BTE-Newsletter "Neues im Reittourismus" Nr. 17

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BTE-Newsletter "Neues im Reittourismus" Nr. 17
TOURISMUS- UND REGIONALBERATUNG
Berlin ▪ Hannover ▪ Eisenach
BTE - Info Nr. 17
NEUES IM REITTOURISMUS
- November 2013 -
Inhalt
1. Neues von den reittouristischen Destinationen in Deutschland
2. Themenspecial: Reittourismus international – Reiten ohne Grenzen
3. Termine
Neues von den reittouristischen Destinationen in Deutschland
Wettbewerb pferdefreundliche Gemeinde
Bis zum 31. März 2014 können sich Städte und Gemeinden als pferdefreundliche Gemeinde bewerben.
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die
Landespferdesportverbände zeichnen seit Ende der
80er Jahre alle vier Jahre besonderes kommunales
Engagement für Pferde und Pferdesport aus. Auch
in 2014 findet wieder der Wettbewerb um den Titel
„Pferdefreundliche Gemeinde“ statt. Ausgezeichnet
werden Leistungen von Gemeinden zur Förderung von
Pferdehaltung, -sport und -zucht, wie zum Beispiel
die kommunale Unterstützung artgerechter Pferdehaltung, Reit-und Fahrwegeentwicklung, Gesundheitsprogramme oder Kinder- und Jugendarbeit mit dem
Pferd.
Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (www.
pferd-aktuell.de/pferdefreundliche-gemeinde)
Die Ausschreibungsunterlagen sind über die FN (Abteilung Breitensport) sowie die Landespferdesportverbände erhältlich und stehen im Internet unter
www.pferd-aktuell.de/pferdefreundliche-gemeinde zum Download bereit.
Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (www.pferd-aktuell.de/pferdefreundliche-gemeinde)
www.bte-tourismus.de
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Fachkräfte für den Reittourismus
Der Zertifikatskurs „Fachkraft für Reittourismus“ geht in Mecklenburg-Vorpommern ab
November in die zweite Runde. Die Fortbildung beim BilSE-Institut soll Betreibern und
Mitarbeitern reittouristischer Betriebe fachspezifisches reittouristisches Wissen vermitteln. In mehreren Modulen werden rechtliche, steuerliche und betriebswirtschaftliche Themen, sowie Marketing, Persönlichkeitsbildung und Qualität behandelt.
Den Teilnehmern des ersten Durchgangs von November 2012 bis April 2013 überreichte die Präsidentin des Landtages und des Tourismusverbandes MecklenburgVorpommern am 30. April 2013 nach erfolgreich abgelegter Prüfung in Rostock das
erstmalig vergebene Zertifikat.
Auch in Sachsen gibt es seit mehreren Jahren einen gleichnamigen Zertifikatskurs. Ab
November 2013 startet der neue Durchgang an verschiedenen Standorten (Dresden,
Bautzen, Görlitz, Kamenz, Zittau). Anbieter in Sachsen ist die Industrie und Handelskammer (IHK).
Weitere Informationen zu den Kursen:
„„ Mecklenburg-Vorpommern: www.bilse.de/agrarwirtschaft/angebote/schulungenfuer-fach-und-fuehrungskraefte/zertifikat-fachkraft-reittourismus-basiskurs
„„ Sachsen:
detail=rss
www.bz.dresden.ihk.de/servlet/veranstaltung?veranst_id=4102&ref_
Fachtagung „Reittourismus in Mecklenburg-Vorpommern“
Auf der 5. Fachtagung „Reittourismus in Mecklenburg-Vorpommern“
am 10. Oktober in Dobbertin diskutierten über 50 Teilnehmer über
die Entwicklung des Reittourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu
wurden führende Reitreiseregionen wie „Eifel zu Pferd“ und die „Pferderegion Münsterland“ mit ihren unterschiedlichen Ansätzen vorgestellt.
Aber auch erfolgreiche Projekte innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns
wurden präsentiert, so zum Beispiel das Netzwerk „Reiten & Meer“ mit
neuen reittouristischen Produkten entlang der südlichen Boddenküste
oder die „Qualitätsoffensive reiterfreundliches Goldberg-Mildenitz“ mit
u. a. 290 km kartierten Reitwegen.
Neues gibt es bei der landesweiten reittouristischen Vermarktung: Die
Online-Vermarktung des Reitangebotes wird zukünftig unter einem
Dach mit anderen Aktivtourismusangeboten erfolgen. Dazu wird das
Internetportal zum Reiten in Mecklenburg-Vorpommern (www.reitenin-mv.de) relaunched und zukünftig in das Internetportal des Tourismusverbandes (www.auf-nach-mv.de/reiten) integriert.
In der Podiumsdiskussion wurden gemeinsame Ziele zur Weiterentwicklung des Reittourismus definiert. Neben der Entwicklung der Qualität der reittouristischen Angebote, des Marketings und der Kooperation
stand auch das Thema Reitrecht zur Diskussion. Ein interessanter Vorschlag: Die Entwicklung von Pilotregionen mit liberalisiertem Reitwegerecht und einer entsprechenden Evaluierung der Auswirkungen. Wird
das der Beginn eines „grenzenlosen Reitens“ in Mecklenburg Vorpommern? Mehr Informationen: www.reiten-in-mv.de
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Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. (www.
reiten-in-mv.de/fileadmin/reiten-inmv/PDF/Fachtagung/Flyer-Reittagung2013.pdf)
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Reitkonzept Bliesgau
Das Reitkonzept für die LEADER-Region Biosphärenreservat Bliesgau wird im November
durch einen Workshop mit beteiligten Betrieben und anderen Akteuren abgeschlossen.
Im Ergebnis steht ein umfassendes Konzept mit Empfehlungen zur qualitativen
Weiterentwicklung des Reitroutennetzes,
der reittouristischen Infrastruktur und der
Reitbetriebe, sowie mit Hinweisen zur Optimierung der Vermarktung des reittouristischen Angebotes. Die Reitroutenkarte
wurde unter Einbeziehung der benachbarten französischen Reittourismusverbände
erstellt, um den Anschluss an die Reitroutennetze in Lothringen und im Elsass zu
gewährleisten. Auf diese länderübergreifende Kooperation kann und soll während
Quelle: Outdooractive Redaktion
der Umsetzungsphase aufgebaut werden,
um attraktive grenzübergreifende Reitrouten gemeinsam entwickeln und vermarkten zu können.
Ansprechpartner für weitere Informationen: Dana Roberts, [email protected]
Reitroutennetz Rheinisch-Bergischer Kreis
Der Rheinisch-Bergische Kreis hat – mit Unterstützung durch die Gesellschaft
für Umweltplanung im Südteil und BTE/GfL für den Nordteil des Kreises - fünf
Jahre lang an einem kreisweiten Reitroutennetz gearbeitet, um die Reitmöglichkeiten in der Landschaft zu verbessern und die unterschiedlichen Nutzergruppen der Region zu harmonisieren. Das restriktive Reitrecht Nordrhein-Westfalens und schwierige Rahmenbedingungen (viele Wanderwege, landschaftliche
Zerschneidung, hoher Nutzungsdruck) erschwerte die Erarbeitung eines zusammenhängenden Wegenetzes erheblich, so dass in der Umsetzungsphase
langwierige Verhandlungen und Kompromisslösungen erforderlich waren.
Nun ist die Umsetzungsphase abgeschlossen und im Ergebnis stehen verschiedene Reitgebiete im gesamten Kreisgebiet mit insgesamt rund 400 km ausgeschilderten Routen. Für die Beschilderung und regelmäßige Kontrolle der
Reitrouten konnte eine Gruppe ehrenamtlicher Reiter gewonnen werden. Informationen zu den neuen Reitgebieten und Routen sowie zum Reiten im Kreisgebiet stellt der Kreis im Internet zur Verfügung: www.rbk-direkt.de/Dienstleistungdetail.aspx?dlid=293.
Quelle:
Rheinisch-Bergischer Kreis (www.rbkdirekt.de/module/Behoerdenlotse/Formularhandler.
aspx?id=2559)
500 Jahre Gestüt Marbach
2014 feiert das Haupt- und Landgestüt Marbach in der
Schwäbischen Alb sein 500-jähriges Jubiläum. Im Jubiläumsjahr finden zahlreiche Veranstaltungen statt. In
einer Ausstellung auf dem Gestütsgelände mit seinen
drei Gestütshöfen und vier Vorwerken wird die Geschichte des Gestüts für Besucher unterschiedlichen
Alters inszeniert und erzählt. Weitere Informationen:
www.gestuet-marbach.de
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Themenspecial:
Reittourismus International – Reiten ohne Grenzen
Das Thema „Reiten ohne Grenzen“ gewinnt aktuell in vielen Ländern stark an Bedeutung. So finden verschiedene Aktivitäten und Initiativen für das grenzüberschreitende
Reiten in Europa statt, es werden Veranstaltungen und Diskussionen mit den Reitorganisationen aus verschiedenen Ländern durchgeführt, länderübergreifende Reitprojekte
umgesetzt und an der Entwicklung neuer bzw. dem Erhalt traditioneller Fernreitrouten
gearbeitet.
In unserem Themenspecial geben wir einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten zum
Reiten ohne Grenzen:
„„ Im September und Oktober 2013 kamen auf zwei Veranstaltungen reiterliche Organisationen und Vertreter aus unterschiedlichen Ländern zusammen, um über
die Entwicklung des Wanderreitens und Reittourismus über Ländergrenzen hinweg
zu sprechen.
„„ Die praktischen Erfahrungen mit dem Reiten durch unterschiedliche Länder und
über Grenzen hinweg sind spannend – manches löst ein Schmunzeln aus (wie die
Registrierung der Pferde an der Grenze als „small baggage“), manches ein Nachdenken. Wir haben einen Litauer Wanderreiter befragt, der über einen Monat auf
einem 2.000 Kilometer langen Fernritt durch Osteuropa unterwegs war. Seine persönlichen Erfahrungen und die Hintergründe zum Reiten in Litauen sind im zweiten
Teil unseres Specials zusammengefasst.
„„ Zum Abschluss stellen wir den Handlungsbedarf für das grenzenlose Reiten aus
unserer Sicht dar.
Veranstaltungen zum Thema Grenzenlos reiten
VFD-Symposium „Unterwegs mit Pferden in einem grenzenlosen Europa“
Im Rahmen ihrer 40-jährigen Jubiläumsfeier vom 29. August bis 1. September hat die VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e. V.) ein internationales Wanderreitsymposium mit Vertretern aus Belgien,
Deutschland, Frankreich, Niederlande, Litauen und der
Schweiz organisiert.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen vereinbarten einen intensiveren Austausch und eine stärkere Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Institutionen und Interessengruppen der einzelnen Länder. Als konkrete Aktivitäten
wurde die (Weiter-) Entwicklung grenzübergreifender Routen, der Ausbau des internationalen Netzwerkes an Reitstationen und Aufbau eines „Wanderreiter-Netzwerks“ in
Form einer Datenbank sowie grenzübergreifenden Aktionen
zum 25-jährigen Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung in 2014 vorgeschlagen. Bereits im Laufe der Veranstaltung gab es konkrete Ergebnisse: Die VFD schloss Kooperationsverträge mit der Schweiz und Belgien. Mehr Informationen: www.vfdnet.de/index.php/5319-internationales-symposium-der-wanderreiter-und-fahrer
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Quelle: BTE
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Kongress „Europäischer Reittourismus“ in der Slowakei
Im Rahmen der viertägigen Natursport-Tagung „Nature & Sports Euro Meet“ nahe der
Stadt Liptovsky in der mittleren Slowakei, haben die internationale Reittourismusorganisation FITE (Fédération Internationale de Tourisme Equestre) und die französische
Reittourismusorganisation CNTE (Comité National de Tourisme Equestre) am ersten
Oktober einen eintägigen Kongress zu Reittourismus und Wanderreiten organisiert.
Auf dem Programm stand neben der Vorstellung der Struktur und Arbeitsschwerpunkte des französischen Reittourismus auch eine Präsentation erfolgreicher reittouristischer Projekte in anderen Ländern, z. B. in Österreich, Norwegen und Belgien.
In der anschließenden Diskussion standen die Schwierigkeiten bei der Umsetzung
reittouristischer Projekte im Mittelpunkt und die Möglichkeiten, diese zu überwinden.
Ziel der Veranstaltung war ein zunehmender Erfahrungs- und Meinungsaustausch,
sowie eine intensivere Zusammenarbeit und Vernetzung der Organisationen auf europäischer Ebene, um gemeinsam die Entwicklung des europäischen Reittourismus mit
länderübergreifenden Reitroutennetzen „ohne Grenzen“ voran zu bringen.
Von der Ostsee ans Schwarze Meer – ein Fernritt über Grenzen hinweg
Reiten über Ländergrenzen, das ist in Europa (und selbst
innerhalb Deutschlands) ein Abenteuer und eine besondere Herausforderung. Unterschiedliche Gesetzgebungen in
den Ländern, bürokratische Regelungen bei Grenzübertritten, die Organisation von Unterkunft und Futter im Ausland
und vielfältige andere Hürden sind für Reiter und Pferde zu
überwinden.
Gintaras Kaltenis aus Vilnius hat das Abenteuer gewagt: als
einer von zehn Reitern und Reiterinnen legte er 2.000 Kilometer zu Pferd von der Ostsee bis ans Schwarze Meer zurück. „2.000 Kilometer Geschichte“, so der Titel des Rittes
auf den Spuren eines Litauer Königs und Nationalhelden,
der diese Strecke 600 Jahre zuvor als erster auf dem Rücken eines traditionellen Litauer Zemaitukas-Ponys zurückgelegt hatte. Die Litauer Reiter wollten herausfinden, ob
auch die modernen Zemaitukai einer solchen Reise gewachsen sind und ob sich die Legende bestätigt, nach der das
Pferd König Vytautas am Ende der Reise das salzige Wasser
des Schwarzen Meeres trank.
Reiter und Pferde legten im Schnitt 50 km pro Tag durch
Wälder, Sümpfe und Hügellandschaften zurück. Die Strecke
war von Spezialisten geplant worden, um einerseits steinige
und asphaltierte Wege zu meiden, andererseits der Originalroute so weit möglich zu folgen. In 38 Tagen führte der
Ritt neben Litauen auch durch Weißrussland und die Ukraine. Die Grenzüberquerungen wurden schon im Vorfeld
organisiert und liefen - auch dank des Entgegenkommens
der Beamten – relativ reibungslos, obwohl eine Grenzüberquerung zu Pferde nicht gerade zu den Standardabläufen
gehörte und einige Kompromisslösungen notwendig wurden. Insgesamt wurde der Ritt ein voller Erfolg: Pferde und
Reiter erreichten das Schwarze Meer fit und gesund, überall
wurde der Reitertrupp herzlich empfangen, es entstanden
Freundschaften und am Ende des Rittes wartete die Aufnahme der Reiter/innen in die Long Riders Guild – als erste
Litauer.
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Quelle: Gintaras Kaltenis
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Der Erfolg dieses ersten Fernrittes inspirierte zu neuen
Abenteuern. Weitere Ritte folgten, immer mit einem historischen Hintergrund und immer auf Zemaitukai. Damit
wollen die Reiter ihren Beitrag zur Bewahrung ihres historischen Erbes und zum Erhalt dieser traditionellen Rasse
leisten.
Seine Eindrücke der Ritte hat Gintaras Kaltenis in mehreren
Büchern festgehalten, die mit Hilfe der Long Riders Guild
auch in englischer Sprache erscheinen sollen. Über den Ritt
„The 2.000 Kilometres of History“ wurde ein Video gedreht
(Litauisch, Russisch und Englisch).
Am Ende brachte die Reise eine Bestätigung des Mythos:
Die Pferde tranken aus dem Schwarzmeer.
Quelle: Gintaras Kaltenis
Hintergründe zum Reiten und Reittourismus in Litauen
Litauen blickt auf eine lange Geschichte als Pferdeland zurück. Beispielsweise wurde die mongolische Armee im 14. Jahrhundert von der Litauischen Kavallerie in der
„Schlacht am blauen Wasser“ besiegt, verschiedene Kriege und Territorialkämpfe wären ohne Pferde undenkbar gewesen. Aber auch als Arbeitstier hat das Pferd hier eine
lange Tradition, seine Bedeutung kommt in unzähligen Städtenamen, Liedern und
Geschichten zum Ausdruck.
Die ersten Hinweise auf die traditionelle litauische Pferderasse, die Zemaitukai, gehen
bis ins 6. Jahrhundert zurück. Die Zemaitukai stammen als kleine robuste Pferderasse direkt von den Tarpanen ab und zeichnen sich durch Zähigkeit, Genügsamkeit
und Ausdauer aus. In früheren Jahrhunderten als Reit- und Landwirtschaftspferd geschätzt, waren sie Mitte des 19. Jahrhunderts der Ausrottung nahe. Unter Stalin
war der private Besitz von Pferden verboten, der Gesamtpferdebestand in Litauen
schrumpfte unter sowjetischer Herrschaft fast auf die Hälfte. Erst nach Erklärung der
Unabhängigkeit Litauens 1990 und zunehmender Privatisierung stieg auch der Pferdebestand wieder an. Im Rahmen eines EU-Dorfentwicklungsprogramms wurden die
Zemaitukai als förderungswürdig eingestuft, was zu steigender Popularität und zahlenmäßigem Wachstum der Rasse führte. Der Bestand heute wird auf etwa 500 Tiere
geschätzt, die Rasse steht international unter Schutz. Neben dieser traditionellen Pferderasse werden in Litauen hauptsächlich Trakehner, Araber und andere Sportpferde,
sowie schwere Arbeitspferde gezüchtet.
Beim Pferdesport führt in Litauen das Springreiten. Der Dressursport verliert in letzter
Zeit an Popularität zu Gunsten von Ausdauerwettbewerben, Freizeit- und Wanderreiten. Daneben gibt es Galopprennen und als neuen Trend Ackerwettbewerbe. Viele
Dorffeste sind ohne Pferde nicht vorstellbar. Zu den größten jährlichen Festivals zählen
das Trabrennen auf dem zugefrorenen Sartai-See und „Run Horse, Run“ zum Sommeranfang im Anyksciai Pferdemuseum.
Auch touristisch hat Litauen einiges zu bieten: kleine Städte und Dörfer, Wälder und
Wiesen, Hügel und Flüsse, die Ostseeküste und historische Plätze. Reiten ist außer
auf Autobahnen überall erlaubt - für Reiter gelten dieselben Regeln wie für alle anderen Verkehrsteilnehmer. Immer mehr Höfe und Reitbetriebe offerieren reittouristische
Programme wie Ausritte oder Wanderritte, aber auch Unterricht und Urlaub mit dem
eigenen Pferd. Insbesondere in einigen Regionalparks sind umfassende Angebote zu
finden, so zum Beispiel das Pferdemuseum in Niuronys im Regionalpark Anyksciai, das
neben dem Museumsbesuch auch Reiten, Events und Kutschfahrten anbietet oder das
„Kurtuvenai Horse Riding Center“ mit einer vielseitigen Angebotspalette von Reitunterricht bis zu Mehrtagesritten.
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International vermarktet werden bislang die wenigsten Angebote, auf dem deutschen
Reitreiseveranstalter-Markt ist bislang nur ein Programm „Kurtuvenai Regionalpark
- Pferdeerlebnisse im litauischen Regionalpark“ des Veranstalters reiten-weltweit zu
finden.
Nähere Informationen zu den Fernritten und dem Reiten in Litauen, sowie die Kontaktdaten Gintaras Kaltenis finden Sie in dem diesem Artikel zu Grunde liegenden informativen und unterhaltsamen Originalreport „About horses, marches and Lithuania“
(in englischer Sprache).
Von der Vision zur Wirklichkeit – ein Ausblick aus der Sicht von BTE
„Grenzenloses Reiten“ – kann diese Vision Wirklichkeit werden? Während für Wanderer mehr und mehr Routen entstehen und für diese Zielgruppe auch Augenmerk auf
den Erhalt alter Wege (z. B. Pilgerwege) gelegt wird, sind viele historische Reit- und
Kutschrouten „verlorengegangen“ oder für Reiter nicht mehr benutzbar. Bürokratische
Hürden erschweren das Reisen zu Pferd, und vielerorts ist es schwierig, an die notwendigen Informationen zu kommen. Was ist also zu tun?
Erste wichtige Schritte wurden mit der zunehmenden Zusammenarbeit und Vernetzung der international und national agierenden Organisationen bereits getan. Das
Thema wird über verschiedene Kanäle kommuniziert, Dokumentationen über Fernritte
bringen den Reiz dieses Abenteuers, aber auch die damit verbundenen Schwierigkeiten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Diese Zusammenarbeit sollte ausgebaut
und auch andere relevante Organisationen (z. B. Tourismusorganisationen) einbezogen werden, um insbesondere durch gemeinsame Projekte das Reiten über Grenzen
Schritt für Schritt zu vereinfachen. Notwendige Schritte zur Erreichung dieses Ziels
sind aus Sicht von BTE:
„„ Weiterentwicklung eines internationalen Netzwerkes zum Thema Wanderreiten
und Reittourismus und gegenseitiger Informationsaustausch
 Grenzübergreifende Vernetzung reittouristischer Anbieter
 Zusammenarbeit bei der Präsentation und Vermarktung der Angebote über
Landesgrenzen hinaus (Überwindung von Sprachbarrieren, mehrsprachige
Präsentation)
 Entwicklung einer Übersicht mit relevanten Informationen zum Reiten in den
jeweiligen Ländern (z. B. Reitrecht, Visabestimmungen für Reiter, Unterkünfte etc.) bzw.
 Benennung von Ansprechpartnern zu reittouristischen Themen in den jeweiligen Ländern
„„ Entwicklung von Fernreitrouten und grenzüberschreitenden Routen für Reiter und
Kutschfahrer sowie Erhalt historischer Routen und deren touristische Inwertsetzung
„„ Entwicklung der rechtlichen und formalen Voraussetzungen für das Reiten in den
Ländern und über Grenzen
 Vereinheitlichung und Vereinfachung des Reitrechts (insbesondere in
Deutschland)
 Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für problemlose Grenzüberquerungen zu Pferd
„„ Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit, Förderung der Popularität des Pferdes und Reitens
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Termine
Datum
Event & Ort
Dezember 2013
5. bis 8. Dezember
Messe Pferd & Jagd in Hannover
(www.pferd-und-jagd-messe.de)
12. bis 15. Dezember
Messe Hippologica in Berlin
(www.hippologica.de)
1. Halbjahr 2014
12. bis 15. Januar
Kalter Markt Ellwangen in Ellwangen
(www.kaltermarkt.jws.de)
16. bis 19. Januar
Messe Partner Pferd in Leipzig
(www.partner-pferd.de)
1. Februar
Holsteiner Hengstvorführung in Neumünster
(www.pferdestadt.de)
Messe Spoga Horse in Köln
(www.spogahorse.de)
2. bis 4. Februar
7. bis 9. Februar
Körung und Schaunachmittag des Pferdestammbuchs SH/
HH in Neumünster (www.pferdestammbuch-sh.de)
8. bis 9. Februar
Hengstpräsentation in Moritzburg
(www.saechsische-gestuetsverwaltung.de)
14. bis 16. Februar
Messe Pferd Bodensee in Friedrichshafen
(www.pferdbodensee.de)
28. Februar bis 2. März
Euroclassics in Bremen
(www.escon-marketing.de)
1. März
Große Hengstpräsentation in Redefin
(www.landgestuet-redefin.de)
2. März
5. Bundesweite Original Haflinger Hengstpräsentation in
Münster (www.originalhaflingerpferde-deutschland.de)
7. bis 9. März
Messe Jagen-Reiten-Fischen-Offroad in Alsfeld
(www.jagdmesse-alsfeld.de)
21. bis 23. März
Messe Reiten-Jagen-Fischen in Erfurt
(www.reiten-jagen-fischen.de)
22. bis 23. März
Reitsportmesse Koblenz in Koblenz
(www.reitsportmesse-koblenz.de)
Messe Equimed in Oldenburg
(www.weser-ems-halle.de)
28. bis 30. März
25. bis 27. April
Messe Hansepferd Hamburg in Hamburg
(www.hansepferd.de)
25. Mai
Gestütsschau in Graditz
(www.gestuet-graditz.com)
31. Mai
Dülmener Wildpferdefang in Merfeld
(www.wildpferde.de)
13. bis 15. Juni
Messe Equitana Open Air in Neuss
(www.equitana-openair.com)
„Titanen der Rennbahn“ in Brück (Brandenburg)
(www.titanenderrennbahn.de)
27. bis 29. Juni
kein Anspruch auf Vollständigkeit, alle Termine ohne Gewähr
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Termine
Datum
Event & Ort
11. bis 20. Juli
CHIO Aachen - Weltfest des Pferdesports in Aachen
(www.chioaachen.de)
19. bis 27. Juli
fs-Spur 2014 – Wanderritt durch den Nordschwarzwald
(www.robert-claus.de)
20. Juli
Duhner Wattrennen in Cuxhaven
(www.duhner-wattrennen.de)
23. bis 27. Juli
Messe Eurocheval in Offenburg
(www.eurocheval.de)
kein Anspruch auf Vollständigkeit, alle Termine ohne Gewähr
Kontakt
Ihre Ansprechpartner für das Thema
Reittourismus bei BTE:
Ulrike Franke
Stiftstr. 12
30159 Hannover
Tel.: 0511 / 701 32-0
E-Mail: [email protected]
Dana Roberts
Friedrichswerther Str. 12,
99820 Behringen bei Eisenach
Tel.: 036254 / 17494
[email protected]
Matthias Schmidt
Kreuzbergstraße 30
10965 Berlin
Tel.: 030 / 32 79 31-14
E-Mail: [email protected]
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