aleksandra Mir triuMph
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aleksandra Mir triuMph aleksandra Mir triuMph schirn kunsthalle frankfurt Verlag der Buchhandlung Walther könig köln Triumph, 2 529 Pokale / Trophies, 2009, commissioned by Schirn Kunsthalle Frankfurt Inhalt Seite 36 Gabi Langen Glanz und Gloria für die Ewigkeit – eine kleine Geschichte der Sportpokale Seite 42 Matthias Ulrich Loslassen! Seite 59 Biografie Content Page 47 Max Hollein Foreword Page 50 Gabi Langen Splendor and Glory for Eternity — a Brief History of the Sport Trophy Page 54 Matthias Ulrich LetTing Go! Page 59 Biography Vorwort Max Hollein Aleksandra Mir wurde 1967 in Lubin, Polen, geboren. Sie wuchs in Schweden auf, zog 1989 nach New York und lebt seit wenigen Jahren in Palermo. Für Mir gibt es kein Außerhalb der Kunst, was für sie allerdings nicht bedeutet, dass alles in der Welt Kunst ist. Die „offenen Systeme“, wie sie ihre Arbeiten selber bezeichnet, ermöglichen ganz verschiedene Interaktionen mit dem Publikum: Ablehnung, Meditation, Transzendenz oder Zerstörung, um nur einige zu nennen. Sie alle sind insofern berechtigt, als Kunst keine eindeutig bestimmte Haltung oder Reaktion erzwingen soll. Mirs Interesse liegt vielmehr in der Reproduktion der faktischen Welt, insbesondere der durch Medien konstruierten Welt, mit den Mitteln der Kunst. Das aus 2 529 Sportpokalen bestehende Ausstellungsprojekt „Triumph“, das extra für die Schirn Kunsthalle entstand und zum ersten Mal gezeigt wird, startete Mir mit einer Anzeige in einer sizilianischen Tageszeitung, in der die Künstlerin nach diesen populären und gleichzeitig begehrten Objekten suchte. Fein säuberlich gereinigt, poliert und zuvor einzeln fotografiert, befinden sie sich nun im Ausstellungsraum, einzeln auf Sockeln oder massenweise auf den Boden gestellt, wie unbedacht in die Ecke geschoben, als seien sie unnötiger Ballast oder jene mangelhaften Exemplare, die gängigen Präsentationskriterien nicht standgehalten haben. Zwar handelt es sich bei den Pokalen um Massenprodukte, doch ist jeder einzelne mittels einer Gravur individualisiert und erzählt eine persönliche Geschichte, die auf ein bestimmtes sportliches Ereignis verweist. „Triumph“ ist ein Archiv einer populären Kultur und Teil einer Geschichte der Gegenwart, die durch die zunehmende Geschwindigkeit genauso schnell zu vergehen scheint wie der Glanz des bejubelten Metalls. Eindrucksvoll geben die Tausende von Pokalen, bei deren Anblick „das Echo klatschender Hände und das Bild junger, kräftiger Körper“ (Aleksandra Mir) an die Oberfläche kommen, die umfassende Vergänglichkeit wieder, für die es weder ein Aufhalten noch ein Aufbewahren gibt. Die meisten Pokale landen irgendwann im Gerümpel und verlieren ihr eingeschriebenes Gedächtnis. Sie sind wie Urlaubsbilder, die zunehmend verblassen und die Erinnerung daran, an die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen, nicht festhalten können. Aleksandra Mir zielt auf diesen scheinbar dramatischen Moment, bei dem das Loslassen vom Alten, von der persönlichen und intimen Geschichte, die sich in diesem fast platonisch zu verstehenden Gefäß befand, überwiegt und ausrangiert wird, um Platz zu machen für Neues. Immerhin handelt es sich um, wie auch immer wichtige, Erfolge, die jeweils einmalig sind und dem Gewinner lebenslang gehören. Die zeitliche Distanz ist es, die das Drama entkräftet und 33 die den persönlichen Erfolg in einen größeren sozialen Radius befördert, wo gleich zahlreiche und vergleichbare Ereignisse vorgefunden werden können. Und das alleine bestimmt letztendlich die Geschichte eines jeden Phänomens. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Aleksandra Mir und für ihr Vertrauen in die Schirn Kunsthalle ganz herzlich bedanken, ebenso wie bei dem Kurator dieser Ausstellung, Matthias Ulrich, der seit über drei Jahren mit Mir in Kontakt ist und an einer Ausstellung mit ihr gearbeitet hat. Ich danke Aleksandra Mirs Assistentin Daniela Lo Re und ihrem gesamten Team, das an „Triumph“ beteiligt war. Ebenso bedanke ich mich bei Gabriele Langen vom Institut für Sportgeschichte der DSHS Köln für ihren aufschlussreichen Text über ein noch kaum erforschtes Thema. Die Übersetzung ins Englische leistete April Elizabeth Lamm. Lektoriert wurden diese beiden Texte von Peik Simpfendörfer. Das Interview mit Aleksandra Mir übersetzte Susie Hondl im Anschluss an das englische Lektorat von Melissa Gronlund. Allen hierbei gilt mein herzlicher Dank. Danken möchte ich dem Verlag Walther König sowie den Designern des Katalogs Michael Heimann, Hendrik Schwantes und Haig Walta sowie dem Fotografen Norbert Miguletz und Andreas Gnaass, U9 visuelle Allianz, für die Gestaltung der Kampagne. Wie immer gilt mein Dank dem engagierten Team der Schirn, namentlich Ronald Kammer und Christian Teltz zusammen mit Stefan Schäfer und Stephan Zimmermann seitens der Technik, dem Hängeteam um Andreas Gundermann, Karin Grüning für die Organisation sowie der Restauratorin Stefanie Gundermann. Ich danke Esther Schlicht für die Ausstellungsleitung, Tanja Kemmer für das Katalogmanagement sowie Dorothea Apovnik, Tanja Wentzlaff-Eggebert und Gesa Pölert für die Pressearbeit und Inka Drögemüller, Karoline Schade-Meier, Nadja Eger und Heike Stumpf für das Marketing. Ein spezielles Programm für diese Ausstellung entwickelte das pädagogische Team um Simone Boscheinen, Fabian Hoffmann, Irmi Rauber und Katja Schöwel. Weiters danke ich Hanna Alsen und Eva Stachnik für deren Assistenz und Unterstützung in vielen Belangen, ebenso der Verwaltung mit Klaus Burgold, Katja Weber und Tanja Stahl sowie Josef Härig und Ingrid Müller am Empfang, wie schließlich noch allen übrigen Mitarbeitern, die an der Umsetzung dieses Projekts beteiligt waren. Abschließend gilt mein Dank der Stadt Frankfurt und, stellvertretend für alle Entscheidungsträger, der Oberbürgermeisterin Petra Roth und dem Kulturdezernenten Felix Semmelroth, durch die unsere Arbeit überhaupt erst ermöglicht wird. 34 Glanz und Gloria für die Ewigkeit – eine kleine Geschichte der Sportpokale Gabi Langen Krug – Hartlepool Regatta Pokal Silber, getrieben mit aufgelötetem Dekor, England, 1848 – 49 © V&A Images, Victoria and Albert Museum Schlusspfiff, Jubel, Freudensprünge – doch wirklich vollkommen ist der Sieg der Squadra Azzurra bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erst in dem Moment, als Mannschaftskapitän Fabio Cannavaro den goldenen Weltpokal aus den Händen von Franz Beckenbauer entgegennimmt und in den Berliner Himmel hebt. Vor den Augen der geschlagenen Équipe tricolore, der Fans und Fotografen ist der Höhepunkt des totalen Triumphes erreicht. Die allseits sichtbare Siegestrophäe glorifiziert die sportliche Leistung. Ihre strahlende Wirkung lässt die eher profane körperliche Handlung in den Hintergrund treten, alle Mühen, Anstrengungen und Schweißtropfen sind vergessen. Der größte Moment im Leben eines Sportlers wird vergegenständlicht in einer Skulptur aus Gold. Solche Siegerehrungs-Rituale gibt es bereits seit der Antike. Das Streben nach Ruhm und Ehre, symbolisiert in den entsprechenden Auszeichnungen, war ein grundlegender Beweggrund der Sportler der Antike, die hochgradig leistungsorientiert und gewinnsüchtig waren. Nur durch den Sieg, der mit Händen und Füßen errungen werden konnte, sicherten sich die Athleten einen göttergleichen Platz in der griechischen Gesellschaft. Preisamphoren, gefüllt mit feinstem Öl, goldene oder silberne Trink- und Ziergefäße, Siegerkränze aus Lorbeer-, Fichten- oder Ölbaumzweigen waren der Lohn für ihren Kampf, der im Falle einer Niederlage auch zum Tode führen konnte. Fairness, Ehrenhaftigkeit und respektabler Umgang mit dem Gegner blieben dabei meist auf der Strecke. Bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 erhalten die erstund zweitplatzierten Olympioniken außer ihren Diplomen und Silbermedaillen ebenfalls Oliven- und Lorbeerkränze. Das antike Vorbild wirkt fort, nämlich in der vom Bürgertum des 19. Jahrhunderts idealisierten Gestalt des klassischen Athleten. Das viel zitierte Motto Pierre de Coubertins „Dabei sein ist alles“ wäre 2 000 Jahre zuvor niemals eine Motivation für die Sportler gewesen. Und wie ist es heute? Nach was strebt der moderne Athlet? Die Teilnahme am olympischen Geschehen allein hat sicherlich eine gewisse Bedeutung, doch der Sieg für Vaterland, Medaillenspiegel und die eigene Karriere spielen nach wie vor eine viel wichtigere Rolle. Mit der Entwicklung des modernen Sports im 19. Jahrhundert steigt die Zahl der Wettbewerbe und folglich die der Sportpreise. Die Ursprünge dieser Entwicklung liegen in England. Rudern, Pferdesport, Golf, Hockey, Rugby, Fußball und Tennis sind Freizeitvergnügungen der „Upper class“. Von der Insel stammen daher die ältesten Sportpreise. Adelige und hochgestellte Persönlich- 36 Pokal für den „Kaiser-Vierer” von Bad Ems, Bad Ems 1884 48 × 29 cm (H × D), Silber Der Wanderpreis, gestiftet 1884 von Wilhelm I. für den siegreichen Männer-Vierer bei der Bad Emser Kaiserregatta, wird als einziger Kaiserpreis bis zum heutigen Tage ausgefahren. © Deutsches Sport & Olympia Museum, Köln keiten stiften in vielen Sportarten wertvolles Kunsthandwerk, mal schön, mal weniger geschmackvoll. Trophäen-Design ist bis heute ein Problem, das letztendlich aber niemanden so richtig stört. Auf diese Weise fällt ein Teil des Ruhmes auch auf die edlen Spender. Der traditionsreichste Siegerpokal ist der Americas Cup der Segler, der erstmals 1851 durch Queen Victoria verliehen wurde. Die schnöde silberne Henkelkanne, geschaffen vom Hofjuwelier der Königin, ist noch heute der Preis für die härteste Segelprüfung. Bekannte Beispiele aus Deutschland sind die wertvollen Kaiserpokale der Ruderer, die die wassersportfreudigen Regenten Wilhelm I. und Wilhelm II. auslobten. In der Weimarer Zeit wird der aus England importierte Sport zum Massenphänomen. Das deutsche Turnen mit seiner Ideologie des disziplinierten Miteinanders, des Gemeinsinns und der vaterländischen Gesinnung erhält Konkurrenz. Der von den Jahn-Jüngern ungeliebte Wettkampf und individuelle Triumph zieht ein in die Sportarenen. Verdrängt werden Eichenkränze und Teilnehmerurkunden – Siegerpokale und Trophäen sind die neuen Symbole für Tüchtigkeit. Das Publikum honoriert die sportlichen Spitzenleistungen mit regem Zuspruch und drängt in die Arenen zu Boxkämpfen, Radrennen und Fußballspielen. Die Zahl der Vereine und damit auch der Bedarf an Sportartikeln steigt in Deutschland sprunghaft an. Die Industrie entdeckt eine neue Branche. Pokale werden in Massen produziert, erschwinglich und flexibel einsetzbar für fast jede Gelegenheit und Sportart, aber auch für die GeflügelLeistungsschau, die Prämierung im Maschinenschreiben oder den Rekord im Kürbisschnitzen. Während der NS-Zeit gehören Trophäen und Devotionalien zunächst noch zur Symbolik des Alltags. Das ändert sich im Krieg. Ein Großteil der 37 Italien ist Weltmeister 2006 – Fabio Cannavaro (Italien) präsentiert stolz den Weltmeisterpokal, 09.07.2006. © imago/Buzzi Auszeichnungen wird als „Metallspende des deutschen Volkes zum Geburtstag des Führers“ von den Vereinen hergegeben. Das Metall wird für die Waffenproduktion eingesetzt. Die Vereine werden aufgefordert, „nutzlose Töpfe, Becher, Vasen, Schalen, Bronzen ohne künstlerischen Wert“ abzuliefern. Im Gegenzug erhalten sie eine – nach Ansicht der Nationalsozialisten viel wertvollere – Urkunde, ausgehändigt vom Generalfeldmarschall. Das materialisierte Gedächtnis der Clubs, deren Tradition und Stolz geraten damit in Vergessenheit. Die Erinnerungen an vergangene Tage werden geopfert für die hehren Ziele des Krieges. Seit 1930 gehört der FIFA-Weltpokal zu den prominentesten Sporttrophäen, und um diesen ranken sich viele Geschichten. Zweimal geht die 3,8 kg schwere Statuette aus vergoldetem Sterlingsilber in Form der griechischen Siegesgöttin Nike verloren. 1966 wird der Jules Rimet-Pokal (Namensgebung nach 1945 nach dem Erfinder der Fußball-Weltmeisterschaften und Präsidenten der FIFA von 1919 bis 1945, Jules Rimet) zum ersten Mal in London gestohlen. 15 000 Pfund Lösegeld verlangt der Erpresser. Der Dieb wird bei der Geldübergabe gefasst, weigert sich aber, den Pokal herauszugeben. Ein Hund findet ihn schließlich beim täglichen Gassigehen unter einem Busch im Londoner Süden. Nachdem Brasilien 1970 zum dritten Mal den Weltmeistertitel erkämpft hat, wandert die Trophäe endgültig ins Land des Zuckerhutes. Dort wird sie 1983 erneut gestohlen und taucht nie wieder auf. Angeblich schmolzen die Diebe das geschichtsträchtige Objekt dieses Mal ein. Seit 1974 erhält die Siegermannschaft nur noch eine vergoldete Kopie des neuen Weltmeisterpokals, den der italienische Bildhauer Silvio Gazzaniga schuf. Das Original aus massivem 18-karätigem Gold bleibt stets in der Obhut der FIFA. Aktuell bestellen Vereinsfunktionäre ihre Siegerpreise im Internet. Das Angebot ist riesig und preiswert. Unter www.pokaldiscounter.de findet man 31 verschiedene Modelle. Alle bestehen aus metallisiertem Eisen mit einem Sockel aus Carrara-Marmor und austauschbaren Emblemen für die jeweilige Sportart. Das 12 cm hohe Modell kostet 2,57 Euro, für die Henkelvariante zahlt man 26 Euro. Den Großpokal für höchste Ansprüche für 620 Euro gibt es bei www. sportpokale.de. Größere Vielfalt bietet der Cupshop, angefangen vom raffinierten Säulenpokal bis hin zum schwarz-rot-goldenen „Trendpokal“ für die Fußballfreunde. Den überwiegend männlichen Käufern winken in der Pokalfabrik ganze Serien mit den klangvollen Namen Tanja, Peggy, Vicky oder Romy. Fairerweise muss man erwähnen, dass auch Harry und Willy Namensgeber für diverse Silber- und Goldvarianten sind. Welchen materiellen Wert diese Massenware tatsächlich hat, ist im Grunde eher nebensächlich. Der Metallwert übersteigt in den wenigsten Fällen die Eurogrenze. Über Schönheit und künstlerischen Wert dieser Dinge lässt sich kaum streiten, aber auch das ist in der 39 Serie L 60. Bi-color Silberkelch auf hoher schwarz-silbernen Metallsäule. Mit schwarzem Marmorsockel. © cupshop Sportpokale GmbH Sportlerwelt kein allzu wichtiges Kriterium. Was zählt, ist die Verknüpfung mit dem erlebten Sieg und der Leistung. Die eingravierten Namen machen die Trophäen einzigartig. Auf diese Weise transportieren die Geehrten ihren Erfolg durch die Zeit. Jegliche Form der Auszeichnung wie die Medaille oder die Urkunde vergegenwärtigt das mehr oder weniger weit zurückliegende Erlebnis. Als Bestandteil persönlicher, aber auch kollektiver Erinnerung erhalten die Dinge ideelle Geltung. Wie hoch dieser Wert wiederum einzuschätzen ist, hängt zunächst von der individuellen Würdigung ab. Entweder ziert das sportlich erkämpfte Metall das Regal im Wohnzimmer oder es landet in einer Kiste im Keller. Nachkommen sind da in den meisten Fällen viel weniger sentimental. Sie übergeben die sportliche Hinterlassenschaft gerne dem Müll, bestenfalls landet sie in einem Museum. Hier wiederum steht man vor der Aufgabe, die historische Bedeutsamkeit des Exponats zu begutachten. Was soll für die Ewigkeit aufgehoben werden? Was ist mehr wert, der Fair-Play-Pokal eines Dorfvereins oder der reich verzierte DFB-Pokal? Für Sportvereine ist diese Entscheidung weitaus leichter. Ein Blick in die Schatzkammer von Real Madrid lässt viele Konkurrenten vor Neid erblassen. Der königliche Klub verfügt über eine beeindruckende Sammlung internationaler Pokale. Entsprechend inszeniert ist diese Sammlung im Santiago-BernabéuStadion für jeden Fan zu sehen. Aber auch die meisten kleinen Dorf- und Vorstadtvereine haben ihre Vitrine in Kneipen, Geschäftsstellen oder Vereinsheimen, in denen die stummen Zeugen des Erfolges, mehr oder weniger glanzvoll inszeniert, bewundert werden können. Und hinter jedem noch so unattraktiven Blechtopf oder unnützen Metallbecher stehen Freudensprünge und stolze Momente von Menschen. 40 LOSLASSEN ! I Matthias Ulrich Wann hattest Du die Idee zu den Pokalen, und was interessiert Dich an Gegenständen, die Macht und Ruhm verkörpern? Aleksandra Mir Ich besuchte einen Freund, der in seiner Jugend – vor nicht allzu langer Zeit – ein sehr berühmter Sportler war. Obwohl er sichtbar gealtert war, oder eben genau deshalb, gab es in seinem Haus einen Raum, der als Schrein für seine ruhmreiche Vergangenheit diente. Dieser war voller Urkunden, Plaketten, Fotos, Titelseiten von Zeitschriften – und voller Pokale. Als ich auf dem Weg zum Badezimmer durch dieses Zimmer kam, war ich wie gebannt und sehr beeindruckt von der Schönheit, die sie heraufbeschworen – in all ihren Facetten: die lebhafte Kraft eines jungen Körpers in Bewegung, das Echo klatschender Hände, die nostalgische Schwermut, sein Gefühl, sich daran festhalten zu müssen, die Unabwendbarkeit, durch jüngere Talente ersetzt zu werden und letztendlich der Tod, der nur dieses Archiv hinterlassen würde. Ich wollte alle diese Gefühle einfangen und als gewöhnliche Eigenschaften der Gesellschaft verallgemeinern. In einer Zeitungsannonce bat ich Menschen, mir ihre Pokale für eine kleine symbolische Gebühr zu überlassen. Nach relativ kurzer Zeit hatte ich 2 500 Pokale, die hier alle gezeigt werden. Matthias Ulrich „Triumph“ ist eine Kollaboration mit den Bewohnern Siziliens, die ihre persönlichen Pokale beigesteuert haben. Was hast Du den Leuten dafür gegeben? Aleksandra Mir (Einfach gesagt,) Fünf Euro. Das war mein Angebot in der Anzeige in Il Giornale di Sicilia. Aber als die Pokale gesammelt wurden – von ihren Besitzern in meinem Atelier abgeliefert oder überall auf Sizilien abgeholt – und als 42 meine Assistentin Daniela Lo Re und ich mit den Leuten in Kontakt kamen, wurde klar, dass wir ihnen eine gute Gelegenheit boten, sie LOSZUWERDEN. Die Pokale, die sich in meiner Sammlung befinden, wurden alle aus dem Drang, sich von der Vergangenheit „zu lösen“, gestiftet: um vollgestellte Räume zu leeren; um alte, stagnierende Verbindungen loszuwerden; um sich von der materiellen Last oder der symbolischen Macht der Pokale als solcher zu befreien. Dieser psychologische Zustand des „Loslassens“ interessiert mich an diesem Projekt am meisten, neben der scheinbar grenzenlosen Vielfalt der Formgestaltung vielleicht. Matthias Ulrich Eine Welt der Gewinner und Verlierer ist anscheinend normal in unserer modernen Gesellschaft, zumindest angesichts der Geschichte des Sports seit der Antike. Jedoch kann man die Vielzahl der Sportgemeinschaften auch weniger im wettkämpferischen als vielmehr im geselligen Sinn verstehen – wie in dem der modernen Olympischen Spiele: „Dabeisein ist alles“. Wie deutest Du die Pokale im weiteren Sinn? Aleksandra Mir Nun, ich bin weder Historikerin, Soziologin noch Psychologin, aber ich habe durch meine Arbeit an diesem Projekt eine ungefähre Ahnung davon, was die Pokale bedeuten können. Einerseits sofortige Anerkennung, eine Auszeichnung des Stellenwerts in der Gemeinschaft, und andererseits ein Anknüpfen an Tradition. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen, die je einen Pokal gewonnen haben, sich so fühlen, als wiederholten sie uralte Traditionen. Ich persönlich dachte, die Pokale verwiesen auf die Antike und die ursprünglichen Olympischen Spiele. Um dies zu bestätigen, besuchte ich die Antikenabteilung des British Museum in London. Dort gibt es einen der Öffentlichkeit zugänglichen Dienst, wo man an die Tür eines Kurators klopfen und eine Frage auf ein kleines Stück Papier schreiben kann. Fünf Minuten später tauchte eine bärtige, gebieterische Gestalt im Türdurchgang auf, redete 15 Minuten auf mich ein und erzählte mir, dass ich in der falschen Abteilung sei, dass die griechischen Athleten nie mit mehr als einem bescheidenen Olivenzweig ausgezeichnet wurden und dass der Ruhm selbst die Auszeichnung war. Sie schickte mich zur MittelalterAbteilung; die Gestaltung der Pokale sei zu dieser Zeit in Kirchen in Form von Weinkelchen entstanden. Aber allem Anschein nach ist der Gebrauch und Dienst der Pokale im weltlichen Sport eine viel modernere Erfindung. Es fasziniert mich, dass der gegenwärtige Brauch, die Pokale triumphierend zu den Göttern im Himmel zu erheben, auf einem Missverständnis, unserer Fantasie von einer imaginären Antike, beruht. Matthias Ulrich Als die Leute Dir ihre Pokale übergaben, fügten sie, falls sie es hatten, ein Foto von dem Moment bei, als sie dieses wertvolle Objekt erstmals in den Händen hielten. Was hältst Du von dieser Art intimer Situation? Aleksandra Mir Ich bat die Menschen, deren Zuhause ich besuchte, mir auch ihre privaten Fotoalben zu zeigen. Viele erzählten bereitwillig ihre Anekdoten und gestatteten mir, ihre Schnappschüsse durchzusehen. Die in meiner Sammlung vertretenen Sportarten reichen von Fußball über Bowling, lateinamerikanischem Tanz und Autorennen bis hin zu eher esoterischen Kategorien wie Kanarienvogelwettbewerb und verschiedenen Gemeindeaufgaben. Ich habe Pokale von einer alten Familie aus Palermo bekommen, die sie für das Arrangieren der Weihnachtsbeleuchtung von ihrer Stadt erhielten. Ich leerte die Garage eines Mannes, der 35 Jahre lang Fußballtrainer war und mir über 100 Pokale schenkte, die seine verschiedenen Teams gewonnen hatten. Seine Frau war der Meinung, dass der Schrein im Schlafzimmer ausreiche. Am rührendsten war der Mann, der, als er mit den Kanarienvogelwettbewerben aufhörte, seinen Kanarienvogel freiließ und danach kein Bedürfnis mehr hatte, an den materiellen Überresten seines Sports festzuhalten. Ein ehemaliger Langstreckenläufer sagte, dass nun 43 seine Kinder seine größte Errungenschaft seien und ihn sein einstiger Ruhm nicht mehr interessiere. Im Großen und Ganzen ist es die billige Geschmacklosigkeit, die es den Menschen möglich macht, diese einst verehrten Objekte zu banalisieren – und früher oder später loszuwerden. II Matthias Ulrich Joseph Beuys, der als Erfinder der „Sozialen Plastik“ gilt, war hauptsächlich an einem metaphysischen Zustand sozialer Identität interessiert, erreichbar durch die Kraft der menschlichen Kreativität. Würdest Du eine Verwandtschaft zwischen Deinem und Beuys’ Werk sehen? Aleksandra Mir Wow, über Beuys habe ich eigentlich seit meiner Studienzeit vor 20 Jahren nicht mehr nachgedacht. Er ist natürlich ein Studienbestandteil, aber kaum ein direkter Einfluss auf mich – die zeitliche und räumliche Distanz zwischen uns ist einfach zu groß, um das so einfach darzustellen. Genauso einfach könnte ich meine Herangehensweise in Zusammenhang mit fast jedem Künstler in der Vergangenheit oder jedem meiner zeitgenössischen Kollegen setzen, je nachdem, welche Strategie der Selbstdarstellung ich wählen würde. Nachdem ich vergangenen Winter die letzten 500 Pokale in meinem Atelier zusammengetragen hatte, hatte ich die große Ehre, Jannis Kounellis, der gerade in Palermo war, zu einer Tasse Tee zu empfangen. Wir tauschten uns kurz aus, und er ist, ganz klar, kunstgeschichtlich eine Schlüsselfigur in Bezug auf die Legitimität von Gerümpel durch Arte Povera. Seine Bedeutung versteht sich von selbst; in seiner Anwesenheit fand jedoch keine Diskussion über Kunstgeschichte statt. Wir unterhielten uns über Pop-Kultur, über die Silberkelche der Kirche, die ihm als das wichtigste Verbindungsglied dieses Werkes auffielen. Kunstgeschichte ist nur eine konzentrierte Aufbereitung alltäglicher Herangehensweisen aus der Populärkultur. Ich finde es besser, diese direkt anzuerkennen. Matthias Ulrich Dein Werk verbindet viele verschiedene Methoden mit vielen Qualitäten, wie das zum Beispiel auch der Fall bei dem schon erwähnten Joseph Beuys ist. Für den französischen Kritiker Nicolas Bourriaud sind solche zeitweiligen Kollaborationen Modelle des Zusammenlebens und drehen sich eher um zwischenmenschliche Beziehungen als um die Herstellung unvergänglicher Objekte. Wie wichtig ist Dir ein gutes Arbeitssystem, und was ist die Aufgabe des Künstlers in diesem Netzwerk? Aleksandra Mir Ich war nie zufrieden als abgeschiedene Künstlerin im Atelier. Ich wachse an Kommunikation jeglicher Art und finde so meine Herausforderungen und nutze so meine Ressourcen. Ich wurde ziemlich effizient darin, mit großen Gruppen von Menschen zu arbeiten, Informationen auszuwerten, vielschichtige Produktionen zu bewältigen und die Beziehungen mit ihnen dynamisch, abenteuerlich, sicher und spaßig zu halten. Aber Dinge scheitern auch aus verschiedenen Gründen, und das kann auch sehr interessant sein. Matthias Ulrich Aus Gabi Langens Essay erfahren wir, dass die deutsche Turnbewegung mehr ein Massenereignis als ein Wettkampf war. Hast Du persönlich irgendwelche Erfahrungen mit Sport, und aus welchem Grund, glaubst Du, sollte Sport Teil unseres Lebens sein? Aleksandra Mir Während meiner Schulzeit war ich diejenige, die zeichnete, die ihre eigenen Kleider nähte, die Sachen aus Pappkarton und Holz baute, die Theaterstücke schrieb und Regie führte, die Witze erzählte. Aber beim Sport war ich die Schwächste, die Jämmerlichste, hatte am meisten Angst vor dem Ball und wurde immer als Letzte in ein Team gewählt. Ich hasste den Schweiß, den Gestank der Umkleideräume, und ich verstand überhaupt nicht, was das mit dem Sport soll. Es kam mir alles so geistlos vor, gar keinen 44 Versuch wert. Ich habe Sport erst spät entdeckt, indem ich ihn als eine weitere Artikulation unserer Populärkultur wahrnehme. Mir gefallen die Rituale, Leistungen, Vorschriften und die handfesten Dilemmas (zum Beispiel, wie man die Ergebnisse in den paralympischen Spielen beurteilt, wo doch keine zwei Athleten die gleiche Behinderung haben und eigentlich alle in ihrer ganz persönlichen Sparte kämpfen sollten). Erst vor Kurzem fing ich selbst an, auf eine Art und Weise Sport zu treiben, die für mich lohnend ist; ich habe einen Intensivkurs für Yoga-Lehrer in Indien abgeschlossen, der mehr mit Wettbewerbsgeist zu tun hatte als mit Spiritualität. Ich messe mich sogar gerne mit anderen, wenn auch nur, um gegen die Spielregeln zu verstoßen. Vielleicht verstehe ich so langsam, worum es geht. Matthias Ulrich Der Kunstbetrieb hat sich in den letzten 20 Jahren in ein sehr populäres, aber gleichzeitig auch konkurrenzbetonteres Feld bewegt: Preisverleihungen wie der Turner-Preis oder der Preis der Nationalgalerie für junge Kunst, die mehr als 50 Biennalen auf der ganzen Welt und vieles mehr. Du hast zum Beispiel einmal gesagt, dass eine Künstlerin doppelt so schwer arbeiten muss, um den gleichen Respekt wie ein Mann zu bekommen. Bist Du der Meinung, dass die Welt des Sports dem Kunstsystem in gewisser Weise ähnelt? Aleksandra Mir Sicherlich! Die Ähnlichkeit von Sport und Kunst auf der Ebene ihrer jeweiligen gesellschaftlichen Inszenierung ist offensichtlich. Künstler werden von ihren inneren Dämonen genauso angetrieben wie von den Beziehungen zu ihren gegenwärtigen und früheren Kollegen. Die Biennale hat die Olympischen Spiele zum Vorbild – die Preisverleihungen sprechen für sich selbst. Die Chancen und der Marktwert einer Künstlerin sind immer noch nur halb so groß wie bei Männern. Man könnte die Kunstwelt gewissermaßen mit den paralympischen Spielen vergleichen, wo jeder natürlicherweise in seiner ganz persönlichen Kategorie ist, sich aber darauf geeinigt hat, gemeinsam nach künstlich aufgestellten Regeln um die Wette zu rennen. konnten aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Denkst Du über Misserfolge nach, oder sind sie allgemein ein Teil dessen, was wir kollaborative Kunst nennen? III Ich bin ständig mit vielen Projekten beschäftigt, habe mit vielen Produktionsszenarien unterschiedlichen Tempos und mit vielen Leuten zu tun. Da versteht es sich von selbst, dass nicht alles immer genau nach meinen Wünschen läuft. Kunst, die das Zusammenspiel der äußeren Umstände einbezieht, kann kompliziert und langwierig sein. So ist das Leben. Ich habe mich daran gewöhnt. Aleksandra Mir Matthias Ulrich Einige Deiner früheren Arbeiten – Skulpturen wie Big Umbrella (2004) oder Plane Landing (2003 / 2008) – sind einzigartige handwerkliche und maschinenbauliche Leistungen. Werden diese technischen Eigenschaften je kommentiert? Aleksandra Mir Sehr selten. Es handelt sich dabei um versteckte, unsichtbare technische und handwerkliche Meisterwerke, die über viele Jahre entwickelt wurden. Man müsste Regenschirmhersteller sein oder Luftfahrtingenieur, um sie vollständig zu verstehen. In der Kunstwelt werden sie einfach durch ihre symbolischen Eigenschaften für gültig erklärt. Das ist so in Ordnung. Matthias Ulrich Aufgrund der Tatsache, dass Du in unterschiedlichen Medien arbeitest – von Performances wie First Woman on the Moon (1999) bis hin zu Serien von Zeichnungen wie Switzerland and Other Islands (2006) – ist Dein bisheriges Gesamtwerk ziemlich uneinheitlich. Ich habe das Gefühl, dass es hauptsächlich um die Energie geht, die aus Situationen entsteht, wo jeder Teilnehmer Teil des Spiels ist und Teil der Gemeinschaft. Darüber hinaus ist es kein Zufall, dass viele Deiner Arbeiten auf Machtobjekte und -symbole verweisen. Aleksandra Mir Nein, das ist kein Zufall. Macht ist ausschlaggebend in menschlichen Beziehungen und ist meiner Meinung nach aus der Kunst nicht wegzudenken. Matthias Ulrich Diese Ausstellung heißt „Triumph“ und ist gleichzeitig der Triumph unserer laufenden Diskussion, mit der wir vor etwa drei Jahren begonnen haben. Während dieser Zeit sind mehrere Deiner Ideen gescheitert oder 45 Foreword Max Hollein Aleksandra Mir was born in Lubin, Poland in 1967. She grew up in Sweden, moved to New York in 1989 and has resided in Palermo, Italy for several years. Mir, there is no world beyond art, but equally, she does not imply that everything in the world is art. Her “open systems”, as she calls her works, allow various interactions with the audience: rejection, meditation, transcendence and destruction, to name but a few. All are legitimate; her work does not force a specific attitude or reaction. Rather, Mir’s concern lies in the reproduction of a factual world — particularly the world constructed by the media — by means of artistic representation. “Triumph”, her new exhibition project for the Schirn Kunsthalle, consists of 2,529 sporting trophies. Mir started the project by placing an advert in a Sicilian daily paper looking for this popular yet coveted object. Neatly cleaned, polished and individually photographed, the trophies are now presented separately on plinths — while others are arranged in groups on the floor, carelessly pushed into the corner as if they were faulty examples that did not make the grade. Trophies are indeed mass-produced articles, however, each one here has been individualised by an engraving, and tells a personal story. “Triumph” is an archive of popular culture and part of a contemporary history that appears to be as fleeting as the sheen of the lauded metal cup. The thousands of trophies recall the “echo of hands clapping and the image of vigorous young bodies”, as Mir says, mirroring the transitoriness of victory and youth, which can be neither halted nor kept. Most trophies end up being thrown out and thus what they remember is lost, though it is still engraved on their front. They are like holiday snaps that fade over time and cannot preserve the adventures and experiences forever. Aleksandra Mir aims for this apparently dramatic moment when letting go of the past — of a personal and intimate history contained in this seemingly platonic vessel — prevails, and the trophy, and the memories it represents, are discarded to make room for something new. After all, the trophy concerns achievements, however important or insignificant, that are each personal, and which belong to the winner for the rest of their life. Distance, especially that of time, diminishes the drama, and shifts the unique success into a larger social surrounding, where numerous similar events can be found. That transition alone, ultimately, determines every phenomenon’s history. At this point I would like to give my sincere thanks to Aleksandra Mir for her confidence in the Schirn Kunsthalle, and to Matthias Ulrich, the curator of this exhibition, who has been in contact with Aleksandra Mir for over three 47 years, putting together this exhibition with her. I thank Aleksandra Mir’s assistant, Daniela Lo Re and her entire team working on “Triumph”. I would also like to thank Gabriele Langen of the Institute for Sports History of the DSHS, Cologne for her illuminating text about a scarcely researched topic, translated into English by Elizabeth Lamm. Both texts were edited by Peik Simpfendörfer. The interview with Aleksandra Mir was edited by Melissa Gronlund and translated by Susie Hondl. I extend my sincere thanks to all of them. Furthermore, I thank the publishers, Walther König, as well as the designers of the catalogue, Michael Heimann, Hendrik Schwantes and Haig Walta, and the photographer Norbert Miguletz, and Andreas Gnaass, U9 visuelle Allianz, for the design of the campaign. As always I am very grateful to the Schirn team for their commitment, notably to Ronald Kammer and Christian Teltz together with Stefan Schäfer and to Stephan Zimmermann for the technical support, to Andreas Gundermann and his team for hanging the exhibition, to Karin Grüning for the organisation and to the restorer Stefanie Gundermann. I thank Esther Schlicht for the exhibition management, Tanja Kemmer for the catalog management as well as Dorothea Apovnik, Tanja Wentzlaff-Eggebert and Gesa Pölert for the press work and Inka Drögemüller, Karoline Schade-Meier, Nadja Eger and Heike Stumpf for marketing. A special programme for this exhibition was developed by the educational team around Simone Boscheinen, Fabian Hoffmann, Irmi Rauber und Katja Schöwel. I would also like to thank Hanna Alsen and Eva Stachnik for their assistance and support. Sincere thanks to the administration and Klaus Burgold, Katja Weber and Tanja Stahl, and also to Josef Härig and Ingrid Müller at reception. I extend my thanks to all the remaining contributors to this project. Finally I am very grateful to the city of Frankfurt and, representing all decision makers, to the mayor of Frankfurt Petra Roth and to the head of the cultural department, Felix Semmelroth, without whom our work would not be possible. 48 Splendor and Glory for Eternity — a Brief History of the Sport Trophy Gabi Langen Ewer – Hartlepool Regatta Trophy Silver with embossed and applied decoration, England, 1848 – 49. © V&A Images, Victoria and Albert Museum Final whistle, end of the game, jubilation, jumping for joy — at the World Soccer Championship in 2006, the Squadra Azzurra’s true victory is only achieved when Franz Beckenbauer hands over the golden World Cup to team captain Fabio Cannavaro, who lifts it high into the Berlin sky. The triumph reaches its culmination before the eyes of the defeated Équipe tricolore, the fans, and photographers. The trophy seen by one and all is the crowning achievement of the sport. All the sweat, the pain and effort, the profanity of bodily action is over-shadowed by the radiant glow of the trophy. The greatest moment in the life of an athlete is objectified into a sculpture made of gold. Such award ceremony rituals exist since antiquity. In ancient time, the pursuit of glory and honor symbolized by the correlating award was the raison d’etre of the athlete who was success oriented and addicted to winning. Only by winning — indeed, with one’s own hands and feet — could the athlete secure his place amongst the Greek gods. The prize amphorae — filled with the finest oil — gold and silver drinking and decorative casks, laurel wreathes, or wreathes made of spruce or olive tree branches were the reward for the fight, which, in the case of defeat, could even lead to death. Fairness, honesty, and respectable contact with the adversary often fell to the wayside. In 1896, at the first Olympic Games of modern times, the first and second place Olympic contenders received not only certificates and silver metals but also olive or laurel wreaths. The ancient role model continues to have an effect, namely, on the bourgeoisie of the 19th century who idealized the Gestalt of the classical athlete. The oft-cited motto of Pierre de Coubertin —“Taking part is everything” — would never have been the prime motivation of the athlete 2000 years ago. And today? What does the modern athlete yearn for? The participation in the Olympic events certainly takes on significance all on its own, but victory for the fatherland, the medal, and one’s own career still plays a more important role. With the development of modern sports in the 19th century, the number of competitions grew as did the respective number of rewards. The origins of this development are based in England. Rowing, equestrianism, golf, hockey, rugby, soccer, and tennis are the leisurely pleasures of the “upper class.” The oldest sport trophies come from this island. In many sports, it was the aristocrats and high-ranking personalities who donated precious arts and crafts, at times beautiful, at others less tasteful. In the end, up until now, trophy design is a problem that has not really bothered anyone. For this reason, a part of the fame falls back onto the noble donor. The most traditional trophy is the Americas 50 Trophy for the “Kaiser-Vierer” from Bad Ems, Bad Ems 1884 48 × 29 cm (height × diameter), silver The challenge prize, donated by Wilhelm I. for the victorious Emperor’s Regatta of Bad Emser, until now the only Emperor’s prize awarded. © Deutsches Sport & Olympia Museum, Cologne Cup for sailing, which was awarded for the first time in 1851 by Queen Victoria. Even today, this disdainful silver jug with handles created by the crown jeweler to the Queen is the prize for the world’s toughest sailing competition. Famous examples from Germany are the precious “Kaiserpokale” (“Emperor Trophies”) of the rowers, awarded by the then reigning water-sport friends Wilhelm I and Wilhelm II. During the Weimar Republic, rowing had been imported from England and become a mass phenomenon. German gymnastics with its disciplined “togetherness,” its public spirit and patriotism, now faced competition. The Jahn disciples’ dislike for competition and individual triumph was now what was wished for in the sports arena. Oak wreaths and certificates were replaced by trophies and cups as the new symbols of competence. First-class athletic performances were honored by the public with a growing popularity as they rushed to the arenas of boxing, cycling, and soccer. The number of clubs and, hence, the demand for sporting goods skyrocketed in Germany. The industry had discovered a new branch. Trophies were produced en masse: affordable and flexible in their function for almost any occasion or sporting event, and even for poultry exhibitions or the Prize for Typewriting or the World Record in Pumpkin Carving. During National Socialism trophies and devotional objects were part of the symbolism of the Everyday. This changed during the war. A larger part of these decorations were donated as a part of the “German Folk’s Donation of Metal on the Occasion of the Führer’s Birthday.” The metal was used for the production of weapons. Various societies and associations were requested to hand in “useless pots, cups, vases, bowls, bronzes without any artistic value.” In 51 exchange, these societies received a “more valuable” certificate (in the eyes of the National Socialists) from the Field Marshall General. These objects — i. e., the materialized tradition and pride of the club — were buried in oblivion. The memories of the past were sacrificed for the sublime aims of the war. Since the 1930s, the FIFA World Cup has been one of the most prominent sports trophies, and many stories evolved around it. This 3.8 kg gold-plated sterling silver statuette in the form of the victorious Greek goddess Nike was twice lost. In 1966, the Jules Rimet Cup was stolen for the first time in London (whose namesake memorialized, after 1945, the founder of the World Championship and President of the FIFA from 1919 – 45, Jules Rimet) and held ransom for 15,000 British Pounds. When the money was handed over, the thief was caught, but he refused to give up the trophy. Some time later, out for a daily walk with his master, a dog found it underneath a bush in the South of London. After Brazil had won the championship for the third time, the trophy immigrated to the land of Sugar Loaf. From there, in 1983, it was stolen again and never resurfaced. Presumably, this time around, the thieves melted down this object, once steeped in history. Since 1974, the winning team receives only a gold-plated copy of this World Cup, which was designed by the Italian sculptor Silvio Gazzaniga. The original made out of solid 18-karat gold remains in the custody of the FIFA. Recently, sports association officers can order their trophies over the Internet. The selection is vast and inexpensive. Under www.pokaldiscounter.de one finds 31 different models, each made up of metalized iron with a pedestal of Carrara marble and exchangeable emblems for any sport. The 12-cm high model costs 2.57 euros, and for a jug with handles one would pay 26 euros. The biggest trophy of them all goes for 620 euros at www.sportpokale.de. A larger selection is on offer at cupshop.de, from the refined “trophy column” to the black-red-gold “trendy trophy” for soccer fans. These mostly male customers can pick and chose amongst a crop of meaningful names such as Tanja, Peggy, Vicky, or Romy. To be fair, it must be mentioned that Willy and Harry are the namesakes of various silver and gold variations. The actual value of these mass products is secondary. The value of the metal very rarely oversteps the one euro mark. The beauty and artistic value of these objects is indisputable, but such criterion in the world of sports is rare. What matters is the experienced victory and crowning achievement associated with them. The engraved names are what makes these trophies unique. In this way, they transport the success of the honored through time. Any forms of decoration such as medals or certificates bring to mind a far-off experience, more or less. As a part of personal and collective memory, these objects take on an ideal repute. The estimated value depends on the individual appreciation. 52 Serie L 60. Bi-color silver cup on a high black-silver metal column. With a black marble pedestal. © cupshop Sportpokale GmbH Either they serve as decoration for a living room shelf or land in a box in the basement. One’s offspring, in most cases, are less sentimental about them. Gladly, they throw their sports inheritance into the garbage, or, in the best case, it might end up in a museum. Again, one is faced with the task of examining the historical importance of the exhibit. What should be kept for eternity? What is worth more: the fair-play trophy of a village team or the richly decorated DFB Cup? For sports associations, making this decision is much easier. A quick look into the treasures of Real Madrid leaves its opponents green with envy. The royal club owns an impressive collection of international trophies. Consequently, this collection has been placed on display for every fan in the Santiago-Bernabéu Stadium. But even most small villages and suburban associations display their trophies in vitrines in the local pubs, businesses, or association headquarters where these mute testimonies of success — more or less brilliantly displayed — can be marveled over. And every ugly tin pot or useless metal bowl hides a distinct moment of jumping for joy and proud individuals. 53 LETTING GO ! I Matthias Ulrich When did you have the idea for the trophies, and what was your interest in such objects of power and glory? Aleksandra Mir I was visiting a friend of a friend who used to be a very prominent athlete in his — not too far gone — youth. Although he was visibly ageing, and maybe because of it, he maintained a room in his house as shrine to his former glory. It was full of diplomas, plaques, photographs, magazine covers — and trophies. Passing through this room for a few seconds on my way to the bathroom, I was arrested and struck by the beauty they recalled — all the facets of it: the vigorous energy of a young body in motion, the echo of hands clapping, the sweetness of nostalgia, the pathos of his need to hold on, the inevitability of being replaced by younger talent and, ultimately, the death that would only leave this archive behind. I wanted to capture all these emotions and generalize them as common features in society. I placed an advertisement in a newspaper, asking people to donate their trophies to my art project for a small symbolic fee. In a relatively short time I had collected 2,500, which are all on display here. Matthias Ulrich “Triumph” is a collaboration with the people of Sicily who contributed their personal trophies. What did the people get in exchange? Aleksandra Mir Simply speaking, five euros. This is what I offered in my advert in Il Giornale di Sicilia. But as the trophies were collected — either ones people dropped off at my studio or those we collected all over Sicily — and as my assistant Daniela Lo Re and myself came into contact with the people, it became evident that what was offered was a good opportunity to GET RID OF THEM. The trophies that are in my collection have all been donated because of an urge 54 to “let go” of an attachment to the past: to clean out cluttered spaces; to shed old, stagnant relations; to free oneself from the material burden or the symbolic power of the trophy itself. This psychological state of “letting go” interests me the most in the project, next to, perhaps, the seemingly unlimited variety of the designs. Matthias Ulrich A world of winners and losers appears normal in our modern society, at least through the genealogy of sports as it begins in ancient times. Even though one can understand the multitude of sport communities in not so much a competitive spirit as a convivial one — like that of the modern Olympic Games, “To be there, that’s all”. What is the broader sense of the trophy to you? Aleksandra Mir Well, I am not a historian, sociologist or psychologist, but I have gained a general understanding, by taking myself through this project, of what the trophy might represent. Instant validation, for one thing, a marker of one’s place in the community, for another, and a link to tradition. I am quite sure that most people who have ever won a trophy feel they are reenacting ancient traditions. Personally, I initially assumed that the trophy harked back to antiquity and the original Olympic games. To confirm this, I visited the antiquities department of the British Museum in London. They have a public service where you can knock on a curator’s door and write down a question on a small piece of paper. Five minutes later a bearded, authoritative figure emerges in the doorway and speaks at you for 15 minutes. He told me I was in the wrong department; that the Greek athletes were never awarded anything but a modest olive branch, and that the glory itself was the award. He sent me to the medieval department where the trophy design emerges as part of church silverware in the form of wine goblets. But it appears that the trophy’s application and service to profane sport is a far more modern invention. It is fascinating to me that the contemporary practice of victoriously raising the trophy to the gods in the sky is based on a misunderstanding, a fantasy of our imagined antiquity. Matthias Ulrich When they gave you their trophy, people also added, if available, a photograph of the moment when they held the valuable object in their hands for the first time. What do you think about this kind of intimate situation? Aleksandra Mir I asked the people whose homes I visited to also show me their private photo-albums. Many people willingly shared their stories and allowed me to scan their snapshots. The sports represented in my collection range from football, bowling, Latin dancing and car-racing, as well as more esoteric genres such as canary competitions and various civic duties. I have trophies from an old Palermo family of Christmas light decorators that were given to them by the city. I emptied the garage of a man who had been a football coach for 35 years, and who gave me over 100 trophies that his various teams had won. His wife felt the shrine in their bedroom was enough. Most touchingly, the man who gave up his canary competing set his canary free, and then no longer had any need to hold on to the material residue of the sport. One former long-distance runner said that since his kids had arrived, they were his greatest achievements and he didn’t need to bother with his past glory anymore. Generally speaking, it is the trophies cheap fakeness that allows these people to banalize the once-prized objects — and to get rid of them sooner or later. I went to art school 20 years ago. He is an academic footnote, of course, but hardly a direct influence on me — there is too much of a distance between us in time and space to nail it down that simply. I could just as easily connect my practice to almost any practitioner in the past or any one of my contemporary colleagues, depending of what strategy of selfrepresentation I would want to take. While I had the last 500 trophies collected in my studio this past winter, I had the great privilege to host Jannis Kounellis, who was visiting Palermo, for a cup of tea. We had a brief exchange, and, clearly, he is a key historical influence to the legitimacy of throwaway trash via Arte Povera. His significance goes without saying, but with him alive right there and then, there was no discussion about art history. He talked about popular culture, about the silverware of the church, which struck him as the most vital connection made by the work. Art history is only a distillation of everyday practices in popular culture. I prefer honouring those directly. Matthias Ulrich Your work weaves together many different practices and many skills, as, for example, in the aforementioned case of Joseph Beuys. To the French critic Nicolas Bourriaud, such temporary collaborations are models of sociability, and are much more concerned with inter-human relations than with the production of eternal objects. How important is a good working system to you, and what is the role of the artist within that network? Aleksandra Mir II Matthias Ulrich Joseph Beuys, who is called the inventor of the “Soziale Plastik”, was chiefly interested in a metaphysical state of social identity achieved through the power of man’s creativity. Do you see your work as related to Beuys’? Aleksandra Mir Wow, I haven’t really considered Beuys since 55 I was never comfortable as an isolated studio artist. I thrive on communication in every form, and this is how I meet my challenges and take advantage of my resources. I have become quite efficient in working with large groups of people, in processing information, in managing complex productions and in keeping the relations within them dynamic, risky, safe and fun. But things do break down of course for a variety of reasons, and this can be very interesting as well. Matthias Ulrich Aleksandra Mir In Gabi Langen’s essay, we learn that the German gymnastics movement was not so much a competition as it was an event of and for the masses. Do you personally have any experience with sport, and for what reason do you think sport should be part of our lives? Aleksandra Mir Throughout my school days I was the kid who drew, who sewed my own clothes, who built things out of cardboards and wood, who wrote and directed plays, who told jokes. But in gym class I was the weakest, most pathetic, most afraid of the ball, always-picked-last-for-everyteam student. I hated the sweat, the stink of the changing rooms, and I really didn’t get the point of sport at all. It all seemed insipid to me, not even worth a try. I have come to sport very late, in appreciating it as yet another articulation of popular culture. I now like it for its rituals, performances, codes and concrete philosophical dilemmas. (For example, how can we judge the achievements in the Paralympics when no two athletes share the same handicap, and should in fact all race in a personal league of their own?) I have only recently started exercising in a way that is actually rewarding to me; I have just completed an intensive yoga teacher training course in India which had more to do with a competitive spirit than spirituality proper. I even find it playful to spar against others, if only to break the rules in a game in bowling. Maybe I am finally starting to get it. Matthias Ulrich The art system of the last 20 years has developed into a much more popular but at the same time more competitive field: award competitions such as the Turner Prize or the Preis der Nationalgalerie für junge Kunst, or the more than 50 biennials all over the world and much more. You, for instance, once mentioned that a female artist has to work twice as hard as a man to get the same respect. Would you agree that to some degree the sporting world is similar to the art system? 56 Sure! It doesn’t take much to see the analogy between sport and art on the level of their respective social orchestrations. Artists are as much driven by their internal demons as their power relations to their colleagues of the past and present. The biennial is modelled on the Olympic games — the awards speak for themselves. A female artist’s opportunity and price tag is still half of a man’s. The art world could perhaps be understood in the light of the Paralympics, where everyone naturally is in league of their own but have agreed to race together according to artificially set standards. III Matthias Ulrich Some of your recent works—sculptures such as Big Umbrella (2004) or Plane Landing (2003 / 2008) — are unique efforts of handicraft labour and mechanical engineering. Do you ever receive feedback for their technical qualities? Aleksandra Mir No, it is not an accident, power is central in human relations, and I don’t think it can be left out of art. Matthias Ulrich This show, which is entitled “Triumph”, is also the triumph of our ongoing discussion which we started about three years ago. Within that time several of your ideas failed or were not able to be realised for various reasons. Does failure capture your thoughts, and would you relate it in a more general sense to what is called “collaborative art”? Aleksandra Mir I am involved in many projects with many production scenarios at many speeds and plenty of people all the time. It goes without saying that not everything always works out according to my wishes, or right there and then when I want it. An art that involves the cooperation of external circumstances in particular can be tricky or slow. That’s just life. I am used to it. Aleksandra Mir Very rarely. These are hidden, invisible accomplishments of masterful engineering and craft that have taken years to develop. You would have to be an umbrella-maker or an aeronautic engineer to understand them fully. In the art world they are simply validated for their symbolic qualities. This is okay. Matthias Ulrich Perhaps because you work in many media — for instance, the happening piece First Woman on the Moon (1999), in contrast to, let’s say, one of your drawing series such as Switzerland and Other Islands (2006) — your work in total is quite heterogeneous. I have the feeling that this is primarily about the energy you generate in creating situations where every participant is a part of the game, and part of the community. Moreover, it is not an accident that a lot of your work refers to objects and symbols of power. 57 Aleksandra Mir 2006 Gravity: The Eternal Countdown, ICA, London 1967 in Lubin, Polen, geboren. Organized Movement – A video 1994 – 96 Studium Kulturdiary, The Power Plant, Toronto anthropologie, The Graduate The Meaning of Flowers, Faculty, New School for Social Gavlak, Art Basel Miami Beach Research, NYC. Gravity, Space Soon, Arts 1989 – 92 Studium Media Arts, BFA, School of Visual Arts, NYC. Catalyst, The Roundhouse, London 1986 – 87 Studium KommuSwitzerland and Other Islands, nikation und Medien, Universität Kunsthaus Zürich Schillerska / Gothenburg, Living & Loving #3 — Göteborg. The Biography of Mitchell Wright, Staatsbürgerin Schwedens und der USA. Lebt in Palermo, Sizilien. White Columns, NYC Mouvement Organisé, Galerie 1967 born in Lubin, Poland. Laurent Godin, Paris 1994 – 96 Cultural Anthropology, The Graduate Faculty, New 2005 School for Social Research, NYC. WELCOME Sometimes, 1989 – 92 Media Arts, BFA, greengrassi, London School of Visual Arts, NYC. Aeropuerto, Galería Joan Prats, 1986 – 87 Communication Barcelona and Media studies, Schillerska / Baloise Art Prize: Aleksandra Gothenburg University, Mir – The Big Umbrella, SMAK, Gothenburg. Gent / Ghent Citizen of Sweden and USA. The World from Above, Lisboa Lives in Palermo, Sicily. 20 Arte Contemporanea, Lissabon / Lisboa Organized Movement, Einzelprojekte und Govett-Brewster Art Gallery, -ausstellungen / Solo New Plymouth projects and shows The Most Beautiful Thing Today, White Columns, NYC 2008 New Designs: Birth, Death and Mandalas and Incense holders, Lisboa 20 – Arte Contemporânea, Abortion, Andrew Gallery, NYC Love Stories, Fundación Lissabon / Lisboa NMAC, Montenmedio White House Purple Heart Narvik Superstars, Kunst i Ivory Tower Red Neck Blue Devils Nordland, Narvik Yellow Submarine Agent Orange Black Power Green Thumb Pink 2004 Dollars Dumb Blond Golden Living & Loving #2 — Showers Silver Linings, Mary The Biography of Zoe Stillpass, Boone Gallery, NYC Frieze Art Fair, London Plane Landing, Tuileries, The Big Umbrella (NYC), PS1 Champ de Mars Tour Eiffel, Contemporary Art Center, NYC organisiert von / organized by The Big Umbrella Laurent Godin, Paris (Kopenhagen / Copenhagen / Cops and Teen, The Saatchi Dresden), Statements, Basel Gallery project Room, London The World from Above, Plane Landing, Zurich Airport, greengrassi, London organisiert vom / organized by Naming Tokyo (part III), ICA, Kunsthaus Zürich Philadelphia 2007 2003 A Retrospective of Printed Happy Holidays, The Wrong Matter, Printed Matter, Inc., NYC Gallery, NYC Newsroom 1986 – 2000, Mary The Big Umbrella (Paris), Boone Gallery, NYC Jousse Entreprise, Paris Sicilian Pavilion, Palermo, Naming Tokyo (part II), Swiss Venedig / Venice Institute, NYC Plane Landing, Compton Verney House Trust, Warwickshire Welcome Back to Earth, Kunsthalle St. Gallen, St. Gallen HELLO Ringier, Ringier annual report, Zürich / Zurich Corporate Mentality, Lukas & Sternberg, NYC 2002 Daily News, Gavin Brown’s enterprise, NYC; greengrassi, London Living & Loving #1 — The Biography of Donald Cappy, Cubitt, London Pink Tank, Cubitt, London HELLO Bern, Galeria Francesca Pia, Bern 2001 HELLO NYC, Gavin Brown’s enterprise, NYC 2000 TOP SECRET, Kaffibarinn, Reykjavík 1999 Conspiracy Night, Swiss Institute, NYC First Woman on the Moon, Casco Projects, Utrecht Garlands for people, The kitchen of Dorota and Feliks Puchlik, Sävedalen Garlands for people, The country home of Maria and Martin Ståhl, Stora Askerön 1998 Bingo Blues,Transmission Gallery, Glasgow CityForest (prototype), Tompkins Square Park, NYC 1997 Pick Up (oh baby!), Lyd / Galerie, Kopenhagen / Copenhagen Fashion Hats, Window on Broadway, The New Museum of Contemporary Art / Fashion Hats, NYC 1995 Life is Sweet in Sweden, Trixter, Göteborg / Gothenburg Gruppenausstellungen / Group Exhibitions 2008 Origami, Doméstico 08, Madrid Ours: Democracy in the Age of Branding, The New School for Design, NYC The Construction of the Contemporary Landscape, CDAN – Centro de Arte y Naturaleza, Huesca Making a Scene, Fondazione Morra Greco, Neapel / Naples Uncoordinated: Mapping Cartography in Contemporary Art, Cincinnati Contemporary Arts Center, Cincinnati God is Design, Galpao Fortes Vilaça, São Paulo The Way That We Rhyme: Women, Art & Politics, Yerba Buena Center for the Arts Galleries, San Francisco Italia Italie Italien Italy Wlochy, Museo Arcos, Benevento 2007 The Big Easy, ACC Galerie Weimar Stardust ou la dernière frontière, MAC / VAL, Musée d’art contemporain du Val-de-Marne, Vitry-sur-Seine Come, Come, Come into my world, Ellipse Foundation, Alcoitão. USA Today: New American Art from The Saatchi Gallery, Staatliche Eremitage / The State Hermitage Museum, St. Petersburg PAWNSHOP, e-flux, NYC Disco Coppertone, Megaron OLP, Piräus / Piraeus The Shapes of Space – Part IV, Solomon R. Guggenheim Museum, NYC Detourism, Orchard, NYC Beauty is in the Street, Mason Gross Galleries, Rutgers University, New Brunswick 2006 New York, Interrupted, PKM Gallery, Peking / Beijing Labyrinth, Botkyrka Konsthall, Tumba Bunch Alliance and Dissolve, The Contemporary Arts Center, Cincinnati Fantastic Politics, Museet for Samtidskunst, Oslo USA Today, Royal Academy of Arts, London Upstate, Mary Boone Gallery, NYC Aleksandra Mir und / and Robert Orchardson, Bournville Centre for Visual Arts, Birmingham Space Is The Place, Institute of Contemporary Art, Maine College of Art, Portland The Starry Messenger: Visions of the Universe, Compton Verney, Warwickshire Motion on Paper, Ben Brown Fine Arts, London Nothing But Pleasure, BAWAG Foundation, Wien / Vienna Empieza el Juego, La Casa Encendida, Madrid Miss America, Rental Gallery, Los Angeles Yankee Doodle, Hillside Plaza, Tokio / Tokyo Art For Our Sake!, Bard College, Annandale-on-Hudson Opere Su Carta, Studio Guenzani, Mailand / Milan Hiding In The Light, Mary Boone Gallery, NYC My Way, Jousse Entreprise, Paris 2005 GuestRoom #2, Museum Heit Domein, Sittard Organized Movement, Andrew Kreps Gallery, NYC Return To Space, Hamburger Kunsthalle, Hamburg Encore, Istanbul Foundation for Cultural and Arts, Istanbul A Lucky Strike: Kunst findet Stadt, GAK, Bremen Bonds of Love, John Connelly Presents, NYC The Gesture. A Visual Library in Progress, Oxymoron, Athen / Athens; Quarter, Florenz / Florence Merit Badge, 445 Old State Road 82, Craryville Publish and be Damned, Outpost Gallery, Norfolk; LOT, Bristol; Display, Prag / Prague Someone somewhere is furiously traveling towards you, La Casa Encendida, Madrid Largo Alcance, Centro de Arte Santa Monica, Barcelona Social Democracy Revisited, Apexart, NYC Post No Bills, White Columns, NYC Trade, White Columns, NYC Social Democracy Revisited, Apexart, NYC Monuments for the USA, CCAC Wattis Institute, San Francisco Tea and video art, Locus, Athen / Athens Sandwiched, Jacob Fabricius, NYC 24 / 7: Wilno-Nueva York, Contemporary Art Centre, Vilnius Publicness, mit / with Jens Haaning und / and Matthieu Laurette, ICA, London Overexposed, Galería Joan Prats, Barcelona 2004 La crise économique, Jousse Entreprise, Paris Vacation: projection series 7, Govett-Brewster Art Gallery, GNS (Global Navigation System), New Plymouth Palais de Tokyo, Paris The exhibition Coalesce: Mingle Sharjah International Biennial 6, Sharjah Art Museums, Sharjah Mangle, Model Arts and Niland Gallery, Sligo It doesn’t matter what you know, Communism, Project Art Space, because this is real life, GBE, NYC Dublin Ill Communication, DCA, Dundee Che and Apple, Le Magasin, Grenoble The 20th Anniversary Show, Terminal 5, JFK Airport, NYC Gavin Brown’s enterprise, NYC Never Never Landscape, Atle Gerhardsen, Berlin 2002 Funky Lessons, Büro Friedrich, Actualites, Le Rectangle, Lyon Berlin; Govett-Brewster Art The World (may be) Fantastic, Gallery, New Plymouth Biennale of Sydney, Sydney Exhibition 13, Champion Fine COPY, Roth Horowitz Gallery, Art, NYC NYC California Earthquakes, Daniel 5th Anniversary show, Jousse Reich Gallery, NYC Entreprise, Paris Localismos, Perros Negros, Mexico City 2001 The Drawing Project, Vamiali’s, How wonderful that the world Athen / Athens exists!, CCAS, SF Detox, The Murmanx connection, Grenselandsmuseet, 2000 Kirkenes Pyramids of Mars, Curve Gallery; Barbican Art Center, Socle du Monde Biennial 2004, London Herning Kunstmuseum, Herning Nuclear War, Kunsthaus Pyramids of Mars, Trapholt Dresden, Dresden Art Museum, Trapholt World Watchers, Kunsthaus Pyramids of Mars, Fruitmarket Dresden, Dresden Gallery, Edinburgh Untitled (Visione, Esistenza, FLAKK, or that extraordinary Resistenza), Franco Soffiantino sensation of being abroad even Arte Contemporanea, when at home, The Nordic House, Turin / Torino Reykjavík Tonight, Studio Voltaire, Fuori Uso, Pescara London Democracy!, Royal College of Art, London Whitney Biennial 2004, NYC State of Play, Serpentine Viva Maria III, Galerie Karin Gallery, London Guenther, Hamburg Le proche et le lointain, Domaine de Kerguéhennec, CAC, 1999 Kerguéhennec Empires without States, Swiss Institute, NYC 2003 The Outlaw Series 2003, NYC 1998 The World, Jousse Entreprise, Oriental Nights, Gavin Brown’s Paris enterprise, NYC The World, Gallery speak for, Slipstream, Center of Tokio / Tokyo Contemporary Art, Glasgow Momentum, Nordic Biennial of Contemporary Art, Moss 1996 Update, Roskilde Festival, Roskilde Update, Kopenhagen / Copenhagen Gemeinschaftsprojekte / Collective work 2002 M. I. M. E. Reunited, Paris 2001 The first M. I. M. E. movie, NYC M.i.m.e.w.a.v.e!!!!!, Niagra Bar, NYC 2000 Turn off the lights M. I. M. E., Public Access TV, NYC Nightlife M. I. M. E., Gavin Brown’s enterprise, NYC The second M. I. M. E. Swim, Asser Levy Public Pool, NYC M. I. M. E., The Zoo and Rose Garden, Prospect Park, NYC 1999 Iceland M. I. M. E., Kóngshakki, Snefellsnes Drunk M. I. M. E., Local bar, Utrecht The M. I. M. E. Swim, Krommerin Public Bath, Utrecht Supermarket M. I. M. E., Key Foods, Avenue A, NYC Fleetweek M. I. M. E., Times Square, NYC Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung / This catalog is published on the occasion of the exhibition Aleksandra Mir Triumph Schirn Kunsthalle Frankfurt 14. Mai – 26. Juli 2009 / 14 May – 26 July 2009 © 2009 Schirn Kunsthalle Frankfurt, Autoren / Authors und / and Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln / Cologne Herausgeber / Editor Matthias Ulrich, Max Hollein Redaktion / Co-editing Matthias Ulrich Katalogmanagerin / Catalog manager Tanja Kemmer Lektorat / Copy-editing Melissa Gronlund, Peik Simpfendörfer Übersetzung / Translation Susie Hondl, April Elizabeth Lamm Gestaltung / Design Heimann und Schwantes, Berlin Fotos / Photographs Norbert Miguletz (Installation) Alessandro Di Giugno (Pokale / Trophies) Nick Stone (Bildbearbeitung / Retouch) Schnappschüsse / Snapshots photography: Mr. Aglio, Mr. Ardizzone, Mr. Cacicia, Mr. D‘Angelo, Mr. Glorioso, Mr. La Barbera, Mr. Lodato, Mr. Lucido, Mrs. Nidia Carramusa, Mr. Mantegna, Ms. Parisi, Mr. Parri, Mr. Pitti, Mr. Rizzo, Mr. Schillaci und ihre Familien / and their families. Reproduktion / Reproduction Max-Color, Berlin Druck / Printing Messedruck Leipzig GmbH Erschienen im / Published by Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln Ehrenstr. 4 50672 Köln, Germany Tel.: +49 (0)221-20596-53 Fax: +49 (0)221-20596-60 [email protected] Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über http://dnb.dnb.de abrufbar / The Deutsche Nationalbibliothek holds a record of this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographical data can be found at http://dnb.d-nb.de. Vertrieb / Distribution Schweiz / Switzerland Buch 2000, c /o AVA Verlagsauslieferung AG Centralweg 16 CH-8910 Affoltern a. A. Tel.: +41 (0)1 762 42 00 Fax: +41 (0)1 762 42 10 [email protected] UK & Eire Cornerhouse Publications 70 Oxford Street GB-Manchester M1 5NH Tel.: +44 (0)161 200 15 03 Fax: +44 (0)161 200 15 04 [email protected] Außerhalb Europas / Outside Europe D. A. P. / Distributed Art Publishers, Inc. 155 6th Avenue, 2nd Floor New York, NY 10013 Tel.: +01 212 627 1999 Fax: +01 212 627 9484 www.artbook.com ISBN: 978-3-86560-576-4 Printed in Germany Ausstellung / Exhibition Schirn Kunsthalle Frankfurt Teamassistentin / Teamassistant Eva Stachnik Direktor / Director Max Hollein Leitung Gebäudereinigung / Supervision cleaning Rosaria La Tona Kurator / Curator Matthias Ulrich Ausstellungsleitung / Head of exhibitions Esther Schlicht Technische Leitung / Technical services Ronald Kammer, Christian Teltz Beleuchtung / Lighting Stephan Zimmermann Organisation / Registrars Elke Walter, Katja Speith Leitung Hängeteam / Supervision installation crew Andreas Gundermann Restauratoren / Conservators Stefanie Gundermann Presse / Press Dorothea Apovnik, Tanja Wentzlaff-Eggebert, Gesa Pölert Marketing Inka Drögemüller, Karoline Schade-Meier, Nadja Eger Grafikdesign / Graphic design Andreas Gnaass, Heike Stumpf Veranstaltungen / Events Elisabeth Häring Pädagogik / Education Simone Boscheinen, Fabian Hofmann, Irmi Rauber, Katja Schöwel Verwaltung / Administration Klaus Burgold, Katja Weber, Tanja Stahl Assistentin des Direktors / Assistant of the director Hanna Alsen Empfang / Reception Josef Härig, Ingrid Müller Aleksandra Mirs Assistenten in Palermo / Aleksandra Mir’s assistants in Palermo Daniela Lo Re, Jona Klein, Gabriella Ciancimino, Francesco De Marco, Stefania Romano, Ellie Ga Besonderer Dank an / Special thanks Marco Giammona, Emanuele Sciortino, Sambuca Costruzioni Verein der Freunde der Schirn Kunsthalle e.V. / Friends of the Schirn Kunsthalle Vorstand / Executive Board Christian Strenger, Vorsitzender / Chairman Max Hollein Peter Kollmann Sylvia von Metzler Martin Peltzer Ulrike von der Recke Wolf Singer Kuratorium / Committee Rolf-E. Breuer, Vorsitzender / Chairman Theodor Baums Wilhelm Bender Uwe Bicker Helga Budde Uwe-Ernst Bufe Ulrike Crespo Andreas Dombret Diego Fernández-Reumann Helmut Häuser Elisabeth Haindl Gerhard Hess Tessen von Heydebreck Wilken Freiherr von Hodenberg Marli Hoppe-Ritter Gisela von Klot-Heydenfeldt Salomon Korn Renate Küchler Stefan Lauer Wulf Matthias Herbert Meyer Gerhard Niesslein Rolf Nonnenmacher Claudia Oetker Michael Peters Lutz R. Raettig Tobias Rehberger Horst Reinhardt Hans Herrmann Reschke Uwe H. Reuter Björn H. Robens Bernhard Scheuble Florian Schilling Patrick Schmitz-Morkramer Nikolaus Schweickart Claudia Steigenberger Eberhard Weiershäuser Rolf Windmöller Peter Zühlsdorff Fördernde Firmenmitglieder / Corporate Members Bank of America BHF Bank AG Deutsche Bank AG Deutsche Beteiligungs AG DWS Investment GmbH Eurohypo AG Frankfurt Performance Management AG Fraport AG Gemeinnützige Hertie-Stiftung Landwirtschaftliche Rentenbank Leonardo & Co. GmbH & Co. KG Mayer, Brown, Rowe & Maw LLP Morgan Stanley Bank AG Nomura Bank (Deutschland) GmbH UBS Investment Bank VHV Versicherung Geschäftsführung / Management Tamara Fürstin von Clary Corporate Partner der Schirn Kunsthalle Frankfurt / Corporate Partners of the Schirn Kunsthalle Frankfurt Deutsche Börse Group Druckhaus Becker GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten Le Méridien Parkhotel Frankfurt Neue Digitale, Kreativagentur für Digitale Markenführung Rabbit eMarketing Rowohlt Verlage Škoda Auto Deutschland GmbH SNP Schlawien · Naab Rechtsanwälte Steuerberater Standard Chartered Bank Wallrich Asset Management AG wemove digital solutions GmbH Partner der Schirn Kunsthalle Frankfurt, des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung / Partners of the Schirn Kunsthalle Frankfurt, the Städel Museum and the Liebieghaus Skulpturensammlung Allianz Global Investors Bank of America Crespo Foundation Ernst & Young Fraport AG Gemeinnützige Hertie-Stiftung Hardtberg Stiftung J.P. Morgan Mayer Brown LLP PWC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur Stadt Frankfurt am Main Zumtobel Verlag der Buchhandlung Walther könig köln