Grundstückseigentümers, gleichwohl ob es sich um eine Sprinkler-, Wandoder Außenhydrantenanlage handelt. Das Wasserversorgungsunternehmen kann sich im Rahmen eines Löschwasserliefervertrages bereit erklären, diese Löschwassermenge ganz oder teilweise aus dem Netz bzw. über den Hausanschluss
zu liefern. Hierzu verpflichtet ist das WVU jedoch nicht. Örtliche Gegebenheiten sind zu berücksichtigen. Die Löschwassermenge wird in der Regel über die Wasserzähleranlage messtechnisch erfasst.
Da das Verhältnis zwischen den tatsächlich entnommenen Trinkwassermengen und den vorzuhaltenden Löschwassermengen immer ungünstiger wird, kann es zu hygienischen Problemen in solchen Anlagen kommen. Aus diesem Grund
wird heute eine Trennung der Löschwasserversorgung von der Trinkwasserinstallation bevorzugt (mittelbarer Anschluss
über Vorlagebehälter bzw. Feier Auslauf). Alte Systeme sind bei Vorhandensein von Trinkwasserverkeimungen an den
neuen Stand der Technik anzupassen.
Aufgrund der verschärften Anforderungen der Trinkwasserverordnung bezüglich der Trinkwasserhygiene wird seit
einiger Zeit der Teil 6 der DIN 1988 von Mai 2002 erneut überarbeitet. Im August 2008 ist der Entwurf der neuen
DIN 1988-60 erschienen. Dieser wird im Rahmen der sich abzeichnenden neuen TRWI für die Belange von
Feuerlösch- und Brandschutzbelange, auch Niederschlag in der Weiterentwicklung der EN 806 finden.
280
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Die Löschwasser- und Trinkwasserleitungen eines Grundstückes sollen durch eine gemeinsame Anschlussleitung versorgt
werden. Selbstverständlich muss dann das Löschwasser auch Trinkqualität haben. Diese gemeinsame Leitung, die ins
Gebäude führt, ist so zu bemessen, dass die Trinkwasserentnahme zu keiner Zeit den Grundschutz gefährdet.
Allgemeine Anforderungen
Feinfilter in der Zuleitung
Trinkwasserfeinfilter in der Löschwasserzuleitung sind nicht zulässig. Auch automatisch rückspülbare Armaturen oder
Umgehungsleitungen stellen eine Gefährdung für „Leib und Leben“ dar und sind vollständig aus Löschwasserinstallation
zu verbannen.
Für Sprinkleranlagen ist der max. kleinste Filter oder besser Partikelfilter auf 4 mm** und für Hydrantenanlagen auf
1 mm* festgelegt.
281
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Übersicht der wichtigsten Arten von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen werden wie folgt klassifiziert:
Hydrantenanlagen
Über- oder Unterflurhydranten auf erdverlegten Leitungen
Wandhydranten
--— Feuerwehrnutzung, Typ: F
--— Selbsthilfeeinrichtungen Typ: S
Automatisch wirkende Feuerlöschanlagen, z.B. Sprinkleranlagen
Anlagen mit offenen Düsen
Anlagen mit geschlossenen Düsen
Löschwasserleitungen
trocken
nass
nass / trocken
Wandhydranten
Bei Wandhydranten steht ein einsatzbereiter, aufgerollter und formstabiler Schlauch zur Brandbekämpfung zur Verfügung. Diese werden von der Feuerwehr wie vom Laien genutzt.
Grundsätzlich wird bei Wandhydranten zwischen dem Wandhydranten Typ S und Typ F unterschieden.
Wandhydrant TYP S
Mit der Überarbeitung der DIN 1988-6 im Jahre 2002 wurde ein neuer, aus anderen europäischen Ländern bereits
bekannter Wandhydrantentyp als Selbsthilfeeinrichtung eingeführt. Die DIN 14461-1 wurde entsprechend angepasst.
Der Typ S wird ausschließlich von der Person genutzt, die den Brand entdeckt hat, also dem privaten Nutzer. Daher
auch die Bezeichnung Typ S – wie „Selbsthilfe-Wandhydrant“. Dieser ist am Ein-Zoll-Schlauchventil zu erkennen.
282
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Wandhydrant TYP -F
Die zu bevorzugende Ausführung ist der Wandhydrant Typ F – wie „Feuerwehr“. Dieser kann durch den formstabilen
„Gummi“-Schlauch nach DIN EN 671-1 im Ernstfall zuerst vom Laien verwendet werden. Bei Einsatz der Feuerwehr
entfernt diese den „Gummischlauch“ und bindet an das Zwei-Zoll-Ventil den typischen Flachschlauch nach
DIN EN 671-2 an, der große Wassermengen fördern kann.
Als Rohrleitungs-Verbindungssystem für Löschwasseranlagen wird in den letzten Jahren nicht mehr auf aufwendiges
Einhanfen von Gewindeverbindungen zurückgegriffen, sondern vielmehr auf das preiswerte und schnelle RingwollNutsystem. Diese Technologie gehört im Sprinklerbereich seit Jahren zum Standard.
Übersicht Wandhydranten
Feuerlöschschlauchanschlusseinrichtung
Ausführung S
Ausführung F
nass oder nass/trocken
Löschwasseranlage Ausführung
nass oder nass/trocken
mittelbarer Anschluss
nur, wenn dauerhaft
Trinkwasser VS > Löschwasser-Volumenstrom
Gleichzeitigkeit
2 x Wandhydrant
3 x Wandhydrant
Wasserlieferung/Hydrant max.
24 l/min
100 l / min *
Betriebsdruck min. bei Gleichzeitigkeit
2 bar am Feuerlöschventil
3 bar *
Länge der Stichleitung
max. 10 x DN Rohr
max. 10 x DN Rohr
Schlauchanschlussventil
1“
2“
Schlauch formfest Ø
¾“ – 19 mm
1“ – 25 mm
Schrankmaße min. mm Ausführung B
700 x 800 x 250
700 x 800 x 250
Tiefe 250 kann bis auf 180 verringert werden.
Schrankmaße min. mm Ausführung C
740 x 840 x 250
740 x 840 x 250
Tiefe 250 kann bis auf 180 verringert werden.
* Berlin, Frankfurt am Main, München: 3 x 200 l / min bei 4,5 bar
Arten der Löschwasserversorgung
Für die Löschwasserversorgung in Gebäuden kommen drei unterschiedlich betriebene Systeme zur Anwendung:
Anlagen mit nassen Versorgungsleitungen, die ständig unter Druck stehen und immer betriebsbereit sind. Sie dienen
in erster Linie zur Selbsthilfe oder/und der Brandbekämpfung durch die Feuerwehr.
Anlagen mit trockenen Steigleitungen, in die das Löschwasser erst im Bedarfsfalle durch die Feuerwehr eingespeist
wird.
Anlagen mit Steigleitungen nass/trocken, die normalerweise wasserfrei bleiben und nur im Bedarfsfalle durch
Fernbetätigung von Armaturen mit Wasser aus dem Trinkwassernetz gefüllt werden (Füll- und Entleerstation).
283
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Löschwasseranlagen trocken
Löschwasserleitungen „trocken" nach DIN 14462 sind Verbrauchsleitungen aus verzinktem Stahlrohr, in die das Löschwasser im Bedarfsfall von der Feuerwehr eingespeist wird. Einspeisearmaturen sind meist im Erdgeschoss oder vor
dem Gebäudeobjekt an einer jederzeit mit Fahrzeugen erreichbaren Stelle eingebaut. Mit der Montageverschraubung
G 3 A sind sie an die Löschwasserleitung DN 80 anzubinden. Die Entlüftung des Rohrsystems muss so bemessen sein,
dass das ungünstigste Schlauchanschlussventil spätestens 60 Sekunden nach Beginn der Wassereinspeisung löschbereit ist. Der Einspeisedruck durch das Löschfahrzeug ist für das Rohrsystem entscheidend, grundsätzlich ist das System
in PN 16 auszuführen.
Entleerungseinrichtungen an der Leitung sind erforderlich, um diese nach dem Einsatz wieder in den trockenen Zustand
zurückzuversetzen. Die Rohre sind mit Gefälle zu verlegen. Da die Leitungen nicht grundsätzlich mit Trinkwasser, sondern auch mit Löschwasser aus einem Löschwasservorrat (z.B. einem Teich) befüllt werden können, gelten sie als NichtTrinkwasserleitungen. Sie dürfen keine Verbindung zu den Trinkwasserleitungen eines Gebäudes aufzeigen.
Besonderes Augenmerk ist auf den speziellen Rohrbelüfter am Ende des Steigstrangs und auf den fachgerechten Anschluss des Notüberlaufs dieser Armatur zu richten.
Neuste Untersuchungen* ergaben generelle Bedenken hinsichtlich der Funktion von Trockenleitungen im Einsatzfall. In
Hochhäusern sind diese zwischenzeitlich nicht mehr zulässig.
284
2009
An Löschwasserleitungen „trocken“ ist in jedem Geschoss eine Schlauchanschluss-Entnahmearmatur zu installieren. Dieses ist in einen Schrank eingebaut, der durch ein genormtes Feuerwehrschloss gegen Zugriff durch Unbefugte gesichert
ist und mit dem Schild „Löschwasserleitung trocken für Feuerwehr“ gekennzeichnet wird.
* Brandschutzuntersuchungen siehe Fachbibliothek auf www.GEP-H2O.de
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Die Schlauchanschlussarmatur wird durch einen Kugelhahn DN 45 abgesperrt, der eine große Wasserentnahme bei
kleinem Druckverlust ermöglicht. Die Schlauchleitung kann problemlos an die D-Festkupplung des Krümmers angeschlossen werden, da dieser drehbar mit dem Gehäuse verbunden ist.
Zum Schutz gegen unbefugtes Öffnen der Armatur hat die Schaltwelle ein Feuerwehrschloss nach DIN 14925. Sie
kann mit der Hebelschneide des Feuerwehrbeiles, dem Sechskant SW 17 des Hydrantenschlüssels oder dem Griffende
des Kupplungsschlüssels geöffnet werden.
Die Schlauchanschlussarmatur wird in einem Stahlschrank untergebracht, der die gleiche Schließvorrichtung wie die
Armatur besitzt und mit Türanschlag rechts/links verwendbar geliefert wird. Einbauhöhe der Einspeisung 800+/-200
mm ü. Geländeoberfläche gemessen an Anschlusskupplung. Einbauhöhe des Entnahmeventils 1200+/-400 mm ü.
Geländeoberfläche gemessen an Anschlusskupplung.
Löschwasseranlagen nass
Gewissermaßen das Gegenteil der trockenen Löschwasserleitung stellen die nassen Löschwasserleitungen dar. Sie sind
ständig mit Wasser gefüllt und tragen damit zur höchsten Versorgungssicherheit bei. Dabei können sie Nichttrinkwasser
führen und müssen mittelbar mit der Trinkwasserinstallation verbunden sein.
Ausgenommen Wandhydranten Typ S können in Ausnahmefällen mit Trinkwasser betrieben werden. Als Trinkwasser
führende Löschwasserleitung sind sie ein Bestandteil der Sanitärinstallation und versorgen – neben den Wandhydranten
– weitere Entnahmestellen. Es versteht sich von selbst, dass in diesem Fall keine Einspeisevorrichtung für die Feuerwehr
an der Leitung sein darf. Ferner darf die Ausführung von Arbeiten an den Sanitärobjekten keine Unterbrechung der
Löschwasserbereitstellung zur Folge haben.
Wandhyrant Typ S
Wandhydranten Typ S können im Ausnahmefall direkt an das Trinkwassernetz angebunden werden. Nach DIN 19886 ist dies nur zulässig, wenn rechnerisch nachgewiesen wird, dass der Trinkwasserbedarf (Spitzenvolumenstrom), der
über die Leitung dauerhaft abgedeckt wird, größer ist als der Wasserbedarf im Brandfall. Mit anderen Worten: Die
Leitung ist nach dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser zu dimensionieren. Beim Anschluss der „Selbsthilfehydranten“ an
eine Trinkwasserleitung ist zu berücksichtigen, dass die nicht durchflossene Einzelanschlussleitung nicht länger als ihre
zehnfache DN ist und ein dauerhafter Wasseraustausch erfolgt und das Schlauchanschlussventil über eine Sicherungskombination verfügt.
285
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Wandhydrant Typ F und Außenhydranten
In DIN 14462 wurde festgelegt, dass Wandhydranten Typ F nur noch mittelbar oder über Füll- und Entleerstationen
an das Trinkwassernetz anzuschließen sind. Unter Betrachtung der hochwertigen Nass-Leitung erfolgt bevorzugt die
Anbindung der Löschwasserleitung an das Trinkwassernetz über den Freien Auslauf. Dieser besteht aus zwei Hauptbaugruppen dem atmosphärischen Vorratsbehälter und einer Druckerhöhungsanlage. Die Druckerhöhungsanlage muss
nach vorstehender Norm eine Vielzahl von besonderen brandschutztechnischen Anforderungen erfüllen. In der Regel
sind Pumpanlagen aus der Sanitärinstallation nicht geeignet. Bei der Aufstellung des Vorlagebehälters ist zu beachten,
dass dieser oberhalb der Rückstauebene oder in überflutungssicheren Räumen aufgestellt sowie mit Notüberlauf und
Siphon angebunden wird.
Hierbei ist nach DIN EN 12056, DIN 1986 und DIN 1988 das nachgeschaltete Entwässerungsnetz auf Ableitung
der maximal anfallenden Wassermengen auszulegen oder optional eine Pumpen-Notentwässerung zu verwenden.
Eine Anbindung des Notüberlaufs an das Kanalnetz ist praktisch selten möglich. Denn bei einem durchschnittlichen
Schwimmerventil DN 50 strömen schon bei 3,5 bar Fließdruck, eine Wassermenge von 25 l / s in den Vorlagebehälter.
Hebeanlagen sind theoretisch möglich, finden aus Kostengründen für die Anbindung von Notüberläufen nur noch selten
Anwendung. Praktisch werden preiswerte Pumpen-Notentwässerungen eingesetzt. Bei diesen wird das Wasser über
die vorhandene Löschwasserpumpe in Kombination mit einem einfachen Flutventil abgeleitet.
286
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Notstromversorgung
In den meisten Anwendungsfällen wird auf eine Notstromversorgung der Löschwasserpumpen verzichtet, da im Notfall
eine Fremdwassereinspeisung durch die Feuerwehr erfolgen kann. Die elektrische Zuleitung hat nach MLAR in E90 zu
erfolgen.
Die Zuleitung zum Vorratsbehälter sollte dabei nicht nach dem nötigen Löschwasservolumenstrom ausgelegt werden;
ihre Nennweite sollte sich nach dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser richten, der über sie bis direkt vor die Befüllarmatur des Behälters geführt werden. Die Differenz zwischen dem nötigen Löschwasservolumenstrom und dem Spitzenvolumenstrom Trinkwasser kann über einen Zwischenspeicher, z. B. einer Regenwassernutzungsanlage, ausgeglichen werden. In Kombination mit der Regenwassernutzung ermöglicht dies zudem eine Refinanzierung der Löschwasseranlage.
287
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Ist die nicht durchflossene Trinkwasserzuleitung länger als 10 x d, ist diese einmal wöchentlich mit dem 1,5-fachen Leitungsinhalt, mindestens 20 % des Auslegungsvolumenstromes zu spülen. Damit die Druckerhöhungsanlage betriebsbereit bleibt, sollten häufig benutzte Nichttrinkwasser-Entnahmestellen (WC, Urinal etc.) über die nasse Löschwasserleitung
versorgt werden. Spezielle Technologien sorgen in diesem Zusammenhang dafür, dass die Spülwassermengen nicht
teuer im Kanalnetz entsorgt werden, sondern für die WC-Spülung Verwendung finden und der Betreiber nicht kostspielige Wasser- und Abwassergebühren zahlt.
Hochhäuser, Verzicht auf Druckminderer
Bei der Löschwasserversorgung von Hochhäusern ist eine Vielzahl von Kriterien zu beachten. So sind z. B. die Wandhydranten Typ F mit 10 l / s zwischen mindestens 4,5 bar und maximal 8 bar mit einer Redundanz aller Stell-, Regel- und
Messglieder zu versorgen.
Druckminderer sind nach DIN 1988 und DIN 14462 zu vermeiden. In Deutschland ist zudem kein Hersteller bekannt,
der Standard-Druckminderer für die hohen Anforderungen der Löschwasserversorgung benennen kann.
Um den Anforderungen zu genügen, werden drehzahlgesteuerte Pumpen in der Regel verwendet, die ohne den Einsatz
von Druckminderern den optimalen Druck zur Verfügung stellen. Die Auslösung des Löschwassermodus erfolgt über
Grenztaster am Hydranten. Für jede Etage wird ein bestimmter Druck hinterlegt. Dies ermöglicht neben der Installation
von nur einer Steigleitung das vorgeschriebene Druckfenster von 4,5 bar und maximal 8 bar abzusichern.
288
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Aufstellungsbeispiel
Aufstellung einer Trinkwasser-Trennstation unterhalb der Rückstauebene
Löschwasserversorgung mit einer drehzahlgesteuerten Hochhausregelung
Etagenabhängige Auslösung und symmetrische Redundanz Stufe III
Grundlage: Muster-Hochhaus-Richtlinie – Ausgabe 08
289
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Außenhydranten
Bei der Größenbestimmung des Volumenstromes von Außenhydranten wird sich ebenfalls an das Arbeitsblatt W 405
orientiert. In Abhängigkeit der Bebauung wird meistens eine zu versorgende Löschwassermenge zwischen 96 m3 / h
und 192 m3 / h angenommen.
Bei solch immensem Wasserbedarf wird schnell klar, dass die direkte Anbindung an das Trinkwassernetz die Ausnahme
unter den Ausnahmen sein wird. Denn auch hier gilt, der unmittelbare Anschluss an das Trinkwassernetz ist nur möglich,
wenn dauerhaft und rechnerisch nachgewiesen wird, dass der Spitzenvolumenstrom des Trinkwassers größer als der
Löschwasserbedarf ist.
Selbst große Gebäudekomplexe wie Hotels oder Flughäfen erfüllen diese Anforderung nicht und stellen daher eher
eine theoretische Betrachtung dar. Schlussendlich bleibt auch bei Außenhydranten nur der Freie Auslauf anzuwenden.
Löschwasseranlagen nass / trocken
Allgemein
Löschwasseranlagen nass / trocken nach DIN 14462 (Berichtigung 1 2007-05) stellen eine ältere Technologie dar.
Bei dieser wird erst im Bedarfsfall das Leitungssystem mit Wasser gefüllt. Die Sicherungsarmatur wird als Füll- und Entleerungseinrichtung bezeichnet.
Füll- und Entleerungseinrichtungen nach DIN 14463-1 müssen, wenn sie unmittelbar am Trinkwassernetz angeschlossen
sind, mit dem DIN/DVGW-Prüfzeichen versehen sein. Stagnierendes Wasser in der Geräteanschlussleitung ist mittels
einer automatischen Spülvorrichtung auszurüsten.
Löschwasserleitungen nass und nass/trocken zum Anschluss von Feuerlösch- und Brand-schutzanlagen führen Trinkwasser und sind daher wie Trinkwasser-Verbrauchsanlagen in Betrieb zu nehmen und bis zur Station so zu betreiben.
290
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Wasserversorgung nass / trockener Löschwasserleitungen
Nur in seltenen Ausnahmefällen wird vom Wasserversorger schriftlich für den Brandfall noch ein Versorgungsdruck von
4 bis 5 bar bereitgestellt. Im eigenen rechtlichen Interesse jedes Fachbetriebes ist nach DIN 1988 sowie DIN 14462
nur bei schriftlicher Zusage des Wasserversorgers über die gesicherte Versorgung mit Wassermenge und Druck im
Brandfall der Einbau einer Nass-Trocken-Station noch sinnvoll. Wird ein geringerer Druck vom Wasserversorger bereitgestellt als beantragt, wurden früher Druckerhöhungspumpen der Nass-Trocken-Station vorgeschaltet. Diese sind
jedoch nach einem Großteil des Landesbaurechtes und DIN EW 1988-60 mit Notstromversorgung zu betreiben, da
eine Fremdwassereinspeisung durch die Feuerwehr seit Jahren nicht statthaft ist.
Ein besonderes Augenmerk ist bei der Sanierung von Altanlagen erforderlich. Ältere Gebäude wurden bei der Genehmigungsplanung meist mit Nassleitungen aufgrund der hohen Verfügbarkeit dieses Systems ausgestattet. Eine Änderung
der Löschwasserversorgung auf geringere Sicherheitsstandards wie Nass-Trocken-Systeme oder Trockenleitungen hat
meist eine Neubearbeitung des Brandschutzkonzeptes zur Folge.
Auch sind besonders bei Bestandsanlagen Wasserschläge beim Fluten des Leitungssystems auszuschließen. Leitungsbruch und Leckagen führen immer wieder bei der jährlichen Überprüfung zu Sachschäden.
Druckerhöhung / Notstromversorgung
Wird seitens des Wasserversorgers kein ausreichender Wasserversorgungsdruck zur Verfügung gestellt, ist eine
Druckerhöhungsanlage der Füll- und Entleerstation vorzuschalten. Diese ist an eine Notstromversorgung anzubinden.
Fremdwassereinspeisung
Fremdwassereinspeisung, z. B. durch die Feuerwehr, ist unzulässig.
Flutungszeit
Die Flutungszeit darf nicht länger als 60 Sekunden betragen. Leitungs- und Druckerhöhungsanlagen sind entsprechend
zu dimensionieren. Gegebenenfalls sind mehrere Füll- und Entleerungseinrichtungen zu verwenden. Als Faustformel, die
keine Berechnung ersetzen soll, wird in der Praxis eine maximale Leitungslänge von 200 Metern angenommen, die mit
einer Station versorgt werden kann.
Entleerung
Nach Schließung des Füllventils muss die Leitung automatisch und vollständig entwässern. Das Gefälle der Leitung muss
0,5 % betragen.
291
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Auslösung / Kabelstrang
Das Auslösesignal zur Flutung des Leitungssystems wird durch einen Schalter am Wandhydranten realisiert. Dieser wird
als Grenztaster bezeichnet. Üblicherweise werden Grenztaster am Schlauchanschlussventil montiert. Diese Schaltglieder sind mit der Füll- und Entleerungseinrichtungen zu verkabeln. Die Anlage überwacht die Elektroleitung auf Kabelbruch, Auslösung oder Kurzschluss.
Raumtemperatur
Installation der Nass-/Trockenstation nur in frostsichern Räumen mit einer möglichst gleichmäßigen Raumtemperatur.
Rückstauebene
Befindet sich die Anlage unterhalb der Rückstauebene, ist austretendes Wasser mittels Hebeanlage abzuleiten.
292
2009
Wasserversorgung
Feuerlöschanlagen
Sprinkleranlagen
Der Anschluss von Sprinkleranlagen an das Trinkwassernetz erfolgt nach DIN 1988-6.
Unabhängig vom Löschwasserbedarf darf eine Sprinkleranlage im Regelfall nicht direkt an die Trinkwasserleitung eines
Gebäudes angeschlossen sein. Die Versorgung muss über atmosphärischen Vorratsbehälter und Pumpe geschehen.
Hinsichtlich der Auslegung und Technik einer Trinkwasser-Trennstation für Sprinkleranlagen wird seit kurzem der Stand
der Technik in der DIN EN 12845 festgelegt.
Abnahme von Sprinkleranlagen
In den letzten Jahren hat sich ein neuer und integerer Weg gebildet, Sprinkleranlagen durch einen bauaufsichtlich
anerkannten Sachverständigen für Löschwasseranlagen, wie z.B. von der Prüforganisation DEKRA, nach den a.R.d.T.
abnehmen zu lassen.
Diesen Sachverhalt erhoben bereits in der Vergangenheit viele Bundesländer zur Pflicht und integrierten die Abnahme
und wiederkehrende Prüfungen von automatischen Brandschutzanlagen durch o.g. Sachverständige in das Landesbaurecht.
Technische Regeln der Versicherungswirtschaft
Die DIN EN 12845 ist in ihren wesentlichen Bestandteilen konform zur VdS CEA 4001.
Löschanlagen nach DIN EN 12845 werden folglich von der Versicherungswirtschaft berücksichtigt.
Abnahme und Betrieb von Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
Bei der Abnahmeprüfung sind die Einhaltung der Bauauflagen und der Planungsgrundlagen – soweit sie die Löschwasserleitung und die Wandhydranten betreffen – sowie die Absprachen mit dem Wasserversorgungsunternehmen und
der für den Brandschutz zuständigen Dienststelle zu überprüfen. In DIN 14461-1 Tabelle 4 und DIN EN 12845 ist der
Umfang der Abnahme- und Gebrauchsprüfung beschrieben. Das Ergebnis ist in das Prüfbuch einzutragen.
In diesem Prüfbuch sollen alle Angaben enthalten sein, die bei der Abnahmeprüfung und bei der Gebrauchsprüfung
wichtig sind. Einzutragen ist, welcher Wandhydrant bzw. welches Schlauchanschlussventil, welche Sprinklerpumpe
hydraulisch am ungünstigsten liegt. Die Gebrauchsprüfung wird als Wirksamkeitsprüfung beschrieben und wird, z.B.
bei Hydrantenanlagen vom Sachkundigen jährlich geleistet, sofern nicht andere Vorschriften einen Sachverständigen
erfordern.
293
2009
COSMO – DIE MARKE FÜR
WÄRME, WASSER UND LUFT
Für neueste Solartechnologie,
effiziente Warmwasserspeicher,
innovative Klimageräte und vieles
mehr...
WÄRME
Solartechnologie
Heizkörper
Badheizkörper
Fußbodenheizung
LUFT WASSER
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Lufterhitzer
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Ventilatoren
GUTES KLIMA
BESSER LEBEN
Speicher
Wassererwärmer
Wärmetauscher
Wasserversorgung
Trinkwassererwärmung / Solarenergie
SOLARENERGIE –
DIREKTANSCHLUSS ZUR SONNE
Anbindungsschema einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung in Verbindung mit einem COSMO-Brauchwasserspeicher
Wer nicht nur über Umweltschonung reden, sondern praktisch etwas dafür tun will, kommt an der
Solar-Technologie nicht mehr vorbei: Sie ist längst
den Kinderschuhen entwachsen. Eine Anlage zur
Brauchwassererwärmung deckt z.B. in unseren
Breitengraden den Jahresbedarf zu 60-70%. Das
bedeutet, im Sommer steht der Brenner des Kessels
still. Keinerlei fossiler Brennstoff ist mehr nötig, also
fallen auch keinerlei Schadstoffe an. Die Sonne als
kostenlose unerschöpfliche Energiequelle genutzt, ist die umweltfreundlichste Lösung
überhaupt. Aber nur, wenn sie sinnvoll genutzt wird,
um den CO2-Ausstoß drastisch zu vermindern und
das Ozonloch nicht noch größer werden zu lassen. Schließlich trägt jeder Verantwortung für eine
lebenswerte Umwelt nach dem Motto: Einsicht
zu Umwelt ist Aussicht auf mehr Lebensqualität. In
unseren Breitengraden wird Solarenergie vorzugsweise in der Brauchwassererwärmung eingesetzt.
Aber auch zur Heizungsunterstützung kann die Solarenergie angewandt werden. Hier vor allem bei
niederen Vorlauftemperaturen wie sie bei Fußbodenheizungen und Wandheizungen vorkommen.
295
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
EnEV
TRINK-/WARMWASSERRELEVANTE FORDERUNGEN
AUS DER ENERGIEEINSPARVERORDNUNG
EnEV 2009 §10
Abs. 2: Eigentümer von Gebäuden müssen dafür sorgen, dass bei heizungstechnischen Anlagen bisher ungedämmte,
zugängliche Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich nicht in beheizten Räumen befinden, nach Anlage 5 zur Begrenzung der Wärmeabgabe gedämmt sind.
Abs. 4: Bei Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen, von denen der Eigentümer eine Wohnung am
1. Februar 2002 selbst bewohnt hat, sind die Pflichten nach den Absätzen 1 bis 3 erst im Falle eines Eigentümerwechsels nach dem 1. Februar 2002 von dem neuen Eigentümer zu erfüllen. Die Frist zur Pflichterfüllung beträgt zwei Jahre
ab dem ersten Eigentumsübergang ...
EnEV 2009 §11
Abs. 3: Anlagen und Einrichtungen der … Warmwasserversorgung sind vom Betreiber sachgerecht zu bedienen. Komponenten mit wesentlichem Einfluss auf den Wirkungsgrad solcher Anlagen sind vom Betreiber regelmäßig zu warten
und instand zu halten. Für die Wartung und Instandhaltung ist Fachkunde erforderlich. Fachkundig ist, wer die zur Wartung und Instandhaltung notwendigen Fachkenntnisse und Fertigkeiten besitzt.
EnEV 2009 §14
Abs. 4: Zirkulationspumpen müssen beim Einbau in Warmwasseranlagen mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur
Ein- und Ausschaltung ausgestattet werden.
Abs. 5: Beim erstmaligen Einbau und bei der Ersetzung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie von
Armaturen in Gebäuden ist deren Wärmeabgabe nach Anlage 5 zu begrenzen.
Abs. 6: Beim erstmaligen Einbau von Einrichtungen, in denen Heiz- oder Warmwasser gespeichert wird, in Gebäude
und bei deren Ersetzung ist deren Wärmeabgabe nach anerkannten Regeln der Technik zu begrenzen.
EnEV 2009 Anhang 1
Punkt 2.2 Berücksichtigung der Warmwasserbereitung bei Wohngebäuden
Bei Wohngebäuden ist der Energiebedarf für Warmwasser in der Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs wie
folgt zu berücksichtigen:
a) Bei der Berechnung gemäß Nr. 2.1.1 ist der Nutzenergiebedarf für Warmwasser nach
Tabelle 3 der DIN V 18599-10 : 2007-02 anzusetzen.
b) Bei der Berechnung gemäß Nr. 2.1.2 ist der Nutzwärmebedarf für die Warmwasserbereitung
QW im Sinne von DIN V 4701-10 : 2003-08, geändert durch A1 : 2006-12, mit 12,5 kWh/(m²a)
anzusetzen.
Erläuterung:
Bei Wohngebäuden – insbesondere bei Gebäuden mit guter Wärmedämmung – hat die Warmwasserbereitung
einen wesentlichen Anteil am Energiebedarf. Mit der Bilanzierung nach EnEV wird jedoch nicht der tatsächlich zu
erwartende Energiebedarf für die Warmwasserbereitung ermittelt, sondern die energetische Effizienz der Warmwasserbereitung bewertet.
Für Nichtwohngebäude ist der Warmwasserbedarf stark von der Nutzung abhängig. Mit der Bilanzierungsmethodik der DIN V 18599 liegen Berechnungsgrundlagen zur Einbeziehung der Warmwasserbereitung für Nichtwohngebäude vor. Richtwerte des Nutzenergiebedarfs Trinkwarmwasser für Nichtwohngebäude sind DIN V 18599-10
Tabelle 6 zu entnehmen.
296
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
Wasserversorgung
EnEV
EnEV 2009 Anhang 5
Die Wärmeabgabe von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen ist durch Wärmedämmung
nach Maßgabe der Tabelle 1, Anhang 5 der EnEV (siehe auch Kapitel „Grundlagen der Trinkwasserversorgung“
dieses Handbuches) zu begrenzen.
BERECHNUNG DES WÄRME- UND ELEKTROENERGIEBEDARFS
VON TRINK-/WARMWASSERBEREITUNGSANLAGEN NACH ENEV
Bei Wohngebäuden darf mit Einführung der EnEV 2009 der Energiebedarf nach zwei unterschiedlichen Bilanzierungsmethoden bestimmt werden. Einerseits kann nach wie vor mit der Normenkombination DIN V 4108-6 und DIN V
4701-10 gerechnet werden. Die Nutzwärme, also die Energiemenge, die zur Sicherstellung der Soll-Temperatur des
Warmwassers notwendig ist, wird dabei pauschal mit 12,5 kWh/(m²a) angesetzt. Bezugsfläche ist die Gebäudenutzfläche AN nach EnEV. Es findet keine Unterscheidung nach Personenbelegungsdichte statt, auch nicht nach Ein- oder
Mehrfamilienhäusern.
Andererseits darf nunmehr auch für Wohngebäude der Energiebedarf nach DIN V 18599 berechnet werden. In den für
die Berechnung notwendigen Nutzungsrandbedingungen des Teils 10 Abschnitt 5 der Norm wird der Nutzwärmebedarf für Trinkwarmwasser bei Einfamilienhäusern mit 12 kWh/(m² a) und bei Mehrfamilienhäusern mit 16 kWh/(m² a)
vorgegeben. Abweichend von der Konvention der EnEV ist der Flächenbezug an dieser Stelle nicht die Gebäudenutzfläche AN, sondern die beheizte Wohnfläche gemäß II. Berechnungsverordnung. Mit Hilfe einer Umrechnungsformel
aus den Bekanntmachungen zur Erstellung von Energieausweisen kann die Wohnfläche leicht in die Gebäudenutzfläche umgerechnet werden.
Für Ein- und Zweifamilienhäuser mit beheiztem Keller gilt:
AN= AWohnfläche = 1,35
Für alle sonstigen Wohngebäude gilt:
AN= AWohnfläche = 1,20
Sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude ist der Jahres-Primärenergiebedarf für Trinkwarmwasser in der Primärenergieanforderung gemäß der Referenzgebäudeausführung enthalten. Dabei wird in Gebäude mit Warmwasserbereitung durch elektrischen Strom und durch sonstige Systeme (i.a. mit zentraler Warmwasserbereitung) unterschieden
(siehe Text der EnEV 2009, Anhang 1 und 2).
Eine elektrische Warmwasserbereitung wurde aufgrund deutlicher Unterschiede im Primärenergiebedarf nicht in die Referenz aufgenommen, sondern der Tabelle 1 (Verordnungstext der EnEV 2009, Anlage 1) als Alternative vorangestellt.
Somit bleibt eine elektrische Warmwasserbereitung im Anforderungsniveau enthalten. Von dem mit der elektrischen
Warmwasserbereitung über das Referenzgebäudeverfahren berechneten Wert des Jahres-Primärenergiebedarfs müssen 11,3 kWh/(m² a) abgezogen werden, um den maximal zulässigen des Jahres-Primärenergiebedarf zu erhalten.
DIN V 4701-10
Während die EnEV 2007 noch die Wahlmöglichkeit zwischen vereinfachtem Verfahren (Heizperiodenverfahren) und
Monatsbilanzverfahren zur Berechnung des Jahres-Heizwärmebedarfs gab, darf mit Einführung der EnEV 2009 nur
noch mit dem Monatsbilanzverfahren gerechnet werden. Der Aufwand ist jedoch nur unwesentlich größer. Die DIN V
4701-10 enthält drei verschiedene Verfahren zur Berechnung der Anlagentechnik (Bild 1).
297
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
EnEV
Bild 1: Struktur der Rechenverfahren von DIN V 4701-10 und Kopplung an DIN V 4108-6
1. Diagrammverfahren
DIN V 4701-10 Beiblatt 1 enthält 71 Diagramme für die energetische Bewertung von Anlagen. Alle Diagramme beinhalten die Warmwasserbereitung und sind damit ausschließlich für Wohngebäude anzuwenden. Nichtwohngebäude
sind nicht verfügbar; diese müssen ohnehin nach DIN V 18599 bilanziert werden.
Die Diagramme erlauben die direkte Ablesung der Anlagenaufwandszahl eP oder des Primärenergiebedarfs qP in
Abhängigkeit von der Gebäudenutzfläche AN und vom Jahres-Heizwärmebedarf qh. Sie gelten jeweils nur für die
beschriebene Anlagenkonfiguration. Eine Vielzahl von Varianten der Warmwasserbereitung sind in Kombination mit
verschiedenen Heizungsanlagen in DIN V 4701-10 Beiblatt 1 enthalten.
2. Tabellen- und ausführliches Verfahren (Formeln)
Die Berechnung von Warmwasseranlagen über Tabellenwerte oder Formeln erfolgt in Form eines Baukastens mit den
Bausteinen Wärmeverteilung, Wärmespeicherung und Wärmeerzeugung sowie Primärenergieumwandlung. Für jeden
Baustein ist der Wärme- bzw. Umwandlungsverlust zu ermitteln.
Anhand dieser Schritte, die den Weg der Energieumwandlung in einem Warmwasserstrang beschreiben, lässt sich
jedes beliebige Warmwassersystem abbilden (Bild 2).
298
2009
Bild 2: Weg der Energieumwandlung in einem Warmwasserstrang (Quelle: DIN V 4701-10)
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
Wasserversorgung
EnEV
Der Warmwasserstrang wird getrennt nach Wärmeenergie und Hilfsenergie berechnet. Elektrische Energie, die zur
Rohrbegleitheizung eingesetzt wird, zählt zur Hilfsenergie.
Ergebnis der Berechnung der Warmwasseranlage ist zum Einen der Anteil des Heizwärmebedarfs, der über Verluste
bei der Warmwasserbereitung gedeckt wird und zum Anderen der Primärenergiebedarf für die Warmwasserbereitung.
DIN V 18599 für Nichtwohngebäude
Bei Nichtwohngebäuden erfolgt die Bilanzierung des Energiebedarfs für die Trinkwarmwasserbereitung nach einem
wesentlich differenzierteren Ansatz als bei Wohngebäuden. Während bei Wohngebäuden maximal nach Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern differenziert wird, werden bei Nichtwohngebäuden Richtwerte des Nutzenergiebedarfs
Trinkwarmwasser in Abhängigkeit von der jeweiligen Nutzung vorgegeben, die durch die großen Unterschiede in den
jeweiligen Nutzungen begründet sind.
Der Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser ist in Tabelle 6 der DIN V 18599 Teil 10 aufgeführt. Es kann alternativ der
nutzungsbezogene (z. B. Personen, Beschäftigte, Bett usw.) oder der flächenbezogene Wert verwendet werden. Bei
Verwendung des flächenbezogenen Wertes muss beachtet werden, dass als Bezugsfläche die jeweilige Nettogrundfläche der Hauptnutzung (und nicht die des gesamten Gebäudes oder einer anderen Zone) zu berücksichtigen ist.
Tabelle 1:
Richtwerte des Nutzenergiebedarfs Trinkwarmwasser für Nichtwohngebäude
(Quelle: DIN V 18599-10:2007-02, Tabelle 6)
a,b
Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser q
flächenbezogen
Bezugsfläche c
Anzahl der
Spitzenzapfungen
am Tag nSP
w,b,d
Nutzung
nutzungsbezogen
0,4 kWh je Person und Tag
30
Wh/
(m2 · d)
Bürofläche
1
Bettenzimmer /
Krankenhaus
8 kWh je Bett und Tag
530
Wh/
(m2 · d)
Bettenzimmer
1
Schule ohne Duschen
0,5 kWh je Person und Tag
170
Wh/
(m2 · d)
Klassenräume
1
Schule mit Duschen
1,5 kWh je Person und Tag
500
Wh/
(m2 · d)
Klassenräume
2
1 kWh je Beschäftigte und 10
Tag
Wh/
(m2 · d)
Verkaufsfläche
1
Werkstatt,
Industriebetrieb
(für Waschen und
Duschen)
1,5 kWh je Beschäftigte und 75
Tag
Wh/
(m2 · d)
Werkstatt-/
Betriebsfläche
2
Hotel einfach
1,5 kWh je Bett und Tag
190
Wh/
(m2 · d)
Hotelzimmer
2
Hotel mittel
4,5 kWh je Bett und Tag
450
Wh/
(m2 · d)
Hotelzimmer
2
Hotel Luxus
7 kWh je Bett und Tag
580
Wh/
(m2 · d)
Hotelzimmer
2
Gastraum
1
Bürogebäude
Einzelhandel /
Kaufhaus
Restaurant, Gaststätte 1,5 kWh je Sitzplatz und
Tag
1250 Wh/
(m2 · d)
299
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
EnEV
Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser qw,b,d a,b
Nutzung
nutzungsbezogen
flächenbezogen
Bezugsfläche c
Anzahl der
Spitzenzapfungen
am Tag nSP
Heim
3,5 kWh je Person und Tag
230 Wh/
(m2 · d)
Zimmer
2
Kaserne
1,5 kWh je Person und Tag
150 Wh/
(m2 · d)
Zimmer
2
Sportanlage mit
Dusche
1,5 kWh je Person und Tag
–s
–
1
Gewerbeküchen d,
Kantine
Bäckerei d
0,4 kWh je Menü
–
–
1
5 kWh je Beschäftigte und
Tag
–
–
1
8 kWh je Beschäftigte und
Tag
–
–
1
Friseure d
Fleischerei mit
Produktion d
Wäscherei d
18 kWh je Beschäftigte und
Tag
–
–
1
20 kWh je100 kg Wäsche
–
–
1
Brauerei d
15 kWh je100 l Bier
–
–
1
Molkerei d
10 kWh je100 l Milch
–
–
1
a
b
c
d
Der monatliche Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser Qw,b ergibt sich aus:
Qw,b = qw,b x dmth/365 x dnutz x Bezugsgröße, in kWh je Monat (siehe Fußnote c in Tabelle 4).
Beträgt der tägliche Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser weniger als 0,2 kWh je Person und Tag bzw. weniger als
0,2 kWh je Beschäftigte und Tag (entspricht etwa 5 l je Person und Tag bzw. 5 l je Beschäftigte und Tag bei einer Warmwassertemperatur von 45 °C), darf der Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser vernachlässigt werden. Dies ist z. B. der Fall bei
Bürogebäuden oder Schulen mit einzelnen Trinkwarmwasser-Zapfstellen (Handwaschbecken, Teeküche, Getränkeausgabe,
Putzraum).
Flächenbezug ist die Nettogrundfläche ANGF.
Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser für Produktionsprozesse. Die Einbeziehung dieses Nutzenergiebedarfs in die Bilanzierung nach DIN V 18599-8 ist bei der Angabe von Berechnungsergebnissen zu dokumentieren.
Die Bilanzierung beginnt mit der Bestimmung der Nutzenenergie für Trinkwarmwasser. Die notwendigen Randbedingungen sind im Teil 10 der DIN V 18599 festgelegt (siehe Tabelle 1 dieses Abschnittes) und sind üblicherweise in der
jeweils verwendeten Berechnungssoftware hinterlegt.
Im nächsten Schritt erfolgt (durch die Software) die Berechnung der technischen Verluste für die Übergabe, die Verteilung und die Speicherung sowie die Berechnung des Hilfsenergiebedarfs (Strom für Pumpen). Die Verluste der Verteilung werden in Abhängigkeit von den Leitungslängen des Rohrnetzes bestimmt. Wenn keine detaillierte Rohrnetzplanung vorliegt, können Leitungslängen vereinfacht nach DIN V 18599 berechnet werden.
Grundsätzlich erlaubt das in der DIN V 18599 beschriebene Verfahren die Berücksichtigung von Produktwerten, die
Herstellerunterlagen entnommen werden können. Wenn diese Unterlagen nicht vorliegen, müssen die angegebenen
Standardwerte der Norm eingesetzt werden, die jedoch gegenüber den Standardwerten zu schlechteren (höheren)
Berechnungsergebnissen führen.
300
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
REGENWASSER-NUTZUNGSANLAGEN
Bedarfsermittlung, Tankgrößenbestimmung
Einleitung
Der Trinkwasserverbrauch lässt sich mit einer richtig
dimensionierten Regenwasser-Nutzungsanlage halbieren. Das wiederum nutzt nicht nur dem Betreiber einer
Anlage, weil Regenwasser kostenlos vom Himmel kommt,
sondern schont die Grundwasservorräte. Kläranlagen
werden entlastet, weil bei starken Regenfällen ein Teil
zur späteren Nutzung aufgefangen wird und so Spitzenbelastungen für das Kanalsystem und die Kläranlagen
ausgeglichener verlaufen. Vielfach diskutierte hygienische
Bedenken sind bei qualifiziert ausgeführten RegenwasserNutzungsanlagen inzwischen ausgeräumt. Selbst das oft
noch umstrittene Wäschewaschen mit Regenwasser kann
inzwischen aus hygienischer Sicht als unbedenklich abgesichert gelten. Bei Untersuchungen konnten keine Unterschiede zwischen Wäsche, die mit Regenwasser und
solcher, die mit Trinkwasser gewaschen wurde, festgestellt
werden.
301
2009
Wasserversorgung und Regenwassernutzung
Regenwassernutzung
302
2009
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
MÖGLICHKEITEN DER REGENWASSERNUTZUNG
Variante-Erdtank
Das vom Dach ablaufende Regenwasser wird durch einen speziellen Regenwasserfilter gereinigt und in den Erdtank
geleitet. Zusätzlich zu dem integrierten Filter, sind bereits der beruhigte Zulauf sowie ein Überlaufsiphon anschlussfertig
vormontiert und garantieren somit stets eine optimale Wasserqualität. Über die schwimmende Entnahmeleitung im Tank
saugt die im Gebäude installierte Pumpenanlage das Regenwasser aus dem Speicher und versorgt die angeschlossenen Entnahmestellen. Diese kompakte Pumpenanlage ist bereits mit einer automatischen Trinkwassernachspeisung
ausgerüstet. Bei Regenwassermangel werden dann die Entnahmestellen bedarfsgerecht mit Trinkwasser versorgt, bis
die Zisterne wieder mit Regenwasser aufgefüllt wird.
PRODUKTBESCHREIBUNG
Erdtank
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©W„‰y~‚‹‰‰|{ˆŠ}Œ…ˆƒ…„Š{ˆŠƒŠh{}{„w‰‰{ˆ|‚Š{ˆB
beruhigtem Zulauf und Überlaufsiphon, teilweise mit
eingebauter schwimmender Entnahme mit Grobfilter
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©b{y~Š{ˆjˆw„‰†…ˆŠ‹„z[„xw‹z‹ˆy~}{ˆ„}{‰
Gewicht
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Regenwasser-Pumpenanlage
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der Kreiselpumpe
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speisung
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©e†Š…„w‚{\‚‚‰Šw„z‰w„{}{z{‰p‰Š{ˆ„{„„~altes
303
2009
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
Nutzungsrechte und DIN-Vorschriften
Die Nutzung von Regenwasser unterliegt der Trinkwasser- und Abwasserentsorgung und damit kommunaler Zuständigkeit. In der Regel sind 1- und 2-Familienhäuser von einer Genehmigungspflicht befreit. Ob eine Anzeigepflicht besteht,
kann vor Ort erfragt werden. Die wichtigsten Vorschriften insbesondere DIN/EN-Vorschriften sind hier aufgelistet:
Regenwassernutzung DIN 1989
Rechtsgrundlage
Auswirkung für die
Regenwassernutzung
Ansprechpartner
Baurecht
Landesbauordnung
Neubau:
Angabe im Entwässerungsplan
Nachträglicher Einbau:
Anzeigepflicht, Genehmigungspflicht
ist selten
Nutzungsänderung von vorhandenen
Behältern: Genehmigungspflicht
Bei den baurechtlichen
Anzeige- und
Genehmigungspflichten ist
die Bauaufsichtsbehörde
der Stadt bzw. des Kreises
zuständig
Wasserversorgung
AVBWasserV §3
Antrag auf Teilfreistellung vom
Anschluss- und Benutzungszwang
Anzeigepflicht vor Errichtung der Anlage
evtl. Anzeigepflicht bei Inbetriebnahme
der Anlage
Für die Anzeige- und Genehmigungspflichten im
Wasserversorgungsbereich
ist der kommunale Wasserversorger oder das
Gesundheitsamt der
Gemeinde zuständig
evtl. Erlaubnis der unteren Wasserbehörde bei Versickerung des Speicherüberlaufes nötig
evtl. Antrag auf Teilfreistellung vom
Anschluss- und Benutzungszwang
beim kommunalen Wasserversorger
evtl. Antrag auf Befreiung von zusätzlicher Abwassergebühr beim kommunalen Wasserversorger
Bei den baurechtlichen
Anzeige- und Genehmigungspflichten ist die Bauaufsichtsbehörde der Stadt
bzw. des Kreises zuständig
AVBWasserV §3
örtliche Trinkwassersatzung
Entwässerung
Landeswassergesetz
kommunale Abwassersatzung
kommunale Abwassergebührenordnung
Technische Vorschriften
Freier Auslauf zwischen Trinkwasser und
Regenwasser muss gewährleistet sein
Kennzeichnung der Entnahmestellen
DIN 1988, Teil 2, Abs. 3.3.2 von Regenwasserinstallationen
Kennzeichnung des Regenwasserinstallationsnetzes
Wasserversorgung
DIN 1988, Teil 4, Abs. 4.2.1
und EN 1717
Entwässerung
DIN 2403, Abs. 7.4
DIN 1986 (Vorschrift für die
Entwässerung von Gebäuden und Grundstücken)
und EN 12056
ATV Arbeitsblatt A 138
Regenwassernutzung
304
2009
DIN 1989
Teil 2, 3, 4
Für die Anzeige- und
Genehmigungspflichten im
Wasserversorgungsbereich
ist der kommunale Wasserversorger oder das
Gesundheitsamt der
Gemeinde zuständig
Die Regenwasseranlage ist gegen
Rückstau zu sichern, z. B. durch eine
Pumpstation. Die Anlage muss frostsicher installiert sein. Es dürfen keine
Querschnittsverengungen in der Entwässerungsleitung auftreten. Der Speicherbehälter muss entlüftet werden.
Beschreibung von Einrichtung zur Versickerung (Mulden-, Rohr- und Schachtversickerung)
Für die Anzeige- und
Genehmigungspflichten im
Wasserversorgungsbereich
ist der kommunale Wasserversorger oder das
Gesundheitsamt der
Gemeinde zuständig
Umfassende Technische Regel zu Planung und Bau von Regenwassernutzungsanlagen
Anforderungen an Produkte zur Regenwassernutzung
DIN, Berlin
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
GRUNDLAGEN DER PLANUNG
Einleitung
Die Nutzung von Regenwasser im Haushalt ist nicht generell gleichzusetzen mit einem vollständigem Ersatz des Trinkwassers. Mit Regenwasser kann im Haushalt nur ein Teil des Trinkwassers ersetzt werden. Es kann und darf nur in
Bereichen eingesetzt werden, in denen eine geringe Wasserqualität ausreichend ist, wie
z.B. für die WC-Spülung, das Wäschewaschen und die Gartenbewässerung. Für den Ernährungsbereich sowie für die
Körperpflege ist Trinkwasserqualität nach DIN 2000 bzw. DIN2001 unverzichtbar!
Einsparung
Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen mit dem Betrieb von Regenwassernutzungsanlagen, kann eine ausreichende
Gewähr geboten werden, daß die Nutzer weder ein relevantes hygienisches Risiko noch einen Komfortverlust befürchten müssen.
Grundsätzlich sollte auch beim Betrieb einer Regenwassernutzungsanlage rationell mit dem Trink-und Betriebswasser
umgegangen werden.
Qualitätsanforderungen
Übereinstimmung besteht darüber, daß in hygienischer, technischer Hinsicht Betriebswasser aus Regenwssersammelanlagen nachfolgende Qualitätsanssprüche erfüllen sollte:
+ hygienisch und chemisch unbedenklich im Hinblick auf den Einsatzbereich;
+ farblos, klar und ohne Geruchsbelästigung;
+ nahezu schwebstofffrei.
Durch solide Planung, fachgerechte Ausführung, betriebssichere Komponenten sowie regelmäßige Wartung und Instandhaltung werden die Einhaltung dieser Qualitätsanforderungen und damit die Betriebsbereitschaft langfristig gesichert.
Auffangflächen
Das gespeicherte Regenwasser kann gegenüber dem Niederschlag zusätzliche Verunreinigungen enthalten. Regenwasser sollte daher nur von Auffangflächen gesammelt werden, deren Oberflächen- und Materialbeschaffenheit die
Wasserqualität im Speicher nicht wesentlich beeinflussen. Dachflächen sollten bevorzugt genutzt werden, da hiervon
nur wenige Stoffe abgespült werden.
Rohrsysteme
©[„Š
‰‰{ˆ‹„}
Die Regenwasserzu-, -ab-, -überlauf- und -entleerunganleitungen sind entsprechend den aner kannten Regeln der
Technik, DIN 1986-1, -2 und -3 zu dimensionieren, zu verlegen, regelmäßig zu inspizieren und zu warten. Die verwendeten Rohrleitungswerkstoffe müssen den Anforderungen der DIN 1986-4 entsprechen.
©X{Šˆ{x‰w‰‰{ˆ
Die Dimensionierung der Betriebswasserleitungen kann analog DIN 1988-3 durchgeführt werden. Hinsichtlich der
Verlegung wird empfohlen, die Anforderungen der DIN 1989 einzuhalten.
305
2009
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
Bei der Auswahl der Werkstoffe und Verbindungen können die vom DVGW registrierten Rohrsysteme, die in der Trinkwasserinstallation Anwendung finden, installiert werden.
Als Betriebswasserleitungen haben sich in der Praxis die folgenden Werkstoffsysteme bewährt:
©dy~Šˆ…‰Š{„z{ˆiŠw~‚ƒŠfˆ{‰‰C‹„za‚{ƒƒŒ{ˆx„z‹„}{„
©l{ˆ„{ŠŠ{‰f…‚{Š~‚{„f[unƒŠfˆ{‰‰C‹„za‚{ƒƒŒ{ˆx„z‹„}{„
©f…†ˆ…†‚{„ffj†IƒŠiy~{ʌ{ˆx„z‹„}{„
©f…‚x‹Š{„fXƒŠiy~{ʌ{ˆx„z‹„}{„
©f…‚Œ„‚y~‚…ˆzB„wy~y~‚…ˆ{ˆŠflYCYƒŠa‚{x{Œ{ˆx„z‹„}{„
©c{~ˆ‰y~y~ŠŒ{ˆx‹„zˆ…~ˆ{ƒŠfˆ{‰‰C‹„za‚{ƒƒŒ{ˆx„z‹„}{„D
Betriebswasserleitungen, in denen ausschließlich Kaltwasser transportiert wird, können auch in der Druckstufe PN 10
installiert werden, die kein DVGW-Prüfzeichen besitzen.
Damit Querverbindungen zwischen Trinkwasser- und Betriebswasserleitungen ausgeschlossen werden, sollten unterschiedliche Werkstoffe bei beiden Systemen verwendet werden, wie z.B. Trinkwasserinstallationen aus Kupfer und
Betriebswasserleitungen aus den oben beschriebenen Werkstoffen.
Rechtliche Grundlagen
Der Bau oder die spätere Nachrüstung eines Gebäudes mit einer Regenwasseranlage kann genehmigungs- oder anzeigepflichtig sein. Die Regelungen sind nicht bundeseinheitlich. Vor dem Bau von Regenwasseranlagen sind folgende
rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten:
Baurecht
Dem zuständigen Bauamt ist bei Neubau oder Änderung einer Entwässerrungsanlage ein Antrag oder eine Anzeige
einzureichen. Für die Errichtung eines ortsfesten Regenwasserspeichers ist in der Regel erst ab einem Volumen von
50 m3 bzw. einer Wassertiefe von 3 m eine Baugenehmigung erforderlich. Die Umnutzung von vorhandenen Behältern
bedarf dann einer gesonderten Genehmigung, wenn wassergefährdende Stoffe, z.B. Heizöl, gelagert wurden. Die
Genehmigung ist unter Nachweis der ordnungsgemäßen Entsorgung und Reinigung bei der Bauaufsichtsbehörde/
unteren Wasserbehörde zu beantragen.
Abwassersatzung
Für die Regenwasserrückhaltung/Speicherung bedarf es ggf. einer Abstimmung mit dem Betreiber des örtlichen Kanalisationssystems ( z.B. Gemeinde, Abwasserverband usw. ):
Abwassergebührenordnung
Für eine Festlegung oder eine Änderung der Niederschlags- oder Schmutzwassergebühren gelten die kommunal sehr
unterschiedlichen Abwassergebührenordnungen. Um die Regenwassernutzung, -versickerung und Dachbegründung zu
fördern, haben einige Städte und Kommunen die Grundlage für die Erhebung von Abwassergebühren geändert. Die
Abwassergebühren werden in eine Niederschlags- und eine Schmutzwassergebühr getrennt.
306
2009
Wasserversorgung
Regenwassernutzung
©Niederschlagswassergebühr
In den Gemeinden, die eine Niederschlagswassergebühr erheben ( siehe Abwassergebührenordnung ), sollte der Betreiber einer Regenwasseranlage einen Antrag auf Ermäßigung oder Befreiung ( bei Regenwasserversickerung) von der
Niederschlagswassergebühr stellen. Die Niederschlagswassergebühr richtet sich nach der bebauten und befestigten
Fläche , die an den Kanal angeschlossen wird, wie z.B. Dach- oder Hoffläche.
©Schmutzwassergebühr
Die Gebühren für das Ableiten und Reinigen von Schmutzwasser werden meist nach dem Trinkwasserverbrauch ermittelt. Viele Entwässerungsämter verlangen daher zur genauen Feststellung der aus den Regenwasseranlagen zusätzlich
eingeleiteten Schmutzwassermenge die Installation eines Betriebswasserzählers in der Verteilleitung. Um Doppelzählungen zu vermeiden, ist in die Leitung für Trinkwassernachspeisung zusätzlich ein Wasserzähler einzubauen. Die verwendeten Wasserzähler müssen den Anforderungen des Eichgesetzes genügen.
Wasserrecht
Eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Nutzung von Regenwasser durch die untere Wasserbehörde ist in der Regel
nicht erforderlich. In einigen Landeswassergesetzen ist die Forderung enthalten, daß das bei Neubauten anfallende
Niederschlagwasser auf dem Grundstück verwertet z.B. versickert) werden muß.
©Versickerung des Überlaufregenwassers
Zur Versickerung des Überlaufwassers genügt meist ein formloser Antrag auf „wasserrechtliche Genehmigungzur Versickerung von nicht schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser“. Die Prüfung bezieht sich primär auf den Abstand
zum höchsten Grundwasserstand.
Trinkwasserversorgung ( AVBWasserV )
Beim Bau einer Regenwasseranlage müssen, sofern ein Anschluß an die öffentliche Trinkwasserversorgung besteht,
die Bestimmungen des § 3 der „Verordnung mit Wasser “ (AVBWasserV) vom Juni 1980 erfüllt werden. Diese räumen
in Abs.1 dem Kunden ein , „ den Bezug (im Rahmen des wirtschafttlich Vertretbaren für das WVU) auf den von ihm
gewünschten Verbrauchszweck oder auf einen Teilbedarf zu beschränken “. Nach Abs.2 Satz 1 besteht seitens des
Kunden gegenüber dem Wasserversorgungsunternehmen vor Errichtung einer Eigengewinnungsanlage - eine Mitteilungspflicht.
Trinkwasserverordnung
Nach der Trinkwasserverordnung ist der Betreiber einer Hausinstallation dafür verantwortlich daß keine gesundheitlichen Gefahren für die Hausbewohner entstehen und keine negativen Rückwirkungen auf die öffentliche Wasserversorgung die z.B. durch unzulässige Querverbindungen zwischen einer Trinkwasser und einer Nichttrinkwasseranlage
(Betriebswasser) entstehen können, das Trinkwasser durch Fremdstoffe oder Krankheitserreger gefährdet. Nach § 17
der Trinkwasserverordnung besteht eine Kennzeichnungspflicht von Nichttrinkwasseranlagen zur deutlichen Unterscheidung zu Trinkwasseranlagen.
307
2009
Abwasserentsorgung
Spezifische Vorschriften und Normen
ABWASSERENTSORGUNG
Spezifische Vorschriften und Normen
Gesetzliche Regelungen
Gesetz zur Ordnung der Wasserhaushalte (Wasserhaushaltsgesetz WHG) vom 12.November 1996 (BGBl. I S. 1695)
Gesetz über Abgaben für das Einleiten von Abwässern in Gewässer (Abwasserabgabengesetz –
AbwAG) vom 03.November 1994 (BGBl.I S. 3370) und Änd. v. 21.März 1997 (BGBl. I S. 566)
Wassergesetze der Bundesländer: vergl. Kapitel Wasserversorgung
Normen
DIN EN 12056
DIN EN 752
DIN 1986-100
01.01
04.08
05.08
DIN 1986-3
DIN 1986-4
11.04
02.03
DIN 1986-30
DIN EN 858-1
02.03
02.05
DIN EN 858-2
DIN 1999-100
10.03
10.03
DIN EN 1825-1
12.04
DIN EN 1825-2
DIN 4040-100
05.02
12.04
DIN 4045
DIN EN 12050-1
05.01
DIN EN 12050-2
DIN EN 12050-3
DIN EN 12050-4
05.01
05.01
05.01
DIN EN 13564-1
10.02
Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden;
Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden
Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke - Teil 100:
Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056
-; Regeln für Betrieb und Wartung
-; Verwendungsbereiche von Abwasserrohren und -formstücken
verschiedener Werkstoffe
-; Instandhaltung
Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten (z.B. Öl und Benzin); Bau-, Funktions- und
Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung
-; Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung
-; Anforderungen für die Anwendung von Abscheideranlagen nach
DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2
Abscheideranlagen für Fette; Bau-, Funktions- und Prüfgrundsätze,
Kennzeichnung und Güteüberwachung
-; Wahl der Nenngröße, Einbau, Betrieb und Wartung
-; Anforderungen an die Anwendung von Abscheideranlagen nach
DIN EN 1825-1 und DIN EN 1825-2
08.03 Abwassertechnik – Grundbegriffe
Abwasserhebeanlagen für die Gebäude und Grundstücksentwässerung Bau- und
Prüfgrundsätze; Fäkalienhebeanlagen
-; Abwasserhebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser
-; Fäkalienhebeanlagen zur begrenzten Verwendung
-; Rückflussverhinderer für fäkalienfreies und fäkalienhaltiges
Abwasser
Rückstauverschlüsse für Gebäude
Richtlinien
DWA - Regelwerk (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. DWA) ATV- Arbeitsblätter:
A 115
10.94 Einleiten von nicht häuslichem Abwasser in eine öffentliche Abwasseranlage
A 118
11.99 Hydraulische Bemessung und Nachweis von Entwässerungssystemen
A 251
08.03 Kondensate aus Brennwertkesseln
Satzungen und Betriebsvorschriften der regionalen Abwasserbeseitigungsunternehmen und Zweckverbände
308
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
ALLGEMEINE AUSFÜHRUNGEN; GRUNDSÄTZE
Entwässerungsanlage
Geltungsbereich der Normen
Nach DIN EN 12056 besteht eine Entwässerungsanlage aus Entwässerungsgegenständen, Rohrleitungen und anderen Bauteilen, welche Abwasser sammelt und mittels Schwerkraft entwässert, wobei eine Abwasserhebeanlage Teil
einer Schwerkraftentwässerungsanlage sein kann.
Für die Planung und den Bau von Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke gelten sowohl Teile der Europäischen Normen als auch ergänzende Regeln aus der Normenreihe DIN 1986. Bild 1 zeigt den Geltungsbereich des
gesamten Normenwerkes für Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden und auf Grundstücken.
Bild 1
Geltungsbereich der Normen für Entwässerungsanlagen
Grundlagen und Planungshinweise
Nach den geltenden technischen Regeln ist die ordnungsgemäße Ableitung von Schmutz- und Regenwasser von
Grundstücken im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich. Hierzu müssen die Einleitungsvorschriften der Entsorgungsunternehmen z.B. rückhalten bzw. vorbehandeln von schädlichem Abwasser zum Schutz der Anlagen, der Umwelt und des Personals innerhalb der Anlage beachtet werden. Außerdem muss die Entwässerungsanlage
so gebaut werden, dass der Schutz des Gebäudes und der Bewohner sichergestellt ist.
Misch- und Trennsystem
Unabhängig vom Kanalsystem darf innerhalb von Gebäuden Schmutzwasser nicht in Regenwasserleitungen und Regenwasser nicht in Schmutzwasserleitungen eingeleitet werden. Beim Mischsystem im öffentlichen Abwasserkanal darf
erst außerhalb des Gebäudes eine Zusammenführung von Schmutz- und Regenwasser in der Grundleitung erfolgen.
309
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Sanitärinstallation / Bezeichnungen der Leitungsabschnitte
a
Anschlusskanal
Kanal zwischen dem öffentlichen Abwasserkanal und der Grundstücksgrenze bzw. dem
Übergabeschacht (erste Reinigungsöffnung auf dem Grundstück).[ Die Bezeichnung „KANAL“ zeigt, dass dieser Teil der Entwässerungsleitung bereits zur kommunalen Entwässerung zählt].
b Grundleitung
Unzugänglich im Baukörper (z.B. in der Grundplatte) bzw. im Erdreich verlegte Leitung, die
in der Regel das Abwasser dem Anschlusskanal zuführt.
c
Frei verlegte, liegende Leitung (z.B. im Keller) die das Abwasser aus Fall- und Anschlussleitungen sammelt und weiterleitet.
Sammelleitung
d Fallleitung
d.1 Schmutzwasserfallleitung Senkrechte Leitung (evtl. auch mit Verziehung), die in der Regel über Dach gelüftet wird
und das Abwasser aus den Geschossen sammelt und der Grund- oder Sammelleitung
zuführt.
d.2 Regenwasserfallleitung
e Anschlussleitung
e.1 Einzelanschlussleitung
2009
Leitung vom Geruchverschluss eines Entwässerungsgegenstandes bis zur weiterführenden
Leitung, z.B. e.2 Sammelanschlussleitung. Bei Abläufen ohne Geruchverschluss (z.B. Flachdachabläufen) beginnt die Einzelanschlussleitung am Ablaufstutzen.
f
Verbindungsleitung
Leitung zwischen Ablaufstelle und Geruchverschluss
g
Umgehungsleitung
Leitung zur Aufnahme von Anschlussleitungen im Staubereich des Übergangs einer Fallleitung in eine Sammel- oder Grundleitung bzw. einer Fallleitungsverziehung (siehe Leitungsverlegung).
h
Lüftungsleitung
(siehe auch Lüftungssysteme)
Leitung zur Be- und Entlüftung der Entwässerungsanlage.
Diese Leitungen dürfen kein Abwasser führen.
Bild 2
310
Senkrechte Leitung (innen oder außen verlegt), die das Regenwasser von Dächern, Balkonen u.s.w. sammelt und der Grund- oder Sammelleitung zuführt.
Leitungsabschnitte der Sanitärinstallation
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Tabelle 1
Gefälle, Füllungsgrad und Fließgeschwindigkeit von Entwässerungsleitungen nach DIN 1986-100
Leitungsabschnitt
Füllungsgrad
h/d
Anschlussleitung
unbelüftet
--------
belüftet
Sammelleitung
Schmutzwasser
Mindestgefälle
Mindestfließgeschwindigkeit
m/s
1 : 100
--------
--------
1 : 200
--------
0,5
1 : 200
0,5
nach Hebeanlagenanschluss
0,7
1 : 200
0,5
Grundleitung
Schmutzwasser
innerhalb von Gebäuden
0,5
1 : 200
0,5
nach Hebeanlagenanschluss
0,7
1 : 200
0,5
Grundleitung
Schmutzwasser
Mischwasser
außerhalb von Gebäuden
0,7
1 : DN
0,7
max. 2,5
nach Hebeanlagenanschluss
und einem Schacht mit offenem Durchfluss
1,0
1 : DN
0,7
max. 2,5
Sammelleitung
Regenwasser
0,7
1 . 200
--------
Grundleitung
Regenwasser
innerhalb von Gebäuden
0,7
1 : 200
--------
außerhalb von Gebäuden
0,7
--------
max. 2,5
nach einem Schacht
mit offenem Durchfluss
1,0
--------
max. 2,5
ab DN 150
nach einem Schacht
mit offenem Durchfluss
1,0
1 : DN
0,7
max. 2,5
Grundleitung
Mischwasser
Be- und Entlüftung der Entwässerungsanlage
Die ordnungsgemäße Funktion der Entwässerungsanlage und der öffentlichen Kanäle muss durch eine ausreichende
Lüftung sichergestellt werden.
Jede Fallleitung muss deshalb als Lüftungsleitung bis über Dach geführt werden (Ausnahmen siehe „Lüftungsventile“).
Grund- und Sammelleitungen in Anlagen ohne Fallleitung sind mit mindestens einer Lüftungsleitung über Dach zu versehen.
Um störungsfrei funktionieren zu können, müssen Entwässerungsanlagen be- und entlüftet werden.
Lüftungssysteme
Es können verschiedene Lüftungssysteme vorgesehen werden.
Das Hauptlüftungssystem: Jede Fallleitung wird ohne Nennweitenänderung über Dach geführt. Es können auch mehrere
Hauptlüftungsleitungen zusammengefasst werden.
311
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Das Nebenlüftungssystem: Es werden „direkte“ und „indirekte“ Nebenlüftungssysteme unterschieden.
Bei direkten Nebenlüftungen wird eine gesonderte Lüftungsleitung parallel zur Fallleitung geführt, die in jedem Geschoss mit der Fallleitung verbunden wird.
Bei indirekter Nebenlüftung wird am Ende der Anschlussleitung eine zusätzliche Lüftungsleitung entweder gesondert
über Dach oder im obersten Geschoss an die Fallleitung geführt.
Das Umlüftungssystem: Unter Umlüftung wird eine Lüftungsleitung verstanden, die eine Anschlussleitung zusätzlich
lüftet. Sie wird zur Fallleitung zurückgeführt.
Belüftungsventile
Unter Beachtung bestimmter Einbauregeln dürfen als zusätzliche Lüftung (als Alternative zur indirekten Nebenlüftung
bzw. Umlüftung) Belüftungsventile eingebaut werden, wenn sie nach DIN EN 12380 hergestellt, geprüft und gekennzeichnet (CE) sind.
Bei Verwendung dieser Ventile muss grundsätzlich die Fallleitung als Hauptlüftung über Dach geführt werden. Als einzige Ausnahme kann im Ein- und Zweifamilienhaus eine Fallleitung statt einer Hauptlüftung ein Belüftungsventil erhalten,
wenn mindestens eine Fallleitung im Haus als Hauptlüftung über Dach geführt ist.
Bild 3
Lüftungssysteme
Verlegung von Leitungen
Entwässerungsanlagen nach DIN EN 12056 und DIN 1986 sind Schwerkraftentwässerungen, d.h. alle Leitungen sind
mit Gefälle zu verlegen und müssen leer laufen können (Ausnahmen sind planmäßig vollgefüllte Regenwasserleitungen
im Druckentwässerungssystem und Druckleitungen von Hebeanlagen). Das jeweilige Mindestgefälle richtet sich nach
der Art des Leitungsabschnittes, der Abwasserart und teilweise (bei Anschlussleitungen) nach der Lüftung des Leitungsteiles.
312
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Das Gefälle liegender Leitungen soll gleichmäßig und nicht über 1:20 (5cm/m) sein. Größere Höhenunterschiede sind
nicht mit einem Sturzgefälle (über 1:20), sondern mit einem Absturz (senkrechter Leitungsteil) zu überwinden. Nach DIN
1986-100 soll das Mindestgefälle
- für ungelüftete Anschlussleitungen
1:100
- für gelüftete Anschlussleitungen
1:200
- für Grund- und Sammelleitungen
1:200
sein, wobei die Mindestfließgeschwindigkeit bei Grund- und Sammelleitungen von 0,5 m/s nicht unterschritten werden
soll (siehe auch Tabelle 1).
Bei liegenden Abwasserleitungen sind zusätzlich zu beachten:
%
%
Richtungsänderungen in Grund- und Sammelleitungen dürfen nur aus Bogen mit maximal 45° (Winkel des einzelnen Bogens) hergestellt werden.
Der Winkel von Abzweigen in diesen Leitungen darf ebenfalls höchstens 45° sein.
Die gleichen Grundsätze sollten auch bei Anschlussleitungen, besonders bei „liegenden“ Richtungsänderungen
eingehalten werden.
Bild 4
%
%
%
%
Doppelabzweige dürfen in liegenden Leitungen nicht verwendet werden.
Dimensionsänderungen müssen mit geeigneten Übergangsformstücken bzw. entsprechenden Übergangsdichtungen ausgeführt werden.
In Fließrichtung darf keine größere in eine kleinere Leitung einmünden.
Die Übergangsformstücke in liegenden Leitungen sollen exzentrisch sein und scheitelgleich eingebaut werden.
Bild 5
Gemäß DIN 1986-100 (05.08) müssen die Übergangsformstücke in Grundleitungen sohlengleich eingebaut werden.
Die Betriebssicherheit ist aber bei scheitelgleichem Einbau erheblich besser.
Besonders in liegenden Leitungen sollen ausreichend Reinigungsmöglichkeiten vorgesehen werden.
313
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
In Fallleitungen müssen bei höheren Gebäuden besondere Verlegeregeln beachtet werden, um die Anschlüsse im
untersten Geschoss gegen Austreten von Abwasser und Schaum zu schützen.
Bei Gebäuden bis zu 3 Geschossen bzw. max. 10 m Fallleitungshöhe können ohne besondere Vorkehrungen die
Anschlussleitungen der unteren Einrichtungsgegenstände mit der Fallleitung verbunden werden.
Fallleitungen, die 4 bis 8 Geschosse durchlaufen bzw. 10 bis 22 m lang sind, können in zwei verschiedenen Arten
verlegt werden.
%
%
Der untere Teil der Fallleitung (min.2 m) und der erste Teil der liegenden Leitung (min.1 m) sind von Anschlüssen
freizuhalten. Der Fußbogen muss mit einer Zwischengeraden von 250 mm aufgelöst werden.
Die Anschlussleitungen der unteren Einrichtungsgegenstände werden an eine Umgehungsleitung angeschlossen.
Die Umgehungsleitung muss mindestens 2 m oberhalb des Fußbogens mit einem spitzen Winkel an die Fallleitung
angeschlossen werden, und darf erst 1,5 m hinter der Umlenkung mit der liegenden Leitung verbunden werden.
Die Umlenkung braucht in diesem Fall nicht „aufgelöst“ zu werden.
Bild 6
Bild 7
314
2009
Auflösung einer Umlenkung:
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Fallleitungen, die mehr als 8 Geschosse durchlaufen bzw. länger als 22 m sind, müssen immer mit einer Umgehungsleitung versehen werden. Die Umlenkung (der Fußbogen) ist zusätzlich immer mit einer Zwischengraden von 250 mm
aufzulösen (Bild 8).
Bei Wand- und Deckendurchführungen sind die jeweils geltenden Schallschutz- und Brandschutzvorschriften und Richtlinien einzuhalten. Hier gelten für den Schallschutz die DIN 4109 und für den Brandschutz die DIN 4102 und zusätzlich
die Bauordnungen der Länder.
Bild 8
Fallleitungen über 8 Geschosse
Seitliche Anschlüsse an liegende Leitungen und benachbarte Anschlüsse an Fallleitungen sind so zu verlegen, dass
Fremdeinspülungen vermieden werden. Seitliche Anschlüsse in Grund- und Sammelleitungen sollen daher geneigt erfolgen (Bild9). Gegenüberliegende Anschlüsse an Fallleitungen müssen einen entsprechenden Höhenunterschied der
beiden Rohrsohlen bzw. einen geringen Spreizwinkel zueinander haben (Bild 10).
Bild 9
315
Bild 10
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Schutz gegen Austritt von Gasen und Überflutung
Jede Ablaufstelle ist (bis auf geringe Ausnahmen) mit einem Geruchverschluss zu versehen. Die Geruchverschlusshöhe
(Sperrwasserhöhe) muss mindestens betragen:
bei Schmutzwasserabläufen
50 mm
bei Regenwasserabläufen
100 mm
Mehrere Ablaufstellen gleicher Art (z.B. Reihenwaschanlagen) können bei maximal 4 m langer Verbindungsleitung über
einen gemeinsamen Geruchverschluss entwässert werden.
Jede Wasserentnahmestelle in Gebäuden muss einem Ablauf zugeordnet sein, ausgenommen sind Entnahmestellen für
Feuerlöschzwecke und Anschlüsse für Wasch- und Geschirrspülmaschinen.
Sanitärräume, die allgemein zugänglich sind bzw. von einem wechselnden Personenkreis benutzt werden, müssen mit
Bodenabläufen ausgestattet sein. In Wohnungsbädern sollte ein Bodenablauf eingebaut werden.
Balkone müssen einen Ablauf oder eine vorgehängte Rinne erhalten. Bei geschlossener Brüstung muss zusätzlich eine
Durchlassöffnung von min. 40 mm lichter Weite vorhanden sein.
Reinigungsrohre / Reinigungsverschlüsse
Zur Inspektion, Prüfung und Instandhaltung von Abwasserleitungen müssen Reinigungsöffnungen bzw. Reinigungsverschlüsse in den Rohrleitungen vorhanden sein.
In Arbeitsräumen, in denen Nahrungsmittel be- und verarbeitet oder gelagert werden, dürfen keine Reinigungsöffnungen eingebaut werden.
Je nach Leitungsart können unterschiedliche Ausführungen vorgesehen werden, z.B. als:
-
Rohrendverschluss;
Reinigungsverschluss;
Reinigungsrohr mit runder Öffnung;
Reinigungsrohr mit rechteckiger Öffnung;
Schiebestück;
offene Rohrdurchführung im Schacht.
Schutz gegen Rückstau
Unabhängig vom Entwässerungssystem (Trenn- oder Mischsystem) muss mit zeitweiser Überlastung des Kanals gerechnet werden. Um Schäden am Gebäude zu vermeiden, sind deshalb alle unterhalb der Rückstauebene liegenden
Entwässerungsgegenstände gegen Rückstauschäden durch Einbau und regelmäßiger Wartung von Sicherungseinrichtungen zu schützen.
Die Rückstauebene ist, wenn nichts anderes festgelegt wurde, in ebenem Gelände die Straßenoberfläche über dem
Anschluss am Kanal, einschl. Gehwege, Seitenstreifen u.s.w..
Als Sicherungseinrichtungen sind Hebeanlagen (Einrichtungen zum Sammeln und automatischen Heben von Abwasser
über die Rückstauebene) einzubauen.
In Räumen von untergeordneter Nutzung bzw. bei Ablaufstellen auf deren Benutzung im Rückstaufall verzichtet werden
kann, dürfen Rückstauverschlüsse eingebaut werden.
Hebeanlagen werden nach DIN EN 12056-4 und DIN EN 12050 unterschieden in:
Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser
Hebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser
Fäkalienhebeanlagen zur begrenzten Verwendung
316
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Die Bemessungsregeln für Hebeanlagen sind in DIN EN 12056-4 enthalten.
Bei der Wahl der Pumpenleistung für Fäkalienhebeanlagen ist besonders bei kleineren Anlagen darauf zu achten, dass
die Nennweite der Druckleitung (bei Pumpen ohne Fäkalienzerteilung) mindestens DN 80 und die Fließgeschwindigkeit in der Leitung mindestens 0,7 m/s betragen muss. Hierdurch ergeben sich oft größere Pumpenleistungen als nach
der Berechnung sonst erforderlich.
Bild 11
Anschluss einer Fäkalienhebeanlage
Rückstauverschlüsse werden in DIN EN 13564-1 nach der Bauart in sechs Typen mit unterschiedlichen Einsatzbereichen unterteilt. Der jeweils zulässige Einsatzbereich wird national festgelegt (in Deutschland in DIN 1986-100).
Bei der Verwendung von Rückstauverschlüssen als Schutzvorrichtung gegen Rückstauschäden, dürfen in Deutschland
nur die in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Typen (je nach Anwendungsbereich) eingebaut werden.
Tabelle 2
Anwendungsbereich
Zur Anwendung freigegebene Typen von
Rückstauverschlüssen nach DIN EN 13564-1
Fäkalienfreies Abwasser
Niederschlagswasser
Typen 2, 3 und 5
Fäkalienhaltiges
Abwasser
Typ 3 mit Kennzeichnung „F“
Regenwassernutzungsanlagen a
Typen 0, 1 und 2
a Nur zulässig für Überläufe von Erdspeichern, die an einen Regenwasserkanal angeschlossen werden (DIN 1989-1)
Alle über der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände dürfen nicht über Rückstauverschlüsse und
nur in besonderen Ausnahmefällen über automatische Abwasserhebeanlagen entwässert werden.
317
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Bild 12
Anwendungsbeispiel von Rückstauverschlüssen
Alle über der Rückstauebene liegenden Entwässerungsgegenstände sind mit natürlichem Gefälle (Schwerkraftprinzip)
zu entwässern; das Abwasser dieser Entwässerungsgegenstände darf nicht über Rückstauverschlüsse und nur in zwingend erforderlichen Ausnahmefällen über Abwasserhebeanlagen abgeleitet werden.
(Dieser Satz aus DIN 1986-1, Juni 1988 gilt auch nach dem neuen Regelwerk)
Rückhalten schädlicher Stoffe
In die öffentliche Abwasseranlage darf nur Abwasser eingeleitet werden, welches der DIN 1986-3 entspricht. Abwasser, dass diese Anforderungen nicht erfüllt, ist in geeigneten Anlagen so zu behandeln, dass die gesetzlichen Vorschriften eingehalten, sowie die Satzung des kommunalen Abwasserentsorgers erfüllt werden.
Solche Anlagen sind z.B. Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten, Fette oder Stärke.
Leichtflüssigkeitsabscheider werden z.B. für die Entwässerung von Flächen auf denen Fahrzeuge gewaschen, gewartet bzw. betankt werden, gefordert. Diese Abscheideranlagen müssen den Normen DIN EN 858-1 und DIN EN
858-2 entsprechen und auch nach diesen Normen bemessen werden. Zur Anwendung dieser Anlagen ist zusätzlich
die DIN 1999-100 zu beachten.
Die Anlagen müssen so eingebaut werden, dass keine Leichtflüssigkeit aus der Anlage austreten kann, wenn Rückstau
eintritt bzw. der selbsttätige Verschluss der Anlage schließt.
Zu der Abscheideranlage gehören ein Schlammfang, der vor dem Abscheider eingebaut werden muss und eine Probeentnahmemöglichkeit hinter dem Abscheider.
Nenngröße (NS): Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten werden bevorzugt in folgenden Nenngrößen hergestellt:
NS 1,5 / 3 / 6 / 10 / 15 / 20 / 30 / 40 / 50 / 65 / 80 / 100 / 125 / 150 / 200 / 300 / 400 / und 500.
318
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Die Nenngröße (NS) des Abscheiders wird nach folgender Formel berechnet:
NS = (Qr + fx x Qs) fd
Dabei ist
NS
Qr
Qs
fd
fx
die Nenngröße des Abscheiders;
der maximale Regenabfluss, in l/s;
der maximale Schmutzwasserabfluss, in l/s;
der Dichtefaktor für die maßgebende Leichtflüssigkeit;
der Erschwernisfaktor in Abhängigkeit von der Art des Abflusses.
Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten werden nach DIN EN858-1 in zwei Klassen unterteilt, die je nach Anforderung verwendet werden.
Tabelle 3
Klasse
Bild 13
Höchstzulässiger Gehalt
an Restöl
mg/l
Typische Abscheidetechnik
(zum Beispiel)
I
5,0
Koaleszenzabscheider
II
100
Schwerkraftabscheider
Beispiel eines Leichtflüssigkeitsabscheiders mit vorgeschaltetem Schlammfang
Fettabscheider werden in Betrieben, in denen fetthaltiges Abwasser anfällt, z.B. Küchen in Hotels und Gaststätten,
fleischverarbeitende Betriebe und bestimmte Konservenfabriken, gefordert. Sie müssen der DIN EN 1825-1 und
DIN EN 1825-2 entsprechen. Zusätzlich ist die DIN 4040-100 zu beachten.
Fettabscheider werden je nach Bauart und Nenngröße für den Einbau außerhalb bzw. innerhalb von Gebäuden hergestellt. Außerdem werden sogenannte „Selbstentsorger“ am Markt angeboten, die den erforderlichen Reinigungs- und
Wartungsaufwand erheblich reduzieren.
Abwasser aus Fettabscheidern, die unter der Rückstauebene liegen, muss über eine Hebeanlage abgeleitet werden.
Die Anschlussleitung, die zum Fettabscheider führt, soll so verlegt werden, dass eine möglichst geringe Abkühlung des
Abwassers eintritt. Evtl. ist eine Begleitheizung und Wärmedämmung vorzusehen.
319
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Die Lüftung der Zulaufleitungen ist besonders zu beachten.
Die Zulaufleitung muss als Lüftungsleitung bis über Dach geführt werden. Zusätzlich sind alle Anschlussleitungen von
mehr als 5 m Länge gesondert zu lüften.
Bewegliche Fettabscheider z.B. für Imbissstände sind nur für diesen Anwendungsfall vorgesehen und dürfen nicht als
festeingebaute Anlagen verwendet werden.
Bei der Bemessung von Fettabscheidern muss die Art und Menge des zu behandelnden Schmutzwassers ermittelt
werden. Hierzu sind folgende Faktoren zu berücksichtigen.
o
o
o
o
der maximale Schmutzwasserabfluss (Zufluss zum Abscheider);
die maximale Temperatur des Abwassers;
die Dichte der abzuscheidenden Fette;
der Einfluss der Spül- und Reinigungsmittel.
Nenngrößen (NS)
Nach DIN EN 1825-1 sind die bevorzugten Nenngrößen (NS) für Fettabscheider:
NS 1 / 2 / 4 / 7 / 10 / 15 / 20 und 25
Die Nenngröße eines Fettabscheiders wird nach folgender Gleichung ermittelt:
NS = Qs x ft x fd x fr
Dabei ist
NS
Qs
ft
fd
fr
die berechnete Nenngröße des Abscheiders;
der maximale Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sekunde;
der Erschwernisfaktor in Abhängigkeit von der Temperatur im Zufluss
der Dichtefaktor für die maßgebenden Fette / Öle;
der Erschwernisfaktor für den Einfluss von Spül- und Reinigungsmitteln.
Nach der Berechnung ist die nächsthöhere Nenngröße zu wählen.
Maximaler Schmutzwasserabfluss
Der maximale Schmutzwasserabfluss Qs kann auf unterschiedlichen Wegen ermittelt werden:
a)
b)
c)
d)
Bild 14
durch Messung
durch Berechnung auf der Grundlage der zu entwässernden Kücheneinrichtungsgegenstände
/ Auslaufventile
Berechnung auf der Grundlage der Art des zu entwässernden Betriebes
Spezielle Berechnung für Sonderfälle.
Beispiele für Fettabscheider für den Erdeinbau
a) mit vorgeschaltetem Schlammfang
320
2009
b) mit integriertem Schlammfang
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Bild 15: c) Grundausführung eines
Fettabscheiders für den Einbau
im Gebäude
Bild 16
d) Beispiel eines Fettabscheiders mit integriertem Schlammfang, ausgestattet mit kompletter Einrichtung
zur geruchfreien Außenentsorgung und thermischer Fettverflüssigung für den Einbau im Gebäude
Stärkeabscheider werden besonders in kartoffelverarbeitenden Betrieben und Großküchen benötigt. Ein entsprechendes Regelwerk für den Bau und die Bemessung dieser Anlagen ist bisher nicht erarbeitet worden. Die Bemessung erfolgt
daher nach Erfahrungswerten einzelner Hersteller.
Rohrwerkstoffe für Abwasserrohre
Die in Gebäude- und Grundstücksentwässerungsanlagen zugelassenen Rohrwerkstoffe sind in der DIN 1986-4 aufgelistet. In der nachfolgenden Tabelle 4 ist ein Auszug, der in der Norm aufgeführten gebräuchlichsten Rohrwerkstoffe
enthalten. Die Reihenfolge wurde nach der Nummerierung der DIN 1986-4 gewählt und stellt keine Wertung dar.
Die in der Norm enthaltene Spalte „Brandverhalten“ wurde in der Tabelle nicht aufgeführt, da die Angaben nur die
Einsatzbereiche aus Sicht der Planung der Entwässerungsleitungen und nicht die zusätzlich zu berücksichtigenden
„bauaufsichtlichen“ Regeln wiedergeben sollen.
Allgemein kann aber gesagt werden, dass alle Kuststoff-Werkstoffe „brennbar“ und die metallischen und mineralischen
Werkstoffe „nicht brennbar“ sind. Das bedeutet nicht, dass nur bei einer Werkstoffgruppe brandschutztechnische
Maßnahmen erforderlich sind.
321
2009
Abwasserentsorgung
Allgemeine Ausführungen
Tabelle 4
Werkstoff
Grundleitungen
alle anderen
Leitungsteile
Für unverdünnte
Kondensate aus
Feuerungsanlagen
Steinzeugrohr
+
+
+
PVC – U - Rohr
+
-
+
Gusseisen (SML)
+
+
-
Stahlrohr
+*)
+
-
PE – HD - Rohr
+
+
+
PP - Rohr
-
+
+
PP – Rohr mineralverstärkt
+
+
+
PE mineralverstärkt
-
+
+
ABS/ASA/PVC mit mineralverstärkter Außenschicht
-
+
+
*) im Erdreich mit zusätzlichem Korrosionsschutz
Die Angaben in der Tabelle der DIN 1986-4 gelten für die Ableitung von Abwasser (häuslichem Schmutzwasser)
einschließlich Niederschlagswasser nach DIN 1986-3.
Außerdem ist auf die Verwendbarkeit zur Ableitung unverdünnter Kondensate aus Feuerungsanlagen hingewiesen.
Bei Ableitung von anderem Abwasser bzw. Verlegung in aggressivem Boden oder Grundwasser muss im Einzelfall besonders nachgewiesen werden, dass die Abwasserrohre und Formstücke, z.B. durch geeignete Schutzmaßnahmen, brauchbar sind.
Dieser wichtige Hinweis in der Norm sollte bei allen „besonderen Bauvorhaben“ immer beachtet werden.
Ein Blick in die, von vielen Rohrherstellern herausgegebenen Beständigkeitslisten, ist für den Planer bzw. Installateur
oft nicht ausreichend. In diesen Listen sind zwar eine Vielzahl von Medien aufgeführt, der „chemische Laie“ kann aber
nicht entscheiden, ob ein Werkstoff geeignet ist, wenn z.B. mehrere besondere Abwasserbestandteile, die kritisch sein
könnten, enthalten sind.
Diese Entscheidung sollte man dem Hersteller der Rohre überlassen, denn er kann am besten die Einsatzmöglichkeiten
seines Werkstoffes beurteilen.
Die Verwendbarkeit sollte man sich immer, in Verbindung mit der angefragten Abwasserzusammensetzung, schriftlich
bestätigen lassen.
322
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
EINBAUMAßE, MONTAGEHINWEISE, GRUNDLAGEN
Grundlagen
Die im folgenden aufgeführten Maßangaben für Sanitärobjekte sind allgemein übliche Richtmaße und beziehen sich
nicht auf bestimmte Objekte. Da es aufgrund der großen Herstellerzahl individuell starke Abweichungen gibt, erheben
die Angaben zu den Abmessungen der Objekte keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sonderformen sind nicht erfasst.
Die Darstellung der Objekte erfolgt symbolartig.
Bei der Planung von Sanitärräumen sind neben den Abmessungen der Objekte und den zugehörigen Bewegungsflächen sowie dem Flächenbedarf für Badmöbel (Stauraum) und Hakenleisten zu beachten:
Bekleidungsbreite bei Futtertüren
Lichtschalter am Eingang
Steckdosen
Heizkörper
Platzbedarf für Sonnenschutz u. ä.
Fliesen
Für Sanitärräume, Fliesenspiegel in Küchen etc. sollten Fliesenpläne im Maßstab 1:20 oder 1:10 angefertigt werden.
Die Flächen der Sanitärräume sind systematisch nach dem Fugenraster einzuteilen. Die Sanitärobjekte und Installationen sind in Symmetrie zum Fugenraster auszurichten. D.h. z.B.:
- Installationsauslässe im Fugenkreuz, auf Plattenmitte oder auf Vertikal- bzw. Horizontalfuge in Fliesenmitte, ebenso Sanitärgegenstände und Ausstattungsarmaturen, soweit Raumgröße und Bewegungsflächen dies zulassen.
- Innerhalb eines Raumes auf symmetrische Anordnung der Nischen und Sanitärgegenstände achten. Fußbodeneinlauf beachten!
Weitere Hinweise:
- Abstimmung Höhe von Vorwandinstallationen und Fliesenraster.
- Restfliesen sollten nicht kleiner als 1/3 Fliesenlänge, -breite sein.
- Ausreichend breite Fugen vorsehen (vgl. auch VOB, DIN 18 352), auf Gleichmäßigkeit achten - hier Maßtoleranzen der Belagstoffe ausgleichen
- Auf dauerelastische Fugen im Anschluss Wand/Wand und Wand/Boden sowie an allen Anschlüssen an
Fenster, Türen, Objekte etc. achten!
- Wenn Fliesenspiegel in Küchen im Bereich des Mietwohnungsbaus in der Höhe wie folgt bemessen werden,
ermöglicht das die individuelle Höheneinordnung der Kücheneinrichtung:
- OK Spüle/Herd mind. 85 cm über OKFF – UK Hängeschrank 150 cm über OKFF
- OK Spüle/Herd maximal 95 cm über OKFF – UK Hängeschrank 160 cm über OKFF
Installationsauslässe (Beispiel)
Bodeneinlauf
Armaturen
323
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
WC
Abmessungen WC’s (b x t) in cm (ohne Kinder-WC):
Wand-WC: Standardmaß
36 x 60 cm
Abweichungen:
Breite 34 - 37 cm,
Tiefe 46 - 70 cm,
barrierefrei 75.
Stand-WC: Standardmaß
36 x 68 cm
Abweichungen:
Breite 35 - 59,5 cm
Tiefe 45,5 - 73,5 cm,
barrierefrei 75.
Montagehöhe h über OKFF (cm), ohne Sitz und Deckel:
20 - 25 Kinder 1 - 3 Jahre (Kinderkrippe)
25 - 30 Kinder 3 - 6 Jahre (Kindergarten)
30 - 35 Kinder 6 - 9 Jahre (Hort, Schule)
39 - 43 Erwachsene u. Jugendliche
45 - 52 Rollstuhlbenutzer und Behinderte mit Hüftleiden (individuell auch geringer), nach DIN 18024/18025 und DIN
18040 E 48 cm einschließlich Sitz.
WC
hA = 22 cm bei Wand-WC
18 cm bei Stand-WC
WC-Sonderformen gibt es für differenzierte Benutzergruppen: Kinder, Behinderte
Besondere Komfortansprüche: automatische WC-Anlagen mit Unterdusche und Warmlufttrocknung, auch mit Lüftung
Spezielle Spülsysteme: Zweistückanlagen mit aufgesetztem Spülkasten, Einstückanlagen mit integriertem Spülkasten
Einbauart
hS (cm)
Zulaufanschlüsse hW (cm)
Spülkasten für
Flachspül- oder
Tiefspül-WC
aufgesetzt
tiefhängend
hochhängend
Wandeinbau
0
12 – 25
* 150
60 - 70 cm
70 - 85 cm
195 - 215 cm
100 - 110 cm
Druckspüler 1)
auf Putz
Wandeinbau
Montagehöhe Spülsystem
100 cm
100 cm
1) ausreichend
bemessene Zuleitung u. Mindestfließdruck beachten!
Spülkästen, Kompakt-Spülrohre
Das Spülwasservolumen beträgt nach DIN 1986-1 6 bzw. 9 l. Stand der Technik sind 6 l-Spülkästen. Durch Verwendung von Spülkästen mit Zweimengen-Spültechnik (3 l/6 l) oder mit Wasserstop-Taste kann der Wasserverbrauch
weiter reduziert werden. Toilettenspüleinrichtungen mit geringem Spülwasservolumen (4 - 4,5 l) sind möglich, wenn für
die gesamte Einrichtung als Einheit ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis vorliegt.
Druckspüler
Ausführung vor der Wand oder als Wandeinbauspüler. Der hochgeklappte Sitz muss unterhalb des Druckspülers gegen den Sitzanschlag fallen - ca. 44 cm über OK WC-Becken. Für Druckspüler gilt ein maximales Spülwasservolumen
von 6 l. Es werden auch hier Zweimengen-Druckspüler angeboten (3 l/6 l), jedoch ist das abgegebene Spülwasservolumen abhängig vom Druck der Versorgungsleitung und vom Verhalten des Benutzers.
324
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Barrierefreies WC
% Spülung muss mit Arm oder Hand ohne Veränderung der Sitzposition zu bedienen sein (in öffentlich zugänglichen Gebäuden beidseitig).
% Anlehnmöglichkeit 55 cm hinter Vorderkante WC-Becken.
% selbst arretierende Haltegriffe, auf der Übersetzseite klappbar (in öffentlich
zugänglichen Gebäuden beidseitig).
% Empfehlung für Rbn: WC bzw. Toilettensitz mit Unterdusche und Trocknung,
auch gepolsterte Sitze. Sitzhöhe verstellbar von Vorteil.
% Wohnungsbau: wenn bekannt, den individuellen Bedürfnissen des Benutzers
angepasst planen. Je nach Erfordernis weitere stabil verankerte horizontale
und vertikale Halte-, Stütz- und Hebevorrichtungen sowie ggf. Deckenschienen
für Umsteigehilfe.
Urinal
Stellfläche Urinale (b x t): 40 x 40 cm
Montagehöhe h über OKFF (cm):
50 - 55
Kinder 7 -10 Jahre (Hort, Schule)
57 - 62
Kinder 11 - 14 Jahre (Hort, Schule)
65 - 70
Erwachsene, Jugendliche ab 15 Jahre
Die Berücksichtigung auch größerer Höhen aufgrund der zunehmenden
Körpergröße ist zu empfehlen.
In öffentlich zugänglichen Gebäuden ist nach DIN 18030 E mind. 1 Urinal
mit Montagehöhe 48 cm vorzusehen.
% Standbreite 60 cm, Achsabstand - Wand 40 cm im Wohnungsbau bzw.
45 cm nach Arbeitsstättenrichtlinie
% Zwischen den Urinalständen bieten halbhohe Trennwände Sichtschutz:
Unterkante 50 cm über OKFF
Oberkante 130 cm über OKFF
Ausladung 45 - 60 cm
% Einblicke von außen (Flure, Foyers) sind zu vermeiden.
% lichter Abstand gegenüberliegender Urinale 140 cm, besser 190 cm
% Bei radargesteuerter Spülung (berührungsloses Auslösen) insbesondere bei Übereckanordnung darauf
achten, dass ungewolltes Auslösen durch entspr.
der Steuerung gewählte Abständen vermieden wird.
% Urinalwände sind nach DIN 1986-1 zu vermeiden.
Urinal
bei optoelektronischer
Spülarmatur für Wandeinbau
1)
Auf dem Markt sind Urinale mit und ohne Wasserspülung erhältlich. Die folgende Darstellung soll lediglich einen kurzen
Überblick über die verschiedenen Systeme geben.
Urinalanlagen mit Wasserspülung
-
ohne Geruchverschluss mit senkrechtem oder waagerechtem Abgang
mit angeformtem Geruchverschluss mit senkrechtem oder waagerechtem Abgang
Spülwassereinlauf von oben
- freiliegend
- verdeckt
325
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Spülsysteme
Jedes Urinalbecken erhält einen Spülwasseranschluss. Das Betätigen der Zulaufarmaturen von Hand oder Fuß ist als
problematisch anzusehen, da die Spülung häufig unterbleibt. Ein selbsttätiger Spülvorgang ist im gewerblich-öffentlichen
Bereich vorzuziehen.
Folgende Spülsysteme sind auf dem Markt erhältlich:
Aufputzurinalspüler, handbetätigt (Druckspüler)
Wandeinbauspüler, handbetätigt
Wandeinbauspüler, fußbetätigt
Fußbodeneinbauspüler, fußbetätigt
elektrische Urinalsteuerungen, berührungslos
Elektrische Urinalsteuerungen arbeiten mit selbstschließenden Magnetventilen in der Zuflussleitung, die auf einen
Impuls hin durch elektrischen Kontakt den Durchfluss des Wassers freigeben und selbsttätig wieder abschließen. Zu
unterscheiden sind:
%
Lichtstrahlsteuerung
Arbeitet mit Lichtsender und Fotozellenempfänger/Reflektor. Die Spülung wird durch Unterbrechung des Lichtstrahls ausgelöst, d. h. der Spülvorgang erfolgt während der Benutzung, kann jedoch durch Einbau eines Verzögerungsrelais‘ bis zu 5 min verzögert werden. Einsatz insbesondere in Reihenanlagen mit starker Frequentierung
in Stoßzeiten.
%
Elektroniksteuerung
Optoelektronik
Arbeitet mit optoelektronischen Abtasteinrichtungen (Sensoren). Einschaltung bei Annäherung (Benutzer wirkt
als Reflektor)
Zwangselektronik
Arbeitet mit Sonde, über die im Innenraum des Urinals ein Überwachungsfeld aufgebaut wird. Urinstrahl
unterbricht Überwachungsfeld, Spülung wird ausgelöst
Zeitelektronik
Ermöglicht Spülen größerer Urinalanlagen in bestimmten zeitlichen Abständen
% Leitwertmessung
Über drei im Siphon eingebaute Sensor-Elektroden werden Leitwertänderungen und somit jede Veränderung der Zusammensetzung der im Siphon befindlichen Flüssigkeit registriert. Durch die Anordnung der drei Sensor-Elektroden wird
die Änderung der Flüssigkeitshöhe bei Benutzung erkannt. Der Microcontroller kombiniert die Messwertänderungen
für Leitwert und Füllhöhe und erkennt das Ende der Benutzung. Nach der voreingestellten Verzögerungszeit wird die
Spülung ausgelöst, so dass der Spülvorgang erst nach Benutzung des Urinals ausgelöst wird. Die Elektronik erkennt
auch ein Verstopfen des Siphons und löst einen Spülstopp aus.
Wasserverbrauch
-
326
2009
zulässige Spülvolumen bei Urinalen ohne Absaugwirkung: 3,8 - 4 l, bei Absaugurinalen 2 - 4 l
im gewerblich-öffentlichen Bereich sind elektronische Einzelsteuerungen den Zeit- und Gruppensteuerungen vorzuziehen
handbetätigte Spüler: günstiger Wasserverbrauch
automatische Spüleinrichtungen: Zeitsteuerung kann dem Benutzungsrhythmus nur angenähert angepasst werden,
hoher Wasserverbrauch, Spülzeiten müssen mit Benutzerzeiten übereinstimmen
elektronische Einzelsteuerung: günstiger Wasserverbrauch, optimale Spülung
Einbaumaße
Montagehinweise
Urinalanlagen ohne Wasserspülung
-
-
Verhinderung der Geruchsbildung durch porenlose Oberflächen (Edelstahl/Spezialglasur)
Siphonarten:
mit Spezialmembran bzw. sich zusammenziehendem Naturkautschukschlauch, der die Flüssigkeit passieren
lässt und das Aufsteigen von Gasen aus dem Abwassernetz verhindert. Eine Kombination mit einer Wasserspülung ist möglich, so dass eine automatische Spülung (z. B. in Schulen nach Pausen) zu bestimmten Zeiten
eingestellt werden kann.
mit abdichtendem Auftriebskörper. Es dürfen nur Reinigungsmittel gemäß den Herstellerangaben verwendet
werden.
mit biologisch abbaubarer Sperrflüssigkeit (leichter als Urin) filtert Urin, schwimmt obenauf. Im Laufe der Zeit
baut sich die Sperrflüssigkeit ab. Reinigung wie vor.
Bei allen Siphonarten sind sowohl eine regelmäßige Funktionskontrolle sowie der periodische Austausch des Siphons erforderlich.
Wasserlose Urinale sind bei täglicher Reinigung als hygienisch einwandfrei zu betrachten.
Die Herstellerhinweise bezüglich Reinigungsart und -zyklen sind unbedingt zu beachten, Anleitungen sind vor Ort
zu hinterlegen.
Bidet
Abmessungen Bidets (b x t):
Wand-Bidet:
Standardmaß 37 x 60 cm
Abweichungen: Breite 35 – 40 cm
Tiefe 54 – 68 cm
Stand-Bidet:
Standardmaß 37 – 67 cm
Abweichungen: Breite 35 – 40 cm
Tiefe 54 – 73 cm
Montagehöhe h über OKFF (cm):
38 - 40 Stand-Bidet
42 - 44 Wand-Bidet
48 - 60 Rollstuhlbenutzer und Behinderte
mit Hüftleiden
Der Wasserbedarf hängt ab von den Vorgängen bei der Nutzung:
Füllen des Beckens (geringerer Komfort bei kleinem Becken
Reinigung unter fließendem Wasser
(Steuerungsart der Armatur wie beim Waschtisch wählen)
Bidet
hA =18 cm bei Stand-Bidet
Ausgussbecken
Ausgussbecken besitzen eine Rückwand (Spritzschutz)
und in der Regel Klapproste zum Aufstellen von Wassereimern und Behältern.
Ausgussbecken für Krankenhäuser, Fäkalienausgüsse
u. ä. sind hier nicht erfasst.
b (cm)
t (cm)
h (cm)
hR (cm)
minimal
40
34
60
22
normal
50
36,5
65
24
maximal
60
38
70
26
Abmessungen Ausgussbecken
Laborausgussbecken werden aus säurebeständigem Feuerton,
Steinzeug, Edelstahl oder Kunststoff hergestellt.
Montagehöhe 85 – 90 cm über OKFF.
Ausgussbecken
327
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Handwaschbecken und Waschtische
Abmessungen (b x t) in cm:
Handwaschbecken (ohne Sonderformen):
Standardmaße
45 x 35
Abweichungen
Eck-HWB
Waschtische:
Standardmaße
Abweichungen
Eck-WT
Doppelwaschtische:
Standardmaße
Abweichungen
Breite 36 - 80, Tiefe 23 - 40,5
39,5/39,5
60 x 55
Breite 50 - 100, Tiefe 38 - 62
35/35 - 60/60
115 x 55
Breite 95 - 130 , Tiefe 50 – 60
Montagehöhe h (cm):
40 - 45
Kinder 1 - 3 Jahre (Kinderkrippe)
50 - 63
Kinder 3 - 6 Jahre (Kindergarten)
65 - 75
Kinder 6 - 12 Jahre (Hort, Schule)
85 - 90
Erwachsene und Jugendliche
80 - 85
Behinderte, Senioren
) 80
Rollstuhlbenutzer nach DIN 18024 und DIN 18040 E
Handwaschbecken/Waschtisch
aW
14 - 18 cm
26 - 35 cm
5 - 10 cm
328
2009
Auslaufmundstück auf Höhe
der Armaturenanschlüsse
S-Auslauf
U-Auslauf
Unterfahrbarer Waschtisch
sh. auch Präzisierungen gemäß DIN 18040 E im Abschnitt
Barrierefreies Bauen / Vorzugslösung: Spiegel 1 m hoch
erlaubt flexiblere Nutzung als der alternative Kippspiegel,
der außerdem aus psychologischen Gründen nicht empfohlen wird.
Handwaschbecken und Waschtische sollten mindestens bei ungünstigem Wohnungsgrundriss, besser generell mit
Schallschutzset eingebaut werden (vgl. Abschnitt Schallschutz).
Waschtische für Rollstuhlbenutzer müssen unterfahrbar sein. Um die Kniefreiheit zu gewähren, müssen die Waschtische eine Mindesttiefe von 55 cm haben sowie mit einem Unterputz- oder Flachaufputzsiphon versehen werden.
Waschtische müssen mind. 60 cm breit sein. Zur bequemeren Benutzung werden höhenverstellbare Waschtische
empfohlen (insbesondere GÖB).
Als Armaturen für Behinderte sind Einhebel-Armaturen mit verlängertem Bedienungshebel, alternativ berührungslose
Armaturen, zu verwenden. Spiegel über Waschtischen sollen 100 cm hoch sein, sind sie niedriger, müssen sie nach
vorne klappbar ausgebildet werden.
Einbaumaße
Montagehinweise
Es ist zu empfehlen, über dem Waschtisch - in Abhängigkeit von der Wahl der Armatur (Stand- oder Wandarmatur) einen Bügelgriff an der Wand zu montieren.
Der Wasserverbrauch ist abhängig von der eingesetzten Armaturenart und -technik. Nach VDI 6024 soll eine Wasser
sparende Armatur mit einem Strahlregler mit einem Nenndurchfluss von 9 l/min ausgestattet sein.
Um den Wasserfluss der tatsächlichen Nutzung anzupassen, sind im gewerblich-öffentlichen Bereich automatische
oder selbstschließende Armaturen zu bevorzugen. Als Wasser sparend gelten hier Armaturen mit einem Durchfluss bis
6 l/min.
Untertisch-Elektro-Warmwassergeräte
Warmwassergeräte werden unterschieden in Durchfluss-Wassererwärmer (Durchlauferhitzer) und Speicher-Wassererwärmer.
Die Durchfluss-Wassererwärmer werden unterschieden in:
hydraulisch,
thermisch und
elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer.
Die Speicher-Wassererwärmer werden angeboten als:
offene und
geschlossene Anlagen.
Offene Anlagen stehen nicht unter dem Druck der Kaltwasserleitung (drucklos), geschlossene Anlagen stehen unter
Wasserleitungsdruck (druckfest).
Je nach gewähltem Prinzip und Anbieter unterscheiden sich ihre Abmessungen und Montagemaße. Oft werden
Montageschablonen zur einfachen Installation angeboten.
Durchlauferhitzer haben gegenüber den Speicher-Wassererwärmern auf Grund ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise
geringere Abmessungen. Klein-Durchlauferhitzer sind bereits in den ca.-Maßen 13 x 19 x 8 cm (h x b x t) zu erhalten.
Die Abmessungen von Kleinspeichern mit einem Fassungsvermögen von 5 l liegen bei ca. 42 x 25 x 22 cm (h x b x t).
Nach Feurich [1] muss bei drucklosen Warmwasserspeichern für die Untertischmontage
- von einem Mindestbodenabstand von 15 cm und
- einem Mindestabstand zur Waschtischmitte von 10 cm ausgegangen werden
Die Nachfrage bei verschiedenen Anbietern von Warmwassergeräten ergab, dass weder für Durchfluss- noch für
Speicher-Wassererwärmer Montagemindestmaße existieren.
In jedem Fall ist bei der Montage von Untertisch-Elektro-Warmwasser-Geräten folgendes zu beachten:
das Gerät ist in einem frostfreien Raum in der Nähe zur Entnahmestelle zu installieren,
es darf nur senkrecht montiert und betrieben werden,
der Stecker muss jederzeit zugänglich sein und
folgende Regeln und Normen sind einzuhalten:
„Verordnung über energiesparende Anforderungen an heizungstechnische Anlagen und Brauchwasseranlagen (Heizungs-Anlagen-Verordnung - HeizAnlV)“,
Vorschriften der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) und die
Vorschriften des VDE, insbesondere VDE 0100 „Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis
1000 V“ sowie der örtlichen Versorgungsunternehmen,
DIN 1988 „Trinkwasser-Leitungsanlagen in Grundstücken“,
DIN 4753 „Wassererwärmungsanlagen für Trink- und Betriebswasser“,
Vorschriften der Wasserversorgungsunternehmen.
329
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Dusche
hi (cm)
l (cm) b (cm)
flach
80
90
100
120
11,5 - 30
11,5 - 30
11,5 - 30
90
75
Rechteckwannen 90/120 80
11,5 - 31
11,5 - 28
Quadratwannen
Eckwannen
80
90
100
120
normal
80
90
100
133
80
90
100
133
11,5 – 28
11,5 – 28
12
16
superflach
hA (cm)
6-7
0 - 5 bei
hi ) 5
6-7
3
6 - 7 2,5 - 3 5 - 15
bei
2,5
hi ) 15
6-7
15 - 30
6-7
bei
hi ) 30
6-7
Abmessungen Duschwannen
_
hBR über Standfläche (cm)
0
190 - 230
Nackenbrause
5 - 30
170 - 200
Schulterbrause
70 - 85
140 - 160
Rückenbrause
85 - 90
100 - 130
Beinbrause
85 - 90
50 - 80
Fußbrause
15 - 30
55 - 75
Oberbrause
Montagehöhen feststehender Brauseköpfe
Dusche
In Arbeitsstätten sind Duschen mit schrägen Strahlen zu bevorzugen - der Kopf wird nicht ungewollt nass (der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, Haar- und Körpertrockenmittel zur Verfügung zu stellen.
Erhöhter Einbau der Duschwanne: Ablaufarmaturen oberhalb der Fußbodenebene bzw. teilweise eingelassen. Bodengleicher Einbau: Duschwanne im Fußbodenbereich versenkt. Aussparung für Abwasseranschluss im Fußbodenaufbau vorsehen. hi größer als Fußbodenaufbau: Deckenaussparung erforderlich (Achtung: Schallschutz/Brandschutz).
Mischbatteriehebel ca. 110 - 120 cm über OKFF montieren. Haltegriffe 110 - 120 cm über der Standfläche anbringen,
15 - 30 cm aus der Mitte des Brausestandes herausgerückt.
Schwallbrausen für Saunen erhalten keinen Warmwasseranschluss.
Für den Wasserverbrauch entscheidend sind die Art der Steuerung der Brauearmatur sowie Ausführung und Anzahl
der Duschköpfe. Der Volumenstrom des Duschkopfes soll auf ca. 7 bis 9 l je Minute begrenzt werden (s. VDI 6024),
wobei die Begrenzung durch den Brausekopf, die Brausearmatur oder einen Durchflussbegrenzer erfolgen kann.
Im gewerblich-öffentlichen Bereich soll der Volumenstrom höchstens 9 l/min je Entnahmestelle betragen. Zur zweckorientierten Anpassung des Wasserverbrauchs wird der Einbau von Selbstschluss- bzw. vollautomatischen (elektronischen) Armaturen neben der Reduzierung des Volumenstroms der Duschköpfe empfohlen.
Aus Gründen des sparsamen Wasserverbrauchs sollte dem Duschen gegenüber dem Baden der Vorzug gegeben
werden.
330
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Duschen für Behinderte
%
%
%
%
%
%
befahrbar (bodenbündig), Gefälle mind. 2 %, Fußbodeneinlauf
für Gehbehinderte Duschen mit minimalen Einstiegshöhen
klappbarer Sitz mit Rückenlehne
Haltegriffe in Höhe von 85 cm über der Standfläche
Einhebelmischbatterien mit Temperaturbegrenzer oder Thermostat
Der mögliche nachträgliche Einbau einer mit einem Lifter unterfahrbaren Badewanne ist zu berücksichtigen.
Badewanne
Dusche für Behinderte
Einbauwannen
Schürzenwannen
l (cm)
b (cm)
160
70
h (cm)
170
75
175
75
180
80
185
85
190
90
180
80
183
78
49
187
78
49
56
bis
65
58
Abmessungen Badewannen
Montagehöhen
Normalhöhe: OK Wanne ca. 49 - 65 cm über OKFF. Verlegung des Abgangs und der Abwasserleitung über dem schwimmenden Estrich.
Teilweise versenkt: OK Wanne ca. 35 - 45 cm über OKFF durch Weglassen der Füße sowie teilweises Versenken des Abganges durch eine Aussparung in der Rohdecke. Hier Schallschutz und Brandschutz beachten.
Behindertenwohnungen, Kinderheime, Altenheime, Wohnungen mit besonderem Komfort.
Einbau bodenbündig: OK Wanne ca. 15 - 20 cm über OKFF durch volle
Versenkung der Wanne. Dadurch Absenkung oder Aussparung der Rohdecke erforderlich (Schallschutz, Brandschutz, Funktion der darunter liegenden Räume!).
Badewannen Montagehöhen
331
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
%
%
%
%
%
%
%
%
%
nach DIN EN 232 Abstand Standfläche Wanne - UK Ablaufloch * 13 cm für Montage des Geruchverschlusses
Nachträgliche Umrüstbarkeit von Badewanne auf Dusche sollte vorgesehen werden.
Wannenreinigung und Pflege erfordert Untertritt (Schräge, zurückgesetzter Sockel, Schürze mit Bodenluft).
Revisionsrahmen nicht direkt über Fußboden anbringen.
Wenn nur Wanne eingebaut wird: geraden Wannenrand für Duschabtrennung bzw. Spritzschutz vorsehen.
Zulaufarmaturen nur dann auf Wannenrand montieren, wenn Wanne dafür vorgesehen ist! (Maßliche Einbaubedingungen in DIN EN 232)
Formen von Badewannen:
- Parallelform und Körperform (ergonomisch günstig, wassersparend)
- Diagonalform (Sitz- und Ablageflächen in den Ecken)
- Raumsparwannen, Eckbadewannen (135 – 165 cm Schenkellänge) und Großwannen (rund oder oval)
- Stufenwannen
- Whirlpools
Aus Gründen des Wassersparens sollte die Wannenform so gewählt werden, dass sie auch zum Duschen verwendet werden kann.
Das Wassersparen ist bei der Badewanne direkt von der Größe der Wanne abhängig. Je kleiner die Wanne
(verringerter Badekomfort), desto weniger Wasser wird benötigt .
Badewannen für Behinderte
%
%
%
%
mit Wannenlifter als Einstiegshilfe unterfahrbar
Mindestgröße: 170 x 75 cm
Höhe * 55 cm (ggf . 50 cm)
eine 60 cm breite Fläche am Kopfende dient als Einstiegshilfe (alternativ Badelift möglich). Ggf. sind Sitzbadewannen
einzubauen.
Da die Benutzung einer Badewanne für Rollstuhlbenutzer
meist ohne fremde Hilfe nicht möglich bzw. gefährlich ist,
wird der Einbau einer Badewanne in der DIN 18025 nicht
vorgeschrieben.
Der nachträgliche Einbau sollte jedoch möglich sein.
Badewanne für Behinderte
Aufstellung der Bade- und Duschwannen in Nischen
Es sollte ein Fixmaß der „Rohbaunische“ (Gipskartonplatten,
Betonwände, geputzte Wände) festgelegt werden - Beispiel mit
Dünnbettverfliesung:
Länge der Wanne
170 cm
2 x Fliesendicke einschl. Dicht- und Klebschicht 2 cm
2 x Fuge Wanne/OF Wand
1,0 bis 1,5 cm
Fixmaß
73,0 bis 173,5 cm
Ist die Nische größer
‰ wenigstens + 1/3 der Fliesenbreite
Ist die Nische kleiner
‰ Badewanne mit Untermaß
verwenden
Nische für Badewanne
bei Dünnbettverfliesung
332
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Aufstellung der Bade- und Duschwannen auf Füßen (Fußgestellen)
Bei der Aufstellung auf Füßen ist zu beachten, dass i. d. R. die Füße allein keinen sicheren Halt für die Badewanne
gewährleisten. Es sind außerdem Wand-Befestigungen erforderlich.
Hier werden vorwiegend zwei Varianten angeboten:
Befestigung mit drei Wandhaken (Wandankern) - zwei für die kraftschlüssige Befestigung, einer als Auflager.
Schallentkopplung von den Wänden beachten, spezielle Schaumstoffbänder einbauen.
Befestigung mit einer Halteschiene, die gleichzeitig die Funktion der Schallentkopplung übernimmt.
Befestigung der Badewanne mit Wandankern in Nischen
Falsch:
Durch kraftschlüssige Befestigung an Längs- und Stirnseite entsteht an der linken Seite ein so breiter Spalt,
dass hier kein spritzwasserdichtes Profil angebracht
werden kann.
Ggf. sind Spannungen nicht auszuschließen.
Richtig:
Durch die Anordnung beider Befestigungsanker an der
Längswand ist eine Ausmittelung der Wanne möglich,
so dass an allen drei Seiten Dichtungsprofile eingebaut
werden können.
Wannenträger
für Bade- und Duschwannen (PORESTA)
Fliesenkante
Poresta Vario
auch mit Untertritt erhältlich
Fliesenkante
Poresta Original
333
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Fliesenkante
Fliesenkante
Poresta Compact
Poresta Profi
für Komfortwannen
Um die Vorteile der Wannenträger (Schallschutz und Wannenwechsel) zu gewährleisten, sind folgende Einbauhinweise zu beachten (vgl. auch Einbauanleitung des Herstellers):
-
Beim Einbau ist darauf zu achten, dass der Wannenträger vollflächig auf dem Fußboden aufsteht, d. h. alle Stege
lagern vollflächig auf, sonst übernimmt der Hersteller keine Garantie. Anschließend werden die Fußbodenfliesen
nur bis zur Vorderkante der Wanne verlegt.
Alle Bodenrippen sind mit 2-Komponenten-PU-Spezialschaum auf dem Untergrund zu befestigen, anderer
Bauschaum darf nicht verwendet werden (Ausdehnung)!
Abstandhalter zur Wand (Schalldämmelemente) werden mit Stiften auf dem Wannenträger befestigt, nicht jedoch
an der Wand. Verbleibende Restabstände sind ebenfalls mit 2-Komponenten-PU-Spezialschaum auszufüllen. Vgl.
nachfolgendes Detail
Größere Abstände zur Wand sind durch entsprechende Passteile zu überbrücken.
Zwei weitere Produkte für spezielle Einbausituationen sind Poresta-Vario-Compact-Wannenträger und Poresta-ThermBade- und Duschwannenträger.
Poresta-Vario-Compact ist ein zweigeteilter Wannenträger – wahlweise ohne oder mit ein bzw. zwei 10 cm breiten
Längendistanz-Stücken in der Mitte für Wannenlängen von 1,50 m, 1,60 m und 1,70 m. Der Wannenträger wird am Ort
der Montage zusammengesteckt. Der Vorteil liegt neben Transport- und Lagerraumersparnis in der Einbaumöglichkeit
unter sehr beengten räumlichen Verhältnissen – Treppe, Flure und das Bad selbst. Lässt sich der Wannenträger im Bad
nicht drehen, können die Noppen an den Nahtstellen abgeschnitten werden, so dass der Träger parallel zur Wand in
die Nische geschoben wird – in diesem Fall sind die Teile untereinander zu verkleben.
Die Wannenträger sind auch mit integriertem Waschmaschinenanschluss erhältlich.
334
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Einbaubeispiel einer superflachen Duschwanne
Wandanschluss bei Dünnbettverfliesung
bei Dickbettverfliesung Schallschutzelement statt 26 mm dann 46 mm breit
335
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Körperschallentkoppelte Aufstellung von Badewannen/Duschwannen
nach VDI 6000 Blatt 1
1 Fliese
2 Fliesenkleber
3 Aufkantung
4 Dichtung und Körperschallentkopplung
5 elastische Fuge
6 körperschalldämmende Hinterfütterung
7 Wandprofil
336
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Spülbecken, Spülmaschine, Waschmaschine
Geschirrspülmaschine und Spüle
Spüle für Rollstuhlbenutzer
Abmessungen (b x t) in cm:
%
%
%
%
%
- Einfachspüle mit Abtropffläche:
* 90 x 60
- Doppelspüle ohne Abtropffläche:
* 90 x 60
- Doppelspüle mit Abtropffläche:
* 120 x 60
Einfach- und Doppelspülen werden geplant als Auflagespültische (Auflage auf Unterschränke) oder Einbauspüle
(Einbau in durchgehende Arbeitsplatten).
Einbauhöhe: nach DIN EN 1116: 80, 85, 90 und 95 cm (+ 5 cm/- 0 cm) OK Spüle über OKFF. Regel: Benutzer
kann Handfläche auf Beckenboden legen, ohne sich dabei zu bücken. Unterbaugeräte jeweils 3cm niedriger,
Tiefe Arbeitsfläche mind. 60cm
Sockelhöhe *10 cm, Sockelrücksprung * 5 cm, Tiefe Oberschränke ≤ 40cm
Installationszone hinter Küchenmöbeln: h 10 cm, t 7 cm
Wasserbedarf ist abhängig von der Größe des Spülbeckens. Bei Doppelbecken mit unterschiedlicher Größe
kann der Wasserverbrauch auf die jeweilige Anwendung (Geschirrspülen, Händewaschen, Gemüsewaschen)
angepasst werden.
Spülen für Behinderte:
Spüle muss uneingeschränkt unterfahrbar sein, dazu muss die lichte Höhe mindestens 67 cm betragen. Unterputz- oder
Flachaufputzsiphon ist erforderlich. Arbeitshöhe i. d. R. 82 – 85 cm. Die Zuflussarmatur der Spüle sollte eine Mischbatterie mit Temperaturbegrenzung sein.
Höhe (cm)
über OKFF
Kalt-/Warmwasserzulauf
Wandarmatur
Standarmatur
Geschirrspülmaschine
110 - 120
45 - 60
50 - 60
Abwasseranschluss Spüle
Geschirrspülmaschine
40 - 55
40 - 50
Geschirrspülmaschinen werden als Stand-, Unterbau- oder
Einbaugeräte gebaut. Sie sind generell mit Aqua-Stop
ausgerüstet, ebenso Einbau-Waschmaschinen.
Breite
(cm)
Montagehöhe Anschlüsse
Tiefe
(cm)
Höhe
(cm)
Standgerät
60
60
85
Unterbaugerät
60
57
82 - 87
Einbaugerät
60 u. 45
57
82 - 87
Abmessungen Geschirrspülmaschinen
Waschmaschinen
b (cm)
Standgerät, Frontlader
60
Unterbaugerät, Frontlader
60
Raumsparmodell, Toplader
40 - 45
Abmessungen Waschmaschinen
t (cm)
h (cm)
60
85
57
82
60 - 65
65 - 85
- Ausladung Waschmaschinenzulauf * 8,5 cm,
bei Integration in Wannenträger 7 cm
Ausladung Ablauf geringer.
- Höhe Ablaufanschluss über OKFF ¾ 50 cm
(45 - 60 cm).
337
2009
Einbaumaße
Montagehinweise
Ausstattung und Zubehör
(alle Angaben in cm)
Waschtischzubehör
Spiegel:
Breite an Waschbeckenbreite anpassen.
Höhe Spiegel-/-schrankmitte über OKFF:
152 - 155 normal für Erwachsene
120 - 130 für Kinder von 7 - 14 Jahren
Spiegel Rollstuhlbenutzer:
Mindesthöhe 100, kippbar/gekippt auch weniger, Breite unter Beachten Seifenspender festlegen
Ablageflächen:
Breite an Waschbecken- o. Spiegelbreite anpassen.
Höhe: OK 30 - 40 über OK Waschbecken.
Seifenspender:
12 - 20
über OK WB
85 - 100 über OKFF für Behinderte
nicht seitlich versetzt, mit ausreichendem Abstand zu darüber liegender Ablage
Handtuchspender:
Stoffspender: an UK Spiegel orientieren - Griffhöhe
Handtuch ca. 120 - 135 über OKFF, für Behinderte 85
Papierspender: UK Spender ca. 105 - 140 über OKFF,
für Behinderte 85
Papierkorb:
OK Korb 70 über OKFF, unterhalb/nahe Handtuchspender anbringen/aufstellen. Im GÖB mögl. nicht unmittelbar neben HWB (Gleichzeitigkeit der Nutzung, insbes.
Stoßnutzung).
Händetrockner, Unterkante über OKFF:
120 - 130 Männer
115 - 125 Frauen
105 - 115 Kinder bis 14 Jahre
100 - 110 Rollstuhlbenutzer
Haartrockner, Unterkante über OKFF:
170 - 180 Männer
160 - 170 Frauen
140 - 150 Kinder 11 – 14 Jahre
130 - 140 Rollstuhlbenutzer
Haartrockner sollten höhenverstellbar sein
GÖB
Taschenablagen vorsehen, mind. 15 x 30, für Behinderte
in Höhe 85
Urinalanlagenzubehör
Wenn Rauchen erlaubt ist:
Zigarettenablage 105 - 120 über OKFF
Toilettenanlagenzubehör
338
2009
Unterkante über OKFF:
70 - 75
Papierrollenhalter
65
bei Kinder-WCs
30 - 45
Reserve-Papierrollenhalter
Papierrollenhalter im Greifbereich seitlich vor dem WC
(40 vor Vorderkante WC), Toilettenbürste vorzugsweise für Wandbefestigung
Damen-WC: Hygienebeutelspender und Hygieneabfallbehälter mit Klappe/Deckel (bei Ausstattung nur
einer Kabine ist diese zu kennzeichnen)
Kleiderhaken:
150 - 155 über OKFF,
85 und 150 für Behinderte
Bidetzubehör
Waschutensilien-Ablagen, Höhe ü. OKFF:
90 - 105 Ablagefläche,
mittig oder seitlich bis 35 versetzt
70 - 90
Seifenschale,
mittig seitlich bis 25 versetzt
80 - 105 Handtuchablage,
ca. 30 seitlich versetzt
80 - 100 Griffmitte von Haltegriffen,
15 - 25 seitlich versetzt
Duschanlagenzubehör
Höhe über Standfläche:
120 - 140
Seifenschale, mögl. außerhalb des
Wasserstrahlbereichs
110 - 112
Griffmitte von Haltegriffen,
15 - 30 aus der Mitte des Brausestandes herausgerückt
85
Griffhilfen für Behinderte
44 - 48
Duschsitz
Duschabtrennung:
Höhe über Duschwanne 173 - 180
Höhe über Badewanne 148 – 150
Vorhangstange:
Höhe über Duschwanne 170 - 180
Höhe über Badewanne 145
Badewannenzubehör
10 - 35 Seifenschale über OK Wanne
40 - 60 seitlicher Abstand der Seifenschale zum
Fußende der Wanne
7 -15
UK Haltegriff über OK Wanne
75 - 85 günstigster Abstand zw. Mitte Haltegriff u.
Wannenaußenkante (Kopfende)
Literatur
1 Feurich, Hugo: Sanitärtechnik.- 9. Auflage, Krammer Verlag Düsseldorf AG, Juli/2005
2 W. Pistohl, Handbuch der Gebäudetechnik, Band
1, 5. Auflage, Werner-Verlag, Düsseldorf August
2004
Produktbezogene Abmessungen
Maßeinheiten
PRODUKTBEZOGENE ABMESSUNGEN
MASSEINHEITEN
Maßeinheiten
Aus den SI-Basiseinheiten wurden Einheiten abgeleitet und erhielten besondere Namen
Größe
Zeichen
Einheitenname
Einheitenzeichen
Frequenz
f
Hertz
Hz
Kraft
F
Newton
N
p
Pascal
Pa
W
Joule
J
Wärmestrom
P
Watt
W
Elektrische Spannung
U
Volt
V
Druck,
mechanische Spannung
Energie, Arbeit,
Wärmemenge
Leistung, Energiestrom,
Dezimale Vielfache und dezimale Teile von Einheiten
Durch Vorsätze vor die Einheiten können größere oder kleinere Einheiten
gebildet werden.
Vielfache
Vorsatzsilbe
Kurzzeichen
Faktor
Deka-
da
10 = 101
Hekto-
h
100 = 102
Kilo-
k
1 000 = 103
Mega-
M
1 000 000 = 106
Giga-
G
1 000 000 000 = 109
Tera-
T
1 000 000 000 000 = 1012
Teile
Vorsatzsilbe
Kurzzeichen
Faktor
Dezi-
d
0,1
= 10 -1
Zenti-
c
0,01
= 10 -2
Milli-
m
0,001
= 10 -3
Mikro-
μ
0,000 001
= 10 -6
Nano-
n
0,000 000 001
= 10 -9
Pico-
p
0,000 000 000 001
= 10 -12
Femto-
f
= 10 -15
Atto-
a
= 10 -18
Beispiele:
1km =
1000 m
1 MW = 1 000 000 W = 1000 kW
1 cm =
0,01 m
1 ml
0,001 l
=
339
2009
Produktbezogene Abmessungen
Maßeinheiten
Maßeinheiten
MASSEINHEITEN
Gesetzliche Einheiten
Größe
Formelzeichen
A
Fläche
Querschnitt
Zeichen
Einheitsname
SI
m2
Quadratmeter
Ar
Hektar
Volumen
Normvolumen
V
Vn
a
ha
Kubikmeter
Liter
m3
kg/m3
l
1 m3 = 1000 l
1 l = 0,001 m3 = 1 dm3
ρ
Kilogramm
Normdichte
Geschwindigkeit
ρn
v
durch Kubikmeter
Meter durch Sekunde
Volumenstrom
Normalvolumenstrom
v
Vn
Kubikmeter durch Sekunde
Liter durch Sekunde
Einstellwert
VE
Liter durch Minute
l/min
1 l/s = 60 l/min
Anschlußwert
Druck
VA
p
Kubikmeter durch Stunde
Newton durch Quadrat-
m3/h
1 l/s = 3,6 m3/h
1 Pa = 1 N/m2
absoluter Druck
atmosphärischer Druck
pabs
patm
meter, Pascal
Bar
bar
1 bar = 100 000 Pa = 10 N/cm2
Überdruck
Unterdruck
pü
pu
Millibar
Druckdifferenz
Δp
Normdruck
pn
Energie, Arbeit
W
Wärmemenge
Q
m/s
m3/s
l/s
N/m2
mbar
Einheitsnamen
Joule
SI
J
Kilojoule
Megajoule
Wattsekunde
Kilowattsekunde
Leistung
Energiestrom
P
Wärmestrom
Wärmebelastung
Q, Φ
QB, ΦB
Nennwärmebelastung
Wärmeleistung
QNB, ΦNB
QL, ΦL
Nennwärmeleistung
Wirkungsgrad
Brennwert
(Normbrennwert)
QNL, ΦNL
η
Ho, n
durch Kubikmeter
Heizwert
Betriebsheizwert
Hu
HuB
Megajoule
durch Kubikmeter
Watt
Kilowatt
Umrechnungen
Andere
1 J = Nm = 1 Ws =
kJ
= 1 kg m2/s2
1 kJ = 1000 J
MJ
1 MJ = 106 J
Ws
kWh
1 kWh = 3.6 MJ
kW
1 W = 1 J/s = 1 Nm/s
1 kW = 1000W
MW
1 MW = 106 W
W
Megawatt
1 bar = 1000 mbar
Joule
Wobbeindex
- bezogen auf Brennwert
- bezogen auf Heiz-
Wo
Joule durch Kubikmeter
Megajoule
Wu
durch Kubikmeter
wert
Temperatur
T
Kelvin
Grad Celsius
Normtemperatur
t, υ
Tn, tn, υn
ΔT
Δt
Kelvin
Grad Celsius
Temperaturdifferenz
1 l/s = 1 dm3/s = 0,001 m3/s
Pa
Gesetzliche Einheiten
Zeichen
Formelzeichen
2009
1 a = 100 m2
1 ha = 10 000 m2
Dichte
Größe
340
Umrechnungen
Andere
J/m3
1 J/m3 = 1 Ws/m3
MJ/m3
1 MJ/m3 = 106 J/m3
1 kcal/m3 = 4,1868* 103 MJ/m3
J/m3
MJ/m3
K
1 K = 1°C
°C
K
°C
T = t + 273,15 K
Produktbezogene Abmessungen
Umrechnungstabellen
UMRECHNUNGSTABELLEN
Maße
Maßefür
fürLängen,
Längen,Flächen,
Flächen,Räume
Räumeund
undGewichte
Gewichte
Längen
Maße
m
dm
cm
mm
1 Meter (m)
1
10
100
1000
1 Dezimeter (dm)
0,1
1
10
100
1 Zentimeter (cm)
0,01
0,1
1
10
1 Millimeter (mm)
0,001
0,01
0,1
1
m2
dm2
cm2
mm2
1 Kilometer (km) = 1000 m; 1 mm = 1000 μm
Flächen
Maße
1
100
10 000
1 000 000
1 Quadratdezimeter (dm2)
1 Quadratmeter (m2)
0,01
1
100
10 000
1 Quadratzentimeter (cm2)
0,0001
0,01
1
100
1 Quadratmillimeter (mm2)
0,000 001
0,0001
0,01
1
mm3
1 km2 = 100 ha = 10 000 a = 1 000 000 m2
1 ha = 100 a = 10 000 m2; 1 a = 100 m2
Volumen
Maße
m3
dm3
cm3
1 Kubikmeter (m3)
1
1000
1 000 000
109
1 Kubikdezimeter (dm3)
0,001
1
1000
1 000 000
1 Kubikzentimeter (cm3)
0,000 001
0,001
1
1000
1 Kubikmillimeter (mm3)
103
0,000 001
0,001
1
m3
hl
l
dl
1 Kubikmeter (m3)
1
10
1000
10 000
0,1
1
100
1000
1 Liter (l)
0,001
0,01
1
10
1 Deziliter (dl)
0,0001
0,001
0,1
1
1 Hektoliter (hl)
Masse (Gewicht)
Die Masseneinheiten werden auch durch Bezeichnung des Gewichts einer
Handelsware benutzt.
Maße
kg
g
mg
t
1 Kilogramm (kg)
1
1000
1 000 000
0,001
1 Gramm (g)
1 Milligramm (mg)
1 Tonne (t)
0,001
1
1000
0,000 001
0,000 001
0,001
1
109
1000
1 000 000
109
1
341
2009
Produktbezogene Abmessungen
Umrechnungstabellen
342
2009
Produktbezogene Abmessungen
Umrechnungstabellen
343
2009
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
ÜBERSICHT PORZELLAN SERIENMODELLE DELLE
Montagemaße in mm: Waschtische
344
2009
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
280
280
280
820
820
820
595
590
590
590
590
550
550
550
580
645
640
640
640
640
600
600
600
630
80
80
80
VIGOUR
AKUA60
AKUA65
AKUA70
AKUA45AS
AKUA60AS
COSI60
COSI65
COSI70
COSI45S
COSI70AOU
DTOP55N
DTOP60N
DTOP65N
DTOP70N
DTOPSTY55
DTOPSTY60
DTOPSTY65
DTOPMED55N
DTOPMED60N
DTOPMED65N
DTOPMED65UOH
DTOPMED65UOH
DTOPMED65UOH
DTOPMED65UOH
DTOPSTY55OH
DTOPSTY60OH
DTOPSTY65OH
CLTOP55
CLTOP60
CLTOP65
akua 60 WT/Aufsatz-WT
akua 65 WT
akua 70 WT
akua Aufsatzschale rund
akua Aufsatzschale eckig
cosima 60 WT
cosima 65 WT
cosima 70 WT
cosima 45 Aufsatzschale
cosima 70 Aufsatzwaschtisch
derby 55 WT
derby 60 WT
derby 65 WT
derby 70 WT
derby style 55 WT
derby style 60 WT
derby style 65 WT
derby med 55 WT
derby med 60 WT
derby med 65 WT
derby med Care 65/UP-Siphon m. Exz.
derby med Care 65/UP-Siphon o. Exz.
derby med Care 65/AP-Siphon m. Exz.
derby med Care 65/AP-Siphon o. Exz.
derby med Style 55 WT
derby med Style 60 WT
derby med Style 65 WT
clivia 55 WT
clivia 60 WT
clivia 65 WT
600
650
700
450
600
600
650
700
450
700
550
600
650
700
550
600
650
550
600
650
650
650
650
650
550
600
650
550
605
655
515
515
515
460
385
475
500
515
450
455
450
480
500
520
440
460
480
450
480
500
555
555
555
555
440
460
480
445
485
515
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
800
800
800
800
850
850
850
850
850
850
280
280
280
795
795
795
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
795
795
795
795
795
795
795
795
795
795
745
745
745
745
795
795
795
790
790
790
555
555
555
555
560
555
550
555
555
555
475
505
450
480
560
555
550
550
550
550
605
605
605
605
610
605
600
605
605
605
560
560
560
560
610
605
600
620
620
620
DURAVIT
DURA55
DURA60
DURA65
DURAC55
DURAC60
DURAC65
HAPPYD60
HAPPYD65
HAPPYD75
STARCK355
STARCK360
STARCK365
VERO60
2NDF60
2NDF70
PURAV60
PURAV70
Duraplus 55 WT
Duraplus 60 WT
Duraplus 65 WT
Duraplus Compact 55 WT
Duraplus Compact 60 WT
Duraplus Compact 65 WT
Happy D. 60 WT
Happy D. 65 WT
Happy D. 75 WT
Starck 3 55 WT
Starck 3 60 WT
Starck 3 65 WT
Vero 60 WT
2nd floor 60 WT
2nd floor 70 WT
PuraVida 60 WT
PuraVida 70 WT
550
600
650
550
600
660
600
650
750
550
600
650
600
600
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465
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280
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280
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795
790
790
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785
785
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780
785
785
795
790
790
795
795
570
570
570
570
570
570
535
540
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540
540
540
520
630
630
610
610
620
620
620
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620
620
585
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590
590
590
630
680
680
660
660
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
80
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80
80
80
80
80
80
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Waschtische
IDEAL STANDARD
MOME55
MOME65
MOME75
TONIC60
TONIC65
TONIC70
WASH60
WASH65
WASH70
SIUCL55
SIUCL65
SIUDY55
SIUDY65
SIUNA60
SIUNA75
SIUIN65
VILLEROY & BOCH
SUBW553
SUBW603
SUBW653
OMNIA55
OMNIA60
OMNIA65
OMNIA5541
OMNIA6044
LIFET60
LIFET70
SENT60
SENT65
KEAVIMEO0103
MEME80OV
HOMMA65
HOMMA75
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
Moments 55 WT
Moments 65 WT
Moments 75 WT
Tonic 60 WT
Tonic 65 WT
Tonic 70 WT
Washpoint 60 WT
Washpoint 65 WT
Washpoint 70 WT
SimplyU Clear 55 WT
SimplyU Clear 65 WT
SimplyU Dynamik 55 WT
SimplyU Dynamik 65 WT
SimplyU Natural 60 WT symmetrisch
SimplyU Natural 75 WT symmetrisch
SimplyU Intensive 65 WT asym.
Connect Cube 55 WT
Connect Cube 60 WT
Connect Cube 65 WT
Connect Arc 55 WT
Connect Arc 60 WT
Connect Arc 65 WT
Connect Sphere 55 WT
550
650
750
600
650
700
600
650
700
550
650
550
650
600
750
650
550
600
650
550
600
650
550
430
515
515
520
520
540
450
480
480
500
500
500
500
500
525
520
460
460
460
455
460
460
455
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
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850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
793
793
793
795
795
795
795
795
795
805
805
795
795
800
800
795
795
795
795
795
795
795
795
535
535
535
555
555
565
555
555
555
580
580
595
595
600
600
595
565
565
565
565
565
570
565
585
585
585
605
605
615
605
605
605
630
630
645
645
650
650
645
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615
615
615
615
620
615
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80
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80
80
80
80
80
80
80
Subway 55 WT
Subway 60 WT
Subway 65 WT
Omnia classic 55 WT
Omnia classic 60 WT
Omnia classic 65 WT
Omnia compact 55 WT
Omnia compact 60 WT
Lifetime 60 WT
Lifetime 70 WT
Sentique 60 WT
Sentique 65 WT
Memento 60 WT
Memento 80 WT
La Belle 70 WT
Hommage 65 WT
Hommage 75 WT
550
600
650
550
605
655
540
600
600
700
600
650
600
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700
650
750
430
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510
475
500
515
410
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535
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500
420
470
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580
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850
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850
850
850
280
280
280
280
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280
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280
280
280
280
795
795
795
805
805
805
805
800
790
790
800
805
800
800
790
800
800
560
540
520
585
560
560
580
580
590
600
580
600
630
610
625
540
540
610
590
570
665
640
640
660
660
650
640
640
650
630
610
675
600
600
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
80
80
80
345
2009
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Waschtische
346
2009
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
60
60
60
80
80
80
ROCA
NEXO55
NEXO60
NEXO68
LAURA55
LAURA60
LAURA65
HALL55
DAMAS55
DAMAS58
DAMAS65
KEAROST0603
KEAROST0603
KEAROST0603
KHRO60
KHRO70
Nexo 55 WT
Nexo 60 WT
Nexo 68 WT
Laura 55 WT
Laura 60 WT
Laura 65 WT
Hall 55 WT
Dama Senso 55 WT
Dama Senso 58 WT
Dama Senso 65 WT
Senso Square 55 WT
Senso Square 60 WT
Senso Square 65 WT
Khroma 60 WT
Khroma 70 WT
550
600
680
550
600
650
550
550
580
650
550
600
650
600
700
440
475
505
460
490
510
485
420
450
530
440
470
470
480
480
840
840
840
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
790
790
780
805
805
805
805
805
805
805
805
805
805
808
808
535
545
530
530
530
530
530
530
530
530
530
530
530
530
530
570
580
565
610
610
610
610
610
610
610
610
610
610
610
610
KERAMAG
RENO55N
RENO60N
RENO65N
RENOPL55
RENOPL60
RENOPL65
4U60
4U65
4U70
SILK60
SILK80
XENO60
FLOW60
FLOW65
FLOW70
VIVA60
VIVA65
VIVA70
PREC60
EURO6556U
VITA55
VITA65
Renova Nr. 1 55 WT
Renova Nr. 1 60 WT
Renova Nr. 1 65 WT
Renova Nr. 1 Plan 55 WT
Renova Nr. 1 Plan 60 WT
Renova Nr. 1 Plan 65 WT
4U 60 WT
4U 65 WT
4U 70 WT
Silk 60 WT
Silk 80 WT
Xeno 60 WT o. Überlauf
Flow 60 WT
Flow 65 WT
Flow 70 WT
Vivano 60 WT
Vivano 65 WT
Vivano 70 WT
Preciosa 60 WT
Eurotrend Care 65 WT m. UP-Siphon
Vitalis 55 WT m. UP-Siphon
Vitalis 65 WT m. UP-Siphon
550
600
650
550
600
650
600
650
700
600
800
600
600
650
700
600
650
700
600
650
550
650
450
490
510
440
480
480
474
474
475
470
470
475
440
470
500
430
470
490
550
560
550
600
850
850
850
850
850
850
850
850
850
900
900
850
850
850
850
850
850
850
850
800
800
800
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
280
795
795
795
795
795
795
795
795
795
845
845
800
795
795
795
795
795
795
795
740
745
745
555
545
540
545
545
545
555
555
555
650
650
595
575
575
575
555
550
555
540
455
505
505
605
595
590
595
595
595
605
605
605
700
700
645
625
625
625
605
605
605
590
550
550
550
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
80-230
80-230
80-230
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
80
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Handwaschbecken
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
150
150
150
150
80
80
80
80
80
80
80
80
150
150
VIGOUR
AKUA45
AKUA50
COSI45
COSI50
DTOP45N
DTOP50N
DTOPSTY45
DTOPSTY50
DTOPMED45N
DTOPMED50N
DTOPSTY45OH
DTOPSTY50OH
CLTOP45
CLTOP50
akua 45 HWB
akua 50 HWB
cosima 45 HWB
cosima 50 HWB asymmetrisch
derby 45 HWB
derby 50 HWB
derby style 45 HWB
derby style 50 HWB
derby med 45 HWB
derby med 50 HWB
derby med Style 45 HWB
derby med Style 50 HWB
clivia 45 HWB
clivia 50 HWB
450
500
450
500
450
500
450
500
450
500
450
500
450
500
350
260
375
330
340
370
340
360
340
370
340
360
355
400
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
200
280
200
380
210
240
210
240
210
240
210
240
200
200
805
795
795
795
795
795
795
795
795
795
795
795
795
795
615
615
550
580
590
575
545
550
590
575
545
550
570
570
665
665
600
630
640
625
595
600
640
625
595
600
570
570
DURAVIT
DURA45
DURAC45
DURAC50
HAPPYD46
HAPPYD50
STARCK345
VERO45HB
VERO50HBRL
2NDF40
2NDF50
PURAV50
Duraplus 45 HWB
Duraplus Compact 45 HWB
Duraplus Compact 50 HWB
Happy D. 46 HWB
Happy D. 50 HWB
Starck 3 45 HWB
Vero 45 HWB
Vero 50 HWB
2nd floor 40 HWB
2nd floor 50 HWB
PuraVida 50 HWB
450
450
500
460
500
450
450
500
400
500
500
335
310
345
345
250
320
350
250
300
400
420
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
850
245
240
280
205
435
200
230
360
180
200
200
800
795
785
790
810
795
800
800
805
795
795
590
620
600
585
625
585
525
535
560
560
625
640
670
650
635
650
635
635
595
670
670
675
Moments 50 HWB
Tonic 50 HWB
Washpoint 50 HWB
SimplyU Clear 50 HWB
SimplyU Dynamik 50 HWB asym.
Connect Cube 40 HWB
Connect Arc 35 HWB
Connect Arc 45 HWB
Connect Sphere 45 HWB
500
500
500
500
500
400
350
450
450
375
380
350
500
350
360
260
360
360
850
850
850
850
850
850
850
850
850
200
200
200
280
280
195
150
190
180
793
800
795
805
780
795
810
795
795
535
580
555
580
595
580
585
585
580
585
630
605
630
645
630
635
655
630
IDEAL STANDARD
MOME50
TONIC50H
WASH50
SIUCL50
SIUDY50R
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
150
150
150
150
150
150
150
80
150
150
150
150
347
2009
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Handwaschbecken
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
HOMMA50
Subway 45 HWB
Subway 50 HWB
Omnia classic 45 HWB
Omnia classic 36 HWB
Lifetime 45 HWB
Sentique 45 HWB
Memento 40 HWB
La Belle 52 HWB
Hommage 50 HWB
450
500
445
360
450
450
400
520
500
350
390
320
300
370
360
260
460
410
850
850
850
850
850
850
850
850
850
150
150
150
150
150
150
160
150
230
795
795
805
805
795
805
800
790
805
580
580
600
635
600
610
610
580
580
580
580
600
635
600
610
610
580
580
150
150
150
150
150
150
150
150
150
ROCA
NEXO45
LAURA45
LAURA50
HALL50
DAMAS48
KEAROST0603
Nexo 45 HWB
Laura 45 HWB
Laura 50 HWB
Hall 50 HWB
Dama Senso 48 HWB
Senso Square 35 HWB
450
450
500
500
480
350
365
340
410
250
375
285
840
850
850
850
850
850
200
200
280
375
200
190
790
805
805
800
805
810
570
570
530
570
590
590
610
650
610
650
590
590
150
150
150
150
150
150
KERAMAG
RENO40N
RENO45N
RENO50N
RENOPL40
RENOPL50
4U36
4U45
KEAKERA0104
FLOW40
FLOW50
PREC33
Renova Nr. 1 40 HWB
Renova Nr. 1 45 HWB
Renova Nr. 1 50 HWB
Renova Nr. 1 Plan 40 HWB
Renova Nr. 1 Plan 50 HWB
4U 36 HWB
4U 45 HWB
Silk 40 HWB
Flow 40 HWB
Flow 50 HWB
Preciosa 33 HWB
400
450
500
400
500
360
450
400
400
500
330
300
340
380
250
380
290
330
295
310
360
410
850
850
850
850
850
850
850
900
850
850
850
160-180
180-210
180-240
280
180
180
180
150
200
280
125
795
795
795
795
795
795
795
845
795
795
795
575
570
565
590
570
585
575
650
590
575
585
625
620
615
640
620
635
625
700
640
625
635
120
80
80
80
80
120
120
80
80
80
120
VILLEROY & BOCH
SUBW45
SUBW50
OMNIA45
OMNIA36
LIFET45OU
SENT45
348
2009
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Wand-WC‘s
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
55
50
55
45
110
50
40
VIGOUR
AKUAWWC
COSIWWC
DTOPWWCN
DTOPWWCVN
DTOPWWCFN
DTOPSTYWWC
DTOPMEDWWC
DTOPMEDWC
CLTOPWWC
akua Wand-Tiefspül-WC
cosima Wand-Tiefspül-WC
derby Wand-Tiefspül-WC
derby Wand-Tiefspül-WC verk.
derby Wand-Flachspül-WC
derby style Wand-Tiefspül-WC
derby med Wand-Tiefspül-WC 70cm
derby med Wand-Tiefspül-WC + 5cm
clivia Wand-Tiefspül-WC
360
360
355
360
355
350
355
355
360
560
545
540
520
540
540
700
540
550
390
400
400
400
400
410
460
450
400
180
180
180
180
180
180
180
180
180
320
320
320
320
320
320
380
320
320
220
220
220
220
220
220
280
220
220
355
355
355
355
355
355
415
355
355
DURAVIT
DURAWWCK
HAPPYDWWC
STARCK3WWC
STARCK3WWCK
STARCK3WWC5
STARCK3VWWC
VEROWWC
2NDFWWC
PURAVWWC
Duraplus Compact Wand-Tiefspül-WC
Happy D. Wand-Tiefspül-WC
Starck 3 Wand-Tiefspül-WC
Starck 3 Compact Wand-Tiefspül-WC
Starck 3 Wand-Tiefspül-WC + 5cm
Starck 3 Vital Wand-Tiefspül-WC 70cm
Vero Wand-Tiefspül-WC
2nd floor Wand-Tiefspül-WC
PuraVida Wand-Tiefspül-WC
360
360
360
360
360
360
355
350
355
460
540
540
475
545
700
540
540
545
400
400
400
400
450
450-500
400
400
400
180
180
180
180
180
180
180
180
180
320
325
320
320
320
370-420
315
320
325
220
225
220
220
220
270-320
215
220
225
355
360
355
355
355
405-455
350
355
360
60
50
80
80
65
Moments Wand-Tiefspül-WC
Tonic Wand-Tiefspül-WC
Washpoint Wand-Tiefspül-WC
SimplyU Mia Wand-Tiefspül-WC
Connect Wand-Tiefspül-WC
Connect Wand-Tiefspül-WC kompakt
Connect Wand-Flachspül-WC
350
360
365
360
360
360
360
575
540
525
550
540
480
540
400
400
400
410
400
400
400
180
180
180
180
180
180
180
320
320
320
320
320
320
320
220
220
220
220
220
220
220
355
355
355
355
355
355
355
75
60
60
95
60
60
60
Subway Wand-Tiefspül-WC
Subway compact Wand-Tiefspül-WC
Omnia classic Wand-Tiefspül-WC
Omnia compact Wand-Tiefspül-WC
Omnia vita Wand-Tiefspül-WC 70cm
Lifetime Wand-Tiefspül-WC
Sentique Wand-Tiefspül-WC
Memento Wand-Tiefspül-WC
La Belle Wand-Tiefspül-WC
Hommage Wand-Tiefspül-WC
375
355
360
350
360
400
375
375
385
370
590
480
540
490
700
605
590
560
585
600
400
410
400
400
480
400
400
410
420
400
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
320
320
320
320
375
320
320
320
320
320
220
220
220
220
275
220
220
220
220
220
355
355
355
355
410
355
355
355
355
355
50
50
50
65
100
50
50
55
60
55
IDEAL STANDARD
MOMEWWC
TONICWWC
WASHWWC
SIUMIWWC
VILLEROY & BOCH
SUBWWWC
SUBWWWCC
OMNIAWWCN
OMNIACWWC
OMNIAVWWC
LIFETWWC
SENTWWC
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
60
55
65
349
2009
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Wand-WC‘s
350
2009
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Oberkante
C
Abstand
Befestigung
D
Höhe
Befestigung
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Eckventil
Abstand m. HS
H
ROCA
NEXOWWC
LAURAWWC
LAURAWWCF
HALLWWC
DAMASWWC
KHROWWC
Nexo Wand-Tiefspül-WC
Laura Wand-Tiefspül-WC
Laura Wand-Flachspül-WC
Hall Wand-Tiefspül-WC
Dama Senso Wand-Tiefspül-WC
Khroma Wand-Tiefspül-WC
360
355
355
355
350
390
535
525
555
500
555
610
405
400
400
400
400
400
180
180
180
180
180
180
325
320
320
320
320
320
225
220
220
220
220
220
355
355
355
355
355
355
60
50
50
50
50
50
KERAMAG
RENOWWCN
RENOWWCFN
RENOPLWWC
RENOPLWWCF
4UWWC
SILKWWC
SILKWWCF
XENOWWC
FLOWWWC
VIVAWWC
VIVAWWCF
PRECWWC
VITAWWC
VITAWWCF
Renova Nr. 1 Wand-Tiefspül-WC
Renova Nr. 1 Wand-Flachspül-WC
Renova Nr. 1 Plan Wand-Tiefspül-WC
Renova Nr. 1 Plan Wand-Flachspül-WC
4U Wand-Tiefspül-WC
Silk Wand-Tiefspül-WC
Silk Wand-Flachspül-WC
Xeno Wand-Tiefspül-WC
Flow Wand-Tiefspül-WC
Vivano Wand-Tiefspül-WC
Vivano Wand-Flachspül-WC
Preciosa Wand-Tiefspül-WC
Vitalis Wand-Tiefspül-WC
Vitalis Wand-Flachspül-WC
355
355
350
350
355
360
360
360
370
360
360
370
355
355
540
540
540
540
530
540
540
535
540
530
530
540
700
700
410
410
400
400
410
430
430
400
400
400
400
400
460
460
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
180
320
320
310
310
320
320
320
320
320
320
320
320
380
380
220
220
210
210
220
220
220
220
220
220
220
220
280
280
355
355
345
345
355
355
355
355
355
355
355
355
415
415
70
70
65
55
80
60
65
50
70
80
80
80
130
130
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Wand-Bidets
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Abstand
Höhe
Oberkante Befestigung Befestigung
C
D
E
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Abstand
Eckventil
H
BodenFreiheit
J
VIGOUR
AKUAWBD
COSIWBD
DTOPWBDN
DTOPSTYWBD
akua Wandbidet
cosima Wandbidet
derby Wandbidet
derby style Wandbidet
360
360
355
350
560
545
570
570
390
400
400
410
180
180
180
180
320
320
320
320
100-140
100-125
120
140
165
250
120
140
80
100
300
360
60
133
45
60
DURAVIT
HAPPYDWBD
STARCK3WBD
KEADUHO0101
2NDFWBD
PURAVWBD
Happy D. Wandbidet
Starck 3 Wandbidet
Starck 3 Compact Wandbidet
2nd floor Wandbidet
PuraVida Wandbidet
360
360
360
350
335
540
540
475
540
545
400
400
400
400
400
180
180
180
180
180
325
320
320
320
325
100
120
120
140
125
100
180
180
190
175
320
80
80
80
80
55
80
80
130
110
Moments Wandbidet
Tonic Wandbidet
Washpoint Wandbidet
SimplyU Mia Wandbidet
Connect Wandbidet
345
360
365
360
360
580
545
525
550
540
400
400
400
410
400
180
180
180
180
180
320
320
320
320
320
105
120
135
130
100
200
170
160
265
160
120
80
80
80
80
70
60
60
100
95
HOMMABDN
Subway Wandbidet
Subway Wandbidet compact
Omnia classic Wandbidet
Lifetime Wandbidet
Sentique Wandbidet
Memento Wandbidet
La Belle Wandbidet
Hommage Wandbidet
370
355
370
400
375
375
385
370
560
480
560
605
590
560
585
600
410
410
400
400
400
460
420
400
180
180
180
180
180
180
180
180
320
320
330
305
320
320
320
310
140
140
140
150
140
210
140
140
90
90
90
200
90
170
180
90
80
80
80
80
80
80
80
80
70
80
160
100
150
185
80
60
ROCA
NEXOWBD
LAURAWBDN
HALLWBD
DAMASWBD
KHROWBD
Nexo Wandbidet
Laura Wandbidet
Hall Wandbidet
Dama Senso Wandbidet
Khroma Wandbidet
360
355
355
355
390
525
545
515
570
610
400
400
400
400
400
180
180
180
180
180
320
320
320
320
320
125
100
170
100
80
150
100
100
150
65
145
80
110
100
KERAMAG
RENOWBDN
RENOPLWBDN
4UWBD
SILKWBD
FLOWWBD
VIVAWBD
Renova Nr. 1 Wandbidet
Renova Nr. 1 Plan Wandbidet
4U Wandbidet
Silk Wandbidet
Flow Wandbidet
Vivano Wandbidet
350
360
350
360
370
365
550
540
540
540
550
575
410
410
410
430
400
400
180
180
180
180
180
180
320
320
320
320
320
320
140
140
130
145
110
120
140
140
220-260
245
240
120
320
320
80-120
80
100
350
IDEAL STANDARD
MOMEWBDN
TONICWBD
WASHWBD
SIUMIWBD
VILLEROY & BOCH
SUBWWBD
KEAVIME0101
OMNIAWBD
LIFETWBD
SENTWBD
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
70
70
55
80
40
45
351
2009
Produktbezogene Abmessungen
Übersicht Porzellan Serienmodelle
Montagemaße in mm: Urinale
352
2009
Breite
Tiefe
A
B
Höhe
Abstand
Höhe
Oberkante Befestigung Befestigung
C
D
E
VIGOUR
DTOPUN
DTOPUFDN
DTOPUZON
CLTOPUN
CLTOPUZON
derby Urinal Zulauf verdeckt
derby Urinal f. Deckel Zulauf verdeckt
derby Urinal Zulauf von oben
clivia Urinal Zulauf verdeckt
clivia Urinal Zulauf von oben
310
310
310
330
330
300
310
300
355
355
880
880
880
920
920
650
650
650
650
650
DURAVIT
KEADUHO0103
STARCK3U
STARCK3UZO
KEADUHO0103
FIZZU
FIZZUFD
Duraplus Urinal Zulauf verdeckt
Starck 3 Urinal Zulauf von hinten
Starck 3 Urinal Zulauf von oben
Architec Urinal Zulauf von hinten
Fizz Urinal
Fizz Urinal für Deckel
345
350
350
380
305
305
315
350
350
380
285
285
995
950
950
970
890
890
700
700
700
700
700
700
IDEAL STANDARD
PRIVOU
SANRU
Privo Urinal für Deckel
San ReMo Urinal
247
315
252
350
884
940
650
650
VILLEROY & BOCH
SUBWU
SUBWUFD
OMNIAU
OMNIACU
OMNIACUFD
CENTU
ARRIUFD
Subway Urinal
Subway Urinal für Deckel
Omnia classic Urinal
Omnia compact Urinal
Omnia compact Urinal für Deckel
Century Urinal für Deckel
Arriba Urinal für Deckel
285
285
300
290
290
295
300
315
315
310
245
245
330
325
890
890
885
870
870
870
880
650
650
650
650
650
650
650
ROCA
URINMDN
LAURAU
LAURAUZO
Urinett Urinal für Deckel
Laura Urinal Zulauf verdeckt
Laura Urinal Zulauf von oben
325
325
325
285
285
285
885
885
885
650
650
650
KERAMAG
RENOU
RENOUZO
FLOWU
FLOWUFDT
KEAKERA0104
KEAKERA0104
CORSOUFD
Renova Nr. 1 Urinal Zulauf von hinten
Renova Nr. 1 Urinal Zulauf von oben
Flow Urinal
Flow Urinal für Deckel
Pareo Urinal
Pareo Urinal für Deckel
Corso Urinal für Deckel
360
360
360
360
300
300
310
370
370
330
340
250
265
320
915
915
855
855
880
880
870
650
650
650
650
650
650
650
1170
1200
1154
1225
1110
1175
1250
1235
1210
1150
1170
Darstellungen sind nicht maßstabgetreu wiedergegeben.
Maße und technische Angaben unverbindlich – Änderungen vorbehalten.
Abfluss
Höhe
F
Eckventil
Höhe
G
Abstand
Eckventil
H
BodenFreiheit
J
230
230
230
265
265
620
620
620
620
620
405
405
405
405
210-290
420
420
680
450
245
210
210
270
215
215
680
605
605
610
610
610
435
425
425
375
445
445
505
465
525
460
405
405
110
195
603
760
403
365
430
495
180
180
210
200
200
155
200
680
680
740
720
720
720
740
405
405
395
430
430
385
400
420
420
420
370
370
415
420
205
205
205
525
525
525
415
415
415
420
420
280
280
220
220
220
220
220
680
680
620
620
595
595
640
390
390
375
375
415
415
415
450
675
395
395
410
410
410
Produktbezogene Abmessungen
akua Bade- und Duschwannen
BADE- UND DUSCHWANNEN
PRODUKTMERKMALE
N
Farbe: Weiß
N
Präzise abgestimmte Membranform
N
Großzügige Innenliegefläche
N
Badewannen auf Anfrage mit Whirlsystem lieferbar.
N
Oval-Badewanne L 1.800 x B 800 mm
Optional freistehend mit Schürze lieferbar
N
Mit KlickKlack-Ablaufsystem
N
Mit integriertem Einlaufsystem möglich
N
Rechteck-Badewanne L 1.700 x B 750 mm und L 1.800 x B 800 mm
Mit KlickKlack-Ablaufsystem
N
Mit 2 Nackenkissen (im Lieferumfang)
N
Optional Befüllung über Überlauf möglich
N
Vorwand-Badewanne L 1.900 x B 900 mm
Mit KlickKlack-Ablaufsystem
N
Mit integriertem Einlaufsystem möglich
N
Duschwannen
Flache membranartige Duschebenen
N
Ablaufabdeckung für saubere Optik
353
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Bade- und Duschwannen
akua Badewannen
O v a l - Wa n n e
Ç 1.800 x 800 x 450 mm
Ç Nutzinhalt 160 l
Ç We i ß
Ç Acryl
Ç Gewicht: ca. 20 kg
Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e
Überlaufbohrung 75 mm
Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUAO180
Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUAO180VE
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç Mit Schwallauslauf
KBN: AKUAO180BS
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç Für Befüllung über
Spezial-Einlaufgarnitur
KBN: AKUAO180BVE
O v a l - B a d e w a n n e f re i s t e h e n d
Ç Wie oben, jedoch
Ç Inkl. Schürze und Gestell
Ç Inkl. flexiblem Ablaufschlauch
Ç G e w ic h t m it S c h ü r ze : c a . 3 7 kg
Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUAO180S
Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUAO180SVE
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç Mit Schwallauslauf
KBN: AKUAO180SBS
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç Für Befüllung über Spezial-
354
2009
Einlaufgarnitur
KBN: AKUAO180SBVE
Produktbezogene Abmessungen
akua Bade- und Duschwannen
akua Badewannen
Rechteck-Badewanne
Ç We i ß
Ç Acryl
Ç Mit KlickKlack-Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Inkl. 2 Nackenkissen, Grau
Ç Optional Befüllung über den
Überlauf
Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e
Überlaufbohrung 75 mm
Ç 1.700 x 750 x 450 mm
Ç Nutzinhalt 145 l
Ç Gewicht: ca. 19 kg
KBN: AKUA170
Ç 1.800 x 800 x 450 mm
Ç Nutzinhalt 160 l
Ç Gewicht: ca. 19 kg
KBN: AKUA180
Achtung!
Die Rechteck-Badewannen sind
ausschließlich mit KlickKlack
A b l a u f g a r n i t u r l i e f e r b a r.
Optional
Ç Befüllung über den Überlauf
mit bauseitiger Ausstattung
mit Exafill möglich!
KBN: AGEXAFSS
355
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Bade- und Duschwannen
akua Badewannen
Vo r w a n d - B a d e w a n n e
Ç 1.900 x 900 x 450 mm
Ç Nutzinhalt: 210 l
Ç We i ß
Ç Acryl
Ç Gewicht ca. 21 kg
Ç Ü b e r l a u f p o s i t i o n v o n O b e rk a n t e Wa n n e n r a n d b i s M i t t e
Überlaufbohrung 75 mm
Ç Inkl. KlickKlack-Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUA190
Ç Inkl. Spezial-Ein-, Ab- und
Ü b e r l a u f g a r n i t u r,
O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUA190VE
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç mit Schwallauslauf
KBN: AKUA190BS
Ç Mit Bohrungen für
akua 4-Loch-Armatur
Ç Für Befüllung über SpezialEinlaufgarnitur
KBN: AKUA190BVE
Wa n n e n t r ä g e r f ü r
Badewannen
Ç Höhe 600 mm
Ç Nur verwendbar bei
Badewannen ohne
Wa n n e n r a n d a r m a t u r
Ç F ü r O v a l - Wa n n e
1.800 x 800 mm
K B N : A K U AW T O 1 8 0
Ç Für Rechteck-Badewanne
1.700 x 750 mm
K B N : A K U AW T 1 7 0
Ç Für Rechteck-Badewanne
1.800 x 800 mm
K B N : A K U AW T 1 8 0
Ç F ü r Vo w a n d - B a d e w a n n e
1.900 x 900 mm
K B N : A K U AW T 1 9 0
356
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Bade- und Duschwannen
akua Duschwannen
Duschwanne
Ç 900 x 900 x 30 mm
Ç We i ß
Ç Acryl
Ç Mit Ablaufabdeckung
Ç Gewicht: ca. 12 kg
KBN: AKUA90EF
Ç 1.000 x 1.000 x 30 mm
Ç Gewicht: ca. 14 kg
KBN: AKUA100EF
Duschwanne
Ç 1.200 x 900 x 30 mm
Ç We i ß
Ç Acryl
Ç Mit Ablaufabdeckung
Ç Gewicht: ca. 16 kg
KBN: AKUA12090EF
Te m p o p l e x G r u n d s e t
Ç Für Duschwannen
AGTEMPO3
Wa n n e n t r ä g e r f ü r
Duschwannen
Ç Höhe 170 mm
Ç Für Duschwanne
900 x 900 mm
K B N : A K U AW T 9 0 E F
Ç Für Duschwanne
1.000 x 1.000 mm
K B N : A K U AW T 1 0 0 E F
Ç Für Duschwanne
1.200 x 900 mm
K B N : A K U AW T 1 2 0 9 0 E F
357
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
BADE- UND DUSCHWANNEN
PRODUKTMERKMALE
N
N
N
N
N
N
N
N
358
2009
Sanitärfarben
Wählen Sie zwischen: Weiß (Standard) und Pergamon (PG). Weitere gängige
Sanitärfarben auf Anfrage.
Zusatzausstattung
Alle Whirl-Wannen lassen sich zusätzlich mit LED-Scheinwerfer, 2 kW E-Heizung und der Multiplex-Trio-Armatur ausstatten. Diese Elemente sind bereits
werkseitig montiert.
Acrylwannen lassen sich ebenfalls mit der Multiplex-Trio-Armatur ausstatten.
Platzierungswünsche
Die Positionierung von Schwenkablage, Einstiegsgriff und Leselampe ist bei
den Badewannen in den Maßskizzen angegeben (bei Whirl-Wannen kann es
– aufgrund der Positionierung der Rückendüsen – hierbei zu Abweichungen
kommen). Andere Platzierungen müssen bei Bestellung aufgegeben werden.
Positionierung von Unterwasser-Scheinwerfer – alternativ LED-Farblicht – wie
folgt: Der Unterwasser-Scheinwerfer wird auf der Überlaufseite platziert – beim
LED-Farblicht ist jeweils 1 Leuchtkörper auf einer der Längsseiten platziert.
Veredelung
Die Air-Bodendüsen, Whirldüsen, Scheinwerfer und die Multiplex-Trio-Armatur
gibt es in den Oberflächen: Chrom (Standard), Weiß (WE) – weitere Farben auf
Anfrage.
Herstellergarantie
10 Jahre auf alle Wannenkörper der Bade- und Duschwannen, sowie 24 Monate
auf alle Poolsystem- und Technikteile, sofern diese sachgerecht durch das
Fachhandwerk montiert wurden.
Bestellhinweis
Wichtiger Hinweis zur Bestellung:
Bei Bestellungen abweichend von der Standard-Farbe Weiß/Chrom, fügen Sie
bitte statt der Symbole S die entsprechenden Farbbuchstaben ein.
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
S e c h s e c k - Wa n n e 1 9 0 0
· 1.900 x 900 x 450 mm
· Nutzinhalt 200 Liter
· Aus Acryl
· Mittelablauf, ohne Füße
· Gewicht: 20 kg
KBN: COSI6190S
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT6190
Eckmodul
· Hoch
KBN: COSIWT6190EMH
Bohrung
Reling
· Niedrig
KBN: COSIWT6190EMN
Füllstück
· Für Übereckeinbau
KBN: COSIWT6190FS
· Mit Montageblock
KBN: COSIWT6190FSM
Frontablage
· Für Übereckeinbau
K B N : C O S I W T 6 1 9 0 FA
Griff
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Bohrung
359
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
S e c h s e c k - Wa n n e 2 0 5 0
· 2.050 x 900 x 450 mm
· Nutzinhalt 210 Liter
· Aus Acryl
· Mittelablauf, ohne Füße
· Gewicht: 21 kg
KBN: COSI6205S
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT6205
Eckmodul
· Hoch
KBN: COSIWT6205EMH
Bohrung
Reling
· Niedrig
KBN: COSIWT6205EMN
Füllstück
· F ü r Ü b e re c k e i n b a u
KBN: COSIWT6205FS
· Mit Montageblock
KBN: COSIWT6205FSM
F ro n t a b l a g e
· F ü r Ü b e re c k e i n b a u
K B N : C O S I W T 6 2 0 5 FA
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
360
2009
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
M i t t e l a b l a u f - Wa n n e 1 8 0 0
Griff oder
Schwenkablage
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 160 Liter
· Aus Acryl
· Ohne Füße
· Gewicht: 20 kg
KBN: COSIM180S
Bohrung
Reading-Light
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTM180
Bohrung
Reling
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
M i t t e l a b l a u f - Wa n n e 1 9 0 0
· 1.900 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 180 Liter
· Aus Acryl
· Ohne Füße
· Gewicht: 21 kg
KBN: COSIM190S
Bohrung
Bohrung
Griff oder
Schwenkablage
Bohr
Read
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTM190
Bohrung
Reling
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Bohrung
361
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0 0
Griff oder
Schwenkablage
· 1.700 x 750 x 450 mm
· Nutzinhalt 150 Liter
· Aus Acryl
· L i e g e f l ä c h e re c h t s
· Mittelablauf
· Überlauf links
· Ohne Füße
· Gewicht: 18 kg
KBN: COSI170S
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT170
G r i ff
Bohrung
Reading-Light
Bohrung
Reling
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Bohrung
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0 0
· 1.700 x 750 x 450 mm
· Nutzinhalt 150 Liter
· Aus Acryl
· Liegefläche links
· Mittelablauf
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
· Ü b e r l a u f re c h t s
· Ohne Füße
· Gewicht: 18 kg
KBN: COSI170RS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT170
G r i ff
Bohrung
362
2009
Bohrung
Reling
Bohrung
Bohrung
Schwenkablablage
Bohrung
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 8 0 0
Griff oder
Schwenkablage
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 170 Liter
· Aus Acryl
· L i e g e f l ä c h e re c h t s
· Mittelablauf
· Überlauf links
· Ohne Füße
· Gewicht: 20 kg
KBN: COSI180S
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT180
G r i ff
Bohrung
Reading-Light
Bohrung
Reling
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 8 0 0
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 170 Liter
· Aus Acryl
· Liegefläche links
· Mittelablauf
· Überlauf rechts
· Ohne Füße
· Gewicht: 20 kg
KBN: COSI180RS
Bohrung
Bohrung
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWT180
Griff
Bohrung
Reling
Bohrung
Schwenkablablage
363
Bohrung
Bohrung
Bohrung
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Eckwannen
E c k - Wa n n e 1 4 5 0
· 1.450 x 1.450 x 450 mm
· Nutzinhalt 220 Liter
· Aus Acryl
· Ohne Füße
· Gewicht: 22 kg
KBN: COSIE145S
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE145SGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
· Ohne Ablage
KBN: COSIWTE145
Bohrung
Griff oder
Schwenkablage
Reading-Light
Bohrung
Reling
Mit Whirl 620
· Mit Ablage
KBN: COSIWTE145AL
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
364
2009
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Eckwannen
E c k - Wa n n e 1 5 5 0
· 1.550 x 1.550 x 450 mm
· Nutzinhalt 250 Liter
· Aus Acryl
· Ohne Füße
· G e w i c h t : 24 k g
KBN: COSIE155S
Bohrung
Griff oder
Schwenkablage
Reading-Light
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE155SGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
· Ohne Ablage
KBN: COSIWTE155
Bohrung
Reling
Mit Whirl 620
· Mit Ablage
KBN: COSIWTE155AL
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Bohrung
365
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Eckwannen
E c k - Wa n n e Va r i o 1 5 0 0
· 1.500 x 1.500 x 450 mm
· Nutzinhalt 220 Liter
· Aus Acryl
· Ohne Füße
· Gewicht: 22 kg
KBN: COSIV150S
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIV150SGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
· Ohne Ablage
KBN: COSIWTV150
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
Bohrung
Reling
· Mit Ablage
KBN: COSIWTV150AL
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
366
2009
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Trapezwannen
Tr a p e z - Wa n n e
· 1.750 x 1.350 x 450 mm
· Nutzinhalt 230 Liter
· Aus Acryl
· L i e g e f l ä c h e re c h t s
· Überlauf links
· G e w i c h t : 27 k g
KBN: COSIT175S
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIT175SGS
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reling
Bohrung
Reading-Light
Mit Whirl 620
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTT175
G r i ff
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Bohrung
Bohrung
367
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Trapezwannen
Tr a p e z - Wa n n e
· 1.750 x 1.350 x 450 mm
· Nutzinhalt 230 Liter
· Aus Acryl
· Liegefläche links
· Ü b e r l a u f re c h t s
· G e w i c h t : 27 k g
KBN: COSIT175RS
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIT17RSGS
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reling
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTT175R
Mit Whirl 620
Bohrung
Reading-Light
G r i ff
Bohrung
Bohrung
368
2009
Bohrung
Schwenkablablage
Bohrung
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
O v a l - Wa n n e 1 7 5 0
· 1.750 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 165 Liter
· Aus Acryl
· Mittelablauf
· Ohne Füße
· Gewicht: 19 kg
KBN: COSIO175S
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIO175SGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTO175
G r i ff
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reling
Schwenkablablage
Bohrung
Bohrung
Reading-Light
Bohrung
Bohrung
Bohrung
369
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Badewannen
O v a l - Wa n n e 1 8 5 0
· 1.850 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 200 Liter
· Aus Acryl
· Mittelablauf
· Ohne Füße
· Gewicht: 21 kg
KBN: COSIO185S
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIO185SGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
KBN: COSIWTO185
G r i ff
2009
Bohrung
Reling
Schwenkablage
Bohrung
370
Griff oder
Schwenkablage
Bohrung
Reading-Light
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
$
· 1.000 x 1.000 x 65 mm
· Gewicht: 15 kg
KBN: COSIE100SFS
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE100SFSGS
&
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Superflach
· Ohne Füße
%
ø 5
· 900 x 900 x 65 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSIE90SFS
Ç Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE90SFSGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 170 mm
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
1.000 x 1.000 mm
KBN: COSIWTE100SF
'
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
900 x 900 mm
KBN: COSIWTE90SF
Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
superflach
1.000 x 1.000 mm
900 x 900 mm
A
B
1.000 1.000
900
900
C
D
450
450
350
350
371
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
$
· 1.000 x 1.000 x 30 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSIE100EFS
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE100EFSGS
&
%
ø 5
· 900 x 900 x 30 mm
· Gewicht: 13 kg
KBN: COSIE90EFS
Ç Mit Schürze und Gestell
KBN: COSIE90EFSGS
1.000 x 1.000 mm
900 x 900 mm
372
2009
B
1.000 1.000
900
900
C
D
450
450
350
350
'
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
900 x 900 mm
KBN: COSIWTE90EF
A
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 130 mm
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
1.000 x 1.000 mm
KBN: COSIWTE100EF
Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
extraflach
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Extraflach
· Ohne Füße
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
Duschwanne
· Tiefe: 65 mm
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Superflach
· Ohne Füße
cosima Duschwannen
%
· 1.000 x 1.000 x 65 mm
· Gewicht: 15 kg
KBN: COSI100SFS
· 900 x 900 x 65 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI90SFS
&
$
900 x 800 x 65 mm
· Gewicht: 13 kg
KBN: COSI9080SFS
· 900 x 750 x 65 mm
· Gewicht: 13 kg
KBN: COSI9075SFS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 170 mm
· Für Duschwanne
1.000 x 1.000 mm
KBN: COSIWT100SF
· Für Duschwanne
900 x 900 mm
KBN: COSIWT90SF
· Für Duschwanne
900 x 800 mm
KBN: COSIWT9080SF
· Für Duschwanne
900 x 750 mm
KBN: COSIWT9075SF
Duschwanne superflach
1.000 x 1.000 mm
A
B
1.000 1.000
C
890
900 x 900 mm
900
900
790
900 x 800 mm
900
800
790
900 x 750 mm
900
750
790
373
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
%
· Tiefe: 30 mm
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Extraflach
· Ohne Füße
Duschwanne
· 1.500 x 900 x 30 mm
· Gewicht: 17 kg
KBN: COSI15090EFS
&
· 1.200 x 900 x 30 mm
· Gewicht: 16 kg
KBN: COSI12090EFS
Ç 1.200 x 800 x 30 mm
Ç Gewicht: 15 kg
KBN: COSI12080EFS
· 1.000 x 1.000 x 30 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI100EFS
· 1.000 x 800 x 30 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI10080EFS
· 900 x 900 x 30 mm
· Gewicht: 13 kg
KBN: COSI90EFS
· 900 x 800 x 30 mm
· Gewicht: 12 kg
KBN: COSI9080EFS
· 900 x 750 x 30 mm
· Gewicht: 12 kg
KBN: COSI9075EFS
Duschwanne extraflach
374
2009
A
B
C
1.500 x 900 mm
1.500
900
1.390
1.200 x 900 mm
1.200
900
1.090
1.200 x 800 mm
1.200
800
1.090
1.000 x 1.000 mm
1.000 1.000
890
1.000 x 800 mm
1.000
800
890
900 x 900 mm
900
900
790
900 x 800 mm
900
800
790
900 x 750 mm
900
750
790
$
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
Wa n n e n t r ä g e r, e x t r a f l a c h
· Höhe 130 mm
· Für Duschwanne
1.500 x 900 mm
K B N : C O S I W T 1 5 0 9 0 E F
· Für Duschwanne
1.200 x 900 mm
KBN: COSIWT12090EF
· Für Duschwanne
1.200 x 800 mm
K B N : C O S I W T 1 2 0 8 0 E F
· Für Duschwanne
1.000 x 1.000 mm
K B N : C O S I W T 1 0 0 E F
· Für Duschwanne
1.000 x 800 mm
K B N : C O S I W T 1 0 0 8 0 E F
· Für Duschwanne
900 x 900 mm
K B N : C O S I W T 9 0 E F
Abbildung:
Für Duschwanne 1.200 x 800 mm
· Für Duschwanne
900 x 800 mm
K B N : C O S I W T 9 0 8 0 E F
· Für Duschwanne
900 x 750 mm
KBN: COSIWT9075EF
375
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
Duschwanne bodenbündig
$
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· I n k l . Tr ä g e re l e m e n t
· 1.200 x 900 mm
· Gewicht: 15 kg
KBN: COSI12090BES
%
ø · 1.200 x 800 mm
Gewicht: 15 kg
KBN: COSI12080BES
· 1.000 x 1.000 mm
· Gewicht: 15 kg
KBN: COSI100BES
C
· 1.000 x 800 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI10080BES
· 900 x 900 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI90BES
Duschwanne bodenbündig
A
B
C
1.200 x 900 mm
1.200
900
1.145
1.200 x 800 mm
1.200
800
1.145
1.000 x 1.000 mm
1.000 1.000
945
1.000 x 800 mm
1.000
800
945
900
900
845
900 x 900 mm
376
2009
Produktbezogene Abmessungen
Wannen
cosima Duschwannen
Fünfeck-Duschwanne
$
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Superflach
· Ohne Füße
&
· 1.000 x 1.000 x 65 mm
· Gewicht: 15 kg
KBN: COSI5100SFS
%
ø (
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSI5100SFSGS
· 900 x 900 x 65 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI590SFS
'
Ç Mit Schürze und Gestell
KBN: COSI590SFSGS
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 170 mm
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
1.000 x 1.000 mm
KBN: COSIWT5100SF
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
900 x 900 mm
KBN: COSIWT590SF
Fünfeck-Duschwanne
superflach
1.000 x 1.000 mm
900 x 900 mm
A
B
1.000 1.000
900
900
C
D
E
505
505
700
476
476
600
377
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Wannen
cosima Duschwannen
Fünfeck-Duschwanne
$
&
· A b l a u f - D u rc h m e s s e r 9 0 m m
· Aus Acryl
· Extraflach
· Ohne Füße
ø (
%
· 1.000 x 1.000 x 30 mm
· Gewicht: 14 kg
KBN: COSI5100EFS
· Mit Schürze und Gestell
KBN: COSI5100SFEGS
· 900 x 900 x 30 mm
· Gewicht: 13 kg
KBN: COSI590EFS
Ç Mit Schürze und Gestell
KBN: COSI590EFSGS
'
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
900 x 900 mm
KBN: COSIWT590EF
Fünfeck-Duschwanne
extraflach
1.000 x 1.000 mm
900 x 900 mm
378
2009
A
B
1.000 1.000
900
900
C
D
E
505
505
700
476
476
600
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 130 mm
· F ü r Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
1.000 x 1.000 mm
KBN: COSIWT5100EF
Produktbezogene Abmessungen
Bade- und Duschwannen
ARMATUREN
PRODUKTMERKMALE
Q
Acryl - Bade- und Duschwannen
Aus hygienischem, hautsympathischem und pflegeleichtem Sanitär-Acryl.
Q
Wärme- und schalldämmende Wannenträger aus Styropor lieferbar
(nicht für Poolwannen).
Q
Sichere Montage mit MEPA-Set Wannenleiste (KBN: MEPAWAL):
Wirkt schallentkoppelnd und verhindert das Abreißen der Silikonfugen.
Q
Bei sachgerechter Montage durch das Fachhandwerk garantiert VIGOUR
10 Jahre auf Acryl-Wannenkörper.
Q
Stahl - Bade- und Duschwannen
Hohe Stabilität durch Stahl-Email-Wandstärke von 3,5 mm.
Q
TÜV-/GS-geprüft.
Q
Säure- und chemikalienbeständig nach DIN ISO 2722, Klasse AA.
Q
Lichtecht und UV-beständig dank Emailbeschichtung.
Q
Mit Erdungslasche nach VDE.
Q
100 % recycelbar.
Q
Bei sachgerechter Montage durch das Fachhandwerk garantiert VIGOUR
10 Jahre auf Stahl-Wannenkörper.
Q
Ihr Geschmack entscheidet:
Zwei attraktive Farben stehen Ihnen für Bade- und Duschwannen zur Auswahl.
Farben V: Weiß und Pergamon (PG)
Wichtiger Hinweis zur Bestellung:
Bei Bestellungen abweichend von der Standard-Farbe Weiß, fügen Sie bitte statt der
Symbole V die entsprechenden Farbbuchstaben ein.
379
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Badewannen
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 6 0
A
· 1.600 x 700 x 450 mm
· Nutzinhalt 135 Liter
K B N : D T O PA 1 6 0 V
G
C
F
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T 1 6 0
B D
E
H
K ö r p e r f o r m - Wa n n e 1 7 0
· 1.700 x 750 x 450 mm
· Nutzinhalt 145 Liter
K B N : D T O PA 1 7 0 V
K
J
Rechtsausführung
K B N : D T O PA 1 7 0 R V
I
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T 1 7 0
· Für Rechtsausführung
K B N : D T O PAW T 1 7 0 R
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
Körperform 160
1.600
700
1.460
560
470
260
70
70
1.180
450
35
Körperform 170
1.700
750
1.560
610
510
260
70
70
1.200
450
35
K o m b i - Wa n n e 1 7 0
· 1.700 x 750 x 450 mm
· Nutzinhalt 155 Liter
K B N : D T O PA D 1 7 0 V
A
G
C
B D
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T D 1 7 0
E
F
H
K o m b i - Wa n n e 1 8 0
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 170 Liter
K B N : D T O PA D 1 8 0 V
K
J
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T D 1 8 0
380
2009
I
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
Kombi-Wanne 170
1.700
750
1.560
610
520
330
70
70
1.260
450
35
Kombi-Wanne 180
1.800
800
1.660
660
560
330
70
70
1.300
450
35
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Badewannen
O v a l - Wa n n e 1 8 0
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 190 Liter
K B N : D T O PA O 1 8 0 V
G
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
K B N : D T O PAW T O 1 8 0
B D
Rundumablage
· Oval
K B N : D T O PAW T O 1 8 0 O V
A
C
E
F
J
Rundumablage
· Rechteck
K B N : D T O PAW T O 1 8 0 R V
I
H
Sonderablauf
Oval-Wanne 180
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
1.800
800
1.660
660
540
70
70
1.280
450
35
D u o - Wa n n e 1 8 0
· 1.800 x 800 x 450 mm
· Nutzinhalt 160 Liter
A
C
G
K B N : D T O PA M 1 8 0 V
B D
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T M 1 8 0
E
F
Sonderablauf
J
I
H
Duo-Wanne 180
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
1.800
800
1.660
660
540
70
70
1.280
450
35
381
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Badewannen
S e c h s e c k - Wa n n e 1 9 0
· 1.900 x 900 x 450 mm
· Nutzinhalt 170 Liter
K B N : D T O PA 6 1 9 0 V
A
C
E
J
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0
H
I
G
BD F
F ü l l s t ü c k f ü r Ü b e re c k e i n b a u
Ç Höhe 580 mm
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 F S
Eckmodul
· Höhe 885 mm
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 E M N
· Höhe 1.190 mm
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 E M H
M
L
K
F ro n t a b l a g e f ü r Ü b e re c k e i n b a u
· S i c h t b a re B re i t e : 8 0 m m
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 FA
Füllstück
Ç Höhe 580 mm
· Inkl. Montageblock und
A r m a t u re n p l a t t e
K B N : D T O PAW T 6 1 9 0 F S M
Sonderablauf
S e c h s e c k - Wa n n e 2 0 5
· 2.050 x 900 x 450 mm
· Nutzinhalt 190 Liter
K B N : D T O PA 6 2 0 5 V
F ro n t a b l a g e f ü r Ü b e re c k e i n b a u
· S i c h t b a re B re i t e : 8 0 m m
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 FA
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5
Füllstück
Ç Höhe 600 mm
· Inkl. Montageblock und
A r m a t u re n p l a t t e
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 F S M
F ü l l s t ü c k f ü r Ü b e re c k e i n b a u
Ç Höhe 600 mm
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 F S
Sonderablauf
Eckmodul
· Höhe 905 mm
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 E M N
· Höhe 1.210 mm
K B N : D T O PAW T 6 2 0 5 E M H
382
2009
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
Sechseck-Wanne 190
1.900
900
1.390
760
1.000
630
1.400
1.344
636
70
1.200
450
35
Sechseck-Wanne 205
2.050
900
1.540
760
1.150
630
1.475
1.450
636
70
1.250
450
35
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Badewannen
Tw i n - Wa n n e 1 6 0
· 1.600 x 900 x 450 mm
· Nutzinhalt 155 Liter
· Linksausführung
K B N : D T O PAT 1 6 0 L V
A
C
L
J
I
G
F
B D
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
K B N : D T O PAW T T 1 6 0 L
E
Mit Schürze und Gestell
· Höhe 600 mm
K B N : D T O PAT 1 6 0 L S G V
M
K
H
Rechtsausführung
K B N : D T O PAT 1 6 0 R V
P
O
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 600 mm
Abbildung: Ausführung links
K B N : D T O PAW T T 1 6 0 R
N
Q
Mit Schürze und Gestell
· Höhe 600 mm
K B N : D T O PAT 1 6 0 R S G V
Twin-Wanne 160
R
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
1.600
900
1.460
760
630
540
320
425
280
920
70
70
260
1.200
450
35
565
620
383
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Badewannen
E c k - Wa n n e 1 4 0
· 1.400 mm x 450 mm
· Nutzinhalt 180 Liter
K B N : D T O PA E 1 4 0 V
A
C
L
J
I
G
F
E c k - Wa n n e 1 5 0
· 1.500 mm x 450 mm
· Nutzinhalt 200 Liter
K B N : D T O PA E 1 5 0 V
B D
E
Wa n n e n t r ä g e r
· ohne Ablage*
· Höhe 570 mm
K B N : D T O PAW T E 1 4 0
K B N : D T O PAW T E 1 5 0
M
K
H
P
O
· mit Ablage**
· Höhe 570 mm
K B N : D T O PAW T E 1 4 0 A
K B N : D T O PAW T E 1 5 0 A
N
Q
Wa n n e m i t S c h ü r z e u n d G e s t e l l ,
Höhe 600 mm, bei Poolsystemen
m i t S c h ü r z e , G e s t e l l u n d U n t e rtritt 655 mm
K B N : D T O PA E 1 4 0 S G
K B N : D T O PA E 1 5 0 S G
R
M = optimale Position für
AP-Badebatterie (Mitte)
* für bündigen Einbau
** für Sockeleinbau
384
2009
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
O
P
Eck-Wanne 140
1.980
1.400
1410
1.090
650
1.400
1.400
260
70
1.200
450
35
800
565
620
Eck-Wanne 150
2.121
1.500
1480
1.180
700
1.500
1.500
260
70
1.220
450
35
850
565
620
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Duschwannen
Acryl-Duschwanne
B
G
Quadratisch
· Tiefe: 110 mm,
Superflach: 60 mm,
Extraflach: 25 mm
H
F
F
(extraflach)
(superflach)
E
· 800 x 800 mm
· Ablauf ø 52 mm
K B N : D T O PA 8 0 V
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 8 0 S F V
A
· 900 x 900 mm
· Ablauf ø 52 mm
K B N : D T O PA 9 0 V
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 9 0 S F V
· Extraflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 9 0 E F V
C
D
Standard/Superflach
I
K
J
Extraflach
· 1.000 x 1.000 mm
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 1 0 0 S F V
· Extraflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 1 0 0 E F V
I
J
K
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe: 305 mm,
Superflach: 170 mm,
Extraflach: 140 mm
· Superflach
K B N : D T O PAW T 9 0 S F
· Extraflach
K B N : D T O PAW T 9 0 E F
· Für Duschwanne 800 x 800 mm
· Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm
· Superflach
K B N : D T O PAW T 1 0 0 S F
· Extraflach
K B N : D T O PAW T 1 0 0 E F
K B N : D T O PAW T 8 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T 8 0 S F
· Für Duschwanne 900 x 900 mm
K B N : D T O PAW T 9 0
Acryl-Duschwanne
Quadrat 80
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
800
800
700
620
182
182
50
50
110
52
35
Quadrat 80 superflach
800
800
700
620
200
200
50
50
60
90
35
Quadrat 90
900
900
800
720
182
182
50
50
110
52
35
Quadrat 90 superflach
900
900
800
720
200
200
50
50
60
90
35
Quadrat 90 extraflach
900
900
800
720
200
450
50
50
25
90
30
Quadrat 100 superflach
1.000
1.000
900
820
200
200
50
50
60
90
35
Quadrat 100 extraflach
1.000
1.000
900
820
200
450
50
50
25
90
30
385
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Duschwannen
Acryl-Duschwanne Rechteckig
· Tiefe: 110 mm,
Superflach: 60 mm,
Extraflach: 25 mm
G
G
(extraflach)
(superflach)
H
· 900 x 750 mm
· Ablauf ø 52 mm
K B N : D T O PA 9 0 7 5 V
· :\WLYMSHJO
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 9 0 7 5 S F V
· ,_[YHMSHJO
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 9 0 7 5 E F V
B
D F
E
I
J
C
A
· 900 x 800 mm
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 9 0 8 0 S F V
Standard/Superflach
K
M
· 1.000 x 800 mm
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 1 0 0 8 0 S F V
L
Extraflach
· 1.200 x 800 mm
· Superflach
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 1 2 0 8 0 S F V
· ,_[YHMSHJO
· Ablauf ø 90 mm
K B N : D T O PA 1 2 0 8 0 E F V
· Für Duschwanne 900 x 800 mm
· Superflach
D T O PAW T 9 0 8 0 S F
· Für Duschwanne 1.000 x 800 mm
· Superflach
D T O PAW T 9 0 8 0 S F
· Für Duschwanne 900 x 75 mm
K B N : D T O PAW T 9 0 7 5
· :\WLYMSHJO
K B N : D T O PAW T 9 0 7 5 S F
· ,_[YHMSHJO
K B N : D T O PAW T 9 0 7 5 E F
· Für Duschwanne 800 x 1.200 mm
:\WLYMSHJO
K B N : D T O PAW T 1 2 0 8 0 S F
· ,_[YHMSHJO
K B N : D T O PAW T 1 2 0 8 0 E F
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
900 x 750 mm
900
750
800
650
720
570
182
182
50
50
110
52
35
900 x 750 mm superfl.
900
750
800
650
720
570
200
200
50
50
65
90
35
900 x 750 mm extrafl.
900
750
800
650
720
570
450
200
50
50
35
90
25
900 x 800 mm superfl.
900
800
800
700
720
620
200
200
50
50
65
90
35
1.000 x 800 mm superfl.
1.000
800
900
700
820
620
200
200
50
50
65
90
35
1.200 x 800 mm superfl.
1.200
800
1.100
700
1.020
620
200
200
50
50
65
90
35
1.200 x 800 mm extrafl.
1.200
800
1.100
700
1.020
620
600
200
50
50
35
90
25
Acryl-Duschwanne
2009
L
M
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe: 305 mm,
Superflach: 170 mm,
Extraflach: 140 mm
386
K
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Duschwannen
Acryl-Fünfeck-Duschwanne
K
· Tiefe: 110 mm,
Superflach: 60 mm,
J
· Schenkelmaß: 900 x 900 mm
· Ablauf 52 mm
K B N : D T O PA 5 9 0 V
· Superflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA 5 9 0 S F V
C
A
D
E
I
H
· Schenkelmaß: 1.000 x 1.000 mm
· Ablauf 52 mm
K B N : D T O PA 5 1 0 0 V
· Superflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA 5 1 0 0 S F V
F
G
B
Standard/Superflach
J
L
K
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe: 250 mm,
Superflach: 170 mm
· Für Duschwanne 900 x 900 mm
K B N : D T O PAW T 5 9 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T 5 9 0 S F
· Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm
K B N : D T O PAW T 5 1 0 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T 5 1 0 0 S F
Acryl-FünfeckDuschwanne
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
900 x 900 mm
900
636
900
800
720
450
450
182
182
50
50
110
52
35
900 x 900 mm superfl.
900
636
900
800
720
450
450
200
200
50
50
60
90
35
1.000
710
1.000
900
820
498
498
182
182
50
50
110
52
35
1.000 x 1.000 mm superfl. 1.000
710
1.000
900
820
498
498
200
200
50
50
60
90
35
1.000 x 1.000 mm
387
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Acryl-Duschwannen
I
A c r y l - Vi e r t e l k re i s - D u s c h w a n n e
H
· Tiefe: 110 mm,
Superflach: 60 mm,
Extraflach: 25 mm
G
(extraflach)
A
B
C
· Schenkelmaß: 800 x 800 mm
· Ablauf 52 mm
K B N : D T O PA E 8 0 V
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 8 0 S G V
· Superflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA E 8 0 S F V
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 8 0 S F S G V
· Schenkelmaß: 900 x 900 mm
· Ablauf 52 mm
K B N : D T O PA E 9 0 V
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 9 0 S G V
· Superflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA E 9 0 S F V
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 9 0 S F S G V
· Extraflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA E 9 0 E F V
D
G
(superflach)
F
R
E
Standard/Superflach
J
L
K
Extraflach
J
K
L
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe: 250 mm, Superflach: 170 mm,
Extraflach: 140 mm
· Für Duschwanne 800 x 800 mm
K B N : D T O PAW T E 8 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T E 8 0 S F
· Schenkelmaß: 1.000 x 1.000 mm
· Ablauf 52 mm
K B N : D T O PA E 1 0 0 V
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 1 0 0 S G V
· Superflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA E 1 0 0 S F V
· Für Duschwanne 900 x 900 mm
K B N : D T O PAW T E 9 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T E 9 0 S F
· Extraflach
K B N : D T O PAW T E 9 0 E F
· Mit Schürze und Gestell
K B N : D T O PA E 1 0 S F S G V
· Extraflach
· Ablauf 90 mm
K B N : D T O PA E 1 0 0 E F V
· Für Duschwanne 1.000 x 1.000 mm
K B N : D T O PAW T E 1 0 0
· Superflach
K B N : D T O PAW T E 1 0 0 S F
· Extraflach
K B N : D T O PAW T E 1 0 0 E F
A c r y l - Vi e r t e l k re i s Duschwanne
388
2009
A
B
C
D
E
F
G
H
I
R
J
K
L
800 x 800 mm
800
800
700
620
300
182
182
50
50
500
110
52
35
800 x 800 mm superfl.
800
800
700
620
300
200
200
50
50
500
60
90
35
900 x 900 mm
900
900
800
720
350
182
182
50
50
550
110
52
35
900 x 900 mm superfl.
900
900
800
720
350
200
200
50
50
550
60
90
35
900 x 900 mm extrafl.
900
900
800
720
350
200
200
50
50
550
25
90
30
1.000 x 1.000 mm
1.000
1.000
900
820
450
182
182
50
50
550
110
52
35
1.000 x 1.000 mm superfl.
1.000
1.000
900
820
450
200
200
50
50
550
60
90
35
1.000 x 1.000 mm extrafl.
1.000
1.000
900
820
450
200
200
50
50
550
25
90
30
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Stahl-Badewanne
A
S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e
E
C
· 1.600 x 700 mm
· Nutzinhalt 95 Liter
KBN: DTOPS160V
· 1.700 x 700 mm
· Nutzinhalt 112 Liter
KBN: DTOPS17070V
s1
g2
f1
g1
Fussgestell
KBN: DTOPFUSSW
s2
D
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 555 mm
· F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e
1.600 x 700 mm
· 2 schräge Seiten
KBN: DTOPWTS160
· 2 gerade Seiten
KBN: DTOPWTS160G
f2
· 1.700 x 750 mm
· Nutzinhalt 127 Liter
KBN: DTOPS170V
H
J
I
B
· F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e
1.700 x 700 mm
· 2 schräge Seiten
KBN: DTOPWTS17070
· 2 gerade Seiten
KBN: DTOPWTS17070U
· F ü r S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e
1.700 x 750 mm
· 2 schräge Seiten
KBN: DTOPWTS170
· 2 gerade Seiten
KBN: DTOPWTS170G
A
B
C
D
E
f1/f2
g1/g2
H
I
J
s1/s2
1.600 x 700 mm
1.600
700
410
1.430
1.050
580/530
380/320
555
32
67
55/65
1.700 x 700 mm
1.700
700
410
1.530
1.150
580/530
380/320
555
32
67
55/65
1.700 x 750 mm
1.700
750
410
1.570
1.345
620/510
440/330
555
32
67
55/65
S t a h l - K ö r p e r f o r m - Wa n n e
389
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Stahl-Duschwanne
A
Stahl-Duschwanne
· Tiefe: 140 mm,
Superflach: 65 mm,
Extraflach: 35 mm
G
G
C
I
H
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 305 mm, Superflach: 170 mm,
Extraflach: 140 mm
· Für Stahl-Duschwanne quadratisch
800 x 800 mm
KBN: DTOPWTS80
· Superflach
KBN: DTOPWTS80SF
· Extraflach
KBN: DTOPWTS80EF
Rechteckig
· 900 x 750 mm
· Ablauf 52 mm
KBN: DTOP9075SV
· Superflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP9075SSFV
· Extraflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP9075SEFV
· 900 x 900 mm
KBN: DTOPWTS90
· Superflach
KBN: DTOPWTS90SF
· Extraflach
KBN: DTOPWTS90EF
Fussgestell
· Höhenverstellbar 100 mm
bis 185 mm
KBN: FUSSBW5M
· Höhenverstellbar 125 mm
bis 180 mm
KBN: FUSSBW
· F ü r S t a h l - D u s c h w a n n e re c h t e c k i g
900 x 750 mm
KBN: DTOPWTS9075
· Superflach
KBN: DTOPWTS9075SF
· Extraflach
KBN: DTOPWTS9075EF
A
B
C
D
E
F
G
H
I
800 x 800 mm
800
800
140
670
670
32
200
52
65
800 x 800 mm superfl.
800
800
65
670
670
32
200
90
65
800 x 800 mm extrafl.
800
800
35
700
700
32
200
90
50
900 x 900 mm
900
900
140
770
770
32
200
52
65
900 x 900 mm superfl.
900
900
65
770
770
32
200
90
65
900 x 900 mm extrafl.
900
900
35
800
800
32
200
90
50
900 x 750 mm
900
750
140
770
620
32
200
52
65
900 x 750 mm superfl.
900
750
65
770
620
32
200
90
65
900 x 750 mm extrafl.
900
750
35
800
650
32
200
90
50
Stahl-Duschwanne
2009
F
D
· 900 x 900 mm
· Ablauf 52 mm
KBN: DTOP90SV
· Superflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP90SSFV
· Extraflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP90SEFV
390
E
B
Quadratisch
· 800 x 800 mm
· Ablauf 52 mm
KBN: DTOP80SV
· Superflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP80SSFV
· Extraflach
· Ablauf 90 mm
KBN: DTOP80SEFV
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Petite-Badewanne
Petite-Badewanne 160
· 1.600 x 750 x 420 mm
· Ausführung links
· Nutzinhalt 90 Liter
KBN: DTOPK160LV
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPK160RV
Wa n n e n t r ä g e r
Ç Höhe 575 mm
Ç Für Petite-Badewanne
1.600 x 750 mm
· Ausführung links
KBN: DTOPKWT160L
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPKWT160R
Fussgestell
KBN: DTOPKFUSSW
Abb. Ausführung links
Petite-Badewanne 165
· 1.650 x 750 x 420 mm
· Nutzinhalt 100 Liter
· KBN: DTOPK165LV
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPK165RV
Wa n n e n t r ä g e r
· Höhe 575 mm
· Für Petite-Badewanne
1.650 x 750 mm
· Ausführung links
KBN: DTOPKWT165L
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPKWT165R
Fussgestell
KBN: DTOPKFUSSW
A
B
C
1.600 x 750 x 420 mm L/R
1.600
1.480
1.100
1.650 x 750 x 420 mm L/R
1.650
1.530
1.150
Petite-Badewanne
391
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Bade- und Duschwannen
derby Petite-Badewanne
Petite-Duschwanne
· 850 x 750 x 100 mm
· Ausführung links
· Ablauf 52 mm
KBN: DTOPK8575LV
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPK8575RV
Abb. Ausführung links
Wa n n e n t r ä g e r
Ç Höhe 225 mm
Ç Für Petite-Duschwanne
850 x 750 mm
· Ausführung links
KBN: DTOPKWT8575L
· A u s f ü h r u n g re c h t s
KBN: DTOPKWT8575R
Fussgestell
KBN: DTOPKFUSSD
392
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Armaturen
ARMATUREN
PRODUKTMERKMALE
N
Waschtisch- und Bidetarmaturen: variationsreiche Produktpalette, schlanker
Auslauf mit kaum sichtbarem Perlator (Cache Perlator), Wandarmaturen mit
Perlator und Wasserdurchflussbegrenzer, messingverchromte Materialien, alle
WT-Armaturen mit verchromten Kupferrohren, die 40 mm Kartusche ermöglicht
einen schnellen Wechsel der Kartusche von oben
N
Aufputz-Dusch- und Wannenarmaturen: DVGW-eigensicher durch integrierten
Rückflussverhinderer, sauberer Wandanschluss mit verdeckten und geräuschgedämpften S-Anschlüsse, Umstellung integriert an Brauseschlauchabgang
N
Unterputz-Dusch- und Wannenarmaturen: kleine quadratische Abdeckrosetten,
verdeckte Schraubbefestigungen
N
4-Loch-Wannenrandarmaturen: Schwalleinlauf auf dem Wannenrand oder
integriert im Wanneninneren, manuelle Umstellung von Wannenbefüllung auf
Handbrause
N
Thermostatbatterie: Als Unter- und Aufputzvariante, nur über ein
Bedienelement regelbar.
393
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Armaturen
akua Armaturen
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 135 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Joystick-Hebel
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUA
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e - P i c c o l o
Ç Ausladung 109 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Joystick-Hebel
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAP
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e - P i c c o l o
Ç Ausladung 109 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Joystick-Hebel
Ç Ohne Ablaufgarnitur
Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAPO
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 158 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit erhöhtem Sockel
Ç Joystick-Hebel
Ç Ohne Ablaufgarnitur
Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re
KBN: AKUA243O
3 - L o c h - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 135 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Ve rc h ro m t e C U - A n s c h l u s s ro h re
Ç Keramische Oberteile
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
394
2009
KBN: AKUAZ3
Produktbezogene Abmessungen
akua Armaturen
akua Armaturen
3 - L o c h - Wa s c h t i s c h Wa n d b a t t e r i e
Ç Schwallauslauf 200 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Wa s s e r b e g re n z e r
Ç Keramische Oberteile
KBN: AKUAZ3FWT
Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAUPWT
Bidet-Batterie
Ç Ausladung 118 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Anschlussschläuche
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUABD
3-Loch-Bidetbatterie
Ç Ausladung 118 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Anschlussschläuche
Ç Keramische Oberteile
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAZ3BD
4 - L o c h - Wa n n e n r a n d Badebatterie
Ç Schwallauslauf 147 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Manuelle Umstellung
Ç Handbrause
Ç Komplett für Montage auf
Wa n n e n r a n d
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAZW4
395
2009
Produktbezogene Abmessungen
akua Armaturen
akua Armaturen
4 - L o c h - Wa n n e n a r m a t u r
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Zur Befüllung über Einlauf
Ç Manuelle Umstellung
Ç Handbrause
Ç Ohne Montagerahmen
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAZW4E
Ç Montagerahmen für
Fliesenrandmontage
KBN: AKUAZWUP4
Ç Montageplatte für
Fliesenrandmontage
KBN: AKUAZWUP4MP
Ç Ablaufkasten für
Fliesenrandmontage
KBN: AKUAZWUP4AK
Aufputz-Badebatterie
Ç 1/2"
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Schwallauslauf
Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse
Ç Mit Umstellung am Brauseabgang
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Brausegarnitur
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
K B N : A K U AW
Aufputz-Brausebatterie
Ç 1/2"
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Brausegarnitur
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
396
2009
Gruppe I
KBN: AKUAB
Produktbezogene Abmessungen
akua Armaturen
akua Armaturen
Aufputz-Brausethermostat
Ç 1/2"
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ve rd e c k t e u n d g e r ä u s c h gedämpfte S-Anschlüsse
Ç E i n h a n d - B e d i e n g r i ff f ü r
Te m p e r a t u r u n d M e n g e
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
K B N : A K U AT B
Fertigset für UnterputzWa n n e n b a t t e r i e
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Umstellung
KBN: AKUAFW
Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAUP
Fertigset für Brausebatterie
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: AKUAFB
Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAUP
Fertigset für UnterputzBrausethermostat
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Absperrung
KBN: AKUAFTM
Ç U P - K ö r p e r f ü r Vo r m o n t a g e
Ç Geräuschverhalten: DIN 4109
Gruppe I
KBN: AKUAUPT
397
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
ARMATUREN
PRODUKTMERKMALE
cosima Armaturen werden aus der hochwertigen Messing Legierung MS 63
gefertigt.
Weniger Korrosion (Lochfraß) durch Auswaschen von Zinkbestandteilen
ECO Funktion „ÖkoPLUS“ durch Zweigangschaltung-Wasserersparnis und
weniger Energieverbrauch bei der Warmwasserbereitung
Heißwassersperre – mechanische Begrenzung der Warmwassertemperatur –
Reduzierung der Verbrühungsgefahr
120° Mischbereich – komfortable Temperaturwahl
Waschtischarmaturen mit Schnellbefestigung
AP-Brausearmatur und WFB mit verdeckten S-Anschlüssen – keine sichtbaren
Gewindegänge – reinigungsfreundlich
Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248
Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/
DIN EN ISO 3822
Bade- und Brausearmatur eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717
Unterputzeinbaukörper – universell einsetzbar – Einhebelmischtechnik –
Thermostattechnik
Unterputzarmaturenrosetten mit verdeckter Befestigung (ohne Schrauben)
Leichte und geräuscharme Umstellung Wanne-/Duschposition
Aufputzbadebatterien mit Umstellung hinten
Garantie: Bei fachgerechter Montage durch das Fachhandwerk gewähren wir
5 Jahre Produktgewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie.
ServicePlus – Sonderoberflächen – Sonderbauten
398
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 111 mm
Ç Höhe 160 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O
KBN: COSIOH
Ç A l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r
Ç PA - I X 1 8 5 5 0 / I O
KBN: COSIOHND
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Wie COSIOH, jedoch:
Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur
KBN: COSIOHO
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 122 mm
Ç Höhe 160 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Mit Schwallauslauf
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHSA
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e P i c c o l o
Ç Ausladung 95 mm
Ç Höhe 140 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Für Handwaschbecken
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O
KBN: COSIOHP
399
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e P i c c o l o
Ç W i e v o r, j e d o c h :
Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur
KBN: COSIOHPO
95
140
68
Ø 54
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 162 mm
Ç Höhe 286 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Seitenbedient
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
Ç PA - I X 1 8 3 9 4 / I O
KBN: COSIOHBS
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 111 mm
Ç Höhe: 320 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Auf Sockel für Schale
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOH320
400
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç W i e v o r, j e d o c h :
Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur
KBN: COSIOH320O
Unterputz-Einbaukörper
Ç F ü r Wa n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
KBN: COSIUPKFWW
Wa n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 160 - 225 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç F ü r Wa n d e i n b a u
Ç KBN: COSIOHFWW
Ç UP-Körper
KBN: COSIUPKFWW
Bidet-Batterie
Ç Ausladung 108 mm
Ç Höhe 140 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Zugknopfablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
Ç PA - I X 1 8 5 5 1 / I O
KBN: COSIOHBD
401
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
U n t e r p u t z - Ve n t i l - E i n b a u k ö r p e r
Ç Für Unterputzventil
Ç Mit Keramikscheiben
K B N - N r. : C O S I U P K 1 5
U n t e r p u t z - Ve n t i l
Ç ø 70 mm
Ç Tiefe 64 - 71 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontage-Set
KBN: COSIFU
Aufputz-Badebatterie
Ç Ausladung 164 mm
Ç Höhe 124 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
Ç PA - I X 1 8 5 5 2 / I O B
KBN: COSIOHW
Aufputz-Badebatterie
Ç Ausladung 176 mm
Ç Höhe 124 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Mit Schwallauslauf
Ç Geprüft nach
402
2009
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHWSA
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Aufputz-Brausebatterie
 A u s l a d u n g 7 1 m m
 O b e r f l ä c h e C h ro m
 O h n e B e d i e n u n g s h e b e l
 G e p r ü f t n a c h
DIN DVGW EN 817/200
 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
 PA - I X 1 8 5 5 3 / I O B
KBN: COSIOHB
73 min.
Unterputz-Körper
 F ü r U n t e r p u t z - B r a u s e - u n d
Wa n n e n b a t t e r i e
 F ü r U n t e r p u t z - T h e r m o s t a t e
 G e p r ü f t n a c h
DIN DVGW EN 817/200/1111
 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPK
111
100
G1/2
98
80
G1/2
73
ø104
146
80
98
100
111
25
G1/2
29 min.
42 min.
Unterputz-Badebatterie
 1 3 5 x 1 3 5 m m
 T i e f e 7 5 - 1 0 0 m m
 O b e r f l ä c h e C h ro m
 Wa n n e / B r a u s e
 F e r t i g m o n t a g e s e t
 O h n e B e d i e n u n g s h e b e l
 M i t U m s t e l l u n g
 G e p r ü f t n a c h
DIN DVGW EN 817/200
 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHFW
403
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Unterputz-Brausebatterie
 1 3 5 x 1 3 5 m m
 T i e f e 7 5 - 1 0 0 m m
 O b e r f l ä c h e C h ro m
 F e r t i g m o n t a g e s e t
 O h n e B e d i e n u n g s h e b e l
 Ö k o S t e u e r p a t ro n e
 G e p r ü f t n a c h
DIN DVGW EN 817/200
 G e r ä u s c h v e r h a l t e n D I N 4 1 0 9
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHFB
Wa n n e n e i n l a u f
 A u s l a d u n g 1 6 5 m m
 O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: COSIE
404
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Unterputz-Körper
Ç Für Unterputz-Brause- und
Wa n n e n b a t t e r i e
Ç Für Unterputz-Thermostate
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200/1111
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPK
73 min.
111
100
G1/2
98
80
G1/2
73
ø104
146
80
98
100
111
25
G1/2
29 min.
42 min.
Unterputz-Brause-Thermostat
Ç 135 x 135 mm
Ç Tiefe 88 - 120 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç O h n e M e n g e n re g u l i e r u n g
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200/1111
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIFTB
Unterputz-Brause-Thermostat
Ç 135 x 135 mm
Ç Tiefe 117 - 149 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç M i t M e n g e n re g u l i e r u n g
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200/1111
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIFTBM
Unterputz-Bade-/
Brause-Thermostat
Ç 135 x 135 mm
Ç Tiefe 117 - 149 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç M i t M e n g e n re g u l i e r u n g
und Umstellung
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200/1111
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIFTW
405
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Unterputz-Körper
600
125
120
0 - 25
120
120
±3°
429
W
K
495 - 600
Ç F ü r 4 - L o c h - Wa n n e n kombination
ÇZur Fliesenrand-Montage
ÇFür Standauslauf, DN 20
ÇMit flexiblen Anschlussschläuchen
ÇEigensicher gegen Rückfließen
nach DIN EN 1717
ÇGeprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
ÇGeräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPKW4
536
108
639
137
4 - L o c h - Wa n n e n k o m b i n a t i o n
ÇAusladung 240 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
ÇOhne Bedienungshebel
ÇMit langem Auslauf
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
ÇFür Fliesenrandmontage
ÇGeprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
ÇGeräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHFW4
min.120
min.120
min.120
0-30
W
450
Unterputz-Körper
Ç F ü r 4 - L o c h - Wa n n e n r a n d kombination
Ç Z u r Wa n n e n r a n d - M o n t a g e
ÇFür entfer nt liegenden
Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0
ÇMit flexiblen Anschlussschläuchen
ÇMontierbar mit allen 3-Loch
Fertigmontagesets
ÇGeprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
K
ÇGeräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPKWR4
4 - L o c h - Wa n n e n r a n d k o m b i n a t i o n
ÇAusladung 185 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
ÇOhne Bedienungshebel
ø72
ÇMit kurzem Auslauf
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç F ü r Wa n n e n r a n d m o n t a g e
406
2009
ÇGeprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
ÇGeräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHFW4185
185
ø72
ø72
ø72
150
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Unterputz-Körper
Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0
Ç Mit flexiblen Anschlussschläuchen
Ç Montierbar mit allen 3-Loch
Fertigmontagesets
0 - 25
180
429
W
K
495 - 600
±3°
536
108
639
137
min.120
min.160
W
450
Unterputz-Körper
Ç F ü r 3 - L o c h - Wa n n e n r a n d kombination
Ç Z u r Wa n n e n r a n d - M o n t a g e
Ç Für entfernt liegenden
125
600
180
0-30
Ç F ü r 3 - L o c h - Wa n n e n kombination
Ç Zur Fliesenrand-Montage
Ç Für entfernt liegenden
Wa n n e n e i n l a u f , D N 2 0
Ç Mit flexiblen Anschlussschläuchen
Ç Eigensicher gegen Rückfließen
nach DIN EN 1717
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPKW3
K
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIUPKWR3
3 - L o c h - Wa n n e n k o m b i n a t i o n
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç F ü r F l i e s e n - u n d Wa n n e n randmontage bei entfernt
l i e g e n d e m Wa n n e n e i n l a u f
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHFW3
407
2009
Produktbezogene Abmessungen
cosima Armaturen
cosima Armaturen
Spültischbatterie
Ç Ausladung 204 mm
Ç Höhe 352 mm
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Seitlich bedient
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHS
Ç A l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r
KBN: COSIOHSND
Spültischbatterie
Ç Ausladung 200 mm
Ç Höhe 346 mm
Ç Ohne Bedienungshebel
Ç Seitlich bedient
Ç Mit Schlauchbrause
Ç Ö k o S t e u e r p a t ro n e
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/200
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO 3822
KBN: COSIOHSHB
408
2009
Produktbezogene Abmessungen
Armaturen
cosima Zubehör
Bedienungshebel Stick
Ç Ausladung: 89 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: COSIH
Bedienungshebel classic
Ç Ausladung: 86 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: COSIHC
Bedienungshebel design
Ç Ausladung: 87 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m , G l a s m a t t
KBN: COSIHD
Wa n d a n s c h l u s s b o g e n
Ç ø 87 mm
Ç Ausladung: 34 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
K B N : C O S I WA B
6
ø87
42
ø44
G1/2
37
G1/2
34
409
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
ARMATUREN
PRODUKTMERKMALE
410
2009
N
Die Waschtischarmaturen (außer bei WT-Niederdruckarmaturen) sind mit der
wasser- und energiesparenden ÖkoPLUS®-Kartusche ausgestattet (sanfter
Widerstand beim Öffnen)
N
Oberfläche: Chrom
N
WT-/Bidet- & Spültischarmaturen (außer bei WT- und Spültisch-Niederdruckarmaturen und derby Spültisch-Wandbatterie) mit PflegePLUS-Mousseur
(Strahlregler mit Elastomerbeschichtung). Zur einfachen Beseitigung von Kalkoder Schmutzablagerungen.
N
Langlebiges, keramisches Steuerelement mit Temperatur- und Mengenbegrenzung
N
Wartungsfreundliche, austauschbare Kartusche
N
Problemlose Kombination mit allen Durchlauferhitzern
N
Bade- und Brausearmatur sowie Spültischarmatur mit herausziehbarem
Mousseurauslauf, eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717
N
Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248
N
Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/
DIN EN ISO 3822
N
Schnellmontage bei Waschtisch-, Bidet- und Spültischarmatur
N
Thermostat mit „aquaswitch“ Funktion
N
Flexible Anschlussschläuche
N
Unterputz-Universal-Einbaukörper mit ISO-TEC® System mit Befestigungsösen
N
5 Jahre Gewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie
Produktbezogene Abmessungen
Armaturen
derby Armaturen
E i n h a n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung: 121 mm
Ç Höhe: 143 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ö k o P L U S ®- K a r t u s c h e 3 5 m m
Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6799/IA
KBN: DTOPN
Ç M i t v e r s e n k b a re r K e t t e
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6799/IA
KBN: DTOPNKV
Ç N i e d e rd r u c k - Wa s c h t i s c h batterie
Ç Kartusche 35 mm
Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 1 2 / I O
KBN: DTOPNND
Ç M i t v e r s e n k b a re r K e t t e
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 1 2 / I O
KBN: DTOPNNDK
Einhand-Bidetbatterie
Ç Ausladung: 110 mm
Ç Höhe: 146 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Kartusche 35 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6800/IA
KBN: DTOPNBD
411
2009
Produktbezogene Abmessungen
Armaturen
derby Armaturen
Einhand-Badebatterie
Ç Ausladung: 161 mm
Ç Höhe: 129 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 3 / I B B
KBN: DTOPNW
Einhand-Brausebatterie
Ç Tiefe: 129 mm
Ç Höhe: 140 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 2 / I B
KBN: DTOPNB
412
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby Armaturen
Unterputz-UniversalEinbaukörper
Ç 92 x 136 mm
Ç für UP-Bade-/Brausebatterie
Ç Kartusche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPNUP
Einhand-Badebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 86 - 116 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Unterputz
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPNFW
Einhand-Brausebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 86 - 116 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Unterputz
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPNFB
E i n h a n d - Ve r t i k a l - B a d e b a t t e r i e
Ç Ausladung: 172 mm
Ç Höhe: 254 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 1 0 / I C B
KBN: DTOPNWV
413
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby Armaturen
E i n h a n d - Ve r t i k a l - B r a u s e batterie
Ç Höhe: 206 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 9 / I B
KBN: DTOPNBV
Einhand-Spültischbatterie
Ç Ausladung: 260 mm
Ç Höhe: 215 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Wa n d m o n t a g e
Ç M i t s c h w e n k b a re m
Rohrauslauf
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 1 / I A
KBN: DTOPNSWB
Spültischbatterie
Ç Ausladung: 200 mm
Ç Höhe: 185 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç S c h w e n k b a re r A u s l a u f
Ç Karutsche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç KBN: DTOPNS20
Ç N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç KBN: DTOPNS20ND
414
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby style Armaturen
derby style Armaturen
E i n h a n d - Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
· Ausladung: 105 mm
Ç Höhe: 152 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Ö k o P L U S ®- K a r t u s c h e 3 5 m m
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6804/IA
KBN: DTOPSTY
Ç N i e d e rd r u c k - Wa s c h t i s c h batterie
Ç Kartusche 35 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 5 / I O
KBN: DTOPSTYND
Einhand-Bidetbatterie
· Ausladung: 109 mm
Ç Höhe: 149 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Kartusche 35 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0388
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6800/IA
KBN: DTOPSTYBD
Einhand-Badebatterie
Ç B re i t e : 2 4 9 m m
Ç Höhe: 99 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 7 / I B B
KBN: DTOPSTYW
415
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby style Armaturen
derby style Armaturen
Einhand-Brausebatterie
Ç Ausladung: 93 mm
Ç B re i t e : 2 3 2 m m
Ç Höhe: 99 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
· Aufputz
Ç Kartusche 40 mm
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0387
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 6 / I A
KBN: DTOPSTYB
Unterputz-UniversalEinbaukörper
Ç 92 x 136 mm
Ç für UP-Bade-/Brausebatterie
Ç Kartusche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPNUP
Einhand-Badebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 74 - 104 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Unterputz
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPSTYFW
Einhand-Brausebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 74 - 104 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Unterputz
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPSTYFB
416
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby med Armaturen
derby med Armaturen
, P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç Ausladung 121 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r
Ç Schnell-Montage-System
Ç Flexible Anschlussschläuche
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6813/IZ
Ç Zugknopfablaufgarnitur
2)5!+;6745
Ç Glatter Korpus
Ç Ohne Zugknopfablaufgarnitur
2)5!+;67456
, P U O H U K 5 P L K L YK Y \ J R >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç Ausladung 121 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç F ü r o ff e n e Tr i n k w a s s e re r w ä r m e r
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r
Ç Schnell-Montage-System
Flexible Anschlussschläuche
Ç Prüfung nach
DIN DVGW EN 817 beantragt
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç Prüfzeichen beantragt
Ç Zugknopfablaufgarnitur
2)5!+;67455+
, P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 7 7 m m
Ç Ausladung 137 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z
2)5!+;6745>)
Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n
Ç Ausladung 148 mm
2)5!+;6745>)
Ç
417
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby med Armaturen
derby med Armaturen
, P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 1 1 7 m m
Ç Ausladung 177 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z
2)5!+;6745>)
Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n
Ç Ausladung 188 mm
2 ) 5 ! + ; 6 7 4 5 > ) , P U O H U K >H Z J O [ P Z J O I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç S c h w e n k b a re r G u s s a u s l a u f 1 7 7 m m
Ç Ausladung 237 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç L a m i n a r s t r a h l re g l e r
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 8 / I Z
2)5!+;6745>)
Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n
Ç Ausladung 248 mm
2)5!+;6745>)
,PUOHUK)YH\ZLIH[[LYPL
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç Tiefe 134 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Integrierter Rückflussv e r h i n d e re r i m B r a u s e a b g a n g
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 2 / I B
2)5!+;6745)
Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n
418
2009
Ç Tiefe 146 mm
2)5!+;6745)(
Produktbezogene Abmessungen
derby med Armaturen
derby med Armaturen
, P U O H U K >H U U L U I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç Ausladung 161 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Automatische Umstellung
Wa n n e / B r a u s e
Ç Integrierter Rückflussv e r h i n d e re r i m B r a u s e a b g a n g
Ç I n t e g r i e r t e Te m p e r a t u r- /
M e n g e n b e g re n z u n g
Ç Mousseur
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0390
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 6 8 0 3 / I B B
2)5!+;6745>
Ç W i e v o r, j e d o c h m i t a b s p e r r b a re n S - A n s c h l ü s s e n
Ç Tiefe 173 mm
2 ) 5 ! + ; 6 7 4 5 >(
<7<UP]LYZHS,PUIH\R€YWLY
Ç 92 x 136 mm
Ç Für UP-Bade-/Brausebatterie
Ç Kartusche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
2)5!+;675<7
, S H Z [ V T L Y < 7 , P U I H \ : L [
Ç ø 225 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-Universal Einbaukörper
2)5!,0*/,,:
419
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby med Armaturen
derby med Armaturen
,PUOHUK)YH\ZLIH[[LYPL
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe 119 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç Ohne UnterputzEinbaukörper
2)5!+;6745-)
, P U O H U K >H U U L U I H [ [ L Y P L
Ç Metall-Bügelhebel 155 mm
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe 119 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç Ohne UnterputzEinbaukörper
2)5!+;6745->
420
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby Armaturen
Standventil
Ç Ausladung: 93 mm
Ç Höhe: 156 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Oberteil
Ç DIN-DVGW NW-6506 BT0389
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 6811/IA
KBN: DTOPSTYSTV
Einhand-Spültischbatterie
Ç Ausladung: 223 mm
Ç Höhe: 339 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç M i t s c h w e n k b a re m A u s l a u f
Ç Kartusche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPSTYS
Ç N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPSTYSND
Einhand-Spültischbatterie
Ç Ausladung: 215 mm
Ç Höhe: 351 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç H e r a u s z i e h b a re r M o u s s e u rauslauf
Ç M i t s c h w e n k b a re m A u s l a u f
Ç Kartusche 40 mm
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPSTYSHB
N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPSTYSNDHB
421
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
THERMOSTATE
PRODUKTMERKMALE
Thermostatgriff
aus isoliertem
ABS-Material.
Verdeckte Unicon
S-Anschlüsse mit
integrierter Isolierung.
Eigensicher nach EN –
Rückflussverhinderer
im Brauseanschluss.
422
2009
AquaSwitch –
Umstellung Wanne/
Brause erfolgt über
den Mengengriff –
im Auslauf integrierte
Umstellung entfällt.
Mengengriff
aus isoliertem
ABS-Material.
N
Durch Positionierung des THM-Griffes auf der linken Seite erhitzt sich
nur die Körperoberfläche in Verlängerung des Warmwasseranschlusses.
Der restliche Armaturenkörper nimmt nur die gewünschte
Mischwassertemperatur auf.
N
derby style Aufputz-Thermostate sind serienmäßig mit dieser innovativen
Secur ® Thermostat-Technologie ausgestattet.
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby style Thermostate
Aufputz-Badethermostat
Ç Ausladung: max. 175 mm
Ç B re i t e : 3 4 4 m m
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I
KBN: DTOPNTW
Aufputz-Brausethermostat
Ç B re i t e : 3 4 4 m m
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I
KBN: DTOPNTB
Thermostat-Batterie
Unterputz-Einbaukörper
Ç 184 x 65 mm
Ç Ohne Absperrung
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPNUPT
Thermostat
Ç ø 180 mm
Ç Tiefe: 69-84 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Ohne Absperrung
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPNFT
423
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby style Thermostate
Thermostat-Batterie
Unterputz-Einbaukörper
Ç 184 x 144 mm
Ç Mit Absperrung
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: DTOPNUPTM
Thermostat
Ç ø 224 mm
Ç Tiefe: 69-84 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Absperrung
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPNFTM
Unterputz-Einbaukörper
Ç f ü r U P - Ve n t i l
Ç ø 1 /2 ˝
KBN: EICHUP15
Ç ø 3 /4 ˝
KBN: EICHUP20
Ç ø 15 mm
KBN: EICHUP15L
Ç ø 18 mm
KBN: EICHUP18L
Ç ø 22 mm
KBN: EICHUP22L
U n t e r p u t z - Ve n t i l
Ç ø 70 mm
Ç Tiefe: 56-80 mm
Ç Fertigmontageset
KBN: DTOPNFU
424
2009
Produktbezogene Abmessungen
derby Armaturen
derby Handbrausen
Handbrause
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Normalstrahl
Ç Antikalk-Funktion
Ç A u c h a l s Wa n n e n s e t o d e r
Brausegarnitur erhältlich
KBN: DTOPHB1
Handbrause
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Normal-, Massage- und
Softstrahl
Ç Mit Anitkalk-Funktion
Ç A u c h a l s Wa n n e n s e t o d e r
Brausegarnitur erhältlich
KBN: DTOPHB3
Renovierungsset
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç AP-Brausethermostat
Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m
Ç H a n d b r a u s e d re i f a c h
verstellbar
Ç Brauseschlauch 1.500 mm
KBN: DTOPNRS
Wa n n e n - S e t m i t H a n d b r a u s e
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Handbrause
Ç v e r s t e l l b a re r B r a u s e h a l t e r
Ç Brauseschlauch 1.250 mm
Ç 1 Strahlart
KBN: DTOPWS1
Ç 3 Strahlarten
KBN: DTOPWS3
Brausegarnitur mit
Handbrause
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Handbrause
Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m
Ç Brauseschlauch 1.500 mm
Ç 1 Strahlart
KBN: DTOPBG1
Ç 3 Strahlarten
KBN: DTOPBG3
425
2009
Produktbezogene Abmessungen
Armaturen
derby Zubehör
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç ø 225 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-UniversalEinbaukörper
KBN: EICHEES
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç ø 225 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-Thermostat
KBN: EICHEEST
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç 225 x 300 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-Thermostat
Ç Mit Absperrung
K B N : E I C H E E S TA
Design-Eckventil
Ç ø 1 /2 ˝
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: DESIEV
Design-Geruchsverschluss
Ç ø 1 1 /4 ˝
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
KBN: DESITS
426
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
ARMATUREN
PRODUKTMERKMALE
Q
Oberfläche: Chrom
Q
Alle Armaturen sind mit der wasser- und energiesparenden Ecom-Kartusche
ausgestattet (sanfter Widerstand beim Öffnen), Multi-Stellring für die
Heißwassersperre, Keramikscheiben
Q
Problemlose Kombination mit allen Durchlauferhitzern
Q
Bade- und Brausearmatur eigensicher gegen Rückfließen nach EN 1717
Q
Alle Armaturen geprüft nach DIN DVGW EN 817/200/1111/248
Q
Geräuscharm – Alle Armaturen in Geräuschklasse 1 nach DIN 4109/
DIN EN ISO 3822
Q
Schnellmontage bei Waschtisch-, Bidet- und Spültischarmatur
Q
Flexible Anschlussschläuche
Q
5 Jahre Gewährleistung und 10 Jahre Nachkaufgarantie
427
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Armaturen
Wa s c h t i s c h b a t t e r i e
Ç Ausladung 108 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fester Gussauslauf
Ç Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Schnell-Montage-System
Ç Flexible Anschlussschläuche
Ç Mit Ablaufgarnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 7979/IA
K B N : C LT O P N
Ç A u c h a l s N i e d e rd r u c k a r m a t u r
erhältlich
K B N : C LT O P N N D
Bidetbatterie
Ç Ausladung 101 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Kugelgelenk-Luftsprudler
Ç Zugknopf-Ablaufgarnitur
Ç Schnell-Montage-System
Ç Flexible Anschlussschläuche
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BN0199
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 7870/IA
K B N : C LT O P N B D
Aufputz-Badebatterie
Ç Ausladung 144 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Luftsprudler
Ç Geräuschgedämpfte
S-Anschlüsse
Ç Mit automatischer Umstellung
Wa n n e / B r a u s e
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Garnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B
K B N : C LT O P N W
428
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Armaturen
Aufputz-Brausebatterie
Ç Ausladung 45 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Geräuschgedämpfte
S-Anschlüsse
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Garnitur
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 9 8 2 / I B
K B N : C LT O P N B
Universal-UP-Einbaukörper
Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm
Ç Für UP-Bade- und Brausebatterie
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
KBN: UPUNICL
Unterputz-Badebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 91 - 121 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Automatische Umstellung
Wa n n e / B r a u s e
Ç Abgang oben und unten 1/2"
Ç Fertigmontageset
K B N : C LT O P N F W
Unterputz-Brausebatterie
Ç ø 160 mm
Ç Tiefe: 91 - 121 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Abgang oben und unten 1/2"
Ç Fertigmontageset
K B N : C LT O P N F B
429
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Thermostate
UP-Einbaukörper
Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm
Ç Für Unterputz-Thermostat
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
K B N : C LT O P U P T
Unterputz-Thermostat
Ç ø 178 mm
Ç Ausladung 63 - 79 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Fertigmontageset
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B
K B N : C LT O P F T
UP-Einbaukörper
Ç Einbautiefe: 72 - 102 mm
Ç Für UP-Thermostat mit
Absperrung
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
K B N : C LT O P U P T M
Unterputz-Thermostat
Ç 225 x 150 mm
Ç Tiefe 63 - 79 mm
Ç Mit Absperrung
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Integrierte Mischwasserabsperrung mit 180°-Keramikoberteil
Ç Fertigmontageset
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
430
2009
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 9 8 1 / I B B
K B N : C LT O P F T M
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Thermostate
Aufputz-Badethermostat
Ç B re i t e : 3 0 1 m m
Ç Ausladung: 179 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e M i s c h w a s s e rabsperrung mit 180°-Keramikoberteil
Ç Automatische Umstellung
Wa n n e / B r a u s e
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Garnitur
K B N : C LT O P T W
Aufputz-Brausethermostat
Ç B re i t e : 3 0 1 m m
Ç Ausladung: 79 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç I n t e g r i e r t e M i s c h w a s s e rabsperrung mit 180°-Keramikoberteil
Ç D V G W - e i g e n s i c h e r d u rc h i n t e g r i e r t e n R ü c k f l u s s v e r h i n d e re r
Ç Ohne Garnitur
K B N : C LT O P T B
431
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Handbrausen
Brausegarnitur
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Handbrause
Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m
Ç Brauseschlauch 1.500 mm
K B N : C LT O P B G
Wa n n e n - S e t
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Handbrause
Ç Brausehalter
Ç Brauseschlauch 1.250 mm
K B N : C LT O P W S
Handbrause
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Mit Normalstrahl
Ç Antikalk-Funktion
Ç F ü r D u rc h l a u f e r h i t z e r g e e i g n e t
K B N : C LT O P H B
432
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Handbrausen
U n t e r p u t z - Ve n t i l
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç Unterputz-Einbaukörper 1/2"
KBN: GROHEUP15
Ç Unterputz-Einbaukörper 3/4"
KBN: GROHEUP20
Ç Unterputz-Einbaukörper 1"
KBN: GROHEUP25
Ç Unterputz-Einbaukörper 15 mm
KBN: GROHEUP15L
Ç Unterputz-Einbaukörper 18 mm
KBN: GROHEUP18L
Ç Unterputz-Einbaukörper 22 mm
KBN: GROHEUP22L
Ç Unterputz-Einbaukörper 28 mm
KBN: GROHEUP28L
Ç Fertigmontageset
K B N : C LT O P F U
Renovierungsset
Ç Aufputz-Brause-Thermostat
Ç Wa n d s t a n g e 9 0 0 m m
Ç Handbrause
Ç Brauseschlauch 1.500 mm
K B N : C LT O P R S
433
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Zubehör
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç ø 225 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-UniversalEinbaukörper
KBN: EICHEES
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç ø 225 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-Thermostat
KBN: EICHEEST
E l a s t o m e r- U n t e r p u t z Einbau-Set
Ç 225 x 300 mm
Ç F ü r Tro c k e n b a u
Ç Für UP-Thermostat
mit Absperrung
K B N : E I C H E E S TA
434
2009
Produktbezogene Abmessungen
clivia Armaturen
clivia Spültischbatterien
Ç Spültischbatterie
Ç Ausladung: 228 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç S c h w e n k b a re r R o h r a u s l a u f
Ç Luftsprudler
Ç Schnell-Montage-System
Ç Flexible Anschlussschläuche
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/248
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç P-IX 7874/IA
K B N : C LT O P N S
N i e d e rd r u c k - S p ü l t i s c h b a t t e r i e
Ç S t r a h l re g l e r
Ç Geprüft nach
DIN DVGW EN 817/248
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 8 7 5 / I
K B N : C LT O P N S N D
S p ü l t i s c h - Wa n d b a t t e r i e
Ç Ausladung: 246 mm
Ç O b e r f l ä c h e C h ro m
Ç S c h w e n k b a re r R o h r a u s l a u f
Ç Luftsprudler
Ç Geräuschgedämpfte
S-Anschlüsse
Ç Geprüft nach
DIN DVGW NW-6506 BS0301
Ç Geräuschverhalten DIN 4109
Gruppe I/DIN EN ISO3822
Ç PA - I X 7 9 8 3 / I A
K B N : C LT O P S W B
435
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
436
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
437
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
438
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
439
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
440
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
441
2009
Produktbezogene Abmessungen
Notizen
442
2009
Mehrwert von GC
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