herunterladen - Junges Theater Bonn

Transcrição

herunterladen - Junges Theater Bonn
Das JUNGE THEATER BONN präsentiert:
Das Material ist konzipiert...
• ...für die Jahrgangsstufen 7 bis 13
• ...für verschiedene Fächer, insbsd.
- Deutsch / Literatur
- Englisch
- Sozialkunde / Politik
- Erziehungswissenschaften
- (praktische) Philosophie / Ethik
- Religion
Didaktisches Begleitmaterial
für die Behandlung von Der Herr der Fliegen im Unterricht
von Reimar Seibert-Kemp
Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,
wir freuen uns, Ihnen unsere neue Produktion, die Bühnenbearbeitung von William Goldings Herr der
Fliegen präsentieren zu können. Diese Produktion ist einzigartig, da – bis auf einen Erwachsenen, der im
Stück vorkommt – alle Rollen von Jugendlichen und Kindern gespielt werden. Insgesamt spielen 13 junge
erfahrene Darsteller unseres Nachwuchsensembles. Mit dieser Besetzung hoffen wir, Goldings bewegende Charakter- und Verhaltensstudie eindrucksvoll und realistisch auf unsere Bühne zu bringen. Wir
freuen uns auf Ihren Besuch und sind gespannt, was Sie und Ihre Schüler zu unserer Inszenierung sagen
werden. Um Sie bei dem Theaterbesuch mit Ihrer Klasse/Lerngruppe zu unterstützen, bieten wir Ihnen
mit dieser Broschüre wieder didaktisches Begleitmaterial an.
William Goldings Roman Herr der Fliegen (1954) gilt als Weltliteratur – Golding erhielt für sein Schaffen
den Literaturnobelpreis. Sein Roman wurde zweimal verfilmt (1963 und 1990); die einzige von Golding
autorisierte Bühnenfassung von Nigel Williams wurde 1995 von der Royal Shakespeare Company uraufgeführt. Die 'Robinsonade', die Golding erzählt, ist tiefgründiger, als sie vielleicht zunächst erscheint: Die
Welt befindet sich im Krieg. Eine Gruppe britischer Jungen, die in Sicherheit gebracht werden sollen,
strandet nach dem Absturz ihres Flugzeugs auf einer einsamen Insel im Pazifik – einem Paradies auf
Erden. Sie erkunden die Insel, bauen sich Hütten, suchen sich Nahrung und halten beständig ein Feuer
am Brennen – in der Hoffnung, bald entdeckt zu werden. Unter Ralphs Leitung organisieren sie ihr Leben
nach den Regeln der Erwachsenenwelt. Als Jack demonstriert, dass das Leben auf der Insel ohne diese
Regeln mehr Spaß macht, entsteht ein folgenschwerer Konflikt zwischen den Jugendlichen. Je länger ihr
Aufenthalt dauert, umso gespannter wird die Situation auf der Insel. Hinzu kommt die vermeintliche Bedrohung durch ein wildes Tier, das ein Junge gesehen haben will. Im Kampf gegen das vermeintlich Böse
tun die Jugendlichen es den Erwachsenen gleich und lassen es zum Äußersten kommen... Golding selbst
sagt über seinen Roman: "Diese Geschichte ist der Versuch, die Defekte der Gesellschaft auf die Defekte
der menschlichen Natur zurückzuführen".
Als Schullektüre hat Herr der Fliegen einen festen Platz sowohl in der Mittelstufe als auch in der Oberstufe. In vielen Fächern bietet sich die Behandlung des Romans oder der daran geknüpften Themen an:
Selbstständigkeit, Verantwortung, Schuld, Freundschaft und Feindschaft, Gruppenbildung, Krieg und
Frieden, Rationalität und Religiosität. Das didaktische Begleitmaterial regt zur Behandlung von Der Herr
der Fliegen insbesondere in den Fächern Deutsch, Literatur, Englisch, Sozialkunde, Politik, Erziehungswissenschaften, (praktische) Philosophie / Ethik und Religion in den Jahrgangsstufen 7 bis 13 an. Es besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Arbeitsblättern, die Sie als Kopiervorlagen verwenden können.
Die Arbeitsaufträge verfolgen einen fächerübergreifenden Ansatz und versuchen, analytisches mit handlungs- sowie erfahrungsorientiertem Arbeiten zu verbinden. Die Arbeitsblätter stellen keine Unterrichtsreihe dar, sondern ein breites Angebot zur eigenen Auswahl. Beigelegt finden Sie ein Materialblatt mit
Anregungen für Nachgespräche von Schulklassen mit dem Theaterensemble. Sie finden diese Broschüre auch als pdf-Dokument zum Download unter www.jt-bonn.de.
Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auf dem beiliegenden Fragebogen von Ihrem Theaterbesuch
und dem Einsatz des didaktischen Begleitmaterials berichten würden – womit Sie einen weiteren
Theaterbesuch für Ihre Schüler gewinnen können!
Wir wünschen Ihnen ein bewegendes Theatererlebnis mit William Goldings Der Herr der Fliegen.
Ihr Team vom Jungen Theater Bonn
© Junges Theater Bonn und Reimar Seibert-Kemp, 2006
Die Arbeitsblätter dürfen zu Unterrichtszwecken kopiert werden.
Herausgeber: Junges Theater Bonn, www.jt-bonn.de
Der Autor, Reimar Seibert-Kemp, ist Lehrer am Georg-Büchner-Gymnasium in Köln-Weiden und Lehrbeauftragter für Fachdidaktik an der
Universität Bonn. Er ist seit einigen Jahren in der Materialentwicklung tätig und erstellt seit 1998 regelmäßig didaktisches Begleitmaterial
zu aktuellen Kinofilmen im Auftrag der Stiftung Lesen, seit 2003 auch zu Theaterproduktionen des JTB.
Die Zitate aus dem Roman sind entnommen William Golding, Lord of the Flies (London, 1958) bzw. William Golding, Herr der Fliegen, aus dem Englischen von H. Stiehl
(Frankfurt/M., 482004); die Zitate aus dem Theaterstück sind entnommen dem englischsprachigen Textbuch William Golding's Lord of the Flies, adapted for the stage by
Nigel Williams (London, 1996) bzw. der deutschen Fassung William Goldings Der Herr der Fliegen, aus dem Englischen von A. Windorf (Berlin: Felix Bloch Erben, 1997).
Herr der Fliegen – eine bewegende Geschichte
William Goldings Geschichte Herr der Fliegen handelt von einer Gruppe britischer Schuljungen, die im
Rahmen eines imaginären atomaren Weltkrieges bei ihrer Evakuierung mit dem Flugzeug irgendwo in der
Südsee abstürzen und ohne Erwachsene ihr Überleben auf einer unbewohnten Insel sichern müssen. Über
die Frage, was wichtiger ist, das Hinarbeiten auf eine mögliche Rettung oder ein möglichst angenehmes
tägliches Leben, spaltet sich die Gruppe; der weitaus größere Teil der Jungen fällt in einen Zustand der
Barbarei zurück – es kommt zu schrecklichen Ereignissen auf der Insel...
•
•
•
Lehnt euch zurück, schließt für ca. 3 Minuten die Augen und stellt euch vor, ihr wäret auf einer einsamen
Insel in der Südsee. Was seht ihr? Was hört ihr? Was riecht ihr? Was schmeckt ihr? Was fühlt ihr? Öffnet
anschließend eure Augen und tauscht euch über eure Eindrücke aus.
Falls ihr die Geschichte Herr der Fliegen noch nicht kennt – Seht euch die Probenfotos der JTBProduktion an und spekuliert: Was könnte in der Geschichte vorkommen? Versucht die dargestellten
Momente zu erklären und Elemente der Handlung zu erschließen. Nach Besuch der Theateraufführung
könnt ihr eure Spekulationen mit der tatsächlichen Handlung vergleichen.
Falls ihr die Geschichte schon kennt – Seht euch die Fotos an. Wer ist wer? Welches Foto stammt wohl
aus welcher Szene? Erzählt die Geschichte nach und nehmt dabei Bezug auf die Fotos.
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-3-
Wer ist wer & Was ist was
William Golding war Lehrer. Er hatte ständig Gelegenheit, das Verhalten von Kindern zu beobachten. Teile
von seinem Roman Herr der Fliegen hat Golding wohl sogar während seines Unterrichts, wenn die Schüler
gerade Aufgaben zu bearbeiten hatten, geschrieben. Mit der Geschichte wollte er zeigen, in welchem Maße
zivilisierte Menschen und auch deren wohlerzogene, brave Kinder zu enormen Grausamkeiten in der Lage
sind, wenn gewisse gesellschaftliche Beschränkungen aufgehoben sind. Die Figuren der Geschichte sind z.T.
sehr verschieden...
Die Großen
•
Falls ihr die Geschichte noch
nicht kennt: Stellt euch fünf sehr
verschiedene Typen von Jungen
vor und erstellt Charakterprofile.
Welche Kombination dieser Typen erscheint besonders geeignet für eine interessante GeRoger
Piggy
schichte, die auf einer einsamen
Insel spielt? Tauscht euch über
eure Ergebnisse aus.
Sam & Eric
• Achtet beim Theaterbesuch vor
allem auf die Charaktere, die in
der Übersicht links fett gedruckt
Simon
sind, und erstellt danach Charakterprofile auf Wandplakaten
(Text, Schlagworte und pasRobert
sende Bilder).
• Notiert in der links abgedruckten
Übersicht weitere Pfeile zur
Maurice
Kennzeichnung der Beziehungen
und beschriftet sie (am besten
verwendet ihr Farben: grün für
Henry
freundliche, rot für unfreundliche
Beziehungen). Diskutiert eure
Johnny
Eintragungen und begründet sie
durch Verweise auf Szenen.
• Welche Figur findet ihr am
Percival
interessantesten? Welche am
Die Kleinen
überzeugendsten?
• Wie hat euch die Darstellung der Figuren durch die jugendlichen Schauspieler im Theater gefallen? Was
fandet ihr überzeugend, was weniger? Gibt es Szenen oder Momente, die ihr anders spielen,
herauslassen oder ändern würdet? Erklärt eure Ideen. Unter Umständen könnt ihr in Gruppen Szenen
umschreiben und euch gegenseitig vorspielen.
• Stellt euch vor, eine der Hauptfiguren wäre nicht mit auf der Insel: Würden die Dinge womöglich einen
anderen Lauf nehmen? Stellt euch vor, es gäbe noch einen weiteren großen Jungen auf der Insel: Wie
müsste er sein, damit er einen positiven Einfluss auf den Gang der Dinge nehmen könnte?
• Warum sind in Goldings Geschichte keine Mädchen mit auf der Insel dabei? Was wäre anders, wenn
Mädchen dabei wären? Wie würde die Geschichte vielleicht ablaufen, wenn nur Mädchen auf der Insel
wären? Schreibt eine Synopsis (Inhaltsangabe) für eine Version von Herr der Fliegen mit Mädchen.
• Golding hat die gesamte Geschichte symbolisch angelegt: die Kinder und ihr Handeln stehen für die
Menschheit insgesamt. Aber auch innerhalb der Geschichte verwendet Golding viele Symbole. Erstellt
eine Liste mit den folgenden Symbolen und erklärt darin deren Bedeutung / tieferen Sinn; wenn möglich,
ordnet die Symbole einer Figur zu. — Was bewirken Symbole?
Symbole: Muschel – Brille – Messer – Signalfeuer – Maske – Speere – Schweine – wildes Tier – Berg –
Insel – Meer – Unwetter – Herr der Fliegen (Schweinekopf) – toter Fallschirmspringer – Marineoffizier
Ralph
Unterstützung
Jack
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-4-
"Ich pfeif auf die Bestimmungen!"
In Herr der Fliegen finden sich die Jungen nach ihrem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel wieder –
ohne jeden Erwachsenen. Die Erinnerung an die Zivilisation, aus der sie kommen, ist ihnen eine große Hilfe
bei ihren Bemühungen, ihr Zusammen- und Überleben durch gewisse Regeln und Bestimmungen zu
organisieren. Piggy ist hierbei die treibende Kraft. Doch je länger sie auf der Insel sind, desto mehr verlieren
sie den Bezug zur Welt der Regeln und Bestimmungen...
• Nach welchen Regeln leben die Jungen auf der
Insel, bevor die Gruppe sich spaltet? Erstellt
einen Katalog ihrer Regeln und Bestimmungen.
Diskutiert anschließend, welche der Regeln und
Bestimmungen ihr für sinnvoll haltet und warum.
Hättet ihr andere Regeln für sinnvoller gehalten?
• Lest den Romanauszug (s.u.). Die Jungen halten
gerade ihre dritte Versammlung ab, die Ralph
einberufen hat, nachdem ein Schiff vorbeikam,
das Signalfeuer aber aus war – die für das Feuer
Zuständigen waren auf die Jagd gegangen. Es
sprechen Ralph, Jack und Piggy. Piggy ergreift,
die Muschel in der Hand, das Wort:
"Was sind wir eigentlich? Menschen? Oder Tiere? Oder
Wilde? Was sollen die großen Leute vielleicht von uns denken!
Hauen ab – jagen Schweine – lassen das Feuer ausgehen –
und jetzt das hier!"
Ein Schatten trat ihm wütend entgegen.
"Halt die Klappe, du, fauler Fettwanst!"
Ein kurzes Ringen, und die Muschel hüpfte schimmernd auf
und nieder. Ralph sprang hoch.
"Jack! Jack! Du hast doch die Muschel nicht! Lass ihn reden!"
Jacks Gesicht schwamm ihm entgegen.
"Und du hältst auch's Maul! Wer bist du eigentlich? Sitzt da
rum und kommandiert bloß! Kann nicht jagen, kann nicht
singen –!"
"Ich bin Anführer! Ihr habt mich gewählt!"
"Was hat die Wahl denn damit zu tun? Gibt da blöde Befehle –"
"Piggy hat die Muschel!"
"Ja, ja – nimm du nur deinen Piggy in Schutz –"
"Jack!"
Jack äffte ihn höhnisch nach.
"Jack! Jack!"
"Die Bestimmungen!", rief Ralph, "du verletzt die Bestimmungen!"
"Und wenn schon!"
Ralph bot seine ganze Überzeugungskraft auf.
"Weil die Bestimmungen das Einzige sind, was wir haben!"
•
•
•
Aber Jack schrie zurück.
"Ich pfeif auf die Bestimmungen! Wir sind stark – wir jagen!
Wenn's ein wildes Tier gibt, dann bringen wir's zur Strecke! Wir
umzingeln es, und dann gib ihm! Gib ihm!"
Er stieß einen wilden Kriegsruf aus und sprang auf den bleichen Sand hinunter. Aufgeregtes Lärmen erfüllte sogleich die
Plattform, Gekrabbel, Geschrei, Gelächter. Die Versammlung
löste sich auf und zog in unzusammenhängendem Durcheinander aufs Geratewohl zwischen Palmen und Wasser entlang und
in das Dunkel der Nacht.
Ralph fühlte das Muschelhorn an seiner Wange und nahm es
Piggy ab.
"Was sollen bloß die Erwachsenen denken!", schrie Piggy
noch einmal. "Schau dir das nur an!" [...]
"Blas das Muschelhorn, Ralph!"
Piggy stand so nahe, dass Ralph sein eines Brillenglas funkeln
sah.
"Es geht doch ums Feuer. Sieht denn das keiner ein?"
"Du musst jetzt stur sein. Du musst dich durchsetzen!"
Ralph antwortete mit der vorsichtigen Stimme eines, der einen
Lehrsatz wiederholt.
"Wenn ich blase und sie kommen nicht zurück, dann ist's aus.
Dann kümmert sich keiner mehr ums Feuer. Dann werden wir
wie Tiere. Und mit der Rettung ist's vorbei."
William Golding, Herr der Fliegen, S. 128-130
Bildet Gruppen und spielt die Szene des Romanauszugs nach. Versucht die Gegnerschaft zwischen
Ralph und Piggy einerseits und Jack andererseits besonders deutlich hervortreten zu lassen.
Wie kommt es eurer Meinung nach, dass die Jungen sich zunehmend weniger an ihre Regeln und
Bestimmungen halten? Ist es realistisch, dass einige der Jungen so wenig für ihre Rettung tun?
Lest Goldings Aussage zur Wichtigkeit von Regeln (s.u.). Teilt ihr seine Auffassung? Sind die Regeln das
Einzige, was wir haben? Gibt es Bereiche, in denen wir ganz ohne Regeln auskommen? Geht es auch
ohne Regeln?
Ich glaube, man kann sagen, das ist wirklich das, worum es in dem Buch geht:
Wenn man keine Regeln hat, das heißt wenn man kein Gesetz hat,
dann ist man verloren, dann ist man fertig, dann ist es vorbei.
William Golding
(Audio-Kommentar, Criterion Collection DVD Lord of the Flies, Regie: Peter Brook, 1963, vom Verf. übersetzt)
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-5-
Mit dem Beelzebub den Teufel austreiben...
Nichts wirklich Bedrohliches gibt es auf der Insel in Herr der Fliegen – im Gegenteil: die Insel hält alles bereit,
was die Kinder für ihr Überleben brauchen. Nicht einmal auf Jagd müssten sie gehen, um sich zu ernähren.
Doch wie ihr Verlangen zu jagen, bestimmen auch andere Triebe und Ängste die Kinder. In ihrer Angst bilden
sie sich ein, es gebe ein wildes Tier auf der Insel, das sie bedrohe. Ihm opfern sie nach der Jagd den Kopf des
erlegten Schweins, indem sie ihn auf einen Pfahl aufspießen – und schaffen sich damit selbst den
furchterregenden Anblick und die Existenz eines "Herrn der Fliegen"...
•
Wie kommt es, dass die Jungen immer mehr davon überzeugt sind, dass es ein wildes Tier auf der Insel
gibt, obwohl sie sich zunächst doch eigentlich einig waren, dass das nicht sein kann? Erstellt eine Grafik,
die das Anwachsen der Angst und die verschiedenen Ursachen dafür abbildet.
Lest euch den Auszug aus dem 2. Akt des Theaterstücks Der Herr der Fliegen durch. Was macht diese
Szene deutlich? In welche Richtung haben sich die einstigen Schuljungen bereits entwickelt?
Experimentiert damit, die Szene dramatisch vorzulesen, so dass das Feierlich-Religiöse des Handelns der
Jungen besonders deutlich wird.
•
•
William Goldings Der Herr der Fliegen (Theaterstück), 2. Akt – S. 51f.
1 JACK:
5
ROGER:
10 JACK:
ALLE:
•
•
•
•
•
Da, ich hab' ihn. Seht her. Das ist mein Kopf. (Er hält seinen Speer hoch und bohrt ihn in die
Erde.) Und hier habe ich es getötet. Das markiert die Stelle, wo ich es getötet habe. Das
machen wir jetzt jedesmal, wenn wir ein Schwein getötet haben. Wir markieren die Stelle, wo
wir es getötet haben, mit seinem Kopf. Wir pflanzen ihn ein. Wenn Ihr mal erst gute Jäger seid
und echt gut jagen könnt, könnt Ihr das auch tun. Der Kopf wird was Besonderes sein. Der wird
fest wachsen, weil wir ihn aufgepflanzt und aufgespießt haben wie der Kopf auf der Burgmauer,
wenn Ihr Euch erinnert. Und das hält dann das wilde.... (Er treibt den Kopf in den umgekehrten
Speer.) das wilde Tier ab. Na? (Er geht einen Schritt zurück.) Das ist für Dich, wildes Tier.
Ye - e aaaah!
Ye - e aaaah!
Ye - e aaaah!
Wieso heißt der aufgespießte Schweinekopf in der Geschichte "Herr der Fliegen"? Schlagt im Lexikon
(z.B. www.wikipedia.de) "Herr der Fliegen" nach.
Versucht euch an Simons Begegnung und Gespräch mit dem "Herrn der Fliegen" zu erinnern (oder lest
sie im Roman nach: S. 192f. und S. 200-202). Was erfährt Simon im Kontakt mit ihm? Ist der "Herr der
Fliegen" böse? Wie erklärt ihr euch, dass Simon mit ihm sprechen kann?
Diskutiert die Bedeutung der GeSchweisser, "Bete zum Herr der Fliegen"
schichte vom "Herrn der Fliegen" für
unser Leben in der Zivilisation.
1 Stell dir vor aus irgendeinem Grund fällt der Strom aus
nur ein paar Tage drei oder vier dann geht alles sehr schnell
Lest euch den Songtext des Liedes
Banden ziehen plündernd durch die Straßen
"Bete zum Herr der Fliegen" der
die letzte Schranke fällt und dein kleines Häuschen brennt
deutschen
Alternative-Rock-Band
5 jeder von euch ist dann dabei
Schweisser durch. Übt in Zweierbete zum Herr der Fliegen fall auf die Knie
gruppen, den Text mit verteilten Roldieser Thron der uns über Tiere stellt steht sehr wacklig
len gesprochen vorzutragen. Tragt
glaubst du dass Argumente zählen
ihn euch gegenseitig vor (vielleicht
wenn es nachts da draußen dunkel ist
könnt ihr euch auch das Lied anhö10 wenn die Technik versagt die Faust regiert
ren). Diskutiert: Was wollen Schweisder Tanz ums goldene Kalb beginnt
ser mit dem Text sagen? Was hat
jeder von euch ist dann dabei
der Songtext mit Goldings Herr der
bete zum Herr der Fliegen fall auf die Knie
Fliegen zu tun?
dein Gott ist nur ein totes Schwein
Warum hat Golding wohl Herr der
15 das da im Straßenrand verwest
Fliegen als Titel für die gesamte Gebete zum Herr der Fliegen fall auf die Knie bete
schichte ausgewählt?
(Album: Eisenkopf, 1994)
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-6-
Verantwortung – Schuld – Verdrängung
Die Jungen sind in Herr der Fliegen nach ihrem Flugzeugabsturz ganz sich selbst überlassen – Erwachsene
haben nicht überlebt. Wenn man bedenkt, dass die Kinder auf diese Situation in keiner Weise vorbereitet sind,
muss man staunen, wie gut sie zunächst zurecht kommen. Doch es dauert nicht lange, bis die Dinge ihnen
erst nur leicht, dann aber zunehmend stärker entgleiten und sie mehr und mehr schuldig werden. Erster
Höhepunkt ihres Schuldigwerdens ist Simons Tod. Auch auf den Umgang mit ihrer Schuld sind sie nicht
vorbereitet...
•
Erstellt gemeinsam eine Liste (Wandplakat)
William Goldings Der Herr der Fliegen
aller Dinge, die die Jungen auf der Insel unter(Theaterstück), 2. Akt – S. 70ff.
nehmen, wodurch sie ihre Verantwortung in dieDas war...
ser ungewohnten Situation unter Beweis stellen. 1 PIGGY:
RALPH:
Halt die Schnauze!
Wo möglich schreibt in Klammern den Namen
P
ERCIVAL
:
Das war das Tier, nicht?
des Jungen dazu, von dem die jeweilige AkKeine Antwort. [...]
tion/Idee ausgeht. Versucht euch an den Ablauf
5 MAURICE: Ich war nicht mit im Kreis.
der Handlung zu halten.
RALPH:
Ich auch nicht.
Erstellt eine weitere Liste (weiteres WandplaP
IGGY
:
Ich war... ich habe nichts...
kat), und zwar aller Handlungen / Geschehnisse, durch die die Jungen schuldig werden.
RALPH:
Nichts was?
Fügt auch hier die Namen hinzu und notiert auPIGGY:
Ich habe nichts gesehen.
ßerdem jeweils, wie bzw. weshalb es zu der 10 RALPH:
Ich auch nicht.
Handlung / dem Geschehnis kommt.
MAURICE: Ich auch nicht. Wir haben alle laut
Übt in 6er-Gruppen, den Auszug aus dem 2. Akt
gebrüllt und dann... [...]
des Theaterstückes (s. rechts) vorzuspielen.
PIGGY:
Es war Simon.
Lasst die Jungen mit ihrer Schuld "ringen".
RALPH:
Kannst du dein Maul nicht halten?
Spielt euch die Szene vor.
15 PIGGY:
Es war Mord.
Hätten die Jungen ihr Leben auf der Insel anRALPH:
Wir...
ders gestalten können, so dass ihnen die Dinge
SAM:
waren nicht mit...
nicht entglitten wären? Wie würdet ihr selbst
ERIC:
...im Kreis.
das Zusammenleben auf der Insel organisiePIGGY:
Ich stand draußen.
ren?
20 RALPH:
Ich stand auch draußen.
Wart ihr selbst schon einmal in einer Situation,
PIGGY:
Wir waren alle nicht mit im Kreis,
in der ihr euch überfordert fühltet im Hinblick auf
stimmt's?
eure Verantwortung? Tauscht euch in KleinRALPH:
Ich kann ihn nicht angucken.
gruppen aus.
PIGGY:
Dann guck weg.
•
•
•
•
Der selbst ernannte Anführer Jack versteht es, den Jungen ihre Schuldgefühle im Hinblick auf die Ermordung
Simons zu nehmen, ja er nutzt "das wilde Tier" sogar für seine Zwecke...
• Tragt den folgenden Text so vor, dass Jack mit Autorität spricht und den anderen Ehrfurcht einflößt.
William Goldings Der Herr der Fliegen (Theaterstück), 3. Akt – S. 94
1 JACK:
5
•
•
Das wilde Tier kann sich überall aufhalten, versteht Ihr? Es verändert ständig sein Äußeres. Aber Du
kannst es einer Person an den Augen ablesen, ob das Tier drin steckt. Ich weiß, wenn das Tier in
jemanden gefahren ist. Ich kann es sagen, wenn ich ihn ansehe. Mit dem bloßen Blick. Und wenn das Tier
in wen gefahren ist, mußt du es töten, wie wir Cambourne [Simon] getötet haben. Das war in Ordnung.
Weil... das Tier war in ihn hineingefahren. Nach ihm war es in Fetty und jetzt ist es in... [...] Es ist in Ralph
gefahren. Es steckt in dem hochnäsigen, kleinen, schwachen... (mit Widerwillen, als handle es sich um
eine Sorte Mensch, der er nicht angehört) Jungen.
Was ist so gefährlich an Jack? Vergleicht Jack und seine Erklärung mit Personen der Geschichte, die sich
ähnlicher Erklärungen bedient haben. Haltet ihr Herr der Fliegen für ein politisches Werk?
Wie geht man mit Schuld, die man auf sich geladen hat, am besten um?
Und mitten unter ihnen, mit verfilztem Haar, schmutzigem Leib und verschmierter Nase beweinte Ralph
das Ende der Unschuld, die Finsternis in des Menschen Herz und den Todessturz Piggys,
des guten, klugen Freundes.
William Golding, Herr der Fliegen, S. 282
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-7-
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-8-
party
encounters
retrogression
accident
threat
learning
welcome / unwelcome
ship
success
hunting
danger
task
health
feasting
end of dream
miracle rescue
escape
end of journey
social life
day & night
bad luck
sadness
sea
water
imagination
rescue
hatred
religion
reflecting
food
orgy
order
death
fear
memories
enemy
THE STAY ON THE ISLAND
alone / as a group
responsibility
conflict
dreams
rationality contact with the outside world
happiness
fire
language
weather
suffering
friend
drugs
trust
technology
outsider
loneliness
fighting
killing
fun
progress
superstition
helping
holidays
search miracle
frustrated (im)mature
experienced
strong
rich
sensible
(un)believing
old
(un)happy
(non)conformist
(ir)rational
after their stay on the island
MAIN CHARACTERS
guilty
self-confident
contented
Like William Golding's Lord of the Flies many other stories deal with a welcome or unwelcome stay on an island – for
some reason it is a very popular motif of world literature. The diagram offers some typical themes, topics and motifs of
(im)mature naïve
this genre, often referred to as 'robinsonade' (after Daniel Defoe's Robinson Crusoe).
adventurous lonely on a quest
• Use the diagram to tell the story of Lord of the Flies, picking up
words from the diagram and explaining how they are relevant to the
(un)happy desperate innocent
story. Are there any important words missing?
• What can you say about the development of the main characters
MAIN CHARACTERS
Ralph and Jack? Have they changed in the course of the story?
before their stay on the island
Write a diary entry for each of them after their rescue, in which they
(non-)conformist young brave
reflect on the events on the island.
• Compare Lord of the Flies with other robinsonades you know (e.g.
fearful bored poor helpless
Defoe's Robinson Crusoe, Stevenson's Treasure Island, Ballantyne's
love
Coral Island, Garland's The Beach), using the diagram.
(ir)rational weak
escape
nature
•
Use the diagram to invent your own robinsonade. First decide on the
irrationality
dream accident
luck
general design and development of the story. Then write a synopsis
hope
punishment retreat
and the first few pages of your story.
On the island: Lord of the Flies & other robinsonades
Ralph – an average boy?
While Simon represents the good side of man's character and Jack the evil side, Ralph, being the protagonist
and a round character, is a mixture of both. On the one hand, he is a likeable boy who the other boys even
elect their leader and look up to. On the other, every now and again he is governed by impulses that reveal a
darker side of his character...
•
•
Having watched the play or read the novel, note down any positive and negative behaviour or character
traits of Ralph in the respective half of the circle below.
Then share your findings and discuss what you like about Ralph and what you don't like about him.
his good side
RALPH’s
complex character
his bad side
•
•
•
•
Have a debate on the question "Is Ralph a good leader?". Prepare the debate in two groups: one group
supports Ralph as a good leader, the other group argues that he isn't a good leader.
Imagine you are Piggy. Select three moments of the story when he is alone and have him reflect on
Ralph's character and his relationship to Ralph. Write his interior monologue for each of these moments.
Read the final stage direction of the stage version of Lord of the Flies (see box below) and Golding's own
commentary on the first and last scene of Lord of the Flies. Write Ralph's interior monologue for the final
moment of the play.
In what sense is Ralph an average boy? In what sense is he more than average?
The Officer goes. The smoke is now clearing. The tribe is still standing round Ralph. Jack, whose face is still blank,
steps forward and throws something down before Ralph. Piggy's glasses. Slowly, Ralph picks them up. And, overcome
with quite adult grief, he buries his face in his hands as he sits alone, centre stage. There is silence, and one by one the
tribe melt away. The final image is of Ralph, alone in the centre of the stage, weeping for the darkness of man's heart
and the fall through the air of the true, wise friend called Piggy.
The light fades to blackout.
Final stage direction of William Golding's Lord of the Flies, adapted for the stage by Nigel Williams (London, 1996), p. 123
The picture I had in my mind of the change to be brought about was exemplified by two pictures of the little boy Ralph. The first is
when he discovers he is on a real desert island and delights in the discovery... This is innocence and hope. But the picture changes
and the book is so designed that our last view of Ralph is very different. By the end, he has come to understand the fallen nature of
man, and that what stands between him and happiness comes from inside him....
William Golding on the first and last scene of Lord of the Flies
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
-9-
Jacks Macht & Maske
Der Junge Jack, Anführer des Chors und später der Jäger, verkörpert auf der Insel das Prinzip des Bösen. Er
strebt nach Macht, Macht über die anderen Jungen, Macht über die Natur. Die Geschichte Herr der Fliegen
zeigt, wie er allmählich vom Chorführer zum brutalen Stammesführer wird. Auf dem Weg dorthin legt er Stück
für Stück seine Hemmungen ab – er übergibt sich immer mehr den niederen Impulsen der menschlichen Natur.
•
•
•
•
Erstellt eine Liste der Eigenschaften und Charakterzüge, die Jack zu Beginn der Geschichte aufweist.
Inwiefern bedeutet Ralphs Agieren als Anführer der Jungen eine beständige Beschränkung von Jacks
Streben und Handeln? Wieso geraten die zwei schon recht früh in der Geschichte aneinander?
Wählt eine Szene aus, in der Jack und Ralph sich streiten, schreibt ein kleines Textbuch (Dialog und
Regieanweisungen) für die Szene, studiert sie ein und führt sie euch gegenseitig vor. Vergleicht den Jack
der verschiedenen Gruppen. Welche Gruppen haben ihn besonders machtgierig gezeigt? Wie?
In seinem Streben nach Macht spielt das Jagen von Schweinen eine große Rolle. Zunächst ist Jack nicht
erfolgreich, doch dann hat er eine besondere Idee... Lest den folgenden Romanauszug zum Design und
Wirken der Maskierung:
Jack ging an sein neues Gesicht. Er machte eine Backe und eine Augenhöhle weiß, rieb dann Rot über die andere
Gesichtshälfte und schmiss sich einen schwarzen Holzkohlestrich quer vom rechten Ohr links hinunter zum Kinn. Er
suchte auf dem Wasser sein Abbild, aber sein Atem wellte den Spiegel.
"Samneric, holt mir mal eine Kokosnuss. Eine leere."
Er kniete nieder und nahm die Wasserschale. Ein rundlicher Lichtfleck fiel auf das Gesicht, und in den Tiefen des
Wassers ward es hell. Er war überrascht; was er sah, war nicht er selbst, sondern ein Furcht erweckender Fremdling. Er
schüttete das Wasser aus, sprang auf und lachte erregt. Er stand neben dem Teich, und seinen sehnigen Körper krönte
eine Maske, die die Blicke aller auf sich zog und sie erschreckte. Er begann herumzutanzen und sein Lachen ging in
blutdürstiges Knurren über. Er kapriolte auf Bill zu, und die Maske war etwas ganz Selbständiges, hinter dem Jack sich
verbarg, von Scham und Befangenheit erlöst. Das Gesicht aus Rot und Weiß und Schwarz schwang durch die Luft und
hüpfte Bill entgegen. Zuerst lachte Bill, dann verstummte er plötzlich und stolperte durch die Büsche davon.
Jack rannte auf die Zwillinge los.
"Die andern bilden eine Kette. Auf los!"
"Aber –"
"– wir –"
"Auf los! Ich schleiche mich an und – zack!"
William Golding, Herr der Fliegen, S. 89
•
•
Malt die Maske in der hier abgedruckten Zeichnung nach.
Haltet euch dabei genau an Goldings Vorgaben (s.o.). Wie
wirkt die Maske auf euch?
Lest den Romanauszug noch einmal und unterstreicht alle
Informationen zur Wirkung der Maske. Unterstreicht
Informationen zur Wirkung auf Jack selbst in einer anderen
Farbe. Vergleicht und diskutiert eure Ergebnisse.
Falls sich einer von euch bereit erklärt, sich schminken zu lassen, und ihr
deckende Farben in Rot, Weiß und Schwarz habt, könnt ihr die Wirkung von
Jacks Maskierung auf euch ausprobieren. Der Geschminkte sollte erst, wenn er
bzw. sie fertig geschminkt ist, vor die anderen treten und sich dann ähnlich wie
Jack den anderen unvorhergesehen nähern. Der Aufwand lohnt sich!
•
•
•
•
•
•
Habt ihr selbst schon erlebt, dass eine Maskierung, Kostümierung, ein Alias etc. einen Menschen –
vielleicht auch euch selbst – in ähnlicher Weise verändert hat?
Jack gewinnt immer mehr Macht im Verlauf der Geschichte. Und die Jungen hören auf ihn. Wäre er der
bessere Anführer gewesen? Wäre, wenn statt Ralph Jack zum Anführer gewählt worden wäre, womöglich
alles besser verlaufen auf der Insel?
Wie übt Jack seine Macht aus? Erstellt einen Katalog der Mittel, die Jack einsetzt, um seine Machtposition
aufzubauen und zu sichern.
Wie hat sich Jack im Laufe der Geschichte verändert? Notiert alle Details, die euch auffallen. Warum lässt
Golding ihn wohl ursprünglich einen Chorführer sein?
Gibt es Kinder (Menschen) wie Jack? Ist er übertreiben oder realistisch gezeichnet?
Wie überzeugend fandet ihr den Jack in der Theateraufführung? War seine Machtbesessenheit deutlich?
Hat er Angst verbreitet? Wie wirkte seine Maske auf euch?
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 10 -
Homo homini lupus
In Herr der Fliegen stellt William Golding dar, wie die Kinder auf der Insel mehr und mehr zu aggressivem
Verhalten neigen – ganz wie die Erwachsenen, die in einen atomaren Dritten Weltkrieg verwickelt sind. Je
länger die Kinder auf der Insel sind, desto ungebremster lassen sie ihrem Aggressionstrieb freien Lauf...
• Verständigt euch darüber, was Aggression überhaupt ist. Schreibt in Partnergruppen Definitionen auf und
vergleicht sie anschließend mit der unten abgedruckten Definition aus Wikipedia.de (Info-Box).
• Lest euch in der Info-Box die Erklärungen zu Formen und Zielen von Aggression durch. Versucht die
verschiedenen Punkte (durchnummeriert) auf Herr der Fliegen anzuwenden: Welche Formen von
Aggression werden gezeigt? Welche Ziele werden damit jeweils verfolgt? Werden in Herr der Fliegen
Aggressionsformen oder -ziele gezeigt, die sich hier nicht einordnen lassen?
Als Aggression (lat. aggredi: herangehen, angreifen) wird
feindseliges Verhalten bezeichnet, das die eigenen Interessen
unter Verletzung der Interessen des Gegenübers durchzusetzen
versucht. Aggressives Verhalten ist im Tierreich weit verbreitet.
Im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten äußert sich
Aggression in verbalen oder tätlichen Angriffen gegenüber
Personen, Personengruppen und Sachen.
Formen und Ziele von Aggression
Unter Aggression versteht man die beabsichtigte physische
und/oder psychische Schädigung eines Lebewesens (Mensch
oder Tier) oder die Beschädigung eines Gegenstandes. Wichtig
ist dabei die Absicht, unabhängig davon, ob es zu einer
Schädigung kommt oder nicht (wenn zum Beispiel das Opfer in
letzter Sekunde ausweicht). Formen der Aggression sind:
1. offene physische Form: Schlagen, Töten, körperliches
Bedrohen
2. offene verbale Form: Beleidigen, Spotten, mimische
Ausdrucksweisen, Schreien
3. verdeckte Form: Phantasien
4. indirekte Form: üble Nachrede, Barrieren errichten
•
5. emotionale Form: Ärger, Wut, Groll, Hass
In vielen Fällen ist aggressives Verhalten ein Versuch, ein
bestimmtes Problem zu lösen. Aggressives Verhalten wird dann
"instrumentell" eingesetzt, das heißt, es wird versucht, auf diese
Weise bestimmte Ziele zu erreichen (z.B. während eines
Fußballspiels). Davon abzugrenzen ist die feindselige
Aggression, deren Ursache Wut und nicht die Erreichung eines
übergeordneten
Ziels
ist.
Weitere
(motivationale)
Unterscheidungsmerkmale:
1. positive vs. negative
2. spontane vs. reaktive vs. befohlene
3. ernste vs. spielerische
"Typische" Aggressionsziele sind zum Beispiel:
1. Das Durchsetzen eigener Wünsche und Interessen, die mit
Wünschen anderer im Konflikt stehen
2. Beachtung durch andere finden (Rangordnung)
3. Reaktion auf Aggression anderer (Abwehr)
4. Vergeltung erlittener Aggressionsakte
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Aggression (11.03.2006; gekürzt)
Lest euch die zwei folgenden Auszüge aus Herr der Fliegen, Kap. 4 (S. 84-87) durch. Welche Formen von
Aggression und welche Ziele zeigen sich hier? Wie kommt es zu diesen aggressiven Handlungen?
Die drei kleinsten Kinder auf der Insel, Henry, Percival und Johnny, knien im Sand und spielen einträchtig mit ihren schön
dekorierten Sandburgen...
Roger und Maurice kamen aus dem Wald. Sie waren abgelöst worden am Feuer und heruntergekommen, um zu baden. Roger
ging voran, mitten durch die Burgen, zertrampelte die Türme, begrub die Blumen und kickte die feinen Steine zur Seite. Maurice
folgte lachend und setzte das Zerstörungswerk fort. Die drei Kleinen hielten inne in ihrem Spiel und schauten auf. Zufällig waren
gerade die Stellen, an denen ihnen lag, nicht berührt worden, sodass sie nicht aufbegehrten. Nur Percival begann zu wimmern und
hatte das Auge voll Sand, und Maurice rannte davon. In seinem früheren Leben war Maurice gezüchtigt worden, weil er einem
Schwächeren Sand ins Auge geworfen hatte. Jetzt konnte ihn die schwere Hand des Vaters nicht treffen, doch er spürte das
Unbehagen des Missetäters. Tief in seinem Innern suchte er unsicher nach einer Entschuldigung. Er murmelte etwas von
Schwimmen und setzte sich in Trab.
Kurz darauf versteckt sich Roger hinter einer Palme...
Roger bückte sich, hob einen Stein auf, zielte und warf nach Henry –
traf absichtlich daneben. Der Stein, jenes Zeichen finsterer Urzeit,
schlug fünf Meter rechts von Henry auf und fiel ins Wasser. Roger
sammelte eine Hand voll Steine auf und begann zu werfen. Doch da
war ein Raum um Henry, etwa sechs Meter im Durchmesser, in den er
nicht zu werfen wagte. Unsichtbar, aber gebieterisch war hier das Tabu
von früher. Das hockende Kind umgab der Schutz der Eltern und der
Schule und der Polizei und des Gesetzes. Rogers Arm war durch eine
Zivilisation gehemmt, die nichts von ihm wusste und in Trümmern lag.
•
•
Setzt euch in einen Stuhlkreis und lasst jeden ein
Statement zu folgenden Fragen abgeben (im
Uhrzeigersinn): Woher kommen Aggressionen
überhaupt? Weshalb wirst du bisweilen aggressiv?
Diskutiert anschließend gemeinsam folgende Fragen: Wie geht unsere Gesellschaft mit Aggressionen um?
Wie geht man selbst am besten mit Aggressionen um? Was läuft in Herr der Fliegen falsch?
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 11 -
Der gute, kluge Freund Piggy...
Erst zeigt sich Ralph in Herr der Fliegen eher genervt von Piggy, dem Jungen, der sich an seine Fersen heftet
und der immer kluge Vorschläge macht. Als er von ihm dessen Spitznamen Piggy erfährt, verspricht er zwar,
ihn den anderen nicht zu verraten, hält sich dann aber nicht daran (siehe Textauszug). Doch schon bald merkt
der Anführer Ralph, dass Piggy ihm eine große Hilfe ist. Sein Verhältnis zu ihm wird im Verlauf der Geschichte
immer besser – Ralphs letzte Gedanken im Stück gelten Piggy, "dem guten, klugen Freund"...
• Erstellt ein Charakterprofil von Piggy: Alter,
William Goldings Der Herr der Fliegen
Familie, Größe, Aussehen, körperliche Auffällig(Theaterstück), 1. Akt – S. 10f.
keiten, Einstellungen, Verhalten, Rolle in der
1 PIGGY:
Wir
sollten
eine
Versammlung
Gruppe usw. Ihr könnt eure Ergebnisse auf eieinberufen.
nem Wandplakat präsentieren.
JACK:
Sollten wir das? (Er mag die Art des
• Übt in 4er-Gruppen, den Auszug aus Akt 1
Jungen nicht.) Wer ist das gleich, hast
dramatisch vorzulesen. Achtet darauf, dass die
Du gesagt?
Figuren und ihre Einstellung / ihr Verhältnis zu- 5 RALPH: Frag ihn.
einander auch aus der Art, wie sie miteinander
PIGGY:
Ich hab' bloß gemeint, wir sollten eine
Versammlung einberufen.
sprechen, hervorgeht. Experimentiert mit verJACK:
Wer bist Du?
schiedenen Rollenverteilungen.
PIGGY:
Is nich wichtig, wer ich bin. (zu Simon)
• Je zwei 4er-Gruppen tun sich zusammen. Der
Wir sollten eine Versammlung abhalten.
10
Auszug wird noch einmal vorgelesen, aber jede
(Er unterbricht sich.) Die Namen
Rolle ist doppelt besetzt. Einer der beiden liest
aufschreiben und uns organisieren.
jeweils den Text, den die Figur spricht, der anJACK:
Na schön, dann fangen wir mal gleich mit
dere spricht hinterher mögliche Gedanken der
Deinem an.
jeweiligen Figur (als Subtext aus der Sicht der 15 PIGGY:
Ich hab ja bloß gemeint...
Figur formuliert). Nach dem Üben präsentiert
RALPH:
Putziger Name, echt.
euch gegenseitig den Auszug samt Subtext.
PIGGY:
Ralph!
Vergleicht die Subtexte der verschiedenen
RALPH:
Ist was?
Gruppen.
PIGGY:
Du hast's mir versprochen.
• Wie denkt ihr über den Konflikt zwischen Piggy 20 RALPH: Was hab' ich Dir versprochen?
und Ralph? Was haltet ihr von Ralphs VerhalPIGGY:
Das weißt Du ganz genau.
RALPH:
Keine Ahnung, wovon Du redest.
ten? Warum verrät er Piggys Spitznamen? VerPIGGY:
Doch... klar hast Du...
hält sich Piggy sinnvoll? Was hätte er anders
RALPH:
Nämlich er heißt Piggy.
machen können?
Piggy? Wie Schweinchen?
• Wenn ihr das ganze Stück betrachtet: Ist Piggy 25 JACK:
P
IGGY
:
Du hast's mir versprochen!
der "geborene Außenseiter"? Wie kommt es
Ralph ist unangenehm berührt.
dazu, dass er zum Außenseiter wird? Hätte das
R
ALPH:
Piggy!
verhindert werden können? Wenn ja, wie?
P
IGGY:
Du
hast's versprochen!
Schreibt die Geschichte um.
30
Jack und Ralph kommen sich näher.
• Was sind Piggys Leistungen für die Gruppe? Wie
JACK:
Volltreffer!
wäre der Inselaufenthalt ohne ihn möglicherPIGGY:
(brüllt) Du hast's versprochen!
weise abgelaufen?
RALPH:
(brüllt) Nie im Leben!
• Wie kommt es überhaupt, dass es in vielen
PIGGY:
(brüllt) Doch! Du hast's versprochen!
Gruppen einen Außenseiter gibt? Liegt das an 35 RALPH: (brüllt) Du hast Dich blöd benommen!
der Person selbst oder an den anderen? Was
MAURICE: Wozu brauchen wir eine Versammlung?
bringt es der Gruppe, einen Außenseiter zu haZu was soll die Versammlung gut sein?
ben?
RALPH:
Zu was die... (Sein Blick wandert von
Jack zu Piggy.)
• Golding hat vielen seiner Figuren Namen gege40
P
IGGY
:
Damit
wir hier gerettet werden. Dazu
ben, die einen tieferen Sinn haben: Simon z.B.
brauchen
wir hier eine Versammlung.
ist in der Bibel der ursprüngliche Name des JünUm
zu
entscheiden.
gers und Apostels Petrus; er lässt sich aus dem
JACK:
Erst mal müssen wir entscheiden, wer
Hebräischen herleiten als "einer, der horcht und
hier die Verantwortung übernimmt. Und
zuhört". Inwiefern passt das? Welchen tieferen
das wäre ich. Weil ich den Chor anführe.
45
Sinn erhält der Name Piggy im Verlauf der Geschichte?
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 12 -
Simon – Heiliger oder Loser?
Simon ist kein normaler Junge. Er ist anders als alle anderen Jungs auf der Insel und doch setzt er sich immer
wieder für sie ein. Als er mit seiner guten Nachricht, dass es kein wildes Tier gibt, zu ihnen kommt, halten sie
ihn im Dunkeln für das wilde Tier und ermorden ihn... William Golding selbst nennt Simon einen Heiligen.
•
Sammelt alle Informationen zu Simon, die ihr finden könnt, und tragt sie in die Tabelle ein. Erklärt,
inwiefern Simon sich von den anderen Kindern abhebt. Kennt ihr jemanden, der Simon in gewisser
Hinsicht ähnlich ist? Inwiefern ähnelt er bzw. sie Simon? Inwiefern ist er bzw. sie doch ganz anders?
Körperliches &
Gesundheit:
Vorlieben &
Interessen:
Einstellung zum
Inseldasein:
Einsatz für die
Gemeinschaft:
Besondere Aktionen
& Erlebnisse:
Sonstiges:
•
•
•
Informiert euch über die Bedeutung der Epilepsie in der Antike, z.B. unter http://de.wikipedia.org/
wiki/Epilepsie#Geschichte. Was hat Simons Epilepsie in der Geschichte zu bedeuten?
Wie gefällt euch die Besetzung des Simon in der Theaterinszenierung? Passt der Schauspieler zu der
Figur, die er verkörpert? Welche Wesenseigenschaften kommen besonders gut heraus? Gibt es eine
Szene/Momente, die er eurer Meinung nach anders spielen sollte?
Tragt gemeinsam in einem Netzdiagramm um das Wort "Wildes Tier" herum all die typischen
Vorstellungen ein, die man mit einem wilden Tier verknüpft (z.B. scharfe Zähne).
scharfe Zähne
WILDES TIER
•
Lest dann in Herr der Fliegen aus Kapitel 9 die Seiten 211 bis 215 oben und tragt in eine Tabelle zentrale
Zitate zur Beschreibung einerseits der tanzenden und mordenden Gruppe von Jungen und andererseits
des "wilden Tieres" Simon ein (bsd. S. 213-215). Vergleicht eure Eintragungen untereinander.
Beschreibung der tanzenden und
mordenden Gruppe von Jungen
•
•
•
•
...
Beschreibung des
"wilden Tieres" Simon
Vergleicht eure Eintragungen in der Tabelle mit den typischen Eigenschaften eines wilden Tieres (siehe
Netzdiagramm oben). Was fällt auf? Was mag Golding mit dieser Art der literarischen Darstellung von
Täter und Opfer bezwecken?
Vergleicht den Romantext (S. 211-215) mit der Theateraufführung. Gelingt es, die Ermordung des Simon
überzeugend und eindringlich darzustellen?
Lest euch den Schluss des Kapitels 9 (S. 215f.) der Romanfassung durch: Wie gestaltet Golding Simons
"Entschwinden"? Was fällt hier inhaltlich und sprachlich auf? Was mag diese Darstellung bezwecken?
Ist Simon ein Heiliger oder ein Loser? Erstellt eine Bild-Text-Collage zu 'Simon, ein Heiliger' bzw. zu
'Simon, ein Loser'; präsentiert sie der Klasse und erklärt dabei die verschiedenen Bild- und Textelemente.
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 13 -
Making sense of Lord of the Flies
The remarkable thing is that, despite being very much a product of its place and time…,
Lord of the Flies remains an influential and powerful comment on human evil.
Kirstin Olsen, Understanding Lord of the Flies (Westport, 2000), p. 2
It took Wiliam Golding a great effort to get his novel Lord of the Flies published. One manuscript reader’s
verdict on an earlier version of Lord of the Flies reads like this: "absurd and uninteresting fantasy about the
explosion of an atomic bomb on the colonies and a group of children who land in jungle country near New
Guinea. Rubbish and dull. Pointless." When Lord of the Flies was finally published in 1954, it soon became a
tremendous success. One of the reasons certainly was the fact that the story expressed some truths about
mankind which Golding had learned in his own life...
• Knowing the story of Lord of the Flies, read Golding's short biography and try to relate the information
given to Lord of the Flies. In what sense is the story "a product of its place and time" (Olsen)?
William Golding was born in Cornwall, England, in 1911. He studied Science and English in Oxford. In
1939 he married and had two children. With the outbreak of the Second World War he joined the Royal
Navy, serving as a lieutenant commanding a rocket-firing ship, and took part in the D-Day Normandy
landings in 1944. Between 1945 and 1962 he worked as a teacher of English and Philosophy while
establishing himself as a writer. The writer William Golding is best known for his themes of the struggle
between good and evil and for symbolism that invited interpretations on many levels. Being a critic of
modern society, he said literature should help people become aware of the responsibility they have. His
first novel to be printed was Lord of the Flies (1954) – it is considered a number-one classic of modern
literature. In 1983 Golding was awarded the Nobel Prize for Literature, the highest of all literary awards.
He was knighted Sir William Golding in 1988. He died in 1993.
•
Now read Golding's various comments on the meaning of Lord of the Flies. Then underline the five
sentences that you consider most important. Explain your choice to the group.
William Golding on the meaning of Lord of the Flies:
The whole book is symbolic in nature except the rescue in the end where adult life appears, ... enmeshed in the same evil as the
symbolic life of the children on the island. ... Who will rescue the adult and his cruiser?
The theme is an attempt to trace the defects of society back to the defects of human nature. The moral is that the shape of society
must depend on the ethical nature of the individual.
Before the Second World War, I believed in the perfectibility of social man; that a correct structure of society would produce good
will; and that therefore you could remove all social ills by a reorganization of society. It is possible that today I believe something of
the same again; but after the war I did not because I was unable to. I had discovered what one man could do to another... I am
thinking of the vileness beyond all words that went on, year after year, in the totalitarian states... They [= evil things] were done,
skilfully, coldly, by educated men, doctors, lawyers, by men with a tradition of civilization behind them...
It seemed to me that man’s capacity for greed, his innate cruelty and selfishness was being hidden behind a kind of pair of political
pants. I believed then, that man was sick – not exceptional man, but average man. I believed that the condition of man was to be a
morally diseased creation and that the best job I could do at the time, was to trace the connection between his diseased nature and
the international mess he gets himself into... I decided to take the literary convention of boys on an island, only make them real boys
instead of paper cutouts with no life in them, and try to show how the shape of the society they evolved would be conditioned by their
diseased, their fallen nature.
One of our faults is to believe that evil is somewhere else and inherent in another nation. My book was to say: you think that now the
war is over and an evil thing destroyed, you are safe because you are naturally kind and decent. But I know why the thing rose in
Germany. I know it could happen in any country. It could happen here.
That really is, I suppose you could say, what the book is about: if you don’t have rules, that is to say, if you don’t have law, then
(quotes drawn from various sources, esp. W. Golding, "Fable", in The Hot Gates, London, 1965)
you’re lost, you’re finished, you’re gone.
•
•
•
In groups of 4 or 5, record an audio collage of Golding's quotes and key passages from Lord of the Flies
that serve to illustrate his thoughts.
Read Golding's words about interpreting Lord of the Flies (see grey box below). What is your personal
interpretation? Is the story "rubbish", "dull" and "pointless" (see grey box at the top of the page)?
Do you feel differently about the story after having watched the theatre performance? In what way? Why?
There have been so many interpretations of the story that I’m not going to choose between them – make your own choice!
They contradict each other, the various choices. The only choice that really matters, the only interpretation of the story,
if you want one, is your own – not your teacher’s, not your professor’s, not mine, not a critic’s, not some authority’s.
The only thing that matters is, first, the experience of being in the story, moving through it; then any interpretation you like,
if it’s yours, then that’s the right one, because what’s in a book is not what an author thought he put into it –
it’s what the reader gets out of it.
William Golding (extract from his audio commentary on the Criterion Collection DVD Lord of the Flies, directed by Peter Brook)
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 14 -
"The Meaning of It All"
Extracts from an interview with William Golding
You're not primarily interested in giving the sort of body and
pressure of lived life in a wide society; obviously not, because
all your books have been concerned with either persons or
societies, unnaturally isolated in some sense. It is legitimate to
assume from that that you are concerned with people in this
kind of extremity of solitariness.
Well, no, I don't think it is legitimate. My own feeling about it is that
their isolation is a convenient one, rather than an unnatural one. Do
you see what I mean?
Yes, I do see, but I'm not sure about the word "convenient"
here. Convenient to you because you want to treat boys in the
absence of grown-ups, is this what you mean?
Yes, I suppose so. You see it depends how far you regard intentions as being readable. Now, you know and I know about teaching
people; we both do it as our daily bread. Well, you see, perhaps,
people who are not quite as immature as those I see, but my own
immature boys I watch carefully and there does come a point which
is very legible in their society at which you can see all those things
(as shown in Lord of the Flies) are within a second of being carried
out – it's the master who gets the right boy by the scruff of the neck
and hauls him back. He is God who stops a murder being committed.
Yes, this is why one of your boys, Piggy, often refers to the
absence of grown-ups as the most important conditioning
factor in the situation. The argument is, then, that out of a
human group of this kind, the human invention of evil will
proceed, provided that certain quite arbitrary checks are not
present.
Yes, I think so; I think that the arbitrary checks that you talk about
are nothing but the fruit of bitter experience of people who are adult
enough to realise, "Well, I, I myself am vicious and would like to kill
that man, and he is vicious and would like to kill me, and therefore,
it is sensible that we should both have an arbitrary scheme of
things in which three other people come in and separate us."
This makes it interesting, I think, to consider the place among
your boys of the boy, Simon, in Lord of the Flies, who is
different from the others and who understands something like
the situation you're describing. He understands, for example,
that the evil that the boys fear, the beast they fear, is
substantially of their own invention, but when, in fact, he
announces this, he himself is regarded as evil and killed
accordingly. Are we allowed to infer from your myth that there
will always be a person of that order in a group, or is this too
much?
It is, I think, a bit unfair not so much because it isn't germane, but
simply because it brings up too much. You see, I think on the one
hand that it is true that there will always be people who will see
something particularly clearly, and will not be listened to, and if they
are a particularly outstanding example of their sort, will probably be
killed for it. But, on the other hand, that in itself brings up such a
vast kind of panorama. What so many intelligent people and
particularly, if I may say so, so many literary people find, is that
Simon is incomprehensible. But, he is comprehensible to the
illiterate person. The illiterate person knows about saints and
sanctity, and Simon is a saint.
Yes, well he's a land of scapegoat, I suppose.
No, I won't agree. [...] You see, a saint isn't just a scapegoat, a saint
is somebody who in the last analysis voluntarily embraces his fate,
which is a pretty sticky one, and he is for the illiterate a proof of the
existence of God because the illiterate person who is not brought
up on logic and not brought up always to hope for the worst says,
"Well, a person like this cannot exist without a good God."
Therefore the illiterate person finds Simon extremely easy to
understand, someone who voluntarily embraces this beast goes ...
and tries to get rid of him and goes to give the good news to the
ordinary bestial man on the beach, and gets killed for it.
Simon in fact is coming down from the top of the hill where
he's seen the dead body of the parachutist, in order to tell the
other people that all is well. He's not embracing his faith which
is to be killed by the other people; he thinks he's going to put
them right.
Ah, well, that's again a question of scale, isn't it? The point was that
out of all the people on that island who would ascend the mountain,
Simon was the one who saw it was the thing to do, and actually did
it; nobody else dared. That is embracing your fate, you see.
Ah, yes, without really any sense that what will happen in the
end is that he shall become the beast, which is what he does.
No, he doesn't become the beast, he becomes the beast in other
people's opinions.
He becomes the beast in the text also: "The beast was on its
knees in the centre, its arms folded over its face." Of course,
you're here reporting what the boys in their orgiastic fury
thought Simon was, but I should have said that that way of
reporting allows a certain ambiguity of interpretation here,
which you cannot, in fact, deny us.
I thought of it myself originally, I think, as a metaphor – the kind of
metaphor of existence if you like, and the dead body on the
mountain I thought of as being history, as the past. There's a point
a couple of chapters before where these children on the island
have got themselves into a hell of a mess, they're – it's the things
that have crawled out of their own bones and their own veins, they
don't know whether it's a beast from sky, air or where it's coming
but there's something terrible about it as one of the conditions of
existence.
At the moment when they're all most anguished they say, "If only
grown-ups could get a sign to us, if only they could tell us what's
what" – and what happens is that a dead man comes out of the sky.
Now that is not God being dead, as some people have said, that is
history. He's dead, but he won't lie down. All that we can give our
children is to pass on to them this distressing business of a United
States of Europe, which won't work, because we all grin at each
other across borders and so on and so forth. And if you turn round
to your parents and say "Please help me," they are really part of the
old structure, the old system, the old world, which ought to be good
but at the moment is making the world and the air more and more
radioactive.
The interview was conducted by Frank Kermode and broadcast on the BBC Third Programme, August 28, 1959; extracts have been reprinted in
Books and Bookmen, 5 (October, 1959), 9-10. Source: http://lib.meta.ua/index.php?book_id=3413 (abridged)
•
•
Four groups are each assigned a different topic: (1) man in general, (2) Simon & religion, (3) society &
politics, and (4) literature & writing. In your groups, read the interview and prepare a list of the most
important information concerning your topic. Then underline about three key quotations to support your
findings and prepare a presentation. Present your findings to the whole class and discuss Golding's ideas.
Which questions would you like to ask Golding? Each of you write down a question on a piece of paper,
hand it on, and then answer your neighbour's question in the light of what you know about Golding and
Lord of the Flies. Afterwards the class splits up into four groups. Each group prepares an interview based
on those questions and answers. The interviews are rehearsed and finally presented.
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 15 -
Himmel und Hölle...
Als die Jungen in Herr der Fliegen zu Beginn erkennen, dass sie auf einer Insel sind, freuen sich einige riesig
und wähnen sich im Paradies; andere sind besorgt. Nach einiger Zeit verstärkt sich die Sorge, weil die
Vorstellung Oberhand gewinnt, dass es ein wildes Tier auf der Insel gebe, und sie sich bedroht fühlen. Als die
Insel schließlich zum brennenden Inferno geworden ist, werden sie von einem Marineoffizier gerettet...
•
•
Notiert in der unten stehenden Grafik auf der linken Seite (Plus) der Insel zunächst alles Positive, das die
Insel für die Jungen bereithält (z.B. Früchte), sowie Positives, das von den Kindern ausgeht. Tragt dann
alles Negative auf der rechten Seite (Minus) ein. Unterstreicht alles Positive und Negative, das von der
Insel ausgeht. Was fällt euch auf?
Notiert nun im mittleren Ring der Grafik alle Informationen aus Herr der Fliegen zur Welt der
Erwachsenen. Wann gibt es Berührungen der beiden 'Welten'? In welchem Bezug stehen die Welt der
Erwachsenen und die Welt der Jungen? Welche Aussage über das Wesen des Menschen ist darin
erkennbar?
GOTT?
REST DER WELT –
+
DIE INSEL –
WELT DER JUNGEN
–
WELT DER ERWACHSENEN
TEUFEL?
•
•
•
Gibt es Hinweise auf die Existenz Gottes in Herr der Fliegen? Notiert alles hierzu auf dem äußeren Ring
oben. Gibt es Hinweise auf die Existenz des Teufels? Notiert alles hierzu auf dem äußeren Ring unten.
Diskutiert eure Eintragungen und Ansichten.
Wer ist der "Herr der Fliegen"? Welche Bedeutung kommt ihm zu? Was heißt dieser Ausdruck?
Welche Rolle spielt Simon in dem gesamten Geschehen? Ist sein Tod ein Hinweis auf das Fehlen Gottes?
Wer wird den Erwachsenen und sein Kriegsschiff retten?
William Golding über Herr der Fliegen
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 16 -
JTB-Produktion: William Goldings Der Herr der Fliegen
Medien (Auswahl)
Roman
• William Golding, Lord of the Flies (London: Faber and Faber/Petersen, 22002), ISBN 3883891657
• William Golding, Lord of the Flies. With additional materials, hg. D. Smolka (Frankfurt/M.: Diesterweg,
1994), ISBN 3425048465
• William Golding, Herr der Fliegen, aus dem Englischen von H. Stiehl (Frankfurt/M.: Fischer
Taschenbuch, 482004), ISBN 3596214629
Verfilmungen
• Lord of the Flies / Herr der Fliegen (GB, 1964; Regie: Peter Brook), s/w, VHS / DVD
Die englische Version ist als DVD in der Criterion Collection erhältlich und bietet sehr interessantes
Bonusmaterial, z.B. Romanausschnitte gelesen von William Golding, Hinter den Kulissen,
Kommentare
• Lord of the Flies / Herr der Fliegen (USA, 1990; Regie: Harry Hook), VHS / DVD
Textbuch (Bühnenfassung)
• William Golding's Lord of the Flies, adapted for the stage by Nigel Williams (London: Faber and
Faber, 1996), ISBN 0571160565
• William Goldings Der Herr der Fliegen, aus dem Englischen von A. Windorf (Berlin: Felix Bloch
Erben, 1997), erhältlich bei Felix Bloch Erben – Verlag für Bühne, Film und Funk, Hardenbergstraße
6, 10623 Berlin
Unterrichtsmaterialien u.ä.
• R. Poppe, Erläuterungen zu 'Herr der Fliegen' ('Lord of the Flies') (Hollfeld: Bange Verlag, 2005),
ISBN 3804417108
• W. Frenken u.a., Unterrichtsmodell William Golding, Lord of the Flies (Paderborn: Schöningh, 2001),
ISBN 3140412177
• M. Elizabeth, The Lord of the Flies: A Teaching Guide (New York: Garlic Press, 1999), ISBN
0931993962
• J. Collie/S. Slater, Literature in the Language Classroom (Cambridge University Press, 1987), Kap. 7
(S. 93-162), ISBN 0521312248
• William Golding, "Fable", in The Hot Gates (London: Faber and Faber, 1965), S. 85-101, antiquarisch
erhältlich, z.B. über www.eurobuch.com
• M. Hartley/T. Buzan, A Guide to 'Lord of the Flies' (London: Hodder & Stoughton, 1999), ISBN
0340664002 (Teach Yourself Literature Guide)
Internetadressen
• http://www.alscom.de/ext/hdf/html/index.htm
Inhaltsübersicht, Golding-Biographie und Aufgaben mit Lösungen
• http://www.william-golding.co.uk/learning.html
William Golding-Website, u.a. Materialien für den Unterricht (englischsprachig)
• http://www.sparknotes.com/lit/flies/
Zusammenfassungen, Charaktere, Themen, Essayfragen, Symbole, etc. (englischsprachig)
• http://www.gerenser.com/lotf/index.html
Karte der Insel, Zusammenfassungen, Forum etc. (englischsprachig)
• http://www.pilot-theatre.com/redesign/page.asp?idno=258
Education Pack der Pilot Theatre Company (Download): viele Ideen zur Behandlung des Stückes
(englischsprachig)
• http://www.forestdata.com/lordstory.htm
Bericht zur Entstehung von Time Flies (BBC-Dokumentation zu den Darstellern aus Peter Brooks
Verfilmung; von Tom Gamam, dem Darsteller des Simon)
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 17 -
Dramatisches Lesen – gewusst wie!
'Dramatisches Lesen' bezeichnet ein lautes Vorlesen eines Textes, bei dem der Lesende durch die
Art des Sprechens die jeweilige Gefühlslage, Stimmung, Haltung, die Absichten, Aktionen,
Erwartungen usw. möglichst wirkungsvoll und natürlich zum Ausdruck bringt. Es entspricht der Art,
wie ein Schauspieler im Theater seinen Text spricht. Dramatisches Lesen ist besonders wichtig bei
Texten bzw. Textstellen, die stark von Gefühlen bestimmt sind.
Dramatisches Lesen erfordert, dass man sich in den Text bzw. in die Figuren hineinversetzt. Dadurch
kommt man dem Sinn und der Wirkung eines Textes in der Regel sehr viel näher, als es durch stilles
Lesen möglich ist...
A. Zu den sprachlich-stimmlichen Mitteln, die beim dramatischen Lesen zum Einsatz kommen,
gehören...
• Lautstärke (z.B. zur Hervorhebung wichtiger Worte, zum Verleihen von Nachdruck, zum
Ausdruck von Nähe);
• Tonhöhe und Betonung (Satzmelodie: Heben und Senken der Stimme; z.B. zur
Kenntlichmachung von Frage, Aussage bzw. Befehl, Ungläubigkeit oder Überzeugtsein);
• Tonfall und Sprechweise (z.B. zur Verdeutlichung der Einstellung des Sprechers zum Inhalt
bzw. zum Gesprächspartner);
• Sprechtempo (z.B. zur Unterstützung eines schnellen bzw. langsamen Handlungsablaufs und
zum Ausdruck innerer Bewegtheit oder Regungslosigkeit);
• Sprechpausen (z.B. zur Hervorhebung des Endes eines Gedankens, zur Erzeugung von
Spannung, zur Kenntlichmachung des Nachdenkens).
B. Um einen Text gut dramatisch vorlesen zu können, muss man – wie ein Schauspieler – ...
(1) den Wortlaut des Textes gut kennen (d.h. den Text mehrfach durchgelesen haben);
(2) sich in den Sprecher hineinversetzen und beim übenden Vorlesen mit den verschiedenen
sprachlich-stimmlichen Mitteln experimentieren;
(3) sich bei Bedarf im Text Markierungen als Lesehilfen notieren (s.u.);
(4) das dramatische Lesen des Textes zunächst mehrfach üben;
(5) beim dramatischen Vorlesen vor Publikum sich ganz in die Situation hineinversetzen.
C. Beispiele für Markierungen als Lesehilfen:
• Lautstärke: dünne/dicke Unterstreichung (nur bei Abweichung von der normalen Lautstärke:
leise/laut)
• Tonhöhe und Betonung: ↑ (Heben), ↓ (Senken)
• Tonfall und Sprechweise: Bilder (z.B. ☺ - freundlich, ♥ - schwärmerisch, ≈ - nuschelnd)
bzw. entsprechende Worte
• Sprechtempo: Unterstreichung in Form von Pfeilen für schnelles Sprechen, geschlängelte
Unterstreichung für langsames Sprechen
• Sprechpausen: ... | ...
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 18 -
Die Elemente einer Theaterproduktion:
Beobachtungsbogen
Der Beobachtungsbogen soll dazu dienen, eine Theateraufführung zielgerichtet beobachten und anschließend – in der Klasse
oder auch im Theater mit Schauspielern, Regisseur usw. – besprechen zu können; er ist nicht vorgesehen für die Analyse des
Dramentextes im engeren Sinn.
• Es bietet sich an, bei einer Vorbesprechung in der Klasse die Elemente einer Theaterproduktion auf Kleingruppen
aufzuteilen. Dabei ist es aber sinnvoll, dass trotzdem jeder auch Notizen zu den anderen Bereichen vermerkt.
• Es ist außerdem sinnvoll, vor dem Theaterbesuch auf der Grundlage zumindest einer groben Inhaltsangabe auch schon
über mögliche Formen der Ausgestaltung der verschiedenen Bereiche zu spekulieren, eigene Ideen zu entwickeln, mit
denen man die tatsächliche Umsetzung in der Produktion dann vergleichen kann. Das schärft den Blick und bewahrt davor,
das, was präsentiert wird, als selbstverständlich hinzunehmen. Wenn das Stück schon im Einzelnen bekannt sein sollte,
umso besser!
• Die Tabelle ist gedacht für stichwortartige Notizen in der Pause und unmittelbar nach der Aufführung. Es empfiehlt sich,
den Beobachtungsbogen vorher auf A3-Format zu vergrößern.
Art der Inszenierung:
realistisch, symbolisch, historisch, zeitlos,
konkret, abstrakt, einfühlend, verfremdend, ...
Schauspieler:
• Aussehen
• Gestik und Mimik
• Haltung und Bewegung im Raum
• Handlungsweisen und Aktivitäten
• Stimme und Sprechweise
Text:
• on-stage – off-stage
Musik, Gesang und Tanz:
• on-stage – off-stage
• als Teil der Handlung – die Handlung
begleitend
Bühnenbild:
Ausstattung:
• Kostüme
• Requisiten
Technik:
• Licht
• Ton (Musik, Geräusche, etc.)
• Umbau
• sonstige Technik
Bühne, Spielebenen und Zuschauerraum:
• Bühnentyp/-form und Position
der Zuschauer
• Bühnenaufteilung und Spielebenen
• Einbeziehung der Zuschauer / des
Zuschauerraums
Vorhang
Pausen
Sonstiges
JTB: Didaktisches Begleitmaterial zu 'Der Herr der Fliegen'
- 19 -
Junges Theater Bonn
Hermannstraße 50
53225 Bonn
Tel. 0228-463672
[email protected]
Anregungen für Nachgespräche
von Schulklassen mit dem Theaterensemble
Das JTB bietet allen Besuchergruppen an, im Voraus ein kostenloses Gespräch mit Mitgliedern des
Theaterensembles im Anschluss an die besuchte Aufführung zu buchen. Diese Gespräche verlaufen sehr
unterschiedlich. Immer wieder kommt es vor, dass es hauptsächlich die Lehrerinnen und Lehrer sind, die dann
die Fragen stellen. Wirklich interessant wird es aber in der Regel für die Kinder und Jugendlichen, wenn sie
selbst Impulse geben und in das Gespräch mit den Schauspielern oder dem Regisseur eintreten. Zur
Vorbereitung eines ergiebigen Gesprächs finden Sie hier einen Katalog von möglichen Gesprächsimpulsen,
die als Anregung für eigene Fragen genutzt werden können. Es bietet sich bei einigen Fragen z.B. an, sie mit
ersten eigenen Eindrücken zu verbinden.
Fragen bezogen auf das jeweilige Stück
bzw. die jeweilige Aufführung
•
Fragen an Schauspieler:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Fragen an den Regisseur:
•
•
•
•
•
•
•
•
Was an Ihrer Rolle finden Sie besonders reizvoll oder
interessant?
Welche andere Rolle in dem Stück würden Sie auch
gerne spielen?
Welche Szene macht Ihnen am meisten Spaß?
Welche Szene fiel Ihnen bei den Proben am schwersten?
Was gefällt Ihnen an der Figur, die Sie verkörpern, was
missfällt Ihnen?
Gefällt Ihnen das Ende des Stückes im Hinblick auf die
Rolle, die Sie spielen?
Wie schwer ist es, unabhängig von der eigenen
momentanen Laune, Ihre Rolle überzeugend zu spielen?
Sind Ihnen schon Fehler unterlaufen? Welche? Gab es in
der heutigen Aufführung Pannen?
Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rolle vor jeder Aufführung
vor?
Was finden Sie an dem Stück besonders reizvoll? Was
gefällt Ihnen an dem Stück nicht so gut? Wie sind Sie in
Ihrer Inszenierung damit umgegangen?
Haben Sie eine Lieblingsfigur in dem Stück?
Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrer Inszenierung?
Womit sind Sie nicht hundertprozentig zufrieden?
Haben Sie in Ihrer Inszenierung stark gekürzt? Welche
Szenen oder Momente?
Welche Szenen haben besonders viel Probenzeit
beansprucht? Warum?
Was soll das Bühnenbild mehr vermitteln als bloße
räumliche Orientierung?
Inwiefern passen die verschiedenen Kostüme besonders
gut zur jeweiligen Figur, zur jeweiligen Szene und zum
Stück im Ganzen?
Mit welcher Absicht machen Sie in Ihrer Inszenierung
besonderen Gebrauch von Lichteffekten, Toneffekten und
gegebenenfalls Formen der Symbolik?
Was sollen die Zuschauer aus dem Stück mit nach Hause
nehmen? Was hat das Stück den Zuschauern zu sagen?
Allgemeine Fragen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Wie sind Sie zur Schauspielerei
gekommen?
Wie und wo haben Sie das
Schauspielern erlernt?
Wie schaffen Sie es, sich den Text
von gleichzeitig bis zu sechs,
sieben Stücken zu merken?
Wie schafft man es, eine Figur zu
spielen, die ganz anders ist als
man selbst?
Was ist Ihre Traumrolle?
Warum finden Sie Theater wichtig?
Wie erleben Sie
Theateraufführungen, wenn Sie
Zuschauer sind?
Warum finden Sie Theater wichtig?
Ist es heutzutage besonders
wichtig?
Was unterscheidet ein Kinder- und
Jugendtheater von anderen
Theatern?
Wie sind Sie zur Theaterregie
gekommen?
Was sehen Sie als Ihre
Hauptaufgabe als Regisseur?
Welches Theaterstück ist Ihr
persönliches Lieblingsstück?
Feedback geben und einen weiteren Theaterbesuch gewinnen!
Sie haben unsere Inszenierung von William Goldings Der Herr der Fliegen mit einer Schulgruppe besucht. Für unsere
Arbeit ist es wichtig zu erfahren, wie Sie und Ihre Gruppe den Besuch erlebt und gegebenenfalls vor- oder nachbereitet
haben. Deshalb möchten wir Sie bitten, unseren Fragebogen auszufüllen und ihn uns zu übersenden. Als Dankeschön
verlosen wir unter allen teilnehmenden Gruppen den Besuch einer Abendvorstellung in unserem Theater in der Spielzeit
2006/07. Einsendeschluss: 31.12.2006.
Datum und Uhrzeit des Besuchs:
Name der Schule und Schulform:
Bezeichnung der Gruppe (Klasse
bzw. Jahrgangsstufe und Kurs):
Anzahl der Gruppenteilnehmer:
Name, Adresse und Tel.
des/r Gruppenleiters/in:
(1) Wie häufig besuchen Sie unser Theater mit Schulgruppen?
o mehrmals jährlich
o ungefähr einmal pro Jahr
o alle 2-3 Jahre einmal
o zum ersten Mal
(Erläuterung: ___________________________________________________________________________________)
(2) Welche anderen Theater besuchen Sie mit Ihren Schülern?
______________________________________________________________________________________________
(3) Wie sind Sie auf unsere Inszenierung von William Goldings Der Herr der Fliegen aufmerksam geworden?
o unser Programmheft
o Kollegen, Bekannten, etc.
o Schüler
o Presse
o ________________
(4) Wie hat Ihnen unsere Inszenierung gefallen?
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
(5) Wie hat Ihrer Gruppe unsere Inszenierung gefallen?
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
(6) Haben Sie den Theaterbesuch in Ihrem Fachunterricht vor- oder nachbereitet?
o ja (Fach: _____________ Vor- oder Nachbereitung? ____________________ Stundenvolumen: ____)
o nein
(7) Haben Sie die von uns bereit gestellten Arbeitsblätter im Zusammenhang mit dem Theaterbesuch im Unterricht
eingesetzt?
o ja (Welche Seiten? ______________________)
o nein
(8) Welche Arbeitsblätter gefallen Ihnen gut, welche weniger gut?
gut: ________________________ weniger gut: _________________________
(Erläuterung: ___________________________________________________________________________________)
(9) Haben Sie Wünsche an bzw. Vorschläge für Unterrichtsmaterialien, die wir für Schulklassen zur Vor-/Nachbereitung
eines Theaterbesuchs erstellen lassen?
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
(10) Gibt es ein bestimmtes Werk, das Sie bzw. Ihre Schüler uns zur Inszenierung vorschlagen möchten?
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
(11) Sonstige Bemerkungen:
______________________________________________________________________________________________
______________________________________________________________________________________________
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Bitte übersenden an:
Junges Theater Bonn
- Feedback zu Der Herr der Fliegen Hermannstraße 50
53225 Bonn
Fax: 0228-9739463
E-Mail: [email protected]

Documentos relacionados