Computerspiele als Konstruktionsmedium und

Transcrição

Computerspiele als Konstruktionsmedium und
Querdenker
Computerspiele
als Konstruktionsmedium und
Experimentierfeld für Gesellschaften
Sechste Veranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung
im Sommersemester 2011
Prof. Klaus Bastian {[email protected]}
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
Bastian
1
Übersicht
• Ein Rückblick: Wie Internetrecht,
GamesConvention und Ethik eine Idee
beflügeln
• Soziale Rekonstruktion der Antike
• ETHIK handfest: Ein Kulturprinzip
macht gesellschaftliches Handeln
verständlich
• Computerspiele als Simulationsmedium
für Gesellschaften?
• WoW, Avatare in Not, Kredite und die
Emission von echtem Spielgeld
27. 4. 2011
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Die regionale Vorgeschichte
• 2002
– Games Convention statt CeBIT Home
• 2005
– Games Convention soll verlagert werden:
Leipzigs Stadtväter machen mobil
• 2006
– Leipziger Informatik Tage:
Digitale Spiele – Herausforderung und Chance‘
• 2007
– Ringvorlesung im Studium generale:
‚Spiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaft‘
• 2008
– In der Ringvorlesung gelingt eine vollständige Theorie des Geldes
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Von Internetrecht bis MMORPG
• Bisher wurde Recht dinglich gedacht (römisches Recht,
Bürgerliches Gesetzbuch)
• Rechtsgeschäfte im Internet sind nichtdinglich, materiefrei,
man braucht normative, die gesamte Rechtswelt
umfassende Begriffe
• Die ETHIK als das Kulturprinzip von Gesellschaften hilft –
bis zum normativen Verständnis von Geld.
• Internet-Computerspiele erlauben soziale Experimente, es
wird geschaut, was Spieler im Rahmen der ETHIK tun
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Die antike Vorgeschichte (Wikipedia)
Als "mykenisch" (mykenische Kultur, mykenische Zeit, mykenische Periode) wird
die festlandsgriechische Kultur der Späten Bronzezeit (Späthelladikum)
bezeichnet, die circa 1600 v. Chr. auftrat und bis ins 11. Jahrhundert v. Chr.
hinein bestand.
Kurz nach 1200 v. Chr. werden viele der bisher bekannten Siedlungen, vor allem
die Oberstädte der mykenischen Zentren, zerstört. Die Ursachen hierfür sind
nach wie vor ungeklärt.
Mit dem Dunklen Zeitalter Griechenlands ist die Zeit zwischen dem Ende der
mykenischen Kultur etwa um 1200 v. Chr. und dem Aufschwung in der
orientalisierende Zeit etwa ab 750 v. Chr. gemeint. Weil man aus diesem
Zeitraum keine Schriftquellen und - von Keramik abgesehen - kaum
archäologische Funde kennt, gilt die Zeit als „Dunkles Zeitalter“.
Ein allgemeiner Aufschwung setzte in Griechenland jedoch erst Mitte des 8.
Jahrhunderts v. Chr. ein, als in großem Umfang orientalische Einflüsse nach
Griechenland gelangten. Die Bildung von Stadtstaaten (poleis) wird
abgeschlossen und es entstehen unterschiedliche Verfassungen.
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Das Wirtschaftswunder der Polis
Kein geringerer als der Wirtschaftshistoriker Chester G. Starr
etwa klagt über das Neuartige des Wirtschaftens in der
eigentumsbestimmten griechischen polis:
"Die Art und Weise, in der Kredite eine so mächtige
Maschine wurden, bleibt ein Geheimnis. "
Auch Sally Humphreys hat gesehen, daß auf das Eigentum
der polis
"Kauf und Verkauf, Darlehen und Kredit "
unmittelbar folgen.
Was ist das Neue an dieser kulturellen Formation, das einen
solchen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglicht, fragt
Gunnar Heinsohn?
Nachzulesen in: http://www.systemfehler.de/hs/heinsohn.htm
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Drei kulturelle Formationen
Gemeinschaft
gründet sich auf eine stammesgenossenschaftliche
Solidarpflicht
Herrschaft
ist ein hierarchisches Gewaltverhältnis zur
Organisation von Produktion und Reproduktion
Gesellschaft
gründet sich auf einer ethischen Setzung ihrer
Mitglieder …
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Roma quadrata
Romulus und Remus schlagen ihren adeligen Stiefvater
Aemulius tot. Normalerweise wird dann der totschlagende
Bauernführer neuer Herr. Hier aber sagte der kleine (Romulus) - leibeigene - Römer, der zum niedrigsten Volk, dem
Lumpenpack der luperci, gehörte:
"Ich unterteile das Land - den Gutshof des Aemulius also - in
gleich große Stücke und werde nicht selber Herr, sondern
verteile sie an die Mitstreiter"…
Er machte das gerecht, also ohne Rücksicht darauf, wo die
Sonne steht, ob da ein Bach läuft, ein Hügel quer liegt usw.
Dann wurden die Parzellen verlost. Jeder bekam ein gleich
großes Stück. Unsere Zivilisation war geboren. Es ging mit
dem Eigentum los. (Heinsohn)
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Kredit, Geld und Zins
•
B ist also ein Eigentümer, geht zu A und sagt zu ihm: "Gib mir!" A versteht ihn gut, denkt
aber: "Auch ich bin Eigentümer, auch ich habe keinen Stammesgenossen mehr, der mir
gibt. Auch für mich gibt es kein adeliges Vorratshaus mehr, aus dem ich in der Not
Rationen bekomme." A hat aber ein gutes Eigentum, das er sogar an der Sonnenseite des
Landes zugelost bekommen hat. Und die Ernte aus der physischen Besitzseite dieses
Eigentums ist ebenfalls gut gewesen. Nachdem er sich das alles durch den Kopf hat gehen
lassen, antwortet er: "Paß auf B, ich könnte dir jetzt einen Scheffel Gerste leihen, aber das
bringt mir nichts und dir nur wenig, da ich den später zurückerstatteten Scheffel Gerste
dann vielleicht gar nicht benötige, aber Aufbewahrungsaufwand habe, um das Verfaulen
des Getreides zu verhindern. Ich gebe dir daher keine Gerste, sondern 100 A-Mark. Von
meinem Eigentum an Feldmark, auf dem meine Gerste munter weiter wächst, halte ich
dafür 100 Anteile zur Verfügung. Für die 100 A-Mark, die ich dir gebe, mache ich zwei
Dokumente aus Ton (oder Eisen etc.). Auf dem ersten - dem Kreditdokument - steht, daß
Du - mein lieber B - mir in 12 Monaten hundert A-Mark plus 10% Zins - also weitere 10
A-Mark - schuldest. Mein Zinsverlangen kann Dich nicht erfreuen, aber Du wirst es
gleich verstehen. Auf dem zweiten Dokument - dem eigentlichen Geld -, das ich Dir in
hundert Einzelteilen geben, steht lediglich jeweils 1 A-Mark, insgesamt also 100 A-Mark
- einlösbar beim Eigentümer A, bei mir also…" (Heinsohn)
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Leipziger Forschung
Unsere Idee:
Soziale Rekonstruktion der Antike als Vorbild für
Simulationen in Computerspielen
MMORPGs sind mächtige ‚virtuelle‘ Welten
Die Kunstwelt ‚Gesellschaft‘ gehorcht Gesetzen, die als
Spielregeln programmierbar sind (ETHIK n)
Diese erzwingen Recht, Ökonomie und technischen
Fortschritt
MODs sollen in bekannten Spielen Gesellschaft spielen
lassen und Spieler zur Geldemission zwingen
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Computerspiele im Studium generale
• 2007: Computerspiele und e-Welt
als (Experimentierfeld für) Gesellschaft
• 2008: Geld und Spiele –
Computerspiele mit echtem Spielgeld
• 2008: Ethik, Ökonomik –
Design ethischer Internet- Computerspiele
• 2009: Banken-Spiele – Computergames ohne Finanzkrisen
• 2010: Insolvenz-Spiele –
Computergames ohne gesellschaftliche Zusammenbrüche
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Lange Nacht der Computerspiele
Unterstützt durch
Leipziger Spielestammtisch
Leipziger Computerspiel Schule
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Geld und Proprietasanspruch
Die Spieleauswertung
Mittelalter gegen Wirtschaften
Geld: Tauschmittel oder
Proprietasanspruch
(AbrufKollateralEigentum)
Unser Spielkonzept
Problem der Endlichkeit
Problem der Institutionen
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Gespielte Spiele
Imperium Romanum (Kalypso)
Second Life (Linden Lab)
Eve Online (THQ Entertainment)
Sim City (Electronic Arts)
Star Trade
Rome (Arc Tronic?)
World of Warcraft (Blizzard)
Warcraft III (Blizzard)
Freewar (Sotrax)
Colin McRae Dirt (Codemasters)
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Gegenstand der Spieletests
•
•
•
•
Multiplayerspiele:
Second Life, WoW, EVE, EQII
Single Player Spiele
sind hinsichtlich Handel,
Versicherung, Rechtsgeschäft,
Institutionen und Banken
uninteressant.
Wirtschaftssimulationsspiele:
Railroad Tycoon, Star Trade, Sim
City
Ballerspiele bzw. Jump&Run-Spiele
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Fragen
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („ETHIK“)? Woran
erkennt man dies?
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte,
Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher, Polizei, Parlament)? Welche sind
das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
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World of Warcraft (2) /Warcraft III (1)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Kaufen - zwischen Spielern bzw. Spielern und NPCs in Auktionshäusern
Tauschen - nur zwischen Spielern (Warcraft III nicht verpflichtend)
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Games-Enginge bietet sicheren Sofortvollzug - kein Betrug möglich
KB: Wie ist es mit Dienstleistungen?
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
nein
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher, Polizei, Parlament)? Welche sind das? Was
tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Durch Blizzard eingesetzte externe Games-Master mit hoheitlichen Befugnissen
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
(Kupfer, Silber) Gold:
Einkaufen in Shops, Soforttausch mit Spielern, Auktionshaus, Kauf per Nachnahme (Cash on Delivery) durch Engine gesichert
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Systemgeschenke beim Monster Besiegen, Quests Lösen
(WIII: Gold abbauen)
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
Unter dem Namen Bank gibt es ein Depot ohne die gesuchten Geldfunktionen
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Second Life (2)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Ingame: zwischen Avataren, in Shops über Werbebanner
Extern: über Shops auf Webseiten
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Ingame: Engine exekutiert sofort
Bankenskandal: hier gab es keine Sicherheit, da keine Abdeckung durch Engine.
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
Kredite verboten
Land und Häuser können gemietet werden
Spieler können gemietet werden (Anwesenheit)
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher, Polizei, Parlament)? Welche sind das? Was tun sie?
Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Institutionen werden durch den Betreiber selbst ersetzt.
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
LindenDollar, an Dollar gekoppelt
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Durch Kauf bei LindenLabs
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
externe Banken mit Lizenz dürfen agieren,
InSystem Banken sind verboten,
LindenLab selbst ist Bank?
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Eve Online
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Interner Markt für Spieler bzw. NPC-Nachfragen
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Nein - siehe Bankenskandal
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
Kredit ist möglich, aber unsicher. - (Wieso gibt es dann Gläubiger?)
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher,
Polizei, Parlament)? Welche sind das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Nur Betreiber-Institutionen
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
ISK (interstellarer Kredit)
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Vom System durch Quests, Erzabbau, Kopfgelder
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
unsichere Privatbanken sind erlaubt, die Spieler sind durch Beispiel geheilt.
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SIM CITY (2) StarTrade(1)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Widersprüchlich: Geld gegen Gebäude - kein Tausch
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
nein, kein Rechtsgeschäft
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
nein
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher, Polizei, Parlament)?
Welche sind das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Abstrakte Polizei, die vom Spielerherrscher ‚gebaut’ wird und abstrakte Kriminalität bekämpft
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
Steuern können erhoben werden, davon können per Menü (Engine) Gebäude gekauft werden
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Startkapital vom System, Steuern
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
nein
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Freewar (1)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Ja, auf Markt
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Nein, man kann stänkern und stehlen und kann dann geächtet werden - ohne Schadensausgleich
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
nein
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher, Polizei, Parlament)?
Welche sind das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Börse und Aktienkurse
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
Ja, z. B. Aktien an der Börse
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Durch das System: getötete Gegner droppen Geld usw.
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
Ja - Sichtguthaben werden mit 1% pro Tag verzinst, Zins wird vom System generiert
27. 4. 2011
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Imperium Romanum (1) Rome (1)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Nein - Durch Handel auf Handelsrouten mit Handelsfaktoren (4Fisch gegen 1Getreide)
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Nein - rein herrschaftlich
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
Nein - Nein
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher,
Polizei, Parlament)? Welche sind das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Nein, da SP - Steuern, Armee - herrschaftliche Steuereinnahme (durch Inkassounternehmen), Staatskasse
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
Ja, Bezahlung von Gebäuden - Sold
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Steuereinnahmen - Gold und Geld synonym
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
Nein
27. 4. 2011
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Colin McRae Dirt (1)
Wird im Spiel getauscht bzw. wie ist das möglich?
Wer gut fährt, erhält Geld zum Kauf von neuen Rennwagen - Motivation
Ist im Spiel Versicherungsreversibilität zu erkennen („Ethik“)? Woran erkennt man dies?
Nein - SP
Gibt es Rechtsgeschäfte wie Kredit und Miete? Wie sehen die aus?
Nein
Gibt es (staatliche) Institutionen (wie z.B. Richter, Gerichte, Gesetzbücher, Gerichtsvollzieher,
Polizei, Parlament)? Welche sind das? Was tun sie? Wie und von wem werden sie eingerichtet?
Nein
Gibt es Geld? Wo und wie wird damit gekauft?
Euro zum Kauf von Rennwagen
Wo kommt das Geld her? Wer emittiert es?
Systembelohnung für gute gefahrene Rennen
Gibt es Banken? Wie funktionieren sie?
Nein
27. 4. 2011
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Drei Konzeptionen
Das Brettspiel
Rundenbasiert entwickelt sich der produktive Umgang mit
Grundstücken in Gesellschaften
Das Multiplayer online Rollenspiel
Aus der Gemeinschaft / Herrschaft kommend wird
revolutionär durch Setzung von Roma-Quadrata eine
Gesellschaft gestartet und gewirtschaftet
Der MOD von Warcraft 3
Eine LUA-Schicht wird eingezogen, die mit Proprietas
operieren lässt, d. h. Lebensenergie und Kisten hat und
Verträge und Geld ermöglicht.
27. 4. 2011
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Die dramaturgischen Probleme
Wie werden die Spieler motiviert, Verträge zu
schließen und letztlich Geld zu emittieren?
Wie wird vermieden, dass Lebensenergie als
universelles Tauschmittel in Umlauf kommt (wie
Freigeld mit negativem Zins)
Muss man Grundstücke verschiedener Güte
bewerten, wenn sie als Gläubigersicherheit bei der
Geldemission dienen sollen?
27. 4. 2011
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Was sind Games?
Verschiedene Klassifikationen
Serious Games (pädagogische Zielsetzung)
Nonserious Games (alle ohne pädagogische Ziele)
Wir klassifizieren ökonomisch-juristisch
Games sind regelgeleitet, endlich und ohne
schuldrechtliche Auswirkungen auf die Realwelt
e-Welten sind virtuelle Erweiterungen der Realwelt, nicht
endlich (Terminieren nur gegen Entschädigung), in
denen Avatare stellvertretend für reale Personen mit
Eigentum wirtschaften
27. 4. 2011
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Games und e-Welten
Das Mehr oder Weniger
Wird nicht in Spielen gekauft und in e-Welten gespielt?
Realwelt-Angriffe auf Games und e-Welten
Cheat-Codes, Cheating Tools, Character-Leveling,
WorldOfWarcraft Gold
e-Welten sind keine Simulationen
und damit als Experimentierfeld nicht brauchbar
Das MMORP-Spiel als Konstruktionsmedium
Echte Menschen spielen unvorhersehbare Dinge!
27. 4. 2011
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Abgrenzung von der (Games) Science
Die universelle Idee der Wissenschaften
Homo ludens - der „spielende Mensch“
Homo oeconomicus - der „wirtschaftende Mensch“
Homo sociologicus - der „soziale Mensch“
Homo ridens - der „lachende Mensch“
Homo faber - der „schaffende Mensch“
Homo superior - der „Übermensch, Idealmensch“
Homo scientificus - der „wissenschaftelnde Mensch“
Homo consensus - der Konsens suchende Mensch
27. 4. 2011
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ETHIK versus Universalismus
Das Desaster des 20. Jahrhunderts
Klassische universelle Ökonomie und universeller
Ausbeutungsbegriff führen zur Marxschen These von
der Diktatur des Proletariats
Nietzsches Thesen begründen faschistische
Welteroberungspläne
Das ethische Konzept an der Schwelle des 21. Jh.
Eigentumstheorie von Heinsohn und Steiger sowie die
ethische Begründung von Gesellschaft lassen neue und
menschlichere Gesellschaften denkbar werden.
Beispiel Menschenrecht zwischen ETHIK3 und ETHIK4
27. 4. 2011
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Fragestellungen Æ
Wie funktionieren Gesellschaften
Motor für die Entwicklung: Besitz, Eigentum, Recht und Geld
ETHIK als letztbegründendes Prinzip
Gesellschaft, Gemeinschaft, Herrschaft
Gibt es elektronisches Geld
Bezahlen und Verbuchen
Was passiert beim elektronischen Handel
Schließen und Erfüllen von Verträgen im Netz
Gibt es ein spezielles Internetrecht
Online-Händler und ihre Defizite
Die Übergänge zwischen virtueller und Realwelt
Auskunfteien kennen ihre Pappenheimer
Die Versicherungsreversibilität in Spielen
Inventare, die als Sicherheiten taugen und mobil sind
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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Theoriengebäude
Eigentumstheorie (Heinsohn, Steiger, Stadermann)
Besitz, Eigentum, Geld versus ‚Gütertausch‘
Gesellschaftstheorie (Niemitz)
Gesetzmäßigkeiten von ETHIK, Recht, Ökonomie
Handelsmodell (Wabner, Niemitz)
Ein Notar - zwei Schuldvertragszentren
Diskussion mit Juristen (Böllmann, Raabe)
‚Axiomatische‘ Konstruktion von Recht
Geldtheorie (Niemitz)
Forderbarkeit durch ‚Sofortschuldscheine‘
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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ETHIK als Kulturprinzip
• Hier ist nicht die Ethik der Philosophen gemeint,
die diskursiv universelle moralische Fragen
behandeln, die jedoch mangels Letzbegründung
nicht entscheibar sind.
• Aber es geht um ein Prinzip, welches die
universell formulierten Probleme der Philosophie
im speziellen Fall von (antiken oder modernen)
Gesellschaften generell zu lösen gestattet.
27. 4. 2011
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Kulturelle Formationen
Gemeinschaft
Herrschaft
Gesellschaft
ETHIKn
Eine Gemeinschaft will und kann nicht zur Gesellschaft werden.
Die Gemeinschaftsmitglieder würden „zuviel verlieren“, nämlich die Solidarpflicht.
Deshalb kann eine Gesellschaft nur aus einer Herrschaft entstehen.
Und Gesellschaft wird beim Scheitern immer wieder Herrschaft.
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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Konstruktionsregeln
Prinzipien (Moral, A-Moral, ETHIK n) sozialer Formationen (Niemitz)
universell:
speziell:
A-MORAL
(Herrscher)
PRINZIP
MORAL
Regeln
Sitte
Willkür
des Herrschers
Recht
soziale
Formation
Gemeinschaft
Herrschaft
Gesellschaft
27. 4. 2011
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ETHIK
Bastian
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Was ist MORAL ?
Selbstverständnis (Kulturprinzip) des Stammes (Gemeinschaft):
Mitglied
Kooperation
Solidarität
Geben und Nehmen nach Anweisung
der „Mehrheit“
Solidarpflicht = Reziprozität
Kein technischer Fortschritt.
Jede Veränderung bedroht die Gemeinschaft.
Die Moral kann nicht „hinterfragt“ werden.
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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35
Was ist A-MORAL ?
Selbstverständnis des Herrschers:
Ungleichheit
Unfreiheit
Unsicherheit
Geben und Nehmen nach Befehl
Herrschersicherheit
ohne „Quantität“
geht es nicht
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
gemessen in
Mengen
Bastian
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Was ist ETHIK n ?
Gleichheit
Freiheit
Sicherheit
Geben und Nehmen nur mit
Versicherungsreversibilität
ohne „Quantität“
geht es nicht
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
gemessen an
Proprietas
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Versicherungsreversibilität
•
•
•
•
Schuldnerhaftung – TerminKollateralEigentum –
Hypothek
Gläubigerhaftung – AbrufKollateralEigentum –
Grundschuld – Geld
Im Fall der Zahlungsunfähigkeit – Vollstreckung
– TerminKollateralBesitz
Haftpflichtversicherung
– Ethisch zwingend, wenn Vermögen nicht ausreicht, um
einen Schadensfall auszugleichen
27. 4. 2011
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zum Beispiel World of Warcraft (MMORPG)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Landschaft (Natur?)
Besitz im mobilen Inventar – keine Grundstücke
Handwerk – keine Landwirtschaft
Qualifizierung und Spezialisierung der Avatare
Handel und Tauschmittel (Gold)
Krieg, Eroberung – kein Tod
Kein Hunger, Durst, Atemnot
Keine Immobilien, Wetter, Naturkatastrophen
Es ist nicht endlich – rechtlich wie ein Mietvertrag
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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Was hat dagegen die Gesellschaft?
•
•
•
•
•
•
Natur, die sich gegen die Lebenden wendet
Menschen müssen sich ernähren, um zu leben
Geld, Wirtschaften, Recht, Rechtssicherheit
Normen und Regeln, die verletzbar sind
Versicherungsreversibilität in Rechtsgeschäften
Grundstücke, die den Menschen ernähren und die
als Sicherheit in Verträgen dienen
27. 4. 2011
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Rechtsfähige Inventare ermöglichen Wirtschaft
• Avatare
− die in Not sind, weil sie essen müssen
− die sich mit der 'Natur' auseinandersetzen
• Lebensenergie
– die verrottet,
– die verzehrt werden muss und
– die zur Vermehrung von Lebensenergie in Kisten gesät werden muss.
• Kisten
– die alle Eigenschaften von Immobilien haben,
außer immobil zu sein, d. h.
– nicht verrotten und
– die Grundlage des Prozesses der Lebensenergie- Vermehrung sind.
27. 4. 2011
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Auf dem Prüfstand
30. Mai 2007
27. 4. 2011
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Produktion als Quests
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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ETHIK im Spiel
• Das Natürliche und Technische in der Produktion
ist nicht per se ethisch.
• Deshalb kann im Spiel bei den Quests
wie in allen anderen Spielen auch
„alles Mögliche“ gespielt werden. Das ist wie
Auseinandersetzung mit Natur und Technik
• Die Modifikation, welche die Versicherbarkeit
von Verträgen bringt, ist das Ethische.
27. 4. 2011
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Spielekonstruktionen
•
•
•
•
•
•
•
•
Wie startet ein solches Spiel?
Wie kann man später in das Spiel eintreten?
Was passiert, wenn man stirbt?
Welche Regeln brauchen neu Geborene?
Welche Ziele verfolgt das Spiel?
Wann ist das Spiel zu Ende?
Welche Probleme machen juristische Personen?
Wer spielt den Staat, die Justiz, die Polizei?
27. 4. 2011
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Brettspiel und Wirtschaften?
• Brettspiele zu konstruieren, die die gesellschaftliche bzw.
eben die ethische, rechtliche und damit wirtschaftliche
Realität möglichst realistisch spielen lassen sollen, geht
eigentlich nicht. Man versucht in einer (Spiel)Gemeinschaft gesellschaftliches Handeln zu spielen. Es ist
also eine größere Herausforderung, als entsprechende
Mehrpersonencomputerspiele zu konstruieren. Wenn wir
dies jetzt versuchen, werden wir dabei an Grenzen stoßen.
Und die werden uns verdeutlichen, warum wir letztlich
Computerspiele konzipieren wollen, werden uns aber auch
erkennen lassen, was unabdingbar zu beachten ist, um ein
ethisches Spiel zu erhalten.
• Wirtschaften heißt Kredit, Geld und Zins!
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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Vorbild Monopoly
Monopoly beginnt mit
Verteilung von Geld an die
Spieler. Diese müssen dann –
sich durch die Welt würfelnd –
Grundstücke kaufen und Häuser
und Hotels bauen. Dies in
Konkurrenz zu ihren Mitspielern,
die Mieten an die Grundstücksund Haus- und Hotelbesitzer
zahlen müssen. Zuletzt bleibt der
Monopolist übrig, d.h. der
Einzige, der nicht in Konkurs
gegangen ist.
27. 4. 2011
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
Bastian
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Vorbild Siedler von Catan
Die Siedler von Catan beginnt mit der
Setzung von Siedlungen in einer Landschaft.
Die Landschaft kennt vier Arten von
„fruchtbringenden“ Grundstücken. Über
Straßenbau und Errichten von neuen
Siedlungen bzw. Städten sowie geschicktem
Taktieren (wie bei einem Kartenspiel) –
insbesondere auch durch Raubaktionen
(Räuber und Ritter im Einsatz) – kann man
seinen Reichtum mehren. Wenn man als
erster zehn Punkte erreicht hat, ist man
Sieger. Die Wohlstandssteigerung bzw.
Punktevermehrung, die die Natur bzw. eben
Felder, Wälder, Minen und Lehmgruben in
Kombination mit Siedlungen ermöglichen,
erfolgt für alle automatisch mit jedem Wurf
der Würfel eines Spielers.
27. 4. 2011
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48
Ereignis
Frühling
Winter
Sommer
Er
ei
gn
is
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Herbst
e
Er
is
n
ig
E
r
ei
g
n
is
gn
is
is
gn
Ere
i
World
ei
Er
Money
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49
Spielfeld und Natur
nis
eig
Er
Frühling
Winter
ign
is
Er
e
ig
ni
s
Herbst
nis
g
i
e
Er
Er
e
i
gn
is
Ere
Sommer
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Ereignis
Spielersteine und Ereignisrunde
8 x Würfeln / Jahr
Vier Jahreszeiten
Säen und Ernten
Essen und Arbeiten
Sicherheit und Verderb
Grundstücke und Lebensmittel
Ereignisfelder und Ereigniskarten
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50
Roma quadrata
Start aller Mitspieler in Gleichheit:
12 Grundstücke pro Spielerfläche
60 Lebensmittel auf Anzeige
1 Lebensmittel pro Grundstück säen
~ 4 Lebensmittel pro Grundstück ernten
24 Lebensmittel pro Jahr essen
~ 1/12 jährlicher Verlust
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Roma quadrata
Grundstück
Spieler
90
60
1: 12 > 36
2: 12 > 18
3: 10 > 25
4: 11
30
Lebensmittel
0
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L
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52
Grundstücke
Geographie wird nicht realisiert sondern nur
dokumentiert
Grundstücke bekommen Eigenschaften in der
Anfangsphase des Spiels, z. B. Wasser,
ertragreicher Boden, die Lage zur Küste oder auch
eine Wüste zu sein
Im späteren Verlauf können Bodenschätze
auftauchen oder Städte drauf gebaut werden
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Sicherheit durch Rechtstitel
Proprieteur
KollateralProprietas
Koll Eig
Koll Bes
NaturalProprietas
Proprietas
Nat Eig
Nat Bes
Univers Obj
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Miete und Kredit
Gläubiger
Koll Eig
(KollateralProprietas )
(NaturalProprietas)
Kredit (Kreditzins)
Koll Bes
Schuldner
Nat Eig
Vermieter
Miete (Mietzins)
Nat Bes
Univers Obj
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Mieter
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Kreditsicherheit
Koll Eig
(KollateralProprietas )
Die kreditierte Proprietas
wird zerstört. Deshalb
dient der Kollateralbesitz
„kollateral“ als Sicherheit
!
Gläubiger
Kredit
Koll Bes
kredit. Proprietas
Nat Eig
Univers Obj
Nat Bes
Schuldner
Univers Obj
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Geldemission
Univers Obj
Geldschuldner
Nat Bes
Nat Eig
kredit. Geld
(KollateralProprietas) Geldemission/-akzeptanz
Koll Bes
Koll Bes
Kredit
Koll Eig
Nat Eig
NaturalProprietas
Nat Bes
Geldgläubiger
Univers Obj
Privat emittiertes Geld kann nur in die Welt kommen, indem sich zweimal auf Universalobjekte
bezogen wird. Zum ersten auf das des Gläubigers, zum zweiten auf das des Schuldners!
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Doris
Koll-
Grundstücke - Kredit
Spieler
Anton
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Koll- Propr
Nat- Propr
Eig
Bes
Spieler
Doris
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Koll- Propr
Nat- Propr
Bastian
58
Grundstücke - Kredit
Anton ist Schuldner von
Start: 5
Doris Ende:9
Zins:10
Spieler
Anton
Koll-
Gläubiger Doris
Eig Prop
Koll- Propr
Bes
Nat- Propr
Spieler
Doris
Koll- Propr
Nat- Propr
LE
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Ina
Koll-
Grundstücke - Kredit
Start: 5
Doris Ende:9
Zins:10
Spieler
Anton
27. 4. 2011
Koll-
Eig
Eig
Bes
Eig Prop
Koll- Propr
Bes
Nat- Propr
Spieler
Ina
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Koll- Propr
Nat- Propr
Bastian
60
Grundstücke - Kredit
Doris ist Schuldner von
Start: 6
Ende:8
Zins:10
Ina
Start: 5
Doris Ende:9
Zins:10
Spieler
Anton
Koll-
Eig
Eig
Koll-
Eig
Bes
Koll- Propr
Bes
Nat- Propr
Gläubiger Ina
Spieler
Ina
Koll- Propr
Nat- Propr
Proprietaskredite können nur im Rhythmus des Säens und Erntens gegeben werden
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Eig
Grundstücke - Miete
Spieler
Anton
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Koll- Propr
Nat- Propr
Bernd
Nat-
Spieler
Bernd
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Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Bastian
62
Grundstücke - Miete
Anton vermietet sein Natural an
Koll- Propr
Spieler
Anton
Bernd
Eig
Nat- Propr
Start:
Ende:
Zins: 10
Nat-
den Mieter Bernd
Spieler
Bernd
Koll- Propr
Nat- Propr
Bes
Bernd kann nur untervermieten, wenn ein Ende-Termin vereinbart ist!
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63
Eig
Eig
Grundstücke - Miete
Koll- Propr
Spieler
Anton
Bernd
Eig
Nat- Propr
Start: 4
Ende:9
Zins: 10
Nat-
Carl
Nat-
Spieler
Carl
Bes
Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Bes Prop
Bernd kann nur untervermieten, wenn ein Ende-Termin vereinbart ist!
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Grundstücke - Miete
Bernd ist Untervermieter an
Koll- Propr
Spieler
Anton
Untermieter Carl
Spieler
Carl
Eig
Nat- Propr
Bernd
Start: 4
Ende:9
Zins: 10
Nat-
Bes Eig
Eig
Carl
Start: 5
Ende:9
Zins: 10
Nat-
Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Bes
Auch Pacht ist an den Zeitrahmen der Natur – Säen und Ernten – gebunden
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100 PA
Geld
Anton X
Koll-
Bes
Geldschuldner
Gläubiger und Geldemittent
Spieler
Anton
Koll- Propr
Nat- Propr
Eig
Spieler
Doris
Koll- Propr
Nat- Propr
Anton kollateralisiert gegen sich selbst und legt 100 Mark bereit
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Anton
Koll-
Geld
Eig
Bes
Gläubiger und Geldemittent
Geldschuldner und Haftung
100 PA
Anton X
Spieler
Anton
Koll-
Eig
Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Spieler
Doris
Koll- Propr
Nat- Propr
Anton bekommt zur Sicherheit Kollateraleigentum von Doris
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100 PA emittiert
Geld
Gläubiger und Geldemittent
Geldschuldner und Haftung
100 PA
Anton X
Spieler
Anton
Koll-
Eig
Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Anton
Spieler
Doris
Koll-
Eig
Bes
Koll- Propr
Nat- Propr
Doris bekommt die Valuta von Anton in 100 Noten ProprietasAnspruch
27. 4. 2011
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Doris
Koll-
Spieler und Menschenrecht
Mensch
Anton
27. 4. 2011
Koll- Propr
Nat- Propr
Eig
Bes
Wenn Anton sich selbst als
Sicherheit stellen kann,
dann kann er – bei
Vollstreckung - Sklave
werden!
Das kann man durch
Menschenrecht verbieten!
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Spieler und Menschenrecht
Mensch
Anton
27. 4. 2011
Koll- Propr
Nat- Propr
Menschenrecht
Menschenrecht
Wenn Anton sich selbst als
Sicherheit stellen kann,
dann kann er – bei
Vollstreckung - Sklave
werden!
Das kann man durch
Menschenrecht verbieten!
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Eig
Otto
Spieler und Menschenrecht
Mensch
Anton
27. 4. 2011
Koll- Propr
Nat- Propr
Nat-
Bes
Aber Anton kann sich
vermieten.
Er schließt einen
Arbeitsvertrag und
erhält für die
Übertragung von
seiner naturalen
Nutzung einen
Mietzins (Lohn)
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Spieler und Menschenrecht
Mensch
Anton
Otto
27. 4. 2011
Start:
Ende:
Zins: 10
Koll- Propr
Nat- Propr
Eig
Nat-
Bes
Aber Anton kann sich
vermieten.
Er schließt einen
Arbeitsvertrag und
erhält für die
Übertragung von
seiner naturalen
Nutzung einen
Mietzins (Lohn)
Computerspiele als Konstruktionsmedium für Gesellschaften
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Lebensmittelanzeige
90
60
L
Jeder Spieler bekommt ein Lebensmittelanzeigegerät. Auf
einer etwa 120 LE langen Skala kann über einen Zeiger
gesehen werden, wie viel Lebensenergie der Spieler (noch)
hat.
Essen, Verrotten und Einsäen (sowie später Verkaufen) lassen
die Lebensenergie weniger werden.
Die Spieler müssen in die Zukunft schauen, um nicht zu
verhungern!
30
0
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Lebensmitteleinheiten
210
180
L
150
Grundausstattung: 60 LE
Jahresverbrauch: 24 LE
mindestens 1/12 LE verrotten pro Jahr
Pro Grundstück 1 LE anbaubar
Vermehrungsfaktor ist [0 .. 4 .. 12]
Bei 12 Grundstücken erntet man gewöhnlich 48 LE
Verbrauch 24 LE, Einsaat 12 LE, Verrottung 1 LE verbleiben 11
LE Überschuss
Das reicht noch knapp ein halbes Jahr zum Leben
Die Einsaat wird durch ein Samenkorn pro Grundstück
dokumentiert (Grundstücke sind unterschiedlich fruchtbar!)
120
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Lebensmittel kollateralisieren
L
90
60
30
Wer viel LE hat, kann eventuell einen Gläubiger finden, der LE als
Kollateralbesitz, also als Kreditsicherheit akzeptiert.
Wie wird dies dokumentiert?
Das Anzeigegerät hat einen zweiten Zeiger der vom aktuellen LEStand um den kreditierten Betrag in Richtung „weniger“
verschoben wird
Daran steht der Name des Gläubigers.
(Wenn der zweite Zeiger „0“unterschreitet, ist der Spieler pleite. Im
wirklichen Leben werden solche Situationen oft „unterlaufen“
und dies mit einem guten Ende… )
0
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Lebensmittel kollateralisieren
Wer viel LE hat, kann eventuell einen Gläubiger finden, der LE als
Kollateralbesitz, also als Kreditsicherheit akzeptiert.
Wie wird dies dokumentiert?
90
Das Anzeigegerät hat einen zweiten Zeiger der vom aktuellen LEStand um den kreditierten Betrag in Richtung „weniger“
verschoben wird
L Doris
60
Daran steht der Name des Gläubigers.
(Wenn der zweite Zeiger „0“unterschreitet, ist der Spieler pleite. Im
wirklichen Leben werden solche Situationen oft „unterlaufen“
und dies mit einem guten Ende… )
30
L
0
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Ereignisse
Ereigniskarten dokumentieren verschiedene auf Grundstücke oder Spieler
anwendbare Situationen
In der Spielfolge kommen Ereigniskarten schubweise hinzu: zu Beginn
naturale Eigenschaften der Grundstücke, später logistische, montane
oder juristische.
Schließlich folgen die ökonomischen Ereignisse, die z. B. Bodenschätze
oder Rechtstitel handelbar machen. Wenn bis dahin kein Geld emittiert
wurde, bleibt das Spiel stecken.
Die verschiedenen Privatgeldsorten erfordern den Umtausch (ClearingHouse) bzw. die Einführung von Zentralbankgeld …
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Probleme
Ethik-Recht-Gesellschaft-Wirtschaft verstanden?
Ist die Grundkonzeption – wie vorgestellt – akzeptabel? Sollte
grundsätzlich anders vorgegangen werden? Wenn ja, wie?
Brainstorming: Wie die Natur gestalten? Muss LE gesät und geerntet
werden – oder geht es auch anders, z.B. durch Quests?
Wie kann man die Spieler zur Geldemission motivieren?
Stimmen die Parameter (qualitativ und quantitativ)?
Wie Werkzeugeinsatz gestalten?
Wie bauen? Z.B. Silos für das viele Getreide.
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Aufgabe
Wann ist das Spiel beendet?
Erfinden Sie Ereignisketten, die das Spiel interessant machen
Sollte Kriminalität spielbar sein?
Stellen Sie sich den Spielverlauf vor, nach wie vielen Runden
(Jahren) sollte das Spiel entschieden sein?
Wie viele Mitspieler würde man etwa brauchen?
• In Softwareprojekt im SS2011 als Netzwerkspiel in
Realisierung
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79
ENDE
4. Mai 2011: Nicolas Barro
Die fünf biologischen Naturgesetze –
ein neues Konzept von Gesundheit und Krankheit
7. Mai 2011:
Lange Nacht der Computerspiele
11. Mai 2011: Gunnar Heinsohn
Roma Quadrata – Rätselkumulation als Impuls
auf dem Weg zur Eigentumsökonomik
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