Monster und Mythen
Transcrição
Monster und Mythen
Verlagsnachricht Junges Theater MONSTER UND MYTHEN „Seit wann gibt es Mythen & Monster? Drachen, Zyklopen, Einhörner und andere Fabelwesen galten lange Zeit nur als Produkte überhitzter Fantasie. Doch nach und nach wird klarer, was wirklich hinter den uralten Mythen steckt: Die seltsamen Wesen gehören zu den Abgründen der menschlichen Psyche wie unsere nächtlichen Alpträume, sie orientieren sich oft an realen Vorbildern und sind bis heute nicht totzukriegen. Sie sind unsterblich und überall. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen geistern Monster und bizarre Kreaturen durch die Geschichte(n). [...] Tiefenpsychologisch besitzen Monster eine wichtige Funktion für die Seele: Sie sind ein Bild der Ängste und Hassgefühle in uns. Dieses Böse, das – wenn wir es in uns selbst entdecken – großen Schrecken auslöst, wird nach außen projiziert, gerne auf Ungeheuer und böse Geister. Das erklärt auch die Universalität der Monster – sie sind ein Abbild von Urerfahrungen und Ängsten, die Menschen über alle ethnischen und kulturellen Grenzen hinweg verbinden.“ (P.M. Magazin, Welt des Wissens) In dieser Verlagsnachricht haben wir eine Auswahl zu diesem Thema zusammengestellt. Michael Bang/ Michael Schramm/ Sabine Zieser DIE GRANDIOSEN ABENTEUER DER TAPFEREN JOHANNA HOLZSCHWERT 1 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ % 2009, im Stückepool von Kaas & Kappes þ ins Englische übersetzt von Alex Byrne und Sabine Zieser (The Terrific Adventures of Brave Joan Woodsword) UA: 25.10.09, Theater Mummpitz, Nürnberg; R: A. Byrne; v 09.-14.02.10, panoptikum, Nürnberg/ Augsburg; v 10.03.10, Theater sehen – Theater spielen: 15. Hessische KiJuThWoche, Marburg; ñ 22.-24.11.10, Festival „Les Coups de Théâtre“, CA-Montréal; ñ 12.01.12, TNG Festival Ré-géneration, FR-Lyon; ñ 12./13.03.12, Festival Young at Art, GB-Belfast; ñ 30.05.-03.06.12, Ottawa International Children’s Festival international de la jeunesse, CA-Ottawa; ñ 16./17.01.13, Festival Ré-Géneration, FR-Lyon; ñ 16./17.02.13, Royal Theatre GB-Bath ð 20.12.09, ReibeKuchenTheater, Duisburg; R: U. Hatzer ð SE: 06.03.11, Theater Bilitz, CH-Weinfelden/ Thurgau; R: E. Ratering ð 11.05.11, LB Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven; R: N. Kalmbach ð 03.07.11, Kulturhaus Osterfeld; R: G. Röser-Dümmig/ R. Koch ð ÖE: 30.11.11, u\hof: am LT, AT-Linz; R: N. Dirisamer ð 03.11.13, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: M. Brachvogel ð 06.06.14, MuT/ Junge Burg, Akademietheater AT-Wien; R: K. Artl M. Bang * 1962 in München M. Schramm * 1962 in Tirschenreuth S. Zieser * 1960 in Northeim; alle drei leben in Nürnberg „Holzschwert, Kopf verkehrt!“ So wird die zehnjährige Johanna von ihren Mitschülern tagein tagaus gehänselt. Und das nur wegen ihres blöden Nachnamens. Ihr brennendes Interesse für die Geschichte des Mittelalters können die anderen Kinder erst recht nicht ERZÄHLER 1 nachvollziehen. Deshalb geht Johanna nicht gerade gerne zur Schule. Ganz besonders fies sind drei bestimmte Mädchen, die sie ständig ärgern. Als diese Johanna auf ihrem Schulweg mal wieder auflauern, da passiert es – Johanna platzt der Kragen und sie wirft wütend eine Fensterscheibe der Schule kaputt. Mit einem Brief des Englischlehrers in der Tasche macht sie sich auf den Heimweg. Was nun? Den Brief muss Johanna dem Lehrer am nächsten Tag von ihren Eltern unterschrieben zurückbringen. Sie traut sich nicht nach Hause und flüchtet wie so oft in den Zoo. Hier prophezeien ihr ausgerechnet die Erdmännchen, dass sie auserwählt sei, Frankreich zu retten und dem König zur Krone zu verhelfen. Erst wenn sie das alles erledigt habe, dann würden sich auch ihre Probleme zu Hause lösen. Johanna nimmt die Prophezeiung ernst, leiht sich Schwert, Helm sowie Schild von ihrem Bruder und träumt davon, stark zu sein wie ihre Namensschwester Johanna von Orléans. Sie macht sich auf ihrem galoppierenden Wildpferd auf den Weg nach Frankreich und gewinnt dort das Vertrauen des ungekrönten Königs, sowie die Schlacht von Orléans. Der König jedoch zeigt sich undankbar und löst Johannas Problem mit dem Schulbrief an die Eltern nicht, sodass ihr keine andere Wahl bleibt: Sie muss zurückkehren und sich dem großen Abenteuer stellen, welches ihr nun zu Hause bevorsteht – muss offen und ehrlich mit den Eltern reden. „Jugendtheater at it’s best!“ (Plärrer, 12/2008) „Schiller? Nee, alles Mummpitz: Die quietschlebendige Version des gleichnamigen Nürnberger Kindertheaters sehr frei nach des Dichters ’Jungfrau von Orleans’ ist satte Unterhaltung. [...] Viele kleine Details sind es, die das Stück für Kinder ab acht Jahren (und auch für Erwachsene!) zum Riesenspaß machen.“ (Nürnberger Nachrichten, 27.10.08) „Holzschwert, sehenswert.“ (AZ Nürnberg, 27.10.08) Johanna fröstelte. Über dem Schlachtfeld lag eine unheimliche Stille. Hast du dir den Sieg von Orleans so vorgestellt, Johanna? THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR) MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881 eMail: [email protected] · homepage: www.theaterstueckverlag.de · USt-IdNr.: DE170559109 ERZÄHLER 3 Johanna hatte Heimweh, wie sie es noch nie in ihrem Leben gehabt hatte. Sie dachte an Mutter, Vater und Bertrand. Sie vermisste das Rascheln von Vaters Zeitung. ERZÄHLER 1 Sie vermisste Mutters Geplappere mit Fritzi. ERZÄHLER 3 Und sie vermisste sogar das nervige Geklappere von Bertrands Nintendospiel. (M. Bang/ M. Schramm/ S. Zieser, DIE GRANDIOSEN ABENTEUER DER TAPFEREN JOHANNA HOLZSCHWERT) Madame Leprince de Beaumont DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE ein Märchen mit Musik und Tanz Die sehr freie Bühnenfassung von Jürgen Flügge und Brigitte Korn des Märchens von Jeanne Marie Leprince de Beaumont basiert auf dem französischen Original « La belle et la bête ». 3 D, 4 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ UA: 08.10.87, SchauBurg, München; R: J. Flügge; ¯ W. Windisch; Choreographie: G. Holzgang ð 02.12.04, HOT, Potsdam/ Brandenburger Theater, Brandenburg; R: B. Rehm ð ÖE/ SE - frei Mme de Beaumont (1711-1780) J. Flügge * 1944 in Darmstadt; lebt in Grasellenbach B. Korn * 1959 in Neumarkt St-Veit; lebt in München Es war einmal vor langer Zeit, da schrieb Madame Leprince de Beaumont das zeitlose Märchen über die wahre Schönheit – die Schönheit des Herzens – eine surrealistische Ode an die Liebe. Es ist die Geschichte der Tochter eines verarmten Kaufmanns, die bereit ist, ihr Leben für ihren Vater zu opfern. Um seine Schuld zu begleichen, zieht sie in das Schloss einer Bestie – halb Mensch, halb Tier. Schon bald erkennt sie, dass die Bestie eigentlich sehr gutmütig ist, die Menschen dagegen sehr grausam sein können. „Was dem Stück über die Zeiten erhalten blieb, ist die Sehnsucht der Menschen nach Verwandlung, Erlösung und Unsterblichkeit. ’Die Schöne und die Bestie’ ist eine Geschichte über die Angst vor dem Unbekannten und vermeintlich Hässlichen. Über den Mut, sich dem Fremden anzunähern und das Glück, dabei Neues zu entdecken.“ (Potsdamer Neueste Nachrichten, 01.12.04) „Begeisterter Jubel zur Saisoneröffnung im Theater der Jugend. [...] Eine bildmächtige Mischung aus Slapstick, Alltagsstory und neoexpressionistischer Märchenmagie. [...] Kraft und Phantasie der Bilder nehmen einen bis zum Hollywood-Happy-End unterm Rosenregen gefangen.” (Abendzeitung München, 10./11.10.87) ERZÄHLER Es war zu der Zeit, als Götter, Menschen und Tiere noch eine gemeinsame Sprache hatten. Da gab es oben im Himmel eine Göttin: Venus, die Göttin der Liebe und der Schönheit. Mmmhhh, wie die aussah: Ihr Gesicht, und die Figur; Beine, Hüften, Brüste ... Venus! Die Menschen auf der Erde beteten Venus an. Aber eines Tages erfuhr Venus, dass es auf der Erde ein sterbliches Mädchen gab, von dem die Menschen sagten, es sei ebenso schön wie die Göttin selbst und, wie die Menschen eben so sind, beteten sie plötzlich alle das Mädchen an. Venus wurde sehr böse und holte ihren Sohn Amor zu sich. Amor, das ist der mit dem Pfeil. (Madame Leprince de Beaumont/ Jürgen Flügge/ Brigitte Korn, DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE) F Wir haben außerdem folgende Bearbeitungen im Programm: Gronemeyer/ Melis/ Sieben, DIE SCHÖNE UND DAS BIEST sowie Gherzi/ Corona/ Mattioli, MUÑECA Henry Beissel INUK und DAS GEHEIMNIS DER SONNE (Inook and the sun) aus dem Englischen von Henry Beissel 5 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ & publiziert bei: Canada Press, CA-Toronto, 2001 þ übersetzt ins Französische von Arlette Francière (Inook et le soleil) UA: 1973, CA-Stratford ð DSE (in der Übersetzung von Henry Beissel) 11.01.03, tjg, Dresden; R: S. Weil ð ÖE/ SE - frei H. Beissel * 1929 in Köln; lebt in CA-Ontario www.henrybeissel.com Die Sonne ist fort. Im tiefsten Winter macht sich der Eskimojunge Inuk auf die Suche nach ihr. Geister und Fabelwesen begleiten seinen abenteuerlichen Weg. Schließlich befreit er den Himmelskörper aus der Gefangenschaft des Eisgeistes. Inuk „will sich mit der Not nicht abfinden, will die Sonne jagen, um sie für immer in seine Heimat zu bringen. Am Ende der Geschichte ist nicht nur aus dem Jungen ein Mann geworden, er hat auch erfahren, dass das Leben ein ewiges Zusammenspiel von Natur und Mensch ist. Dass alles seine Bestimmung hat. Eine gute Botschaft, gerade in unserer Zeit, in der wir Menschen oft glauben, dass wir uns über die Natur erheben, ja, dass wir sie beherrschen können.“ (Süddeutsche Zeitung, 13.01.03) “The tale is a timeless one, of a boy who rebels at the natural order, answers riddles, does a brave deed, survives his father’s death, and is awarded, for half of each year, anyway, the sun as his bride.” (Chicago Tribune, 22.08.73) INUK Dann mache ich mich auf die Suche nach der Sonne. Ich will wissen, was es mit ihrem Geheimnis auf sich hat. Die guten Geister werden mir beistehen. VATER Du bist jung und übermütig, Inuk. Die Sonne hat sich ans Ende der Welt zurückgezogen. INUK Ich will wissen, warum wir jedes Jahr hungern müssen. Mit Hilfe der guten Geister gelangen wir bestimmt bis ans Ende der Welt, und da können wir die Sonne befragen. Oder besser noch: sie wieder zurückbringen. VATER Wer sich über das Ende der Welt hinaus wagt, kommt nie wieder zurück. (Henry Beissel, INUK) 2 Kapitän Nemo gilt die Devise: Wer nicht mitmacht, fliegt raus! So tauchen die drei gezwungenermaßen in Nemos abenteuerliche Geschichte ein, versinken in seine Phantasiewelt, sehen der Kompassqualle in die Augen und lernen das Lächeln des Pottwals kennen. „Eine Hommage an Jules Verne als eine Art Komödie mit tieferer Bedeutung.” (Neue Züricher Zeitung, 28.11.97) „Ferruccio Cainero lässt sich von Jules Vernes Abenteuergeschichte inspirieren und erzählt auf seine Weise eine neue phantastisch-realistische Geschichte. Phantastisch ist die Unterwasserwelt, realistisch die Geschichte des einsamen, verbitterten alten Mannes, der ’verrückt’ spielt, um ein wenig Aufmerksamkeit von seiner Umwelt zu erhalten. Doch schließlich steckt er mit seinem Spiel alle an.” (Dolomite, 14.12.99) „Ferruccio Cainero erzählt die Geschichte des einsamen Mannes poetisch und berührend, ohne auf clowneske Einsprengsel zu verzichten. Die Kinder waren begeistert, die Erwachsenen gerührt.” (FF, 2007) Ferruccio Cainero KAPITÄN NEMO Bühnenfassung frei nach Motiven aus Jules Vernes Roman „20000 Meilen unter den Meeren” aus dem Italienischen von Michael Zirk 2 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 7+ UA/ SE: 26.11.97, Junges Theater, CH-Zürich; R: F. Cainero ð Ital. EA (in dt. Sprache): 09.12.99, Studio Neues Stadttheater, IT-Bozen; R: F. Cainero ð DE: 18.11.07, Theater Lakritz, im Theater Moller Haus, Darmstadt; R: K. Büttner ð ÖE - frei F. Cainero * 1953 in IT-Udine; lebt in CH-Stabio Ein alter Mann verschanzt sich in einem Möbellager und „baut” sich ein hochtechnisiertes U-Boot, die Nautilus. Seine Tochter, ihr Freund und die Eigentümerin des Möbellagers versuchen, ihn zur Vernunft zu bringen, schließlich ist ein Möbellager ein Möbellager und kein Aquarium. Einfach haben sie es aber nicht, denn bei NEMO Nie mehr werde ich einen Fuß auf festen Boden setzen. Mit den Füßen auf der Erde zu stehen, bedeutet für mich, wie Ihr Bootsmann immer sagt, nur Leid und Schmerz. BESITZERIN Schon ... Aber wieso denn Kapitän Nemo? ... TOCHTER Wer weiß das? Es war ein Buch, das er mir als kleines Mädchen immer vorgelesen hat. Mir gefiel es sehr ... weißt du, als kleines Mädchen wollte ich Meeresbiodingsda ... Meeresbiologin werden. BESITZERIN Nein!!! Kapitän Nemo, [...] zerstören Sie die Nautilus nicht, sie ist so schön ... Ich hab mein ganzes Leben hier verbracht [...] Dann sind Sie in diesen Lagerraum gekommen, haben all diesen alten Kram genommen und daraus die Nautilus gemacht. Wir sind auf dem Meeresboden spazieren gegangen, wir sind auf Tropeninseln gelandet ... ich danke Ihnen vielmals, dass Sie hierher zu mir gekommen sind, um verrückt zu spielen. (Ferruccio Cainero, KAPITÄN NEMO) scheint. Antonio glaubt, eine Meerjungfrau vor sich zu haben: Debora ist bezaubernd und wunderschön, sie spricht zunächst in einer ihm unbekannten Sprache und singt seltsame Lieder über das Meer. Außerdem sieht man immer nur ihren Oberkörper. Zwischen den beiden entwickelt sich nach ersten misstrauischen und ängstlichen Annäherungsversuchen eine Freundschaft. Antonio beginnt, eine Geschichte über eine Meerjungfrau zu schreiben, die er dann Tag für Tag seiner neuen Freundin erzählt. Doch allmählich wachsen in ihm Zweifel, ob das Mädchen tatsächlich ein Wesen des Meeres ist. Schließlich verrät sie ihm ihr Geheimnis: Sie versteckt sich in der Kabine, um die traurige Wahrheit zu verbergen. Denn sie ist keine Meerjungfrau und hat auch keinen schillernden Fischschwanz, sondern nur zwei durch einen Unfall im Meer gelähmte Beine. Nach dieser Enthüllung scheint sich alles zu zerschlagen, die Freundschaft für immer verloren. Die magischen Augenblicke sind dahin, bis der Junge beschließt, zu ihr zurückzukehren, um sie nie wieder zu verlassen. Er wird sie nicht von ihrem Schicksal befreien können, aber das seine mit ihr teilen. Valeria Cavalli FLOSSENLOS (Senzacoda) eine Geschichte über das Anderssein – frei nach Motiven von Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“ aus dem Italienischen von Brigitte Korn-Wimmer 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 8+ % 2007, Premio L’Uccellino Azzurro UA: 07/2005, Quelli di Grock, IT-Mailand; R: C. Intropido; ¯ G. Gurrado; v 2006, Biblofestival, IT-Dalmine; v 2006, Segnali, IT-Pavia ð DSE - frei V. Cavalli * 1954 in IT-Mailand; lebt auch dort Meerjungfrauen sind seelenlose oder verdammte Wesen, die nur durch die Liebe eines Menschen von ihrem Schicksal befreit werden können. – Der alte Crick hat viele Geschichten über versunkene Schiffe, Schätze und Meerjungfrauen zu erzählen. Und Antonio liebt es, ihm zuzuhören. Eines Tages trifft er bei einem Fahrradausflug ans Meer ein geheimnisvolles Mädchen, das in einer Art Kabine auf einem verlassenen Strandstück zu leben DEBORA Wenn aber die Meerjungfrau dann lieber ... was weiß ich ... auf dem Festland leben würde? ANTON (erfindet etwas) Na ja … einfach, dann baut der Prinz ein großes Aquarium und setzt sie hinein. DEBORA Das ist ja wie ein Gefängnis. (Valeria Cavalli, FLOSSENLOS) ü übersetzt ins Französische von Jean Debefve und Marcel Cremer (Le Chat-Requin); (www.goethe.de/theaterbibliothek) & publiziert in: Agora Stücke 8-16, BE-St. Vith, 2009 Marcel Cremer DIE HAIFISCHKATZE 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 5+ 3 & publiziert in: Des oiseaux à Hamlet, 9 pièces de Marcel Cremer, Lansman Editeur, BE-Carnìeres, 2009, BE-St. Vith, 2009 & publiziert in zweisprachiger Ausgabe (DE-FR) von Lansman Editeur, BE-Carnìeres-Morlanwelz, 2010 (Band 806); www.lansman.org UA: 01/2005, Theater Marabu, Bonn; R: M. Cremer; v 12.05.05, 21. KiJuThTreffen NRW, Kresch Krefeld ð $ 13.09.05, vorgestellt und diskutiert beim Stückeforum des KiJuThZentrum in der BRD am TdJW, Leipzig ð Belg. EA: 26.12.06, Compagnie ’Agnès, Alphonse et moi’, Franz. Gem. Belgiens; R: Ensemble; v 20.10.07, 20. Int. Theaterfest, BE-St. Vith ð ÖE/ SE - frei M. Cremer (1955-2009) vergessen? Hat das Kind deswegen Alpträume? Braucht es eine neue Brille oder kann es wirklich nicht lesen? Wird es wieder schreien? Sollte man vorsichtshalber lieber beten? Und nicht zuletzt: Wie heißt das Kind eigentlich? Letztendlich scheint es für all diese Sorgen und Nöte wohl nur eine Lösung zu geben. Eine Haifischkatze muss her, um die Familie zu beschützen! Marcel Cremer gibt in diesem Stück den Kleinen den Blick ins elterliche Schlafzimmer frei, der zeigt, wie kindisch und schrullig Erwachsene sind, wenn sie sich unbeobachtet glauben. Dem Autor gelingt es durch seine genauen Beobachtungen, mit diesen Szenen einer Ehe Kinder wie Erwachsene gleichzeitig anzusprechen. „Für so wundervolle Einsichten in die Psychologie der Ehe haben wir ’Die Haifischkatze’ gleich richtig ins Herz geschlossen. [...] Wenn Szenen einer Ehe, dann also die, die wir uns wünschen und natürlich auch mit Kissenschlacht und allem Drum und Dran.“ (Bonner Rundschau, 24.01.05) Jeden Abend das gleiche Spiel. Ein kleines Kind kann nicht schlafen. Die Eltern aber auch nicht. Zu viele Fragen schweben durch die Köpfe: Haben wir die Videokassette „Der weiße Hai“ auf dem Fernseher SIE ER SIE ER SIE Leise. Es soll eine Überraschung sein. Und wenn sie keine haben. Vielleicht sind ihnen die Haifischkatzen gerade ausgegangen. Geh hin und frag nach. Vielleicht lebt sie im Zoo? Im Zoo gibt es keine Haifischkatzen, nur Katzenhaie. Geh ins Tierheim. Du musst an ihrem Maul riechen. ER Und wenn sie mich kratzt? SIE Sie kratzt dich nicht. Sie frisst ausschließlich Haifisch. (Marcel Cremer, DIE HAIFISCHKATZE) auch nicht, wo ihre Eltern abgeblieben sind oder wann sie wiederkommen. Was also passiert? Sie flüchtet sich in ihre Träume. [...] Die Autorin will mit dieser Geschichte zeigen, wie ein Kind mit Hilfe seiner Träume und Phantasien die raue Wirklichkeit ertragen kann. Die märchenhafte Reise mit vielen Liedern und zahlreichen sowohl komischen als auch bedrohlichen Gestalten soll positive und lebensbejahende Wege in die Zukunft weisen.“ (Westfälische Nachrichten, 13.09.96) „Mirjam Pressler brachte den Text in klares, klischeefreies Deutsch, abseits von modischen Floskeln, wodurch das Märchenhafte des Stückes unterstrichen wird – aber alles andere als altbacken, denn es behandelt ein aktuelles Problem, dem heutzutage immer häufiger Kinder ausgesetzt sind: Angst vor dem Verlust der Eltern, wenn diese sich trennen. [...] Das Besondere an dem Stück liegt in der Verschränkung von Wirklichkeit und Vorstellungswelt, wobei sich kindliche Gefühle und mythische Bilder verbinden.” (Reutlinger GeneralAnzeiger, 25.11.94) „Eine phantasiereiche und tiefenwirkende Theaterfabel.” (Schwäbisches Tagblatt, 24.11.94) Imme Dros DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG (De Maan en de muizenkoning) ein Stück mit Musik aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler 3 D, 2 H oder 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 5+ & Dros, Imme: Annetje Lie in der Tiefe der Nacht (Bilderbuchvorlage des Stücks), Zeichnungen: Margriet Heymans, Dressler, Hamburg, 1989 » Ursendung der Hörspielfassung von Marei Opladen nach „Annetje Lie in der Tiefe der Nacht”: 1990, Radio Bremen UA: 03/1991, Teater Teneeter, NL-Nijmegen; R: A. Fiege ð DSE: 23.11.94, KiJuTh des LT Tübingen; R: B. Dethier; ¯ M. Kessler ð 13.09.96, Städtische Bühnen Münster; R: A. Robertz ð 03/2007, Ul Kannertheateratelier, LUWalferdange ð ÖE/ SE - frei I. Dros * 1936 in NL-Texel; lebt in NL-Hilversum www.mirjampressler.de „Auf den ersten Blick eine traurige Geschichte: Das kleine Mädchen Annetje Lie liegt krank bei ihrer Oma und weiß OMA Liegst du gut? So, ja. So. Wenn du jetzt lieb schläfst, ist es bald morgen, und morgen ist wieder ein Tag vorbei. Dann gehst du schon wieder einen Tag eher heim. Gib Oma einen Kuss. (singt) Annetje muss schlafen gehn, sonst ist ein großer Kerl zu sehn mit ‘nem Katzenmaul ... ANNETJE LIE (schreit dazwischen) Nicht das Lied, nicht das Lied! Das ist ein ekliges Lied! (Imme Dros, DER MOND UND DER MÄUSEKÖNIG) 2 D, 1 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 12+ ð UA - frei N. Ebel * 1958 in Gelsenkirchen; lebt in Düsseldorf Norbert Ebel LILITH oder WARUM W IR KEINE FLÜGEL HABEN 4 Lilith, die „schöne, kluge, lebhafte Frau mit langer roter Haarmähne und einem herzzerreißend ansteckenden Lachen” war der Überlieferung nach Adams erste Frau. Doch obwohl sich die beiden lieben, können sie nicht miteinander glücklich werden, denn Lilith ist Adam dadurch überlegen, dass sie fliegen kann. In seinem Stolz gekränkt, verweigert sich Adam Liliths Liebe, sodass sie ihn schließlich verlässt. Ein Fall für Senoi und Sansenoi, SANSENOI SENOI SANSENOI SENOI SANSENOI SENOI zwei Erzengel, die Lilith finden und überreden sollen, zu Adam zurückzukehren. Doch ihre Mission stößt auf Schwierigkeiten, und bis sie Lilith gefunden haben, hat Adam schon bei Eva Trost gesucht. Diese heikle Dreieckskonstellation müssen sie nun bewältigen. Ein flottes und witziges Stück über Liebe und Rivalität, über gekränkte Eitelkeit und falschen Stolz. Ein grauenvoller Ort. Es könnte Grauenvolleres kommen. Ich gehe keinen Schritt weiter! Haben Sie Angst? Ich gebe zu, dass mir durchaus ein wenig mulmig zumute ist. Aber ich bitte Sie! Zwei ausgewachsene Erzengel im Auftrage des HERRN! Wovor sollte denen mulmig sein? (Norbert Ebel, LILITH ODER WARUM WIR KEINE FLÜGEL HABEN) F Wir haben außerdem folgendes Stück im Programm: Schönfelder/ Hörner, LILITH. PARADISE LOFT Freundschaft zu Philoktet und seiner Angst vor Odysseus, seinem alten Freund. Ann-Christin Focke verwandelt die Vorgänge am Rande des Trojanischen Krieges in eine schöne Geschichte über Freundschaft und Erwachsenwerden – Neoptolemos entwickelt sich vom unsicheren Mitläufer zum echten Freund, der weiß, worauf es im Leben ankommt und dafür auch Risiken eingeht. Odysseus, Neoptolemos und Philoktet verwandelt die Autorin in Vögel und eröffnet damit schöne Spielsituationen und eine poetische Lösung des Konflikts. „Die Übertragung der Philoktet-Geschichte in die Welt der Vögel ist wunderbar. Die Autorin trifft sowohl, was die Geschichte, als auch, was die Sprache betrifft, die Rezeptionsvoraussetzungen eines kindlichen Publikums. Darüber hinaus erzielt Ann-Christin Focke durch genaue Formulierungen eine poetische Atmosphäre: Kurz: Sie zeigt in diesem Text eine literarische Begabung.“ (Manfred Jahnke, 07.05.04) Ann-Christin Focke BIS ZUM HORIZONT eine Geschichte von Neoptolemos und Philoktet 3 H (oder 2 H bei Doppelbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 6+ ð UA - frei A.-C. Focke * 1983 in Konstanz; lebt in Wiesbaden Wie weit geht die Freundschaft? So weit, einen anderen in eine Falle zu locken, nur weil der etwas hat, das der vermeintliche Freund haben will? Was aber, wenn der Schwächling, das Weichei, das in die Falle soll, eigentlich viel netter ist als der coole Freund? Ist es wichtiger, einen Draufgänger zum Freund zu haben, vor dem alle Angst haben – oder eben einen richtigen Freund? Um diese Fragen kreist diese sehr freie Bearbeitung der Tragödie „Philoktet“ des Sophokles. Den Fokus richtet die Autorin auf die Situation des Neoptolemos, sein Hin-und-HerGerissensein zwischen der sich langsam entwickelnden ODYSSEUS NEOPTOLEMOS ODYSSEUS Theo Fransz Ich kenn einen Vogel, der ist grasgrün. Ich weiß auch nicht, was bei dem schief gelaufen ist, seine Eltern sind ganz normal. Er heißt Philoktet. Das ist aber ein schöner Name. Quatsch. Das ist ein total lächerlicher Name. Und der Typ ist auch ein richtiger Idiot. Ich war früher immer mit ihm Schmetterlinge fangen, da warst du noch gar nicht geboren. Der hat sich sogar blöder angestellt als du. Eines Tages ist er einfach volles Rohr in einen toten Baum gebrettert. Ich lasse ihn auf einen Schmetterling los, und er schießt drei Meter an ihm vorbei mitten in den Baum. Hätte sich fast aufgespießt. Danach war sein Flügel gebrochen. Was für ein Idiot. (Ann-Christin Focke, BIS ZUM HORIZONT) sind seitdem vergangen und Wolf trifft im Dorf auf eine junge Frau: Sie streut, wie schon ihre Mutter und Großmutter vor ihr, Sand auf die Gräber der Toten, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen sterben. Die beiden verlieben sich ineinander, doch was Wolf nicht weiß, ist: sie ist die Tochter des letzten Jägers ... [...] Eine dunkle Liebesgeschichte, ein Schauermärchen und ein Portrait eines Dorfes, voller zeitloser Fragen über Sehnsüchte, Notwendigkeiten und Schicksal.“ (www.dschungelwien.at) „Dem niederländischen Autor-Regisseur Theo Fransz ist mit der Inszenierung seines ’Wolf’ ein Juwel im Theater für junges Publikum gelungen: Bei der Umsetzung des zwischen melancholischer Poesie und gewitzten, schnellen Dialogen wechselnden Textes treffen der Regisseur und seine zwei Schauspieler stets die richtigen Töne, [...] ihre Monologe fesseln vom ersten bis zum letzten Wort.” (Wiener Zeitung, 18.04.13) NEU WOLF aus dem Niederländischen von Monika The 1 D, 1 H Empfohlene Altersgruppe: 13+ UA: 17.04.13, Dschungel, AT-Wien (Auftragsarbeit); R: T. Fransz; v STELLA13 – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum (nominiert in den Kategorien „Herausragende Produktion für Jugendliche“ sowie „Herausragende Ausstattung“) ð DE/ SE - frei T. Fransz * 1958 in NL-Vleuten de Meern; lebt in NLZaandam „Als Welpe muss Wolf mitansehen, wie seine ganze Familie von Jägern aus dem nahe gelegenen Dorf getötet wird. Die Götter verwandeln ihn in einen Menschen und geben ihm den Auftrag, die Mörder seiner Familie und deren Kinder und Kindeskinder zu töten. Zwanzig Jahre 5 SIE Nenn mich ... ER Sieh mich ... SIE Sprich mich an ... ER Nenn meinen Namen ... SIE Mas ... ER Virginie ... SIE So will ich heißen für den, der mich liebt. (Theo Fransz, WOLF) F Wir haben außerdem folgende Stücke zum Thema „Monster und Mythen“ von Theo Fransz im Programm: MEDEA sowie DER RING Asaya Fujita DER TEUFEL BEKKANKO (Bekkanko-Oni) ein Märchen mit Musik nach Akira Saneto aus dem Japanischen von Keiko Oshima-Gerisch und Hedi Rothkegel 2 D, 2 H, Chor Empfohlene Altersgruppe: 6+ ü übersetzt ins Englische, Chinesische, Russische, Ungarische und Polnische (Pechowy diabel) & Maagh, Thomas (Hrsg.): Spielplatz 24, Verlag der Autoren, Ffm., 2011 und in: Nowe Sztuku, Zeszyt 11, dla Dzieci i Młodzieży; www.cacpoznan.sylaba.pl ¸ ZDF-Aufzeichnung der DSE (Traumspiele-Preis), Erstsendung: 15.10.98, ZDF); ¾ 03.-30.08.07, Wiederholung im ZDF Theaterkanal ? 12/1993, 5. Ffm. Autorenforum für KiJuTh UA: 1979, Theater Eremu, JO-Tokyo; R: A. Fujita % 1981, Auszeichnung des japanischen WohlfahrtsMinisteriums ð DSE: 17.06.95, tjg, Dresden; R: G. Gluth; v 1996, Traumspiele-Festival, NRW: % Traumspiele-Preis ð 20.09.96, Bremer Theater/ Türkisches Theater Hamburg; R: I. Paulis ð 25.03.98, Teatrium Leipzig; R: T. Esche ð 10/1999, Comedia/ Schauspiel Köln; R: A. Gronemeyer; v 12.-19.05.00, 16. KiJuThTreffen NRW, Krefeld: % NRW-Preis ð ÖE: 18.01.03, u\hof: am LT, AT-Linz ð SE: 23.03.06, Theater an der Sihl, CH-Zürich; R: M. Diaz; v 29./30.06.06, Schäxpir, AT-Linz ð Ungarische EA: 2007/08, Kolibri Színház, HU-Budapest; R: J. Novák A. Fujita * 1934 in JP-Tokyo; lebt in JP-Kawasaki Was geschieht, wenn man den Vorstellungen und Rollenklischees der anderen nicht entspricht? So wie ein Teufel, der den Menschen nichts Böses will und sie zum Lachen bringt. Er wird verstoßen. Und damit verändert sich sein Leben: Er begegnet dem schönen, aber blinden Mädchen Yuki und findet etwas, um das er kämpfen kann. Aber kann ein Teufel mit einem Menschen zusammenleben? „’Der Teufel Bekkanko’ bot ganz viel von dem, was Spaß macht am Theater: Ohne aufwendige Ausstattung zeigte ein prächtig aufgelegtes Ensemble genau choreographiertes Bewegungs-Spiel und steigerte mit rhythmischer Musik die Spannung einer schon ungeheuer spannenden Geschichte. Die Kinder im Publikum waren gebannt. Wann immer zwischen den Szenen die Bühne für Sekunden dunkel war, hörte man sie förmlich die Luft anhalten. [...] Die so klare wie poetische Sprache hebt wortspielerisch leicht das Märchen übers Melodramatische hinaus.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 23.03.00) „Ein Märchen von Gut und Böse, Bosheit und Herzenswärme – ohne Feen-Kitsch und Prinzenrolle. Zart und geheimnisvoll, dennoch fröhlich und sehr sinnlich inszeniert.” (Hamburger Abendblatt, 09/1996) „In mythischen Urbildern schildert dieses Märchen Probleme menschlicher Entwicklung und Selbstfindung. Können Kinder das verkraften? Das Publikum saß ganz konzentriert, schaute fast atemlos gespannt zu. Es war offensichtlich: Dieser ’Tiefgang’ wurde angenommen, dieses ganz andere Märchen hatte Bannkraft.” (Weser Kurier, 30.10.96) BEKKANKO Ich bitte vielmals um Vergebung, Ehrwürdige Mutter, aber was kann ich denn bloß tun, damit die Leute sich vor mir fürchten? BERGMUTTER Du musst versuchen, etwas energischer auszusehen. BEKKANKO Energischer aussehen ...? BERGMUTTER Mach den Mund fest zu, bring die Augenbrauen in eine gerade Linie, lass Feuer aus deinen Augen blitzen ... So, nun geh hinüber zum Teich, betrachte dein Gesicht und üb es. (Asaya Fujita, DER TEUFEL BEKKANKO) Geert Genbrugge GEROLIMENOS oder Liebe ist wie ein Labyrinth aus dem Niederländischen von Monika The 1 H oder 1 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) Empfohlene Altersgruppe: 14 bis 114+ $ 25.05.10, Lesung HETPALEIS, BE-Antwerpen; der Text wurde von der Jury einstimmig aus 60 Texten ausgewählt ð UA: 01.03.13, ReibeKuchenTheater, Duisburg ð ÖE/ SE - frei Gerolimenos möchte das ultimative Labyrinth entwerfen. Das Labyrinth, in dem man sich ewig verliert, Jahrhunderte lang. Das ist das ultimative Labyrinth. Meistens liegt es schon da, eigentlich. Und das soll man sehen, versuchen zu sehen. Und dann einfach sichtbar machen. Eigentlich ist es ganz einfach. Und dann sind da noch Chili und der Usbeke, zwei Freunde. Jährlich organisieren sie einen Kongress über Heckenlabyrinthe, wo sie wissenschaftliche Befunde austauschen, die letzten Veröffentlichungen durchnehmen, besprechen, kommentieren, die festgetretenen Pfade verlassen. Denn das ist echte Wissenschaft, meinen sie: die festgetretenen Pfade verlassen. „Gerolimenos“ handelt von zungengerollten Küssen, Baumstämme werfen und „Gerolimenos“ handelt von der Liebe. Liebe soll wie ein Labyrinth sein, welchen Weg man auch geht. Man hat immer das Gefühl, dass man auf dem richtigen Weg ist. Dazu studiert er mystische Schriften, liest verbotene Notizen und vertieft sich in Liebeslabyrinthe, während es leise nieselt auf Elenas Bauch ... Tee trinken. Und von dem, was man machen soll, wenn man einem Drachen begegnet. Und von Elena. „Ich habe versucht, meine Gefühle für Sie in Grenzen zu halten vor Angst, dass Sie mich nicht so sehr lieben würden, wie ich Sie liebe“, hatte sie gesagt. Und ich habe ihr dann gesagt: „Um Sie genau so sehr lieben zu können, wie Sie mich lieben, muss ich zuerst wissen, wie sehr Sie mich lieben.“ GEROLIMENOS CHILI USBEKE GEROLIMENOS Wir, das sind Chili, unser Usbeke und ich, wir sind Labyrinth-Entwerfer, wir entwerfen Labyrinthe. Meine Spezialität ist das Heckenlabyrinth. Wir sind drei übriggebliebene Entwerfer von Labyrinthen, wir gehören zu einer aussterbenden Gattung, Chili, unser Usbeke und ich. USBEKE Obwohl man von Chili schwerlich behaupten kann, dass seine Gattung am Aussterben ist. GEROLIMENOS Im Gegenteil sogar, er tut sein Möglichstes, um … Vorläufig ist aber noch kein Labyrinth-Entwerfer dabei ... Aber was Chili baut, was unser Usbeke baut, was ich baue, das ist ganz bewusst eine Konstruktion entwerfen, in der man sich verläuft, das ist ein Labyrinth, das ist ein Irrgarten, in dem man ewig herumirrt, möglichst Jahrhunderte, das ist das ultimative Labyrinth. Davon träumen wir. (Geert Genbrugge, GEROLIMENOS) Ein Held muss mal ein wildes Tier bezwingen, mal die schöne Prinzessin erobern oder die Weltmeere durchqueren und dabei zahlreiche Seeungeheuer bekämpfen. Doch auch ein Held sehnt sich irgendwann nach ein bisschen Ruhe. Und so macht sich Odyssindbad, der vielen Kriege müde, auf den Weg in seine Heimat. Doch bevor er diese erreicht, wollen noch viele Abenteuer von ihm erlebt werden. Und dann kommt zu allem Überfluss auch noch die Liebe ins Spiel. Prinzessinnen sind aber auch immer zu schön. Ob er das Geheimnis des Zyklolotogorgozirzibum löst und seine Heimat wieder sehen darf, bleibt abzuwarten. Aber schließlich ist Odyssindbad ein Held, und Helden geben nicht auf halber Strecke auf. Eine dramaturgisch sehr geschickte Bearbeitung aus Elementen der „Odyssee”, den „Geschichten aus 1001 Nacht”, Volksmärchen und Sagen verschiedener Länder. Odyssindbad trifft auf seiner Heimreise auf Zyklopen, Gorgonen, Lotophagen, Zauberinnen, Piraten, Prinzessinnen und Könige. Er muss ungeahnte Abenteuer bestehen, die manchmal gefährlich, manchmal amüsant sind. Er fährt auf Meeren, wo die Fische Eulenköpfe haben, leidet Hunger und Durst, er wird in ein Tier verwandelt, löst Rätsel, er bekommt Flaschenpost, verliebt sich, und ihm bricht fast das Herz. Erst, als er seine Heimat Ithagdad erreicht, versteht er, was es mit dem Zyklolotogorgozirzibum auf sich hat. Xenia Kalojeropoulou ODYSSINDBAD (Odyssevach) Stück mit Musik in zwei Akten aus dem Griechischen von Gaby Wurster 1 D, 6 H, ggf. MusikerInnen Empfohlene Altersgruppe: 6+ ü übersetzt in acht Sprachen und mehr als 15-mal im Ausland nachgespielt UA: 1981, Athina-Theater, GR-Athen; R: X. Kalogeropoulou ð 1984, Staatstheater, CY-Levkosia ð Israel. EA: 1985, Staatliches Kindertheater, IL-Tel Aviv ð Engl. EA: 1986, Merseyside Young People's Theatre, GB-Liverpool ð 1986, Unicorn Theatre for Children, GBLondon ð 1986, Kommunaltheater, GR-Kalamata ð 1986, Kinderbühne Porta-Theater, GR-Athen ð 1988, Kinderbühne, GR-Athen ð 1989, Kommunaltheater, GRLarissa ð 1989, Staatstheater, TR-Istanbul ð 1990, Kommunaltheater, GR-Komotini ð 1990, Kommunaltheater, GR-Agrinion ð 1991, Kommunaltheater, GRRhodos ð Staatstheater, RO-Arad ð 1994/95, Stadttheater, GR-Patras ð 04/1995, NT, Caracas ð 05/2001, Théâtre des Treize Vents, FR-Montpellier ð DSE - frei X. Kalojeropoulou * 1936 in GR-Athen; lebt auch dort Ein Lied lasst uns singen dem Odyssindbad, Der aufbricht in seine Heimat, nach Ithagdad Er ist der König, Das Schiff ist sein Reich, Er fährt es durch Engen, Gefahr lauert gleich. Doch klug ist er, weise, Ein mutiger Mann. So besteht er die Reise, So gut er nur kann. (Xenia Kalojeropoulou, ODYSSINDBAD) Benedikt Neustein/ Claus Overkamp/ Christian Schidlowsky UM HIMMELS WILLEN, IKARUS! 2H Empfohlene Altersgruppe: 7+ 7 & Stückauszüge abgedruckt in: Franz-Josef Payrhuber (Hrsg.): Deutschdidaktik aktuell, Band 35, Jugendtheaterstücke der Gegenwart, Schneider Verlag Hohengehren GmbH, 2012 % 2007, nominiert für den Mülheimer KinderStückePreis ü übersetzt ins Arabische von Riad Masarwi UA: 16.09.05, Theater Marabu, Bonn; R: C. Schidlowsky; v 07.03.06, Theaterzwang, 12. Festival freier Theater NRW, Dortmund: % Förderpreis; v 01.06.06, Spurensuche 8, Freies Kinder Theater Treffen, Bonn; v 10.09.-30.10.06, Spielarten NRW; v 22.05.07, KinderStücke 2007, im Rahmen der 32. Mülheimer Theatertage NRW; v 08.11.07, Penguin Days, Moers: % Sonderpreis; v 10.03.08, Theater sehen – Theater spielen: 13. Hess. KiJuThWoche, Marburg; v 11./12.10.10, 30. Tübinger Ju.buchwoche „Feuer, Wasser, Erde, Luft“ ð 09.04.08, Theater Baden-Baden; R: M.-E. Hackbarth; v 05.06.08, „Schöne Aussicht“, Stuttgart ð 19.06.11, Theaterwerkstatt Hannover v 02.06.05.12, Hart am Wind, 3. Norddeutsches KiJuThFestival, Göttingen ð 14.06.12, Schlossfestspiele Ettlingen, mobil ð 23.02.13, Junges Theater Konstanz; R: J. Kunert ð ÖE/ SE - frei B. Neustein * 1977 in Linz/ Rhein; lebt in Bonn C. Overkamp * 1963 in Essen; lebt in Bonn C. Schidlowsky * 1965 in Dinslaken; lebt in Nürnberg Ein Irrgarten. Darin: ein Vater mit seinem Sohn. Der quengelt, will keinen Ausgang suchen, will auch mal vorausgehen, eine Pause machen oder ins Freibad gehen. Und das Labyrinth, das sein Vater gebaut hat, findet er einfach nur blöd. Er will lieber eine richtige Familie, mit einer Mama und einem Zuhause. Wie das halt so ist mit alleinerziehenden Vätern und ihren Söhnen: Dädalus kann Irrgärten bauen und falsche Kühe, aber wie man mit einem Kind umgeht, hat ihm keiner beigebracht. „’Um Himmels willen, Ikarus!’ erzählt die Geschichte von Vater und Sohn als alltäglichen Konflikt. Der Sohn will vom Vater nicht nur wissen, wo es lang geht (im wahrsten Sinne des Wortes), sondern er fordert auch Antworten: ’Wer hat uns hier eingesperrt?’ und: ’Warum hast du das Labyrinth gebaut?’ So muss Dädalus erzählen: Vom Tyrannen Minos und dessen Frau, die sich in einen Stier verliebt und vom Erfinder Dädalus fordert, ihr zu helfen.“ (Bonner Rundschau, 19.09.05) „’Um Himmels willen, Ikarus!’ ist kraftvolles, leidenschaftliches Theater, voller Spielfreude und Intensität. In einer wunderbaren Beschränkung auf die Präsenz der Akteure, auf wenige Requisiten und eine pointiert eingesetzte Musik vermag das Stück die Phantasie seiner Zuschauer wachzurufen. [...] Das Theater Marabu [...] spielt so präzise, dass diese Geschichte zwischen den Zuschauern, als Teil ihrer Welt, lebendig wird und zutiefst berührt.“ (Begründung der Jury des Festivals Theaterzwang) Blödes Labyrinth. Blöde Erfindung. Saublöde Erfindung. Ich will hier endlich raus. Ich will nach Hause. Ich will, dass Mama da ist. Ich will wieder eine ganz normale Familie sein. Ich will so sein wie alle anderen auch. (Benedikt Neustein/ Claus Overkamp/ Christian Schidlowsky, UM HIMMELS WILLEN, IKARUS!) Stein. So lebt Medusa in Einsamkeit, bis Perseus auftritt – mit der Absicht, ihr das Schlangenhaupt abzuschlagen. Hier verändert Oldenhof den Mythos. Zwischen diesen zwei Figuren, die einander nach dem Leben trachten, entwickelt sich eine Romanze. Voneinander angezogen und gleichzeitig abgestoßen. Beide wissen um ihre Hässlichkeit, zugleich auch um ihre Attraktivität – und haben Angst, vom anderen abgewiesen zu werden. Eine einzige Frage beschäftigt sie seitdem: „Werde ich den Blick des anderen ertragen können?” „Medusa“ ist ein Stück über äußere Schönheit und die Verwundbarkeit der Seele. „Als Klassenzimmerproduktion für Jugendliche, die geschickt Elemente des Straßentheaters aufnimmt, erzählt die Inszenierung die Geschichte von Perseus und Medusa noch einmal, doch ganz neu. Alles wird hier auf die Erfahrungswelt der Schüler bezogen, doch ohne dass es aufdringlich oder anbiedernd wirkt.“ (FAZ, 11.07.03) „In der modernen, mitunter auch sehr poetischen Bearbeitung Oldenhofs, verlieben sich Perseus und Medusa. So entsteht aus dem antiken Stoff eine moderne Romanze, ein Stück über die Liebe, die den Realitäten am Ende nicht standhalten kann. Es ist eine zeitlose Geschichte über die Pubertät, die Unsicherheit der ersten Liebe, über das Erwachsenwerden, über Geschlechterrollen, sowie Generationenkonflikte. Das Stück schildert das Aufbegehren und die Rebellion, junger Menschen gegen alles Bestehende, trotz des Wissens um die eigene Vergänglichkeit und um die Unnachgiebigkeit der Eltern. Es ist die moderne Geschichte zweier junger Menschen, die versuchen, sich zwischen ihren ureigensten Wünschen und Gefühlen Bouke Oldenhof MEDUSA nach einer Idee von Silvia Andringa aus dem Niederländischen von Gudrun Beckmann 2 D, 2 H Empfohlene Altersguppe: für Jugendliche % 2000, Hans Snoekprijs % 2000, Nominierung: Niederländischer Theaterpreis „1000 Watt” % 2000, im Stückepool von Kaas & Kappes UA: 2000, Mevrouw Smit/ Theater de Citadel, NLGroningen; R: S. Andringa; v 04/2000 Tweetakt, NLs’Hertogenbosch; v 01.07.01, Kaas & Kappes, Duisburg; v 22.-24.09.01, Starke Stücke, Int. KiJuThFestival RheinMain, Ffm. ð Amerik. EA: 2001, US-Kentucky ð DSE: 27.06.02, Neue Bühne Senftenberg; R: K.-P. Fischer ð 08.07.03, Theaterhaus, Ffm.; R: J. Windhorst/ S. Andringa; v 2004, Kaas & Kappes (Autorentag), Duisburg; v 06/2005, Jugendtheater des Monats, NRW ð 10.05.07, Kulturhaus Osterfeld, Pforzheim; R: T. Kreilos ð ÖE/ SE - frei B. Oldenhof * 1957 in Steenwijkerwold; lebt in NL-Tynje S. Andringa * 1965; lebt in NL-Amsterdam Ein Zimmer im Stundenhotel? Ein Fahrradschuppen, in den es reinregnet? Die schöne Medusa und der Meeresgott Poseidon finden endlich ein Versteck für zärtliche Rendezvous: Athenes Altar. Nicht besonders clever, denn Athene mag es nicht, wenn der Ort ihrer Huldigung missbraucht wird. Ihre Strafe ist schrecklich: Sie verwandelt Medusa in ein Monster mit Schlangen auf dem Kopf, und ihr Blick verwandelt alles Lebende zu 8 sowie den Anforderungen der Zeit und der Welt zurechtzufinden. Beide bewegen die Fragen nach der Zukunft und einem Leben (Pforzheimer Kurier, 12.05.07) ohne den anderen.“ POSEIDON MEDUSA POSEIDON Ich kann meinen Blick nicht von dir lassen. (zum Publikum) Das ist nicht zu übersehen. Schon geschwommen, am heutigen Tage? Eine kleine Eröffnungsfrage für ein kleines Gespräch. MEDUSA Nein. POSEIDON Ich kann der Gott des Meeres sein. Und du? MEDUSA Das geht dich nichts an. (Bouke Oldenhof, MEDUSA) direkten Sprache mit auf eine Reise durch Schneewittchens Lebens- und Leidensgeschichte. Momentan erfreut sich die Grimm’sche Vorlage vieler kreativer Neuinterpretationen: Um die Gunst der Kinogänger buhlten im Frühjahr 2012 gleich zwei Hollywood-Produktionen – „Snow White and the Huntsman“ sowie „Spieglein, Spieglein“, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm sind erstmals im Jahr 1812 erschienen und feiern dieses Jahr ihr 200. Jubiläum. „Eine nicht alltägliche Mutter/Tochter-Beziehung steht im Mittelpunkt der zeitgemäßen Märchenadaption von Hanneke Paauwe. [...] Als historisch gekleidetes Schneewittchen liegt sie im Glassarg. Eine schöne Leiche, eine Miss World aus dem Märchen. [...] Hier werden in 45 Minuten viele Themen verarbeitet, grausame Lebensumstände wie grausame Märchen.“ (Esslinger Zeitung, 18.05.10) Hanneke Paauwe SCHNEEWITTCHEN UND DIE 77 GIFTE (Sneeuwwitje en de 77 vergiften) aus dem Niederländischen von Evke Rulffes 1D Empfohlene Altersgruppe: 9+ UA: 2009, BE-Oostende, Festival Zeekaravaan; R: Hanneke Paauwe; v 15.-23.05.10, „Schöne Aussicht“, Stuttgart ð DSE - frei H. Paauwe * 1962 in NL-Apeldoorn; lebt in BE-Brüssel „Menschen sind grausam. Tiere sind grausam, die Natur ist grausam. Märchen auch.“ Hanneke Paauwe erzählt das Märchen von Schneewittchen einmal anders. Nicht sieben Zwerge, sondern 77 Gifte umgeben sie. Die radikale, moderne Neuinterpretation des Märchens nimmt die Zuschauer dank einer sehr ausdrucksstarken, poetischen und Mögt ihr Schnee? Schnee ist fantastisch. Schnee macht alle hässlichen Dinge schön. Meine echte Mutter war auch sehr schön. Glaub ich. Sie saß vor langer Zeit am Fenster und stickte. Es war Winter, dicke Schneeflocken wirbelten durch die Luft. Meine Mutter stickte. Ein Mädchengesicht. Sie wollte so gerne ein Kind, sie träumte weg, stach sich in den Finger und Blutstropfen fielen in den Schnee. Heutzutage wird man von einer Sticknadel nicht mehr schwanger, aber damals hat das noch funktioniert. Neun Monate später wurde ich geboren. Ich schnappte nach Atem, brüllte. Meine Mutter tat ihren letzten Atemzug. Tot. Ich habe nie in den Armen meiner Mutter gelegen. Ich war der Stickerei wie aus dem Gesicht geschnitten. (Hanneke Paauwe, SCHNEEWITTCHEN UND DIE 77 GIFTE) per la prima infanzia, IT-Bologna ð 15.09.02, Theater Überzwerg, Saarbrücken; R: B. Ziegenbalg; ¯ C. Mudrich ð ÖE: 29.01.04, Zimmertheater Waltraud Starck, AT-Linz; R: I. Toma; ¯ S. Auinger ð 26.11.05, Junges Theater Konstanz; R: T. Papaconstantinou; v 16.05.06, „Schöne Aussicht“, Stuttgart ð SE: 07.05.06, Figurentheater Doris Weiller, CH-Basel; R: T. Stauffer ð 30.09.07, BLB, Bruchsal; R: A. Schilling; v 03.06.08, „Schöne Aussicht“, Stuttgart ð 28.09.07, Szene Bunte Wähne, AT-Horn; R: Y Zahn ð 16.02.08, KiJuTheater Dortmund; R: H. E. Kurdi ð 20.04.08, Theater Bilitz, CHFrauenfeld; R: A. Caduff ð 13.08.08, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Ey ð 11.12.10, Freie Theaterproduktion in der Honigfabrik Hamburg; R: J. Jensen ð 16.10.11, junges schauspiel am DT, Göttingen; R: H. Fiegen ð 09.11.13, TdjW, Leipzig; R: K. Dahlem G. Pigor * 1958 in Bad Neustadt; lebt in Hamburg Gertrud Pigor ZWEI MONSTER frei nach d. Bilderbuch “Two Monsters” von David McKee 1 D, 2 H Empfohlene Altersgruppe: 4+ & McKee, David: Du hast angefangen. Nein du, Verlag Sauerländer, Ffm., 1986; 13. Auflage im Jahr 2000 ³ McKee, David: Du hast angefangen! Nein du!, AudioCD (gesprochen von Katja Riemann), Patmos, Düsseldorf, 2006 » 28.09.08, Live-Hörspiel (Hörspielbearbeitung von Ulla Illerhaus) am 28.09.08 als öffentliche Vorführung im Rahmen des WDR-Kinderhörspieltags in Köln im Klausvon Bismarck-Saal, zeitgleiche Ausstrahlung auf WDR 5 um 14:05 UA: 08.10.00, Theater Kiel, KiJuTh im Werftpark; R: G. Pigor; v 14./15.05.10, 25-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft (Kieler Kulturtage) in PL-Gdynia ð 22.09.01, Moks am Bremer Theater; R: K. Schumacher; ¯ H. Klotz ð 07.09.02, Comedia, Köln; R: C. Fillers; ¯ M. Reyhani; Q 01./02.02.04, Festival di teatro e cultura Zwei Kerle und zwischen ihnen ein hoher Berg. Der eine Kerl sieht morgens die Sonne auf-, und der andere sieht sie abends untergehen. Jeder lebt zufrieden auf seiner Seite des Berges. Sie können sich nicht sehen, doch 9 manchmal reden die beiden miteinander, durch ein Loch im Berg, und erzählen sich vom Sonnenuntergang und wie schön es ist, wenn am Abend der Tag geht. – „Moment mal, der Tag geht? Abends kommt die Nacht, das weiß doch jeder, erzähl kein Quatsch, Du Erbsenhirn!” Das lässt sich kein Kerl gefallen: Und schon streiten die beiden, dass die Felsbrocken fliegen. Bis schließlich der ganze Berg in Stücke geschlagen ist und sie sich zum ersten Mal gegenüberstehen. Ein Stück vom Rechthaben und Spaß am Streiten. „Wortwitz ist Trumpf, wenn ’Zwei Monster’ streiten. Theater für Kinder kann ja so schön sein. Auch für Erwachsene. Hier kamen alle Altersgruppen auf ihre Kosten. Einträchtig amüsierte man sich bei der Premiere von ’Zwei Monster’. Pigor hat sie mit leichter Hand und viel Fantasie bestens in Szene gesetzt.” (Kieler Nachrichten, 10.10.00) „Ein dolles Spektakel, das gottlob nicht pädagogisch verworfen wird, sondern als lustvoller Spaß daherkommt und vom kleinen Publikum ordentlich angefacht wird.” (taz bremen, 22.09.01) „Eine surrealistisch wirkende poetische Traumgeschichte entsteht, die wie im Flug vorbei eilt.“ (Die Deutsche Bühne, 01/2006) Die Monster liebten ihren Berg. Und jeder fand die Seite, wo er wohnte, am schönsten und hätte niemals tauschen wollen. Denn von ihrem Platz aus konnten die beiden Monster sehen, wie jeden Morgen die Sonne aufging und wie sie jeden Abend wieder unterging. Und das war für die beiden Monster das Allerschönste, was es gibt. (Gertrud Pigor, ZWEI MONSTER) Guus Ponsioen/ Tom Sijtsma ¯ MOBY DICK ein musikalisches Abenteuer frei nach Herman Melville aus dem Niederländischen von Uwe Dethier 1 H, 1 Musiker-Schauspieler Empfohlene Altersgruppe: 8+ ³ 2005/06, ID Theater, NL-Amsterdam UA: 08.11.96, ID Theater, NL-Amsterdam; R: L. Roothaan; Q 04/1997, Den Bosch Festival ð DSE: 10.06.98, Schnawwl am NT, Mannheim; R: H. Demmer ð 21.10.99, Burghofbühne Dinslaken; R: S. Bahnsen ð 13.04.00, Thalia Theater, Halle; R: S. Loew ð 17.09.00, Neue Bühne Senftenberg ð 11.05.02, Badisches Staatstheater Karlsruhe, Die Insel; R: S. Wimmer ð 18.06.03, Theater Vorpommern, S Klosterruine Eldena, Greifswald/ v ab 26.06.03, mobil in Schulen in Stralsund ð 18.06.05, Staatstheater Kassel, tif; R: J. Wyssotski ð Mitte Juni 2007, Schlossfestspiele Ettlingen; R: S. Bahnsen ð 27.09.08, Theater Min Ko, Neustadt/ Weinstraße; R: A. Hess ð 25.10.08, Theater Nordhausen, TuD ð ÖE: 30.10.09, u\hof: am LT, AT-Linz/ Dschungel Wien; R: K. Dahlem; % STELLA10 – Darstellender.Kunst.Preis für junges Publikum in der Kategorie „herausragende Produktion für Kinder“ und „herausragende darstellerische Einzelleistung“ ð 11.05.11, Theater Lüneburg; R: S. Meßner ð SE: 24.09.11, Kellertheater Winterthur; R: U. van Ooyen/ D. Strütt ð 01.10.11, Zimmertheater Rottweil; R: A. Klaws ð 08.10.11, Westfälische Kammerspiele Paderborn; R: C. Onciu G. Ponsioen * 1951 NL-Alphen; lebt in NL-Warmond www.guusponsioen.nl T. Sijtsma * 1959 in NL-Hallum; lebt in NL-Amsterdam www.tomsijtsma.nl H. Melville (1819-1891) Melvilles „Moby Dick” gehört zu den Büchern der Weltliteratur, die die Tradition des Geschichtenerzählens hochhalten und von Generation zu Generation ungestüme Phantasien, Sehnsüchte, Erwartungen und Vorstellungen wachwerden lassen. Die thematischen Elemente, die in dem Buch durch dramatische verstärkt werden, haben Tom Sijtsma und Guus Ponsioen bewegt, den Stoff in episch-musikalischer Form auf die Bühne zu bringen. Grell beleuchtete, bühnenmäßige Szenen, Monologe und eine Sprache, die in ihrer Theatralik nicht selten dicht an die Schwelle zur unfreiwilligen Komik gerät, machen das kleine Stück zu einem großen Fest des Theaters. Tatsächliches und geistiges Abenteuer werden in der Konfrontation mit dem Leben und der Natur ineinander verflochten und metaphorisch gleichgesetzt. „Nach diesen Seemannsliedern wird man süchtig. Solche wurden zwar gewiss nicht auf den großen Schiffen gesungen, mit denen Herman Melville Mitte des vorigen Jahrhunderts über die Weltmeere segelte, aber in ihnen liegt die düstere Gefahr, die Lebensintensität und Schicksalsergebenheit, die den Leser des ’Moby Dick’ wie eine gewaltige Gischtwelle trifft. [...] Ponsioens Musik zieht die Zuhörer von Anfang an mit Schifferklavier, Shantieklängen und viel Moll und Melancholie in die große Geschichte um den alten Mann und den weißen Wal hinein. [...] Das ist alles wirklich gut gemacht, kurzweilig und putzmunter. [...] Der Schluss [...] kommt mit leichtem Lachen, mit ein bisschen jugendlicher Angeberei, mit einem kitschig beleuchteten Segelschiff aus plattgedrückten Bierdosen, und er ist tief wie das Meer.” (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.06.98) „Ein Tausend-Seiten-Roman in 75 Minuten als Bühnenfassung? Nichts ist unmöglich. [...] Die Fahrt der ’Pequod’ in die Walfanggründe bis hin zum schrecklichen Ende findet statt in den Köpfen der Zuschauer. Geboten wird pralles, lebensvolles, spannendes, emotionsgeladenes Theater. Die mit hübschen Songs angereicherte Fassung ist zauberhaft.“ (Göttinger Tageblatt, 02.07.05) Ein brennend, nagendes Verlangen Hastig pack ich den Seesack ein Ich lauf zum Strand raus Rieche die See Ich ruf es jedem Schiff zu Das ich draußen seh Wohin ich geh 10 (Guus Ponsioen/ Tom Sijtsma/ Hermann Melville, MOBY DICK) F Wir haben außerdem folgende Fassung im Programm: Melville/ Schäffler/ Schade/ Sellhorn/ Bammer, MOBY DICK Jens Raschke NEU WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE 4 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 9+ % 2014, Niederländisch-Deutscher KiJuTh-Preis Kaas & Kappes ð UA: 30.04.15, Deutsches Nationaltheater, Weimar; R: S. Kleff ð ÖE: 30.04.15, Tiroler Landestheater, ATInnsbruck ð SE - frei J. Raschke * 1970 in Darmstadt; lebt in Kiel Mama und Papa Pavian, Herr und Frau Mufflon und das Murmeltiermädchen leben zufrieden in ihrem Gehege, doch dann wird ein neuer Bär geliefert und stellt den Alltag und die Ordnung aller Zoobewohner auf den Kopf. Er stellt unbequeme Fragen über die merkwürdigen Zebrawesen auf der anderen Seite des Zauns und will der Ursache des üblen Gestanks auf die Spur kommen. Das passt den Gestiefelten sowie einigen Zoobewohnern gar nicht in den Kram. Und dann ist da auch noch das Nashorn und die Frage, was es sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute? Als der Bär es nicht länger aushält, fasst er einen folgenschweren Plan ... 1994 wurden Teile des verschütteten und überwachsenen Zoos im Konzentrationslager Buchenwald freigelegt und sind heute wieder zugänglich. Jens Raschke hat mit „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ ein Stück über die Frage: Bär oder Pavian? geschrieben. „Zusammen mit den Tieren, die gewohnt witzig und possierlich wie in allen anderen Tierstücken daherkommen, schauen die Kinder im Publikum sich die unglaublichen Vorgänge an. Und so selbstverständlich und beiläufig, wie früher ‘unwertes‘ Leben getötet wurde, so beiläufig fallen auch hier einige von den ‘Gestreiften‘ Häftlingen der Willkür ihrer Machthaber zum Opfer. Dies geschieht so unspektakulär, dass man kaum Zeit findet, sich darüber zu entsetzen. Gemeinsam mit den Tieren beginnt stattdessen der Versuch, die Vorgänge zu verstehen und sich die Folgen verschiedener Reaktionen darauf auszumalen. [...] Es ist die Frage, ob Kinder über dieses erschütternde Kapitel des Menschseins informiert werden sollten, ob sie etwas davon wissen sollten, und natürlich nimmt Raschke deutlich Stellung dazu. Ja, Kinder müssen sich damit beschäftigen, denn auch und vor allem waren Kinder die Opfer dieser Unmenschlichkeit, sei es, dass sie selbst den Schergen zum Opfer fielen oder dass sie ihrerseits zu mitleidlosen Tätern erzogen wurden. Auch im Text spielen Kinder eine Rolle, die Kinder der Tiere und die der ‘Gestiefelten‘. Dabei werden die NaziKinder mit Seitenscheitel, Zöpfen, oder Braunhemd geschickt historisch apostrophiert und grenzen sich so ohne Aufhebens von den Kindern im Zuschauerraum ab. Um dieses schwerste Thema für seine Zielgruppe aufzubereiten, arbeitet der Autor unter anderem mit Humor und einer leichten, eleganten Sprache, er entwirft z.T. putzige, ja geradezu komische Bilder. Er zeichnet vor allem die Absurdität der historischen Situation nach, die in Wirklichkeit schon nicht zu steigern war und über die man lachen müsste, wäre es nicht so grauenhaft. So schafft Jens Raschke mit seinem Werk einen äußerst ungewöhnlichen Beitrag zu der zutiefst pädagogischen Frage, was wir Kindern zumuten wollen, das Totschweigen einer schlimmen Wirklichkeit oder die Aufklärung darüber.“ (Jurybegründung Kaas & Kappes 2014) ERSTER Stellt euch einen Zoo vor. ZWEITER Einen Zoo vor vielen Jahren. DRITTER Einen Schwarzweißfotozoo. VIERTER Keinen sehr großen Schwarzweißfotozoo, ZWEITER eher einen ziemlich mickrigen Schwarzweißfotozoo, ERSTER eher einen eigentlich-nicht-der-Rede-wert-Schwarzweißfotozoo, DRITTER eher einen wär-da-kein-Zaun-drum-wär‘s-ein-Wald-und-gar-kein-Zoo-Schwarzweißfotozoo. (Jens Raschke, WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE) Charles Way AUF DER SUCHE NACH ODYSSEUS (The search for Odysseus) aus dem Englischen von Uwe Dethier 3 D, 3 H Empfohlene Altersgruppe: 12+ & Goldsworthy, Sally (Hg.): Young Blood. Plays for young performers, Aurora Metro Press, GB-London, 1998 & Fangauf, Henning (Hrsg.): Theater der Generationen, F. Noetzel GmbH, Verlag der Heinrichshofen-Bücher, Wilhelmshaven, 2000 ? 12/1998, 10. Ffm. Autorenforum für KiJuTh % 1994, nominiert als bestes Stück für junge Menschen (“the writers Guild of Great Britain”) UA: 14.09.94, Sherman Theatre, GB-Cardiff/ Made in Wales Stage Company; R: J. Garvin ð DSE: 14.03.98, tjg, Dresden; R: G. Gluth ð 10.10.98, Schnawwl am NT, Mannheim; R: I. Osthues ð 11.09.99, theaterspielplatz Braunschweig; R: M. Neidhart ¯ J. Vyssotski ð Amerik. EA: 2006, Coterie Theatre, US-Kansas ð 2006, Chicago Children’s Theatre, US-Chicago ð 23.09.06, theater im e.novum, Lüneburg; R: M. Weihe ð 30.09.11, tpz//TAM im Stadtjugendring Eisenach e. V.; R: B. Göbel ð ÖE/ SE - frei C. Way * 1955 in GB-Tiverton; lebt in GB-Abergavenny „Wie sehr ein Dialog zwischen den Generationen durch die reine Sehnsucht angetrieben werden kann, macht Charles Way in seinem Stück ’Auf der Suche nach Odysseus’ deutlich. Er erzählt die alte Sage des Homer, nimmt aber einen Perspektivenwechsel vor. Im Zentrum seines Stückes stehen Odysseus‘ Sohn Telemach und seine Suche nach dem Vater, der für ihn lange Zeit nur in der Projektion auftaucht. Damit wird das Stück brandaktuell, ob wir nun an die vaterlose Gesellschaft der Nachkriegszeit denken oder an die vielen Kinder der Alleinerziehenden unserer Tage. Wer ist mein Vater wirklich? Welches Bild habe ich von ihm? Stimmt das 11 Bild, das mir vermittelt wird, mit der Realität überein? Die Kinder haben ein Recht auf diese Fragen und sie müssen, zu ihrer eigenen Entwicklung, den Dialog mit der abwesenden Generation suchen. Ways Stück ermuntert die jungen Theaterbesucher, sich auf diese Suche zu begeben. Telemachs Erkenntnis ist ernüchternd, denn sein Vater kommt nicht als strahlender Held zurück ... fast wie im richtigen Leben.“ (Henning Fangauf, 2000) „Das uralte Thema der Entfernung zwischen Vätern und Söhnen hat der in England überaus erfolgreiche TELEMACH ATHENE TELEMACH ATHENE TELEMACH ATHENE TELEMACH Stille. Jugendtheaterautor Charles Way mit einem genialen Dreh an einem uralten Stoff aufgegriffen.” (Stuttgarter Zeitung, 20.10.98) „Ein Abenteuerstück voller Action und Wunder, ein spannendes Stück Theater mit pfiffiger Musik, das alle Sinne bezaubert und die heiteren und nachdenklichen Akzente mit sprühendem Einfallsreichtum zu setzen weiß.” (Rheinpfalz, 12.10.98) „Eines der besten Theaterstücke der letzten Jahre, die ich gesehen habe.“ (Lüneburger Landeszeitung, 25.10.06) Ich habe keine Angst, vor nichts und niemandem. Nicht mal vor Träumen? Träume sind anders. Als was? Raus! Raus mit Dir! Raus! (schubst Athene weg) Ich hätte geglaubt der Sohn des Odysseus habe mehr Herz, aber vielleicht bin ich ja unter einem falschen Bett gelandet. Vielleicht bist du gar nicht sein Sohn. Lass mal sehen, nein, du erinnerst mich nicht im geringsten an Odysseus. Wer bist du? Bist du meinem Vater begegnet? Wo? (Charles Way, Auf der Suche nach Odysseus) F Wir haben außerdem folgendes Stück zum Thema „Monster und Mythen“ von Charles Way im Programm: EIN HAUCH VON KALTEM WETTER Bettina Wegenast ERWIN & FROSCH ein Theaterstück nach der Gute-Nacht-Geschichte „Ein Bett für Erwin“ von Bettina Wegenast 1 D, 2 H oder 3 D/ H Empfohlene Altersgruppe: 6+ & Schweikart, Ralf (Hrsg.): Ich bin aber noch gar nicht müde. Geschichten für wache Kinder, rororo Reinbek 2004 (Anthologie) þ übersetzt ins Französische von Svea Winkler (Erwin & Grenouille); publiziert bei: l’école des loisirs, FR-Paris, 2005 und ins Niederdeutsche von Cornelia Ehlers UA/ SE: 24.09.04, Ond-drom, Luzern; R: J. Schneckenburger (Titel: Ein Bett für Erwin) ð DE: 26.11.05, Trotz-Alledem-Theater, Bielefeld; R: R. Kiekhöfer ð ÖE: 09.02.06, Tiroler LT, AT-Innsbruck; R: D. Happl ð 15.11.08, Theater Firlefanz e. V., Sehnde ð 28.11.09, Theaterwerkstatt Hassfurt; R: N. Lorenz ð Franz. EA: 31.10.09, Théâtre de l’Escabeau, FR-Briare ð Niederdeutsche EA: 28.11.10, Oldenburgisches Staatstheater; R: G. Vierhuff ð 19.04.11, Figurentheater Chemnitz; R: M. Blank B. Wegenast * 1963 in CH-Bern; lebt auch dort www.bettina-wegenast.net Das Monster Erwin hat Rückenweh. Der Frosch hält sich für einen verzauberten Prinzen. Das trifft sich gut, denn so kann Erwin dem Frosch helfen, zu seiner Prinzessin zu kommen – und Erwin kriegt dafür das Prinzessinenbett. Ein guter Plan eigentlich. Nur leider gibt es einige Hindernisse: In der Hecke um das Schloss ist ein Prinz, ein Konkurrent für den Frosch, der erst im Wettkampf besiegt werden muss. Und dann sind da auch noch nervige Portraits und Ritterrüstungen, die sich Erwin und Frosch in den Weg stellen ... Hier fügt sich keiner in die Rolle, die die Märchentradition für ihn vorgesehen hat: Der Prinz will die Prinzessin eigentlich gar nicht erlösen – er ist nur da, weil seine Mutter darauf besteht. Der Frosch ekelt sich vor dem Küssen, und die Prinzessin, die verliebt sich am Ende in Erwin, das Monster. Dieses voller Überraschungen steckende Stück erhält seine Spannung und seinen Witz aus dem spielerischen Umgang mit den klassischen Märchenmotiven. Die Unvorhersehbarkeit der Handlung und die vielen kleinen absurden Details machen seinen Charme aus. „Der eine ist ein Frosch. Er behauptet steif und fest, ein verzauberter Prinz zu sein. Der andere heißt Erwin und ist ein Monster. Oder vielleicht ein angejahrter Prinz? Er jedenfalls behauptet, kein Bett zu brauchen. Obwohl das Übernachten im Klavier seinen Gelenken furchtbar schlecht bekommt. [...] Das Stück bedient sich bei mindestens zwei Märchen der Gebrüder Grimm – beim Froschkönig und Dornröschen. Es setzt aber die Handlung der beiden Geschichten munter neu zusammen. Weil nämlich die Beteiligten sich immer wieder fragen, ob sie auch zur Rolle passen, für die das Märchen sie ausersehen hat. So ergeben sich köstliche Verwicklungen, angereichert mit Wortspielen und Rätseln.“ (Neue Luzerner Zeitung, 28.09.04) PRINZESSIN Ich fühl mich prächtig! So ausgeschlafen! Und dann, erlöst von einem so reizenden Prinz! Der Tag fängt gut an! ERWIN Also ... nur, damit kein Missverständnis aufkommt ... ich bin Erwin. PRINZESSIN (ganz versonnen) Erwin ...! Erwin ... das ... klingt wunderbar! Mein Prinz! Mein Retter! ERWIN Hm … ja danke ... also so hab ich das noch nicht gesehen ... danke ... (Bettina Wegenast, ERWIN & FROSCH) Redaktion: Jana Brestel, Stand: 08.05.2014 12