E-Commerce: Picard bindet seine lokalen Händler ein

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E-Commerce: Picard bindet seine lokalen Händler ein
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Praxisberichte
E-Commerce: Picard bindet seine lokalen Händler ein
Picard wird zum Multichannel-Händler und
integriert auch seine
stationären Partner.
Das gelingt mit Hilfe
der eFulfilment Plattform und einer Software, die Online-Bestellungen an lokale
Händler vermittelt.
1928 gründete Martin Picard ein
Unternehmen der Lederwarenherstellung. Die Musterkollektionen fuhr sein
Sohn Edmund noch auf dem Rad nach
Offenbach. Ein Weg, der zum Erfolg führen sollte: Bis heute ist Picard in Familienbesitz. Die Produkte finden weltweit
Absatz. Viermal jährlich präsentiert Picard neue Kollektionen für Handtaschen,
Rucksäcke, Accessoires, Business- und
Reisetaschen. In Deutschland sind die
Lederwaren in über 200 Galerien sowie
in neun Picard-Läden erhältlich.
Seit 2012 schlägt das Unternehmen einen weiteren Weg ein: Der erste OnlineShop startet. 84 Jahre nach der Gründung
wird Picard so zum Multichannel-Händler. Denn Shoppen im Netz gehört heute
zum modernen Lebensstil wie die Abendtasche zum Cocktailkleid.
Bei der Entwicklung der Multichannel-Strategie steht für Oliver Quell, ECommerce Manager bei Picard, fest:
„Wir lassen unsere Partner, die stationä-
ren Händler, nicht außen vor“. Es entsteht
ein Konzept, das den Versand im Webshop bestellter Ware durch Händler vorsieht und diesen damit eine zusätzliche
Einnahmequelle eröffnet. Die Administration des Shops und der E-BusinessProzesse liegt in Unternehmenshand.
Quell: „Um zeitlichen und personellen
Zusatzaufwand zu vermeiden, benötigten
wir Lösungen, die unsere Geschäftsprozesse schlank halten. Demnach haben wir
ein Warenwirtschaftssystem gesucht, das
alle Teilbereiche des E-Business abdeckt
und diese weitgehend automatisiert abwickelt. Im Bereich der Logistik war die
Anbindung und der Einbezug der Händler unser Hauptauswahlkriterium.“
Im Januar 2012 geht der E-Shop auf
www.picard-lederwaren.de mit rund
1000 Artikeln aus dem Picard-Sortiment
online. Eingehende Bestellungen wickeln
autorisierte Stationärhändler mit ausreichender Kapazität ab. Um diese „Kollektivarbeit“ zu verwirklichen, setzt Picard
auf die Multichannel-Plattform der eFulfilment Transaction Services GmbH und
das G.A.X.-System, die E-CommerceFulfilment-Lösung der Gaxsys GmbH.
G.A.X. steht für Global Article Exchange
und meint eine globale Artikel-Börse,
über die der Stationärhandel Zugriff auf
die Online-Bestellungen erhält. Aktuell
sind dafür 25 Händler autorisiert.
Die Schnittstelle zwischen OnlineShop und G.A.X.-System bildet die eFulfilment Plattform (eFP). Hier sind sämtliche E-Business-Prozesse abgebildet:
Datenpflege, Auftrags- und Logistikma-
nagement, Folgeprozesse. In der
eFP pflegt Picard
die vollständigen
Artikeldaten seiner Online-Produkte, erledigt
das Kundenmanagement sowie
buchhalterische Multichannel-Komponenten im Picard-E-Business, Quelle: eFulfilment T. S. GmbH
Vorgänge. Mit einer Automatisierungs- kommunizieren erneut: G.A.X. meldet
quote von bis zu 90 Prozent laufen die die Retoure an die eFP. Dort wird eine
Prozesse fast ohne manuellen Eingriff ab. Gutschrift erzeugt und eine Auszahlungsaufforderung an den Payment-Dienstleister übermittelt.
Intelligente Auftragsverteilung
Die Integration in Drittsysteme ist
ohne großen Anpassungsbedarf möglich.
Schnittstellen zum Oxid-Shopsystem und
zu gängigen Payment-Anbietern sind bereits vorhanden. Die Anbindung zum
G.A.X.-System wird von eFulfilment zusätzlich geschaffen. Darüber verwaltet
die Plattform automatisch das Lagerrouting: Sie weist Bestellungen der geeigneten Filiale oder dem Picard-Lager zu.
Händler haben über die webbasierte Benutzeroberfläche Zugriff auf die Aufträge. Kann eine Bestellung nicht erfüllt
werden, geht eine Stornomeldung vom
G.A.X.-System an die eFulfilment Plattform heraus. Diese übergibt den Auftrag
an das Picard-Eigenlager.
Der Kunde erhält automatisch per EMail eine Auftragsbestätigung. Das integrierte CRM-Modul der eFP ermöglicht
Picard auch die weitere Kundenkommunikation. Bei Retouren geht die Ware zurück zum Versender, und die Systeme
Mit dem Online-Shop ist Picard zufrieden. Und die Händler? „Sehr zufrieden“, weiß Quell. Die Vernetzung von
Stationär- und Online-Handel verschafft
ihnen ein schönes Zusatzgeschäft.
Autor: Thomas Franke, Geschäftsführer der eFulfilment Transaction Services
GmbH (www.efulfilment.de).
Impressum:
Der Versandhausberater-Spezial
Kostenlose Beilage des Informationsdienstes „Der Versandhausberater“
Verlag:
FID Verlag GmbH, Koblenzer Str. 99,
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(c) 2013 FID Verlag GmbH
Planet Sports stemmt Multichannel-Verkauf mit SPH
Um sein internationales Multichannel-Geschäft weiter auszubauen, hat Planet
Sports seine IT-Prozesse umgestaltet. Die
neue Software beflügelt das Versandgeschäft und die Filialen.
Aus einem kleinen Laden für Snowboard-Ausrüstung bei München ist inzwischen Europas größter Online-Shop für
Boardsport, Streetwear & Shoes entstanden. Planet Sports agiert europaweit und
darüber hinaus im Versandhandel und betreibt Filialen. Um das Wachstum und die
weitere Internationalisierung des Geschäfts voranzutreiben, hat Planet Sports
im Sommer 2012 seine ERP und Logistik
modernisiert.
Im Bereich der ERP fiel die Entscheidung zu Gunsten der Stuttgarter SPH AG.
Für die auf Microsoft Dynamics AX basierende Versandhandelslösung SPH-Di-
rect sprach, dass sie die Anforderungen
des internationalen Geschäfts von Planet
Sports abdeckt. Damit haben sich die
sechs Kernmerkmale von SPH-Direct als
entscheidender Vorteil erwiesen: MultiLanguage, Multi-Country, Multi-Currency, Multi-Channel, Multi-Logistics und
Multi-Company.
Die Ablösung des Altsystems mit der
Übernahme der Bestandsdaten gelang
nach einer Projektlaufzeit von etwas
mehr als sechs Monaten. Planet Sports
versendet mehrere Tausend Kundenpakete pro Tag. Im Rahmen der ERP- und Logistikumstellung wurde das steigende
Sendungsaufkommen, das zuvor in fragmentierten Prozessen bewältigt wurde, in
einen durchgängigen Prozess überführt.
Integrierte Prozesskette
Zuvor mussten Prozesse wie das Finanzwesen und Retouren intern separat
erledigt werden. Die Versandhandelslösung SPH-Direct deckt alle Funktionen
von der Bestellerfassung über die Warenwirtschaft und das Retourenmanagement
bis hin zum Rechnungswesen ab. Das Er-
gebnis der Umstellung ist ein deutlich
schnellerer Ablauf. Heute vergehen nur
noch Sekunden, bis eine im Webshop aufgegebene Kundenbestellung als Versandauftrag im von Loxxess betriebenen,
hochmodernen Logistikzentrum im
tschechischen Bor vorliegt. So erfüllt das
Unternehmen sein Versprechen, dass die
Ware spätestens nach 24 Stunden das Logistikzentrum verlässt. „Wenn vor 12 Uhr
eines Werktages bestellt wird, wird die
Ware in 99 Prozent der Fälle am gleichen
Tag verschickt“, sagt Dr. Henner
Schwarz, Geschäftsführer der Planet
Sports GmbH.
Dr. Schwarz betont, dass dieses Projekt
weit mehr als ein bloßer Software-Wechsel sei. „Bedenkt man, dass kaum einer
unserer Mitarbeiter nicht mit dem neuen
System und den neuen Prozessen in Berührung kommt, wird deutlich, dass es
sich hierbei um ein echtes Change-Projekt für unser Unternehmen handelt.“ Bei
der Umsetzung eines Projektes dieser
Tragweite im Livebetrieb seien Anlaufschwierigkeiten beinahe unvermeidbar.
So kam es anfänglich zu Liefer- und Retourenverzögerungen bei einem geringen
Teil der Vorgänge. „Mittlerweile laufen
alle Prozesse rund und die Fehlerquote
liegt knapp über Null“, sagt Dr. Schwarz.
Bei Modeversendern spielt stets das
Retourenmanagement eine wichtige Rolle, da die Retourenquoten branchenbedingt hoch sind und bei ineffizienter
Handhabung zum Renditekiller werden
können. Auch wenn die Quote bei Planet
Sports dank guter Produktbeschreibungen und Bilder in den Webshops für die
Modebranche relativ moderat ist, bedeutet die Integration der Retouren in den
Gesamtprozess und die damit einhergehende größere Effizienz wirtschaftlich einen klaren Schritt nach vorne.
Im Online-Marketing profitiert Planet
Sports nun außerdem von tiefgehenden
Auswertungsmöglichkeiten, die SPH-Direct aus dem System heraus bietet.
Planet Sports setzt auf den Multichannel-Vertrieb. Auch die Warenwirtschaft
der stationären Ladenlokale läuft über die
Software SPH-Direct.
Das Unternehmen: Die SPH AG
(www.sph-ag.com) verfügt über 35 Jahre
Erfahrung im Versandhandel.

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