Sonderthema: Hochgeschwindigkeitsbahnen in Asien
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Sonderthema: Hochgeschwindigkeitsbahnen in Asien
Japan Railway & Transport Review Nr. August 2007 48 Aus der Redaktion Sonderthema: Hochgeschwindigkeitsbahnen in Asien ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Geschichte und Zukunft der Hochgeschwindigkeitsbahn in Japan Toshiji Takatsu HochgeschwindigkeitsBahnlinien in China Hiroshi Okada Einführung des HochgeschwindigkeitsBahnverkehrs in Korea und Pläne für zukünftige Innovationen Lee Kyung Chul Vergleichende Kulturstudie – HochgeschwindigkeitsBahnsysteme in Japan und Korea Takayoshi Fujita Taiwan High Speed Rail Takashi Shima Personalausbildung bei Taiwan High Speed Rail Corporation (THSRC) Alain Gondo-Lescaillet Von einem anderen Blickpunkt her In einem Garten von Kioto John Lander Themen ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Seit seiner Eröffnung kurz vor der 18. Olympiade in Tokio im Jahre 1964 besitzt Japans Shinkansen-Bahnnetz einen großen Wert als ein öffentliches Hochgeschwindigkeits-Verkehrsmittel, das sich durch seine hohe Sicherheit auszeichnet. Indem es den Geschäfts- und Urlaubsreiseverkehr beträchtlich erleichterte, hat dieses Bahnnetz einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der japanischen Wirtschaft und Anhebung des Lebensstandards geleistet. Japan hat vielen Ländern technische Assistenz auf dem Gebiet der Hochgeschwindigkeits-Bahntechnik vermittelt und sich damit weltweit einen hohen Ruf erworben. In diesem Artikel beschreibt der Verfasser die technische Entwicklung, Finanzierung und den gegenwärtigen Ausbau des Shinkansen-Netzes sowie Pläne für seine zukünftige Erweiterung. Obwohl Chinas Bahnnetz gegenwärtig mit etwa 1.000 km pro Jahr an neuen Strecken außergewöhnlich schnell erweitert wird, ist noch nicht genug Kapazität vorhanden, und zwischen den verschiedenen Regionen des Landes besteht ein beträchtliches Dienstleistungsgefälle. Die Regierung hat sich die Förderung des Baus neuer Strecken, den Ausbau von eingleisigen in zweigleisige Strecken, die Elektrifizierung des gesamten Bahnverkehrs und die Einführung von Hochgeschwindigkeits-Passagierlinien in den wichtigsten Korridoren zwischen Großstädten zum Ziel gemacht. Der mit den chinesischen Verhältnissen eng vertraute Verfasser vergleicht in diesem Artikel den gegenwärtigen Zustand und die besonderen Eigenschaften von Chinas Bahnlinien mit denen in anderen Ländern unter besonderer Berücksichtigung der Aussichten für die zukünftige Entwicklung von Hochgeschwindigkeits- und Stadtbahnnetzen. Nach der Eröffnung von Koreas Hochgeschwindigkeits-Bahnlinie (KTX) im Jahre 2004 nahm die Anzahl der Inlands-Flugpassagiere drastisch ab, wie auch in Japan nach der Einführung des Shinkansen und in Frankreich nach der Einführung des TGV. Im Gegensatz zur Verkehrssituation in jenen beiden Ländern jedoch sieht sich der KTX einer starken Konkurrenz durch den Straßenverkehr ausgesetzt, da seine Einführung nach dem Ausbau eines dichten Autobahnnetzes und der Etablierung äußerst effizienter Langstrecken-Buslinien stattfand. Ein Experte des Korean Railroad Research Institute analysiert in diesem Artikel die Ergebnisse der ersten drei Jahre des Betriebs und bietet einen Überblick über die Aussichten für die Zukunft des Bahnverkehrs in Korea nach dem KTX. Als ein japanischer Graduierter, der gegenwärtig an der Seoul National University studiert, reist der Verfasser häufig zwischen Seoul und seiner Heimatstadt Kioto hin und her, indem er sowohl mit dem Shinkansen und dem KTX fährt, wobei die Verbindung über die Meerenge von Tsushima durch eine Hochgeschwindigkeitsfähre hergestellt wird. Auf jeder Fahrt entdeckt er neue Unterschiede zwischen den beiden Bahnlinien, die er auf Unterschiede der Kulturen und Werte beider Länder zurückführt. In diesem Artikel bietet der häufig reisende junge Verfasser eine ungewöhnliche Vergleichsstudie von zwei Hochgeschwindigkeits-Bahnsystemen. Am 5. Januar 2007 – 16 Jahre nach Beginn der Planung – nahm die Taiwan High-Speed Rail Corporation (THSRC) den Betrieb des „Taiwan Shinkansen“ auf. Zunächst fanden täglich 16 Hin- und Rückfahrten zwischen Banciao (ein Vorort von Taipei) und Zuoying (ein Vorort von Kaohsiung) statt. Seither hat THSRC den Bahndienst stetig erweitert, und gegenwärtig benötigen Hochgeschwindigkeitszüge, die eine Spitzengeschwindigkeit von 300 km/h erreichen, nur 90 Minuten für die Strecke zwischen Taipeis Hauptbahnhof und der Endstation Zuoying. Ein japanischer technischer Berater von THSRC beschreibt den historischen Hintergrund und den aktuellen Zustand von Asiens dritter Hochgeschwindigkeitsbahn nach den von Japan und Korea. Die Entwicklung von Humanressourcen ist ein äußerst wichtiger Faktor, wenn Reisenden die hochwertigen Dienstleistungen angeboten werden sollen, die sie von einer Hochgeschwindigkeits-Bahnlinie erwarten. Ein Angestellter der Französischen Staatsbahnen, der über eine breite Studien- und Berufserfahrung in Japan verfügt und von THSRC zu dem Zweck nach Taiwan eingeladen wurde, die Ausbildung des Bordpersonals des 700T-Shinkansen zu leiten, berichtet in diesem Artikel, welche Schwierigkeiten, u.a. Zeitmangel und Sprachbarrieren, bei der Vorbereitung des kommerziellen Betriebs überwunden werden mussten. Der amerikanische Verfasser, der als freiberuflicher Fotograf seit langem in Japan lebt, hat zahlreiche Artikel zu einer Reihe von Tourismus- und Bord-Zeitschriften auf der ganzen Welt beigetragen. Sein besonderes Interesse gilt der Schönheit der Natur und Kultur Japans, die er liebevoll beschreibt. In diesem Artikel stellt er traditionelle japanische Gärten in Kioto vor, wobei er die historische Tatsache hervorhebt, dass es sich bei einem japanischen Garten um wesentlich mehr als eine bloße Ansammlung von Bäumen, Sträuchern und Gewächsen handelt. Januar bis April 2007 Fotosammlung ○ ■ Japans Shinkansen ■ Kurz vor der Eröffnung des Eisenbahn-Museums in Saitama City/Japan